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Fachgebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine α1-6-Fucosyltransferase, die
vom Schwein oder vom Menschen stammt. Insbesondere betrifft die
vorliegende Erfindung eine neue, vom Menschen stammende α1-6-Fucosyltransferase,
die ein Enzym ist, das Fucose von Guanosindiphosphat (GDP)-Fucose über eine α1→6 Bindung auf
N-Acetylglucosamin
(GlcNAc), das an ein Asn am Stamm der Zuckerkette vom Asparagin-Typ
(Zuckerkette vom Asn-Typ) gebunden ist, überträgt und das auf dem Gebiet der
Glyco-Technologie für
die Modifikation und Synthese einer Zuckerkette und/oder für die Diagnose
von Erkrankungen wie z.B. einem bösartigen Tumor nützlich ist,
und ein Gen, das dieses Enzym codiert.
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Hintergrund des Fachgebiets
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Die
Struktur und Funktion der Zuckerketteneinheit von komplexen Kohlenhydraten
wie z.B. einem Glycoprotein und Glycolipid, die von höheren Organismen
stammen, haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt
und viele Studien werden zur Zeit durchgeführt. Während eine Zuckerkette durch
die Aktivität einer
Glycohydrolase und einer Glycosyltransferase erzeugt wird, trägt die Glycosyltransferase
deutlich zu ihrer Erzeugung bei.
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Unter
Verwendung eines Zuckernucleotids als Zuckerspender überträgt die Glycosyltransferase
einen Zucker auf eine Empfängerzuckerkette,
wodurch die Zuckerkette verlängert
wird. Die Spezifität
für die
Struktur der Empfängerzuckerkette
ist eng, so dass eine Glycosidbindung durch die eine entsprechende
Transferase erzeugt wird. Daher werden Glycosyltransferasen für Strukturuntersuchungen
von Zuckereinheiten von komplexen Kohlenhydraten, zur Erleichterung
der Synthese einer bestimmten Zuckerkettenstruktur und zur Modifikation
einer nativen Zuckerkettenstruktur verwendet.
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Außerdem wird
erwartet, dass Glycosyltransferasen für die Modifikation der Natur
von komplexen Kohlenhydraten und Zellen mittels der künstlichen
Veränderung
der Zuckerkette nutzbar sind. Für
diese Verwendung wurde die Entwicklung von verschiedenen Glycosyltransferasen,
deren Substratspezifität
identifiziert wurde, erwartet.
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Eine α1-6-Fucosyltransferase
ist ein wichtiges Enzym, das in der Organelle des Golgi-Apparat
gefunden wird und das als eines der Enzyme gilt, welche die Prozessierung
der Asparagin-gebundenen Zuckerkette kontrollieren. Daher wird das
Enzym für
die Aufklärung
des Kontrollmechanismus und der Kontrolle der Erzeugung der Zuckerkettenstruktur
nützlich
sein, wenn es auf eine Asparagin-gebundene Zuckerkette wirkt.
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Zusätzlich sind
die Aktivität
der α1-6-Fucosyltransferase
und der Anteil der Reaktionsprodukte dieses Enzyms dafür bekannt,
dass sie in bestimmten Erkrankungen wie z.B. Leberkrebs und Mukoviszidose
erhöht sind.
Daher wurde eine schnelle Entwicklung des Verfahrens zur Diagnose
dieser Erkrankungen erwünscht, das
die Bestimmung der Aktivität
dieses Enzyms, Northern-Blot unter Verwendung einer cDNA, welche
die α1-6-Fucosyltransferase
codiert, oder RT-PCR-Analyse der mRNA-Menge, die in dem lebenden
Körper
transkribiert und exprimiert wird, umfasst.
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Die
Aktivität
von α1-6-Fucosyltransferasen
wurde in Körperflüssigkeiten
oder in Organen von verschiedenen Tieren und ihrer Kulturzellen
nachgewiesen und es war ein Enzym, das von menschlichen Zellhomogenaten
der Mukoviszidose stammte, als ein gereinigtes Enzymprodukt bekannt
[Journal of Biological Chemistry, Bd. 266, S. 21572–21577 (1991)).
Gemäß diesem
Bericht wird dieses Enzym jedoch mit Nachteilen assoziiert, weil
(1) sein pH-Optimum 5,6 beträgt,
was sich von dem physiologischen pH-Wert unterscheidet, (2) es ein ziemlich
niedriges Molekulargewicht (34.000 und 39.000) bei der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
besitzt, (3) die Bereitstellung einer großen und stabilen Menge davon
praktisch unerreichbar ist, weil es von menschlichen Zellen stammt,
und aus anderen Gründen.
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Dieses
Enzym wird als ein membrangebundenes Enzym erhalten und benötigt Rinderserum
zur Züchtung
der Zellen, welches wiederum zu einer schwierigen Reinigung des
Enzyms und zu einer großen
Summe von Geld, das für
die Züchtung
der Zellen benötigt
wird, führt,
um als Ausgangsmaterial zu dienen. Dementsprechend ist eine stabile
Bereitstellung dieser Enzymherstellung so gut wie unmöglich.
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Während eine
chemische Synthese häufig
für das
Synthetisieren einer Zuckerkette verwendet wird, benötigt die
Synthese von Oligosacchariden viele Schritte, die durch die komplizierte
Syntheseroute und die Spezifität
der Reaktion notwendig sind, so dass sie verschiedene praktische
Probleme umfasst. Insbesondere die Bindung der Fucose an GlcNAc,
das an Asn der Asparagingebundenen Zuckerkette gebunden ist, durch eine α1→6 Bindung
ist aufgrund der Instabilität
der Fucose sehr schwierig.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine α1-6-Fucosyltransferase
in großen
Mengen stabil zur Verfügung
zu stellen, die als ein Reagens für die Strukturanalyse einer
Zuckerkette oder für
die Glyco-Technologie oder als ein Diagnosemittel nützlich ist.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zur
Herstellung von α1-6-Fucosyltransferase
in großen
Mengen durch die Verwendung eines vom Menschen oder vom Schwein
stammenden α1-6-Fucosyltransferasegens
zur Verfügung
zu stellen. Man beabsichtigt, solche spezifischen Gene zu verwenden,
um die Entwicklung eines Verfahrens zur Diagnose von Erkrankungen
durch Northern-Blot unter Verwendung einer DNA, die dieses Enzym
codiert, oder durch RT-PCR-Analyse von der mRNA-Menge, die im lebenden
Körper
transkribiert und exprimiert wird, zu ermöglichen.
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In
einem Versuch, die vorstehend erwähnten Aufgaben zu erfüllen, haben
die hier genannten Erfinder mit der Untersuchung eines Enzyms begonnen,
das in der Lage ist, Fucose an GlcNAc, das an Asn einer Zuckerkette
vom Asparagin-Typ gebunden ist, durch eine α1→6-Bindung zu binden, wobei
ein Fluoreszenz markiertes Substratanalogon zu einer Zuckerkette
vom Asparagin-Typ, die ein Rezeptor dieses Enzyms ist, verwendet
wurde. Als ein Ergebnis fand man die Aktivität dieses Enzyms in den Extraktfraktionen
von Schweinehirn, das als Ausgangsmaterial für die Reinigung leicht erhältlich ist,
und das Enzym wurde von den Fraktionen gereinigt und die enzymatischen
und physikalisch-chemischen Eigenschaften wurden ermittelt, was
zu der Vervollständigung
der Erfindung führte.
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Dementsprechend
betrifft die vorliegende Erfindung eine vom Schwein stammende α1-6-Fucosyltransferase,
welche die nachfolgenden physikalisch-chemischen Eigenschaften besitzt (nachfolgend
wird dieses Enzym als Schweine-α1-6-Fucosyltransferase
bezeichnet).
- (1) Aktivität: überträgt Fucose von Guanosindiphosphat-Fucose
auf die Hydroxygruppe in der 6-Position von GlcNAc nächstgelegen
zu R eines Rezeptors (GlcNAcβ1-2Manα1-6)(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4GlcNAc-R,
wobei R ein Asparaginrest oder eine Peptidkette ist, welche diesen
Rest trägt,
wobei (GlcNAcβ1-2Manα1-6)(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4(Fucα1-6)GlcNAc-R gebildet wird.
In
der vorstehenden Formel ist der Asparaginrest bei R ein Rest, in
dem die saure Amidgruppe an der Seitenkette des Asparagins an die
Hydroxygruppe an der Anomerposition des reduzierenden Endes der
Zuckerkette gebunden ist, und eine Peptidkette, die den Rest besitzt,
ist eine Peptidkette, die den Rest in dem Peptid hat, an dem zwei
oder mehr Aminosäuren
gebunden sind, und die vorzugsweise eine Peptidkette ist, die -Asn-(X)-Ser/Thr-
besitzt.
- (2) pH-Optimum: etwa 7,0
- (3) pH-Stabilität:
stabil in dem pH-Bereich von 4,0 bis 10,0 bei einer Behandlung bei
4°C für 5 Stunden
- (4) Temperaturoptimum: etwa 30–37°C
- (5) Hemmung oder Aktivierung: kein Erfordernis für ein zweiwertiges
Metallion zur Ausprägung
der Aktivität; keine
Hemmung der Aktivität
auch in Gegenwart von 5 mM EDTA
- (6) Molekulargewicht: etwa 60.000 in der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese.
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Die
hier genannten Erfinder haben ausschließlich α1-6-Fucosyltransferase vom Schweinehirn
gereinigt, die Aminosäuresequenz
dieses Proteins analysiert und basierend auf der Aminosäureteilsequenz
ein Gen cloniert, um die vorliegende Erfindung auszuführen.
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Das
heißt,
die vorliegende Erfindung stellt ein Gen, das Schweine-α1-6-Fucosyltransferase
codiert, zur Verfügung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls einen Expressionsvektor,
der ein Gen enthält,
das Schweine-α1-6-Fucosyltransferase
codiert, zur Verfügung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt des Weiteren eine Transformantenzelle
zur Verfügung,
die durch die Transformierung einer Wirtszelle mit einem Expressionsvektor,
der ein Gen enthält,
das Schweine-α1-6-Fucosyltransferase
codiert, erhalten wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
ein Verfahren zur Herstellung einer rekombinanten α1-6-Fucosyltransferase
zur Verfügung,
welches die Züchtung
einer Transformantenzelle, die durch die Transformierung einer Wirtszelle
mit einem Expressionsvektor, der ein Gen enthält, das Schweine-α1-6-Fucosyltransferase
codiert, erhalten wird, und die Ernte der α1-6-Fucosyltransferase aus der
Kultur umfasst.
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Die
hier genannten Erfinder haben die vorliegende Erfindung durch die
Reinigung des Proteins, das eine α1-6-Fucosyltransferase-Aktivität besitzt,
aus dem Kulturmedium menschlicher Zellen erreicht und haben seine
enzymatischen Eigenschaften ermittelt.
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Dementsprechend
betrifft die vorliegende Erfindung eine vom Menschen stammende α1-6-Fucosyltransferase,
welche die nachfolgenden physikalisch-chemischen Eigenschaften besitzt (nachfolgend
wird dieses Enzym als Mensch-α1-6-Fucosyltransferase
bezeichnet).
- (1) Aktivität: überträgt Fucose von Guanosindiphosphat-Fucose
auf die Hydroxygruppe in der 6-Position von GlcNAc nächstgelegen
zu R eines Rezeptors (GlcNAcβ1-2Manα1-6)(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4GlcNAc-R,
wobei R ein Asparaginrest oder eine Peptidkette ist, welche diesen
Rest trägt,
wobei (GlcNAcβ1-2Manα1-6)(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4(Fucα1-6)GlcNAc-R gebildet wird.
In
der vorstehenden Formel ist der Asparaginrest bei R ein Rest, in
dem die saure Amidgruppe an der Seitenkette des Asparagins an die
reduzierende, endständige
Hydroxygruppe der Zuckerkette gebunden ist, und eine Peptidkette,
die den Rest besitzt, ist eine Peptidkette, die den Rest in dem
Peptid hat, an dem zwei oder mehr Aminosäuren gebunden sind, und die
vorzugsweise eine Peptidkette ist, ein -Asn-(X)-Ser/Thr- besitzt.
- (2) pH-Optimum: etwa 7,5
- (3) pH-Stabilität:
stabil in dem pH-Bereich von 4,0 bis 10,0 bei einer Behandlung bei
4°C für 5 Stunden
- (4) Temperaturoptimum: etwa 30–37°C
- (5) Hemmung oder Aktivierung: kein Erfordernis für ein zweiwertiges
Metallion zur Ausprägung
der Aktivität; keine
Hemmung der Aktivität
auch in Gegenwart von 5 mM EDTA
- (6) Molekulargewicht: etwa 60.000 in der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese.
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Die
hier genannten Erfinder haben ausschließlich α1-6-Fucosyltransferase von menschlichen
Kulturzellen gereinigt, die Aminosäuresequenz dieses Proteins
analysiert und basierend auf der Aminosäureteilsequenz ein Gen cloniert,
um die vorliegende Erfindung auszuführen.
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Das
heißt,
die vorliegende Erfindung stellt ein Gen, das Mensch-α1-6-Fucosyltransferase
codiert, zur Verfügung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls einen Expressionsvektor,
der ein Gen enthält,
das Mensch-α1-6-Fucosyltransferase
codiert, zur Verfügung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt des Weiteren eine Transformantenzelle
zur Verfügung,
die durch die Transformierung einer Wirtszelle mit einem Expressionsvektor,
der ein Gen enthält,
das Mensch-α1-6-Fucosyltransferase
codiert, erhalten wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
ein Verfahren zur Herstellung einer rekombinanten α1-6-Fucosyltransferase
zur Verfügung,
welches die Züchtung
einer Transformantenzelle, die durch die Transformierung einer Wirtszelle
mit einem Expressionsvektor, der ein Gen enthält, das Mensch-α1-6-Fucosyltransferase
codiert, erhalten wird, und das Ernten der α1-6-Fucosyltransferase aus der
Kultur umfasst.
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Als
Ausgangsmaterial zur Reinigung des Enzyms der vorliegenden Erfindung
dient zum Beispiel das Organ und die Körperflüssigkeit vom Schwein, die eine α1-6-Fucosyltransferase-Aktivität besitzen.
Beispiele des Organs schließen
Gehirn, Hoden, Bauchspeicheldrüse,
Lunge, Nieren und dergleichen ein. Die Körperflüssigkeit des Schweins wie z.B.
Blut und Serum kann ebenfalls verwendet werden.
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Die
Schweine-α1-6-Fucosyltransferase
der vorliegenden Erfindung kann durch das Herstellen eines Rohextrakts,
der zum Beispiel das Enzym von Homogenaten von Schweinehirn enthält, und
durch die Trennung des Enzyms von diesem Extrakt erhalten werden.
Da die α1-6-Fucosyltransferase
im Schweinehirn ein membrangebundenes Enzym ist, wird diesem Fall
eine Rohextraktlösung,
die das Enzym enthält,
im Allgemeinen von dem Gehirnlysat unter Verwendung eines geeigneten
grenzflächenaktiven
Mittels erhalten. Dieser Extrakt wird verschiedenen bekannten Reinigungsschritten
unterzogen, um ein gereinigtes Enzymprodukt zu erhalten. Die Reinigung
kann zum Beispiel eine Konzentration unter Verwendung einer Ultrafiltrationsmembran, Entsalzen,
Affinitätssäulenchromatographie,
in der ein Substratanalogon immobilisiert wird, Ionenaustauschchromatographie,
hydrophobe Säulenchromatographie
und der gleichen in einer geeigneten Kombination einschließen, um
ein im Wesentlichen homogenes Enzymprodukt zu ergeben, das frei
von kontaminierenden Proteinen wie z.B. anderen Transferasen ist.
Schweinehirn wird zum Beispiel in einem Waring-Mixer in einem Phosphatpuffer
aufgebrochen und die Membranfraktionen werden durch Ultrazentrifugation
gesammelt. Das vorliegende Enzym wird mit einem Phosphatpuffer,
der ein grenzflächenaktives
Mittel (Triton X-100) enthält, extrahiert
und die Überstände werden
durch Ultrazentrifugation gesammelt, um einen Rohextrakt zu erhalten, welcher
das Enzym enthält.
Durch die Anwendung einer Affinitätssäulenchromatographie unter Verwendung einer
Guanosindiphosphat (GDP)-Hexanolamin-Sepharose, einer GlcNAcβ1-2Manα1-6(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4GlcNAc-Asparagin-Sepharose
und dergleichen werden die Fraktionen, die eine Fucosyltransferase-Aktivität besitzen,
gesammelt und gereinigt.
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Die
physikalisch-chemischen Eigenschaft einer vom Schweinehirn stammenden α1-6-Fucosyltransferase,
die ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, ist wie nachfolgend.
- (1) Aktivität: überträgt Fucose
von Guanosindiphosphat-Fucose auf die Hydroxygruppe in der 6-Position von
GlcNAc nächstgelegen
zu R eines Rezeptors (GlcNAcβ1-2Manα1-6)(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4GlcNAc-R,
wobei R eine Asparaginrest oder eine Peptidkette ist, welche diesen
Rest trägt,
wobei (GlcNAcβ1-2Manα1-6)(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4(Fucα1-6)GlcNAc-R gebildet wird.
- (2) Bestimmung der Aktivität:
Die
Aktivität
der Schweine-α1-6-Fucosyltransferase
wurde wie nachfolgend bestimmt. Das heißt, eine Verbindung der folgenden
Formel, in der das Zuckerkettenende Asparagin mit 4-(2-Pyridylamino)butylamin [PABA:
-NH2(CH2)4-NH-Pyridin]
markiert war, wurde als ein Substrat zur Bestimmung der Enzymaktivität verwendet: wobei
PA Pyridylamino bedeutet. Durch die Verwendung dieses Substrats
kann das Produkt der Enzymreaktion, in der Fucose über eine α1→6 Bindung übertragen
wurde, durch den Nachweis der Fluoreszenz durch eine Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
untersucht werden.
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Der
Nachweis schließt
insbesondere die nachfolgenden Schritte ein. Eine Probenlösung (10 μl) und 1,25%
Triton X-100 werden zu einem 250 mM MES-Puffer, der 62,5 μM des fluoreszenzmarkierten
Rezeptorsubstrats der vorstehenden Formel und 625 μM eines Spendensubstrats
(GDP-Fucose), pH-Wert 7,0, 40 μl, enthält, zugegeben
und gemischt. Man lässt
das Gemisch bei 37°C
für eine
Stunde reagieren und lässt
es für 5
Minuten kochen, um die Reaktion zu beenden. Das Reaktionsgemisch
wird einer Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
unterzogen und der Peak des Reaktionsprodukts wird mit einem Fluoreszenzdetektor
untersucht. Eine Einheit der Enzymmenge entspricht der Menge, die
in der Lage ist, 1 pMol von GlcNAcβ1-2Manα1-6(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4(Fucα1-6)GlcNAc-R (wobei R Asn-NH-(CH2)4-NH-Pyridin ist)
in einer Minute unter diesen Bedingungen umzusetzen.
- (3) pH-Optimum:
Die vom Schweinehirn stammende α1-6-Fucosyltransferase
(nachfolgend wird dieses Enzym als Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase bezeichnet)
zeigt eine hohe Aktivität
bei einem ungefähren
pH-Wert von 7,0–7,5.
- (4) pH-Stabilität:
Die
Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
ist bei einem pH-Wert von 4–10
relativ stabil und stabiler bei einem pH-Wert von 5–9.
- (5) Temperaturoptimum:
Die Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
besitzt ein Temperaturoptimum bei etwa 37°C und behält eine ausreichende Aktivität bei 20–40°C.
- (6) Erfordernis eines zweiwertigen Metallions:
Die Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
zeigt eine ausreichende Aktivität
auch beim Fehlen eines zweiwertigen Metallions wie z.B. Magnesium,
Mangan und dergleichen. Sie zeigt ebenfalls eine ausreichende Aktivität in Gegenwart
von 5 mM EDTA, das ein Chelat ist.
- (7) Molekulargewicht:
Ein gereinigtes Produkt der Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
zeigt eine einzelne Bande mit einem Molekulargewicht von etwa 60.000
in der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese.
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Nach
der Beurteilung der vorstehenden Eigenschaften ist die Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase ein
neues Enzym, das sich anscheinend von der allgemein bekannten α1-6-Fucosyltransferase,
die von menschlichen Zellen von Patienten mit Mukoviszidose (pH-Optimum
5,6, Molekulargewicht 34.000 und 39.000) stammt, bezüglich des
pH-Optimums, der Erfordernisses eines Metallions und des Molekulargewichts unterscheidet.
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Von
der erfindungsgemäßen Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
wird erwartet, dass sie äußerst nützlich ist
für (1)
die Synthese von Zuckerkettenverbindungen, in denen die Zuckerkettenverbindungen,
die eine 1-6-Fucose
besitzen, unter Verwendung des Enzyms der vorliegenden Erfindung
synthetisiert werden, (2) die Modifikation einer Zuckerkettenstruktur
und die funktionelle Analyse, in der eine Fucose neu in die Zuckerkette
vom Asparagin-Typ eingeführt
wird, um die Zuckerkettenstruktur künstlich zu verändern, wobei
Veränderungen
in der Zellfunktion und des Kontrollmechanismus der Prozessierung von
komplexen Kohlenhydraten so wie die Rolle der Zuckerkette aufgeklärt werden
kann, (3) die Diagnose von Läsionen,
die auf einer Enzymaktivität
beruhen, wobei die Erkrankungen wie z.B. Krebs durch den Nachweis
der Aktivität
des Enzyms der vorliegenden Erfindung diagnostiziert werden können, die
verschiedene Läsionen
widerspiegelt, die durch karzinogene Transformation hervorgerufen
werden, (4) die Diagnose von verschiedenen Erkrankungen, wobei ein spezifischer
Antikörper
gegen das Enzym der vorliegenden Erfindung hergestellt und zur Diagnose
verwendet wird, und dergleichen.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Gen, das die Schweine-α1-6-Fucosyltransferase codiert,
welches ein Gen einschließt,
das die α1-6-Fucosyltransferase
codiert, und das ein Gen einschließt, das die Aminosäuresequenz
codiert, die im Sequenzprotokoll, SEQ ID Nr.: 2, dargestellt wird.
Eine andere Ausführungsform
davon ist ein Gen, das eine α1-6-Fucosyltransferase
codiert und das eine Nucleotidsequenz einschließt, die im Sequenzprotokoll,
SEQ ID Nr.: 1, dargestellt wird.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Gen, das die Schweine-α1-6-Fucosyltransferase
codiert und das ein Gen einschließt, das die Aminosäuresequenz
codiert, welche sich durch Austausch, Insertion, Deletion oder Hinzufügen hinsichtlich
mindestens einer Aminosäure
der im Sequenzprotokoll als SEQ ID Nr.: 2 dargestellten Aminosäuresequenz
ergibt.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Gen, das die
Schweine-α1-6-Fucosyltransferase
codiert und das eine Nucleotidsequenz einschließt, welche sich durch Austausch,
Insertion, Deletion oder Hinzufügen
hinsichtlich mindestens eines Nucleotids der im Sequenzprotokoll
als SEQ ID Nr.: 1 dargestellten Nucleotidsequenz ergibt.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
ebenfalls als einen Aspekt davon ein Gen ein, das an mindestens einen
Teil eines Gens hybridisiert, das die Schweine-α1-6-Fucosyltransferase codiert und das eine
Nucleotidsequenz, die im Sequenzprotokoll, SEQ ID Nr.: 1, dargestellt
wird, einschließt.
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Der
Expressionsvektor der vorliegenden Erfindung enthält ein Gen,
das die vorstehend erwähnte Schweine-α1-6-Fucosyltransferase
codiert.
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Die
Transformantenwirtszelle der vorliegenden Erfindung wurde mit dem
vorstehend erwähnten
Expressionsvektor transformiert.
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Die
Wirtszelle wird durch Mikroorganismen wie z.B. Escherichia coli,
Hefe, Bakterienzellen und dergleichen beispielhaft erläutert. Sie
schließt
ebenfalls Tierzellen wie z.B. Insektenzellen, COS-1-Zellen, CHO-Zellen
und dergleichen und Pflanzenzellen wie z.B. Tabakzellen, Arabidopsis-Zellen
und dergleichen ein.
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Es
kann jeder Vektor verwendet werden, der gemäß dem Wirt, der transformiert
werden soll, ausgewählt
wird. Im Fall von Escherichia coli kann zum Beispiel pUC19 verwendet
werden, im Fall von Hefe kann pYEUra3TM verwendet
werden; im Fall von Insektenzellen kann pBLUE Bac4 verwendet werden;
im Fall von COS-1-Zellen kann pSVK3 verwendet werden; und im Fall
von Tabakzellen und Arabidopsis-Zellen kann pBI verwendet werden.
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Das
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen rekombinanten α1-6-Fucosyltransferase schließt das Züchten der
vorstehend erwähnten
Transformantenzellen und das Ernten der α1-6-Fucosyltransferase aus der
Kultur ein.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ausschließlich α1-6-Fucosyltransferase
vom Schweinehirn gereinigt und einer Aminosäurenanalyse dieses Proteins
unterzogen. Ihre partielle Aminosäuresequenz wird bestimmt und
ein Primer für
die PCR wird basierend auf der Aminosäuresequenz hergestellt. Unter
Verwendung dieses Primers wird die PCR durchgeführt, wobei vom Schweinhirn
stammende cDNAs als eine Matrize verwendet werden, um ein Gen, das
die α1-6-Fucosyltransferase
codiert, zu amplifizieren, um eine Sonde herzustellen. Diese Sonde
wird verwendet, um nach Clonen, die eine cDNA, welche die α1-6-Fucosyltransferase codiert,
enthalten, in der vom Schweinehirn stammenden cDNA-Bibliothek zu suchen.
Die cDNA, welche die α1-6-Fucosyltransferase
codiert, wird isoliert und verwendet, um die α1-6-Fucosyltransferase zu exprimieren.
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Insbesondere
wird die gereinigte Schweine-α1-6-Fucosyltransferase
verwendet, um Aminosäuresequenzen
zu untersuchen. Zum Beispiel wird eine SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese angewendet,
nach der das Protein durch ein Elektroblot-Verfahren auf eine PVDF-Membran übertragen
wird, und die PVDF-Membran,
welche die etwa 60 kDa-Bande enthält, wird ausgeschnitten und
unter Verwendung eines Proteinsequenziergeräts einer Sequenzierung unterzogen.
Als ein Ergebnis wird die Aminosäuresequenz
des Amino-Endes der α1-6- Fucosyltransferase,
die im Sequenzprotokoll, SEQ ID Nr.: 3, dargestellt wird, erhalten.
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Gereinigte α1-6-Fucosyltransferase
wird getrennt einer SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
unterzogen und die durch die Elektrophorese getrennten Peptidfragmente
werden durch ein Elektroblot-Verfahren auf eine PVDF-Membran übertragen.
Die PVDF-Membran, welche die 60-kDa-Bande enthält, wird anschließend ausgeschnitten
und die Bande wird unter Verwendung von zum Beispiel einer Protease
wie z.B. die Lysylendopeptidase auf der PVDF-Membran lysiert. Das
Lysat wird von den ausgeschnittenen Stücken der PVDF-Membran extrahiert
und der Extrakt wird einer Umkehrphasenhochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
unterzogen, um das Lysat aufzutrennen.
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Anschließend wird
unter Verwendung der Aminosäurensequenzen
ein Mischprimer für
die PCR hergestellt. Ein Mischprimer, der eine Nucleotidsequenz
besitzt, die in SEQ ID Nr.: 7 dargestellt ist, wird zum Beispiel
von der Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID Nr.: 3 dargestellt ist, synthetisiert beziehungsweise
ein Mischprimer, der die Nucleotidsequenz besitzt, die in SEQ ID
Nr.: 8 dargestellt ist, wird von einer Aminosäuresequenz, die in SEQ ID Nr.:
4 dargestellt ist, synthetisiert, und zwar unter Verwendung eines
DNA-Synthesegeräts,
und für
das Absuchen von cDNA der α1-6-Fucosyltransferase
verwendet.
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Es
werden zum Beispiel 25 Zyklen der PCR durchgeführt, um DNA-Fragmente mit einer
Größe von ca.
1,45 kbp zu vervielfältigen,
wobei cDNA von Schweinehirn als eine Matrize und Mischprimer der
SEQ ID Nr.: 7 und SEQ ID Nr.: 8 verwendet werden, wobei PCR bei
94°C (1
min), 55°C
(2 min) und 72°C
(3 min) einen Zyklus darstellt.
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Anschließend wird
nach Clonen, welche die α1-6-Fucosyltransferase
codierende cDNA enthalten, in der von dem Schweinhirn stammenden
cDNA-Bibliothek durch ein Plaque-Hybridisierungsverfahren gesucht, wobei
die vervielfältigten
DNA-Fragmente als
eine Sonde verwendet werden. Die cDNA, welche die α1-6-Fucosyltransferase
codiert, kann von den erhaltenen Clonen isoliert werden. Die Nucleotidsequenz
der erhaltenen cDNA und die von der Nucleotidsequenz abgeleiteten
Aminasäuresequenz
werden in SEQ ID Nr.: 1 und SEQ ID Nr.: 2 gezeigt.
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Die
cDNA wird in einen Expressionsvektor wie z.B. pSVK3 subcloniert.
Die Wirtszellen wie z.B. COS-1-Zellen, die mit dem subclonierten
Plasmid transformiert wurden, werden gezüchtet und die α1-6-Fucosyltransferase
wird von der Kultur erhalten.
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In
der vorliegenden Erfindung werden die vorstehend erwähnten Transformantenzellen
gezüchtet
und α1-6-Fucosyltransferase
wird von der Kultur geerntet, wobei rekombinante α1-6-Fucosyltransferase
erhalten wird. Das Verfahren zur Ernte des Enzyms aus der Kultur
ist ein konventionelles Verfahren.
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Das
Gen, das die Schweine-α1-6-Fucosyltransferase
der vorliegenden Erfindung codiert, und die DNA-Fragmente (die Lysate
davon sind) können
für den
Nachweis der Expression von α1-6-Fucosyltransferase
im lebenden Körper
verwendet werden und sind daher für die genetische Diagnose von
bestimmten Erkrankungen wie z.B. Leberkrebs und Mukoviszidose nützlich.
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Zusätzlich kann
das Polypeptid, das durch diese Gene codiert wird, verwendet werden,
um immunologisch verschiedene Antikörper herzustellen, die für die Diagnose
und Reinigung von α1-6-Fucosyltransferase
nützlich
sind.
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Das
Ausgangsmaterial für
die Reinigung des Enzyms in dieser Erfindung kann jedes Zellkulturmedium sein,
solange es ein menschliches Zellkulturmedium ist, das eine α1-6-Fucosyltransferase-Aktivität zeigt.
Zum Beispiel können
menschliche Bauchspeicheldrüsenkrebszellen,
menschliche Magenkrebszellen, menschliche Myelomkrebszellen und
dergleichen verwendet werden, wenn die Zellen eine α1-6-Fucosyltransferase-Aktivität besitzen.
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Während die
Mensch-α1-6-Fucosyltransferase
in der Zellmembran als ein membrangebundenes Enzym vorliegt, wird
sie durch eine Protease an einer Stelle gespalten, welche die Enzymaktivität nicht
beeinflusst, und in das Kulturmedium als ein lösliches Enzym entlassen. Das
Kulturmedium kann daher als eine Rohenzymlösung ohne komplizierte Schritte
wie z.B. das Zerstören
der Zellen und das Solubilisieren des Enzyms verwendet werden. Außerdem ermöglicht die
Verwendung von Zellen, die in der Lage sind, im serumfreien Medium
zu wachsen, eine ökonomische
Herstellung einer Rohenzymlösung,
die eine hohe Reinheit besitzt. Das Kulturmedium wird konzentriert
und entsalzt und einer Ionenaustauschchromatographie, einer Affinitätschromatographie
und dergleichen unterzogen, um ein gereinigtes Enzymprodukt zu ergeben,
das frei von einer kontaminierenden Transferase- und Glycosidaseaktivität ist.
-
α1-6-Fucosyltransferase
wird von menschlichen Magenkrebszellen zum Beispiel durch die Züchtung der
menschlichen Magenkrebszelle MKN45 ohne Serum und durch die Reinigung
des Enzyms von dem so erhaltenen Kulturmedium gereinigt. In diesem
Fall wird die α1-6-Fucosyltransferase
der menschlichen Magenkrebszelle MKN45 in den Zellen durch eine
Protease an einer Stelle gespalten, welche die Enzymaktivität nicht beeinflußt, und
in das Kulturmedium als eine lösliche α1-6-Fucosyltransferase
entlassen. Das Kulturmedium kann daher als eine Rohenzymlösung ohne
komplizierte Schritte wie z.B. das Zerstören der Zellen und das Solubilisieren
des Enzyms mit einem grenzflächenaktiven
Mittel verwendet werden. Die Rohenzymlösung wird bekannten Reinigungsschritten
unterzogen, um ein gereinigtes Enzymprodukt zu ergeben.
-
In
der vorliegenden Erfindung wird ein serumfreies Kulturmedium der
menschlichen Magenkrebszelle MKN45 durch Filtration durch eine Ultrafiltrationsmembran
konzentriert und anschließend
wird der Puffer durch einen Tris-HCl-Puffer, der 5 mM 2-Mercaptoethanol
und 0,1 % CHAPS [3-((3-Cholamidopropyl)dimethylammonio)-1-propansulfonat],
pH-Wert 7,5, enthält,
ausgetauscht, um eine Rohenzymlösung
zu ergeben.
-
Diese
Enzymlösung
wird einer Säulenchromatographie
unter Verwendung von Q-Sepharose, GDP-Hexanolamin-Sepharose, GlcNAcβ1-2Manα1-6(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4GlcNAc-Asparagin-Sepharose
und dergleichen unterzogen, um aktive Fraktionen zu sammeln, von
denen die Fucosyltransferase der vorliegenden Erfindung gereinigt
werden kann.
-
Die
physikalisch-chemische Eigenschaft der Mensch-α1-6-Fucosyltransferase der vorliegenden
Erfindung ist wie nachfolgend.
- (1) Aktivität: überträgt Fucose
von Guanosindiphosphat-Fucose auf die Hydroxygruppe in der 6-Position von
GlcNAc nächstgelegen
zu R eines Rezeptors (GlcNAcβ1-2Manα1-6)(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4GlcNAc-R,
wobei R ein Asparaginrest oder eine Peptidkette ist, welche diesen
Rest trägt,
wobei (GlcNAcβ1-2Manα1-6)(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4(Fucα1-6)GlcNAc-R gebildet wird.
- (2) Bestimmung der Enzymaktivität:
Die Aktivität der Mensch-α1-6-Fucosyltransferase
wurde wie nachfolgend bestimmt. Das heißt, eine Verbindung der vorstehend
erwähnten
Formel, in der das Asparagin am Ende der Zuckerkette mit 4-(2-Pyridylamino)butylamin
[PABA: -NH2(CH2)4-NH-Pyridin] fluoreszenzmarkiert war, wurde
als ein Substrat zur Bestimmung der Enzymaktivität verwendet. Durch die Verwendung
dieses Substrats konnte das Produkt der Enzymreaktion, in der Fucose über eine α1→6-Bindung übertragen
wird, durch den Nachweis der Fluoreszenz durch eine Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
untersucht werden.
-
Der
Nachweis schließt
insbesondere die nachfolgenden Schritte ein. Eine Enzymlösung (10 μl) wurde zu
einem 250 mM MES-Puffer, der 62,5 μM des fluoreszenzmarkierten
Rezeptorsubstrats der vorstehenden Formel und 625 μM eines Spendensubstrats
(GDP-Fucose), pH-Wert 7,0, 40 μl,
enthält,
zugegeben und gemischt. Man lässt
das Gemisch bei 37°C
für eine
Stunde reagieren und lässt
es für
5 Minuten kochen, um die Reaktion zu beenden. Das Reaktionsgemisch
wird einer Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
unterzogen und der Peak des Reaktionsprodukts wird mit einem Fluoreszenzdetektor
untersucht.
-
Eine
Einheit der Enzymmenge entspricht der Menge, die in der Lage ist,
1 pMol von GlcNAcβ1-2Manα1-6(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4(Fucα1-6)GlcNAc-R (wobei
R Asn-NH-(CH2)4-NH-Pyridin
ist) in einer Minute unter diesen Bedingungen zu produzieren.
- (3) pH-Optimum:
Die Mensch-α1-6-Fucosyltransferase
zeigt eine hohe Aktivität
bei einem ungefähren
pH-Wert von 7,0–7,5, wie
durch eine Kurve in 1 gezeigt wird. In 1 wurde
die Bestimmung unter Verwendung eines 500 mM MES-Puffers (schwarze
Kreise) bei einem pH-Wert von 4,5–7,5 und eines 100 mM Tris-HCl-Puffers (weiße Kreise)
bei einem pH-Wert von 7,0–9,0
durchgeführt.
- (4) pH-Stabilität:
Die
Mensch-α1-6-Fucosyltransferase
ist bei einem pH-Wert von etwa 4–10 stabil, besonders bei einem pH-Wert
von 5–9,
wie in 2 gezeigt wird. Die für die Bestimmung verwendeten
Puffer waren 50 mM Acetat-Puffer (schwarze Dreiecke) mit einem pH-Wert
von 3,5–5,5,
50 mM MES-Puffer (schwarze Kreise) mit einem pH-Wert von 5,5–7,5, 50
mM Tris-HCl-Puffer (weiße
Kreise) mit einem pH-Wert von 7,5–9,0 und Natriumhydrogencarbonatpuffer
(weiße
Dreiecke) mit einem pH-Wert von 9,0–11,5. Das Enzym der vorliegenden
Erfindung wurde in jedem Puffer bei jedem pH-Wert bei 4°C für 5 Stunden
behandelt und die Restaktivität
wurde bestimmt. 1 ist ein Graph, der das Verhältnis zwischen
pH-Wert (Abszisse) und der relativen Aktivität (%, Ordinate) der Mensch-α1-6-Fucosyltransferase,
die durch die vorliegende Erfindung erhalten wurde, zeigt, und 2 ist
ein Graph, der den pH-Wert
(Abszisse) und die Restaktivität
(%, Ordinate) zeigt.
- (5) Temperaturoptimum:
Die Mensch-α1-6-Fucosyltransferase besitzt
ein Temperaturoptimum bei etwa 37°C,
wie in 3 gezeigt wird, und ist bei 20–40°C verwendbar. Ein gefrorenes
Produkt davon ist bei –20°C für mindestens
mehrere Monate stabil.
- (6) Erfordernis eines zweiwertigen Metallions:
Viele Glycosyltransferasen
benötigen
für ihre
Aktivität
ein zweiwertiges Metallion wie z.B. Magnesium, Mangan und dergleichen.
Diese Mensch-α1-6-Fucosyltransferase
zeigt auch beim Fehlen eines zweiwertigen Metallions oder in Gegenwart
von 5 EDTA, das ein Chelatbildner ist, eine ausreichende Aktivität und benötigt kein
zweiwertiges Metallion.
- (7) Molekulargewicht:
Ein gereinigtes Produkt der Mensch-α1-6-Fucosyltransferase
der vorliegenden Erfindung zeigt eine einzelne Bande mit einem Molekulargewicht
von etwa 60.000 in der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese.
- (8) Morphologie:
Während
die Mensch-α1-6-Fucosyltransferase
eigentlich im Zellmembran als ein membrangebundenes Enzym vorliegt,
wird sie durch eine Protease in der gezüchteten Zelle an einer Stelle
gespalten, welche die Enzymaktivität nicht beeinflusst, und in
ein Kulturmedium als ein lösliches
Enzym entlassen, was eine einfache Handhabung anders als die der
vom Schwein stammenden α1-6-Fucosyltransferase
und der von menschlichen Mukoviszidosezellen stammenden α1-6-Fucosyltransferase,
die vorstehend beschrieben wurden, erlaubt.
-
Nach
der Beurteilung der vorstehenden Eigenschaften ist die Mensch-α1-6-Fucosyltransferase
ein neues Enzym, das sich anscheinend von der allgemein bekannten α1-6-Fucosyltransferase,
die von menschlichen Zellen von Patienten mit Mukoviszidose (pH-Optimum
6,5, Molekulargewicht 34.000 und 39.000) stammt, bezüglich des
pH-Optimums, der Erfordernis von Metallionen und dem Molekulargewicht
unterscheidet.
-
Die
menschliche α1-6-Fucosyltransferase
wird für
die nachfolgenden Ziele verwendet.
- (1) Die
künstliche
Modifikation einer Zuckerkettenstruktur durch das neue Einführen einer
Fucose in die Zuckerkette vom Asparagin-Typ, wobei der Zellapparat
und der Kontrollmechanismus der Prozessierung der Zuckerkette von
komplexen Kohlenhydraten so wie die Rolle der Zuckerkette aufgeklärt werden
kann.
- (2) Die Diagnose von verschiedenen Erkrankungen, die auf der
Aktivität
des Erfindungsenzyms basieren.
- (3) Die Diagnose von verschiedenen Erkrankungen, wobei ein spezifischer
Antikörper
gegen das Enzym der vorliegenden Erfindung hergestellt und zur Diagnose
verwendet wird.
-
Die
vorliegende Erfindung ist ein Gen, das die menschliche α1-6-Fucosyltransferase
codiert, und als eine Ausführungsform
ein Gen einschließt,
das die α1-6-Fucosyltransferase
codiert, und ein Gen einschließt, das
eine Aminosäuresequenz
codiert, die im Sequenzprotokoll, SEQ ID Nr.: 10, dargestellt wird.
Eine andere Ausführungsform
davon ist ein Gen, das eine α1-6-Fucosyltransferase
einschließlich
einer Nucleotidsequenz codiert, die im Sequenzprotokoll, SEQ ID
Nr.: 9, dargestellt wird. Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung
ist ein Gen, das eine α1-6-Fucosyltransferase
codiert und das eine Nucleotidsequenz vom 198. Adenin bis zum 1919.
Guanin einschließt,
wie im Sequenzprotokoll, SEQ ID Nr.: 9, dargestellt wird.
-
Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Gen, das die α1-6-Fucosyltransferase
codiert und das ein Gen einschließt, das eine Aminosäuresequenz
codiert, welche sich durch Austausch, Insertion, Deletion oder Hinzufügen hinsichtlich
mindestens einer Aminosäure
der im Sequenzprotokoll als SEQ ID Nr.: 10 dargestellten Aminosäuresequenz
ergibt.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Gen, das die α1-6-Fucosyltransferase
codiert und das eine Nucleotidsequenz einschließt, die sich durch Austausch,
Insertion, Deletion oder Hinzufügen
hinsichtlich mindestens eines Nucleotids der im Sequenzprotokoll
als SEQ ID Nr.: 9 dargestellten Nucleotidsequenz ergibt.
-
Die
vorliegende Erfindung schließt
ebenfalls als eine Ausführungsform
ein Gen ein, das an mindestens einen Teil eines Gens hybridisiert,
das die α1-6-Fucosyltransferase
codiert und das eine Nucleotidsequenz, die im Sequenzprotokoll,
SEQ ID Nr.: 9, dargestellt wird, einschließt.
-
Der
Expressionsvektor der vorliegenden Erfindung enthält ein Gen,
das die vorstehend erwähnte α1-6-Fucosyltransferase
codiert.
-
Die
Transformantenwirtszelle der vorliegenden Erfindung wurde mit dem
vorstehend erwähnten
Expressionsvektor transformiert.
-
Die
Wirtszelle wird durch Mikroorganismen wie z.B. Escherichia coli,
Hefe, Bakterienzellen und dergleichen beispielhaft erläutert. Sie
schließt
ebenfalls Tierzellen wie z.B. Insektenzellen, COS-1-Zellen, CHO-Zellen
und dergleichen und Pflanzenzellen wie z.B. Tabakzellen, Arabidopsis-Zellen
und dergleichen ein.
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Es
kann jeder Vektor verwendet werden, der gemäß dem Wirt, der transformiert
werden soll, ausgewählt
wird. Im Fall von Escherichia coli kann zum Beispiel pUC19 verwendet
werden, im Fall von Hefe kann pYEUra3TM verwendet
werden; im Fall von Insektenzellen kann pBLUE Bac4 verwendet werden;
im Fall von COS-1-Zellen kann pSVK3 verwendet werden; und im Fall
von Tabakzellen und Arabidopsis-Zellen kann pBI verwendet werden.
-
Das
Verfahren zur Herstellung der rekombinanten α1-6-Fucosyltransferase schließt die Züchtung der vorstehend
erwähnten
Transformantenzellen und die Ernte der α1-6-Fucosyltransferase aus der
Kultur ein.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ausschließlich α1-6-Fucosyltransferase
von menschlichen Magenkrebszellen gereinigt und einer Aminosäurenanalyse
dieses Proteins unterzogen. Seine partielle Aminosäuresequenz
wird bestimmt und ein Primer für
die PCR wird basierend auf der Aminosäuresequenz hergestellt. Unter
Verwendung dieses Primers wird die PCR durchgeführt, wobei von menschlichen
Magenkrebszellen stammende cDNAs als eine Matrize verwendet werden,
um ein Gen, das die α1-6-Fucosyltransferase codiert,
zu amplifizieren, um eine Sonde herzustellen. Diese Sonde wird verwendet,
um nach Clonen, die eine cDNA enthalten, welche die α1-6-Fucosyltransferase
codiert, in der von menschlichen Magenkrebszellen stammenden cDNA-Bibliothek
abzusuchen. Die cDNA, welche die α1-6-Fucosyltransferase
codiert, wird isoliert und verwendet, um die α1-6-Fucosyltransferase zu exprimieren.
-
Insbesondere
wird die gereinigte α1-6-Fucosyltransferase
verwendet, um Aminosäuresequenzen
zu untersuchen. Zum Beispiel wird eine SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese angewendet,
nach der das Protein durch ein Elektroblot-Verfahren auf eine PVDF-Membran übertragen
wird, und die PVDF-Membran,
welche die etwa 60 kDa-Bande enthält, wird ausgeschnitten und
unter Verwendung eines Proteinsequenziergeräts einer Sequenzierung unterzogen.
Als ein Ergebnis wird die Aminosäuresequenz
des Amino-Endes der α1-6-Fucosyltransferase,
die im Sequenzprotokoll, SEQ ID Nr.: 11, dargestellt wird, erhalten.
-
Getrennt
davon wird gereinigte α1-6-Fucosyltransferase
zusammen mit einer Protease wie z.B. der Lysylendopeptidase einer
SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
unterzogen und die durch die Elektrophorese getrennten Peptidfragmente
werden durch ein Elektroblot-Verfahren auf eine PVDF-Membran übertragen.
Die Bande, welche die Peptidfragmente enthält, wird anschließend ausgeschnitten
und sie wird unter Verwendung eines Proteinsequenziergeräts einer
Sequenzierung unterzogen. Die Teilaminosäuresequenzen der α1-6-Fucosyltransferase,
wie sie im Sequenzprotokoll als SEQ ID Nr.: 12 und SEQ ID Nr.: 13
dargestellt sind, werden erhalten. Anschließend wird unter Verwendung
dieser Aminosäuresequenzen
ein Mischprimer für
die PCR hergestellt. Ein Mischprimer, der eine Nucleotidsequenz
besitzt, die in SEQ ID Nr.: 14 dargestellt ist, wird zum Beispiel
von der Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID Nr.: 12 dargestellt ist, synthetisiert beziehungsweise
ein Mischprimer, der die Nucleotidsequenz besitzt, die in SEQ ID
Nr.: 15 dargestellt ist, wird von einer Aminosäuresequenz, die in SEQ ID Nr.:
13 dargestellt ist, synthetisiert, und zwar unter Verwendung eines
DNA-Synthesegeräts,
und für
das Absuchen von cDNA der α1-6-Fucosyltransferase
verwendet.
-
Es
werden zum Beispiel 36 Zyklen der PCR durchgeführt, um DNA-Fragmente mit einer
Größe von ca.
200 bp zu vervielfältigen,
wobei cDNA von menschlichen Magenkrebszellen als eine Matrize und
Mischprimer der SEQ ID Nr.: 14 und SEQ ID Nr.: 15 verwendet werden,
wobei die PCR bei 94°C
(30 sec), 46°C
(30 sec) und 72°C
(1,5 min) einen Zyklus darstellt.
-
Anschließend wird
nach Clonen, welche die α1-6-Fucosyltransferase
codierende cDNA enthalten, in der von menschlichen Magenkrebszellen
stammenden cDNA-Bibliothek
durch ein Plaque-Hybridisierungsverfahren abgesucht, wobei die vervielfältigten
DNA-Fragmente als eine Sonde verwendet werden. Die cDNA, welche
die α1-6-Fucosyltransferase
codiert, kann von den erhaltenen Clonen isoliert werden. Die Nucleotidsequenz
der erhaltenen cDNA und die von der Nucleotidsequenz abgeleiteten
Aminosäuresequenzen
werden in SEQ ID Nr.: 9 und SEQ ID Nr.: 10 gezeigt.
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Die
cDNA wird in einen Expressionsvektor wie z.B. pSVK3 subcloniert.
Die Wirtszellen wie z.B. COS-1-Zellen, die mit dem subclonierten
Plasmid transformiert werden, werden gezüchtet und α1-6-Fucosyltransferase wird
von der Kultur erhalten.
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In
der vorliegenden Erfindung werden die vorstehend erwähnten Transformantenzellen
gezüchtet
und α1-6-Fucosyltransferase
wird von der Kultur geerntet, wobei eine rekombinante α1-6-Fucosyltransferase
erhalten wird.
-
Das
Verfahren zur Ernte des Enzyms aus der Kultur ist ein konventionelles
Verfahren.
-
Das
Gen, das die menschliche α1-6-Fucosyltransferase
der vorliegenden Erfindung codiert, und die DNA-Fragmente (die Lysate
davon sind) können
für den
Nachweis der Expression von α1-6-Fucosyltransferase
im lebenden Körper
verwendet werden und sind daher für die genetische Diagnose von
bestimmten Erkrankungen wie z.B. Leberkrebs und Mucoviszidose nützlich.
-
Zusätzlich kann
das Polypeptid, das durch diese Gene codiert wird, verwendet werden,
um immunologisch verschiedene Antikörper herzustellen, die für die Diagnose
und Reinigung von α1-6-Fucosyltransferase
nützlich
sind.
-
Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
-
1 zeigt
das pH-Optimum der Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
der vorliegenden Erfindung.
-
2 zeigt
die pH-Stabilität
der Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
der vorliegenden Erfindung.
-
3 zeigt
das Temperaturoptimum der Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase der vorliegenden
Erfindung.
-
4 zeigt
das pH-Optimum der menschlichen α1-6-Fucosyltransferase
der vorliegenden Erfindung.
-
5 zeigt
die pH-Stabilität
der menschlichen α1-6-Fucosyltransferase
der vorliegenden Erfindung.
-
6 zeigt
das Temperaturoptimum der menschlichen α1-6-Fucosyltransferase der vorliegenden
Erfindung.
-
Ausführung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch Beispiele detaillierter beschrieben.
-
In
der vorliegenden Erfindung wird die Enzymaktivität, wie nachfolgend beschrieben
wird, bestimmt.
-
Eine
Verbindung der folgenden Formel, in der das Asparagin am Ende der
Zuckerkette mit 4-(2-Pyridylamino)butylamin [PABA: -NH
2(CH
2)
4-NH-Pyridin] durch
Fluoreszenz markiert war, wurde als ein Substrat zur Bestimmung
der Enzymaktivität
verwendet:
-
Durch
die Verwendung dieses Substrats kann das Produkt der Enzymreaktion,
in der Fucose über
eine α1→6 Bindung übertragen
wurde, durch den Nachweis der Fluoreszenz durch eine Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
untersucht werden.
-
Der
Nachweis schließt
genau gesagt die nachfolgenden Schritte ein. Eine Probenlösung (10 μl) und 1,25%
Triton X-100 werden zu einem 250 mM MES-Puffer, der 62,5 μM des fluoreszenzmarkierten
Rezeptorsubstrats der vorstehenden Formel und 625 μM eines Spendensubstrats
(GDP-Fucose), pH-Wert 7,0, 40 μl, enthält, zugegeben
und gemischt. Man lässt
das Gemisch bei 37°C
für eine
Stunde reagieren und lässt
es für 5
Minuten kochen, um die Reaktion zu beenden. Das Reaktionsgemisch
wird einer Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
unterzogen und der Peak des Reaktionsprodukts wird mit einem Fluoreszenzdetektor
untersucht.
-
Eine
Einheit der Enzymmenge entspricht der Menge, die in der Lage ist,
1 pMol von GlcNAcβ1-2Manα1-6(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4(Fucα1-6)GlcNAc-R
(wobei R Asn-NH-(CH2)4-NH-Pyridin
ist) in einer Minute unter diesen Bedingungen zu produzieren.
-
Beispiel 1
-
(1) Herstellung von Schweinehirnlysat
und Rohextraktlösung
-
Schweinehirn
(100 g) wurde in einem Waring-Mixer in einem 20 mM Kaliumphosphatpuffer,
pH-Wert 7,0, aufgebrochen und die Membranfraktionen wurden durch
Ultrazentrifugation gesammelt. Die Membranfraktionen wurden mit
dem gleichen Puffer, der Triton X-100 (Konzentration 0,5%) enthielt,
extrahiert, um das Enzym zu extrahieren. Nach der Extraktion wurden
die Überstände durch
Zentrifugation gesammelt, um einen Extrakt zu erhalten, der ein
Rohenzym enthielt.
-
(2) Reinigung des Enzyms
aus der Rohextraktlösung
-
Eine
GlcNAcβ1-2Manα1-6(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4GlcNAc-Asparagin-Sepharose-Säule (Säule von
von Transferrin stammendem Asialoagalactoglycopeptid) wurde mit
einem 20 mM Kaliumphosphatpuffer (pH-Wert 7,0), der 0,05% Triton
X-100 und 50 mM KCl enthielt, äquilibriert
und die in vorstehend (1) hergestellte Rohextraktlösung wurde
verwendet. Die Säule
wurde mit dem Puffer gewaschen, bis das Protein in den nicht adsorbierten
Fraktionen nicht nachgewiesen wurde. Die aktiven Fraktionen wurden mit
dem gleichen Puffer, der 1 M KCl enthielt, eluiert. Die aktiven
Fraktionen des Enzyms wurden anschließend unter Verwendung einer
Ultrafiltrationsmembran konzentriert und entsalzt und auf eine GDP-Hexanolamin-Sepharose-Säule gegeben,
die mit dem gleichen Puffer äquilibriert
wurde. Die Elution wurde unter Verwendung des gleichen Puffers,
der 100 mM GDP enthielt, durchgeführt. Anschließend wurden
die aktiven Fraktionen gesammelt und unter Verwendung einer Ultrafiltrationsmembran
konzentriert und entsalzt, um Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase zu ergeben.
Die so erhaltene Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
zeigte eine einzelne Bande mit einem Molekulargewicht von etwa 60.000
in der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese. Keine anderen Banden,
die auf Unreinheiten zurückzuführen gewesen
wären,
wurden gefunden und das Enzym war frei von anderen Transferaseaktivitäten, was
darauf hinweist, dass das erhaltene Enzym hoch gereinigt vorlag.
-
Das
pH-Optimum (bestimmt durch den Wechsel des pH-Werts des Puffers)
des Enzyms der vorliegenden Erfindung wird in 1 gezeigt.
Das Enzym zeigt eine hohe Aktivität bei einem ungefähren pH-Wert
von 7,0–7,5.
Der verwendete Puffer war 200 mM MES-Puffer (schwarzer Kreis). In
diesem Graph zeigt die Abszisse den pH-Wert von α1-6-Fucosyltransferase, die
in der vorliegenden Erfindung erhalten wurde, und die Ordinate zeigt
die relative Aktivität
(%).
-
Die
pH-Stabilität
des Enzyms der vorliegenden Erfindung wurde in der gleichen Weise
untersucht. 2 zeigt die Restaktivität nach der
Behandlung des Enzyms in jedem Puffer bei jedem pH-Wert bei 4°C für 5 Stunden.
Das Enzym war bei einem pH-Wert von 4–10 relativ stabil und war
besonders stabil bei einem pH-Wert von 5–9. Die verwendeten Puffer
waren 50 mM Acetat-Puffer (schwarzes Dreieck) mit einem pH-Wert von
3,5–5,5,
50 mM MES-Puffer (schwarzer Kreis) mit einem pH-Wert von 5,5–7,5, 50 mM Tris-HCl-Puffer
(weißer
Kreis) mit einem pH-Wert von 7,5–9,0 und Natriumhydrogencarbonatpuffer
(weißes
Dreieck) mit einem pH-Wert von 9,0–11,5. Die Abszisse der Graphik
zeigt den pH-Wert von α1-6-Fucosyltransferase,
die in der vorliegenden Erfindung erhalten wurde, und die Ordinate
zeigt die Restaktivität
(%).
-
Wie
in 3 gezeigt wird, besaß das Enzym der vorliegenden
Erfindung ein Temperaturoptimum von etwa 37°C und es wurde angenommen, dass
es eine ausreichende Aktivität
in dem Bereich von 20–40°C behält. Ein
gefrorenes Produkt davon war bei –20°C für mindestens mehrere Monate
stabil. Der verwendete Puffer war 200 mM MES-Puffer (schwarzer Kreis),
pH-Wert 7,0. Die Abszisse der Graphik zeigt die Behandlungstemperatur
(°C) und
die Ordinate zeigt die relative Aktivität (%) der α1-6-Fucosyltransferase, die
in der vorliegenden Erfindung erhalten wurde.
-
Während viele
Glycosyltransferasen ein zweiwertiges Metallion wie z.B. Magnesium,
Mangan und dergleichen für
ihre Aktivität
benötigen,
zeigte das Enzym eine ausreichende Aktivität beim Fehlen eines solchen zweiwertigen
Metallions. Da es auch eine ausreichende Aktivität in der Gegenwart von 5 mM
EDTA, das ein Chelatbildner ist, zeigte, wird geschlossen, dass
das Enzym ein zweiwertiges Metallion nicht benötigt.
-
Beispiel 2
-
Bestimmung der Aminosäurensequenz
des Aminoendes von Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
-
Gereinigte
Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
(5 μg) wurde
einer SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
unterzogen, wonach das Protein mittels eines Elektroblot-Verfahrens
auf eine PVDF-Membran (Millipore) übertragen wurde. Die PVDF-Membran
wurde mit Coomassie Brilliant Blue G250 gefärbt und eine einzelne Bande
der Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
wurde bei 60 kDa nachgewiesen.
-
Anschließend wurde
die PVDF-Membran, welche die Bande enthielt, ausgeschnitten und
nach der Entfärbung
in 50% Methanol für
die Untersuchung in einem Biosystem 473A Protein-Sequenziergerät (Applied Biosystems)
verwendet, um die Aminosäuresequenz
des Aminoendes von α1-6-Fucosyltransferase
zu bestimmen. Die Aminosäuresequenz,
die bestimmt wurde, wird im Sequenzprotokoll als SEQ ID Nr.: 3 dargestellt.
-
Beispiel 3
-
Bestimmung der Teilaminosäurensequenz
von Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
-
Gereinigte
Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
(13 μg)
wurde einer SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
unterzogen, wonach das Protein mittels eines Elektroblot-Verfahrens
auf eine PVDF-Membran (Millipore) übertragen wurde. Die PVDF-Membran
wurde mit Coomassie Brilliant Blue G250 gefärbt und eine einzelne Bande
der Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
wurde bei 60 kDa nachgewiesen.
-
Anschließend wurde
die PVDF-Membran, welche die Bande enthielt, ausgeschnitten und
in 50% Methanol entfärbt.
Der Ausschnitt der PVDF-Membran wurde in 100 mM Tris-HCl-Puffer-5%-Acetonitril
(pH-Wert 8,2), das 1 μg
der Lysinendopeptidase enthielt, bei 37°C für 12 Stunden für Proteolyse
behandelt. Der Ausschnitt der PVDF-Membran, bei dem eine Proteolyse
stattfand, wurde mit Ultraschall behandelt, um das Proteolyseprodukt
zu extrahieren. Das so erhaltene Proteolyseprodukt wurde durch eine
Umkehrphasenhochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
getrennt, wobei eine C-18-Säule
verwendet wurde, um 3 Peptidfragmente zu erhalten. Die Substanz;
welche die Peptidfragmente enthielt, die durch die Umkehrphasenhochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
getrennt wurden, wurde auf einen Polybrene beschichteten Glasfaserfilter, der
zuvor einem Zyklus unterworfen worden war ("precycled"), angewendet, der mit Trifluoracetat
aktiviert und getrocknet wurde, und anschließend für ein Biosystem 473A-Protein-Sequenziergerät (Applied
Biosystems) verwendet, um die Teilaminosäuresequenz von Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
zu bestimmen. Die bestimmte Aminosäuresequenz wird im Sequenzprotokoll
als SEQ ID Nr.: 4–6
dargestellt.
-
Beispiel 4
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Herstellung der Sonden-DNA
durch PCR
-
Mischprimer,
die in SEQ ID Nr.: 7 und SEQ ID Nr.: 8 gezeigt werden, wurden von
den Aminosäuresequenzen,
die in den Beispielen 2 und 3 erhalten wurden, synthetisiert. Der
Mischprimer, der in SEQ ID Nr.: 7 gezeigt wird, wurde als ein Sense-Primer
verwendet und der Mischprimer, der in SEQ ID Nr.: 8 gezeigt wird, wurde
als ein Antisense-Primer für
die PCR verwendet. Insbesondere wurden 25 Zyklen der PCR durchgeführt, wobei
ein Zyklus der PCR bei 94°C
(1 min), 55°C
(2 min) und 72°C
(3 min) unter Verwendung von 2 μg Schweinehirn
cDNA, 25 pMol Sense-Primer (der in SEQ ID Nr.: 7 gezeigte Mischprimer),
25 pMol Antisense-Primer (der in SEQ ID Nr.: 8 gezeigte Mischprimer)
und eines Reaktionsgemisches (50 μl)
von 50 mM Kaliumchlorid-10 mM Tis-HCl-Puffer (pH-Wert 8,3)–1,5 mM
Magnesiumchlorid-0,001 % Gelatine-200 μM dNTP, das 2,5 Einheiten der
Taq-DNA-Polymerase
enthielt, war.
-
Das
Reaktionsgemisch (10 μl)
wurde nach der PCR einer 0,7% Agarosegelelektrophorese unterzogen,
um die DNA-Fragmente des PCR-Reaktionsprodukts
zu bestätigen.
Als ein Ergebnis der durchgeführten PCR
unter Verwendung einer Kombination eines Mischprimers, der in SEQ
ID Nr.: 7 gezeigt wird, und eines Mischprimers, der in SEQ ID Nr.:
8 gezeigt wird, wurde ein 1,45 kbp großes DNA-Fragment durch die
Agarosegelelektrophorese nachgewiesen.
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Dieses
DNA-Fragment wurde in den Plasmid-pT7BLUEt-Vektor (Novagen) subcloniert
und die Nucleotidsequenz wurde bestätigt. Als ein Ergebnis wurde
eine DNA, die der Aminosäuresequenz
entspricht, die im Sequenzprotokoll als SEQ ID Nr.: 3–6 dargestellt
wird, nachgewiesen, wobei bestätigt
wurde, dass das DNA-Fragment
ein Teil des α1-6-Fucosyltransferase-Gens
war.
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Beispiel 5
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Isolation des Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase-Gens
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Das
DNA-Fragment, das in Beispiel 4 erhalten wurde, wurde mit α-32P-dCTP (3000 Ci/mMol, Amersham) markiert
und als eine Sonde verwendet, um nach Clonen, welche die α1-6-Fucosyltransferase
codierende cDNA enthielten, in der von Schweinhirn stammenden λgt11-cDNA-Bibliothek
(Clonetech) durch ein Plaque-Hybridisierungsverfahren
zu suchen.
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Als
ein Ergebnis der Durchmusterung von etwa 400.000 Plaques wurden
die 5 positiven Clone c1, c2, c3, c4 und c5 erhalten. Es wurde postuliert,
dass die Clone c1 und c2 aufgrund ihrer Länge das α1-6-Fucosyltransferase-Gen in
vollständiger
Länge enthielten.
Daher wurden die Nucleotidsequenzen von c1 und c2 bestimmt und eine
Nucleotidsequenz, die in SEQ ID Nr.: 1 dargestellt wird, wurde erhalten.
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Beispiel 6
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Expression des Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase-Gens
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Die
codierende Region des α1-6-Fucosyltransferase-Gens
wurde in den Expressionsvektor pSVK3 von Clonen, welche die cDNA
enthielten, welche die in Beispiel 5 erhaltene Schweinehirn-α1-6-Fucosyltransferase
codierte, subcloniert. Der Expressionsvektor, der das α1-6-Fucosyltransferase-Gen
enthielt, wurde in COS-1-Zellen
eingeführt.
Nach einer Inkubationszeit von 48 Stunden, wurden die gezüchteten
Zellen gesammelt und die Zellen wurden aufgebrochen. Die Enzymaktivität der α1-6-Fucosyltransferase
wurde in dem erhaltenen Lysat bestimmt.
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Als
eine Kontrolle wurde die Enzymaktivität von α1-6-Fucosyltransferase in dem
Lysat von COS-1-Zellen bestimmt, in denen Schein-pSVK3 eingeführt wurde.
Ein Ergebnis war, dass die Kontrolle fast keine Aktivität zeigte,
währen
die COS-Zellen, in die der Expressionsvektor eingeführt wurde,
der das α1-6-Fucosyltransferase-Gen
enthielt, eine hohe Aktivität
von 2360 nMol/h/mg Protein zeigten.
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Beispiel 7
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(1) Herstellung einer
Rohenzymlösung
von serumfreien Kulturmedium der menschlichen Magenkrebszelle MKN45
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Die
menschlichen Magenkrebszelle MKN45 wurde in einem serumfreien Medium
(RPM11640-Medium:Ham-F-12-Medium = 1:1), das Natriumselenit und
Kanamycin enthielt, bei 37°C
in 5% CO2 gezüchtet. Das so erhaltene, serumfreie
Kulturmedium (100 l) wurde auf 2 l durch Ultrafiltration konzentriert.
Der Puffer wurde durch einen Tris-HCl-Puffer, der 5 mM 2-Mercaptoethanol
und 0,1 % CHAPS [3-((3-Cholamidopropyl)dimethylammonio)-1-propansulfonat],
pH-Wert 7,5 enthielt, ausgetauscht, um eine Rohenzymlösung zu
ergeben. Diese Rohenzymlösung
wurde einer Säulenchromatographie
unter Verwendung von Q-Sepharose, GDP-Hexanolamin-Sepharose, GlcNAcβ1-2Manα1-6(GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4GlcNAc-Asparagin-Sepharose
und dergleichen unterzogen, um aktive Fraktionen zu sammeln, von
denen die menschliche α1-6-Fucosyltransferase
der vorliegenden Erfindung gereinigt werden konnte.
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(2) Reinigung des Enzyms
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Die
vorstehend in (1) erhaltene Rohenzymlösung wurde den nachfolgenden
Reinigungsschritten unterzogen. Das heißt, die Lösung wurde für eine Q-Sepharose-Säule, die mit Tris-HCl-Puffer äquilibriert
wurde, der 5 mM 2-Mercaptoethanol und 0,1% CHAPS, pH-Wert 7,5, enthielt,
verwendet. Die Säule
wurde mit einer fünffachen
Menge des selben Puffers gewaschen und die aktiven Fraktionen, die
mit dem gleichen Puffer eluiert wurden, der 0,1 M NaCl enthielt,
wurden gesammelt. Die aktiven Fraktionen wurden unter Verwendung
einer Ultrafiltrationsmembran konzentriert und der Puffer wurde
durch Tris-HCl-Puffer, der 5 mM 2-Mercaptoethanol und 0,7 % CHAPS, pH-Wert
7,5 enthielt, ausgetauscht, wonach die Fraktionen auf eine GDP-Hexanolamin-Sepharose-Säule aufgetragen
wurden, die mit dem gleichen Puffer äquilibriert wurde. Die Elution
wurde durch den linearen Gradienten von NaCl von 0 M bis zu 0,5
M durchgeführt.
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Die
aktiven Fraktionen von 0,15 M bis 0,3 M wurden gesammelt und unter
Verwendung einer Ultrafiltrationsmembran konzentriert. Nach der
Entsalzung wurden die Fraktionen auf eine GlcNAcβ1-2Manα1-6 (GlcNAcβ1-2Manα1-3)Manβ1-4GlcNAcβ1-4GlcNAc-Asparagin-Sepharose-Säule aufgetragen,
die mit Tris-HCl-Puffer,
der 5 mM 2-Mercaptoethanol und 0,7 % CHAPS, pH-Wert 7,5 enthielt, äquilibriert
wurde. Die Elution wurde durch den linearen Gradienten von NaCl
von 0 M bis zu 0,5 M durchgeführt.
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Die
aktiven Fraktionen von 0,2 M bis 0,5 M wurden gesammelt und unter
Verwendung einer Ultrafiltrationsmembran konzentriert. Die Entsalzung
ergab α1-6-Fucosyltransferase.
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Die
so erhaltenen Fraktionen der menschlichen α1-6-Fucosyltransferase zeigten
eine einzelne Bande mit einem Molekulargewicht von etwa 60.000 bei
der SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese.
Keine anderen Aktivitäten
wie z.B. solche von Transferase und Glycosidase wurden gefunden
und dieses gereinigte Enzym war als ein Reagens für die Untersuchungen
von Zuckerketten ausreichend nutzbar.
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Das
pH-Optimum (bestimmt durch den Wechsel des pH-Werts des Puffers)
des Enzyms der vorliegenden Erfindung wird in 4 gezeigt.
Das Enzym zeigte eine hohe Aktivität bei einem ungefähren pH-Wert
von 7,0–7,5.
In diesem Graph zeigt der schwarze Kreis, wenn MES-Puffer verwendet
wurde, und der weiße
Kreis zeigt, wenn Tris-HCl-Puffer verwendet wurde.
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Die
pH-Stabilität
des Enzyms der vorliegenden Erfindung wurde in der gleichen Weise
untersucht. 5 zeigt die Restaktivität nach der
Behandlung des Enzyms in jedem Puffer bei jedem pH-Wert bei 4°C nach 5
Stunden. Das Enzym war bei einem pH-Wert von 4–10 relativ stabil und besonders
stabil bei einem pH-Wert von 5–9.
In diesem Graph zeigt das schwarze Dreieck, wenn Acetat-Puffer verwendet
wurde, der schwarze Kreis zeigt, wenn MES-Puffer verwendet wurde,
der weiße
Kreis zeigt, wenn Tris-HCl-Puffer verwendet wurde, und das weiße Dreieck
zeigt, wenn Natriumhydrogencarbonatpuffer verwendet wurde.
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Wie
in 6 gezeigt wird, besitzt das Enzym der vorliegenden
Erfindung ein Temperaturoptimum von etwa 37°C und man geht davon aus, dass
es eine ausreichende Aktivität
bei 20–40°C behält. Das
gefrorenes Produkt war bei –20°C für mindestens
mehrere Monate stabil.
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Das
Enzym zeigte eine ausreichende Aktivität beim Fehlen eines zweiwertigen
Metallions. Da es sogar eine ausreichende Aktivität in der
Gegenwart von 5 mM EDTA, das ein Chelatbildner ist, zeigte, wird
geschlossen, dass das Enzym ein zweiwertiges Metallion nicht benötigt.
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Beispiel 8
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Bestimmung
der Aminosäuresequenz
von menschlicher α1-6-Fucosyltransferase
Gereinigte menschliche α1-6-Fucosyltransferase
(1 μg) wurde
einer SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
unterzogen, wonach das Protein mittels des Elektroblot-Verfahrens
auf eine PVDF-Membran (Millipore) übertragen wurde. Die PVDF-Membran
wurde mit Coomassie Brilliant Blue G250 gefärbt und eine einzelne Bande
der α1-6-Fucosyltransferase
wurde bei etwa 60 kDa nachgewiesen. Anschließend wurde die PVDF-Membran,
welche die Bande enthielt, ausgeschnitten und nach der Entfärbung in
50% Methanol einer Sequenzierung in einem Biosystem 473A Protein-Sequenziergerät (Applied
Biosystems) unterworfen, um die Aminosäuresequenz des Aminoendes der
menschlichen α1-6-Fucosyltransferase
zu bestimmen. Die Aminosäuresequenz,
die bestimmt wurde, wird im Sequenzprotokoll als SEQ ID Nr.: 11
dargestellt.
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Beispiel 9
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Bestimmung der Teilaminosäurensequenz
von menschlicher α1-6-Fucosyltransferase
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Gereinigte
menschliche α1-6-Fucosyltransferase
(5 μg) wurde
mit der Lysylendopeptidase gemischt und einer SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
unterzogen, wonach die Peptidfragmente mittels des Elektroblot-Verfahrens
auf eine PVDF-Membran (Millipore) übertragen wurden. Die PVDF-Membran
wurde mit Coomassie Brilliant Blue G250 gefärbt und mehrere Banden, welche
Peptidfragmente enthielten, einschließlich zweier Hauptbanden, wurden
nachgewiesen. Anschließend
wurde die PVDF-Membran, welche jeweils eine Hauptbande enthielt,
ausgeschnitten und in 50% Methanol entfärbt. Die Membran wurde einer
Sequenzierung in einem Biosystem 473A Protein-Sequenziergerät (Applied
Biosystems) verwendet, um die innere Teilaminosäuresequenz von Menschen-α1-6-Fucosyltransterase
zu bestimmen. Die bestimmten Aminosäuresequenzen werden im Sequenzprotokoll
als SEQ ID Nr.: 12 und SEQ ID Nr.: 13 dargestellt.
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Beispiel 10
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Herstellung der Sonden-DNA
durch PCR
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Mischprimer,
die in SEQ ID Nr.: 14 und SEQ ID Nr.: 15 gezeigt werden, wurden
von den Aminosäuresequenzen,
die in Beispiel 9 erhalten wurden, synthetisiert. Der Mischprimer,
der in SEQ ID Nr.: 14 gezeigt wird, wurde als ein Sense-Primer verwendet
und der Mischprimer, der in SEQ ID Nr.: 15 gezeigt wird, wurde als
ein Antisense-Primer für
die PCR verwendet. Insbesondere wurden 36 Zyklen der PCR durchgeführt, wobei ein
Zyklus der PCR bei 94°C
(30 sec), 46°C
(30 sec) und 72°C
(1,5 min) als ein Zyklus unter Verwendung von 2 μg vom Menschen stammender cDNA,
25 pMol Sense-Primer (der in SEQ ID Nr.: 14 gezeigte Mischprimer), 25
pMol Antisense-Primer (der in SEQ ID Nr.: 15 gezeigte Mischprimer)
und eines Reaktionsgemisches (50 μl) von
50 mM Kaliumchlorid-10 mM Tris-HCl-Puffer (pH-Wert 8,3)-1,5 mM Magnesiumchlorid-0,001%
Gelatine-200 μM
dNTP, das 2,5 Einheiten der Taq-DNA-Polymerase enthielt, war.
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Das
Reaktionsgemisch (10 μl)
wurde nach der PCR einer 2,0% Agarosegelelektrophorese unterzogen,
um die DNA-Fragmente des PCR-Reaktionsprodukts
zu bestätigen.
Als ein Ergebnis wurde ein etwa 200 bp großes DNA-Fragment durch die
Agarosegelelektrophorese bestätigt.
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Dieses
DNA-Fragment wurde in das Plasmid-pT7BLUEt-Vektor (Novagen) subcloniert
und die Nucleotidsequenz wurde bestätigt. Als ein Ergebnis wurde
das DNA-Fragment nachgewiesen, das die Aminosäuresequenz codiert, die im
Sequenzprotokoll als SEQ ID Nr.: 12 und SEQ ID Nr.: 13 dargestellt
wird, wobei bestätigt
wurde, dass das DNA-Fragment ein Teil des α1-6-Fucosyltransferase-Gens
war.
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Beispiel 11
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Isolation des menschlichen α1-6-Fucosyltransferase-Gens
-
Das
DNA-Fragment, das in Beispiel 10 erhalten wurde, wurde mit [α-32P]-dCTP (3000 Ci/mMol, Amersham) markiert
und als eine Sonde verwendet, um nach Clonen, welche die menschliche α1-6-Fucosyltransferase
codierende cDNA enthielten, in der von der menschlichen Magenkrebszelle
MKN45 stammenden λZAP-cDNA-Bibliothek
durch ein Plaque-Hybridisierungsverfahren zu suchen. Als ein Ergebnis
der Durchmusterung von etwa 2.000.000 Plaques wurden die 8 positiven Clone
c1 bis c8 erhalten. Es wurde aufgrund der Restriktionsenzymsspaltungsstellen
und ihrer Länge
postuliert, dass die Clone c1 bis c7 das α1-6-Fucosyltransferase-Gen in vollständiger Länge enthielten.
Die Nucleotidsequenzen von c1 und c2 wurden bestimmt und als ein
Ergebnis wurde eine Nucleotidsequenz, die in SEQ ID Nr.: 9 dargestellt
wird, erhalten.
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Beispiel 12
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Expression der menschlichen α1-6-Fucosyltransferase
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Die
codierende Region des menschlichen α1-6-Fucosyltransferase-Gens
wurde in den Expressionsvektor pSVK3 von Clonen, welche die cDNA
enthielten, welche die in Beispiel 11 erhaltene menschliche α1-6-Fucosyltransferase
codierten, subcloniert. Ein Expressionsvektor, der das α1-6-Fucosyltransferase-Gen enthielt,
wurde in COS-1-Zellen eingeführt.
Nach einer Inkubationszeit von 48 Stunden wurden die gezüchteten
Zellen gesammelt und zerstört.
Die Enzymaktivität
der α1-6-Fucosyltransferase
wurde in dem erhaltenen Lysat bestimmt. Als eine Kontrolle wurde
die Enzymaktivität
von α1-6-Fucosyltransferase
in dem Lysat von COS-1-Zellen
bestimmt, in denen Schein-pSVK3 eingeführt wurde. Ein Ergebnis war,
dass die Kontrolle fast keine Aktivität zeigte, während die COS-Zellen, in denen
der Expressionsvektor eingeführt
wurde, der das α1-6-Fucosyltransferase-Gen
enthielt, eine hohe Aktivität
von 2130 nMol/h/mg Protein zeigten.
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Anwendbarkeit in der Industrie
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Die
Schweine-α1-6-Fucosyltransferase
der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich deutlich von der bekannten
menschlichen α1-6-Fucosyltransferase
in den physikalisch-chemischen Eigenschaften und zeigt unter optimalen
Reaktionsbedingungen, die näher
an den physiologischen Bedingungen liegen, Aktivität.
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Die
vom Menschen stammende α1-6-Fucosyltransferase
zeigt ebenfalls physikalisch-chemische Eigenschaften, die sich deutlich
von denen der bekannten menschlichen α1-6-Fucosyltransferase unterscheiden,
wobei sie unter optimalen Reaktionsbedingungen, die näher an den
physiologischen Bedingungen liegen, Aktivität zeigten. Daher ermöglicht die
vorliegende Erfindung die Entwicklung von Glyco-Technologie, einschließlich der
Modifikation und der Synthese einer Zuckerkette, und ein Verfahren
zur Diagnose von Erkrankungen wie z.B. Krebs, welches die Verwendung
eines Antikörpers,
der spezifisch für
das Enzym der vorliegenden Erfindung ist, oder des Gens davon einschließt. SEQUENZPROTOKOLL