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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Halbleitervorrichtung und ein
Verfahren zum Herstellen derselben, und insbesondere eine photovoltaische Zelle,
welche zwei oder mehrere selektiv diffundierte Bereiche aufweist,
welche in einem einzigen Diffusionsschritt erzeugt werden.
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Technischer
Hintergrund
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Viele
Halbleitervorrichtungen verwenden verschieden dotierte Bereiche
desselben Leitfähigkeitstyps
(p oder n), um eine höhere
Leistungsfähigkeit
der Vorrichtung zu erreichen. Die Bildung dieser verschieden dotierten
Bereiche setzt zusätzliche
Verfahrensschritte voraus, welche die Herstellungskosten erhöhen. Eine
typische Halbleitervorrichtung 1 ist in einer Aufsicht
in 1 dargestellt, welche eine photovoltaische Zelle
sein kann, welche auch als Solarzelle bezeichnet wird. Ein Halbleitersubstrat 2 eines
ersten Leitfähigkeitstyps
hat dotierte Oberflächenbereiche 5,
typischerweise aus einem zweiten Leitfähigkeitstyp und ein Metallisierungsmuster 3 auf mindestens
einer Hauptoberfläche.
Die Metallisierungsmuster 3 beinhalten gewöhnlicherweise
längliche
metallische Elektroden 4, zwischen und unter welchen dotierte
Bereiche 5 zum Beispiel Emitter, Kollektor oder Gatebereiche
angeordnet sind. Die Elektroden 4 können ohmsche Kontakte zu stark
dotierten Bereichen 6 (am besten in 3 und 4 dargestellt)
des unterhalb liegenden Substrats 2 bilden. Die Elektroden 4 nehmen
Strom aus den Bereichen 5 auf oder führen den Bereichen 5 Strom
zu, wobei die Bereich 5 Halbleitervorrichtungen beinhalten
können.
Für eine
Solarzelle ist der Bereich 5 typischerweise der Emitterbereich.
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Solarzellen
leiden allgemeinerweise unter Verlusten in dem Emitterbereich 5.
Für eine
optimale Leistungsfähigkeit
sollte das Dotierstoffniveau in dem Emitterbereich 5 auf
einem niedrigen Niveau für
optimiertes Photoneneinfangen und -umwandeln sein, wobei die Bereiche 6 stark
und tief dotiert sein sollten, um gute ohmsche Kontakte zu den metallischen Mustern 4 zu
erreichen ohne den vergrabenen Übergang 8 kurzzuschließen (siehe 2, 3).
Die Gesamtsystemkosten können
durch Auswählen
der besten Kombination aus geringen Herstellungskosten und Vorrichtungsverlusten
optimiert werden.
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Ein
homogenes Emitter-/Kollektor-Design für Solarzellen, wie schematisch
in dem Querschnitt in 2 dargestellt, weist vordere
Metallkontakte 4, rückwärtige Metallkontakte 9,
einen Diffusionsbereich 7 und einen Übergang 8 auf. Derselbe
Diffusionsbereich 7 über
die gesamte Vorderseite kombiniert mit einer kostengünstigen
Metallisierungstechnik, wie einem Siebdruck, der vorderen Metallkontakte 4 führt zu beträchtlichen
Effizienzverlusten. Dies erfolgt deshalb, da das Diffusionsprofil
der Diffusionsbereich 7 (Dotierstoff-Oberflächen-konzentration und Emitter-/Kollektortiefe
von der Oberfläche
zu dem Übergang 8),
welches benötigt
wird, um gute ohmsche Kontakte mit der Metallisierungstechnik zu
bilden, nicht ideal für
die Umwandlung von Licht in elektrische Energie in den zwischenliegenden
Emitter-/Kollektorbereichen 5 ist.
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Eine
typische homogene Emitter-/Kollektorprozesssequenz beinhaltet typischerweise
ein Strukturierung und eine chemische Aufbereitung der Waferoberflächen, einen
Diffusionsschritt (ein Eindiffundieren des Dotierstoffs von der/den
Oberfläche(n)), einen
optionalen Oxidierungspassivierungsschritt, einen optionalen Antireflektions-Beschichtungsschritt (z.
B. TiO2 oder Si3N4), weicher eine zusätzliche Passivierung vorsehen
kann und eine Metallisierungssequenz (vorzugsweise auch Siebdruck).
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Eine
Verbesserung ist in
3 dargestellt, in welcher die
Bereiche
5 bis zu einer Tiefe geätzt werden, so dass die selektiven
Emitter-/Kollektorbereiche gebildet werden. Die Tiefe der Dotierschicht
zwischen den Emitter-/Kollektorfingern
4 wird reduziert und
daher das Dotierstoffniveau reduziert. Solche Vorrichtungen sind
in dem Artikel „Simple
integral screen printing process for selective emitter polycrystalline
silicon solar cells" von
Sz Lufcek und andere, applied physical letters volume 59, issue
13, ff 1583–1584,
1991 und in
DE 44 01 782 beschrieben, nach
welchem die Diffusionsbereiche zwischen den Emittern teilweise geätzt werden,
nachdem die Metallkontakte durch eine Schutzschicht geschützt wurden.
Ein Aufbringen der Schutzschicht, typischerweise eine Polymerpaste,
benötigt
einen zusätzlichen Maskierungsschritt.
Diese letzte Technik hat den Nachteil einer zusätzlichen Maskierung und eines schwierigen Ätzschrittes,
wodurch die Komplexität und
die Kosten der Herstellung erhöht
wurden.
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4 zeigt
schematisch in einem Querschnitt die effektivere Lösung eines
selektiven Emitters/Kollektors, welche tiefe Emitter-/Kollektordotierstoffprofilbereiche
6 mit
einer hohen Dotierstoffoberflächenkonzentration
unter den vorderen Metallkontakten
3 und einem geringen
Dotierstoffprofil aufweist, welches zum Einfangen von Ladungen in
benachbarten Bereichen
5 optimiert ist. Jedoch benötigt die
selektive Emitter-/Kollektorstruktur ein komplizierteres Herstellungsverfahren,
wie z. B. in der
DE 42 17 428 beschrieben,
in welchem eine flache Emitterschicht über die gesamte vordere Oberfläche des Substrats
diffundiert wird, gefolgt durch die Bildung von Passivierungs-/Oxidschichten.
Dann werden Öffnungen
in den Oxidschichten unter Verwendung eines Laserstrahls gebildet
und die Oxidschichten als Maske für einen tiefen Diffusionsschritt
der Emitterkontaktflächen
verwendet. Die Metallkontakte
3,
4 werden dann
in von Laser geöffneten
Gräben
gebildet.
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Aus
der EP-A-680 099 ist eine Solarzelle bekannt, welche eine erste
n-Typschicht beinhaltet, welche auf der gesamten oberen Oberfläche eines p-Typ-Siliziumsubstrats
gebildet ist, eine p-Typschicht,
welche auf der Rückseite
des Substrats gebildet ist und welche eine Dotierstoffkonzentration aufweist,
welche höher
ist als die des Substrats, und eine zweite n-Typschicht, welche
mindestens auf der Seitenfläche
des Substrats gebildet ist, um die erste n-Typschicht und die p-Typschicht
zu verbinden. Die zweite n-Typschicht hat eine Dotierstoffkonzentration,
welche geringer ist als die der ersten n-Typschicht, um dem Bereich
in einem Kontakt mit der p-Typschicht und kann durch Ausdiffundieren
einer flüssigen
Dotierstoffquelle gebildet werden, welche auf die obere Oberfläche des
Siliziumsubstrats aufgebracht wird.
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Die
US 4,152,824 beschreibt
ein Verfahren zum Herstellen einer Solarzelle, welche eine zusammengesetzte
flache/tiefe Übergangs-Vorrichtungskonstruktion
aufweist. Die Solarzelle hat gitterförmige Kontakte auf ihrer vorderen
energieempfangenen Seite, wobei jeder Teil von jedem Kontakt koinzidiert, d.
h. an den tiefen Übergangsbereichen
ausgerichtet ist, während
die flachen Übergangsbereiche
der einfallenden Strahlung ausgesetzt sind. Der zusammengesetzte Übergang
und die Kontakte werden durch ein Verfahren gebildet, welches herkömmliche
Techniken verwendet, insbesondere die Verwendung von dotierten Oxidfilmen
als Diffusionsquellen, welche strukturiert werden und eine gasförmige Diffusion wird
auf das exponierte Substrat angewandt, um hochdotierte Bereiche
zu bilden.
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Die
GB 1,470,241 beschreibt eine Photozelle, welche einen ersten n+-Bereich aufweist, welcher unterhalb des
Kollektorgitters oder einer Elektrode gebildet ist, und ein zweiter
n–-Bereich,
welcher weniger stark dotiert ist und dünner als der n+-Bereich
ist, und in den Zwischenräumen
des Gitters der n+-Bereiche gebildet ist.
Diese n+- und n–-Bereiche
werden mit bekannten Verfahren einer selektiven Doppeldiffusion,
Maskierung und/oder photografischen Verfahren hergestellt.
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Bekannte
Herstellungsverfahren eines selektiven Emitters/Kollektors, welche
kostengünstige Metallisierungs-Techniken
wie Siebdruck verwenden, benötigen
einen zweiten Diffusionsschritt und/oder eine Maskierung und/oder Ätzschritte,
welche eine Ausrichtung das Metallisierungsmuster 3 mit
den höher
dotierten Bereichen 6 an der vorderen Seite der Halbleitervorrichtung 1 notwendig
machen.
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Allgemeine
Verfahren zum Herstellen von photovoltaischen Vorrichtungen sind
in „Physics, technology
and use of photovoltaics" von
R. J. Overstraeten und R. P. Mertens, Adam Higler Ltd., 1986 beschrieben.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Das
Herstellungsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ist in den Ansprüchen
1 bis 10 festgelegt. Die Halbleitervorrichtung in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung ist in den Ansprüchen 11 bis 19 festgelegt.
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Die
vorliegende Erfindung wird vorrangig auf die Bildung von zwei unterschiedlichen,
selektiv diffundierten Bereichen auf Halbleitersubstraten mit verschiedenen
Dotierstoffniveaus angewandt. Die vorteilhafte Gestaltung der selektiven
Emitter- oder Kollektorstruktur
wird ohne einen zusätzlichen Verfahrensschritt
oder eine Verkomplizierung eines Verfahrens im Vergleich zu homogenen
Emitter-/Kollektorstrukturen realisiert. Die am meisten bevorzugte Verfahrenssequenz
benutzt den Siebdruck von Festkörper-basierten Dotierstoffpasten,
um die Diffusionsbereiche durch einen ersten Hochtemperatur-Wärmebehandlungs-schritt
zu bilden, und den ein Siebdruck einer Metallpaste, um die Metallisierung durch
einen zweiten Hochtemperatur-Wärmebehandlungsschritt
bereitzustellen.
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Das
selektive Emitter- oder Kollektorverfahren in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung, z. B. für
eine photovoltaische Vorrichtung, kann dieselbe Anzahl an Verfahrensschritten
wie ein typisches homogenes Emitter-Kollektorverfahren aufweisen und weniger
Schritte wie ein herkömmliches selektives
Emitter-/Kollektorverfahren. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
sieht ein einfaches und ökonomisches
Herstellungsverfahren für
photovoltaische Vorrichtungen vor, welches vorteilhafte Ergebnisse
gegenüber
bekannten homogene Emitter-/Kollektorstrukturen aufweist. Verglichen
mit den homogenen Emitter-/Kollektorverfahren wird weniger Dotierstoffmaterial
benötigt,
wodurch die Herstellungskosten reduziert werden, während die
abschließende
Zellenleistungsfähigkeit
verbessert wird.
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Die
vorliegende Erfindung ist eine Vereinfachung bekannter selektiver
Emitter- oder Kollektor-Gestaltungsverfahrenssequenzen. Die selektive Emitter-
oder Kollektorstruktur in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung wird in nur einem Diffusionsschritt gebildet.
Keine zusätzlichen
Maskierungs- und/oder Ätzverfahrensschritte
werden benötigt,
um den selektiven Emitter oder Kollektor zu bilden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
eine schematische Aufsicht einer bekannten Halbleitervorrichtung.
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2 zeigt
eine schematische Querschnittsansicht einer bekannten Solarzelle
mit einer homogenen Emitter-/Kollektorstruktur.
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3 zeigt
einen schematischen Querschnitt einer bekannten Solarzelle mit einer
selektiven Emitter-/Kollektorstruktur.
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4 zeigt
einen schematischen Querschnitt einer weiteren bekannten Solarzelle
mit einer selektiven Emitter-/Kollektorstruktur.
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5 bis 10 zeigen
schematisch Schritte der Herstellung einer Halbleitervorrichtung
in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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11 zeigt
schematisch das direkte und indirekte Diffusionsverfahren in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung.
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12 zeigt
eine Darstellung eines lateralen Verteilungswiderstandes einer Halbleitervorrichtung in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung.
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13 bis 16 zeigen
schematisch Schritte der Herstellung einer Halbleitervorrichtung
in Übereinstimmung
mit einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Beschreibung
von illustrativen Ausführungsformen
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Im
Folgenden wird die Erfindung mit Bezug auf bestimmte spezifische
Ausführungsformen
und mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, aber die Erfindung
ist nicht darauf, sondern nur durch die Ansprüche beschränkt. In den Zeichnungen sind
manche Abmessungen, z. B. die Dicke der Schichten, aus Gründen der
Klarheit übertrieben.
Insbesondere wird die Erfindung mit Bezug auf eine photovoltaische Vorrichtung
erklärt,
welche auch als Solarzelle bezeichnet wird, aber die Erfindung ist
nicht darauf beschränkt,
sondern kann allgemein Anwendung in Halbleitervorrichtungen finden.
Desweiteren wird die Erfindung hauptsächlich mit Bezug auf die Bildung von
differenzierten n++ und n+ Typ-Bereich
in einem p-Substrat beschrieben. Die Erfindung ist nicht darauf
beschränkt.
Die Verfahren der vorliegenden Erfindung können auf die Bildung von unterschiedlichen p-Typ-Bereich
in einem n-Typ-Substrat oder die Bildung von n++ und
n+ Typ-Bereich in einem undotierten oder
einem n-Typ-Substrat oder p++ und p+-Typ-Bereich
in einem undotierten der einem p-Typ-Substrat angewandt werden.
Weiter wird die Erfindung hauptsächlich
mit Bezug auf eine einseitige Solarzelle beschrieben, aber die Erfindung
kann genauso auf zweiseitige Solarzellen angewandt werden.
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Die
Verwendung des einfachen Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung,
um z. B. einen Emitter oder einen Kollektor mit verschieden dotierten
Bereichen mit nur einem Hochtemperaturschritt und ohne Verwendung
von Ätz-
oder Maskierungstechniken zu bilden, ist nicht auf Solarzellen beschränkt. Diese
Technik kann in mikroelektronischen Herstellungsverfahren verwendet
werden, solange wie ähnliche
Toleranzen in den lateralen Abmessungen der dotierten Bereiche und
der Metallkontakte und den Diffusionsprofilen bestehen. Photodetektoren
und mikrostrukturierte Sensoren aller Typen, Wärmeumwandler-Halbleitervorrichtungen,
wie auch Halbleitervorrichtungen aller Typen wie Thyristoren und
andere Vorrichtungen, kann eine Reduzierung der Produktionskosten
durch Verwendung des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
erreicht werden.
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5 bis 10 zeigen
schematisch ein selektives Emitter- oder Kollektor-Herstellungsverfahren,
angewandt auf eine Solarzelle 1. In einem kostengünstigen
Herstellungsverfahren in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung beginnt das Verfahren mit einem gesägtem Halbleitersubstrat 2. Das
Substrat 2 kann ein einkristallines, polykristallines oder
amorphes Silizium sein. Die Qualität des Substrats kann geringer
sein, als für
Transistorvorrichtungen benötigt,
z. B. eine Siliziumqualität
für Solarzellen,
wie in „Solar
cells" von Martin
Greene, University of New South Wales, 1992, offenbart. Hinsichtlich
der Abmessungen des Substrats 2 werden keine Einschränkungen
erwartet und die Abmessungen werden von kommerziell erhältlichen
Materialien abhängig
sein. Im Moment werden 10 cm × 10
cm Siliziumsubstrate mit einer Dicke von 200–400 Mikrometern verwendet,
aber die Erfindung ist nicht darauf beschränkt. Das Substrat 2 in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise Silizium, aber die
Erfindung ist nicht darauf beschränkt. Das Substrat 2 kann
GaAs oder ein ähnliches
Halbleitersubstrat 2 sein, welches benachbarte diffundierte
dotierte Bereiche mit einem selektiven Unterschied von Dotierstoffniveaus
benötigt.
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Zu
Beginn wird das Halbleitersubstrat 2 chemisch gereinigt
und das Substrat 2 wird nachfolgend geätzt, um Sägeschäden von der Oberfläche zu entfernen,
z. B. mit 40 Gewichtsprozent von NaOH in einer deionisierten Wasser
(DI-Wasser)-Lösung
bei 80°C
für 2 bis
4 Minuten. Das Substrat kann dann in DI-Wasser mit bis zu 8 MOhmcm
gespült
werden. Wahlweise kann eine Textur, z. B. eine pyramidale Struktur,
mechanisch oder chemisch auf eine oder beide Hauptoberflächen des
Substrats 2 aufgebracht werden, wie z. B. in dem Artikel „Texturization
methods for multicrystalline silicon solar cells" von Willeke und Fath, Proc. 13th European Photovoltage Solar Energy Conf.
and Exhibition, Frankreich, 23.–27.
Oktober 1995, beschrieben. Z. B. beinhaltet eine geeignete Ätze für diese
Zwecke eine Lösung
aus 1,3 Gewichtsprozent NaOH und 5 Volumenprozent Isopropylalkohol
in DI-Wasser bei 90°C
für 10
Minuten. Nach einem Ätzen
wird das Substrat 2 chemisch gereinigt und in DI-Wasser, wie zuvor
gespült.
In den Zeichnungen wurde die Textur aus Gründen der Klarheit weggelassen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung müssen stark
dotierte tiefe Diffusionsbereiche 12 unter den vorderen
Oberflächenmetallkontaktbereichen 20 (8 und 9)
gebildet werden und ein flacher, schwach dotierter Emitter- oder Kollektorbereich 5 muss
woanders gebildet werden (6). Wie
schematisch in 5 dargestellt, wird eine festkörperbasierte
Dotierstoffquelle 11, welche einen geeigneten Dotierstoff
in Form einer Paste oder ähnlichem
beinhaltet, selektiv auf mindestens eine Hauptoberfläche des
Substrats 2 in einem vorbestimmten Muster aufgebracht,
welches die Form von Linien und/oder Flächen annehmen kann. Die Paste
wird selektiv auf diese Bereiche der Substratoberfläche aufgebracht, wo
in einem späteren
Schritt tiefe Diffusionsbereiche 12 gebildet werden sollen.
Vielfältige
Techniken können
verwendet werden, um die Dotierstoffpaste 11 selektiv auf
das Substrat 2 aufzubringen. Ein Aufbringen der Dotierstoffpaste 11 wird
vorzugsweise in einer sehr definierten und reproduzierbaren Weise ausgeführt. Bevorzugte
Techniken weisen eine gute Wiederholgenauigkeit auf, wie z. B. Siebdruck,
Offsetdruck, Gravieren, Tintendruck oder Pastenschreiben. Die Paste 11 wird
vorzugsweise auf das Substrat durch Dickfilmtechniken, wie dem Siebdruck
aufgedruckt, um eine gute Wiederholgenauigkeit in großvolumigen
Herstellungsverfahren zu erhalten. Da die vorderen Oberflächen-Metallisierungsmuster 20 (8 und 9)
nachträglich
auf das Substrat, ausgerichtet an den tiefen Bereichen 12,
wo die Dotierstoffpaste zuvor aufgebracht wurde, aufgebracht werden
müssen,
ist es sehr vorteilhaft, die selben Techniken zum Aufbringen der
Dotierstoffpaste 11 und der Vorderseitenmetallpaste 18 zu
verwenden. Die gute Wiederholgenauigkeit des Siebdruckes ermöglicht eine
nachfolgendes Aufbringen einer Metallpaste 18, um vordere
Oberflächen-Metallisierungsmuster 20 (8)
zu bilden, wobei die selbe Technik verwendet wird, und wobei die
selben Typen der Masken verwendet werden, wie sie zum Aufbringen der
Paste 11 verwendet wurden (5). Ein DEK-Modell
1760 RS Siebdrucker kann zum Aufbringen der Paste 11 verwendet
werden.
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Pasten 11,
welche Dotierstoffquellen wie P, B, As usw. enthalten, können in
Abhängigkeit
des Leitfähigkeitstyps
und der chemischen Natur des Substrats 2 verwendet werden.
Wenn das Substrat 2 Silizium ist und eine p-Typ-Leitfähigkeit
aufweist, kann die Paste eine Phosphor enthaltende Paste 11 sein,
wie in EP-0 108 065 beschrieben oder eine kommerziell erhältliche
Paste wie P101 von Soltech NV, Belgien. Alternativ, wenn das Substrat 2 Silizium ist
und eine n-Typ-Leitfähigkeit
aufweist, kann die Paste 11 Bor oder Aluminium aufweisen.
Das bevorzugte kostengünstige
Solarzellen-Herstellungsverfahren
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet ein p-Typ kristallines
Siliziumsubstrat 2 und Phosphor als Dotierstoffquelle,
um einen n-Typ Emitter 12, 15 an der vorderen
Seite herzustellen.
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Die
Viskosität
der Paste 11 sollte so gewählt werden, dass sie akkurat
mit einer geeigneten Technik aufgebracht werden kann, z. B. im Siebdruck, aber
nicht wesentlich auf dem Substrat 2 verfließt oder
sich verteilt. Die Paste 11 ist vorzugsweise thixotrop.
Die Viskosität
der Dotierstoffpaste 11 ist vorzugsweise groß genug,
um einen wesentlichen lateralen Fluss vor oder während des Trocknens oder während eines
Wärmebehandlungsschrittes
zu verhindern, welcher zu signifikant breiteren Linien oder Bereichen
der aufgebrachten Dotierstoffpaste 11 als die Breite der
vorderen Oberflächen-Metallkontakte 20,
welche nachfolgend aufgebracht werden, führen würde. Jedoch kann eine geringere
laterale Aufweitung der Linien oder Bereiche der Paste 11 über die vorgesehenen
Linien oder Bereiche hinaus, welche nachfolgend durch die Metallkontakte 20 bedeckt werden,
gewünscht
sein, um ein Kurzschließen
des Übergangs 8 durch
die Metallkontakte 20 zu verhindern. Das Aufbringen der
nachfolgenden Metallkontakte 20 wird innerhalb einer gewissen
Toleranz durchgeführt
und vorzugsweise sind die Pastenlinien und Bereiche 11 etwas
größer als
die nachfolgenden Metallkontaktflächen und Linien 20,
so dass die Ausrichtung der Metallpastenlinien und Bereiche 18 mit den
tiefen dotierten Bereichen 12 wiederholbar und akkurat
ausgeführt
werden kann.
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Vorzugsweise
wird die Paste 11 unmittelbar nach dem Aufbringen getrocknet.
Das strukturierte Substrat 2 wird vorzugsweise so schnell
wie möglich in
einen Trocknungsofen geladen, in welchem die zähflüssige Paste 11 bei
Temperaturen zwischen 150 und 350°C
getrocknet wird, vorzugsweise zwischen 150 und 200°C für etwa 1–10 Minuten,
um ihre Position auf dem Substrat 2 zu fixieren. Zum Trocknen kann
ein Tempress-Förderbandtrockner,
ein DEK-Infrarotbandtrockner oder Ähnliches verwendet werden.
Nach dem Trocknen der Paste wird das Substrat 2 vorzugsweise
einem zweiphasigen Wärmebehandlungsschritt
ausgesetzt. Das Substrat 2 mit der getrockneten Paste wird
direkt in einen Diffusionsofen, wie einen Tempress/Lindberg-Förderbandbrennofen, z.
B. von Gemco aus den Niederlanden, geladen. In einer ersten Phase
wird die Temperatur um etwa 100–150°C pro Minute
bis zu 600°C
erhöht
und die verbleibenden organischen Anteile von der Dotierstoffpaste 11 herausgebrannt,
vorzugsweise in Luft oder einer Sauerstoffatmosphäre.
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In
einer zweiten Phase wird der Dotierstoff bei einer hohen Temperatur
aus der Paste 11 direkt in das Substrat 2 getrieben.
Diese zweite Wärmebehandlungsphase
wird vorzugsweise in einer inerten Gasatmosphäre ausgeführt. Ein tiefer dotierter Bereich 12 wird
während
diesem Hochtemperaturschritt gebildet, wie schematisch in 6 dargestellt,
in welchem der Dotierstoff aus der Dotierstoffpaste 11 direkt
in das Substrat 2 unmittelbar unterhalb der Pastenflächen und
Linien 11 diffundert. Zugleich werden flache Bereiche 15 durch
indirekte Diffusion aus dem Dotierstoff 11 in die umgebende
Atmosphäre
und von dort in die offenliegenden Flächen des Substrats 2 gebildet.
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Vorzugsweise
wird das gemusterte Substrat 2 auf einem horizontal beweglichen
Band in einem durchgehenden Ofen angeordnet, z. B. einem Tempress/Lindberg-Förderband-Diffusions-brennofen, welcher
zuvor erwähnt
wurde, und einer inerten Gasatmosphäre, wie z. B. Stickstoff gehalten.
Die Temperatur wird auf 800–1100°C, vorzugsweise 900–950°C, angehoben,
wobei ein Temperaturgradient von etwa 150°C/Minute aufrecht erhalten wird. Das
Substrat 2 wird vorzugsweise bei dieser Temperatur für 10–60 Minuten
gehalten. Es gibt nicht nur ein Eindiffundieren des Dotierstoffs
aus der Paste 11 in das Substrat 2 an den Orten,
wo die Paste 11 in unmittelbaren Kontakt mit dem Substrat 2 ist,
sondern es gibt auch ein Ausdiffundieren des Dotierstoffs in die
umgebende Atmosphäre,
von wo die Dotierstoffatome wieder in das Substrat 2 indirekt
eintreten können.
Die indirekte Diffusion bildet zweite Diffusionsbereiche 15 an
Orten, welche zu den Bereichen benachbart sind, wo die Dotierstoffpaste 11 aufgebracht ist.
Wie schematisch in 11 dargestellt, beginnen die
Dotierstoffatome aus der Paste 11 in alle Richtungen zu
diffundieren. Das unterhalb liegende Halbleitersubstrat 2 erfährt ein
relativ starkes Eindiffundieren der Dotierstoffatome in den Bereichen 12,
wo die Paste 11 in direktem Kontakt ist, verglichen zu
den anderen Bereichen der Substratoberfläche. Der Dotierstoff diffundiert
aus der umgebenden Atmosphäre in
das Substrat 2 an den Orten, wo keine Dotierstoffpaste 11 selektiv
aufgebracht wurde. Die indirekte Dotierung kann eine zweite Diffusionsschicht 15 in dem
Substrat 2 bilden, welche eine geringere Konzentration
aufweist, als die ersten Diffusionsbereiche 12 des Substrats 2,
unmittelbar unterhalb der Bereiche, wo die Paste 11 aufgebracht
wurde. Die geringe Konzentration der Dotierstoffatome in der Atmosphäre, welche
das Substrat 2 umgibt, während dem Hochtemperaturschritt
kann ebenfalls zu flacheren zweiten Diffusionsbereichen 15 verglichen
mit den ersten Diffusionsbereichen 12 führen. Die Konzentration der
Dotierstoffatome in der umgebenden Gasatmosphäre kann sehr viel geringer
sein als in der Paste 11 selbst, und deshalb ist die Diffusionsrate
viel geringer. Dies führt
zu einem relativ tiefen dotierten Bereich 12, wo die Dotierstoffquelle 11 in
unmittelbarem Kontakt mit dem Substrat 2 ist, und zu schwach
und flacheren dotierten Bereichen 15 an den Substrat-Gas-Grenzflächen. Die
Unterschiede in den zwei Diffusionsbereichen können selektiv durch Ändern der
Dotierstoffpasten-Zusammensetzung,
der Atmosphäre,
der Diffusionszeit und der Diffusionstemperatur gesteuert werden.
Die Bedingungen können optimiert
werden, um einen flachen zweiten Diffusionsbereich 15 herzustellen,
während
die ersten Diffusionsbereiche 12 tief genug sein sollten,
um die Bildung von guten ohmschen Oberflächenmetallkontakten 20 zu
bilden, ohne den Übergang 8 kurzzuschließen. Es
ist ebenso möglich,
die Diffusionssequenz auszuführen,
indem eine gasförmige
Dotierstoffatmosphäre,
wie z. B. POCl3, BBr3,
usw., in einem geschlossenen röhrenförmigen Brennofen
verwendet wird. Durch Anpassen der relativen Menge der direkten
Diffusion des gasförmigen
Dotierstoffgases und der indirekten Diffusion aus der Dotierstoffpaste 11 in den
zweiten Diffusionsbereich 15 ist es möglich, die Diffusionsprofile
der ersten und zweiten Diffusionsbereiche 12, 15 selektiv
und unabhängig
zu steuern. Weiter kann mehr als eine Paste 11 verwendet
werden, um durch eine Wärmebehandlung
verschiedene Bereiche in dem Substrat 2 selektiv zu bilden.
Die unterschiedlichen Pasten 11 können unterschiedliche Konzentrationen
von Dotierstoffatomen aufweisen oder verschiedene Dotierstofftypen
beinhalten. Des Weiteren kann etwas der Paste 11 keine
Dotierstoffatome beinhalten und hauptsächlich als Maske verwendet
werden, um indirektes Dotieren in die unterhalb liegende Schicht
des Substrats 2 zu verhindern.
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Falls
die Halbleitervorrichtung 1 eine photovoltaische Zelle
ist, können
Variationen in der Tiefe der Dotierstoffkonzentration von den tiefen
ersten Diffusionsbereichen 12, welche Teile der Emitter- oder
Kollektorbereiche bilden, die Leistungsfähigkeit der Zelle nicht stark
beeinflussen, wohingegen Variationen in den flachen zweiten Diffusionsbereichen 15 eine
größere Auswirkung
auf die Charakteristik der Zelle aufweisen können. Der zweite Diffusionsbereich 15 weist
normalerweise eine geringere Oberflächen-Dotierstoffkonzentration
und -tiefe auf als die tiefen Bereiche 12. Die Dotierungsbedingungen
für den
zweiten Diffusionsbereich 15 sind vorteilhafterweise für ein Einfangen
der Ladungsträger
optimiert. Das Einfangen der Ladungsträger ist abhängig von der Dotierstoffkonzentration
und -tiefe. Andererseits muss die Diffusion in dem ersten Bereich 12,
an den Orten, wo die Diffusionspaste 12 aufgebracht wurde und
die Metallisierungsmuster 18 in einer nachfolgenden Prozesssequenz
aufgedruckt werden, nur tief genug sein und eine ausreichend große Oberflächen-Dotierstoffkonzentration
aufweisen, so dass gute ohmsche Kontakte 20 mit dem Emitter-
oder Kollektorbereich 12 gebildet werden, ohne den Übergang 8 kurzzuschließen.
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Gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung können
differenziert tiefe und flache dotierte Bereiche 12, 15 in
einem einzigen Dotierschritt hergestellt werden.
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Oberflächenkonzentrationen
können
z. B. in dem typischen Wertebereich oberhalb von 1020 Phosphoratomen/cm3 für
tiefe dotierte Bereiche 12 und in dem Wertebereich von
5 × 1018 bis 1020, typischerweise
1 × 1019 bis 5 × 1019 Phosphoratome/cm3 für
flache dotierte Bereiche 15 liegen. Übergangstiefen für tiefer
dotierte Bereiche 12 sind vorzugsweise mindestens 0,3 Mikrometer,
bevorzugter mindestens 0,5 Mikrometer und typischerweise 0,6 Mikrometer
und für die
flachen dotierten Bereiche 15 bis zu 0,3 Mikrometer, typischerweise
0,2 Mikrometer. 12 zeigt eine Abtastung des
lateral verteilten Widerstands einer selektiven Emitter- oder Kollektorstruktur,
welche für eine
Solarzelle in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung hergestellt wurde, welche in Übereinstimmung
mit dem Artikel „Spreading
resistance measurements – An
overview" von J.
R. Ehrstein, D. C. (Gupta und P. H. Langer, Emerging Semiconductor
Technology, ASTM STP 960, Am. Soc. for Test. und Mat. 1986 ausgeführt wird.
Pastenlinien 11 einer Breite von 100 Mikrometern sind in
einem Abstand von 3 mm zueinander beabstandet. Die selektive Emitter-
oder Kollektorstruktur weist einen geringen Widerstand, tief und
stark diffundierte Bereiche 12, wo die Metallisierung 20 aufgebracht
werden muss, und flache und schwache Diffusionsbereiche 15 in dem
Emitter- oder Kollektorbereich, wo Photonen absorbiert werden und
Träger
erzeugt werden, auf. Wie in 12 gesehen
werden kann, führt
die Paste zu geringen Widerstandsbereichen 12 über eine
geringe Distanz entsprechend einer Abmessung von ungefähr ihrer
eigenen Breite. Der Widerstand verringert sich monoton in Richtung
zu den flachen Bereichen 15 über eine Distanz von 1 mm.
Das Widerstandsverhältnis
der tiefen zu den flachen Bereichen 12, 15 ist größer als 5 und
für eine
Solarzelle größer als
10 oder größer. Dies
wird durch eine ähnliche Änderung in
der Dotierstoffatomkonzentration in diesen Bereichen verursacht.
In einer vollständigen
Vorrichtung würden
die tiefen diffundierten Bereiche 12 und die flachen diffundierten
Bereiche 15 sich periodisch abwechseln, wobei ein steiler
Gradient an der Übergangsbereichen
auftritt, wo die Oberflächenkonzentration
der Dotierstoffatome sich ungefähr
um eine Größenordnung
unterscheidet. Je höher
die Dotierstoffkonzentration ist, um so geringer ist der elektrische
Widerstand. Die monotone Erhöhung
in der Dotierstoffkonzentration und die zugehörige Verringerung des elektrischen
Widerstands von den schwach dotierten Bereichen 15 zu den
tiefen diffundierten Bereichen 12, wo die Metallkontakte 20 in
einer fertiggestellten Solarzelle angeordnet werden, ermöglicht eine
ausgezeichnete Ladungsträgereinfang-Eigenschaft.
Der sich erhöhende
Gradient in der Oberflächenkonzentration
der Dotierstoffatome hinzu den Bereichen, wo die Metallkontakte 20 in
einer fertiggestellten Solarzelle angeordnet werden, vereinfacht den
Ladungsträgertransport
zu diesen Metallkontakten 20. In Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung kann eine monotone Erhöhung
der Dotierstoffkonzentration in dem Oberflächenbereich des Substrats 2 zwischen
den flachen Bereichen 15 und den tiefen Bereichen 12 Unterschied
zwischen der Dotierstoffdichte in den flachen Bereichen 15 und
der Dotierstoffdichte in den tiefen Bereichen 12 mindestens
dem fünffachen
und typischerweise einer Größenordnung
oder mehr, erhalten werden. Es ist möglich, Solarzellen mit der
Verfahrenssequenz dieser Erfindung mit einer bis zu > 1% absoluten höheren Effizienz
herzustellen, verglichen zu Solarzellen, welche mit einem homogenen
Emitter- oder Kollektorverfahren ohne weitere Herstellungsschritte
hergestellt werden und wobei die Kosten (Dotierstoffquelle) der
Diffusionssequenz reduziert werden.
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Nach
dem Diffusionsschritt wird das verbleibende Diffusionsglas an der
Siliziumsubstratoberfläche
mit einer chemischen Ätzlösung mit
ungefähr 25°–50% HF
in DI-Wasser entfernt und das Substrat 2 wird danach gesäubert und
gespült. Die
vorliegende Erfindung beinhaltet, dass das Diffusionsglas optional
nicht entfernt wird und das Verfahren mit einem Oxydations/Passivierungsschritt
fortgeführt
wird. Damit kann ein HF-Säuresäuberungsschritt
vermieden werden, was einen ökologischen
Vorteil darstellt.
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Wie
schematisch in 7 dargestellt, kann der Diffusionssequenz
ein optionaler Oxydationsschritt folgen, wobei eine SiO2-Schicht 16a und 16b auf
den Oberflächen
des Substrats gebildet wird, indem die Substrate einer O2-Atmosphäre, typischerweise
in einem Quarzboot, für
1–20 Minuten
bei Temperaturen im Bereich von 800–950°C ausgesetzt werden. Diese SiO2-Schicht 16a, 16b dient,
Defekte in dem Oberflächenemitter/Kollektorbereich 15 des Substrats
zu passivieren, welche die Leistungsfähigkeit der Solarzelle verringern
könnten.
Passivierung, welche eine Oxydschicht verwendet, reduziert die Oberflächenrekombinationsgeschwindigkeit,
was den Verlust an Trägern
verringert und somit die Effizienz verbessert. Optional kann nicht
nur eine Passivierungsschicht 16a, 16b wie ein
Oxyd aufgebracht werden, sondern ebenso eine Antireflexbeschichtung (ARC) 17.
Die ARC-Schicht 17 kann durch chemische Dampfabscheidung
(CVD, z. B. eine TiO2-Schicht), Plasma unterstützte CVD
(PECVD, z. B. eine Siliziumnitridschicht) oder ähnlichen Techniken aufgebracht
werden. Das Aufbringen der ARC-Schicht kann in einer exzellenten
Passivierung der Oberfläche
und des Körpers
des Halbleitersubstrats resultieren.
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Abschließend weist
die Metallisierungssequenz gewöhnlicherweise
zwei oder drei Kontaktaufdruckschritte auf: Vorderkontakt 20 und
einen oder zwei Rückkontaktmuster 21,
in Abhängigkeit,
wie viele verschiedene Metalle verwendet werden. Wie schematisch
in 8 dargestellt, ist die Metallpaste 18 selektiv
auf die vordere Seite des Substrats 2 aufgebracht, ausgerichtet
an den Bereichen 12, welche stark dotiert sind. Eine weitere
Metallpaste 19 wird entweder selektiv oder nicht selektiv
auf die Rückseite
des Substrats 2 aufgebracht. Siebdruck und nachfolgendes
Trocknen ist der am meisten bevorzugte Weg, um diese Kontakte aufzubringen,
jedoch können
statt dessen andere Dickfilmtechniken, welche zuvor erwähnt wurden,
Verdampfen oder Metallabscheidung (metal plating) aus einer wässrigen
Lösung
verwendet werden. Jeder Druckschritt wird durch einen Trocknungsschritt
bei moderaten Temperaturen von 250°C, z. B. durch Infrarotheizer,
gefolgt. Wie in 9 dargestellt, werden die Metallpasten 18, 19 danach
bei hohen Temperaturen im Bereich von 650 bis 900°C für typischerweise
von 30 bis 200 Sekunden gesintert, um gute ohmsche Kontakte 20 auf
der Vorderseite des Substrats, ohne den Übergang 8 kurzzuschließen, und
auch gute ohmsche Kontakte 21 auf der Rückseite des Substrats 2 zu
bilden. Die Kontakte 20 und 21 werden durch eine
beliebige ARC- oder Oxydschicht 16b; 17 gebildet.
Die Spitzentemperatur, das Temperaturprofil (Temperatur über die
Zeit) sind sehr wichtig und müssen
für jede Metallisierungspaste
und Verfahrenssequenz getrennt angepasst werden. Typischerweise
werden die Vorderseiten- und Rückseitenkontakte,
welche mit Metallpasten 18, 19 siebgedruckt sind,
zusammen in einem Hochtemperaturschritt gesintert, nachdem sie getrennt
getrocknet wurden. Optional kann eine Rückseiten-Oberflächenfeld-(BSF)
Schicht 22 zur selben Zeit auf der Rückseite des Substrats 2 gebildet
werden, wie schematisch in 9 dargestellt. Um
eine BSF 22 zu bilden, ist vorzugsweise, eine hohe Temperatur
und Aluminiumpaste für
die Herstellung der rückwärtigen Oberflächenmetallkontakte 21 zu
verwenden.
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Optional,
wie in 10 dargestellt, kann eine Antireflektionsschicht
(ARC) 23 nach der Metallisierung aufgebracht werden, anstatt
der ARC-Schicht 17, welche vor der Metallisierung aufgebracht
wird und mit Bezug auf 8 beschrieben ist. Typische ARC-Schichten
können
TiO2, Si3N4 oder Ta2O5 oder ähnliche
Materialien aufweisen und mit vielfältigen Techniken aufgebracht
werden. Metallkontakt-Sintertemperaturen von 800°C können für die Kontaktbildung ohne Kurzschließen des Übergangs 8 verwendet
werden. Wenn Aluminium für
die Metallkontakte verwendet wird, weist das Sintern bei solch hohen Temperaturen
zusätzliche
Vorteile, wie z. B. Aluminiumgettern und BSF-Bildung, auf.
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Dickfilmtechniken
zum Aufbringen von Metall und/oder Dotierstoffpasten wie durch Siebdruck,
weisen eine exzellente Wiederholbarkeit auf. Die Substrate 2 können jeder
Zeit durch den Siebdrucker an die gleiche Position unterhalb des
Siebs mittels eines CCD-Kamera gesteuerten Positionierungssystems geladen
werden. Eine Ausrichtung der Metallisierungs- und Diffusionsmuster
kann gesteuert werden, falls Oxyde und/oder ARC-Schichten 16a, 16b; 17, 23 aufgebracht
wurden, wobei die verschiedenen Farben der leicht breiteren ersten
Bereiche 12 unter einem Mikroskop verwendet werden. Bei
einer Abscheidung einer ARC-Schicht 17, 23 zeigt
das Substrat 2 eine andere Farbe an den Orten, wo das Substrat
höhere
Dotierstoff-Oberflächenkonzentrationen aufweist.
Dies begründet
sich darin, dass die unterhalb liegende Oxydschicht 16b an
Plätzen
mit höherer
Dotierstoffkonzentration dicker wird als die Oxydschicht 16a über den
Bereichen 15 mit geringem Dotierniveau. Solang die Antireflektionsschicht
(ARC) 17 oder 23 aufgebracht wird, ist das darunter
liegende Muster sichtbar. Der Grund dafür ist die schnellere Oxydation
an Orten mit einer höheren
Oberflächenkonzentration,
welche in einer dickeren Oxydschicht 16 resultiert. Nach
dem Aufbringen einer ARC-Schicht 17 oder 23 wird
dieser Unterschied in der Oxydschicht als unterschiedliche optische
Dichte und einer unterschiedlichen Farbe der Schichten 16b + 17 oder 23 verglichen
zu 16a + 17 oder 23 sichtbar.
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Es
ist möglich,
mit einer einfachen Verfahrenssequenz gemäß der vorliegenden Erfindung
selektive Emitter/Kollektorsolarzellen mit verbesserter Zellenleistungsfähigkeit
(Sammeleffizienz) herzustellen, ohne das Verfahren zu verkomplizieren
oder die Herstellungskosten zu erhöhen. Das Ergebnis ist eine
kosteneffizientere Herstellung der Solarzellen. Keine zusätzlichen
oder komplizierten Verfahrenseinrichtungen werden benötigt, wenn
Siebdruckdiffusion schon verwendet wurde. Zugleich kann die Herstellungstoleranz
durch Verwendung eines selektiven Emitters erhöht werden. Änderungen von verschiedenen
Verfahrensparametern wie z. B. in dem Metallisierungssinterschritt
sind weniger kritisch als in einem homogenen Emitter- oder Kollektorverfahren.
Dies führt
zu einer höheren
Verfahrensausbeute, welche das Verfahren kosteneffizienter macht.
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13 bis 16 zeigen
schematisch die Herstellungsschritte einer Halbleitervorrichtung 30 in Übereinstimmung
mit einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Da eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung detailliert wurde mit Bezug auf die 5 bis 10 beschrieben, wird
die Beschreibung einer weiteren Ausführungsform nicht im Detail
vorgenommen. Die Bildung der Passivierungsschichten, die Reinigungsschritte
oder andere Details des Verfahrens, andere als die Hauptdotierschritte,
werden nicht beschrieben. Das Verfahren der weiteren Ausführungsform
ist geeignet, um eine photovoltaische Vorrichtung zu bilden.
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Wie
in 13 dargestellt, wird ein erstes dotiertes Pastenmuster 31 selektiv
auf ein Halbleitersubstrat 2 aufgebracht, welches ein Siliziumsubstrat sein
kann und undotiert oder eine p-Typ oder n-Typ-Leitfähigkeit
aufweist. Die Paste 31 kann durch eine der Dickfilmtechniken,
welche zuvor beschrieben wurden, aufgebracht werden. Das Pastenmuster 31 wird
danach getrocknet. Die erste Dotierstoffpaste 31 kann entweder
die erste oder zweite Leitfähigkeit aufweisen.
Das erste Pastenmuster 31 wird optional durch Aufbringen
einer Schicht eines weiteren Materials, z. B. einer weiteren Paste 32,
geschützt.
Die Paste 32 kann eine andere Konzentration oder Typ ab
die Paste 31 aufweisen oder undotiert sein. Paste 32 kann
auf eine Hauptoberfläche
des Substrats 2 aufgebracht werden. Die Pastenschicht 32 wird
danach getrocknet.
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Wie
in 14 dargestellt, kann das dritte Pastenmuster 33 optional
selektiv auf eine weitere Hauptoberfläche des Substrats 2 aufgebracht
werden. Das Pastenmuster wird nachgetrocknet. Die Paste 33 kann
entweder die erste oder zweite Leitfähigkeit aufweisen. Das Pastenmuster 33 und
andere ausgewählte
Teile der Oberfläche
des Substrats 2 können
durch selektives Aufbringen eines undotierten Materials 34,
welches eine Paste sein kann, geschützt werden. Die Paste 34 kann
durch eine der bereits erwähnten
Dickfilmtechniken aufgebracht werden. Das Pastenmuster 34 wird
danach getrocknet.
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Wie
in 15 dargestellt, kann ein anderes dotiertes Pastenmuster 35 selektiv
auf eine Hauptoberfläche
des Substrats 2 aufgebracht werden. Die Paste 35 kann
einen Dotierstoff von einem der Leitfähigkeitstypen beinhalten. Die
Paste 35 kann durch eine der zuvor erwähnten Dickfilmtechniken aufgebracht
werden. Das Pastenmuster 35 wird danach getrocknet.
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Das
strukturierte Substrat 2 wird danach in einem Brennofen
angeordnet und die Dotierstoffe aus den Pasten, welche Dotierstoffatome,
z. B. 31, 33, 35, aufweisen, werden in
das Substrat 2 getrieben, um dotierte Schichten 37, 39 bzw. 41 zu
bilden. Zu derselben Zeit diffundieren die diffunderten Dotierstoffatome
aus den nicht geschützten
Pasten indirekt in Bereiche 42 des Substrats, welches nicht
geschützt
ist, um flache schwach dotierte Bereiche 42 zu bilden.
Schließlich
werden Metallpasten ausgerichtet an den Bereichen 37, 39 und
optional 41 aufgebracht und bei hohen Temperaturen gesintert,
um Metallkontakte 36, 38 bzw. optional 40 zu
bilden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Substrat 2 ein p-Typ Silizium aufweisen, Pasten 31, 35 und
optional 32 können
Phosphor enthaltende Pasten sein, Paste 33 kann eine Bor
oder Aluminium enthaltende Paste sein und Paste 34 kann
undotiert sein. Wenn eine Schicht 32 einen Dotierstoff
beinhaltet, führt
der Hochtemperatur-Eintreibenden Schritt zu dotierten Bereichen 43 zwischen
den hochdotierten Bereichen 37 auf der ersten Hauptfläche des Halbleitersubstrats
(angedeutet in 16 durch eine gepunktete Linie).
Wahlweise kann die schützende Paste 32 in
den 13 und 14 weggelassen werden,
was zu indirekt diffundierten schwachdotierten Bereichen 43 zwischen
hochdotierten Bereichen 37 (angedeutet durch eine gepunktete
Linie in 16) nach dem Eintreiben-Schritt
führt.
Als weitere Modifikation können
die Schichten 32 und 31 in 14 weggelassen
werden, was zu einer indirekt diffundierten Schicht 43 über die
gesamte erste Hauptoberfläche
des Halbleitersubstrats (angedeutet in 16 durch
eine gepunktete Linie) führt,
welche zu einem schwebenden Übergang
nach dem hineintreibenden Schritt führt.
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Die
Vorrichtung, welche mit einem einzelnen Diffusionsschritt in Übereinstimmung
mit einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hergestellt wird, kann eine Solarzelle
sein, welche einen selektiven Emitter auf einer oberen Seite und eine
schwebende Sperrschicht auf der unteren Seite aufweist. Solch eine
photovoltaische Vorrichtung kann eine bessere Zellenleistungsfähigkeit
aufweisen als eine einseitige Zelle mit einer herkömmlichen Rückseitenmetallisierung über die
gesamte Rückseite.
Die Vorrichtung, welche mit dem Verfahren nach einer weiteren Ausführungsform
hergestellt wird, kann zusätzlich
als zweiseitige Solarzelle verwendet werden.
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Das
Verfahren gemäß der weiteren
Ausführungsform
hat den Vorteil, dass Solarzellen hergestellt werden können, welche
verbesserte Effizienzwerte aufweisen und verbesserte Kurzschlussströme, als
Folge einer verbesserten Emitter/Kollektorstruktur und einem verbesserten
Rückkontakt.
Der Rückkontakt
in Übereinstimmung
mit einer weiteren Ausführungsform
weist keine Metallisierung über
die gesamte rückwärtige Hauptoberfläche des
Substrats 2 auf, was zu einer besseren rückseitigen
Oberflächenreflektion
führt oder
zu seiner Verwendung in zweiseitigen Zellengestaltungen.
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Obwohl
bevorzugte Ausführungsformen
dieser Erfindung zuvor detailliert beschrieben wurden, ist es offensichtlich,
dass vielfältige Änderungen
und Modifikationen von einen Fachmann vorgenommen werden können ohne
den Umfang der Erfindung, wie in den Ansprüchen definiert, zu verlassen.