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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Der
als Apoptose bekannte programmierte Zelltod unterscheidet sich vom
Zelltod aufgrund von Nekrose. Apoptose tritt auf bei Embryogenese,
Metamorphose, endokrin-abhängiger
Gewebeatrophie, normalem Gewebeumsatz und dem Tod immuner Thymozyten
(induziert durch ihren Antigenrezeptor-Komplex oder durch Glucocorticoide)
(Itoh et al., Cell 66:233, 1991). Während der Reifung von T-Zellen
im Thymus werden T-Zellen, welche Selbstantigene erkennen, durch
den apoptotischen Prozess zerstört,
wohingegen andere positiv ausgewählt
werden. Die Möglichkeit,
dass einige T-Zellen, welche bestimmte Selbstepitope erkennen (z.B.
ineffizient verarbeitete und dargestellte Antigendeterminanten eines
gegebenen Selbstproteins), diesem Eliminierungsprozess entgehen
und anschließend
eine Rolle bei Autoimmunerkrankungen spielen, wurde bereits erwähnt (Gammon
et al., Immunology Today 12:193, 1991).
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Ein
als Fas bekanntes Zelloberflächenantigen
mediiert nachweislich Apoptose, und man glaubt, dass es eine Rolle
bei der klonalen Deletion selbstreaktiver T-Zellen spielt (Itoh
et al., Cell 66:233, 1991; Watanabe-Fukunage et al., Nature 356:314,
1992). Das Vernetzen eines spezifischen monoklonalen Antikörpers mit Fas
induziert nachweislich Apoptose bei verschiedenen Zelllinien (Yonehara
et al., J. Exp. Med. 169:1747, 1989; Trauth et al., Science 245:301,
1989). Jedoch kann unter bestimmten Umständen die Bindung eines spezifischen
monoklonalen Antikörpers
an Fas eine kostimulierende Wirkung auf frisch isolierte T-Zellen
haben (Alderson et al., J. Exp. Med. 178:2231, 1993).
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DNAs,
welche einen Ratten-Fas-Liganden (Suda et al., Cell 75:1169, 1993)
und einen humanen Fas-Liganden (Takahashi et al., International
Immunology 6:1567, 1994) kodieren, wurden isoliert. Die Bindung des
Fas-Liganden an Zellen, welche das Fas-Antigen exprimieren, induziert
nachweislich Apoptose (Suda et al., oben, und Takahashi et al.,
oben).
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Untersuchungen
der Existenz und Identität
eines weiteren/weiterer Moleküls/e,
welche/s eine Rolle in der Apoptose spielt/spielen, sind wünschenswert.
Die Identifikation solcher Moleküle
würde ein
zusätzliches Mittel
zur Regulierung der Apoptose bereitstellen, sowie weiteren Einblick
in die Entwicklung von Selbsttoleranz durch das Immunsystem und
die Äthiologie
von Autoimmunerkrankungen gewähren.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neuartiges Cytokinprotein sowie
isolierte DNA, welche das Cytokin kodiert und Expressionsvektoren,
welche die isolierte DNA aufweisen, bereit. Zu Eigenschaften des
neuartigen Cytokins, welches ein Mitglied der Tumornekrosefaktor
(TNF) -Ligandenfamilie ist, zählt
die Fähigkeit,
die Apoptose bestimmter Arten von Zielzellen zu induzieren. Dieses
Protein wird daher als TNF-bezogener,
Apoptose-induzierender Ligand [TNF Related Apoptosis Inducing Ligand]
(TRAIL) bezeichnet. Zu den Arten von Zellen, welche durch Kontakt
mit TRAIL getötet
werden, zählen
Krebszellen wie Leukämie-,
Lymphom- und Melanomzellen sowie virusinfizierte Zellen.
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Ein
Herstellungsverfahren von TRAIL-Polypeptiden beinhaltet das Kultivieren
von Wirtszellen, die mit einem rekombinanten Expressionsvektor,
welcher TRAIL-kodierende DNA enthält, transformiert sind, unter Bedingungen,
welche die Expression von TRAIL begünstigen, sowie die anschließende Gewinnung
des exprimierten TRAIL-Polypeptides aus der Kultur. Gegen TRAIL-Polypeptide
gerichtete Antikörper
werden ebenfalls bereitgestellt.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
die Ergebnisse einer in Beispiel 8 beschriebenen Untersuchung dar.
Die Untersuchung veranschaulichte, dass ein lösliches humanes TRAIL-Polypeptid
den Tod von Jurkat-Zellen induzierte, bei welchen es sich um eine
Leukämiezelllinie
handelt.
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2 stellt
die Ergebnisse einer in Beispiel 11 beschriebenen Untersuchung dar.
Der Kontakt mit einem löslichen
humanen TRAIL-Polypeptid induzierte den Tod von Zytomegalovirus-infizierten
humanen Fibroblasten, wohingegen nichtvirusinfizierte Fibroblasten
nicht getötet
wurden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
neuartiges Protein, das als TRAIL bezeichnet ist, wird hierin bereitgestellt,
zusammen mit DNA, welche TRAIL kodiert, und rekombinanten Expressionsvektoren,
welche die TRAIL-DNA aufweisen. Ein Herstellungsverfahren für rekombinante
TRAIL-Polypeptide beinhaltet das Kultivieren von Wirtszellen, die
mit den rekombinanten Expressionsvektoren transformiert sind, unter
Bedingungen, welche für
die Expression von TRAIL geeignet sind, sowie die Gewinnung des
exprimierten TRAIL.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
Antikörper,
welche TRAIL-Proteine spezifisch binden bereit. In einer Ausführungsform
sind die Antikörper
monoklonale Antikörper.
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Das
TRAIL-Protein induziert die Apoptose bestimmter Arten von Zielzellen
wie transformierte Zellen, welche Krebszellen und virusinfizierte
Zellen einschließen,
jedoch nicht darauf beschränkt
sind. Wie in den Beispielen 5, 8, 9 und 10 unten veranschaulicht,
induziert TRAIL die Apoptose humaner Leukämie-, Lymphom- und Melanomzelllinien.
Zu den Verwendungen von TRAIL zählt
das Abtöten
von Krebszellen. TRAIL findet ferner Anwendung bei der Behandlung
von Virusinfektionen. Die Infektion mit Zytomegalievirus (CMV) machte humane
Fibroblasten anfällig
für Apoptose,
wenn sie mit TRAIL in Kontakt gebracht wurden, wohingegen nichtinfizierte
Fibroblasten durch den Kontakt mit TRAIL nicht getötet wurden
(siehe Beispiel 11).
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Das
Isolieren einer DNA, welche humanes TRAIL kodiert, ist in Beispiel
1 unten beschrieben. Die Nukleotidsequenz der in Beispiel 1 isolierten
humanen TRAIL-DNA ist in SEQ ID Nr.: 1 dargestellt, und die dadurch
kodierte Aminosäuresequenz
ist in SEQ ID Nr.: 2 dargestellt. Dieses humane TRAIL-Protein weist
eine N-terminale-cytoplasmatische (Aminosäuren 1–18), eine Transmembranregion
(Aminosäuren
19–38)
sowie eine extrazelluläre
Domäne
(Aminosäuren
39–281)
auf. Die extrazelluläre
Domäne
enthält
eine Rezeptorbindungsregion.
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Zellen
des E. coli-Stammes DH10B, die mit einem rekombinanten Vektor, welcher
diese humane TRAIL-DNA enthält,
transformiert sind, wurden am 14. Juni 1995 bei der American Type
Culture Collection hinterlegt und sie erhielten die Zugangsnummer
69849. Die Hinterlegung erfolgte nach den Regeln des Budapester
Vertrages. Der rekombinante Vektor in dem hinterlegten Stamm ist
der Expressionsvektor pDC409 (beschrieben in Beispiel 5). Der Vektor
wurde mit SalI und NotI verdaut, und humane TRAIL-DNA, welche die
gesamte in SEQ ID Nr.: 1 gezeigte kodierende Region einschließt, wurde
in den Vektor ligiert.
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DNA,
welche ein zweites humanes TRAIL-Protein kodiert, wurde wie in Beispiel
2 beschrieben isoliert. Die Nukleotidsequenz dieser DNA ist in SEQ
ID Nr.: 3 dargestellt, und die dadurch kodierte Aminosäuresequenz
ist in SEQ ID Nr.: 4 dargestellt. Das kodierte Protein weist eine
N-terminalecytoplasmatische Domäne (Aminosäuren 1–18), eine
Transmembranregion (Aminosäuren
19–38)
und eine extrazelluläre
Domäne
(Aminosäuren
39–101)
auf.
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Der
DNA der SEQ ID Nr.: 3 fehlt ein Abschnitt der DNA der SEQ ID Nr.:
1, und wird daher als Deletionsvariante des humanen TRAIL-Klons
(huTRAILdv) bezeichnet. Die Nukleotide 18 bis 358 der SEQ ID Nr.:
1 sind identisch mit den Nukleotiden 8 bis 348 der huTRAILdv-DNA
der SEQ ID Nr.: 3. Die Nukleotide 359 bis 506 der SEQ ID Nr.: 1
fehlen in der geklonten DNA von SEQ ID Nr.: 3. Die Deletion verursacht
eine Verschiebung im Leserahmen, was in einem Rahmen-internen Stoppcodon
nach Aminosäure
101 der SEQ ID Nr.: 4 resultiert. Die DNA der SEQ ID Nr.: 3 kodiert
somit ein verkürztes
Protein. Die Aminosäuren
1 bis 90 der SEQ ID Nr.: 2 sind identisch mit den Aminosäuren 1 bis
90 der SEQ ID Nr.: 4. Jedoch unterscheidet sich aufgrund der Deletion
der C-Terminus-Abschnitt des huTRAILdv-Proteins (Aminosäure 91 bis 101 der SEQ ID Nr.:
4) von den Resten in den entsprechenden Positionen in SEQ ID Nr.:
2. Im Gegensatz zum kompletten huTRAIL-Protein fehlt dem verkürzten huTRAILdv-Protein
die Fähigkeit,
Apoptose der T-Zellen-Leukämiezellen der
Jurkat-Zelllinie zu induzieren.
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DNA,
welche ein Maus-TRAIL-Protein kodiert, wurde außerdem isoliert, wie in Beispiel
3 beschrieben ist. Die Nukleotidsequenz dieser DNA ist in SEQ ID
Nr.: 5 dargestellt, und die dadurch kodierte Aminosäuresequenz
ist in SEQ ID Nr.: 6 dargestellt. Das kodierte Protein weist eine
N-terminalecytoplasmatische Domäne (Aminosäuren 1–17), eine
Transmembranregion (Aminosäuren
18–38)
und eine extrazelluläre
Domäne
(Aminosäuren
39–291)
auf. Dieses Maus-TRAIL ist auf dem Aminosäureniveau zu 64 % identisch
mit dem humanen TRAIL der SEQ ID Nr.: 2. Die kodierende Region der
Maus-TRAIL-Nukleotidsequenz
ist zu 75 % identisch mit der kodierenden Region der humanen Nukleotidsequenz
der SEQ ID Nr.: 1.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betriff das humane TRAIL-Protein, welches
durch die N-terminale-Aminosäuresequenz
MetAlaMetMetGluValGlnGlyGlyProSerLeuGlyGlnThr (Aminosäuren 1–15 der
SEQ ID Nr. 2 und 4) charakterisiert ist. Maus-TRAIL-Proteine, welche
durch die N-terminale-Aminosäuresequenz
MetProSerSerGlyAlaLeuLysAspLeuSerPheSerGlnHis (Aminosäuren 1–15 der
SEQ ID Nr.: 6), charakterisiert sind, werden hierin ebenso bereitgestellt.
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Der
TRAIL der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich von dem als
Fas-Ligand bekannten Protein (Suda et al., Cell 75:1169, 1993; Takahashi
et al., International Immunology 6:1567, 1994). Der Fas-Ligand induziert
die Apoptose bestimmter Zelltypen über den als Fas bekannten Rezeptor.
Wie in Beispiel 5 veranschaulicht ist, wird die TRAIL-induzierte
Apoptose von Zielzellen nicht durch Fas mediiert. Die humane TRAIL-Aminosäuresequenz
der SEQ ID Nr.: 2 ist zu etwa 20 % identisch mit der humanen Fas-Ligand-Aminosäuresequenz,
welche in Takahashi et al., oben dargestellt ist. Die extrazelluläre Domäne des humanen
TRAIL ist zu etwa 28,4 % identisch mit der extrazellulären Domäne des humanen
Fas-Liganden.
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Die
hierin offenbarten Aminosäuresequenzen
zeigen auf, dass TRAIL ein Mitglied der TNF-Ligandenfamilie ist (Smith et al., Cell
73:1349, 1993; Suda et al., Cell 75:1169, 1993; Smith et al., Cell
76:959, 1994). Die prozentuale Identitäten zwischen der Aminosäuresequenz
der extrazellulären
Domäne
des humanen TRAIL und der Aminosäuresequenz
der extrazellulären
Domäne
anderer Proteine dieser Familie ist wie folgt: 28,4 % mit Fas-Ligand,
22,4 % mit Lymphotoxin-β,
22,9 % mit TNF-α,
23,1 % mit TNF-β, 22,1 %
mit CD30-Ligand und 23,4 % mit CD40-Ligand.
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TRAIL
wurde auf die Fähigkeit
getestet, Rezeptoren der TNF-R-Rezeptorfamilie zu binden. Die Bindungsanalyse
wurde mittels des Objektträger-Autoradiographie-Verfahrens
nach Gearing et al. (EMBO J. 8:3667, 1989) durchgeführt. Die
Analyse zeigte keine nachweisbare Bindung von humanem TRAIL zu humanem
CD30, CD40, 4-1BB, OX40, TNF-R (p80-Form), CD27 oder LTβR (auch bekannt
als TNFR-RP). Die Ergebnisse in Beispiel 5 geben an, dass humanes
TRAIL humanes Fas nicht bindet.
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Zu
den TRAIL-Polypeptiden der vorliegenden Erfindung zählen Polypeptide
mit Aminosäuresequenzen,
welche sich von denen in SEQ ID Nr.: 2 und 6 unterscheiden, allerdings hochhomolog
dazu sind. Zu Beispielen zählen,
jedoch ohne darauf beschränkt
zu sein, Homologe abgeleitet von anderen Säugetierspezies, Varianten (sowohl
natürlich
auftretende Varianten als auch durch rekombinante DNA-Technologie
erzeugte) und TRAIL-Fragmente, welche eine gewünschte biologische Aktivität beibehalten.
Solche Polypeptide zeigen eine biologische Aktivität der TRAIL-Proteine
der SEQ ID Nr.: 2 und 6, und weisen bevorzugt eine Aminosäuresequenz,
welche zumindest zu 80 % (am bevorzugtesten zumindest zu 90 %) mit
der Aminosäuresequenz dargestellt
in SEQ ID Nr.: 2 oder SEQ ID Nr.: 6 identisch ist. Diese Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind im Folgenden detaillierter beschrieben.
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Konservierte
Sequenzen im C-terminalen-Abschnitt der Proteine in der TNF-Familie
sind in Smith et al. (Cell 73:1349, 1993, siehe Seite 1353 und 6); Suda et al. (Cell 75:1169, 1993, siehe 7); Smith et al. (Cell 76:959, 1994, siehe 3) und Goodwin et al. (Eur. J. Immunol.
23:2631, 1993, siehe 7 und Seite 2638–39), hierin
als Referenz eingeschlossen, identifiziert. Zu den Aminosäuren im
humanen TRAIL-Protein, welche konserviert sind (bei zumindest einem
Großteil
der TNF-Familienmitglieder)
zählen
diejenigen an den Positionen 124–125 (AH), 136 (L), 154 (W),
169 (L), 174 (L), 180 (G), 182 (Y), 187 (Q), 190 (F), 193 (Q) und 275–276 (FG)
der SEQ ID Nr.: 2. Ein weiteres strukturelles Merkmal von TRAIL
ist eine Spacer-Region zwischen dem C-Terminus der Transmembranregion
und dem Abschnitt der extrazellulären Domäne, von der angenommen wird,
dass sie am wichtigsten für
die biologische Aktivität
ist. Diese Spacer-Region, welche sich am N-Terminus der extrazellulären Domäne befindet,
besteht aus den Aminosäuren
39 bis 94 der SEQ ID Nr.: 2. Analoge Spacer werden auch in anderen
Familienmitgliedern, z.B. dem CD40-Liganden gefunden. Die Aminosäuren 138
bis 153 entsprechen einer Schleife zwischen den β-Blättern des gefalteten (dreidimensionalen) humanen
TRAIL-Proteins.
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Ebenfalls
hierin bereitgestellt sind membrangebundene TRAIL-Proteine (welche
eine cytoplasmatische Domäne,
eine Transmembranregion und eine extrazelluläre Domäne aufweisen), sowie TRAIL-Fragmente,
welche die gewünschte
biologische Eigenschaft, wie hierin beschrieben, des kompletten
TRAIL-Proteins beibehalten. In einer Ausführungsform sind TRAIL-Fragmente
lösliche
TRAIL-Polypeptide,
welche die gesamte oder einen Teil der extrazellulären Domäne aufweisen,
denen jedoch die smembranregion fehlt, durch welche das Polypeptid
auf einer Zellmembran verbleiben würde. Lösliche TRAIL-Proteine können von
den Zellen, in denen sie exprimiert werden, sekretiert werden. Vorteilhaft
ist das Fusionieren eines heterologen Signalpeptids an dem N-Terminus,
so dass das lösliche
TRAIL bei der Expression sekretiert wird.
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Der
lösliche
TRAIL kann identifiziert (und von seinen nichtlöslichen membrangebundenen Gegenstücken unterschieden)
werden, indem intakte Zellen, welche das gewünschte Protein exprimieren,
vom Kulturmedium getrennt werden, z.B. durch Zentrifugation, und
das Medium (Überstand)
auf die Gegenwart des gewünschten
Proteins untersucht wird. Die Gegenwart von TRAIL im Medium gibt
an, dass das Protein von den Zellen sekretiert wurde, und es ist
somit eine lösliche
Form des TRAIL-Proteins. Natürlich
vorkommende lösliche
Formen des TRAIL sind in der vorliegenden Erfindung miteingeschlossen.
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Die
Verwendung löslicher
Formen von TRAIL ist für
bestimmte Anwendungen von Vorteil. Die Reinigung der Proteine aus
rekombinanten Wirtszellen wird vereinfacht, da die löslichen
Proteine von den Zellen sekretiert werden. Ferner sind lösliche Proteine
im Allgemeinen für
die intravenöse
Verabreichung besser geeignet.
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Beispiele
für lösliche TRAIL-Polypeptide
sind diejenigen, welche die komplette extrazelluläre Domäne aufweisen
(z.B. Aminosäuren
39 bis 281 der SEQ ID Nr.: 2 oder Aminosäuren 39 bis 291 der SEQ ID
Nr.: 6). Fragmente der extrazellulären Domäne, welche eine gewünschte biologische
Aktivität
beibehalten, werden ebenfalls bereitgestellt. Solche Fragmente enthalten
vorteilhafterweise Regionen des TRAIL, welche in Proteinen der TNF-Ligandenfamilie
konserviert sind, wie zuvor beschrieben ist.
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Zusätzliche
Beispiele von löslichen
TRAIL-Polypeptiden sind diejenigen, welchen nicht nur die cytoplasmatische
Domäne
und die Transmembranregion fehlt, sondern auch die gesamte oder
ein Teil der zuvor beschriebenen Spacer-Region. Zu löslichen
humanen TRAIL-Polypeptiden zählen
somit, ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, Polypeptide, welche die Aminosäuren x bis 281 aufweisen, wobei
x für eine
beliebige der Aminosäuren
an den Positionen 39 bis 95 der SEQ ID Nr.: 2 steht. In der Ausführungsform,
in welcher der Rest 95 die N-terminale-Aminosäure ist, wurde die gesamte
Spacer-Region gelöscht.
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TRAIL-Fragmente,
einschließlich
löslicher
Polypeptide können
durch ein beliebiges einer Reihe herkömmlicher Verfahren hergestellt
werden. Eine DNA-Sequenz, welche ein gewünschtes TRAIL-Fragment kodiert,
kann zum Erzeugen des TRAIL-Fragmentes in einen Expressionsvektor
subkloniert werden. Die TRAIL-kodierende DNA-Sequenz wird vorteilhafterweise
mit einer Sequenz fusioniert, welche ein geeignetes Leit- oder Signalpeptid
kodiert. Das gewünschte
TRAIL-kodierende DNA-Fragment kann mittels bekannter Verfahren chemisch
synthetisiert werden. DNA-Fragmente können außerdem durch Restriktionsendonukleaseverdauung
einer kompletten geklonten DNA-Sequenz hergestellt und durch Elektrophorese
auf Agarosegelen isoliert werden. Falls nötig, können Oligonukleotide, welche
den 5'- oder 3'-Terminus an einem
gewünschten
Punkt rekonstruieren, an ein DNA-Fragment ligiert werden, welches
durch Restriktionsenzymverdauung erzeugt wurde. Solche Oligonukleotide
können
außerdem
eine Restriktionsendonuklease-Spaltungsstelle stromaufwärts der
gewünschten
kodierenden Sequenz aufweisen, und sie positionieren ein Initiierungscodon
(ATG) am N-Terminus der kodierenden Sequenz.
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Auch
das gut bekannte Polymerasekettenreaktions- (PCR) Verfahren kann
eingesetzt werden, um eine DNA-Sequenz zu isolieren und zu amplifizieren,
welche ein gewünschtes
Proteinfragment kodiert. Oligonukleotide, welche die gewünschten
Termini des DNA-Fragmentes definieren, werden als 5'- und 3'- Primer eingesetzt. Die Oligonukleotide
können
außerdem
Erkennungsstellen für
Restriktionsendonukleasen beinhalten, um die Insertion des amplifizierten
DNA-Fragmentes in einen Expressionsvektor zu vereinfachen. PCR-Techniken
sind in Saiki et al., Science 239:487, 1988; Recombinant DNA Methodology,
Wu et al., Eds. Academic Press, Inc., San Diego (1989), S. 189–196; und
PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications, Innis et al.,
Eds., Academic Press, Inc. (1990) beschrieben.
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Der
Fachmann dürfte
verstehen, dass die Transmembranregion jedes zuvor diskutierten
TRAIL-Proteins in Übereinstimmung
mit konventionellen Kriterien zur Identifikation dieser Art von
hydrophoben Domäne identifiziert
wird. Die exakten Grenzen einer Transmembranregion können von
den zuvor präsentierten
leicht variieren (sehr wahrscheinlich um nicht mehr als fünf Aminosäuren an
jedem Ende). Computerprogramme zur Identifikation solcher hydrophober
Regionen in Proteinen stehen zur Verfügung.
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Die
TRAIL-DNA der vorliegenden Erfindung beinhaltet cDNA, chemisch synthetisierte
DNA, DNA isoliert durch PCR, genomische-DNA sowie Kombinationen
davon. Genomische-TRAIL-DNA kann durch Hybridisierung mit Hilfe
von Standardverfahren zur hierin offenbarten TRAIL-cDNA isoliert
werden. Aus der TRAIL-DNA transkribierte RNA wird auch durch die
vorliegende Erfindung miteingeschlossen.
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Eine
Durchsuchung der NCBI-Datenbank identifizierte fünf exprimierte Sequenztags
(ESTs), welche identische Regionen mit der TRAIL-DNA aufwiesen.
Diese ESTs (NCBI-Zugangsnummer T90422, T82085, T10524, R31020 und
Z36726) sind alle humane cDNA-Fragmente. Die NCBI-Aufzeichnungen
offenbaren keine Polypeptide, welche durch die ESTs kodiert sind,
und sie geben nicht an, welches, falls überhaupt vorhanden, der Leserahmen
sein könnte.
Selbst wenn die Kenntnis des hierin durch Offenbarung kompletter TRAIL-kodierender
Regionen gezeigten Leserahmen verwendet wird, um die ESTs zu exprimieren,
hätte jedoch
keines der kodierten Polypeptide die Apoptose-induzierende Eigenschaft
der hier beanspruchten TRAIL-Polypeptide. Mit anderen Worten, wenn
jeder der fünf
ESTs in Expressionsvektoren stromabwärts eines Initiator-Methionincodons
eingefügt
werden würde,
und zwar in den hierin dargelegten Leserahmen, dann würde keines
der resultierenden exprimierten Polypeptide einen ausreichenden
Anteil der extrazellulären
Domäne des
TRAIL aufweisen, um die Apoptose von Jurkat-Zellen zu induzieren.
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Bestimmte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung bieten isolierte DNA, welche eine Nukleotidsequenz
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus den: Nukleotiden 88 bis 933 der SEQ
ID Nr.: 1 (humane TRAIL-kodierende Region); Nukleotiden 202 bis
933 der SEQ ID Nr.: 1 (welche die extrazelluläre Domäne des humanen TRAIL kodieren);
Nukleotiden 47 bis 922 der SEQ ID Nr.: 5 (Maus-TRAIL-kodierende Region) und den Nukleotiden
261 bis 922 der SEQ ID Nr.: 5 (welche die extrazelluläre Domäne des Maus-TRAIL
kodieren) aufweist. DNAs, welche biologisch aktive Fragmente der
Proteine der SEQ ID Nr.: 2 und 6 kodieren, werden auch bereitgestellt.
Zu weiteren Ausführungsformen
zählen Sequenzen,
welche die Nukleotide 370 bis 930 der SEQ ID Nr.: 1 und die Nukleotide
341 bis 919 der SEQ ID Nr.: 5 aufweisen, welche die bestimmten löslichen humanen
bzw. murinen TRAIL-Polypeptide, beschrieben in Beispiel 7, kodieren.
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Aufgrund
der Degeneriertheit des genetischen Codes können sich zwei DNA-Sequenzen
unterscheiden, jedoch können
sie die gleiche Aminosäuresequenz
kodieren. Die vorliegende Erfindung bietet somit isolierte DNA-Sequenzen,
welche biologisch aktives TRAIL kodieren, ausgewählt aus DNA, welche die kodierende
Region einer nativen humanen oder murinen TRAIL-cDNA oder Fragmente
davon aufweist, sowie DNA, welche als ein Resultat des genetischen
Codes zur nativen TRAIL-DNA-Sequenz degeneriert ist.
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Außerdem hierin
bereitgestellt sind gereinigte TRAIL-Polypeptide, sowohl rekombinante
als auch nicht-rekombinante. Varianten und Derivate nativer TRAIL-Proteine,
welche eine gewünschte
biologische Aktivität
beibehalten, liegen auch innerhalb des Umfangs der vorliegenden
Erfindung. In einer Ausführungsform ist
die biologische Aktivität
einer TRAIL-Variante im Wesentlichen äquivalent zur biologischen
Aktivität
eines nativen TRAIL-Proteins. Eine gewünschte biologische Aktivität von TRAIL
ist die Fähigkeit,
den Tod von Jurkat-Zellen zu induzieren. Untersuchungsverfahren
zur Erkennung der Apoptose von Zielzellen sind gut bekannt. DNA-Laddering
gehört
zu den Eigenschaften des Zelltodes durch Apoptose und ist als eines
der beobachtbaren Phänomene
anerkannt, welche apoptotischen Zelltod von nekrotischem Zelltod
unterscheiden. Beispiele für
Untersuchungsverfahren die für
die Erkennung von Tod oder Apoptose von Targetzellen geeignet sind,
sind jene die in Beispiel 5 und 8 bis 11 beschrieben sind. Eine
weitere Eigenschaft von TRAIL ist die Fähigkeit, sich an Jurkat-Zellen
zu binden.
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TRAIL-Varianten
erhält
man zum Beispiel durch Mutationen nativer TRAIL-Nukleotidsequenzen.
Eine TRAIL-Variante, wie hierin verwendet wird, ist ein Polypeptid,
welches im Wesentlichen homolog zu einem nativen TRAIL ist, welche
sich jedoch aufgrund einer oder einer Vielzahl von Deletionen, Insertionen
oder Substitutionen in der Aminosäuresequenz von dem nativen
TRAIL unterscheidet. TRAIL-kodierende DNA-Sequenzen der vorliegenden
Erfindung schließen
Sequenzen ein, welche im Vergleich zu einer nativen TRAIL-DNA-Sequenz
eine oder mehrere Additionen, Deletionen oder Substitutionen von
Nukleotiden aufweisen, welche jedoch ein TRAIL-Protein kodieren,
welches im Wesentlichen biologisch äquivalent zu einem nativen
TRAIL-Protein ist.
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Die
Variantenaminosäure-
oder -DNA-Sequenz ist zumindest zu 80 % identisch mit einer nativen TRAIL-Sequenz,
am bevorzugtesten zumindest 90 % identisch. Der Grad der Homologie
(prozentuale Identität)
zwischen einer nativen und einer Mutanten-Sequenz kann zum Beispiel
durch Vergleich der beiden Sequenzen mit Hilfe von Computerprogrammen
bestimmt werden, welche üblicherweise
zu diesem Zweck eingesetzt werden. Ein geeignetes Programm ist das
GAP-Computerprogramm, Version 6.0, beschrieben von Devereux et al.
(Nucl. Acids Res. 12:387, 1984), welches von der University of Wisconsin Genetics
Computer Group (UWGCG) erhältlich
ist. Das GAP-Programm verwendet die Anordnungs-Methode von Needleman and Wunsch (J.
Mol. Biol. 48:443, 1970), überarbeitet
von Smith and Waterman (Adv. Appl. Math 2:482, 1981). Kurzgesagt,
das GAP-Programm definiert die Identität als die Anzahl ausgerichteten
Symbole (d.h. Nukleotide oder Aminosäuren), welche identisch sind,
geteilt durch die Gesamtanzahl der Symbole in der kürzeren der beiden
Sequenzen. Zu den bevorzugten Standardparametern für das GAP-Programm
zählen:
(1) eine unäre Vergleichsmatrix
(welche einen Wert von 1 für
Identität
und 0 für
Nichtidentität
aufweist) für
Nukleotide, und die gewichtete Vergleichsmatrix von Gribskov and
Burgess, Nucl. Acids Res. 14:6745, 1986, wie von Schwartz and Dayhoff,
Eds., Atlas of Protein Sequence and Structure, National Biomedical
Research Foundation, S. 353–358,
1979 beschrieben wird; (2) einen Abzug von 3,0 für jede Lücke und einen weiteren Abzug
von 0,10 für
jedes Symbol in jeder Lücke;
und (3) keinen Abzug für
Endlücken.
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Änderungen
der nativen Aminosäuresequenz
können
durch ein beliebiges einer ganzen Reihe bekannter Verfahren erreicht
werden. Mutationen können
an bestimmten Stellen (Loci) eingefügt werden, indem Oligonukleotide
synthetisiert werden, welche eine Mutantensequenz aufweisen, flankiert
von Restriktionsstellen, welche eine Ligation an Fragmente der nativen
Sequenz ermöglichen.
Nach der Ligation kodiert die resultierende rekonstruierte Sequenz
ein Analogon mit der gewünschten
Aminosäureinsertion,
-substitution oder -deletion.
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Alternativ
dazu können
Oligonukleotid-gerichtete ortsspezifische Mutagenese-Verfahren eingesetzt werden,
um eine verändertes
Gen bereitzustellen, bei welchen bestimmte Codons gemäß der erforderlichen Substitution,
Deletion oder Insertion verändert
sind. Zu Verfahren zum Erzeugen solcher Veränderungen zählen die von Walder et al.
(Gene 42:133, 1986); Bauer et al. (Gene 37:73, 1985); Craik (BioTechniques,
Januar 1985, 12–19);
Smith et al. (Genetic Engineering: Principles and Methods, Plenum
Press, 1981) und US-Patentschrift Nr. 4,518,584 und 4,737,462 offenbarten,
welche als Referenz hierin eingeschlossen sind.
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Varianten
können
konservativ substituierte Sequenzen aufweisen, was bedeutet, dass
ein oder mehrere Aminosäurereste
eines nativen TRAIL-Polypeptides durch unterschiedliche Reste ersetzt
werden, dass jedoch das konservativ substituierte TRAIL-Polypeptid
eine gewünschte
biologische Aktivität
beibehält,
welche im Wesentlichen äquivalent
zu der eines nativen TRAIL-Polypeptides ist. Zu Beispielen konservativer
Substitutionen zählt
die Substitution von Aminosäuren,
welche die sekundäre
und/oder tertiäre
Struktur des TRAIL nicht verändern.
Zu weiteren Beispielen zählt
die Substitution von Aminosäuren
außerhalb
der Rezeptorbindungsdomäne,
wenn die gewünschte
biologische Aktivität
die Fähigkeit
ist, sich an einen Rezeptor auf Zielzellen zu binden und die Apoptose
der Zielzellen zu induzieren. Eine bestimmte Aminosäure kann
durch einen Rest ersetzt werden, welcher ähnliche physiochemische Eigenschaften
aufweist, z.B. die Substitution eines aliphatischen Restes mit einem
anderen (wie Ile, Val, Leu oder Ala untereinander) oder die Substitution
eines polaren Restes mit einem anderen (wie zwischen Lys und Arg,
Glu und Asp oder Gln und Asn). Weitere solcher konservativer Substitutionen,
z.B. Substitutionen ganzer Regionen mit ähnlichen Hydrophobizitätseigenschaften,
sind gut bekannt. TRAIL-Polypeptide, welche konservative Aminosäuresubstitutionen
aufweisen können mit
einer der hierin beschriebenen Untersuchungen getestet werden, um
zu bestätigen,
dass eine gewünschte biologische
Aktivität
eines nativen TRAIL beibehalten wird. TRAIL-Polypeptide kodierende
DNA-Sequenzen, welche solche konservativen Aminosäuresubstitutionen
enthalten, sind durch die vorliegende Erfindung mit eingeschlossen.
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Konservierte
Aminosäuren
im C-terminalen Abschnitt von Proteinen in der TNF-Familie, von
denen man annimmt, dass sie wichtig für die biologische Aktivität sind,
wurden identifiziert. Diese konservierten Sequenzen werden in Smith
et al. (Cell 73:1349, 1993, siehe Seite 1353 und 6);
Suda et al. (Cell 75:1169, 1993, siehe 7);
Smith et al. (Cell 76:959, 1994, siehe 3);
und Goodwin et al. (Eur. J. Immunol. 23:2631, 1993, siehe 7 und Seite 2638–39) diskutiert. Vorteilhafterweise
werden die konservierten Aminosäuren
nicht verändert,
wenn konservativ substituierte Sequenzen erzeugt werden. Bei Veränderung
werden Aminosäuren,
welche sich an äquivalenten
Positionen in anderen Mitgliedern der TNF-Familie befinden, substituiert.
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Der
TRAIL kann auch modifiziert werden, um TRAIL-Derivate zu erzeugen,
indem kovalente oder aggregative Konjugate mit anderen chemischen
Resten, wie z.B. Glycosylgruppen, Lipide, Phosphate, Acetylgruppen
und degleichen gebildet werden. Kovalente Derivate von TRAIL können hergestellt
werden, indem die chemischen Reste mit funktionellen Gruppen an
TRAIL-Aminosäure-Seitenketten
oder mit dem N-Terminus- oder C-Terminus eines TRAIL-Polypeptides
oder der extrazellulären
Domäne
davon verbunden werden. Zu weiteren Derivaten von TRAIL innerhalb
des Umfangs dieser Erfindung zählen
kovalente oder aggregative Konjugate von TRAIL oder seinen Fragmenten
mit anderen Proteinen oder Polypeptiden, wie durch die Synthese
in rekombinanter Kultur als N-terminale- oder C-terminale Fusionen.
Zum Beispiel kann das Konjugat eine Signal- oder Leit-Polypeptidsequenz
(z.B. die α-Faktor-Leitsequenz
von Saccharomyces) am N-Terminus eines TRAIL-Polypeptides aufweisen.
Das Signal- oder Leit-Peptid steuert den Transfer des Konjugates co-translational
oder post-translational von seiner Synthesestelle zu einer Stelle
innerhalb oder außerhalb
der Zellmembran oder Zellwand.
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TRAIL-Polypeptidfusionen
können
Peptide aufweisen, welche hinzugefügt wurden, um die Reinigung und
Identifikation des TRAIL zu erleichtern. Zu solchen Peptiden zählen, zum
Beispiel, Poly-His oder die Antigenidentifikationspeptide, die in
der US-Patentschrift Nr. 5,011,912 und in Hopp et al., Bio Technology
6:1204, 1988 beschrieben sind. Ein solches Peptid ist das FLAG®-Peptid,
Asp-Tyr-Lys-Asp-Asp-Asp-Asp-Lys (DYKDDDDK)
(SEQ ID Nr.: 7), welches hochantigen ist und ein Epitop bereitstellt,
welches reversibel durch einen spezifischen monoklonalen Antikörper gebunden
ist, wodurch eine schnelle Untersuchung und leichte Reinigung des
exprimierten rekombinanten Proteins möglich ist. Diese Sequenz wird
außerdem
spezifisch durch Rinderschleimhautenterokinase an den Resten, welche
unmittelbar auf die Asp-Lys-Paarung folgen, gespaltet. Mit diesem
Peptid versehene Fusionsproteine können auch gegen die intrazelluläre Degradation
in E. coli resistent sein.
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Ein
murines Hybridom mit der Bezeichnung 4E11 erzeugt einen monoklonalen
Antikörper,
welcher das Peptid DYKDDDDK (SEQ ID Nr.: 7) in Gegenwart bestimmter
zweiwertiger Metallkationen bindet (wie in US-Patentschrift Nr.
5,011,912 beschrieben), und wurde bei der American Type Culture
Collection unter Zugangsnummer HB 9259 hinterlegt. Expressionssysteme
geeignet zum Herstellen rekombinanter Proteine, die mit dem FLAG®-Peptid
fusioniert sind, sowie monoklonale Antikörper, welche das Peptid binden
und für
die Reinigung der rekombinanten Proteine nützlich sind, sind von der Eastman
Kodak Company, Scientific Imaging Systems, New Haven, Connecticut
erhältlich.
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Die
vorliegende Erfindung weist ferner TRAIL-Polypeptide mit oder ohne
assoziierte Nativmuster-Glykosylierung
auf. TRAIL exprimiert in Hefe- oder Säugetierexpressionssystemen
kann einem nativen TRAIL-Polypeptid in Molekulargewicht und Glykosylierungsmuster ähnlich sein
oder sich signifikant davon unterscheiden, abhängig von der Wahl des Expressionssystems.
Die Expression von TRAIL-Polypeptiden in bakteriellen Expressionssystemen
wie E. coli liefert nicht-glykosylierte Moleküle.
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Gylkosylierungsstellen
in der extrazellulären
Domäne
des TRAIL können
so modifiziert werden, dass sie die Glykosylierung ausschließen, während die
Expression eines homogenen, Kohlenhydratreduzierten Analogons mit
Hilfe von Hefe- oder Säugetierexpressionssystemen
zugelassen wird. N-Glykosylierungsstellen in
eukaryotischen Polypeptiden sind durch ein Aminosäuretriplett
Asn-X-Y gekennzeichnet, wobei X eine beliebige Aminosäure außer Pro
ist, und Y ist Ser oder Thr. Angemessene Modifikationen der dieses
Triplett kodierenden Nukleotidsequenz resultieren in Substitutionen,
Additionen oder Deletionen, welche die Anlagerung von Kohlenhydratresten
an die Asn-Seitenkette verhindern. Zu bekannten Verfahren zum Deaktivieren
von N-Glykosylierungsstellen in Proteinen zählen die in US-Patentschrift Nr.
5,071,972 und
EP 276,846 beschriebenen.
Eine potentielle N-Glykosylierungsstelle befindet sich an Position
109–111
im humanen Protein der SEQ ID Nr.: 2 und an Position 52–54 im murinen
Protein der SEQ ID Nr.: 6.
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In
einem weiteren Beispiel können
Sequenzen, welche Cys-Reste kodieren, welche für die biologische Aktivität nicht
essentiell sind, verändert
werden, um zu veranlassen, dass die Cys-Reste deletiert oder durch andere
Aminosäuren
ersetzt werden, was die Bildung inkorrekter intramolekularer Disulfidbrücken bei
der Renaturierung verhindert. Weitere Varianten werden durch Modifikation
benachbarter zweibasischer Aminosäurereste hergestellt, um die
Expression in Hefesystemen zu erhöhen, in welchen KEX2-Proteaseaktivität vorliegt.
EP 212,914 offenbart die
Verwendung ortsspezifischer Mutagenese zum Deaktivieren KEX2-Protease-verarbeitender
Stellen in einem Protein. KEX2-Protease- verarbeitende Stellen werden durch Deletion,
Addition oder Substitution von Resten zur Veränderung von Arg-Arg-, Arg-Lys-
und Lys-Arg-Paaren zum Eliminieren des Auftretens dieser benachbarten
basischen Reste deaktiviert. Lys-Lys-Paarungen sind erheblich weniger
anfällig
gegen KEX2-Spaltung, und die Umwandlung von Arg-Lys oder Lys-Arg
in Lys-Lys stellt einen konservativen und bevorzugten Ansatz zum
Deaktivieren von KEX2-Stellen dar. Potentielle KEX2-Protease-verarbeitende
Stellen finden sich an Position 89–90 und 149–150 im Protein der SEQ ID
Nr.: 2, sowie an Position 85–86,
135–136
und 162–163
im Protein der SEQ ID Nr.: 6.
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Natürlich vorkommende
TRAIL-Varianten sind auch durch die vorliegende Erfindung eingeschlossen. Beispiele
solcher Varianten sind Proteine, welche aus alternativen mRNA-Spleiß-Ereignissen resultieren
(da TRAIL durch ein Multi-Exon-Gen kodiert wird), oder aus proteolytischer
Spaltung des TRAIL-Proteins, wobei eine gewünschte biologische Aktivität beibehalten
wird. Alternatives Splicing von mRNA kann zu einem verkürzten, aber
biologisch aktiven TRAIL-Protein führen, wie zum Beispiel einer
natürlich
vorkommenden löslichen
Form des Proteins.
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Zu
Variationen, welche der Proteolyse zugeschrieben werden können, zählen zum
Beispiel Unterschiede in den N- oder C-Termini bei Expression in
unterschiedlichen Arten von Wirtszellen aufgrund der proteolytischen
Entfernung einer oder mehrerer terminalen Aminosäuren vom TRAIL-Protein. Zusätzlich kann
die proteolytische Spaltung eine lösliche Form des TRAIL aus einer
membrangebundenen Form des Proteins freisetzen. Allelische Varianten
sind auch in die vorliegende Erfindung miteingeschlossen.
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Oligomere
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Die
vorliegende Erfindung umschließt
TRAIL-Polypeptide in der Form von Oligomeren wie Dimere, Trimere
oder höhere
Oligomere. Oligomere können
durch Disulfidbindungen zwischen Cysteinresten an unterschiedlichen
TRAIL-Polypeptiden gebildet werden, oder zum Beispiel durch nichtkovalente
Interaktionen zwischen TRAIL-Polypeptidketten. In anderen Ausführungsformen
weisen die Oligomere zwischen zwei und vier TRAIL-Polypeptide verbunden über kovalente
oder nichtkovalente Interaktionen zwischen Peptidresten, die mit
den TRAIL-Polypeptiden fusioniert sind, auf. Solche Peptide können Peptidlinker
(Spacer) sein, oder Peptide, welche die Eigenschaft besitzen, die
Oligomerisation zu fördern.
Leucin-Zipper und bestimmte Polypeptide, die von Antikörpern abgeleitet
sind, gehören
zu den Peptiden, welche die Oligomerisation daran angehefteter TRAIL-Polypeptide
fördern
können,
wie unten detaillierter beschrieben wird. Die TRAIL-Polypeptide
sind bevorzugt löslich.
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Die
Herstellung von Fusionsproteinen, welche heterologe Polypeptide,
die mit verschiedenen Abschnitten von Antikörper-abgeleiteten Polypeptiden
(einschließlich
der Fc-Domäne)
fusioniert sind aufweisen, wurde bereits beschrieben, z.B. durch
Ashkenazi et al. (PNAS USA 88:10535, 1991); Byrn et al. (Nature 344:667,
1990); und Hollenbaugh and Aruffo („Construction of Immunoglobulin
Fusion Proteins",
in Current Protocols in Immunology, Supplement 4, Seite 10.19.1–10.19.11,
1992), hierin als Referenz eingeschlossen. In einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein TRAIL-Dimer erzeugt, indem TRAIL mit einem
Fc-Region-Polypeptid, das von einem Antikörper abgeleitet ist, fusioniert
wird. Der Begriff „Fc-Polypeptid" schließt native
und Mutein-Formen sowie verkürzte
Fc-Polypeptide, welche die Hinge-Region enthalten, welche die Dimerisation fördert, ein.
Das Fc-Polypeptid wird bevorzugt mit einem löslichen TRAIL fusioniert (z.B.
welches nur die extrazelluläre
Domäne
aufweist).
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Eine
Genfusion, welche das TRAIL/Fc-Fusionsprotein kodiert, wird in einen
geeigneten Expressionsvektor eingefügt. Die TRAIL/Fc-Fusionsproteine
fügen sich
ganz ähnlich
wie Antikörpermoleküle aneinander, woraufhin
sich Zwischenketten-Disulfidbindungen zwischen den Fc-Polypeptiden bilden,
was zweiwertigen TRAIL ergibt. In anderen Ausführungsformen kann TRAIL mit
dem variablen Abschnitt einer schweren oder leichten Antikörperkette
substituiert werden. Wenn Fusionsproteine sowohl mit schweren als
auch mit leichten Ketten eines Antikörpers erzeugt werden, dann
besteht die Möglichkeit,
ein TRAIL-Oligomer mit bis zu vier extrazellulären Regionen des TRAIL zu bilden.
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Ein
geeignetes Fc-Polypeptid ist das native von humanem IgG1 abgeleitetes
Fc-Region-Polypeptid, welches
in der PCT-Anmeldung WO 93/10151, hierin als Referenz eingeschlossen,
beschrieben ist. Ein weiteres nützliches
Fc-Polypeptid ist das in US-Patentschrift Nr. 5,457,035 beschriebene
Fc-Mutein. Die Aminosäuresequenz
des Muteins ist identisch mit derjenigen der nativen Fc-Sequenz dargestellt
in WO 93/10151, außer
dass Aminosäure
19 von Leu zu Ala verändert
wurde, Aminosäure
20 von Leu zu Glu und Aminosäure 22
von Gly zu Ala. Dieses Mutein-Fc zeigt verringerte Affinität für Immunglobulinrezeptoren.
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Alternativ
dazu kann oligomerer TRAIL zwei oder mehr lösliche TRAIL-Polypeptide verbunden
durch Peptid-Linker aufweisen. Zu Beispielen zählen die in US-Patentschrift
Nr. 5,073,627 (hierin als Referenz eingeschlossen) beschriebenen
Peptid-Linker. Fusionsproteine, welche multiple TRAIL-Polypeptide getrennt durch
Peptid-Linker aufweisen, können
mittels herkömmlicher
rekombinanter DNA-Technologie
hergestellt werden.
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Ein
weiteres Verfahren zum Herstellen oligomerer TRAIL-Polypeptide beinhaltet
die Verwendung eines Leucin-Zippers. Leucin-Zipper-Domänen sind
Peptide, welche die Oligomerisation des Proteins fördern, in welchem
sie sich befinden. Leucin-Zipper wurden ursprünglich in mehreren DNA-Bindungsproteinen
identifiziert (Landschulz et al., Science 240:1759, 1988) und wurden
seither in verschiedenen unterschiedlichen Proteinen gefunden. Zu
den bekannten Leucin-Zippern zählen
natürlich
vorkommende Peptide und Derivate davon, welche dimerisieren oder
trimerisieren. Beispiele von Leucin-Zipper-Domänen geeignet für die Herstellung
löslicher
oligomerer TRAIL-Proteine sind die in der PCT-Anmeldung WO 94/10308, hierin als Referenz eingeschlossen,
beschriebenen. Rekombinante Fusionsproteine, welche ein lösliches
TRAIL-Polypeptid fusioniert mit einem Peptid aufweisen, welches
in Lösung
dimerisiert oder trimerisiert, werden in geeigneten Wirtszellen
exprimiert und das entstehende lösliche
oligomere TRAIL wird aus dem Kulturüberstand gewonnen.
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Bestimmte
Mitglieder der TNF-Proteinfamilie existieren, so glaubt man, in
trimerer Form (Beutler and Huffel, Science 264:667, 1994; Banner
et al., Cell 73:431, 1993). Somit kann trimerer TRAIL den Vorteil
verbesserter biologischer Aktivität bieten. Bevorzugte Leucin-Zipper-Reste
sind diejenigen, welche bevorzugt Trimere bilden. Ein Beispiel ist
ein Leucin-Zipper abgeleitet vom Lungen-Oberflächenaktiven Protein D (SPD), wie
in Hoppe et al. (FEBS Leiters 344:191, 1994) und in der US-Patentanmeldung
mit der Seriennummer 08/446,922, hierin als Referenz eingeschlossen,
beschrieben. Andere Peptide abgeleitet von natürlich vorkommenden trimeren
Proteinen können
bei der Herstellung von trimerem TRAIL eingesetzt werden.
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Wie
in Beispiel 7 beschrieben, bildete ein lösliches Flag®-TRAIL-Polypeptid
exprimiert in CV-1/EBNA-Zellen
spontan Oligomere, von denen man annimmt, dass es sich um eine Mischung
von Dimeren und Trimeren handelt. Die cytotoxische Wirkung dieses
löslichen
Flag®-TRAIL
in der Untersuchung in Beispiel 8 wurde durch Einschluss eines Anti-Flag®-Antikörpers verstärkt, möglicherweise
weil der Antikörper
die Vernetzung des TRAIL/Rezeptor-Komplexes erleichtert. In einer
Ausführungsform
der Erfindung wird die biologische Aktivität des TRAIL durch Einsatz des
TRAIL in Verbindung mit einem Antikörper verbessert, welcher zur
Vernetzung des TRAIL in der Lage ist. Abzutötende Zellen können sowohl
mit einem löslichen
TRAIL-Polypeptid als auch mit einem solchen Antikörper in
Kontakt gebracht werden.
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Als
ein Beispiel werden Krebszellen oder virusinfizierte Zellen mit
einem Anti-Flag®-Antikörper und
einem löslichen
Flag®-TRAIL-Polypeptid
in Kontakt gebracht. Bevorzugt wird ein Antikörperfragment eingesetzt, welchem
die Fc-Region fehlt. Bivalente Formen des Antikörpers können die Flag®-Reste
von zwei löslichen Flag®-TRAIL-Polypeptiden
binden, welche sich in separaten Dimeren oder Trimeren befinden.
Der Antikörper kann
vor der Verabreichung in vivo mit einem Flag®-TRAIL-Polypeptid
gemischt oder inkubiert werden.
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Expressionssysteme
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Die
vorliegende Erfindung stellt rekombinante Expressionsvektoren zur
Expression von TRAIL und Wirtszellen, die mit den Expressionsvektoren
transformiert sind, bereit. Jedes geeignete Expressionssystem kann
eingesetzt werden. Die Vektoren beinhalten eine DNA, welche ein
TRAIL-Polypeptid
kodiert, welche funktionsfähig
mit geeigneten transkriptorische oder translatorische Regulationsnukleotidsequenzen,
wie die von einem Säugetier-,
Mikroben-, Viren- oder Insektengen abgeleiteten verbunden sind.
Zu Beispielen von Regulationssequenzen zählen transkriptorische Promotoren,
Operatoren oder Enhancer, eine mRNA-Ribosomenbindungsstelle und
geeignete Sequenzen, welche die Transkriptions- und Translationsinitiierung
und -terminierung steuern. Nukleotidsequenzen sind funktionsfähig verbunden,
wenn die Regulationssequenz funktionell mit der TRAIL-DNA-Sequenz
in Verbindung steht. Somit ist eine Promotor-Nukleotidsequenz funktionsfähig mit
einer TRAIL-DNA-Sequenz verbunden, wenn die Promotor-Nukleotidsequenz
die Transkription der TRAIL-DNA-Sequenz steuert. Ein Replikationsursprung,
welcher die Fähigkeit
verleiht, in den gewünschten Wirtszellen
zu replizieren, und ein Selektionsgen, anhand von welchem Transformanten
identifiziert werden, werden im Allgemeinen in den Expressionsvektor
eingebaut.
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Zusätzlich kann
eine Sequenz, welche ein entsprechendes Signalpeptid kodiert, in
Expressionsvektoren eingebaut werden. Eine DNA-Sequenz für ein Signalpeptid
(Sekretions-Leader) kann im Rahmen mit der TRAIL-Sequenz fusioniert
werden, so dass das TRAIL anfänglich
als ein Fusionsprotein translatiert wird, welches das Signalpeptid
aufweist. Ein Signalpeptid, welches in der beabsichtigten Wirtszelle
funktioniell ist, fördert
die extrazelluläre
Sekretion des TRAIL-Polypeptides. Das Signalpeptid wird bei der
Sekretion des TRAIL durch die Zelle vom TRAIL-Polypeptid abgespalten.
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Zu
geeigneten Wirtszellen zur Expression von TRAIL-Polypeptiden zählen Prokaryoten,
Hefe oder höhere
eukaryotische Zellen. Geeignete Klon- und Expressionsvektoren zur
Verwendung mit Bakterien-, Pilz-, Hefe- und Säugetier-Zellwirten sind zum
Beispiel in Pouwels et al., Cloning Vectors: A Laborafory Manual,
Elsevier, New York (1985) beschrieben. Es können auch zellfreie Translationssysteme
eingesetzt werden, um TRAIL-Polypeptide mit Hilfe von RNAs die von
hierin offenbarten DNA-Konstrukten abgeleitet sind, zu erzeugen.
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Zu
Prokaryoten zählen
gramnegative oder grampositive Organismen, zum Beispiel E. coli
oder Bacilli. Zu geeigneten prokaryotischen Wirtszellen für die Transformation
zählen
zum Beispiel E. coli, Bacillus subtilis, Salmonella typhimurium
sowie verschiedene weitere Spezies innerhalb der Gattungen Pseudomonas,
Streptomyces und Staphylococcus. In einer prokaryotischen Wirtszelle
wie z.B. E. coli kann ein TRAIL-Polypeptid einen N-terminalen-Methioninrest
beinhalten, um die Expression des rekombinanten Polypeptides in
der prokaryotischen Wirtszelle zu fördern. Das N-terminale-Met
kann vom exprimierten rekombinanten TRAIL-Polypeptid abgespaltet
werden.
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Expressionsvektoren
zur Verwendung in prokaryotischen Wirtszellen weisen im Allgemeinen
ein oder mehrere phänotypisch
selektierbare Markergene auf. Ein phänotypisch selektierbares Markergen
ist zum Beispiel ein Gen, welches ein Protein kodiert, welches antibiotische
Resistenz verleiht oder welches eine autotrophe Anforderung liefert.
Zu Beispielen geeigneter Expressionsvektoren für prokaryotische Wirtszellen
zählen diejenigen,
welche von handelsüblichen
Plasmiden abgeleitet sind, wie der Kloniervektor pBR322 (ATCC 37017).
pBR322 enthält
Gene für
Ampicillin- und Tetracyclin-Resistenz und bietet somit einfache
Mittel zur Identifikation transformierter Zellen. Ein geeigneter
Promotor und eine TRAIL-DNA-Sequenz werden in den pBR322-Vektor
eingefügt.
Zu weiteren handelsüblichen
Vektoren zählen
zum Beispiel pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden)
und pGEM1 (Promega Biotec, Madison, WI, USA).
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Zu üblicherweise
für rekombinante
prokaryotische Wirtszellen-Expressionsvektoren verwendete Promotorsequenzen
zählen β-Lactamase
(Penicillinase), Lactose-Promotorsystem (Chang et al., Nature 275:615, 1978;
und Goeddel et al., Nature 281:544, 1979), Tryptophan- (trp) Promotorsystem
(Goeddel et al., Nucl. Acids Res. 8:4057, 1980; und EP-A-36776)
und tac-Promotor (Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory, S. 412, 1982). Ein besonders nützliches
prokaryotisches Wirtszellenexpressionssystem verwendet einen λ-Phagen-PL-Promotor und eine thermolabile cl857ts-Repressorsequenz. Zu
Plasmidvektoren, welche von der American Type Culture Collection
erhältlich
sind, welche Derivate des λ-PL-Promotors einschließen, zählen das Plasmid pHUB2 (auftretend
im E. coli-Stamm JMB9, ATCC 37092) und pPLc28 (auftretend in E.
coli RR1, ATCC 53082).
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TRAIL
kann alternativ in Hefewirtszellen exprimiert werden, bevorzugt
aus der Saccharomyces-Gattung
(z.B. S. cerevisiae). Andere Hefegattungen wie Pichia oder Kluyveromyces
können
auch eingesetzt werden. Hefevektoren enthalten häufig eine Replikationsursprungssequenz
aus einem 2μ-Hefeplasmid, eine
autonom replizierende Sequenz (ARS), eine Promotorregion, Sequenzen
zur Polyadenylierung, Sequenzen zur Transkriptionsterminierung und
ein selektierbares Markergen. Zu geeigneten Promotorsequenzen für Hefevektoren
zählen
unter anderem Promotoren für
Metallothionein, 3-Phosphoglycerat-Kinase
(Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255:2073, 1980) oder andere glykolytische
Enzyme (Hess et al., J. Adv. Enzyme Reg. 7:149, 1968; und Holland
et al., Biochem. 17:4900, 1978) wie Enolase, Glyceraldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofruktokinase, Glukose-6-Phosphat-Isomerase,
3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase,
Phosphoglucoseisomerase und Glucokinase. Weitere geeignete Vektoren
und Promotoren zur Verwendung bei der Hefeexpression sind ferner
in Hitzeman, EP-A-73,657 beschrieben. Eine weitere Alternative ist
der Glucose-reprimierbare ADH2-Promotor der von Russell et al. (J. Biol.
Chem. 258:2674, 1982) und Beer et al. (Nature 300:724, 1982) beschrieben
wurde. Sowohl in Hefe als auch E. coli replizierbare Shuttle-Vektoren
können
hergestellt werden, indem DNA-Sequenzen aus pBR322 zur Selektion
und Replikation in E. coli (Ampr-Gen und
Replikationsursprung) in die zuvor beschriebenen Hefevektoren eingefügt werden.
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Die
Hefe-α-Faktor-Leitsequenz
kann eingesetzt werden, um die Sekretion des TRAIL-Polypeptides
zu steuern. Die α-Faktor-Leitsequenz
wird häufig
zwischen die Promotorsequenz und die Strukturgensequenz eingefügt. Siehe
z.B. Kurjan et al., Cell 30:933, 1982 und Bitter et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 81:5330, 1984. Weitere Leitsequenzen, welche zur
Förderung
der Sekretion rekombinanter Polypeptide aus Hefewirten geeignet
sind, sind dem Fachmann bekannt. Eine Leitsequenz kann nahe ihrem
3'-Ende modifiziert
werden, um eine oder mehrere Restriktionsstellen zu enthalten. Dies
erleichtert die Fusion der Leadersequenz mit dem Strukturgen.
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Hefetransformationsprotokolle
sind dem Fachmann bekannt. Ein solches Protokoll wird von Hinnen
et al., Proc. NatI. Acad. Sci. USA 75:1929, 1978 beschrieben. Das
Protokoll aus Hinnen et al. selektiert für Trp+ Transformanten
in einem selektiven Medium, wobei das selektive Medium aus 0,67
% Hefe-Stickstoff-Basis, 0,5
% Casaminosäuren,
2 % Glucose, 10 μg/ml
Adenin und 20 μg/ml
Uracil besteht.
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Hefewirtszellen
transformiert durch Vektoren, welche eine ADH2-Promotorsequenz aufweisen,
können
zum Induzieren der Expression in einem „reichen" Medium gezüchtet werden. Ein Beispiel
eines reichen Mediums ist eines bestehend aus 1 % Hefeextrakt, 2
% Pepton und 1 % Glucose ergänzt
mit 80 μg/ml
Adenin und 80 μg/ml
Uracil. Die Derepression des ADH2-Promotors findet statt, wenn die
Glucose aus dem Medium aufgebraucht ist.
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Säugetier-
oder Insekten-Wirtszellen-Kultursysteme können auch eingesetzt werden,
um rekombinante TRAIL-Polypeptide zu exprimieren. Bacculovirussysteme
zur Herstellung heterologer Proteine in Insektenzellen werden von
Luckow and Summers, Bio/Technology 6:47 (1988) untersucht. Etablierte
Zelllinien mit Säugetierursprung
können
auch eingesetzt werden. Zu Beispielen geeigneter Säugetierwirtszelllinien
zählen
die COS-7-Linie von Affennierenzellen (ATCC CRL 1651) (Gluzman et
al., Cell 23:175, 1981), L-Zellen, C127-Zellen, 3T3-Zellen (ATCC
CCL 163), Chinesische Hamster Ovarienzellen (CHO), HeLa-Zellen und
BHK (ATCC CRL 10) -Zelllinien, sowie die CVI/EBNA-Zelllinie abgeleitet
von der Nieren-Zelllinie des Afrikanischen Grünen Affen CVI (ATCC CCL 70)
wie von McMahan et al. (EMBO J. 10:2821, 1991) beschrieben.
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skriptorische
und translatorische Steuersequenzen für Säugetierwirtszellen-Expressionsvektoren
können
aus Virusgenomen herausgeschnitten werden. Üblicherweise verwendete Promotorsequenzen
und Enhancersequenzen sind aus dem Polyoma-Virus, Adenovirus 2,
Simian Virus 40 (SV 40) und dem humanen Cytomegalovirus abgeleitet.
DNA-Sequenzen abgeleitet vom SV40-Virusgenom, zum Beispiel der SV40-Ursprung,
früher
und später
Promotor, Enhancer, Spleiß und
Polyadenylierungsstellen können
verwendet werden, um andere genetische Elemente für die Expression
von Strukturgensequenzen in einer Säugetierwirtszelle bereitzustellen.
Virale frühe
und späte
Promotoren sind besonders geeignet, da man beide leicht als ein Fragment
aus einem Virengenom erhält,
welches auch einen viralen Replikationsursprung enthalten kann (Fiers
et al., Nature 273:113, 1978). Kleinere oder größere SV40-Fragmente können auch
verwendet werden, vorausgesetzt die im SV40-Virenreplikationsursprung befindliche,
etwa 250 bp Sequenz, welche sich von der Hind-III-Stelle in Richtung
der Bgi-I-Stelle erstreckt, ist enthalten.
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Expressionsvektoren
zur Verwendung in Säugetierwirtszellen
können,
wie zum Beispiel von Okayama and Berg (Mol. Cell. Biol. 3:280, 1983)
offenbart, hergestellt werden. Ein geeignetes System für eine stabile Expression
auf hohem Niveau von Säugetier-cDNAs
in murinen C127-Brustepithelzellen kann im Wesentlichen wie von
Cosman et al. (Mol. Immunol. 23:935, 1986) offenbart, hergestellt
werden. Ein Hochexpressionsvektor, PMLSV N1/N4, beschrieben von
Cosman et al., Nature 312:768, 1984, wurde als ATCC 39890 hinterlegt.
Weitere Säugetierexpressionsvektoren
sind in EP-A-0367566 und in WO 91/18982 beschrieben. Als eine Alternative
kann der Vektor von einem Retrovirus abgeleitet sein. Weitere geeignete
Expressionssysteme sind in den Beispielen unten beschrieben.
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Ein
bevorzugtes Expressionssystem verwendet Chinesische Hamster Ovarienzellen
(CHO) und einen Expressionsvektor mit der Bezeichnung PG5.7. Dieser
Expressionsvektor ist in der US-Patentanmeldung
mit der Seriennummer 08/586,509, eingereicht am 11. Januar 1996,
hierin als Referenz eingefügt,
beschrieben. Zu PG5.7-Komponenten zählen ein Fragment der CHO-Zellgenom-DNA,
gefolgt von einem CMV-abgeleiteten Promotor, gefolgt von einer Sequenz,
welche eine dreiteilige Adenovirus-Leitsequenz kodiert, wiederum gefolgt
von einer Sequenz, welche Dihydrofolatreduktase (DHFR) kodiert.
Diese Komponenten wurden in den Plasmidvektor pGEM1 (Promega, Madison,
WI) eingefügt.
DNA, welche ein TRAIL-Polypeptid kodiert (oder ein Fusionsprotein,
welches TRAIL enthält),
kann zwischen die Sequenzen eingefügt werden, welche die dreiteilige
Leitsequenz und DHFR kodieren. Dem Kulturmedium kann Methotrexat
hinzugefügt
werden, um das Expressionsniveau zu erhöhen, wie dies im Fachgebiet
anerkannt ist.
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Das
Fragment der CHO-Zellgenom-DNA in Vektor PG5.7 fördert die Expression von TRAIL.
Ein Phagenlysat, welches ein Fragment der genomischen-DNA isoliert
aus CHO-Zellen enthält,
wurde am 4. Januar 1996 bei der American Type Culture Collection
hinterlegt und erhielt die Zugangsnummer ATCC 97411. Vektor PG5.7
enthält
die Nukleotide 8671 bis 14507 der CHO-genomischen-DNA-Einschubs
in Stammhinterlegung ATCC 97411.
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Für die Expression
von TRAIL können
ein Typ-II-Protein, welchem eine native Signalfrequenz fehlt, eine
heterologe Signalsequenz oder eine Leitsequenz funktionell in Säugetierwirtszellen
hinzugefügt
werden. Zu Beispielen zählen
die Signalsequenz für
Interleukin-7 (IL-7) beschrieben in US-Patentschrift Nr. 4,965,195, die
Signalsequenz für
den Interleukin-2-Rezeptor beschrieben in Cosman et al., Nature
312:768 (1984), das Interleukin-4-Rezeptor-Signalpeptid beschrieben
in
EP 367,566 , das Typ-I-Interleukin-1-Rezeptor-Signalpeptid
beschrieben in US-Patentschrift Nr. 4,968,607 und das Typ-II-Interleukin-1-Rezeptor-Signalpeptid
beschrieben in
EP 460,846 .
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Ein
bevorzugtes Expressionssystem verwendet eine Leitsequenz, die vom
Cytomegalovirus (CMV) abgeleitet ist. Beispiel 7 illustriert die
Verwendung einer solchen Leitsequenz. In Beispiel 7 wurden Säugetierwirtszellen
mit einem Expressionsvektor transformiert, welcher das Peptid Met
Ala Arg Arg Leu Trp Ile Leu Ser Leu Leu Ala Val Thr Leu Thr Val
Ala Leu Ala Ala Pro Ser Gln Lys Ser Lys Arg Arg Thr Ser Ser (SEQ.
ID NR.: 9) kodiert, das mit dem N-Terminus eines Octapeptides mit
der Bezeichnung Flag® (SEQ ID Nr.: 7, zuvor
beschrieben) fusioniert ist, welches wiederum mit dem N-Terminus
eines löslichen
TRAIL-Polypeptides fusioniert ist. Die Reste 1 bis 29 der SEQ. ID
Nr.: 9 stehen für
eine CMV-abgeleitete Leitsequenz, wohingegen die Reste 30 bis 32
durch Oligonukleotide kodiert werden, welche bei der Herstellung
des in Beispiel 7 beschriebenen Expressionsvektors zum Einsatz kommen.
In einer Ausführungsform
wird DNA, welche ein Poly-His-Peptid (z.B. ein Peptid, welches sechs
Histidinreste enthält)
kodiert, zwischen den Sequenzen positioniert, welche die CMV-Leitsequenz
und das FLAG®-Peptid kodieren.
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Expressionssysteme,
welche solche CMV-abgeleiteten Leitpeptide einsetzen, sind für die Expression anderer
Proteine als TRAIL nützlich.
Expressionsvektoren, welche eine DNA-Sequenz aufweisen, welche die Aminosäuren 1 bis
29 der SEQ ID Nr.: 9 kodieren, werden hierin bereitgestellt. In
einer weiteren Ausführungsform
weist der Vektor eine Sequenz, welche die Aminosäuren 1 bis 28 der SEQ ID Nr.:
9 kodiert, auf. DNA, welche ein gewünschtes heterologes Protein
kodiert, ist unterhalb der und im gleichen Leserahmen wie die DNA
positioniert, welche die Leitsequenz kodiert. Weitere Reste (z.B.
die durch Linker oder Primere kodierten) können durch DNA kodiert sein,
welche zwischen den Sequenzen positioniert ist, welche den Leitsequenz
und das gewünschte
heterologe Protein kodieren, wie dies durch den in Beispiel 7 beschriebenen
Vektor illustriert ist. Wie im Fachgebiet verständlich sein dürfte, weisen
die Expressionsvektoren Promotoren und jegliche weiteren gewünschten
Regulationssequenzen, welche funktionsmäßig mit den Sequenzen verbunden
sind, welche die Leitsequenz und das heterologe Protein kodieren.
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Das
in SEQ ID Nr.: 9 dargestellte Leitpeptid kann nach dem Argininrest
an Position 29 gespalten werden, um die reife sekretierte Form eines
damit fusionierten Proteins zu erhalten. Alternativ oder zusätzlich dazu kann
die Spaltung zwischen den Aminosäuren
20 und 21 erfolgen, oder zwischen den Aminosäuren 28 und 29 der SEQ. ID
NR.: 9.
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Der
Fachmann wird erkennen, dass die Position(en), an der/denen das
Signalpeptid gespalten wird aufgrund solcher Faktoren variieren
kann, wie die Art der eingesetzten Wirtszelle, ob durch den Vektor
humanes oder murines TRAIL exprimiert wird und ähnliches. Die Analyse durch
ein Computerprogramm zeigt, dass die primäre Spaltstelle zwischen Rest
20 und 21 der SEQ ID Nr.: 9 liegen kann. Eine Spaltung zwischen
Rest 22 und 23 und zwischen Rest 27 und 28 ist auch möglich. Zur
Illustration: die Expression und Sekretion eines löslichen
murinen TRAIL-Polypeptides resultierte in der Spaltung eines CMV-abgeleiteten Signalpeptides
an mehreren Positionen. Die drei markantesten Spezies sekretierten
Proteins resultierten aus (in abnehmender Reihenfolge) Spaltung
zwischen Aminosäure
20 und 21 der SEQ ID Nr.: 9, Spaltung zwischen Aminosäure 22 und
23 und Spaltung zwischen Aminosäure
27 und 28.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines heterologen rekombinanten Proteins
beinhaltet die Kultivierung von Säugetierwirtszellen, die mit
einem solchen Expressionsvektor transformiert sind, unter Bedingungen, welche
die Expression und Sekretion des heterologen Proteins fördern, sowie
die Gewinnung des Proteins aus dem Kulturmedium. Expressionssysteme,
welche CMV-Leitsequenzen einsetzen, können verwendet werden, um jegliches
gewünschte
Protein zu erzeugen; zu Beispielen davon zählen, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein,
Kolonie-stimulierende Faktoren, Interferone, Interleukine, andere
Cytokine und Cytokinrezeptoren.
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Gereinigtes TRAIL-Protein
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Die
vorliegende Erfindung bietet gereinigte TRAIL-Proteine, welche durch
die zuvor beschriebenen rekombinanten Expressionssysteme hergestellt
oder aus natürlich
vorkommenden Zellen isoliert werden können. Der gewünschte Reinheitsgrad
ist abhängig
von der beabsichtigten Verwendung des Proteins. Ein relativ hoher
Reinheitsgrad wird zum Beispiel gewünscht, wenn das Protein in
vivo verabreicht werden soll. Vorteilhafterweise werden TRAIL-Polypeptide
so gereinigt, dass keine Proteinbanden, welche mit anderen Proteinen übereinstimmen,
durch die SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese (SDS-PAGE) erkennbar
sind. Ein Fachmann des Gebietes wird erkennen, dass durch SDS-PAGE
mehrere Bänder
erkannt werden können,
welche mit dem TRAIL-Protein übereinstimmen,
und zwar aufgrund von differentieller Glykosylierung, Variationen
bei der post-translatorischen Verarbeitung und ähnlichem, wie zuvor diskutiert.
Ein Präparat
aus TRAIL-Protein gilt als gereinigt, solange keine Bänder visualisiert
werden können,
welche mit anderen (Nicht-TRAIL-) Proteinen übereinstimmen. TRAIL ist am
bevorzugtesten zu wesentlicher Homogenität gereinigt, was bei der Analyse durch
SDS-PAGE durch ein einzelnes Proteinband angezeigt wird. Das Proteinband
kann durch Silberfärbung, Coomassie-Blaufärbung oder
(falls das Protein radioaktiv markiert ist) durch Autoradiographie
visualisiert werden.
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Ein
Verfahren zur Herstellung des TRAIL-Proteins weist die Kultivierung
einer Wirtszelle auf, die mit einem Expressionsvektor, welcher eine
DNA-Sequenz aufweist, welche TRAIL kodiert transformiert ist, und zwar
unter solchen Bedingungen, dass TRAIL exprimiert wird. Das TRAIL-Protein
wird dann aus der Kultur gewonnen (aus dem Kulturmedium oder Zellextrakten).
Der Fachmann wird erkennen, dass Verfahren zum Reinigen des rekombinanten
TRAIL aufgrund solcher Faktoren variieren, wie die Art der eingesetzten
Wirtszelle und ob der TRAIL in das Kulturmedium sekretiert wird
oder nicht.
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Wenn
zum Beispiel Expressionssysteme, welche das rekombinante Protein
sekretieren, eingesetzt werden, dann kann das Kulturmedium zuerst
mittels eines handelsüblichen
Proteinkonzentrationsfilters, zum Beispiel eine Amicon- oder Millipore-Pellicon-Ultrafiltrationseinheit,
konzentriert werden. Nach dem Konzentrationsschritt kann das Konzentrat
auf eine Reinigungsmatrix wie ein Gelfiltrationsmedium aufgetragen
werden. Alternativ dazu kann ein Anionenaustauschharz eingesetzt
werden, zum Beispiel eine Matrix oder ein Substrat mit Diethylaminoethyl-
(DEAE) Seitengruppen. Die Matrizen können aus Acrylamid, Agarose,
Dextran, Cellulose oder anderen Materialien bestehen, welche üblicherweise
in der Proteinreinigung eingesetzt werden. Alternativ kann ein Kationenaustauschschritt
angewandt werden. Zu geeigneten Kationenaustauschern zählen verschiedene
unlösliche
Matrizen, welche Sulfopropyl- oder Carboxymethyl-Gruppen aufweisen.
Sulfopropylgruppen werden bevorzugt. Schließlich können ein oder mehrere Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(RP-HPLC) -Schritte angewandt werden, welche hydrophobe RP-HPLC-Medien
(z.B. Silikagel mit Methyl- oder anderen aliphatischen Seitengruppen)
einsetzen, um TRAIL weiter zu reinigen. Einige oder alle der vorgenannten
Reinigungsschritte können,
in unterschiedlichen Kombinationen, eingesetzt werden, um ein gereinigtes
TRAIL-Protein bereitzustellen.
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In
Bakterienkultur hergestelltes rekombinantes Protein kann durch folgende
Schritte isoliert werden: anfängliche
Zerstörung
der Wirtszellen, Zentrifugation, Extraktion aus Zellpellets, falls
es sich um ein unlösliches
Polypeptid handelt, oder aus der Überstandsflüssigkeit, falls es sich um
ein lösliches
Polypeptid handelt, gefolgt von einer oder mehreren Konzentrationen,
Aussalzung, Ionenaustausch, Affinitätsreinigung oder Größenausschlusschromatographie-Schritte.
Schließlich
kann RP-HPLC für
die abschließenden
Reinigungsschritte eingesetzt werden. Mikrobelle Zellen können durch
jedes geeignete Verfahren aufgespaltet werden, einschließlich Gefrier-Tau-Zyklen,
Sonication, mechanische Zerstörung
oder die Verwendung von Zell-auflösenden Wirkstoffen.
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sformierte
Hefewirtszellen werden bevorzugt eingesetzt, um TRAIL als ein sekretiertes
Polypeptid zu exprimieren. Dies vereinfacht die Reinigung. Sekretiertes
rekombinantes Polpeptid aus einer Hefewirtszellenfermentation kann
durch Verfahren gereinigt werden, welche analog zu denjenigen sind,
welche durch Urdal et al. (J. Chromatog. 296:171, 1984) offenbart
werden. Urdal et al. beschreiben zwei sequentielle Umkehrphasen-HPLC-Schritte
zur Reinigung von rekombinantem humanem IL-2 auf einer präparativen
HPLC-Säule.
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Alternativ
dazu können
TRAIL-Polypeptide durch Immunaffinitätschromatographie gereinigt
werden. Eine Affinitätssäule, welche
einen Antikörper
enthält,
welcher TRAIL bindet, kann durch konventionelle Verfahren hergestellt
und bei der Reinigung von TRAIL eingesetzt werden. Beispiel 4 beschreibt
ein Verfahren zur Erzeugung monoklonaler, gegen TRAIL gerichteter
Antikörper.
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Eigenschaften und Verwendungen
von TRAIL
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Programmierter
Zelltod (Apoptose) tritt während
der Embryogenese, Metamorphose, endokrinabhängiger Gewebsatrophie, dem
normalem Gewebeumsatz und dem Tod immuner Thymozyten auf. Die Regulierung
des programmierten Zelltodes ist lebenswichtig für die normale Funktion des
Immunsystems. Zur Illustration: T-Zellen, welche Selbstantigene
erkennen, werden durch apoptotische Prozesse während der Reifung von T-Zellen
im Thymus zerstört,
wohingegen andere T-Zellen positiv ausgewählt werden. Die Möglichkeit, dass
einige T-Zellen, welche bestimmte Selbstepitope (z.B. ineffizient verarbeitete
und dargestellte Antigendeterminanten eines bestimmten Selbstproteins)
erkennen, diesem Eliminierungsprozess entgehen und anschließend eine
Rolle bei Autoimmunerkrankungen spielen, wurde bereits in Betracht
gezogen (Gammon et al., Immunology Today 12:193, 1991).
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Unzureichende
Apoptose wurde mit bestimmten Bedingungen impliziert, während erhöhte Niveaus
am apoptotischen Zelltod mit anderen Erkrankungen in Verbindung
gebracht wurden. Die wünschenswerte
Identifizierung und Verwendung von Wirkstoffen, welche die Apoptose.
in der Behandlung solcher Störungen
reguliert, wurde bereits angesprochen (Kromer, Advances in Immunology
58:211, 1995; Groux et al., J. Exp. Med. 175:331, 1992; Sachs and
Lotem, Blood 82:15, 1993).
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Die
anomale Resistenz von T-Zellen gegen das Durchlaufen der Apoptose
wurde mit Lymphozytose, Lymphadenopathie, Splenomegalie, der Akkumulation
von selbstreaktiven T-Zellen, Autoimmunerkrankungen, der Entwicklung
von Leukämie
und der Entwicklung eines Lymphoms in Verbindung gebracht (Kromer,
oben; siehe besonders die Seiten 214–215). Im Gegensatz dazu nahm
man an, dass eine übermäßige Apoptose
von T-Zellen eine Rolle bei Lymphopenie, systemischer Immundefizienz
und spezifischer Immundefizienz spielt, wobei spezifische Beispiele
virusinduzierte Immundefizienzzustände in Verbindung mit infektiöser Mononukleose
und Zytomegalovirusinfektion sowie Tumor-mediierte Immunsuppression
wären (Kromer,
oben; siehe besonders Seite 214). Die Erschöpfung von CD4+-T-Zellen
in HIV-infizierten Personen kann möglicherweise dem unangemessenen
aktivierungsinduzierten Zelltod (AICD) durch Apoptose zugeschrieben
werden (Groux et al., J. Exp. Med. 175:331, 1992).
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Wie
in Beispiel 5 und 8 demonstriert, induziert TRAIL die Apoptose der
akuten T-Zellen-Leukämie-Zelllinie, welche
als Jurkat-Klon E6-1 bezeichnet wird. TRAIL ist daher ein Forschungsreagens
geeignet für
Studien der Apoptose, einschließlich
der Regulierung des programmierten Zelltodes. Da Jurkat-Zellen eine
Leukämiezelllinie
darstellen, welche aus T-Zellen entsteht, findet der TRAIL der vorliegenden
Erfindung Anwendung in Studien zur Untersuchung, welche Rolle TRAIL
möglicherweise
in der Apoptose anderer transformierter T-Zellen, wie andere maligne
Zelltypen entstehend aus T-Zellen, spielt.
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TRAIL
bindet Jurkat-Zellen und induziert deren Apoptose. TRAIL verursachte
nicht den Tod von frisch isolierten murinen Thymozyten oder T-Zellen
peripheren Blutes (PBTs), die aus einem gesunden humanen Spender
frisch extrahiert wurden. Eine Reihe von Verwendungen lässt sich
aus diesen Eigenschaften von TRAIL ableiten.
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TRAIL-Polypeptide
können
verwendet werden, um Leukämiezellen
zu reinigen, oder jeden anderen Zelltyp, an den sich TRAIL bindet.
Leukämiezellen
können
zum Beispiel aus dem Blut eines Patienten isoliert werden. In einer
Ausführungsform
werden die Zellen durch Affinitätschromatographie
mittels einer Chromatographiematrix gereinigt, an der TRAIL gebunden
ist. Das auf die Chromatographiematrix aufgebrachte TRAIL kann ein
Protein mit voller Länge
sein, ein TRAIL-Fragment, welches die extrazelluläre Domäne aufweist,
ein TRAIL-enthaltendes Fusionsprotein oder ein anderes hierin beschriebenes
geeignetes TRAIL-Polypeptid. In einer Ausführungsform ist ein lösliches
TRAIL/Fc-Fusionsprotein
an eine Protein-A- oder Protein-G-Säule gebunden, und zwar durch
Interaktion des Fc-Restes
mit dem Protein A oder Protein G. Alternativ kann TRAIL dazu verwendet
werden, Leukämiezellen
durch Durchflusszytometrie zu isolieren.
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Die
so gereinigten Leukämiezellen
sterben erwartungsgemäß nach der
Bindung des TRAIL, jedoch tragen die toten Zellen immer noch Zelloberflächen-Antigene
und können
als Immunogene bei der Ableitung von Anti-Leukämie-Antikörpern eingesetzt werden. Die
Leukämiezellen,
oder ein gewünschtes
davon isoliertes Zelloberflächen-Antigen,
finden weitere Verwendung in der Impfstoffentwicklung.
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Da
TRAIL Leukämiezellen
(die Jurkat-Zelllinie) bindet und abtötet, könnte TRAIL außerdem für die Behandlung
von Leukämie
geeignet sein. Ein therapeutisches Verfahren beinhaltet das in Kontakt
bringen von Leukämiezellen
mit einer effektiven Menge an TRAIL. In einer Ausführungsform
wird das Blut eines Leukämiepatienten
ex vivo mit einem TRAIL-Polypeptid in Kontakt gebracht. Das TRAIL
kann auf einer geeigneten Matrix immobilisiert werden. Der TRAIL
bindet die Leukämiezellen
und entfernt sie somit aus dem Blut des Patienten, bevor der Patient
das Blut zurückerhält.
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Alternativ
oder zusätzlich
dazu kann Knochenmark, das von einem Leukämiepatienten extrahiert wurde
mit einer Menge an TRAIL in Kontakt gebracht werden, welche effektiv
ist, um den Tod der Leukämiezellen im
Knochenmark zu induzieren. Knochenmark kann zum Beispiel aus dem
Brustbein- oder Darmbeinkamm gewonnen und mit TRAIL in Kontakt gebracht
werden, um Leukämiezellen
zu entfernen. Das so behandelte Mark wird dann an den Patienten
zurückgegeben.
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TRAIL
bindet außerdem
an, und induziert die Apoptose von Lymphom- und Melanomzellen (siehe
Beispiele 5, 9 und 10). Somit sind der Gebrauch von TRAIL, welche
analog zu den zuvor für
Leukämiezellen
beschriebenen sind, auch auf Lymphom- und Melanomzellen anwendbar.
TRAIL-Polypeptide
können
bei der Behandlung von Krebs eingesetzt werden, einschließlich, ohne
jedoch darauf beschränkt
zu sein, Leukämie, Lymphom
und Melanom. In einer Ausführungsform
ist das Lymphom das Burkitt-Lymphom. Tabelle I in Beispiel 9 zeigt,
dass TRAIL eine zytotoxische Wirkung auf mehrere Burkitt-Lymphom-Zelllinien
hatte. Das Epstein-Barr-Virus ist ein ätiologischer Wirkstoff des
Burkitt-Lymphoms.
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TRAIL-Polypeptide
finden außerdem
Anwendung bei der Behandlung von viralen Infektionen. Der Kontakt
mit TRAIL verursachte den Tod von Zellen, die mit dem Zytomegalievirus
infiziert sind, jedoch nicht von Zellen desgleichen Typ, wenn diese
nichtinfiziert waren, wie in Beispiel 11 beschrieben ist. Die Fähigkeit von
TRAIL, Zellen abzutöten,
welche mit anderen. Viren infiziert sind, kann mittels der in Beispiel
11 beschriebenen Untersuchung bestätigt werden. Zu solchen Viren
zählen,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, das Encephalomyocarditis-Virus, das Newcastle-Virus, das
vesikuläre
Stomatitis-Virus, das Herpes-Simplex-Virus, Adenovirus-2, das bovine
virale Diarrhö-Virus,
HIV und Epstein-Barr-Virus.
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Eine
effektive Menge an TRAIL wird einem Säugetier, einschließlich einem
Menschen, verabreicht, welches/r von einer Virusinfektion betroffen
ist. In einer Ausführungsform
wird TRAIL in Verbindung mit Interferon eingesetzt, um eine Virusinfektion
zu behandeln. In dem in Beispiel 11 beschriebenen Experiment erhöhte die
Vorbehandlung von CMV-infizierten Zellen mit γ-Interferon das Abtötungsniveau
der infizierten Zellen, welches durch TRAIL mediiert wurde. TRAIL
kann in Verbindung mit anderen Wirkstoffen verabreicht werden, welche
eine zytotoxische Wirkung auf Krebszellen oder virusinfizierte Zellen
haben.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird TRAIL verwendet, um virusinfizierte Zellen in Zellpräparaten, Geweben
oder Organen abzutöten,
welche transplantiert werden sollen. Zur Illustration: Knochenmark
kann mit TRAIL in Kontakt gebracht werden, um virusinfizierte Zellen
abzutöten,
welche darin vorkommen können, bevor
das Knochenmark in einen Empfänger
transplantiert wird.
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Das
TRAIL der vorliegenden Erfindung kann bei der Entwicklung von Behandlungen
für jede
Störung verwendet
werden, welche (direkt oder indirekt) durch mangelhafte oder unzureichende
Mengen an TRAIL mediiert werden. Eine therapeutisch wirksame Menge
an gereinigtem TRAIL-Protein wird einem Patienten mit einer solchen
Störung
verabreicht. Alternativ dazu können
TRAIL-DNA-Sequenzen bei der Entwicklung eines Gentherapieansatzes
zur Behandlung solcher Störungen
eingesetzt werden. Die Offenbarung nativer TRAIL-Nukleotidsequenzen
hierin ermöglicht
die Erkennung defekter TRAIL-Gene und deren Austausch mit normalen
TRAIL-kodierenden Genen. Defekte Gene können bei diagnostischen in
vitro Untersuchungen erkannt werden, und durch Vergleich der hierin
offenbarten nativen TRAIL-Nukleotidsequenz
mit der eines TRAIL-Gens abgeleitet von einer Person, von der angenommen
wird, dass sie einen Defekt in diesem Gen trägt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt pharmazeutische Zusammensetzungen bereit,
welche gereinigtes TRAIL und ein physiologisch akzeptablen Träger, Verdünnungsmittel
oder Excipient aufweist. Geeignete Träger, Verdünnungsmittel und Excipienten
sind bei den eingesetzten Dosierungen und Konzentrationen nichttoxisch
für den
Empfänger.
Solche Zusammensetzungen können
Puffer, Antioxidantien wie Ascorbinsäure, Polypeptide mit niedrigem
Molekulargewicht (weniger als etwa 10 Reste), Proteine, Aminosäuren, Kohlenhydrate einschließlich Glukose,
Saccharose oder Dextrine, Chelatbildner wie EDTA, Glutathion und
andere Stabilisatoren und Excipienten aufweisen, welche in pharmazeutischen
Zusammensetzungen üblicherweise
zum Einsatz kommen. Neutrale gepufferte Salzlösung oder Salzlösung gemischt
mit konspezifischem Serumalbumin zählen zu geeigneten Verdünnungsmitteln.
Die Zusammensetzung kann als ein Lyophilisat formuliert sein, welches
geeignete Excipientlösungen
(z.B. Saccharose) als Verdünnungsmittel
verwendet.
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Zur
therapeutischen Verwendung werden einem Patienten, bevorzugt einem
Menschen, gereinigte Proteine der vorliegenden Erfindung verabreicht,
zur Behandlung in einer der Indikation entsprechenden Art und Weise.
So kann die pharmazeutische Zusammensetzung zum Beispiel lokal verabreicht
werden, durch intravenöse
Injektion, kontinuierliche Infusion, nachhaltige Freisetzung aus
Implantaten oder andere geeignete Techniken. Angemessene Dosierungen
und die Häufigkeit
der Verabreichung sind natürlich
abhängig
von solchen Faktoren wie der Art und Schwere der zu behandelnden
Indikation, der gewünschten
Reaktion, dem Zustand des Patienten usw.
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Das
in den pharmazeutischen Zusammensetzungen eingesetzte TRAIL-Protein
ist bevorzugt gereinigt, so dass das TRAIL-Protein im Wesentlichen
frei von anderen Proteinen natürlichen
oder endogenen Ursprungs ist und wünschenswerterweise weniger
als 1 Gew % Proteinkontaminanten enthält, welche durch die Produktionsprozesse
zurückblieben.
Solche Zusammensetzungen können
jedoch andere Proteine enthalten, welche als Stabilisatoren, Träger, Excipienten
oder Co-Therapeutika hinzugefügt
wurden.
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Die
hierin offenbarten TRAIL-kodierenden DNAs finden Anwendung bei der
Herstellung von TRAIL-Polypeptiden, wie zuvor diskutiert. Fragmente
der TRAIL-Nukleotidsequenzen sind auch nützlich. In einer Ausführungsform
weisen solche Fragmente zumindest etwa 17 aufeinanderfolgende Nukleotide,
bevorzugter zumindest 30 aufeinanderfolgende Nukleotide der hierin
offenbarten humanen oder murinen TRAIL-DNA auf. DNA- und RNA-Komplemente
der Fragmente werden hierin bereitgestellt, zusammen mit sowohl
Einzelstrang- als auch Doppelstrangformen der TRAIL-DNA der SEQ
ID Nr.: 1, 3 und 5.
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Zu
den Verwendungen solcher TRAIL-Nukleinsäurefragmente zählen die
Verwendung als eine Sonde oder als Primer in einer Polymerasekettenreaktion
(PCR). Als ein Beispiel kann eine Sonde, welche der extrazellulären Domäne des TRAIL
entspricht, eingesetzt werden. Die Sonden finden Anwendung bei der
Erkennung der Gegenwart von TRAIL-Nukleinsäuren bei in vitro Untersuchungen
und bei solchen Verfahren wie Northern- und Southern-Blots. Zelltypen,
welche TRAIL exprimieren, können
ebenfalls identifiziert werden. Solche Verfahren sind gut bekannt,
und der Fachmann kann eine Sonde geeigneter Länge, abhängig von der jeweils beabsichtigten
Anwendung auswählen.
Für die
PCR werden 5'- und
3'-Primer entsprechend
der Termini einer gewünschten
TRAIL-DNA-Sequenz eingesetzt, um diese Sequenz mittels konventioneller
Verfahren zu isolieren und zu amplifizieren.
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Weitere
nützliche
Fragmente der TRAIL-Nukleinsäuren
sind Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotide, welche
eine Einzelstrangnukleinsäuresequenz
(entweder RNA oder DNA) aufweisen, welche in der Lage sind, sich
an die Ziel-TRAIL-mRNA (Sinn) oder TRAIL-DNA (Gegensinn) -Sequenzen
zu binden. Ein solches Fragment weist im Allgemeinen mindestens
etwa 14 Nukleotide, bevorzugt von etwa 14 bis etwa 30 Nukleotide
auf. Die Fähigkeit,
ein Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotid basierend auf einer cDNA-Sequenz
für ein
gegebenes Protein zu erzeugen, ist zum Beispiel in Stein and Cohen,
Cancer Res. 48:2659, 1988 und von der Krol et al., BioTechniques
6:958, 1988 beschrieben.
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Die
Bindung von Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotiden an Ziel-Nukleinsäuresequenzen
resultiert in der Bildung von Duplexen, welche die Translation (RNA)
oder Transkription (DNA) durch eines von mehreren Mitteln, einschließlich des
verstärkten
Abbaus der Duplexe, vorzeitige Termination von Transkription oder Translation,
oder durch andere Mittel, blockieren. Die Gegensinn-Oligonukleotide
können
daher verwendet werden, um die Expression von TRAIL-Proteinen zu
blockieren.
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Gegensinn-
oder Sinn-Oligonukleotide weisen ferner Oligonukleotide mit modifizierten
Zucker-Phosphodiester-Hauptketten
(oder anderen Zuckerverbindungen, wie die in WO 91/06629 beschriebenen)
auf, wobei solche Zuckerverbindungen resistent gegenüber endogenen
Nukleasen sind. Solche Oligonukleotide mit resistenten Zuckerverbindungen
sind in vivo stabil (d.h. in der Lage, enzymatischem Abbau zu widerstehen), behalten
aber die Sequenzspezifität
bei, um in der Lage zu sein, sich an Ziel-Nukleotidsequenzen zu binden. Zu weiteren
Beispielen von Sinn- und Gegensinn-Oligonukleotiden zählen die
Oligonukleotide, welche kovalent mit organischen Resten, wie die
in WO 90/10448 beschriebenen, und mit anderen Resten, welche die
Affinität
des Oligonukleotides für
eine Ziel-Nukleinsäuresequenz
wie z.B. Poly-(L-Lysin) erhöhen,
verbunden sind. Ferner können
interkalierende Wirkstoffe wie Ellipticin und Alkylanzien oder Metallkomplexe
an Sinn- oder Gegensinn-Oligonukleotide angelagert sein, um die
Bindungsspezifitäten
der Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotide für die Ziel-Nukleotidsequenz
zu modifizieren.
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Gegensinn-
oder Sinn-Oligonukleotide können
in eine Zelle eingefügt
werden, welche die Ziel-Nukleinsäuresequenz
enthält,
und zwar durch jedes Gentransferverfahren, einschließlich, zum
Beispiel, CaPO4-mediierte DNA-sfektion,
Elektroporation oder anderer Gentransfervektoren wie z.B. dem Epstein-Barr-Virus.
Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotide werden bevorzugt in eine Zelle
eingefügt,
welche die Ziel-Nukleinsäuresequenz
enthält,
indem das Gegensinn- oder Sinn-Oligonukleotid in einen geeigneten
retroviralen Vektor eingefügt
und dann die Zelle entweder in vivo oder ex vivo mit dem die eingefügte Sequenz
enthaltenden Retrovirusvektor in Kontakt gebracht wird. Zu geeigneten
retroviralen Vektoren zählen,
ohne jedoch darauf beschränkt zu
sein, der murine Retrovirus M-MuLV, N2 (ein Retrovirus abgeleitet
von M-MuLV) oder die Doppel-Kopie-Vektoren mit der Bezeichnung DCT5A,
DCT5B und DCT5C (siehe PCT-Anmeldung WO 90/13641). Alternativ dazu
können
auch andere Promotorsequenzen verwendet werden, um das Oligonukleotid
zu exprimieren.
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Sinn-
oder Gegensinn-Oligonukleotide können
auch in eine Zelle eingefügt
werden, welche die Ziel-Nukleotidsequenz enthält, indem ein Konjugat mit
einem Ligand-bindenden Molekül
gebildet wird, wie in WO 91/04753 beschrieben ist. Zu geeigneten
Ligand-bindenden Molekülen
zählen,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, Zelloberflächenrezeptoren,
Wachstumsfaktoren, andere Cytokine oder andere Liganden, welche
sich an Zelloberflächenrezeptoren
binden. Bevorzugt beeinträchtigt
die Konjugation des Liganden-Bindemoleküls die Fähigkeit des Ligand-bindenden
Moleküls
nicht wesentlich, sich an sein/en entsprechendes/n Molekül oder Rezeptor
zu binden, oder den Eintritt des Sinn- oder Gegensinn-Oligonukleotides
oder seiner konjugierten Version in die Zelle zu blockieren.
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Alternativ
dazu kann ein Sinn- oder ein Gegensinn-Oligonukleotid in eine Zelle
eingefügt
werden, welche die Ziel-Nukleinsäuresequenz
enthält,
indem ein Oligonukleotid-Lipid-Komplex gebildet wird, wie in WO 90/10448
beschrieben ist. Der Sinn- oder Gegensinn-Oligonukleotid-Lipid-Komplex
wird bevorzugt durch eine endogene Lipase innerhalb der Zelle dissoziiert.
-
Mit TRAIL
immunreaktive Antikörper
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Die
TRAIL-Proteine der vorliegenden Erfindung, oder immunogene Fragmente
davon, können
bei der Herstellung von Antikörpern
eingesetzt werden. Die vorliegende Erfindung stellt somit Antikörper bereit,
welche spezifisch TRAIL binden, d.h. die Antikörper binden sich an TRAIL über die
Antigenbindungsstellen des Antikörpers
(im Gegensatz zu nichtspezifischer Bindung).
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Polyklonale
und monoklonale Antikörper
können
mittels konventioneller Techniken hergestellt werden. Siehe zum
Beispiel Monoclonal Antibodies, Hybridomas: A New Dimension in Biological
Analyses, Kennet et al. (Hrsg.), Plenum Press, New York (1980),
und Antibodies: A Laboratory Manual, Harlow and Land (Hrsg.), Cold
Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY (1988). Die
Herstellung monoklonaler Antikörper,
welche immunreaktiv mit TRAIL sind, wird ferner in Beispiel 4 unten
illustriert.
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Antigen-bindende-Fragmente
solcher Antikörper,
welche mittels konventioneller Techniken hergestellt werden können, sind
auch durch die vorliegende Erfindung miteingeschlossen. Zu Beispielen
solcher Fragmente zählen,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, Fab-, F(ab')-
und F(ab')2-Fragmente. Antikörperfragmente und Derivate
hergestellt durch Gentechnologieverfahren werden auch bereitgestellt.
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Zu
den monoklonalen Antikörpern
der vorliegenden Erfindung zählen
chimäre
Antikörper,
z.B. humanisierte Versionen muriner monoklonaler Antikörper. Solche
humanisierten Antikörper
können
mittels bekannter Techniken hergestellt werden und bieten den Vorteil
einer reduzierten Immunogenität,
wenn die Antikörper an
Menschen verabreicht werden. In einer Ausführungsform weist ein humanisierter
monoklonaler Antikörper die
variable Region eines murinen Antikörpers (oder nur die Antigenbindungsstelle
davon) und eine konstante Region, die von einem humanen Antikörper abgeleitet
ist, auf. Alternativ kann ein humanisiertes Antikörperfragment
die Antigenbindungsstelle eines murinen monoklonalen Antikörpers und
ein Fragment einer variablen Region (welcher die Antigenbindungsstelle
fehlt), welches von einem humanen Antikörper abgeleitet ist, aufweisen.
Zu Verfahren zur Herstellung chimärer und weiterer konstruierter
monoklonaler Antikörper
zählen
die in Riechmann et al. (Nature 332:323, 1988), Liu et al. (PNAS
84:3439, 1987), Larrick et al. (Bio/Technology 7:934, 1989) und
Winter and Harris (TIPS 14:139, 1993) beschriebenen.
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Zu
den Verwendungen der Antikörper
zählt die
Verwendung in Untersuchungen, um die Gegenwart von TRAIL-Polypeptiden,
entweder in vitro oder in vivo nachzuweisen. Die Antikörper finden
ferner Verwendung bei der Reinigung von TRAIL durch Affinitätschromatographie.
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Diese
Antikörper,
welche zusätzlich
die Bindung von TRAIL an Zielzellen blockieren können, können verwendet werden, um eine
biologische Aktivität
von TRAIL zu hemmen. Ein therapeutisches Verfahren beinhaltet die
in vivo Verabreichung eines solchen Antikörpers in einer Menge, welche
eine TRAIL-mediierten biologischen Aktivität wirksam hemmt. Störungen,
welche direkt oder indirekt durch TRAIL mediiert oder verschlimmert
werden, werden so behandelt. Monoklonale Antikörper werden im Allgemeinen
für die
Verwendung in solchen therapeutischen Verfahren bevorzugt.
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Gegen
TRAIL gerichtete Antikörper
können
nützlich
sein, um thrombotische Mikroangiopathie zu behandeln. Eine solche
Störung
ist die thrombotische thrombozytopenische Purpura (TTP) (Kwaan,
H.C., Semin. Hematol. 24:71, 1987; Thompson et al., Blood 80:1890,
1992). Steigende TTP-assoziierte Mortalitätsraten wurden von den U.S.
Centers for Disease Control verzeichnet (Torok et al., Am. J. Hematol.
50:84, 1995).
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Plasma
von an TTP leidenden Patienten (einschließlich HIV+-
und HIV–-Patienten)
induziert die Apoptose humaner Endothelzellen dermalen mikrovaskulären Ursprungs,
jedoch nicht bei aus größeren Gefäßen stammenden
(Laurence et al., Blood 87:3245, 15. April 1996). Es ist gedacht,
das Plasma von TTP-Patienten einen oder mehrere Faktoren enthält, welche
direkt oder indirekt Apoptose induzieren. In der in Beispiel 13
unten beschriebenen Untersuchung hemmten polyklonale Antikörper, gegen
TRAIL gezüchtet
wurden, die TTP-Plasma-induzierte Apoptose dermaler mikrovaskulärer Endothelzellen.
Die in Beispiel 13 vorgestellten Daten lassen annehmen, dass TRAIL
im Serum von TTP-Patienten vorkommt und eine Rolle bei der Induzierung
der Apoptose mikrovaskulärer
Endothelzellen spielen kann.
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Eine
weitere thrombotische Mikroangiopathie ist das hämolytisch-urämisches
Syndrom (HUS) (Moake, J.L., Lancet 343:393, 1994; Melnyk et al.
(Arch. Intern. Med. 155:2077, 1995; Thompson et al., oben). Eine Ausführungsform
der Erfindung betrifft die Verwendung eines Anti-TRAIL-Antikörpers zur
Behandlung des Zustandes, welcher häufig als „Erwachsenen-HUS" bezeichnet wird
(obwohl es auch bei Kindern auftreten kann). Eine Störung bekannt
als „Kindheits-/Diarrhö-assoziiertes
HUS" unterscheidet
sich in der Ätiologie
vom Erwachsenen-HUS.
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Weitere
Zustände,
welche durch den Verschluss kleiner Blutgefäße können mit Hilfe von Anti-TRAIL-Antikörpern behandelt
werden. Zu solchen Zuständen
zählen,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, die Folgenden. Herzprobleme, welche bei etwa 5–10 % der
pädiatrischen
AIDS-Patienten auftreten, beruhen auf, so glaubt man, dem Verschluss
kleiner Blutgefäße. Der
Zusammenbruch der Mikrovaskulatur des Herzens wurde bei Multiple-Sklerose-Patienten
verzeichnet. Als ein weiteres Beispiel wird die Behandlung des systemischen
Lupus erythematodes (SLE) in Erwägung
gezogen.
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In
einer Ausführungsform
wird das Blut oder Plasma eines Patienten ex vivo mit einem Anti-TRAIL-Antikörper in
Kontakt gebracht. Der Antikörper
(bevorzugt ein monoklonaler Antikörper) kann durch herkömmliche Verfahren
an eine geeignete Chromatographiematrix gebunden sein. Das Blut
oder Plasma des Patienten fließt
durch eine Chromatographiesäule,
welche den an die Matrix gebundenen Antikörper enthält, bevor es an den Patienten
zurückgegeben
wird. Der immobilisierte Antikörper
bindet TRAIL und entfernt so das TRAIL-Protein aus dem Blut des
Patienten.
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In
einer alternativen Ausführungsform
werden die Antikörper
in vivo verabreicht, wobei in diesem Fall wünschenswerterweise blockierende
Antikörper
eingesetzt werden. Solche Antikörper
können
mittels jeglicher geeigneter Untersuchungsverfahren identifiziert
werden, wie zum Beispiel durch Testen der Antikörper auf die Fähigkeit,
die Bindung von TRAIL an Zielzellen zu hemmen. Alternativ können blockierende
Antikörper
in Untersuchungen auf die Fähigkeit
identifiziert werden, eine biologische Wirkung der Bindung von TRAIL
an Zielzellen zu hemmen. Beispiel 12 illustriert ein geeignetes
Verfahren zum Identifizieren von blockierenden Antikörpern, wobei
die Antikörper
auf die Fähigkeit
untersucht werden, die TRAIL-mediierte Lyse von Jurkat-Zellen zu
hemmen.
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Die
vorliegende Erfindung bietet somit ein Verfahren zur Behandlung
thrombotischer Mikroangiopathie, welches die Verwendung einer effektiven
Menge eines gegen TRAIL gerichteten Antikörpers beinhaltet. Antikörper der
vorliegenden Erfindung können
für in
vivo- oder ex vivo-Verfahren angewandt werden, um die TRAIL-mediierte
Schädigung
(z.B. Apoptose) mikrovaskulärer
Endothelzellen zu hemmen.
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Anti-TRAIL-Antikörper können in
Verbindung mit anderen Wirkstoffen eingesetzt werden, welche für die Behandlung
einer bestimmten Störung
nützlich
sind. In einem Bericht über
eine in vitro-Studie von Laurence et al. (Blood 87:3245, 1996),
wurde eine teilweise Verringerung der TTP-Plasma-mediierten Apoptose mikrovaskulärer Endothelzellen
erreicht, indem ein blockierender Anti-Fas-Antikörper, Aurin-Tricarbonsäure oder normales Plasma, dem
das Kryopräzipitat
entzogen wurde, verwendet wurden.
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So
kann ein Patient mit einem Wirkstoff, welcher die Fas-Ligand-mediierte
Apoptose von Endothelzellen hemmt, in Verbindung mit einem Wirkstoff
behandelt werden, welcher die TRAIL-mediierte Apoptose von Endothelzellen
hemmt. In einer Ausführungsform
wird sowohl ein blockierender Anti-TRAIL-Antikörper als auch ein blockierender
Anti-Fas-Antikörper
an einen Patienten verabreicht, welcher an einer Störung leidet, welche
durch thrombotische Mikroangiopathie, wie z.B. TTP oder HUS gekennzeichnet
ist. Beispiele blockierender monoklonaler Antikörper, die gegen das Fas-Antigen
(CD95) gerichtet sind, werden in der PCT-Anmeldung mit der Veröffentlichungsnummer
WO 95/10540, welche als Referenz hierin eingeschlossen ist, beschrieben.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, welche einen Antikörper aufweisen, welcher immunreaktiv mit
TRAIL ist, und ein geeignetes(n) Verdünnungsmittel, Excipienten oder
Träger
werden hierin bereitgestellt. Geeignete Komponenten solcher Zusammensetzungen
sind wie die oben für
die Zusammensetzungen, welche TRAIL-Proteine enthalten, beschriebenen.
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Die
folgenden Beispiele dienen der Illustrierung bestimmter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und sollten nicht als Einschränkung des
Umfangs der Erfindung betrachtet werden.
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BEISPIEL 1: Isolierung
einer humanen TRAIL-DNA
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DNA,
welche ein humanes TRAIL-Protein der vorliegenden Erfindung kodiert,
wurde durch das folgende Verfahren isoliert. Eine TBLASTN-Suche
der dbEST-Datenbank des National Center for Biological Information
(NCBI) wurde durchgeführt,
und zwar mit der Abfragesequenz LVVXXXGLYYVYXQVXF (SEQ ID Nr.: 8). Diese
Sequenz basiert auf der am besten konservierten Region der TNF-Ligandenfamilie
(Smith et al., Cell 73:1349, 1993). Ein exprimierter Sequenz-Tag;
EST-Datei, GenBank-Zugangsnummer Z36726, wurde mittels diesen Suchparametern
identifiziert. Die GenBank-Datei gab an, das dieser EST aus einer
humanen Herzvorhof-cDNA-Bibliothek stammt.
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Zwei
30-bp Oligonukleotide basierend auf Sequenzen vom 3'- und 5'-Ende dieser EST-Datei
wurden synthetisiert. Die Oligonukleotide vom 3'-Ende wiesen folgende Sequenz auf: TGAAATCGAAAGTATGTTTGGGAATAGATG
(Komplement der Nukleotide 636 bis 665 der SEQ ID Nr.: 1), und die
5'-Oligonukleotide
waren folgende: TGACGAAGAGAGTATGAACAGCCCCTGCTG (Nukleotide 291 bis
320 der SEQ ID Nr.: 1). Die Oligonukleotide waren am 5'-Ende mit 32P γ-ATP
und Polynukleotidkinase markiert. Zwei λgt10-cDNA-Bibliotheken wurden
mittels konventioneller Verfahren mit einer äquimolaren Mischung dieser
markierten Oligonukleotide als Sonde durchsucht. Die eine Bibliothek
war einem humane Herz-5'-Stretch
cDNA-Bibliothek (Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA). Die
andere war eine periphere Blutlymphozyten (PBL) -Bibliothek, welche
wie Folgt hergestellt wurde: PBLs erhielt man aus normalen humanen
freiwilligen Versuchspersonen, und sie wurden für sechs Tage mit 10 ng/ml OKT3
(einem Anti-CD3-Antikörper)
und 10 ng/ml humanem IL-2 behandelt. Die PBL-Zellen wurden gewaschen
und für
4 Stunden mit 500 ng/ml lonomycin (Calbiochem) und 10 ng/ml PMA
stimuliert. Messenger-RNA wurde aus den stimulierten PBL-Zellen
isoliert. cDNA synthetisiert auf der mRNA-Matrize wurde in λgt10-Phagenvektoren
(Gigapak®,
Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA) gepackt.
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Rekombinante
Phagen wurden auf E. coli-Stamm C600-HFL plattiert und mittels Standardplaque-Hybridisierungsverfahren
gescreened. Nitrocellulosefilter, mit doppelter Ausführung wurden
von diesen Platten abgehoben und bei 67°C über Nacht mit den 32P-markierten
Oligonukleotiden in einer Lösung
von 60 mM Tris pH 8,0, 2 mM EDTA, 5 × Denhardt's Lösung,
6 × SSC,
1 mg/ml N-Lauroylsarcosin, 0,5 % NP40 und 4 μg/ml SS Lachssperma-DNA hybridisiert.
Die Filter wurden dann bei 67°C
für 30
Minuten in 3 × SSC
gewaschen.
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Aus
der Herz-5'-Stretch-cDNA-Bibliothek
erhielt man einen positiven Plaque aus etwa einer Million Plaques.
Dieser Klon enthielt nicht das 3'-Ende
des Gens. Mit Hilfe der PBL-Bibliothek erhielt man etwa 50 positive
Plaques aus 500.000 Plaques. Fünfzehn
dieser ersten Runde positiver Plaques wurden ausgewählt, und die
Einfügung
aus den angereicherten Pools wurden mit Hilfe von Oligonukleotid-Primeren amplifiziert,
welche für
die Amplifizierung von Phageneinfügungen ausgelegt sind. Die
entstandenden Produkte wurden durch 1,5 % Agarosegel-Elektrophorese
aufgelöst,
auf Nitrocellulose überfragen
und durch das Standard-Southern-Blot-Verfahren mit Hilfe der 32P-markierten 30-mer Oligonukleotide als
Sonden analysiert. Die beiden ausgewählten Plaques, welche anhand
der Southern-Analyse
die größten Banden
erzeugten, wurden durch sekundäres
Screening gereinigt, und isolierte Phagenplaques wurden durch diegleichen,
oben beschriebenen Verfahren erhalten.
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DNA
aus den isolierten Phagen wurde durch das Platten-Lyse-Verfahren
erzeugt, und die cDNA-Einfügungen wurden
mit EcoR1 herausgeschnitten, durch Elektrophorese mittels 1,5 %
Agarose in Tris-Borat-EDTA-Puffer
gereinigt und in das pBluescript® SK(+)-Plasmid
ligiert. Die Einfügungen
wurden dann mittels konventioneller Verfahren sequenziert und die
entstehenden Sequenzen wurden ausgerichtet.
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Die
Nukleotidsequenz einer humanen TRAIL-DNA ist in SEQ ID Nr.: 1 dargestellt,
und die dadurch kodierte Aminosäuresequenz
in SEQ ID Nr.: 2. Dieses humane TRAIL-Protein weist eine N-terminale-Cytoplasmatische
Domäne
(Aminosäuren
1–18),
eine Transmembranregion (Aminosäuren
19–38)
und eine extrazelluläre
Domäne
(Aminosäuren
39–281)
auf. Das berechnete Molekulargewicht dieses Proteins ist 32.508
Daltons.
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Zellen
des E. coli-Stammes DH10B, die mit einem rekombinanten Vektor, welcher
diese TRAIL-DNA aufweist,
transformiert sind, wurden am 14. Juni 1995 bei der American Type
Culture Collection hinterlegt und erhielten die Zugangsnummer 69849.
Die Hinterlegung erfolgte zu den Bedingungen des Budapester Vertrages.
Der rekombinante Vektor in dem hinterlegten Stamm ist der Expressionsvektor
pDC409 (beschrieben in Beispiel 5). Der Vektor wurde mit SalI und
NotI verdaut, und humane TRAIL-DNA, welche die komplette, in SEQ
ID Nr.: 1 aufweist, gezeigten kodierenden Region wurde in den verdauten
Vektor ligiert.
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BEISPIEL 2: Isolierung
von DNA, welche ein verkürztes
TRAIL kodiert
-
DNA,
welche ein zweites humanes TRAIL-Protein kodiert, wurde wie folgt
isoliert. Dieses verkürzte TRAIL
weist nicht die Fähigkeit
auf, die Apoptose von Jurkat-Zellen zu induzieren.
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Die
PCR-Analyse mittels der in Beispiel 1 beschriebenen 30-mere als
die 5'- und 3'-Primer zeigte, dass 3
von 14 der in der ersten Runde ausgewählten Plaques in Beispiel 1
kürzere
Formen der TRAIL-DNA
aufwiesen. Eine der verkürzten
Formen des Gens wurde isoliert, in den pBluescript® SK(+)-Klonierungsvektor
(Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA) ligiert und sequenziert.
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Die
Nukleotidsequenz dieser DNA ist in SEQ ID Nr.: 3 dargestellt. Die
dadurch kodierte Aminosäuresequenz
ist in SEQ ID Nr.: 4 dargestellt. Das kodierte Protein weist eine
N-terminale Cytoplasmatische Domäne
(Aminosäuren
1–18),
eine Transmembranregion (Aminosäuren
19–38)
und eine extrazelluläre
Domäne (Aminosäuren 39–101) auf.
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Der
DNA der SEQ ID Nr. 3 fehlen die Nukleotide 359 bis 506 der DNA der
SEQ ID Nr.: 1, und wird daher als der humane TRAIL-Deletionsvarianten-
(huTRAILdv) Klon bezeichnet. Die Deletion verursacht eine Verschiebung
des Leserahmens, was in einem Rahmen-internen Stoppcodon nach Aminosäure 101
der SEQ ID Nr.: 4 resultiert. Die DNA der SEQ ID Nr.: 3 kodiert
somit ein verkürztes
Protein. Die Aminosäuren
1 bis 90 der SEQ ID Nr.: 2 sind identisch mit den Aminosäuren 1 bis
90 der SEQ ID Nr.: 4. Jedoch unterscheidet sich aufgrund der Deletion
der C-terminale-Abschnitt des huTRAILdv-Proteins (Aminosäuren 91
bis 101 der SEQ ID Nr.: 4) von den Resten an den entsprechenden
Positionen der SEQ ID Nr.: 2.
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Dem
huTRAILdv-Protein fehlen die oben beschriebenen konservierten Regionen,
welche sich am C-Terminus von Mitgliedern der TNF-Proteinfamilie
finden. Die Unfähigkeit
dieses huTRAILdv-Proteins, den apoptotischen Tod von Jurkat-Zellen
zu verursachen, bestätigt
umso mehr die Bedeutung dieser konservierten Regionen für die biologische
Aktivität.
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BEISPIEL 3: DNA, welche
ein murines TRAIL kodiert
-
DNA,
welche ein murines TRAIL kodiert, wurde durch das folgende Verfahren
isoliert. Eine cDNA-Bibliothek,
welche cDNA die aus der Maus-T-Zelllinie 7B9 abgeleitet wurde, im
Vektor λZAP
aufweist, wurde wie in Mosley et al. (Cell 59:335, 1989) beschrieben
hergestellt. DNA aus der Bibliothek wurde mittels konventioneller
Verfahren auf Nitrocellulosefilter transferiert.
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Humane
TRAIL-DNA-Sonden wurden verwendet, um hybridisierende Maus-cDNAs
auf den Filtern zu identifizieren. Zwei separate Sonden wurden in
zwei Durchsuchungsrunden verwendet. PCR-Reaktionsprodukte mit einer Länge von
etwa 400 bp, welche mittels der humanen TRAIL-DNA als Matrize isoliert
und amplifiziert wurden, wurden als Sonde in der ersten Durchsuchungsrunde
eingesetzt. Diese PCR-Produkte bestanden aus einem Fragment der
humanen TRAIL-kodierenden Region. Die in der zweiten Durchsuchungsrunde
verwendete Sonde bestand aus der gesamten kodierenden Region der
humanen TRAIL-DNA der SEQ ID Nr.: 1. Ein random-primed DNA-Markierungssatz
(Stratagene, La Jolla, CA) wurde verwendet, um die Sonden radioaktiv
zu markieren.
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Die
Hybridisierung erfolgte bei 37°C
in 50 % Formamid, gefolgt von einer Waschung mit 1 × SSC, 0,1 %
SDS bei 50°C.
Eine Maus-cDNA, welche in beiden Durchsuchungsrunden positiv war,
wurde isoliert.
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Die
Nukleotidsequenz dieser DNA ist in SEQ ID Nr.: 5 dargestellt, und
die dadurch kodierte Aminosäuresequenz
in SEQ ID Nr.: 6. Das kodierte Protein weist eine N-terminale Cytoplasmatische
Domäne
(Aminosäuren
1–17),
eine Transmembranregion (Aminosäuren
18–38)
und eine extrazelluläre Domäne (Aminosäuren 39–291) auf.
Dieses Maus-TRAIL ist auf dem Aminosäureniveau zu 64 % identisch
mit dem humanen TRAIL der SEQ ID Nr.: 2. Die kodierende Region der
Maus-TRAIL-Nukleotidsequenz ist zu 75 % identisch mit der kodierenden
Region der humanen Nukleotidsequenz der SEQ ID Nr.: 1.
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BEISPIEL 4: TRAIL-bindende
Antikörper
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Dieses
Beispiel illustriert die Herstellung monoklonaler Antikörper, welche
spezifisch TRAIL binden. Zu geeigneten Immunogenen, welche bei der
Herstellung solcher Antikörper
eingesetzt werden können,
zählen, ohne
jedoch darauf beschränkt
zu sein, gereinigtes TRAIL-Protein oder ein immunogenes Fragment
davon (z.B. die extrazelluläre
Domäne),
Fusionsproteine, welche TRAIL-Polypeptide enthalten (z.B. lösliche TRAIL/Fc-Fusionsproteine)
sowie Zellen, welche rekombinantes TRAIL auf der Zelloberfläche exprimieren.
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Zu
bekannten Techniken zur Herstellung monoklonaler Antikörper zählen die
in US-Patentschrift 4,411,993 beschriebenen. Kurz dargestellt: Mäuse werden
mit TRAIL als ein Immunogen emulgiert in komplettem Freund's Adjuvans immunisiert
und in Mengen zwischen 10–100 μg subkutan
oder intraperitoneal injiziert. Zehn bis zwölf Tage später werden die immunisierten
Tiere mit zusätzlichem
TRAIL, welches in inkomplettem Freund's Adjuvans emulgiert ist, nochmals immunisiert.
Danach werden Mäuse
periodisch nach einem wöchentlichen
bis zweiwöchentlichen
Immunisierungszeitplan immunisiert. Serumproben werden periodisch durch
retro-orbitale Blutung oder Schwanzspitzen-Exzision genommen, um
auf TRAIL-Antikörper
mittels Dot-Blot-Untersuchung oder ELISA (Enzyme-linked Immuno-sorbent
Assay) zu testen.
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Nach
Feststellung eines angemessenen Antikörper-Titers erhalten positive
Tiere eine letzte intravenöse
Injektion von TRAIL in Salzlösung.
Drei bis vier Tage später
werden die Tiere getötet,
Milzzellen werden entnommen und die Milzzellen werden mit einer
murinen Myelomzelllinie wie NS1 oder, bevorzugt, P3 × 63Ag 8.653
(ATCC CRL 1580) fusioniert. Durch die Fusion entstehen Hybridomzellen,
welche in mehrere Mikrotiter-Platten in einem HAT (Hypoxanthin,
Aminopterin und Thymidin) -selektiven Medium plattiert werden, um die
Proliferation von nicht-fusionierten Zellen, Myelomhybriden und
Milzzellenhybriden zu verhindern.
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Die
Hybridomzellen werden mittels ELISA auf Reaktivität gegen
gereinigtes TRAIL durchsucht, und zwar durch Adaption der in Engvall
et al. (Immunochem. 8:871, 1971) und in US-Patentschrift 4,703,004
offenbarten Verfahren. Positive Hybridomzelllinien können intraperitoneal
in syngene BALB/c-Mäuse
injiziert werden, um Aszites mit hohen Konzentrationen an monoklonalen
Anti-TRAIL-Antikörpern
zu erzeugen. Alternativ dazu können
Hybridomzellen mittels verschiedener Verfahren in vitro in Kolben
oder Rollerflaschen gezüchtet werden.
In Mausaszites hergestellte monoklonale Antikörper können durch Ammoniumsulfat-Präzipitation
gefolgt von Gel-Ausschlusschromatographie gereinigt werden. Alternativ kann
die Affinitätschromatographie
basierend auf der Bindung des Antikörpers an Protein A oder Protein
G verwendet werden, wie auch die Affinitätschromatographie basierend
auf der Bindung an TRAIL.
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BEISPIEL 5: DNA-Laddering-Apoptose-Untersuchung
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Humanes
TRAIL wurde exprimiert und auf die Fähigkeit getestet, Apoptose
zu induzieren. Es wurden Oligonukleotide synthetisiert, welche dem
3'- und 5'-Ende der kodierenden
Region des humanen TRAIL-Gens entsprechen, wobei SalI- und NotI-Restriktionsstellen
an den Enden der Oligonukleotide eingebaut wurden. Die kodierende
Region des humanen TRAIL-Gens wurde mit Standard-PCR-Verfahren amplifiziert,
und zwar mittels dieser Oligonukleotide als Primer. Die PCR-Reaktionsprodukte
wurden mit den Restriktionsendonukleasen SalI und NotI verdaut,
und dann in den SalI/NotI-verdauten Vektor pDC409 eingefügt. pDC409
ist ein Expressionsvektor zur Verwendung in Säugetierzellen, er ist jedoch
auch in E. coli-Zellen replizierbar.
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pDC409
ist von einem Expressionsvektor mit der Bezeichnung pDC406 (beschrieben
in McMahan et al., EMBO J. 10:2821, 1991 und in PCT-Anmeldung WO
91/18982, hierin als Referenz eingeschlossen) abgeleitet. pCD406
enthält
Replikationsursprünge
welche von SV40, Epstein-Barr-Virus und pBR322 abgeleitet sind und
ist ein Derivat von HAV-EO, wie in Dower et al., J. Immunol. 142:4314
(1989) beschrieben ist. pDC406 unterscheidet sich von HAV-EO durch
die Deletion eines Introns, welches sich in der dreiteiligen Adenovirus-2-Leitsequenz
in HAV-EO befindet. DNA welche in eine multiple Klonierungsstelle
(welche eine Reihe von Restriktionsendonuklease-Spaltungsstellen
enthält)
eingefügt
wurde, wird mit Hilfe von Regulationselementen, welche aus HIV und
Adenovirus abgeleitet sind, transkribiert und translatiert. Der
Vektor enthält
außerdem ein
Gen, welches Ampicillinresistenz verleiht.
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pDC409
unterscheidet sich von pDC406 dadurch, dass eine BgI-II-Stelle außerhalb
der mcs (multiple Klonierungsstelle) gelöscht wurde, so dass die mcs-Bgl-II-Stelle
einmalig ist. Zwei Pme-1-Stellen und eine Srf-1-Stelle wurden zur
mcs hinzugefügt,
und drei Stoppcodons (TAG) wurden stromabwärts der mcs positioniert, damit
sie in allen drei Leserahmen funktionieren. Ein T7-Primer/-Promotor
wurde hinzugefügt,
um den DNA-Sequenzierungsprozess zu unterstützen.
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Die
Affennierenzelllinie CV-1/EBNA-1 (ATCC CRL 10478) wurde durch Transfektion
der CV-1-Zelllinie (ATCC
CCL 70) mit einem Gen abgeleitet, welches das Epstein-Barr-Virus-Kernantigen-1
(EBNA-1) kodiert, welches
konstitutiv, angetriebene vom humanen CMV intermediate-early Enhancer/Promotor,
EBNA-1 exprimiert, wie in McMahan et al., oben beschrieben ist.
Das EBNA-1-Gen ermöglicht
die episomale Replikation von Expressionsvektoren wie pDC409, welche
den EBV-Replikationsursprung enthalten.
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In
Falcon T175-Kolben gezüchtete
CV1/EBNA-Zellen wurden mit 15 μg
entweder „leerem" pDC409 oder pDC409,
welcher die humane TRAIL-kodierende Region enthält, transfiziert. Die transformierten
Zellen wurden für
3 Tage bei 37°C
und 10 % CO2 kultiviert. Die Zellen wurden
dann mit PBS gewaschen, für
20 Minuten bei 37°C
in 50 mM EDTA inkubier, mit einem Zellschaber vom Kolben gekratzt
und einmal in PBS gewaschen. Als nächstes wurden die Zellen bei
4°C für 10 Minuten
in 1 Paraformaldehyd PBS fixiert und 3 × in PBS gewaschen.
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Jurkat-Zellen
wurden als Ziel-Zellen in dieser Untersuchung verwendet, um zu bestimmen,
ob die TRAIL-exprimierenden Zellen deren Apoptose induzieren können. Die
Jurkat-Zelllinie, Klon E6-1, ist eine humane akute T-Zellen-Leukämie-Zelllinie,
die von der American Type Culture Collection unter der Zugangsnummer
ATCC TIB 152 erhältlich
und in Weiss et al. (J. Immunol. 133:123–128, 1984) beschrieben ist.
Die Jurkat-Zellen wurden in RPMI-Medien das mit 10 % fötalem Rinderserum
und 10 μg/ml
Streptomycin und Penicillin ergänzt
wurde, auf eine Dichte von 200.000 bis 500.000 Zellen pro ml kultiviert.
Vier Millionen dieser Zellen pro Kammer wurden in einer 6-Kammer-Platte
mit 2,5 ml Medium mit verschiedenen Kombinationen aus fixierten
Zellen, Überständen von
Zellen transfiziert mit Fas-Ligand, und verschiedenen Antikörpern, wie
im Folgenden angegeben ist, co-kultiviert.
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Nach
vier Stunden wurden die Zellen einmal in PBS gewaschen und bei 1200
U/min für
5 Minuten in einer Tischzentrifuge pelletisiert. Die Pellets wurden
resuspendiert und für
zehn Minuten bei 4°C
in 500 μl
Puffer bestehend aus 10 mM Tris-HCl, 10 mM EDTA, pH 7,5 und 0,2
% Triton X-100, welches die Zellen auflöst, aber deren Kerne intakt
lässt,
inkubiert. Das Lysat wurde dann bei 4°C für 10 Minuten in einer Mikrozentrifuge bei
14.000 U/min zentrifugiert. Die Überstände wurden
entfernt und drei Mal mit 1 ml 25:24:1 Phenol-Chloroform-Isoamylalkohol
extrahiert, gefolgt von Präzipitation
mit NaOAC und Ethanol in Gegenwart von 1 μg Glykogen-Träger (Sigma).
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Die
resultierenden Pellets wurden in 10 mM Tris-HCl, 10 mM EDTA, pH
7,5 resuspendiert und bei 37°C für 20 Minuten
mit 10 μg/ml
RNase A inkubiert. Die DNA-Lösungen
wurden dann durch 1,5 Agarosegel-Elektrophorese in Tris-Borat-EDTA-Puffer
aufgetrennt, mit Ethidiumbromid gefärbt und unter sillumination
mit UV-Licht fotografiert.
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Die
Ergebnisse waren folgende: Fixierte CV1/EBNA-Zellen, die entweder
mit pDC409 oder pDC409-TRAIL transfiziert waren, erzeugten kein
erkennbares DNA-Laddering (Fragmentierung der DNA in etwa gleich
große
Bruchstücke).
Fixierte pDC409-TRAIL-Zellen, die mit Jurkat-Zellen co-kultiviert
wurden erzeugten DNA-Laddering; fixierte pDC409-Zellen, die mit
Jurkat-Zellen co-kultiviert wurden, jedoch nicht.
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DNA-Laddering
zeigte sich auch, wenn Jurkat-Zellen mit konzentrierten Überständen von
COS-Zellen, die
mit DNA, welche humanen Fas-Liganden in pDC409 kodiert, transfiziert
sind, co-kultiviert wurden. Die Überstände, so
glaubt man, enthalten löslichen
Fas-Liganden, welcher proteolytisch von der Zelloberfläche freigesetzt
wird. Die vom Fas-Ligand induzierte DNA-Laddering konnte durch Zugabe
von 10 μg/ml
eines löslichen
gegen Fas gerichteten blockierenden monoklonalen Antikörpers blockiert
werden. Dieser gleiche Antikörper
konnte das Laddering der Jurkat-DNA durch die pDC409-TRAIL-Zellen
nicht verhindern, was zeigt, dass TRAIL die Apoptose nicht durch
Fas induziert.
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Im
gleichen Untersuchungsverfahren induzierten fixierte CV1/EBNA-Zellen,
die mit pDC409-TRAIL transfiziert waren, eine DNA-Laddering in U937-Zellen.
U937 (ATCC CRL 1593) ist eine humane histiozytäre Lymphomzelllinie. Das Verhältnis von
Effektor- zu Zielzellen betrug 1:4 (das gleiche wie in der Untersuchung an
Jurkat-Zielzellen).
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Die
Fragmentierung zellulärer
DNA in ein Muster bekannt als DNA-Laddering ist ein Kennzeichen
der Apoptose. In der vorangegangenen Untersuchung induzierte TRAIL
die Apoptose einer Leukämiezelllinie
und einer Lymphomzelllinie.
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BEISPIEL 6: Northern-Blot-Analyse
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Die
Expression von TRAIL in einer Reihe unterschiedlicher Gewebsarten
wurde in einem konventionellen Norfhern-Blot-Verfahren analysiert.
Man erhielt Northern Blots, welche Poly-A+-RNA
aus einer Vielzahl humaner Erwachsenengewebe enthalten (Northern
Blots I und II multipler Gewebe) von Clonetech (Palo Alto, CA).
Weitere Blots wurde durch das Auftrennen von RNA-Proben auf einem
1,1 Agarose-Formaldehyd-Gel, Überführen auf
Hybond-N wie vom Hersteller (Amersham Corporation) empfohlen ist
und Einfärbung
mit Methylenblau zur Überwachung
der RNA-Konzentrationen hergestellt. Die Blots wurden mit einer
Gegensinn-RNA-Ribosonde entsprechend der gesamten kodierenden Region
von humanem TRAIL getestet.
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Humane
TRAIL-mRNA wurde in peripheren Blutlymphozyten, Dickdarm, Dünndarm,
Eierstock, Prostata, Thymus, Milz, Plazenta, Lunge, Niere, Herz,
Bauchspeicheldrüse
und Skelettmuskel entdeckt. TRAIL-skripte fand man reichlich in
der anaplastischen großzelligen
Lymphomzelllinie Karpas 299 (Fischer et al., Blood 72:234, 1988)
und in Mandel-T-Zellen. Die TRAIL-Nachricht lag in einem geringeren
Maß in
der Burkitt-Lymphomzelllinie mit der Bezeichnung Raji vor.
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TRAIL-mRNA
wurde nicht in Testikeln, Gehirn oder Leber oder in mehreren T-Zelllinien
gefunden. Wenige oder gar keine TRAIL-skripte fand man in frisch
isolierten peripheren Blut-T-Zellen (PBT), entweder unstimuliert,
oder für
20 Stunden mit PMA und Calciumionophor stimuliert.
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BEISPIEL 7: Herstellung
eines löslichen
TRAIL-Polypeptids
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Ein
lösliches
humanes TRAIL-Polypeptid, welches die Aminosäuren 95 bis 281 der SEQ ID
Nr.: 2 aufweist, wurde wie Folgt hergestellt. Dieses Polypeptid
ist ein Fragment der extrazellulären
Domäne,
dem die zuvor diskutierte Spacer-Region fehlt.
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Ein
Expressionsvektor, welcher löslichen
humanen TRAIL kodiert, wurde durch die Fusionierung von Rahmen-interner
DNA hergestellt, welche die folgenden Aminosäuresequenzen (aufgelistet vom
N- zum C-Terminus)
kodiert: eine Leitsequenz, welche vom humanen Cytomegalovirus (CMV)
abgeleitet ist, ein synthetisches Epitop mit der Bezeichnung Flag® und
die Aminosäuren
95–281
des humanen TRAIL. Das Flag®-Octapeptid (SEQ ID Nr.:
7) erleichtert die Reinigung damit fusionierter Proteine, wie zuvor
und in Hopp et al. (Biotechnology 6:1204–1210, 1988) beschrieben ist.
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Das
TRAIL-kodierende DNA-Fragment wurde durch Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) mit Hilfe von Oligonukleotidprimeren, welche die Termini eines
DNA-Fragmentes definieren, welches die Aminosäuren 95–281 der SEQ ID Nr.: 2 kodiert
isoliert und amplifiziert. Der 3'-Primer
war ein 31-mer, welcher zusätzlich
eine NotI-Stelle stromabwärts
der TRAIL-kodierenden Sequenz hinzufügte. Der 5'-Primer
fügte eine
SpeI-Stelle und eine Flag®-Epitop-kodierende Sequenz
stromaufwärts
der TRAIL-kodierenden
Sequenz hinzu. Die PCR wurde mittels konventioneller Verfahren durchgeführt, mit
Hilfe der zuvor beschriebenen humanen TRAIL-cDNA als Matrize.
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Die
Reaktionsprodukte wurden mit SpeI und NotI verdaut und in den Expressionsvektor
pDC409 (beschrieben in Beispiel 5) eingefügt, welcher mit SalI und NotI
gespaltet worden war. Aufgeschmolzene Oligonukleotide, welche ein
SalI-SpeI-Fragment bilden, welches eine CMV offenen Leserahmen,
Leitsequenz kodiert, wurden ebenfalls in den Vektor ligiert. Die
Aminosäuresequenz
der CMV-abgeleiteten Leitsequenz ist in SEQ ID Nr.: 9 dargestellt.
Die Aminosäuren
1 bis 29 der SEQ ID Nr.: 9 werden durch CMV-DNA kodiert, wobei die Aminosäuren 30
bis 32 durch Oligonukleotide kodiert werden, welche bei der Herstellung
des Vektors eingesetzt werden. E. coli-Zellen wurden mit der Ligationsmischung
transfiziert, und der gewünschte
rekombinante Expressionsvektor wurde davon isoliert.
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CV1-EBNA-Zellen
(ATCC CRL 10478, beschrieben in Beispiel 5) wurden mit dem rekombinanten
Vektor, welcher die Bezeichnung pDC409-Flag-shTRAIL trägt, transfiziert
und kultiviert, um die Expression und Sekretion des löslichen
Flag®-TRAIL-Polypeptides
zuzulassen. 3 Tage nach der Transfektion wurden Kulturüberstände entnommen
und auf eine Säule
aufgebracht, welche auf einem festen Träger immobilisierten Anti-Flag®-Antikörper mit
der Bezeichnung M2, enthielt. Die Säule wurde dann mit PBS gewaschen.
Der monoklonale Antikörper
M2 ist in Hopp et al., oben beschrieben und von Kodak Scientific
Imaging Systems, New Haven, Connecticut erhältlich. 800 μl Fraktionen
wurden mit 50 mM Citrat aus der Säule eluiert und sofort in 0,45 ml
1 M Tris (pH 8) neutralisiert. Die Fraktionen wurden auf 10 % Glycerol
eingestellt und bis zur Verwendung bei –20°C gelagert.
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Dieser
lösliche
rekombinante Flag®/humane TRAIL exprimiert
in CV1/EBNA-Zellen hat ein scheinbares Molekulargewicht von 28 kD,
was die Analyse durch SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese (SDS-PAGE) ergab.
Der Flag®-Rest
steuert geschätzte
880 Dalton zum gesamten Molekulargewicht bei. Die Gelfiltrationsanalyse
von gereinigtem löslichem
Flag®/TRAIL
lässt vermuten,
dass das Molekül
in Lösung
multimer mit einer Größe von ~80
kD ist. Ohne an die Theorie gebunden zu sein, lässt die Gelfiltrationsanalyse
den Schluss zu, dass das lösliche
rekombinante Flag®/humane TRAIL natürlicherweise
eine Kombination aus Dimeren und Trimeren gebildet hat, wobei Trimere überwiegen.
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Ein
Expressionsvektor mit der Bezeichnung pDC409-Flag-smTRAIL, welcher
ein CMV-Leitsequenz-Flag®-lösliches
murines TRAIL-Protein kodiert, wurde durch analoge Verfahren hergestellt.
Ein DNA-Fragment, welches ein lösliches
murines TRAIL-Polypeptid kodiert, wurde durch PCR isoliert und amplifiziert.
Oligonukleotide, welche die Termini der DNA definieren, welche die
Aminosäuren
99 bis 291 der murinen TRAIL-Sequenz der SEQ ID Nr.: 6 kodiert,
wurden als die 5'-
und 3'-Primer in
der PCR eingesetzt.
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BEISPIEL 8: Lyse von Leukämiezellen
durch löslichen
TRAIL
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In
Beispiel 5 induzierten Zellen, welche humanes TRAIL exprimieren,
die Apoptose von Jurkat-Zellen (eine
Leukämiezelllinie).
In der folgenden Studie tötete
ein lösliches
humanes TRAIL-Polypeptid Jurkat-Zellen.
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Jurkat-Zellen
wurden auf eine Dichte von 200.000 bis 500.000 Zellen pro ml in
RPMI-Medium, welches mit 10 % fötalem
Rinderserum, 100 μg/ml
Streptomycin und 100 μg/ml
Penicillin ergänzt
war, kultiviert. Die Zellen (in 96-Kammer-Platten mit 50.000 Zellen
pro Kammer in einem Volumen von 100 μl) wurden für zwanzig Stunden mit den in 1 angegebenen
Reagenzien inkubiert. „TRAIL-Überst." [„TRAIL
supe."] bezieht
sich auf konditionierten Überstand
(10 μl pro
Kammer) von mit pDC409-Flag-shTRAIL
transfizierten CV1/EBNA-Zellen (siehe Beispiel 7). „Konfroll-Überst." [„Control
supe."] bezieht
sich auf Überstand
von mit leerem Vektor transfizierten CV1/EBNA-Zellen. Wo angegeben,
wurde immobilisierter Anti-Flag®-Antikörper M2
(„Imm M2") mit einer Konzentration
von 10 μg/ml
in einem Volumen von 100 μl
pro Kammer hinzugegeben und bei 4°C über Nacht
oder bei 37°C
für 2 Stunden
anhaften lassen, wonach die Kammern aspiriert und zweimal mit PBS
gewaschen wurden, um ungebundenen Antikörper zu entfernen. Mit Fas-Ligand
oder M3, einem gegen Fas gerichteten blockierenden monoklonalen
Antikörper
behandelte Jurkat-Zellen (Alderson et al., J. Exp. Med. 181:71,
1995; und PCT-Anmeldung WO 95/10540), wurden wie angegeben in die
Untersuchung eingeschlossen.
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Die
Stoffwechselaktivität
der so behandelten Zellen wurde in dem folgenden Verfahren durch
die metabolische Umwandlung von Alamar-Blau-Farbstoff untersucht.
Die Alamar-Blau-Umwandlung wurde gemessen durch Zugabe von 10 μl Alamar-Blau-Farbstoff
(Biosource International, Camarillo, CA) pro Kammer und Subtraktion
der optischen Dichte (OD) gemessen bei 550–600 nm zu dem Zeitpunkt, an
dem der Farbstoff zugegeben wurde, von der OD 550–600 nm
nach vier Stunden. Keine Umwandlung des Farbstoffes ist als 0 Prozent
Viabilität
dargestellt, und das Level der Farbstoffumwandlung in Abwesenheit
von TRAIL ist als 100 Prozent Viabilität dargestellt. Die Viabilität in Prozent
wurde berechnet, indem das Verhältnis
der Färbung
von Experimentkulturen und Kontrollkulturen mit 100 multipliziert
wurde.
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Die
Ergebnisse sind in 1 dargestellt. Fehlerbalken
stellen die Standardabweichung der Messungen von vier unabhängigen Kammern
dar, und die Werte sind der Durchschnitt dieser Messungen.
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Der
TRAIL-enthaltende Überstand
verursachte eine signifikante Verringerung der Viabilität von Jurkat-Zellen.
Eine stärkere
Verringerung der Zellviabilität
resultierte aus dem Kontakt mit einer Kombination aus TRAIL-enthaltendem Überstand
und immobilisiertem Anti-Flag®-Antikörper M2. Eine mögliche Erklärung ist, dass
M2 die Vernetzung des Flag®/TRAIL-Rezeptor-Komplexes
erleichtert, wodurch die Stärke
der Signalisierung erhöht
wird.
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Fas-Ligand
demonstrierte die Fähigkeit,
Jurkat-Zellen zu töten.
Der Anti-Fas-Antikörper
M3 hemmte die Aktivität
des Fas-Liganden, jedoch nicht die Aktivität des TRAIL.
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Um
zu bestätigen,
dass die Änderungen
der Farbstoffumwandlung bei der Alamar-Blau-Untersuchung aufgrund des Zelltodes
zustande kamen, wurde die durch TRAIL induzierte Verringerung der
Zellviabilität durch
Färbung
der Zellen mit Trypan-Blau bestätigt.
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BEISPIEL 9: Lyse von Leukämie- und
Lymphomzellen
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In
Beispiel 5 und 8 induzierte TRAIL die Apoptose einer Leukämiezelllinie
(Jurkat) und einer Lymphomzelllinie (U937). Die folgende Studie
demonstriert ferner die Fähigkeit
von TRAIL, Leukämie-
und Lymphomzellen abzutöten.
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Die
in Tabelle I angegebenen humanen Zelllinien wurden auf eine Dichte
von 200.000 bis 500.000 Zellen pro ml in RPMI-Medium, das mit 10
% fötalem
Rinderserum, 100 μg/ml
Streptomycin und 100 μg/ml
Penicillin ergänzt
ist, kultiviert. Die Zellen (in 96-Kammern-Platten mit 50.000 Zellen
pro Kammer in einem Volumen von 100 μl) wurden für zwanzig Stunden mit konditionierten Überständen (10 μl pro Kammer)
von pDC409-Flag-shTRAIL-transfizierten CV1/EBNA-Zellen inkubiert.
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Die
Stoffwechselaktivität
wurde durch Umwandlung von Alamar-Blau-Farbstoff untersucht, mit
dem in Beispiel 8 beschriebenen Untersuchungsverfahren. Die Ergebnisse
sind in Tabelle I dargestellt.
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Um
zu bestätigen,
dass die Änderungen
der Farbstoffumwandlung in der Alamar-Blau-Untersuchung aufgrund des Zelltodes
auftraten, wurde die durch TRAIL induzierte Verringerung der Zellviabilität durch
Färbung
mit Trypan-Blau bestätigt.
Die Kristallviolett-Färbung,
durchgeführt
wie von Flick and Gifford (J. Immunol. Methods 68:167–175, 1984)
beschrieben, bestätigte
auch die in der Alamar-Blau-Untersuchung
gezeigten Ergebnisse. Die apoptotische Natur des Zelltodes wurde
durch die Trypan-Blau-Färbung und
Visualisierung der apoptotischen Fragmentierung durch Mikroskopie
bestätigt.
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Wie
in Tabelle I gezeigt, waren viele Krebszelllinien empfindlich gegen
TRAIL-mediierte Tötung.
Die Anfälligkeit
weiterer Zelltypen gegen TRAIL-mediierte Apoptose kann mit Hilfe
der in diesem Beispielabschnitt beschriebenen Untersuchungsverfahren
bestimmt werden.
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TRAIL
zeigte keine signifikante zytotoxische Wirkung auf die Zelllinien
THP-1, K562, Karpas 299 und MP-1. K299, auch bekannt als Karpas
299 (DSM-ACC31), wurde aus peripherem Blut einer mit hochgradigem, großzelligem
anaplastischem Lymphom diagnostizierten männlichen Versuchsperson (Fischer
et al., Blood 72:234, 1988) gewonnen. MP-1 ist eine spontan abgeleitete
EBV-transformierte B-Zelllinie
(Goodwin et al., Cell 73:447, 1993). Ohne an die Theorie gebunden
zu sein, ist es möglich,
dass diese vier Zelllinien keinen Rezeptor für TRAIL exprimieren, oder sind
durch die Aufwärtsregulierung
eines Genes gekennzeichnet, welches die Apoptose verhindert.
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BEISPIEL 10: Arten-übergreifende
Aktivität
von TRAIL
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Die
arten-übergreifende
Kreuzreaktivität
von humanem und murinem TRAIL wurde wie Folgt getestet. Murines
und humanes TRAIL wurden mit der humanen Melanomzelllinie A375 (ATCC
CRL 1619) inkubiert. Da es sich hierbei um eine adhärente Zelllinie
handelt, wurde eine Kristallviolett-Untersuchung anstelle von Alamar-Blau
verwendet, um die Zelllebensfähigkeit
zu bestimmen. A375-Zellen wurden in DMEM, welches mit 10 % fötalem Rinderserum,
100 μg/ml
Streptomycin und 100 μg/ml
Penicillin ergänzt
ist, kultiviert. Die Zellen (in 96-Kammer-Platten mit 10.000 Zellen
pro Kammer in einem Volumen von 100 μl) wurden für 72 Stunden mit dem in Beispiel
7 beschriebenen löslichen
murinen TRAIL inkubiert. Die Kristallviolettfärbung erfolgte wie von Flick
and Gifford (J. Immunol. Methods 68:167–175, 1984) beschrieben. Die
Ergebnisse demonstrierten, dass sowohl humanes als auch murines
TRAIL bei diesen humanen Zellen aktiv sind, wobei murines und humanes TRAIL
A375-Zellen abtöteten.
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Die
Fähigkeit
von humanem TRAIL, auf murine Zellen zu wirken, wurde mittels der
immortalisierten murinen Fibroblastenzelllinie L929 getestet. Die
Inkubation von L929-Zellen mit entweder humanem oder murinem TRAIL
resultierte in einer Verringerung der Kristallviolettfärbung und
zeigte somit, dass humanes wie auch murines TRAIL bei murinen Zellen
aktiv ist (deren Apoptose induziert). Zusätzlich zur Kristallviolett-Untersuchung
wurde der Zelltod auch durch Trypan-Blau-Färbung bestätigt.
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BEISPIEL 11: Lyse von
CMV-infizierten Zellen
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Das
folgende Experiment demonstriert, dass das in Beispiel 7 hergestellte
lösliche
Flag®-humane-TRAIL-Protein eine
zytotoxische Wirkung auf virusinfizierte Zellen hat.
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Normale
humane Gingivafibroblasten wurden bis zur Konfluenz in 24-Kammer-Platten
in 10 % CO2 und DMEM-Medium, welches mit
10 % fötalem
Rinderserum, 100 μg/ml
Streptomycin und 100 μg/ml
Penicillin ergänzt
ist, kultiviert. Proben der Fibroblasten wurden wie in 2 angegeben
behandelt. Die Cytokinkonzentrationen lagen bei 10 ng/ml für γ-Interferon
und 30 ng/ml für
lösliche
Flag®-humanes-TRAIL.
Alle Proben, welche TRAIL erhielten, erhielten auch einen zweifachen
gewichtsmäßigen Überschuss
an Anti-Flag®-Antikörper M2
(zuvor beschrieben), was die TRAIL-Aktivität erhöhte (wahrscheinlich durch Vernetzung).
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Die
Vorbehandlung von Zellen mit den angegebenen Cytokinen dauerte 20
Stunden. Um Zellen mit dem Cytomegalovirus (CMV) zu infizieren,
wurden Kulturmedien aspiriert, und die Zellen wurden mit CMV in DMEM
mit einer annähernden
MOI (Infektionsmultiplizität)
von 5 infiziert. Nach zwei Stunden wurde das Virus-enthaltende Medium
mit DMEM ersetzt, und die Cytokine wurden wie angegeben hinzugefügt. Nach
24 Stunden wurden die Zellen wie beschrieben (Flick and Gifford,
1984, oben) mit Kristallviolett-Farbstoff gefärbt. Die gefärbte Zelle
wurde zweimal mit Wasser gewaschen, in 200 μl 2 % Natrium-Deoxycholat zerstört, 5-Fach in
Wasser verdünnt
und die OD bei 570 nm gemessen. Die maximale prozentuale Färbung wurde
durch Normalisierung der ODs auf die Probe berechnet, welche die
größte Färbung zeigte. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit mehreren unabhängigen Experimenten erzielt.
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Die
in 2 dargestellten Ergebnisse demonstrieren, dass
TRAIL spezifisch CMV-infizierte Fibroblasten abtötete. Dieser Zelltod wurde
durch die Vorbehandlung der Zellen mit γ-Interferon verstärkt. Kein
signifikanter Tod von nichtvirusinfizierter Fibroblasten resultierte
aus dem Kontakt mit TRAIL.
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BEISPIEL 12: Untersuchung
zur Identifikation blockierender Antikörper
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Blockierende
Antikörper
die gegen TRAIL gerichtet sind, können durch Testen der Antikörper auf
ihre Fähigkeit,
eine bestimmte biologische Aktivität von TRAIL zu verhindern,
identifiziert werden. In der folgenden Untersuchung wurde ein monoklonaler
Antikörper
auf die Fähigkeit
getestet, die TRAIL-mediierte
Apoptose von Jurkat-Zellen zu inhibieren. Die Jurkat-Zelllinie ist
in Beispiel 5 beschrieben.
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Eine
Hybridomzelllinie, welche einen monoklonalen Antikörper, der
gegen ein Flag®/lösliches
humanes TRAIL-Fusionsprotein gezüchtet
ist, wurde bei der Untersuchung eingesetzt. Die Überstände der Hybridomkulturen wurden
mit 20 ng/ml Flag®/lösliches humanes TRAIL, welches
mit 40 ng/ml monoklonalem Anti-Flag®-Antikörper M2
vernetzt ist, in komplettem RPMI-Medium in einer 96-Kammer-Mikrotiterplatte
inkubiert. Eine äquivalente
Menge frisches Hybridomkulturmedium wurde zu Kontrollkulturen hinzugegeben.
Das Flag®/lösliche humane
TRAIL-Fusionsprotein und der monoklonale Antikörper mit der Bezeichnung M2
sind in Beispiel 7 beschrieben.
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Der
Hybridomüberstand
wurde mit einer 1:50 (v/v) Verdünnung
(Anfangskonzentration) angewandt, und mit zweifachen seriellen Verdünnungen
davon. Nach der Inkubation bei 37°C,
10 % CO2, für 30 Minuten, wurden 50.000
Jurkat-Zellen pro Kammer hinzugegeben, und die Inkubation wurde
für 20
Stunden fortgesetzt.
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Die
Zelllebensfähigkeit
wurde dann durch Messung der metabolischen Umwandlung von Alamar-Blau-Farbstoff bewertet.
Ein Untersuchungsverfahren der Alamar-Blau-Umwandlung ist in Beispiel
8 beschrieben. Man fand heraus, dass der monoklonale Antikörper die
durch Flag®/lösliches
humanes TRAIL induzierte Apoptose der Jurkat-Zellen verhindert.
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BEISPIEL 13: TRAIL-Blockierungsstudie
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Humane
mikrovaskuläre
Endothelzellen dermalen Ursprungs wurden für 16–18 Stunden mit Plasma von
Patienten mit thrombotischer thrombozytopenischer Purpura (TPP)
oder mit Kontrollplasma behandelt, entweder allein oder in Gegenwart
von polyklonalem Anti-TRAIL-Antiserum. Eine 1:2000 Verdünnung des
Antiserums wurde eingesetzt. Das Plasma stammte von zwei Patienten,
die unten mit Nr. 1 und Nr. 2 bezeichnet werden. Die für die Untersuchung
verwendeten Zellen waren MVEC-1 (HMVEC 2753, erworben von Clonetics, San
Diego, CA) und MVEC-2 (DHMVEC 30282, erworben von Cell Systems,
Kirkland, WA). Kulturen dieser Zellen können wie in Laurence et al.
(Blood 87:3245, 1996) beschrieben ist, aufrecht erhalten werden.
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Die
Ergebnisse waren folgende. Die gezeigten Daten stammen aus DNA-Histogrammen
von Zellen, die mit Propidiumiodid gefärbt sind, und „A0 peak" [„A0-Spitze] steht für die apoptotische Spitze (siehe
Oyaizu et al., Blood 82:3392, 1993; Nicoletti et al., J. Immunol.
Methods 139:271, 1991; und Laurence et al., Blood 75:696, 1990).
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Die
Daten zeigen, dass von TTP-Patienten abgeleitetes Plasma die Apoptose
von mikrovaskulären Endothelzellen
dermalen Ursprungs induziert. Diese Apoptose wurde durch gegen TRAIL
gerichtete polyklonale Antikörper
inhibiert.
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Deutsche Zeichnungsbeschriftung
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