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Diese
Erfindung betrifft jüngst
identifizierte Polynucleotide, durch solche Polynucleotide codierte
Polypeptide, die Verwendung solcher Polynucleotide und Polypeptide
sowie die Herstellung und Isolierung solcher Polynucleotide und
Polypeptide. Genauer sind die erfindungsgemäßen Polynucleotide und Polypeptide
als thermostabile alkalische Phosphatasen aus Thermococcus identifiziert
worden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Phosphatasen
sind eine Gruppe von Enzymen, die Phosphatgruppen aus Organophosphatesterverbindungen
entfernen. Es gibt zahlreiche Phosphatasen, einschließlich alkalische
Phosphatasen, Phosphodiesterasen und Phytasen.
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Alkalische
Phosphatasen sind weit verbreitete Enzyme und setzen sich aus einer
Gruppe von Enzymen zusammen, die organische Phosphatesterbindungen
bei einem alkalischen pH-Wert hydrolysieren.
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Phosphodiesterasen
sind in der Lage, Nucleinsäuren
durch Hydrolyse der Phosphodiesterbrücken von DNA und RNA zu hydrolysieren.
Die Klassifizierung von Phosphodiesterasen hängt davon ab, welche Seite
der Phosphodiesterbrücke
angegriffen wird. Die 3'-Enzyme
hydrolysieren spezifisch die Esterbindung zwischen dem 3'-Kohlenstoffatom
und der Phosphorgruppe, während
die 5'-Enzyme die
Esterbindung zwischen der Phosphorgruppe und dem 5'-Kohlenstoffatom
der Phosphodiesterbrücke
hydrolysieren. Das bekannteste Enzym der Klasse der 3'-Enzyme ist eine
Phosphodiesterase aus dem Gift der Klapperschlange oder aus einer Kreuzotter
(„rustle's viper"), die alle 3'-Bindungen in entweder
RNA oder DNA hydrolysiert, wodurch nahezu alle Nucleotideinheiten
als Nucleotid-5'-phosphate
freigesetzt werden. Dieses Enzym benötigt eine freie 3'-Hydroxylgruppe an
dem terminalen Nucleotidrest und schreitet von diesem Ende der Polynucleotidkette
schrittweise fort. Dieses Enzym und alle anderen Nucleasen, die
nur an den Enden der Polynucleotidketten angreifen, werden als Exonucleasen
bezeichnet. Die 5'-Enzyme
werden durch eine Phosphodiesterase aus der Rindermilz repräsentiert,
welche auch eine Exonuclease ist, die alle 5'-Bindungen von sowohl DNA als auch RNA hydrolysiert
und somit nur Nucleosid-3'-phosphate
freisetzt. Es beginnt seinen Angriff an dem Ende der Kette, das
eine freie 3'-Hydroxylgruppe
aufweist.
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Phytasen
sind Enzyme, die vor kurzem in den Handel gebracht worden sind.
Das Phytaseenzym entfernt das Phosphat aus Phytinsäure (Inosithexaphosporsäure), einer
Verbindung, die in Pflanzen wie Mais, Weizen und Reis vorkommt.
Das Enzym findet kommerzielle Verwendung bei der Behandlung von
Tierfutter, um das Inosit der Phytinsäure für die tierische Ernährung verfügbar zu
machen. Aspergillus ficuum und Weizen sind Quellen für Phytasen
(Business Communications Co., Inc., 25 Van Zant Street, Norwalk,
CT 06855).
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Phytase
wird verwendet, um die Verwertung von natürlichem Phosphor in Tierfutter
zu verbessern. Die Verwendung von Phytase als ein Futterzusatz ermöglicht,
daß das
Tier einen größeren Grad
des natürlichen Mineralgehalts
seines Getreidefutters metabolisiert, wodurch die Erfordernis für synthetische
Phosphorzusätze
verringert oder gänzlich
beseitigt wird. Wichtiger als die verminderte Notwendigkeit für Phosphorzusätze ist die
entsprechende Reduktion von Phosphor in Ausscheidungsprodukten von
Schweinen und Hühnern.
Viele Europäische
Länder
schränken
die Düngermenge,
die pro Morgen ausgebracht werden kann, wegen Besorgnissen im Hinblick
auf eine Verunreinigung des Grundwassers durch Phosphor stark ein.
Dies ist in Nordeuropa besonders wichtig und wird schließlich auch
im Rest des Europäischen
Kontinents und in den Vereinigten Staaten vorgeschrieben werden
(Auszüge
aus Business Trend Analysts, Inc., Januar 1994, Frost und Sullivan Report,
1995, und USDA-on-line-Information).
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Die
alkalische Phosphatase hydrolysiert Monophosphatester, wobei ein
organisches Phosphat und die entsprechende Alkoholverbindung freigesetzt
werden. Sie ist im Hinblick auf die Alkoholgruppe unspezifisch, und
dieses Merkmal erklärt
die vielen Anwendungen dieses Enzyms. Das Enzym weist ein pH-Optimum
zwischen 9 und 10 auf, jedoch kann es auch bei einem neutralen pH-Wert
wirksam sein (Studie der Enzymindustrie, durchgeführt durch
Business Communications Company, Inc., 25 Van Zant Street, Norwalk,
Connecticut 06855, 1995).
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Thermostabile
alkalische Phosphatasen werden nicht irreversibel inaktiviert, selbst
wenn sie auf 60°C oder
mehr für
kurze Zeiträume
erhitzt werden, wie zum Beispiel in der Praxis bei der Hydrolyse
von Monophosphatestern.
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Alkalische
Phosphatasen können
aus zahlreichen thermophilen Organismen wie Ammonifex degensii, Aquifex
pyrophilus, Archaeoglobus lithotrophicus, Methanococcus igneus,
Pyrolobus (ein Crenarchaeota-Bakterium), Pyrococcus und Termococcus,
die vorwiegend Eubakterien und Euryarchaeota-Bakterien sind, erhalten
werden. Viele dieser Organismen wachsen bei Temperaturen bis etwa
103°C und
können
unterhalb von 70°C
nicht wachsen. Diese anaeroben Bakterien werden aus extremen Umgebungen
isoliert. Zum Beispiel wurde Termococcus CL-2 aus einem Wurm isoliert,
welcher auf der Sulfitstruktur eines "schwarzen Rauchers" vorkommt.
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Das
Interesse an alkalischen Phosphatasen aus thermophilen Mikroben
hat in letzter Zeit wegen ihrer Bedeutung für kommerzielle Anwendungen
zugenommen. Zwei Quellen für
alkalische Phosphatasen dominieren und konkurrieren im Handel: (i)
eine tierische aus der Darmschleimhaut von Rindern und Kälbern, und
(ii) eine bakterielle aus E. coli. Aufgrund der hohen Wechselzahl
der Phosphatase aus Kälberdarm
wird sie oft als Marker für
viele Enzymimmuntests ausgewählt.
Die Nützlichkeit
der alkalischen Kalbsphosphatase wird jedoch durch die ihr eigene
geringe Thermostabilität
eingeschränkt,
die während
der chemischen Darstellung des Enzyms – Antikörperkonjugate – noch weiter
beeinträchtigt
wird. Eine bakterielle alkalische Phosphatase stellt eine Alternative
zu der alkalischen Kalbsphosphatase dar, da die bakterielle alkalische
Phosphatase eine extreme Thermotoleranz bei Temperaturen um 95°C zeigt (Tomazic-Allen
S. J., Recombinant Bacterial Phosphatase as an Immunodiagnostic
Enzyme, Annals D. Biology Clinique, 49 (5) (1991), 287–90), jedoch
weist das Enzym eine sehr niedrige Wechselzahl auf.
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Es
besteht ein Bedarf an neuen Phosphataseenzymen mit einer erhöhten Thermostabilität. Dies schließt einen
Bedarf an thermostabilen alkalischen Phosphatasen ein, deren erhöhte Thermostabilität bei Enzymmarkierungsverfahren
und bestimmten DNA-Rekombinationstechniken wie bei der Dephosphorylierung von
Vektor-DNA vor der Insertion-DNA-Ligierung vorteilhaft ist. Rekombinante
Phosphataseenzyme sorgen dafür,
daß die
Proteine in einer Form vorliegen, welche die effiziente Herstellung
eines reinen Enzyms ermöglicht,
das in einer Vielzahl von Anwendungen, wie hierin beschrieben, verwendet
werden kann. Demgemäß ist eine
Charakterisierung, Aminosäuresequenzierung,
DNA-Sequenzierung und heterologe Expression von thermostabilen Phosphataseenzymen
erforderlich. Die vorliegende Erfindung erfüllt diese Anforderungen durch die
Bereitstellung von DNA- und Aminosäuresequenz-Informationen und
eines Expressions- und Reinigungsprotokolls für thermostabile Phosphatasen,
die aus mehreren Organismen stammen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt thermostabile Phosphatasen aus Thermococcus
bereit. Gemäß einem Aspekt
der vorliegende Erfindung werden neue Enzyme sowie aktive Fragmente,
Analoge und Derivate davon bereitgestellt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden isolierte Nucleinsäuremoleküle bereitgestellt,
welche die erfindungsgemäßen Enzyme
codieren, einschließlich
mRNAs, cDNAs, genomische DNAs sowie aktive Analoge und Fragmente
solcher Nucleinsäuren.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden isolierte Nucleinsäuremoleküle bereitgestellt,
die reife Enzyme codieren, welche durch die DNA exprimiert werden,
die in dem Plasmid-DNA-Vektor enthalten ist, welcher bei der ATCC
unter der Hinterlegungsnummer 97536 am 10. Mai 1996 hinterlegt wurde.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegende Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung solcher Polypeptide durch Rekombinationstechniken bereitgestellt,
umfassend das Züchten
von rekombinanten prokaryontischen und/oder eukaryontischen Wirtszellen,
die eine erfindungsgemäße Nucleinsäuresequenz
enthalten, unter Bedingungen, welche die Expression der Enzyme begünstigen,
und anschließend
die Gewinnung der Enzyme.
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Gemäß einem
noch weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Verwendung von solchen Enzymen zur Hydrolyse von Monophosphatesterbindungen
wie als ein Enzymmarker in Immuntests, zur Entfernung einer 5'-Phosphatgruppe vor
einer Endgruppenmarkierung und zur Dephosphorylierung von Vektoren
vor der Insertions-Ligierung bereitgestellt.
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Gemäß einem
noch weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden auch Nucleinsäuresonden bereitgestellt,
umfassend Nucleinsäuremoleküle mit einer
ausreichenden Länge,
um mit einer erfindungsgemäßen Nucleinsäuresequenz
spezifisch zu hybridisieren.
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Gemäß einem
noch anderen Aspekt der vorliegende Erfindung wird ein Verfahren
zur Verwendung von solchen Enzymen oder Polynucleotiden, die solche Enzyme
codieren, für
in vitro-Zwecke in Verbindung mit wissenschaftlichen Untersuchungen
bereitgestellt; zum Beispiel zur Erzeugung von Sonden zur Identifizierung
von ähnlichen
Sequenzen, die ähnliche
Enzyme aus anderen Organismen codieren könnten, unter Verwendung von
bestimmten Regionen, d. h. konservierten Sequenzregionen der Nucleotidsequenz.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung sind für Fachleute
aus den Lehren hierin ersichtlich.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
folgenden Zeichnungen zeigen DNA-Sequenzen, die in der nachstehenden
Beschreibung veranschaulicht werden.
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1 ist
eine Darstellung der erfindungsgemäßen vollständigen DNA-Sequenz und der entsprechenden abgeleiteten
Aminosäuresequenz
von Ammonifex degensii KC4. Die Sequenzierung erfolgte unter Verwendung
eines automatischen 378-DNA-Sequenzanalysengeräts für alle erfindungsgemäßen Sequenzen (Applied
Biosystems, Inc., Foster City, Kalifornien).
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2 ist
eine Darstellung der vollständigen
DNA-Sequenz und der entsprechenden abgeleiteten Aminosäuresequenz
von Methanococcus igneus Kol5.
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3 ist
eine Darstellung der vollständigen
DNA-Sequenz und der entsprechenden abgeleiteten Aminosäuresequenz
von Thermococcus alcaliphilus AEDII12RA.
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4 ist
eine Darstellung der vollständigen
DNA-Sequenz und der entsprechenden abgeleiteten Aminosäuresequenz
von Thermococcus celer.
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5 ist eine Darstellung der vollständigen DNA-Sequenz
und der entsprechenden abgeleiteten Aminosäuresequenz von Thermococcus
GU5L5.
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6 ist eine Darstellung der vollständigen DNA-Sequenz
und der entsprechenden abgeleiteten Aminosäuresequenz von OC9a.
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7 ist
eine Darstellung der vollständigen
DNA-Sequenz und der entsprechenden abgeleiteten Aminosäuresequenz
von M11TL.
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8 ist
eine Darstellung der vollständigen
DNA-Sequenz und der entsprechenden abgeleiteten Aminosäuresequenz
von Thermococcus CL-2.
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9 ist
eine Darstellung der vollständigen
DNA-Sequenz und der entsprechenden abgeleiteten Aminosäuresequenz
von Aquifex VF-5.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Um
die Erfindung verständlicher
zu machen, wird nachstehend eine Reihe von Begriffen definiert.
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Der
Begriff "isoliert" bedeutet, daß der natürliche Zustand
eines Moleküls "durch die Hand des
Menschen" verändert wurde;
d. h., falls es in der Natur vorkommt, ist es verändert oder
aus seiner ursprünglichen Umgebung
entfernt worden oder beides. Zum Beispiel ist ein in der Natur vorkommendes
Polynucleotid oder ein Polypeptid, das natürlicherweise in einem lebenden
Tier vorhanden ist, in seinem natürlichen Zustand nicht "isoliert", aber dasselbe Polynucleotid
oder Polypeptid, getrennt von den gleichzeitig vorhandenen Materialien seines
natürlichen
Zustands, ist gemäß dem hierin
verwendeten Begriff "isoliert". Zum Beispiel bedeutet
der Begriff isoliert im Hinblick auf Polynucleotide, daß sie von
der Nucleinsäure
und der Zelle, worin sie natürlicherweise
vorkommen, getrennt sind.
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Als
Teil oder nach einer Isolierung können solche Polynucleotide
mit anderen Polynucleotiden wie DNAs zum Beispiel zur Mutagenese,
zur Bildung von Fusionsproteinen und zur Vermehrung oder Expression in
einem Wirt verknüpft
werden. Die isolierten Polynucleotide, allein oder verknüpft mit
anderen Polynucleotiden wie Vektoren, können in Wirtszellen, in eine
Kultur oder in ganze Organismen eingeschleust werden. Eingeschleust
in Wirtszellen, in eine Kultur oder in ganze Organismen wären solche
Polynucleotide gemäß dem wie
hierin verwendeten Begriff noch isoliert, da sie nicht in ihrer
in der Natur vorkommenden Form oder Umgebung vorliegen. In ähnlicher
Weise können
die Polynucleotide und Polypeptide in einer Zusammensetzung wie
einer Mediumformulierung (Lösungen
zur Einschleusung von Polynucleotiden oder Polypeptiden, zum Beispiel
in Zellen oder Zusammensetzungen oder Lösungen für chemische oder enzymatische
Reaktionen, die keine natürlich
vorkommende Zusammensetzungen sind) vorliegen und darin isolierte
Polynucleotide oder Polypeptide gemäß der Bedeutung des Begriffs,
wie er hierin verwendet wird, bleiben.
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Der
Begriff "Ligierung" verweist auf den
Prozeß der
Bildung von Phosphodiesterbindungen zwischen zwei oder mehreren
Polynucleotiden, die überwiegend
doppelsträngige
DNAs sind. Techniken für
die Ligierung sind auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt, und Protokolle
für die
Ligierung sind in Laborstandardhandbüchern und Nachschlagewerken
wie zum Beispiel Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory
Manual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor, New York (1989) beschrieben.
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Der
Begriff "Oligonucleotid", so wie hierin verwendet,
ist definiert als ein Molekül,
das aus zwei oder mehreren Desoxyribonucleotiden oder Ribonucleotiden,
vorzugsweise mehr als drei und üblicherweise
mehr als zehn, besteht. Die genaue Größe eines Oligonucleotids hängt von
vielen Faktoren einschließlich
der endgültigen
Funktion oder Verwendung des Oligonucleotids ab. Oligonucleotide
können
durch irgendein geeignetes Verfahren hergestellt werden, einschließlich zum
Beispiel durch die Clonierung und Restriktion geeigneter Sequenzen
und die direkte chemische Synthese durch ein Verfahren wie das Phosphotriesterverfahren
von Narang et al., Meth. Enzymol. 68 (1979), 90–99; das Phosphodiesterverfahren
von Brown et al., Meth. Enzymol. 68 (1979), 109–151; das Diethylphosphoramiditverfahren
von Beaucage et al., Tetrahedron Lett. 22 (1981), 1859–1862; das
Triesterverfahren von Matteucci et al., J. Am. Chem. Soc. 103 (1981),
3185–3191; oder
automatisierte Syntheseverfahren; und das Festphasenverfahren von
US-Patent Nr. 4,458,066.
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Der
Begriff "Plasmide" wird hierin allgemein
durch den Kleinbuchstaben p, dem Großbuchstaben und/oder Zahlen
vorausgehen und/oder folgen, in Übereinstimmung
mit üblichen
Namensgebungskonventionen, die den Fachleuten vertraut sind, gekennzeichnet.
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Die
hierin offenbarten Plasmide sind entweder im Handel erhältlich,
uneingeschränkt öffentlich
zugänglich
oder können
aus erhältlichen
Plasmiden durch die routinemäßige Anwendung
von hinreichend bekannten, veröffentlichten
Verfahren konstruiert werden. Viele Plasmide und andere Clonierungs-
und Expressionsvektoren, die im Einklang mit der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
sind hinreichend bekannt und ohne weiteres für Fachleute zugänglich.
Außerdem
können
Fachleute ohne weiteres eine beliebige Anzahl von anderen Plasmiden
konstruierten, die zur erfindungsgemäßen Verwendung geeignet sind.
Die Eigenschaften, die Konstruktion und die Verwendung solcher Plasmide
sowie anderer Vektoren in der vorliegenden Erfindung ist für Fachleute
aus der vorliegenden Offenbarung ohne weiteres ersichtlich.
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Der
Begriff "Polynucleotid(e)" verweist allgemein
auf ein beliebiges Polyribonucleotid oder Polydesoxyribonucleotid,
das eine unmodifizierte RNA oder DNA oder eine modifizierte RNA
oder DNA sein kann. Folglich verweist der Begriff Poly nucleotide,
so wie hierin verwendet, zum Beispiel u. a. auf eine einzel- oder
doppelsträngige
DNA; eine DNA, die ein Gemisch aus einzel- und doppelsträngigen Regionen
darstellt; eine einzel- oder doppelsträngige RNA; und eine RNA, die
ein Gemisch aus einzel- und doppelsträngigen Regionen ist; sowie
Hybridmoleküle,
umfassend eine DNA und eine RNA, die einzelsträngig oder typischer doppelsträngig oder
ein Gemisch von einzel- und doppelsträngigen Regionen sein kann.
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Zusätzlich verweist
der Begriff Polynucleotid, so wie hierin verwendet, auf dreifachsträngige Regionen, umfassend
RNA oder DNA oder sowohl RNA als auch DNA. Die Stränge in solchen
Regionen können
von demselben Molekül
oder von verschiedenen Molekülen
stammen. Die Regionen können
den gesamten Bereich eines oder mehrerer der Moleküle einschließen, aber
schließen
typischerweise nur eine Region aus einigen der Moleküle ein.
Eines der Moleküle
einer Dreifachhelixregion ist oft ein Oligonucleotid.
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So
wie hierin verwendet, schließt
der Begriff Polynucleotid DNAs oder RNAs ein, wie vorstehend beschrieben,
die eine oder mehrere modifizierte Basen enthalten. Folglich sind
DNAs oder RNAs mit Gerüsten, die
hinsichtlich der Stabilität
oder aus anderen Gründen
modifiziert wurden, "Polynucleotide" gemäß dem hierin
verwendeten Begriff. Außerdem
sind DNAs oder RNAs, umfassend ungewöhnliche Basen wie Inosin oder modifizierte
Basen wie Tritium markierte Basen, um nur zwei Beispiele zu nennen,
Polynucleotide gemäß dem wie
hierin verwendeten Begriff.
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Es
ist erkennbar, daß eine
große
Vielzahl von Modifikationen in DNA und RNA eingeführt worden
sind, die vielen nützlichen
Zwecken dienen können,
welche den Fachleuten bekannt sind. Der Begriff Polynucleotid, so
wie hierin verwendet, umfaßt
solche chemisch, enzymatisch oder metabolisch modifizierten Formen
von Polynucleotiden sowie die chemischen Formen von DNA und RNA,
die für
Viren und Zellen, einschließlich
u. a. einfache und komplexe Zellen, charakteristisch sind.
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Der
Begriff "Primer", so wie hierin verwendet,
verweist auf ein Oligonucleotid, ob natürlich oder synthetisch, das
in der Lage ist, als eine Initiationsstelle für die Synthese wirksam zu sein,
wenn es unter Bedingungen gebracht wird, bei denen eine Primerverlängerung
initiiert wird oder möglich
ist. Die Synthese eines Primerverlängerungsprodukts, das zu einem
Nucleinsäurestrang
komplementär
ist, wird in Gegenwart von Nucleosidtriphosphaten und einer Polymerase
in einem geeigneten Puffer bei einer geeigneten Temperatur initiiert.
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Der
Begriff "Primer" kann auf mehr als
einen Primer verweisen, besonders in dem Fall, wo einige Unklarheiten
bezüglich
der Information im Hinblick auf ein Ende oder beide Enden der zu
synthetisierenden Zielregion bestehen. Zum Beispiel, falls eine
Nucleinsäuresequenz
aus einer Proteinsequenz abgeleitet ist, ist ein "Primer", der erzeugt wurde,
um eine Nucleinsäure
zu synthetisieren, welche die Proteinsequenz codiert, eigentlich
eine Auswahl von Primer-Oligonucleotiden, die Sequenzen enthalten,
welche alle möglichen
Codonvariationen basierend auf der Degeneration des genetischen
Codes widergeben. Einer oder mehrere der Primer in dieser Auswahl
sind zu dem Ende der Zielsequenz homolog. Ebenso, falls eine "konservierte" Region einen wesentlichen
Polymorphismusgrad in einer Population zeigt, können Gemische von Primern hergestellt werden,
die benachbarte Sequenzen amplifizieren.
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Der
Begriff "Restriktionsendonucleasen" und "Restriktionsenzyme" verweist auf bakterielle
Enzyme, die eine doppelsträngige
DNA an oder nahe einer spezifischen Nucleotidsequenz schneiden.
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Der
Begriff "Gen" verweist auf das
DNA-Fragment, das an der Herstellung einer Polypeptidkette beteiligt
ist. Der Begriff schließt
Regionen ein, die der codierenden Region vorausgehen und folgen
(Leader- und Trailersequenzen), sowie dazwischenliegende Sequenzen
(Introns) zwischen einzelnen codierenden Segmenten (Exons).
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Eine
codierende Sequenz ist mit einer anderen codierenden Sequenz "funktionell verbunden", wenn eine RNA-Polymerase
die zwei codierenden Sequenzen in eine einzige mRNA transkribiert,
die dann in ein einzelnes Polypeptid translatiert wird, das Aminosäuren aus
beiden codierenden Sequenzen aufweist. Die codierenden Sequenzen
müssen
nicht aufeinanderfolgen, so lange wie die exprimierten Sequenzen
letztendlich prozessiert werden, um das gewünschte Protein herzustellen.
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"Rekombinante" Enzyme verweist
auf Enzyme, die durch DNA-Rekombinationstechniken hergestellt werden;
d. h. die durch Zellen hergestellt werden, welche mit einem exogenen
DNA-Konstrukt transformiert sind, welches das gewünschte Enzym
codiert. "Synthetische" Enzyme sind solche
Enzyme, die durch eine chemische Synthese hergestellt werden.
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Eine
DNA "codierende
Sequenz" oder eine
ein bestimmtes Enzym "codierende
Nucleotidsequenz" ist eine
DNA-Sequenz, die in ein Enzym transkribiert und translatiert wird,
wenn sie unter die Kontrolle von geeigneten regulatorischen Sequenzen
gebracht wird.
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Der
Begriff "thermostabile
Phosphatase" verweist
auf ein Enzym, das gegen Hitze stabil und hitzebeständig ist
und die Entfernung von Phosphatgruppen aus Organophosphatesterverbindungen
katalysiert. Die Bezugnahme auf "thermostabile
Phosphatasen" schließt alkalische
Phosphatasen, Phosphodiesterasen und Phytasen ein.
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Die
erfindungsgemäßen Phosphataseenzyme
können
nicht irreversibel denaturiert (inaktiviert) werden, wenn sie den
erhöhten
Temperaturen für
den Zeitraum, der notwendig ist, um die Hydrolyse einer Phosphatgruppe
aus einer Organophosphatesterverbindung zu bewirken, ausgesetzt
werden. Irreversible Denaturierung verweist für die Zwecke hierin auf den
bleibenden und vollständigen
Verlust einer enzymatischen Aktivität. Die Phosphataseenzyme werden
durch das Aussetzen gegen Temperaturen in einem Bereich von etwa 60°C bis etwa
113° oder
mehr nicht irreversibel denaturiert. Die außerordentliche Thermostabilität der Phosphataseenzyme
stellt weitere Vorteile im Vergleich zu bereits charakterisierten
thermostabilen Enzymen bereit. Vor der vorliegenden Erfindung ist
die wirksame Hydrolyse von Phosphatgruppen bei Temperaturen um 100°C nicht nachgewiesen
worden. Für
diesen Zweck ist keine thermostabile Phosphatase beschrieben worden.
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Die
Beschreibung veranschaulicht auch isolierte Nucleinsäuren (Polynucleotide),
welche die reifen Enzyme mit den abgeleiteten Aminosäuresequenzen
der 1–9 (SEQ
ID Nrn.: 28–36)
codieren.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden isolierte Polynucleotide
bereitgestellt, welche die erfindungsgemäßen Enzyme codieren. Das hinterlegte
Material ist ein Gemisch von genomischen Clonen, umfassend eine
DNA-Sequenz, die
ein erfindungsgemäßes Enzym
codiert. Jeder genomische Clon, umfassend die jeweilige DNA-Sequenz,
ist in einen pBluescript-Vektor (Stratagene, La Jolla, CA) inseriert
worden. Die Hinterlegung ist bei der American Type Culture Collection,
12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland 20852, USA, am 10. Mai
1996 unter der ATCC-Hinterlegungsnummer 97536 erfolgt.
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Die
Hinterlegung(en) erfolgte(n) gemäß den Bedingungen
des Budapester Vertrags über
die Internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren. Die Stämme werden unwiderruflich und
frei von Einschränkungen
oder Bedingungen bei der Erteilung eines Patents an die Öffentlichkeit
herausgegeben. Diese Hinterlegungen werden lediglich der Einfachheit
halber für
die Fachleute bereitgestellt und stellen kein Eingeständnis dar,
daß eine
Hinterlegung gemäß 35 U.
S. C §112
erforderlich ist. Die Sequenzen der Polynucleotide, die in den hinterlegten
Materialien enthalten sind, sowie die Aminosäuresequenzen der dadurch codierten
Polypeptide dienen im Falle eines Widerspruchs mit jeder Beschreibung der
Sequenzen hierin zur Kontrolle. Eine Lizenz kann erforderlich sein,
um die hinterlegten Materialien herzustellen, zu verwenden oder
zu verkaufen, und es wird hiermit keine solche Lizenz erteilt.
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Die
erfindungsgemäßen Polynucleotide
wurden ursprünglich
aus genomischen Genbanken erhalten, die aus den folgenden Organismen
abgeleitet sind: Thermococcus alcaliphilus AEDII12RA gehört zur Gattung Thermococcus.
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AEDII12RA
wächst
optimal bei 85°C,
pH 9,5, in einem salzreichen Medium (Meerwasser), das Polysulfide
und Hefeextrakt als Substrate und N2 in
der Gasphase enthält.
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Thermococcus
celer ist ein Euryarchaeota-Bakterium. Es wächst optimal bei 85°C und pH
6,0 in einem salzreichen Meerwassermedium, das elementaren Schwefel,
Hefeextrakt und Pepton als Substrate und N2 in der
Gasphase enthält.
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Thermococcus
GU5L5 ist ein Euryarchaeota-Bakterium, das aus dem Guaymas-Becken
in Mexiko isoliert wurde. Es wächst
optimal bei 85°C
und pH 6,0 in einem salzreichen Meerwassermedium, das 1% elementaren
Schwefel, 0,4% Hefeextrakt und 0,5% Pepton als Substrate und N2 in der Gasphase enthält.
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Thermococcus
CL-2 ist ein Euryarchaeota-Bakterium, das aus dem North Cleft Segment
im Juan de Fuca-Rücken
isoliert wurde. Es wächst
optimal bei 88°C
in einem Salzmedium unter einer Argonatmosphäre.
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Andere
Polynucleotide, die nicht Teil dieser Erfindung sind, wurden ursprünglich aus
genomischen Genbanken erhalten, die aus den folgenden Organismen
abgeleitet sind:
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Ammonifex
degensii KC4 ist ein Eubakterium der Gattung Ammonifex. Es wurde
in Java, Indonesien, isoliert. Es ist ein Gram-negatives, chemolithoautotrophes Bakterium.
Es wächst
optimal bei 70°C
in einem salzarmen Kulturmedium bei pH 7 mit 0,2% Nitrat als Substrat
und H2/CO2 in der
Gasphase.
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Methanococcus
igneus Kol5 ist ein Euryarchaeota-Bakterium, das vom Kolbeinsey-Rücken im
Norden von Island isoliert wurde. Es wächst optimal bei 85°C und pH
7,0 in einem salzreichen Meerwassermedium mit H2/CO2 in einer Gasphase. Aquifex pyrophilus KOL5A
ist ein marines Bakterium, das vom Kolbeinsey-Rücken im Norden von Island isoliert
wurde. Es ist ein Gram-negatives, stäbchenförmiges, strikt chemolithoautotrophes
Knallgas-Bakterium und ein Denitrifizierer. Es wächst optimal bei 85°C in einem
salzreichen Meerwassermedium bei pH 6,8 mit O2 als
Substrat und H2/CO2 +
0,5% O2 in der Gasphase.
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OC9a-27A3A
ist ein Bakterium unbekannter Herkunft, das aus dem Yellowstone-Nationalpark
erhalten und als eine Reinkultur aufrechterhalten wurde. Es wächst gut
auf einem TK6-Medium und besitzt eine Cellulose abbauende Aktivität. Ferner
codiert es eine alkalische Phosphatase mit einer Polypeptidübereinstimmung von
mehr als 50% und einer Polypeptidübereinstimmung von mehr als
32% zu den jeweiligen Vorläufern
der alkalischen Phosphatase aus Bombyx mori und Escherichia coli
C, was einer signifikanten Homologie entspricht. Folglich wird erwartet,
daß OC9a-27A3A
ohne weiteres in Escherichia coli C anstelle des nativen alkalischen
Phosphatasevorläufers
davon cloniert und exprimiert werden kann.
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M11TL
ist eine neue Spezies von Desulfurococcus, die aus dem Diamond Pool
im Yellowstone-Nationalpark isoliert wurde. M11TL wächst heterotrophisch
durch die Fermentation verschiedener organischer Materialien (Schwefel
ist nicht notwendig) und bildet traubenähnliche Aggregate. Der Organismus
wächst
optimal bei 85°C
bis 88°C
und pH 7,0 in einem salzarmen Medium, enthaltend Hefeextrakt, Pepton
und Gelatine als Substrate, mit einer N2/CO2-Gasphase.
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Aquifex
VF-5 ist ein marines Bakterium, das von einem Strand in Vulcano,
Italien, isoliert wurde. Es ist ein Gram-negatives, stäbchenförmiges,
strikt chemolithoautotrophes Knallgas-Bakterium. Es wächst optimal bei
85–90°C in salzreichem
Meerwassermedium bei einem pH-Wert von 6,8 mit O2 als
einem Substrat und H2/CO2 +
0,5% 02 in der Gasphase.
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Entsprechend
werden die Polynucleotide und die dadurch codierten Enzyme durch
den Organismus identifiziert, aus dem sie isoliert wurden, und werden
zuweilen nachstehend als "KC4" (1 und
SEQ ID Nrn.: 19 und 28), "KO15
(Figur 2 und SEQ ID Nrn.: 20 und 29), "AEDII12RA" (3 und SEQ
ID Nrn.: 21 und 30), "Celer" (4 und
SEQ ID Nrn.: 22 und 31), "GU5L5
(5 und SEQ ID Nrn.: 23 und 32), "OC9a" (6 und SEQ
ID Nrn.: 24 und 33), "M11TL
(7 und SEQ ID Nrn.: 25 und 34), "CL-2" (8 und
SEQ ID Nrn.: 26 und 35) und "VF-5" (9 und
SEQ ID Nrn.: 27 und 36) bezeichnet.
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Die
erfindungsgemäßen Polynucleotide
und Polypeptide zeigen eine Übereinstimmung
auf der Nucleotid- und Proteinebene mit bekannten Genen und den
dadurch codierten Proteinen, wie in Tabelle 1 gezeigt ist.
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Alle
in Tabelle 1 identifizierten Clone codieren Polypeptide, die eine
Phosphataseaktivität
besitzen.
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Ein
Mittel zur Isolierung der Nucleinsäuremoleküle, welche die erfindungsgemäßen Enzyme
codieren, ist das Absuchen einer Genbank mit einer natürlichen
oder synthetisch konstruierten Sonde mittels den auf dem Fachgebiet
bekannten Verfahren (vgl. zum Beispiel: Current Protocols in Molecular
Biology, al. (Hrsg.), Green Publishing Company Assoc. und John Wiley
Interscience, New York, 1989, 1992). Der Fachmann erkennt, daß die Polynucleotide
der SEQ ID Nrn.: 1–18
oder Fragmente davon (umfassend mindestens 12 aufeinanderfolgende
Nucleotide) besonders nützliche
Sonden sind. Andere besonders nützliche
Sonden für
diesen Zweck sind hybridisierbare Fragmente der Sequenzen der SEQ
ID Nrn.: 19–27
(d. h. die mindestens 12 aufeinanderfolgende Nucleotide umfassen).
-
Im
Hinblick auf Nucleinsäuresequenzen,
die mit den hierin offenbarten spezifischen Nucleinsäuresequenzen
hybridisieren, kann die Hybridisierung unter Bedingungen einer verringerten
Stringenz oder mäßigen Stringenz
oder auch unter stringenten Bedingungen ausgeführt werden. Als ein Beispiel
für eine
Oligonucleotid-Hybridisierung
wird eine Polymermembran, enthaltend immobilisierte denaturierte
Nucleinsäuren,
zuerst für
30 Minuten bei 45°C
in einer Lösung,
bestehend aus 0,9 M NaCl, 50 mM NaH2PO4, pH 7,0, 5,0 mM Na2EDTA,
0,5% SDS, 10 × Denhardt-Lösung und
0,5 mg/ml Polyriboadenylsäure,
vorhybridisiert. Etwa 2 × 107 CpM (spezifische Aktivität = 4 – 9 × 108 CpM/ug) einer 32P-endmarkierten
Oligonucleotidsonde werden dann zu der Lösung zugegeben. Nach einer
Inkubation für
12–16
Stunden wird die Membran für
30 Minuten bei Raumtemperatur in 1 × SET (150 mM NaCl, 20 mM Tris-Hydrochlorid, pH
7,8, 1 mM Na2EDTA), enthaltend 0,5% SDS,
gewaschen, gefolgt durch einen Waschschritt für 30 Minuten in frischem 1 × SET (Tm
weniger als 10°C)
für die
Oligonucleotidsonde. Die Membran wird dann zum Nachweis der Hybridisierungssignale
einem Autoradiographiefilm ausgesetzt.
-
Stringente
Bedingungen bedeuten, daß die
Hybridisierung nur erfolgt, wenn mindestens 90% Übereinstimmung, vorzugsweise
mindestens 95% Übereinstimmung
und am meisten bevorzugt mindestens 97% Übereinstimmung zwischen den
Sequenzen besteht. Ferner ist selbstverständlich, daß ein Abschnitt einer 100 bp-Sequenz, der eine
Länge von
95 bp hat, eine Übereinstimmung
von 95% mit der 100 bp-Sequenz, aus welcher dieser erhalten wurde,
aufweist. Vgl. Sambrook J. et al., Molecular Cloning, A Laboratory
Manual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory (1989), welches
hierin unter Bezugnahme in seiner Gesamtheit eingeschlossen ist.
Es ist auch selbstverständlich,
daß ein
Fragment einer 100 bp-Sequenz, das eine Länge von 95 bp hat, eine Übereinstimmung
von 95% mit der 100 bp-Sequenz, aus welcher dieses erhalten wurde,
aufweist.
-
So
wie hierin verwendet, ist eine erste DNA (RNA)-Sequenz mindestens
70% und vorzugsweise mindestens 80% identisch mit einer anderen
DNA (RNA)-Sequenz,
falls mindestens 70% und vorzugsweise mindestens 80% bzw. 90% Übereinstimmung
zwischen den Basen der ersten Sequenz und den Basen der anderen
Sequenz besteht, wenn diese geeignet gegeneinander ausgerichtet
werden, zum Beispiel durch BLASTN ausgerichtet werden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Polynucleotide, die sich von dem
Referenz-Polynucleotid insofern unterscheiden, als die Unterschiede
stumm sind; zum Beispiel ist die Aminosäuresequenz, die durch die Polynucleotide
codiert wird, die gleiche. Die vorliegende Erfindung betrifft auch
Nucleotidaustäusche,
die Aminosäuresubstitutionen,
-additionen, -deletionen, -fusionen und -verkürzungen in dem Polypeptid,
welches durch das Referenz-Polynucleotid codiert wird, zur Folge
haben. Gemäß einem
bevorzugten Aspekt der Erfindung behalten diese Polypeptide die
gleiche biologische Wirkung wie das Polypeptid, welches durch das
Referenz-Polynucleotid
codiert. wird, bei.
-
Die
erfindungsgemäßen Polynucleotide
wurden aus genomischen Genbanken von Thermococcus gewonnen. Die
Genbanken wurden aus entweder einem Lambda ZAP II- oder einem pBluescript-Clonierungsvektor
(Stratagene Cloning Systems) erzeugt. Mit diesen Genbanken wurden
Massenexzisionen durchgeführt, um
Genbanken in dem pBluescript-Phagemid zu erzeugen. Die Genbanken
wurden erzeugt und die Exzisionen wurden durchgeführt, wie
in den nachstehenden Protokollen/Verfahren beschrieben ist.
-
Die
erfindungsgemäßen Polynucleotide
können
in Form einer RNA oder DNA vorliegen, wobei die DNA eine cDNA, genomische
DNA und synthetische DNA einschließt. Die DNA kann doppelsträngig oder
einzelsträngig
sein, und kann, falls einzelsträngig,
der codierende Strang oder der nicht-codierende (Antisense)-Strang
sein. Die codierenden Sequenzen, welche die reifen Enzyme codieren,
können
mit den codierenden Sequenzen, die in den 1–9 (SEQ
ID Nrn.: 21, 22, 23, 26) gezeigt werden, identisch sein oder können eine
andere codierende Sequenz darstellen, wobei die codierende Sequenz
als ein Ergebnis der Redundanz oder Degeneration des genetischen
Codes dieselben reifen Enzyme codiert wie die DNA der 1–9 (SEQ
ID Nrn.: 21, 22, 23, 26).
-
Das
Polynucleotid, welches das reife Enzym der 1–9 (SEQ
ID Nrn.: 30, 31, 32, 35) codiert, kann, aber ist nicht darauf begrenzt,
einschließen:
nur die codierende Sequenz für
das reife Enzym; die codierende Sequenz für das reife Enzym und eine
zusätzliche
codierende Sequenz wie eine Leadersequenz oder eine Proproteinsequenz;
die codierende Sequenz für
das reife Enzym (und wahlweise zusätzliche codierende Sequenzen)
und nicht-codierende Sequenzen wie Introns oder nicht-codierende
Sequenzen, die sich 5'- und/oder
3' der codierenden
Sequenz für
das reife Enzym befinden.
-
Folglich
umfaßt
der Begriff "Polynucleotid,
codierend ein Enzym (Protein)",
ein Polynucleotid, das nur die codierende Sequenz für das Enzym
einschließt,
sowie ein Polynucleotid, das eine zusätzliche codierende und/oder
nicht-codierende Sequenz einschließt.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner Varianten der vorstehend beschriebenen
Polynucleotide, die Fragmente, Analoge und Derivate der Enzyme mit
den abgeleiteten Aminosäuresequenzen
der 1–9 (SEQ
ID Nrn.: 30, 31, 32, 35) codieren. Die Variante des Polynucleotids
kann eine in der Natur vorkommende allele Variante des Polynucleotids
oder eine nicht in der Natur vorkommende Variante des Polynucleotids
sein.
-
Die
Beschreibung veranschaulicht Polynucleotide, welche die gleichen
reifen Enzyme codieren, wie in den 1–9 (SEQ
ID Nrn.: 19–27)
gezeigt, sowie Varianten solcher Polynucleotide, wobei die Varianten ein
Fragment, Derivat oder Analog der Enzyme der 1–9 (SEQ
ID Nrn.: 19–27)
codieren. Solche Nucleotidvarianten schließen Deletionsvarianten, Substitutionsvarianten
und Additions- oder Insertionsvarianten ein.
-
Wie
vorstehend angegeben, können
die Polynucleotide eine codierende Sequenz aufweisen, die eine in
der Natur vorkommende allele Variante der codierenden Sequenzen
ist, die in den 1–9 (SEQ
ID Nrn.: 19–27)
gezeigt sind. Wie auf dem Fachgebiet bekannt ist, ist eine allele
Variante eine andere Form einer Polynucleotidsequenz, die eine Substitution,
Deletion oder Addition eines oder mehrerer Nucleotide aufweisen kann,
welche die Funktion des codierten Enzyms nicht wesentlich verändert. Auch
können
durch gerichtete und andere Evolutionsstrategien sehr geringfügige Austäusche in
die DNA-Sequenz eingeführt
werden, die bedeutende Veränderungen
der Funktion zur Folge haben können.
-
Fragmente
des erfindungsgemäßen Gens
vollständiger
Länge können als
Hybridisierungssonden für eine
cDNA- oder eine genomische Genbank verwendet werden, um die DNA
vollständiger
Länge zu
isolieren und um andere DNAs zu isolieren, die eine hohe Sequenzübereinstimmung
mit dem Gen oder eine ähnliche biologische
Aktivität
aufweisen. Sonden dieses Typs weisen vorzugsweise mindestens 10,
bevorzugt mindestens 15 und noch mehr bevorzugt mindestens 30 Basen
auf und können
zum Beispiel mindestens 50 oder mehr Basen enthalten. In der Tat
können
Sonden dieses Typs mit mindestens bis zu 150 Basen oder mehr vorzugsweise
verwendet werden. Die Sonde kann auch verwendet werden, um einen
DNA-Clon, der einem Transkript vollständiger Länge entspricht, und einen genomischen
Clon oder Clone, die das vollständige
Gen einschließlich
regulatorischen Regionen und Promotorregionen, Exons und Introns
enthalten, zu identifizieren. Ein Beispiel für eine Durchmusterung umfaßt die Isolierung
der codierenden Region des Gens unter Verwendung der bekannten DNA-Sequenz,
um eine Oligonucleotidsonde zu synthetisieren. Markierte Oligonucleotide mit
einer Sequenz, die komplementär
ist zu oder identisch ist mit der Sequenz des Gens oder einem Teil
der Gensequenzen der vorliegenden Erfindung, werden zum Durchmustern
einer Genbank von genomischer DNA verwendet, um zu bestimmen, mit
welchen Vertretern der Genbank die Sonde hybridisiert.
-
Es
ist auch erkennbar, daß solche
Sonden vorzugsweise mit einem analytisch nachweisbaren Reagens markiert
sein können
oder sind, um die Identifizierung der Sonde zu erleichtern. Nützliche
Reagenzien schließen,
aber sind nicht begrenzt auf, Radioaktivität, Fluoreszenzfarbstoffe oder
Enzyme, die fähig
sind, die Bildung eines nachweisbaren Produkts zu katalysieren,
ein. Die Sonden sind folglich nützlich,
um komplementäre
DNA-Kopien aus anderen Quellen zu isolieren oder um solche Quellen
auf verwandte Sequenzen zu durchmustern.
-
Die
Beschreibung veranschaulicht ferner Polynucleotide, die mit den
vorstehend beschriebenen Sequenzen hybridisieren, falls mindestens
70%, vorzugsweise mindestens 90% und mehr bevorzugt mindestens 95% Übereinstimmung
zwischen den Sequenzen besteht. (Wie vorstehend angegeben, würde eine Übereinstimmung
von 70% gemäß einer
solchen Definition zum Beispiel ein 70 bp-Fragment einschließen, das aus einem 100 bp-Polynucleotid
abgeleitet ist.) Die vorliegende Erfindung betrifft auch Polynucleotide,
die unter stringenten Bedingungen mit den vorstehend beschriebenen
Polynucleotiden hybridisieren. So wie hierin verwendet, bedeutet
der Begriff "stringente
Bedingungen", daß die Hybridisierung
nur erfolgt, wenn mindestens 95% und vorzugsweise mindestens 97% Übereinstimmung
zwischen den Sequenzen besteht. Die Polynucleotide, die mit den
vorstehend beschriebenen Polynucleotiden hybridisieren, codieren
Enzyme, die jeweils im Wesentlichen die gleiche biologische Funktion
oder Aktivität
wie das reife Enzym, das durch die DNA in den 1–9 (SEQ
ID Nrn.: 19–27)
codiert wird, beibehalten. Unter Bezugnahme auf die Übereinstimmung
im Falle einer Hybridisierung verweist eine solche Übereinstimmung,
wie auf dem Fachgebiet bekannt ist, auf die Komplementarität von zwei
Polynucleotidsegmenten.
-
Alternativ
kann das Polynucleotid mindestens 15 Basen, vorzugsweise mindestens
30 Basen und mehr bevorzugt mindestens 50 Basen aufweisen, die mit
einem Teil eines erfindungsgemäßen Polynucleotids hybridisieren,
wobei das Polynucleotid eine Übereinstimmung
damit zeigt, wie vorstehend beschrieben, und die Aktivität beibehalten
kann, aber nicht muss. Zum Beispiel können solche Polynucleotide
als Sonden für
die Polynucleotide der SEQ ID Nrn.: 19–27, zum Beispiel zur Gewinnung
des Polynucleotids oder als eine diagnostische Sonde oder als ein
PCR-Primer, verwendet werden.
-
Folglich
veranschaulicht die Beschreibung Polynucleotide mit mindestens einer
70%igen Übereinstimmung,
vorzugsweise mindestens einer 90%igen Übereinstimmung und mehr bevorzugt
mindestens einer 95%igen Übereinstimmung
mit einem Polynucleotid, das die Enzyme der SEQ ID Nrn.: 28–36 codiert,
sowie Fragmente davon, wobei die Fragmente mindestens 15 Basen,
vorzugsweise mindestens 30 Basen und mehr bevorzugt mindestens 50
Basen aufweisen, und die am meisten bevorzugten Fragmente bis zu
mindestens 150 Basen oder mehr aufweisen, wobei die Fragmente mindestens
90% identisch, vorzugsweise mindestens 95% identisch und am meisten
bevorzugt mindestens 97% identisch sind mit einem Teil eines erfindungsgemäßen Polynucleotids.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Enzyme, welche die abgeleiteten Aminosäuresequenzen
der 1–9 (SEQ
ID Nrn.: 30, 31, 32, 35) aufweisen, sowie Fragmente, Analoge und
Derivate eines solchen Enzyms.
-
Die
Begriffe "Fragment", "Derivat" und "Analog" verweisen unter
Bezugnahme auf die Enzyme in den 1–9 (SEQ
ID Nrn.: 30, 31, 32, 35) auf Enzyme, die im Wesentlichen die gleiche
biologische Funktion oder Aktivität wie solche Enzyme beibehalten.
So schließt
ein Analog ein Proprotein ein, das durch die Abspaltung des Proproteinanteils
aktiviert werden kann, um ein aktives reifes Enzym herzustellen.
-
Die
erfindungsgemäßen Enzyme
können
ein rekombinantes Enzym, ein natürliches
Enzym oder ein synthetisches Enzym, vorzugsweise ein rekombinantes
Enzym, darstellen.
-
Das
Fragment, Derivat oder Analog der Enzyme in den 1–9 (SEQ
ID Nr.: 28–36)
kann (i) eines sein, worin einer oder mehrere der Aminosäurereste
durch einen konservierten oder nicht-konservierten Aminosäurerest
(bevorzugt einen konservierten Aminosäurerest) substituiert sind
und ein solcher substituierter Aminosäurerest durch den genetischen
Code codiert werden kann, aber nicht muß, oder (ii) eines, worin einer oder
mehrere der Aminosäurereste
eine Substituentengruppe einschließen, oder (iii) eines, worin
das reife Enzym mit einer anderen Verbindung, z. B. einer Verbindung,
um die Halbwertszeit des Enzyms zu erhöhen (zum Beispiel Polyethylenglykol),
verknüpft
ist, oder (iv) eines, worin die zusätzlichen Aminosäurereste
mit dem reifen Enzym verknüpft
sind, wie eine Leadersequenz oder eine sekretorische Sequenz oder
eine Sequenz, die zur Reinigung des reifen Enzyms verwendet wird,
oder eine Proproteinsequenz. Solche Fragmente, Derivate und Analoge
sind für
Fachleute aus den Lehren hierin ersichtlich.
-
Die
erfindungsgemäßen Enzyme
und Polynucleotide werden vorzugsweise in einer isolierten Form
bereitgestellt und werden vorzugsweise bis zur Homogenität gereinigt.
-
Der
Begriff "isoliert" bedeutet, daß das Material
aus seiner ursprünglichen
Umgebung (z. B. der natürlichen
Umgebung, falls es in der Natur vorkommt) entfernt ist. Zum Beispiel
ist ein in der Natur vorkommendes Polynucleotid oder Enzym, das
in einem lebenden Tier vorhanden ist, nicht isoliert, aber dasselbe
Polynucleotid oder Enzym, getrennt von einigen oder allen der gleichzeitig
vorhandenen Materialien in dem natürlichen System, ist isoliert.
Solche Polynucleotide können
Teil eines Vektors sein, und/oder solche Polynucleotide oder Enzyme
können
Teil einer Zusammensetzung sein und dennoch insofern isoliert sein,
als eine solcher Vektor oder eine solche Zusammensetzung nicht Teil
der natürlichen
Umgebung davon ist.
-
Die
in der Beschreibung veranschaulichten Enzyme schließen die
Enzyme der SEQ ID Nrn.: 28–36 (insbesondere
das reife Enzym) ein, sowie Enzyme, die mindestens 70% Ähnlichkeit
(vorzugsweise mindestens 70% Übereinstimmung)
mit den Enzymen der SEQ ID Nrn.: 28–36 und mehr bevorzugt mindestens
90% Ähnlichkeit
(mehr bevorzugt mindestens 90% Übereinstimmung)
mit den Enzymen der SEQ ID Nrn.: 28–36 und noch mehr bevorzugt
mindestens 95% Ähnlichkeit
(noch mehr bevorzugt mindestens 95% Übereinstimmung) mit den Enzymen
der SEQ ID Nrn.: 28–36
aufweisen, und schließen
auch Teile solcher Enzyme ein, wobei ein solcher Teil des Enzyms
im Allgemeinen mindestens 30 Aminosäuren und mehr bevorzugt mindestens
50 Aminosäuren
und am meisten bevorzugt mindestens bis zu 150 Aminosäuren enthält.
-
Wie
auf dem Fachgebiet bekannt ist, wird die "Ähnlichkeit" zwischen zwei Enzymen
durch den Vergleich der Aminosäuresequenz
und der konservierten Aminosäuresubstituenten
eines Enzyms mit der Sequenz eines zweiten Enzyms bestimmt. Die
Definition einer Ähnlichkeit
von 70% würde
zum Beispiel ein Sequenzfragment von 70 Aminosäuren einer Sequenz aus 100
Aminosäuren
oder eine Sequenz von 70 Aminosäuren,
erhalten durch aufeinanderfolgende oder zufällige Deletion von 30 Aminosäuren der
Sequenz von 100 Aminosäuren,
einschließen.
-
Eine
Variante, d. h. ein "Fragment"-, "Analog"- oder "Derivat"-Polypeptid, und
ein Referenz-Polypeptid können
sich bezüglich
der Aminosäuresequenz
durch eine oder mehrere Substitutionen, Additionen, Deletionen,
Fusionen und Verkürzungen
unterscheiden, die in einer beliebigen Kombination vorliegen können.
-
Unter
den bevorzugten Varianten sind solche, die sich von einer Referenz
durch konservative Aminosäuresubstitutionen
unterscheiden. Solche Substitutionen schließen diejenigen ein, die eine
bestimmte Aminosäure
in einem Polypeptid durch eine andere Aminosäure mit ähnlichen Eigenschaften ersetzen.
Typisch anerkannte konservative Substitutionen umfassen den Austausch
einer der aliphatischen Aminosäuren
Ala, Val, Leu und Ile durch eine andere; den Austausch der Hydroxylgruppen
enthaltenden Reste Ser und Thr; den Austausch der sauren Reste Asp
und Glu; die Substitution zwischen den Amidresten Asn und Gln; den
Austausch der basischen Reste Lys und Arg; und den Austausch der
aromatischen Reste Phe und Tyr.
-
Besonders
bevorzugt werden Varianten, welche die gleiche biologische Funktion
und Aktivität
wie das Referenz-Polypeptid, von dem sie sich unterscheiden, beibehalten.
-
Fragmente
oder Teile der erfindungsgemäßen Enzyme
können
zur Herstellung des entsprechenden Enzyms vollständiger Länge mittels Peptidsynthese
verwendet werden; folglich können
die Fragmente als Zwischenprodukte zur Herstellung der Enzyme vollständiger Länge verwendet
werden. Fragmente oder Teile der erfindungsgemäßen Polynucleotide können verwendet
werden, um erfindungsgemäße Polynucleotide
vollständiger
Länge zu
synthetisieren.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Vektoren, die erfindungsgemäße Polynucleotide
einschließen; Wirtszellen,
die durch erfindungsgemäße Vektoren
genetisch verändert
sind; und die Herstellung von erfindungsgemäßen Enzymen durch Rekombinationstechniken.
-
Wirtszellen
werden durch die erfindungsgemäßen Vektoren,
die zum Beispiel Clonierungsvektoren wie ein Expressionsvektor sein
können,
genetisch verändert
(transduziert oder transformiert oder transfiziert). Der Vektor
kann zum Beispiel in Form eines Plasmids, eines Phagen, etc. vorliegen.
Die veränderten
Wirtszellen können
in herkömmlichen
Nährmedien
gezüchtet
werden, die gegebenenfalls zur Aktivierung von Promotoren, zur Selektion
von Transformanten oder zur Amplifikation der erfindungsgemäßen Gene
modifiziert sind. Die Züchtungsbedingungen
wie Temperatur, pH-Wert und dergleichen entsprechen denen, die vorher
für die
für die
Expression selektierte Wirtszelle verwendet wurden und sind für den Fachmann
ersichtlich.
-
Die
erfindungsgemäßen Polynucleotide
können
zur Herstellung von Enzymen durch Rekombinationstechniken verwendet
werden. So kann das Polynucleotid zum Beispiel in einem beliebigen
einer Vielzahl von Expressionsvektoren zur Expression eines Enzyms
eingeschlossen sein. Solche Vektoren schließen chromosomale, nicht-chromosomale
und synthetische DNA-Sequenzen, z. B. Derivate von SV40, bakterielle
Plasmide, Phagen-DNA, Baculovirus, Hefe-Plasmide, aus Kombinationen
von Plasmiden und Phagen-DNA abgeleitete Vektoren, virale DNA wie
Vacciniavirus, Adenovirus, Gefügelpockenvirus
und Pseudorabiesvirus, ein. Jedoch kann irgendein anderer Vektor
verwendet werden, so lange wie er in dem Wirt replizieren kann und darin
lebensfähig
ist.
-
Die
geeignete DNA-Sequenz kann durch eine Vielzahl von Verfahren in
den Vektor inseriert werden. Im Allgemeinen wird die DNA-Sequenz
durch die auf dem Fachgebiet bekannten Verfahren in eine oder mehrere
geeignete Restriktionsendonucleasestellen inseriert. Solche und
andere Verfahren sind für
Fachleute ersichtlich.
-
Die
DNA-Sequenz in dem Expressionsvektor ist mit einer oder mehreren
geeigneten Expressionskontrollsequenzen (Promotoren) funktionell
verbunden, um die mRNA-Synthese zu steuern. Als repräsentative Beispiele
solcher Promotoren können
der LTR- oder SV40-Promotor, der E. coli-lac- oder -trp-Promotor,
der Phage Lambda-PL-Promotor und andere
Promotoren, die bekanntermaßen
die Expression von Genen in prokaryontischen oder eukaryontischen
Zellen oder deren Viren steuern, erwähnt werden.
-
Der
Expressionsvektor enthält
auch eine Ribosomenbindungsstelle zur Initiation der Translation
und einen Transkriptionsterminator. Der Vektor kann auch geeignete
Sequenzen zur Verstärkung
der Expression einschließen.
-
Zusätzlich enthalten
die Expressionsvektoren vorzugsweise ein oder mehrere selektierbare
Markergene, um ein phänotypisches
Merkmal zur Selektion von transformierten Wirtszellen wie eine Dihydrofolatreduktase-
oder Neomycin-Resistenz für
eine eukaryontische Zellkultur oder eine Tetracyclin- oder Ampicillin-Resistenz
in E. coli bereitzustellen.
-
Der
Vektor, welcher die geeignete DNA-Sequenz, wie vorstehend beschrieben,
sowie einen geeigneten Promotor oder eine Kontrollsequenz enthält, kann
verwendet werden, um einen geeigneten Wirt zu transformieren und
auf diese Weise zu ermöglichen,
daß der
Wirt das Protein exprimiert.
-
Als
repräsentative
Beispiele für
geeignete Wirte können
Bakterienzellen wie E. coli, Streptomyces und Bacillus subtilis;
Pilzellen wie Hefe; Insektenzellen wie Drosophila S2 und Spodoptera
Sf9; tierische Zellen wie CHO-, COS- oder Bowes-Melanomzellen; Adenoviren; Pflanzenzellen;
etc. erwähnt
werden. Die Auswahl eines geeigneten Wirts ist für Fachleute aus den Lehren
hierin ersichtlich.
-
Genauer
schließt
die vorliegende Erfindung auch rekombinante Konstrukte ein, die
eine oder mehrere der Sequenzen, wie vorstehend ausführlich beschrieben,
umfassen. Die Konstrukte umfassen einen Vektor wie ein Plasmid oder
einen viralen Vektor, in den eine erfindungsgemäße Sequenz in einer Vorwärts- oder
entgegengesetzten Orientierung inseriert worden ist. Gemäß einem
bevorzugen Aspekt dieser Ausführungsform umfaßt das Konstrukt
ferner regulatorische Sequenzen, einschließlich zum Beispiel einen Promotor,
der mit der Sequenz funktionell verbunden ist. Eine große Zahl
von geeigneten Vektoren und Promotoren ist den Fachleuten bekannt
und im Handel erhältlich.
Die folgenden Vektoren werden als Beispiele angegeben: bakterielle Vektoren:
pQE70, pQE60, pQE-9 (Qiagen), pBluescript II KS, ptrc99a, pKK223-3,
pDR540 und pRIT2T (Pharmacia); eukaryontische Vektoren: pXT1, pSG5
(Stratagene), pSVK3, pBPV, pMSG, pSVL und SV40 (Pharmacia). Jedoch
können
irgendwelche anderen Plasmide oder Vektoren verwendet werden, so
lange wie sie in dem Wirt replizieren können und darin lebensfähig sind.
-
Promotorregionen
können
aus jedem gewünschten
Gen unter Verwendung von CAT (Chloramphenicoltransferase)-Vektoren
oder anderen Vektoren mit selektierbaren Markern ausgewählt werden.
Zwei geeignete Vektoren sind pKK232-8 und pCM7. Besonders erwähnenswerte
bakterielle Promotoren schließen
lacI, lacZ, T3, T7, gpt, Lambda PR, PL und trp ein. Eukaryontische Promotoren
schließen
den sehr frühen
CMV-Promotor, den HSV-Thymidinkinase-Promotor, den frühen und
späten
SV40-Promotor, LTRs aus Retroviren und den Maus-Metallothionein-I-Promotor
ein. Die Auswahl des geeigneten Vektors und Promotors ist dem Fachmann
hinreichend bekannt.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung Wirtszellen, welche die vorstehend
beschriebenen Konstrukte enthalten. Die Wirtszelle kann eine höhere eukaryontische
Zelle wie eine Säugerzelle
oder eine niedere eukaryontische Zelle wie eine Hefezelle sein,
oder die Wirtszelle kann eine prokaryontische Zelle wie eine Bakterienzelle
sein. Die Einschleusung des Konstrukts in die Wirtszelle kann durch Calciumphosphat-Transfektion,
DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion oder Elektroporation erreicht
werden (Davis L., Dibner M., Battey I., Basic Methods in Molecular
Biology (1986)).
-
Die
Konstrukte in den Wirtszellen können
in herkömmlicher
Weise verwendet werden, um das Genprodukt herzustellen, das durch
die rekombinante Sequenz codiert wird. In einer anderen Ausführungsform können die
erfindungsgemäßen Enzyme
durch herkömmliche
Peptidsynthesegeräte
synthetisiert werden.
-
Reife
Proteine können
in Säugerzellen,
Hefe, Bakterien oder anderen Zellen unter der Kontrolle von geeigneten
Promotoren exprimiert werden. Zellfreie Translationssysteme können auch
verwendet werden, um solche Proteine unter Verwen dung von RNAs herzustellen,
die von den erfindungsgemäßen DNA-Konstrukten stammen.
Geeignete Clonierungs- und Expressionsvektoren zur Verwendung in
prokaryontischen und eukaryontischen Wirten sind bei Sambrook et
al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, zweite Auflage, Cold Spring
Harbor, N. Y. (1989), beschrieben, wobei die Offenbarung davon hierin
unter Bezugnahme eingeschlossen ist.
-
Die
Transkription der DNA, welche die erfindungsgemäßen Enzyme codiert, durch höhere Eukaryonten
wird durch die Insertion einer Enhancersequenz in den Vektor verstärkt. Enhancer
sind cis-wirkende DNA-Elemente von üblicherweise etwa 10 bis 300
bp, die auf einen Promotor einwirken, um die Transkription davon
zu erhöhen.
Beispiele schließen
den SV40-Enhancer auf der späten
Seite des Replikationsursprungs von bp 100 bis bp 270, den Enhancer
des frühen
Cytomegalievirus-Promotors,
den Polyoma-Enhancer auf der späten
Seite des Replikationsursprungs und Adenovirus-Enhancer ein.
-
Im
Allgemeinen schließen
rekombinante Expressionsvektoren Replikationsursprünge und
selektierbare Marker ein, welche die Transformation der Wirtszelle
ermöglichen,
z. B. das Ampicillin-Resistenzgen von E. coli und das TRP1-Gen von
S. cerevisiae, sowie einen Promotor, der von einem Gen stammt, das
in hoher Rate exprimiert wird, um die Transkription einer stromabwärts angeordneten
strukturellen Sequenz zu steuern. Solche Promotoren können aus
Operons abgeleitet sein, die u. a. glycolytische Enzyme wie 3-Phosphoglyceratkinase
(PGK), den α-Faktor,
eine saure Phosphatase oder Hitzeschockproteine codieren. Die heterologe strukturelle
Sequenz wird in einer geeigneten Phase mit Translationsinitiations-
und -terminationssequenzen und vorzugsweise einer Leadersequenz,
die fähig
ist, die Sekretion eines translatierten Enzyms zu steuern, zusammengelagert.
Wahlweise kann die heterologe Sequenz ein Fusionsenzym codieren,
das ein N-terminales Identifizierungspeptid einschließt, das
die gewünschten
Eigenschaften, z. B. eine Stabilisierung oder eine vereinfachte
Reinigung des exprimierten rekombinanten Produkts, überträgt.
-
Nützliche
Expressionsvektoren zur Verwendung in Bakterien werden durch Insertion
einer strukturellen DNA-Sequenz, die ein gewünschtes Protein codiert, zusammen
mit geeigneten Translationsinitiations- und -terminationssignalen
im funktionellen Leseraster mit einem funktionellen Promotor konstruiert.
Der Vektor umfaßt einen
oder mehrere phänotypisch
selektierbare Marker und einen Replikationsursprung, um die Aufrechterhaltung
des Vektors sicherzustellen und um gegebenenfalls eine Amplifikation
innerhalb des Wirts vorzusehen. Geeignete prokaryontische Wirte
zur Transformation schließen
E. coli, Bacillus subtilis, Salmonella typhimurium und verschiedene
Spezies innerhalb der Gattungen Pseudomonas, Streptomyces und Staphylococcus
ein, obwohl andere auch wahlweise verwendet werden können.
-
Als
repräsentatives,
aber nichtbegrenzendes Beispiel können nützliche Expressionsvektoren
zur Verwendung in Bakterien einen selektierbaren Marker und einen
bakteriellen Replikationsursprung, abgeleitet aus im Handel erhältlichen
Plasmiden, umfassend genetische Elemente des gut bekannten Clonierungsvektors pBR322
(ATCC 37017), umfassen. Solche kommerziellen Vektoren schließen zum
Beispiel pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden)
und pGEM1 (Promega Biotec, Madison, WI, USA) ein. Diese pBR322-"Gerüst"-Abschnitte werden
mit einem geeigneten Promotor und der zu exprimierenden strukturellen Sequenz
kombiniert.
-
Nach
der Transformation eines geeigneten Wirtsstamms und der Züchtung des
Wirtsstamms bis zu einer geeigneten Zelldichte wird der ausgewählte Promotor
durch ein geeignetes Mittel induziert (z. B. Temperaturverschiebung
oder chemische Induktion), und die Zellen werden für einen
weiteren Zeitraum gezüchtet.
-
Die
Zellen werden typischerweise durch Zentrifugation geerntet, durch
physikalische oder chemische Mittel aufgebrochen, und der erhaltene
Rohextrakt wird zur weiteren Reinigung zurückbehalten.
-
Mikrobenzellen,
die bei der Expression von Proteinen verwendet werden, können durch
irgendein geeignetes Mittel aufgebrochen werden, einschließlich Einfrier-Auftau-Wechsel,
Ultraschall-Behandlung, mechanisches Aufbrechen oder Verwendung
von Zelllysemitteln, wobei solche Verfahren den Fachleuten hinreichend bekannt
sind.
-
Verschiedene
Säugerzellkultursysteme
können
auch verwendet werden, um ein rekombinantes Protein zu exprimieren.
Beispiele für
Säugerexpressionssysteme
schließen
die COS-7-Linien von Affen-Nierenfibroblasten, beschrieben von Gluzman,
Cell 23 (1981), 175; und andere Zelllinien, die fähig sind,
einen kompatiblen Vektor zu exprimieren, zum Beispiel die C127-,
3T3-, CHO-, HeLa- und BHK-Zelllinien, ein. Säugerexpressionsvektoren umfassen
einen Replikationsursprung, einen geeigneten Promotor und einen
Enhancer sowie auch gegebenenfalls Ribosomenbindungsstellen, eine
Polyadenylierungsstelle, Spleiß-Donator-
und -Akzeptor-Stellen, Transkriptionsterminationssequenzen und umgebende
nichttranskribierte 5'-Sequenzen. DNA-Sequenzen,
die aus den SV40-Spleiß-
und -Polyadenylierungsstellen abgeleitet sind, können verwendet werden, um die
erforderlichen nichttranskribierten genetischen Elemente bereitzustellen.
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Das
Enzym kann mittels Verfahren einschließlich Ammoniumsulfat- oder
Ethanolfällung,
Säureextraktion,
Anionen- oder Kationenaustauschchromatographie, Phosphocellulosechromatographie,
hydrophobe Wechselwirkungschromatographie, Affinitätschromatographie,
Hydroxylapatit-Chromatographie und Lectin-Chromatographie aus rekombinanten
Zellkulturen gewonnen und gereinigt werden. Gegebenenfalls können Proteinumfaltungsschritte
verwendet werden, um die Konfiguration des reifen Proteins abzuschließen. Schließlich kann
eine Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC) für
die letzten Reinigungsschritte verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Enzyme
können
ein natürlich
gereinigtes Produkt oder ein Produkt von chemischen Syntheseverfahren
sein oder mittels Rekombinationstechniken durch einen prokaryontischen
oder eukaryontischen Wirt (zum Beispiel durch Bakterien-, Hefe-,
höhere
Pflanzen-, Insekten- und Säugerzellen
in Kultur) hergestellt werden. Abhängig von dem Wirt, der in einem
rekombinanten Herstellungsverfahren verwendet wird, können die
erfindungsgemäßen Enzyme
glycosyliert oder nicht-glycosyliert sein. Die erfindungsgemäßen Enzyme
können,
aber müssen
nicht, einen Methionin-Aminosäurerest
am Anfang einschließen.
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Phosphatasen
stellen eine Gruppe von Schlüsselenzymen
bei der Entfernung von Phosphatgruppen aus Organophosphatesterverbindungen
dar. Es gibt zahlreiche Phosphatasen, einschließlich alkalische Phosphatasen,
Phosphodiesterasen und Phytasen.
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Die
allgemeinen Anwendungen und Definitionen solcher Verbindungen werden
vorstehend in dem Kapitel Hintergrund der Erfindung besprochen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Phosphataseenzyme mit einer erhöhten Thermostabilität bereit. Solche
Phosphatasen sind bei Enzymmarkierungsverfahren und bei bestimmten
DNA-Rekombinationstechniken wie bei der Dephosphorylierung einer
Vektor-DNA vor der Insertion einer DNA-Ligierung vorteilhaft. Die rekombinanten
Phosphataseenzyme stellen die Proteine in einer Form bereit, welche die
wirksame Herstellung eines reines Enzyms ermöglicht, das in einer Vielzahl
von Anwendungen, wie hierin beschrieben, verwendet werden kann.
-
Die
Beschreibung veranschaulicht auch Antikörper, die gegen die Enzyme
hervorgerufen werden, die einer erfindungsgemäßen Sequenz entsprechen, und
die durch direkte Injektion der Enzyme in ein Tier oder durch Verabreichung
der Enzyme an ein Tier, vorzugsweise keinen Menschen, erhalten werden
können.
Der auf diese Weise erhaltene Antikörper bindet dann die Enzyme
selbst. Auf diese Weise kann auch eine Sequenz, die nur ein Fragment
der Enzyme codiert, verwendet werden, um Antikörper hervorzurufen, welche
die ganzen nativen Enzyme binden. Solche Antikörper können dann verwendet werden,
um das Enzym aus Zellen, die das Enzym exprimieren, zu isolieren.
-
Zur
Herstellung von monoclonalen Antikörpern kann irgendeine Technik
angewendet werden, die Antikörper
bereitstellt, welche durch kontinuierliche Zelllinienkulturen hergestellt
werden. Beispiele schließen
die Hybridomtechnik (Kohler und Milstein, Nature 256 (1975), 495–497), die
Triomtechnik, die Hybridomtechnik unter Verwendung von menschlichen
B-Zellen (Kozbor et al., Immunology Today 4 (1983), 72) und die
EBV-Hybridomtechnik, um menschliche monoclonale Antikörper herzustellen
(Cole et al., in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan
R. Liss, Inc., S. 77–96,
1985), ein.
-
Techniken,
welche für
die Herstellung von aus einzelnen Ketten bestehenden Antikörpern beschrieben wurden
(US-Patent 4,946,778), können
angepaßt
werden, um aus einzelnen Ketten bestehende Antikörper gegen erfindungsgemäße immunogene
Enzymprodukte herzustellen. Auch können transgene Mäuse verwendet
werden, um humanisierte Antikörper
gegen erfindungsgemäße immunogene
Enzymprodukte zu exprimieren.
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Die
Beschreibung veranschaulicht auch Antikörper, die gegen ein erfindungsgemäßes Enzym
hervorgerufen werden und die bei der Durchmusterung von ähnlichen
Enzymen aus anderen Organismen und Proben verwendet werden können. Solche
Durchmusterungstechniken sind auf dem Fachgebiet bekannt; ein solcher
Durchmusterungstest ist zum Beispiel bei Sambrook und Maniatis,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual (2. Auflage), Bd. 2, Abschnitt
8.49, Cold Spring Harbor Laboratory, 1989, beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
ausführlicher
beschrieben; jedoch sollte selbstverständlich sein, daß die vorliegende
Erfindung nicht auf solche Beispiele begrenzt ist. Alle Anteile
oder Mengen sind, sofern nicht anders angegeben, auf das Gewicht
bezogen.
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Um
das Verständnis
der folgenden Beispiele zu erleichtern, werden bestimmte häufig vorkommende Verfahren
und/oder Begriffe beschrieben.
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"Plasmide" sind durch den Kleinbuchstaben "p" gekennzeichnet, dem Großbuchstaben
und/oder Zahlen vorausgehen und/oder folgen. Die Ausgangsplasmide
hierin sind entweder im Handel erhältlich, uneingeschränkt öffentlich
zugänglich
oder können
aus erhältlichen
Plasmiden im Einklang mit veröffentlichten
Verfahren konstruiert werden. Außerdem sind Plasmide, die den
beschriebenen entsprechen, auf dem Fachgebiet bekannt und für den Fachmann
ersichtlich.
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"Spaltung" von DNA verweist
auf die katalytische Spaltung der DNA mit einem Restriktionsenzym,
das nur auf bestimmte Sequenzen in der DNA einwirkt. Die verschiedenen
Restriktionsenzyme, die hierin verwendet werden, sind im Handel
erhältlich,
und die Reaktionsbedingungen, Co-Faktoren und anderen Erfordernisse entsprechen
denjenigen, die dem Fachmann bekannt sind. Für Analysenzwecke werden typischerweise
1 μg Plasmid
oder DNA-Fragment zusammen mit etwa 2 Einheiten Enzym in etwa 20 μl Pufferlösung verwendet. Zum
Zwecke der Isolierung von DNA-Fragmenten aus einer Plasmidkonstruktion
werden typischerweise 5 bis 50 μg
DNA mit 20 bis 250 Einheiten Enzym in einem größeren Volumen gespalten. Geeignete
Puffer und Substratmengen für
bestimmte Restriktionsenzyme sind durch den Hersteller genau angegeben. Üblicherweise werden
Inkubationszeiträume
von etwa 1 Stunde bei 37°C
verwendet, aber diese können
im Einklang mit den Anweisungen des Lieferanten variieren. Nach
der Spaltung wird der Reaktionsansatz direkt einer Elektrophorese
auf einem Polyacrylamidgel unterzogen, um das gewünschte Fragment
zu isolieren.
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Die
Größenauftrennung
der gespaltenen Fragmente erfolgt unter Verwendung eines 8%igen
Polyacrylamidgels, wie bei Goeddel et al., Nucleic Acids Res. 8
(1980), 4057, beschrieben ist.
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"Oligonucleotide" verweist auf entweder
ein einzelsträngiges
Polydesoxynucleotid oder zwei komplementäre Polydesoxynucleotidstränge, die
chemisch synthetisiert werden können.
Solche synthetischen Oligonucleotide haben keine 5'-Phos phatgruppe und
gehen daher keine Verbindung mit einem anderen Oligonucleotid ein,
ohne daß eine
Phosphatgruppe mit einem ATP in Gegenwart einer Kinase angehängt wird.
Ein synthetisches Oligonucleotid geht mit einem Fragment, das nicht
dephosphoryliert worden ist, eine Verbindung ein.
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"Ligierung" verweist auf den
Prozeß der
Bildung von Phosphodiesterbindungen zwischen zwei doppelsträngigen Nucleinsäurefragmenten
(Maniatis T. et al., Id., S. 146). Sofern nicht anders angegeben,
kann die Ligierung unter Verwendung von bekannten Puffern und Bedingungen
mit 10 Einheiten T4-DNA-Ligase ("Ligase") pro 0,5 μg einer etwa äquimolaren
Menge der zu ligierenden DNA-Fragmente ausgeführt werden.
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Sofern
nicht anders angegeben, wurde die Transformation durchgeführt, wie
bei Sambrook und Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory, 1989, beschrieben ist.
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Ein
Mittel zur Isolierung der Nucleinsäuremoleküle, welche die erfindungsgemäßen Enzyme
codieren, ist das Absuchen einer Genbank mit einer natürlichen
oder synthetisch konstruierten Sonde mittels der auf dem Fachgebiet
bekannten Verfahren (vgl. zum Beispiel: Current Protocols in Molecular
Biology, al. (Hrsg.), Green Publishing Company Assoc. und John Wiley
Interscience, New York, 1989, 1992). Für den Fachmann ist ersichtlich,
daß die
Polynucleotide der SEQ ID Nrn.: 1–16 oder Fragmente davon (umfassend
mindestens 10 oder 12 aufeinanderfolgende Nucleotide) besonders
nützliche
Sonden sind. Andere besonders nützliche Sonden
für diesen
Zweck sind Fragmente, die mit den Sequenzen der SEQ ID Nrn.: 19–27 hybridisieren
können
(d. h. die mindestens 10 oder 12 aufeinanderfolgende Nucleotide
umfassen).
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Es
ist auch erkennbar, daß solche
Sonden mit einem analytisch nachweisbaren Reagens markiert sein können und
vorzugsweise markiert sind, um die Identifizierung der Sonde zu
erleichtern. Nützliche
Reagenzien schließen
ein, aber sind nicht begrenzt auf, Radioaktivität, Fluoreszenzfarbstoffe oder
Enzyme, die in der Lage sind, die Bildung eines nachweisbaren Produkts
zu katalysieren. Die Sonden sind folglich nützlich, um komplementäre DNA-Kopien
aus anderen Quellen zu isolieren oder um solche Quellen auf verwandte
Sequenzen abzusuchen.
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Im
Hinblick auf Nucleinsäuresequenzen,
die mit hierin offenbarten spezifischen Nucleinsäuresequenzen hybridisieren,
kann die Hybridisierung unter Bedin gungen einer verminderten Stringenz
oder einer mäßigen Stringenz
oder auch unter stringenten Bedingungen ausgeführt werden. Als Beispiel für eine Oligonucleotid-Hybridisierung wird
eine Polymermembran, die immobilisierte denaturierte Nucleinsäuren enthält, zuerst für 30 Minuten
bei 45°C
in einer Lösung,
bestehend aus 0,9 M NaCl, 50 mM NaH2PO4, pH 7,0, 5,0 mM Na2EDTA,
0,5% SDS, 10 × Denhardt-Lösung und
0,5 mg/ml Polyriboadenylsäure,
vorhybridisiert. Etwa 2 × 107 CpM (spezifische Aktivität = 4 – 9 × 108 CpM/ug) einer 32P-endmarkierten
Oligonucleotidsonde werden dann zu der Lösung zugegeben. Nach einer
Inkubation von 12–16
Stunden wird die Membran für
30 Minuten bei Raumtemperatur in 1 × SET (150 mM NaCl, 20 mM Tris-Hydrochlorid, pH
7,8, 1 mM Na2EDTA), enthaltend 0,5% SDS,
gewaschen, gefolgt durch einen 30-minütigen Waschschritt in frischem
1 × SET
bei Tm –10°C für die Oligonucleotidsonde.
Die Membran wird dann zum Nachweis der Hybridisierungssignale einem
Autoradiographiefilm ausgesetzt.
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Stringente
Bedingungen bedeuten, daß die
Hybridisierung nur erfolgt, wenn mindestens 90% Übereinstimmung, vorzugsweise
95% Übereinstimmung
und am meisten bevorzugt mindestens 97% Übereinstimmung zwischen den
Sequenzen besteht. Vgl. Sambrook J. et al., Molecular Cloning, A
Laboratory Manual (2. Auflage, 1989) (Cold Spring Harbor Laboratory),
welches hierdurch unter Bezugnahme in seiner Gesamtheit eingeschlossen
ist.
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"Übereinstimmung", so wie der Begriff
hierin verwendet wird, verweist auf eine Polynucleotidsequenz, die
einen Prozentsatz der gleichen Basen wie ein Referenz-Polynucleotid
(SEQ ID Nrn.: 1–16)
aufweist. Zum Beispiel weist ein Polynucleotid, das mindestens 90%
identisch ist mit einem Referenz-Polynucleotid, Polynucleotidbasen
auf, die bei 90% identisch sind mit den Basen, die das Referenz-Polynucleotid ausmachen,
und es kann andere Basen bei 10% der Basen, welche die Polynucleotidsequenz
umfassen, aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polynucleotide, die sich von dem
Referenz-Polynucleotid insofern unterscheiden, als die Unterschiede
stumme Austäusche
sind; zum Beispiel ist die Aminosäuresequenz, die durch beide
Polynucleotide codiert wird, die gleiche. Die vorliegende Erfindung
betrifft auch Nucleotidaustäusche,
die Aminosäuresubstitutionen,
-additionen, -deletionen, -fusionen und -verkürzungen in dem Polypeptid, das
durch das Referenz-Polynucleotid codiert wird, zur Folge haben.
Gemäß einem
bevorzugten Aspekt der Erfindung behalten diese Poly peptide die
gleiche biologische Wirkung wie das Polypeptid, das durch das Referenz-Polynucleotid codiert
wird, bei.
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Die
erfindungsgemäßen Polynucleotide
wurden aus genomischen Genbanken der in Tabelle 1 aufgeführten Organismen
gewonnen. Die Genbanken wurden in dem Lambda ZAP II-Clonierungsvektor
(Stratagene Cloning Systems) erzeugt. Mit diesen Genbanken wurden
Massenexzisionen durchgeführt,
um Genbanken in dem pBluescript-Phagemid zu erzeugen. Die Genbanken
wurden erzeugt und die Exzisionen wurden durchgeführt, wie
in den nachstehenden Protokollen/Verfahren beschrieben ist.
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Die
mittels Exzision erzeugten Genbanken wurden in den E. coli-Stamm
BW14893 F'kan1A
eingeschleust. Expressions-Clone wurden dann mittels eines Hochtemperatur-Filtertests
unter Verwendung von Phosphatasepuffer, enthaltend 1 mg/ml BCIP
(5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphat), identifiziert. Expressions-Clone,
die BCIPasen codieren, wurden aus den folgenden Organismen identifiziert
und noch einmal gereinigt: Ammonifex degensii KC4, Methanococcus
igneus Kol5, Thermococcus alcaliphilus AEDII12RA, Thermococcus celer,
Thermococcus GU5L5, OC9a, M11TL, Thermococcus CL-2 und Aquifex VF-5.
-
Expressions-Clone
wurden unter Verwendung eines Hochtemperatur-Filtertests mit entweder einem saure
Phosphatase-Puffer oder einem alkalische Phosphatase-Puffer, enthaltend
BCIP, identifiziert. Metcalf et al., Evidence For Two Phosphonate
Degradative Pathways in Enterobacter Aerogenes, J. Bacteriol. 174 (1992),
2501–2510.
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Die
BCIPase-Aktivität
wurde wie folgt getestet: Eine Exzisions-Genbank wurde in den E.
coli-Stamm BW14893 F'kan,
einen pho–pnh–lac–-Stamm,
eingeschleust. Nach der Vermehrung auf 100 mm-LB-Platten, enthaltend
100 μg/ml
Ampicillin, 80 μg/ml
Methicillin und 1 mM IPTG, wurden Kolonieabdrücke unter Verwendung von Millipore
HATF-Membranfilter abgenommen. Die auf die Filter übertragenen
Kolonien wurden mit Chloroformdampf in 150 mm-Glaspetrischalen lysiert.
Die Filter wurden in 100 mm-Glaspetrischalen, enthaltend ein Stück Whatman
3MM-Filterpapier,
gesättigt
mit entweder dem saure Phosphatase-Puffer (vgl. nachstehende Rezeptur)
oder dem alkalische Phosphatase-Puffer (vgl. nachstehende Rezeptur),
enthaltend kein BCIP, übertragen.
Die Schale wurde bei 80–85°C für 30–45 Minuten
in den Ofen gestellt, um endogene E. coli-Phosphatasen durch Hitze
zu inaktivieren.
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Der
die lysierten Kolonien tragende Filter wurde dann auf eine 100 mm-Glaspetrischale,
enthaltend 3MM-Papier, gesättigt
mit entweder dem saure Phosphatase-Puffer oder dem alkalische Phosphatase-Puffer, enthaltend
1 mg/ml BCIP, übertragen.
Die Schale wurde bei 80–85°C in den
Ofen gestellt.
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Der
alkalische Phosphatase-Puffer (erwähnt bei Sambrook J. et al.,
Molecular Cloning, A Laboratory Manual (1989), S. 1874) schließt 100 mM
NaCl, 5 mM MgCl2 und 100 mM Tris-HCl (pH
9,5) ein. Clone, die eine Phosphataseaktivität exprimieren (wenn der alkalische
Phosphatase-Puffer verwendet wurde), wurden aus Genbanken erhalten,
die von den vorstehend identifizierten Organismen stammten.
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Der
saure Phosphatase-Puffer schließt
100 mM NaCl, 5 mM MgCl2 und 100 mM Tris-HCl
(pH 6,8) ein. Clone, die eine Phosphataseaktivität exprimieren (wenn der saure
Phosphatase-Puffer verwendet wurde), wurden aus der Genbank erhalten,
die von M11TL stammte.
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'Positive Clone' wurden als blaue
Flecken auf den Filtermembranen beobachtet. Die folgende Filterrettungstechnik
wurde angewendet, um das Plasmid aus der lysierten positiven Kolonie
wieder zu gewinnen.
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Filterrettungstechnik:
Eine Pasteurpipette (oder eine Glaskapillare) wurde verwendet, um
die blauen Flecken auf der Filtermembran auszustechen. Die kleine
Filterscheibe wurde in ein Eppendorf-Röhrchen, enthaltend 20 μl deionisiertes
Wasser, eingebracht. Das Eppendorf-Röhrchen wurde bei 75°C für 5 Minuten
inkubiert und anschließend
mit Hilfe eines Vortexgeräts
gemischt, um die Plasmid-DNA von dem Filter zu eluieren. Eine Plasmid-DNA,
die DNA-Insertionen aus Thermococcus alcaliphilus AEDII12RA enthält, wurde
verwendet, um elektrokompetente E. coli DH10B-Zellen zu transformieren.
Elektrokompetente BW14893 F'kan1A-
E. coli-Zellen wurden
zur Transformation von Plasmid-DNA, enthaltend Insertionen aus Ammonifex
degensii KC4, Methanococcus igneus Kol und Thermococcus GU5L5 verwendet.
Der Filter-Abdrucktest wurde auf Transformationsplatten wiederholt,
um 'positive Kolonien' zu identifizieren.
Die Transformationsplatten wurden wieder in den 37°C warmen
Brutschrank gelegt, um die Kolonien zu regenerieren. 3 ml LBamp-Flüssigkeit
wurden mit den noch einmal gereinigten positiven Kolonien beimpft
und bei 37°C über Nacht
inkubiert. Die Plasmid-DNA wurde aus diesen Kulturen isoliert, und
die Plasmidinsertionen wurden sequenziert.
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In
einigen Fällen,
in denen die Platten, welche für
die ersten Kolonieabdrücke
verwendet wurden, nicht-konfluente Kolonien enthielten, konnte eine
spezifische Kolonie, die einem blauen Fleck auf dem Filter entspricht,
auf einer regenerierten Platte anstelle der Filterrettungstechnik
identifiziert werden und noch einmal direkt gereinigt werden. Dieses
nochmalige "Reinigungs"-Protokoll wurde
für Plasmid-DNAs
verwendet, die Insertionen aus den folgenden Organismen enthielten:
Ammonifex degensii KC4, Thermococcus celer, M11TL und Aquifex VF-5.
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Die
Filterrettungstechnik wurde für
DNA aus den folgenden Organismen angewendet: Ammonifex degensii
KC4, Methanococcus igneus Kol5, Thermococcus alcaliphilus AEDII12RA,
Thermococcus CL-2 und OC9a.
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Phosphatasen
stellen eine Gruppe von Schlüsselenzymen
dar, die Phosphatgruppen aus Organophosphatesterverbindungen entfernen.
Die wichtigsten Phosphatasen für
kommerzielle Zwecke sind alkalische Phosphatasen, Phosphodiesterasen
und Phytasen.
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Alkalische
Phosphatasen weisen mehrere kommerzielle Anwendungen auf, einschließlich deren
Verwendung bei analytischen Anwendungen als ein Enzymmarker in ELISA-Immuntests
und Enzym gebundenen Gensonden und deren Verwendung bei wissenschaftlichen
Anwendungen zur Entfernung von 5'-Phosphatgruppen
in Polynucleotiden vor der Endmarkierung und zur Dephosphorylierung
von Vektoren vor der Insertionsligierung (vgl. auch Current Protocols
in Molecular Biology (John Wiley & Sons)
(1995), Kapitel 3, Abschnitt 10).
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Die
alkalische Phosphatase hydrolysiert Monophosphatester, wobei ein
anorganisches Phosphat und die verwandte Alkoholverbindung freigesetzt
werden. Sie ist im Hinblick auf die Alkoholgruppe unspezifisch, ein
Merkmal, das viele Anwendungen dieses Enzyms erklärt. Das
Enzym weist ein pH-Optimum zwischen 9 und 10 auf, jedoch kann es
auch bei einem neutralen pH-Wert wirksam sein. (Aus einer Studie
der Enzymindustrie, durchgeführt
durch Business Communications Co., Inc., 25 Van Zant Street, Norwalk,
CT 06855, 1995).
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Zwei
Quellen für
alkalische Phosphatasen dominieren und konkurrieren im Handel: eine
tierische aus der Darmschleimhaut von Rindern und Kälbern, und
eine bakterielle aus E. coli. Aufgrund der hohen Wechselzahl der
Phosphatase aus Kälberdarm
wird sie oft als Marker für
viele Enzymimmuntests ausgewählt.
Die Nützlichkeit
der alkalischen Kalbsphosphatase wird durch die ihr eigene geringe
Thermo stabilität
eingeschränkt,
die während
der chemischen Herstellung des Enzyms – Antikörperkonjugate – noch weiter
beeinträchtigt
wird. Eine bakterielle alkalische Phosphatase könnte eine attraktive Alternative
zu der alkalischen Kalbsphosphatase darstellen, da die bakterielle
alkalische Phosphatase eine extreme Thermotoleranz bei Temperaturen
um 95°C
zeigt. (Tomazic-Allen S. J., Recombinant Bacterial Alkaline Phosphatase
as an Immunodiagnostic Enzyme, Annales de Biologie Clinique, 49
(5) (1991), 287–90.)
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Die
Beschreibung veranschaulicht auch Antikörper, die gegen die Enzyme
hervorgerufen werden, die einer erfindungsgemäßen Sequenz entsprechen, und
die durch direkte Injektion der Enzyme in ein Tier oder durch Verabreichung
der Enzyme an ein Tier, vorzugsweise keinen Menschen, erhalten werden
können.
Der auf diese Weise erhaltene Antikörper bindet dann die Enzyme
selbst. Auf diese Weise kann auch eine Sequenz, die nur ein Fragment
der Enzyme codiert, verwendet werden, um Antikörper hervorzurufen, welche
die ganzen nativen Enzyme binden. Solche Antikörper können dann verwendet werden,
um das Enzym aus Zellen, die das Enzym exprimieren, zu isolieren.
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Zur
Herstellung von monoclonalen Antikörpern kann irgendeine Technik
angewendet werden, die Antikörper
bereitstellt, die durch kontinuierliche Zelllinienkulturen hergestellt
werden. Beispiele schließen
die Hybridomtechnik (Köhler
und Milstein, Nature 256 (1975), 495–497), die Triomtechnik, die
Hybridomtechnik unter Verwendung von menschlichen B-Zellen (Kozbor
et al., Immunology Today 4 (1983), 72) und die EBV-Hybridomtechnik,
um menschliche monoclonale Antikörper
herzustellen (Cole et al., in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy,
Alan R. Liss, Inc., S. 77–96,
1985), ein.
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Techniken,
die für
die Herstellung von aus einzelnen Ketten bestehenden Antikörpern beschrieben wurden
(US-Patent 4,946,778), können
angepaßt
werden, um aus einzelnen Ketten bestehende Antikörper gegen erfindungsgemäße immunogene
Enzymprodukte herzustellen. Auch können transgene Mäuse verwendet
werden, um humanisierte Antikörper
gegen erfindungsgemäße immunogene
Enzymprodukte zu exprimieren.
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Die
Beschreibung veranschaulicht Antikörper, die als eine Sonde zum
Absuchen einer Genbank verwendet werden können, um die vorstehend beschriebenen
Aktivitäten
oder kreuzreaktiven Aktivitäten
in Genbanken, die aus den vorstehend beschriebenen Organismen oder
anderen Organismen erzeugt wurden, zu identifizieren.
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Die
folgenden Beispiele decken auch Ausführungsformen ab, die nicht
Teil der Erfindung sind.
-
Beispiel 1
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Bakterielle
Expression und Reinigung von alkalischen Phosphataseenzymen
-
DNA-Sequenzen,
codierend die in der Beschreibung veranschaulichten Enzyme, SEQ
ID Nrn.: 1 bis 16, wurden zuerst aus einem pBluescript-Vektor, enthaltend
die DNA-Sequenzen, mit Hilfe der PCR-Technik unter Verwendung der
hierin angegebenen Primer amplifiziert. Die amplifizierten Sequenzen
wurden dann in den jeweiligen unter den Primersequenzen aufgeführten pQE-Vektor
inseriert, und das Enzym wurde gemäß den hierin angegebenen Protokollen
exprimiert. Die zur Subclonierung verwendeten 5'- und 3'-Oligonucleotidprimersequenzen und die
Vektoren für
die jeweiligen Gene sind wie folgt:
-
-
-
Die
angegebenen Restriktionsenzymstellen entsprechen den Restriktionsenzymstellen
in dem bakteriellen Expressionsvektor, der für das jeweilige Gen angegeben
ist (Qiagen, Inc., Chatsworth, CA). Der pQE-Vektor codiert eine
Antibiotikaresistenz (Ampr), einen bakteriellen
Replikationsursprung (ori), eine IPTG regulierbare Promotor-Operator
(P/O)-Sequenz, eine Ribosomenbindungsstelle (RBS), einen 6-His-Marker und
Restriktionsenzymstellen.
-
Der
pQE-Vektor wurde mit den angegebenen Restriktionsenzymen gespalten.
Die amplifizierten Sequenzen wurden in den jeweiligen pQE-Vektor
ligiert und im Leseraster mit der Sequenz, welche die RBS codiert,
inseriert. Das native Stoppcodon wurde so eingebaut, daß die Gene
nicht mit dem His-Marker des Vektors verbunden waren. Das Ligierungsgemisch
wurde dann verwendet, um den E. coli-Stamm M15/pREP4 (Qiagen, Inc.) mittels
Elektroporation zu transformieren. M15/pREP4 enthält mehrere
Kopien des Plasmids pREP4, das den lacI-Repressor exprimiert und
auch eine Kanamycin-Resistenz (Kanr) überträgt. Transformanten
wurden durch ihre Fähigkeit
identifiziert, auf LB-Platten zu wachsen, und Ampicillin/Kanamycin-resistente Kolonien
wurden ausgewählt.
Die Plasmid-DNA wurde isoliert und durch eine Restriktionsanalyse
bestätigt. Clone,
welche die gewünschten
Konstrukte enthalten, wurden über
Nacht (O/N) in einer Flüssigkeitskultur
in LB-Medium, supplementiert
mit sowohl Amp (100 μg/ml)
als auch Kan (25 μg/ml),
gezüchtet.
Die O/N-Kultur wurde verwendet, um eine große Kultur in einem Verhältnis von
1 : 100 bis 1 : 250 zu beimpfen. Die Zellen wurden bis zu einem
optischen Dichtewert bei 600 (OD600) zwischen
0,4 und 0,6 gezüchtet.
IPTG ("Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid") wurde dann zu einer
Endkonzentration von 1 mM zugegeben. IPTG induziert durch Inaktivierung
des lacI-Repressors, wodurch die P/O-Sequenz freigemacht wird, was
eine Erhöhung
der Genexpression zur Folge hat. Die Zellen wurden weitere 3 bis
4 Stunden gezüchtet.
Anschließend
wurden die Zellen durch Zentrifugation geerntet.
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Die
vorstehend angegebenen Primersequenzen können auch verwendet werden,
um das Zielgen aus dem hinterlegten Material durch die vorstehend
beschriebenen Hybridisierungstechniken zu isolieren.
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Beispiel 2
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Isolierung
eines ausgewählten
Clons aus den hinterlegten genomischen Clonen
-
Ein
Clon wird durch Durchmusterung des hinterlegten Materials unter
Verwendung der in Beispiel 1 angegebenen Oligonucleotidprimer für das bestimmte
Gen, das isoliert werden soll, direkt isoliert. Die spezifischen
Oligonucleotide werden unter Verwendung eines Applied Biosystems
DNA-Synthesegeräts
synthetisiert.
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Die
zwei Oligonucleotidprimer, die dem Gen von Interesse entsprechen,
werden verwendet, um das Gen aus dem hinterlegten Material zu amplifizieren.
Eine Polymerasekettenreaktion wird in 25 μl-Reaktionsgemisch mit 0,1 μg der DNA
des Gens von Interesse ausgeführt.
Das Reaktionsgemisch besteht aus 1,5–5 mM MgCl2,
0,01% (Gew./Vol.) Gelatine, jeweils 20 μM dATP, dCTP, dGTP und dTTP,
25 pMol jedes Primers und 1,25 Einheiten Taq-Polymerase. 30 PCR-Zyklen
(Denaturierung bei 94°C
für 1 min;
Anlagerung bei 55°C für 1 min;
Verlängerung
bei 72°C
für 1 min)
werden mit der Perkin-Eimer Cetus 9600-Thermocycler-Vorrichtung ausgeführt. Das
amplifizierte Produkt wird durch eine Agarose-Gelelektrophorese
analysiert, und die DNA-Bande mit dem erwarteten Molekulargewicht
wird ausgeschnitten und gereinigt. Durch die Subclonierung und Sequenzierung
des DNA-Produkts wird bestätigt,
daß es
sich bei dem PCR-Produkt um das Gen von Interesse handelt. Die Nucleotidsequenz
der Enden der erneut gereinigten Gene wird sequenziert, um Sequenzen
vollständiger
Länge zu
identifizieren. Eine vollständige
Sequenzierung der Gene vollständiger
Länge wird dann
durch einen Exonuclease III-Verdau oder ein Primer-Walking durchgeführt.
-
Zahlreiche
Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung sind im
Hinblick auf die vorstehenden Lehren möglich und daher im Schutzumfang
der beigefügten
Patentansprüche
eingeschlossen, wobei die Erfindung in einer anderen Art und Weise,
als hierin speziell beschrieben, ausgeführt werden kann.
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