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1. Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein das technische Gebiet der
Reportergene und stellt insbesondere verbesserte Gene, Konstrukte
und Verwendungsverfahren für
das grün
fluoreszierende Protein (GFP) bereit. Bei den hier offenbarten gfp-Genen
handelt es sich um durch Verwendung. bevorzugter DNA-Codons an die
Expression in Säuger-
und menschlichen Zellen angepaßte
humanisierte gfp-Gene.
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2. Stand der
Technik
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Reportermoleküle werden
in biologischen Systemen häufig
zur Verfolgung der Genexpression verwendet. Zu den allgemein verwendeten
Reportergenen gehören β-Galactosidase,
Leuchtkäfer
(Firefly)-Luciferase, alkalische Phosphatase, Chloramphenicol-Acetyltransferase
(CAT) und β-Glucuronidase
(GUS). Die verfügbaren
Reportergene weisen jedoch gewisse Nachteile auf, die ihre Verwendung
einschränken.
Eine häufig
angetroffene Einschränkung
besteht darin, daß die
Einführung
eines Substrats erforderlich ist. Zu weiteren Nachteilen zählt beispielsweise
die Größe gewisser
Proteine, was bedeutet, daß die
Expression von Reporter-Fusionsproteinen schwierig sein kann.
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Eine
weitere sinnvolle Strategie besteht darin, ein Protein mit einem
Fluoreszenz-Tag
zu markieren, um nachfolgend den Nachweis und die Lokalisierung
in intakten Zellen zu ermöglichen.
Die Fluoreszenzmarkierung wird in Verbindung mit der Immunfluoreszenz
und der Zytochemie mit Fluoreszenzanaloga verwendet, wobei die Biochemie
und die Transportwege von Proteinen nach Mikroinjektion in lebende
Zellen verfolgt werden.
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Im
allgemeinen wurde eine Fluoreszenzmarkierung, dadurch erzielt, daß man Proteine
reinigte und sie kovalent an reaktive Derivate organischer Fluorophore
konjugierte. Bei diesem Verfahren sind die Stöchiometrie und die Orte der
Farbstoffbindung häufig
schwierig zu kontrollieren, und normalerweise wird eine sorgfältige erneute
Aufreinigung der Proteine notwendig. Ein weiteres Problem besteht
in der Einführung
der markierten Proteine in eine Zelle, woran häufig Mikroinjektionstechniken
oder Verfahren zur reversiblen Permeabilisierung beteiligt sind,
um die Proteine durch die Plasmamembran hindurch einzuschleusen.
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Durch
kürzlich
erfolgte Fortschritte sowie die Klonierung von grün fluoreszierendem
Protein (GFP) wurde eine molekularbiologische Alternative zu Proteinen
mit Fluoreszenz-Tag möglich
gemacht. Das GFP-Gen sowie seine Verwendungen sind aus der WO 95/07463
bekannt. Bei dem vom Gen gfp10 aus der Qualle Aequorea victoria
codierten grün
fluoreszierenden Protein (GFP) handelt es sich um ein Protein mit
238 Aminosäuren,
das blaues Licht absorbiert (Hauptbande bei 395 nm) und grünes Licht
emittiert (Hauptbande bei 509 nm) (Morin und Hastings, 1971; Ward
et al., 1980; Prasher et al., 1992). Das GFP-Chromophor-Hexapeptid
beginnt bei Aminosäure
64 und entsteht aus der primären
Aminosäuresequenz
durch die Zyklisierung von Serin-Dehydrotyrosin-Glycin innerhalb dieses Hexapeptids
(Shimomura, 1979; Cody et al., 1993).
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Die
lichtstimulierte GFP-Fluoreszenz ist speziesunabhängig und
benötigt
keinerlei Kofaktoren, Substrate oder zusätzliche Genprodukte von A.
victoria (Chalfie et al., 1994). Dies gestattet den GFP-Nachweis
in von A. victoria verschiedenen lebenden Zellen, solange sich eine
sinnvolle Genexpression erzielen läßt. Die geringe Größe von gfp10
sowie der „Echtzeit"-Nachweis des Produkts
machen GFP somit zu einem vielversprechenden Kandidaten für die Verwendung
als Reportergen.
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Vor
kurzem wurden gewisse GFP-Varianten bekannt, die verbesserte Spektraleigenschaften
aufweisen. So wurde beispielsweise von Heim et al. (1994) eine Mutante
beschrieben, die blau fluoresziert und anstelle von Tyr66 ein Histidin
enthält.
Später
wurde von Heim et al. (1995) eine Ser65→Thr-GFP-Mutante beschrieben,
deren Spektrum deutlich näher
an dem von Renilla reniformis liegt, das einen Extinktionskoeffizienten
pro aufweist, der mehr als 10mal so hoch wie der der Bande bei längerer Wellenlänge von
Aequorea-GFP ist.
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Dennoch
ist trotz gewisser Weiterentwicklungen, wie z.B. der oben beschriebenen
Varianten, der derzeitige Nutzen von GFP immer noch durch variable
und bestenfalls niedrige Expressionsniveaus in Säugerzellen eingeschränkt. Es
ist daher offensichtlich, daß neue
Entwicklungen in der GFP-Technologie nötig sind, bevor das volle Potential
dieses Proteins, insbesondere bei Anwendungen, die Expression in
Säugerzellen
benötigen,
einschließlich
gentherapeutischer Strategien, realisiert werden kann.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung strebt danach, diese und weitere dem Stand
der Technik innewohnende Nachteile zu überwinden, indem humanisierte
Gene für
grün fluoreszierendes
Protein (GFP), die an die Expression in Säuger- und menschlichen Zellen
angepaßt
sind, bereitgestellt werden. Die erfindungsgemäßen humanisierten gfp-Gene
werden durch Einbauen von zur Verwendung in menschlichen Genen bevorzugten Codons
in die DNA-Sequenz hergestellt. Ebenso wurden humanisierte gfp-Expressionskonstrukte
sowie verschiedene Verfahren zur Verwendung der humanisierten Gene
und Vektoren bereitgestellt.
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Dementsprechend
ist die vorliegende Erfindung in den Ansprüchen definiert und stellt humanisierte Gene
für grün fluoreszierendes
Protein (GFP) sowie Verfahren zur Herstellung und Verwendung solcher
Gene bereit. Dabei wird unter dem Ausdruck ein „humanisiertes Gen für grün fluoreszierendes
Protein (GFP)",
wie er hier verwendet wird, ein Gen verstanden, das an die Expression
in Säuger-
und. menschlichen Zellen angepaßt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich um ein Gen handelt, das für
ein grün
fluoreszierendes Protein mit der Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 2
codiert und wobei das Gen mindestens sieben, vorzugsweise mindestens
acht, stärker
bevorzugt mindestens neun, humanisierte Codons von den 10 sich an
den Positionen 18, 53, 93, 125, 150, 178, 195, 208, 236 und 224
der GFP-Gensequenz befindenen Codons umfaßt.
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Bei
den erfindungsgemäßen humanisiertem
Gegen handelt es sich vorzugsweise um cDNAs, obwohl genomische Kopien
keinesfalls ausgeschlossen sind. Bei den humanisierten Genen handelt
es sich ebenso vorzugsweise um humanisierte Versionen, die von dem
A. victoria-gfp-Gen ausgehend angepaßt wurden, obwohl wiederum
andere gfp-Genquellen nicht ausgeschlossen sind.
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In
bestimmten Ausführungsformen
werden durch die vorliegende Erfindung humanisierte gfp-Gene bereitgestellt,
die für
ein grün
fluoreszierendes Protein mit der Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 2
codieren.
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In
weiteren Ausführungsformen
codieren humanisierte gfp-Gene für
GFP-Varianten, die
im allgemeinen auf der vorhergehenden Sequenz beruhen, jedoch gewisse Änderungen
aufweisen. Ein besonderes Beispiel stellt ein humanisiertes Gen
dar, das für
ein GFP mit einer Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 2 codiert, in der Serin in Position 65 durch Threonin
ersetzt wurde.
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Ein
weiteres Beispiel stellt ein humanisiertes gfp-Gen dar, das für ein grün fluoreszierendes
Protein mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 2 codiert, in der Tyrosin in Position 66 durch Histidin
ersetzt wurde.
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Ein
weiteres Beispiel stellt ein humanisiertes gfp-Gen dar, das für ein GFP
mit der Aminosäuresequenz der
SEQ ID NO: 2 codiert, in der die Chromophorsequenz Phe Ser Tyr Gly
Val Gln (SEQ ID NO: 4) zwischen den Positionen 64 und 69 durch die
Sequenz Met Gly Tyr Gly Val Leu (SEQ ID NO: 5) ersetzt wurde.
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Ebenso
umfaßt
die vorliegende Erfindung Strukturäquivalente der humanisierten
gfp-Gene. Dabei werden jedoch Mutanten, die um mehr als einen Aminosäurerest
am Aminoterminus oder um mehr als etwa 10 oder 15 Aminosäurereste
vom Carboxyterminus her verkürzt
sind, im allgemeinen nicht als sinnvoll im Zusammenhang mit der
Produktion eines Fluoreszenzproteins angesehen. Das codierte GFP
sollte daher eine Minimallänge
von etwa 222 Aminosäuren
aufweisen, wobei Proteine mit einer Länge von etwa 238 Aminosäuren im
allgemeinen bevorzugt sind.
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Die
humanisierten Gene der vorliegenden Erfindung sind ebenso durch
Gene definierbar, in denen mindestens etwa 10% der Codonpositionen
ein humanisiertes Codon enthalten, das heißt, sie enthalten ein Codon,
das vorzugsweise in menschlichen Genen verwendet wird, anstelle
eines Codons, das nicht so häufig in
menschlichen Genen verwendet wird.
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In
weiteren Ausführungsformen
sind in den humanisierten Genen mindestens etwa 15%, etwa 20%, etwa
25%, etwa 30% oder etwa 35% der Codonpositionen durch das Vorhandensein
eines humanisierten Codons definiert.
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Humanisierte
gfp-Gene, wobei mindestens etwa 50% oder mehr der Codonpositionen
ein humanisiertes Codon enthalten, sind ebenso vorgesehen.
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Bevorzugte
erfindungsgemäße humanisierte
gfp-Gene sind solche Gene, die gewisse Schlüsseländerungen enthalten. Dies sind
beispielsweise Gene, die mindestens sieben humanisierte Codons von
den 10 sich an den Codonpositionen 18, 53, 93, 125, 150, 178, 195,
208, 236 und 224 der Qualle-gfp-Sequenz befindenden Codons umfassen.
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Vorzugsweise
umfassen humanisierte gfp-Gene mindestens acht, mindestens neun,
oder zehn, humanisierte Codons von den 10 sich an den Codonpositionen
18, 53, 93, 125, 150, 178, 195, 208, 236 und 224 der Qualle-gfp-Gensequenz
befindenden Codons.
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Bei
solchen Konstrukten handelt es sich beispielhaft um humanisierte
Gene, die an den Codonpositionen 18, 53, 125, 178, 195 und 236 der
GFP-Gensequenz eines der humanisierten Leucin-Codons CTG, CTC oder
TTG umfassen. Ein weiteres Beispiel ist ein humanisiertes gfp-Gen,
das an den Codonpositionen 93, 150 und 224 der GFP-Gensequenz das
humanisierte Valin-Codon GTG umfaßt. Weitere Beispiele stellen
humanisierte Gene dar, die an der Codonposition 208 der GFP-Gensequenz das humanisierte
Serin-Codon TCT umfassen.
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Zu
den von der vorliegenden Erfindung umfaßten humanisierten gfp-Genen
gehören
auch diejenigen Gene, die im Vergleich zur Qualle-Wildtypgensequenz der
SEQ ID NO: 1 eine erhöhte
Anzahl an für
Alanin codierenden GCC- oder GCT-Codons umfassen.
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Unter
der Phrase „im
Vergleich zur Qualle-Wildtypgensequenz der SEQ ID NO: 1 erhöhte Anzahl
an Codons" wird
verstanden, daß die
humanisierte Sequenz eine erhöhte
Anzahl von Codons enthält,
die für
eine bestimmte Aminosäure
innerhalb des GFP codierenden Bereichs, der die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 2 codiert, oder einer der hier beschriebenen Mutanten
oder anderen Äquivalenten,
codieren, im Vergleich zu denjenigen Codons, die für die gleiche
Aminosäure,
die im codierenden Bereich der Qualle-Wildtypgensequenz der SEQ
ID NO: 1 vorliegt, codieren. Somit versteht sich, daß unter
dem Ausdruck „erhöht" bei seiner Verwendung
in diesem Zusammenhang nicht die Addition eines oder mehrerer Codons
an einen terminalen Teil des codierenden Bereichs verstanden wird,
sondern das Ersetzen eines ungünstigen
Codons innerhalb des codierenden Bereichs durch ein Codon, das für die Translation
in einer menschlichen oder Säugerzelle günstiger
ist.
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Im
Hinblick auf die oben angegebene Definition können die erfindungsgemäßen humanisierten gfp-Gene
auch als diejenigen Gene definiert werden, die eine erhöhte Anzahl
an für
Cystein codierenden TGC-Codons; eine erhöhte Anzahl an für Aspartat
codierenden GAC-Codons; eine erhöhte
Anzahl an für
Glutamat codierenden GAG-Codons; eine erhöhte Anzahl an für Phenylalanin
codierenden TTC-Codons; eine erhöhte
Anzahl an für
Glycin codierenden GGC-Codons; eine erhöhte Anzahl an für Histidin
codierenden CAC-Codons; eine erhöhte
Anzahl an für
Isoleucin codierende ATC-Codons; eine erhöhte Anzahl an für Lysin codierenden
AAG-Codons; eine erhöhte
Anzahl an für
Leucin codierenden CTG- oder
CTC-Codons; eine erhöhte
Anzahl an für
Asparagin codierenden AAC-Codons;
eine erhöhte
Anzahl an für
Prolin codierenden CCC- oder CCT-Codons; eine erhöhte Anzahl
an für
Glutamin codierenden CAG-Codons; eine erhöhte Anzahl an für Arginin
codierenden CGC-, AGG- oder CGG-Codons; eine erhöhte Anzahl an für Serin
codierenden AGC- oder TCC-Codons; eine erhöhte Anzahl an für Threonin
codierenden ACC-Codons; eine erhöhte
Anzahl an für
Valin codierenden GTG- oder GTC-Codons und/oder eine erhöhte Anzahl
an für
Tyrosin codierenden TAC-Codons im Vergleich zur Qualle-Wildtypgensequenz
der SEQ ID NO: 1 umfassen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
können
die humanisierten gfp-Gene auch ein TGA-Terminationscodon umfassen.
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Humanisierte
gfp-Gene können
auch dadurch definiert sein, daß sie
im Vergleich zur Qualle-Wildtypgensequenz der SEQ ID NO: 1 eine
reduzierte Anzahl an bestimmten Codons umfassen. Unter „reduziert" wird in diesem Zusammenhang
auch verstanden, daß die
humanisierte Sequenz eine reduzierte Anzahl an Codons, die für eine bestimmte
Aminosäure
innerhalb des GFP codierenden Bereichs, der für die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 2 codiert, oder eine Mutante oder ein Äquivalent
davon codieren, im Vergleich zu denjenigen Codons, die für die gleiche
Aminosäure
codieren und die sich innerhalb des codierenden Bereichs der Qualle-Wildtypgensequenz
der SEQ ID NO: 1 befinden enthält.
Es versteht sich somit, daß „reduziert" in keiner Weise
die einfache Deletion von Codons von einem beliebigen Teil des codierenden
Bereichs widerspiegelt, sondern sich wiederum auf den Ersatz eines
Qualle-Codons durch ein Codon, das häufiger in menschlichen Genen
auftritt, bezieht.
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Dementsprechend
sind humanisierte gfp-Gene der vorliegenden Erfindung auch als diejenigen
Gene definiert, die eine reduzierte Anzahl an für Alanin codierenden GCA-Codons;
eine reduzierte Anzahl an für
Glycin codierenden GGT-Codons; eine reduzierte Anzahl an für Leucin
codierenden CCT-, CTA- oder TTA-Codons; eine reduzierte Anzahl an
für Arginin
codierenden AGA-Codons; eine reduzierte Anzahl an für Serin
codierenden AGT-, TCA- oder TCG-Codons oder eine reduzierte Anzahl
an für
Valin codierenden GTT- oder GTA-Codons umfassen.
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Obwohl
nicht angenommen wird, daß dies
erforderlich ist, ist zur Zeit bevorzugt, daß die humanisierten gfp-Gene
eine stromaufwärts
von der humanisierten Gensequenz operativ positionierte Kozak-Konsensussequenz
enthalten sollten (d.h. das Gen ist stromabwärts von der Kozak-Konsensussequenz
positioniert).
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Gewisse
bevorzugte humanisierte gfp-Gene umfassen die Nukleinsäuresequenz
der SEQ ID NO: 3. Dies stellt jedoch in keiner Weise eine Beschränkung dar
und ist vielmehr lediglich eine beispielhafte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die vorliegende Anmeldung enthält ausführliche
Anleitungen zur Herstellung und Verwendung vieler anderer solcher
humanisierter gfp-Gene. So wird beispielsweise auf die Angaben in
Tabelle 2, Tabelle 3 und Tabelle 4 zur Erzeugung eines beliebigen
aus einer Reihe geeigneter humanisierter gfp-Gene verwiesen.
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Auf
diese erfindungsgemäße Weise
humanisierte Gene können
auch mit weiteren Protein codierenden Nukleinsäuresequenzen operativ verknüpft werden.
Dies führt
im allgemeinen nach der Expression eines solchen Nukleinsäurekonstrukts
zur Produktion eines Fusionsproteins. Dabei sind sowohl N-terminale
als auch C-terminale
Fusionsproteine vorgesehen.
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Es
kann praktisch jede Protein oder Peptid codierende DNA-Sequenz oder
Kombinationen davon an eine humanisierte gfp-Sequenz fusioniert
werden, um ein Fusionsprotein zu codieren. Dazu zählen DNA-Sequenzen,
die für
zielgerichtete Peptide, therapeutische Proteine, Proteine zur rekombinanten
Expression, Proteine, an die ein oder mehrere zielgerichtete Peptide
gebunden sind, Proteinuntereinheiten und dergleichen codieren.
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Rekombinante
Vektoren und Plasmide bilden einen weiteren wichtigen Aspekt der
vorliegenden Erfindung. In solchen Vektoren ist das humanisierte
gfp-Gen unter die Transkriptionskontrolle eines Promotors, im allgemeinen
eines in einer Säuger- oder menschlichen
Zelle wirksamen Promotors, gestellt. Unter „gestellt unter die Transkriptionskontrolle
von" wird verstanden,
daß die
humanisierte gfp-Sequenz stromabwärts und unter die Transkriptionskontrolle
vom Promotor gestellt wird, so daß der Promotor dazu in der
Lage ist, die Expression des codierten GFP-Proteins in einer Säuger- oder
menschlichen Wirtszelle nach Einführung des Vektors in eine solche
Zelle zu steuern.
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Somit
umfassen die erfindungsgemäßen rekombinanten
Vektoren im allgemeinen ein stromabwärts von einem Promotor operativ
positioniertes humanisiertes gfp- Reportergen
nach Anspruch 1, wobei der Promotor dazu in der Lage ist, die Expression
des humanisierten GFP-Gens in einer Säuger- oder menschlichen Zelle
zu steuern. Vorzugsweise steuert der Promotor die Expression von
GFP in einer ausreichenden Menge, die den GFP-Nachweis durch Nachweisen
der grünen
Fluoreszenz nach Expression von GFP in der Zelle gestattet. Solche
Promotoren sind somit in Säuger-
und menschlichen Zellen „wirksam".
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Expressionsvektoren
und Plasmide im Sinne der vorliegenden Erfindung können einen
oder mehrere konstitutive Promotoren, wie beispielsweise virale
Promotoren oder Promotoren aus Säugergenen,
die allgemein beim Starten der Transkription aktiv sind, umfassen.
Zu den konstitutiven viralen Promotoren gehören beispielsweise die HSV-,
TK-, RSV-, SV40- und CMV-Promotoren, von denen der CMV-Promotor
zur Zeit ein bevorzugtes Beispiel darstellt. Zu den konstitutiven
Säugerpromotoren
gehören
beispielsweise verschiedene Haushaltsgenpromotoren, wie sie beispielhaft
durch den β-Actin-Promotor
dargestellt sind.
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Induzierbare
Promotoren und/oder regulatorische Elemente sind ebenso zur Verwendung
mit den erfindungsgemäßen Expressionsvektoren
vorgesehen. Zu geeigneten induzierbaren Promotoren gehören beispielsweise
Promotoren aus Genen, wie z.B. Cytochrom-P450-Genen, Hitzeschockproteingenen,
Metallothioneingenen, hormoninduzierbaren Genen, wie z.B. der Östrogen-Genpromotor, und
dergleichen. Promotoren, die als Reaktion auf einen Kontakt mit
ionisierender Strahlung aktiv werden, wie z.B. fos, jun und egr-I,
sind ebenso vorgesehen. Dabei stellt der tetVP16-Promotor, der auf
Tetracyclin reagiert, ein zur Zeit bevorzugtes Beispiel dar.
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In
gewissen Ausführungsformen
sind gewebespezifische Promotoren und/oder regulatorische Elemente
von Nutzen. Zu denjenigen Promotoren, die mit den erfindungsgemäßen Expressionsvektoren
verwendet werden können,
gehören
beispielsweise Promotoren aus dem Gen für das Fettsäure bindende (FAB-)Protein
der Leber, die für
Darmepithelzellen spezifisch sind, aus dem Insulingen, die spezifisch
für Pankreaszellen sind;
aus den Genen für
Transphyretin, α1-Antitrypsin, Plasminogenaktivator-Inhibitortyp
1 (PAI-1), Apolipoprotein AI und LDL-Rezeptorgene, die spezifisch
für Leberzellen
sind; aus dem Gen für
MBP (Myelin Basic Protein, die spezifisch für Oligodendrozyten sind; aus
dem Gen für
GFAP (Glial Fibrillary Acidic Protein), die spezifisch für Gliazellen
sind; OPSIN, die spezifisch für
eine Ausrichtung auf das Auge sind sowie der NSE-(Neural-Specific-Enolase)
Promotor, der spezifisch für
Nervenzellen ist.
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Die
Konstruktion und Verwendung von Expressionsvektoren und Plasmiden
sind dem Fachmann allgemein bekannt. Somit können im Zusammenhang mit den
hier offenbarten humanisierten Genen praktisch alle Säugerzellen-Expressionsvektoren
verwendet werden.
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Bevorzugte
Vektoren und Plasmide werden mit mindestens einer Mehrfachklonierungsstelle
konstruiert. In gewissen Ausführungsformen
umfaßt
der Expressionsvektor eine Mehrfachklonierungsstelle, die zwischen
einem Promotor und einer humanisierten gfp-Gensequenz nach Anspruch
1 operativ positioniert ist. Solche Vektoren können zusätzlich zu ihrer Verwendung
in anderen Ausführungsformen
zur Erzeugung N-terminaler Fusionsproteine eingesetzt werden, indem
ein zweites Protein codierendes DNA-Segment in die Mehrfachklonierungsstelle
kloniert wird, so daß sie
mit der humanisierten gfp-Sequenz
zusammenhängt
und sich im Leseraster mit ihr befindet.
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In
weiteren Ausführungsformen
können
Expressionsvektoren eine stromabwärts von der exprimierbaren
humanisierten gfp-Gensequenz nach Anspruch 1 operativ positionierte
Mehrfachklonierungsstelle umfassen. Zusätzlich zu ihren Verwendungen
eignen sich diese Vektoren bei der Erzeugung C-terminaler Fusionsproteine,
indem ein zweites Protein codierendes DNA-Segment in die Mehrfachklonierungsstelle
kloniert wird, so daß sie
mit der humanisierten gfp-Sequenz
zusammenhängt
und sich im Leseraster mit ihr befindet.
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Vektoren
und Plasmide, in denen auch ein zweites Protein oder RNA codierendes
Nukleinsäuresegment
vorhanden ist, sind selbstverständlich
ebenso von der Erfindung umfaßt,
und zwar unabhängig
von der Beschaffenheit des Nukleinsäuresegments selbst.
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Ein
Expressionsvektor der vorliegenden Erfindung kann ein zweites Reportergen
enthalten. Dabei kann das zweite Reportergen in einer zweiten Transkriptionseinheit
enthalten sein. Zu geeigneten zweiten Reportergenen gehören diejenigen,
die eine Resistenz gegenüber
Agentien wie z.B. Neomycin, Hygromycin, Puromycin, Zeocin, Mycophenolsäure, Histidinol
und Methotrexat verleihen.
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Expressionsvektoren
können
auch weitere Nukleinsäuresequenzen,
wie z.B. IRES-Elemente,
Polyadenylierungssignale, Spleißdonor-/Spleißakzeptor-Signale
und dergleichen, enthalten.
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Geeignete
Expressionsvektoren sind beispielsweise insbesondere diejenigen,
die an eine Expression unter Verwendung eines rekombinanten adenoviralen,
eines rekombinanten Adeno-assoziierten viralen (AAV) oder eines
rekombinanten retroviralen Systems angepaßt sind. Unter anderem können auch
Vacciniavirus, Herpes-simplex-Virus, Zytomegalievirus sowie defekte
Hepatitis-B-Viren verwendet werden.
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In
gewissen Ausführungsformen
kann der Expressionsvektor oder das Plasmid ein humanisiertes GFP-Reportergen
mit der Nukleinsäuresequenz
der SEQ ID NO: 3 umfassen.
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Ebenso
werden Reportergen-Expressionskits bereitgestellt, die im allgemeinen
in geeigneten Behältnissen
mindestens einen Expressionsvektor oder mindestens ein Plasmid umfassen,
der bzw. das ein humanisiertes GFP-Gen nach Anspruch 1 umfaßt. Im allgemeinen
handelt es sich dabei um einen Vektor oder ein Plasmid, der bzw.
das dazu in der Lage ist, GFP in ausreichender Menge zu exprimieren,
um den GFP-Nachweis durch grüne
Fluoreszenz nach Expression in einer Säuger- oder menschlichen Zelle zu gestatten.
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Rekombinante
Wirtszellen bilden einen weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung.
Solche Wirtszellen umfassen im allgemeinen mindestens eine Kopie
eines humanisierten GFP-Gens nach Anspruch 1. Säuger- und menschliche Zellen
stellen für
Expressionszwecke bevorzugte Zellen dar. Allerdings versteht es
sich, daß andere
Zellarten nicht von denen der Erfindung ausgeschlossen sind.
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Dementsprechend
kommen als Zellen auch Zellen wie z.B. Bakterien-, Hefe-, Pilz,
Insekten-, Nematoden- und Pflanzenzellen in Frage, obwohl solche
Zellen für
Expressionszwecke nicht bevorzugt sind.
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In
gewissen Ausführungsformen
wird in die rekombinanten Wirtszellen vorzugsweise ein humanisiertes
GFP-Gen nach Anspruch 1 so eingebaut, daß damit der Zelle gestattet
wird, GFP, am meisten bevorzugt in einer Menge, die dazu ausreicht,
den GFP-Nachweis durch dessen Fluoreszenz zu gestatten, zu exprimieren
oder zu dieser Expression stimuliert zu werden. Somit enthält die rekombinante
Wirtszelle vorzugsweise ein humanisiertes GFP-Gen nach Anspruch
1, das in die Zelle mittels eines rekombinanten Vektors eingeführt wurde.
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In
gewissen Ausführungsformen
exprimiert die rekombinante Wirtszelle das humanisierte GFP-Gen nach
Anspruch 1 unter Erhalt des codierten GFP-Proteins, vorzugsweise
in einer ausreichenden Menge, um den GFP-Nachweis durch dessen Fluoreszenz
zu gestatten. Dabei ist vorgesehen, daß Zellen, die nur etwa 20 Kopien
eines humanisierten gfp-Gens nach Anspruch 1 enthalten, häufig das
GFP-Protein in einer Menge exprimieren, die ausreicht, um den GFP-Nachweis
durch grüne
Fluoreszenz zu gestatten. In gewissen Ausführungsformen erfüllen auch
Zellen mit nur etwa 10 Kopien, etwa 5 Kopien oder sogar nur etwa
1 oder 2 Kopien eines humanisierten gfp-Gens nach Anspruch 1 ziemlich
sicher die gewünschten
Expressionskriterien, vor allem wenn es sich bei dem humanisierten
gfp-Gen um ein mutantes Gen handelt. In weiteren Ausführungsformen
können
rekombinante Wirtszellen zur Expression eines humanisierten Gens
nach Anspruch 1 in der Lage sein, um nachweisbares GFP-Protein in
einem Zeitrahmen von etwa 10 Stunden und vorzugsweise innerhalb
von etwa 8 Stunden und am meisten bevorzugt innerhalb von etwa 6
Stunden oder einer noch kürzen Zeit,
zu produzieren.
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Zu
geeigneten rekombinanten Wirtszellen gehören beispielsweise VERO-Zellen,
HeLa-Zellen, Zellen von CHO (Chinese Hamster Ovary)-Zellinien, COS-Zellen,
wie z.B. COS-7; sowie W138-, BHK-, HepG2-, 3T3-, RIN-, MDCK-, A549-,
PC12-, K562- und 293-Zellen.
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Die
Zellen der vorliegenden Erfindung umfassen ebenso Zellen von Primärzellinien,
die nach Entnehmen aus Zellen aus einem Säuger und Kultivieren der Zellen über einen
beschränkten
Zeitraum etabliert wurden. Dabei können diese Zellen von Hand
manipuliert und in das gleiche Wirtstier, aus dem sie ursprünglich gewonnen
wurden, zurückgeführt werden.
Derartige Zellen, die ein humanisiertes gfp-Gen enthalten, liegen unabhängig von
ihrer Lokalisierung im Rahmen der Erfindung.
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Natürlicherweise
umfassen rekombinante Zellen auch diejenigen Zellen, die im Körper eines
tierischen oder menschlichen Individuums lokalisiert sind, wie beispielsweise
solche, die als Ziel für
eine Gentherapie dienen. Zu diesen Zellen gehören alle diejenigen, die mindestens
eine Kopie eines humanisierten gfp-Gens oder Vektors umfassen, unabhängig von
der Art, auf die das Gen erworben wurde, beispielsweise Transfektion,
Infektion und dergleichen.
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In
gewissen bestimmten Ausführungsformen
sind rekombinante Wirtszellen vorgesehen, die ein die Nukleinsäure der
SEQ ID NO: 3 umfassendes humanisiertes GFP-Gen umfassen.
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Durch
die vorliegende Erfindung werden viele Verfahren zur Verwendung
humanisierter gfp-Gene nach Anspruch 1 bereitgestellt. Dabei steht
das Verfahren eine Säuger-
oder menschliche Zelle durch Exprimieren mindestens eines humanisierten
GFP-Gens nach Anspruch 1 mit einer Markierung oder einem Tag zu versehen,
jeweils im Mittelpunkt der Verfahren. Das humanisierte gfp-Gen sollte
vorzugsweise GFP in einer Menge produzieren, die dazu ausreicht,
einen schnellen Nachweis von GFP in der Zelle durch Nachweisen der GFP-Fluoreszenz
zu gestatten.
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Ebenso
werden Verfahren zur Identifizierung einer Säuger- oder menschlichen Zelle
in einer Zellpopulation bereitgestellt. Bei derartigen Verfahren
exprimiert man im allgemeinen zunächst mindestens ein humanisiertes
GFP-Gen nach Anspruch 1 in der Zelle auf eine Weise, die die Produktion
einer ausreichenden GFP-Menge, um den GFP-Nachweis durch Fluoreszenz
zu gestatten, bewirkt. Man versetzt die Zelle dann mit einer Population
von Zellen, die kein GFP exprimieren, oder läßt sie mit diesen auf natürliche Weise
mischen, wonach man die Zelle durch Identifizieren einer Zelle mit
GFP-Fluoreszenz identifiziert.
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Unter
dem Ausdruck „eine
Zelle mit GFP-Fluoreszenz",
wie er hier verwendet wird, wird verstanden, daß eine Zelle ein humanisiertes
GFP-Gen auf eine Weise exprimiert, die zur Produktion des GFP-Produkts
in einer Menge, die ausreicht, um den nachfolgenden Nachweis der
Zelle durch Nachweisen der grünen
Fluoreszenz von GFP in der Zelle zu gestatten, führt.
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Durch
die Erfindung werden ferner Verfahren zur Identifizierung einer
ein exogenes DNA-Segment enthaltenden Säuger- oder menschlichen Zelle
bereitgestellt, bei denen man im allgemeinen zunächst einen ein humanisiertes
GFP-Gen nach Anspruch 1 in operativer Verknüpfung mit einem exogenen DNA-Segment umfassenden
Expressionsvektor in eine Säuger-
oder menschliche Zelle einführt.
Die Zelle wird dann vorzugsweise unter Bedingungen und über einen
Zeitraum, die die Expression des humanisierten gfp-Gens gestatten, kultiviert,
um eine ausreichende Menge an GFP zu produzieren, die den GFP-Nachweis
durch grüne
Fluoreszenz gestattet. Anschließend
kann eine das exogene DNA-Segment enthaltende Zelle dann durch Identifizieren
einer Zelle mit GFP-Fluoreszenz identifiziert werden.
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Diese
Verfahren eigenen sich zur Identifizierung exogener DNA-Segmente,
die für
nichttranslatierte Produkte codieren, wie z.B. ein Antisense-Nukleinsäuremolekül, Ribozym
oder andere RNA-Spezies, sowie auch zur Identifizierung exogener
DNA-Segmente, die für
translatierte Produkte codieren, wie z.B. ausgewählte Proteine oder Peptide.
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Bei
gewissen derartigen Ausführungsformen
umfaßt
der Expressionsvektor zur Verwendung in derartigen Verfahren einen
als das für
GFP codierende humanisierte gfp-Gen nach Anspruch 1 definierten
ersten codierenden Bereich sowie einen zweiten codierenden Bereich,
der das exogene DNA-Segment umfaßt. Diese Vektoren sind allgemein
als Vektoren bekannt, die mindestens zwei Transkriptions- oder Translationseinheiten
umfassen. Zwei Transkriptionseinheiten umfassen natürlicherweise
zwei Promotoren, die die Expression ihrer jeweils stromabwärts liegenden
Gene steuern.
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Die
Verfahren zur Identifizierung von ein exogenes DNA-Segment enthaltenden
Säuger-
oder menschlichen Zellen eignen sich auch zur Verwendung mit Expressionsvektoren,
die einen für
ein GFP in operativer Verknüpfung
mit einem ausgewählten
Protein oder Peptid umfassendes Fusionsprotein codierenden ersten
codierenden Bereich umfassen, wobei der Vektor ein GFP in operativer
Verknüpfung
mit dem ausgewählten
Protein oder Peptid umfassendes Fusionsprotein exprimiert. Diese
erfindungsgemäßen Aspekte
sind im allgemeinen, obwohl nicht unbedingt ausschließlich, auf
den Nachweis für
translatierte Produkte codierender exogener DNA-Segmente beschränkt.
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Auf
solche Weise exprimierte Fusionsproteine können GFP in operativer Verknüpfung mit
einem ein subzelluläres
Lokalisierungssignal umfassenden Peptid, wie z.B. einem nukleären Zielpeptid
oder einem mitochondrialen Zielpeptid, umfassen. Die Fusionsproteine
können
ebenso GFP in operativer Verknüpfung
mit sowohl einem ausgewählten
Protein als auch einem ein subzelluläres Lokalisierungssignal umfassenden
Peptid umfassen.
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Derartige
Identifizierungsverfahren können
in vitro durchgeführt
werden, wobei verschiedene Ziele vorgesehen sind, wie unten beschrieben.
Diese Identifizierungsverfahren können auch in vivo durchgeführt werden,
wobei die Zelle in einem Säuger-
oder menschlichem Individuum lokalisiert ist.
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Zwei
oder mehr humanisierte gfp-Gene nach Anspruch 1, die jeweils ein
GFP-Protein mit
unterschiedlichen Spektraleigenschaften exprimieren, können in
einer Zelle auf die oben beschriebene Weise nachgewiesen werden.
Zellen mit GFP-Fluoreszenz
können,
gleichgültig
ob sie ein, zwei oder mehr humanisierte gfp-Gene exprimieren, mit verschiedenen
Verfahren, einschließlich
Mikroskopie und fluoreszenzaktivierter Zellsortierung (Fluorescence
Activated Cell Sorting, FACS) identifiziert werden.
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Zu
den erfindungsgemäßen Verfahren
gehören
ferner beispielsweise Verfahren zur Bestimmung der Lokalisation
eines ausgewählten
Proteins in einer Säuger-
oder menschlichen Zelle. Bei diesen Verfahren führt man im allgemeinen zunächst einen
eine ein humanisiertes GFP-Gen nach Anspruch 1 in operativer Verknüpfung mit
einem für
das ausgewählte
Protein codierenden Gen umfassende zusammenhängende DNA-Sequenz umfassenden
Expressionsvektor in die Zelle ein. Dabei exprimiert der Vektor
im allgemeinen ein GFP in operativer Verknüpfung mit dem ausgewählten Protein
umfassendes Fusionsprotein, wobei das Fusionsprotein in ausreichenden
Mengen produziert wird, die den Zellnachweis durch Nachweisen der
grünen
GFP-Fluoreszenz gestatten. Man kann dann die Lokalisation des ausgewählten Proteins
in der Zelle durch Identifizieren der Lokalisation der grünen Fluoreszenz
vom GFP identifizieren.
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Diese
Verfahren eignen sich zur Bestimmung der Lokalisation ausgewählter Proteine
in Zellen, wobei die Lokalisation bekanntermaßen oder angenommenerweise
von externen Stimuli, wie z.B. Wärme,
Kälte, Salz,
oder dem Vorhandensein verschiedener Agonisten, wie z.B. Hormonen,
Cytokinen, Neurotransmittern und dergleichen, abhängt. Diese
Verfahren eignen sich ebenso zur Bestimmung der Lokalisation ausgewählter Proteine
in Zellen, wobei die Lokalisation bekanntermaßen oder angenommenerweise
von internen Signalen, wie z.B. solchen, die bei Änderungen
im Zellzyklus, beim Altern der Zelle und Apoptose und dergleichen,
vorhanden sind, abhängt.
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Zu
den erfindungsgemäßen Verfahren
gehören
ferner auch beispielsweise Verfahren zum Abzielen eines Proteins
auf eine ausgewählte
Lokalisation in einer Säuger-
oder menschlichen Zelle. Bei diesen Verfahren führt man im allgemeinen zunächst einen
eine ein für
ein Zielpeptid codierendes DNA-Sequenzelement in operativer Verknüpfung und
zusammenhängend
mit einem DNA-Sequenzelement eines humanisierten GFP-Gens nach Anspruch
1, das auch mit einem ein Protein codierenden DNA-Sequenzelement
operativ verknüpft
ist und zusammenhängt,
umfassende DNA-Sequenz umfassenden Expressionsvektor in die Zelle
ein. Derartige Vektoren exprimieren ein ein Zielpeptid in operativer
Verknüpfung
mit GFP und einem Protein umfassendes Fusionsprotein, wobei das
Fusionsprotein in der Zelle in einer ausreichenden Menge produziert wird,
die den Zellnachweis durch Nachweisen der GFP-Fluoreszenz gestattet.
Das Protein wird dann auf eine ausgewählte Lokalisation in der Zelle
abgezielt, wobei man die Lokalisation durch Identifizieren der Lokalisation
der grünen
Fluoreszenz bestätigt.
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Zu
mit der vorliegenden Erfindung assoziierten Verfahren zählen ferner
auch Verfahren zum Testen von Kandidatenpromotoren in Säuger- oder
menschlichen Zellen.
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Bei
diesen Verfahren führt
man im allgemeinen einen ein humanisiertes GFP-Gen unter der Kontrolle des
Kandidatenpromotors umfassenden Expressionsvektor in die Zelle ein
und hält
die Zelle unter Bedingungen, die auf wirksame Weise und über einen
ausreichenden Zeitraum die Expression des humanisierten GFP-Gens
durch den Kandidatenpromotor gestatten. Dabei werden „wirksame
Bedingungen" und „ausreichende
Zeiträume" als diejenigen Bedingungen
und Zeiten definiert, die normalerweise zu einer GFP-Produktion
in einer ausreichenden Menge, die den GFP-Nachweis durch grüne Fluoreszenz
bei Verwendung eines bekannten wirksamen Promotors gestattet, führen würden.
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Nachdem
die Zelle unter den geeigneten Bedingungen gehalten wurde, würde man
dann jegliche Zellen mit GFP-Fluoreszenz identifizieren, wobei das
Vorhandensein von Zellen mit GFP-Fluoreszenz einen aktiven Promotor
im Expressionskonstrukt innerhalb der identifizierten Zelle anzeigen
würde.
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Diese
Verfahren eignen sich zur Analyse von gewebespezifischen Kandidatenpromotoren,
wobei der Promotor in einer Reihe von Säuger- oder menschlichen Zellen
getestet werden kann; sowie zur Analyse von induzierbaren Kandidatenpromotoren,
wobei der Promotor im allgemeinen unter einer Reihe von Bedingungen getestet
wird. Dabei wird der Ausdruck „gewebespezifischer
Promotor", wie er
hier verwendet wird, in Bezug auf Promotoren verwendet, die die
Genexpression ausschließlich
in bestimmten Geweben steuern, sowie auf Promotoren, die die Genexpression
vorzugsweise in gegebenen Geweben steuern und die auch als Promotoren
mit „Gewebebevorzugung" bezeichnet werden
können.
Dabei kann es sich bei den Kandidatenpromotoren auch um einen Promotor
handeln, der natürlicherweise
mit einem Kandidatengen, das auf Expression auf einer Säuger- oder
menschlichen Zelle getestet wird, assoziiert ist.
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Diese
Verfahren eignen sich wiederum zur Analyse von Promotoren in vitro
und in vivo, wobei im letzteren Fall die Zelle in einem Säuger- oder
menschlichen Individuum lokalisiert sein würde.
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Ein
weiteres Beispiel von Verfahren zur Verwendung von menschlichem
gfp im Zusammenhang mit Promotoren stellen diejenigen Verfahren
zum Nachweis von die Transkription von einem ausgewählten Promotor
in einer Säuger-
oder menschlichen Zelle stimulierenden Substanzen dar. Dabei führt man
im allgemeinen wiederum einen ein humanisiertes GFP-Gen unter der
Kontrolle eines gegebenen Promotors umfassenden Expressionsvektor
in eine Säuger-
oder menschliche Zelle ein. Danach setzt man die Zelle einer Zusammensetzung
aus, von der vermutet wird, daß sie
eine Substanz, von der bekannt ist oder von der vermutet wird, daß sie zur
Stimulierung der Transkription von dem gegebenen Promotor fähig ist,
enthält.
Die Zelle wird dann über
einen Zeitraum, der normalerweise einem aktiven Promotor die Stimulierung
der Produktion eines GFP-Fusionsproteins in einer ausreichenden
Menge, die den Zellnachweis durch Nachweisen der von GFP stammenden
grünen
Fluoreszenz gestattet, erlauben würde, kultiviert oder gehalten.
Die nachfolgende Identifizierung einer Zelle mit GFP-Fluoreszenz
zeigt dann das ursprüngliche
Vorhandensein einer die Transkription von dem gegebenen Promotor
stimulierenden Substanz an.
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Diese
Verfahren eignen sich ebenso zur Verwendung in vitro und in vivo.
Die in-vitro-Verwendungen gestatten
den Nachweis von Substanzen, wie z.B. Toxinen und Umweltschadstoffen,
durch Verwendung entsprechender Promotoren in den humanisierten
gfp-Genkonstrukten.
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Als
Teil einer Gentherapie ist es häufig
notwendig, Genexpressionsniveaus in dem behandelten Säugetier
oder menschlichen Individuum zu bestimmen. Durch die vorliegende
Erfindung werden auch Verfahren zur Bestimmung solcher Expressionsniveaus
bereitgestellt. Bei diesen Verfahren exprimiert man im allgemeinen
einen ein humanisiertes GFP-Gen in operativer Verknüpfung mit einem
ausgewählten
Gen umfassenden Expressionsvektor in den Zellen des Tiers. Bei dem
Expressionsvektor handelt es sich vorzugsweise entweder um einen
Vektor, der ein GFP-Fusionsprotein exprimiert, oder um einen Vektor,
in dem das humanisierte gfp-Gen und das ausgewählte Proteingen jeweils den
gleichen oder einen äquivalenten
Promotor verwenden. Vorzugsweise konnte dabei gezeigt werden, daß der Promotor
eine ausreichende GFP-Expression bewirkt, um den Nachweis in vitro
zu gestatten. Danach bestimmt man die GFP-Fluoreszenz in den Zellen
des Tiers, wobei das Niveau der GFP-Fluoreszenz das Expressionsniveau
des ausgewählten
Gens im Tier anzeigt.
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Diese
Verfahren lassen sich so anpassen, daß damit Verfahren zur Analyse
der Expression eines ausgewählten
Gens in unterschiedlichen Geweben eines Säuger- oder menschlichen Individuums bereitgestellt werden.
Bei derartigen Verfahren führt
man im allgemeinen einen das ausgewählte Gen unter der Kontrolle des
natürlichen
Genpromotors umfassenden Expressionsvektor in die Zellen des Säugers ein,
wobei das Gen mit einem humanisierten GFP-Gen operativ verknüpft ist.
Dabei exprimiert der Vektor vorzugsweise ein Fusionsprotein, das
das codierte Genprodukt in operativer Verknüpfung mit GFP umfaßt, wobei
das Fusionsprotein in einer ausreichenden Menge produziert wird,
um den Zellnachweis durch Nachweisen der grünen Fluoreszenz von GFP zu
gestatten. Nachdem der Säuger
unter Bedingungen gehalten wurde, die auf wirksame Weise und über einen
ausreichenden Zeitraum die Expression des Gens gestatten, analysiert
man dann zum Nachweis von Zellen mit GFP-Fluoreszenz die Zellen
der Gewebe des Säugers,
wobei das Vorhandensein von Zellen mit GFP-Fluoreszenz in einem
gegebenen Gewebe Genexpression in dem Gewebe anzeigt.
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Ein
weiteres Beispiel, bei dem die humanisierten gfp-Gene eingesetzt
werden können,
stellt die rekombinante Produktion von GFP selbst dar. Bei derartigen
Verfahren zur Verwendung eines humanisierten GFP-Gens exprimiert
man einfach das humanisierte Gen in einer Säuger- oder menschlichen Wirtszelle
und sammelt das von der Zelle exprimierte GFP.
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Diese
Verfahren können
ausführlicher
mit den folgenden darin enthaltenden Schritten beschrieben werden:
- (a) Herstellen eines rekombinanten Vektors,
in dem ein humanisiertes GFP-Gen
unter die Kontrolle eines in einer Säuger- oder menschlichen Zelle
wirksamen Promotors gestellt wird;
- (b) Einführen
des rekombinanten Vektors in eine Säuger- oder menschliche Wirtszelle;
- (c) Kultivierung der Wirtszelle unter Bedingungen, die auf wirksame
Weise und über
einen ausreichenden Zeitraum die Expression des codierten grün fluoreszierenden
Proteins (GFP) gestatten; und
- (d) Sammeln des exprimierten GFP und vorzugsweise Aufreinigen
des GFP, wobei dieses von einer signifikanten Menge an anderen zellulären Proteinen
befreit wird.
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Anpassungen
derartiger Verfahren umfassen solche, wobei das humanisierte GFP-Gen an eine für ein Protein
oder Peptid mit bekanntem Molekulargewicht codierende DNA-Sequenz
fusioniert wird. Die Expression durch die Wirtszelle führt somit
zu einem GFP-Fusionsprotein, das als Fluoreszenzmolekulargewichtsmarker
verwendet werden kann. Auf diese Weise könnte eine Reihe solcher Fluoreszenzmolekulargewichtsmarker zur
Herstellung eines Molekulargewichtsbestimmungskits produziert werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
folgenden Zeichnungen bilden einen Teil der vorliegenden Beschreibung
und sind zur weiteren Demonstration gewisser Aspekte der vorliegenden
Erfindung enthalten. Zum besseren Verständnis der Erfindung kann auf
eine oder mehrere dieser Zeichnungen zusammen mit der ausführlichen
Beschreibung hier dargestellter spezifischer Ausführungsformen
verwiesen werden.
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1. Nukleotidsequenz der gfp10-cDNA und
der davon abgeleiteten Aminosäuresequenz. Über jedem
Codon steht die 1-Buchstaben-Bezeichnung
für die
Aminosäure.
Die in die gfph-Sequenz eingeführten Mutationen
sind unterhalb des substituierten Nukleotids von gfp10 dargestellt. Überlappungsbereiche
von Oligonukleotiden mit gemeinsamen Priming, die zur Synthese der
gfph-cDNA verwendet werden, sind durch die horizontalen
Linien unterstrichen. Die Stellen der zur Zusammenfügung verlängerter
Oligonukleotidpaare verwendeten Restriktionsenzyme sind in Fettdruck
dargestellt. Die zur Herstellung der Ser65Thr-Mutation,
die eine höhere
Fluoreszenzausbeute ergibt, sowie der Tyr66His-Mutation,
die eine blaue Fluoreszenz produziert, mutierten Codons sind in
Fettdruck dargestellt. In 1 handelt
es sich bei SEQ ID NO: 1 um die Qualle-gfp10-Nukleotidsequenz. Bei SEQ ID NO:
2 handelt es sich um die abgeleitete Aminosäuresequenz. In der SEQ ID NO:
2 kann Xaa an Position 65 für
Ser oder Thr und Xaa in Position 66 für Tyr oder His stehen. Bei der
SEQ ID NO: 3 handelt es sich um die unterhalb des substituierten
Nukleotids von gfp10 in 1 gezeigte beispielhafte
humanisierte gfp-Sequenz.
In der SEQ ID NO: 3 können
die Nukleotide in den Positionen 193, 195 und 196 geändert werden,
um entweder für
Ser oder Thr und entweder für
Tyr oder His, wie oben, zu codieren.
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2A. Restriktionskarte der AAV- und Ad-Vektorplasmide.
Es sind nur diejenigen Restriktionsstellen gezeigt, die für die Konstruktion
der rAAV-Plasmide
relevant sind. Die Größen von
entfernbaren Elementen und Reportergenkassetten sind jeweils in
Basenpaaren angegeben. Die Genealogie der Gene und Transkriptionselemente
ist wie folgt: TR steht für
das PstI-BglII-Fragment (145 Bp + oligo (dG).oligo (dC), insgesamt
160 Bp) aus dl3-94 (McLaughlin et al., 1988); PCMV steht
für den
unmittelbaren/frühen
Promotor/Enhancer aus CMV; SD/SA stehen für die 16s/19s-Spleißdonor-
bzw. -Akzeptorsignale des späten
SV40-Virusproteingens; gfp steht für die cDNA des grün fluoreszierenden
Proteins aus A. victoria in pTrBS-UF oder
für die
chemisch synthetisierte humanisierte wt-gfph-cDNA
in pTRBS-UF1 oder für das Thr65-gfph in
pTRBS-UF2 oder für das His66-gfph in
pTRBS-UFB; pA1 steht
für das
SV40-Polyadenylierungssignal aus dem SV40-Genom; POenb steht für eine Tandem-Wiederholungssequenz
des Enhancers aus der Polyomavirusmutante PYF441; PTK steht
für den
TK-Promotor aus HSV; neo' steht
für das
Neomycin-Resistenzgen aus Tn5; pA2 steht
für das
Polyadenylierungssignal von Rindwachstumshormon aus pRc/CMV (Invitrogen);
IRES steht für
die interne ribosomale Eintrittsstelle von Poliovirus-Typ 1 aus
pSBC-1 (Dirks et al., 1993).
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2B. Konstruktion des Allzweckvektors pTR-UF.
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3.
FACS-Analyse von mit der pTRBS-UF-Serie
rekombinanter Plasmide transfizierten 293-Zellen. 293-Zellen (6-Loch-Schale)
wurden mit insgesamt 2,8 μg
DNA, die aus unterschiedlichen Verhältnissen von gfp-haltigem Plasmid
und ultraschallbehandelter Lachssperma-Träger-DNA bestand, transfiziert,
wobei die herkömmliche
Calciumphosphat-Transfektionsvorschrift
verwendet wurde. Die Zellen wurden 36 Std. nach der Transfektion
geerntet und im Durchflußzytometer
analysiert. Als positive gewertete Zellen wurden gegen die Menge
an transfiziertem gfp-tragendem
Plasmid graphisch aufgetragen. Dabei entsprechen die weißen Balken pTRBS-UF, die schattierten Balken pTRBS-UF1 sowie die schwarzen Balken pTRBS-UF2.
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4A und 4B.
Expression von rAAV-GFPH2 in 293-Zellen.
293-Zellen wurden
mit CsCl-gereinigtem rAAV-GFPH2 bei einer
M. O. I. von 10 infiziert. 36 Std. nach der Infektion wurden die
Zellen unter einem Fluoreszenzmikroskop mit einem CHROMA Filter
Cube #41014 GFP-HQ (Exzitation bei 450 +/– 25 nm) photographiert. 4A: Zellen unter Phasenkontrast im Hellfeld; 4B: gleiches Feld, Epifluoreszenz.
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5A, 5B, 5C und 5D. Fluoreszenz G418-resistenter Klone mit rAAV-GFPH2-Provirus. 293-Zellen wurden mit CsCl-gereinigtem rAAV-GFPH2 bei einer M. O. I. von 1 infiziert. 48
Std. nach der Infektion wurden die Zellen geteilt und bei niedriger
Konfluenz (weniger als 10%) ausplattiert. 18 Std. später wurde G418
mit einer Endkonzentration von 200 mg/ml zugegeben. Das Medium wurde
alle 4 Tage gewechselt, und G418 Kolonien wurden nach 14 Tagen Selektion
photographiert. 5A und 5C:
G418-resistente Kolonien unter Phasenkontrast, Hellfeld; 5B und 5D:
gleiche Felder wie in 5A und 5C,
Epifluoreszenz.
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6A, 6B, 6C und 6D. FACS-Analyse von 293-Zellen, mit rAAV-GFPJ, rAAV-GFPH1, oder
rAAV-GFPH2 stabil transduziert und 2 Wochen
mit G418 selektioniert. 6A:
FACS-Histogramm der 293-Ausgangszellinie; 6B: mit rAAV-GFPJ transduzierte
293-Zellen; 6C: mit rAAV-GFPH1
transduzierte 293-Zellen; 6D:
mit rAAV-GFPH2 transduzierte 293-Zellen. Es wurden jeweils
20000 Zellen sortiert. Die für
jede Zellpopulation nicht korrigierte Häufigkeit von Zellen mit positivem
Ergebnis betrug für
nicht infizierte 293-Zellen: 0,05%; für GFPJ:
0,05%; für
GFPH1: 1,67%; für GFPH2:
9,6%.
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7.
Fluoreszenz der blauen His66-Mutante des humanisierten gfp. 293-Zellen wurden mit pTRBS-UF2 und pTRBS-UFB
kotransfiziert und 4 Tage nach der Transfektion unter dem Fluoreszenzmikroskop mit
einem Nikon Filter Cube V-2B photographiert.
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8.
Einzelplaque von rekombinantem AdΔE1GFP,
wie unter dem Fluoreszenzmikroskop beobachtet. Der Plaque wurde
40 Std. nach der Infektion photographiert.
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9A, 9B, 9C und 9D. GFP-Fluoreszenz in einem Segment von mit rAAV-GFPH2 infiziertem Meerschweinchen-RPE. 9A: Differentielle Interferenzkontrastaufnahme
der Retina aus einem infiziertem Auge in der Nähe des in 9B gezeigten Bereichs. Bei der dunkel pigmentierten
Zellschicht nahe dem oberen Ende der gezeigten Retina handelt es
sich um die RPE-Schicht in einem leicht geneigten Abschnitt. Die
Photorezeptorzellschicht sowie weitere neuroretinale Schichten sind
unterhalb des RPE zu sehen. 9B:
RPE-Schicht aus einem mit rAAV.GFPH2 inokulierten
Auge nahe der Injektionsstelle, beobachtet mittels konfokaler Mikroskopie
unter kurzwelliger Exzitations- und
Fluoresceinemissionsoptik. 9C:
Fluoreszenz der RPE-Schicht aus dem gleichen Auge wie in 9B an einer zur Injektionsstelle distalen Stelle. 9D: Fluoreszenz der RPE-Schicht aus dem nicht
injizierten Auge des gleichen Tiers wie in 9A, 9B und 9C.
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10. pGREENLANTERNTM-Plasmid.
GFP repräsentiert
das humanisierte GFP der vorliegenden Erfindung. Andere Funktionselemente
und Restriktionsstellen sind dargestellt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Das
grün fluoreszierende
Protein (GFP) aus der Qualle wurde als vielversprechender Kandidat
zur Verwendung als Reportergen vorgeschlagen. Allerdings ist das
gfp-Gen in signifikanter Weise dahingehend eingeschränkt, daß es zu
keiner hinreichenden Expression in Säugerzellsystemen fährt. Tatsächlich waren erste
Versuche der Erfinder, das in eine menschliche Zelle durch ein rekombinantes
Adeno-assoziiertes Virus (AAV) eingeführtes Qualle-GFP-Reportergen zu exprimieren,
nicht erfolgreich.
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Von
den Erfindern der vorliegenden Anmeldung wurde die Hypothese aufgestellt,
daß ein
wichtiger Grund für
die geringe Expression von GFP in der schlechten Translationseffizienz
der mRNA im Milieu der menschlichen Zelle, das durch einen Satz
von Isoakzeptor-tRNAs gekennzeichnet ist, die sich von den in der Qualle
verwendeten unterscheiden, besteht. Zur Lösung dieses Expressionsproblems
werden somit durch die vorliegende Erfindung synthetische Versionen
der cDNA des grün
fluoreszierenden Proteins der Qualle (gfph) bereitgestellt,
die an die Expression auf hohem Niveau in Säugerzellen, vor allem in denen
menschlichen Ursprungs, angepaßt
sind. Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Basensubstitutionen in gfp-Codons durchgeführt, um
die Codonverwendung in der gfp10 codierenden Sequenz zu verändern, so
daß sie
eher der Expression in Säugerzellen
entspricht. Ebenso werden Expressionsplasmide sowie eine Reihe vielseitiger
rekombinanter AAV- und Ad-Vektoren zur Zuführung und Expression von Genen
in Säuger-
und menschlichen Zellen bereitgestellt.
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In
bestimmten bevorzugten Aspekten betrifft die Erfindung eine besondere
synthetische Version der cDNA des grün fluoreszierenden Proteins
aus A. victoria, die an die Expression auf hohem Niveau in Säuger- und
menschlichen Zellen angepaßt
ist. Dabei wurden in diesem beispielhaften Konstrukt insgesamt 92
Basensubstitutionen in 88 Codons durchgeführt, um die Codonverwendung
in der gfp10 codierenden Sequenz zu verändern und die Expression in
Säugerzellen
dramatisch zu verbessern.
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Für die Fluoreszenzmikroskopie
wurde von den Erfindern die Empfindlichkeit des GFP-Reportergensystems
für ein
humanisiertes Konstrukt um ungefähr
das 22fache und für
ein zweites humanisiertes Konstrukt um wenigstens das 45fache erhöht. In FACS-Analyse
mit humanisierten Genkonstrukten war ein Konstrukt mindestens 32mal
nachweisbarer als das ursprüngliche
Qualle-Gen, wobei das andere Konstrukt 190mal nachweisbarer war
als das ursprüngliche
Qualle-Gen. Wird humanisiertes GFP als Teil der gfp-neo-Kassette des
rAAV-Provirus in G418-resistenten Zellinien stabil integriert, so
exprimiert ein beträchtlicher
Anteil der Zellen ein optisch nachweisbares GFP.
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Gemäß bereits
veröffentlichter
Daten integriert rAAV in Form einer Tandem-Wiederholungssequenz mit einer Anzahl
an Genomkopien pro Zelle im Bereich von 1 bis 10 (Cheung et al.,
1980; Laughlin et al., 1986; McLaughlin et al., 1988; Samulski et
al., 1989). Daher läßt sich
der Bereich von 1 bis 10 Kopien an humanisiertem GFP pro Zelle unter
der Kontrolle eines starken Promotors, wie hier beschrieben, nachweisen.
Für gewisse
GFP-Mutanten könnte
diese Anzahl nicht mehr als eins betragen.
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Als
ein Beispiel für
vielseitige Vektoren zur Verwendung mit dem humanisierten GFP werden rAAV-Vektoren
bereitgestellt. Die Konstruktion der Vektorserie pTRBS-UF
(User-Friendly) (2A) sorgt für Zweckmäßigkeit
und Flexibilität
bei der Konstruktion von rAAV-Vektoren. Um die maximale Klonierungskapazität von 5
kBp zu nutzen, läßt sich
die gesamte Reportergenkassette durch Verdauung mit BglII deletieren, womit
die beiden terminalen AAV-Wiederholungssequenzen zurückbleiben,
die als einzige Sequenzen für
die Replikation und Verpackung der AAV-DNA benötigt werden.
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Die
pTRBS-UF-Serie enthält zwei Reportergenkassetten,
GFP und neo, die jeweils ihren eigenen Promotor und ihr eigenes
Polyadenylierungssignal besitzen. Diese beiden Transkriptionseinheiten
lassen sich unabhängig
voneinander deletieren (KnpI-NotI-Verdau für GFP und SalI-Verdau für neo),
wodurch der Klonierungsplatz für
das interessierende Gen vergrößert wird.
Selbst wenn der Vektor so verwendet wird, wie er vorliegt, läßt sich
in ihm eine weitere Transkriptionseinheit von bis zu 1,6 kBp unterbringen.
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Weiterhin
könnte
die Wirksamkeit eines bestimmten Promotors in einer gegebenen Zellart
oder einem gegebenen Zellgewebe auch dadurch getestet werden, daß man ihn
stromaufwärts
des gfp-Gens gegen den CMV-Promotor nach Verdauen der Vektor-DNA
mit KpnI und XbaI austauscht. Die Konstruktion des pTRBS-UF3-Vektors berücksichtigt
ebenso die koordinierte Expression des Reporter-gfp-Gens und des
interessierenden Gens vom gleichen Promotor durch Verwendung eines
IRES-Elements.
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Darüber hinaus
wird von den Erfindern die Konstruktion eines Ad-Shuttle-Vektors, der das
humanisierte GFP-Reportergen unter der Kontrolle des IRES-Elements trägt, beschrieben.
Mit rekombinantem Ad infizierte 293-Zellen zeigten einen typischen
CPE sowie eine leuchtend grüne
Fluoreszenz. Durch die Expression des GFP wurde eine schnelle und
einfache Selektion echter rekombinanter Ad-Klone, wobei diese von
falschen Plaques unterschieden wurden, ermöglicht.
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Das
humanisierte GFP läßt sich
ebenso in andere Virus- und Nichtvirusvektor- und -Expressionssysteme
einbauen. Die humanisierten Gene und Vektoren der vorliegenden Erfindung
ermöglichen
die effiziente Transduktion und Expression von gfp-Gensequenzen
in Säuger-
und menschlichen Zellinien. Dies ist beispielhaft durch die hier
gezeigte in-vivo-Genexpression in neurosensorischen. Zellen des
Meerschweinchenauges dargestellt. Die humanisierten gfp-Gene finden
vielerlei Verwendungen, wie z.B. bei der Zellsortierung mittels fluoreszenzaktivierter
Zellsortierung (FACS) sowie bei der Gentherapie beim Menschen.
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Tatsächlich läßt sich
zeigen, daß hier
beschriebene System die effiziente Transduktion und Expression von
Genen in aus Säugern
stammenden Zellen auf einem hinreichend empfindlichen Niveau vermittelt,
das den Nachweis durch einfache FACS-Sortierung gestattet. Die Selektion
transduzierter Zellen mit Arzneistoffen, wie z.B. G418, oder die
Manipulierung von Zellen zur Sichtbarmachung enzymatischer Aktivitäten, wie
z.B. β-Galactosidase,
wird somit umgangen. Da AAV und Ad beispielsweise einen sehr breiten
Wirtsbereich aufweisen, eignen sich die beschriebenen Vektoren für viele
Genzuführungstechnologien,
einschließlich
der Gentherapie beim Menschen.
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1. Gene für grün fluoreszierendes
Protein (GFP)
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Man
nimmt an, daß Gene
für grün fluoreszierendes
Protein sowie funktionsfähige
Proteine in einer Vielfalt von Organismen vorhanden sind, wie in
Tabelle 1 gezeigt. Dabei läßt sich
ein gfp-Gen aus einem der biolumineszenten Cnidaria- und Ctenophora-Organismen,
die solche Gene exprimieren, als Startpunkt zur Herstellung eines
humanisierten gfp-Gens im Sinne der vorliegenden Erfindung verwendet
werden.
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TABELLE
1 Grün fluoreszierendes
Protein (GFP) präsentierende
biolumineszente Cnidaria und Ctenophora
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Gegenwärtig ist
die Verwendung der gfp-Gensequenz aus A. victoria als Matrize zur
Erzeugung eines menschlichen gfp-Gens bevorzugt, da diese leicht
erhältlich
ist.
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Zwar
sind biologisch funktionsfähige Äquivalente
der gfp-Gensequenzen selbstverständlich
durch die vorliegende Erfindung umfaßt, doch sollte hier festgehalten
werden, daß Versuche,
das Gen zu verkürzen,
gezeigt haben, daß nur
ein Rest vom Aminoterminus und weniger als 10 oder 15 vom Carboxyterminus
fehlen dürfen,
ohne daß die
Fluoreszenz verschwindet (Dopf und Horiagon, 1995). Daher werden
wesentlich verkürzte
gfp-Gene als nicht besonders sinnvoll betrachtet. Eine Verwendung
solcher Proteine könnte
jedoch in dem hohen Niveau der GFP-Produktion in Säugerzellen
für die
anschließende
Verwendung bei der Erzeugung von Antikörpern bestehen.
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2. Grün fluoreszierende Proteine
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Bei
Aequorea-GFP handelt es sich um ein Protein mit 238 Aminosäureresten.
Sein größtes Absorptionsmaximum
liegt bei 395 nm, wobei ein kleineres Maximum bei 475 nm auftritt.
Die Amplituden dieser Maxima (d. h. Extinktionskoeffizienten) wurden
auf 21–30
bzw. 7–15
mM–1cm–1 geschätzt (Morise
et al., 1974). Die Exzitation bei 395 nm ergibt ein Emissionsmaximum
bei 508 nm. Die Quantenausbeute bzw. Wahrscheinlichkeit der Reemission
eines Photons, nachdem das Molekül
angeregt wurde, beträgt
0,72–0,85
(Morise et al., 1974), und die Lebensdauer des angeregten Zustands
beträgt
3,25 ns (Perozzo et al., 1988).
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Bei
den GFPs handelt es sich um ungewöhnlich stabile Proteine, so
daß ihre
Spektraleigenschaften in denaturierenden Lösungen relativ unbeeinflußt sind.
Das gereinigte Protein widersteht auch den meisten Proteasen mehrere
Stunden lang (Ward, 1981, 1982; Ward und Bokman, 1982; Cutler und
Ward, 1993). Jedoch verliert GFP bei Denaturierung seine Fluoreszenz
(Ward et al., 1980). In neutralen wäßrigen Pufferlösungen wurde
für Aequorea-GFP
(Ward, 1981) eine Temperatur von 78°C bestimmt, bei der die Hälfte der
Fluoreszenz verloren ist. Während
das Aequorea-GFP unter vollständigem
Verlust der Fluoreszenz durch Behandlung mit 6 M Guanidin-HCl (2
min bei 92°C),
Ansäuerung
auf pH 2 oder Alkalisierung auf pH 13 denaturiert werden kann, ist
es möglich,
GFP unter Rückgewinnung
der Fluoreszenz zu renaturieren (Ward und Bokman, 1982). Für diese
Renaturierung scheint Thiol erforderlich zu sein (Surphin und Ward,
1989).
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Zur
Bildung des GFP-Chromophors, p-Hydroxy-Zylideninudazolinon, der
durch Zyklisierung von Ser65, Tyr66 und Gly67 sowie 1,2-Dehydrierung
des Tyrosins gebildet wird, ist ein weiterer Aequorea-Faktor nicht
unbedingt erforderlich. Der Mechanismus dieser einzigartigen posttranslationalen
Modifikation stellt eine Beschränkung
der Geschwindigkeit dar, mit der Änderungen in der Genexpression
durch GFP angezeigt werden können.
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Zwar
Absorbieren den Chromophor enthaltendes denaturiertes Protein bzw.
enthaltende isolierte Peptide Licht, doch sind sie praktisch nicht
fluoreszierend (Ward et al., 1980), vermutlich weil der nackte Chromophor
weder starr ist noch vor dem Aneinanderstoßen an Lösungsmittelmoleküle geschützt ist.
Die Chromophorstruktur muß natürlich in
jeder geeigneten GFP-Mutante oder -Fusion funktionsfähig bleiben.
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In
Hefe- und HeLa-Zellen fluoresziert bei 37°C exprimiertes GFP um ein Vielfaches
weniger als das bei 15°C
exprimierte. Die Wärmewirkung
besteht hauptsächlich
darin, daß sie
eine inkorrekte Reifung verursacht, und nicht darin, daß sie die
Expressionsniveaus oder die Helligkeit des korrekt gereiften GFP
reduziert (Lim et al., 1995).
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Mit
Fluoresceinfiltern angeregtes Wildtyp Aequorea-GFP ist um ungefähr eine
Größenordnung
weniger hell als die gleiche Anzahl an freien Fluoresceinmolekülen. Ein
Wechsel der Exzitation auf 395 nm hilft dabei nicht, da solche Wellenlängen eine
schnelle Photoisomerisierung verursachen und auch zu stärkerer Hintergrundautofluoreszenz
anregen.
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3. GFP-Mutanten
und -Varianten
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Das
ursprünglich
aus A. victoria klonierte GFP weist mehrere nicht optimale Eigenschaften
auf, einschließlich
geringer Helligkeit, wie oben beschrieben, einer signifikanten Verzögerung zwischen
Proteinsynthese und Fluoreszenzentwicklung sowie komplexer Photoisomerisierung.
Man könnte
jedoch GFP neu konstruieren mit dem Ziel, Verbindungen der zweiten
Generation bereitzustellen, in denen diese Mängel abgeschwächt oder überwunden
sind und bei denen Exzitations- und Emissionswellenlängen verschoben
sind, so daß andere
Farben und neue Anwendungen erzeugt werden.
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Die
meisten Mutationen in GFP führen
zu einem teilweisen oder vollständigen
Verlust der Fluoreszenz, ohne daß dabei eine signifikante Änderung
der relativen Absorptions- oder Emissionsmaxima auftreten. Durch diese
Mutationen wird vermutlich eine Fehlfaltung des Proteins, ein Nichtausbilden
der Chromophorstruktur oder ein Quentschen der Fluoreszenz durch
unzureichende Abschirmung verursacht. Versuche, das Gen zu verkürzen zeigten,
daß nur
ein Rest vom Aminoterminus und weniger als 10 oder 15 vom Carboxyterminus fehlen dürfen, ohne
daß die
Fluoreszenz verschwindet (Dopf und Horiagon, 1995). Die Intoleranz
des GFP gegenüber
einer stärkeren
Verkürzung
ist eigentlich nicht allzu überraschend,
da das Proteingrundgerüst
sowohl den Chromophor synthetisieren als ihn auch stark gegen das
Umgebungswasser abschirmen muß.
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Es
ist bereits bekannt, daß Aminosäureaustausche
im GFP-Polypeptid zu Proteinen mit unterschiedlichen Spektraleigenschaften
führen.
Eine Teilmenge der Mutationen beeinflußt das relative Verhältnis der
Absorptionsmaxima bei 395 und 475 nm, indem vermutlich die Deprotonierung
des Chromophors gefördert
oder behindert wird. Beispiele dafür sind T2031 (Thr203→Ile) und
E222G (Glu222→Gly),
durch die die Spektren zu solchen mit einfachen Absorptionsmaxima
bei entweder 395 bzw. 475 nm vereinfacht werden (Ehrig et al., 1995).
Durch die Mutation I167T (Ile167→Thr)
wird das Wildtyp-Verhältnis
der beiden Maxima umgekehrt, ohne daß dabei eines der Maxima vollständig verschwindet
(Heim et al., 1994).
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Durch
eine zweite Teilmenge an Mutationen werden im wesentlichen neue
Exzitations- und Emissionsspektren mit in signifikanterweise veränderten
Charakteristika produziert. Diese Art von Mutation findet sich beispielsweise
im Chromophorbereich selbst.
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(a) Tyr66-Varianten
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Das
GFP aus Aequorea und das der Seefeder Renilla reniformis teilen
den gleichen Chromophor, doch weist Aequorea-GFP zwei Absorptionsmaxima
bei 395 und 475 nm auf, wohingegen Renilla-GFP nur ein einziges
Absorptionsmaximum bei 498 nm aufweist, wobei der Monomerextinktionskoeffizient ≈ 5,5mal größer ist
als das Hauptmaximum des Aequorea-Proteins bei 395 nm (Ward, 1981).
Für viele
praktische Anwendungen wäre
das Spektrum von Renilla-GFP gegenüber dem von Aequorea bevorzugt,
da die Wellenlängendiskriminierung
zwischen unterschiedlichen Fluorophoren sowie der Nachweis eines
Resonanz-Energietransfers leichter
sind, wenn die Komponentenspektren statt niedrig und breit hoch
und schmal sind.
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Weiterhin
ist zwar das Exzitationsmaximum von Aequorea-GFP bei der längeren Wellenlänge (475 nm)
fast ideal für
die Fluoresceinfiltersätze
und resistent gegenüber
Photobleichung (Photobleaching) doch weist es eine niedrigere Amplitude
als das Maximum bei der kürzeren
Wellenlänge
von 395 nm, das empfindlicher gegenüber Photobleichung ist, auf
(Chalfie et al., 1994). Aus den obigen Gründen ist die Umwandlung des
Aequorea-GFP-Exzitationsspektrums in ein einziges Maximum, vorzugsweise
bei längeren
Wellenlängen, wünschenswert.
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Eine
solche Umwandlung wurde von Heim, et al. (1994) erzielt, worin die
GFP-Mutagenese sowie
ein Screening, bei dem GFP-Varianten mit veränderten Spektren isoliert wurden,
beschrieben sind. Durch Ersetzen des zentralen Tyrosins (Y66) durch
andere aromatische Aminosäuren
(Trp, His oder Phe) werden die Exzitations- und Emissionsspektren
zu fortschreitend kürzeren
Wellenlängen
verschoben.
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Von
Heim et al. (1994) wurde eine Zufallsmutagenese der gfp-cDNA mit
Hydroxylamin (Sikorski und Boeke, 1991) sowie durch Erhöhung der
Fehlerrate der PCRTM mit 0,1 mM MnCl2, 50 μM
dATP, und 200 μM dGTP,
dCTP, und dTTp (Muhlrad et al., 1992) durchgeführt. Kolonien auf dem Agar
wurden einem optischen Screening auf unterschiedliche Emissionsfarben
und Helligkeitsverhältnisse
bei einer Exzitation von 475 gegen 395 nm, geliefert von einer Xenonlampe
und einem Gittermonochromator, für
den der ausgesandte Strahl zur Belichtung einer ganzen Kulturschale
erweitert wurde, unterzogen.
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Von
Heim et al. (1994) wurde eine Mutante isoliert, die im Gegensatz
zum grün
des Wildtyp-Proteins durch UV-Licht anregbar war, und eine leuchtend
blaue Fluoreszenz zeigte. Die Exzitations- und Emissionsmaxima waren
um 14 bzw. 60 nm gegenüber
denen des Wildtyp-GFP hypsochromatisch verschoben. Die mutierte
DNA des kritischen Proteins enthielt im Zentrum des Chromophors
eine Änderung
Tyr66→His.
Die Fluoreszenzspektren von Tyr65His sind gegenüber pH-Änderungen unempfindlich, bis
sich das Protein an der Grenze zur Denaturierung befindet, was ein
weiterer Beleg dafür
ist, daß der
Chromophor für
das Lösungsmittel
unzugänglich
ist.
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Es
wurde eine weitere stellengerichtete Mutagenese von Tyrosin nach
Tryptophan und Phenylalanin durchgeführt (Heim et al., 1994). Dabei
ergab Tryptophan Exzitations- und Emissionswellenlängen, die
zwischen denen für
Tyrosin und Histidin lagen, zeigte jedoch nur eine schwache Fluoreszenz,
was vermutlich an einer Ineffizienz bei der Faltung oder der Chromophorbildung
lag, wohingegen Phenylalanin keine nachweisbare Fluoreszenz ergab.
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Obwohl
die Tyr66→His-Mutante
weniger fluoresziert als Wildtyp-GFP, vermutlich weil die alternativen Aminosäuren weniger
gut in die zentrale Tasche passen, handelt es sich hierbei dennoch
selbstverständlich um
eine wichtige Variante. Durch die Verfügbarkeit mehrerer Formen von
GFP mit unterschiedlichen Exzitations- und Emissionsmaxima wird
die Zwei-Farben-Beurteilung
von differentieller Genexpression, entwicklungsmäßiger Bestimmung und Proteintransport
(„protein
trafficking"), wie
unten erörtert,
erleichtert.
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(b) Ser65-Varianten
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Die
Arbeiten von Heim et al. (1995) wurden auch durch den Wunsch motiviert,
GFP-Varianten mit Spektren, die wesentlich näher an dem von Renilla liegen,
zu erzeugen. Serin 65 der Aminosäuresequenz
von Aequorea-GFP wird Teil des ºp-Hydroxybenzylindenimidazolinon-Chromophors.
Um die Hypothese zu testen, daß Ser
65 eine zusätzliche
Dehydrierung unter Bildung einer Vinyl-Seitenkette durchläuft, wurde
dieser Rest von Heim et al. (1995) zu Ala, Leu, Cys oder Thr mutiert.
Würde durch
Eliminierung von H2O oder H2S
eine Vinylgruppe gebildet, so sollten Ser und Cys identische Spektren
ergeben, die sich von denen für
Ala und Leu, bei denen eine Eliminierung unmöglich ist, stark unterscheiden.
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Von
Heim et al. (1995) wurden vier Mutanten produziert, die jeweils
ein zwischen 470–490
nm liegendes einziges Exzitationsmaximum zeigten, wobei dessen Amplitude
bei einer gleichen Anzahl von Molekülen jeweils vier- bis sechsmal
größer war
als das des Wildtyp-GFP. Diese Ergebnisse schließen eine Vinylbildung aus.
Für die
weitere Charakterisierung wurde die Ser65→Thr-Mutante ausgewählt, da sie die längste Exzitations-
und Emissionswellenlänge (490
bzw. 510 nm) aufwies, wobei diese den für Renilla-GFP bekannten Werten
(498 bzw. 508 nm) sehr ähnelten.
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Die
kritische posttranslationale Oxidation zur Herstellung des Fluorophors
aus der entstehenden Polypeptidkette lief in S65T etwa viermal so
schnell ab wie im Wildtyp-Protein (Heim et al., 1995). Durch diese Beschleunigung
wird eine potentiell signifikante Beschränkung bei der Verwendung von
GFP als Reporterprotein für
schnelle Geninduktionen verbessert.
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Mutationen
von Ser 65 zu Arg, Asn, Asp, Phe und Trp ergaben Fluoreszenzintensitäten, die
deutlich unterhalb der des Wildtyps lagen.
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Zusammenfassend
gehören
zu den vorteilhaften Eigenschaften der Ser65Thr-GFP-Variante (Heim et al.,
1995): eine etwa sechsmal größere Helligkeit
als der Wildtyp, jeweils bei einer Anregung bei dem Maximum mit
der jeweils längsten
Wellenlänge;
eine viermal schnellere Oxidation zur endgültigen fluoreszierenden Spezies
als der Wildtyp; sowie keine Photoisomerisierung und nur eine sehr
langsame Photobleichung. Vorläufige Ergebnisse
deuten daraufhin, daß bei
einer Bestrahlung bei 488 nm in luftgesättigtem Puffer bei pH 7,1 die Photobleichung
von Ser65Thr mit etwa 1/7 der Geschwindigkeit für Fluorescein stattfindet.
Da unter diesen Bedingungen der Extinktionskoeffizient von Ser65Thr
etwa 4/7 desjenigen für
Fluorescein beträgt,
kann die Quanteneffizienz der Photobleichung von Ser65Thr als etwa
1/4 derjenigen für
Fluorescein berechnet werden.
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Diese
Vorteile machen Ser65Thr für
die meisten Anwendungen, außer
denjenigen, bei denen eine Exzitation mit langwelligem UV oder Photoisomerisierung
wesentlich ist, attraktiver als Wildtyp-GFP. Unter Verwendung allgemein
erhältlicher
Filtersätze
für Fluoresceinisothiocyanat
(FITC) (Exzitation: 450–490
nm) wird dadurch insbesondere eine größere Empfindlichkeit bereitgestellt.
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(c) Weitere Mutanten mit
Rotverschiebung
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Von
Delagrave et al. (1995) wurde ebenso eine ausgedehnte Zufallsmutagenese
der GFP-Reste 64–69
durchgeführt,
wobei sechs Mutanten isoliert wurden, deren Spektren qualitativ ähnlich zu
den oben beschriebenen Ser65-Mutanten sind. Davon weisen vier die
gleichen Substitutionen (Leu, Cys oder Ala) in Position 65, wie
oben aufgeführt,
auf.
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Die
von Delagrave et al. (1995) verwendeten Verfahren zur Konstruktion
von GFP-Mutanten mit Spektralverschiebung wurden in der Vergangenheit
bereits zur Herstellung einer Vielfalt von spektral unterschiedlichen
Bakteriochlorophyll bindenden Proteinen unter Verwendung einer optimierten
kombinatorischen Mutagenese sowie des DIS-Verfahrens (Digital Imaging
Spectroscopy) eingesetzt (Goldman und Youvan, 1992; Delagrave und
Youvan, 1993).
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DIS
ermöglicht
das gleichzeitige Screening Tausender Kolonien direkt auf Petrischalen
durch Aufnahme ortsaufgelöster
Spektralinformationen (Youvan et al., 1995; Youvan, 1994). Die Aufnahmen
von bei unterschiedlichen Wellenlängen belichteten Petrischalen
werden von einer CCD (Charge-Coupled Device)-Kamera aufgezeichnet
und weiter mit einer eine radiometrische Kalibrierung durchführenden
Software prozessiert. Weitere GFP-Mutanten können unter Verwendung von optimierter
kombinatorischer Mutagenese und DIS isoliert werden.
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Bei
dem kombinatorischen Bibliothek-Screening nach Delagrave et al.
(1995) handelte es sich bei dem als Ziel für die Mutagenese gewählten GFP-Bereich
um die aus 6 Aminosäuren
bestehende Sequenz zwischen Ple64 und Glu69 (Phe Ser Tyr Gly Val
Gln; SEQ ID NO: 4), die den Chromophor selbst umfaßt. Um den Einbau
einer aromatischen Aminosäure
in Position 66 zu begünstigen
und um die anderen fünf
Codons einer vollständigen
Randomisierung zu unterziehen, wurde ein mutagenes Oligonukleotid
konstruiert. Die Sequenz des für
die Mutagenese eingesetzten Oligonukleotids wurde mit dem Computerprogramm
CyberDope erhalten.
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Die
erhaltene Bibliothek aus ungefähr
3 × 105 mutanten GFP-Genen wurde in B121 (DE3)
exprimiert. Tausende von Kolonien auf Petrischalen wurden einem
Fluoreszenzscreening mittels DIS unterzogen (Delagrave et al., 1995).
Die Mutanten mit Spektralverschiebung wurden zunächst durch die bei einer Anregung mit Licht
von 490 nm beobachtete grüne
Fluoreszenz, die bei einer Anregung bei 410 nm verschwindet, identifiziert.
Demgegenüber
ist die Wildtyp-GFP-Fluoreszenz
bei einer Belichtung von 410 nm wesentlich heller. DIS zeigte, daß ungefähr eine
in 104 Kolonien ein funktionsfähiges Fluoreszenzprotein
exprimierte.
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Von
Delagrave et al. (1995) wurden mehrere GFP-Klone mit Rotverschiebung
(RSGFP-Klone) gepickt und sequenziert. Tyr66 und gly67 schienen
dabei konserviert zu sein, während
die anderen vier Positionen weniger stringent waren; ser65 war für
den beobachteten Phänotyp
nicht notwendig. RSGFPs lassen sich leicht von Wildtyp-GFP unterscheiden,
da ihre Exzitationsmaxima um etwa 100 nm, und zwar von 390 nm in
Wildtyp Aequorea-GFP nach 490 nm in RSGFP, nach rot verschoben sind.
Bei RSGFP4 handelt es sich um einen besonderen Klon, der die Chromophorsequenz
Met Gly Tyr Gly Val Leu (SEQ ID NO: 5) aufweist. Die Emission von
RSGFP4 ist mit der des Wildtyp-GFP nahezu identisch, doch sind die
Exzitationsspektren sehr unterschiedlich.
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Von
Delagrave et al. (1995) wurde berichtet, daß diese Sequenzinformationen
einer weiteren Manipulation durch EEM (Exponential Ensemble Mutagenesis)
und REM (Recursive Ensemble Mutagenesis)-Strategien zugänglich sind
(Delagrave und Youvan, 1993; Delagrave et al., 1993), wobei ein „Regenbogen" multispektraler
Fluoreszenzproteine produziert werden kann. Dabei wird erwartet,
daß durch
die Konstruktion neuer, durch REM oder EEM optimierter kombinatorischer
Bibliotheken die Häufigkeit
funktionsfähiger
Mutanten hoch genug ist, um die Isolierung seltener Klone mit signifikanten
Emissionsverschiebungen zu gestatten.
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4. Humanisierte
gfp-Gene
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Obwohl
die Eigenschaften von Wildtyp-GFP in Mutanten, wie z.B. den oben
beschriebenen, verbessert sind, fehlt Wildtyp-GFP eine in ein echtes
enzymatisches Reportersystem eingebaute Amplifikationsstufe, wobei
jedes Proteinmolekül
jeweils tausende Chromophor- oder Fluorophormoleküle erzeugen
kann. Da jedes GFP jeweils ein Fluorophor repräsentiert können relativ hohe GFP- Expressionsniveaus,
z.B. bis zu 106 Moleküle pro Zelle (Rizzuto et al.,
1995), notwendig sein, um helle Signale zu erhalten.
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Durch
das oben gesagte wird die Bedeutung der vorliegenden Erfindung betont,
deren Schwerpunkt darin liegt, für
eine erhöhte
GFP-Expression in Säuger-
und menschlichen Zellen zu sorgen. Alle oben beschriebenen Mutanten
oder in der Tat alle gewünschten
Mutanten oder Mutantengruppen lassen sich auch in einem humanisiertem
Hintergrund, wie er von der vorliegenden Erfindung bereitgestellt
wird, herstellen. Der Grund dafür
liegt darin, daß durch
die erfindungsgemäßen humanisierenden
Aspekte die DNA-Sequenz unabhängig
von der Proteinsequenz verändert
wird.
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In
früheren
Versuchen zur Expression von GFP in Säugerzellen wurde die Kozak-Konsensussequenz verwendet
(Adams et al., 1995). Ein auf diese Weise modifiziertes GFP-Gen
wurde in einen Säuger-Expressionsvektor
inseriert und in CHO-K1-Zellen verwendet (Adams et al., 1995). Von
Pines (1995) wurde ebenso über
eine transiente GFP-Expression in COS-7-, HeLa- und NIH-3T3-Zellen
berichtet; und bei Rizzuto et al. (1995) wurde über die Expression von GFP
in den Mitochondrien intakter Zellen berichtet. Es wird jedoch angenommen,
daß diese
Arbeiten eine Expression auf relativ niedrigem Niveau widerspiegeln
und weiterhin im Gegensatz zu den von vielen auf diesem Gebiet Arbeitenden
erhaltenen negativen Ergebnissen stehen. Es wird vermutet, daß diese
wenigen positiven Ergebnisse auf die hohe Kopienzahl der in die
Zelle eingeführten GFP-Gene zurückzuführen ist.
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Der
von den Erfindern der vorliegenden Anmeldung unternommene Ansatz
steht im Gegensatz zu dem Verfahren von Adams et al. (1995) und
widmet sich der schlechten Translationseffizienz von GFP-mRNA im
Milieu der menschlichen Zelle, indem Basensubstitutionen enthaltende
cDNAs verwendet werden, um die Codonverwendung zu ändern, so
daß sie
eher der Expression in Säugerzellen
entspricht. Die Verwendung solcher humanisierten Konstrukte führt zu einer
grünen
Fluoreszenz in Zellen, die eine niedrige Kopienzahl humanisierter
gfp-Gene, beispielsweise
im Bereich von weniger als 10 und sogar bei Verwendung gewisser
humanisierter mutanter gfp-Gene von etwa 1 oder 2, aufweisen.
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Die
Korrelation zwischen der Häufigkeit
von tRNAs und dem Auftreten der jeweiligen Codons in proteinexprimierenden
Genen wurde für
E. coli, Hefe und weitere Organismen beschrieben (Bennetzen und
Hall (1982); Grantham et al. (1980); Grantham et al. (1981); Ikemura
(1981a; 1981b; 1982); Wada et al. (1990)). Die Effekte der Codonänderungen
auf die Translationseffizienz sowie die Gesamtexpressionsniveaus
lassen sich jedoch nicht eher etablieren, bis diese Änderungen
tatsächlich
in einem gegebenen Gen vorgenommen wurden. Experimente zeigen, daß durch
selten translatierte Codons codierte Proteine nicht notwendigerweise auf
niedrigem Niveau exprimiert werden (Lammertyn et al., Mol Gen Genet,
1996, 250, S. 223–229;
Kierland, FEBS Letters, 1991, Bd. 285 (2), S. 165–169). Dies
ist ähnlich
wie bei der Situation mit der Kozak-Sequenz, von der angenommen
wird, daß sie
trotz der Erwartungen nicht besonders hilfreich bei der Erhöhung der
Expression von gfp in Säugerzellen
war. Dadurch, daß von
den Erfindern der vorliegenden Anmeldung gezeigt werden konnte,
daß die
Humanisierung bei der gfp-Genexpression wirksam ist, konnte die
Eignung der GFP-Technologie in signifikanter Weise verbessert werden.
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Aus
Sharp et al. sind Codonverwendungsmuster in unterschiedlichen Organismen,
einschließlich
dem Menschen, offenbart (Nucleic Acid Research, 1988, Bd. 16 (7),
S. 8207–8211).
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Um
das Qualle-gfp im Sinne der vorliegenden Erfindung zu humanisieren,
wurde von den Erfindern zunächst
eine ausführliche
Analyse der Codons im gfp-Gen unternommen. In Tabelle 2 sind die
Ergebnisse eines Vergleichs zwischen Qualle-gfp-Codons und in menschlichen Genen
allgemein verwendeten Codons gezeigt (Wada et al., 1990). Dies ermöglichte
den Erfindern, wichtige Unterschiede zwischen gfp und allgemeinen
menschlichen Gensequenzen sowie wesentliche Änderungen, die durchgeführt werden
sollten, zu identifizieren.
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Eine
humanisierte Sequenz im Sinne der vorliegenden Erfindung ist beispielhaft
durch die SEQ ID NO: 3 repräsentiert.
Dabei versteht sich jedoch, daß die
humanisierten Sequenzen der vorliegenden Erfindung in keiner Weise
auf die repräsentative
Sequenz der SEQ ID NO: 3 beschränkt
sind. Vielmehr ist es im Licht der folgenden Anweisungen dem Fachmann
leicht möglich,
eine Reihe unterschiedlicher humanisierter gfp-Sequenzen herzustellen.
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Zwar
werden alle Änderungen,
durch die ein selten verwendetes Qualle-Codon durch ein Codon, das in
menschlichen Genen häufiger
verwendet wird, ersetzt wird als sinnvolle Änderungen angesehen, doch sind natürlicherweise
gewisse Codonänderungen
gegenüber
anderen bevorzugt. In dieser Hinsicht wurde von den Erfindern eine
Reihe von gfp-Codons identifiziert, die selten oder fast nie in
menschlichen Genen verwendet werden. Wie unten erörtert, handelt
es sich bei solchen Codons um die ersten Kandidaten, die zur Herstellung eines
menschlichen Gens im Sinne der vorliegenden Erfindung geändert werden
sollten.
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Bei
der Durchführung
allgemeiner humanisierender Änderungen
lassen sich zu humanisierende Codons vom Fachmann durch Studieren
der hier in den Tabellen 2 sowie in Tabelle 3 und 4 dargestellten
Angaben identifizieren. Beispielsweise würde man unter Nutzung der in
Tabelle 2 angegebenen Angaben die Häufigkeit des Qualle-Codons
gegen die Häufigkeit
derjenigen Codons, die in menschlichen Genen allgemein verwendet werden,
vergleichen und alle entsprechenden Änderungen durchführen. Betrachtet
man lediglich als Beispiel die Aminosäure Leucin, so wird das Codon
CUU im gfp-Gen elfmal verwendet, doch entspricht dieses Codon lediglich
dem am viertmeisten bevorzugten Codon in menschlichen Genen. Das
Leucin-Codon UUA kommt ebenfalls häufig im Qualle-Gen vor, wobei
dieses Codon für
die Verwendung im menschlichen Genom die letzte Wahl darstellt.
Eine Änderung
der Leucin-Codons würde
somit einen geeigneten Startpunkt zur Herstellung eines humanisierten
Gens darstellen.
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Weitere Änderungen,
die nach einer Analyse der Tabelle 2 durchgeführt werden können, bestehen
in der Änderung
der Arginin-Codons von AGA, das nur eine vierte Wahl im menschlichen
Genom darstellt, zu einem bevorzugteren Codon, wie z.B. CGC oder
AGG; die Änderung
von Serin-Codons, wie z.B. UCG oder UCA, zu bevorzugteren Codons,
wie z.B. UCC und AGC; die Optimierung von Threonin-Codons zu ACC;
das Vermeiden der Verwendung des Prolin-Codons GCC; die Änderung
des Alanin-Codons GCA zum am meisten bevorzugten menschlichen Codon
CGG; das Vermeiden der Verwendung der vorherrschenden Glycin-Codons GGA
und GGU und Ersetzen dieser durch die in menschlichen Genen bevorzugten
Codons, GGC und GGG; Änderung
der häufig
vorkommenden Valin-Codons GUU und GUA, statt derer das Codon GUG,
das im menschlichen Genom deutlich bevorzugt ist, verwendet wird;
und Vermeiden des Isoleucin-Codons
AUA, wobei dieses in das bevorzugte Codon AUC geändert wird.
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Bei
denjenigen Aminosäuren,
bei denen nur eine Wahl zwischen zwei Codons besteht, wurde von
den Erfindern festgestellt, daß das
Wildtyp-gfp-Gen normalerweise das am wenigsten bevorzugte Codon
im Vergleich mit dem menschlichen Genom verwendet. Daher sollten
geeignete Änderungen
bei den folgenden Codons vorgenommen werden; AAA für Lysin;
CAA für
Glutamin; CAU für
Histidin; GAA für
Glutamin; GAU für Asparagin
und UUU für
Phenylalanin, wobei diese durch AAG, CAG, CAC, GAG, GAC bzw. UUC
ersetzt werden sollten.
-
Zusätzliche Änderungen
lassen sich auch nach Betrachtung der Angaben in Tabelle 3 und Tabelle
4 durchführen.
In diesen Tabellen sind wichtige Angaben hinsichtlich der Codonpräferenz in
einem einfach verwendeten Format dargestellt. In Tabelle 3 ist eine
Liste der Codons aufgeführt,
die zur Verwendung in den erfindungsgemäßen humanisierten gfp-Konstrukten
bevorzugt sind. Bei der Tabelle 4 handelt es sich einfach um die
gleichen Angaben, die U (Uridin) statt T (Thymin) beinhalten, für den leichten
Querverweis zu 1.
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Tabelle
3: Bevorzugte DNA-Codons zur Verwendung beim Menschen
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Die
linksstehenden Codons repräsentieren
die zur Verwendung in menschlichen Genen am meisten bevorzugten
Codons, wobei die Verwendung im Menschen nach rechts hin abnimmt.
-
Diejenigen
Codons, die fast nie in menschlichen Genen verwendet werden, sind
doppelt unterstrichen.
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Tabelle
4: Bevorzugte RNA-Codons zur Verwendung beim Menschen
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Die
linksstehenden Codons repräsentieren
die zur Verwendung in menschlichen Genen am meisten bevorzugten
Codons, wobei die Verwendung im Menschen nach rechts hin abnimmt.
-
Diejenigen
Codons, die fast nie in menschlichen Genen verwendet werden, sind
doppelt unterstrichen.
-
Beim
Studieren der Angaben in Tabelle 3 und Tabelle 4 würde ein
Fachmann leicht verstehen, daß die Qualle-gfp-Codons
CTA, TTA, TCG und TCA (oder CUA, UUA, UCG oder GUA) in ein bevorzugteres
Codon geändert
werden sollten. Als allgemeine Richtlinie repräsentieren die in Spalten 5
und 6 aufgeführten
Codons im allgemeinen Codons, die man bevorzugt ändern würde, um ein humanisiertes Gen
zu erzeugen; ebenso sollten oft auch die in der Spalte 4 aufgeführten Codons
zur Erzeugung eines humanisierten Gens geändert werden; die in der Spalte
3 aufgeführten
Codons können,
je nach der Anzahl an Änderungen,
die man insgesamt vornehmen möchte,
sowie der bestimmten zu codierenden Aminosäure, gegebenenfalls geändert werden.
Treten die in den Spalten 1 und 2 aufgeführten Codons in der Wildtyp-gfp-Sequenz
auf, so sind sie im allgemeinen geeignet und sollten keiner Änderung
bedürfen,
außer
wenn lediglich zwischen zwei Codons gewählt werden kann. Allerdings
kann das Ersetzen eines Codons aus der Spalte 2 durch ein Codon
aus der Spalte 1 sicherlich sinnvoll sein, besonders wenn lediglich
zwischen zwei Codons gewählt
werden kann. Anhand dieser Informationen ist es nun ersichtlich,
daß man
bei der Einführung
von Änderungen
in die gfp-Sequenz im allgemeinen nach Möglichkeit ein Codon der Spalte
1 einführen
möchte.
-
Angesichts
der vorangegangenen Diskussion wird deutlich, daß es sich bei der beispielhaften
Sequenz der SEQ ID NO: 3 nur um eine der vielen praktikablen Spezies,
die von der vorliegenden Erfindung umfaßt sind, handelt. In der SEQ
ID NO: 3 enthalten 88 Codons eine oder mehrere Basensubstitutionen.
88 Codons aus einer Sequenz, die für 328 Aminosäuren codiert,
entspricht einer Änderung
von etwa 37%. Es ist jedoch vorgesehen, daß das Ändern von etwa 10% der Codons
zu einem sinnvollen Anstieg der Expressionsniveaus führen würde, womit
solche Gensequenzen im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegen.
Das Ändern von
etwa 15%, 20%, 25% oder 30% der Codons innerhalb der Qualle-gfp-Sequenz
wird auch als sinnvoll angesehen, wobei die erfindungsgemäßen humanisierten
Gene solche Gensequenzen, die in die zuvor erwähnten Bereiche fallen, umfassen.
-
In
gewissen Ausführungsformen
kann es, je nach der Beschaffenheit der eingeführten Codonänderungen, nicht einmal notwendig
sein, eine 10%ige Änderung
der Codonverwendung im gfp-Gen durchzuführen. Sollten beispielsweise
die zehn am wenigsten bevorzugten Codons jeweils geändert und
durch die zur Verwendung in menschlichen Genen am meisten bevorzugten
Codons ersetzt werden, so ist vorgesehen, daß die erhaltene Sequenz eine
vernünftige
Expression in menschlichen und Säugerzellen
erzielen kann. Das Ändern von
zehn von 328 Codons entspricht einer prozentualen Änderung
von etwa 4%. Daher liegen auch sogenannte „4% humanisierte Gene" im Rahmen der vorliegenden
Erfindung unter der folgenden Voraussetzung – nämlich, daß man beim Ausführen lediglich
einer beschränkten
Anzahl von Änderungen
im allgemeinen die zehn in den Codonpositionen 18, 53, 93, 125,
150, 178, 195, 208, 236 und 224 befindlichen Codons der gfp-Gensequenz ändern möchte. Bei
der Durchführung
dieser Schlüsseländerungen
zusammen mit einer Reihe weiterer Änderungen ist vorgesehen, daß eine Änderung
von wenigstens 7, 8 oder 9 dieser Codons ausreicht, um ein humanisiertes
Gen mit verbesserter Expression zu erhalten. Wie oben beschrieben,
würde Leucin
vorzugsweise durch CTG, CTC oder TTG; Valin vorzugsweise durch GTG;
und Serin vorzugsweise durch AGC codiert werden.
-
Zwar
sind im allgemeinen gfp-Gensequenzen bevorzugt, bei denen etwa 4–5, etwa
10, etwa 20 oder 30–35%
der Codons geändert
wurden, doch besteht kein Grund dafür, keine weiteren Änderungen
durchzuführen,
falls dies gewünscht
ist. Bei humanisierten Gensequenzen im Sinne der vorliegenden Erfindung
kann es sich daher um Sequenzen handeln, die in etwa 40%, 50%, 60%,
70% oder sogar in etwa 80–90%
der Codonpositionen im Vollängen-Codonbereich
humanisierte Codons enthalten. Bei Betrachtung der SEQ ID NO: 3
und im Hinblick auf die Einführung
noch weiterer humanisierender Änderungen
sind eine Anzahl von Positionen identifizierbar, in die weitere
optimierende Änderungen
eingeführt
werden könnten.
Dazu gehören
beispielsweise diejenigen Codons, die sich in den Codonpositionen
6, 9, 14, 17, 19, 21, 23, 26, 27, 31, 33, 34, 35, 36, 40, 45, 50,
51, 62, 71, 83, 99, 101, 102, 111, 115, 116, 128, 130, 132, 133,
134, 136, 142, 157, 171, 173, 174, 181, 183, 186, 209, 210, 213,
223 und 230 der SEQ ID NO: 3 befinden.
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5. Verwendungen
von grün
fluoreszierenden Proteinen
-
Das
Potential von GFP als Reportermolekül rührt von Eigenschaften, wie
z.B. schnellem Nachweis, wobei es nach Bestrahlung mit langwelligem
UV-Licht unter Verwendung von Standard-Lichtquellen nachgewiesen
werden kann; der Möglichkeit
eines Echtzeit-Nachweises in vivo; der Tatsache, daß die Einführung eines
Substrats nicht erforderlich ist; und seiner relativ geringen Größe (26,9
kD) und monomerer Beschaffenheit, womit Proteinfusionen durchführbar sind,
her.
-
Durch
das humanisierte GFP der vorliegenden Erfindung werden diese Verfahren
in mehreren Fällen zu
praktischen und nicht theoretischen Verfahren. Humanisierte gfp-Gene
lassen sich daher zur Identifizierung transformierter Zellen, beispielsweise
durch Fluoreszenz aktivierte Zellsortierung (FACS) oder Fluoreszenzmikroskopie;
zur Messung der Genexpression in vitro und in vivo; zur Markierung
spezifischer Zellen in mehrzelligen Organismen, beispielsweise zur
Untersuchung der Abstammung von Zellen; zur Markierung und Lokalisierung
von Fusionsproteinen; und zur Untersuchung von intrazellulärem Transport
und dergleichen verwenden.
-
Biologische
Standardanwendungen für
GFP sollten dabei nicht übersehen
werden, beispielsweise seine Verwendung als Molekulargewichtsmarker
auf Proteingelen und Western-Blots, bei Kalibrierung von Fluorometern
und FACS-Geräten
sowie bei der Mikroinjektion in Zellen und Gewebe.
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Bei
Verfahren zur Herstellung fluoreszierender Molekulargewichtsmarker
wird eine humanisierte gfp-Gensequenz im allgemeinen an eine oder
mehrere DNA-Sequenzen, die für
Proteine mit definierten Aminosäuresequenzen
codieren, fusioniert, und die Fusionsproteine werden von einem Expressionsvektor
exprimiert. Die Expression führt
zur Produktion von Fluoreszenzproteinen mit definiertem Molekulargewicht
bzw. -gewichten, die als Marker verwendet werden können (nach
Berechnung der Größe der vollständigen Aminosäuresequenz).
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Vorzugsweise
würden
gereinigte Fluoreszenzproteine einer Größenfraktionierung, wie z.B.
unter Verwendung eines Gels, unterzogen. Danach wird eine Bestimmung
des Molekulargewichts eines unbekannten Proteins durchgeführt, indem
aus den Fluoreszenzstandards eine Eichkurve erstellt wird und das
unbekannte Molekulargewicht aus der Kurve abgelesen wird.
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(a) Unterschiedlich gefärbte GFPs
-
Wie
erwähnt,
gestatten Aminosäureaustausche
in humanisiertem GFP, die zu unterschiedlich gefärbten Formen führen, die
gleichzeitige Verwendung mehrerer Reportergene. Unterschiedlich
gefärbte
humanisierte GFPs lassen sich einfach zur Identifizierung mehrerer
Zellpopulationen in einem Zellkulturgemisch oder zur Verfolgung
mehrerer Zellarten, wobei Unterschiede in der Zellbewegung oder
-wanderung in Echtzeit sichtbar gemacht werden können, ohne daß dabei
zusätzliche
Agentien zugegeben oder die Zellen fixiert oder abgetötet werden
müssen,
verwenden.
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Zu
weiteren Möglichkeiten
gehören
das Verfolgen und Bestimmen der endgültigen Lokalisierung mehrerer
Proteine in einer einzigen Zelle, einem einzigen Gewebe oder Organismus;
die differentielle Promotoranalyse, bei der die Genexpression von
zwei verschiedenen Promotoren in der gleichen Zelle, dem gleichen Gewebe
oder Organismus bestimmt wird; sowie die FACS-Sortierung gemischter
Zellpopulationen.
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Beim
Verfolgen von Proteinen in einer Zelle würden die humanisierten GFP-Varianten ähnlich wie
Fluorescein und Rhodamin eingesetzt und wechselwirkende Proteine
oder Untereinheiten markieren, deren Assoziation dann in intakten
Zellen durch Fluoreszenzresonanz-Energietransfer dynamisch verfolgt
werden könnte
(Adams et al., 1993).
-
Zu
den Techniken, die mit spektraltrennbaren humanisierten GFP-Derivaten
verwendet werden könnten,
zählen
beispielsweise konfokale Mikroskopie, Durchflußzytometrie und fluoreszenzaktivierte
Zellsortierung (FACS) unter Verwendung von modularem Fluß und Doppelexzitationstechniken.
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(b) Identifizierung transfizierter
Zellen
-
Die
vielen Wege, auf die humanisiertes gfp verwendet werden kann, lassen
sich in bestimmte breite Bereiche einteilen. Erstens: zur einfachen
Identifizierung von Zellen. Bei diesen Verfahren wird humanisiertes gfp
allein zur Expression von GFP in einer Zelle verwendet. Eine Verwendung
für dieses
Verfahren wäre
die Vormarkierung isolierter Zellen oder einer Population ähnlicher
Zellen, bevor die Zellen einem Milieu ausgesetzt werden, in dem
unterschiedliche Zellarten vorhanden sind. Der Nachweis von GFP
in lediglich den ursprünglichen
Zellen gestattet die Bestimmung der Lokalisierung solcher Zellen
sowie deren Vergleich mit der Gesamtpopulation.
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Eine
zweite Gruppe von Verfahren betrifft die Identifizierung von Zellen,
die mit interessierender exogener DNA transfiziert wurden. Die Identifizierung
von mit exogener DNA transfizierten Zellen wird bei vielen in-vitro-Ausführungsformen
und auch bei der in-vivo-Gentherapie benötigt.
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Ein
erstes Beispiel dieser allgemeinen Gruppe besteht darin, daß eine humanisierte
gfp-Sequenz an eine für
ein ausgewähltes
Protein codierende DNA-Sequenz fusioniert wird, um das codierte
Protein direkt mit GFP zu markieren. Das Exprimieren eines solchen
humanisierten GFP-Fusionsproteins in einer Zelle führt zur Produktion
von Proteinen mit Fluoreszenz-Tag, die sich leicht nachweisen lassen.
Dies ist sinnvoll für
die einfache Bestätigung,
daß ein
Protein von einer gewählten
Wirtszelle produziert wird. Ebenso wird dadurch die Lokalisierung
des zu bestimmenden ausgewählten
Proteins gestattet, gleichgültig
ob es sich dabei um eine natürliche
Lokalisierung handelt oder ob das Protein durch menschliche Manipulation
auf eine Organelle gerichtet wurde.
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Mit
exogener DNA transfizierte Zellen lassen sich auch ohne Erzeugung
eines Fusionsproteins identifizieren. In diesem Fall beruht das
Verfahren auf der Identifizierung von Zellen, die mit einem mindestens
zwei Transkriptions- oder Translationseinheiten umfassenden Plasmid
oder Vektor versehen wurden. Dabei codiert eine erste Einheit für das gewünschte Protein
und steuert dessen Expression, während
die zweite Einheit für humanisiertes
GFP codiert und dessen Expression steuert. Durch die Koexpression
von GFP von der zweiten Transkriptions- oder Translationseinheit
wird sichergestellt, daß den
Vektor enthaltende Zellen nachgewiesen und von den Zellen unterschieden
werden, die den Vektor nicht enthalten.
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(c) Analyse der Promotoren
-
Durch
die humanisierten Gene der vorliegenden Erfindung wird auch eine
weitere Dimension für
die Analyse von Promotoren in Säugerzellen
bereitgestellt. Da sich gfp nun in Säuger- und menschlichen Zellen exprimieren
und leicht nachweisen läßt, können eine
Reihe von Promotoren auf ihre Eignung zur Verwendung mit einem gegebenen
Gen, einer gegebenen Zelle oder einem gegebenen System getestet
werden. Dies gilt für
in-vitro-Verwendungen, wie beispielsweise bei der Identifizierung
eines geeigneten Promotors zur Verwendung bei der rekombinanten
Expression und Proteinproduktion auf hohem Niveau, ebenso wie für in-vivo-Verwendungen,
wie z.B. beim vorklinischen Testen oder bei der Gentherapie in menschlichen
Individuen.
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In
praktischer Hinsicht würde
man zur Analyse eines Promotors zunächst eine Kontrollzelle oder
ein Kontrollsystem etablieren. Bei der Kontrolle läßt sich
ein positives Ergebnis durch Verwendung eines bekannten und wirksamen
Promotors, wie beispielsweise des in gewissen Aspekten der hier
beschriebenen Arbeiten bevorzugten CMV-Promotors, erhalten. Zum
Testen eines Kandidatenpromotors wird eine weitere Zelle oder ein
weiteres System etabliert, wobei alle Bedingungen identisch sind,
mit der Ausnahme, daß im
Expressionsvektor oder gentechnischem Konstrukt unterschiedliche
Promotoren vorliegen. Nach Durchführung des Tests über den
gleichen Zeitraum und unter den gleichen Bedingungen wie bei der
Kontrolle würden
die endgültigen GFP-Expressionsniveaus
bestimmt. Dies gestattet einen Vergleich der Stärke oder Eignung des Kandidatenpromotors
mit dem Standardpromotor. Bei Verwendung eines in einem gegebenen
Labor routinemäßig eingesetzten
GFP-Expressionssystems kann in gewissen Untersuchungen eines Testpromotors
sogar auf die Positivkontrolle verzichtet werden.
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Zu
den Promotoren, die sich auf diese Weise testen lassen, gehören auch
gewebespezifische Kandidatenpromotoren und induzierbare Kandidatenpromotoren.
Das Testen gewebespezifischer Promotoren gestattet die Identifizierung
bevorzugter oder optimaler Promotoren zur Verwendung mit einer gegebenen
Zelle und deren Unterscheidung von einer Reihe möglicher Promotoren. Dies eignet
sich wiederum sowohl in vitro als auch in vivo. Die Optimierung
der Kombination aus einem gegebenen Promotor und einer gegebenen Zellart
bei rekombinanter Expression und Proteinproduktion kann häufig notwendig
sein, um sicherzustellen, daß die
höchstmöglichen
Niveaus erreicht werden.
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Es
ist sogar vorgesehen, daß diese
erfindungsgemäßen Aspekte
zur Analyse eines Kandidatenpromotors zur Verwendung bei der Proteinproduktion
unter Einsatz einer sekretorischen Zelle verwendet werden könnten. Bei
diesen Ausführungsformen
würde das
vom Promotor exprimierte GFP höchstwahrscheinlich
von der Zelle in das extrazelluläre
Milieu sezerniert werden, wo es dann nachgewiesen würde.
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Das
Testen sowie die letztendliche Verwendung induzierbarer Promotoren
bilden einen weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung. Bei der
rekombinanten Expression zwecks Proteinproduktion kann es erwünscht sein,
die Expression auf einer bestimmten Stufe der Zellkultur oder des
Zellzyklus zu induzieren. Bei der Analyse der Verteilung eines gegebenen
Proteins innerhalb einer Zelle oder eines gegebenen Systems ist es
auch sinnvoll, einen Promotor zu verwenden, der nur unter gewissen
Bedingungen, wie z.B. in Gegenwart bestimmter Cytokine oder Hormone,
eingeschaltet wird.
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Die
Verwendung humanisierter gfp-Gene mit induzierbaren Promotoren dehnt
sich auch auf eine Analyse des Promotors selbst aus. Ein Beispiel
hierfür
ist die Analyse eines bestimmten Promotors aus einer Gruppe von
Promotoren, wie z.B. mit Hitzeschockproteinen, von denen bekannt
ist, daß sie
in verschiedenen Organismen über
die gesamte Evolution exprimiert werden, assoziierte Promotoren.
Auf diese Weise läßt sich ein
Promotor, der beispielsweise in Hefe betrieben werden kann, nehmen
und in einem Säugerzellsystem
exprimieren, um zu bestimmen, ob er in Säugerzellen betrieben werden
kann, und somit zu bestimmen, ob es wahrscheinlich ist, daß Säugerzellen
ein Homolog des Hefepromotors enthalten.
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Die
Verwendung gewebespezifischer Promotoren und induzierbarer Promotoren
ist besonders leistungsfähig
bei in-vivo-Ausführungsformen.
Bei der Verwendung im Zusammenhang mit der Expression eines therapeutischen
Gens in einem Tier gestattet die Verwendung eines solchen Promotors
nur die Expression in einem gegebenen Gewebe oder Geweben, an einer
gegebenen Stelle und/oder unter definierten Bedingungen. Dies ist
ein signifikanter Vorteil, der eine auf ein bestimmtes Zielorgan,
-gewebe oder einen bestimmten Zielbereich beschränkte Genexpression gestattet
und die gesamte Genexpression im Rest des Körpers einschränkt. Das
Erreichen einer gewebespezifischen Expression ist besonders wichtig
bei bestimmten gentherapeutischen Anwendungen, wie z.B. bei der
Expression eines Zytotoxikums, wie es häufig bei der Krebsbehandlung
eingesetzt wird. Bei der Expression anderer therapeutischer Gene
mit einer positiven Wirkung ist die gewebespezifische Expression
selbstverständlich
ebenso bevorzugt, da sie die Wirkung der Behandlung optimiert.
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Geeignete
gewebespezifische und induzierbare Promotoren sind dem Fachmann
bekannt. Lediglich als Beispiel erwähnt werden sollen hier der
für Darmepithelzellen
spezifische Promotor des Gens für
das Fettsäure
bindende (FAB-)Protein der Leber; der für Pankreaszellen spezifische
Insulingenpromotor; die jeweils die spezifische oder bevorzugte
Expression in Leberzellen steuernden Promotoren der Gene für Transphyretin, α1-Antitrypsin,
Plasminogenaktivator-Inhibitor
Typ I (PAI-1), Apolipoprotein AI und LDL-Rezeptor. Zu den in Hirngeweben
aktiven Promotoren gehören
der für
Oligodendrozyten spezifische MBP (Myelin Basic Protein)-Genpromotor;
der für
Gliazellen spezifische GFAP (Glial Fibrillary Acidic Protein)-Genpromotor;
sowie der für
Nervenzellen spezifische NSE (Neural-Specific Enolase)-Promotor.
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Zu
den induzierbaren Promotoren für
in-vivo-Verwendungen gehören
vorzugsweise solche, die auf biologisch kompatible Agentien reagieren,
vorzugsweise solche, die üblicherweise
in definierten Tiergeweben angetroffen werden. Dazu gehört beispielsweise
der menschliche PAI-1-Promotor, der durch Tumornekrosefaktor induziert
werden kann. Weiterhin eignen sich beispielsweise Cytochrom-P450-Genpromotoren,
die durch verschiedene Toxine und andere Agentien induzierbar sind;
durch verschiedene Streßsituationen
induzierbare Hitzeschockproteingene; hormoninduzierbare Gene, wie
z.B. der Östrogen-Genpromotor, und
dergleichen.
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Durch
ionisierende Strahlung induzierbare Promotoren können ebenso bei gewissen Ausführungsformen,
insbesondere bei der Gentherapie von Krebserkrankungen, wobei die
Genexpression in den Krebszellen durch Einwirkenlassen von ionisierender
Strahlung, wie z.B. UV- oder Röntgenstrahlung,
lokal induziert wird, verwendet werden. Zu geeigneten, durch ionisierende
Strahlung induzierbaren Promotoren gehören egr-1; fos und jun.
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(d) Screening-Vorschriften
-
Eine
weitere Entwicklung der Verwendung von Promotoren zusammen mit dem
humanisierten gfp der vorliegenden Erfindung ist seine Verwendung
in Screening-Vorschriften.
Bei diesen Ausführungsformen,
die im allgemeinen in vitro durchgeführt werden, wird zur Identifizierung
des Vorhandenseins einer bestimmten Verbindung oder eines bestimmten
Agens in einer Zusammensetzung eine gentechnisch manipulierte Zelle verwendet.
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Bei
den Screening-Ausführungsformen
wird das humanisierte gfp-Gen stromabwärts von einem Promotor, von
dem bekannt ist, daß er
durch das gewünschte
zu identifizierende Agens induzierbar ist, positioniert. Die gfp-Expression in den
Zellen ist normalerweise „stumm" (silent) und wird
angeschaltet, indem die Zelle einer Zusammensetzung ausgesetzt wird,
die das ausgewählte
Agens enthält.
Bei Verwendung eines Promotors, der beispielsweise auf ein Schwermetall,
ein Toxin, ein Hormon, ein Cytokin oder ein anderes definiertes
Molekül
reagiert, läßt sich
das Vorhandensein eines Schwermetalls, Toxins, Hormons, Cytokins
oder dergleichen leicht bestimmen.
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Aus
der vorangegangenen Aufzählung
ist ersichtlich, daß die
Screening-Aspekte der vorliegenden Erfindung in zwei grundlegende
Gruppen fallen, die zweckmäßigerweise
als „die
biologische" und „die chemische" Gruppe bezeichnet
werden können.
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In
den biologischen Tests können
Zellen, die ein humanisiertes gfp-Gen unter der Kontrolle eines durch
ein biologisches Effektormolekül
induzierbaren Promotors enthalten, zum Nachweis des Vorhandenseins
solcher Moleküle
in verschiedenen Arten biologischer Proben, einschließlich Blut,
Plasma, Samenflüssigkeit,
Urin, Speichel und dergleichen, verwendet werden. Zu denjenigen
Effektormolekülen,
die auf diese Weise nachweisbar sind, gehören Moleküle wie beispielsweise Hormone,
Cytokine, Neurotransmitter und dergleichen. Dabei versteht es sich
natürlich,
daß der
Ausdruck „Promotor", wie er in der vorliegenden
gesamten Anmeldung verwendet wird, mit Bezug auf ein beliebiges
regulatorisches Element verwendet wird. Zu den besonderen Beispielen
zählen
hier die Verwendung des regulatorischen Sterol-Elements in Verbindung
mit humanisiertem gfp zum Nachweis von Sterolen in einer gegebenen
Zusammensetzung; sowie die analoge Verwendung des Serumantwort-Elements,
das durch UV, EGF, PDGF und TPA induziert wird.
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In
den sogenannten chemischen Tests werden Zellen, die ein humanisiertes
gfp-Gen unter der
Kontrolle eines durch ein chemisches Agens induzierbaren Promotors
enthalten, zum Nachweis des Vorhandenseins des chemischen Agens
in verschiedenen Zusammensetzungen verwendet. Diese Tests können zum Nachweis
von Toxinen oder Verunreinigungen in Flüssigkeiten, wie z.B. Trinkwasser,
und dergleichen verwendet werden. Zu den Arten von Agentien, die
auf diese Weise nachgewiesen werden können, gehören Schwermetalle, Toxine und
verschiedene weitere Schadstoffe und unerwünschte Chemikalien.
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Selbstverständlich ist
ersichtlich, daß alle
Screening-Tests jeweils im Zusammenhang mit dem Nachweis von Agentien,
die die Genexpression von einem gegebenen Promotor hemmen, unterdrücken oder
sonst wie herunterregulieren, verwendet werden können. Solche negativen Effekte
sind anhand abnehmender Fluoreszenz sowie fallender Fluoreszenzniveaus
nachweisbar, die das Ergebnis eines „Abschaltens" der Genexpression
als Antwort auf das Vorhandensein eines hemmenden Agens sind.
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(e) GFP in FACS-Analysen
-
Viele
herkömmliche
FACS-Verfahren erfordern die Verwendung von mit gereinigten Antikörpern konjugierten
Fluoreszenzfarbstoffen. Mit einer Fluoreszenzmarkierung versehene
Proteine wären
gegenüber
Antikörpern
in FACS-Anwendungen bevorzugt, da die Zellen nicht mit dem mit dem
Fluoreszenz-Tag
versehenen Reagens inkubiert werden müßten und da kein durch die
nichtspezifische Bindung eines Antikörperkonjugats verursachter
Hintergrund vorliegt. GFP eignet sich besonders gut zur Verwendung
im FACS-Verfahren, da die Fluoreszenz stabil und Spezies-unabhängig ist
und keine Substrate oder Kofaktoren benötigt.
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Wie
bei anderen Expressionsausführungsformen
kann ein gewünschtes
Protein direkt mit GFP markiert werden, indem ein GFP-Fusionsprotein
hergestellt und in einer Zelle exprimiert wird. GFP könnte auch, wie
oben beschrieben, von einer zweiten Transkriptions- oder Translationseinheit
innerhalb des Expressionsvektors, der das gewünschte Protein exprimiert,
koexprimiert werden. Das Protein mit GFP-Tag exprimierende Zellen
oder GFP koexprimierende Zellen würden dann durch FACS-Analyse
nachgewiesen und sortiert. Die FACS-Analyse kann als endgültiges Mittel
zur Verfolgung der Genexpression und Promotoraktivität verwendet werden,
wenn GFP als Reportergen eingesetzt wird.
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Zur
Verwendung mit FACS eignen sich insbesondere GFPs mit Rotverschiebung
(obwohl GFP selbst auch verwendet werden kann). Der in den meisten
FACS-Instrumenten
verwendete Argonionenlaser emittiert bei 488 nm, so daß die Exzitation
von GFP-Varianten mit Rotverschiebung (z.B. Exzitationsmaximum:
ca. 490 nm) effizienter ist als die Exzitation von Wildtyp-GFP.
In der vorliegenden Anmeldung wird die erfolgreiche Verwendung von
GFP mit FACS-Techniken gezeigt.
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6. GFP-Fusionsproteine
-
Humanisierte
gfp-Gene lassen sich als ein Teil eines Fusionsproteins verwenden,
was die Lokalisierung des zu identifizierenden Proteins gestattet.
Fusionen von GFP mit einem „exogenen" Protein sollten
sowohl die Fluoreszenz des GFP als auch die Funktionen des Wirtsproteins,
wie z.B. physiologische Funktionen und/oder Targeting-Funktionen,
bewahren.
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Sowohl
der Amino- als auch der Carboxyterminus von GFP können praktisch
an alle gewünschten Proteine
fusioniert werden, um eine identifizierbare GFP-Fusion zu erzeugen.
Es sind sowohl N- als auch C-terminale Proteinfusionen bekannt,
die mit dem Wildtypgen hergestellt wurden (Wang und Hazelrigg, 1994). Die
Fusion von Proteinen an den Carboxyterminus von GFP könnte durch
Linker-Sequenzen verbessert werden.
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(a) Subzelluläre Lokalisierung
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In
der Vergangenheit wurden Lokalisierungsuntersuchungen mittels subzellulärer Fraktionierung
und Immunfluoreszenz durchgeführt.
Allerdings können
diese Techniken lediglich einen „Schnappschuß" der Position des
Proteins zu einem bestimmten Augenblick im Zellzyklus liefern. Darüber hinaus
können
bei der Fixierung der Zellen für
die Immunfluoreszenz Artefakte eingeführt werden. Somit stellt die
Verwendung von GFP zur Sichtbarmachung von Proteinen in lebenden
Zellen, wodurch das Verfolgen von Proteinen über den gesamten Zellzyklus
in einer einzelnen Zelle ermöglicht
wird, eine wichtige Technik dar.
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Humanisiertes
GFP läßt sich
zur Analyse des intrazellulären
Proteintransports in Säuger-
und menschlichen Zellen unter einer Vielfalt von Bedingungen in
Echtzeit einsetzen. Dabei werden vom Fixieren der Zellen herrührende Artefakte
vermieden. Bei diesen Anwendungen wird humanisiertes GFP an ein
bekanntes Protein fusioniert, um dessen subzelluläre Lokalisierung
unter unterschiedlichen natürlichen
Bedingungen zu untersuchen.
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Von
Pines (1995) wurde die Verwendung von Wildtyp-GFP als Tag zur Erzeugung
von GFP-Cyclin-Chimären,
die durch transiente Transfektion in Säugergewebekulturzellen exprimiert
wurden, beschrieben. In vorläufigen
Untersuchungen wurden GFP und sowohl N- als auch C-terminale GFP-Cyclin-Chimären in lebenden
Zellen nachgewiesen, wobei die Fluoreszenz in derartigen Zellen über mehrere
Stunden verfolgt wurde.
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Pines
(1995) verwendete den frühen
Zytomegalievirus-Promotor zur Steuerung der GFP-Expression in transient
transfizierten Zellen und exprimierte GFP in COS-7-, HeLa- und NIH-3T3-Zellen.
In allen Fällen
trat dabei eine Verzögerung
(„lag
period") (> 15 h) auf, bevor die
Fluoreszenz nachgewiesen werden konnte, obwohl Chimären mittels
Immunfluoreszenz nach 12 h nachgewiesen wurden. Das kann daran liegen,
daß GFP eine
Autooxidation durchlaufen muß,
was in Bakterien etwa 4 h dauert (Heim et al., 1994). Im Gegensatz
zu diesen Untersuchungen in Säugerzellen
weist die vorliegende Erfindung den deutlichen Vorteil auf, daß GFP-Fluoreszenz nach
etwa 6 Stunden nachweisbar war.
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Bei
den Untersuchungen von Pines (1995) und anderen wurde die natürliche subzelluläre Lokalisierung
von Proteinen durch GFP nicht gestört. Pines (1995) konnte zeigen,
daß GFP
allein über
die Zelle, und zwar sowohl im Zellkern als auch im Zytoplasma, verteilt
wird. Dabei wurde festgestellt, daß es als Cyclin-A-Tag vorwiegend im
Zellkern und als Cyclin-B-Tag im Zytoplasma vorlag, wobei es je
nach dem Cyclin-Typ-B mit Mikrotubuli oder dem Vesikelkompartiment
assoziiert war (Pines, 1995).
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Humanisiertes
GFP kann als Tag für
praktisch jedes Protein verwendet werden, wobei man der Lokalisation
des Proteins unter unterschiedlichen Bedingungen folgen kann, beispielsweise
beim Verfolgen eines gegebenen Proteins während der Meiose, Mitose, Apoptose
oder anderen zellulären
Vorgängen.
Die Lokalisation eines gegebenen Proteins läßt sich auch als Antwort auf
eine Reihe externer Reize bestimmen. Zu solchen Reizen gehören unterschiedliche
physikalische Bedingungen, wie beispielsweise eine Erhöhung oder Reduzierung
der Temperatur, sowie ebenso unterschiedliche chemische Umgebungen.
Unter dem Ausdruck „chemische
Umgebung" werden
sowohl natürliche
Umgebungen, die angetroffen werden können, wie beispielsweise Zusammensetzungen
mit unterschiedlichen Niveaus an Salz oder Serumwachstumsfaktoren
und dergleichen, als auch Zusammensetzungen, die mit einem Effektormolekül versetzt
wurden, verstanden.
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Zusammensetzungen
mit Effektormolekülen
werden verwendet, um eine Antwort in einer gegebenen Zelle hervorzurufen.
Das erfindungsgemäße humanisierte
gfp läßt sich
dabei in Tests verwenden, in denen die Antwort einer Zelle auf einen
gegebenen Effektor oder Agonisten bestimmt wird. Mit derartigen
Verfahren läßt sich
die Lokalisierung eines gegebenen Proteins als Antwort auf ein Hormon,
Cytokin, einen Neurotransmitter oder ein anderes Agens bestimmen.
Dabei ist allgemein bekannt, daß die
Lokalisation von Proteinen als Antwort auf verschiedene externe
Reize variiert und daß Proteinbewegungen
zwischen internen Kompartimenten, wie z.B. der äußeren Membran, dem Cytosol,
dem endoplasmatischen Retikulum und dem Zellkern, stattfinden.
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(b) GFP-gesteuertes Targeting
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Eine
weitere Verwendung von GFP-Fusionsproteinen liegt im Nachweis eines
Zielproteins an einem bestimmten Ort, nachdem das Protein trotz
des natürlichen
Zielorts des Proteins an den Transport in ein bestimmtes Zellkompartiment
angepaßt
wurde. Dies wird dadurch erreicht, daß man eine Targeting-Sequenz,
wie beispielsweise eine nukleäre
oder mitochondriale Targeting-Sequenz, zusammen mit der GFP-Sequenz
an das gewünschte
Protein fusioniert. Dies steht im Gegensatz zu den unmittelbar oben
beschriebenen Verfahren, bei denen unter Verwendung von GFP die
natürliche
Lokalisation eines Proteins bestimmt wird.
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Der
Zellkern enthält
viele Proteine, die bei der Vermittlung seiner einzigartigen Funktionen
helfen. Diese Proteine werden vom Cytosol, wo sie hergestellt werden,
importiert. Dabei müssen
sie sowohl die äußere als
auch die innere Zellmembran durchqueren, um das innere des Zellkerns
(das Kernlumen) zu erreichen. Dieser Transportvorgang ist selektiv:
viele im Cytosol hergestellte Proteine sind vom Zellkern ausgeschlossen. Viele
Zellkernproteine wechselwirken mit auf dem Porenrand befindlichen
Rezeptorproteinen, die die Proteine aktiv in den Zellkern transportieren,
während
sie den Porenkanal vergrößern.
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Die
Selektivität
des nukleären
Transports liegt in den nukleären
Importsignalen, die lediglich in Zellkernproteinen vorhanden sind.
Nukleäre
Importsignale wurden mittels gentechnischer Verfahren in einigen Zellkernproteinen
genau definiert. Das Signal, das sich irgendwo im Protein befinden
kann, besteht aus einem kurzen Peptid (typischerweise aus vier bis
acht Aminosäureresten),
das reich an den positiv geladenen Aminosäuren Lysin und Arginin ist
und üblicherweise
Prolin enthält.
Das nukleäre
Importsignal für
T-Antigen ist beispielsweise Pro Pro Lys Lys Lys Arg Lys Val (SEQ
ID NO: 6).
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Humanisiertes
GFP kann zur Bestätigung,
daß ein
ausgewähltes
Protein in den Zellkern importiert wurde, nach Expression eins Konstrukts,
in dem das betreffende Protein an GFP und eine nukleäre Targeting-Sequenz
fusioniert ist, verwendet werden. Dies kann als Teil von in-vitro-Untersuchungen
in der Grundlagenforschung oder sogar als Teil einer in-vivo-Therapie,
beispielsweise beim Lenken von Agentien auf den Zellkern von Krebszellen
und dergleichen verwendet werden.
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Das
Hinzufügen
eines nukleären
Lokalisierungssignals zu einem humanisierten gfp-Gen kann auch dazu
verwendet werden, die Fluoreszenzintensität des exprimierten Proteins
zu verstärken,
indem das Protein auf den wesentlich kleineren Raum des Zellkerns
beschränkt
ist. Dies wird im Zusammenhang mit blauen GFP-Mutanten in Beispiel
VII der vorliegenden Anmeldung beschrieben.
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Da
ein Zellkernproteinmolekül
wiederholt importiert werden muß,
beispielsweise nach Mitose, wird das nukleäre Importsignalpeptid nach
dem Transport in den Zellkern nicht abgespalten. Im Gegensatz dazu
wird ein Proteinmolekül,
sobald es von einem der anderen, von Membranen umgrenzten Organellen
importiert wurde, in diesem Kompartiment von Generation zu Generation
weitergegeben und braucht nie wieder translokalisiert werden. Daher
wird das Signalpeptid auf diesen Molekülen häufig nach der Proteintranslokalisation
entfernt.
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Bei
den Mitochondrien handelt es sich um von einer Doppelmembran umgrenzte
Organellen, die auf die Synthese von ATP über Elektronentransport und
oxidative Phosphorylierung spezialisiert sind. Die meisten ihrer
Proteine sind im Zellkern codiert und werden aus dem Cytosol importiert.
Zudem muß jedes
importierte Protein das bestimmte Teilkompartiment, in dem es seine
Funktion ausübt,
erreichen. Bei den Mitochondrien gibt es vier Teilkompartimente:
den Matrixraum; die innere Membran; den Zwischenmembranraum; sowie
die äußere Membran,
die dem Cytosol zugewandt ist. Jedes dieser Teilkompartimente enthält einen
bestimmten Satz von Proteinen.
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Die
Untersuchung der mitochondrialen Biogenese wurde durch die Verwendung
von Hefen, in die sich Hybridgene, die Fusionsproteine codieren
(hergestellt mit rekombinanten DNA-Techniken), effizient einführen lassen.
In die mitochondriale Matrix importierte Proteine werden normalerweise
aus dem Cytosol innerhalb von einer oder zwei Minuten nach ihrer
Freisetzung aus freien Polyribosomen aufgenommen.
-
Importierte
Proteine weisen fast immer ein Signalpeptid (20–80 Reste lang) an ihrem Aminoterminus auf.
Nach dem Import wird das Signalpeptid schnell durch eine spezifische
Protease (eine Signalpeptidase) in der mitochondrialen Matrix abgetrennt
und danach in der Matrix wahrscheinlich zu Aminosäuren abgebaut. Das
Signalpeptid kann bemerkenswert einfach sein. Molekulargenetische
Experimente, bei denen das Signalpeptid nach und nach in seiner
Länge reduziert
wird, zeigten, daß bei
einem mitochondrialen Protein nur 12 Aminosäuren am Aminoterminus als Signal
für den
mitochondrialen Import benötigt
werden. Diese 12 Reste lassen sich an ein beliebiges zytoplasmatische
Protein anfügen
und lenken das Protein in die mitochondriale Matrix.
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Physikalische
Untersuchungen von Vollängen-Signalpeptiden
lassen vermuten, daß diese
amphipathische α-helikale
Strukturen bilden können,
in denen positiv geladene Reste alle auf einer Seite der Helix liegen,
während
ungeladene hydrophobe Reste sich in Richtung der gegenüberliegenden
Seite anordnen. Ein Beispiel für
eine mitochondriale Importsequenz ist Met Leu Ser Leu Arg Gln Ser
Ile Arg Phe Phe Lys Pro Ala Thr Arg Thr Leu (SEQ ID NO: 7).
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Der
Transport mehrerer Vorläuferproteine
in den mitochondrialen Zwischenmembranraum beginnt mit deren ersten Überführung in
die Matrix. Hier wird eine sehr hydrophobe Aminosäuresequenz
hinter dem den Import auslösenden
aminoterminalen Signalpeptid strategisch plaziert. Sobald das aminoterminale
Signal von der Matrixprotease abgespalten ist, wirkt die hydrophobe
Sequenz als Signalpeptid zur Wiedereinführung des Proteins in die innere
Membran. Dieser Transfer von der Matrix findet vermutlich über einen
Mechanismus statt, der analog zu dem für den Proteinimport in die
ER-Membran verwendeten Mechanismus ist und der auch als Mechanismus
zur Einführung
von im Mitochondrion codierten Proteinen in die innere Membran verwendet wird.
Der Transport von Proteinen aus dem Cytosol zur inneren Mitochondrienmembran
erfordert ebenso ein hydrophobes Signalpeptid.
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Die
Verwendung von GFP und einer mitochondrialen Targeting-Sequenz zur
Sichtbarmachung der Mitochondrienbewegung in lebenden Zellen ist
aus Rizzuto et al. (1995) bekannt. Im Gegensatz zu Farbstoffen, wie
z.B. Rhodamin, konnten durch die Verwendung von GFP morphologische Änderungen
gezeigt werden, die in Mitochondrien durch Arzneistoffe, die das
Organellenmembranpotential zusammenbrechen lassen, induziert werden.
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In
diesen Untersuchungen wurde von Rizzuto et al. (1995) als Teil der
für das
Fusionsprotein codierenden Sequenzen ein DNA-Fragment verwendet,
das für
die aminoterminalen 31 Aminosäuren
des Vorläufers
der Untereinheit VIII der Cytochrom-C-Oxidase, die eine mitochondriale
Targeting-Sequenz bilden, codiert. Es wurde eine chimäre cDNA
erzeugt, die jeweils vom Amino- zum Carboxyterminus für eine mitochondriale
Präsequenz
sowie 6 Aminosäuren
des reifen Cytochrom-C-Oxidase-Proteins; einige wenige Linker-Aminosäuren sowie
für GFP
codierte. Durch dieses Konstrukt wurde GFP exprimiert, das in die
Mitochondrien importiert wurde.
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Die
Verwendung von humanisiertem GFP stellt eine Verbesserung für die Art
der von Rizzuto et al. (1995) beschriebenen Untersuchungen dar,
bei denen lediglich eine Markierung der Mitochondrien als Ganzes gewünscht wird.
Humanisiertes GFP kann auch zur Bestätigung, daß ein ausgewähltes Protein
in die Mitochondrien importiert wurde, nach Expression eines Konstrukts,
in dem ein gewünschtes
Protein an GFP und eine mitochondriale Targeting-Sequenz fusioniert
ist, verwendet werden. Die mitochondriale Targeting-Sequenz sollte
hierbei am N-Ende des Fusionsproteins (am 3'-Ende der codierenden Nukleinsäure) positioniert werden.
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7. Gentherapeutische
Anwendungen
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Eine
erfolgreiche Gentherapie benötigt
im allgemeinen die Integration eines zur Korrektur der genetischen
Störung
fähigen
Gens in das Wirtsgenom, wo es zusammen mit der Wirts-DNA koexistieren
und repliziert würde
und auf einem Niveau exprimiert würde, das für das defekte Gen kompensiert.
Idealerweise würde dabei
die Krankheit durch eine oder einige wenige Behandlungen geheilt,
wobei keine ernsthaften Nebenwirkungen auftreten würden. Bis
heute wurden mehrere Ansätze
zur Gentherapie vorgeschlagen, die jeweils von einer Kombination
mit dem humanisierten gfp der vorliegenden Erfindung profitieren
könnten.
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Ein
Ansatz besteht in der Transfektion von das interessierende Gen enthaltender
DNA in die Zellen, beispielsweise indem die Zellmembran entweder
chemisch oder physikalisch permeabilisiert wird. Dieser Ansatz ist
im allgemeinen auf Zellen beschränkt,
die zeitweilig dem Körper
entnommen werden können
und die Zytoxizität
der Behandlung tolerieren können
(d.h. Lymphozyten). Beispiele für
solche Verfahren sind die Calciumphosphatpräzipitation (Graham und Van
der Eb, 1973; Rippe et al., 1990), das DEAE-Dextran-Verfahren (Gopal,
1985), die Elektroporation (Tur-Kaspa et al., 1986; Potter et al.,
1984) und die direkte Mikroinjektion.
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Liposomen
oder aus bestimmten Lipiden und amphophilen Peptiden gebildete Proteinkonjugate
können
für die
in-vivo- und in-vitro-Transfektion verwendet werden (Stewart et
al., 1992; Torchilin et al., 1992; Zhu et al., 1993; Ledley et al.,
1987; Nicolau et al., 1983; Nicolau und Sene, 1982), wobei an einen
Polylysin-Glycoprotein-Trägerkomplex
gekoppelte DNA ebenso verwendet werden kann.
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Die
Effizienz der auf diese Weise durchgeführten Genintegration ist im
allgemeinen sehr niedrig. Man schätzt, daß das interessierende Gen in
das Genom von lediglich einer aus 1000 bis 100000 Zellen integriert. Falls
keine Integration vorliegt, ist die Expression des transfizierten
Gens aufgrund des Abbaus der nicht integrierten DNAs in proliferierenden
Zellen auf mehrere Tage oder in nicht proliferierenden Zellen auf
mehrere Wochen beschränkt.
Die vorliegende Erfindung kann zur einfachen Identifizierung von
Zellen, die das gewünschte
transfizierte Gen über
längere
Zeiten exprimieren, verwendet werden.
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Von
Jiao et al. (1993) wird der Erfolg von Vorschriften mit einem durch
Partikelbeschuß vermittelten Gentransfer
zur Übertragung
und Expression von Genen in Hirngeweben beschrieben, was darauf
schließen läßt, daß dies als
effektives Verfahren für
den Gentransfer in solche Gewebe eingesetzt werden kann.
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Plasmide
können
zum direkten Transfer von humanisiertem genetischen gfp-Material in eine
Zelle verwendet werden (Wolfe et al., 1990). Daher lassen sich DNA-Segmente
selbst als Zuführungsmittel
verwenden. Die Technologie zur Verwendung von DNA-Segmenten wurde
vor kurzem entwickelt und wird im allgemeinen als „DNA-Impfung" bezeichnet (Cohen,
1993). Inzwischen ist bekannt, daß Zellen nackte DNA aufnehmen
und codierte Proteine exprimieren können.
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Die
Nutzung dieser Technologie sowie von deren Variationen, wie z.B.
den von Ulmer et al. (1993); Tang et al. (1992), Cox et al. (1993),
Fynan et al. (1993), Wang et al. (1993) und Whitton et al. (1993),
beschriebenen, die hiermit jeweils durch Bezugnahme aufgenommen
sind, kann für
die Zuführung
von DNA zu Zielzellen verwendet werden. Dabei können parenterale und mukosale
Inokulationen sowie Inokulationen mit der Genkanone (Fynan et al.,
1993) verwendet werden.
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Ein
weiterer Ansatz, der verwendet werden kann, macht sich die natürliche Fähigkeit
von Viren, in Zellen einzudringen, wobei sie ihr eigenes genetisches
Material mit sich bringen, zu Nutze. Aufgrund ihrer Fähigkeit,
ihre Gene in das Wirtsgenom zu integrieren, wobei eine große Menge
an genetischem Fremdmaterial übertragen
wird, ein breites Spektrum von Spezies und Zellarten infiziert wird
und eine Verpackung in speziellen Zellinien stattfindet, handelt
es sich bei Retroviren um Genzuführungsvektoren,
die einiges versprechen (Miller, 1992).
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Es
kann eine Vielfalt von retroviralen Vektoren verwendet werden, beispielsweise
Herpes-simplex-Virus (US-Patent 5,288,641, hiermit durch Bezugnahme
aufgenommen), Zytomegalievirus und dergleichen, wie von Miller (Miller,
1992) beschrieben. Ein Gen für
Herpes-simplex-Thymidinkinase (HS-tK) konnte Hirntumoren unter Verwendung
eines retroviralen Vektorsystems zugeführt werden, wo es erfolgreich
eine Suszeptibilität gegenüber dem
Antivirusmittel Ganciclovir induzierte (Culver, et al., 1992).
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Ebenso
ist die Genzuführung
unter Verwendung von retroviralen Vektoren der zweiten Generation
bekannt. Von Kasahara et al. (1994) wurde eine gentechnische Variante
des MMLV (Moloney Murine Leukemia Virus), das normalerweise nur
Mauszellen infiziert, hergestellt und ein Hüllprotein so modifiziert, daß das Virus spezifisch
an den Erythropoetinrezeptor (EPO-Rezeptor) tragende menschliche Zellen
binden und diese infizieren konnte. Dies wurde dadurch erreicht,
daß ein
Teil der EPO-Sequenz in ein Hüllprotein
unter Erzeugung eines chimären
Proteins mit einer neuen Bindungsspezifität inseriert wurde.
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Zuführungssysteme,
wie sie oben beschrieben sind, können
in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Im
Zusammenhang mit der retroviralen Therapie würde die Erfindung sowohl in
der vorklinischen Entwicklungsphase als auch zur Verfolgung der
Genexpression nach Verabreichung in vivo verwendet werden.
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In
weiteren Verfahren werden andere Viren, wie z.B. Vacciniavirus (Ridgeway,
1988; Baichwal und Sugden, 1986; Coupar et al., 1988), defekte Hepatitis-B-Viren
(Horwich et al., 1990; Chang et al., 1991), Adenovirus und Adeno-assoziiertes
Virus (AAV; Muzyczka, 1992; siehe unten), die gentechnisch manipuliert
werden, um als Vektoren für
den Gentransfer zu dienen, verwendet. Obwohl einige Viren, die genetisches
Fremdmaterial aufnehmen können,
hinsichtlich der Anzahl an Nukleotiden, die sie aufnehmen können, sowie
der Bandbreite von Zellen, die sie infizieren, beschränkt sind,
konnte demonstriert werden, daß diese
Viren eine erfolgreiche Genexpression bewirken. Adenoviren integrieren
ihr genetisches Material nicht in das Wirtsgenom und benötigen daher
keine Wirtsreplikation zur Genexpression, wodurch sie sich für die schnelle,
effiziente, heterologe Genexpression eignen. Adenoviren und AAV
(US-Patent 5,139,941, hiermit durch Bezugnahme aufgenommen) sind
nachfolgend beschrieben. Wiederum würde die Erfindung in der vorklinischen
Entwicklung sowie während
der Behandlung verwendet.
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Die
vorliegenden Entdeckungen können
in Verbindung mit bestimmten Techniken, die in den biologischen
Fachgebieten allgemein bekannt sind und in den folgenden Abschnitten
eingehender beschrieben werden, genutzt werden.
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8. Biologische funktionelle Äquivalente
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Wie
zuvor erwähnt,
können
in der Struktur des GFP Modifikationen und Änderungen vorgenommen werden,
wobei sich dennoch ein Molekül
erhalten läßt, das ähnliche
oder sonstwie wünschenswerte
Eigenschaften aufweist. So können
beispielsweise gewisse Aminosäuren
gegen andere Aminosäuren
in einer Proteinstruktur substituiert werden, ohne daß dabei
ein nennenswerter Funktionsverlust auftritt. Es ist somit vorgesehen,
daß verschiedene Änderungen
in der Sequenz humanisierter gfp-Proteine durchgeführt werden
können,
indem die zugrunde liegende DNA geändert wird, ohne nennenswerten
Verlust ihrer biologischen Nützlichkeit
oder Aktivität.
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Ebenso
ist dem Fachmann allgemein bekannt, daß die Definition eines biologisch
funktionellen äquivalenten
Proteins das Konzept beinhaltet, daß die Anzahl an Änderungen,
die innerhalb eines definierten Teils des Moleküls vorgenommen werden können und
noch zu einem Molekül
mit einem annehmbaren Niveau an äquivalenter
biologischer Aktivität
führen,
begrenzt ist. So wurde beispielsweise bereits erläutert, daß es sich bei
wesentlich verkürzten
gfp-Genen nicht um biologisch funktionelle Äquivalente handelt.
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Allerdings
ist im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung auch ersichtlich,
daß, solange
eine Mutation oder eine Änderung
nicht zu einem GFP-Protein führt,
das seine Fluoreszenz vollständig
verloren hat, das erhaltene Protein als biologisch funktionelles Äquivalent
im erfindungsgemäßen Sinne
betrachtet wird. In der Tat liegen Aminosäureaustausche, die Proteine
mit unterschiedlichen Spektraleigenschaften ergeben, im Rahmen der
Erfindung. Dazu gehören
Mutationen innerhalb und außerhalb
des Chromophorbereichs.
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9. Stellenspezifische
Mutagenese
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Die
stellenspezifische Mutagenese kann zur Herstellung weiterer Varianten
humanisierter gfp-Gene verwendet werden. Bei der stellenspezifischen
Mutagenese handelt es sich um eine Technik, die sich zur Herstellung
individueller Peptide oder biologisch funktioneller äquivalenter
Proteine oder Peptide über
die spezifische Mutagenese der zugrunde liegenden DNA eignet. Durch
diese Technik wird ferner eine leichte Möglichkeit zur Herstellung und
zum Testen von Sequenzvarianten durch Einführung einer oder mehrerer Nukleotidsequenzänderungen
in die DNA bereitgestellt.
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Die
stellenspezifische Mutagenese gestattet die Produktion von Mutanten über die
Verwendung spezifischer Oligonukleotidsequenzen, die die DNA-Sequenz
der gewünschten
Mutation codieren, ebenso wie eine ausreichende Anzahl benachbarter
Nukleotide, so daß eine
Primersequenz mit hinreichender Größe und Sequenzkomplexität zur Ausbildung
eines stabilen Duplexes auf beiden Seiten der überbrückten Deletionsstelle bereitgestellt
wird. Dabei ist typischerweise eine Primerlänge von etwa 17 bis 25 Nukleotiden
bevorzugt, wobei etwa 5 bis 10 Reste auf beiden Seiten der Sequenzverbindungsstelle
geändert
werden.
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Die
Technik der stellenspezifischen Mutagenese ist im allgemeinen im
Fachgebiet allgemein bekannt, wie beispielhaft durch Veröffentlichungen
dargestellt (Adelman et al., 1983). Wie ersichtlich ist, wird bei
dieser Technik typischerweise ein Phagenvektor eingesetzt, der sowohl
in einzelsträngiger
als auch doppelsträngiger Form
existiert. Zu den für
die stellengerichtete Mutagenese geeigneten typischen Vektoren gehören Vektoren, wie
z.B. der M 13-Phage (Messing et al., 1981). Diese Phagen sind kommerziell
leicht erhältlich,
und ihre Verwendung ist dem Fachmann allgemein bekannt. Doppelsträngige Plasmide
werden ebenso routinemäßig in der
stellengerichteten Mutagenese eingesetzt, wodurch der Schritt der Übertragung
des interessierenden Gens von einem Plasmid in einen Phagen entfällt.
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Im
allgemeinen wird die stellengerichtete Mutagenese erfindungsgemäß durchgeführt, indem
zunächst
ein einzelsträngiger
Vektor erhalten oder die beiden Stränge eines doppelsträngigen Vektors
auseinander geschmolzen werden, wobei der Vektor in seiner Sequenz
eine DNA-Sequenz enthält,
die für
gfp oder humanisiertes gfp codiert. Es wird ein die gewünschte mutierte
Sequenz tragender Oligonukleotidprimer hergestellt, und zwar im
allgemeinen synthetisch, beispielsweise mit dem Verfahren nach Crea
et al. (1978). Dieser Primer wird dann mit dem einzelsträngigen Vektor
zusammengefügt
und DNA polymerisierenden Enzymen, wie beispielsweise E. coli-Polymerase
I, Klenow-Fragment,
ausgesetzt, um die Synthese des die Mutation tragenden Stranges
zu vervollständigen.
Somit bildet sich ein Heteroduplex aus, worin ein Strang für die ursprüngliche
nichtmutierte Sequenz codiert und der zweite Strang die gewünschte Mutation
trägt.
Dieser Heteroduplex-Vektor wird dann zur Transformation entsprechender
Zellen, wie z.B. E. coli-Zellen, verwendet, wobei Klone selektioniert
werden, die die mutierte Sequenzanordnung tragende rekombinante
Vektoren enthalten.
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Geeignete
Techniken sind ebenso im US-Patent 4,888,286, hiermit durch Bezugnahme
aufgenommen, beschrieben.
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Die
Herstellung von Sequenzvarianten des ausgewählten humanisierten gfp-Gens
unter Verwendung der stellengerichteten Mutagenese wird als Mittel
zur Herstellung potentiell geeigneter GFP-Spezies bereitgestellt
und sollte nicht als Beschränkung
verstanden werden, da es andere Wege gibt, auf die GFP-Sequenzvarianten
erhalten werden können.
Beispielsweise können
das gewünschte
humanisierte gfp-Gen codierende rekombinante Vektoren mit mutagenen
Agentien behandelt werden, um Sequenzvarianten (siehe z.B. ein von Eichenlaub,
1979 beschriebenes Verfahren) zur Mutagenese von Plasmid-DNA unter
Verwendung von Hydroxylamin zu erhalten.
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Zwar
eignen sich die oben genannten Verfahren zur Verwendung bei der
Mutagenese, doch wird heute im allgemeinen die Polymerasekettenreaktion
(PCRTM) bevorzugt. Diese Technologie bietet
ein schnelles und effizientes Verfahren zur Einführung gewünschter Mutationen in eine
gegebene DNA-Sequenz.
Im folgenden Text wird insbesondere die Verwendung der PCRTM zur Einführung von Punktmutationen in
eine Sequenz beschrieben, wie sie zur Änderung der von der gegebenen
Sequenz codierten Aminosäure
verwendet werden kann. Adaptionen dieses Verfahrens eignen sich
auch zur Einführung
von Restriktionsenzymstellen in ein DNA-Molekül.
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Bei
diesem Verfahren werden synthetische Oligonukleotide zum Einbau
einer Punktmutation an einem Ende eines amplifizierten Segments
konstruiert. Nach der PCRTM werden die amplifizierten
Fragmente durch Behandlung mit Klenow-Fragmenten stumpfendig gemacht, wobei
die stumpfendigen Fragmente danach zur Erleichterung der Sequenzanalyse
in einen Vektor ligiert und subkloniert werden.
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Zur
Herstellung der Matrizen-DNA, die man mutagenisieren möchte, wird
die DNA unter Verwendung von den zu mutierenden Bereich flankierenden
Restriktionsstellen in einen Vektor mit hoher Kopienzahl, wie z.B.
pUC 19, subkloniert. Danach wird die Matrizen-DNA mittels einer
Plasmid-Minipräparation
präpariert.
Geeignete Oligonukleotidprimer, die auf der Ausgangssequenz beruhen,
jedoch die gewünschte
Punktmutation enthalten und am 5'-Ende
von einer Restriktionsenzymstelle flankiert sind, werden mittels
eines Syntheseautomaten synthetisiert. Dabei ist im allgemeinen
erforderlich, daß der
Primer zur Matrizen-DNA über
etwa 15 oder so Basen homolog ist. Die Primer können mittels denaturierender
Polyacrylamid-Gelelektrophorese gereinigt werden, obwohl dies zur
Verwendung in der PCRTM nicht unbedingt
notwendig ist. Das 5'-Ende
der Oligonukleotide sollte dann phosphoryliert werden.
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Die
Matrizen-DNA sollte durch PCRTM mit den
Oligonukleotidprimern, die die gewünschten Punktmutationen enthalten,
amplifiziert werden. Die MgCl2-Konzentration im
Amplifikationspuffer liegt im allgemeinen bei etwa 15 mM. Im allgemeinen
sollten etwa 20–25
PCRTM-Zyklen wie folgt durchlaufen werden:
Denaturierung, 35 s bei 95°C;
Hybridisierung, 2 min bei 50°C
und Verlängerung,
2 min bei 72°C.
Die PCRTM beinhaltet im allgemeinen als
letzten Zyklus eine Verlängerungsreaktion
bei 72°C über etwa
10 min. Nach dem letzten Verlängerungsschritt
sollten etwa 5 Einheiten Klenow-Fragmente zum Reaktionsansatz gegeben
und eine weitere, 15minütige
Inkubation bei etwa 30°C
durchgeführt
werden. Die Exonukleaseaktivität
der Klenow-Fragmente wird zur Herstellung glatter Enden, die sich
zur stumpfendigen Klonierung eignen, benötigt.
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Der
erhaltene Reaktionsansatz sollte im allgemeinen durch nichtdenaturierende
Agarose- oder Acrylamid-Gelelektrophorese analysiert werden, um
das Entstehen des vorhergesagten Produkts durch die Amplifikation
zu bestätigen.
Zur weiteren Bearbeitung des Reaktionsansatzes würde man dann den größten Teil
der Mineralöle
entfernen, eine Extraktion mit Chloroform zur Entfernung des verbliebenen Öls, eine
Extraktion mit gepuffertem Phenol und danach eine Konzentration
durch Ausfällen
mit 100% Ethanol durchführen.
Als nächstes
sollte man etwa die Hälfte
der amplifizierten Fragmente mit einem Restriktionsenzym, das an
den Oligonukleotiden verwendeten flankierenden Sequenzen schneidet,
verdauen. Die verdauten Fragmente werden auf einem Agarosegel mit
niedrigem Gelier-/Schmelzpunkt gereinigt.
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Zur
Subklonierung der Fragmente und zum Überprüfen der Punktmutation würde man
die beiden amplifizierten Fragmente mittels stumpfendiger Ligation
in einen entsprechend verdauten Vektor subklonieren. Dieser würde zur
Transformation von E. coli verwendet, aus denen Plasmid-DNA anschließend mit
einer Minipräparation
präpariert
werden könnte.
Der amplifizierte Teil der Plasmid-DNA würde dann durch DNA-Sequenzierung
analysiert, um zu bestätigten,
daß die
korrekte Punktmutation erzeugt wurde. Dies ist wichtig, da Taq-DNA-Polymerase
zusätzliche
Mutationen in DNA-Fragmente einführen
kann.
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Die
Einführung
einer Punktmutation kann auch unter Verwendung aufeinanderfolgender PCRTM-Schritte bewirkt werden. Bei dieser Vorgehensweise
werden die beiden die Mutation umfassenden Fragmente aneinandergefügt und durch
Synthese mit gegenseitigem Priming verlängert. Dieses Fragment wird
dann in einem zweiten PCRTM-Schritt amplifiziert,
wodurch die im obigen Protokoll erforderliche stumpfendige Ligation
vermieden wird. Bei diesem Verfahren werden die Herstellung der
Matrizen-DNA, die Erzeugung der Oligonukleotidprimer sowie die erste
PCRTM-Amplifikation wie oben beschrieben,
durchgeführt.
Allerdings sollten bei diesem Verfahren die gewählten Oligonukleotide zur Matrizen-DNA über einen
Abschnitt zwischen etwa 15 und etwa 20 Basen homolog sein und müssen auch
miteinander um etwa 10 Basen oder mehr überlappen.
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Bei
der zweiten PCRTM-Amplifikation würde man
jedes amplifizierte Fragment und jeden flankierenden Sequenzprimer
verwenden und die PCRTM für etwa 20
bis etwa 25 Zyklen laufen lassen, wobei die wie oben beschriebenen
Bedingungen verwendet werden. Man würde wiederum die Fragmente
subklonieren und überprüfen, daß die Punktmutation
korrekt war, indem die oben aufgeführten Schritte verwendet werden.
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Bei
der Verwendung der oben genannten Verfahren ist es im allgemeinen
jeweils bevorzugt, die Mutation durch Amplifikation eines kleinstmöglichen
Fragments einzuführen.
Selbstverständlich
sollten auch Parameter, wie z.B. die Schmelztemperatur des Oligonukleotids,
wie sie im allgemeinen durch den GC-Gehalt sowie die Länge des Oligos beeinflußt werden,
gewissenhaft berücksichtigt
werden. Die Ausführung
dieser Verfahren sowie ihre gegebenenfalls notwendige Optimierung
sind dem Fachmann bekannt und ferner in verschiedenen Veröffentlichungen,
wie z.B. Current Protocols in Molecular Biology, 1995, hiermit durch
Bezugnahme aufgenommen, beschrieben.
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10. Expressionsplasmide
und -vektoren
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Zur
Expression eines humanisierten gfp-Gens kann eine große Vielfalt
rekombinanter Plasmide und Vektoren konstruiert werden und somit
zur Zuführung
von GFP in eine Zelle verwendet werden.
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Der
Ausdruck „Expressionsvektor", wie er hier verwendet
wird, umfaßt
alle Arten von genetischen Konstrukten, die eine Nukleinsäuresequenz
eines humanisierten gfp-Gens enthalten, wobei die Nukleinsäuresequenz
in einer Säuger-
oder menschlichen Zelle transkribiert werden kann. Dabei sollten
die erfindungsgemäßen Expressionsvektoren
auch die Translation in GFP-Protein steuern, wie dies durch die
Erfindung selbst bereitgestellt wird. Zusätzlich zur humanisierten gfp-Sequenz
enthalten Expressionsvektoren im allgemeinen Restriktionsenzymschnittstellen
sowie die anderen am Anfang, am Ende und in der Mitte liegenden
DNA-Sequenzen, die normalerweise in Vektoren eingesetzt werden,
um deren Konstruktion und Verwendung zu erleichtern.
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Expressionsvektoren
zur Verwendung in Säugerzellen
enthalten gewöhnlicherweise
einen Replikationsursprung (wie benötigt) sowie einen vor dem zu
exprimierenden Gen liegenden Promotor. Vorzugsweise sind eine Polyadenylierungsstelle
sowie Transkriptionsterminatorsequenzen enthalten. Ebenso können Ribosomenbindungsstellen
sowie RNA-Spleißstellen
enthalten sein. Ein Beispiel ist das 16S/19S-Spleißdonor/Spleißakzeptor-Signal
des späten
SV40-Gens.
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Der
Replikationsursprung kann entweder dadurch, daß die Vektorkonstruktion einen
exogenen Ursprung, wie er beispielsweise aus SV40 oder einer anderen
viralen Quelle (z.B. Polyomavirus, Adenovirus, VSV, BPV) gewonnen
werden kann, oder durch den chromosomalen Replikationsmechanismus
der Wirtszelle bereitgestellt werden. Wird der Vektor in das Wirtszellenchromosom
integriert, so reicht letzteres häufig aus. Promotoren werden
nachfolgend erörtert.
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Für eine effiziente
Translation können
auch spezifische Initiationssignale erforderlich sein. Zu diesen Signalen
gehören
das ATG-Initiationscodon sowie benachbarte Sequenzen. Darüber hinaus
kann es auch notwendig sein, exogene Translationskontrollsignale,
einschließlich
des ATG-Initiationscodons, bereitzustellen. Ein Durchschnittsfachmann
wäre leicht
dazu in der Lage, dies zu bestimmen und die notwendigen Signale
bereitzustellen. Es ist allgemein bekannt, daß sich das Initiationscodon
im Leseraster (oder Inphase) mit dem Leseraster der gewünschten
codierenden Sequenz befinden muß,
um die Translation der gesamten Insertion sicherzustellen. Diese
exogenen Translationskontrollsignale und Initiationscodons können verschiedenartigen, sowohl
natürlichen
als auch synthetischen, Ursprungs sein. Die Effizienz der Expression
kann durch den Einschluß entsprechender
Transkriptionselemente und Transkriptionsterminatoren verbessert
werden (Bittner et al., 1987).
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Bei
der Expression in Säugern
besteht typischerweise auch der Wunsch, eine geeignete Polyadenylierungsstelle
(z.B. 5'-AATAAA-3') in die Transkriptionseinheit
einzubauen, falls eine solche Stelle im ursprünglichen klonierten Segment
nicht enthalten war. Typischerweise wird dabei die Poly-A-Additionsstelle etwa
30 bis 2000 Nukleotide „stromabwärts" der Terminationsstelle
des Proteins an einer Position vor der Transkriptionstermination
plaziert. Es wird nicht angenommen, daß die Beschaffenheit des Polyadenylierungssignals
für die
erfolgreiche Praktizierung der Erfindung kritisch ist, so daß eine beliebige
derartige Sequenz eingesetzt werden kann. Die Signale aus SV40,
dem Gen für
Rinderwachstumshormon, sind zweckmäßig und funktionieren bekanntermaßen gut.
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Zur
Langzeitproduktion rekombinanter Proteine mit hoher Ausbeute wird
häufig
eine stabile Expression bevorzugt. Hier können, statt der Verwendung
von Expressionsvektoren, die virale Replikationsursprünge enthalten,
die Wirtszellen mit Vektoren, die von entsprechenden Expressionskontrollelementen
(z.B. Promotor-, Enhancer- Sequenzen, Transkriptionsterminatoren,
Polyadenylierungsstellen usw.) gesteuert werden, sowie einem selektionierbaren
Marker transformiert werden. Daher ist auch die gemeinsame Verwendung
humanisierter gfp-Sequenzen und selektionierbarer Marker vorgesehen.
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Bei
der stabilen Expression kann man nach Einführung der Fremd-DNA die manipulierten
Zellen 1–2 Tage
in einem angereicherten Medium wachsenlassen, wonach auf ein Selektionsmedium
gewechselt wird. Der selektionierbare Marker im rekombinanten Plasmid
verleiht eine Resistenz gegenüber
der Selektion und gestattet den Zellen, das Plasmid in ihre Chromosomen
stabil zu integrieren und unter Bildung von Foci zu wachsen, welche
wiederum kloniert und in Zellinien expandiert werden können.
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Es
können
eine Reihe von Selektionssystemen verwendet werden, einschließlich, ohne
darauf beschränkt
zu sein, der Gene für
Herpes-simplex-Virus-Thymidinkinase
(Wigler et al., 1977), Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase
(Szybalska et al., 1962) bzw. Adenin-Phosphoribosyltransferase (Lowy
et al., 1980) in tk-, hgprt- bzw. aprt-Zellen. Ebenso kann eine
Antimetabolit-Resistenz als Grundlage der Selektion auf dhfr, wodurch
eine Resistenz gegenüber
Methotrexat verliehen wird (Wigler et al., 1980; O'Hare et al., 1981);
gpt, wodurch eine Resistenz gegenüber Mycophenolsäure verliehen
wird (Mulligan et al., 1981); neo, wodurch eine Resistenz gegenüber dem
Aminoglycosid G-418 verliehen wird (Colberre-Garapin et al., 1981); und
hygro, wodurch eine Resistenz gegenüber Hygromycin verliehen wird
(Santerre et al., 1984), verwendet werden.
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Ebenso
ist vorgesehen, daß bevorzugte
Vektoren einen in Bakterien funktionsfähigen Replikationsursprung
sowie ein typisches Antibiotikaresistenzgen enthalten, was die Vermehrung
bzw. Selektion in transformierten Bakterienzellen gestattet.
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In
bevorzugten Vektoren werden an den Enden der GFP codierenden Sequenz
auch multiple Klonierungsstellen (MCS) bereitgestellt, um die Erzeugung
von GFP-Fusionsproteinen
zu erleichtern. Die MCS sollten in drei unterschiedlichen Leserastern
vorliegen, was die Erzeugung von Fusionen mit einer zweckmäßigen Restriktionsstelle
im interessierenden Gen im Leseraster gestattet.
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Die
koordinierte Expression unterschiedlicher Gene vom gleichen Promotor
in einem rekombinanten Vektor kann durch Verwendung eines IRES-Elements,
wie beispielsweise der internen ribosomalen Eintrittsstelle des
Poliovirus-Typ 1 aus pSBC-1 (Dirks et al., 1993), wie unten beschrieben,
erreicht werden.
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11. Promotoren
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Expressionsvektoren
umfassen Protein codierende Nukleinsäuresegmente unter der Kontrolle
eines oder mehrerer Promotoren. Um eine codierende Sequenz „unter
die Kontrolle" eines
Promotors zu bringen, positioniert man das 5'-Ende der Transkriptionsinitiationsstelle
des Transkriptionsleserasters im allgemeinen zwischen etwa 1 und
50 Nukleotide „stromabwärts" (d.h. 3') vom gewählten Promotor.
Der „stromaufwärts" liegende Promotor
stimuliert die Transkription der DNA und fördert die Expression des codierten
rekombinanten Proteins.
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„Promotor" bezieht sich auf
eine DNA-Sequenz, die von dem Syntheseapparat einer Zelle oder vom eingeführten Syntheseapparat
erkannt wird und für
die Initiation der spezifischen Transkription eines Gens benötigt wird.
Der Promotor, wie hier verwendet, sollte in Säuger- und menschlichen Zellen
einsetzbar sein. Die Phrasen „einsetzbar" und „Ausüben der
Transkriptionskontrolle" bedeuten,
daß sich
der Promotor in bezug auf die humanisierte gfp-Nukleinsäure in der
richtigen Lage und Orientierung befindet, um die RNA-Polymeraseinitiation
sowie die Expression des humanisierten Gens zu steuern.
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Der
zur Expression des humanisierten GFP verwendete Promotor ist für die vorliegende
Erfindung nicht kritisch. In den angegebenen Beispielen wurde der „immediate
early"-Genpromotor
des menschlichen Zytomegalievirus (CMV) verwendet (Thomson et al.,
1984), der zur konstitutiven Expression des Fremdgens auf hohem
Niveau führt.
Allerdings ist die Verwendung anderer Virus- und Säugerzellpromotoren,
die im Fachgebiet allgemein bekannt sind, ebenso geeignet, um eine
Expression des humanisierten gfp-Gens zu erreichen.
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Es
können
eine Reihe von Expressionssystemen auf viraler Basis genutzt werden,
wobei beispielsweise allgemein verwendete Promotoren aus Polyomavirus,
Adenovirus 2 und SV40 (Simian Virus 40) stammen. Die frühen und
späten
Promotoren des SV40-Virus sind besonders geeignet, da beide leicht
aus dem Virus in Form eines Fragments, das auch den viralen S40-Replikationsursprung
enthält,
gewonnen werden können. Kürzere oder
längere
SV40-Fragmente können
ebenso wie auch die LTR-Sequenz (Long Terminal Repeat) des Rous-Sarcoma-Virus (RSV) verwendet
werden.
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Durch
den Einsatz eines Promotors mit allgemein bekannten Eigenschaften
läßt sich
das Niveau und Muster der Expression des humanisierten GFP optimieren.
So gestattet beispielsweise die Auswahl eines Promotors, der spezifisch
in bestimmten Zellarten aktiv ist, eine gewebespezifische Expression.
Zu solchen Promotoren gehören
beispielsweise der für
Darmepithelzellen spezifische Promotor des Gens für das Fettsäure bindende
(FAB-) Protein der Leber; der für
Pankreaszellen spezifische Insulingenpromotor; die jeweils die spezifische
oder bevorzugte Expression in Leberzellen steuernden Promotoren
der Gene für
Transphyretin, α1-Antitrypsin, Plasminogenaktivator-Inhibitor
Typ I (PAI-1), Apolipoprotein AI und LDL-Rezeptor. Zu den in Hirngeweben
aktiven Promotoren gehören
der für
Oligodendrozyten spezifische MBP (Myelin Basic Protein)-Genpromotor;
der für
Gliazellen spezifische GFAP (Glial Fibrillary Acidic Protein)-Genpromotor;
sowie der für
Nervenzellen spezifische NSE (Neural-Specific Enolase)-Promotor.
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Weiterhin
kann die Auswahl eines Promotors, der als Antwort auf spezifische
chemische oder physiologische Signale reguliert wird, eine induzierbare
Expression des humanisierten gfp-Gens gestatten. Zu den geeigneten
induzierbaren Promotoren gehören
beispielsweise die PAI-1, Cytochrom-P450-Genpromotoren, Hitzeschockproteingene
und hormoninduzierbare Genpromotoren sowie die durch ionisierende
Strahlung induzierbaren fos- und jun-Promotoren.
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Wie
oben erwähnt,
eignen sich induzierbare Promotoren in vivo, beispielsweise zur
Gentherapie, und in vitro, bei Screening-Tests. Beim Screening auf
das Vorhandensein einer bestimmten Verbindung in einer Zusammensetzung
sind als Gruppen induzierbare Promotoren solche, die durch Schwermetalle
aktiviert werden (Freedman et al., 1993); Cytochrom-P450-Genpromotoren,
die durch eine Reihe toxischer Verbindungen aktiviert werden; Hitzeschockprotein-Genpromotoren (Stringham
et al., 1992; Welch, 1993), wie z.B. der hsp70-Promotor, die durch verschiedene Streßsituationen
stimuliert werden, geeignet, um einige wenige Beispiele zu nennen.
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12. IRES
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IRES
(Internal Ribosome Binding Sites)-Elemente werden zur Erzeugung
multigener oder polycistronischer Message-Nukleinsäuren verwendet.
IRES-Elemente sind
dazu in der Lage, den ribosomalen Abtastmechanismus der vom 5'-methylierten Cap abhängigen Translation zu umgehen,
so daß die
Translation an internen Stellen beginnt (Pelletier und Sonenberg,
1988). Es wurden IRES-Elemente
aus zwei Mitgliedern der Picanovirusfamilie (Polio- und Encephalomyocarditisvirus)
(Pelletier und Sonenberg, 1988) ebenso wie ein IRES aus einer Säuger-Message-Nukleinsäure (Macejak
und Sarnow, 1991) beschrieben. Alle der oben genannten Elemente
können
in einem humanisierten gfp-Vektor gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden.
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IRES-Elemente
lassen sich mit heterologen offenen Leserastern verknüpfen. Dabei
können
mehrere offene Leseraster, jeweils durch ein IRES getrennt, zusammen
transkribiert werden, wodurch polycistronische Message-Nukleinsäuren entstehen.
Aufgrund des IRES-Elements ist jedes offene Leseraster den Ribosomen für eine effiziente
Translation zugänglich.
Auf diese Weise lassen sich mehrere Gene, von denen eines ein humanisiertes
gfp-Gen ist, unter Verwendung eines einzigen Promotor/Enhancer zur
Transkription einer einzigen Message-Nukleinsäure effizient exprimieren.
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Jedes
beliebige heterologe offene Leseraster läßt sich mit IRES-Elementen
verknüpfen.
Im vorliegenden Zusammenhang bedeutet dies ein beliebiges ausgewähltes Protein,
das man exprimieren möchte,
sowie ein beliebiges zweites Reportergen (oder selektionierbares
Markergen). Selbst die Expression mehrerer Proteine könnte erreicht
werden, wobei ein gleichzeitiges Überwachen über die GFP-Produktion erfolgt.
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13. AAV-Vektoren
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Das
Adeno-assoziierte Virus (AAV) ist ein attraktives Vektorsystem für die Gentherapie
beim Menschen, da es für
Menschen apathogen ist, eine hohe Integrationshäufigkeit aufweist und sich
nicht teilende Zellen infizieren kann, womit es sich zur Zuführung von
Genen in Säugerzellen
sowohl in Gewebekultur als auch in ganzen Tieren eignet (Muzyczka,
1992). Kürzliche
Untersuchungen konnten zeigen, daß es sich bei AAV um einen
potentiell guten Vektor zur Zuführung
von Genen handelt (LaFace, et al., 1988; Zhou, et al., 1993; Flotte,
et al., 1993; Walsh, et al., 1994). Rekombinante AAV-Vektoren wurden
erfolgreich zur in-vitro- und in-vivo-Transduktion von Markergenen
(Kaplitt, et al., 1994; Lebkowski, et al., 1988; Samulski, et al.,
1989; Shelling und Smith, 1994; Yoder, et al., 1994; Zhou, et al.,
1994; Hermonat und Muzyczka, 1984; Tratschin, et al., 1985; McLaughtin,
et al., 1988) sowie von an menschlichen Krankheiten beteiligten
Genen (Flotte, et al., 1992; Luo, et al., 1994; Ohi, et al., 1990;
Walsh, et al., 1992; Wei, et al., 1994) verwendet. Vor kurzem wurde
ein AAV-Vektor für
Testreihen zur Behandlung der zystischen Fibrose beim Menschen der
Phase I zugelassen.
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Bei
AAV handelt es sich um ein abhängiges
Parvovirus, dahingehend, daß es
die Koinfektion mit einem weiteren Virus (entweder Adenovirus oder
einem Mitglied der Herpesvirus-Familie) benötigt, um eine produktive Infektion
in kultivierten Zellen zu durchlaufen (Muzyczka, 1992). In Abwesenheit
der Koinfektion mit Helfervirus integriert das Wildtyp-AAV-Genom über seine
Enden in das menschliche Chromosom 19, wo es in einem latenten Zustand
als Provirus verbleibt (Kotin et al., 1990; Samulski et al., 1991).
Allerdings ist rAAV bei der Integration nicht auf Chromosom 19 beschränkt, außer wenn
das AAV-Rep-Protein
auch exprimiert wird (Shelling und Smith, 1994). Wenn eine ein AAV-Provirus tragende
Zelle mit einem Helfervirus superinfiziert, so wird das AAV-Genom aus dem Chromosom
oder aus einem rekombinanten Plasmid „gerettet" und eine normale produktive Infektion
etabliert (Samulski, et al., 1983; McLaughlin, et al., 1988; Berns,
1990; Kotin, et al., 1990; Muzyczka, 1992). AAV besitzt hinsichtlich
der Infektiosität
ein breites Wirtsspektrum (Tratschin, et al., 1984; Laughlin, et
al., 1986; Lebkowski, et al., 1988; McLaughlin, et al., 1988).
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Typischerweise
wird ein rekombinantes AAV (rAAV)-Virus durch Kotransfizieren eines
das von den beiden terminalen AAV-Wiederholungssequenzen flankierte
interessierende Gen enthaltenden Plasmids (siehe z.B. 2B sowie McLaughlin, et al., 1988; Samulski,
et al., 1989) und eines die Wildtyp-AAV codierenden Sequenzen ohne
die terminalen Wiederholungssequenzen enthaltenden Expressionsplasmids,
beispielsweise pIM45 (McCarty, et al., 1991), hergestellt. Die Zellen
werden ebenso mit Adenovirus oder mit Plasmiden, die die für die AAV-Helferfunktion
benötigten
Adenovirusgene tragen, infiziert bzw. transfiziert.
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rAAV-Virusstammlösungen,
die auf diese Weise hergestellt wurden, sind mit Adenovirus kontaminiert, das
von den rAAV-Partikeln physikalisch getrennt werden muß (beispielsweise
mittels Cäsiumchloriddichtezentrifugation).
Als Alternative könnten
die AAV codierenden Bereiche enthaltende Adenovirusvektoren oder die
AAV codierenden Bereiche enthaltende Zellinien sowie einige oder
alle der Adenovirus-Helfergene verwendet werden (Yang et al., 1994;
Clark et al., 1995). Die rAAV-DNA als integriertes Provirus tragenden
Zellinien lassen sich ebenso verwenden (Flotte et al., 1995).
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rAAV-Vektoren
sind in den US-Patenten Nr. 5,139,941 und 4,797,368 beschrieben,
die jeweils hiermit durch Bezugnahme aufgenommen sind.
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14. Adenovirusvektoren
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Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung können Adenovirusvektoren und
dabei vorzugsweise replikationsdefekte Vektoren verwendet werden.
Dies wird beispielsweise durch die Deletion des viralen E1A (Early
Region I)-Bereichs erreicht, so daß das Virus nur in Zellen,
wie z.B. menschlichen 293-Zellen, die aus ihrem zellulären Genom
adenovirale E1A-Gene exprimieren, replikationskompetent ist. Dies
ist wichtig, da das Virus daher keine normalen Zellen, die keine
frühen
Genprodukte exprimieren, abtöten
kann. Techniken zur Herstellung replikationsdefekter Adenoviren
sind im Fachgebiet allgemein bekannt, wie beispielsweise bei Ghosh-Choudhury
und Graham (1987); McGrory et al. (1988); und Gluzman et al. (1982).
Von Rosenfeld et al. (1991; 1992) und Stratford-Perricaudet et al.
(1990; 1992) werden auch Verwendungen für Adenoviren beschrieben.
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Mit
Ausnahme der Forderung, daß der
Adenovirusvektor replikationsdefekt ist, wird nicht angenommen,
daß die
Beschaffenheit des Adenovirusvektors kritisch ist. Das Adenovirus
kann zu einem der 42 verschiedenen bekannten Serotypen oder einer
der Untergruppen A–F
gehören.
Adenovirus Typ 5 aus der Untergruppe C ist das bevorzugte Ausgangsmaterial,
um den konditional replikationsdefekten Adenovirusvektor zur Verwendung
im Verfahren der vorliegenden Erfindung zu erhalten. Dies liegt
daran, daß es
sich bei Adenovirus Typ 5 um ein menschliches Adenovirus handelt, über das
ein großes
Ausmaß an
biochemischer und genetischer Information bekannt ist, daß es historisch
für die
meisten Konstruktionen, in denen Adenovirus als Vektor eingesetzt
wurde, verwendet wurde und daß es
nicht onkogen ist.
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Dadurch,
daß die
Vektoren zur Verwendung in diesen Aspekten replikationsdefekt sind,
weisen sie typischerweise keinen adenoviralen E1-Bereich auf. Somit
ist es höchst
zweckmäßig, das
humanisierte gfp-Gen an derjenigen Position einzuführen, aus
der die E1 codierenden Sequenzen entfernt wurden. Allerdings ist
die Position der Insertion des humanisierten Gens innerhalb der
Adenovirussequenzen nicht kritisch. Die humanisierte Transkriptionseinheit
kann auch anstelle des deletierten E3-Bereichs in E3-Austauschvektoren
inseriert werden, wie bereits von Karlsson et al. (1986) beschrieben.
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15. Expressionskits
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Humanisierte
gfp-Gene umfassende Expressionskits bilden einen weiteren erfindungsgemäßen Aspekt.
Derartige Kits enthalten im allgemeinen in geeigneten Behältnissen
eine Formulierung eines humanisierten gfp-Gens oder eines zur Expression
eines humanisierten gfp-Gens fähigen
Vektors. Das Gen oder der Vektor kann in einer pharmazeutisch unbedenklichen
Formulierung bereitgestellt werden.
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Werden
die Komponenten des Kits in einer oder mehreren flüssigen Lösungen bereitgestellt,
so handelt es sich bei der flüssigen
Lösung
um eine wäßrige Lösung, wobei
eine sterile wäßrige Lösung besonders bevorzugt
ist. Das humanisiertes gfp-Gen
bzw. der Vektor kann auch zu einer in eine Spritze aufnehmbare Zusammensetzung
formuliert werden. In diesem Fall kann es sich bei dem Behältnis selbst
um eine Spritze, Pipette, einen Augentropfer oder andere ähnliche
Vorrichtungen, mit der die Formulierung einer Zelle oder einem Bereich
des Körpers
verabreicht oder in ein Tier injiziert oder mit anderen Komponenten
eines Kits zusammengegeben und gemischt wird, handeln.
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Die
Komponenten des Kits können
jedoch als Trockenpulver bereitgestellt werden. Werden Reagentien
oder Komponenten in Form eines Trockenpulvers bereitgestellt, so
läßt sich
das Pulver durch Zugabe eines geeigneten Lösungsmittels rekonstituieren.
Dabei ist vorgesehen, daß das
Lösungsmittel
auch in anderen Behältnissen
bereitgestellt werden kann.
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Zu
den Behältnissen
gehören
im allgemeinen mindestens ein Probenfläschchen, ein Teströhrchen,
ein Kolben, eine Flasche, eine Spritze oder andere Behältnisse,
in die das humanisierte gfp-Gen oder der Vektor, vorzugsweise in
geeigneter Form verteilt, gegeben werden kann. Ebenso kann ein zweites
humanisiertes gfp-Gen oder Vektorkonstrukt bereitgestellt werden,
wobei der Kit ebenso im allgemeinen ein zweites Probenfläschchen
oder einen anderen Behälter,
in den dieses gegeben werden kann, enthält. Die Kits können ebenso ein
zweites/drittes Behältnis
zur Aufnahme eines sterilen, pharmazeutisch unbedenklichen Puffers
oder anderen Verdünnungsmittels
umfassen.
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Die
Kits der vorliegenden Erfindung enthalten typischerweise auch ein
Behältnis,
in dem die für
Probenfläschchen
für den
kommerziellen Verkauf auf engem Raum untergebracht sind, wie beispielsweise
Spritzguß-
oder blasgeformte Kunststoffbehälter,
in denen die gewünschten
Probenfläschchen
verwahrt werden.
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Unabhängig von
der Anzahl oder der Art der Behälter
können
die erfindungsgemäßen Kits
auch ein oder mehrere weitere molekularbiologische Reagentien, wie
z.B. Restriktionsenzyme, umfassen oder damit abgepackt werden.
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16. Rekombinante
Expression
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Gewünschte Klone
können
in ein Expressionssystem mit humanisiertem gfp zur rekombinanten
Expression eingebaut werden. Man nimmt an, daß auf diese Weise praktisch
alle eukaryontischen Expressionssysteme eingesetzt werden können. Durch
die Transformation von Wirtszellen mit ein ausgewähltes Protein sowie
humanisiertes gfp codierenden DNA-Segmenten wird ein zweckmäßiges Mittel
zur Überwachung
der Expression bereitgestellt. Dabei eignen sich für die eukaryontische
Expression sowohl cDNA- als auch genomische Sequenzen, da die Wirtszelle
im allgemeinen die genomischen Transkripte unter Erhalt einer funktionsfähigen mRNA
zur Translation in Protein prozessiert.
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Allgemein
gesagt, kann es zweckmäßiger sein,
eine cDNA-Version des Gens als rekombinantes Gen einzusetzen. Dabei
wird angenommen, daß die
Verwendung einer cDNA-Version Vorteile bietet, und zwar dahingehend,
daß die
Größe des Gens
im allgemeinen wesentlich geringer ist und leichter zur Transfektion
der Zielzelle einzusetzen ist als ein genomisches Gen, das typischerweise
um bis zu eine Größenordnung
länger als
das cDNA-Gen ist. Allerdings ist die Möglichkeit eines Einsatzes genomischer
Versionen bestimmter Gene nicht ausgeschlossen.
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Es
wird vorgeschlagen, wie oben angemerkt, daß unterschiedliche Proteine
koexprimiert und in der gleichen Zelle unter Verwendung unterschiedlich
gefärbter
humanisierter GFPs verfolgt werden können. Dies kann dadurch erreicht
werden, daß die
Zelle mit zwei verschiedenen rekombinanten Vektoren, die jeweils
eine Kopie des humanisierten gfp in Verknüpfung mit einer bestimmten
Protein codierenden DNA tragen, kotransfiziert wird. Als Alternative
kann ein einzelner rekombinanter Vektor konstruiert werden, der
beide derartige codierende Bereiche enthält, die dann in mit dem Einzelvektor
transfizierten Zellen exprimiert werden könnten.
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17. Rekombinante
Wirtszellen
-
Die
Begriffe „manipulierte" und „rekombinate" Zellen sollen sich
auf eine Zelle beziehen, in die ein exogenes DNA-Segment oder Gen,
das eine humanisierte gfp-Gensequenz
enthält,
eingeführt
wurde. Daher sind manipulierte Zellen von natürlich vorkommenden Zellen,
die kein rekombinant eingeführtes
exogenes DNA-Segment oder Gen enthalten, unterscheidbar. Bei manipulierten
Zellen handelt es sich somit um Zellen, die ein Gen oder Gene aufweisen,
das bzw. die von menschlicher Hand eingeführt wurde bzw. wurden.
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In
Dauerkultur wachsende etablierte Zellinien bilden eine Gruppe von
Zellen, die in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können.
Zu solchen Säugerwirtszellinien,
die besonders zur Verwendung vorgesehen sind, gehören beispielsweise
VERO-Zellen, HeLa-Zellen, CHO (Chinese Hamster Ovary)-Zellinien,
COS-Zellen, wie z.B. COS-7-Zellen, W138-, BHK-, HepG2-, 3T3-, RIN-,
MDCK-, A549-, PC12-, K562- und 293-Zellen.
-
Ebenso
sind zur Verwendung mit der vorliegenden Erfindung Primärzellinien
vorgesehen. Bei Primärzellinien
handelt es sich um diejenigen Zellen, die einem tierischen oder
menschlichen Individuum entnommen wurden und die über einen
beschränkten
Zeitraum in Kultur überleben
können.
Derartige Zellen werden häufig manipuliert,
beispielsweise um ein vorteilhaftes Gen einzuführen, und danach in das Tier,
aus dem sie ursprünglich
erhalten wurden, wiedereingeführt.
Diese Technik wird häufig
als ex-vivo-Gentherapie bezeichnet.
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Zur
Verwendung mit den hier offenbarten humanisierten gfp-Genen werden
Primärzellen
aus allen Wirbeltierspezies in Betracht gezogen, gleichgültig ob
sie in den Körper
eines Tiers wiedereingeführt
werden oder nicht. Dazu gehören,
lediglich als Beispiele genannt, Knochenmarkszellen, Nervenzellen,
Lungenepithelzellen und Hepatozyten.
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Im
Körper
vorhandene Zellen mit humanisiertem gfp, die zuvor manipuliert wurden,
um therapeutische oder gewünschte
Agentien zu exprimieren, sezernieren oder in anderer Weise einem
tierischen oder menschlichen Individuum zuzuführen, sind ebenso innerhalb
der erfindungsgemäßen Zellen
umfaßt,
gleichgültig
ob sie ursprünglich
aus dem Tier stammten oder nicht. Bei Zellen, die nicht auf diese
Weise von dem letztendlichen Wirtstier gewonnen wurden, kann es
sich um Zellen aus einem immunologisch kompatiblen Tier, um Zellen,
die immunologisch modifiziert oder unfähig gemacht wurden, um Zellen,
die innerhalb einer halbdurchlässigen
Vorrichtung im Wirtstier geschützt
sind, und selbst um weitgehend unmodifizierte Zellen, die eine vorübergehende
Lebensdauer in dem Wirtstier besitzen sollen, handeln.
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Selbstverständlich versteht
es sich, daß,
da sich die vorliegende Erfindung gut zur Verwendung bei direkteren
gentherapeutischen Verfahren eignet, eine beliebige Zielzelle des
Körpers
ein wie in der vorliegenden Erfindung beschriebenes humanisiertes
gfp-Gen enthalten kann. Es ist vorgesehen, daß alle diese Zellen unter die
Beschreibung einer „rekombinanten
Wirtszelle", wie
sie hier verwendet wird, fallen. Dazu gehören alle Zellen in einem tierischen
oder menschlichen Individuum, die eine oder mehrere Kopien eines
humanisierten gfp-Gens oder Vektors, unabhängig von der Art und Weise,
in der die Zelle das Gen erhält,
beispielsweise durch Transfektion, Infektion und dergleichen, umfassen.
Auf diese Weise sind erkrankte Zellen, Mängel aufweisende Zellen und
gesunde Zellen allesamt erfindungsgemäß umfaßt.
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18. Klonierung
weiterer gfp-Gene
-
Ebenso
ist vorgesehen, daß gfp-Gene
aus anderen Organismen kloniert werden können. Diese können verbesserte
oder sonstwie wünschenswerte
Spektraleigenschaften aufweisen und können dann gemäß der vorliegenden
Erfindung humanisiert werden.
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Die
Klonierung eines für
ein GFP-ähnliches
Protein aus einem anderen Organismus codierenden DNA-Moleküls würde einfach
ein Screening einer DNA-Bibliothek,
um ein spezifisches DNA-Molekül
zu erhalten, sowie dessen Reinigung, um es von anderen DNA-Anteilen
unterscheidbar zu machen, erfordern. Der erste Schritt in derartigen
Klonierungsverfahren besteht im Screening einer geeigneten DNA-Bibliothek.
Bei dem Screening-Verfahren kann es sich um eine Expressionsscreening-Vorschrift,
wobei beispielsweise gegen das GFP-Protein gerichtete Antikörper eingesetzt
werden, oder um auf Fluoreszenz basierende Aktivitätstests
handeln.
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Alternativ
kann das Screening auf der Hybridisierung von Oligonukleotidsonden,
die aus einer Betrachtung von Anteilen der bekannten gfp-DNA-Sequenzen
konstruiert werden, beruhen. Die Ausführung solcher Screening-Vorschriften
sind dem Fachmann allgemein bekannt und ausführlich in der wissenschaftlichen Literatur
beschrieben, beispielsweise bei Sambrook et al. (1989), hiermit
durch Bezugnahme aufgenommen.
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Die
folgenden Beispiele sind eingeschlossen, um bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsformen zu
demonstrieren. Dabei sollte dem Fachmann ersichtlich sein, daß es sich
bei den in den folgenden Beispielen offenbarten Techniken um Techniken
handelt, bei denen von den Erfindern festgestellt wurde, daß sie bei der
Praktizierung der Erfindung gut funktionieren und somit als bevorzugte
Moden für
ihre Praktizierung betrachtet werden können. Allerdings sollte dem
Fachmann angesichts der vorliegenden Offenbarung ersichtlich sein,
daß in
den spezifischen offenbarten Ausführungsformen viele Änderungen
vorgenommen werden können
und dennoch ein gleiches oder ähnliches
Ergebnis erzielt werden kann, ohne daß dabei vom Geist und Umfang
der Erfindung abgewichen wird.
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BEISPIEL I
-
Geringe Expression von
Qualle-GFP in 293-Zellen
-
In
diesem Beispiel werden Versuche zur Verwendung von rekombinantem
AAV (rAAV), das ein Qualle-gfp10-Reportergen exprimiert, bei der
Transfektion und Expression in 293-Zellen beschrieben.
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Erzeugung
von AAV-Vektoren und Wildtyp gfp exprimierendem rAAV
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Adeno-assoziiertes
Virus (AAV) findet heute als Vektor zur Zuführung von Genen in unterschiedliche Zellarten
breite Verwendung. Die Verwendung von AAV weist viele Vorteile auf,
einschließlich
dem offensichtlichen Fehlen von Pathogenität, der hohen Lebensfähigkeit
des Virions, der stellenspezifischen Integration, der Langzeitexpression
des zugeführten
Gens und der relativen Unabhängigkeit
der Infektiösität von der
Replikation des Wirtschromosoms und dem Zellzyklus.
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Ein
Nachteil von AAV besteht in einer beschränkten Verpackungsgröße der viralen
DNA, die nicht mehr als 5000 Nukleotide betragen kann. Die meisten
zur Zeit erhältlichen
AAV-Vektoren tragen das eine oder andere Reportergen, nämlich E.
coli-β-Galactosidase
und Neomycinphosphotransferase. Diese Reportergene sind beide ziemlich
sperrig und beanspruchen einen zu großen Teil des beschränkten Platzes
des AAV-Genoms. Die Nachweisvorschriften für die Genprodukte sind umständlich und
mühselig.
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Dieser
Abschnitt beschreibt die Konstruktion eines rekombinanten AAV-Vektorplasmids, pTRBS-UF (2A),
das sowohl das Qualle-gfp10-Gen als auch das neoR-Gen trug. Das
Plasmid TU#65 (Ward et al., 1994) wurde als Quelle für die gfp10
codierende Sequenz verwendet, wobei das Gen unter die Kontrolle
des „immediate
early" CMV-Promotors
gestellt wurde. Ein schematisches Diagramm zur Herstellung des Vektors ist
in 2B gezeigt.
-
Kurz
gesagt, wurde die gfp10-Sequenz nach Verdauen des Ausgangsplasmids
TU#65 (Chalfie et al., 1994) mit AgeI und EcoRI, Auffüllen der
Enden mit Klenow-Fragment und Hinzugeben von NotI-Linkern in die NotI-Stelle
von pCMVβ (Clontech)
subkloniert. Das erhaltene Plasmid mit der Bezeichnung pCMVgreen
wurde dann als Matrize in einer PCR-Reaktion zur Amplifikation der
den CMV-Promotor, das SV40-Intron, die gfp10-cDNA sowie das SV40-Polyadenylierungssignal
enthaltenden Transkriptionskassette verwendet.
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Der
stromaufwärts
liegende, zum CMV-Promotor komplementäre PCR-Primer enthielt ebenso
einen Überhang,
der die BglII-, EcoRI- und KpnI-Stellen enthielt. Der stromabwärts liegende
PCR-Primer, der zum Polyadenylierungssignal komplementär ist, enthielt
einen Überhang
mit einer SalI-Stelle. In einer weiteren PCR-Reaktion wurde unter
Verwendung des Plasmids pRc/CMV (Invitrogen) als Matrize das Polyadenylierungssignal
des Gens für
Rinderwachstumshormon (bovine Growth Hormone, bGH) amplifiziert.
Der stromaufwärts
liegende Primer in dieser Reaktion enthielt einen Sequenzüberhang
mit einer SalI-Stelle und der stromabwärts liegende Primer eine BglII-Stelle.
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Nach
Reinigung der PCR-Produkte auf einem 1%igen Agarosegel wurden die
jeweiligen Fragmente mit SalI verdaut und über die freiliegenden SalI-Enden miteinander
ligiert. Das Ligationsprodukt wurde über ein Gel gereinigt und mit
BglII verdaut. Das 160 Bp große
BglII-PstI-Fragment, das die terminale AAV-Wiederholungssequenz enthielt, wurde
durch Gelreinigung aus dem Plasmid pTRBR (+) (Ryan et al., 1995)
isoliert. Dieses Fragment war aus dem bereits beschriebenen Plasmid
dl3-94 (McLaughlin et al., 1988) in pTRBR(+) subkloniert
worden. Es wurde dann mit beiden Enden der mit BglII verdauten Kassette,
die den CMV-Promotor, das SV40-Intron, die gfp10-cDNA, SV40-Poly(A)
und bPH-Poly(A)
enthielt, ligiert.
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Das
Ligationsprodukt wurde dann mit PstI geschnitten und in das Plasmid
pBS(+) (Stratagene), das durch Umwandeln der PvuII-Stellen bei 766
und 1148 in PstI-Stellen
durch Addition von PstI-Linkern und Deletion des internen 382 Bp
großen
Fragments, das den Polylinkerbereich enthielt, modifiziert worden
war, subkloniert. Das erhaltene Plasmid wurde mit pTRgreen bezeichnet.
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Die
vom HSV-Thymidinkinase-Genpromotor und dem Enhancer aus Polyomavirus
gesteuerte neo-Resistenzgenkassette wurde aus dem Plasmid pMClneo
(Stratagene) erhalten, indem das Plasmid mit XhoI geschnitten, das
Ende mit Klenow aufgefüllt,
eine Addition mit SalI-Linkern durchgeführt und mit SalI verdaut wurde.
Das die neo-Kassette enthaltende DNA-Fragment wurde über ein
Gel gereinigt und in die SalI-Stelle des mit SalI verdauten pTRgreen
subkloniert. Das erhaltene Konstrukt pTRBS-UF
ist in 2A gezeigt.
-
Zur
Erzeugung von rekombinantem AAV (rAAV)-Virus wurden 293-Zellen mit
PTRBS-UF sowie dem Helferplasmid pIM45,
das das wt-AAV-Genom ohne terminale Wiederholungssequenzen trägt (McCarty
et al., 1991), kotransfiziert. Die gleichen Zellen wurden auch mit
Adenovirus bei einem m.o.i. (multiplicity of infection)-Wert von
10 infiziert.
-
Rekombinantes
AAV wurde nach 60 h durch dreimaliges Einfrieren und Auftauen der
Zellen, 30-minütige
Hitzeinaktivierung von Ad bei 56°C,
Herunterzentrifugieren der Zelltrümmer sowie Reinigung des Virus über einen
CsCl-Gradienten (1,40 g/ml), der sich bei 200000 g über 48 Std.
in einem SW41- Rotor
ausbildete, geerntet. Der Gradient wurde fraktioniert und die Dichte
durch Refraktometrie bestimmt. Fraktionen mit Dichten zwischen 1,38
und 1,4 g/cm3 wurden vereinigt und gegen
DMEM-Medium 4 h dialysiert. Der AAV-Titer wurde mit dem „Infectious
Center"-Test bestimmt
(McLaughlin et al., 1988).
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Wildtyp-gfp-Expression
auf niedrigem Niveau
-
Bei
der Transfektion von pTRBS-UF-Plasmid-DNA
in 293-Zellen betrug die durchschnittliche Anzahl an GFP exprimierenden
Zellen üblicherweise
weniger als 5% (3). Weiterhin wurden mit dem
rekombinanten, die gleiche GFP-Expressionskassette
tragenden AAV infizierte 293-Zellen wiederholt als GFP-Negative registriert.
Der einzige Unterschied zwischen diesen beiden Untersuchungen bestand
offensichtlich in der Anzahl der jeder Zelle jeweils zugeführten GFP-cDNAs.
Während
der Transfektion werden Hunderte oder sogar Tausende von Plasmidkopien
zugeführt,
während
eine Infektion unter den Bedingungen eines niedrigen m.o.i.-Werts
(weniger als 1) nur eine einzige Kopie eines Gens zuführt.
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Somit
wurde von den Erfindern festgestellt, daß die gfp10-cDNA, wie sie ursprünglich von
Chalfie et al. (1994) beschrieben wurde, bei Expression in Primaten-
und menschlichen Zellen einen schlechten Reporter darstellte. Es
war klar, daß neue
Techniken erforderlich waren, durch die die Expression von gfp10
in Säuger- und
menschlichen Zellen verbessert werden könnte.
-
BEISPIEL II
-
Versuche zur
Erhöhung
der GFP-Expression in menschlichen Zellen
-
Das
vorliegende Beispiel beschreibt verschiedene Verfahren, die in einem
Versuch, die Expression von gfp10 in Säuger- und menschlichen Zellen
zu erhöhen,
verwendet werden könnten.
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Es
gibt mehrere mögliche
Wege, die Menge an gewünschtem
Genprodukt, das unter der Kontrolle eines gegebenen Promotors steht,
zu erhöhen.
Eines dieser Verfahren besteht darin, daß man versucht, die Stabilität von mRNA
durch Einführung
einer Intronsequenz, die die prä-mRNA über Protein/RNA-Wechselwirkungen
und -Transport in den Prozessierungs-/Spleißweg steuert, zu erhöhen.
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Die
GFP-Expressionskassette der Erfinder der vorliegenden Anmeldung
enthielt die Sequenz des 16S/19S-Spleißdonor/Spleißakzeptor-Signals
des späten
SV40-Gens (1B). Diese Sequenz wird zwar häufig in
der Literatur verwendet, doch können
ihre Wirkungen variabel und genspezifisch sein. Die Erfinder kamen
somit zu dem Schluß,
daß diese
Technik allein nicht zu einem signifikanten Anstieg der „OFF"-Expression in menschlichen
Zellen führen
würde.
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Es
ist ebenso vorstellbar, die Stabilität eines Fremdproteins zu erhöhen, indem
es mit einer weiteren Protein- oder Polypeptiddomäne fusioniert
wird. Diesbezüglich
sind Vektoren erhältlich,
die die Fusion der Qualle-Sequenz an einen zweiten codierenden Bereich
gestatten. Es wurde jedoch von den Erfindern nicht angenommen, daß dies die
Defekte der gfp-Sequenz angemessen kompensieren würde.
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Ein
weiterer möglicher
Weg zur Erhöhung
der Proteinausbeute besteht in der Maximierung der Translationseffizienz
durch Einführung
von Sequenzen, die die Translationsinitiation eukaryontischer mRNA
erleichtern. Eine solche Sequenz, die unmittelbar vor dem AUG-Startcodon
liegt, ist die Kozak-Konsensussequenz (GCC)GCCA/GCCATG (SEQ ID NO: 8; Kozak, 1987)). Darüber hinaus
könnte
eine optimal positionierte, etwa 14 Nukleotide stromabwärts des
AUG-Codons lokalisierte, „Stem-Loop"-Haarnadelstruktur
verwendet werden (Kozak, 1990).
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Allerdings
sind Untersuchungen bekannt, bei denen eine stromaufwärts von
gfp10 plazierte Kozak-Sequenz zu keiner signifikanten Änderung
der Expressionseffizienz führte.
Daher scheint, trotz der allgemeinen Eignung der Kozak-Sequenz sowie
der spezifischen Vorschläge
aus dem Stand der Technik zur Verwendung der Kozak-Sequenz in Verbindung
mit gfp (siehe z.B. PCT-Anmeldung
WO 95/07463), die Einführung
der Kozak-Sequenz stromaufwärts
von gfp10 nicht besonders erfolgreich gewesen zu sein.
-
Die
Erfinder kamen zu dem Schluß,
daß jegliche
Erhöhung
der Initiation, die von der Kozak-Sequenz geboten werden könnte, zu
keiner signifikanten Erhöhung
der gfp10-Expression führen
würde,
da die Translation immer noch eingeschränkt wäre. Man nahm an, daß dieser
Nachteil die Eignung der Kozak-Sequenz allein stark einschränken würde, obwohl
in Betracht gezogen wurde, daß sich
aus einer Kombination der Kozak-Sequenz mit einem weiteren, auf
die Lösung
des Translationseffizienzproblems gerichteten Verfahren Vorteile
ergeben könnten.
-
BEISPIEL III
-
Konstruktion
von humanisiertem GFP
-
Angesichts
des Versagens der oben genannten allgemein verwendeten Techniken
bei der Verbesserung der GFP-Expression in Säugerzellen, wurde von den Erfindern
die Hypothese aufgestellt, daß einer
der wichtigen Gründe
für die
niedrige GFP-Expression in solchen Zellen in der schlechten Translationseffizienz
der mRNA im Zellmilieu bestand. Das vorliegende Beispiel beschreibt
die Konstruktion eines humanisierten GFP zur Verwendung beim Erzielen
einer erhöhten
GFP-Expression in Säuger-
und menschlichen Zellen.
-
Die
niedrige Expression von Proteinen kann das Ergebnis einer schlechten
Translationseffizienz einer mRNA-Spezies in bestimmten Zellen sein.
So ist beispielsweise das menschliche Zellmilieu durch einen bestimmten
Satz von Isoakzeptor-tRNAs gekennzeichnet, die in anderen Spezies
unterschiedlich sind. Es ist in der Tat allgemein bekannt, daß die Wahl
synonymer Codons sowohl in prokaryontischen als auch eukaryontischen
Genen eine starke Tendenz zeigt. Außerdem gibt es deutliche Unterschiede
bei der Codonverwendung zwischen verschiedenen Genen der gleichen
oder taxonomisch verwandter Organismen, unabhängig von den Funktionen der
Gene oder den Unterschieden zwischen den Genen (selbst zwischen
solchen, die einander entsprechende Proteine codieren) taxonomisch
entfernter Organismen (Grantham et al., 1991; Ikemura, 1980; Ikemura
et al., 1981).
-
Die
Unterschiede in den Codonwahlmustern zwischen den Organismen wurden
Unterschieden in den eigentlichen Populationen der Isoakzeptor-tRNAs
sowie Unterschieden in modifizierten Nukleotiden in der Anticodon-„Wobble"-Position zugeschrieben
(Ikemura et al., 1981; Ikemura et al., 1982). Die gewählten synonymen
Codons haben keinen Einfluß auf
die Beschaffenheit des synthetisierten Proteins, können aber
mit der Expressivität
des Gens in Verbindung stehen (Bennetzen und Hall, 1982; Ikemura
et al., 1981; Ikemura et al., 1981; Ikemura et al., 1982). Das Ausmaß der Korrelation
zwischen der Codonverwendung und dem tRNA-Gehalt steht, wie festgestellt
wurde, mit den Produktionsniveaus individueller Gene in Verbindung.
-
Daher
wurde von den Erfindern der vorliegenden Anmeldung die Häufigkeit
der verwendeten Codons des Qualle-gfp10 untersucht und mit dem Durchschnittsmittel
der addierten Werte für
1490 menschliche Gene verglichen (Wada et al., 1990). Eine Analyse
der Sequenz der gfp10-cDNA zeigte, daß die Häufigkeit der in diesem Qualle-Gen
verwendeten Codons sich von den im menschlichen Genom vorherrschenden
Häufigkeiten
ziemlich deutlich unterscheidet. So werden beispielsweise Leu-Aminosäurereste
in den Positionen 18, 53, 125, 178, 195 und 236; Ser in Position
208; und Val in Positionen 93, 150 und 224 des Qualle-GFP (SEQ ID NO:
2) von Triplets codiert, die fast nie in menschlichen Genen verwendet
werden (Codons in SEQ ID NO: 1). Der Rest der Aminosäuren zeigt
ebenfalls eine Tendenz, die sich von den menschlichen Aminosäuren unterscheidet,
obwohl dies nicht so dramatisch ist.
-
Daher
wurde von den Erfindern aufgrund ihrer Schlußfolgerung, daß die für das Qualle-GFP
codierende mRNA mit niedriger Effizienz in einem menschlichen Zellsystem
translatiert wird, was zu unzureichenden Mengen des Proteins für den optischen
Fluoreszenznachweis führt,
eine synthetische Version des Qualle-gfp10 konstruiert. Bei dieser
synthetischen, oder humanisierten, gfp10-Version wurden im menschlichen Genom
bevorzugt verwendete Codons eingefügt, um diejenigen im ursprünglichen
gfp10 vorhandenen Codons, die selten oder weniger häufig verwendet
werden, zu ersetzen.
-
BEISPIEL IV
-
Konstruktion
des humanisierten GFP-Gens und von Vektoren
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Produktion eines humanisierten GFP zur Verwendung
bei der erhöhten Expression
in Säuger-
und menschlichen Zellen, wobei die Ergebnisse der in Beispiel III
beschriebenen Analysen verwendet werden.
-
Insgesamt
92 Basensubstitutionen wurden in 88 Codons durchgeführt, ohne
daß dabei
die Aminosäuresequenz
geändert
wurde (1). Darüber hinaus wurde die in pTRBS-UF1 unmittelbar vor dem Startcodon für das GFP-Protein
liegende Sequenz unter Erhalt einer Kozak-Konsensussequenz modifiziert.
Ebenso wurde das Codon 80 in einen Wildtyp-Glutaminrest (Prasher
et al., 1992), im Vergleich zu Arginin, wie von Chalfie et al. (1994)
beschrieben, zurückverwandelt.
Dieses Konstrukt mit der Bezeichnung pTRBS-UF1
wurde wie folgt hergestellt.
-
Die
gfp-cDNA wurde durch den Zusammenbau synthetischer Oligonukleotide
mit gegenseitigem Priming synthetisiert (siehe 1).
Das gfp10-Gen wurde in 8 Segmente von ungefähr gleicher Länge geteilt, und
es wurden 4 Paar Oligonukleotide synthetisiert, wobei jedes Paar
aus zwei überlappenden
Oligos mit einem kurzen Überlappungsabschnitt
(3, unterstrichen) bestand und ein Oligo für den Sense-Strang
und das andere für
den Antisense-Strang codierte. Nach dem Aneinanderfügen und
der Verlängerung
mit Sequenase wurden die Paare 1 und 2 mit EaeI verdaut, wohingegen
die Paare 3 und 4 mit BamHI verdaut wurden. Die verdauten Produkte
wurden dann in zwei getrennten Reaktionen ligiert: Oligo 1 mit Oligo
2 und Oligo 3 mit Oligo 4. Ligationsprodukte der gewünschten
Länge wurden
auf einem 5% Polyacrylamidgel unter nichtdenaturierenden Bedingungen gereinigt.
Beide DNA-Fragmente wurden dann mit EcoRII verdaut und miteinander ligiert.
-
Das
Endprodukt wurde in einer PCRTM-Reaktion
unter Verwendung eines Paars von Oligonukleotiden, die teilweise
komplementär
zur humanisierten gfp cDNA (siehe unten, fettgedruckte Buchstaben)
sind und die Restriktionsstellen NotI, XbaI und HindIII (siehe unten,
unterstrichen) zur Klonierung enthalten, amplifiziert. Die Sequenz
des stromaufwärts
liegenden Primers, die eine Kozak-Konsensussequenz enthielt (Kozak,
1987), bzw. die des stromabwärts
liegenden Primers sind nachfolgend gezeigt:
5'-TGCTCTAGAGCGGCCGCCGCCACCATGAGCAAGGGCGAGGAACTG-3' (SEQ ID NO: 9);
5'-CGGAAGCTTGCGGCCGCTCACTTGTACAGCTCGTCCAT-3' (SEQ ID NO: 14).
-
Nach
Verdauung des PCR-Produkts mit XbaI und HindIII, wurde das DNA-Fragment in pBS(+)(Stratagene)
kloniert und sequenziert. Dabei wurden mehrere unabhängige Klone
isoliert und sequenziert. Diese Klone wiesen Mutationen in der codierenden
Sequenz auf, die vermutlich entweder während der PCR-Amplifikation stattgefunden
hatten oder in den Oligonukleotiden vorhanden waren. Teile dieser
Klone wurden dann unter Erhalt des endgültigen gfph-Gens,
das eine Wildtyp-Aminosäuresequenz
enthielt, zusammengespleißt. Die
erhaltenen Konstrukte wurden mit pBS-GFPH1
bezeichnet und enthielten die codierende Sequenz für Wildtyp-GFP.
-
Zur
Konstruktion von pTRBS-UF 1 wurde von den
Erfindern das NotI-Fragment von pTRBS-UF
durch das NotI-Fragment von pBS-GFPH1 (Wildtyp)
substituiert (2A).
-
Zur
Erzeugung von rekombinantem AAV (rAAV)-Virus wurden 293-Zellen mit
pTRBS-UF1 sowie dem Helferplasmid pIM45,
das das wt-AAV-Genom ohne terminale Wiederholungssequenzen trägt (McCarty
et al., 1991), kotransfiziert. Die gleichen Zellen wurden auch mit
Adenovirus bei einem m.o.i. (multiplicity of infection)-Wert von
10 infiziert.
-
Rekombinantes
AAV wurde nach 60 h durch dreimaliges Einfrieren und Auftauen der
Zellen, 30-minütige
Hitzeinaktivierung von Ad bei 56°C,
Herunterzentrifugieren der Zelltrümmer sowie Reinigung des Virus über einen
CsCl-Gradienten (1,40 g/ml), der sich bei 200000 g über 48 Std.
in einem SW41-Rotor
ausbildete, geerntet. Der Gradient wurde fraktioniert und die Dichte
durch Refraktometrie bestimmt. Fraktionen mit Dichten zwischen 1,38
und 1,4 g/cm3 wurden vereinigt und gegen
DMEM-Medium 4 h dialysiert. Der AAV-Titer wurde mit dem „Infectious
Center"-Test bestimmt
(McLaughlin et al., 1988).
-
BEISPIEL V
-
Konstruktion
humanisierter GFP-Varianten und rAAV-Vektoren
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Produktion weiterer humanisierter GFP-Sequenzen,
die für
GFP-Proteinvarianten mit gegenüber
dem Wildtypprotein unterschiedlichen Eigenschaften codieren. Die
Varianten weisen ebenso eine erhöhte
Expression in Säuger-
und menschlichen Zellen auf.
-
Zwei
Mutanten wurden mittels stellengerichteter PCRTM-Mutagenese
in pBS-GFPh-Hintergrund konstruiert. Eine erste
humanisierte Mutante spiegelt die Proteinsequenz wider, die von
Heim et al. (1995) bei ihrer Beschreibung einer Substitution von
Ser65 zu Thr65, durch die sich die Fluoreszenzausbeute im Zusammenhang
mit der ursprünglichen
Qualle-Codonsequenz erhöhte,
angegeben wurde. Von den Erfindern wurde der Schluß gezogen,
daß diese
Mutation im Zusammenhang mit der humanisierten pTRBS-UF-Sequenz
sogar noch effektiver sein könnte,
und diese Punktmutation im pTRBS-UF1-Hintergrund
unter Erhalt des Plasmids TRSBS-UF2 reproduziert.
-
Als
weiterer Schritt zur Bereitstellung einer verbesserten Fluoreszenz
wurde eine zusätzliche
Mutation unter Erhalt einer „verbesserten" grünen Version
von hGFP durchgeführt.
Zusätzlich
zur Substitution von Ser65 zu Thr65 wurde Phe64 durch Leu substituiert.
Das verbesserte hGFP war somit mit Leu64 anstelle von Phe64 substituiert,
wobei das Phe codierende TTC zu CTG umgewandelt und auch das durch
TCT codierte Ser65 zum durch ACC codierten Thr umgewandelt wurde.
-
Eine
weitere Punktmutation, Tyr66 zu His66, die zu einer blauen Fluoreszenz
führte
(Heim et al., 1994), wurde ebenso in den humanisierten Hintergrund
von pTRBS-UF1 unter Erhalt des Vektors pTRBS-UFB eingebaut.
-
Durch
die weitere Umwandlung von Tyr145 zu Phe145 zusätzlich zu der Mutation Tyr
66 zu His66 wurde eine „verbesserte" blaue Version erzeugt.
Bei den Basenumwandlungen handelte es sich um TAT zu TTC bzw. TAT
zu CAT.
-
Die
modifizierten Versionen von bGFP weisen einen weiten Anwendungsbereich
auf, insbesondere bei der Verwendung verbesserter Versionen der
unterschiedlichen Farben. Mutiertes GFP und BFP (blau fluoreszierendes
Protein) weisen unterschiedliche Exzitations- und Emissionsspektren
ohne Überlappung
auf, wodurch ein unabhängiger
Nachweis gestattet ist. Das Doppel-Tag-Verfahren gestattet die schnelle
und spezifische Identifizierung von Zellen, die eines der beiden
oder eines von mehreren fluoreszenzmarkierten Proteinen exprimieren.
Solche Verfahren sind beispielsweise beim Arzneistoff-Screening
oder bei der Analyse von Agentien, die ein unter die Kontrolle eines
konstitutiven Promotors gestelltes Zielgen beeinflussen, anwendbar. Zu
den Anwendungen kann auch die Untersuchung der Genexpression unter
verschiedenen Stimuli oder ihrer Beeinflussung durch Inhibitoren
gehören.
-
Zur
Erzeugung der Mutanten wurden PCRTM-Reaktionen
durchgeführt,
wobei als Matrize pBS-GFP1 sowie ein wie unten definiertes Oligopaar
verwendet wurden:
-
Für GFP2:
-
- #1: Stromaufwärts-Primer; wie in Beispiel
IV beschrieben;
- #2:
5'-GCTTCATATGGTCTGGGTATCTGGAAAAGCAGTGCACGCCATACCAGAAGGTAG-3' (SEQ ID NO): 11);
-
Für GFPB:
-
- #1: Stromaufwärts-Primer; wie in Beispiel
IV beschrieben;
- #2:
5'-GCTTCATATGGTCTGGGTATCTGGAAAAGCACTGCACGCCATGAGAGAAGGTAG-3' (SEQ ID NO: 12)
-
Zur
Herstellung der Mutanten wurde das PCRTM-Produkt
mit NdeI und XbaI verdaut und zur Substitution des entsprechenden
Fragments von pBS-GFP1 verwendet. Die Sequenz wurde durch Sequenzieren
des die Mutante GFP-cDNA enthaltenden NotI-Fragments bestätigt, mit
dem das NotI-Fragment in pTR-UF1 substituiert wurde.
-
Obwohl
nicht angenommen wird, daß dadurch
die Expression beeinflußt
wird, wurde in den Mutanten des humanisierten GFP von den Erfindern
wiederum das Codon 80 zurück
in einen Wildtyp-Glutaminrest (Prasher et al., 1992), im Vergleich
zu Arginin, wie es von Chalfie et al. (1994) beschrieben ist, zurückverwandelt.
-
Zur
Konstruktion von pTRBS-UF2 oder pTRBS-UFB wurde von den Erfindern das NotI-Fragment
von pTRBS-UF (2a)
durch das NotI-Fragment von pBS-GFPH2 (Thr65) bzw. pBS-GFPHB
(His66) substituiert. Alle DNA-Fragmente,
bei denen eine PCR-Amplifikation durchgeführt wurde, wurden zur Bestätigung der
Identität der
ursprünglichen
Sequenz sequenziert.
-
Zur
Konstruktion von pTRBS-UF3, wurde die EcoRI-Stelle
des Plasmids pSBC-1 (Dirks et al., 1993) nach Verdauung mit EcoRI,
Auffüllen
des 5'-Übergangs
mit Klenow-Polymerase und Ligation von NotI-Linkern in eine NotI-Stelle
umgewandelt. Das aus einem Polylinker und dem IRES (Internal Ribosome
Entry Site)-Element des Typ-1-Poliovirus bestehende 680 Bp große NotI-Fragment
wurde dann in eine der NotI-Stellen von pTRBS-UF2
(2A) subkloniert.
-
Zur
Erzeugung von rekombinantem AAV (rAAV)-Virus wurden 293-Zellen mit
pTRBS-UF2 oder pTRBS-UF3
transfiziert sowie mit dem Helferplasmid pIM45, das das wt-AAV-Genom
ohne terminale Wiederholungssequenzen trägt (McCarty et al., 1991),
kotransfiziert. Die gleichen Zellen wurden auch mit Adenovirus bei
einem m.o.i. (multiplicity of infection)-Wert von 10 infiziert.
-
Rekombinantes
AAV wurden nach 60 h durch dreimaliges Einfrieren und Auftauen der
Zellen, 30-minütige
Hitzeinaktivierung von Ad bei 56°C,
Herunterzentrifugieren der Zelltrümmer sowie Reinigung des Virus über einen
CsCl-Gradienten (1,40 g/ml), der sich bei 200000 g über 48 Std.
in einem SW41-Rotor
ausbildete, geerntet. Der Gradient wurde fraktioniert und die Dichte
durch Refraktometrie bestimmt. Fraktionen mit Dichten zwischen 1,38
und 1,4 g/cm3 wurden vereinigt und gegen
DMEM-Medium 4 h dialysiert. Der AAV-Titer wurde mit dem „Infectious
Center"-Test bestimmt
(McLaughlin et al., 1988).
-
BEISPIEL VI
-
Erhöhte Expression
von humanisiertem GFP
-
Das
vorliegende Beispiel beschreibt die erhöhte GFP-Expression als Ergebnis
der Expression des humanisierten GFP in 293-Zellen.
-
Um
die Expressionseffizienz der humanisierten gfp-Konstrukte mit der
ursprünglichen
Qualle-Sequenz zu vergleichen, wurden von den Erfindern 293-Zellen mit verschiedenen
DNA-Konzentrationen des Plasmids pTRBS-UF,
pTRBS-UF1,
oder pTRBS-UF2 transfiziert. Die transfizierten
Zellen wurden dann 36 Std. nach der Transfektion mittels FACS analysiert
(3).
-
Zur
Verfolgung der Fluoreszenz wurden 293-Zellen mit CsCl-gereinigtem
rAAV-GFPH2 bei einem M. O. I.-Wert von 10 infiziert.
36 Std. nach der Infektion wurden die Zellen unter einem Fluoreszenzmikroskop
mit einem CHROMA-Filter Cube #41014 GFP-HQ (Exzitation bei 450 +/– 25 nm)
photographiert. Als Alternative wurde nach der Infektion mit einem
M. O. I.-Wert von 1 und der Selektion mit G418 über zwei Wochen von drei unabhängigen Beobachtern
die Anzahl an grün
fluoreszierenden Zellen unter den G418-Kolonien mittels Fluoreszenzmikroskopie
bestimmt. Dabei wurde der Mittelwert der von den drei Beobachtern
festgestellten Häufigkeiten
berechnet. Für
jede Viruspräparation,
rAAV-GFPJ, rAAV-GFPH1
und rAAV-GFPH2 wurden jeweils mindestens
11500 Zellen in 150 separaten Kolonien gewertet.
-
Die
Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigten, daß das die humanisierte gfp-Sequenz tragende pTRBS-UF1 durchweg eine 5–10mal höhere Anzahl an als positiv
für grüne Fluoreszenz
gewerteten Zellen als die Qualle-Sequenz produzierte. Durch die
Punktmutation in pTRBS-UF2 stieg die Anzahl
der fluoreszierenden Zellen gegenüber pTRBS-UF1
um nochmal das 5–10fache.
-
Bei
relativ geringen Plasmid-DNA-Konzentrationen bestand ein mehr als
70facher Unterschied zwischen pTRBS-UF2
und pTRBS-UF. Bei höheren Konzentrationen an transfizierter
Plasmid-DNA war der Unterschied in der Anzahl der GFP exprimierenden
Zellen geringer. Dieses Ergebnis stimmte mit dem Gedanken überein,
daß die
Unfähigkeit,
die Qualle-gfp-Sequenz zu translatieren, teilweise durch Erhöhung der
Genkopienzahl überwunden
werden könnte.
-
Um
zu bestimmen, ob die modifizierte gfp-cDNA nun zum Nachweis des
Markergens bei einer niedrigen Genkopienzahl ausreichte, wurden
von den Erfindern rekombinante AAV-Viren durch Verpacken und Verwendung
der drei gfp-Konstrukte (UF, UF1 und UF2) isoliert und zur Transduktion
des gfp-Markers in 293-Zellen mittels Virusinfektion verwendet.
Während
fast keine nachweisbare GFP-Expression von einem die gfp10-cDNA
tragenden Virus (rAAV-GFPJ) vorlag, konnten
mit einem das humanisierte gfph-Gen tragenden
Virus (rAAV-GFPH1 oder rAAV-GFPH2)
infizierte Zellen leicht entweder optisch (4A und 4B) oder mittels FACS-Analyse nachgewiesen werden.
Die FACS-Analyse wurde ausgeführt,
indem transfizierte 293-Zellen geerntet und in einem zum FITC-Nachweis bei einer
Exzitationswellenlänge
von 488 nm ausgerüsteten
Durchflußzytometer
(Becton-Dickinson) analysiert wurden. Bei einem hohen M. O. I.-Wert
(ungefähr
20) wurde für rAAV-GFPH2 ein Anteil infizierter Zellen, gewertet
als Fluoreszenzpositiv mittels FACS, von 70% erreicht.
-
Um
die relative Effizienz der unterschiedlichen gfp-Konstrukte genauer
zu bestimmen, wurden bei niedriger Multiplizität (MOI: 1) mit rAAV-GFPJ, rAAV-GFPH1 oder rAAV-GFPH2
infizierte 293-Zellen zunächst auf
die Expression des zweiten Reportergens neoR selektioniert. Von
den Erfindern und in weiteren Arbeiten (Cheung et al., 1980; Laughlin
et al., 1986; McLaughlin et al., 1988; Samulski et al., 1989) konnte
gezeigt werden, daß durch
ein rekombinantes AAV-neoR-Virus
transduzierte G418-resistente Kolonien im Durchschnitt 2–3 Kopien
des in die Wirts-DNA integrierten rekombinanten Virusgenoms enthalten.
-
293-Zellen
wurden mit rAAV-GFP-Virus stabil transduziert und über zwei
Wochen auf G418-Resistenz (200 mg/ml) selektioniert. Resistente
Kolonien wurden trypsinisiert, vereinigt (jeweils mindestens 1000
Kolonien für
rAAV-GFPJ, rAAV-GFPH1
und rAAV-GFPH2), in OPTI-MEM-Medium resuspendiert
und mittels FACS wie oben analysiert.
-
Nichtinifizierte
293-Zellen weisen keinerlei grün
fluoreszierende Zellen auf. Nach 2 Wochen Selektion wurde festgestellt,
daß ungefähr 11% der
mit UF1 transduzierten und 23% der mit UF2 transduzierten G418-resistenten
Zellen auch GFP exprimierten, wie mittels Fluoreszenzmikroskopie
beurteilt wurde. Das optische Muster der GFP-Expression war fleckig,
wobei die Anzahl der grünen Zellen
pro Kolonie von 1% bis etwa 100% reichte (5A, 5B, 5C und 5D).
Im Gegensatz dazu waren lediglich 0,5% der das Qualle-GFP codierende
rAAV-GFPJ-Provirus enthaltenden G418-resistenten
Zellen fluoreszierend.
-
Somit
wurde durch die Optimierung der Codonverwendung im gfp-Gen das Nachweisniveau
bei geringer Kopienzahl um ungefähr
das 22fache erhöht,
wobei durch die Ser65Thr-Substitution das Nachweisniveau noch einmal
verdoppelt und insgesamt um das 45fache erhöht wurde.
-
Die
Analyse der G418-resistenten Zellen mittels FACS, die möglicherweise
von Natur aus empfindlicher für
das Expressionsniveau ist, zeigte ähnliche Unterschiede beim Nachweisniveau
zwischen GFPJ, GFPH1
und GFPH2 (6A, 6B, 6C und 6D).
Bei diesen Untersuchungen wurden 0,05% nichtinifizierte 293-Zellen
als grüne
Fluoreszenz zeigende Zellen gewertet (d.h. Hintergrund-Autofluoreszenz).
Zwischen GFPJ und den nichtinfizierten 293-Ausgangszellen wurde
kein Unterschied in der Anzahl der fluoreszierenden Zellen nachgewiesen.
-
Im
Gegensatz zu GFPJ wurden ungefähr 1,6%
der GFPH1- sowie 10% der GFPH2-Zellen als positiv
für grüne Fluoreszenz
gewertet. Da mit GFPJ keine positiven Zellen
nachgewiesen wurden, war die genaue Beurteilung des Unterschieds
in der Nachweishäufigkeit
zwischen GFPJ und GFPH2
schwierig. Allerdings waren konservative Schätzungen der Nachweishäufigkeit
einer grün
fluoreszierenden Zelle in den humanisierten Populationen mindestens
32mal (GFPH1) bzw. 190mal. (GFPH2)
höher als
die für
GFPJ sowie nichtinfizierte 293-Ausgangszellen
gefundene Hintergrundhäufigkeit
(6A, 6B, 6C und 6D).
-
BEISPIEL VII
-
Expression
einer humanisierten blauen GFP-Variante
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Expression einer humanisierten blauen GFP-Mutante, pTRBS-UFB, in 293-Zellen.
-
Zur
Verfolgung der Fluoreszenz der blauen Mutante wurden 293-Zellen
auf einer 6-cm-Platte mit den Plasmiden pTRBS-UF2
und pTRBS-UFB unter Verwendung von Lipofectamine
(GIBCO, Life Technologies) kotransfiziert. Der DNA-Liposomenkomplex
wurde für
jedes Plasmid jeweils getrennt gebildet und auf die gleiche Platte
von Zellen gegeben. Nach 4 Tagen wurden die Zellen unter einem Fluoreszenzmikroskop
mit einem Nikon Filter Cube V-2B photographiert.
-
Wie
erwartet induzierte die blaue GFP-Mutante pTRBS-UFB
bei ihrer Reproduktion in einem humanisierten Hintergrund 293-Zellen
zu einer Fluoreszenz in einer echten blauen Farbe. Im Vergleich
mit GFPH2 war jedoch die Fluoreszenzintensität beträchtlich
reduziert. So zeigt beispielsweise 7 mit
pTRBS-UF2 und pTRBS-UFB
kotransfizierte und unter Bedingungen, die die blaue Fluoreszenz
begünstigen,
beobachtete 293-Zellen. Von den Erfindern wurde ebenso eine ziemlich
schnelle (10–15
s) Bleichung der blauen Fluoreszenz festgestellt, wenn die Beobachtung
ohne einen neutralen Dichtefilter durchgeführt wurde, was mit GFPH2 nur selten auftrat.
-
Es
ist vorgesehen, daß die
Addition eines nukleären
Lokalisierungssignals innerhalb des Gens der blauen Mutante zur
Lokalisierung des GFP in dem wesentlich kleineren Zellkernraum die
Fluoreszenzintensität verstärkt, in ähnlicher
Weise wie beim mitochondrialen Targetting nach Rizzuto et al. (1995).
Zur Erzeugung der Nukleäre-Lokalisierung-GFPB-Mutante
wurden die folgenden Primer hergestellt:
- #1:
5'-TGCTCTAGAGCGGCCGCCGCCACCATGGTGCCCAAGAAGAAGAGGAA GGTGATGAGCAAGGGCGAG-3'; (SEQ ID NQ: 13);
- #2:
#2: Primer #2 wie für
die GFPB-PCRTM, wie oben beschrieben.
-
BEISPIEL VIII
-
Konstruktion
des AAV-Vektors mit IRES-GFP-Kassette
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion des AAV-Vektors mit IRES-GFP-Kassette, bei dem
die Translation des GFP von einem IRES-Element aus dem Typ-1-Poliovirus gesteuert
wird.
-
Oftmals
ist die Expression des interessierenden transduzierten Gens aus
verschiedenen technischen Gründen
schwer zu verfolgen. Bei diesen Situationen ist das Verfolgen eines
vom gleichen Vektor zugeführten Markergens
wenig hilfreich, da es normalerweise von einem separaten Promotor
transkribiert wird. Allerdings läßt sich
eine koordinierte Expression sowohl des Reportergens als auch des
untersuchten Gens erreichen, wenn diese Gene innerhalb einer dicistronischen
Transkriptionseinheit plaziert werden. Die cap-unabhängige Translationsinitiation
des zweiten Cistrons in dieser Anordnung wird von einer nichttranslatierten
RNA-Sequenz vermittelt,
die als interne ribosomale Eintrittsstelle funktioniert (Jackson
et al., 1990; Jang et al., 1988; Macejak und Sarnow, 1991).
-
Um
dieses Merkmal in die erfindungsgemäßen AAV-Vektoren einzubauen,
wurde von den Erfindern das Plasmid pTRBS-UF3
konstruiert, bei dem die Translation des GFP durch ein IRES-Element
aus dem Typ-1-Poliovirus gesteuert wird (Dirks et al., 1993). Ebenso
wurde eine Restriktionsstellen-Polylinkersequenz stromaufwärts des
IRES-Elements eingefügt,
um die Insertion des interessierenden Gens zu erleichtern, wobei die
dicistronische Messenger-RNA unter der Kontrolle des CMV-Promotors
stand (2B und 2A).
-
Das
Niveau der IRES-gesteuerten GFP-Expression mit dem pTRBS-UF3-Vektor
war, nach Beurteilung der Fluoreszenzintensität, geringer als die mit dem
Ausgangsplasma pTRBS-UF2 beobachtete und
mit der des pTRBS-UF1-Vektors vergleichbar.
Wurde jedoch ein anderes offenes Leseraster (cDNA der B-Kette des menschlichen
Insulins) stromaufwärts
vom IRES-Element eingefügt,
so stieg die GFP-Expression an und war von der des Ausgangsvektors
pTRBS-UF2 nicht zu unterscheiden.
-
BEISPIEL IX
-
Konstruktion
und Verwendung von rekombinantem GFP-Adenovirus
-
Das
vorliegende Beispiel beschreibt die Konstruktion eines rekombinanten
Adenovirus-Shuttle-Plasmids sowie die Konstruktion von humanisiertes
gfp-Gen exprimierendem rekombinanten Adenovirus. Damit wird beispielhaft
die Verwendung unterschiedlicher Vektorsysteme bei der Expression
von humanisiertem GFP dargestellt.
-
Zur
Konstruktion des Adenovirus-Shuttle-Vektors (pΔE1GFP) (2B),
wurde das Ausgangsplasmid pTR-UF3 teilweise mit SalI und danach
vollständig
mit BglII verdaut. Die aus dem CMV-Promotor, Intron, IRES-Element,
GFPH-cDNA und Poly(A)-Stelle bestehende
Transkriptionskassette wurde aus einem Agarosegel isoliert. Dieses
Fragment wurde in pΔ-E1sp1A
(Bett et al., 1994), das mit BamHI und SalI verdaut worden war,
subkloniert.
-
Zur
Erzeugung des rekombinanten Adenovirus wurden der Shuttle-Vektor
pΔE IGFP
(Bett et al., 1994) sowie der Ad-Vektor pJM17 (McGrory et al., 1988)
in 293-Zellen kotransfiziert, wobei die vom Zulieferer (Microbix
Biosystems Inc) empfohlene Vorgehensweise verwendet wurde. Rekombinantes
Ad enthaltende Plaques wurden einem Screening mittels optischer
Selektion unter Epifluoreszenz auf eine Gruppe leuchtend grüner Zellen,
die den typischen zytopathischen Effekt (CPE) zeigten, unterzogen.
Das rekombinante Ad wurde mit AdΔE1GFP
und unter Verwendung von Standardtechniken vermehrt.
-
Bei
der in-vivo-Rekombination von pΔE1gfp
mit einem den Rest des Adenovirusgenoms enthaltenden Plasmid, pJM17
(Snyder et al., 1993), wurde ein rekombinantes Adenovirus erhalten,
das GFP trug und exprimierte (8). Das
GFP-Reportergen gestattete eine einfache Selektion rekombinanter
Ad-Plaques. Bei der Untersuchung mittels Fluoreszenzmikroskopie
bestand ein echter rekombinanter Plaque aus einer kompakten Gruppe
leuchtend grüner
Zellen, die den typischen Adenovirus-CPE zeigten, wohingegen ein
falscher rekombinanter Plaque keine grünen Zellen enthielt. Das Verhältnis von
echten zu falschen Plaques betrug etwa 1:2 bei Verwendung der Kombination
aus pΔE1gfp-Shuttleplasmid und
pJM17-Donorplasmid. Somit wurde das Screening-Verfahren durch Verwendung
der GFP-Selektion in signifikanter Weise vereinfacht.
-
BEISPIEL X
-
Infektion
von Photorezeptorzellen des Meerschweinchens
-
Das
vorliegende Beispiel beschreibt die Expression der humanisierten
gfph-cDNA sowie ihre Verwendung als Reportergen
in differenzierten Säugerzellen.
-
rAAV-GFPH1 wurde zur Infektion einer Retina eines
Meerschweinchens verwendet. Dabei wurden Meerschweinchen durch intramuskuläre Injektion
eines Gemischs aus Ketamin (35 mg/kg Körpergewicht) und Xylazin (8
mg/kg) betäubt.
Die Augen wurden jeweils mit 2,5% Phenylephrin (Neo-Synephrin) und
0,5% Tropicamid dilatiert, und ein topisches Anästhetikum (Proparacain-HCl)
wurde auf die Hornhaut appliziert. Der Augendruck wurde durch Parazentese
der vorderen Kammer erniedrigt. Danach wurde an der Pars plana eine 30er
Nadel unter optischer Führung
durch ein indirektes Ophthalmoskop in den Glaskörper eingeführt und 25 ml rAAV-GFPH2 (2,5 × 107 infektiöse
Partikel) zugeführt.
Die Augen wurden mittels Ophthalmoskopie auf Fluoreszenz und entzündete Stellen
untersucht.
-
28
Tage nach der Injektion wurden die Tiere mit einer intramuskulären Injektion
von Ketamin-HCl und anschließender
intraperitonealer Verabreichung einer Pentobarbital Natrium-Überdosis
betäubt
und getötet. Die
Tiere wurden dann mit 4% Paraformaldehyd in 0,1 M PBS perfundiert.
Die Augen wurden herauspräpariert und
die Linse und Hornhaut entfernt. Retina und Augenbecher wurden zusätzlich über Nacht
bei 4°C
fixiert. Die Retina wurde dann mit 7,5%, 15% und 30% Sucrose infiltriert,
und es wurden Gefrierschnitte mit einer Dicke von 20–25 mm präpariert.
Gewebepräparate
wurden unter einem konfokalen Mikroskop von Brorad mit Fluorescein-Exzitations-/Emissionsfiltern
beobachtet.
-
Zum
Testen der Verwendbarkeit von GFPH-cDNA
als Reportergen in einem in-vivo-System
wurde von den Erfindern rAAV-GFPH2-Virus
jeweils in den Glaskörper
des rechten Auges von zwei Stamm-13-Meerschweinchen injiziert. Gewebeschnitte
des Auges zeigten eine vorwiegend in Zellen der Ganglienzellschicht (die
der Glaskörperinjektionsstelle
am nächsten
liegende Schicht) vorhandene schwache GFPH2-Fluoreszenz. Darüber hinaus
zeigten einige wenige horizontale Zellen GFPH2-Fluoreszenz.
Die größte GFPH2-Intensität wurde in Zellen des retinalen
Pigmentepithels (RPE) beobachtet (9A, 9B, 9C und 9D).
-
Bei
rAAV-GFPH2 wiesen alle untersuchten Gewebeschnitte
fluoreszierende RPE-Zellen
auf. Diese Präferenz
für eine
CMV-Promotor-gesteuerte Expression in RPE-Zellen wurde bereits früher festgestellt
(Bennett et al., 1994; Li et al., 1994). Die Untersuchung von Gewebepräparaten
aus den linken Kontrollaugen ergab keine zellspezifische Emission
außer
einer Autofluoreszenz in Pigmentgranula des RPE. Die Tatsache, daß eine Inokulation
von AAV in dem Glaskörper
des Meerschweinchens zur GFP-Expression in RPE-Zellen führte, zeigte,
daß AAV
die neurale Retina mit 100–200 μm Dicke durchqueren
kann. Diese Eigenschaft kann mit dem kleinen Durchmesser der AAV-Partikel
zusammenhängen.
-
BEISPIEL XI
-
pGREENLANTERNTM-Vektor
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Erzeugung eines besonders geeigneten Vektors
mit der Bezeichnung pGREENLANTERNTM.
-
Zur
Erzeugung von pCMVSPORT 2.1 wurde die folgende Vorschrift verwendet.
pSPORT2 (erhältlich von
Life Technologies Inc., Gaithersburg, MD, USA) wurde mit PvuII und
BssHI verdaut. Die Enden wurden mittels Klenow-Fragment stumpfendig
gemacht. Das große
Fragment wurde über
ein Gel gereinigt.
-
pSVSPORT
(erhältlich
von Life Technologies Inc., Gaithersburg, MD, USA), wurde dann mit
EarI und HaeII verdaut. Die Enden wurden mit T4DNA-Polymerase stumpfendig
gemacht. Das kleinere Fragment wurde über ein Gel gereinigt. Die
beiden Fragmente wurden ligiert und das erhaltene Plasmid mit pRAD-TEMP bezeichnet.
-
pRAD-TEMP
wurde mit BamHI teilverdaut und mit Klenow behandelt. Die DNA wurde
mit sich selbst ligiert, wobei das erhaltene Plasmid lediglich eine
BamHI-Stelle in
der Mehrfachklonierungsstelle (Multiple Cloning Site, MCS) aufwies.
Die MCS wurde durch Schneiden der DNA mit XbaI und MluI sowie Ligation
eines neuen Oligos, das die folgenden Restriktionsstellen aufwies
(XbaI-BamHI-XhoI-ApaI-HindII
und MluI), geändert.
Dieses Plasmid wurde pSVSPORT-BI genannt.
-
pSVSPORT-BI
wurde mit ClaI und StuI verdaut und mit Klenow-Fragment behandelt.
Der CMV-Promotor stammte aus pCMVβgal.
Der Promotor befand sich auf einem SfcI-XbaI-Fragment, das mit Klenow-Fragment
stumpfendig gemacht wurde. Die DNAs wurden ligiert und das erhaltene
Plasmid pCMVSPORT 2.1 genannt.
-
Für die Erzeugung
von pGREENLANTERN wurde pCMVSPORT 2.1 verwendet. pCMVSPORT 2.1 wurde
mit NotI verdaut und mit alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm
behandelt. Die DNA wurde mit dem NotI-Fragment des humanisierten
LTF2 ligiert. Dabei wurde die Orientierung bestätigt. Der Vektor wurde pCMVSPORT-UF2
genannt.
-
Der
T7-DNA-Polymerasebereich wurde durch Verdauung mit XbaI-NheI sowie
Selbstligation des größeren Vektorfragments
deletiert. Bei dieser DNA handelt es sich um den pGREENLANTERN-1-Vektor (10). Die vollständige Sequenz von pGREENLANTERN-1
ist in SEQ ID NO: 14 angegeben.
-
Alle
hier offenbarten und beanspruchten Zusammensetzungen und Verfahren
lassen sich ohne übermäßiges Experimentieren
angesichts der vorliegenden Offenbarung herstellen und ausführen.
-
LITERATURANGABEN
-
Die
folgenden Literaturangaben sind hiermit dahingehend, daß durch
sie beispielhafte verfahrensmäßige oder
weitere Einzelheiten zusätzlich
zu den hier angeführten
bereitgestellt werden, ausdrücklich
durch Bezugnahme aufgenommen.
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