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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gen, das an der Synthese von
UDP-Rhamnose beteiligt ist, einen rekombinanten Vektor, der dieses
Gen aufweist, eine Transformante, die mit dem rekombinanten Vektor
transformiert ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung von UDP-Rhamnose
unter Verwendung dieser Transformante.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Es
wurde gezeigt, dass Zuckerketten von Glykoproteinen und dergleichen
eine sehr wichtige Rolle im lebenden Organismus spielen, und dass
infolge dessen die Manipulation der Zuckerketten für die willkürliche Modifikation
der Struktur einer Zuckerkette zu einer wichtigen Technologie wird.
Derzeit umfasst das Verfahren zur Modifikation einer Zuckerkette
ein chemisches Verfahren, bei dem eine chemisch synthetisierte,
gewünschte
Zuckerkette an ein Protein gebunden wird; und ein biologisches Verfahren,
bei dem eine Zuckerkette in eine gewünschte Zuckerkette umgewandelt
wird, indem ein genetisches Verfahren eingesetzt wird, das eine intrinsische
Funktion der Zellen verwendet, um eine Zuckerkette zu synthetisieren,
oder indem eine Glycosyltransferase selbst mit einem Protein umgesetzt
wird, um dadurch das gewünschte
Glykoprotein zu ergeben. Das chemische Verfahren eröffnet die
Möglichkeit
zur Synthese einer gewünschten
Zuckerkette in einer großen
Menge, aber aufgrund der Komplexität der Zuckerkette führt es nicht
zu einer leichten Lieferbarkeit einer jeden Art von Zuckerkette
oder es versagt dahin gehend, eine große Menge einer chemisch synthetisierten Zuckerkette
in ergiebiger Weise an ein Protein zu binden. Bei dem biologischen
Verfahren werden andererseits die Expression eines Gens, das mit
der Synthese der Zuckerkette in Beziehung steht, und die Kontrolle
der Funktion desselben durch die Entwicklung eines genetischen Verfahrens
ermöglicht,
und dieses Verfahren ermöglicht
dadurch eine in vivo Modifikation der Zuckerkette durch den Einsatz
von lebenden Zellen in einem lebenden Organismus. Darüber hinaus
ist die Synthese einer Zuckerkette unter Verwendung einer Glycosyltransferase
in vitro ebenso sehr nützlich
und ermöglicht
die Herstellung einer großen
Menge von gleichförmigen
Zuckerketten. Andererseits ist bei der Synthese einer Zuckerkette
in vivo und in vitro unter Verwendung eines biologischen Verfahrens
ein Zucker-Nukleotid wesentlich als ein Glycosyl-Donor (Saccharid-Donor)
für die
Glycosyltransferase, und dieses Zucker-Nukleotid ist zu teuer, um
es in einer Massenproduktion einzusetzen. Dies liegt daran, dass
das Zucker-Nukleotid eine labile und hochgradig reaktive Substanz
darstellt, die über
eine energiereiche Bindung gebunden ist, und dass es in einer sehr
geringen Menge im lebenden Organismus gebildet wird, so dass die
in lebenden Organismen hergestellten Mengen gering sind und es somit kaum
ermöglichen,
dass die Zuckerkette in einer großen Menge hergestellt wird.
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In
den letzten Jahren wurde ein System zur Herstellung von verhältnismäßig vielen
Arten von Zucker-Nukleotiden zunehmend praktisch anwendbar, indem
ein Produktionssystem unter Verwendung von Bakterien eingesetzt
wird, welches damit die Lieferung von Zucker-Nukleotiden in zuverlässiger Weise
ermöglicht. Jedoch
werden in diesem System, welches Bakterien verwendet, die Zucker-Nukleotide
durch Mischung zweier Arten von Bakterien und durch Aufschließen der
Bakterien hergestellt, um das Rohmaterial, das in den Zellen von
einer Art der Bakterien enthalten ist, für jene der anderen Art der
Bakterien zugänglich
zu machen, so dass die Menge der hergestellten Zucker-Nukleotide
nicht so hoch ist, wenn das Reaktionsverfahren bis zu einem gewissen
Ausmaß fortgeführt wird,
und somit besteht eine Nachfrage für die Entwicklung von neuen Verfahren.
Darüber
hinaus gibt es keine Beschreibung für ein System zur Massenherstellung
von UDP-Rhamnose in einem Produktionssystem, bei dem Bakterien eingesetzt
werden.
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Unter
den Zucker-Nukleotiden ist UDP-Rhamnose wesentlich für die Synthese
einer Rhamnose enthaltenden Zuckerkette als Glycosyl-Donor für eine Rhamnose-Transferase.
Viele der Rhamnose enthaltenden Zuckerketten, für die Rhamnogalacturonan I
(RG-I) oder Rhamnogalacturonan II (RG-II) als Beispiele stehen, erfüllen eine
funktionell wichtige Rolle, und somit ist es erwünscht, den Glycosyl-Donor billig
in einer großen Menge
zu liefern. Darüber
hinaus gibt es auch Rhamnose enthaltende, O-verknüpfte Zuckerketten,
und die UDP-Rhamnose wird ebenso als Glycosyl-Donor für die Biosynthese
solcher Zuckerketten verwendet. Dementsprechend schätzt man,
dass eine neue Nachfrage hierfür
entsteht, wenn Forschung und Entwicklung dieser Rhamnose enthaltenden
Substanzen vorangetrieben werden, um ihre wichtigen Funktionen aufzuklären. Diese
UDP-Rhamnose wird aus UDP-Glucose in einer dreistufigen Reaktion
synthetisiert, die durch ein Enzym katalysiert wird (RHM2) (1).
Das Enzym, welches diese dreistufige Reaktion katalysiert, wird
durch ein einzelnes Gen codiert, dessen N-terminale Domäne und C-terminale
Domäne
sich voneinander in der Funktion unterscheiden. Das heißt der erste
Schritt der Reaktion wird durch UDP-Glucose-4,6-dehydratase veranlasst, die
in der N-terminalen Domäne
des Proteins RHM2 codiert ist, um UDP-4-Keto-6-deoxyglucose zu ergeben. Der
nachfolgende zweite bzw. dritte Schritt der Reaktion wird durch
UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase bzw. UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase veranlasst,
welche in der C-terminalen Domäne
des Proteins RHM2 codiert sind, um UDP-Rhamnose zu ergeben.
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Diese
Enzyme sind universelle Enzyme, welche alle lebenden Organismen
besitzen, die UDP-Rhamnose verwenden. Jedoch verbrauchen solche
lebenden Organismen die synthetisierte UDP-Rhamnose, und daher wird
UDP-Rhamnose in ihren Zellen nicht angereichert. Wenn UDP-Rhamnose
aus lebenden Organismen isoliert wird, ist dementsprechend die Menge
der hergestellten UDP-Rham nose sehr gering, und die UDP-Rhamnose
ist teuer. Darüber
hinaus gibt es kein Beispiel einer Synthese von UDP-Rhamnose mittels
eines genetischen Verfahrens.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Protein mit (a) einer Aminosäure-Sequenz,
die durch SEQ ID NR. 2, SEQ ID NR. 4, SEQ ID NR. 20, SEQ ID NR.
6 oder SEQ ID NR. 8 dargestellt wird, oder mit (b) einer Aminosäuresequenz,
die durch die SEQ ID NR. 2, SEQ ID NR. 4, SEQ ID NR. 20, SEQ ID
NR. 6 oder SEQ ID NR. 8 dargestellt wird, wobei in der Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NR. 2, SEQ ID NR. 4, SEQ ID NR. 20, SEQ ID NR. 6 oder
SEQ ID NR. 8 dargelegt wird, eine oder mehrere Aminosäuren entfernt,
ersetzt und/oder hinzugefügt
werden, wobei die Sequenz eine UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Aktivität und/oder
eine UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase-Aktivität und eine
UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Aktivität aufweist.
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Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von UDP-Rhamnose unter Verwendung des vorstehend beschriebenen Proteins.
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Andere
und weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden besser anhand
der folgenden Beschreibung ersichtlich, die in geeigneter Weise
auf die begleitenden Zeichnungen Bezug nimmt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
eine Ansicht dar, welche eine Kurzdarstellung eines Verfahrens zur
Synthese von UDP-Rhamnose zeigt.
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2 stellt
eine Fotografie dar, bei welcher die Expression der Proteine RHM1,
RHM2 und RHM3 durch die in Beispiel 2 erhaltenen Transformanten
mittels Western-Blot bestätigt
wurde.
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3 stellt
Profile dar, welche das Ergebnis der Synthese von UDP-Rhamnose unter
Verwendung der cytoplasmatischen Fraktion aus jeder der Transformanten
zeigen, die in Beispiel 5 erhalten wurden.
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4 stellt
ein Profil dar, welches das Ergebnis der Messung durch ESI-MS von
einer Fraktion zeigt, die mittels HPLC in Beispiel 5 abgetrennt
wurde.
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5 stellt
ein Profil dar, welches das Ergebnis des HPLC-Nachweises von UDP-Rhamnose
zeigt, die aus dem Cytoplasma von Beispiel 6 abgetrennt wurde.
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6 stellt
eine Fotografie dar, in der die Expression der Proteine RHM2-N und
RHM2-C durch die in Beispiel 7 erhaltenen Transformanten mittels
Western-Blot bestätigt
wurde.
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7 stellt
Profile dar, welche das Ergebnis der Synthese von UDP-Rhamnose unter
Verwendung der cytoplasmatischen Fraktion aus jeder der Transformanten
zeigen, die in Beispiel 10 erhalten wurden.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegenden Erfinder machten ausführliche Studien zur Lösung der
vorstehend beschriebenen Probleme, und als ein Ergebnis isolierten
sie zunächst
ein Gen, welches für
UDP-Glucose-4,6-dehydratase, UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase und
UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase codiert (nachfolgend auch als
UDP-Glucose-4,6-dehydratase-3,5-epimerase/4-Ketoreduktase bezeichnet),
welche die Synthese von UDP-Rhamnose in Arabidopsis (Arabidopsis
thaliana) katalysieren, und sie klärten die Struktur dieses Gens
auf. Darüber
hinaus fanden sie, dass durch die funktionelle Expression dieses
Gens die UDP-Rhamnose in ergiebiger Weise in vivo und in vitro synthetisiert
werden kann. Darüber
hinaus fanden die vorliegenden Erfinder in überraschender Weise, dass,
wenn das vorstehende Gen in die UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Domäne sowie die UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase- und UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Domäne geteilt
wird, und beide Domänen
gleichzeitig exprimiert werden (getrennt exprimiert werden), die Ergiebigkeit
bei der Herstellung von UDP-Rhamnose verbessert wird, im Vergleich
mit dem Fall, wenn das Gen, das alle diese Domänen enthält, exprimiert wird. Die vorliegende
Erfindung wurde auf der Grundlage dieser Befunde erreicht.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die folgenden Mittel bereitgestellt:
- (1) Ein Protein, welches umfasst:
- (a) eine Aminosäure-Sequenz,
die durch SEQ ID NR. 2, SEQ ID NR. 4 oder SEQ ID NR. 20 dargestellt
wird, oder
- (b) eine Aminosäure-Sequenz,
die durch SEQ ID NR. 2, SEQ ID NR. 4 oder SEQ ID NR. 20 dargestellt
wird, wobei in der Aminosäure-Sequenz, die in der
SEQ ID NR. 2, SEQ ID NR. 4 oder SEQ ID NR. 20 dargelegt wird, eine
oder mehrere Aminosäuren
entfernt, ersetzt und/oder hinzugefügt werden, und diese Sequenz eine
UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Aktivität, eine
UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase-Aktivität und eine
UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Aktivität aufweist.
- (2) Eine DNA, welche für
das Protein codiert, das im vorstehenden Punkt (1) beschrieben wurde.
- (3) Eine DNA, welche umfasst:
- (a) eine Nukleotid-Sequenz, die durch SEQ ID NR. 1, SEQ ID NR.
3 oder SEQ ID Nr. 19 dargestellt wird, oder
- (b) eine Nukleotid-Sequenz, die durch SEQ ID NR. 1, SEQ ID NR.
3 oder SEQ ID NR. 19 dargestellt wird, wobei in der Nukleotid-Sequenz,
die in der SEQ ID NR. 1, SEQ ID NR. 3 oder SEQ ID NR. 19 dargelegt wird,
ein oder mehrere Nukleotide entfernt, ersetzt und/oder hinzugefügt werden,
und diese Sequenz für ein
Protein mit einer UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Aktivität, einer
UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase-Aktivität und einer
UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Aktivität codiert.
- (4) Ein rekombinanter Vektor, welcher die DNA umfasst, die in
den vorstehenden Punkten (2) oder (3) beschrieben wurde.
- (5) Eine Transformante, welche durch Einführung des rekombinanten Vektors
wie in dem vorstehenden Punkt (4) beschrieben in eine Wirtszelle
erhalten wird.
- (6) Ein Protein, welches umfasst:
- (a) eine Aminosäure-Sequenz,
die durch SEQ ID NR. 6 dargestellt wird, oder
- (b) eine Aminosäure-Sequenz,
die durch SEQ ID NR. 6 dargestellt wird, wobei in der Aminosäure-Sequenz, die
in der SEQ ID NR. 6 dargelegt wird, eine oder mehrere Aminosäuren entfernt,
ersetzt und/oder hinzugefügt
werden, und diese Sequenz eine UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Aktivität aufweist.
- (7) Eine DNA, welche für
das Protein codiert, das in dem vorstehenden Punkt (6) beschrieben
wurde.
- (8) Eine DNA, welche umfasst:
- (a) eine Nukleotid-Sequenz, die durch SEQ ID NR. 5 dargestellt
wird, oder
- (b) eine Nukleotid-Sequenz, die durch SEQ ID NR. 5 dargestellt
wird, wobei in der Nukleotid-Sequenz, die in SEQ ID NR. 5 dargelegt
wird, ein oder mehrere Nukleotide entfernt, ersetzt und/oder hinzugefügt werden, und
diese Sequenz für
ein Protein mit einer UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Aktivität codiert.
- (9) Ein rekombinanter Vektor, welcher die DNA umfasst, die in
den vorstehenden Punkten (7) oder (8) beschrieben wurde.
- (10) Eine Transformante, welche durch Einführung des rekombinanten Vektors
wie in dem vorstehenden Punkt (9) beschrieben in eine Wirtszelle
erhalten wird.
- (11) Ein Protein, welches umfasst:
- (a) eine Aminosäure-Sequenz,
die durch SEQ ID NR. 8 dargestellt wird, oder
- (b) eine Aminosäure-Sequenz,
die durch SEQ ID NR. 8 dargestellt wird, wobei in der Aminosäure-Sequenz, die
in der SEQ ID NR. 8 dargelegt wird, eine oder mehrere Aminosäuren entfernt,
ersetzt und/oder hinzugefügt
werden, und diese Sequenz eine UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase-Aktivität und eine UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Aktivität aufweist.
- (12) Eine DNA, welche für
das Protein codiert, das in dem vorstehenden Punkt (11) beschrieben
wurde.
- (13) Eine DNA, welche umfasst:
- (a) eine Nukleotid-Sequenz, die durch SEQ ID NR. 7 dargestellt
wird, oder
- (b) eine Nukleotid-Sequenz, die durch SEQ ID NR. 7 dargestellt
wird, wobei in der Nukleotid-Sequenz, die in SEQ ID NR. 7 dargelegt
wird, ein oder mehrere Nukleotide entfernt, ersetzt und/oder hinzugefügt werden, und
diese Sequenz für
ein Protein mit einer UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase-Aktivität und einer UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Aktivität codiert.
- (14) Ein rekombinanter Vektor, welcher die DNA umfasst, die
in den vorstehenden Punkten (12) oder (13) beschrieben wurde.
- (15) Eine Transformante, welche durch Einführung des rekombinanten Vektors
wie in dem vorstehenden Punkt (14) beschrieben in eine Wirtszelle
erhalten wird.
- (16) Ein rekombinanter, Vektor, der die DNA wie in den vorstehenden
Punkten (7) oder (8) beschrieben und die DNA wie in den vorstehenden
Punkten (12) oder (13) beschrieben umfasst.
- (17) Eine Transformante, welche durch Einführung des rekombinanten Vektors
wie in dem vorstehenden Punkt (9) beschrieben und des rekombinanten
Vektors wie in dem vorstehenden Punkt (14) beschrieben in dieselbe
Wirtszelle erhalten wird.
- (18) Eine Transformante, welche durch Einführung des rekombinanten Vektors
wie in dem vorstehenden Punkt (16) beschrieben in eine Wirtszelle
erhalten wird.
- (19) Ein Protein, das eine Aminosäure-Sequenz mit einer Homologie
von 70% oder mehr mit der Aminosäure-Sequenz,
die durch SEQ ID NR. 2, SEQ ID NR. 4 oder SEQ ID NR. 20 dargestellt
wird, umfasst, wobei diese Sequenz eine UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Aktivität, eine
UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase-Aktivität und eine UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Aktivität aufweist.
- (20) Das Protein wie in dem vorstehenden Punkt (19) beschrieben,
welches ein Protein ist, das aus einer Reispflanze (Oryza sativa)
oder aus einer Tabakpflanze (Nicotiana tabacum) stammt.
- (21) Eine DNA, welche für
das Protein codiert, das in den vorstehenden Punkten (19) oder (20)
beschrieben wurde.
- (22) Ein rekombinanter Vektor, welcher die DNA umfasst, die
in dem vorstehenden Punkt (21) beschrieben wurde.
- (23) Eine Transformante, welche durch Einführung des rekombinanten Vektors
wie in dem vorstehenden Punkt (22) beschrieben in eine Wirtszelle
erhalten wird.
- (24) Die Transformante, wie in einem der vorstehenden Punkte
(5), (17), (18) und (23) beschrieben, wobei die Wirtszelle
UDP-Glucose in der Zelle enthält.
- (25) Die Transformante, wie in einem der vorstehenden Punkte
(5), (17), (18), (23) und (24) beschrieben, wobei die Wirtszelle
kein Enzym aufweist, das UDP-Rhamnose verbraucht.
- (26) Die Transformante, wie in einem der vorstehenden Punkte
(5), (10), (15), (17), (18), und (23) bis (25) beschrieben, wobei
die Wirtszelle eine Hefezelle ist.
- (27) Ein Verfahren zur Herstellung von UDP-Rhamnose, welches
die Schritte umfasst:
- – Kultivieren
der Transformante, wie in einem der vorstehenden Punkte (5), (17),
(18) und (23) bis (26) beschrieben, um eine Kultur zu ergeben, und
- – Extrahieren
der UDP-Rhamnose aus der Kultur.
- (28) Ein Verfahren zur Herstellung von UDP-Rhamnose, welches
die Schritte umfasst:
- – Kultivieren
der Transformante, wie in einem der vorstehenden Punkte (5), (17),
(18) und (23) bis (26) beschrieben, in einem Medium, um eine Kultur
zu ergeben, und
- – in
Kontakt bringen von mindestens einem aus einem Bestandteil der erhaltenen
Kultur, einem Material, das durch Behandlung der Kultur erhalten
wurde, einem Enzymextrakt und einem gereinigten Enzym mit UDP-Glucose,
wobei dadurch UDP-Glucose in UDP-Rhamnose umgewandelt wird.
- (29) Ein Verfahren zur Herstellung einer markierten UDP-Rhamnose,
welches die Schritte umfasst:
- – Kultivieren
der Transformante, wie in einem der vorstehenden Punkte (5), (17),
(18) und (23) bis (26) beschrieben, mit einer Glucose, die mit einem
Isotop substituiert ist, als Kohlenstoffquelle, um eine Kultur zu ergeben,
und
- – Extrahieren
einer mit einem Isotop markierten UDP-Rhamnose aus der erhaltenen
Kultur.
- (30) Ein Verfahren zur Herstellung einer markierten UDP-Rhamnose,
welches die Schritte umfasst:
- – in
Kontakt bringen von mindestens einem aus einem Bestandteil einer Kultur,
einem Material, das durch Behandlung der Kultur erhalten wurde,
einem Enzymextrakt und einem gereinigten Enzym, welcher Bestandteil
durch Kultivieren der Transformante, wie in einem der vorstehenden
Punkte (5), (17), (18) und (23) bis (26) beschrieben, in einem Medium
erhalten wird, mit einer UDP-Glucose, die mit einem Isotop substituiert
ist, und
- – Extrahieren
einer mit einem Isotop markierten UDP-Rhamnose.
- (31) Das Verfahren zur Herstellung einer markierten UDP-Rhamnose,
wie in den vorstehenden Punkten (29) oder (30) beschrieben, wobei
das Isotop 13C oder 14C
ist.
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Die
vorstehende Erfindung wird nachfolgend in Einzelheiten erläutert.
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Das
Protein des ersten Enzyms der vorliegenden Erfindung ist ein Protein,
das von Arabidopsis (Arabidopsis thaliana) stammt, und drei (3)
Aktivitäten
aufweist, das heißt
eine UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Aktivität, eine UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase-Aktivität und eine
UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Aktivität, und das
eine Aminosäure-Sequenz
aufweist, die durch SEQ ID NR. 2, SEQ ID NR. 4 oder SEQ ID NR. 20
dargestellt wird (Nachfolgend werden die Enzymproteine, welche durch
SEQ ID NR. 2, SEQ ID NR. 4 und SEQ ID NR. 20 dargestellt werden,
auch als Protein RHM1, Protein RHM2 bzw. Protein RHM3 bezeichnet).
Jedoch ist das Protein des ersten Enzyms der vorliegenden Erfindung
nicht darauf beschränkt und
umfasst ein Protein mit einer Aminosäure-Sequenz, welche durch SEQ
ID NR. 2, SEQ ID NR. 4 oder SEQ ID NR. 20 dargestellt wird, wobei
in der Aminosäure-Sequenz,
die durch SEQ ID NR. 2, SEQ ID NR. 4 oder SEQ ID NR. 20 dargelegt
wird, eine oder mehrere Aminosäuren
entfernt, ersetzt und/oder hinzugefügt werden, und diese Sequenz
eine UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Aktivität, eine UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase-Aktivität und eine
UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto- reduktase-Aktivität aufweist.
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Das
Gen des ersten Enzyms der vorliegenden Erfindung ist eine DNA, welche
für die
vorstehend beschriebene Aminosäure-Sequenz
codiert. Insbesondere wird die Nukleotid-Sequenz durch SEQ ID NR.
1, SEQ ID NR. 3 oder SEQ ID NR. 19 dargestellt (nachfolgend werden
die Gene, welche durch SEQ ID NR. 1, SEQ ID NR. 3 und SEQ ID NR.
19 dargestellt werden, auch als Gen RHM1, Gen RHM2 bzw. Gen RHM3
bezeichnet), jedoch ist das Gen des ersten Enzyms in der vorliegenden
Erfindung nicht darauf begrenzt, und es umfasst ebenso ein Gen mit
einer Nukleotid-Sequenz, welche durch SEQ ID NR. 1, SEQ ID NR. 3
oder SEQ ID NR. 19 dargestellt wird, wobei in der Nukleotid-Sequenz,
welche in SEQ ID NR. 1, SEQ ID NR. 3 oder SEQ ID NR. 19 dargelegt
wird, ein oder mehrere Nukleotide entfernt, ersetzt und/oder hinzugefügt werden,
und diese Sequenz für
ein Protein mit einer UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Aktivität, einer
UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase-Aktivität und einer UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Aktivität codiert.
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In
der vorliegenden Erfindung können
das Gen RHM1, das Gen RHM2, das Gen RHM3 oder das vorstehend beschriebene,
mutierte Gen aus Arabidopsis thaliana dazu verwendet werden, um
UDP-Rhamnose mittels eines genetischen Verfahrens in ergiebiger
Weise herzustellen, wobei das Herstellungsverfahren grob in zwei
Verfahren unterteilt wird, das heißt ein Verfahren zu dessen
Herstellung in Zellen (Kulturverfahren), sowie ein Verfahren zu
dessen Herstellung außerhalb
von Zellen (Verfahren zur Umsetzung mit dem Enzym).
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Von
diesen Verfahren umfasst das Verfahren zur Herstellung von UDP-Rhamnose in Zellen
zum Beispiel die folgenden Schritte:
- (1) Die
Gene RHM1, RHM2 oder RHM3 aus Arabidopsis thaliana [UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Gen, UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase- Gen und UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Gen (UDP-Glucose-4,6-dehydratase-3,5-epimerase/4-Keto-reduktase-Gen)]
werden erhalten;
- (2) Die Gene RHM1, RHM2 oder RHM3 aus Arabidopsis thaliana werden
in einen Vektor eingeführt,
wie zum Beispiel ein Expressionsplasmid, um einen Vektor zu konstruieren,
der die Gene RHM1, RHM2 oder RHM3 umfasst;
- (3) Der Expressionsvektor wird in eine Wirtszelle eingeführt, die
UDP-Glucose in der Zelle aufweist, um die Wirtszelle zu transformieren;
und
- (4) Der rekombinante Vektor gemäß dem vorstehenden Punkt (3)
wird in einem Medium kultiviert; und UDP-Rhamnose wird aus der erhaltenen
Kultur oder aus einem Material gesammelt, das durch Behandlung der
Kultur erhalten wird, wie zum Beispiel aufgeschlossenem Zellmaterial,
und die UDP-Rhamnose wird darüber
hinaus isoliert und/oder gereinigt.
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In
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren zur Herstellung
von UDP-Rhamnose
außerhalb der
Zellen die folgenden Schritte:
- (1) Die Gene
RHM1, RHM2 oder RHM3 aus Arabidopsis thaliana (UDP-Glucose-4,6-dehydratase-3,5-epimerase/4-Keto-reduktase-Gen)
werden erhalten;
- (2) Die Gene RHM1, RHM2 oder RHM3 aus Arabidopsis thaliana werden
in einen Vektor eingeführt,
wie zum Beispiel ein Expressionsplasmid, um einen Vektor zu konstruieren,
der die Gene RHM1, RHM2 oder RHM3 umfasst;
- (3) Der Expressionsvektor wird in eine Wirtszelle eingeführt, die
UDP-Glucose in der Zelle aufweist, um die Wirtszelle zu transformieren;
und
- (4) Eine Kultur, ein Material, das durch die Behandlung der
Kultur erhalten wird, wie zum Beispiel aufgeschlossenes Zellmaterial,
ein intrazellulärer
Extrakt, oder ein Enzym, das aus dem Extrakt isoliert und/oder gereinigt
wurde, wird als eine Enzymquelle verwendet, und UDP-Glucose und
NADPH werden hierzu gegeben und wandeln dadurch UDP-Glucose in UDP-Rhamnose
um, welche anschließend
isoliert und/oder gereinigt wird. Die UDP-Rhamnose ist wesentlich
als ein Glycosyl-Donor für
die Synthese einer Rhamnose enthaltenden Zuckerkette, und sie ist
daher nützlich
für das
Hinzufügen
von Rhamnose an eine Zuckerkette, die als funktionell wichtig angesehen
wird.
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In
alternativer Weise werden zum Beispiel eine Kultur der Transformante,
die mit einem Expressionsvektor transformiert wurde, welcher die
Gene RHM1, RHM2 oder RHM3 aus Arabidopsis thaliana enthält, ein Material,
das durch Behandlung der Kultur erhalten wurde, ein intrazellulärer Extrakt
oder ein Enzym, das aus dem Extrakt isoliert und/oder gereinigt
wurde, sowie eine Kultur einer Zelle, die inhärent UDP-Glucose herstellt, ein
Material, das durch Behandlung der Kultur erhalten wird, ein intrazellulärer Extrakt
oder ein Enzym, das aus dem Extrakt isoliert und/oder gereinigt
wurde, getrennt hergestellt, und diese Materialien lässt man
der Reihe nach oder gleichzeitig auf UDP-Glucose einwirken, um UDP-Glucose
in UDP-Rhamnose umzuwandeln und dadurch UDP-Rhamnose herzustellen.
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Das
Protein RHM2, welches durch die SEQ ID NR. 4 dargestellt wird, und
dessen Gen umfassen in ihrer Sequenz eine UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Domäne, eine
UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase-Domäne und eine UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Domäne.
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Das
Protein des zweiten Enzyms der vorliegenden Erfindung ist ein Protein,
wel ches der UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Domäne des Proteins RHM2 entspricht,
das eine Aminosäure-Sequenz
aufweist, welche durch die SEQ ID NR. 6 dargestellt wird, oder eine
Aminosäure-Sequenz,
die durch die SEQ ID NR. 6 dargestellt wird, wobei in der Aminosäuresequenz,
die in der SEQ ID NR. 6 dargelegt wird, eine oder mehrere Aminosäuren entfernt,
ersetzt und/oder hinzugefügt
werden, und diese Sequenz eine UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Aktivität aufweist
(Nachfolgend wird das Protein des Enzyms, welches durch SEQ ID NR.
6 dargestellt wird, auch als Protein RHM2-N bezeichnet).
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Das
zweite Gen der vorliegenden Erfindung ist eine DNA, welche für das Protein
RHM2-N oder ein mutiertes Protein desselben codiert. Insbesondere
ist das zweite Gen ein Gen, das durch SEQ ID NR. 5 dargestellt wird
(nachfolgend wird das Gen, das durch SEQ ID NR. 5 dargestellt wird,
auch als Gen RHM2 bezeichnet), jedoch ist das zweite Gen der vorliegenden
Erfindung nicht darauf begrenzt und umfasst ebenso eine Nukleotid-Sequenz,
die durch SEQ ID NR. 5 dargestellt wird, wobei in der Nukleotidsequenz,
die in SEQ ID Nr. 5 dargelegt wird, ein oder mehrere Nukleotide
entfernt, ersetzt, und/oder hinzugefügt werden, und diese Sequenz
für ein
Protein mit einer Enzymaktivität
codiert, das heißt
für eine
UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Aktivität.
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Das
Protein des dritten Enzyms der vorliegenden Erfindung ist ein Protein,
welches sowohl eine UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase-Domäne als auch
eine UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Domäne des Proteins RHM2 enthält, welches
Protein eine Aminosäure-Sequenz
aufweist, die durch SEQ ID NR. 8 dargestellt wird, oder eine Aminosäure-Sequenz,
die durch SEQ ID NR. 8 dargestellt wird, wobei in der Aminosäure-Sequenz,
die in SEQ ID NR. 8 dargelegt wird, eine oder mehrere Aminosäuren entfernt,
ersetzt und/oder hinzugefügt
werden, und diese Sequenz die zwei Enzymaktivitäten einer UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase
und einer UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase aufweist (nachfolgend wird
das Enzym-Protein, das durch SEQ ID NR. 8 dargestellt wird, auch
als Protein RHM2-C bezeichnet).
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Das
dritte Gen der vorliegenden Erfindung ist eine DNA, die für das Protein
RHM2-C oder ein mutiertes Protein desselben codiert. insbesondere
ist das dritte Gen eine Nukleotid-Sequenz, die durch SEQ ID NR.
7 dargestellt wird (nachfolgend wird das Gen, das durch SEQ ID NR.
7 dargestellt wird, auch als Gen RHM2-C bezeichnet), jedoch ist
das dritte Gen der vorliegenden Erfindung nicht darauf begrenzt
und umfasst ebenso eine Nukleotid-Sequenz, die durch SEQ ID NR.
7 dargestellt wird, wobei in der Nukleotid-Sequenz, die in SEQ ID
NR. 7 dargelegt wird, ein oder mehrere Nukleotide entfernt, ersetzt
oder hinzugefügt
werden, und diese Sequenz für
ein Protein mit den zwei Enzymaktivitäten codiert, das heißt der UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase-Aktivität und der
UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Aktivität.
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Die
Proteine des zweiten und dritten Enzyms können leicht durch übliche genetische
Verfahren unter Verwendung der zweiten und dritten Gene erhalten
werden. Die erhaltenen Proteine des zweiten und dritten Enzyms,
wie in 1 gezeigt ist, katalysieren eine Reaktion der
Umwandlung von UDP-Glucose in UDP-4-Keto-deoxyglucose bzw. eine
Reaktion der Umwandlung von UDP-4-Keto-deoxyglucose in UDP-Rhamnose, und somit
können
diese Enzyme der Reihe nach oder gleichzeitig dazu verwendet werden,
UDP-Rhamnose aus UDP-Glukose herzustellen.
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Jedoch
ist das ergiebigste Verfahren zur Herstellung von UDP-Rhamnose in
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren der Co-Expression des zweiten
und dritten Gens in derselben Wirtszelle. Die Menge der hergestellten
UDP-Rhamnose wird durch dieses Verfahren erheblich verbessert im
Vergleich mit dem Verfahren, welches das Gen RHM2 verwendet.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung in näheren Einzelheiten beschrie ben.
Die Aminosäure-Sequenzen
und die Nukleotid-Sequenzen in dieser Beschreibung, wenn sie als
Abkürzung
verwendet werden, sollen sich in Übereinstimmung mit den Regeln
der IUPAC-IUB oder mit gewöhnlichen
Namen oder mit der im Stand der Technik üblichen Praxis befinden.
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Die
Gene RHM1, RHM2 oder RHM3, das Gen RHM2-N und das Gen RHM2-C der
vorliegenden Erfindung können
durch Isolierung nach dem PCR-Verfahren erhalten werden, wobei eine
cDNA-Bank, die in üblicher
Weise aus Arabidopsis thaliana hergestellt wurde, als Templat verwendet
wird. Für
die PCR des Gens RHM2-N und des Gens RHM2-C kann das Gen RHM2 als
Templat verwendet werden.
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Eine
cDNA-Bank aus Arabidopsis thaliana kann gemäß einem üblichen Verfahren hergestellt
werden, wobei ein üblicherweise
verwendeter Plasmid-Vektor oder ein Vektor aus einem λ-Phagen verwendet
wird.
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Das
PCR-Verfahren ist ein Verfahren, bei dem ein bestimmter Bereich
einer DNA vervielfältigt
werden kann, insbesondere 100.000-fach bis 1.000.000-fach in etwa
2 bis 3 Stunden in vitro mit einer Kombination von Sens- und Antisens-Primern, einer thermostabilen
DNA-Polymerase und einem DNA-Amplifikationssystem, und das Gen der
vorliegenden Erfindung und sein Fragment können durch dieses PCR-Verfahren
auf der Grundlage der Homologie der Nukleotid-Sequenz mit jener Sequenz für dieses
Enzym aus einer anderen Spezies oder dergleichen vervielfältigt werden.
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Der
Vektor, in welchen das vorstehende Gen integriert wird, kann ein
beliebiger Vektor sein, der zur Replikation und Retention in einem
Wirt in der Lage ist. Beispiele eines Vektors umfassen die Plasmide pBR322
und pUC19, die aus E. coli stammen.
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Das
Verfahren zur Integration des Vektors kann zum Beispiel nach dem
Verfahren von T. Maniatis et al. (Molecular Cloning, Cold
Spring Harbor Laborstory, p. 239, 1982) erfolgen.
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Das
klonierte Gen kann stromabwärts
von einem Promotor in einen Vektor eingebunden werden, der für die Expression
geeignet ist, um einen Expressionsvektor zu ergeben. Beispiele für den Vektor
umfassen die aus der Hefe stammenden Plasmide YEp352GAP, YEp51,
pSH19, und dergleichen.
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Die
Gene können
das Codon ATG als Translations-Startcodon an ihrem 5'-Ende aufweisen,
und sie können
die Codons TAA, TGA oder TAG als Translations-Stoppcodons an ihrem 3'-Ende aufweisen.
Die Gene können
eine 6-fache Histidin-Sequenz, ein Gen zur Markierung eines Antigens
als einen Teil des Hämagglutinin-Proteins,
oder ein Gen zur Markierung eines Proteins, wie zum Beispiel das
GST-Protein, an ihrem 5'-
oder 3'-Ende aufweisen
und exprimieren, um die Isolierung und/oder Reinigung des Proteins
zu erleichtern. Insbesondere ist das Stoppcodon vorzugsweise am
C-Terminus des Gens RHM2-N lokalisiert, das durch SEQ ID NR. 5 dargestellt
wird, und das Start-Codon (ATG) ist vorzugsweise am N-Terminus des
Gens RHM2-C lokalisiert, welches durch SEQ ID NR. 7 dargestellt
wird, und die sich ergebenden Proteine weisen jeweils naturgemäß die Enzymaktivität auch ohne
Methionin auf. Andererseits besitzen zum Beispiel die Proteine,
welche einen Methionin-Histidin-Anhang aufweisen, der am N-Terminus
angefügt
wurde, ebenso eine Aktivität.
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Zur
Expression der Gene befindet sich ein Promotor stromaufwärts von
den Genen, und der Promotor, der in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden kann, kann jeder beliebige, geeignete Promotor sein, der mit
dem Wirt kompatibel ist, welcher Wirt für die Expression der Gene verwendet
wird.
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Wenn
der zu transformierende Wirt eine Hefe darstellt, umfassen die Beispiele für den verwendeten Promotor
den ENO1-Promotor, den GAL10-Promotor, den GAPDH-Promotor, den ADH-Promotor
und den AOX-Promotor.
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Der
so konstruierte Vektor, welcher eine rekombinante DNA mit den Genen
RHM1, RHM2 oder RHM3, dem Gen RHM2-N oder dem Gen RHM2-C umfasst,
wird dazu verwendet, eine Transformante herzustellen, die den Vektor
enthält.
Wenn das Gen RHM2-N und das Gen RHM2-C co-exprimiert werden, werden
zum Beispiel ein rekombinanter Vektor mit dem Gen RHM2-N und ein
rekombinanter Vektor mit dem Gen RHM2-C in die gleiche Wirtszelle
eingeführt;
in alternativer Weise werden sowohl das Gen RHM2-N und das Gen RHM2-C in
den gleichen Vektor eingeführt,
und der erhaltene rekombinante Vektor wird dazu verwendet, eine
Wirtszelle zu transformieren. Die so erhaltene Transformante trägt zwei
Arten von rekombinanten Vektoren, das heißt, den rekombinanten Vektor
mit dem Gen RHM2-N und den rekombinanten Vektor mit dem Gen RHM2-C,
oder sie trägt
eine Art eines rekombinanten Vektors, der sowohl das Gen RHM2-N
als auch das Gen RHM2-C aufweist, um UDP-Glucose-4,6-dehydratase, UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase
und UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase herzustellen. Dementsprechend
ist die Transformante ein sehr ergiebiger Stamm, der in der Lage
ist, UDP-Rhamnose aus UDP-Glucose als Ausgangsmaterial herzustellen,
wie vorstehend beschrieben.
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Beispiele
für den
Wirt umfassen Bäckerhefe
(budding yeast) (Saccharomyces cerevisiae) und dergleichen, welche
keine UDP-Rhamnose im lebenden Organismus verbrauchen, und es können ebenso
eine andere Hefe (Pichia pastoris etc.) verwendet werden, welche
keine UDP-Rhamnose verbrauchen. Der Wirt kann auch ein Wirt sein,
der keine Hefe ist und kein Enzymsystem zum Verbrauch von UDP-Rhamnose
aufweist.
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Wenn
UDP-Rhamnose in vitro durch Verwendung des aufgeschlossenen Zell materials,
des Enzymextrakts oder dergleichen hergestellt wird, kann ein beliebiger
Wirt verwendet werden, der in der Lage ist, das Genprodukt im Cytoplasma
herzustellen.
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Die
Bildung der Transformante wird anhand eines Verfahrens durchgeführt, das
im Allgemeinen für den
vorgesehenen Wirt durchgeführt
wird. Das Verfahren braucht kein allgemeines Verfahren zu sein,
sofern das Verfahren anwendbar ist. Wenn zum Beispiel der Wirt eine
Hefe ist, kann ein Vektor, welcher die rekombinante DNA enthält, durch
das Lithium-Verfahren oder durch ein Elektroporations-Verfahren
eingeführt
werden.
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Auf
diese Weise kann eine Transformante, welche einen Vektor enthält, der
die rekombinante DNA mit dem Gen der vorliegenden Erfindung enthält, erhalten
werden, und die Transformante wird kultiviert, und dadurch werden
UDP-Rhamnose sowie die Enzyme, die für die Herstellung von UDP-Rhamnose
notwendig sind, hauptsächlich
in den Zellen der Transformante erzeugt und angehäuft.
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Wenn
die Transformante kultiviert wird, ist das in der Kultur verwendete
Medium ein allgemeines Medium, das für den vorgesehenen Wirt verwendet
wird. Das Medium braucht kein allgemeines Medium zu sein, falls
es verwendbar ist. Wenn der Wirt zum Beispiel eine Hefe ist, wird
YPD-Medium, SD-Medium oder dergleichen im Allgemeinen verwendet.
Die Kultur wird unter Bedingungen durchgeführt, die im Allgemeinen für den vorgesehenen
Wirt verwendet werden. Die Bedingungen brauchen nicht allgemein
zu sein, sofern die Bedingungen anwendbar sind. Wenn beispielsweise
der Wirt eine Hefe ist, kann die Kultur bei etwa 25°C bis 37°C für etwa 12
Stunden bis 5 Tage durchgeführt
werden, falls notwendig unter Belüften oder Rühren.
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Wenn
zum Beispiel UDP-Rhamnose oder das Enzym aus der Kultur extrahiert
werden, werden die Wirtszellen von dem Medium durch Zentrifugation
getrennt, und die Wirtszellen werden aufgeschlossen, um die UDP-Rhamnose
oder das Enzym zu extrahieren. Wenn der Wirt zum Beispiel eine Hefe
ist, werden die Zellen mit Glaskügelchen
aufgeschlossen und anschließend
zentrifugiert. In diesem Fall liegen das Enzym und die UDP-Rhamnose
in der Fraktion des Überstandes
vor. In alternativer Weise können
die Hefen in 1 M Ameisensäure,
die mit 1-Butanol gesättigt
ist, suspendiert und anschließend
auf Eis für
etwa 30 Minuten bis 3 Stunden gekühlt und zentrifugiert werden,
um UDP-Rhamnose zu extrahieren. In diesem Fall liegt UDP-Rhamnose ebenfalls
in der Fraktion des Überstands
vor.
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Wenn
UDP-Rhamnose aus der Fraktion des Überstands durch Zentrifugation
abgetrennt wird, werden Fraktionen mit niedrigem Molekulargewicht
durch Gelfiltration oder dergleichen gesammelt und überdies
durch HPLC abgetrennt, um UDP-Rhamnose zu reinigen und/oder zu isolieren.
In alternativer Weise kann UDP-Rhamnose durch eine Ionenaustausch-Säule oder
eine Säule
mit reverser Phase gereinigt und/oder isoliert werden.
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Wenn
UDP-Rhamnose durch eine Umsetzungsreaktion mittels eines Enzyms
in vitro hergestellt wird, können
das aufgeschlossene Zellmaterial oder die Fraktion des Überstands
unmittelbar als Enzymquelle eingesetzt werden. In alternativer Weise
wird, nachdem Ammoniumsulfat mit einer Konzentration von 75% in
der Überstandsfraktion
gelöst
wurde, eine Proteinfraktion, die mit Ammoniumsulfat gefällt wurde,
gesammelt und durch Dialyse oder dergleichen entsalzt, und die erhaltene
Enzymfraktion kann ebenso als Enzymquelle verwendet werden.
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UDP-Glucose
als das Substrat, NAD+ und NADPH werden
zu der Enzymquelle gegeben und damit umgesetzt, und somit kann UDP-Rhamnose
durch HPLC isoliert und/oder gereinigt werden, um UDP-Rhamnose zu
ergeben.
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In
der vorliegenden Erfindung können
andererseits nicht nur Proteine aus Arabi dopsis thaliana (Protein
RHM1, Protein RHM2 und Protein RHM3), die durch die SEQ ID NR. 2,
SEQ ID NR. 4 und SEQ ID NR. 20 dargestellt werden, sondern ebenso
Proteine umfasst sein, die eine Homologie von 70% oder mehr mit
dem Protein RHM1, dem Protein RHM2 oder dem Protein RHM3 aufweisen,
als Proteine mit einer UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Aktivität, einer
UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase-Aktivität und einer
UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Aktivität, und die
vorliegende Erfindung umfasst diese homologen Proteine sowie Gene,
welche Nukleotid-Sequenzen aufweisen, die für die homologen Proteine codieren.
Diese homologen Proteine umfassen Proteine, die aus Pflanzen stammen,
wie zum Beispiel einer Reispflanze (Oryza Sativa) oder einer Tabakpflanze
(Nicotiana tabacum), und die Aminosäure-Sequenz des homologen Proteins
aus der Reispflanze und die Nukleotid-Sequenz des Gens, welches
für diese
codiert, werden durch die SEQ ID NR. 22 bzw. 21 dargestellt.
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Diese
homologen Proteine können
durch Verwendung der DNA, welche für sie codieren, mit den gleichen
Mitteln eines genetischen Verfahrens wie vorstehend mit Bezug auf
das Protein RHM1, das Protein RHM2 und das Protein RHM3 beschrieben,
hergestellt werden. Das heißt,
die vorliegende Erfindung umfasst ebenso einen rekombinanten Vektor,
der mit einer DNA rekombiniert ist, welche für das homologe Protein codiert,
eine Transformante, welche den rekombinanten Vektor im eingeführten Zustand
aufweist, ein Verfahren zur Herstellung des homologen Enzymproteins
unter Verwendung der Transformante, und ein Verfahren zur Herstellung
von UDP-Rhamnose unter Verwendung der Transformante oder des homologen
Enzymproteins.
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Bei
der Kultur der Transformante der vorliegenden Erfindung in einem
Medium wird die Transformante in einem Medium kultiviert, das als
Kohlenstoffquelle Glucose enthält,
deren Element bzw. ein oder mehrere Atome durch ein Isotop ersetzt
wurde/wurden, wodurch eine mit einem Isotop markierte UDP-Rhamnose
aus der Kultur gesammelt werden kann.
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In
alternativer Weise kann eine Kultur, die ein Enzymprotein enthält, ein
Material, das durch die Behandlung der Kultur erhalten wurde, ein
Enzymextrakt oder ein gereinigtes Enzym, das aus der Transformante der
vorliegenden Erfindung erhalten wurde, mit UDP-Glucose in Kontakt
gebracht werden, in der ein oder mehrere Atome durch ein Isotop
ersetzt wurden, um dadurch die UDP-Glucose in eine mit einem Isotop
markierten UDP-Rhamnose umzuwandeln.
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Bei
solchen Verfahren einer Umsetzung mittels eines Enzyms kann das
gereinigte Protein RHM2-N, eine Kultur, welche das Protein enthält, ein
Material, das durch die Behandlung der Kultur erhalten wurde, ein Enzymextrakt
oder ein gereinigtes Enzym, sowie das gereinigte Protein RHM2-C,
eine das Protein enthaltende Kultur, ein Material, das durch die
Behandlung der Kultur erhalten wurde, oder ein Enzymextrakt der
Reihe nach oder gleichzeitig mit der vorstehenden, mit einem Isotop
markierten UDP-Glucose in Kontakt gebracht werden, um eine mit einem
Isotop markierte UDP-Rhamnose zu ergeben.
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Bevorzugte
Beispiele für
ein solches Isotop umfassen 13C- und 14C-Isotope. Die UDP-Rhamnose, die mit einem
solchen Isotop markiert wurde, ist nützlich für die Aufklärung des Systems zur Synthese
der Zuckerketten oder für
die Erforschung einer Substanz, die einen Einfluss auf das System
zur Synthese der Zuckerketten ausübt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann UDP-Rhamnose, die wesentlich für das Anfügen von Rhamnose ist, welche
sehr wichtige Funktionen in einer Zuckerkette ausübt, effizient
in einer großen
Menge hergestellt werden. Derzeit sind Verfahren zur gleichförmigen Synthese
von Glykoprotein-Zuckerketten nicht etabliert, und es wird vorweggenommen,
dass die Synthese von gleichförmigen
Zuckerketten durch eine abschließende Modifikation der Zuckerketten
in vitro ausgeführt
werden kann, und dass in diesem Fall die Zucker-Nukleotide wesentlich
sind als Glycosyl-Donor. In Bezug auf Rhamnose ist insbesondere
UDP-Rhamnose sehr teuer, und somit ist eine Modifikations-Reaktion
in vitro in großem
Maßstab
derzeit unrealistisch, jedoch können
durch die Ermöglichung
der Zufuhr einer großen
Menge von UDP-Rhamnose gemäß der vorliegenden
Erfindung hochgradig funktionelle Zuckerketten, an die Rhamnose
angefügt
wird, in vitro hergestellt werden. Dementsprechend trägt die vorliegende
Erfindung erheblich zum Studium der Zuckerketten in Glykoproteinen bei.
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Die
vorliegende Erfindung wird nunmehr in näheren Einzelheiten aufgrund
der folgenden Beispiele erläutert
werden, jedoch ist die Erfindung nicht so zu betrachten, als sei
sie darauf beschränkt.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Isolierung der Gene RHM1 (SEQ ID NR. 1),
RHM2 (SEQ ID NR. 3) und RHM3 (SEQ ID NR. 19)
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Das
Gen RHM1 und das Gen RHM2 wurden durch das PCR-Verfahren kloniert,
wobei eine cDNA-Bank aus Arabidopsis thaliana als Templat verwendet
wurde. Als cDNA-Bank wurde die cDNA-Bank „Quick-Clone" verwendet, die von
Clontech hergestellt wurde. Mit Bezug auf das Gen RHM3 wurde ein
cDNA-Klon (Quellen-Nummer: pda08705) von BioResource Center, Riken,
Japan, erhalten und als Templat verwendet. Die Primer wurden so
gestaltet, dass das Abspalten der Abschnitte, welche für das Protein
codieren, mit Restriktionsenzymen erleichtert wurde; im Fall von
RHM1 waren die Sac I-Schnittstelle im N-Terminus, und die Kpn I-Schnittstelle
im C-Terminus gelegen, während
im Falle von RHM2 und RHM3 die Eco RI-Schnittstelle im N-Terminus,
und die Sal I-Schnittstelle im C-Terminus gelegen waren. Darüber hinaus
war eine 6-fache Histidin-Sequenz, welche für eine Sequenz codiert, die
an Nickel-Agarose bindet, das heißt ein markierendes Antigen,
zuvor am N-Terminus angefügt
worden. Die Sequenzen der jeweiligen Primer sind nachfolgend gezeigt
(SEQ ID NR. 13 und 14 wurden für
RHM1 verwendet; SEQ ID NR. 15 und 16 wurden für RHM2 verwendet; und SEQ ID
NR. 23 und 24 wurden für
RHM3 verwendet).
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Die
PCR-Bedingungen waren wie folgt:
95°C: 30 Sek.
57°C: 30 Sek.
72°C: 2 Min.
15 Sek.
30 Zyklen
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Amplifizierte
DNA-Fragmente mit einer Größe von etwa
2,0 kbp, die unter diesen Bedingungen erhalten wurden, wurden durch
Agarose-Elektrophorese isoliert und anschließend mit den Restriktionsenzymen Sac
I und Kpn I bzw. Eco RI und Sal I geschnitten und danach zwischen
die Sac I-Schnittstelle und die Kpn I-Schnittstelle bzw. die Eco RT-Schnittstelle
und die Sal I-Schnittstelle des Vektors pBluescript II-SK+ insertiert. Die
Nukleotid-Sequenzen dieser klonierten Gene wurden mit einem Sequenzier-Kit
bestätigt,
wobei ein Dideoxy-Verfahren verwendet wurde, und es wurde bestätigt, dass
es sich um die Nukleotid-Sequenzen
handelt, welche durch die SEQ ID NR. 1, 3 und 19 dargestellt werden.
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Beispiel 2
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Konstruktion
von Expressionsvektoren für
die Gene RHM1, RHM2 und RHM3, und Erzeugung von Hefe-Transformanten,
welche die Plasmide enthalten Das Gen RHM1, das Gen RHM2 und das
Gen RHM3, welche in den Vektor pBluescript II-SK+ insertiert wurden,
wurden mit Sac I und Kpn I oder mit Eco RI und Sal I geschnitten
und anschließend
zwischen die Sac I-Schnittstelle und die Kpn I-Schnittstelle bzw.
die Eco RT-Schnittstelle und die Sal I-Schnittstelle in den Expressionsvektor
YEp352GAP-II insertiert, der ein URA3-Gen als Selektionsmarker und
einen Bereich von der Schnittstelle des Enzyms Eco RI bis zu derjenigen des
Sal I in der multiplen Klonierungsstelle des Vektors pUC18 aufweist,
welcher Bereich zwischen GAPDH, das als Promotor im glycolytischen
System der Hefe dient, und seinem Terminator liegt, und dadurch
wurden die Vektoren YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM1, YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM2
und YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM3 konstruiert.
Diese Expressionsvektoren wurden in den Hefestamm W303-18 (ura3,
lue2, his3, trp1, ade2) eingeführt,
um Transformanten zu ergeben, das heißt den Stamm, in den das Gen
RHM1 eingeführt
wurde (W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM1),
den Stamm, in den das Gen RHM2 eingeführt wurde (W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM2),
und den Stamm, in den das Gen RHM3 eingeführt wurde (W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM3). Der Stamm
W303-1B (ATCC Nr. 201238TM) war von ATCC
erhältlich (American
Type Culture Collection).
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Beispiel 3
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Extraktion des cytoplasmatischen
Proteins der Hefe
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Die
cytoplasmatischen Proteine wurden aus den Transformanten extrahiert,
die in Beispiel 2 erhalten wurden. Zunächst wurde der Stamm W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM1,
der Stamm W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM2,
der Stamm W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM3
und der Stamm W303 in SD-Medium für 24 Stunden bei 30°C kultiviert,
und die erhaltenen Hefezellen wurden mit Glasperlen aufgeschlossen.
Das erhaltene, aufgeschlossene Material wurde zentrifugiert, um
die Zellwand-Fraktion und eine Mikrosomen-Fraktion zu entfernen,
wodurch eine cytoplasmatische Fraktion abgetrennt wurde.
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Beispiel 4
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Bestätigung
der Expression des Proteins RHM1, des Proteins RHM2 und des Proteins
RHM3 in Hefen
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Die
in Beispiel 2 erhaltenen Transformanten wurden mittels Western-Blot überprüft und es
wurde bestätigt,
dass sie die Proteine in ihren Zellen exprimieren. Zunächst wurden
die vorstehenden drei Arten von Transformanten, das heißt der Stamm
W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM1,
der Stamm W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM2,
der Stamm W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM3,
und der Stamm W303 in SD-Medium für 24 Stunden bei 30°C kultiviert,
und die erhaltenen Hefezellen wurden mit Glasperlen aufgeschlossen.
Das erhaltene, aufgeschlossene Material wurde zentrifugiert, um
eine Zellwand-Fraktion und eine Mikrosomen-Fraktion zu entfernen,
wodurch eine cytoplasmatische Fraktion abgetrennt wurde. Diese Protein enthaltende,
cytoplasmatische Fraktion wurde in 50 mM Tris-HCl (pH 6,8) gelöst, anschließend einer
SDS-PAGE unterzogen und elektrisch auf eine PVDF-Membran übertragen.
Die Expression der Proteine wurde mit einem anti-penta-HIS-Antikörper bestätigt (2).
Als ein Ergebnis wurde es bestätigt,
dass die Proteine in dem Stamm, in den das Gen RHM1 eingeführt wurde
[W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM1],
in dem Stamm, in den das Gen RHM2 eingeführt wurde [W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM2]
bzw. in dem Stamm, in den das Gen RHM3 eingeführt wurde [W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM3], exprimiert wurden.
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Beispiel 5
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Messung der Aktivität der UDP-Rhamnose-Synthese
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Die
Aktivität
der UDP-Rhamnose-Synthese in der cytoplasmatischen Proteinfraktion
der Hefe, die in Beispiel 3 erhalten wurde, wurde bestimmt. Die
Aktivität
wurde bei 30°C
für 2 Stunden
gemessen, indem UDP-Glucose als Substrat und 1 mM NAD+ und
3 mM NADPH als Cofaktoren unter den Bedingungen von 100 mM Tris-HCl
(pH 8,0) eingesetzt wurden. Nachdem eine Mischung von Phenol und
Chloroform (24:1) zugegeben wurde, wurde die Mischung gerührt und
zentrifugiert, um einen Überstand
zu erhalten. Der Überstand
wurde auf eine HPLC aufgetragen, die mit einer Säule mit reverser Phase ausgestattet
war, um UDP-Rhamnose und UDP-Glucose nachzuweisen. Die Probe wurde
mit 20 mM Triethylamin (pH 7,0) abgetrennt, das 1% Acetonitril enthält, wobei
die Probe mit einer Flußgeschwindigkeit
von 0,7 ml/Min. durch eine C30-Säule
in der HPLC geleitet wurde und bei UV 260 nm detektiert wurde. Als
ein Ergebnis wurde die Aktivität
der Synthese von UDP-Rhamnose in dem Stamm W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM1,
der das Protein RHM1 exprimiert, in dem Stamm W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM2,
der das Protein RHM2 exprimiert, und in dem Stamm W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM3,
der das Protein RHM3 exprimiert (3), nachgewiesen.
Das Molekulargewicht der synthetisierten UDP-Rhamnose, wie durch
ESI-MS bestimmt, stimmte mit dem vorhergesagten Molekulargewicht überein (4).
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Beispiel 6
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Extraktion der UDP-Rhamnose aus Hefen,
in die das Gen RHM2 eingeführt
wurde
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Aus
der cytoplasmatischen Fraktion der Hefe, die in Beispiel 3 erhalten
wurde, wurde UDP-Rhamnose abgetrennt und gereinigt. Zunächst wurde
der Stamm W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM2
für 24
Stunden bei 30°C
in SD-(Uracil-)-Medium kultiviert, und anschließend wurde
1 ml 1 M Ameisensäure,
die mit 1-Butanol gesättigt
war, zu den Hefezellen, deren optische Dichte bei 600 nm gleich
10 betrug, gegeben, und die Mischung wurde in ausreichender Weise
gemischt und auf Eis für
1 Stunde belassen. Eine Zellwand-Fraktion wurde aus dieser Probe
durch Zentrifugation entfernt, wodurch die cytoplasmatische Fraktion
abgetrennt wurde. Der so erhaltene Überstand wurde lyophilisiert
und erneut in gereinigtem Wasser suspendiert, um die Zuckernukleotide
zu extrahieren. Die extrahierten Zuckernukleotide wurden mit 20
mM Triethylamin (pH 7,0), das 1% Acetonitril enthielt, abgetrennt,
indem die Probe mit einer Flußgeschwindigkeit
von 0,7 ml/Min. durch eine C30-Säule
geleitet wurde, um UDP-Rhamnose auf der Grundlage der Elutionszeit
abzutrennen. Die abgetrennte UDP-Rhamnose wurde erneut einige Male
unter den gleichen Bedingungen abgetrennt, wodurch die UDP-Rhamnose
gereinigt wurde (5).
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Beispiel 7
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Expression der UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Domäne und der
UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase/UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Domäne durch
das Gen RHM2
-
Die
UDP-Glucose-4,6-dehydratase-Domäne
(RHM2-N) und die UDP-4-Keto-6-deoxyglucose-3,5-epimerase/UDP-4-Keto-rhamnose-4-keto-reduktase-Domäne (RHM2-C)
in dem Gen RHM2 wurden durch das PCR-Verfahren unter Verwendung
des Vektors YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM2
kloniert, der in Beispiel 2 erhalten wurde. Die Primer wurden so
gestaltet, dass die Eco RT-Schnittstelle im N-Terminus gelegen war,
und die Sal I-Schnittstelle am C-Terminus gelegen war, sowohl im
Falle der Domäne
RHM2-N als auch im Falle der Domäne
RHM2-C, um die Spaltung der Bereiche, welche für die Proteine codieren, durch
die Restriktionsenzyme zu erleichtern. Darüber hinaus war eine 6-fache
Histidin-Sequenz,
welche für
eine Sequenz codiert, die an Nickel-Agarose bindet, das heißt für ein markierendes
Antigen, zuvor an den N-Terminus angefügt worden. Die Primer waren
die SEQ ID NR. 15 und 16, die in Beispiel 1 verwendet wurden. Die
Sequenzen der anderen Primer sind nachfolgend gezeigt (SEQ ID NR.
15 und 17 wurden für
RHM2-N verwendet, und SEQ ID NR. 16 und 18 wurden für RHM2-C
verwendet).
AAAAAGTCGACTTAAGCTTTGTCACCAGAATCACCATT (SEQ ID
NR. 17)
AGAATTCATGCATCACCATCACCATCACACACCTAAGAATGGTGATTCTGGT
G (SEQ ID NR. 18)
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Die
PCR-Bedingungen waren wie folgt:
95°C: 30 Sek.
57°C: 30 Sek.
72°C: 1 Min.
15 Sek.
30 Zyklen
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Die
Fragmente von etwa 1,2 kb Länge
(RHM2-N) und etwa 0,9 kb Länge
(RHM2-C), welche unter diesen Bedingungen erhalten wurden, wurden
durch Agarose-Elektrophorese isoliert, anschließend mit den Restriktionsenzymen
Eco RI und Sal I geschnitten, zwischen die Eco RT-Schnittstelle
und Sal I-Schnittstelle
des Vektors YEp352GAP-II insertiert, um die Expressionsvektoren
YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM2-N
und YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM2-C
zu konstruieren. Die Nukleotid-Sequenzen dieser klonierten Gene
wurden anhand einer Nukleotid-Sequenzanalyse sequenziert, und es
wurde bestätigt,
dass es sich um die Nukleotid-Sequenzen handelt, welche durch die
SEQ ID NR. 9 bzw. 11 dargestellt werden (Die Aminosäure-Sequenzen
ihrer entsprechenden Proteine sind in SEQ ID NR. 10 bzw. 12 gezeigt).
Aus dem Vektor YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM2-C
wurde ein Fragment, welches eine Sequenz von drei Bereichen enthielt,
zum Beispiel den GAPDH-Promoter, 6×HIS-RHM2-C, und den GAPDH-Terminator,
mit dem Restriktionsenzym Bam HI herausgeschnitten und zwischen
die Bam HI-Schnittstellen des Hefe-Plasmidvektors YEp351 mit einem
LEU2-Marker insertiert, um den Vektor YEp351-GAP-II-6×HIS-RHM2-C zu
konstruieren. Diese Expressionsvektoren wurden in den Hefestamm
W30318 (ura3, lue2, his3, trp1, ade2) eingeführt, um Transformanten zu ergeben,
zum Beispiel den Stamm W303/YEp351-GAP-II-6×HIS-RHM2-N, in den das Gen
RHM2-N eingeführt
wurde, den Stamm W303/YEp351-GAP-II-6×HIS-RHM2-C, in den das Gen
RHM2-C eingeführt
wurde, und den Stamm W303/YEp351-GAP-II-6×HIS-RHM2-N/YEp351-GAP-II-6×HIS-RHM2-C,
in den das Gen RHM2-N und das Gen RHM2-C gleichzeitig eingeführt wurden.
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Beispiel 8
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Extraktion von cytoplasmatischen
Proteinen aus der Hefe
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Aus
den Transformanten (dem Stamm RHM2-N, dem Stamm RHM2-C und dem Stamm
RHM2-N + RHM2-C), die in Beispiel 7 erhalten wurden, wurden die
cytoplasmatischen Proteine gemäß dem in
Beispiel 3 gezeigten Verfahren extrahiert. Zunächst wurden diese Transformanten
und der Stamm W303 in SD-Medium für 24 Stunden
bei 30°C
kultiviert, und die erhaltenen Hefezellen wurden mit Glasperlen
aufgeschlossen. Das erhaltene aufgeschlossene Material wurde zentrifugiert,
um eine Zellwand-Fraktion und eine Mikrosomen-Fraktion abzutrennen,
wodurch eine cytoplasmatische Fraktion abgetrennt wurde.
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Beispiel 9
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Bestätigung
der Expression des Proteins RHM2-N und des Proteins RHM2-C in Hefen
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Die
in Beispiel 7 erhaltenen Transformanten wurden mittels eines Western-Blots überprüft und es
wurde bestätigt,
dass sie die Proteine in ihren Zellen exprimieren. Als Proben für den Western-Blot
wurden die cytoplasmatischen Proteine aus der Hefe, die in Beispiel
8 extrahiert wurden, eingesetzt. Die Protein enthaltende, cytoplasmatische
Fraktion wurde der SDS-PAGE unterzogen und anschließend elektrisch
auf eine PVDF-Membran übertragen,
und die Expression der Proteine wurde durch einen anti-penta-HIS-Antikörper (6)
bestätigt.
Als ein Ergebnis wurde es bestätigt,
dass die Proteine in dem Stamm W303/YEp351-GAP-II-6×HIS-RHM2-N,
in den das Gen RHM2-N eingeführt
wurde, in dem Stamm W303/YEp351-GAP-II-6×HIS-RHM2-C, in den das Gen
RHM2-C eingeführt
wurde, und in dem Stamm W303/YEp351-GAP-II-6×HIS-RHM2-N/YEp351-GAP-II-6×HIS-RHM2-C,
in den das Gen RHM2-N und das Gen RHM2-C gleichzeitig eingeführt wurden,
exprimiert wurden.
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Beispiel 10
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Messung der Aktivität der UDP-Rhamnose-Synthese
im Stamm RHM2-N + C (W303/YEp351-GAP-II-6×HIS-RHM2-N/YEp351-GAP-II-6×HIS-RHM2-C)
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Die
Aktivität
der UDP-Rhamnose-Synthese in der cytoplasmatischen Proteinfraktion
aus der Hefe, die in Beispiel 8 erhalten wurde, wurde nachgewiesen.
Gleichzeitig wurde auch die Aktivität der UDP-Rhamnose-Synthese
in der Proteinfraktion, die aus dem Stamm W303 extrahiert wurde,
und in der Proteinfraktion, die aus dem Stamm W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM2
extrahiert und in Beispiel 3 erhalten wurde, nachgewiesen. Die Aktivitäten wurden
bei 37°C
für 3 Stunden
mit UDP-Glucose als Substrat und 1 mM NAD+ und
3 mM NADPH als Cofaktoren unter der Bedingung von 100 mM Tris-HCl
(pH 7,8) gemessen. Nachdem eine Mischung von Phenol und Chloroform
(24:1) zugegeben wurde, wurde die Mischung gerührt und zentrifugiert, um einen Überstand
zu erhalten. Der Überstand
wurde auf eine HPLC aufgetragen, die mit einer Säule mit reverser Phase ausgestattet
war, um UDP-Rhamnose und UDP-Glucose
nachzuweisen. Die Probe wurde mit 20 mM Triethylamin (pH 7,0) abgetrennt,
das 1% Acetonitril enthielt, und mit einer Flußgeschwindigkeit von 0,7 ml/Min.
durch eine C30-Säule
in der HPLC geleitet, sowie bei UV 260 nm detektiert. Als ein Ergebnis
zeigte der Stamm W303/YEp351-GAP-II-6×HIS-RHM2-N/YEp351-GAP-II-6×HIS-RHM2-C
mit den Genen RHM2-N + RHM2-C eine höhere Ergiebigkeit der Synthese
von UDP-Rhamnose als der Stamm W303/YEp352-GAP-II-6×HIS-RHM2
(7).
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Nachdem
unsere Erfindung in Bezug auf die vorliegenden Ausführungsformen
beschrieben wurde, ist es unsere Absicht mitzuteilen, dass die Erfindung
nicht auf irgendeine Einzelheit der Beschreibung begrenzt sei, falls
nicht anders angegeben, sondern vielmehr breit innerhalb der technischen
Lehre und des Umfangs aufzufassen sei, wie sie in den begleitenden
Ansprüchen
dargelegt ist.
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Diese
nicht-provisorische Anmeldung beansprucht die Priorität gemäß 35 U.S.C. § 119 (a)
der
Patent-Anmeldung Nr. 2006-142359 ,
die in Japan am 23. Mai 2006 eingereicht wurde, sowie der
Patent-Anmeldung Nr. 2006-204421 ,
die in Japan am 27. Juli 2006 eingereicht wurde, von denen jede
durch Bezugnahme vollständig
aufgenommen wird.
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Es folgt ein
Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25.
Dieses kann von der
amtlichen Veröffentlichungsplattform
des DPMA heruntergeladen werden.