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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Nucleosid-5'-phosphatesters.
Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem eine neue saure Phosphatase,
ein für
diese saure Phosphatase codierendes Gen, eine das Gen enthaltende
DNA und einen Mikroorganismus, der die rekombinante DNA enthält, welche
zur Herstellung eines Nucleosid-5'phosphatesters verwendbar sind. Nucleosid-5'-phosphatester sind
geeignet als Würzmittel,
als Arzneimittel und als Ausgangsmaterial zur Herstellung von solchen Substanzen.
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Verfahren für die biochemische Phosphorylierung
eines Nucleosids unter Bildung von Nucleosid-5'-phosphatester unter Verwendung der
nachstehenden Phosphatgruppen-Donoren sind bekannt, einschließlich ein
Verfahren, bei dem p-Nitrophenylphosphorsäure verwendet wird (japanische
Patentveröffentlichung
NR. 39-29858), ein Verfahren, bei dem anorganische Phosphorsäure verwendet
wird (japanische Patentveröffentlichung
NR. 42-1186), ein Verfahren, bei dem Polyphosphorsäure eingesetzt
wird (offengelegte japanische Patentanmeldung NR. 53-56390), ein
Verfahren, bei dem Acetylphosphorsäure verwendet wird (japanische
offengelegte Patentanmeldung 56-82098)
und ein Verfahren, bei dem Adenosintriphosphat (ATP) verwendet wird
(offengelegte japanische Patentanmeldung NR. 63-2300949). Diese
Verfahren sind jedoch nicht zufriedenstellend zur effizienten und
preisgünstigen
Herstellung von Nucleosid-5'-phosphatestern,
weil die zu verwendenden Substrate teuer sind oder weil bei der
Reaktion Nebenprodukte gebildet werden.
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Die Erfinder haben daher ein Verfahren
für die
effiziente Herstellung von Nucleosid-5'-phosphatestern ohne dass 2'-, 3'-Nucloetid-Isomere als Nebenprodukte
gebildet werden, entwickelt, bei dem man Zellen eines spezifischen
Mikroorganismus unter sauren Bedingungen auf ein Nucleosid und einen
Phosphatgruppen-Donor, der aus der aus Polyphosphorsäure oder
einem Salz dieser, Phenylphosphorsäure oder einem Salz dieser und
Carbamylphosphat oder einem Salz davon bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
einwirken lässt
(offengelegte japanische Patentanmeldung NR. 7-231793).
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Jedoch selbst diese Methode hat die
nachstehenden Nachteile. So wird beispielsweise ein Teil des Substrats
während
der Reaktion durch eine Nucleosid-abbauende Aktivität abgebaut,
die ungünstigerweise
in einer geringen Menge in den Zellen des zu verwendenden Mikroorganismus
vorhanden ist. Wenn die Reaktion fortgesetzt wird, wird außerdem der
gebildete und angereicherte Nucleosid-5'-phosphatester abgebaut. Daher werden
in der Reaktionslösung
Nebenprodukte gebildet und es war unmöglich, eine ausreichend hohe
Ausbeute zu erzielen. Außerdem
kann die Reaktion nicht durchgeführt
werden, wenn das Substrat in hoher Konzentration zugesetzt wird,
weil die Transphosphorylierungs-Aktivität pro Mikrobenzelle niedrig
ist.
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Gemäß einer Ausführungsform
wird gemäß der Erfindung
wünschenswerter
Weise ein Verfahren zur preisgünstigen
und effizienten Produktion eines Nucleosid-5'-phosphatesters zur Verfügung gestellt.
Gemäß anderen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden ein Enzym, ein für das Enzym
codierendes Gen, eine das Gen enthaltende rekombinante DNA und ein
Mikroorganismus, der die rekombinante DNA trägt, zur Verfügung gestellt,
die geeignet für
das Verfahren zur Herstellung von Nucleosid-5'-phosphatester sind.
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Als Ergebnis von verschiedenen Untersuchungen
durch die vorliegenden Erfinder, um ein Verfahren zur Herstellung
von Nucleosid-5'-phosphatestern
zu entwickeln, das wirksamer ist als die üblichen Verfahren, wurde gefunden,
dass Nucleosid-5'-phosphatester wirksam
in hoher Ausbeute hergestellt werden können, indem man eine saure
Phosphatase, die aus einem zellfreien Extrakt eines Mikroorganismus
isoliert wurde, unter der Bedingunge eines pH-Werts von 3,0 bis
5,5 auf ein Nucleosid und einen Phosphatgruppen-Donor einwirken
lässt,
der aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Polyphosphorsäure
oder einem Salz dieser, Phenylphosphorsäure oder einem Salz dieser
und Carbamylphosphat oder einem Salz davon besteht. Außerdem haben
die vorliegenden Erfinder erfolgreich Wildtyp-Gene aus verschiedenen
Bakterien, die für
saure Phosphatasen codieren, und Gene erhalten, die für saure
Phosphatasen mit erhöhter
Affinität
für das
Nucleosid im Vergleich mit den sauren Phosphatasen des Wildtyps
codieren, indem eine Mutation in eine saure Phosphatase eingeführt wurde,
die von einem Bakterium des Genus Eschericia abgeleitet ist. Darüber hinaus
wurde erfindungsgemäß gefunden,
dass die Produktivität
von Nucleosid-5'-phosphatestern
merklich verbessert werden kann, indem das Gen in einer großen Menge
mit Hilfe von Methoden der Gentechnologie exprimiert wird.
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Erfindungsgemäß wurde darüber hinaus versucht, eine Mutante
der sauren Phosphatase mit erhöhter Temperaturbeständigkeit
mit der Absicht herzustellen, dass die Durchführung einer Phosphat-Übertragungsreaktion
unter Verwendung der sauren Phosphatase bei einer höheren Temperatur
zu einer effektiveren Herstellung von Nucleosid-5'-phosphaten führt, weil
die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht
wird und die Konzentration des Phosphatempfängers in der Reaktionslösung erhöht werden
kann. Die Erfinder haben mit Erfolg eine Mutante der sauren Phosphatase
hergestellt, die erhöhte
Temperaturbeständigkeit
gegenüber
den in Beispiel 19 beschriebenen Mutanten von saurer Phosphatase
hat und die in einer Reaktion bei hoher Temperatur angewendet werden
kann, so dass die vorliegende Erfindung fertiggestellt wurde.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung
eines Nucleosid-5'-phosphatesters
zur Verfügung
gestellt, welches die Stufen umfasst, in denen eine saure Phosphatase
mit einer erhöhten
Affinität
für ein Nucleosid
und/oder einer erhöhten
Temperaturbeständigkeit
unter der Bedingung eines pH-Werts von 3,0 bis 5,5 auf ein Nucleosid
und einen Phosphatgruppen-Donor, der vorzugsweise aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus Polyphosphorsäure
oder einem Salz davon, Phenylphosphorsäure oder einem Salz davon,
Acetylphosphorsäure
oder einem Salz davon und Carbamylphosphat oder einem Salz davon
besteht, zur Einwirkung gebracht wird, um einen Nucleosid-5'-phosphatester herzustellen
und dieser gewonnen wird.
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Die Bezeichnung "saure Phosphatase mit einer erhöhten Affinität für ein Nucleosid" schließt solche sauren
Phosphatasen ein, die eine höhere
Affinität
für ein
Nucleosid haben als die saure Phosphatase des Wild-Typs. Bevorzugte
saure Phosphatasen haben eine Michaelis-Konstante, Km, für die Transphosphorylisierung
des Nucleosids, die unter 100 mM liegt.
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Der Ausdruck "saure Phosphatase mit erhöhter Temperaturbeständigkeit" schließt solche
sauren Phosphatasen ein, die nach der Behandlung bei erhöhter Temperatur
mehr verbliebene Aktivität
aufweisen als eine entsprechende Phosphatase des Wild-Typs. Vorzugsweise
behält
die saure Phosphatase mehr Aktivität bei als der Wild-Typ, nachdem
sie 30 Minuten lang bei einem pH-Wert von 7, 0 bei 50°C gehalten
wurde. Besonders bevorzugt ist, dass die saure Phosphatase im wesentlichen
keinen Aktivitätsabfall
bei der 30-minütigen
Behandlung bei einem pH-Wert von 7,0 und 50°C zeigt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird
durch die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Nucleosid-5' phosphatesters
zur Verfügung
gestellt, welches Stufen umfasst, in denen ein Mikroorganismus unter
der Bedingung eines pH-Werts
von 3,0 bis 5,5 auf ein Nucleosid und einen Phosphatgruppen-Donor zur
Einwirkung gebracht wird, um einen Nucleosid-5'-phosphatester herzustellen, und dieser
gewonnen wird, wobei der Mikroorganismus mit einer rekombinanten
DNA transformiert ist, die ein Gen enthält, welches für eine saure
Phosphatase mit erhöhter
Affinität
für das
Nucleosid und/oder erhöhter
Temperaturbeständigkeit codiert.
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Gemäß einem anderen Aspekt werden
erfindungsgemäß Mutanten
einer sauren Phosphatase mit erhöhter
Affinität
für ein
Nucleosid und/oder erhöhter
Temperaturbeständigkeit,
Gene, die für
diese sauren Phosphatasen codieren, diese Gene enthaltende rekombinante
DNAs und Mikroorganismen, welche die rekombinante DNA tragen, zur
Verfügung
gestellt.
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Ausführungsformen der Erfindung
sind nachstehend lediglich anhand von Beispielen und unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Figuren beschrieben, in denen
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1 den
Zusammenhang zwischen dem pH der Reaktion und der gebildeten Menge
von 5'-Inosinsäure in einer
Reaktion, die unter Verwendung eines von Morganella morganii abgeleiteten
Enzyms durchgeführt
wird, veranschaulicht,
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2 verdeutlicht
den Zusammenhang zwischen dem pH der Reaktion und der gebildeten
Menge von 5'-Inosinsäure in einer
Reaktion, die unter Verwendung eines von Escherichia blattae abgeleiteten
Enzyms durchgeführt
wurde,
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3 veranschaulicht
eine Restriktionskarte eines chromosomalen DNA-Fragments von Morganella morganii, das
ein für
saure Phosphatase codierendes Gen enthält,
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4 veranschaulicht
die gebildete Menge von 5'-Inosinsäure bei
einer Reaktion, die unter Verwendung eines Stammes durchgeführt wurde,
der das von Morganella morganii abgeleitete Phosphatase-Gen enthält,
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5 verdeutlicht
eine Restriktionskarte eines chromosomalen DNA-Fragments von Escherichia
blattae, welches ein für
eine saure Phosphatase codierendes Gen enthält.
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6 zeigt
eine Kurve, welche die Menge von 5'-Inosinsäure zeigt, die in einer Reaktion
gebildet wurde, die unter Verwendung eines Stammes durchgeführt wurde,
der das von Escherichica blattae abgeleitete saure Phosphatase-Gen
enthält,
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7 veranschaulicht
die gebildete Menge von 5'-Inosinsäure in Reaktionen,
die unter Verwendung eines Stammes, der das saure Phosphatase-Gen
des Wild-Typs enthält,
und eines Stammes, der die Mutante des sauren Phosphatase-Gens enthält, welches
von Escherichia blattae abgeleitet ist, durchgeführt wurden.
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8 veranschaulicht
die gebildete Menge von 5'-Inosinsäure in einer
Reaktion, die unter Verwendung eines Stammes durchgeführt wurde,
der die neue Mutante des Phosphatase-Gens, abgeleitet von Escherichia
blattae, enthält.
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9 veranschaulicht
eine Restriktionskarte eines chromosomalen DNA-Fragments, das von
Enterobacter aerogenes abgeleitet ist und das das für eine saure
Phosphatase codierende Gen enthält. 10 veranschaulicht eine
Restriktionskarte eines chromosomalen DNA-Fragments, welches von
Klebsiella planticola abgeleitet ist und welches das für saure
Phosphatase codierende Gen enthält.
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11 veranschaulicht
eine, Restriktionskarte eines chromosomalen DNA-Fragments, das von
Serratia ficaria abgeleitet ist, welches das für saure Phosphatase codierende
Gen enthät.
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12 veranschaulicht
Aminosäuresequenzen,
in dem Ein buchstabencode, die von den Nucleotidsequenzen von sauren
Phosphatasen abgeleitet wurden, welche von Moranella morganii, Escherichia
blattae, Providencia stuartii, Enterobacter aerogenes, Klebsiella
planticola und Serratia ficaria stammen.
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Diese Aminosäuresequenzen sind in SEQ ID
NR. 4, 8, 22, 24, 26 und 28 der Sequenzliste im Dreibuchstaben-Code
angegeben. In der Figur sind die Aminosäurereste, die allen Aminosäuresequenzen
gemeinsam sind, mit * unterhalb der Sequenz bezeichnet.
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13 veranschaulicht
die Kurve der Temperaturbeständigkeit
der Aktivität
der sauren Phosphatase in der zellfreien Extraktlösung, die
aus einem Stamm erhalten wurde, welcher die neue Mutante des Phosphatase-Gens,
abgeleitet von Escherichia blattae, enthält.
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(1) Herstellung von saurer
Phosphatase
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Die erfindungsgemäß zu verwendende saure Phosphatase
katalysiert die Reaktion der Bildung von Nucleosid-5'-phosphatester durch
eine Phosphatgruppen-Übertragung
auf das Nucleosid von einem Phosphatgruppen-Donor, der beispielsweise
aus der aus Polyphosphorsäure
oder einem Salz davon, Phenylphosphorsäure oder einem Salz davon,
Acetylphosphorsäure
oder einem Salz davon und Carbamylphosphat oder einem Salz davon
bestehenden Gruppe ausgewählt
ist, bei einem pH-Wert von 3,0 bis 5,5. Zu solchen sauren Phosphatasen
gehören
vorzugsweise solche, die von Mikroorganismen stammen. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
wird erfindungsgemäß ein Enzym
verwendet, das von einem Bakterium des Genus Morganella, Escherichia,
Providencia, Enterobacter, Klebsiella oder Serratia abgeleitet ist.
Repräsentative
Beispiele für
ein solches Bakterium umfassen die folgenden Bakterienstämme.
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Morganella morganii NCIMB 10466
Morganella
morganii IFO 3168
Morganella morganii IFO 3848
Escherichia
blattae JCM 1650
Escherichia blattae ATCC 33429
Escherichia
blattae ATCC 33430
Providencia stuartii ATCC 29851
Providencia
stuartii ATCC 33672
Enterobacter Aerogenes IFO 12010
Enterobacter
aerogenes IFO 13534
Klebsiella planticola IFO 14939
Klebsiella
planticola IAM 1133
Serratia ficaria IAM 13540
Serratia
marcescens IAM 12143
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Es ist festzuhalten, dass saure Phosphatase
(EC 3.1.3.2) ursprünglich
ein Enzym ist, welches die Reaktion der Hydrolyse eines Phosphatesters
unter sauren Bedingungen katalysiert und dieses Enzym hat eine Nucleotidaseaktivität, wobei
ein durch die Transphosporylierungsreaktion gebildeter Nucleotid-Phosphatester zersetzt
wird (nachstehend wird die Nucleotidaseaktivität als "Phosphomonoesterase-Aktivität" bezeichnet. Um Nucleosid-5'-phosphatester in
hoher Ausbeute zu erhalten, ist es wünschenswert, dass eine Mutante
der sauren Phosphatase verwendet wird, deren Affinität für ein Nucleosid
in der Transphosphorylierungsreaktion auf das Nucleosid erhöht ist im
Vergleich mit der sauren Phosphatase des Wild-Typs, welche durch
die vorstehend beschriebenen Bakterien produziert wird (nachstehend
wird diese erforderlichenfalls als "saure Phosphatase-Mutante" bezeichnet). Vorzugsweise
wird eine saure Phosphatase-Mutante verwendet, die einen Km-Wert
unter 100 hat.
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Die Mutante der sauren Phosphase
kann erhalten werden, indem eine Gen-Mutante exprimiert wird, die
durch direktes Mutieren eines für
eine saure Phosphatase codierendes Gen in der nachstehend beschriebenen
Weise erhalten wird. Alternativ kann die Mutante der sauren Phosphatase
auch erhalten werden, indem ein Mikroorganismus, der eine saure
Phosphatase produziert, mit Ultraviolettlicht bestrahlt oder mit
einem mutationsauslösenden
Mitteln behandelt wird, welches gewöhnlich zur künstlichen
Mutation verwendet wird, wie N-Methyl-N'-nitro-Nnitrosoguanidin (NTG) und der
mutierte Mikroorganismus gezüchtet
wird, wobei eine Mutante der sauren Phosphatase gebildet wird, die
erhöhte
Affinität
für ein
Nucleosid und/oder erhöhte
Temperaturbeständigkeit
besitzt.
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Ein Protein mit der Aktivität von saurer
Phosphatase kann aus den vorstehend beschriebenen Mikroorganismen
durch Züchten
des Mikrobenstamms, der die Aktivität aufweist, in einem geeigneten
Medium, Gewinnen der gewachsenen Mikrobenzellen, Aufbrechen der
Mikrobenzellen zur Herstellung eines zellfreien Extrakts und geeignete
Reinigung des daraus erhaltenen Proteins, hergestellt werden.
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Das Medium zum Züchten des Mikroorganismus ist
nicht speziell beschränkt,
wofür ein übliches
Medium zugänglich
sein kann, das eine übliche
Kohlenstoffquelle, eine Stickstoffquelle, anorganische Ionen und gegebenenfalls
eine organische Nahrungsquelle enthält. Die in geeigneter Weise
zu verwendende Kohlenstoffquelle umfasst beispielsweise Saccharide,
wie Glucose und Saccharose, Alkohole, wie Glycerin und organische
Säuren.
Die zu verwendende Stickstoffquelle umfasst beispielsweise gasförmiges Ammoniak,
wässriges
Ammoniak und Ammoniumsalze. Die erforderlichenfalls zu verwendenden
anorganischen Ionen umfassen beispielsweise Magnesiumionen, Phosphationen,
Kaliumionen, Eisenionen und Manganionen. Zu geeigneten, verwendbaren
organischen Nährstoffen
gehören
beispielsweise Vitamine und Aminosäuren sowie diese enthaltende
Materialien, wie Hefeextrat, Pepton, Fleichextrakt, Maisquellwasser,
Kaseinhydrolysat und Sojabohnenhydrolysat.
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Die Züchtungsbedingungen sind ebenfalls
nicht spezifisch begrenzt. So kann der Mikroorganismus beispielsweise
unter aeroben Bedingungen während
etwa 12 bis 48 Stunden gezüchtet
werden, während
der pH-Wert und die Temperatur in geeigneter Weise in Bereichen
von pH 5 bis 8 und Temperaturen von 25 bis 40°C eingestellt werden.
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Die gezüchteten Mikrobenzellen können beispielsweise
durch Zentrifugieren aus der Kulturflüssigkeit gewonnen werden. Der
zellfreie Extrakt wird aus den gewonnenen Mikrobenzellen unter Verwendung
einer üblichen
Methode hergestellt. So wird der zellfreie Extrakt erhalten, indem
die Mikrobenzellen mit Hilfe einer Methode, wie Behandlung mit Ultraschall,
einer Dyno- Mühle und
French-Presse zerbrochen werden und die Zellbruchstücke durch
Zentrifugieren entfernt werden.
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Die saure Phosphatase wird aus dem
zellfreien Extrakt unter Verwendung einer geeigneten Kombination
von Methoden gewonnen und gereinigt, die normalerweise zur Enzymreinigung
verwendet werden, wie die Fraktionierung mit Ammoniumsulfat, Ionenaustausch-Chromatographie,
hydrophobe Chromatographie, Affinitäts-Chromatographie, Gelfiltrations-Chromatographie
und isoelektrische Reinigung. Eine Ausfällung ist nicht notwendigerweise
unerlässlich,
um die saure Phosphatase vollständig
zu reinigen. Es ist ausreichend, die Entfernung von Verunreinigungen,
wie einem Enzym, das am Abbau des Nucleosids als Substrat teilnimmt, zu
erreichen.
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(2) Herstellung des Gens
für saure
Phosphatase
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Ein DNA-Fragment, welches ein für das Protein
mit der Aktivität
von saurer Phosphatase codiert, kann beispielsweise ausgehend von
Zellen eines Mikroorganismus kloniert werden, der diese enzymatische
Aktivität
hat. Die Klonierungsmethode umfasst beispielsweise eine Methode,
bei der eine chromosomale Genexpressionsbibiliothek unter Verwendung
der Enzym-Aktivität
als Index abgesucht (gescreent) wird, eine Methode, bei der ein
Antikörper
gegen das Protein hergestellt wird, um das Screening einer chromosomalen
Genexpressionsbibliothek durchzuführen und eine Methode, bei
der eine Aminosäuresequenz,
die eine N-terminale Sequenz des gereinigten Proteins analysiert
wird und auf dieser Basis eine Sonde hergestellt wird, um eine Genbibliothek
zu screenen. Speziell das für
die saure Phosphatase der vortehend beschriebenen Morganella morganii,
Escherichia blattae, Providencia stuartii, Enterobacter aerogenes,
Klebsiella planticola, Serratia ficaria oder Serratia marcescens
codierende Gen kann geklont werden, indem eine chromosomale Genexpressionsbibliothek
jedes der Mikroorganismen hergestellt wird und die Bibliothek unter
Verwendung der Phosphataseaktivität als Indes gescreent wird.
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Eine chromosomale Genexpressionsbibliothek
kann hergestellt werden, indem zuerst chromosomale DNA aus Morganella
morganii oder Escherichia blattae hergestellt wird, diese mit Hilfe
eines geeigneten Restriktionsenzyms partiell abgebaut wird, danach
mit einem Vektor ligiert wird, der in Escherichia coli autonom replizierbar
ist, und Escherichia coli mit der erhaltenen rekombinanten DNA transformiert
wird. Eine große
Vielzahl von Restriktionsenzymen kann zum Verdauen von chromosomaler
DNA durch Einstellen der Dauer der Verdauungsreaktion verwendet
werden, um den Grad der Verdauung einzustellen. Zum Klonen des Gens
kann ein beliebiger Vektor verwendet werden, vorausgesetzt, dass
er in Escherichia coli autonom replizierbar ist. Es ist möglich, beispielsweise
pUC19, pUC118, pHSG298, pBR322 und pBluescript II zu verwenden.
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Der Vektor kann mit dem DNA-Fragment
ligiert werden, welches das für
die saure Phosphatase codierende Gen enthält, um die rekombinante DNA
herzustellen, indem zuerst der Vektor mit dem gleichen Restriktionsenzym,
das zum Verdauen der chromosomalen DNA verwendet wurde, oder mit
einem Restriktionsenzym verdaut wird, welches ein Restriktionsende
erzeugt, das komplimentär
zu dem Restriktionsende des chromosomalen DNA-Fragments ist, und
dieses mit dem DNA-Fragment unter Verwendung einer Ligase, wie T4-DNA-Ligase
ligiert wird. Als Wirtsorganismus für die hergestellte rekombinante
DNA kann jeder beliebige Mikrobenstamm verwendet werden, vorausgesetzt,
dass er für
die Replikation des Vektors geeignet ist. So ist es beispielsweise
möglich,
Mikroorganismenstämme
von Escherichia coli zu verwenden, wie HB101, JM109 und DHS.
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Die so erhaltenen Transformanten
werden auf einem Agarmedium gezüchtet,
um Kolonien auszubilden. Wenn danach eine p-Nitrophenylphosphorsäure enthaltende
Reaktionslösung
auf die Oberfläche
des Mediums gegossen wird, um eine Reaktion durchzuführen, dann
setzt ein Stamm, der die Phosphataseaktivität exprimiert, p-Nitrophenol
frei und zeigt eine Gelbfärbung.
Ein Transformant, der ein DNA-Fragment trägt, welches das für die erfindungsgemäße saure
Phosphatase codierende Gen enthält,
kann selektiert werden, indem die vorstehend beschriebene Reaktion
unter sauren Bedingungen durchgeführt wird und der Transformant
selektiert wird, indem die Farbentwicklung als Indikator verwendet
wird.
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Danach wird die rekombinante DNA
aus dem selektierten Transformanten gewonnen, um die Struktur des
DNA-Fragments zu analysieren, welches das für die saure Phosphatase codierende
Gen, das mit dem Vektor ligiert ist, enthält. Eine Nucleotidsequenz des
für die
saure Phosphatase codierenden Gens ist in SEQ ID NR. 2 der Sequenzliste
für den
Fall eines von Morganella morganii NCIMB 10466 abgeleiteten Gens,
in SEQ ID NR. 6 in der Sequenzliste im Fall eines von Escherichia
blattae JCM 1650 abgeleiteten Gens, in SEQ ID NR. 21 in der Sequenzliste
im Fall eines von Providencia stuartii ATCC 29851 abgeleiteten Gens,
in SEQ ID NR. 23 in der Sequenzliste im Fall eines von Enterobacter
aerogenes IFO 12010 abgeleiteten Gens, in SEQ ID NR. 25 in der Sequenzliste
im Fall eines von Klebsiella planticola IFO 14939 abgeleiteten Gens
bzw. in SEQ ID NR. 27 in der Sequenzliste im Fall eines von Serratia
ficaria IAM 13540 abgeleiteten Gens gezeigt.
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Die abgeleiteten Aminosäuresequenzen
der sauren Phosphatasen, die von den vorstehenden Genen codiert
werden, sind in SEQ ID NR. 4, 8, 22, 24, 26 und 28 veranschaulicht.
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Varianten der sauren Phosphatase,
die durch die vorstehend angegebenen Gene codiert werden und erhöhte Affinität für ein Nucleosid
und/oder erhöhte
Temperaturbeständigkeit
haben, werden vorzugsweise für die
Zwecke der Erfindung eingesetzt. Saure Phosphatase, die eine Aminosäuresequenz
enthält,
welche in wesentlichen identisch mit der Aminosäuresequenz einer der durch
die vorstehenden Gene codierten sauren Phosphatasen ist, wird für die vorliegende
Erfindung ebenfalls bevorzugt eingesetzt. Der Ausdruck "im wesentlichen identisch" bedeutet, dass die
Aminosäuresequenzen
der sauren Phosphatasen eine Substitution, Deletion, Insertion oder
den Austausch von einem oder mehreren Aminosäureresten aufweisen können, ohne
dass die Aktivität
zur Herstellung von Nucleosid-5'-phosphatestern
(nachstehend als "Transphosphorylierungsaktivität" bezeichnet) zu verlieren.
Vorzugsweise haben die Varianten eine Michaelis-Konstante Km von weniger als 100°C, wie vorstehend
diskutiert wurde, und erleiden im wesentlichen keinen Verlust der
Aktivität,
wenn sie 30 Minuten lang bei 50°C
und pH 7 gehalten werden.
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(3) Herstellung eines
Gens, das für
eine Mutante der sauren Phosphatase codiert
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Die wie oben beschrieben erhaltene
saure Phosphatase des Wild-Typs
hat Phosphomonoesteraseaktivität.
Daher kann die Phosphomonoesteraseaktivität einen Faktor darstellen,
der bei der Herstellung von Nucleosid-5'-phosphatester im Verlauf der Reaktionszeit
die begleitende Zersetzung des Produkts verursacht, wodurch eine
Verminderung der Reaktionsausbeute verursacht wird. Um diesen Umstand
zu überwinden,
ist es vorteilhaft, eine künstliche
Mutation des für
die saure Phosphatase codierenden Gens zu verursachen, so dass die
Affinität
für ein
Nucleosid erhöht
wird
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Außerdem führt die Durchführung der
Phosphat-Ubertragungsreaktion durch die saure Phosphatase bei einer
höheren
Temperatur zu einer wirksameren Produktion von Nucleosid-5'-Phosphat, weil die Reaktionsgeschwindigkeit
erhöht
wird und die Konzentration des Phosphatempfängers in der Reaktionslösung erhöht werden
kann. Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, eine künstliche Mutation des für die saure
Phosphatase codierenden Gens zu verursachen, so dass die Temperaturbeständigkeit
erhöht
wird.
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Zu Methoden für die gerichtete Mutagenese
zur Erzeugung einer gewünschten
Mutation an einer bestimmten Stelle der DNA gehören beispielsweise eine Methode
unter Verwendung von PCR (Higuchi, R., 61, in PCR technology, Erlich,
H. A. Eds., Stockton press (1989); Carter, P., Meth. in Enzymol.,
154, 382 (1987)) und eine Methode unter Verwendung eines Phagen
(Kramer, W. and Frits, H. J., Meth. in Enzymol., 154, 350 (1987);
Kunkel, T. A. et al., Meth. in Enzymol., 154, 367 (1987)) .
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Beispielhaft für die Mutante der sauren Phosphatase,
die erhöhte
Affinität
für das
Nucleosid hat, ist die saure Phosphatase, die eine Aminosäuresequenz
hat, welche im wesentlichen identisch mit einer Aminosäuresequenz
ist, die aus der Gruppe der SEQ ID NR. 4, 8, 22, 24, 26 und 28 in
der Sequenzliste dargestellten Sequenzen ausgewählt ist und eine Mutation hat,
welche die Affinität
für das
Nucleosid im Vergleich mit der sauren Phosphatase des Wild-Typs
erhöht.
Konkrete Beispiele für
die Mutante der sauren Phosphatase im Fall des von Escherichia blattae
JCM 1650 abgeleiteten Enzyms ist eine solche, in der der 74. Glycinrest
und/oder der 153. Isoleucinrest in der in SEQ ID NR. 8 in der Sequenzliste
dargestellten Aminosäuresequenz
durch einen anderen Aminosäurerest
ersetzt ist. In den nachstehend beschriebenen Beispielen wird ein
Gen, das für eine
Mutante der sauren Phosphatase codiert, in der der 74. Glycinrest
durch einen Asparaginsäurerest
ersetzt ist und der 153. Isoleucinrest durch einen Threoninrest
ersetzt ist, als Beispiel verdeutlicht.
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Weitere Mutationen, die aus der Gruppe
ausgewählt
sind, die aus Substitutionen des 63. Leucinrests, des 65. Allaninrests,
des 66. Glutaminsäurerests,
des 69. Asparaginrests, des 71. Serinrests, des 72. Serinrests,
des 85. Serinrests, des 92. Alaninrests, des 94. Alaninrests, des
116. Asparaginsäurerests,
des 130. Serinrests, des 135. Threoninrests und/oder des 136. Glutaminsäurerests
durch eine andere Aminosäure
in SEQ ID NR. 8 besteht, erhöhen
die Affinität
der sauren Phosphatase für
das Nucleosid weiter.
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Beispiele für Mutanten der sauren Phosphatase,
die eine erhöhte
Temperaturbeständigkeit
haben „ sind
saure Phosphatasen, die eine Aminosäuresequenz besitzen, die im
wesentlichen identisch mit der Aminosäuresequenz ist, die aus der
Gruppe der SEQ ID NR. 4, 8, 22, 24, 26 und 28 in der Sequenzliste
ausgewählt ist
und eine Mutation hat, welche die Temperaturbeständigkeit von saurer Phosphatase
des Wild-Typs erhöht. Ein
konkretes Beispiel für
die Mutante der sauren Phosphatase im Fall des von Escherichia blattae
JCM 1650 abgeleiteten Enzyms ist eine solche, in der der 104. Glutaminsäurerest
und/oder der 151. Threoninrest in einer Aminosäuresequenz, die durch SEQ ID
NR. 8 in der Sequenzliste dargestellt ist, durch einen anderen Aminosäurerest
ersetzt ist. In den nachstehend beschriebenen Beispielen ist ein
Gen, das für
eine Mutante der sauren Phosphatase codiert, als Beispiel angegeben,
in welcher der 104. Glutaminsäurerest
durch einen Glycinrest ersetzt ist und der 151. Threoninrest durch
einen Alaninrest ersetzt ist.
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Das Nucleosid kann daher an der festgelegten
Stelle des Wild-Typ-Gens
mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Methode der gerichteten Mutagenese
substituiert werden, so dass diese Mutanten der sauren Phosphatasen
codiert werden. Die Mutation zum Erhöhen der Affinität für das Nucleosid
ist in wünschenswerter
Weise eine Art der Mutation, bei der die Aktivität zur Herstellung eines Nucleosid-5'-phosphatesters im
Vergleich mit der sauren Phosphatase des Wild-Typs nicht wesentlich
erniedrigt wird. Jedoch selbst im Fall, dass die Aktivität zur Herstellung
eines Nucleosid-5'-phosphatesters
vermindert wird, ist ausreichend, wenn der Grad der Verminderung
der Phosphormonoesterase-Aktivität
besser ist als der der Aktivität
zur Herstellung eine Nucleosid-5'-phosphatesters,
so dass im Ergebnis das Verhältnis
der Phosphormonoesterase-Aktivität
zu der Aktivität
zur Herstellung von Nucleosid-5'-phosphatester
der Mutante der sauren Phosphatase im Vergleich mit der sauren Phosphatase
des Wild-Typs vermindert ist. Im Hinblick auf den Grad der Erhöhung der
Affinität für das Nucleosid
ist vorzugsweise der Km-Wert gegenüber dem Nucleosid in der Transphosphorylierungsreaktion
weniger als 100.
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Die Mutation, welche die Temperaturbeständigkeit
erhöht,
bedeutet eine Mutation, die nach einer Temperaturbehandlung mehr
restliche Aktivität
besitzt als die saure Phosphatase des Wild-Typs. Der Grad der Erhohung
der Temperaturbeständigkeit
ist vorzugsweise derart, dass bei einer Behandlung während 30
Minuten bei einem pH von 7,0 und einer Temperatur von 50°C keine Verminderung
der Aktivität
verursacht wird.
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Wie nachstehend in den Ausführungsformen
erläutert
wird, ist die Aminosäuresequenz
der sauren Phosphatase von Escherichia blattae JCM 1650 zu der von
Morganella morganii NCIMB 10466 stark homolog und der 72. Glycinrest,
dar 102.
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Glutaminsäurerest, der 149. Threoninrest
und der 151. Isoleucinrest in der in SEQ ID NR. 4 dargestellten Aminosäuresequenz
entsprechen dem 74. Glycinrest, dem 104. Glutaminsäurerest,
dem 151. Threoninrest und dem 153. Isoleucinrest in der in SEQ ID
NR. 8 dargestellten Aminosäuresequenz.
Außer
Escherichia blattae JCM 1650 haben außerdem die Aminosäuresequenzen
der sauren Phosphatasen, die von Mikroorganismen, wie Providencia
stuartii ATCC 29851, Enterobacter aerogenes IFO 12010, Klebsiella
planticola IFO 14939 und Serratia ficaria IAM 13450 abgeleitet sind,
hohe Homologie mit der von Morganella morganii NCIMB 10466, und
die Aminosäuresequenzen
dieser sauren Phosphatasen enthalten Aminosäurereste, die jeweils dem 72.
Glycinrest, dem 102. Glutaminsäurerest,
dem 149. Threoninrest und dem 151. Isoleucinrest in der in SEQ ID
NR. 4 dargestellten Aminosäuresequenz
entsprechen. Daher können
Gene, die für
Mutanten der sauren Phosphatasen codieren, welche von diesen Mikroorganismen
abgeleitet sind, in der vorstehend beschriebenen Weise erhalten
werden. Der 92. Glycinrest, der 122. Glutaminsäurerest, der 169. Threoninrest
und der 171. Isoleucinrest in der Aminosäuresequenz der von Providencia
stuartii ATCC 29851, Enterobacter aerogenes IFO 12010 oder Klebsiella
planticola IFO 14939 abgeleiteten sauren Phosphatasen, die in SEQ
ID NR. 22, 24 oder 26 dargestellt sind, und der 88. Glycinrest,
der 118. Glutaminsäurerest,
der 165. Threoninrest und der 167. Isoleucinrest in der Aminosäuresequenz
der von Serratia ficaria IAM 13450 abgeleiteten sauren Phosphatase,
die in SEQ ID NR. 28 dargestellt ist, entsprechen jeweils dem 72.
Glycinrest, dem 102. Glutaminsäurerest,
dem 149. Threoninrest und dem 151. Isoleucinrest in der Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NR. 4 dargestellt ist.
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Das Ergebnis eines Vergleiches der
Aminosäuresequenzen
der vorstehend beschriebenen sauren Phosphatasen ist in 12 verdeutlicht.
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Auf Basis von 12 wird festgestellt, welcher Aminosäurerest
einer sauren Phosphatase einem anderen Aminosäurerest einer anderen sauren
Phosphatase entspricht.
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(4) Einführen des
sauren Phosphatase-Gens in einen Wirtsorganismus
-
Ein rekombinanter Mikroorganismus
für die
Expression der sauren Phosphataseaktivität in einem hohen Grad kann
erhalten werden, indem das DNA-Fragment, welches das für das Protein
mit der Aktivität
saurer Phosphatase codierende Gen, das wie vorstehend beschrieben
erhalten wurde, in Zellen eines Wirtsorganismus eingebracht wird,
nachdem das DNA-Fragment wieder mit einem geeigneten Vektor rekombiniert
worden ist. Bei einem solchen Verfahren wird saure Phosphatase des
Wild-Typs exprimiert,
indem das für
Wild-Typ saure Phosphatase des Wild-Typs codierende Gen verwendet
wird, während
eine Mutante der sauren Phosphatase exprimiert wird, wenn das für die Mutante
der sauren Phosphatase codierende Gen verwendet wird.
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Zu Wirtsorganismen gehören Mikrobenstämme von
Escherichia coli, wie HB101, JM109 und DHS, die oben beschrieben
wurden. Außer
diesen Stämmen
können
alle Bakterien als Wirt verwendet werden, vorausgesetzt, dass ein
Replikations-Startpunkt der konstruierten rekombinanten DNA und
das saure Phosphatase-Gen ihre Funktion erfüllen, die rekombinante DNA
replizierbar ist und das Gen für
die saure Phosphatase exprimiert werden kann. Einer der am stärksten bevorzugten
Wirtsorganismen ist Escherichia coli JM109.
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Der Vektor zum Einbringen des für die saure
Phosphatase codierenden Gens in den Wirtsorganismus ist nicht spezifisch
beschränkt,
vorausgesetzt, dass er in dem Wirtsorganismus repliziert werden
kann. Wenn Escherichia coli als Wirtsorganismus verwendet wird,
können
Beispiele für
den Vektor Plasmide sein, die in diesem Bakterium autonom replizierbar
sind. So ist es beispielsweise möglich,
Plasmide des. ColEl-Typs, Plasmide des p15A-Typs, Plasmide des R-Faktor-Typs
und Plasmide des Phagentyps zu verwenden. Zu derartigen Plasmiden
gehören
speziell beispielsweise pBR322 (Gene, 2, 95 (1977), pUC19 (Gene,
33, 103 (1985)), pUC119 (Methods in Enzymology, 153, 3 (1987)),
pACYC184 (J. Bacteriol., 134, 1141 (1978)), und pSC101 (Proc. Natl.
Acad. Sci. U.S.A., 70, 3240 (1973)).
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Wenn das DNA-Fragment, welches das
für die
saure Phosphatase codierende Gen enthält, einen Promotor enthält, der
in dem Wirtsorganismus funktionell ist, kann das DNA-Fragment wie
es ist mit dem Vektor ligiert werden. Wenn das DNA-Fragment keinen
solchen Promotor enthält,
kann ein anderer Promotor, der in dem Wirtsmikroorganismus wirksam
ist, wie lac, trp und PL, an einer Stelle stromaufwärts von
dem Gen ligiert werden. Selbst wenn das DNA-Fragment den Promotor
enthält,
kann der Promotor durch einen anderen Promotor ersetzt werden, um
das für
die saure Phosphatase codierende Gen wirksam zu exprimieren.
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Das Verfahren zum Einführen der
rekombinanten DNA, die durch Ligieren des Vektors mit einem DNA-Fragment,
welches das für
die saure Phosphatase codierende Gen enthält, konstruiert wurde, in den Wirtsorganismus,
ist nicht speziell beschränkt.
Die rekombinante DNA kann mit Hilfe einer üblichen Methode in den Wirtsorganismus
eingeführt
werden. Wenn als Wirt Escherichia coli verwendet wird, ist es möglich, beispielsweise
die Calciumchlorid-Methode (J. Mol. Biol., 53, 159 (1970)), die
Methode von Hanahan (J. Mol. Biol., 166, 557 (1983)), die SEM-Methode
(Gene, 96, 23 (1990)), die Methode nach Chung et al. (Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A., 86, 2172 (1989)) und Elektroporation (Nucleic Acids
Res., 16, 6127 (1988)) angewendet werden.
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Das saure Phosphatase-Gen kann in
die autonom replizierbare Vektor-DNA eingefügt werden, welche in den Wirtsorganismus
eingeschleust werden kann, so dass sie als extrachromosomale DNA,
wie oben beschrieben, durch den Wirtsorganismus beherbergt wird.
Alternativ kann das saure Phosphatase-Gen in das Chromosom des Wirts-Mikroorganismus
mit Hilfe einer Methode eingefügt
werden, bei der die Transduktion, ein Transposon (Biotechnol., 1,
417 (1983)), Mu-Phage (japanisches offengelegtes Patent NR. 2-109985)
oder die homologe Rekombination (Experiments in Molecular Genetics,
Cold Spring Harbor Lab. (1972)) anzuwenden.
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(5) Expression des Gens
für die
saure Phosphatase durch den rekombinanten Mikroorganismus
-
Der wie vorstehend beschrieben erhaltene
Transformant, in den die rekombinante DNA, die das für die saure
Phosphatase codierende Gen enthält,
eingeführt
worden ist, hat die Fähigkeit,
die saure Phosphataseaktivität
in seinen Zellen in hohem Maß zu
exprimieren, wenn er in einem geeigneten Medium, das eine Kohlenstoffquelle,
eine Stickstoffquelle, anorganische Ionen und gegebenenfalls einen
organischen Nährstoff enthält, gezüchtet wird.
Zu geeigneten verwendbaren Kohlenstoffquellen gehören beispielsweise
Kohlehydrate, wie Glucose, Alkohole wie Glycerin und organische
Säuren.
Die zu verwendende Stickstoffquelle umfasst beispielsweise gasförmiges Ammoniak,
wässriges
Ammoniak und Ammoniumsalze. Die erforderlichenfalls verwendeten
anorganischen Ionen umfassen beispielsweise Magnesiumionen, Phosphationen,
Kaliumionen, Eisenionen und Manganionen. Die entsprechend verwendete
organische Nährstoffquelle
umfasst beispielsweise Vitamine und Aminosäuren sowie Materialien, die
diese enthalten, wie Hefeextrakt, Pepton, Fleischextrakt, Maisquellwasser,
Caseinhydrolysat und Sojabohnenhydrolysat. Der Grad der Expression
der sauren Phosphataseaktivität
kann erhöht
werden, indem zu dem Medium ein die Expression induzierendes Mittel,
das von einem Promotor abhängt,
wie IPTG (Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid)
zugesetzt wird.
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Die Kultivierungsbedingungen sind
ebenfalls nicht spezifisch begrenzt. Die Kultivierung kann beispielsweise
unter aeroben Bedingungen während
etwa 12 bis 48 Stunden durchgeführt
werden, während
der pH-Wert und die Temperatur in geeigneter Weise innerhalb von
Bereichen von pH 5 bis 8 und Temperaturen von 25 bis 40°C kontrolliert
werden.
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Danach werden die Mikrobenzellen
aus der Kultur gewonnen und durch Aufbrechen wird ein zellfreier Extrakt
erhalten, aus den die saure Phosphatase gewonnen und gereinigt werden
kann. Die Reinigung erfolgt unter Verwendung einer geeigneten Kombination
von Methoden, die üblicherweise
zur Enzymreinigung verwendet werden, wie den Methoden, die in dem
vorstehenden Punkt (1) beschrieben wurden. Bei der Reinigung ist
es nicht unbedingt erforderlich, die saure Phosphatase völlig zu
reinigen. Es genügt,
die Verunreinigungen zu entfernen, wie Enzyme, die am Abbau des
Nucleosids als Substrat teilnehmen.
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(6) Herstellung von Nucleosid-5'-phosphatestern Nucleosid-5'-phosphatester können in
einen Reaktionsgemisch hergestellt werden, indem man die wie vorstehend
erhaltene saure Phosphatase, die erhöhte Affinität für das Nucleosid und/oder erhöhte Temperaturbeständigkeit
hat, wie die Mutante der sauren Phosphatase, die durch Exprimieren
des Gens in großer
Menge mit Hilfe der Methode der Gentechnologie, die in Punkt (5)
beschrieben wurde, erhalten wurde, in Kontakt mit einem Nucleosid
und mit einem Phosphatgruppen-Donor, der aus der Gruppe der Polyphosphorsäure oder
einem Salz davon, Phenylphosphorsäure oder einem Salz davon,
Acetylphosphorsäure oder
einem Salz davon und Carbamylphosphat oder einem Salz davon, ausgewählt ist,
in Kontakt bringt und deren Reaktion verursacht. Um bei dieser Reaktion
eine hohe Produktivität zu
erzielen, ist es wichtig, dass der pH-Wert der Reaktionslösung so
eingestellt wird, dass er in einem schwach sauren Bereich von 3,0
bis 5,5 ist.
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Wenn das für die saure Phosphatase codierende
Gen mit Hilfe der Methode der Gentechnologie in großer Menge
exprimiert wird, speziell dann, wenn das für die Mutante der sauren Phosphatase,
die erhöhte Affinität für das Nucleosid
besitzt, codierende Gen in großer
Menge exprimiert wird, ist es auch möglich, Nucleosid-5'-phosphatester preisgünstig und
effizient herzustellen, indem eine Kultur verwendet wird, welche
die Mikrobenzellen des Transformanten enthält, die Mikrobenzellen aus
der Kultur abgetrennt und gewonnen werden oder ein Produkt verwendet
wird, das aus den Mikrobenzellen beispielweise durch eine Behandlung
zur Immobilisierung, eine Aceton-Behandlung oder eine Gefriertrocknung
erhalten wurde, anstelle der gereinigten sauren Phosphatase verwendet
wird.
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Die zu verwendenen Nucleoside umfassen
beispielsweise Purinnucleoside, wie Inosin, Guanosin, Adenosin,
Xanthosin, Purin-Ribosid, 6-Methoxypurin-Ribosid, 2,6-Diaminopurin-Ribosid, 6-Fluorpurin-Ribosid,
6-Thiopurin-Ribosid, 2-Amino-6-thiopurin-Ribosid
und Mercaptoguanosin, und Pyrimidin-Nucleoside, wie Uridin, Cytidin,
5-Aminouridin, 5-Hydroxyuridin, 5-Bromuridin und 6-Azauridin. Als
Ergebnis der Reaktion werden diese natürlichen Nucleoside und nicht
natürlichen
Nucleoside spezifisch in ihren 5'-Positionen
phosphoryliert und es werden die entsprechenden Nucleosid-5'-phosphatester hergestellt.
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Es ist wünschenswert, dass das Nucleosid
der Reaktionslösung
in einer Konzentration von 1 bis 20 g/dl zugesetzt wird. Bei Verwendung
eines Nucleosids, welches in Wasser kaum löslich ist, kann die Reaktionsausbeute
verbessert werden, wenn Borsäure
oder ein oberflächenaktives
Mittel, wie Dimethylsulfoxid, zugesetzt wird.
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Wenn das Nucleosid durch Fermentation
hergestellt wird, kann das Fermentationsmedium als solches nach
der Fermentation zu der Reaktionsflüssigkeit der Phosporylierung
gegeben werden.
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Wenn das Medium ein Element enthält, welches
den Nucleosid-5'-phosphatester zersetzt,
wird vorzugsweise eine Reinigungsstufe angewendet, so dass dieses
Element entfernt wird.
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Zu verwendbaren Phosphatgruppen-Donoren
gehören
Polyphosphorsäure
oder Salze davon, einschließlich
beispielsweise Pyrophosphorsäure,
Tripolyphosphorsäure,
Trimethaphosphorsäure,
Tetrametaphosphorsäure,
Hexametaphosphorsäure,
Gemische davon, Natriumsalze davon, Kaliumsalze davon und Gemische
dieser Salze. Zu geeigneten Phenylphosphorsäuren oder deren Salzen gehören beispielsweise
Dinatriumphenylphosphar, Dikaliumphenylphosphat, O,O-Diphenylphosphorsäureanhydrid
und Gemische davon. Zu geeigneten Carbamylphosphaten oder Salzen
davon gehören
beispielsweise Dinatriumcarbamylphosphat, Dikaliumcarbamylphosphat,
Diammoniumcarbamylphosphat, Dilithiumcarbamylphosphat und Gemische
davon. Geeignete Acetylphosphorsäuren
oder deren Salze umfassen beispielsweise Lithium-Kalium-Acetylphosphat.
Die Konzentration, in der der Phosphatgruppen-Donor verwendet wird,
hängt von
der Konzentration des Nucleosids als Phosphatgruppen-Akzeptor ab.
Der Phosphatgruppen-Donor wird gewöhnlich in einer Menge verwendet,
die das 1- bis 5-fache der des Nucleosids ist.
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Ein bevorzugtes Ergebnis der Reaktion
wird gewöhnlich
bei einer Temperatur von 20 bis 60°C, vorzugsweise 30 bis 40°C bei einem
pH auf der schwach sauren Seite von 3,5 bis 6,5, vorzugsweise 4,0
bis 5,0, erzielt. Wenn die Mutante der sauren Phosphatase mit einer
erhöhten
Temperaturbeständigkeit
verwendet wird, beträgt
die Reaktionstemperatur 20 bis 70°C,
vorzugsweise 30 bis 60°C.
Die Reaktion kann unter Anwendung jeder beliebigen stationären Methode
und Methode unter Rühren
durchgeführt
werden. Die Reaktionsdauer schwankt in Abhängigkeit von den Bedingungen,
wie der Aktivität
des zu verwendenden Enzyms und der Konzentration des Substrats,
beträgt
jedoch 1 bis 100 Stunden.
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Der so hergestellte Nucleosid-5'-phosphatester kann
nach Beendigung der Reaktion aus dem Gemisch abgetrennt und gewonnen
werden, indem eine Methode unter Verwendung eines synthetischen
Harzes zur Adsorption, eine Methode der Anwendung eines Fällungsmittels
und andere übliche
Methoden zum Gewinnen und Abtrennen angewendet werden.
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BEISPIELE
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Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf Beispiele speziell
erläutert,
die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt.
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Die Transphosphorylierungsaktivität wurde
unter folgenden Bedingungen unter Verwendung von Inosin als Substrat
gemessen. Die Reaktion wurde bei einem pH von 5,0 bei 40°C während 10
Minuten in einer Reaktionslösung
(1 ml) durchgeführt,
die 40 μmol/ml
Inosin, 100 μmol/ml
Natriumpyrophosphat, 100 μmol/ml Natriumacetat-Puffer
(pH 5,0) und ein Enzym enthielt. Die Reaktion wurde durch Zugabe
von 200 μl
2 n Chlorwasserstoffsäure
unterbrochen. Danach wurde der Niederschlag durch Zentrifugieren
entfernt. Die 5'-Inosinsäure, die
durch die Transphosphorylierungsreaktion produziert worden war,
wurde dann quantitativ bestimmt. Die Menge des Enzyms, die zur Herstellung
von 1 μmol
5'-Inosinsäure pro
1 Minute unter diesen Standard-Reaktionsbedingungen benötigt wurde,
wurde als 1 Einheit definiert.
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Die Phosphormonosterase-Aktivität wurde
unter Verwendung von 5'-Inosinsäure als
Substrat unter folgenden Bedingungen gemessen. Die Reaktion wurde
bei 30°C
während
10 Minuten in einer Reaktionslösung (1
ml) durchgeführt,
die 10 μmol/ml
5'-Inosinsäure, 100 μmol/ml MES/NaOH-Puffer
(pH 6,0) und ein Enzym enthielt. Die Reaktion wurde durch Zugabe
von 200 μl
2 n Chlorwasserstoffsäure
unterbrochen. Danach wurde der Niederschlag durch Zentrifugieren
entfernt. Das durch die hydrolytische Reaktion gebildete Inosin
wurde dann quantitativ bestimmt. Die Menge des Enzyms, die zur Produktion
von 1 μmol
Inosin pro 1 Minute unter diesen Standard-Reaktionsbedingungen benötigt wurde,
wurde als 1 Einheit definiert.
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Inosin und 5'-Inosinsäure wurden mit Hilfe der Hochleistungs-Flüssigchromatographie
(HPLC) unter den folgenden Bedingungen bestimmt.
Kolonne: | Cosmosil
5C18-AR (4,6 × 150
mm) (hergestellt von Nacalai Tesque); |
Mobile
Phase: | 5
mM Kaliumphosphat-Puffer (pH 2,8)/Methanol = 95/5; |
Fließrate: | 1,0
ml/min.; |
Temperatur: | Raumtemperatur; |
Nachweis: | UV,
245 nm. |
-
Im übrigen wurden in der Reaktion
zur Herstellung von Nucleosid-5'-phosphatestern
unter Verwendung von anderen Nucleosiden als Inosin als Ausgangsmaterialien
die Nucleoside als Ausgangsmaterialien und die gebildeten Nucleosid-5'-phosphatester in der vorstehend beschriebenen
Weise durch HPLC bestimmt.
-
Beispiel 1: Reinigung
und Charakterisierung von saurer Phosphatase, die von Morganella
morganii abgeleitet ist
-
Ein Nährmedium (pH 7,0, 50 ml), das
1 g/dl Pepton, 0,5 g/dl Hefeextrakt und 1 g/dl Natriumchlorid enthielt,
wurde in Sakaguchi-Kolben (500 ml) gegeben und 20 Minuten bei 120°C sterilisiert.
Eine Schrägkultur von
Morganella morganii NCIMB 10466 wurde einmal mit Hilfe einer Platinöse in jeden
der Kolben eingeimpft und dann bei 30°C während 16 Stunden unter Schütteln kultiviert.
Mikrobenzellen (etwa 3.000 g), die durch Zentrifugieren aus der
Kultur gewonnen wurden, wurden in 100 mM Kaliumphosphat-Puffer (1
1, pH 7,0) suspendiert. Eine Ultraschallbehandlung wurde bei 4°C während 20
Minuten durchgeführt,
um die Mikrobenzellen zu zerbrechen. Die behandelte Suspension wurde
zentrifugiert, um die unlösliche
Fraktion zu entfernen. Dabei wurde ein zellfreier Extrakt hergestellt.
Zu dem zellfreien Extrakt wurde Ammoniumsulfat zugesetzt, so dass eine
30%ige Sättigung
erreicht wurde. Der gebildete Niederschlag wurde durch Zentrifugieren
entfernt und dann wurde weiterhin Ammoniumsulfat zu dem Überstand
gegeben, bis 60% Sättigung
erreicht war. Der gebildete Niederschlag wurde durch Zentrifugieren
gewonnen und in 100 mM Kaliumphosphat-Puffer gelöst.
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Diese rohe Enzymlosung wurde vier
Mal gegen 5 1 100 mM Kaliumphosphat-Puffer (pH 7,0) dialysiert und
wurde dann auf eine DEAE-Toyopeal 650M-Kolonne (⌀ 4,1 × 22 cm) aufgegeben, mit 20
mM Kaliumphosphat-Puffer (pH 7,0) äquilibriert war, wonach mit
800 ml 20 nM Kaliumphosphat-Puffer gewaschen wurde (pH 7,0). Die
Transphosphorylierungsaktivität
wurde in einer Fraktion gefunden, die die Kolonne passierte, und
diese Fraktion wurde daher gewonnen.
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Die Fraktion wurde mit Ammoniumsulfat
versetzt, so dass eine 35%ige Sättigung
erreicht wurde, dann an einer Butyl-Toyopeal-Kolonne (⌀ 3,1 × 26 cm) adsorbiert, die mit
20 mM Kaliumphosphat-Puffer (pH 7,0) äquilibriert war, der Ammoniumsulfat
in 35%iger Sättigung
enthielt. Die Elution erfolgte unter Verwendung eines linearen Konzentrationsgradienten
von 35% Sättigung
bis 20% Sättigung
mit Kaliumphosphat-Puffer (pH 7,0).
-
Aktive Fraktionen wurden gewonnen
und gegen 1 1 50 mM Kaliumphosphat-Puffer (pH 7,0) dialysiert, wonach
sie auf eine Hydroxylapatit-Kolonne (Durchmesser 5 × 6,5 cm)
aufgebracht wurden, die mit 50 mM Kaliumphosphat-Puffer äquilibriert
war (pH 7,0). Die Elution erfolgte unter Anwendung eines linearen
Konzentrationsgradienten von 50 mM bis 300 mM Kaliumphosphat-Puffer (pH 7,0).
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Die aktiven Fraktionen wurden gewonnen
und durch Ultrafiltration konzentriert. Diese Enzymlösung wurde
auf eine HiLoad TM 16/60 Superdex 200-Kolonne (hergestellt von Pharmacia)
aufgebracht. Die Elution erfolgte in einer Fließrate von 1,0 ml/Minute unter
Verwendung eines 50 mM Kaliumphosphat-Puffers, der 100 mM Natriumchlorid
enthielt.
-
Nach dem vorstehend beschriebenen
Verfahren wurde das Enzym, welches Transphosphorylierungsaktivität zeigte,
aus dem zellfreien Extrakt etwa 550-fach gereinigt bei einer Gewinnungsrate
von etwa 10%. Die spezifische Aktivität und das Gewinnungsverhältnis dieses
Reinigungsverfahrens sind in Tabelle 1 gezeigt. Diese Enzymprobe
war bei der Elektrophorese an SDS-Polyacrylamidgel homogen.
-
-
Das gereinigte Enzym hatte folgende
Eigenschaften.
-
- (1) Wirkung: Eine Phosphatgruppe wird von einem Phosphatgruppen-Donor,
wie einer Polyphosphorsäure,
auf ein Nucleosid übertragen
und es wird ein Nucleosid-5'-phosphatester
gebildet. Umgekehrt besitzt dieses Enzym auch Aktivität für die Hydrolyse
des Phosphatesters.
- (2) Substratspezifität:
Substrate, die bei der Transphosphorylierungsreaktion als Phosphatgruppen-Donor
dienen, umfassen beispielsweise Pyrophosphorsäure, Tripolyphosphorsäure, Trimetaphosphorsäure, Tetrametaphosphorsäure, Hexametaphosphorsäure, Dinatriumphenylphosphat,
Dikaliumphenylphosphat, O,O-Diphenylphosphorsäureanhydrid, Dinatriumcarbamylphosphat,
Dikaliumcarbamylphosphat, Diammoniumcarbamylphosphat und Dilithiumcarbamylphosphat.
Substrate,
die als Phosphatgruppenakzeptor dienen, umfassen beispielsweise
Purinribosid, Inosin, Guanosin, Adenosin, Xanthosin, Uridin und
Cytidin. Andererseits gehören
zu Substraten, welche der Einwirkung in der Reaktion zur Hydrolyse
des Phosphatesters unterliegen, beispielsweise anorganische Phosphorsäuren, wie Pyrophosphorsaure,
Tripolyphosphorsäure,
Trimetaphosphorsäure,
Tetrametaphosphorsäure,
Hexametaphosphorsäure,
Phosphatester, wie Dinatriumphenylphosphat, Dikaliumphenylphosphat,
O,O-Diphenylphosphorsäureanhydrid,
Dinatriumcarbamylphosphat, Dikaliumcarbamylphosphat, Diammoniumcarbamylphosphat
und Dilithiumcarbamylphosphat, und 5'-Nucleotide, wie 5'-Purinribotid, 5'-Inosinsäure, 5'-Guanylsäure, 5'-Adenylsäure, 5'-Xanthylsäure, 5'-Uridylsäure und 5'-Cytidylsäure.
- (3) Optimaler pH: 5,2 (Transphosphorylierungsreaktion), 6.5
(Phosphatester-Hydrolysereaktion).
- (4) pH-Stabilität:
pH 3,0 bis 12,0 (Behandlung bei 30°C während 60 Minuten.
- (5) Optimale Temperatur: Etwa 35°C.
- (6) Temperaturbeständigkeit:
Beständig
bis 30°C
(Behandlung bei pH 7,0 während
30 Minuten).
- (7) Effekt der Zugabe von Metallionen und Inhibitor:
Dieses
Enzym zeigt keine Aktivierung seiner Aktivität durch die Zugabe eines Metallions.
Die Aktivität
wird inhibiert durch Ag2+, Pb2+,
Hg2+ und Cu2+. Die
Aktivität
wird außerdem
durch Iodessigsäure
inhibiert.
- (8) Molekulargewicht: Gemäß der Hochleistungs-Flüssigchromatographie
(TSKgel G-3000SW, hergestellt von Toyo Soda) ist das berechnete
Molekulargewicht etwa 190.000.
- (9) Molekulargewicht der Untereinheit: Gemäß der SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese beträgt das errechnete
Molekulargewicht der Untereinheit etwa 25.000.
-
Dieses Enzym zeigt nicht nur Aktivität für die Übertragung
, einer Phosphatgruppe auf ein Nucleosid, sondern auch die gegensätzliche
Aktivität
für die
Hydrolyse des Phosphatesters. Außerdem zeigt dieses Enzym eine
hydrolytische Aktivität
für Phosphatester
(Phosphomonoesteraseaktivität),
die nicht weniger als das 20-fache der Transphosphorylierungs-Aktivität beträgt. Andere
Eigenschaften sind in guter Übereinstimmung mit
denen einer bekannten sauren Phosphatase, die durch ein Bakterium
des Genus Morganella produziert wird (Microbiology, 140, S. 1341–1350 (1994)).
-
Es wurde somit klargestellt, dass
dieses Enzym eine saure Phosphatase ist.
-
10 g/dl Natriumpyrophosphat und 2
g/dl Inosin wurden in Natriumacetat-Puffern gelöst, die jeweils einen pH-Wert
von 5,5, 5,0, 4,5, 4,0 bzw. 3,5 hatten, zu denen die vorstehend
beschriebene Enzymprobe zugesetzt wurde, so dass eine Konzentration
von 50 Einheiten/dl erhalten wurde. Das Reaktionsgemische wurde
6 Stunden bei 30°C
inkubiert, während
der pH-Wert jeweils aufrecht erhalten wurde, und die Menge der gebildeten
5'-Inosinsäure wurde
im Verlauf der Zeit gemessen. Die produzierte Inosinsäure enthielt
nur 5'-Inosinsäure. Es
wurde keinerlei Bildung von 2'-Inosinsäure und
3'-Inosinsäure als
Nebenprodukt beobachtet. Das Ergebnis ist in 1 gezeigt. Die Geschwindigkeit der Bildung
von 5'-Inosinsäure hatte
ein Maximum bei pH 5,0. Jedoch die höchste angereicherte Menge an
5'-Inosinsäure war
bei einem niedrigeren pH höher.
Die Reaktionsbedingung eines pH-Werts von 4,0 war am wirksamsten
für die
Produktion von 5'-Inosinsäure, wobei 5'-Inosinsäure in einer Menge von 2,60
g/dl gebildet und angereichert wurde, indem die Reaktion während 3 Stunden
durchgeführt
wurde.
-
Beispiel 2: Phosphorylierungsreaktion
von verschiedenen Nucleosiden durch eine Probe der sauren Phosphatase,
die vorn Morganella morganii abgeleitet ist
-
10 g/dl Natriumpyrophosphat und 2
g/dl Inosin, Guanosin, Uridin oder Cytidin als Phosphatgruppen-Akzeptor
wurden in Natriumacetat-Puffer (pH 4,0) gelöst, zu dem die in Beispiel
1 hergestellte Enzymprobe zugesetzt wurde, so dass ihre Konzentration
50 Einheiten/dl betrug. Das Reaktionsgemisch wurde 3 Stunden bei
30°C inkubiert,
während
der pH bei 4,0 gehalten wurde. Die Menge des durch die Reaktion
gebildeten Nucleosid-5'-esters
ist in Tabelle 2 gezeigt.
-
Das gebildete Nucleotid enthielt
nur Nucleosid-5'-ester.
Es wurde keinerlei Bildung von Nucleosid-2'-ester und Nucleosid-3'-ester
als Nebenprodukt beobachtet.
-
-
Beispiel 3: Produktion
von 5'-Inosinsäure aus
verschiedenen Phosphatverbindungen als Phosphatgruppen-Donoren durch
eine Probe der sauren Phosphatase von Morganella morganii
-
Inosin (2 g/dl) und Natriumtripolyphosphat,
Natriumpolyphosphat (Handelsname: Polygon P, hergestellt von Chiyoda
Chemical), Dinatriumphenylphosphat oder Dinatriumcarbamylphosphat
(10 g/dl) als Phosphatgruppen-Donor wurden in einem Natriumacetat-Puffer
(pH 4,0) gelöst,
wozu die in Beispiel 1 hergestellte Enzymprobe zugesetzt wurde,
so dass ihre Konzentration 50 Einheiten/dl betrug. Das Reaktionsgemisch
wurde 3 Stunden bei 30°C
inkubiert, während
der pH bei 4,0 gehalten wurde. Die durch die Reaktion gebildete Menge
an 5'-Inosinsäure ist
in Tabelle 3 gezeigt.
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5'-Inosinsäure wurde
bei Verwendung jedes der Phosphatgruppen-Donoren wirksam gebildet und angereichert.
-
Jedoch war die angereicherte Menge
an 5'-Inosinsäure am höchsten,
wenn Natriumpolyphosphat als Phosphatgruppen-Donor verwendet wurde.
-
Tabelle
3
Phosphatgruppen-Donor | Gebildete 5'-Inosinsäure (g/dl) |
Natriumtripolyphosphat | 2,10 |
Natriumpolyphosphat | 2,72 |
Dinatriumphenylphosphat | 2,33 |
Dinatriumcarbamylphosphat | 2,54 |
-
Beispiel 4: Reinigung
und Charakterisierung der von Escherichia blattae abgeleiteten sauren
Phosphatase
-
Ein Nährmedium (pH 7,0, 50 ml), das
1 g/dl Pepton, 0,5 g/dl Hefeextrakt und 1 g/dl Natriumchlorid enthielt,
wurde in Sakaguchi-Kolben (500 ml) gegossen, die bei 120°C während 20
Minuten sterilisiert wurden. Eine Schrägkultur von Escherichia blattae
JCM 1650 wurde einmal mit einer Platinöse in jeden der Kolben eingeimpft
und dann 16 Stunden unter Schütteln
bei 30°C
kultiviert. Die Mikrobenzellen wurden durch Zentrifugieren aus der
Kultur gewonnen. Die Mikrobenzellen (etwa 3.300 g) wurden in 100
mM Kaliumphosphat-Puffer (11, pH 7,0) suspendiert. Eine Ultraschallbehandlung
wurde 20 Minuten bei 4°C
durchgeführt,
um die Mikrobenzellen zu zerbrechen. Die behandelte Lösung wurde
zentrifugiert, um deren unlösliche
Fraktion zu entfernen. Dabei wurde ein zellfreier Extrakt hergestellt.
-
Zu dem zellfreien Extrakt wurde Ammoniumsulfat
gegeben, so dass 30% Sättigung
erreicht wurde. Der gebildete Niederschlag wurde durch Zentrifugieren
entfernt und dann wurde weiterhin Ammoniumsulfat dem Überstand
zugesetzt, so dass 60% Sättigung
erreicht wurde. Der gebildete Niederschlag wurde durch Zentrifugieren
gewonnen und in 100 mM Kaliumphosphat-Puffer gelöst.
-
Diese rohe Enzymlösung wurde 4 Mal gegen 5 1
100 mM Kaliumphosphatpuffer (pH 7,0) dialysiert und wurde dann auf
eine DEAE-TOYOPEAL 650M-Kolonne aufgegeben (⌀ 6,2 × 35 cm), die mit 20 mM Kaliumphosphatpuffer
(pH 7,0) äquilibriert
worden war, wonach mit 20 mM Kaliumphosphatpuffer (pH 7,0) gewaschen wurde.
Die Transphosphorylierungsaktivität wurde in einer Fraktion aufgefunden,
welche die Kolonne passierte, und daher wurde diese Fraktion gewonnen.
-
Zu der aktiven Fraktion wurde Ammoniumsulfat
gegeben, so dass 35% Sättigung
erreicht wurde, und diese Fraktion wurde dann auf eine Butyl-Toyopeal-Kolonne
aufgegeben (⌀ 5,0 × 22,5 cm),
die mit 20 mM Kaliumphosphat-Puffer (pH 7,0), der Ammoniumsulfat
bis zu 35% Sättigung
enthielt, äquilibriert
war. Die Elution erfolgte unter Verwendung eines linearen Konzentrationsgradienten
von 35% Sättigung
bis 20% Sättigung
eines Kaliumphosphat-Puffers (pH 7,0).
-
Aktive Fraktionen wurden gewonnen
und gegen 1 Liter 100 mM Kaliumphosphatpuffer (pH 7,0) dialysiert,
wonach sie auf eine Hydroxylapatit-Kolonne (⌀ 3,0 × 7,0 cm) aufgegeben wurden,
die mit 100 mM Kaliumphosphat-Puffer (pH 7,0) äquilibriert war. Die Elution
erfolgte unter Verwendung eines linearen Konzentrationsgradienten
von 50 mM bis 100 mM Kaliumphosphat-Puffer (pH 7,0) wobei aktive Fraktionen
gewonnen wurden.
-
Diese Enzymlösung wurde gegen 1 1 10 mM
Kaliumphosphat-Puffer (pH 6,0) dialyisiert, wonach sie auf eine
CM-Toyopearl-Kolonne (⌀ 2,0 × 14,0 cm)
aufgebracht wurde, die mit 10 mM Kaliumphosphat-Puffer (pH 6,0) äquilibriert
war. Die Elution erfolgte unter Anwendung eines linearen Konzentrationsgradienten
in Kaliumphosphat-Puffer (pH 6,0), der 0 mM bis 300 mM Kaliumchlorid
enthielt. Die aus der Kolonne eluierten aktiven Fraktionen wurden
gewonnen. Nach der vorstehend beschriebenen Verfahrensweise wurde
das Transphosphorylierungsaktivität aufweisende Enzym aus dem
zellfreien Extrakt gewonnen und auf etwa das 600-fache gereinigt.
Das Gewinnungsverhältnis
betrug etwa 16%. Die spezifische Aktivität und das Gewinnungsverhältnis bei
diesem Reinigungsverfahren sind in Tabelle 4 gezeigt. Die Enzymprobe
war homogen bei der Elektrophorese an SDS-Polyacrylamidgel.
-
-
-
Das gereinigte Enzym hatte die folgenden
Eigenschaft.
-
- (1) Wirkung: Eine Phosphatgruppe wird von einem Phosphatgruppen-Donor,
wie einer Polyphosphorsäure,
auf ein Nucleosid übertragen,
und ein Nucleosid-5'-phosphatester
wird hergestellt. Umgekehrt zeigt dieses Enzym auch Aktivität für die Hydrolyse
des Phosphatesters.
- (2) Substratspezifität:
Zu Phosphatgruppen-Donoren in der Transphosphorylierungsreaktion
gehören
beispielsweise Pyrophosphorsäure,
Tripolyphosphorsäure,
Trimetaphosphorsäure,
Tetrametaphosphorsäure, Hexametaphosphorsäure, Dinatriumphenylphosphat,
Dikaliumphenylphosphat, O,O-Diphenylphosphorsäureanhydrid,
Dinatriumcarbamylphosphat, Dikaliumcarbamylphosphat, Diammoniumcarbamylphosphat
und Dilithiumcarbamylphosphat. Geeignete Phosphatgruppen-Akzeptoren umfassen
beispielsweise Purinribosid, Inosin, Guanosin, Adenosin, Xanthosin,
Uridin und Cytidin.
Andererseits gehören zu Verbindungen, welche
der Einwirkung in der Phosphatester-Hydrolysereaktion unterliegen,
beispielsweise anorganische Phosphorsäuren, wie Pyrophosphorsäure, Tripolyphosphorsäure, Trimetaphosphorsäure, Tetrametaphosphorsäure, Hexametaphosphorsäure, Phosphatester,
wie Dinatriumphenylphosphat, Dikaliumphenylphosphat, O,O-Diphenylphosphorsäureanhydrid,
Dinatriumcarbamylphosphat, Dikaliumcarbamylphosphat, Diammoniumcarbamylphosphat
und Dilithiumcarbamylphosphat, und 5'-Nucleotide, wie 5'-Purinribotid, 5'-Inosinsäure, 5'-Guanylsäure,-5'-Adenylsäure, 5'- Xanthylsäure, 5'-Uridylsäure und 5'-Cytidylsäure.
- (3) Optimaler pH: 5,2 (Transphosphorylierungsreaktion), 6,5
(Hydrolysereaktion des Phosphatesters).
- (4) pH-Stabilität:
pH 3,5 bis 12,0 (Behandlung bei 30°C während 60 Minuten).
- (5) Optimale Temperatur: Etwa 35°C.
- (6) Temperaturstabilität:
Beständig
bis 40°C
(Behandlung bei pH 7,0 während
30 Minuten).
- (7) Wirkung des Zusatzes von Metallion und Inhibitor:
Dieses
Enzym zeigt keine Aktivierung seiner Aktivität durch Zugabe irgend eines
Metallions. Die Aktivität
wird durch Fe2+, Ag2+,
Pb2+, Hg2+ und Cu2+ inhibiert. Die Aktivität wird außerdem durch Iodessigsäure inhibiert.
- (8) Molekulargewicht: Das errechnete Molekulargewicht ist etwa
188.000 gemäß Hochleistungs-Flüssigchromatographie
(TSKgel G-3000SW,
hergestellt von Toyo Soda).
- (9) Molekulargewicht der Untereinheit: Das berechnete Molekulargewicht
der Untereinheit ist etwa 24.500 gemäß der SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese.
-
Dieses Enzym zeigt nicht nur Aktivität für die Übertragung
von Phosphatgruppen auf Nucleoside, sondern auch die umgekehrte
Aktivität
zur Hydrolyse von Phosphatestern in gleicher Weise, wie das Enzym,
das aus dem zellfreien Extrakt von Morganella morganii NCIMB 10466
gewonnen und gereinigt wurde. Außerdem zeigt dieses Enzym eine
hydrolytische Aktivität
gegenüber
Phosphatester (Phosphomonoesteraseaktivität), die nicht . weniger als
das 30-fache der Transphosphorylisierungsaktivität ist. Es wurde damit klargestellt,
dass dieses Enzym eine saure Phosphatase ist.
-
Natriumpyrophosphat (15 g/dl) und
Inosin (3g/dl) wurden in Natriumacetat-Pufferlösungen gelöst, die jeweils pH-Werte von
5,5, 5,0, 4,5, 4,0 bzw. 3,5 hatten. Die vorstehend beschriebene
Enzymprobe wurde zu diesen gegeben, so dass eine Konzentration von
50 Einheiten/dl erhalten wurde. Das Reaktionsgemisch wurde 6 Stunden
bei 30°C
inkubiert, während
jeweils der pH-Wert aufrecht erhalten wurde und die Menge der gebildeten
5'-Inosinsäure wurde
im Verlauf der Zeit gemessen. Die gebildete Inosinsäure enthielt
nur 5'-Inosinsäure. Es
wurde keine Bildung von 2'-Inosinsäure und
3'-Insosinsäure als
Nebenprodukt beobachtet. Das Ergebnis ist in 2 gezeigt. Die Bildungsgeschwindigkeit
der 5'-Inosinsäure hatte
bei pH 5,0 ein Maximum. Jedoch war die maximale angereicherte Menge
an 5'-Inosinsäure bei
einem niedrigeren pH-Wert höher.
Die Reaktionsbedingung von pH 4,0 war zur Herstellung von 5'-Inosinsäure am wirksamsten. 5'-Inosinsäure wurde
in einer Menge von 1,56 g/dl gebildet und angereichert, wenn die
Reaktion bei 30°C
und einem pH-Wert von 4,0 während
3 Stunden durchgeführt
wurde.
-
Beispiel 5: Phosphorylierungsreaktion
von verschiedenen Nucleosiden durch eine Probe der sauren Phosphatase,
die von Escherichia blattae abgeleitet ist
-
Natriumpyrophosphat (15 g/dl) und
Inosin, Guanosin, Uridin oder Cytidin (3g/dl) wurden in Natriumacetat-Puffer
(pH 4,0) gelöst,
wozu die in Beispiel 4 hergestellte Enzymprobe zugefügt wurde,
so dass deren Konzentration 50 Einheiten/dl betrug. Das Reaktionsgemisch
wurde 3 Stunden bei 35°C
inkubiert, während
der pH-Wert bei 4,0 gehalten wurde. Die Menge des gebildeten Nucleosid-5'-esters ist in Tabelle
5 gezeigt.
-
Das gebildete Nucleotid enthielt
nur Nucleosid-5'-ester.
Es wurde keinerlei Bildung von Nucleosid-2'-ester und Nucleosid-3'-ester
als Nebenprodukte beobachtet.
-
-
Beispiel 6: Produktion
von 5'-Inosinsäure aus
verschiedenen Phosphatverbindungen als Phosphatgruppen-Donoren durch
eine Probe der sauren Phosphatase, die von Escherichia blattae abgeleitet
ist
-
Inosin (2 g/dl) und Natriumtripolyphosphat,
Natriumpolyphosphat (Handelsname: Polygon P, hergestellt von Chiyoda Chemical),
Dinatriumphenylphosphat oder Dinatriumcarbamylphosphat (10 g/dl)
als Phosphatgruppen-Donor wurde in Natriumacetat-Puffer (pH 4,0)
gelöst.
Dazu wurde die in Beispiel 4 hergestellte Enzymprobe zugegeben,
so dass ihre Konzentration 50 Einheiten/dl betrug. Das Reaktiosgemisch
wurde 3 Stunden bei 35°C
inkubiert, während
der pH bei 4,0 gehalten wurde. Die Menge der gebildeten 5'-Inosinsäure ist
in Tabelle 6 gezeigt.
-
5'-Inosinsäure wurde
bei Verwendung jedes der Phosphatgruppen-Donoren wirksam gebildet und angereichert.
Jedoch war die angereicherte Menge an 5'-Inosinsäure am höchsten, wenn Natriumpolyphosphat als
Phosphatgruppen-Donor verwendet wurde.
-
Tabelle
6
Phosphatgruppen-Donor | Gebildete 5'-Inosinsäure (g/dl) |
Natriumtripolyphosphat | 1,20 |
Natriumpolyphosphat | 1,79 |
Dinatriumphenylphosphat | 1,50 |
Dinatriumcarbamylphosphat | 1,53 |
-
Beispiel 7: Isolierung
des für
saure Phosphatase codierenden Gens aus dem Chromosom von Morganella
morganii
-
(1) Bestimmung der N-terminalen
Aminosäuresequenz
-
Die saure Phosphatase, die aus dem
zellfreien Extrakt von Morganella morganii NCIMB 10466 nach der
in Beispiel 1 beschriebenen Methode gewonnen und gereinigt wurde,
wurde an einer DITC-Membran (hergestellt von Milligen/Biosearch) adsorbiert
und die N-terminale Aminosäuresequenz
wurde unter Verwendung eines Prosequencer 6625 (hergestellt von
Milligen/Biosearch) bestimmt. Die N-terminale Aminosäuresequenz, die
20 Reste enthält,
wurde bestimmt und ist in SEQ ID NR. 1 in der Sequenzliste gezeigt.
-
(2) Isolierung eines DNA-Fragments,
welches das für
saure Phosphatase codierende Gen enthält
-
Chromosomale DNA wurde aus einer
Kultur von Mikrobenzellen von Morganella morganii NCIMB 10466 nach
der Methode von Murray und Thomson (Nucl. Acid Res., 4321, 8 (1980))
extrahiert. Die chromosomale DNA wurde mit Hilfe des Restriktionsenzyms
Sau3AI partiell abgebaut. Danach wurden DNA-Fragmente von 3 bis
6 kbp mit Hilfe der Saccharose-Dichtegradienten-Zentrifugierung
fraktioniert. Ein Plasmidvektor pUC118 (hergestellt von Takara Shuzo)
wurde mit dem Restriktionsenzym BamHI verdaut, und dann mit den
partiell abgebauten chromosomalen DNA-Fragmenten ligiert. Die DNA-Ligierung
erfolgte unter Verwendung eines DNA-Ligations-Kits (hergestellt
von Takara Shuzo) gemäß einer
angegebenen Methode. Danach wurde Escherichia coli JM109 (hergestellt
von Takara Shuzo) mit dem erhaltenen DNA-Gemisch nach einer üblichen
Methode transformiert. Die Transformanten wurden auf einem L-Agarmedium,
das 100 μg/ml
Ampicillin enthielt, ausgestrichen und wurden zur Herstellung einer
Genbibliothek gezüchtet.
-
Eine Reaktionslösung, die 4 mM p-Nitrophenylphosphorsäure und
100 mM MES/NaOH-Puffer (pH 6,5) enthielt, wurde auf die Oberfläche des
Agarmediums, auf dem die Transformanten gezüchtet wurden, gegossen und
die Temperatur wurde 15 Minuten lang bei 30°C gehalten. Stämme, welche
die Phosphataseaktivität
exprimierten, setzten p-Nitrophenol frei und zeigten eine Gelbfärbung. Unter
Verwendung dieser Erscheinung als Indikator wurden daher Transformanten
selektiert. Als Ergebnis der Selektion einer Gen-Expressionsbibliothek,
die etwa 20.000 Transformantenstämme
umfasste, wurden 30 Transformantenstämme erhalten, welche Phosphataseaktivität exprimierten.
-
Die Transformanten (30 Stämme), welche
die Phosphataseaktivität
exprimiert hatten, wurden der Isolierung von einzelnen Kolonien
unterworfen. Einzelne Kolonien wurden auf ein L-Medium (2,5 ml),
das 100μg/ml
Ampicillin enthielt, aufgeimpft und wurden 16 Stunden bei 37°C kultiviert.
Natriumacetat-Puffer (100 mM, pH 5,0, 50 μl), der Inosin (2 g/dl) und
Natriumpyrophosphat (10 g/dl) enthielt, wurde zu den aus der Kultur gewonnen
Mikrobenzellen gegeben und das Reaktionsgemisch wurde 16 Stunde
bei 30°C
inkubiert. Die Produktion von 5'-Inosinsäure wurde
durch HPLC-Analyse bestimmt, so dass Mikrobenstämme mit Transphosphorylierungsaktivität selektiert
wurden. Als Ergebnis wurden erfolgreich 5 Stämme von Transformanten erhalten,
die Transphosphorylierungsaktivität zeigten und von denen angenommen
wurde, dass sie ein DNA-Fragment tragen, welches das gewünschte Gen
für saure
Phosphatase enthält.
-
Beispiel 8: Bestimmung
der Nucleotidsequenz eines Gens für saure Phosphatase, das von
Morganella morganii NCIMB 10466 abgeleitet ist
-
Das eingefügte DNA-Fragment wurde analysiert,
indem ein Plasmid mit Hilfe einer Methode der alkahischen Lyse (Molecular
Cloning 2nd edition (J. Sambrook, E. F. Fritsch aund T. Maniatis,
Cold Spring Harbour Laboratory Press, S. 25 (1989)) aus einem Stamm
der Transformanten hergestellt wurde, von dem angenommen wurde,
dass er das DNA-Fragment beherbergt., welches das in Beispiel 7
erhaltene, von Morganelle morganii NCIMB 10466 abgeleitete Gen für saure
Phosphatase enthält.
-
Dieses Plasmid wurde als pMPI501
bezeichnet. 3 zeigt
die ermittelte Restriktionsenzym-Karte des insertierten DNA- Fragments.
-
Die Region des sauren Phosphatase-Gens
wurde durch Subklonen weiter spezifiziert. Als Ergebnis wird angenommen,
dass dieses Gen für
saure Phosphatase in einem Fragment einer Größe von 1,2 Kbp enthalten war,
das durch die Restriktionsenzyme HindIII und EcoRI ausgeschnitten
wurde. Um die Nucleotidsequenz zu bestimmen, wurde Plasmid DNA konstruiert,
in der das Fragment von 1,2 kbp mit pUC118 ligiert wurde, welches
mit HindIII und EcoRI gespalten worden war.
-
Escherichia coli JM109 (hergestellt
von Takara Shuzo) wurde nach einer üblichen Methode mit dieser als
pMPI505 bezeichneten Plasmid-DNA transformiert und wurde dann auf
ein L-Agarmedium
ausgestrichen, das 100 μg/ml
Ampicillin enthielt, um einen Transformanten zu erhalten.
-
Das Plasmid wurde aus dem Transformanten
von Escherichia coli JM109 (hergestellt von Takara Shuzo), der pMPI505
beherbergte, mit Hilfe der alkalischen Lysemethode extrahiert, um
die Nucleotidsequenz zu bestimmen. Die Nucleotidsequenz wurde mit
Hilfe einer Methode von Sanger (J. Mol. Biol., 143, 161 (1980)) bestimmt,
indem ein Taq DyeDeoxy Terminator Cycle Sequencing Kit (hergestellt
von Applied Biochemical) verwendet wurde. Die Nucleotidsequenz eines
bestimmten offenen Leserahmens ist in SEQ ID No. 2 in der Sequenzliste
gezeigt. Die Aminosäuresequenz
des Proteins, die von der Nucleotidsequenz abgeleitet ist, ist in
SEQ ID NR. 3 in der Sequenzliste gezeigt. Eine Teilsequenz, die
vollständig
mit der N-terminalen Aminosäuresequenz
des gereinigten Enzyms übereinstimmte,
wurde in der Aminosäuresequenz
gefunden. Der N-Terminus des gereinigten Enzyms beginnt mit dem
21. Alaninrest der in SEQ ID NR. 3 gezeigten Sequenz. Es wird daher
angenommen, dass die in SEQ ID NR. 3 gezeigte Aminosäuresequenz
die eines Vorläuferproteins ist
und dass ein Peptid, welches den Bereich von dem ersten Methioninrest
bis zum dem 20. Alaninrest umfasst, nach der Translation eliminiert
wird. Die somit abgeleitete Aminosäuresequenz des reifen Proteins
ist in SEQ ID NR. 4 in der Sequenzliste gezeigt. Das Molekulargewicht
des reifen Proteins, das aus der Aminosäuresequenz bestimmt wurde,
wird zu 24,9 Kilodalton berechnet, was in guter Übereinstimmung mit dem Ergebnis
der SDS-PAGE des gereinigten Enzyms ist. In Übereinstimmung mit den vorstehend
beschriebenen Ergebnissen und wegen der Tatsache, dass ein Transformant,
der ein Plasmid, welches dieses Fragment enthält, beherbergte, Transphosphorylierungsaktivität zeigte,
wurde festgelegt, dass dieser offene Leseraster der Bereich war,
der für
die angestrebte saure Phosphatase codiert.
-
Die Nucleotidsequenz und die Aminosäuresequenz
wurden jeweils mit bekannten Sequenzen auf Homologie verglichen.
Dazu wurden EMBL- und SWISS-PROT-Datenbanken verwendet. Als Ergebnis
wurde gefunden, dass die in SEQ ID NR. 2 in der Sequenzliste gezeigte
Nucleotidsequenz mit der Nucleotidsequenz eines bekannten, von Morganella
morganii abgeleiteten sauren Phosphatase-Gens übereinstimmt (Thaller, M. C.
et al., Microbiology, 140, 1341 (1994)), mit der Ausnahme, dass
in der letzteren folgende Unterschiede existieren: Das 54. G ist
A, das 72. G ist A, das 276. T ist G, das 378. T ist C, das 420.
G ist T, das 525. C ist G, das 529. C ist T und das 531. G ist A
und dass die Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NR. 4 in der Sequenzliste gezeigt ist, die gleiche
wie die des von Morganella morganii abgeleiteten sauren Phosphatase-Gens
ist. Das Gen, das für
das Protein codiert, welches die in SEQ ID NR. 4 in der Sequenzliste
gezeigte Aminosäuresequenz
enthält,
ist das Gen für
saure Phosphatase von Morganella morganii NCIMB 10466.
-
Das Vorläuferprotein enthält 249 Aminosäuren und
das von dieser Sequenz abgeleitete Molekulargewicht des Proteins
ist 27,0 Kilodalton.
-
Der Stamm von Escherichia coli JM109,
der mit dem Plasmid pMPI505 transformiert ist, wurde als AJ13143
bezeichnet, und wurde bei dem National Institute of Bioscience and
Human Technology of Agency of Industrial Science and Technology
(Postadresse: 305, 1–3,
Higashi 1-chome, Tsukuba-shi, Ibarakiken, Japan) am 23. Februar
1996 unter den Bedingungen des Budapester Vertrags international
hinterlegt und hat die Hinterlegungsnummer FERM BP-5422 erhalten.
-
Beispiel 9: Amplifikation
der Aktivität
durch Expression des von Morganella morganii NCIMB 10466 abgeleiteten
Gens für
saure Phosphatase
-
Das in Beispiel 8 konstruierte Escherichia
coli JM109/mPI505 wurde auf ein L-Medium (50 ml) aufgeimpft, das
100 μg/ml
Ampicillin und 1 mM IPTG enthielt, und wurde 16 Stunden lang bei
37°C kultiviert.
Die Mikrobenzellen wurden aus dieser Kultur durch Zentrifugieren
gewonnen und wurden einmal mit physiologischer Kochsalzlösung gewaschen.
Die Mikrobenzellen wurden in 100 mM Kaliumphosphatpuffer (5 ml,
pH 7,2) suspendiert und wurden durch eine Behandlung mit Ultraschall
während
20 Minuten bei 4°C
aufgebrochen. Die behandelte Lösung
wurde zum Entfernen einer unlöslichen
Fraktion zentrifugiert, wobei ein zellfreier Extrakt hergestellt
wurde.
-
Die Transphosphorylierungsaktivität des erhaltenen
zellfreien Extrakts wurde bestimmt, wobei als Vergleich zellfreie
Extrakte verwendet wurden, die aus den Bildtyp-Stämmen von
Morganella morganii und Escherichia coli JM109, die mit dem Plasmid
pUC118 in gleicher Weise, wie vorstehend beschrieben, transformiert worden
waren. Das Ergebnis ist in Tabelle 7 gezeigt. In Escherichia coli
JM109/pUC118 wurde keine Transphosphorylierungsaktivität festgestellt.
Die Transphosphorylierungsaktivität war auch in dem Wildtyp-Stamm von
Morganella morganii niedrig. Andererseits zeigte Escherichia coli
JM109/pMPI505 eine hohe Transphosphorylierungsaktivität, die,
angegeben als spezifische Aktivität, das 150-fache der des Wildtyp-Stamms
von Morganella morganii betrug. Durch das Ergebnis wurde gezeigt,
dass das eingeschleuste DNA-Fragment ermöglicht, dass Escherichia coli
saure Phosphatase in hohem Ausmaß exprimiert.
-
Tabelle
7
Mikroorganismenstamm | Transphosphorylierungsaktivität (Einheiten/mg) |
Morganella
morganii NCIMB 10466 | 0,008 |
Escherichia
coli JM109/pUC118 | nicht gefunden |
Escherichia
coli JM109/pMPI505 | 1,250 |
-
Beispiel 11: Isolierung
des für
saure Phosphatase Codierenden Gens aus dem Chromosom von Escherichia blattae
-
(1) Bestimmung der N-terminalen
Aminosäuresequenz
-
Die aus dem zellfreien Extrakt von
Escherichia blattae JCM 1650 erhaltene und gereinigte saure Phosphatase
wurde an einer DITC-Membran (hergestellt von Milligen/Biosearch)
adsorbiert und ihre N-terminale Aminosäuresequenz wurde unter Verwendung
eines Prosequenzers 6625 (hergestellt von Milligen/Biosearch)' bestimmt. Es wurde
eine N-terminale Aminosäuresequenz gefunden,
welche die in SEQ ID NR. 8 in der Sequenzliste gezeigten 15 Reste
enthielt.
-
(2) Isolierung des DNA-Fragments,
welches das für
saure Phosphatase codierende Gen enthält
-
Chromosiomale DNA wurde nach der
Methode von Murray und Thomson (Nucl. Acid Res., 4321, 8 (1980))
aus den gezüchteten
Zellen von Escherichia blattae JCM 1650 extrahiert. Die chromosomale
DNA wurde mit Sau3AI partiell abgebaut. Danach wurden DNA-Fragmente
von 3 bis 6 kbp mit Hilfe der Saccharose-Dichtgradienten-Zentrifugation fraktioniert.
Ein Plasmidvektor pUC118 (hergestellt von Takara Shuzo) wurde mit
BamHI verdaut und mit den partiell abgebauten chromosomalen DNA-Fragmenten
ligiert. Die DNA-Ligierung erfolgte unter Verwendung eines DNA-Ligations-Kits
(hergestellt von Takara. Shuzo) nach einer angegebenen Methode.
Danach wurde Escherichia coli JM 109 (hergestellt von Takara Shuzo)
mit Hilfe einer üblichen
Methode mit dem erhaltenen DNA-Gemisch transformiert. Die Transformanten
wurden auf ein L-Agarmedium, das 100 μg/ml Ampicillin enthielt, ausgestrichen
und wurden gezüchtet,
wobei eine Genbibliothek hergestellt wurde.
-
Eine Reaktionslösung, die 4 mM p-Nitrophenylphosphorsäure und
100 mM MES/NaOH-Puffer (pH 6,5) enthielt, wurde auf die Oberfläche des
Agarmediums, auf dem die Transformanten gewachsen waren, gegossen
und die Temperatur wurde 15 Minuten bei 30°C gehalten. Stämme, welche
die Phosphataseaktivität exprimieten,
setzten p-Nitrophenol frei und zeigten eine Gelbfärbung. Unter
Ausnutzung dieser Erscheinung als Indikator wurden daher Transformanten
selektiert. Als Ergebnis des Screenens einer chromosomalen Genexpressionsbibliothek,
die etwa 8.000 Transformantentstämme
enthielt, wurden 14 Transformantenstämme erhalten, welche Phosphataseaktivität exprimiert
hatten.
-
Die Transformanten (14 Stämme), welche
die Phosphataseaktivität
exprimierten, wurden einer Einzelkolonie-Isolierung unterworfen.
Einzelne Kolonien wurden auf ein L-Medium (2,5 ml), das 100 μg/ml Ampicillin enthielt,
geimpft und wurden 16 Stunden bei 37°C kultiviert. Natriumacetat-Puffer
(100 mM, pH 5,0, 50 μl),
der Inosin (2 g/dl) und Natriumpyrophosphat (10 g/dl) enthielt,
wurde zu den aus der Kulturflüssigkeit
gewonnenen Mikrobenzellen gegeben, um die Reaktion während 16
Stunden bei 30°C
durchzuführen.
Die Produktion von 5'-Inosinsäure wurde
durch HPLC-Analyse nachgewiesen, wobei Stämme selektiert wurden, welche
Transphosphorylierungsaktivität
hatten. Als Ergebnis wurden erfolgreich 3 Stämme von Transformanten erhalten, welche
Transphosphorylierungsaktivität
zeigten und von welchen angenommen wurde, dass sie das DNA-Fragment
beherbergten, welches das gewünschte
saure Phosphatase-Gen enthält.
-
Beispiel 12: Bestimmung der Nucleotidsequenz
des Gens für
saure Phosphatase, das von Escherichia blattae JCM 1650 abgeleitet
ist Das insertierte DNA-Fragment wurde analysiert, indem mit Hilfe
der Alkali-Lysemethode ein Plasmid aus einem Stamm der Transformanten
extrahiert wurde, von dem angenommen wurde, dass er das saure Phosphatase-Gen,
abgeleitet von Escherichia blattae JCM 1650, das in Beispiel 11
erhalten wurde, beherbergte. Dieses Plasmid wurde als pEPI301 bezeichnet.
Die 5 zeigt die Restriktionsenzym-Karte,
die für
das insertierte DNA-Fragment bestimmt wurde.
-
Die Region des Gens für saure
Phosphatase wurde durch Subklonieren weiter spezifiziert. Als Ergebnis
wurde festgestellt, dass dieses saure Phosphatase-Gen in einem Fragment
einer Größe von 2,4
Kbp vorlag, das durch die Restriktionsenzyme ClaI und BamHI ausgeschnitten
wurde. Um die Nucleotidsequenz zu bestimmen, wurde daher Plasmid
DNA konstruiert, in welcher das Fragment mit pBluescript KS (+)
(hergestellt von Stratagene) ligiert wurde, welches mit ClaI und
BamHI geschnitten worden war. Escherichia coli JM109 (hergestellt
von Takara Shuzo) wurde mit der als pEPI305 bezeichneten Plasmid-DNA
nach einer üblichen
Methode transformiert und dann auf einem L-Agarmedium ausgestrichen,
welches 100 μg/ml
Ampicillin enthielt, um einen Transformanten herzustellen.
-
Das Plasmid wurde aus dem Transformanten
von Escherichia coli JM109 (hergestellt von Takara Shuzo), der pEPI305
beherbergte, durch Alkali-Lyse extrahiert, um die Nucleotidsequenz
zu bestimmen. Eine Nucleotidsequenz mit dem bestimmten offenen Leseraster
ist in SEQ ID NR. 6 in der Sequenzliste gezeigt. Die Aminosäuresequenz
des Proteins, die von der Nucleotidsequenz abgeleitet wurde, ist
in SEQ ID NR. 7 in der Sequenzliste dargestellt. Eine Teilsequenz,
die völlig
mit der N-terminalen
Aminosäuresequenz
des gereinigten Enzyms übereinstimmte,
wurde in der Aminosäuresequenz
aufgefunden. Das N-Ende
des gereinigten Enzyms startet mit dem 19. Leucinrest der in SEQ
ID NR. 7 gezeigten Sequenz. Es wird daher angenommen, dass die in
SEQ ID NR. 7 gezeigte Aminosäuresequenz
die eines Vorläuferproteins
ist und dass ein Peptid, welches den Bereich von dem ersten Methioninrest
bis zu dem 18. Alaninrest umfasst, nach der Translation eliminiert
wird. Die so abgeleitete Aminosäuresequenz
des reifen Proteins ist in SEQ ID NR. 8 in der Sequenzliste gezeigt.
Das geschätzte
Molekulargewicht des reifen Proteins wird somit zu 25,1 Kilodalton
errechnet, was gut mit dem Ergebnis der SDS-PAGE für das gereinigte
Enzym übereinstimmt.
Mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Ergebnisse und wegen der
Tatsache, dass der Transformant, der das dieses Fragment enthaltende
Plasmid beherbergte, Transphosphorylierungsaktivität zeigte,
wurde festgelegt, dass dieses offene Leseraster die Region ist,
welche für
die gewünschte
saure Phosphatase codiert.
-
Das Gen, welches für das Protein
codiert, das die in SEQ ID NR. 8 in der Sequenzliste gezeigte Aminosäuresequenz
hat, ist das Gen für
saure Phosphatase von Escherichia blattae JCM 1650.
-
Die Nucleotidsequenz und die Aminosäuresequenz
wurden jeweils mit bekannten Sequenzen verglichen, um Homologie
festzustellen. Dabei wurden Datenbanken von EMBL und SWISS-PROT
verwendet. Als Ergebnis wurde gefunden, dass das in SEQ ID NR. 8
gezeigte Protein und die für
dieses codierende DNA neu sind. Ein Vorläuferprotein, das durch dieses
Gen codiert wird, umfasst 249 Aminosäuren und das Molekulargewicht
des Proteins, das von dieser Sequenz abgeleitet wurde, ist 27,0
Kilodalton.
-
Die Aminosäuresequenz wurde auf Homologie
mit bekannten Sequenzen verglichen. Im Ergebnis zeigte dieses Protein
einen hohen Grad der Homologie mit der sauren Phosphatase von Providencia
stuartii (77,1%), mit der sauren Phosphatase von Morganella morganii
gemäß Beispiel
8 (77,1%) und mit der sauren Phosphatase von Salmonella typhimurium
(44,3%).
-
Der Stamm von Escherichia coli JM109,
der mit dem Plasmid pEPI305 transformiert ist, wurde als AJ13144
bezeichnet und wurde am 23. Februar 1996 in dem National Institute
of Bioscience and Human Technology of Agency of Industrial Science
and Technology (postal code: 305, 1–3, Higashi 1-chome, Tsukuba-shi, Ibaraki-ken,
Japan) unter den Bedingungen des Budapester Vertrags international
hinterlegt und hat die Hinterlegungsnummer FERM BP-5423 erhalten.
-
Beispiel 13' Amplifikation der
Aktivität
durch Expression des Gens für
saure Phosphatase, das von Escherichia blattae JCM 1650 abgeleitet
ist
-
Das in Beispiel 12 konstruierte Escherichia
coli JM109/pEPI305 wurde in ein L-Medium (50 ml), das 100 μg/ml Ampicillin
und 1 mM IPTG enthielt, eingeimpft und 16 Stunden lang bei 37°C kultiviert.
Die Mikrobenzellen wurden durch Zentrifugieren aus der Kultur gewonnen
und einmal mit physiologischer Kochsalzlösung gewaschen. Die Mikrobenzellen
wurden in 100 mM Kaliumphosphatpuffer (5 ml, pH 7,2) suspendiert
und durch Behandlung mit Ultraschall bei 4°C während 20 Minuten aufgebrochen.
Die behandelte Lösung
wurde zentrifugiert, um eine unlösliche
Fraktion zu entfernen, wobei ein zellfreier Extrakt erhalten wurde.
-
Die Transphosphorylierungsaktivität des erhaltenen
zellfreien Extrakts wurde in gleicher Weise, wie vorstehend beschrieben
ist, bestimmt, wobei als Vergleichsproben zellfreie Extrakte verwendet
wurden, die von den Wildtyp-Stämmen
von Escherichia blattae und Escherichia coli JM109, die mit dem
Plasmid pBluescript KS(+) wie oben beschrieben transformiert sind,
verwendet wurden. Das Ergebnis ist in Tabelle 8 gezeigt. In Escherichia
coli JM109/pBluescript KS(+) wurde keine Transphosphorylierungsaktivität gefunden.
Auch in dem Stamm von Escherichia blattae des Wildtyps war die Transphosphorylierungsaktivität niedrig.
Andererseits zeigte Escherichia coli JM109/pEPI305 eine hohe Transphosphorylierungsaktivität, die das
120-fache, als spezifische Aktivität, der des Wildtyp-Stamms von
Escherichia blattae betrug. Durch dieses Ergebnis wurde gezeigt,
dass das eingeschleuste DNA-Fragment ermöglicht, dass Escherichia coli
die saure Phosphatase in einem hohen Grad exprimiert.
-
Tabelle
8
Mikroorganismen-Stamm | Transphosphorylierungs-Aktivität (Einheiten/mg) |
Escherichia
blattae JCM 1650 | 0,002 |
Escherichia
coli JM109/bBluescript | KS(+) nicht nachgewiesen |
Escherichia
coli JM109/pEPI305 | 0,264 |
-
Beispiel 14: Herstellung
von 5'-Inosinsäure aus
Inosin unter Verwendung eines Stammes, der das aus Escherichia blattae
JCM 1650 abgeleitete saure Phosphatase-Gen beherbergt
-
Natriumpyrophosphat (12 g/dl) und
Inosin (6 g/dl) wurden in 100 mM Natriumacetat-Puffer (pH 4,0) gelöst, zu dem
dann die vorstehend beschriebenen Mikrobenzellen von Escherichia
coli JM109/pEPI305 gegeben wurden, wobei eine Zellkonzentration
von 200 mg/dl, angegeben als Trockengewicht der Mikrobenzellen, erreicht
wurde. Das Reaktionsgemisch wurde 10 Stunden bei 35°C inkubiert,
während
der pH-Wert bei 4,0 gehalten wurde, und die Menge der gebildeten
5'-Inosinsäure wurde
im Verlauf der Zeit gemessen. Die gebildete Inosinsäure enthielt
nur 5'-Inosinsäure. Es
wurde keinerlei Bildung von 2'-Inosinsaure
und 3'-Inosinsäure als Nebenprodukte
beobachtet. Das Ergebnis ist in 6 gezeigt.
5'-Inosinsäure wurde
in der Reaktion zur Bildung von 5'-Inosinsäure aus Pyrophosphat und Inosin
unter Verwendung dieses Mikroorganismus in kurzer Zeit äußerst effizient
gebildet und angereichert.
-
Beispiel 15: Herstellung
eines Gens, das saure Phosphatase mit verminderter Phosphomonoesterase-Aktivität codiert
,
-
Wie in Beispielen 13 und 14 beschrieben
wurde, exprimiert der Stamm, der das von Escherichia blattae abgeleitete
Gen für
saure Phosphatase beherbergt, eine beträchtliche Menge an saurer Phosphatase
und bei der Reaktion zur Bildung von 5'-Inosinsäure aus
Pyrophosphat und Inosin unter Verwendung dieses Mikroorganismus
wird 5'-Inosinsäure extrem
wirksam in kurzer Dauer gebildet und angereichert. Es zeigte sich
jedoch, dass die angereicherte Menge an 5'-Inosinsäure einen bestimmten Grad nicht überschreitet,
weil die gebildete 5'-Inosinsäure durch
die Phosphomonoesterase-Aktivität,
welche die saure Phosphatase selbst besitzt, abgebaut wird. Es wurde
daher angestrebt, das Enzym zu verbessern, indem mit Hilfe der gerichteten
Mutagenese-Methode unter Verwendung von PCR eine Mutation in das
saure Phosphatase-Gen eingeführt
wird, das von dem in Beispiel 11 klonierten Escherichia blattae
abgeleitet ist.
-
Die in SEQ ID NR. 9, 10 und 11 in
der Sequenzliste gezeigten Oligonucleotide MUT310 und MUT320 wurden
mit Hilfe der Phosphoamidit-Methode mit Hilfe eines DNA-Synthesizers
(Modell 394, hergestellt von Applied Biosystems) synthetisiert.
-
Das in Beispiel 12 hergestellte Plasmid
pEPI305 (1 ng) als Matrize, M13-Primer RV (hergestellt von Takara
Shuzo) und das Oligonucleotid MUT310 (jeweils 2,5 μmol) als
Primer und Taq-DNA-Polymerase
(2,5 Einheiten, hergestellt von Takara Shuzo) wurden zu 100 nM Tris-HCl-Puffer
(pH 8,3, 100 μl)
gegeben, der dATP, dCTP, dGTP, dTTP (jeweils 200 μM), Kaliumchlorid
(50 mM) und Magnesiumchlorid (1,5 mM) enthielt, gegeben, wobei eine
PCR-Reaktion durchgeführt
wurde, in der ein Zyklus aus Perioden von 30 Sekunden bei 94°C, 2 Minuten
bei 55°C
und 3 Minuten bei 72°C
25 mal wiederholt wurde. Die PCR-Reaktion wurde unter Verwendung
der Vorrichtung Thermal Cycler Typ PJ2000 (hergestellt von Takara
Shuzo) durchgeführt.
Außerdem
wurde eine PCR-Reaktion in gleicher Weise, wie oben beschrieben
ist, unter Verwendung von Plasmid pEPI305 (1 ng) als Matrize und
von M3-Primer Me (hergestellt von Takara Shuzo) und dem Oligonucleotid MUT300
(jeweils 2,5 μmol)
als Primer durchgeführt.
Jede der Reaktionslösungen
wurde durch Gelfiltration gereinigt, um die Primer zu entfernen,
wofür eine
Microspin-Kolonne S-400 (hergestellt von Pharmacia) verwendet wurde.
-
Jedes der PCR-Reaktionsprodukte (1 μl) wurde
in 100 mM Tris-HCl-Puffer
(pH 8,3, 95 μl)
gegeben, der dATP, dCTP, dGTP, dTTP (jeweils 200 μM), 50 mM
Kaliumchlorid und 1,5 mM Magnesiumchlorid enthielt und es wurde
10 Minuten auf 94°C
erhitzt, wonach über
60 Minuten auf 37°C
abgekühlt
wurde. Danach wurde die Temperatur 15 Minuten bei 37°C gehalten,
um eine Heteroduplex zu bilden. Dazu wurde Taq DNA-Polymerase (2,5
Einheiten) zugesetzt, um eine Reaktion während 3 Minuten bei 72°C durchzuführen, so
dass die Heteroduplex vervollständigt
wurde. Danach wurden zu dieser Reaktionslösung M13-Primer RV und M13-Primer M3 (jeweils
2,5 μmol)
gegeben, um eine PCR-Reaktion durchzuführen, in der ein Zyklus aus
Perioden von 30 Sekunden bei 94°C,
2 Minuten bei 55°C
und 3 Minuten bei 72°C
10 Mal wiederholt wurde.
-
Das Produkt der zweiten PCR-Reaktion
wurde mit ClaI und BamHI verdaut, wonach die Extraktion mit Phenol/Chloroform
und die Fällung
mit Ethanol erfolgte. Dieses DNA-Fragment wurde mit pBluescript
KS(+) ligiert, welches mit ClaI und BamHI verdaut worden war. Escherichia
coli JM109 (hergestellt von Takara Shuzo) wurde nach einer üblichen
Methode mit der erhaltenen Plasmid-DNA transformiert und auf ein
L-Agarmedium gestrichen, das 100 μg/ml
Ampicillin enthielt, um einen Transformanten zu erhalten.
-
Das Plasmid wurde aus dem Transformanten
durch Alkali-Lyse extrahiert, um die Nucleotidsequenz zu bestimmen,
wobei bestätigt
wurde, dass das bestimmte Nucleotid substituiert war. Somit wurde
eine Gen-Mutante, die für
eine mutierte Phosphatase codierte, hergestellt, in der der 74.
Glycinrest (GGG) des reifen Proteins durch einen Asparaginsäurerest
(G*A*T) ersetzt war. Das Plasmid, das diese Gen-Mutante enthielt,
wurde als pEPI310 bezeichnet.
-
Nach der vorstehend beschriebenen
Verfahrensweise wurde unter Verwendung von pEPI305 als Matrize und
der Ologonucleotide MUT300 und MUT320 als Primer eine Gen-Mutante,
die für
eine Phosphatase-Mutante codierte, hergestellt, in der der 153.
Isoleucinrest (ATC) des reifen Proteins durch einen Threoninrest
(A*CC) ersetzt war. Das dieses mutierte Gen enthaltende Plasmid
wurde als pEPI320 bezeichnet. Außerdem wurde nach der gleichen
Verfahrensweise, die vorstehend beschrieben ist, durch Verwendung
von pEPI310 als Matrize und der Oligonucleotide MUT300 und MUT320
eine Gen-Mutante, die für
eine Phosphatase-Mutante codierte, hergestellt, in der der 74. Glycinrest
(GGG) des reifen Proteins durch einen Asparaginsäurerest (G*A*T) ersetzt war
und der 153. Isoleucinrest (ATC) des reifen Proteins durch einen
Threoninrest (A*CC) ersetzt war. Das Plasmid, das diese Gen-Mutante
enthielt, wurde als pEPI330 bezeichnet.
-
Escherichia coli JM108/pEPI310, Escherichia
coli JM109/pEPI320 und Escherichia coli JM109/pEPI330, in welche
die Plasmide eingeführt
worden waren, welche die jeweiligen saure Phosphatase-Genmutanten
enthielten, und Escherichia coli JM109/pEPI305, in das das Plasmid
eingeführt
worden war, welches das saure Phosphatase-Gen des Wildtyps enthielt,
wurden in ein L-Medium (50 ml) eingeimpft, welches 100 μg/ml Ampicillin
und 1 mM IPTG enthielt, und die Stämme wurden 16 Stunden bei 37°C kultiviert.
Die Mikroorganismenzellen wurden aus ihrer Kultur gewonnen und wurden
einmal mit physiologischer Kochsalzlösung gewaschen. Die Mikroorganismenzellen
wurden in 100 mM Kaliumphosphat-Puffer (5 ml, pH 7,0) suspendiert
und durch eine Ultraschall-Behandlung, die 20 Minuten bei 4°C durchgeführt wurde,
aufgebrochen. Die behandelten Lösungen
wurden zentrifugiert, um unlösliche
Fraktionen zu entfernen, und dabei wurden zellfreie Extrakte hergestellt.
Die Phosphormonoesterase-Aktivität
und die Transphosphorylierungs-Aktivität der erhaltenen zellfreien
Extrakte wurden bei pH 4,0 gemessen und mit der Aktivität des Wildstammes
verglichen.
-
Tabelle 9 zeigt das Ergebnis der
Messung der Phosphomonoesterase-Aktivität und Transphosphorylierungs-Aktivität der sauren
Phosphatase des Wildtyps und der sauren Phosphatasen mit erniedrigter
Phosphomonoesterase-Aktivität.
Es wird gezeigt, dass sowohl die Phosphomonoesterase-Aktivitäten als
auch die Transphosphorylierungs-Aktivitäten der sauren Phosphatasen
mit erniedrigter Phosphomonoesterase-Aktivität im Vergleich mit denen der
sauren Phosphatase des Wildtyps erniedrigt sind und dass der Grad
der Erniedrigung der Phosphomonoesterase-Aktivitäten größer ist als der der Transphosphorylierungs-Aktivitäten, so dass
das Verhältnis
von Phosphomonoesterase-Aktivität
zu Transphosphorylierungs-Aktivität der Mutante
der sauren Phosphatase im Vergleich mit der sauren Phosphatase des
Wildtyps erniedrigt ist.
-
-
Beispiel 16: Herstellung
von 5'-Inosinsäure aus
Inosin unter Verwendung von Stämmen,
die ein Gen beherbergen, welches für saure Phosphatase mit verminderter
Phosphomonoesterase-Aktivität codiert.
-
Escherichia coli JM109/pEPI310, Escherichia
coli JM109/pEPI320 und Escherichia coli JM109/pEPI330, in welche
die Plasmide eingeschleust worden waren, welche die für saure
Phosphatasen mit erniedrigter Phosphomonoesterase-Aktivität codierenden
Gene enthielten, und Escherichia coli JM109/pEPI305, in den das
Plasmid eingeführt
worden war, welches das saure Phosphatase-Gen des Wildtyps enthielt,
wurden in ein L-Medium (50 ml) eingeimpft, das 100 μg/ml Ampicillin
und 1 mM IPTG enthielt und wurden 16 Stunden bei 37°C kultiviert.
Natriumpyrophosphat (12 g/dl) und Inosin (6 g/dl) wurden in Natriumacetat-Puffer
(pH 4,0) gelöst
und zu dieser Lösung
wurden Mikrobenzellen jedes der durch die vorstehend beschriebene
Kultivierung erhaltenen Stämme
von Escherichia coli gegeben, so dass eine Zellkonzentration von 200
mg/dl, angegeben als Trockengewicht der Mikrobenzellen, erreicht
wurde. Das Reaktionsgemisch wurde 32 Stunden bei 35°C inkubiert,
während
der pH bei 4,0 gehalten. wurde, und die Menge der gebildeten 5'-Insosinsäure wurde
im Verlauf der Zeit gemessen. Das Ergebnis ist in 8 gezeigt.
-
In 7 zeigt
die Ordinate die Konzentration der 5'-Inosinsäure (mg/dl) an und die Abszisse
gibt die Reaktionsdauer (b) an. Der Fortschritt der Reaktion ist
durch ausgefüllte
Kreise für
Escherichia coli JM109/pEPI305, durch ausgefüllte Dreiecke für Escherichia
coli JM109/pEPI310, durch leere Kreise für Escherichia coli JM109/pEPI320
und durch leere Quadrate für
Escherichia coli JM109/pEPI330 angegeben, wobei unter Verwendung
der Zellen der jeweiligen Stämme
gemessen wurde.
-
Die Abbaugeschwindigkeit der gebildeten
5'-Inosinsäure war
bei der Reaktion zur Bildung von 5'-Inosinsäure aus Inosin unter Verwendung
der Stämme,
welche die saure Phosphatase mit verminderter Phosphomonoesterase-Aktivität produzierten,
vermindert. Als Ergebnis wurde die Ausbeute und die angereicherte Menge
an 5'-Inosinsäure erhöht. Die
größte Anreicherung
von 5'-Inosinsäure wurde
bei Verwendung von Escherichia coli JM109/pEPI330 als Stamm, der
das die saure Phosphatase mit verminderter Phosphomonoesteraseaktivität codierende
Gen beherbergte, erzielt, in der der 74. Glycinrest und der 153.
Isoleucinrest durch einen Asparaginsäurerest bzw. duch einen Threoninrest
ersetzt waren.
-
Beispiel 17: Herstellung
von verschiedenen Nucleosid-5'-phosphatestern unter
Verwendung der Stämme,
welche ein Gen beherbergen, das saure Phosphatase mit erniedrigter
Phosphomonoesteraseaktivität
codiert
-
Escherichia coli JM109/pEPI330, in
welches das Plasmid eingeschleust worden war, welches das für saure
Phospatase mit erniedrigter Phosphomonoesteraseaktivität codierende
Gen enthielt, wurde in ein L-Medium (50 ml), das 100 μg/ml Ampicillin
und 1 mM IPTG enthielt, geimpft und wurde 16 Stunden bei 37°C kultiviert.
-
Natriumpyrophosphat (12 g/dl) und
Inosin, Guanosin, Uridin oder Cytidin (6g/dl) als Phosphatgruppenakzetor
wurden in 100 mM Natriumacetatpuffer (pH 4,0) gelöst und dazu
wurden die vorstehend beschriebenen Mikrobenzellen gegeben, so dass
eine Zellkonzentration von 200 mg/dl, berechnet als Trockengewicht
der Zellen, erreicht wurde. Das Reaktionsgemisch wurde 32 Stunden
bei 35°C
inkubiert, während
der pH bei 4,0 gehalten wurde. Die Mengen der gebildeten Nucleosid-5'-phosphatester sind
in Tabelle 10 gezeigt. Die produzierten Nucleotide enthielten nur
Nucleotid-5'-phosphatester.
Es wurde keinerlei Bildung von Nucleosid-2'-phosphatestern und Nucleosid-3'-Phophatestern als Nebenprodukte beobachtet.
-
-
Beispiel 18: Herstellung
von 5'-Inosinsäure aus
verschiedenen Phosphatverbindungen als Phosphatgruppen-Donoren unter
Verwendung der Stämme,
die ein Gen, das saure Phosphatase mit erniedrigter Phosphomonoesteraseaktivität codiert,
beherbergen
-
Escherichia coli JM109/pEPI330, in
welches das Plasmid eingeführt
worden war, welches eine Mutante des Gens für saure Phosphatase enthielt,
wurde in ein L-Medium (50 ml) eingeimpft, das 100 μg/ml Ampicillin
und 1 mM IPTG enthielt, und 16. Stunden lang bei 37°C kultiviert.
-
Inosin (6 g/dl) und Natriumtripolyphosphat,
Natriumpolyphosphat (Handelsname: Polygon P, hergestellt von Chiyoda
.
-
Chemical), Dinatriumphenylphosphat
oder Dinatriumcarbamylphosphat (12 g/dl) als Phosphatgruppen-Donor
wurden in 100 mM Natriumacetatpuffer (pH 4,0) gelöst, und
dazu wurden die vorstehend beschriebenen Mikroorganismenzellen zugesetzt,
bis eine Zellkonzentration von 200 mg/dl, umgerechnet auf das Trockengewicht
der Zellen, erhalten wurde. Das Reaktionsgemisch wurde 32 Stunden
bei 35°C
inkubiert, während
der pH bei 4,0 gehalten wurde. Die Menge der gebildeten 5'-Inosinsäure ist
in Tabelle 11 gezeigt. 5'-Inosinsäure wurde
unter Verwendung jedes der Phosphatgruppen-Donoren wirksam produziert
und angereichert. Jedoch war die angereicherte Menge 5'-Inosinsäure am höchsten, wenn Polyphosphorsäure als
Phosphatgruppen-Donor verwendet wurde.
-
Tabelle
11
Phosphatgruppen-Donor | Gebildete 5'-Inosinsäure (g/dl) |
Natriumtripolyphosphat | 5,96 |
Natriumpolyphosphat | 8,84 |
Dinatriumphenylphosphat | 7,60 |
Dinatriumcarbamylphosphat | 7,73 |
-
Beispiel 19: Untersuchung
der Produktion einer von E. blattae JCM1650 abgeleiteten neuen Mutante
des Gens für
saure Phosphatase und enzymologische Eigenschaften des mutierten
Gens für
saure Phosphatase
-
In Beispielen 19 bis 22 wurde die
Transphosphorylierungsaktivität
gegenüber
einem Nucleosid unter folgenden Bedingungen gemessen. Die Reaktion
wurde 10 Minuten bei 30°C
und einem pH von 4,0 durchgeführt,
wobei 1 ml einer Reaktionslösung
verwendet wurde, die 40μmol/ml
Inosin, 100 μmol/ml
Natriumpyrophosphat, 100 μml/ml
eines Natriumacetatpuffers (pH 4,0) und eines Enzyms enthielt. Die
Reaktion wurde durch Zugabe von 200 μl einer 2n Chlorwasserstoffsäure beendet.
Danach wurde der Niederschlag durch Zentrifugieren entfernt und
die Menge der durch die Transphosphorylierung gebildeten 5'-Inosinsäure wurde
unter den vorstehend angegebenen Bedingungen bestimmt. Die Menge
des Enzyms, mit dem 1 μmol
Inosinsäure unter
diesen Standardreaktionsbedingungen produziert werden, wurde als
eine Einheit definiert.
-
Außerdem wurde die Transphosphorylierungsaktivität gemessen,
indem die Inosinkonzentration unter den Reaktionsbedingungen der
vorstehend erwähnten
Zusammensetzung von 10 auf 100 μmol/ml
verändert wurde
und die Ratenkonstante von Inosin in der Transphosphorylierungsaktivität wurde
unter Verwendung des Hanes-Woolf-Plots (Biochem. J. 26, 1406 (1932))
bestimmt.
-
Wie nachstehend beschrieben wird,
wurde die detaillierte Analyse für
die Enzym-Mutante durchgeführt,
mit der die Produktivität
des Nucleosid-5'-phosphatesters
gemäß der Beschreibung
in Beispiel 15 verbessert wird. Dabei wurde gefunden, dass die Affinität der Enzym-Mutante
für das
Nucleosid im Vergleich mit der des Wildtyp-Enzyms um das 2-fache verbessert
war. Die Erfinder nahmen daher an, dass die Produktivität des Nucleosid-5'-phosphatesters durch
Erhöhung der
Affinität
für ein
Nucleosid in dem vorstehend erwähnte Enzym
verbessert würde
und sie modifizierten daher das Enzym weiter mit Hilfe einer gentechnologischen
Methode.
-
Plasmid pEPI305, das für die saure
Phosphatase des Wildtyps codierende Gen, abgeleitet von E. blattae,
das in Beispiel 15 beschrieben ist, wurde verwendet und eine gerichtete
Mutation wurde in diese Plasmid-DNA durch eine Methode der Gentechnologie
eingeführt,
um ein Gen herzustellen, welches eine saure Phosphatase-Mutante
codiert. pEPI305 ist eine Plasmid-DNA, die gebildet wird, indem
ein DNA-Fragment von 2,4 Kbp, das mit den Restriktions-Endonucleasen
ClaI und BamHI geschnitten wurde und ein Gen enthält, das eine
von E. blattae JCM1650 abgeleitete saure Phosphatase des Wildtyps
codiert, an pBluescript KS(+) (vertrieben von Stratagene), das mit
ClaI und BamHI geschnitten worden war, gebunden wurde. Die Basensequenz
des die saure Phosphatase codierenden Gens ist durch SEQ ID NR.
6 in der Sequenzliste dargestellt. Außerdem ist die Aminosäuresequenz
eines Vorläuferproteins,
das aus dieser Basensequenz abgeleitet wurde, durch SEQ ID NR. 7
in der Sequenzliste dargestellt. Aus den analytischen Ergebnissen
des gereinigten Enzyms (in Beispiel 4 beschrieben) wird geschlossen,
dass die Aminosäuresequenz
des reifen Proteins durch SEQ ID NR. 8 in der Sequenzliste dargestellt
ist.
-
Die Oligonucleotide MUT300 (SEQ ID
NR. 9 in der Sequenzliste), MUT310 (SEQ ID NR. 10 in der Sequenzliste),
MUT320 (SEQ ID NR. 11 in der Sequenzlist), MUT330 (SEQ ID NR. 12
in der Sequenzliste), MUT340 (SEQ ID Nr. 13 in der Sequenzliste),
MUT350 (SEQ ID NR. 14 in der Sequenzliste), MUT360 (SEQ ID NR. 15
in der Sequenzliste), MUT 370 (SEQ ID NR. 16 in der Sequenzliste),
MUT380 (SEQ ID NR. 17 in der Sequenzliste) und MUT390 (SEQ ID NR.
18 in der Sequenzliste), welche die in der Sequenzliste gezeigten Sequenzen
haben, wurden mit Hilfe der Phosphoamidit-Methode unter Verwendung
eines DNA-Synthesizers (Modell 394, vertrieben von Applied Biosystem)
synthetisiert.
-
Ein Nanogramm pEPI305 als Matrize,
2,5 μmol
M13-Primer RV (vertrieben von Takara Shuzo Co., Ltd.), 2,5 μmol des Oligonucleotids
MUT310 und 2,5 Einheiten tac DNA-Polymerase (vertrieben von Takara Shuzo
Co., Ltd.) wurden zu 100 μl
eines Tris-Hydrochloridpuffers (pH 8,3) gegeben, der 200 μM dATP, 200 μM dCTP, 200 μM dGTP, 200 μM dTTP, 50
mM Kaliumchlorid und 1,5 mM Magnesiumchlorid enthielt. PCR wurde durchgeführt, wobei
eine dreiteilige Stufe, das heißt
30 Sekunden bei 94°C,
2 Minuten bei 55°C
und 3 Minuten bei 72°C
25 Mal wiederholt wurde. Für
diese Reaktion wurde eine Wärmezyklen-Vorrichtung,
Modell PJ2000 (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) verwendet.
Gesondert wurde PCR in gleicher Weise unter Verwendung von 1 ng
der Plasmid-DNA pEPI305 als Matrize, 2,5 μmol M13 Primer M3 (erhalten
von Takara Shuzo Co., Ltd.) als Primer und 2,5 μmol des Oligonucleotids MUT300
durchgeführt.
Jede der Reaktionslösungen wurde
durch Gelfiltration unter Verwendung einer Mikrospin-Kolonne S-400
(vertrieben von Pharmacia) gereinigt, um den Primer zu entfernen.
-
Ein μl jeder der PCR-Lösungen wurde
zu 95 μl
eines 100 mM Tris-Hydrochlorid-Puffers (pH 8,3) gegeben, der 200 μM dATP, 200 μM dCTP, 200 μM dGTP, 200 μM dTTP, 50
mM Kaliumchlorid und 1,5 mM Magnesiumchlorid enthielt. Das Gemisch
wurde 10 Minuten auf 94°C
erhitzt, dann über
60 Minuten hinweg auf 37°C
abgekühlt
und 15 Minuten bei 37°C
erwärmt,
um eine Heteroduplex zu bilden. Dazu wurden 2,5 Einheiten tac DNA-Polymerase
zugesetzt und die Reaktion wurde 3 Minuten bei 72°C durchgeführt, um
die Heteroduplex zu vervollständigen.
Anschließend
wurden 2,5 μmol
M13 Primer RV und 2,5 μmol
M13 Primer M3 zu der Reaktionslösung
gegeben und PCR wurde unter Anwendung eines dreistufigen Verfahrens
durchgeführt,
wobei ein Wärmezyklus
von 30 Sekunden bei 94°C,
2 Minuten bei 55°C
und 3 Minuten bei 72°C
10 Mal wiederholt wurde.
-
Das zweite PCR-Produkt wurde mit
ClAI und BamHI geschnitten, dann mit einem Gemisch von Phenol und
Chloroform extrahiert und mit Ethanol ausgefällt. Dieses DNA-Fragment wurde
an pBluescript KS (+), das mit ClaI und BamHI gespalten worden war,
gebunden. E. coli JM109 (vertrieben von Takara Shuzo Co., Ltd.) wurde
in üblicher
Weise unter Verwendung der resultierenden Plasmid DNA transformiert.
Das Gemisch wurde auf einem L-Agarmedium, das 100 μg/ml Ampicillin
enthielt, ausgestrichen, um einen Transformanten zu erhalten. Aus
dem Transformanten wurde durch die Methode der alkalischen Bakteriolyse
ein Plasmid hergestellt, die Basensequenz wurde bestimmt und es
wurde festgestellt, dass die gewünschte
Base substituiert war. Die Bestimmung der Basensequenz wurde mit
Hilfe der Methode von Sanger et al. (J. Mol. Biol., 143, 161 (1980))
unter Verwendung eines Taq DyeDeoxy Terminator Cycle Sequencing
Kit (vertrieben von Applied Biochemical) durchgeführt. Auf
diese Weise wurde eine Genmutante hergestellt, welche eine mutierte
Phosphatase codierte, in der der 74. Glycinrest (GGG) des reifen
Proteins durch einen Asparaginsäurerest
(G*A*T) ersetzt war. Das diese Genmutante enthaltende Plasmid wurde
als pEPI310 bezeichnet (Beispiel 15).
-
Die vorstehend angegebene Verfahrensweise
wurde wiederholt, wobei als Matrize das Plasmid verwendet wurde,
in welches die Mutation eingeführt
worden war, um eine gerichtete Mutation kumulativ einzuführen. Ein
Plasmid wurde von dem Transformanten durch die Methode der alkalischen
Bakteriolyse erhalten, die Basensequenz wurde bestimmt und es wurde
festgestellt, dass die gewünschte
Base substituiert war. Die resultierenden Genmutanten, welche die
Phosphatase-Mutanten codieren und die Mutationsstellen sind in Tabelle
12 gezeigt.
-
Der Aminosäurerest an der Mutationsstelle
zeigt einen Aminosäurerest
in der Aminosäuresequenz des
reifen Proteins an, das durch SEQ ID NR. 8 in der Sequenzliste dargestellt
ist.
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Jeder der Stämme E. coli JM109/pEPI330,
E. coli JM109/pEIP340, E. coli JM109/pEEPI350, E. coli JM109/pEPI360,
E. coli JM109/pEPI370, E. coli JM109/EPI380, E. coli JM109/pEPI390
und E. coli JM109/pEPI400, in die jeweils ein Plasmid eingeführt wurde,
welches das mutierte Gen für
saure Phosphatase enthält,
und E. coli JM109/pEPI305, in das ein Plasmid eingeführt ist,
welches das saure Phosphatase-Gen des Wildtyps enthält, wurde
in 50 ml eines L-Mediums, das 100 μg/ml Ampicillin und 1 mM IPTG
enthielt, eingeimpft und 16 Stunden bei 37°C inkubiert. Die Zellen wurden
aus 2 1 der Kulturlösung
jedes der Stämme durch
Zentrifugieren gewonnen und einmal mit physiologischer Kochsalzlösung gewaschen.
Die Zellen wurden in 50 ml eines 100 mM Phosphatpuffers (pH 7,0)
suspendiert und 20 Minuten bei 4°C
mit Ultraschall behandelt, um die Zellen zu zerbrechen. Die so behandelte
Lösung
wurde zentrifugiert, um unlösliche
Fraktionen zu entfernen und einen zellfreien Extrakt zu erhalten.
Jede der sauren Phosphatasen wurde aus jedem der zellfreien Extrakte
mit Hilfe der in Beispiel 4 beschriebenen Methode gereinigt. Jedes
der Enzymprodukte war bei der SDS-Polyacrylamid-Elektrophorese einheitlich.
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Die Ratenkonstante von Inosin bei
der Transphosphorylierung mit Hilfe der gereinigten Mutanten von sauren
Phosphatasen und der sauren Phosphatase des Wildtyps wurden gemessen
und die Ergebnisse sind in Tabelle 13 gezeigt. Es wurde gefunden,
dass die Enzym-Mutante, die in E. coli JM109/pEPI330 exprimiert wurde,
und welche die in Beispiel 15 beschriebene, verbesserte Produktivität für den Nucleosid-5'-phosphatester hatte,
einen erniedrigten Wert Vmax hat, jedoch einen stark verminderten
Km-Wert gegenüber
Inosin zeigt, was eine erhöhte
Affinität
für Inosin
bedeutet, die das Zweifache oder mehr der des Wildtyp-Enzyms beträgt, das
in E. coli JM109/pEPI305 exprimiert wurde. Dies lässt folgern,
dass die Produktivität
für den
Nucleosid-5'-phosphatester dieser
Enzymmutante stark verbessert war, nicht nur, weil eine Verminderung
der Nucleotidaseaktivität, sondern
auch weil eine Verbesserung der Affinität für das Nucleosid, die ein wesentlicher Faktor
ist, erzielt wurde. Es wurde daher erwartet, dass der Anstieg der
Affinität
für das
Nucleosid zu einer Verbesserung der Produktivität führt. Die neuen Enzym-Mutanten,
die in E. coli JM109 exprimiert werden, in welches das in diesem
Beispiel hergestellte neu mutierte Enzym-Gen eingeführt wurde,
zeigten eine Affinität
für Inosin,
die stärker
verbessert war als die von E. coli JM 109/pEPI330, das in Beispiel
15 beschrieben ist. Es wurde daher erwartet, dass die Produktivität des Nucleosid-5'-phosphatesters verbessert
war. Außerdem
verbesserte die in E. coli JM109/pEPI380 exprimierte Enzym-Mutante
nicht nur die Affinität
für Inosin,
sondern erhöhte
auch den Wert von Vmax im Vergleich mit dem Wildtyp-Enzym. Darüber hinaus
wurde erwartet, dass die Produktivität des Nucleosid-5'-phosphatesters verbessert
wurde.
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Beispiel 20
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Produktion von 5'-Inosinsäure unter
Verwendung eine Stammes, der das Gen für eine neue Mutante der sauren
Phosphatase enthält
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Jedes von E. coli JM109/pEPI330,
E. coli JM109/pEPI340, E. coli JM109/pEPI360, E. coli JM109/pEPI370
und E. coli JM109/pEPI380, in die jeweils das Plasmid eingeschleust
worden war, welches das Gen für
die saure Phosphatase-Mutante enthielt, wurde in 50 ml eines L-Mediums,
das 100 μg/ml
Ampicillin und 1 mM IPTG enthielt, eingeimpft und 16 Stunden bei
37°C inkubiert.
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15 g/dl Pyrophosphorsäure und
8 g/dl Inosin wurden in einem Acetatpuffer (pH 4,0) gelöst. Zu der
Lösung
wurde der Stamm E. coli JM109, in den die vorstehend erwähnte Mutante
und das Gen für
saure Phosphatase des Wildtyps eingeführt worden waren, gegeben,
so dass die Konzentration 200 mg/dl, angegeben als Trockengewicht
der Zellen, erreichte. Die Reaktion wurde 32 Stunden bei 35°C durchgeführt, während der pH-Wert
bei 4,0 gehalten wurde, und die Menge an 5'-Inosinsäure, die im Verlauf der Zeit
gebildet wurde, wurde gemessen. Die gebildete Inosinsäure war
nur 5'-Inosinsäure, und
es wurde keinerlei Bildung von 2'-Inosinsäure und
3'-Inosinsäure als
Nebenprodukte beobachtet. Die Ergebnisse sind in 8 gezeigt.
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Das in Beispiel 15 beschriebene E.
coli JM109/pEPI330 zeigte eine Anreicherung von 5'-Inosinsäure in großer Menge.
Obwohl noch Substrat zurückblieb,
wurde die Bildung von 5'-Inosinsäure unterbrochen,
als die Menge der angereicherten 5'-Inosinsäure 7,5 g/dl erreichte, und
es fand kein weiterer Anstieg der Menge an 5'-Inosinsäure statt. Im Gegensatz dazu
produzierten die Stämme,
welche das neue mutierte Gen für
saure Phosphatase enthielten, eine große angereicherte Menge an 5'-Inosinsäure. Speziell bei der Reaktion
unter Verwendung von E. coli JM109/pEPI370 und E. coli JM109/pEPI380
wurde eine größere Menge
an 5'-Inosinsäure angereichert.
Außerdem
war die Reaktionsrate hoch, was zeigte, dass die Produktivität für 5'-Inosinsäure weiter stark verbessert
wurde. Besonders in E. coli JM109/pEPI380 war die Reaktionsrate
hoch und es wurde eine sehr hohe Reaktivität erreicht.
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Beispiel 21
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Herstellung von verschiedenen
Nucleosid-5'-phosphatestern
unter Verwendung eines Stammes, der das Gen für eine neue saure Phosphatase-Mutante
enthielt
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E. coli JM109/pEPI380, in welches
das Plasmid eingeschleust war, welches das Gen für die neue mutierte saure Phosphatase
enthielt, wurde in 50 ml eines L-Mediums, das 100 μg/ml Ampicillin
und 1 mM IPTG enthielt, eingeimpft und 16 Stunden bei 37°C inkubiert.
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Pyrophosphorsäure (15 g/dl) und 8 g/dl Inosin,
Guanin, Uridin oder Cytidin als Phosphatakzeptor wurden in einem
100 mM Acetatpufer (pH 4,5) gelöst.
Dazu wurde der vorstehend verwendete Stamm zugesetzt, so dass die
Konzentration 100 mg/dl, angegeben als Trockengewicht der Zellen,
erreichte. Die Reaktion wurde 12 Stunden bei 35°C durchgeführt, während der pH bei 4,0 gehalten
wurde. Die Menge des gebildeten Nucleosid-5'-phosphatesters
ist in Tabelle 4 gezeigt. Die Phosphorylierung schritt mit jedem
der Nucleoside gut fort, wobei die entsprechenden Nucleosid-5'-phosphatester gebildet
und angereichert wurden. Das gebildete Nucleosid war nur der Nucleosid-5'-phosphatester und
es wurde keinerlei Bildung eines Nucleosid-2'-phosphatesters oder eines Nucleosid-3'-phosphatesters als Nebenprodukt beobachtet.
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Beispiel 22
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Herstellung von 5'-Inosinsäure unter
Verwendung eines ein neues Gen für
saure Phosphatase enthaltenden Stammes und von verschiedenen Phosphorsäureverbindungen
als Phosphatdonor
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E. coli JM107/pEPI380, in welches
das Plasmid eingeführt
worden war, welches das Gen für
die neue Mutante von saurer Phosphatase enthielt, wurde in 50 ml
L-Medium, das 100 μg/ml
Ampicillin und 1 mM IPTG enthielt, eingeimpft und 16 Stunden bei
37°C inkubiert.
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Inosin (6 g/dl) und 15 g/dl eines
Tripolyphosphats, eines Polyphosphats ("Polygon P", Handelsname für ein Produkt der Chioda Kagaku
K. K.), Dinatriumphenylacetat oder Dinatriumcarbamylphosphat wurden
in einem 100 mM Acetatpuffer (pH 4,0) gelöst. Dazu wurde der vorstehend
angegebene Stamm gegeben, so dass die Konzentration 100 mg/dl, als
Trockengewicht der Zellen, erreichte. Die Reaktion wurde 12 Stunden bei
35°C , durchgeführt, während der
pH-Wert bei 4,0 gehalten wurde. Die Menge der gebildeten 5'-Inosinsäure ist
in Tabelle 15 gezeigt.
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5'-Inosinsäure wurde
mit jedem der Phosphatdonoren in guter Wirksamkeit gebildet und
angereichert. Insbesondere bei Verwendung eines Polyphosphats als
Phosphatdonor wurde 5'-Inosinsäure in der
größten Menge
angereichert.
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Beispiel 23
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Isolierung des
von dem Chromosom von Providencia stuartii abgeleiteten Gens für saure
Phosphatase und Bestimmung der Nucleotidsequenz des Gens
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Die Oligonucleotide PRP1 und PRP2,
welche die in SEQ ID NR. 19 bzw. 20 in der Sequenzliste gezeigten
Nucleotidsequenzen haben, wurden synthetisiert. Diese Oligonucleotide
sind für
die Amplifikation eines für
saure Phosphatase von Providencia stuartii codierenden Gens auf
Basis der bekannten Nucleotidsequenz des für saure Phosphatase codierenden
Gens von Providencia stuartii (Datenbank von EMBL, Hinterlegungsnummer
X64820) bestimmt.
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Chromosomale DNA wurde aus kultivierten
Mikrobenzellen von , Providencia stuartii ATCC 29851 nach einer
Methode von Murray und Thomson (Nucl. Acid Res., 4321, 8 (1980))
extrahiert. Die chromosomale DNA (0,1 ng) als Matrize, die Oligonucleotide
PRP1 und PRP2 (jeweils 2,5 μmol)
als Primer und Taq DNA-Polymerase
(2,5 Einheiten, hergestellt von Takara Shuzo) wurden zu 100 mM Tris-HCl-Puffer
(pH 8,3, 100 μl)
gegeben, der dATP, dCTP, dGTP, dTTP (jeweils 200 μM), Kaliumchlorid
(50 mM) und Magnesiumchlorid (1,5 mM) enthielt, um eine PCR-Reaktion
durchzuführen,
in der ein Zyklus von Zeitabschnitten von 30 Sekunden bei 94°C, 2 Minuten
bei 55°C
und 3 Minuten bei 72°C
30 Mal wiederholt wurde. Die Reaktionslösung wurde der Agarose-Gel-Elektrophorese
unterworfen, wonach das amplifizierte DNA-Fragment von etwa 1 kbp
mit Hilfe von Glaspulver (hergestellt von Takara Shuzo) gewonnen
wurde. Das Genfragment wurde mit BamHI verdaut, und mit pUC118 ligiert,
das mit BamHI verdaut worden war. Das in der vorstehend beschriebenen
Weise erhaltene Plasmid wurde als pPRP100 bezeichnet.
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Die Phosphomonoesterase-Aktivität und die
Transphosphorylierungsaktivität
von Escherichia coli JM109/pPRP100, eines Transformanten, in den
pPRP100 eingeschleust worden war, wurde gemessen. Als Ergebnis zeigte
der Stamm eine Aktivität
für die
Transphosphorylisierung eines Nucleosids sowie Phosphomonoesterase-Aktivität.
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Das Plasmid wurde aus dem Transformanten
von Escherichia coli JM109/pPRP100 mit Hilfe der Methode der alkalischen
Lyse extrahiert, um die Nucleotidsequenz zu bestimmen. Die Nucleotidsequenz
eines festgestellten offenen Leserasters und die Aminosäuresequenz
des Proteins, die von der Nucleotidsequenz abgeleitet wurde, sind
in SEQ ID NR. 21 und 22 in der Sequenzliste gezeigt. Die Nucleotidsequenz
des offenen Leserasters stimmt vollständig mit der Nucleotidsequenz
des bekannten Gens für
saure Phosphatase vo Providencia stuartii überein.
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Beispiel 24' Isolierung der Gene
für saure
Phosphatase, die von den Chromosomen von Enterobacter aerogenes,
Klebsiella planticola und Serratia ficaria abgeleitet sind, und
Bestimmung der Nucleotidsequenzen der Gene
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Chromosomale DNA wurde aus den kultivierten
Mikrobenzellen von Enterobacter aerogenes IFO 12010, Klebsiella
planticola IFO 14939 und Serratia ficaria IAM 13540 mit Hilfe der
Methode von Murray und Thomson (Nucl. Acid Res., 4321, 8 (1980))
extrahiert. Nach der in Beispiel 7 (2) beschriebenen Methode wurde dann
eine chromosomale Genexpressions-Bibliothek konstruiert, die etwa
20.000 Transformanten von Escherichia coli JM109 umfasste, und diese
wurde nach Transformanten abgesucht, welche Transphosphorylierungsaktivität zeigten.
Es wurde angenommen, dass jeder dieser Transformanten das von jedem
der ursprünglichen
Stämme
abgeleitete Gen für
saure Phosphatase beherbergt.
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Plasmid-DNA wurde aus einem der Transformanten
von Escherichia coli, von dem angenommen wurde, dass er das Gen
für saure
Phosphatase, abgeleitet von Enterobacter aerogenes IFO 12010 enthält, mit Hilfe
der Methode der alkalischen Lyse extrahiert und die insertierte
DNA des Plasmids wurde analysiert. Das obige Plasmid wurde als pENP100
bezeichnet. Die Restriktionsenzym-Karte der von Enterobacter aerogenes IFO
12010 abgeleiteten insertierten DNA ist in 9 gezeigt.
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Die Region des Gens für saure
Phosphatase wurde durch Subklonieren spezifiziert, wobei infolge
dessen angenommen wurde, dass das Gen für saure Phosphatase in dem
Fragment von 1,6 kbp enthalten ist, welches durch die Restriktionsenzyme
SalI und KpnI ausgeschnitten wurde. Dann wurde das SalI-KpnI-Fragment
mit pUC118 ligiert, welches mit SalI und KpnI verdaut worden war,
um ein Plasmid zu konstruieren. Das resultierende Plasmid wurde
als pENP110 bezeichnet.
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Nach der vorstehend beschriebenen
Verfahrensweise wurde Plasmid-DNA mit Hilfe der Methode der alkalischen
Lyse aus einem der Transformanten von Escherichia coli extrahiert,
von dem angenommen wurde, dass er das Gen für saure Phosphatase, abgeleitet
von Klebsiella planticola IFO 14939, enthielt, und die in das Plasmid
insertierte DNA wurde analysiert. Das obige Plasmid wurde als pKLP100
bezeichnet. Die Restriktionsenzym-Karte der von Klebsiella planticola
IFO 14939 abgeleiteten insertierten DNA ist in 10 gezeigt.
-
Als Ergebnis der Festlegung der Region
des Gens für
saure Phosphatase durch Subklonieren wurde angenommen, dass das
Gen für
saure Phosphatase in dem 2,2 kbp-Fragment enthalten ist, welches
durch die Restriktionsenzyme KpnI und EcoRI ausgeschnitten wurde.
Dann wurde das KpnI-EcoRI-Fragment mit pUC118 ligiert, welches mit
KpnI und EcoRI verdaut worden war, um ein Plasmid zu konstruieren.
Das resultierende Plasmid wurde als pKLP110 bezeichnet.
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In entsprechender Weise wurde Plasmid-DNA
aus einem der Transformanten von Escherichia coli, von dem angenommen
wurde, dass er das saure Phosphatase-Gen, abgeleitet von Serratia
ficaria IAM 13540, enthielt, mit Hilfe der Methode der alkalischen
Lyse extrahiert und insertierte DNA des Plasmids wurde analysiert.
Das obige Plasmid wurde als pSEP100 bezeichnet. Eine Restriktionsenzym-Karte
der von Serratia ficaria IAM 13540 abgeleiteten insertierten DNA
ist in 11 gezeigt.
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Die Region des Gens für saure
Phosphatase wurde durch Subklonieren festgestellt, woraus gefolgert wurde,
dass das Gen für
saure Phosphatase in einem 1,4 kbp-Fragment enthalten ist, welches
durch das Restriktionsenzym HindIII ausgeschnitten wird. Dann wurde
das HindIII-Fragment mit pUC118 ligiert, welches mit HindIII verdaut
worden war, um ein Plasmid zu konstruieren. Das resultierende Plasmid
wurde als SEP110 bezeichnet.
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Danach wurden Plasmid-DNAs aus den
Transformanten Escherichia coli JM109/pENP110, Escherichia coli
JM109/pKLP110 und Escherichia coli JM109/pSEP110, in die pENP110,
pKLP110 und pSEP110 eingeschleust worden war, mit Hilfe der Methode
der alkalischen Lyse extrahiert. Die Nukleotidsequenzen der Insertionen
dieser Plasmide wurden mit Hilfe der in Beispiel 8 beschriebenen
Methode bestimmt. Die bestimmten Nukleotidsequenzen der offenen
Leseraster der Inserts sind in SEQ ID NR. 23 für Enterobacter aerogenes IFO 12010,
in SEQ ID NR. 25 für
Klebsiella planticola IFO 14939 und in SEQ ID NR. 27 für Serratia
ficaria IAM 13540 gezeigt. Außerdem
sind die abgeleiteten Aminosäuresequenzen
in SEQ ID Nr. 24, 26 und 28 gezeigt. Wegen der Tatsache, dass die
Transformanten, welche die diese Fragmente enthaltenden Plasmide
beherbergen, Transposphorylierungsaktivität zeigten, wurde festgestellt,
dass diese offenen Leseraster die Gene für die angestrebte saure Phosphatase
waren.
-
Die Nukleotidsequenzen und die abgeleiteten
Aminosäuresequenzen
wurden jeweils mit bekannten Sequenzen auf Homologie verglichen.
Dabei wurden die Datenbanken von EMBL und SWISS-PROT verwendet. Als Ergebnis wurde gefunden,
dass die in SEQ ID NR. 23, 25 und 27 in der Sequenzliste dargestellten Gene
neue Gene sind. Es wird angenommen, dass das Protein, das durch
das von Enterobacter aerogenes IFO 12010 abgeleitete Gen codiert
wird, 248 Aminosäurereste
umfasst, das Protein, das durch das von Klebsiella planticola IFO
14939 abgeleitete Gen codiert wird, 248 Aminosäurereste enthält und das
Protein, welches durch das von Serratia ficaria IAM 13540 abgeleitete
Gen codiert wird, 244 Aminosäurereste
enthält.
Es ist möglich,
dass diese Proteine Vorläuferproteine
sein können, wie
die sauren Phosphatasen, die von Morganella morganii und Escherichia
blattae abgeleitet sind.
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Die von den Nukleotidsequenzen abgeleiteten
Aminosäuresequenzen
sind in 12 in dem Einbuchstabencode
zusammen mit der abgeleiteten Aminosäuresequenz der sauren Phosphatase
aus Morganella morganii NCIMB 10466, erhalten in Beispiel 8, der
von Escherichia blattae JCM 1650, erhalten in Beispiel 12 und der
bekannten Aminosäuresequenz
der sauren Phosphatase von Providencia stuartii (EMBL, Hinterlegungsnummer
X64820) gezeigt. Aminosäurereste,
die allen der Aminosäuresequenzen
gemeinsam sind, sind unter den in 12 gezeigten
Sequenzen mit Sternen bezeichnet.
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Wie in 12 gezeigt ist, sind die von sechs Stämmen hergeleiteten
sauren Phosphatasen miteinander hoch homolog und allen der Aminosäuresequenzen
sind 130 Aminosäurereste
gemeinsam. Es wird somit angenommen, dass diese sauren Phosphatasen ähnliche
Funktionen haben.
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Beispiel 25: Amplifikation
der Aktivität
durch Expression des Gens für
saure Phosphatase, das von Enterobacter aerogenes, Klebsiella planticola
und Serratia ficaria abgeleitet ist
-
Escherichia coli JM109/pPRP100, das
in Beispiel 23 konstruiert wurde, Escherichia coli JM109/pENP110,
Escherichia coli JM109/pKLP110 und Escherichia coli JM109/pSEP110,
konstruiert in Beispiel 24, wurden in ein L-Medium (50 ml) eingeimpft,
das 100 μg/ml
Ampicillin und 1 mM IPTG enthielt, und 16 Stunden lang bei 37°C kultiviert.
Die Mikrobenzellen wurden aus diesen Kulturen durch Zentrifugieren
gewonnen und wurden einmal mit physiologischer Kochsalzlösung gewaschen.
Die Mikrobenzellen wurden in 100 mM Kaliumphosphat-Puffer (5 ml,
pH 7,0) suspendiert und mit Hilfe einer Ultraschallbehandlung, die während 20
Minuten bei 4°C
durchgeführt
wurde, aufgebrochen. Die behandelten Lösungen wurden zentrifugiert,
um eine unlösliche
Fraktion zu entfernen, wobei zellfreie Extrakte hergestellt wurden.
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Die Transphosphorylierungsaktivitäten der
erhaltenen zellfreien Extrakte wurde gemessen, wobei als Kontrollproben
zellfreie Extrakte verwendet wurden, die aus Providencia stuartii
ATCC 29851, Enterobacter aerogenes IFO 12010, Klebsiella planticola
IFO 14939, Serratia ficaria IAM 13450 und Escherichia coli JM109, die
mit dem Plasmid pUC118 in der vorstehend beschriebenen Weise transformiert
waren, hergestellt wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 16 gezeigt.
Die Transphosphorylierungsaktivitäten waren in allen der Wildtyp-Stämme niedrig.
Eine Transphosphorylierungsaktivität wurde bei Escherichia coli
JM109/pUC118 nicht festgestellt. Andererseits zeigten die Transformanten
von Escherichia coli JM109, in welche die Gene für saure Phosphatase eingeführt worden
waren, hohe Transphosphorylierungaktivitäten im Vergleich mit den Wildtyp-Stämmen. Das
Ergebnis zeigte, dass jedes der eingeführten DNA-Fragmente ermöglicht,
dass Escherichia coli die saure Phosphatase in einer hohen Menge
exprimiert.
-
Tabelle
16
Mikroorganismenstamm | Transphosphorylierungsaktivität (Einheiten/mg) |
Providencia
stuartii ATCC 29851 | 0,005 |
Enterobacter
aerogenes IFO 12010 | 0,002 |
Klebsiella
planticola IFO 14939 | 0,002 |
Serratia
ficaria IAM 13450 | 0,001 |
Escherichia
coli JM109/pUC118 | nicht
festgestellt |
Escherichia
coli JM109/pPRP100 | 0,833 |
Escherichia
coli JM109/pENP110 | 0,301 |
Escherichia
coli JM109/pKLP110 | 0,253 |
Escherichia
coli JM109/pSEP110 | 0,123 |
-
Beispiel 26
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Herstellung
eines mutierten Gens für
saure Phosphatase mit verbesserter Temperaturbeständigkeit
-
Wie in Beispielen 20, 21 und 22 beschrieben
ist, exprimierte der in Beispiel 19 hergestellte Stamm, der das
von E. blattae abgeleitete mutierte Gen für saure Phosphatase enthielt,
eine beträchtliche
Menge an saurer Phosphatase. Bei der Herstellung von 5'-Inosinsäure aus
Pyrophosphorsäure
und Inosin unter Verwendung dieses Stammes wurde 5'-Inosinsäure in hoher
Ausbeute gebildet und angereichert. Die optimale Reaktionstemperatur
dieser sauren Phosphatase war 35°C.
Wenn jedoch diese Reaktion bei höherer
Temperatur durchgeführt
wurde, erhöhte
sich die Reaktionsrate, und die Reaktion wurde durchgeführt, nachdem
die Nucleosidkonzentration des Phosphatakzeptors in der Reaktionslösung erhöht worden
war. Es wurde daher angenommen, dass der Nucleosid-5'-phosphatester.
-
wirksamer während einer kürzeren Dauer
produziert werden könnte.
Daher wurde die Temperaturbeständigikeit
des Enzyms verbessert, indem durch gerichtete Mutation mit Hilfe
von PCR eine Mutation in das in Beispiel 19 klonierte, von E. blattae
abgeleitete Gen für
saure Phosphatase eingeführt
wurde.
-
Plasmid pEPI380, welches das Gen
enthielt, das die von E. blattae JCM1650 abgeleitete mutierte saure
Phosphatase, die in Beispiel 19 beschrieben ist, enthielt, wurde
verwendet und durch gerichtete Mutation wurde in diese Plasmid-DNA
mit Hilfe einer gentechnologischen Methode eine Mutation eingeführt, wobei
das Gen hergestellt wurde, welches die Mutante der sauren Phosphatase
mit erhöhter
Temperaturbeständigkeit produziert.
pEPI380 ist eine Plasmid-DNA, die erhalten wird, indem ein DNA-Fragment
von 2,4 Kbp, welches das für
die saure Phosphatase-Mutante codierende Gen, abgeleitet von E.
blattae JCM1650 enthält
und mit den Restriktionsendonucleasen ClaI und BamHI verdaut wurde,
an pBluescript K5(+)(vertrieben von Stratagene) gebunden wird, welches
mit ClaI und BamHI verdaut worden war. Die Aminosäuresequenz
des reifen Proteins, die aus der Basensequenz des die saure Phosphatase
codierenden Gens abgeleitet ist, besteht, wie angenommen wurde,
aus den in Tabelle 12 in Beispiel 19 gezeigten 11 Aminosäureresten
in der Sequenz, die durch SEQ ID NR. 8 in der Sequenzliste dargestellt
ist.
-
Die Oligonucleotide MUT300 (SEQ ID
NR. 9 in der Seqenzliste), MUT400 (SEQ ID NR. 29 in der Sequenzliste)
und MUT410 (SEQ ID NR. 30 in der Sequenzliste), welche die in der
Sequenztabelle gezeigten Sequenzen haben, wurden mit Hilfe der Phosphoamidit-Methode unter Verwendung
eines DNA-Synthesizers (Modell 394, vertrieben von Applied Biosystem)
synthetisiert.
-
Ein mutiertes Gen, das eine Phosphatase-Mutante
codiert, in welcher der 104. Glutaminsäurerest (GAG) des reifen Proteins
durch einen Glycinrest (GG*T*) ersetzt ist, wurde mit Hilfe der
PCR-Methode wie in Beispiel 15 unter Verwendung des in Beispiel
19 beschriebenen pEPI380 als Matrize und MUT300 und MUT410 als Primer
zur Einführung
der Mutation hergestellt. Dieses die Genmutante enthaltende Plasmid
wurde als pEPI410 bezeichnet. In entsprechender Weise wurde eine
Genmutante, die eine Phosphatase-Mutante codiert, in welcher der
151. Threoninrest (ACC) durch einen Alaninrest (G*CC) ersetzt war,
unter Verwendung von pEPI380 als Matrize und der Oligonucleotide
MUT300, MUT310 und MUT420 als Primer zur Einführung einer Mutation hergestellt.
Dieses das mutierte Gen enthaltende Plasmid wurde als pEPI420 bezeichnet.
-
Ein Plasmid wurde aus dem Transformanten
von E. coli JM109, in welchen die Plasmide pEPI410 und pEPI420,
die das mutierte Phospatase-Gen enthielten, eingeführt waren,
mit Hilfe der Methode der alkalischen Bactertiolyse hergestellt
und die Basensequenz wurde bestimmt, wobei festgestellt wurde, dass
die gewünschte
Base substituiert war.
-
Jeder der Stämme E. coli JM109/pEPI410 und
E. coli JM109/pEPI420, in welche das in diesem Beispiel produzierte
mutierte Gen für
saure Phosphatase eingeführt
war, und E. coli JM109/pEPI380, das in Beispiel 19 beschrieben ist,
wurde in 50 ml eines L-Mediums, das 100 μg/ml Ampicillin und 1mM IPTG
enthielt, eingeimpft und 16 Stunden bei 37°C inkubiert. Die Zellen wurden
aus 50 ml der Kulturlösung
jedes der Stämme gewonnen
und einmal mit physiologischer Kochsalzlösung gewaschen. Diese Zellen
wurden in 5 ml eines 100 mM Phosphatpuffers (pH 7,0) suspendiert
und 20 Minuten bei 4°C
mit Ultraschall behandelt, um die Zellen zu zerkleinern. Die so
behandelte Lösung
wurde zentrifugiert, um unlösliche
Fraktionen zu entfernen und einen zellfreien Extrakt herzustellen.
-
Der aus jedem der Stämme erhaltene
zellfreie Extrakt wurde 30 Minuten lang bei einem pH-Wert von 7,0
auf Temperaturen im Bereich von 0°C
bis 80°C
erhitzt. Nach Beendigung des Erwärmens
wurde die Transphosphorylierung unter den Standard-Reaktionsbedingungen
eines pH-Werts von 4,0 und 30°C
durch geführt,
indem die bei verschiedenen Temperaturen behandelten zellfreien
Extrakte verwendet wurden, und die Restaktivität wurde gemessen. Die Ergebnisse
sind in 13 gezeigt.
Das in E. coli JM109/pEPI380 exprimierte mutierte Enzym, welches
in Beispiel 19 beschrieben ist, war bei 30-minütiger Behandlung bei 40°C stabil,
eine Verminderung der Aktivität
wurde jedoch bei höheren
Temperaturen beobachtet. Im Gegensatz dazu hatte die neue Enzym-Mutante,
die in E. coli JM109/pEPI410 und E. coli JM109/pEPI420 exprimiert
wurde, in welche das neue mutierte Gen, das in diesem Beispiel hergestellt
worden war, eingeführt
war, verbesserte Temperaturbeständigkeit
und es wurde selbst bei einer Behandlung während 30 Minuten bei 50°C keine Verminderung
der Aktivität
beobachtet. Es wurde daher angenommen, dass bei Herstellung eines
Nucleosid-5'phosphatesters
unter Verwendung dieser Stämme
bei hoher Temperatur die Produktivität weiter verbessert wird.
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Beispiel 27
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Herstellung von 5'-Inosinsäure und
5'-Guanylsäure unter
Verwendung eines Stammes, der ein Gen für eine mutierte saure Phosphatase
mit verbesserter Temperaturbeständigkeit
enthält
-
Jeder der Stämme E. coli JM109/pEPI410 und
E. coli JM109/pEPI420, in welche das mutierte saure Phosphatase-Gen
eingeschleust worden war, und das in Beispiel 19 beschriebene E.
coli JM109/pEPI380 wurde in 50 ml eines L-Mediums, das 100 μg/ml Ampicillin
und 1 mM IPTG enthielt, eingeimpft und 16 Stunden bei 37°C inkubiert.
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Pyrophosphorsäure (15 g/dl) und 8 g/dl Inosin
oder Guanosin wurden in einem Acetatpuffer (pH 4,0) gelöst. Dazu
wurde der Stamm E. coli JM109, in welchen jede Mutante des Gens
für ' saure Phosphatase
eingeführt
worden war, zugesetzt, so dass die Konzentration 100 mg/dl, als
Trockengewicht der Zellen, erreichte. Die Reaktion wurde 9 Stunden
bei 50°C
durchgeführt,
während
der pH-Wert bei 4,0 gehalten wurde, und die Menge der gebildeten
5'-Inosinsäure oder
5'-Guanylsäure wurde
gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 17 gezeigt. Der gebildete
Nucleosid-Phosphatester war nur ein Nucleosid-5'-phosphatester und es wurde keinerlei
Bildung eines Nucleosid-2'-phosphatesters oder
eines Nucleosid-3'-phosphatesters
als Nebenprodukt beobachtet. Die Reaktion wurde zum Vergleich auch
12 Stunden bei 35°C
unter Verwendung von E. coli JM109/pEPI380 durchgeführt. Die
Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 17 gezeigt.
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Wie in Beispiel 21 beschrieben ist,
wurde unter Verwendung von E. coli JM109/pEPI380 der Nucleosid-5'-phosphatester wirksam
gebildet und angereichert. Wenn im Gegensatz dazu die Reaktion unter
Verwendung von E. coli JM109/pEPI410 und E. coli JM109/pEPI420,
in welche das in Beispiel 26 gebildete neue mutierte Gen für saure
Phosphatase eingeführt
worden war, das von E. blattae abgeleitet ist, durchgeführt wurde, wurde
die gleiche Menge an 5'-Inosinsäure oder
5'-Guanylsäure in kürzerer Zeit
gebildet und angereichert. Daher konnte der Nucleosid-5'-phosphatester effizienter
hergestellt werden. Speziell dann, wenn E. coli JM109/pEPI420 verwendet
wurde, wurde nicht nur die Reaktionsdauer verkürzt, sondern es wurden auch 5'-Inosinsäure und
5'-Guanylsäure in größeren Mengen
angereichert und es zeigte sich eine ziemlich hohe Produktivität.
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