-
Hintergrund
der Erfindung
-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegenden Erfindung betrifft ein neues Mitglied der Familie der
Tumornekrosefaktor-Rezeptoren. Spezifischer werden isolierte Nucleinsäuremoleküle bereitgestellt,
die einen Rezeptor 5 codieren, der eine humane, für den Zelltod
verantwortliche Domäne
enthält,
oder einfach "DR5". DR5-Polypeptide
werden ebenfalls bereitgestellt, ebenso wie Vektoren, Wirtszellen
und rekombinante Verfahren für
ihre Herstellung. Die Erfindung betrifft weiterhin Durchmusterungsverfahren
für die
Identifizierung von Agonisten und Antagonisten der DR5-Aktivität.
-
Stand der Technik
-
Zahlreiche
biologische Aktivitäten,
zum Beispiel die Reaktion auf gewisse Reize und natürliche biologische
Prozesse werden von Faktoren wie Cytokinen kontrolliert. Viele Cytokine
wirken über
Rezeptoren, indem sie die Rezeptoren besetzen und eine intrazelluläre Antwort
produzieren.
-
Zum
Beispiel sind die Tumornekrosefaktoren (TNF) alpha und beta Cytokine,
die über
TNF-Rezeptoren wirken, indem sie zahlreiche biologische Prozesse
regulieren, einschließlich
des Schutzes gegen eine Infektion und der Induktion von Schock und
Entzündungskrankheit.
Die TNF-Moleküle
gehören
zur "TNF-Liganden"-Superfamilie und wirken zusammen mit
ihren Rezeptoren oder Gegen-Liganden, der "TNF-Rezeptor"-Superfamilie. Bisher wurden neun Mitglieder
der TNF-Liganden-Superfamilie
identifiziert und zehn Mitglieder der TNF-Rezeptor-Superfamilie
wurden charakterisiert.
-
Unter
den Liganden befinden sich TNF-α,
Lymphotoxin-α (LT-α, auch als
TNF-β bekannt),
LT-β (gefunden
in dem komplexen Heterotrimeren LT-α2-β), FasL, CD40L, CD27L, CD30L,
4-IBBL, OX40L und Nervenwachstumsfaktor (NGF). Die Superfamilie
der TNF-Rezeptoren umfaßt
den p55TNF-Rezeptor, den p75TNF-Rezeptor,
das mit dem TNF-Rezeptor verwandte Protein, das FAS-Antigen oder
APO-1, CD40, CD27, CD30, 4-IBB, OX40, den p75-Rezeptor niedriger
Affinität
und den NGF-Rezeptor (Meager, A., Biologicals, 22: 291–295 (1994)).
-
Viele
Mitglieder der TNF-Liganden-Superfamilie werden von aktivierten
T-Zellen exprimiert,
was nahe legt, daß sie
für die
T-Zell-Wechselwirkungen mit anderen Zelltypen notwendig sind, die
der Zellontogenese und Zellfunktionen unterliegen. (Meager, A.,
vorstehend).
-
Beträchtlichen
Einblick in essentielle Funktionen von mehreren Mitgliedern der
TNF-Liganden-Familie wurde durch die Identifizierung und Erzeugung
von Mutanten gewonnen, denen die Expression dieser Proteine fehlt.
Zum Beispiel verursachen natürlicherweise
vorkommende Mutationen im FAS-Antigen und seinem Liganden eine lymphoproliferative
Krankheit (Watanabe-Fukunaga, R., et al., Nature 356: 314 (1992)),
was vielleicht ein Versagen beim programmierten Zelltod reflektiert.
Mutationen beim CD40-Liganden verursachen einen X-verknüpften Immundefizienzzustand,
der durch hohe Niveaus von Immunglobulin M und niedrigen Niveaus
von Immunglobulin G im Plazma charakterisiert ist, was eine fehlerhafte
T-Zell-abhängige B-Zell-Aktivierung
anzeigt (Allen, R. C. et al., Science 259: 990 (1993)). Gezielte
Mutationen des Nervenwachstumsfaktor-Rezeptors niedriger Affinität verursachen
eine Störung,
die durch fehlerhafte sensorische Innovation von peripheren Strukturen
charakterisiert ist (Lee, K. F. et al., Cell 69: 737 (1992)).
-
TNF
und LT-α sind
in der Lage, an zwei TNF-Rezeptoren zu binden (den 55- und 75-kd TNF-Rezeptor).
Eine große
Zahl an biologischen Effekten, die von TNF und LT-α hervorgerufen
werden, die durch ihre Rezeptoren wirken, umfassen die hämorrhagische
Nekrose von transplantierten Tumoren, die Cytotoxizität, eine
Rolle beim endotoxischen Schock, die Entzündung, die Immunregulation,
die Proliferation und antivirale Reaktionen, ebenso wie der Schutz
gegen die schädlichen
Effekte von ionisierender Strahlung. TNF und LT-α sind in die Pathogenese einer
großen
Reihe von Krankheiten involviert, einschließlich des endotoxischen Schocks,
der cerebralen Malaria, Tumore, Autoimmunkrankheiten, AIDS und Transplantat-Wirt-Abstoßung (Beutler,
B. und Von Huffel, C., Science 264: 667–668 (1994)). Mutationen im
p55-Rezeptor verursachen
eine erhöhte
Empfindlichkeit gegenüber
mikrobiellen Infektionen.
-
Darüber hinaus
wurde über
eine Domäne
von etwa 80 Aminosäuren
in der Nähe
des C-Terminus von TNFR1 (p55) und Fas als der "Domäne
des Zelltods" berichtet,
die für
die Übertragung
von Signalen für
den programmierten Zelltod verantwortlich ist (Tartaglia et al.,
Cell 74: 845 (1993)).
-
Die
Apoptose oder der programmierte Zelltod ist ein physiologischer
Prozeß,
der für
die normale Entwicklung und die Homöostase von vielzelligen Organismen
essentiell ist (H. Steller, Science 267: 1445–1449 (1995)). Störungen bei
der Apoptose tragen zur Pathogenese mehrerer menschlicher Krankheiten
bei, einschließlich
Krebs, neudegenerativen Störungen
und erworbenem Immundefizienzsyndrom (C. B. Thompson, Science 267:
1456–1462
(1995)). Kürzlich
fokussierte sich viel Aufmerksamkeit auf die Signalübertragung
und die biologische Funktion von zwei Zelloberflächenrezeptoren für den Zelltod,
Fas/APO-1 und TNFR-1 (J. L. Cleveland et al., Cell 81: 479–482 (1995);
A. Fraser et al., Cell 85: 781–784
(1996); S. Nagata et al., Science 267: 1449–56 (1995)). Beide sind Mitglieder
der Familie der TNF-Rezeptoren, die unter anderem auch TNFR-2, NGFR
niedriger Affinität,
CD40 und CD30 umfaßt
(C. A. Smith et al., Science 248: 1019–23 (1990); M. Tewari et al.,
in Modular Texts in Molecular and Cell Biology M. Purton, Heldin,
Carl, Hrsg. (Chapman und Hall, London, 1995). Während Familienmitglieder durch
die Anwesenheit von Cystein-reichen
Wiederholungen in ihren extrazellulären Domänen definiert werden, haben
Fas/APO-1 und TNFR-1 auch eine gemeinsame Region intrazellulärer Homologie,
die in geeigneter Weise als "Domäne für den Zelltods" bezeichnet wird,
die mit dem Suizidgen reaper von Drosophila entfernt verwandt ist
(P. Golstein et al., Cell 81: 185–186 (1995); K. White et al.,
Science 264: 677–83
(1994)). Die gemeinsame Domäne
für den
Zelltod legt nahe, daß beide
Rezeptoren mit einem verwandten Satz an signalübertragenden Molekülen wechselwirken,
die bis vor kurzem nicht identifiziert waren. Die Aktivierung von
Fas/APO-1 rekrutiert das die Domäne
für den
Zelltod enthaltende Adaptormolekül
FADD/MORT1 (A. M. Chinnaiyan et al., Cell 81: 505–12 (1995);
M. P. Boldin et al., J. Biol Chem 270: 7795–9 (1995); F. C. Kischkel et
al., EMBO 14: 5579–5588
(1995)), welches wiederum bindet und vermutlich FLICE/MACH1 aktiviert,
ein Mitglied der ICE/CED-3-Familie an pro-Apoptose- Proteasen (M. Muzio
et al., Cell 85: 817–827
(1996); M. P. Boldin et al., Cell 85: 803–815 (1996)). Während die
zentrale Rolle von Fas/APO-1 das Anstoßen des Zelltods ist, kann
TNFR-1 eine Reihe von verschiedenen biologischen Aktivitäten signalisieren – von denen
viele von seiner Fähigkeit
zur Aktivierung von NF-kB abstammen (L. A. Tartaglia et al., Immunol
Today 13: 151–3
(1992)). Dem entsprechend rekrutiert TNFR-1 das multivalente Adaptormolekül TRADD, das
wie FADD auch die Domäne
für den
Zelltod enthält
(H. Hsu et al., Cell 81: 495–504
(1995); H. Hsu et al., Cell 84: 299–308 (1996)). Durch seine Assoziation
mit einer Reihe von Signalmolekülen,
einschließlich
FADD, TRAF2 und RIP, kann TRADD sowohl Apoptose als auch die NF-kB-Aktivierung
signalisieren (H. Hsu et al., Cell 84: 299–308 (1996); H. Hsu et al.,
Immunity 4: 387–396
(1996)).
-
Kürzlich wurde
ein neuer Apoptose induzierender TNF-Ligand entdeckt. S. R. Wiley
et al. (Immunity 3: 673–682
(1995)) nannten das Molekül "mit TNF verwandter
Apoptose induzierender Ligand" oder
einfach "TRAIL". Das Molekül wurde
auch als "Apo-2-Ligand" oder "Apo-2L" bezeichnet. R. M.
Pitt et al., J. Biol. Chem. 271: 12687–12690 (1996). Dieses Molekül wurde
auch in der gleichzeitig anhängigen
provisorischen U.S.-Anmeldung No. 60/013,405 offenbart, die der
WO 97/33899 entspricht. Zur Vereinfachung wird das Molekül hier als
TRAIL bezeichnet.
-
Anders
als der FAS-Ligand, dessen Transkripte im Wesentlichen auf stimulierte
T-Zellen beschränkt zu
sein scheinen, werden signifikante Spiegel von TRAIL in vielen menschlichen
Geweben nachgewiesen (z.B. Milz, Lunge, Prostata, Thymus, Eierstock,
Dünndarm,
Dickdarm, periphere Blutlymphocyten, Plazenta, Niere) und wird von
einigen Zelllinien konstitutiv transkribiert. Es wurde gezeigt,
daß TRAIL
unabhängig
vom FAS-Liganden wirkt (Wiley et al., vorstehend). Es wurde auch
gezeigt, daß TRAIL
rasch die Apoptose aktiviert, innerhalb eines Zeitrahmens, der dem
des Signals für
den Zelltod durch Fas/Apo-1L ähnlich
ist, aber viel schneller als die durch TNF induzierte Apoptose.
S. A. Marsters et al., Current Biology 6: 750–752 (1996). Das Unvermögen von
TRAIL zur Bindung von TNFR-1, Fas oder das kürzlich identifizierte DR3 legt
nahe, daß TRAIL
mit einem einzigen Rezeptor(en) interagiert.
-
Es
wurden bereits mehrere einmalige Rezeptoren für TRAIL identifiziert. In der
gleichzeitig anhängigen
provisorischen U.S.-Anmeldung No. 60/035,722, die der WO 98/32856
entspricht, wird DR4 ein neuer Rezeptor für TRAIL offenbart, der eine
neue Domäne
für den
Zelltod enthält.
Vgl. Pan et al., Science 276: 111–113 (April 1997). Von dem
TR5-Rezeptor, dem Gegenstand der gleichzeitig anhängigen provisorischen
U.S.-Anmeldung No. 60/035,496, die der WO 98/30693 entspricht, wurde
gezeigt, daß er
TRAIL bindet. In der gleichzeitig anhängigen provisorischen U.S.-Anmeldung
No. 60/050,36, die der WO 98/54202 entspricht, wurde vorausgesagt,
daß der
TR10-Rezeptor wegen
der Sequenzhomologie mit DR4 auch TRAIL binden würde.
-
Die
Effekte der Liganden der TNF-Familie und der Rezeptoren der TNF-Familie werden in
den Prozessen des Säugersystems
von zahlreichen Funktionen variiert und beeinflußt, normalen und abnormalen.
Deshalb besteht ein eindeutiger Bedarf an der Identifikation und
Charakterisierung solcher Rezeptoren und Liganden, die die biologische
Aktivität
beeinflussen, im normalen und Krankheitszustand. Insbesondere besteht
Bedarf an der Isolierung und Charakterisierung zusätzlicher
neuer Rezeptoren, die TRAIL binden.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die
vorliegenden Erfindung stellt isolierte Nucleinsäuremoleküle bereit, die Nucleinsäuresequenzen umfassen,
die die Aminosäuresequenz,
die in 1 gezeigt wird (SEQ ID NO:
2) oder die Aminosäuresequenz,
die der cDNA-Clon codiert, der am 7. März 1997 als ATCC-Hinterlegung
No. 97920 hinterlegt wurde, codieren.
-
Die
vorliegenden Erfindung stellt auch rekombinante Vektoren bereit,
die die isolierten Nucleinsäuremoleküle der Erfindung
umfassen, und Wirtszellen, die die rekombinanten Vektoren enthalten,
ebenso Verfahren zur Herstellung solcher Vektoren und Wirtszellen
und ihre Verwendung für
die Produktion von DR5-Polypeptiden
oder –Peptiden
mit rekombinanten Techniken.
-
Die
Erfindung stellt weiterhin ein isoliertes DR5-Polypeptid bereit,
das eine Aminosäuresequenz
hat, die von einem hier beschriebenen Polynucleotid codiert wird.
-
Hier
werden auch diagnostische Tests offenbart, wie quantitative und
diagnostische Tests zum Nachweis von Spiegeln an DR5-Protein. So
kann zum Beispiel ein diagnostischer Test gemäß der Erfindung zum Nachweis
der Überexpression
von DR5 oder der löslichen
Form davon im Vergleich mit Proben von normalem Kontrollgewebe zum
Nachweis der Anwesenheit von Tumoren verwendet werden.
-
Von
den Liganden der Familie der Tumornekrosefaktoren (TNF) ist bekannt,
daß sie
zu den am meisten pleiotropen Cytokinen gehören, die eine hohe Anzahl an
zellulären
Reaktionen induzieren, einschließlich der Cytotoxizität, der antiviralen
Aktivität,
immunregulatorischer Aktivitäten
und der transkriptionalen Regulation mehrerer Gene. Die zelluläre Reaktion
auf Liganden der TNF-Familie umfassen nicht nur normale physiologische
Reaktionen, sondern auch Krankheiten, die mit erhöhter Apoptose
oder der Inhibition der Apoptose assoziiert sind. Die Apoptose – der programmierte
Zelltod – ist
ein physiologischer Mechanismus, der in die Entfernung von peripheren
T-Lymphocyten des Immunsystems involviert ist, und seine Deregulierung
kann zu einer Anzahl von verschiedenen pathogenen Prozessen führen. Erkrankungen,
die mit einem erhöhten
Zellüberleben
einhergehen, oder der Inhibierung der Apoptose, umfassen Krebs,
Autoimmunkrankheiten, virale Infektionen, Entzündung, Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung,
akute Transplantatabstoßung
und chronische Transplantatabstoßung. Erkrankungen, die mit
einer erhöhten
Apoptose einhergehen, sind AIDS, neurodegenerative Krankheiten,
myelodisplastische Syndrome, ischämische Verletzung, von einem
Toxin induzierte Lebererkrankung, der septische Schock, die Kachexie
und die Anorexie.
-
Somit
wird die Verwendung eines Agonisten, der zur Erhöhung der von DR5 vermittelten
Signalübertragung
in der Lage ist, bei der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zur Erhöhung
der Apoptose angestrebt, die von einem Liganden der TNF-Familie
induziert wurde, was die Verabreichung einer wirksamen Menge der
besagten pharmazeutischen Zusammensetzung an eine Zeile involviert,
die das DR5-Polypeptid exprimiert. Vorzugsweise wird die von DR5
vermittelte Signalübertragung
erhöht,
um eine Krankheit zu behandeln, bei der eine verminderte Apoptose
gezeigt wird.
-
Bei
einem weiteren Aspekt wird die Verwendung eines Antagonisten, der
zur Verminderung der von DR5 vermittelten Signalübertragung in der Lage ist,
bei der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Inhibierung
der Apoptose angestrebt, die von einem Liganden der TNF-Familie
induziert wurde, was die Verabreichung einer wirksamen Menge der
besagten pharmazeutischen Zusammensetzung an eine Zelle involviert,
die das DR5-Polypeptid exprimiert. Vorzugsweise wird die von DR5
vermittelte Signalübertragung
vermindert, um eine Krankheit zu behandeln, bei der eine erhöhte Apoptose
gezeigt wird.
-
Ob
ein Kandidat als "Agonist" oder "Antagonist", wie hier beschrieben,
die Apoptose verstärken
oder inhibieren kann, kann unter Verwendung von im Stand der Technik
bekannten Tests für
die zelluläre
Reaktion auf Liganden/Rezeptoren der TNF-Familie bestimmt werden,
einschließlich
derer, die nachstehend detaillierter beschrieben werden. Somit wird
in einem weiteren Aspekt ein Durchmusterungsverfahren für die Bestimmung beschrieben,
ob ein Kandidat als Agonist oder Antagonist in der Lage ist, die
zelluläre
Reaktion auf Liganden der TNF-Familie
zu verstärken
oder zu inhibieren. Das Verfahren involviert das Inkontaktbringen
von Zellen, die das DR5-Polypeptid exprimieren, mit einer Kandidatenverbindung
und einem Liganden der TNF-Familie, das Testen einer zellulären Reaktion
und den Vergleich der zellulären
Reaktion mit einer zellulären
Standardreaktion, wobei der Standard getestet wird, wenn der Kontakt
in der Abwesenheit der Kandidatenverbindung hergestellt wird, wobei
eine erhöhte
zelluläre
Reaktion gegenüber
dem Standard anzeigt, daß die
Kandidatenverbindung ein Agonist des Liganden/Rezeptor-Signalweges
ist und eine verminderte zelluläre
Reaktion im Vergleich mit dem Standard anzeigt, daß die Kandidatenverbindung
ein Antagonist des Liganden/Rezeptor-Signalweges ist. Mit der Erfindung
kann eine Zelle, die das DR5-Polypeptid exprimiert, mit einem endogen
oder exogen verabreichten Liganden der TNF-Familie in Kontakt gebracht
werden.
-
Kurze Beschreibung der
Figuren
-
1 zeigt die Nucleotid (SEQ ID NO: 1)-
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 2) von DR5. Es wird vorausgesagt, daß die Aminosäuren 1–51 (unterstrichen)
das Signalpeptid darstellen (Aminosäurereste von etwa –51 bis
etwa –1
in SEQ ID NO: 2); die Aminosäurereste
52–184
stellen die extrazelluläre
Domäne
dar (Aminosäurereste
von etwa 1 bis etwa 133 in SEQ ID NO: 2); die Aminosäurereste
185–208 (unterstrichen)
stellen die Transmembrandomäne
dar (Aminosäurereste
von etwa 134 bis etwa 157 in SEQ ID NO: 2); und die Aminosäurereste
209–411
stellen die intrazelluläre
Domäne
dar (Aminosäurereste
von etwa 158 bis etwa 360 in SEQ ID NO: 2), von denen die Aminosäuren 324–391 (kursiv)
die Domäne
für den
Zelltod darstellen (Aminosäurereste
von etwa 273 bis etwa 340 in SEQ ID NO: 2).
-
2 zeigt die Regionen der Ähnlichkeit
zwischen den Aminosäuresequenzen
von DR5 (HLYBX88), menschlichem Tumornekrosefaktor-Rezeptor 1 (h
TNFR1) (SEQ ID NO: 3), menschlichem Fas-Protein (SEQ ID NO: 4) und
Rezeptor 3, der die Domäne
für den
Zelltod enthält
(SEQ ID NO: 5). Der Vergleich wurde unter Verwendung des Clustal-Verfahrens
mit dem Megalign-Programm gemacht, das in der DNA Star-Folge von Programmen
enthalten ist.
-
3 zeigt
eine Analyse der DR5-Aminosäuresequenz.
Es werden alpha, beta, Wende- und Spiralenbereiche gezeigt; Hydrophilie
und Hydrophobie; amphipathische Regionen; flexible Regionen; der
antigene Index und die Oberflächenwahrscheinlichkeit.
In der Graphik "Antigener
Index – Jameson-Wolf" entsprechen die Aminosäurereste
von etwa 62 bis etwa 110, von etwa 119 bis etwa 164, von etwa 224
bis etwa 271, und von etwa 275 bis etwa 370, wie in 1 dargestellt,
den gezeigten hoch antigenen Regionen des DR5-Proteins. Diese hoch
antigenen Fragmente in 1 entsprechen
in SEQ ID NO: 2 jeweils den folgenden Fragmenten: Aminosäurereste
von etwa 11 bis etwa 59, von etwa 68 bis etwa 113, von etwa 173
bis etwa 220 und von etwa 224 bis etwa 319.
-
4 zeigt
die Nucleotidsequenzen (HAPBU13R und HSBBU76R) von zwei cDNA-Molekülen, die
mit der Nucleotidsequenz von 1 (SEQ
ID NO: 1) verwandt sind.
-
5A ist
ein Balkendiagramm, das zeigt, daß die Überexpression von DR5 Apoptose
in humanen MCF7-Brustkrebszellen induzierte. 5B ist
ein Balkendiagramm, das zeigt, daß die Überexpression von DR5 Apoptose
in humanem epitheloidem Karzinom (Hela) induzierte. 5C ist
ein Balkendiagramm, das zeigt, daß die von DR5 induzierte Apoptose
von den Caspase-Inhibitoren CrmA und z-VAD-fmk blockiert wurde, des dominant negative
FADD aber ohne Effekt war. 5D ist
ein Immunblot, der zeigt, daß in
vivo DR5, wie DR4, nicht mit FADD und TRADD interagierte. 5E ist
ein Balkendiagramm, das zeigt, daß eine dominant negative Version
eines neu identifizierten FLICE-ähnlichen
Moleküls,
FLICE2 (Vincenz, C. et al., J. Biol. Chem. 272: 6578 (1997)), die
von DR5 induzierte Apoptose effizient blockierte, während das
dominant negative FLICE unter Bedingungen, die es blockierte, nur
einen partiellen Effekt hatte. Es zeigt auch, daß TNFR-1 die Apoptose effektiv
blockierte.
-
6A ist
ein Immunblot, der zeigt, daß DR5-Fc
(ebenso wie DR4 und TRID) spezifisch TRAIL banden, aber nicht den
verwandten cytotoxischen Liganden TNFα. Die untere Graphik von 6A zeigt
den Input, den Fc-Fusionen bei dem Bindungstest darstellen. 6B ist
ein Balkendiagramm, das zeigt, daß DR5-Fc die Fähigkeit
von TRAIL zur Induktion der Apoptose blockierte. Die in 6B gezeigten
Daten (±SD)
sind der Prozentsatz an apoptotischen Kernen unter den insgesamt
gezählten
Kernen (n = 4). 6C ist ein Balkendiagramm, das
zeigt, daß DR5-Fc
keinen Effekt auf die Apoptose hatte, den von TNFα induzierten
Zelltod unter Bedingungen, bei denen TNFR1-Fc das Abtöten durch
TNFα vollständig aufhob.
-
Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
-
Die
vorliegende Erfindung stellt isolierte Nucleinsäuremoleküle bereit, die ein Polynucleotid
umfassen, das ein DR5-Polypeptid codiert, das die Aminosäuresequenz
hat, die in 1 (SEQ ID NO: 2) gezeigt
ist, oder ein Fragment des Polypeptids. Das DR5-Polypeptid der vorliegenden
Erfindung zeigt eine Sequenzhomologie mit anderen bekannten Rezeptoren
der TNFR-Familie, die eine Domäne
für den
Zelltod enthalten, einschließlich
humanem TNFR-L, DR3 und Fas (2). Die
in 1 (SEQ ID NO: 1) gezeigte Nucleotidsequenz
wurde durch Sequenzierung von cDNA-Clonen wie HLYBX88 erhalten,
der am 7. März
1997 bei der American Type Culture Collection, 12301 Park Lawn Drive,
Rockville, Maryland 20852 hinterlegt wurde und der die Zugangsnummer
97920 erhielt. Der hinterlegte Clon ist in dem pSport 1-Plasmid
(Life Technologies, Gaithersburg, MD) enthalten.
-
Nucleinsäuremoleküle
-
Außer anders
angegeben wurden alle Nucleotidsequenzen, die durch Sequenzierung
bestimmt wurden, unter Verwendung eines automatischen DNA-Sequenziergeräts (wie
dem Modell 373 von Applied Biosystems, Inc.) bestimmt, und alle
Aminosäuresequenzen
der Polypeptide, die von hier bestimmten DNA-Molekülen codiert
wurden, wurden durch die Translation der wie vorstehend bestimmten
DNA-Sequenz bestimmt. Deshalb
kann, wie im Stand der Technik für
jede DNA-Sequenz bekannt ist, die auf diesem automatischen Weg bestimmt
wurde, jede hier bestimmte Nucleotidsequenz einige Fehler enthalten.
Nucleotidsequenzen, die automatisch bestimmt werden, sind typischerweise
mindestens zu 90% identisch, mehr typischerweise mindestens zu 95%
bis zu mindestens zu 99,9% identisch mit der tatsächlichen
Nucleotidsequenz des sequenzierten DNA-Moleküls. Die tatsächliche
Sequenz kann präziser
auf anderen Wegen bestimmt werden, einschließlich manueller DNA-Sequenzierungsverfahren,
die im Stand der Technik gut bekannt sind. Wie im Stand der Technik
auch bekannt ist, wird eine einzige Insertion oder Deletion in einer
bestimmten Nucleotidsequenz im Vergleich mit der tatsächlichen
Sequenz eine Rahmenverschiebung bei der Translation der Nucleotidsequenz
verursachen, so daß die
vorhergesagte Aminosäuresequenz,
die die bestimmte Nucleotidsequenz codiert, vollständig unterschiedlich
sein wird zu der Aminosäuresequenz,
die tatsächlich
von dem sequenzierten DNA-Molekül
codiert wird, beginnend mit dem Punkt einer solchen Insertion oder
Deletion.
-
Unter
Verwendung der hier bereitgestellten Information, wie der in der
SEQ ID NO: 1 dargestellten Nucleinsäuresequenz, kann ein Nucleinsäuremolekül der vorliegenden
Erfindung, das ein DR5-Polypeptid codiert, unter Verwendung von
Standard-Clonierungsverfahren und –Durchmusterungsverfahren erhalten
werden, wie diejenigen für
die Clonierung von cDNAs unter Verwendung von mRNA als Ausgangsmaterial.
Beispielhaft für
die Erfindung wurde das Nucleinsäuremolekül der Erfindung
in cDNA-Banken von den folgenden Geweben identifiziert: primäre dendritische
Zellen, Endothelgewebe, Milz, chronischer lymphozytischer Leukämie und
humanen Thymusstromazellen.
-
Die
bestimmte Nucleotidsequenz der DR5-cDNA von SEQ ID NO: 1 enthält einen
offenen Leserahmen, der ein Protein von etwa 411 Aminosäureresten
codiert, dessen Initiationscodon an Position 130–132 der in 1 (SEQ
ID NO: 1) gezeigten Nucleotidsequenz ist, mit einer Leader-Sequenz
von etwa 51 Aminosäureresten.
Von den bekannten Mitgliedern der Familie der TNF-Rezeptoren zeigt
das DR5-Polypeptid der Erfindung das höchste Maß an Homologie mit humanen
TNFR1-, FAS- und DR3-Polypeptiden,
die in 2 gezeigt sind, einschließlich signifikanter Sequenzhomologie über mehrere
Cystein-reiche Domänen.
Die Homologie, die DR5 mit anderen Rezeptoren zeigt, die eine Domäne für den Zelltod
enthalten, legt stark nahe, daß auch DR5
ein Rezeptor ist, der eine Domäne
für den
Zelltod enthält,
mit der Fähigkeit
zur Induktion der Apoptose. Von DR5 wurde auch gezeigt, daß es TRAIL
bindet.
-
Wie
angezeigt, stellt die vorliegende Erfindung auch die reife Form/reifen
Formen der DR5-Proteins der vorliegenden Erfindung bereit. Gemäß der Signalhypothese
haben Proteine, die von Säugerzellen
sezerniert werden, eine Signal- oder sekretorische Leadersequenz,
die von dem reifen Protein abgespalten wird, nachdem der Export
der wachsenden Proteinkette durch das rohe endoplasmatische Retikulum
initiiert wurde. Die meisten Säugerzellen
und sogar Insektenzellen spalten sezernierte Proteine mit derselben
Spezifität.
In einigen Fällen
ist jedoch die Spaltung eines sezernierten Proteins nicht vollkommen
einheitlich, was in zwei oder mehr reifen Arten des Proteins resultiert.
Des weiteren ist seit langem bekannt, daß die Spaltspezifität eines
sezernierten Proteins letztlich durch die Primärstruktur des vollständigen Proteins
bestimmt wird, das heißt,
sie ist inhärent
in der Aminosäuresequenz
des Polypeptids.
-
Deshalb
stellt die vorliegende Erfindung eine Nucleotidsequenz bereit, die
das reife DR5-Polypeptid codiert, das eine Aminosäuresequenz
hat, die der cDNA-Clon codiert, der in dem Wirt enthalten ist, der
als ATCC-Hinterlegung No. 97920 identifiziert ist, und wie gezeigt
in 1 (SEQ ID NO: 2). Mit dem reifen DR5-Protein,
das die Aminosäuresequenz
hat, die die cDNA-Clone codieren, die in dem Wirt enthalten sind, der
als ATCC-Hinterlegung No. 97920 identifiziert ist, ist die reife
Form/sind die reifen Formen des DR5-Proteins gemeint, das durch
Expression des vollständigen
offenen Leserahmens in einer Säugerzelle
(z.B. COS-Zellen, wie nachstehend beschrieben) produziert wird,
der von der humanen DNA-Sequenz des Clons codiert wird, der in dem
Vektor in dem hinterlegten Wirt enthalten ist. Wie nachstehend angezeigt,
kann das reife DR5, das die Aminosäuresequenz hat, die der cDNA-Clon
codiert, der in der ATCC-Hinterlegung No. 97920 enthalten ist, sich
von dem "reifen" DR5-Protein unterscheiden,
das in SEQ ID NO: 2 gezeigt ist, (Aminosäuren von etwa 1 bis etwa 360),
oder auch nicht, in Abhängigkeit
von der Genauigkeit der vorhergesagten Spaltstelle, basierend auf
der Computer-Analyse.
-
Verfahren
für die
Vorhersage, ob ein Protein einen sekretorischen Leader hat ebenso
wie die Spaltstelle für
die Leadersequenz, stehen zur Verfügung. Zum Beispiel kann das
Verfahren von McGeoch (Virus Res. 3: 271–286 (1985)) und von von Heinje
(Nucleic Acids Res. 14: 4683–4690
(1986)) verwendet werden. Die Genauigkeit der Vorhersage der Spaltstellen
von bekannten sekretorischen Proteinen der Säuger bei jedem dieser Verfahren
ist im Bereich von 75–80%.
Von Heinje, vorstehend. Die beiden Verfahren produzieren jedoch
nicht immer denselben/dieselben vorhergesagten Spaltpunkt(e) für ein vorgegebenes
Protein.
-
Im
vorliegenden Fall wurde die vorhergesagte Aminosäuresequenz des vollständigen DR5-Polypeptids
der vorliegenden Erfindung mit einem Computerprogramm ("PSORT") analysiert. Vgl.
K. Nakai und M. Kanehisa, Genomics 14: 897–911 (1992). PSORT ist ein
Expertensystem für
die Vorhersage der zellulären
Lage eines Proteins aufgrund seiner Aminosäuresequenz. Als ein Teil der
Computervorhersage der Lage werden die Verfahren von McGeoch von
von Heinje eingebaut. Die Analyse mit dem PSORT-Programm sagte die Spaltstellen
zwischen den Aminosäuren
51 und 52 in 1 (–1 und 1 in SEQ ID NO: 2) voraus.
Danach wurden die vollständigen
Aminosäuresequenzen
durch visuelle Inspektion unter Anwendung einer einfachen Form der
(–1, –3)-Regel
von von Heinje, vorstehend, weiter analysiert. Damit wird vorausgesagt,
daß die
Leadersequenz für
das DR5-Protein
aus den Aminosäureresten
von etwa 1 bis etwa 51 besteht, unterstrichen in 1 (entsprechend
von etwa –51
bis etwa 1 in SEQ ID NO: 2), während
das vorhergesagte reife DR5-Protein aus den Resten von etwa 52 bis
etwa 411 in 1 besteht (entsprechend
von etwa 1 bis etwa 360 in SEQ ID NO: 2).
-
Wie
angegeben können
die Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung in der Form von RNA sein, wie mRNA, oder in der Form von
DNA, einschließlich
zum Beispiel cDNA und genomische DNA, die durch Clonierung erhalten
oder synthetisch produziert wurde. Die DNA kann doppelsträngig oder
einzelsträngig
sein. Einzelsträngige
DNA kann der codierende Strang sein, auch bekannt als der Sense-Strang, oder sie kann
der nicht codierende Strang sein, auch bekannt als der Antisense-Strang.
-
Mit "isoliertem/isolierten" Nucleinsäuremolekül(en) ist
ein Nucleinsäuremolekül gemeint,
DNA oder RNA, das aus seiner natürlichen
Umgebung entfernt wurde. Zum Beispiel werden rekombinante DNA-Moleküle, die
in einem Vektor enthalten sind, für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung als isoliert betrachtet. Weitere Beispiele für isolierte
DNA-Moleküle
umfassen rekombinante DNA-Moleküle,
die in heterolgen Wirtszellen enthalten sind oder gereinigte (partiell
oder im Wesentlichen) DNA-Moleküle in Lösung. Isolierte
RNA-Moleküle umfassen
in vivo- oder in vitro-RNA-Transkripte
von DNA-Molekülen
der vorliegenden Erfindung. Isolierte Nucleinsäuremoleküle gemäß der vorliegenden Erfindung
umfassen weiterhin solche Moleküle,
die synthetisch produziert wurden.
-
Isolierte
Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung umfassen DR5-DNA-Moleküle, die
einen offenen Leserahmen (ORF) umfassen, wie gezeigt in SEQ ID NO:
1; DNA-Moleküle,
die die codierende Sequenz für
das reife DR5-Protein umfassen; und DNA-Moleküle, die eine Sequenz umfassen,
die wesentlich unterschiedlich ist zu den vorstehend beschriebenen,
die aber wegen der Degeneration des genetischen Codes noch ein DR5-Protein
codieren. Natürlich
ist der genetische Code im Stand der Technik gut bekannt. Somit wäre es für den Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet Routine, solche degenerierten Varianten herzustellen.
-
Bei
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung isolierte Nucleinsäuremoleküle bereit,
die das DR5-Polypeptid codieren, das eine Aminosäuresequenz hat, die von dem
cDNA-Clon in dem Plasmid codiert wird, das als ATCC-Hinterlegung
No. 97920 am 7. März
1997 hinterlegt wurde. Bei einer weiteren Ausführungsform werden Nucleinsäuremoleküle bereit
gestellt, die das reife DR5-Protein codieren oder das DR5-Polypeptid
voller Länge,
dem das N-terminale Methionin fehlt. Die Erfindung stellt weiterhin
ein isoliertes Nucleinsäuremolekül bereit,
das die Nucleotidsequenz hat, die in SEQ ID NO: 1 gezeigt ist, oder
die Nucleotidsequenz der DR5-cDNA, die in dem vorstehend beschriebenen
hinterlegten Clon enthalten ist, oder ein Nucleinsäuremolekül, das eine
Sequenz hat, die zu einer der vorstehenden Sequenzen komplementär ist. Solche
isolierten Moleküle,
insbesondere DNA-Moleküle, sind
als Sonden für
die Kartierung mittels in situ-Hybridisierung mit Chromosomen von
Nutzen, und für
den Nachweis der Expression des DR5-Gens in humanem Gewebe, zum
Beispiel mit der Northern Blot-Analyse.
-
Die
vorliegende Erfindung ist weiterhin auf Fragmente der hier beschriebenen
isolierten Nucleinsäuremoleküle gerichtet.
Mit einem Fragment eines isolierten DNA-Moleküls, das die Nucleotidsequenz
der hinterlegten cDNA hat, die in SEQ ID NO: 1 gezeigte Nucleotidsequenz,
oder der dazu komplementäre
Strang, sind DNA-Fragmente
mit einer Länge
von mindestens 15 nt gemeint, und mehr bevorzugt von mindestens
20 nt, noch mehr bevorzugt von mindestens 30 nt, und noch mehr bevorzugt
von mindestens 40, 50, 100, 150, 200, 250, 300, 400 oder 500 nt.
Diese Fragmente haben viele Verwendungen, die diagnostische Sonden
und Primer umfassen, wie hier diskutiert, sind aber nicht darauf
beschränkt.
Natürlich
sind auch größere DNA-Fragmente
mit einer Länge
von 500–1500
nt gemäß der vorliegenden
Erfindung von Nutzen, wie es Fragmente sind, die dem Großteil der,
wenn nicht der gesamten, Nucleotidsequenz der hinterlegten cDNA
entsprechen, oder wie gezeigt in SEQ ID NO: 1. Mit einem Fragment
mit einer Länge
von mindestens 20 nt sind zum Beispiel Fragmente gemeint, die 20
oder mehr aufeinanderfolgende Basen der Nucleotidsequenz der hinterlegten
DNA enthalten oder der in SEQ ID NO: 1 gezeigten Nucleotidsequenz.
-
Bevorzugte
Nucleinsäurefragmente
der vorliegenden Erfindung umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Nucleinsäuremoleküle, die
codieren: ein Polypeptid, das die extrazelluläre Domäne von DR5 umfaßt (Aminosäurereste
von etwa 52 bis etwa 184 in 1 (von
etwa 1 bis etwa 133 in SEQ ID NO: 2)); ein Polypeptid, das die Transmembrandomäne von DR5
umfaßt
(Aminosäurereste
von etwa 185 bis etwa 208 in 1 (von etwa
134 bis etwa 157 in SEQ ID NO: 2)); ein Polypeptid, das die intrazelluläre Domäne von DR5
umfaßt
(Aminosäurereste
von etwa 209 bis etwa 411 in 1 (von
etwa 158 bis etwa 360 in SEQ ID NO: 2)); und ein Polypeptid, das
die Domäne
für den
Zelltod von DR5 umfaßt
(Aminosäurereste
von etwa 324 bis etwa 391 in 1 (von
etwa 273 bis etwa 340 in SEQ ID NO: 2)). Da die Lage dieser Domänen durch
Computergraphik vorhergesagt wurde, würde der Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet anerkennen, daß die Aminosäurereste,
die diese Domänen
bilden, leicht variieren können
(z.B. durch etwa 1 bis 15 Reste), in Abhängigkeit von den Kriterien,
die für
die Definition jeder Domäne
verwendet wurden.
-
Bevorzugte
Nucleinsäurefragmente
der Erfindung codieren ein DR5-Polypeptid voller Länge, dem
die Nucleotide fehlen, die das Amino-terminale Methionin codieren
(Nucleotide 130–132
in SEQ ID NO: 1), da bekannt ist, daß das Methionin natürlicherweise
abgespalten wird und solche Sequenzen können bei der gentechnischen
Herstellung von DR5-Expressionsvektoren von Nutzen sein. Polypeptide,
die solche Polynucleotide codieren, werden von der Erfindung auch
erfaßt.
-
Bevorzugte
Nucleinsäurefragmente
der vorliegenden Erfindung umfassen weiterhin Nucleinsäuremoleküle, die
ein Epitop tragende Teile des DR5-Proteins codieren. Insbesondere
umfassen solche Nucleinsäurefragmente,
sind aber nicht beschränkt
auf, Nucleinsäuremoleküle, die
codieren: ein Polypeptid, das die Aminosäurereste von etwa 62 bis etwa
110 in 1 umfaßt (etwa 11 bis etwa 59 in
SEQ ID NO: 2); ein Polypeptid, das die Aminosäurereste von etwa 119 bis etwa
164 in 1 umfaßt (etwa 68 bis etwa 113 in
SEQ ID NO: 2); ein Polypeptid, das die Aminosäurereste von etwa 224 bis etwa
271 in 1 umfaßt (etwa 173 bis etwa 220 in
SEQ ID NO: 2); und ein Polypeptid, das die Aminosäurereste
von etwa 275 bis etwa 370 in 1 umfaßt (etwa
224 bis etwa 319 in SEQ ID NO: 2). Die Erfinder haben bestimmt,
daß die
vorstehenden Polypeptidfragmente antigene Regionen des DR5-Proteins
sind. Verfahren für
die Bestimmung solcher, ein Epitop tragender Teile des DR5-Proteins
werden im Detail nachstehend beschrieben.
-
Außerdem werden
hier Nucleinsäuremoleküle beschrieben,
die Nucleotidsequenzen haben, die verwandt sind mit längeren Teilen
von SEQ ID NO: 1 und die aus den folgenden verwandten cDNA-Clonen
bestimmt wurden: HAPBU13R (SEQ ID NO: 6) und HSBBU76R (SEQ ID NO:
7). Die Nucleotidsequenzen von HAPBU13R und HSBBU76R sind in 4 gezeigt.
-
Weiterhin
umfaßt
die Erfindung ein Polynucleotid, das irgendeinen Teil von mindestens
30 Nucleotiden, vorzugsweise mindestens 50 Nucleotiden, von SEQ
ID NO: 1 von Rest 284 bis 1.362, vorzugsweise von 284 bis 681, umfaßt.
-
Ebenfalls
wird hier ein isoliertes Nucleinsäuremolekül offenbart, das ein Polynucleotid
umfaßt,
das unter stringenten Hybridisierungsbedingungen mit einem Teil
des Polynucleotids in einem Nucleinsäuremolekül der vorstehend beschriebenen
Erfindung hybridisiert, zum Beispiel die cDNA-Clone, die in der
ATCC-Hinterlegung No. 97920 enthalten sind. Unter "stringenten Hybridisierungsbedingungen" ist die Inkubation übernacht bei
42°C in
einer Lösung
gemeint, die umfaßt:
50% Formamid, 5 × SSC
(150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
7,6), 5 × Denhardt's Lösung, 10%
Dextransulfat und 20 g/ml denaturierte, gescherte Lachssperma-DNA,
gefolgt von Waschen der Filter in 0,1 × SSC bei etwa 65°C.
-
Mit
einem Polynucleotid, das mit einem "Teil" eines
Polynucleotids hybridisiert, ist ein Polynucleotid (DNA oder RNA)
gemeint, das mit mindestens 15 Nucleotiden (nt) hybridisiert, und
mehr bevorzugt mit mindestens 20 nt, noch mehr bevorzugt mit mindestens
30 nt und noch mehr bevorzugt mit 30–70 oder 80–150 nt, oder der gesamten
Länge des
Referenzpolynucleotids. Diese sind als diagnostische Sonden und
Primer von Nutzen, wie vorstehend diskutiert und detaillierter nachstehend.
-
Mit
einem Teil eines Polynucleotids von "mindestens 20 nt Länge" sind zum Beispiel 20 oder mehr aufeinanderfolgende
Nucleotide von der Nucleotidsequenz des Referenzpolynucleotids gemeint
(d.h. die hinterlegte cDNA oder die in SEQ ID NO: 1 gezeigte Nucleotidsequenz).
-
Natürlich wäre ein Polynucleotid,
das nur mit einer Poly A-Sequenz (wie dem 3'-terminalen poly(A)-Schwanz der in 1 (SEQ ID NO: 1) gezeigten DR5-cDNA) oder
mit einer komplementären
Strecke von T (oder U)-Resten hybridisiert, nicht in einem Polynucleotid
der Erfindung eingeschlossen, das verwendet wird, um mit einem Teil
der Nucleinsäure
der Erfindung zu hybridisieren, da ein solches Polynucleotid mit
jedem Nucleinsäuremolekül hybridisieren
würde,
das einen poly(A)-Schwanz
oder das Komplementäre
dazu enthält
(d.h. praktisch jeder doppelsträngige
cDNA-Clon).
-
Wie
gesagt können
die Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung, die ein DR5-Polypeptid codieren, die codierende Sequenz
für das
reife Polypeptid selbst umfassen; die codierende Sequenz für das reife Polypeptid
und zusätzlich
Sequenzen, wie solche, die eine Leader- oder sekretorische Sequenz
umfassen, wie eine prä-
oder pro- oder präpro-Proteinsequenz;
die codierende Sequenz für
das reife Polypeptid, mit oder ohne die vorstehend erwähnten zusätzlichen
codierenden Sequenzen, zusammen mit zusätzlichen nicht codierenden
Sequenzen, einschließlich
zum Beispiel, aber nicht darauf beschränkt, Introns und nicht codierende 5'- und 3'-Sequenzen, wie die
transkribierten, nicht translatierten Sequenzen, die bei der Transkription
eine Rolle spielen, bei der mRNA-Prozessierung – einschließlich Splice-
und Polyadenylierungssignale, zum Beispiel – der Ribosomenbindung und
der Stabilität
der mRNA; zusätzliche
codierende Sequenzen, die zusätzliche
Aminosäuren
codieren, wie diejenigen, die zusätzliche Funktionalitäten bereitstellen.
So kann zum Beispiel das Polypeptid mit einer Markersequenz fusioniert
werden, wie einem Peptid, welches die Reinigung des fusionierten
Polypeptids erleichtert. Bei gewissen bevorzugten Ausführungsformen
dieses Aspekts der Erfindung ist die Markersequenz ein hexa-Histidinpeptid,
wie die Markierung, die in dem pQE-Vektor (Qiagen, Inc.) bereitgestellt
wird, unter anderem, von denen viele im Handel erhältlich sind.
Wie zum Beispiel bei Gentz et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:
821–824
beschrieben, stellt das hexa-Histidin eine einfache Reinigung des Fusionproteins
bereit. Die "HA"-Markierung ist ein
anderes Peptid, das für
die Reinigung von Nutzen ist, das einem Epitop entspricht, das von
dem Influenza-Hämagglutinin-Protein
abgeleitet ist, das von Wilson et al., Cell 37: 767–778 (1984)
beschrieben wurde. Wie nachstehend diskutiert umfassen andere solche
Fusionproteine den DR5-Rezeptor, der am N- oder C-Terminus mit Fc
fusioniert ist.
-
Zusätzlich werden
hier Varianten der Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung beschrieben, die Teile, Analoga oder Derivate des DR5-Rezeptors
codieren. Varianten können
natürlicherweise
vorkommen, wie eine natürliche
allelische Variante. Mit einer "allelischen
Variante" ist eine
von mehreren alternativen Formen eines Gens gemeint, das einen bestimmten
Locus auf einem Chromosom eines Organismus einnimmt. Genes II, Lewin,
B., Hrsg., John Wiley & Sons,
New York (1985). Nicht natürlicherweise
vorkommende Varianten können
unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten Mutagenesetechniken
produziert werden.
-
Solche
Varianten umfassen diejenigen, die durch Nucleotidsubstitutionen,
-deletionen oder -additionen produziert werden, die ein oder mehrer
Nucleotide umfassen können.
Die Varianten können
in codierenden oder nicht codierenden Regionen verändert werden,
oder beides. Veränderungen
in den codierenden Regionen können
konservative oder nicht konservative Aminosäuresubstitutionen, -deletionen
oder -additionen produzieren. Speziell bevorzugt unter diesen sind
stille Substitutionen, Additionen und Deletionen, die die Eigenschaften
und Aktivitäten
des DR5-Rezeptors oder von Teilen davon nicht verändern. Speziell
bevorzugt sind in diesem Hinblick konservative Substitutionen.
-
Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung umfassen isolierte Nucleinsäuremoleküle, die mindestens zu 95% identisch
sind, und mehr bevorzugt mindestens zu 96%, 97%, 98% oder 99% identisch
sind mit (a) einer Nucleotidsequenz, die das Polypeptid codiert,
das die Aminosäuresequenz
in SEQ ID NO: 2 hat; (b) einer Nucleotidsequenz, die das Polypeptid
codiert, das die Aminosäuresequenz
in SEQ ID NO: 2 hat, dem aber das aminoterminale Methionin fehlt;
(c) einer Nucleotidsequenz, die das Polypeptid codiert, das die
Aminosäuresequenz
an den Positionen etwa 1 bis etwa 360 in SEQ ID NO: 2 hat; (d) einer
Nucleotidsequenz, die das Polypeptid codiert, das die Aminosäuresequenz
hat, die der cDNA-Clon codiert, der in der ATCC-Hinterlegung No.
97920 enthalten ist; (e) einer Nucleotidsequenz, die das reife DR5-Polypeptid
codiert, das die Aminosäuresequenz
hat, die der cDNA-Clon codiert, der in der ATCC-Hinterlegung No.
97920 enthalten ist; (f) einer Nucleotidsequenz, die die extrazelluläre Domäne von DR5
codiert, die die Aminosäuresequenz
an den Positionen etwa 1 bis etwa 133 in SEQ ID NO: 2 hat, oder
die extrazelluläre
Domäne
von DR5, die die cDNA codiert, die in der ATCC-Hinterlegung No.
97920 enthalten ist; (g) einer Nucleotidsequenz, die die Transmembrandomäne von DR5
codiert, die die Aminosäuresequenz
an den Positionen etwa 134 bis etwa 157 in SEQ ID NO: 2 hat, oder
die Transmembrandomäne
von DR5, die die cDNA codiert, die in der ATCC-Hinterlegung No.
97920 enthalten ist; (h) einer Nucleotidsequenz, die die intrazelluläre Domäne von DR5
codiert, die die Aminosäuresequenz
an den Positionen etwa 158 bis etwa 360 in SEQ ID NO: 2 hat, oder
die intrazelluläre
Domäne
von DR5, die die cDNA codiert, die in der ATCC-Hinterlegung No.
97920 enthalten ist; (i) einer Nucleotidsequenz, die die Domäne für den Zelltod
von DR5 codiert, die die Aminosäuresequenz
an den Positionen etwa 273 bis etwa 340 in SEQ ID NO: 2 hat, oder
die Domäne
für den
Zelltod von DR5, die die cDNA codiert, die in der ATCC-Hinterlegung No.
97920 enthalten ist; (j) einer Nucleotidsequenz, die komplementär ist zu
einer der Nucleotidsequenzen in (a), (b), (c), (d), (e), (f), (g),
(h) oder (i) vorstehend.
-
Mit
einem Polynucleotid, das eine zum Beispiel mindestens zu 95% "identische" Nucleotidsequenz
mit einem Referenznucleotid hat, das ein DR5-Polypeptid codiert, ist gemeint, daß die Nucleotidsequenz
des Polynucleotids identisch ist mit der Referenzsequenz, außer daß die Polynucleotidsequenz
bis zu fünf
Punktmutationen pro 100 Nucleotide der Referenznucleotidsequenz
einschließen
kann, die das DR5-Polypeptid codiert. Mit anderen Worten, um ein
Polynucleotid zu erhalten, das eine Nucleotidsequenz hat, die zu
mindestens 95% identisch ist mit einer Referenznucleotidsequenz,
können
bis zu 5% der Nucleotide in der Referenzsequenz deletiert oder durch
ein anderes Nucleotid substituiert sein, oder eine Zahl von Nucleotiden
bis zu 5% der gesamten Nucleotide in der Referenzsequenz können in
die Referenzsequenz insertiert sein. Die Referenzsequenz (query)
kann die gesamte DR5-Nucleotidsequenz sein, die in 1 (SEQ
ID NO: 1) gezeigt ist, oder jedes hier beschriebene Polynucleotidfragment.
-
Praktischerweise
kann in herkömmlicher
Weise unter Verwendung von bekannten Computerprogrammen wie dem
Bestfit-Programm (Wisconsin Sequence Analysis Package, Version 8
für Unix,
Genetics Computer Group, University Research Park, 575 Science Drive,
Madison, WI 53711) bestimmt werden, ob irgendein spezielles Nucleinsäuremolekül zu mindestens
95%, 96%, 97%, 98% oder 99% identisch ist mit zum Beispiel der Nucleotidsequenz,
die in SEQ ID NO: 1 gezeigt ist, oder mit der Nucleotidsequenz des
hinterlegten cDNA-Clons. Bestfit verwendet den lokalen Homologiealgorithmus
von Smith und Waterman, Advances in Applied Mathematics 2: 482–489 (1981),
um das beste Segment an Homologie zwischen zwei Sequenzen zu finden.
Wenn Bestfit oder jedes andere Sequenzvergleichsprogramm verwendet
wird, um zu bestimmen, ob eine spezielle Sequenz zum Beispiel zu
95% identisch mit einer Referenzsequenz gemäß der vorliegenden Erfindung
ist, werden die Parameter natürlich
so festgelegt, daß der
Prozentsatz an Identität über die
gesamte Länge
der Referenznucleotidsequenz berechnet wird und daß Lücken in
der Homologie von bis zu 5% der Gesamtzahl an Nucleotiden in der
Referenzsequenz erlaubt sind.
-
Bei
einer speziellen Ausführungsform
wird die Identität
zwischen einer Referenzsequenz (query) (einer Sequenz der vorliegenden
Erfindung) und einer fraglichen Sequenz, auch als globaler Sequenzvergleich bezeichnet,
unter Verwendung des FASTDB-Computerprogramms bestimmt, das auf
dem Algorithmus von Brutlag et al. (Corp. App. Biosci. 6: 237–245 (1990))
beruht. Bevorzugte Parameter, die beim FASTDB-Vergleich von DNA-Sequenzen
zur Kalkulation des Prozentsatzes an Identität verwendet werden, sind: Matrix
= Unitary, k-tuple = 4, Mismatch Penalty = 1, Joining Penalty =
30, Randomization Group Length = 0, Cutoff Score = 1, Gap Penalty
= 5, Gap Size Penalty 0,05, Window Size = 500 oder die Länge der
fraglichen Nucleotidsequenz, was immer kürzer ist. Wenn gemäß dieser
Ausführungsform
die fragliche Sequenz wegen 5'- oder
3'-Deletionen, nicht
wegen interner Deletionen, kürzer
als die query-Sequenz ist, wird an den Ergebnissen eine manuelle
Korrektur vorgenommen, um der Tatsache gerecht zu werden, daß das FASTDB-Programm
bei der Berechnung des Prozentsatzes an Identität 5'- und 3'-Verkürzungen
der fraglichen Sequenz nicht Rechnung trägt. Für fragliche Sequenzen, die
relativ zur query-Sequenz an den 5'- oder 3'-Enden verkürzt sind, wird der Prozentsatz
an Identität
durch Berechnung der Anzahl an Basen der query-Sequenz, die 5' und 3' der fraglichen Sequenz
sind, korrigiert, die nicht passen/aneinanderliegen, als Prozentsatz
der gesamten Basen der query-Sequenz. Eine Bestimmung, ob ein Nucleotid
paßt/aneinanderliegt,
wird durch die Resultate des FASTDB-Sequenzvergleichs bestimmt.
Dieser Prozentsatz wird dann vom Prozentsatz an Identität abgezogen,
der mit dem vorstehenden FASTDB-Programm unter Verwendung der spezifischen
Parameter berechnet wurde, um zu einem endgültigen Ergebnis für den Prozentsatz
an Identität
zu kommen. Dieses korrigierte Ergebnis ist es, was für die Zwecke
dieser Ausführungsform
verwendet wird. Nur Basen außerhalb
der 5'- und 3'-Basen der fraglichen
Sequenz, wie gezeigt vom FASTDB-Sequenzvergleich, die nicht zur
query-Sequenz passen/aneinanderliegen, werden zum Zwecke der manuellen
Anpassung des Ergebnis für
den Prozentsatz an Identität
berechnet. Zum Beispiel wird eine fragliche Sequenz von 90 Basen
mit einer query-Sequenz von 100 Basen verglichen, um den Prozentsatz
an Identität
zu bestimmen. Die Deletionen treten am 5'-Ende der fraglichen Sequenz auf und
deshalb zeigt der FASTDB-Sequenzvergleich kein Passen/Aneinanderliegen
der ersten 10 Basen am 5'-Ende.
Die 10 ungepaarten Basen stellen 10% der Sequenz dar (Zahl der Basen
an den 5'- und 3'-Enden/Gesamtzahl
von Basen in der query-Sequenz),
somit werden 10% von dem Ergebnis für den Prozentsatz an Identität abgezogen,
der mit dem FASTDB-Programm berechnet wurde. Wenn die verbleibenden
90 Basen perfekt zueinander passen würden, wäre der endgültige Prozentsatz an Identität 90%. Bei
einem anderen Beispiel wird eine fragliche Sequenz von 90 Basen
mit einer query-Sequenz von 100 Basen verglichen. Dieses mal sind
die Deletionen interne Deletionen, so daß am 5'- oder 3'-Ende der fraglichen Sequenz keine Basen
sind, die mit der query nicht passen/aneinanderliegen. In diesem
Fall wird der von FASTDB berechnete Prozentsatz an Identität nicht
manuell korrigiert. Noch einmal, es werden nur Basen 5' und 3' der fraglichen Sequenz,
die mit der query-Sequenz nicht passen/aneinanderliegen, korrigiert.
Für die
Zwecke dieser Ausführungsform
werden keine anderen Korrekturen vorgenommen.
-
Die
vorliegenden Anmeldung ist auf Nucleinsäuremoleküle gerichtet, die zu mindestens
95%, 96%, 97%, 98% oder 99% identisch sind mit der Nucleinsäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 1 gezeigt ist, der Nucleinsäuresequenz der hinterlegten
cDNAs oder Fragmenten davon, unabhängig davon, ob sie ein Polypeptid
codieren, das DR5-Aktivität
hat. Dies ist so, weil, selbst wenn ein spezielles Nucleinsäuremolekül nicht
ein Polypeptid codiert, das DR5-Aktivität hat, der Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet dennoch wüßte, wie
er die Nucleinsäuremoleküle verwenden
müßte, zum
Beispiel als Hybridisierungssonden oder als Primer für die Polymerase-Kettenreaktion
(PCR). Die Verwendungen der Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden Erfindung, die
nicht ein Polypeptid mit DR5-Aktivität codieren,
umfassen inter alia: (1) die Isolierung des DR5-Gens oder seiner
allelischen Varianten in einer cDNA-Bank; (2) die in situ-Hybridisierung
(d.h. "FISH") zum chromosomalen
Spreizen in der Metaphase, um die genaue chromosomale Lage des DR5-Gens
zu liefern, wie beschrieben in Verma et al., Human Chromosomes:
A Manual of Basic Techniques, Pergamon Press, New York (1988); und (3)
die Northern Blot-Analyse zum Nachweis der DR5-mRNA-Expression in
spezifischen Geweben.
-
Bevorzugt
werden jedoch Nucleinsäuremoleküle, die
Sequenzen haben, die zu mindestens 95%, 96%, 97%, 98% oder 99% identisch
sind mit der Nucleinsäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 1 gezeigt ist, der Nucleinsäuresequenz der hinterlegten
cDNAs oder Fragmenten davon, die in der Tat ein Polypeptid codieren, das
DR5-Proteinaktivität
hat. Mit "Polypeptid,
das DR5-Aktivität
hat" sind Polypeptide
gemeint, die eine ähnliche,
aber nicht notwendigerweise identische Aktivität zu einer Aktivität des DR5-Proteins
der Erfindung zeigen (entweder das Protein voller Länge oder
vorzugsweise das reife Protein) wie in einem speziellen biologischen Test
gemessen. Zum Beispiel kann die DR5-Proteinaktivität unter
Verwendung des Tests für
den Zelltod im Wesentlichen wie zuvor beschrieben gemessen werden
(A. M. Chinnaiyan, et al., Cell 81: 505–12 (1995); M. P. Boldin, et
al., J. Biol. Chem. 270: 7795–8
(1995); F. C. Kischkel, et al., EMBO 14: 5579–5588 (1995); A. M. Chinnaiyan,
et al., J. Biol. Chem. 271: 4961–4965 (1996)) und wie nachstehend
in Beispiel 5 dargestellt. In MCF7-Zellen werden Plasmide, die DR5
voller Länge
oder ein Kandidatengen für
den Zelltod, das einen Rezeptor enthält, co-transfiziert mit dem
pLantern-Reporterkonstrukt,
das grünes
fluoreszierendes Protein codiert. Kerne von Zellen, die mit DR5
transfiziert sind, werden eine apoptopische Morphologie zeigen,
wie gezeigt mit der DAPI-Färbung. Ähnlich wie
TNFR-1 und Fas/APO-1 (M. Muzio, et al., Cell 85: 817–827 (1996); M.
P. Boldin, et al., Cell 85: 803–815
(1996); M. Tewari, et al., J. Biol. Chem. 270: 3255–60 (1995)),
wird die von DR5 induzierte Apoptose durch die Inhibitoren von ICE-ähnlichen
Proteasen CrmA und z-VAD-fmk bevorzugt geblockt.
-
Wegen
der Degeneration des genetischen Codes wird der Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet natürlich
sofort erkennen, daß eine
große
Zahl an Nucleinsäuremolekülen, die
eine Sequenz haben, die zu mindestens 95%, 96%, 97%, 98% oder 99%
identisch sind mit der Nucleinsäuresequenz
der hinterlegten cDNA, der Nucleinsäuresequenz, die in SEQ ID NO:
1 gezeigt ist, oder Fragmenten davon, ein Polypeptid codieren, das "DR5-Proteinaktivität hat". Da in der Tat degenerierte
Varianten dieser Nucleotidsequenzen alle dasselbe Polypeptid codieren,
wird dies in vielen Fällen
dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet auch ohne Durchführung des
vorstehend beschriebenen Vergleichstest klar sein. Weiterhin wird
im Stand der Technik anerkannt, daß solche Nucleinsäuremoleküle, die
keine degenerierten Varianten sind, eine vernünftige Anzahl ein Polypeptid
codieren, das DR5-Proteinaktivität
hat. Dies deshalb, weil der Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet
sich vollständig
klar über
Nucleinsäuresubstitutionen
ist, die entweder weniger wahrscheinlich oder unwahrscheinlich signifikant
die Proteinfunktion berühren
(d.h. Ersatz einer aliphatischen Aminosäure durch eine zweite aliphatischen
Aminosäure).
-
Zum
Beispiel wird eine Anleitung bezüglich
der Herstellung von phänotypisch
stillen Aminosäuresubstitutionen
von Bowie, J. U. et al., "Deciphering
the Message in Protein Sequences: Tolerance to Amino Acid Substitutions", Science 247: 1306–1310 (1990),
wo die Autoren ausführen,
daß Proteine überraschend
tolerant gegenüber
Aminosäuresubstitutionen
sind.
-
Polynucleotidtests
-
Ebenfalls
hier beschrieben wird die Verwendung der DR5-Polynucleotide zum
Nachweis von komplementären
Polynucleotiden wie zum Beispiel als ein diagnostisches Reagens.
Der Nachweis einer mutierten Form von DR5, die mit Dysfunktion einhergeht,
wird ein diagnostisches Werkzeug bereitstellen, das zu einer Diagnose
einer Krankheiten oder Veranlagung für eine Krankheit beiträgt oder
sie definiert, die das Resultat der Unterexpression, der Überexpression
oder geänderten
Expression von DR5 oder einer löslichen
Form davon ist, wie zum Beispiel Tumore oder Autoimmunerkrankungen.
-
Individuen,
die Mutationen im DR5-Gen haben, können mittels einer Reihe von
Techniken auf der Ebene der DNA nachgewiesen werden. Nucleinsäuren für die Diagnose
können
aus den Zellen eines Patienten erhalten werden, wie aus dem Blut,
Urin, Speichel, Gewebematerial und Autopsiematerial. Die genomische DNA
kann direkt für
den Nachweis verwendet werden oder sie kann vor der Analyse unter
Verwendung der PCR enzymatisch amplifiziert werden. (Saiki et al.,
Nature 324: 163–166
(1986)). Auf dieselbe Weise kann auch RNA oder cDNA verwendet werden.
Als ein Beispiel können
PCR-Primer, die zu der Nucleinsäure
komplementär
sind, die DR5 codiert, verwendet werden, um DR5-Expression und Mutationen
zu identifizieren. Zum Beispiel können Deletionen und Inserierungen
durch eine Veränderung
in der Größe des amplifizierten Produkts
im Vergleich mit dem normalen Genotyp nachgewiesen werden. Punktmutationen
können
durch Hybridisierung von amplifizierter DNA mit radioaktiv markierter
DR5-RNA oder alternativ radioaktiv markierten DR5-Antisense-DNA-Sequenzen
identifiziert werden. Perfekt passende Sequenzen können von
ungepaarten Duplexen durch RNase A-Verdau oder Unterschieden bei
den Schmelztemperaturen unterschieden werden.
-
Sequenzunterschiede
zwischen einem Referenzgen und Genen, die Mutationen haben, können auch mittels
direkter DNA-Sequenzierung offenbart werden. Außerdem können clonierte DNA-Segmente
als Sonden zum Nachweis von spezifischen DNA-Segmenten verwendet
werden. Die Empfindlichkeit solcher Verfahren kann durch geeignete
Verwendung der PCR oder anderer Amplifikationsverfahren stark erhöht werden. Zum
Beispiel wird ein Sequenzierprimer mit doppelsträngigem PCR-Produkt verwendet
oder ein einzelsträngiges
Matrizenmolekül,
das mittels modifizierter PCR erzeugt wurde. Die Sequenzbestimmung
wird mit herkömmlichen
Verfahren mit radioaktiv markiertem Nucleotid oder durch automatische
Sequenzierverfahren mit Fluoreszenzmarkierung durchgeführt.
-
Die
genetische Testung, basierend auf DNA-Sequenzunterschieden, kann
durch den Nachweis der Veränderung
der elektrophoretischen Beweglichkeit von DNA-Fragmenten in Gelen
erreicht werden, mit oder ohne denaturierenden Mitteln.
-
Kleine
Sequenzdeletionen und Insertionen können mit hochauflösender Gelelektrophorese
sichtbar gemacht werden. DNA-Fragmente von verschiedenen Sequenzen
können
auf denaturierenden Formamid-Gradientengelen unterschieden werden,
in denen die Beweglichkeiten von verschiedenen DNA-Fragmente in
dem Gel gemäß ihrem
spezifischen Schmelzen oder ihrer partiellen Schmelztemperaturen
verlangsamt werden (vgl. z.B. Myers et al., Science 230: 1242 (1985)).
-
Sequenzveränderungen
an spezifischen Stellen können
auch mit dem Nuclease-Schutztest, wie dem RNase- und S1-Schutz,
oder dem chemischen Spaltverfahren (vgl. Cotton et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 85: 4397–4401
(1985)) offenbart werden.
-
Somit
kann der Nachweis spezifischer DNA-Sequenzen mit Verfahren erreicht
werden, die umfassen, aber nicht beschränkt sind auf die Hybridisierung,
den RNase-Schutz,
die chemische Spaltung, die direkte DNA-Sequenzierung oder die Verwendung
von Restriktionsenzymen (d.h. Restriktionsfragmente-Längenpolymorphismus ("RFLP") und Southern Blotting
von genomischer DNA).
-
Zusätzlich zu
eher herkömmlicher
Gelelektrophorese und DNA-Sequenzierung können Mutationen auch durch
in situ-Analyse nachgewiesen werden.
-
Vektoren und Wirtszellen
-
Die
vorliegenden Erfindung betrifft auch Vektoren, die DNA-Moleküle der vorliegenden
Erfindung enthalten, Wirtszellen, die mit den Vektoren der Erfindung
gentechnisch verändert
wurden, und die Produktion von Polypeptiden der Erfindung mit rekombinanten
Techniken.
-
Wirtszellen
können
gentechnisch so verändert
werden, daß sie
die Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung enthalten und die Polypeptide der vorliegenden Erfindung
exprimieren. Die Polynucleotide können allein eingebracht werden
oder mit anderen Polynucleotiden. Solche anderen Polynucleotide
können unabhängig eingebracht
werden, gemeinsam eingebracht werden oder mit den Polynucleotiden
der Erfindung verbunden eingebracht werden.
-
Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung kann der Vektor zum Beispiel ein Plasmidvektor
sein, ein einzelsträngiger
oder doppelsträngiger
Phagenvektor, ein einzelsträngiger
oder doppelsträngiger
viraler RNA- oder DNA-Vektor. Solche Vektoren können mit wohl bekannten Techniken
für die
Einbringung von DNA oder RNA in Zellen als Polynucleotide in die
Zellen eingebracht werden, vorzugsweise DNA. Virale Vektoren können zur Replikation
in der Lage oder defekt bezüglich
der Replikation sein. Im letzteren Fall wird die Virusvermehrung im
allgemeinen nur in komplementierenden Wirtszellen stattfinden.
-
Bei
den Vektoren sind in gewissen Fällen
diejenigen für
die Expression der Polynucleotide und Polypeptide der vorliegenden
Erfindung bevorzugt. Im allgemeinen umfassen solche Vektoren cis-agierende
Kontrollregionen, die für
die Expression in einem Wirt effektiv sind, operativ verknüpft mit
dem zu exprimierenden Polynucleotid. Geeignete trans-agierende Faktoren
werden entweder von dem Wirt bereitgestellt, durch einen ergänzenden
Vektor bereitgestellt oder nach Einbringung in den Wirt von dem
Vektor selbst bereitgestellt.
-
Eine
große
Vielzahl an Expressionsvektoren kann für die Expression des Polypeptids
der Erfindung verwendet werden. Solche Vektoren umfassen chromosomale,
episomale und von Viren abgeleitete Vektoren, d.h. von bakteriellen
Plasmiden abgeleitete Vektoren, von Bakteriophagen, von Hefe-Episomen,
von chromosomalen Elementen der Hefe, von Viren wie Baculoviren,
Papova-Viren wie SV40, Vaccinia-Viren, Adenoviren, Geflügelpest-Viren,
Pseudotollwut-Viren und Retroviren, und Vektoren, die von Kombinationen
davon abgeleitet sind, wie diejenigen, die von genetischen Elementen
von Plasmiden und Bakteriophagen abgeleitet sind, wie Cosmide und
Phagemide, sie alle können
für die
Expression gemäß dieses
Aspekts der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Im allgemeinen
kann in dieser Hinsicht jeder Vektor verwendet werden, der geeignet
ist, Polynucleotide für
die Expression eines Polypeptids in einem Wirt zu erhalten, zu vermehren
oder zu exprimieren.
-
Die
DNA-Sequenz in dem Expressionsvektor ist operativ verknüpft mit
einer geeigneten Kontrollsequenz/geeigneten Kontrollsequenzen, einschließlich zum
Beispiel einem Promotor für
die Steuerung der Transkription der mRNA. Beispiele für solche
Promotoren umfassen den Phagen-Promotor lambda PL, die E. coli-Promotoren lac, trp
und tac, die frühen
und späten
SV40-Promotoren und Promotoren von retroviralen LTRs, um nur einige
der wohl bekannten Promotoren zu nennen. Im allgemeinen werden Expressionskonstrukte
Stellen für
die Transkription, Initiation und Termination enthalten, und in
der transkribierten Regionen eine Ribosomenbindungsstelle für die Translation.
Der codierende Bereich der reifen Transkripte, der von den Konstrukten exprimiert
wird, wird am Anfang ein die Translation initiierendes AUG enthalten
und ein Terminationscodon (UAA, UGA oder UAG), in geeigneter Weise
am Ende des zu translatierenden Polypeptids gelegen.
-
Zusätzlich können die
Konstrukte Kontrollregionen enthalten, die die Expression regulieren
und hervorrufen. Im allgemeinen werden solche Regionen über die
Kontrolle der Transkription arbeiten, wie mittels Repressorbindungsstellen
und Enhancer, unter anderem.
-
Vektoren
für die
Vermehrung und Expression werden im allgemeinen selektierbare Marker
enthalten. Solche Marker können
auch für
die Amplifikation geeignet sein oder der Vektor kann für diesen
Zweck weiter Marker enthalten. In diesem Hinblick enthalten die
Expressionsvektoren vorzugsweise ein oder mehrere selektierbare
Markergene, um einen phänotypischen
Stamm für
die Selektion von transformierten Wirtszellen bereitzustellen. Diese
Marker umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, Dihydrofolat-Reduktase
oder Neomycin-Resistenz für
die eukaryontische Zellkultur und Tetracyclin- oder Ampicillin-Resistenzgene
für die
Züchtung von
E. coli und anderen Bakterien.
-
Der
Vektor, der die geeignete DNA-Sequenz enthält, wie woanders hier beschrieben,
ebenso wie einen geeigneten Promotor und andere geeignete Kontrollsequenzen,
kann unter Verwendung einer Vielzahl von wohl bekannten Techniken,
die für
die Expression des gewünschten
Polypeptids dort geeignet sind, in einen geeigneten Wirt eingebracht
werden. Repräsentative
Beispiele von geeigneten Wirten umfassen Bakterienzellen, wie E.
coli-, Streptomyces- und Salmonella typhimurium-Zellen, Pilzzellen
wie Hefezellen, Insektenzellen wie Drosophila S2- und Spodoptera
Sf9-Zellen; tierische Zellen wie CHO-, COS- und Bowes Melanoma-Zellen; und Pflanzenzellen.
Geeignete Kulturmedien und Bedingungen für die vorstehend beschriebenen Wirtszellen
sind im Stand der Technik bekannt.
-
Unter
den Vektoren, die für
die Verwendung in Bakterien bevorzugt sind, sind pQE70, pQE60 und pQE-9,
verfügbar
von Qiagen; pBS-Vektoren, Pagescript-Vektoren, Bluescript-Vektoren, pNH8A,
pNH16a, pNH18A, pNH46A, verfügbar
von Stratagen; und ptrc99a, pKK223-3, pKK233-3, pDR540, pRIT5, verfügbar von
Pharmacia. Unter den bevorzugten eukaryontischen Vektoren sind pWLNEO,
pSV2CAT, pOG44, pXT1 und pSG, verfügbar von Stratagen; und pSVK3,
pBPV, pMSG und pSVL, verfügbar
von Pharmacia. Diese Vektoren sind nur zu Illustrationszwecken von
den vielen, kommerziell verfügbaren
und dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet wohl bekannten
Vektoren aufgelistet.
-
Die
Auswahl von geeigneten Vektoren und Promotoren für die Expression in einer Wirtszelle
ist ein wohl bekanntes Verfahren, und die erforderlichen Techniken
für die
Konstruktion von Expressionsvektoren, das Einbringen des Vektors
in die Wirtszelle und die Expression in dem Wirt sind Routineverfahren
im Stand der Technik.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Wirtszellen, die die vorstehend
beschriebenen und diskutierten Konstrukte enthalten. Die Wirtszelle
kann eine höhere
eukaryontische Zelle sein, wie eine Säugerzelle, oder eine niedrigere
eukaryontische Zelle sein, wie eine Hefezelle, oder die Wirtszelle
kann eine prokaryontische Zelle sein, wie eine Bakterienzelle. Es
kann ein Wirtsstamm ausgewählt
werden, der die Expression der eingefügten Gensequenz moduliert oder
der das Genprodukt in der spezifisch gewünschten Art modifiziert und prozessiert.
Die Expression gewisser Promotoren kann in der Gegenwart gewisser
Induktoren erhöht
werden: somit kann die Expression des gentechnisch hergestellten
Polypeptids kontrolliert werden. Darüber hinaus haben verschiedene
Wirtszellen Charakteristika und spezifische Mechanismen für die translationale
und post-translationale Prozessierung und Modifikation (z.B. Phosphorylierung,
Spaltung) von Proteinen. Geeignete Zelllinien können ausgesucht werden, um
die gewünschten
Modifikationen und gewünschte
Prozessierung des fremdem exprimierten Proteins sicherzustellen.
-
Die
Einbringung des Konstrukts in die Wirtszelle kann mittels der Calciumphosphat-Transfektion,
der durch DEAE-Dextran vermittelten Transfektion, der durch kationische
Lipide vermittelten Transfektion, der Elektroporation, der Transduktion,
der Infektion oder anderer Verfahren erreicht werden. Solche Verfahren
sind in vielen Standardlaborhandbüchern beschrieben, wie Davis
et al., Basic Methods in Molecular Biology (1986).
-
Das
Polypeptid kann in einer modifizierten Form exprimiert werden, wie
ein Fusionsprotein (das das Polypeptid über eine Peptidbindung verknüpft mit
einer heterologen Proteinsequenz (eines verschiedenen Proteins)
umfaßt),
und kann nicht nur sekretorische Signale enthalten, sondern auch
zusätzliche
heterologe funktionelle Regionen. Solch ein Fusionsprotein kann
durch Ligierung der Polynucleotide der Erfindung und der gewünschten
Nucleinsäuresequenz,
die die gewünschte Aminosäuresequenz
codiert, miteinander im richtigen Leserahmen mit im Stand der Technik
bekannten Verfahren und Expression des Fusionsproteins mit im Stand
der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden. Alternativ kann
ein solches Fusionsprotein mit Verfahren der Proteinsynthese hergestellt
werden, z.B. unter Verwendung eines Peptidsynthesegeräts. So kann zum
Beispiel eine Region von zusätzlichen
Aminosäuren,
insbesondere geladenen Aminosäuren,
zum N-Terminus des Polypeptids hinzugefügt werden, um die Stabilität und Persistenz
in der Wirtszelle während
der Reinigung oder während
der anschließenden
Handhabung und Lagerung zu verbessern. Zusätzlich kann zu dem Polypeptid
auch eine Region hinzugefügt
werden, um die Reinigung zu erleichtern. Solche Regionen können vor
der endgültigen
Herstellung des Polypeptids entfernt werden. Das Hinzufügen von
Peptidgruppen zu Polypeptiden, um die Sekretion oder das Ausscheiden
zu ermöglichen,
um die Stabilität
zu verbessern und die Reinigung zu erleichtern, unter anderem, sind
vertraut und im Stand der Technik Routineverfahren. Ein bevorzugtes
Fusionsprotein umfaßt
eine heterologe Region von Immunglobulin, die für die Solubilisierung von Proteinen
von Nutzen ist. Zum Beispiel offenbart die EP-A-0 464 533 (kanadisches
Gegenstück
2045869) Fusionsproteine, die verschiedene Anteile der konstanten
Region von Immunglobulinmolekülen
zusammen mit anderen menschlichen Proteinen oder einem Teil davon
umfassen. In vielen Fällen
ist der Fc-Teil
in einem Fusionsprotein durchaus von Vorteil bei der Verwendung
in der Therapie und Diagnose und resultiert dabei zum Beispiel in
verbesserten pharmakokinetischen Eigenschaften (EP-A 0232 262).
Andererseits wäre
es für
einige Verwendungen wünschenswert,
in der Lage zu sein, den Fc-Teil nach der Expression, dem Nachweis
und der Reinigung des Fusionsproteins auf die beschriebene vorteilhafte
Weise zu deletieren. Dies ist der Fall, wenn sich der Fc-Teil als
Hindernis bei der Verwendung in der Therapie und Diagnose herausstellt,
wenn zum Beispiel das Fusionsprotein als ein Antigen für die Immunisierung
verwendet werden soll. Bei der Entdeckung von Wirkstoffen wurden
zum Beispiel menschliche Proteine wie der hIL-5-Rezeptor zum Zwecke
des High-Troughput-Screenings mit Fc-Teilen fusioniert, um Antagonisten von
hIL-5 zu identifizieren. Vgl. D. Bennett et al., Journal of Molecular
Recognition, 8: 52–58
(1995) und K. Johanson et al., The Journal of Biological Chemistry, 270:
9459–9471
(1995).
-
Die
DR5-Polypeptide können
mit Standardverfahren aus rekombinanten Zellkulturen gewonnen und gereinigt
werden, die umfassen, aber nicht beschränkt sind auf die Ammoniumsulfat-
oder Ethanolausfällung, die
Säurextraktion,
die anionische oder kationische Ionenaustauscherchromatographie,
die Phosphocellulose-Chromatographie, die hydrophobe Wechselwirkungschromatographie,
die Affinitätschromatographie,
die Hydroxylapatit-Chromatographie
und die Lektin-Chromatographie. Am meisten bevorzugt wird die Hochleistungs-Flüssigchromatographie
("HPLC") für die Reinigung
verwendet. Wohl bekannte Techniken für die Rückfaltung von Proteinen können zur
Erzeugung der aktiven Konformation verwendet werden, wenn das Polypeptid
während
der Isolierung und/oder Reinigung denaturiert wird.
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung umfassen auf natürliche Weise
gereinigte Produkte, Produkte von chemischen Syntheseverfahren und
Produkte, die mit rekombinanten Techniken von einem prokaryontischen
oder eukaryontischen Wirt produziert wurden, einschließlich zum
Beispiel Bakterienzellen, Hefezellen, Zellen höherer Pflanzen, Insektenzellen
und Säugerzellen.
In Abhängigkeit
von dem bei der rekombinanten Produktion verwendeten Wirt, können die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung glycosyliert sein oder sie
können
nicht glycosyliert sein. Zusätzlich
können
die Polypeptide der Erfindung auch einen anfänglichen modifizierten Methioninrest
umfassen, in einigen Fällen
als ein Ergebnis eines vom Wirt vermittelten Prozesses.
-
Die
DR5-Polynucleotide und Polypeptide können gemäß der vorliegenden Erfindung
für eine
Vielzahl von Anwendungen verwendet werden, insbesondere denjenigen,
die die chemischen und biologischen Eigenschaften von DR5 verwenden.
Darunter sind Anwendungen bei der Behandlung von Tumoren, der Resistenz gegen
Parasiten, Bakterien und Viren, zur Induktion der Proliferation
von T-Zellen, Endothelzellen und gewissen hämatopoietischen Zellen, der
Behandlung von Restenose, Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit, zur
Regulation von anti-viralen Reaktionen und zur Verhinderung gewisser
Autoimmunerkrankungen nach Stimulierung von DR5 mit einem Agonisten.
Zusätzliche
Anwendungen betreffen die Diagnose und die Behandlung von Störungen von
Zellen, Geweben und Organismen. Diese Aspekte der Erfindung werden
nachstehend weiter diskutiert.
-
DR5-Polypeptide und Fragmente
-
Die
Erfindung stellt weiterhin ein isoliertes DR5-Polypeptid bereit,
das eine Aminosäuresequenz
hat, wie sie die hinterlegte cDNA codiert, oder die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2, oder ein Polypeptid oder Peptid, das einen Teil
der vorstehenden Polypeptide umfaßt.
-
Es
ist im Stand der Technik bekannt, daß einiges der Aminosäuresequenz
von DR5 ohne signifikanten Effekt auf die Struktur oder Funktion
des Proteins variiert werden kann. Wenn solche Unterschiede in der
Sequenz in Betracht gezogen werden, sollte man daran denken, daß es kritische
Gebiete in dem Protein sind, die die Aktivität bestimmen. Solche Gebiete
werden üblicherweise
Reste umfassen, die die Ligandenbindungsstelle oder die Domäne für den Zelltod
bilden, oder die Tertiärstrukturen
bilden, die diese Domänen
betreffen.
-
Somit
umfaßt
die Erfindung weiterhin Variationen des DR5-Proteins, die eine substantielle
DR5-Proteinaktivität
zeigen oder die Regionen von DR5 einschließen, wie die nachstehend diskutierten
Proteinteile. Solche Mutanten umfassen Deletionen, Inserierungen,
Inversionen, Wiederholungen und Typsubstitutionen. Wie vorstehend
angedeutet kann eine Anleitung hinsichtlich der Frage, welche Aminosäureaustäusche wahrscheinlich
phänotypisch
still sind, in Bowie, J. U. et al., Science 247: 1306–1310 (1990)
gefunden werden.
-
Somit
kann das Fragment, Derivat oder Analogon des Polypeptids von SEQ
ID NO: 2 oder des von der hinterlegten cDNA codierten sein (i) eines,
bei dem mindestens einer oder mehrere der Aminosäurereste durch einen konservativen
oder einen nicht konservativen Aminosäurerest (vorzugsweise einen
konservativen Aminosäurerest(e),
und mehr bevorzugt mindestens einen, aber weniger als zehn konservative
Aminosäurereste)
substituiert sind, und ein solcher substituierter Aminosäurerest
kann vom genetischen Code codiert sein oder nicht, oder (ii) eines,
bei dem einer oder mehrere der Aminosäurereste eine Substituentengruppe
umfassen, oder (iii) eines, bei dem das reife Polypeptid mit einer
anderen Verbindung fusioniert ist, wie einer Verbindung zur Erhöhung der
Halbwertszeit des Polypeptids (zum Beispiel Polyethylenglycol),
oder (iv) eines, bei dem die zusätzlichen
Aminosäuren
mit dem reifen Polypeptid fusioniert sind, wie ein Fusionsregionpeptid
mit IgG Fc oder einer Leader- oder sekretorischen Sequenz oder einer
Sequenz, die für
die Reinigung des reifen Polypeptids oder einer Proproteinsequenz
verwendet wird. Solche Fragmente, Derivate und Analoga werden nach
den Lehren hier als im Können
des Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet liegend betrachtet.
-
Von
besonderem Interesse sind Substitutionen von geladenen Aminosäuren durch
andere geladene Aminosäuren
und durch neutrale oder negativ geladene Aminosäuren. Das letztere resultiert
in Proteinen mit reduzierter positiver Ladung, um die Charakteristika
des DR5-Proteins zu verbessern. Das Verhindern der Aggregation ist
sehr erwünscht.
Die Aggregation von Proteinen resultiert nicht nur in einem Verlust
von Aktivität, sondern
kann auch bei der Herstellung von pharmazeutischen Formulierungen
problematisch sein, weil sie immunogen sein können. (Pinckard et al., Clin.
Exp. Immunol. 2: 331–340
(1967); Robbins et al., Diabetes 36: 838–845 (1987); Cleland et al.,
Crit. Rev. Therapeutic Drug Carrier Systems 10: 307–377 (1993)).
-
Der
Ersatz von Aminosäuren
kann auch die Selektivität
der Bindung an Zelloberflächenrezeptoren
verändern.
Ostade et al., Nature 361: 266–268
(1993) beschreibt gewisse Mutationen, die in der selektiven Bindung
von TNF-alpha an nur einen der bekannten Typen von TNR-Rezeptoren
resultieren. Somit kann der DR5-Rezeptor
der vorliegenden Erfindung eine oder mehrere Nucleinsäuresubstitutionen,
Deletionen oder Additionen umfassen, entweder von natürlichen
Mutationen oder menschlicher Manipulation.
-
Wie
angezeigt, sind die Veränderungen
vorzugsweise kleinerer Natur, wie konservative Nucleinsäuresubstitutionen,
die die Faltung oder Aktivität
des Proteins nicht signifikant beeinflussen (vgl. Tabelle 1).
-
TABELLE
1. Konservative Nucleinsäuresubstitutionen
-
Die
Aminosäuren
in dem DR5-Protein der vorliegenden Erfindung, die für die Funktion
essentiell sind, können
mittels im Stand der Technik bekannter Verfahren wie der stellengerichteten
Mutagenese oder der Alanin-Scanning-Mutagenese (Cunningham und Wells,
Science 244: 1081–1085
(1989)) identifiziert werden. Das letztere Verfahren führt einzelne
Alaninmutationen an jedem Rest in dem Molekül ein. Die resultierenden mutanten
Moleküle
werden dann auf ihre biologisch Aktivität wie der Rezeptorbindung in
vitro oder der proliferativen Aktivität in vitro getestet. Stellen,
die kritisch sind für
die Bindung Ligand-Rezeptor können
auch durch die Strukturanalyse wie der Kristallisation, der kernmagnetischen
Resonanz oder der Photoaffinitätsmarkierung
bestimmt werden (Smith et al., J. Mol. Biol. 224: 899–904 (1992)
und de Vos et al., Science 255: 306–312 (1992)).
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise in isolierter
Form bereit gestellt. Mit "isoliertes
Polypeptid" ist
ein Polypeptid gemeint, das aus einer natürlichen Umgebung entfernt wurde.
Somit wird ein Polypeptid, das in einer rekombinanten Wirtszelle
produziert oder enthalten ist, für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung als isoliert angesehen. Auch
als ein "isoliertes
Polypeptid" betrachtet
werden Polypeptide, die aus einer rekombinanten Wirtszelle partiell
oder substantiell gereinigt wurden. Zum Beispiel kann eine rekombinant
produzierte Version des DR5-Polypeptids mit dem Einschrittverfahren
substantiell gereinigt werden, das in Smith und Johnson, Gene 67:
31–40
(1988) beschrieben ist.
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung umfassen auch das Polypeptid,
das durch die hinterlegte cDNA codiert wird, einschließlich des
Leaders; das reife Polypeptid, das durch die hinterlegte cDNA codiert wird,
minus Leader, (d.h. das reife Protein); ein Polypeptid, das die
Aminosäuren
etwa –51
bis etwa 360 in SEQ ID NO: 2 umfaßt; ein Polypeptid, das die
Aminosäuren
etwa – 50
bis etwa 360 in SEQ ID NO: 2 umfaßt; ein Polypeptid, das die
Aminosäuren
etwa 1 bis etwa 360 in SEQ ID NO: 2 umfaßt; ein Polypeptid, das die
extrazelluläre
Domäne
umfaßt;
ein Polypeptid, das die Transmembrandomäne umfaßt; ein Polypeptid, das die
intrazelluläre
Domäne
umfaßt;
ein Polypeptid, das die extrazelluläre und intrazelluläre Domäne umfasst,
wobei die gesamte oder ein Teil der Transmembrandomäne deletiert
ist; und ein Polypeptid, das die Domäne für den Zelltod umfaßt, ebenso
wie Polypeptide, die mindestens zu 90% oder 95% identisch sind,
noch mehr bevorzugt mindestens zu 96%, 97%, 98% oder 99% identisch
sind mit den vorstehend beschriebenen Polypeptiden, und umfassen
auch Teile von solchen Polypeptiden mit mindestens 30 Aminosäuren und
mehr bevorzugt mindestens 50 Aminosäuren.
-
Mit
einem Polypeptid, das eine zum Beispiel mindestens zu 95% "identische" Aminosäuresequenz
mit dem DR5-Polypeptid hat, ist gemeint, daß die Aminosäuresequenz
des Polypeptids identisch ist mit der Referenzsequenz, außer daß die Polypeptidsequenz
bis zu fünf
Aminosäureveränderungen
pro je 100 Aminosäuren
der Referenzaminosäure
des DR5-Polypeptids umfassen kann. Mit anderen Worten, um ein Polypeptid
zu erhalten, das eine Aminosäuresequenz
hat, die zu mindestens 95% identisch ist mit einer Referenzaminosäuresequenz,
können
bis zu 5% der Aminosäurereste
in der Referenzsequenz deletiert oder durch eine andere Aminosäure substituiert
sein, oder eine Zahl von Aminosäuren
bis zu 5% der gesamten Aminosäurereste
in der Referenzsequenz können
in die Referenzsequenz insertiert sein. Diese Veränderungen
der Referenzsequenz können
an amino- oder carboxyterminalen Positionen der Referenzaminosäuresequenz
oder irgendwo zwischen diesen terminalen Positionen auftreten, sie
können
entweder einzeln oder in einer oder mehreren zusammenhängenden
Gruppen zwischen den Resten in die Referenzsequenz eingestreut.
-
Praktischerweise
kann in herkömmlicher
Weise unter Verwendung von bekannten Computerprogrammen wie dem
Bestfit-Programm (Wisconsin Sequence Analysis Package, Version 8
für Unix,
Genetics Computer Group, University Research Park, 575 Science Drive,
Madison, WI 53711) bestimmt werden, ob irgendein spezielles Polypeptid
zu mindestens 90%, 95%, 96%, 97%, 98% oder 99% identisch mit zum
Beispiel der Aminosäuresequenz
ist, die in 1 (SEQ ID NO: 2) gezeigt
ist, mit der Aminosäuresequenz,
die die hinterlegten cDNA-Clone codieren, oder Fragmenten davon.
Wenn Bestfit oder jedes andere Sequenzvergleichsprogramm verwendet
wird, um zu bestimmen, ob eine spezielle Sequenz zum Beispiel zu
95% identisch mit einer Referenzsequenz gemäß der vorliegenden Erfindung
ist, werden die Parameter natürlich
so festgelegt, daß der
Prozentsatz an Identität über die
gesamte Länge
der Referenzaminosäuresequenz
berechnet wird und daß Lücken in
der Homologie von bis zu 5% der Gesamtzahl an Aminosäurereste
in der Referenzsequenz erlaubt sind.
-
Bei
einer spezifischen Ausführungsform
wird die Identität
zwischen einer Referenz (query)-sequenz (einer Sequenz der vorliegenden
Erfindung) und der fragliche Sequenz, auch bezeichnet als eine globale
Sequenzaneinanderlegung, unter Verwendung des FASTDB-Computerprogramms
bestimmt, basierend auf dem Algorithmus von Brutlag et al., (Corp.
App. Biosci. 6: 237–245
(1990)). Bevorzugte Parameter, die beim Aminosäureaneinanderlegen mit verwendet
werden, sind: Matrix = PAM 0, k-tuple = 2, Mismatch Penalty = 1,
Joining Penalty = 20, Randomization Group Length = 0, Cutoff Score
= 1, Window Size = Sequenzlänge,
Gap Penalty = 5, Gap Size Penalty 0,05, Window Size = 500 oder die
Länge der
fraglichen Aminosäuresequenz, was
immer kürzer
ist. Wenn gemäß dieser
Ausführungsform
die fragliche Sequenz wegen C- oder N-terminalen Deletionen, nicht
wegen interner Deletionen, kürzer
als die query-Sequenz ist, wird an den Ergebnissen eine manuelle
Korrektur vorgenommen, um der Tatsache gerecht zu werden, daß das FASTDB-Programm bei der
Berechnung des Prozentsatzes an Identität C- und N-terminalen-Verkürzungen
der fraglichen Sequenz nicht Rechnung trägt. Für fragliche Sequenzen, die
relativ zur query-Sequenz an den C- oder N-Termini verkürzt sind,
wird der Prozentsatz an Identität
durch Berechnung der Anzahl an Resten der query-Sequenz korrigiert,
die N- und C-terminal der fraglichen Sequenz sind und die nicht
mit einem fraglichen Rest passen/aneinanderliegen, als ein Prozentsatz
der gesamten Basen der query-Sequenz. Eine Bestimmung, ob ein Rest paßt/aneinanderliegt,
wird durch die Resultate des FASTDB-Sequenzvergleichs bestimmt.
Dieser Prozentsatz wird dann vom Prozentsatz an Identität abgezogen,
der mit dem vorstehenden FASTDB-Programm
unter Verwendung der spezifischen Parameter berechnet wurde, um
zu einem endgültigen
Ergebnis für
den Prozentsatz an Identität
zu kommen. Dieses endgültige
Ergebnis des Prozentsatzes an Identität ist es, was für die Zwecke
dieser Ausführungsform
verwendet wird. Nur Reste der N- und C-Termini der fraglichen Sequenz,
die nicht zur query-Sequenz passen/aneinanderliegen, werden zum
Zwecke der manuellen Anpassung des Ergebnis für den Prozentsatz an Identität berechnet.
Das heißt
nur query-Restpositionen außerhalb
der am weitesten außen
liegenden N- und C-terminalen Reste der fraglichen Sequenz. Zum
Beispiel wird eine fragliche Sequenz mit 90 Aminosäureresten
verglichen mit einer fraglichen query-Sequenz mit 100 Aminosäureresten, um
den Prozentsatz an Identität
zu bestimmen. Die Deletionen treten am N-Terminus der fraglichen
Sequenz auf und daher zeigt der FASTB-Vergleich kein Passen/Aneinanderliegen
bei den ersten 10 Resten des N-Terminus.
Die 10 ungepaarten Reste stellen 10% der Sequenz dar (Zahl der Reste
an den N- und C-Termini nicht passend/Gesamtzahl der Reste in der
query-Sequenz),
somit werden 10% von dem Ergebnis für den Prozentsatz an Identität abgezogen,
der mit dem FASTDB-Programm berechnet wurde. Wenn die verbleibenden
90 Reste perfekt zueinander passen würden, wäre der endgültige Prozentsatz an Identität 90%. Bei
einem anderen Beispiel wird eine fragliche Sequenz von 90 Resten
mit einer query-Sequenz von 100 Resten verglichen. Dieses mal sind
die Deletionen interne Deletionen, so daß an den N- und C-Termini der
fraglichen Sequenz keine Reste sind, die mit der query nicht passen/aneinanderliegen.
In diesem Fall wird der von FASTDB berechnete Prozentsatz an Identität nicht
manuell korrigiert. Noch einmal, es werden nur Restepositionen außerhalb
der N- und C-terminalen Enden der fraglichen Sequenz, wie beim Aneinanderlegen
mit FASTE gezeigt, die mit der query-Sequenz nicht passen/aneinanderliegen,
manuell korrigiert. Für
die Zwecke dieser Ausführungsform
werden keine anderen Korrekturen vorgenommen.
-
Das
Polypeptid der vorliegenden Erfindung könnte unter Verwendung von Verfahren,
die im Stand der Technik wohl bekannt sind, als Molekulargewichtsmarker
auf SDS-PAGE-Gelen oder auf Molekularsieb-Gelfiltrationssäulen verwendet
werden.
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben entdeckt, daß das DR5-Polypeptid ein Protein
mit 411 Resten ist, das drei hauptsächliche Strukturdomänen zeigt.
Zuerst wurde die Ligandenbindungsdomäne innerhalb der Reste von
etwa 52 bis etwa 184 in 1 (Aminosäurereste
von etwa 1 bis etwa 133 in SEQ ID NO: 2) identifiziert. Als zweites
wurde die Transmembrandomäne
innerhalb der Reste von etwa 185 bis etwa 208 in 1 (Aminosäurereste
von etwa 134 bis etwa 157 in SEQ ID NO: 2) identifiziert. Als drittes
wurde die intrazelluläre
Domäne
innerhalb der Reste von etwa 209 bis etwa 411 in 1 (Aminosäurereste
von etwa 158 bis etwa 360 in SEQ ID NO: 2) identifiziert. Wichtig
ist, daß die
intrazelluläre
Domäne
eine Domäne
für den Zelltod
von etwa 324 bis etwa 391 (Aminosäurereste von etwa 273 bis etwa
340 in SEQ ID NO: 2) umfaßt. Weitere
bevorzugte Fragmente des in 1 gezeigten
Polypeptids umfassen das reife Protein von den Resten etwa 52 bis
etwa 411 (Aminosäurereste
von etwa 1 bis etwa 360 in SEQ ID NO: 2) und lösliche Polypeptide, die die
gesamten oder einen Teil der extrazellulären und intrazellulären Domänen umfassen,
denen aber die Transmembrandomäne
fehlt.
-
Die
Erfindung stellt weiterhin DR5-Polypeptide bereit, die der hinterlegte
cDNA-Clon codiert,
einschließlich
des Leaders und DR5-Polypeptidfragmenten, die ausgesucht sind aus
dem reifen Protein, der extrazellulären Domäne, der Transmembrandomäne, der
intrazellulären
Domäne,
der Domäne
für den
Zelltod und allen Kombinationen davon.
-
Bei
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Peptid oder ein Polypeptid
bereit, das einen ein Epitop tragenden Bereich des hier beschriebenen
Polypeptids umfasst. Das Epitop dieses Polypeptidteils ist ein immunogenes
oder antigenes Epitop des Polypeptids der Erfindung. Ein "immunogenes Epitop" ist als ein Teil eines
Proteins definiert, der eine Antikörperreaktion hervorruft, wenn
das gesamte Protein das Immunogen ist. Andererseits ist eine Region
eines Proteinmoleküls,
an die ein Antikörper
binden kann, als ein "antigenes
Epitop" definiert.
Die Anzahl an immunogenen Epitopen eines Proteins ist im allgemeinen
weniger als die Anzahl an antigenen Epitopen. Vgl. zum Beispiel
Geysen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 3998–4002 (1983).
-
Hinsichtlich
der Selektion von Peptiden oder Polypeptiden, die ein antigenes
Epitop tragen (d.h. die eine Region eines Proteinmoleküls enthalten,
an die ein Antikörper
binden kann), ist es im Stand der Technik wohl bekannt, daß relativ
kurze synthetische Peptide, die einen Teil einer Proteinsequenz
nachbilden, üblicherweise
zum Hervorrufen eines Antiserums in der Lage sind, das mit dem teilweise
nachgebildeten Protein reagiert. Vgl. zum Beispiel Sutcliffe, J.
G., Shinnick, T. M., Green, N. und Learner, R. A. "Antibodies That React With
Predetermined Sites an Proteins",
Science 219: 660–666
(1983). Peptide, die zum Hervorrufen von Protein-reaktiven Seren in der Lage sind, sind
häufig
dargestellt in der Primärsequenz
eines Proteins, können
mit einem Satz einfacher chemischer Regeln charakterisiert werden
und sind weder auf die immundominanten Regionen von intakten Proteinen
beschränkt
(d.h. immunogene Epitope) noch auf die Amino- oder Carboxylenden.
-
Antigenes
Epitop-tragende Peptide und Polypeptide der Erfindung sind deshalb
zur Erzeugung von Antikörpern
von Nutzen, einschließlich
monoclonaler Antikörper,
die spezifisch an ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung binden.
Vgl. zum Beispiel Wilson et al., Cell 37: 767–778 (1984), Seite 777. Antigenes
Epitop-tragende
Peptide und Polypeptide der Erfindung enthalten vorzugsweise eine
Sequenz von mindestens sieben, mehr bevorzugt mindestens neun und
am meisten bevorzugt zwischen mindestens etwa 15 bis etwa 30 Aminosäuren, die
innerhalb der Aminosäuresequenz
eines Polypeptids der Erfindung enthalten sind.
-
Nicht
beschränkende
Beispiele von antigenen Polypeptiden oder Peptiden, die zur Erzeugung
von DR5-spezifischen Antikörpern
verwendet werden können,
umfassen: ein Polypeptid, das die Aminosäurereste von etwa 62 bis etwa
110 in 1 (etwa 11 bis etwa 59 in SEQ
ID NO: 2) umfaßt;
ein Polypeptid, das die Aminosäurereste
von etwa 119 bis etwa 164 in 1 (etwa
68 bis etwa 113 in SEQ ID NO: 2) umfaßt; ein Polypeptid, das die
Aminosäurereste
von etwa 224 bis etwa 271 in 1 (etwa
173 bis etwa 220 in SEQ ID NO: 2) umfaßt; und ein Polypeptid, das
die Aminosäurereste
von etwa 275 bis etwa 370 in 1 (etwa
224 bis etwa 319 in SEQ ID NO: 2) umfaßt. Wie vorstehend angezeigt,
haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung bestimmt, daß die vorstehenden
Polypeptidfragmente antigene Regionen des DR5-Proteins sind.
-
Die
Epitop-tragenden Peptide und Polypeptide der Erfindung können mit
jedem herkömmlichen
Mittel produziert werden. Hougthen, R. A., "General Method for the Rapid Solid-Phase
Sythesis of Large Numbers of Peptides: Specificity of Antigen-Antibody Interaction
at the Level of Individual Amino Acids," Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82: 5131–5135 (1985).
Dieses "Simultaneous
Multiple Peptide Synthesis (SMPS)"-Verfahren ist weiterhin beschrieben
in dem U.S.-Patent No. 4,631,211 für Hougthen et al. (1986).
-
Wie
der Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet erkennen wird, können die
DR5-Polypeptide der vorliegenden Erfindung und die vorstehend beschriebenen
Epitop-tragenden Fragmente davon mit Teilen der konstanten Domäne von Immunglobulinen
(IgG) kombiniert werden, was in chimären Polypeptiden resultiert. Diese
Fusionsproteine erleichtern die Reinigung und zeigen in vivo eine
erhöhte
Halbwertszeit. Dies wurde z.B. für
chimäre
Proteine gezeigt, die aus den ersten zwei Domänen des menschlichen CD4-Polypeptids
und verschiedenen Domänen
der konstanten Region der schweren oder leichten Kette von Säuger-Immunglobulinen
bestanden (EPA 394,287; Traunecker et al., Nature 331: 84–86 (1988)).
Fusionsproteine, die wegen des IgG-Teils eine Disulfid-verknüpfte dimere
Struktur haben, können
auch bei der Bindung und Neutralisation anderer Moleküle effizienter
sein als das monomere DR5-Protein oder Proteinfragment allein (Fountoulakis
et al., J. Biochem 270: 3958–3964
(1995)).
-
Polypeptidtests
-
Diagnostische
Tests, wie quantitative und diagnostische Tests für den Nachweis
der Spiegel an DR5-Protein, oder seiner löslichen Form, in Zellen und
Geweben, einschließlich
der Bestimmung von normalen und abnormalen Spiegeln, werden hier
offenbart. Somit kann zum Beispiel ein diagnostischer Test gemäß der Erfindung
für den
Nachweis einer Überexpression
von DR5, oder seiner löslichen
Form, im Vergleich mit normalen Kontrollgewebeproben verwendet werden,
um zum Beispiel die Anwesenheit von Tumoren nachzuweisen. Testverfahren,
die zur Bestimmung von Spiegeln von Proteinen, wie dem DR5-Protein
der vorliegenden Erfindung oder seiner löslichen Form in einer Probe
verwendet werden können,
die von einem Wirt abgeleitet ist, sind dem Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet wohl bekannt. Solche Testverfahren umfassen Radioimmuntests,
kompetitive Bindungstests, die Western-Blot-Analyse und ELISA-Tests.
-
Das
Testen auf Spiegel von DR5-Protein in einer biologischen Probe kann
unter Verwendung jedes im Stand der Technik bekannten Verfahren
erfolgen. Mit "biologischer
Probe" ist jede
biologische Probe gemeint, die man von einem Individuum gewonnen
hat, einer Zelllinie, Gewebekultur oder anderen Quelle, die das DR5-Rezeptorprotein
oder mRNA enthalten. Bevorzugt für
das Testen auf Spiegel von DR5-Protein in einer biologischen Probe
sind Techniken auf der Basis von Antikörpern. Zum Beispiel kann die
Expression von DR5-Protein in Geweben mit klassischen immunhistologischen
Verfahren untersucht werden (Jalkanen, M. et al., J. Cell. Biol.
101: 976–985
(1985); Jalkanen, M. et al., J. Cell. Biol. 105: 3087–3096 (1987)).
Andere Verfahren auf der Basis von Antikörpern, die für den Nachweis
der Expression des DR5-Proteingens von Nutzen sind, umfassen Immuntests,
wie den enzymgebundenen Immunsorptionstest (ELISA) und den Radioimmuntest
(RIA).
-
Im
Stand der Technik sind geeignete Markierungen bekannt und umfassen
Enzymmarkierungen, wie Glucoseoxidase, Radioisotope wie Iod (125I, 121I), Kohlenstoff
(14C), Schwefel (35S),
Tritium (3H), Indium (112In) und
Technetium (99mTC) und fluoreszierende Markierungen
wie Fluorescein und Rhodamin, und Biotin.
-
Therapeutika
-
Es
ist bekannt, daß die
Liganden der Tumornekrosefaktor (TNF)-Familie unter den am meisten
pleiotropen Cytokinen sind, die eine große Zahl an zellulären Antworten
induzieren, einschließlich
der Cytotoxizität, der
antiviralen Aktivität,
immunregulatorischen Aktivitäten
und der transkriptionalen Regulation mehrerer Gene (Goeddel, D.
V. et al., "Tumor
Necrosis Factors; Gene Structure ans Biological Activities," Symp. Quant. Biol. 51:
597–609
(1986), Cold Spring Harbor; Beutler, B., und Cerami, A., Annu. Rev.
Biochem. 57: 505–518
(1988); Old, L. J., Sci. Am. 258: 59–75 (1988); Fiers, W., FERS
Lett. 285: 199–224
(1991). Die Liganden der TNF-Familie induzieren so verschiedene
zelluläre
Antworten durch Bindung an die Rezeptoren der (TNF)-Familie, einschließlich des
DR5 der vorliegenden Erfindung. Zellen, die das DR5-Polypeptid exprimieren
und von denen man glaubt, daß sie
eine potente zelluläre
Antwort auf DR5-Liganden haben, umfassen primäre dendritische Zellen, Endothelgewebe,
die Milz, chronische lymphocytische Leukämie und menschliche Thymusstromazellen.
Mit "einer zellulären Reaktion
auf Liganden der TNF-Familie" ist
jede genotypische, phänotypische und/oder
morphologische Veränderung
einer Zelle, Zelllinie, eines Gewebes, einer Gewebekultur oder eines Patienten
gemeint, die von einem Liganden der TNF-Familie verursacht wird.
Wie angegeben umfassen solche zellulären Antworten nicht nur normale
physiologische Antworten auf Liganden der TNF-Familie, sondern auch
Krankheiten, die mit einer erhöhten
Apoptose oder der Inhibierung der Apoptose einhergehen. Die Apoptose
(der programmierte Zelltod) ist ein physiologischer Mechanismus,
der in die Deletion von peripheren T-Lymphocyten des Immunsystems
involviert ist, und seine Dysregulierung kann zu einer Reihe von
verschiedenen pathologischen Prozessen führen (Ameisen, J. C., AIDS
8: 1197–1213
(1994); Krammer, P. H. et al., Curr. Opin. Immunol. 6: 279–289 (1994)).
-
Krankheiten,
die mit einem erhöhten Überleben
von Zellen assoziiert sind, oder der Inhibierung der Apoptose, umfassen
Krebs (wie Follikellymphome, Karzinome mit p53-Mutationen, und hormonabhängige Tumore
wie Brustkrebs, Prostatakrebs, Kaposi's Sarkom und Eierstockkrebs); Autoimmunkrankheiten
(wie systemischer Lupus erythematosus und mit dem Immunsystem in
Zusammenhang stehende Glomerulonephritis, rheumatoide Arthritis)
und virale Infektionen (wie Herpesvirus, Pockenvirus und Adenoviren),
Entzündung; Transplantat-Wirt-Abstoßung, akute
Transplantatabstoßung
und chronische Transplantatabstoßung. Krankheiten, die mit
erhöhter
Apoptose einhergehen, umfassen AIDS; neurodegenerative Störungen (wie
die Alzheimer-Krankheit, die Parkinson-Krankheit, die amyotrophe
Lateralsklerose, die Retinitis pigmentosa, die cerebellare Degeneration);
myelodisplastische Syndrome (wie die aplastische Anämie), eine
ischemische Verletzung (wie die von Herzinfarkt, Schlaganfall und
Reperfusionsverletzung verursachte), die von Toxin induzierte Leberkrankheit
(wie die von Alkohol verursachte), den septischen Schock, die Kachexie
und Anorexie.
-
Somit
ist eine Verwendung eines DR5-Liganden, eines Analogon oder eines
Agonisten, die in der Lage sind, die von DR5 vermittelte Signalübertragung
zu erhöhen,
für die
Herstellung eines Arzneimittels für die Erhöhung der Apoptose vorgesehen,
die von einem Liganden der TNF-Familie induziert wird, was die Verabreichung
einer effektiven Menge des Arzneimittels an eine Zelle beinhaltet,
die das DR5-Polypeptid exprimiert. Vorzugsweise wird die von DR5
vermittelte Signalübertragung
erhöht,
um eine Krankheit zu behandeln, bei der eine verminderte Apoptose
oder eine verminderte Expression von Cytokin- und Adhäsionsmolekülen gezeigt wird.
Ein Agonist kann lösliche
Formen von DR5 umfassen und monoclonale Antikörper, die gegen das DR5-Polypeptid
gerichtet sind.
-
Bei
einem weiteren Aspekt ist eine Verwendung eines Antagonisten, der
in der Lage ist, die von DR5 vermittelte Signalübertragung zu vermindern, für die Herstellung
eines Arzneimittels für
die Inhibierung der Apoptose vorgesehen, die von einem Liganden
der TNF-Familie induziert wird, was die Verabreichung einer effektiven
Menge des Arzneimittels an eine Zelle beinhaltet, die das DR5-Polypeptid
exprimiert. Vorzugsweise wird die von DR5 vermittelte Signalübertragung
vermindert, um eine Krankheit zu behandeln, bei der eine erhöhte Apoptose
oder NFkB-Expression
gezeigt wird. Ein Antagonist kann lösliche Formen von DR5 umfassen und
monoclonale Antikörper,
die gegen das DR5-Polypeptid gerichtet sind.
-
Mit "Agonist" sind natürlicherweise
vorkommende und synthetische Verbindungen gemeint, die in der Lage
sind, die Apoptose zu verstärken
oder potenzieren. Mit "Antagonist" sind natürlicherweise
vorkommende und synthetische Verbindungen gemeint, die in der Lage
sind, die Apoptose zu inhibieren. Ob ein Kandidat wie hier beschrieben
als "Agonist" oder "Antagonist" die Apoptose verstärken oder
inhibieren kann, kann unter Verwendung von im Stand der Technik
bekannten Tests der zellulären
Reaktion auf Liganden/Rezeptoren der TNF-Familie bestimmt werden,
einschließlich
der hier nachstehend detaillierter beschriebenen.
-
Ein
solches Durchmusterungsverfahren umfaßt die Verwendung von Melanophagen
enthaltenden Zellen, die transfiziert werden, um den Rezeptor der
vorliegenden Erfindung zu exprimieren. Ein solches Durchmusterungsverfahren
ist beschrieben in der PCT WO 92/01810, offengelegt am 6. Februar
1992. Ein solcher Test kann zum Beispiel für die Durchmusterung auf eine
Verbindung verwendet werden, die die Aktivierung des Rezeptorpolypeptids
der vorliegenden Erfindung inhibiert (oder verstärkt), indem die Melanophagen
enthaltenden Zellen, die den Rezeptor codieren, mit einem Liganden
der TNF-Familie und dem Kandidaten für einen Antagonisten (oder
Agonisten) in Kontakt gebracht werden. Die Inhibierung oder Verstärkung des
Signals, das von dem Liganden erzeugt wird, zeigt an, daß die Verbindung
ein Antagonist oder Agonist des Liganden/Rezeptor-Signalübertragungsweges
ist.
-
Andere
Durchmusterungstechniken umfassen die Verwendung von Zellen, die
den Rezeptor exprimieren (zum Beispiel transfizierte CHO-Zellen),
in einem System, das Veränderungen
beim extrazellulären pH-Wert
mißt,
die von der Rezeptoraktivierung verursacht werden. Zum Beispiel
können
Verbindungen mit einer Zelle in Kontakt gebracht werden, die das
Rezeptorpolypeptid der vorliegenden Erfindung exprimiert und eine
zweite Botenstoffreaktion, z.B. Veränderungen bei der Signalübertragung
oder dem pH-Wert, kann gemessen werden, um zu bestimmen, ob die
potentielle Verbindung den Rezeptor aktiviert oder inhibiert.
-
Eine
andere solche Durchmusterungstechnik umfaßt das Einbringen von RNA,
die den Rezeptor codiert in Xenopus-Oozyten, um den Rezeptor transient
zu exprimieren. Die Rezeptor-Oozyten können dann mit dem Rezeptorliganden
und einer Verbindung, die getestet werden soll, in Kontakt gebracht
werden, gefolgt vom Nachweis der Inhibierung oder Aktivierung eines
Calciumsignals im Falle des Testens auf Verbindungen, von denen
man annimmt, daß sie
die Aktivierung des Rezeptors inhibieren.
-
Eine
andere Durchmusterungstechnik umfaßt die Expression eines Konstrukts
in Zellen, wobei der Rezeptor mit einer Phospholipase C oder D verknüpft ist.
Solche Zellen umfassen Endothelzellen, glatte Muskelzellen, embryonale
Nierenzellen, usw. Die Durchmusterung kann wie hier vorstehend beschrieben
durch den Nachweis der Aktivierung des Rezeptors oder der Inhibition
der Aktivierung des Rezeptors durch das Phospholipasesignal durchgeführt werden.
-
Ein
anderes Verfahren umfaßt
die Durchmusterung auf Verbindungen (Antagonisten), die die Aktivierung
des Rezeptorpolypeptids der vorliegenden Erfindung inhibieren, indem
man die Inhibition der Bindung von markierten Liganden an Zellen
bestimmt, die an ihrer Oberfläche
den Rezeptor haben. Ein solches Verfahren umfaßt die Transfektion einer eukaryontischen
Zelle mit einer DNA, die den Rezeptor codiert, so daß die Zelle
auf ihrer Oberfläche
den Rezeptor exprimiert, und das Inkontaktbringen der Zelle mit
einer Verbindung in der Gegenwart einer markierten Form eines bekannten
Liganden. Der Ligand kann z.B. durch Radioaktivität markiert
sein. Die Menge des an die Rezeptoren gebundenen markierten Liganden
wird gemessen, z.B. durch Messung der Radioaktivität des Rezeptors.
Wenn die Verbindung an den Rezeptor bindet, bestimmt durch die Reduktion
des markierten Liganden, die an den Rezeptor bindet, wird die Bindung
des markierten Liganden an den Rezeptor inhibiert.
-
Weitere
Durchmusterungstests für
Agonisten und Antagonisten der vorliegenden Erfindung sind beschrieben
in Tartaglia, L. A. und Goeddel, D. V., J. Biol Chem. 267: 4304–4307 (1992).
-
Somit
wird bei einem weiteren Aspekt ein Durchmusterungverfahren für die Bestimmung
beschrieben, ob ein Kandidat für
einen Agonisten oder Antagonisten in der Lage ist, die zelluläre Reaktion
auf einen Liganden der TNF-Familie zu erhöhen oder zu inhibieren. Das
Verfahren beinhaltet das Inkontaktbringen von Zellen, die das DR5-Polypeptid
exprimieren mit einer Kandidatenverbindung und einem Liganden der
TNF-Familie, das Testen der zellulären Reaktion und dem Vergleich
der zellulären
Reaktion mit einer zelluläre
Standardreaktion, wobei der Standard getestet wird, wenn der Kontakt
mit dem Liganden in der Abwesenheit der Kandidatenverbindung hergestellt
wird, wobei eine erhöhte
zelluläre
Reaktion gegenüber
dem Standard zeigt, daß die
Kandidatenverbindung ein Agonist des Liganden/Rezeptor-Signalwegs
ist und eine verminderte zelluläre Reaktion
gegenüber
dem Standard zeigt, daß die
Kandidatenverbindung ein Antagonist des Liganden/Rezeptor-Signalwegs
ist. Mit dem "Testen
einer zellulären
Reaktion" ist die
qualitative oder quantitative Messung einer zellulären Reaktion
auf eine Kandidatenverbindung und/oder einen Liganden der TNF-Familie
gemeint (d.h. die Bestimmung oder Abschätzung einer Erhöhung oder
Verminderung der T-Zell-Proliferation oder eine Markierung mit tritiumhaltigen
Thymidin). Mit der Erfindung kann eine Zelle, die das DR5-Polypeptid
exprimiert, entweder mit einem endogenen oder exogen zugegebenen
Liganden der TNF-Familie
in Kontakt gebracht werden.
-
Die
Agonisten, wie sie hier beschrieben werden, umfassen natürlicherweise
vorkommende und synthetische Verbindungen, wie zum Beispiel Peptidfragmente
von Liganden der TNF-Familie, transformierender Wachstumsfaktor,
Neurotransmitter (wie Glutamat, Dopamin, N-Methyl-D-aspartat), Tumorsuppressoren (p53),
cytolytische T-Zellen und Antimetabolite. Bevorzugte Agonisten umfassen
chemotherapeutische Wirkstoffe wie zum Beispiel Cisplatin, Doxorubicin,
Bleomycin, Cytosinarabinosid, Stickstoffsenfgas, Methotrexat und
Vincristin. Andere umfassen Ethanol- und Amyloidpeptid. (Science
267: 1457–1458
(1995)). Weitere bevorzugte Agonisten umfassen polyclonale und monoclonale
Antikörper,
die gegen das DR5-Polypeptid
gebildet werden, oder ein Fragment davon. Solche Agonisten-Antikörper, die
gegen einen Rezeptor der TNF-Familie gebildet werden, sind beschrieben
bei Tartaglia, L. A., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 9292–9296 (1991);
und Tartaglia, L. A. und Goeddel, D. V. J. Biol Chem. 267(7): 4304–4307 (1992).
Vgl. auch PCT-Anmeldung
WO 94/09137.
-
Die
Antagonisten, wie sie hier beschrieben werden, umfassen natürlicherweise
vorkommende und synthetische Verbindungen, wie zum Beispiel den
CD40-Liganden, neutrale
Aminosäuren,
Zink, Östrogen,
Androgene, virale Gene (wie Adenovirus EIB, Baculovirus p35 und
IAP, Kuhpockenvirus crmA, Epstein-Barr-Virus BHRF1, LMP-1, Afrikanisches
Schweinefieber-Virus LMW5-HL und Herpesvirus yl 34,5), Calpaininhibitoren, Cysteinproteaseinhibitoren
und Tumorpromotoren (wie PMA, Phenobarbital und alpha-Hexachlorcyclohexan).
-
Andere
potentielle Antagonisten umfassen Antisensemoleküle. Die Antisensetechnologie
kann zur Kontrolle der Genexpression durch Antisense-DNA, oder RNA
oder Tripelhelixbildung verwendet werden. Antisense-Techniken sind
zum Beispiel diskutiert in Okano, J. Neurochem. 56: 560 (1991);
Oligodeoxynucleotides as Antisense Inibitors of Gene Expression,
CRC Press, Boca Raton, FL (1988). Die Tripelhelixbildung wird zum
Beispiel diskutiert in Lee et al., Nucleic Acids Research 6: 3073
(1979); Cooney et al., Science 241: 456 (1988); und Dervan et al.,
Science 251: 1360 (1991). Die Verfahren basieren auf der Bindung
eines Polynucleotids an eine komplementäre DNA oder RNA.
-
Zum
Beispiel kann der 5' codierende
Teil eines Polynucleotids, das das reife Polypeptid der vorliegenden
Erfindung codiert, verwendet werden, um ein Antisense-RNA-Oligonucleotid
von etwa 10 bis 40 Basenpaaren Länge
zu entwerfen. Ein DNA-Oligonucleotid
wird so entworfen, daß es
zu einer Region des Gens komplementär ist, die in die Transkription
involviert ist, wodurch die Transkription und die Produktion des
Rezeptors verhindert wird. Das Antisense-RNA-Oligonucleotid hybridisiert
in vivo mit der mRNA und blockiert die Translation des mRNA-Moleküls in das
Rezeptorpolypeptid.
-
Die
DR5-Antisense-Nucleinsäure
kann intrazellulär
durch Transkription von einer exogenen Sequenz produziert werden.
Zum Beispiel wird ein Vektor oder ein Teil davon transkribiert und
produziert dabei eine Antisensenucleinsäure (RNA) der Erfindung. Ein
solcher Vektor würde
eine Sequenz enthalten, die die DR5-Antisense-Nucleinsäure codiert. Ein solcher Vektor
kann episomal bleiben oder chromosomal integriert werden, so lange
er transkribiert werden kann, um die gewünschte Antisense-RNA zu produzieren.
Solche Vektoren können
mittels rekombinanter DNA-Technolgieverfahren
des Standes der Technik konstruiert werden. Die Vektoren können ein
Plasmid, viral oder andere im Stand der Technik sein, die für die Replikation
und Expression in Wirbeltierzellen verwendet werden. Die Expression
der Sequenz, die DR5 codiert, oder ihrer Fragmente, kann mittels
jedes Promotors erfolgen, von dem im Stand der Technik bekannt ist,
daß er
in Wirbeltierzellen, vorzugsweise in menschlichen Zellen arbeitet.
Solche Promotoren können
induzierbar oder konstitutiv sein. Solche Promotoren umfassen, sind
aber nicht beschränkt
auf die Region des frühen
Promotors von SV40 (Bernoist und Chambon, Nature 29: 304–310 (1981),
den Promotor, der in dem langen 3'-terminalen Repeat des Rous-Sarkomvirus (Yamamoto
et al., Cell 22: 787–797
(1980) enthalten ist, den Herpes-Thymidinpromotor (Wagner
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 78: 1441–1445 (1981), die regulatorischen
Sequenzen des Metallothionein-Gens (Brinster, et al., Nature 296:
39–42
(1982)), usw.
-
Die
Antisense-Nucleinsäuren
umfassen eine Sequenz, die komplementär ist zu mindestens einem Teil eines
RNA-Transkripts eines DR5-Gens. Es ist jedoch keine absolute Komplementarität erforderlich,
obwohl bevorzugt. Eine Sequenz "komplementär zu mindestens
einem Teil einer RNA",
auf die hier Bezug genommen wird, bedeutet eine Sequenz, die ausreichend
Komplementarität
hat, um in der Lage zu sein, unter Bildung eines stabilen Duplex
mit der RNA zu hybridisieren; im Falle von doppelsträngigen DR5-Antisense-Nucleinsäure kann
so ein einziger Strang der Duplex-DNA getestet werden, oder die
Triplexbildung kann getestet werden. Die Fähigkeit zur Hybridisierung
wird vom Ausmaß der
Komplementarität
und der Länge
der Antisense-Nucleinsäure
abhängen.
Im allgemeinen gilt, daß je
größer die
hybridisierende Nucleinsäure
ist, desto mehr nicht gepaarte Basen mit der DR5-RNA kann sie enthalten
und dennoch einen stabilen Duplex (oder fallweise Triplex) bilden.
Der Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet kann unter Verwendung
von Standardverfahren zur Bestimmung des Schmelzpunktes des hybridisierten
Komplexes ein tolerierbares Maß an
Fehlpaarung sicherstellen.
-
Potentielle
Antagonisten umfassen auch katalytische RNA oder ein Ribozym (vgl.
z.B. die Internationale PCT-Veröffentlichung
WO 90/11364, offengelegt am 4. Oktober 1990; Sarver et al., Science
247: 1222–1225
(1990). Während
Ribozyme, die mRNA an stellenspezifischen Erkennungsstellen spalten,
verwendet werden können, um
die DR5-mRNAs zu zerstören,
wird die Verwendung von Hammerkopf-Ribozymen bevorzugt. Hammerkopf-Ribozyme
spalten mRNAs an Stellen, die von den flankierenden Regionen diktiert
werden, die mit der Ziel-mRNA komplementäre Basenpaare bilden. Das einzige
Erfordernis ist, daß die
Ziel-mRNA die folgende Sequenz von zwei Basen hat: 5'-UG-3'. Die Konstruktion
und Produktion von Hammerkopf-Ribozymen ist im Stand der Technik
wohl bekannt und vollständiger
beschrieben in Haselhoff und Gerlach, Nature 334: 585–591 (1988).
Es gibt zahlreiche potentielle Spaltstellen für Hammerkopf-Ribozym in der
Nucleotidsequenz von DR5 (1). Vorzugsweise
wird das Ribozym so entworfen, daß die Spaltungserkennungsstelle
in der Nähe
des 5'-Endes der
DR5-mRNA liegt; d.h. um die Effizienz zu erhöhen und die intrazelluläre Anhäufung von
nicht-funktionellen mRNA-Transkripten zu minimieren. DNA-Konstrukte,
die das Ribozym codieren, können
auf dieselbe Weise in die Zelle eingebracht werden, wie sie vorstehend
für die
Einbringung von Antisense codierender DNA beschrieben wurde. Da
Ribozyme, anders als Antisense-Moleküle, katalytisch sind, ist für die Effizienz
eine niedrigere intrazelluläre
Konzentration erforderlich.
-
Weitere
Antagonisten umfassen lösliche
Formen von DR5, d.h. DR5-Fragmente,
die die Ligandenbindungsdomäne
von der extrazellulären
Region des Rezeptors voller Länge
umfassen. Solche löslichen
Formen des Rezeptors, die natürlicherweise
vorkommen oder synthetisch sein können, sind antagonistisch hinsichtlich der
von DR5 vermittelten Signalgebung, indem sie mit dem DR5 auf der
Zelloberfläche
um die Bindung der Liganden der TNF-Familie konkurrieren. Somit
sind lösliche
Formen des Rezeptors, die die Ligandenbindungsdomäne umfassen,
neue Cytokine, die in der Lage sind, Apoptose zu inhibieren, die
Liganden der TNF-Familie induzieren.
Diese können
als Monomere exprimiert werden, werden aber vorzugsweise als Dimere
oder Trimere exprimiert, da von diesen gezeigt wurde, daß sie monomeren
Formen von Rezeptor als Antagonisten überlegen sind, z.B. Fusionen
der IgGFc-Familie von TNF-Rezeptoren. Andere solche Cytokine sind
im Stand der Technik bekannt und umfassen Fas B (eine lösliche Form
des Fas-Rezeptors der Maus), der physiologisch beschränkend auf
die vom Fas-Liganden induzierte Apoptose wirkt (Hughes, D. P. und
Crispe, I. N., J. Exp. Med. 182: 1395–1401 (1995)).
-
Der
Ausdruck "Antikörper" (Ab) oder "monoclonaler Antikörper" (mAB), wie hier
verwendet, ist so gemeint, daß er
intakte Moleküle
umfaßt
ebenso wie Fragmente davon (wie zum Beispiel Fab- und F(ab')2-Fragmente),
die in der Lage sind, ein Antigen zu binden. Fab-, Fab'- und F(ab')2-Fragmenten
fehlt das Fc-Fragment des intakten Antikörpers, sie verschwinden schneller
aus dem Kreislauf und können
weniger nichtspezifische Bindung des intakten Antikörpers haben
(Wahl et al., J Nucl. Med. 24: 316–325 (1983)).
-
Antikörper gemäß der vorliegenden
Erfindung können
mit jedem einer Vielzahl von Standardverfahren unter Verwendung
des DR5-Antigens der vorliegenden Erfindung hergestellt werden.
Wie angegeben umfassen solche DR5-Immunogene das DR5-Polypeptid
voller Länge
(das die Leadersequenz enthalten kann oder nicht) und die DR5-Polypeptidfragmente
wie die Ligandenbindungsdomäne,
die Transmembrandomäne,
die intrazelluläre
Domäne
und die Domäne
für den
Zelltod.
-
Die
Antikörper
der Erfindung können
bei im Stand der Technik bekannten Verfahren hinsichtlich der Lokalisierung
und Aktivität
der Polypeptidsequenzen der Erfindung verwendet werden, z.B. bei
der Bildgebung dieser Polypeptide, bei der Messung ihrer Spiegel
in geeigneten physiologischen Proben, usw. Die Antikörper finden
auch Verwendung in Immuntests und in Therapeutika als Agonisten
und Antagonisten von DR5.
-
Proteine
und andere Verbindungen, die die DR5-Domänen binden, sind auch Kandidaten
für Agonisten
und Antagonisten. Solche bindenden Verbindungen können unter
Verwendung des Zwei-Hybrid-Sytems der Hefe "eingefangen" werden (Fields und Song, Nature 340:
245–246
(1989)). Eine modifizierte Version des Zwei-Hybrid-Sytems der Hefe wurde
beschrieben von Roger Brem und seinen Kollegen (Gyuris, J. et al.,
Cell 75: 791–803
(1993); Zervos, A. S. et al., Cell 72: 223–232 (1993)). Vorzugsweise
wird das Zwei-Hybrid-System der Hefe gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet, um Verbindungen einzufangen, die an die Ligandenbindungsdomäne von DR5
oder die intrazelluläre
Domäne
von DR5 binden. Solche Verbindungen sind gute Kandidaten für als Agonisten
und Antagonisten der vorliegenden Erfindung.
-
Mit
einem "Liganden
der TNF-Familie" sind
natürlicherweise
vorkommende, rekombinante und synthetische Liganden gemeint, die
in der Lage sind, an ein Mitglied der Familie der TNF-Rezeptoren
zu binden und den Liganden/Rezeptor-Signalweg zu induzieren. Mitglieder
der Familie der TNF-Liganden umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
DR5-Liganden, TRAIL, TNF-α,
Lymphotoxin-α,
(LT-α, auch bekannt
als TNF-β),
LT-β (gefunden
in dem komplexen Heterotrimeren LT-α2-β), FasL, CD40, CD27, CD30, 4-IBB,
OX40 und Nervenwachstumsfaktor (NGF). Ein Beispiel eines Tests,
der durchgeführt
werden kann, um die Fähigkeit
von DR5 und seinen Derivaten (einschließlich Fragmenten) und Analoga
zur Bindung von TRAIL ist nachstehend in Beispiel 6 beschrieben.
-
Repräsentative
therapeutische Anwendungen der vorliegenden Erfindung werden nachstehend
detaillierter besprochen. Der Zustand der Immundefizienz, der AIDS
definiert, ist Folge einer Abnahme der Zahl und Funktion der CD4+-T-Lymphocyten.
Kürzliche
Berichte schätzen
den täglichen
Verlust an CD4+-T-Zellen auf zwischen 3,5 × 107 Zellen und 2 × 109 Zellen
(Wei X. et al., Nature 373: 117–122
(1995)). Man glaubt, daß ein Grund
für die
Abnahme der CD4+-T-Zellen im Verlauf der
HIV-Infektion die durch HIV induzierte Apoptose ist. In der Tat
wurde der von HIV induzierte apoptotische Zelltod nicht nur in vitro
gezeigt, sondern, noch wichtiger, in infizierten Individuen (Ameisen,
J. C., AIDS 8: 1197–1213
(1994); Finkel, T. H. und Bands, N. K., Curr. Opin. Immunol. 6:
605–615
(1995); Muro-Cacho, C. A. et al., J. Immunol. 154: 5555–5566 (1995)).
Darüber
hinaus ist die Apoptose und die Abnahme der CD4+-Lymphocyten
eng korreliert in verschiedenen Tiermodellen für AIDS (Brunner, T., et al.,
Nature 373: 441–444
(1995), Gougeon, M. L., et al., AIDS Res. Hum. Retroviruses 9: 553–563 (1993))
und Apoptose wird bei den Tiermodellen nicht beobachtet, wo die
virale Replikation nicht in AIDS resultiert (Gougeon, M. L., et
al., AIDS Res. Hum. Retroviruses 9: 553–563 (1993)). Weitere Daten
zeigen, daß uninfizierte,
aber „primed" oder aktivierte
T-Lymphocyten von mit HIV infizierten Individuen Apoptose erleiden,
wenn sie dem Liganden der TNF-Familie FasL begegnen. Unter Verwendung
von Monocytenzelllinien, die nach der HIV-Infektion den Tod als
Resultat haben, wurde gezeigt, daß die Infektion von U937-Zellen mit
HIV in der de novo-Expression von FasL resultiert und daß FasL die
HIV-induzierte Apoptose vermittelt (Badley, A. D. et al., J. Virol.
70: 199–206
(1996)). Des weiteren war der Ligand der TNF-Familie bei nicht infizierten
Makrophagen nachweisbar und seine Expression wurde nach der HIV-Infektion
hochreguliert, was in der selektive Abtötung von nicht infizierten
CD4-T-Lymphocyten resultierte (Badley, A. D. et al., J. Virol. 70: 199–206 (1996)).
Somit wird die Verwendung eines Antagonisten für die Reduktion der selektiven
Abtötung von
CD4-T-Lymphocyten für
die Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung von HIV+-Individuen geplant. Die Arten der Verabreichung
und Dosierungen werden nachstehend im Detail diskutiert.
-
Bei
der Abstoßung
eines allogenen Transplantats wurde das Immunsystem des Empfängertieres
nicht zuvor auf die Reaktion vorbereitet, weil das Immunsystem größtenteils
nur Antigenen aus seiner Umwelt ausgesetzt ist. Gewebe von anderen
Mitgliedern der eigenen Art wurden nicht in derselben Weise präsentiert
wie zum Beispiel Viren oder Bakterien präsentiert wurden. Im Falle der
Abstoßung
eines allogenen Transplantats werden immunsuppressive Behandlungsschemata
geplant, um das Immunsystem daran zu hindern, das Effektorstadium
zu erreichen. Das Immunprofil bei der Abstoßung eines Fremdtransplantats
kann jedoch dem bei Wiederauftreten einer Krankheit eher gleichen
als dem bei Abstoßung
eines Transplantats der eigenen Art. Im Falle des Wiederauftretens
einer Krankheit wurde das Immunsystem bereits aktiviert, wie durch
die Zerstörung
der nativen Inselzellen bewiesen wird. Deshalb ist beim Wiederauftreten
einer Krankheit das Immunsystem bereits im Effektorstadium. Die
Agonisten der vorliegenden Erfindung sind in der Lage, die Immunantwort auf
allogene Transplantate und Fremdtransplantate zu unterdrücken, weil
Lymphocyten, die aktiviert wurden und zu Effektorzellen differenzierten,
das DR5-Polypeptid exprimieren werden und daher Verbindungen zugänglich sind,
die die Apoptose verstärken.
Somit wird eine Verwendung für
die Erzeugung von immunprivilegierten Geweben geplant.
-
Die
DR5-Antagonisten können
bei der Behandlung von Entzündungskrankheiten
wie rheumatoider Arthritis, Osteoarthritis, Psoriasis, Septicemia
und entzündlicher
Darmerkrankung von Nutzen sein.
-
Zusätzlich können wegen
der Expression von DR5 bei Lymphoblasten lösliche DR5-Agonisten bei der Behandlung
dieser Art von Krebs verwendet werden. Weiterhin können lösliches
DR5 oder neutralisierende mABs zur Behandlung verschiedener chronischer
und akuter Formen von Entzündung
verwendet werden, wie rheumatoider Arthritis, Osteoarthritis, Psoriasis,
Septicemia und entzündlicher
Darmerkrankung.
-
Verabreichungswege
-
Die
hier beschriebenen Agonisten oder Antagonisten können in vitro, ex vivo oder
in vivo an Zellen verabreicht werden, die den Rezeptor der vorliegenden Erfindung
exprimieren. Mit Verabreichung einer "effektiven Menge" eines Agonisten oder Antagonisten ist
eine Menge der Verbindung gemeint, die ausreicht, eine zelluläre Reaktion
auf einen Liganden der TNF-Familie einschließlich Polypeptiden zu verstärken oder
zu inhibieren. Insbesondere ist mit Verabreichung einer "effektiven Menge" eines Agonisten
oder Antagonisten eine Menge der Verbindung gemeint, die effektiv
ist bei der Verstärkung
oder Inhibierung der von DR5 vermittelten Apoptose. Wenn natürlich eine
Verstärkung
der Apoptose erwünscht
ist, kann ein Agonist gemäß der vorliegenden
Erfindung zusammen mit Liganden der TNF-Familie verabreicht werden.
Der Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet wird erkennen, daß effektive
Mengen eines Agonisten oder Antagonisten empirisch bestimmt werden
können
und in reiner Form angewendet werden können oder als pharmazeutisch
verträgliche Salze,
Ester oder in einer Proform des Wirkstoffs. Der Agonist oder Antagonist
kann in Zusammensetzungen in Kombination mit einem oder mehreren
pharmazeutisch verträglichen
Exzipienten (d.h. Trägern)
verabreicht werden.
-
Man
wird verstehen, daß bei
Verabreichung an einen menschlichen Patienten die gesamte tägliche Verwendung
der Verbindungen und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
durch den behandelnden Arzt im Rahmen des fundierten medizinischen
Urteils entschieden wird. Das spezifische therapeutisch effektive
Dosierungsniveau für
jeden einzelnen Patienten wird von Faktoren abhängen, die auf dem medizinischen
Fachgebiet wohl bekannt sind.
-
Als
ein genereller Vorschlag wird die gesamte pharmazeutisch effektive
Menge an DR5-Polypeptid, die parenteral verabreicht wird, pro Dosis
im Bereich von etwa 1 μg/kg/Tag
bis 10 mg/kg/Tag des Körpergewichts des
Patienten sein, obwohl dies, wie vorstehend angemerkt, der therapeutischen
Entscheidung unterliegt. Mehr bevorzugt ist diese Dosis mindestens
0,01 mg/kg/Tag und am meisten bevorzugt für Menschen zwischen etwa 0,01
und 1 mg/kg/Tag für
das Hormon. Bei kontinuierlicher Zugabe werden die DR5-Agonisten
oder -Antagonisten typischerweise mit einer Dosierungsrate von etwa
1 μg/kg/Stunde
bis etwa 50 μg/kg/Stunde
entweder mittels 1–4
Injektionen pro Tag oder mittels kontinuierlicher subkutaner Infusion
zum Beispiel unter Verwendung einer Minipumpe verabreicht. Eine
intravenöse
Beutel-Lösung
kann auch verwendet werden.
-
Die
Dosierung kann in einer patientenspezifischen Weise auch so angelegt
sein, daß eine
zuvor festgelegte Konzentration eines Agonisten oder Antagonisten
im Blut bereitgestellt wird, wie bestimmt mittels der RIA-Technik.
Die Dosierung beim Patienten kann so eingestellt werden, daß reguläre, anhaltende
Durchgangsblutspiegel, wie mit RIA gemessen, im Bereich von 50 bis
1000 ng/ml erreicht werden, vorzugsweise 150 bis 500 ng/ml.
-
Arzneimittel,
die den Antikörper
der vorliegenden Erfindung umfassen und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger,
werden bereitgestellt. Zusätzlich
werden pharmazeutische Zusammensetzungen beschrieben, die einen
Agonisten oder Antagonisten umfassen (einschließlich DR5-Nucleotide und Polypeptide)
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Exzipienten, die oral, rektal, parenteral, intrazystemisch,
intravaginal, intraperitoneal, topisch (als Puder, Salben, Drops,
oder transdermales Pflaster) buccal oder als ein oraler oder nasaler
Spray verabreicht werden können.
Es ist wichtig, daß durch
co-Verabreichung eines Agonisten und eines Liganden der TNF-Familie
klinische Nebenwirkungen unter Verwendung von niedrigeren Dosen
von Ligand und Agonist reduziert werden können. Man wird verstehen, daß der Agonist
vor, nach oder simultan mit dem Liganden der TNF-Familie "co-verabreicht" werden kann, in Abhängigkeit von den Erfordernissen
einer speziellen therapeutischen Anwendung. Mit "pharmazeutisch verträglichem Träger" ist ein nicht-toxisches festes, halbfestes
oder flüssiges
Füllmittel,
ein Verdünnungsmittel,
ein Verkapselungsmaterial oder ein Formulierungshilfsmittel jeder
Art gemeint. Bei einer spezifischen Ausführungsform bedeutet "pharmazeutisch verträglich" zugelassen durch
eine Regulierungsbehörde
der Bundes- oder Staatsregierung oder gelistet in der U.S. Pharmacopeia
oder einer anderen allgemein anerkannten Pharmacopeia für die Verwendung
in Tieren und insbesondere Menschen. Nicht beschränkende Beispiele
von geeigneten pharmazeutischen Trägern gemäß dieser Ausführungsform
werden bereitgestellt in "Remington's Pharmaceutical
Sciences" von E.
W. Martin und umfassen sterile Flüssigkeiten, wie Wasser und Öle, einschließlich solcher
wie Petroleum und tierischen, pflanzlichen oder synthetischen Ursprungs,
wie Erdnußöl, Sojabohnenöl, Mineralöl, Sesamöl und dergleichen.
Wasser ist ein bevorzugter Träger,
wenn das Arzneimittel intravenös
verabreicht wird. Salzlösungen
und wäßrige Dextrose-
und Glycerinlösungen
können
als flüssige
Träger
verwendet werden, insbesondere für
injizierbare Lösungen.
-
Der
Ausdruck "parenteral", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf Verabreichungswege, die die intravenöse, intramuskuläre, intraperitoneale,
intrasternale, subkutane und intraartikuläre Injektion und Infusion umfassen.
-
Die
Arzneimittel der vorliegenden Erfindung für die parenterale Injektion
können
pharmazeutisch verträgliche
sterile wäßrige oder
nicht-wäßrige Lösungen,
Dispersionen, Suspensionen oder Emulsionen umfassen, ebenso wie
sterile Pulver für
die Herstellung von sterilen injizierbaren Lösungen oder Dispersionen kurz vor
der Verwendung.
-
Zusätzlich zu
löslichen
DR5-Polypeptiden können
auch DR5-Polypeptide verwendet werden, die die Transmembranregion
enthalten, wenn sie durch Einschluß von Detergentien wie CHAPS
oder NP-40 mit Puffer solubilisiert wurden.
-
Chromosomentests
-
Die
Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung sind auch wertvoll bei der Chromosomenidentifikation.
Die Sequenz ist spezifisch gerichtet zu einer speziellen Lage auf
einem einzelnen menschlichen Chromosom und kann damit hybridisieren.
Die Kartierung von DNAs auf Chromosomen gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein wichtiger erster Schritt bei der Korrelation dieser Sequenzen
mit Genen, die mit Krankheit assoziiert sind.
-
Bei
gewissen bevorzugten Ausführungsformen
in dieser Hinsicht werden die hier offenbarte cDNA und/oder Polynucleotide
zur Clonierung der genomischen DNA eines DR5-Gens verwendet. Dies
kann unter Verwendung einer Vielzahl wohl bekannter Techniken und
Bibliotheken erreicht werden, die im allgemeinen kommerziell verfügbar sind.
Die genomische DNA wird dann bei der Chromosomenkartierung in situ
unter Verwendung von für
diesen Zweck wohl bekannten Techniken verwendet.
-
Zusätzlich können Sequenzen
durch Herstellung von PCR-Primern (vorzugsweise 15–25 bp)
von der cDNA auf Chromosomen kartiert werden. Die Computeranalyse
der 3' nicht translatierten
Region des Gens wird verwendet, um schnell Primer zu selektieren,
die nicht mehr als ein Exon in der genomischen DNA überspannen,
um somit den Amplifikationsprozeß zu verkomplizieren. Diese
Primer werden dann für
die PCR-Durchmusterung von somatischen Zellhybriden verwendet, die
einzelne menschliche Chromosomen enthalten.
-
Die
Fluoreszenzhybridisierung in situ ("FISH")
eines cDNA-Clons mit einer Chromosomenspreizung in der Metaphase
kann zur Bereitstellung einer präzisen
chromosomalen Lage in einem Schritt verwendet werden. Diese Technik
kann mit cDNA so kurz wie 50 oder 60 bp verwendet werden. Für einen Überblick über diese
Technik vgl. Verma et al., Human Chromosomes: a Manual of Basic
Techniques, Pergamon Press, New York (1988).
-
Nachdem
eine Sequenz mit einer präzisen
chromosomalen Lage kartiert wurde, kann die physikalische Position
der Sequenz auf dem Chromosom mit den genetischen Kartierungsdaten
korreliert werden. Solche Daten werden zum Beispiel gefunden bei
V. McKusick, Mendelian Inheritance in Man, an line verfügbar von
der John Hopkins University, Welch Medical Library. Die Beziehung
zwischen Genen und Krankheiten, die auf derselben chromosomalen
Region kartiert wurden, werden dann durch die Verknüpfungsanalyse
(co-Vererbung von physikalisch benachbarten Genen) identifiziert.
-
Als
nächstes
ist es notwendig, die Unterschiede in den cDNA- oder genomischen
Sequenzen zwischen betroffenen und nicht betroffenen Individuen
zu bestimmen. Wenn bei einigen oder allen betroffenen Individuen
eine Mutation beobachtet wird, aber bei keinen normalen Individuen,
dann ist die Mutation wahrscheinlich der Grund der Krankheit.
-
Nachdem
die Erfindung allgemein beschrieben wurde, wird selbige durch die
folgenden Beispiele einfacher zu verstehen sein, die zur Illustration
bereitgestellt werden und nicht einschränkend gedacht sind.
-
Beispiel 1
-
Expression und Reinigung
in E. coli
-
Die
DNA-Sequenz, die das reife DR5-Protein in dem hinterlegten DNA-Clon
(ATCC No. 97920) codiert, wird unter Verwendung der PCR-Oligonucleotidprimer
amplifiziert, die spezifisch sind zu den Sequenzen am Aminoterminus
des DR5-Proteins
und zu Vektorsequenzen 3' zu
dem Gen. Zusätzliche
Nucleotide, die zur Erleichterung der Clonierung Restriktionsstellen
enthalten, werden jeweils zu den 5'- und
3'-Sequenzen hinzugefügt.
-
Die
folgenden Primer werden für
die Expression der extrazellulären
Domäne
von DR5 in E. coli verwendet: Der 5'-Primer hat die Sequenz
5'-CGCCCATGGAGTCT GCTCTGATCAC-3' (SEQ ID NO: 8) und
enthält
die unterstrichene NcoI-Stelle; und der 3'-Primer hat die Sequenz
5'-CGCAAGCTTTTAGCCTGATTC TTTGTGGAC-3' (SEQ ID NO: 9) und
enthält
die unterstrichene HindIII-Stelle.
-
Die
Restriktionsstellen sind geeignet für Restriktionsenzymstellen
in dem bakteriellen Expressionsvektor pQE60, der in diesem Beispiel
für die
bakterielle Expression verwendet wird. (Qiagen, Inc. 9259 Eton Avenue,
Chatsworth, CA, 91311). pQE60 codiert Resistenz gegen das Antibiotikum
Ampicillin ("Ampr")
und enthält einen
bakteriellen Replikationsursprung ("orf"),
einen durch IPTG induzierbaren Promotor und eine Ribosomenbindungsstelle
("RBS").
-
Die
amplifizierte DR5-DNA und der Vektor pQE60 werden beide mit NcoI
und HindIII verdaut und die verdauten DNAs werden miteinander ligiert.
Insertionen der DR5-Protein-DNA in das mit Restriktionsenzymen verdauten
pQE60 platziert die DR5-Protein codierende Region stromabwärts von
dem durch IPTG induzierbaren Promotor des Vektors und operativ damit
verknüpft
und im Rahmen mit einem initiierenden AUG in geeigneter Position
für die
Translation des DR5-Proteins.
-
Das
Ligierungsgemisch wird unter Verwendung von Standardverfahren in
kompetente E. coli-Zellen transformiert. Solche Verfahren sind beschrieben
bei Sambrook et al., Molecular Cloning: a Laborstory Manual, 2te
Ausg.; Cold Spring Harbor Laborstory Press, Cold Spring Harbor,
N. Y. (1989). Der E. coli-Stamm M15/rep4, der vielfache Kopien des
Plasmids pREP4 enthält,
das den lac-Repressor exprimiert und Resistenz gegen Kanamycin ("Kanr") verleiht, wird
bei der Durchführung
des hier beschriebenen illustrativen Beispiels verwendet. Dieser
Stamm, der nur einer der vielen ist, die für die Expression des DR5-Proteins
geeignet sind, ist kommerziell von Qiagen, vorstehend, verfügbar.
-
Die
Transformanten werden mittels ihrer Fähigkeit zum Wachsen auf LB-Platten in der Anwesenheit von
Ampicillin und Kanamycin identifiziert. Aus resistenten Kolonien
wird die Plasmid-DNA isoliert und die Identität der clonierten DNA durch
Restriktionsanalyse, PCR und DNA-Sequenzierung bestätigt.
-
Clone,
die die gewünschten
Konstrukte enthalten, werden übernacht
("O/N") in Flüssigkultur
in LG-Medien gezüchtet,
die mit Ampicillin (100 μg/ml)
und Kanamycin (25 μg/ml)
ergänzt
sind. Die O/N-Kultur wird verwendet, um eine große Kultur mit einer Verdünnung von
etwa 1:100 bis 1:250 zu inokulieren. Die Zellen werden bis zu einer
optischen Dichte bei 600 nm ("OD600") von zwischen 0,4
bis 0,6 wachsen gelassen. Dann wird Isopropyl-B-D-thiogalactopyranosid
("IPTG") mit einer Endkonzentration
von 1 mM zugegeben, um die Transkription von lac-Repressor-sensitiven Promotoren
zu induzieren, indem man den lacI-Repressor inaktiviert. Die Zellen
werden anschließen
weitere 3 bis 4 Stunden inkubiert.
-
Die
Zellen werden dann durch Zentrifugation gewonnen und mit Standardverfahren
aufgebrochen. Die Einschlußkörper werden
unter Verwendung von Routinesammelverfahren aus den aufgebrochenen
Zellen gereinigt und das Protein wird aus den Einschlußkörpern in
8 M Harnstoff solubilisiert. Die 8 M Harnstofflösung, die das solubilisierte
Protein enthält,
wird über
eine PD-10-Säule
in 2× phosphatgepufferter
Salzlösung
("PBS") gegeben, wobei
der Harnstoff entfernt, der Puffer ausgetauscht und das Protein
umgefaltet wird. Das Protein wird mit einem weiteren Chromatographieschritt
gereinigt, um das Endotoxin zu entfernen. Dann wird es sterilfiltriert.
Die sterilfiltrierte Proteinpräparation
wird in 2 × PBS
mit einer Konzentration von 95 μ/ml
gelagert.
-
Beispiel 2
-
Expression in Säugerzellen
-
Ein
typischer Säugerexpressionsvektor
enthält
das Promotorelement, das die Initiation der Transkription von mRNA
vermittelt, die Protein codierende Sequenz und Signale, die für die Termination
der Transkription und die Polyadenylierung des Transkripts erforderlich
sind. Zusätzliche
Elemente umfassen Verstärker, Kozak-Sequenzen und intervenierende
Sequenzen, die flankiert sind von Donor- und Akzeptorstellen für das RNA-Splicing.
Eine hoch effiziente Transkription kann mit den frühen und
späten
Promotoren von SV40, den langen terminalen Repeats (LTRs) von Retroviren,
z.B. RSV, HTLVI und HIVI und dem frühen Promotor des Cytomegalovirus
(CMV) erreicht werden. Es können
jedoch auch zelluläre
Signale verwendet werden (z.B. der humane Aktinpromotor). Geeignete
Expressionsvektoren für
die Verwendung bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung umfassen zum Beispiel Vektoren wie pSVL
und pMSG (Pharmacia, Uppsala, Schweden), pRSVcat (ATCC 37152), pSV2dhfr
(ATCC 37146), und pBC12MI (ATCC67109). Säugerwirtszellen die verwendet
werden könnten,
umfassen humane Hela 293, H9- und
Jurkat-Zellen, NIH3T3- und C127-Zellen der Maus, Cos 1, Cos 7 und
CV1, QC1- 3-Zellen
der Wachtel, L-Zellen der Maus und Eierstockzellen des chinesischen Hamsters
(CHO).
-
Alternativ
können
die Gene von Interesse in stabilen Zelllinien exprimiert werden,
die das Gen in einem Chromosom integriert enthalten. Die co-Transfektion
mit einem selektierbaren Marker wie dhfr, gpt, Neomycin, Hygromycin
erlaubt die Identifikation und Isolierung der transfizierten Zellen.
-
Das
transfizierte Gen kann auch amplifiziert werden, um große Mengen
des codierten Proteins zu exprimieren. Der Dihydrofolatreduktase
(DHFR)-Marker ist bei der Entwicklung von Zelllinien von Nutzen,
die mehrer hundert oder sogar mehrere tausend Kopien des Gens von
Interesse tragen. Ein anderer nützlicher Selektionsmarker
ist das Enzym Glutamin-Synthase (GS) (Murphy et al., Biochem. J.
227: 277–279
(1991); Bebbington et al., Bio/Technology 10: 169–175 (1992)).
Unter Verwendung dieser Marker werden die Säugerzellen in selektivem Medium
gezüchtet
und die Zellen mit der höchsten
Resistenz selektiert. Diese Zelllinien enthalten das amplifizierte
Gen/die amplifizierten Gene in das Chromosom integriert. Eierstockzellen
des chinesischen Hamsters (CHO) werden oft für die Produktion von Proteinen
verwendet.
-
Die
Expressionsvektoren pCI und PC4 enthalten den starken Promotor (LTR)
vom Rous Sarkomvirus (Cullen et al., Molecular and Cellular Biology
5: 438–447
(März 1985)),
plus einem Fragment des CMV-Verstärkers (Boshart et al., Cell
41: 521–530
(1985)). Viele Clonierungsstellen, z.B. für die Restriktionsenzymspaltstellen
BamHI, Xbal und Asp718 erleichtern die Clonierung des Gens von Interesse.
Die Vektoren enthalten außerdem
das 3'-Intron, das
Polyadenylierungs- und Terminationssignal des Präproinsulingens der Ratte.
-
Clonierung und Expression
in CHO-Zellen
-
Der
Vektor pC4 wird für
die Expression des DR5-Polypeptids verwendet. Das Plasmid pC4 ist
ein Derivat des Plasmids pSV2-dhfr (ATCC Hinterlegungs-NO. 37146).
Das Plasmid enthält
das DHFR-Gen der Maus unter der Kontrolle des frühen SV40-Promotors. Eierstockzellen
des chinesischen Hamsters oder andere Zellen, denen die Dihydrofolataktivität fehlt,
die mit diesen Plasmiden transfiziert werden, können durch Züchten der
Zellen in einem selektive Medium (alpha minus MEM, Life Technologies),
das mit dem chemotherapeutischen Mittel Methotrexat (MTX) ergänzt ist,
selektiert werden. Die Amplifikation der DHFR-Gene in Zellen, die
gegen Methotrexat (MTX) resistent sind, wurde gut dokumentiert (vgl.
z.B. Alt, F. W., Kellems, R. M., Bertino, J. R. und Schimke, R.
T., J. Biol. Chem. 253: 1357–1370
(1978); Hamlin, J. L. und Ma, C., Biochem. et Biophys. Acta 1097:
107–143
(1990); Page, M. J. und Sydenham, M. A. 1991, Biotechnology 9: 64–68 (1991)).
Zellen, die in wachsenden Konzentrationen an MTX gezüchtet werden,
entwickeln Resistenz gegenüber
dem Wirkstoff durch Überproduktion
des Zielenzyms DHFR als Resultat der Amplifikation des DHFR-Gens.
Wenn mit dem DHFR-Gen ein zweites Gen verknüpft ist, wird es üblicherweise
co-amplifiziert und überexprimiert.
Es ist im Stand der Technik bekannt, daß dieser Weg verwendet werden
kann, um Zelllinien zu entwickeln, die mehr als 1000 Kopien des
amplifizierten Gens/der amplifizierten Gene tragen. Wenn anschließend das
Methotrexat entzogen wird, werden Zelllinien erhalten, die das amplifizierte
Gen integriert in einem oder mehreren Chromosom(en) der Wirtszelle
enthalten.
-
Das
Plasmid pC4 enthält
für die
Expression des Gens von Interesse den starken Promotor der langen terminalen
Wiederholung (LTR) des Rous Sarkomvirus (Cullen et al., Molecular
and Cellular Biology Biology 5: 438–447 (März 1985), plus ein Fragment,
das aus dem Verstärker
des unmittelbaren frühen
Gens des humanen Cytomegalovirus (CMV) isoliert ist (Boshart et
al., Cell 41: 521–530
(1985)). Stromabwärts
von dem Promotor sind die folgenden einzelnen Restriktionsenzym-Spaltstellen, die
die Integration der Gene erlauben: BamHI, XbaI und Asp718. Hinter
diesen Clonierungsstellen enthält
das Plasmid das 3'-Intron
und die Polyadenylierungsstelle des Präproinsulingens der Ratte. Andere
hoch effiziente Promotoren können
ebenfalls für die
Expression verwendet werden, z.B. der humane β-Aktin-Promotor, der frühe oder
späte SV40-Promotor oder
die langen terminalen Wiederholungen von anderen Retroviren, z.B.
HIV und HTLVI. Clontech's
Tet-Off- und Tet-On-Genexpressionssystem
und ähnliche
Systeme können
verwendet werden, um das DR5-Polypeptid in Säugerzellen auf regulierte Weise
zu exprimieren (Gossen, M. & Bujard,
H., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 5547–5551 (1992). Für die Polyadenylierung
der mRNA können
auch andere Signale, z.B. von humanen Wachstumshormon- oder Globingenen,
verwendet werden.
-
Stabile
Zelllinien, die das Gen von Interesse stabil in die Chromosomen
integriert tragen, können
auch nach co-Transfektion mit einem selektierbaren Marker wie gpt,
G418 oder Hygromycin selektiert werden. Es ist von Vorteil, zu Beginn
mehr als einen selektierbare Marker zu verwenden, z.B. G418 plus
Methotrexat.
-
Das
Plasmid pC4 wird mit dem Restriktionsenzym BamHI verdaut und dann
unter Verwendung von Kalbsdarmphosphatase mit Verfahren desphosphoryliert,
die im Stand der Technik bekannt sind. Der Vektor wird dann aus
einem 1%-igen Agarosegel isoliert.
-
Die
DNA-Sequenz, die das vollständige
Polypeptid codiert, wird unter Verwendung von Primern amplifiziert,
die den 5'- und
3'-Enden des gewünschten
Teils des Gens entsprechen. Der 5'-Primer, der die unterstrichene BamHI-Stelle
enthält,
eine Kozak-Sequenz und ein AUG-Startcodon, hat die folgende Sequenz: 5'-CGCGGATCCGCCATCATGGAACAACGGGGACAGAAC-3' (SEQ ID NO: 10).
Der 3'-Primer, der
die unterstrichene Asp718-Stelle enthält, hat die folgende Sequenz:
5'-CGCGGTACCTTAGGACATGGCAGAGTC-3' (SEQ ID NO: 11).
-
Das
amplifizierte Fragment wird mit der Endonuclease BamHI und Asp718
verdaut und dann erneut auf einem 1%-igen Agarosegel gereinigt.
Das isolierte Fragment und der desphosphorylierte Vektor werden dann
mit T4 DNA-Ligase ligiert. Dann werden E. coli HB101- oder XL-1
Blue-Zellen transformiert und unter Verwendung von zum Beispiel
einer Restriktionsenzymanalyse Bakterien identifiziert, die das
Fragment in das Plasmid inseriert enthalten.
-
Eierstockzellen
des chinesischen Hamsters, denen ein aktives DHFR-Gen fehlt, werden
für die
Transfektion verwendet. Fünf μg des Expressionsplasmids
pC4 werden unter Verwendung des Lipofectin-Verfahrens (Felgner et
al., vorstehend) mit 0,5 μg
des Plasmids pSVneo co-transfiziert. Das Plasmid pSVneo enthält einen
dominanten selektierbaren Marker, das neo-Gen von Tn5, das ein Enzym
codiert, das Resistenz gegen eine Gruppe von Antibiotika verleiht,
einschließlich
G418. Die Zellen werden in alpha minus MEM ausgesät, das mit
1 mg G418/ml ergänzt
ist. Nach 2 Tagen werden die Zellen mit Trypsin behandelt und auf
Hybridomclonierungsplatten (Greiner, Deutschland) in alpha minus
MEM ausgesät,
das mit 10, 25 oder 50 ng Methotrexat/ml plus 1 mg G418/ml ergänzt ist.
Nach etwa 10–14
Tagen werden einzelne Clone mit Trypsin behandelt und dann unter
Verwendung von verschiedenen Konzentrationen von Methotrexat (50
nM, 100 nM, 200 nM, 400 nM, 800 nM) in Petrischalen mit 6 Mulden
oder Flaschen von 10 ml ausgesät.
Clone, die bei den höchsten Konzentrationen
an Methotrexat wachsen, werden dann auf neue Platten mit 6 Mulden übertragen,
die noch einmal höhere
Konzentrationen an Methotrexat (1 μM, 2 μM, 5 μM, 10 μM, 20 μM) enthalten. Dasselbe Verfahren
wird wiederholt, bis Clone erhalten werden, die bei Konzentrationen
von 100–200 μM wachsen.
Die Expression des gewünschten
Genprodukts wird zum Beispiel mit SDS-PAGE und Western Blot oder
Analyse mit Umkehrphasen-HPLC analysiert.
-
Clonierung und Expression
in COS-Zellen.
-
Das
Expressionsplasmid pDR5-HA wird durch Clonierung einer cDNA, die
die lösliche
extrazelluläre Domäne des DR5-Proteins
codiert, in den Expressionsvektor pcDNAI/Amp oder pcDNAIII (die
von Invitrogen erhalten werden können)
hergstellt. Der Expressionsvektor pcDNAI/amp enthält: (1)
einen Repliktionsursprung von E. coli, der für die Vermehrung in E. coli
und in anderen prokaryontischen Zellen wirksam ist; (2) ein Ampicillin-Resistenzgen
für die
Selektion von das Plasmid enthaltenden prokaryontischen Zellen;
(3) einen Repliktionsursprung von SV40 für die Vermehrung in eukaryontischen
Zellen; (4) einen CMV-Promotor, einen Polylinker, ein SV40- und
ein Poladenylierungssignal, die so angeordnet sind, daß eine cDNA
mittels der Restriktionsstellen in dem Polylinker einfach unter
die Kontrolle des CMV-Promotors
gestellt werden kann und operativ mit dem SV40-Intron und dem Poladenylierungssignal
verknüpft
werden kann. Ein DNA-Fragment, das die extrazelluläre Domäne des DR5-Proteins
codiert, und eine HA-Markierung, die im Rahmen an ihr 3'-Ende fusioniert
ist, werden in die Polylinkerregion des Vektors cloniert, so daß die Expression
des rekombinanten Proteins von dem CMV-Promotor gesteuert wird.
Die HA-Markierung entspricht einem Epitop, das von dem von Wilson
et al., Cell 37: 767 (1984) beschriebenen Influenza-Hämagglutininprotein
abgeleitet ist. Die Fusion der HA-Markierung mit dem Zielprotein
erlaubt den einfachen Nachweis und die einfache Gewinnung des rekombinanten
Proteins mit einem Antikörper,
der das HA-Epitop erkennt.
-
Die
Strategie für
die Plasmidkonstruktion ist wie folgt. Die DR5-cDNA des hinterlegten
Clons wird unter Verwendung von Primern amplifiziert, die geeignete
Restriktionsstellen enthalten, ähnlich
wie vorstehend für die
Konstruktion von Vektoren für
die Expression von DR5 in E. coli beschrieben. Um den Nachweis,
die Reinigung und die Charakterisierung des exprimierten DR5 zu
erleichtern, enthält einer
der Primer eine Hämagglutininmarkierung
("HA-Markierung"), wie vorstehend
beschrieben.
-
Geeignete
Primer umfassen die folgenden, die bei diesem Beispiel verwendet
werden. Der 5'-Primer, der
die unterstrichene BamHI-Stelle enthält, hat die folgende Sequenz:
5'-CGCGGATCCGCCATCATGGAACAACGGGGACAGAAC-3' (SEQ ID NO: 10).
Der 3'-Primer, der
die unterstrichene Asp718-Stelle enthält, hat die folgende Sequenz:
5'-CGCGGTACCTTAGCCTGATTCTTTTGGAC-3' (SEQ ID NO: 12).
-
Das
mit PCR amplifizierte DNA-Fragment und der Vektor pcDNAI/Amp werden
mit BamHI und Asp718 verdaut und dann ligiert. Das Ligierungsgemisch
wird in den E. coli-Stamm SURF (verfügbar bei Stratagene Cloning
Systems, 11099 North Torreg Pines Road, La Jolla, CA 92037) transformiert
und die transformierte Kultur wird auf Ampicillinmediumplatten ausplattiert,
die dann inkubiert werden, um das Wachstum von Ampicillin-resistenten
Kolonien zuzulassen. Von den resistenten Kolonien wird Plasmid-DNA
isoliert und mit Restriktionsanalyse oder anderen Mitteln auf die
Anwesenheit des Fragments untersucht, das die extrzelluläre Domäne des DR5-Polypeptids codiert.
-
Für die Expression
von rekombinantem DR5 werden COS-Zellen unter Verwendung von DEAE-DEXTRAN
mit einem wie vorstehend beschriebenen Expressionsvektor transfiziert,
wie zum Beispiel beschrieben in Sambrook et al., Molecular Cloning:
a Laborstory Manual, Cold Spring Laborstory Press, Cold Spring Harbor, New
York (1989). Die Zellen werden unter Bedingungen für die Expression
von DR5 durch den Vektor inkubiert.
-
Die
Expression des DR5-HA-Fusionsproteins wird unter Verwendung von
Verfahren, die zum Beispiel in Harlow et al., Antibodies: a Laborstory
Manual, Cold Spring Laborstory Press, Cold Spring Harbor, New York (1988)
durch Radiomarkierung und Immunfällung
nachgewiesen. Zu diesem Zweck werden die Zellen zwei Tage nach der
Transfektion 8 Stunden in einem Medium inkubiert, das 35S-Cystein
enthält.
Die Zellen und das Medium werden gesammelt und die Zellen gewaschen
und dann mit Detergentien enthaltendem RIPA-Puffer lysiert: 150
mM NaCl, 1% NP-40, 0,1% SDS, 1% NP-40, 0,5% DOC, 50 mM TRIS, pH
7,5, wie beschrieben von Wilson et al., vorstehend zitiert. Die
Proteine werden unter Verwendung von HA-spezifischen monoclonalen
Antikörpern
aus dem Zelllysat und aus dem Kulturmedium ausgefällt. Die
ausgefällten
Proteine werden dann mit SDS- PAGE
uns Autoradiographie analysiert. Ein Expressionsprodukt der erwarteten
Größe wird
in dem Zelllysat gesehen, das nicht in den negativen Kontrollen
gesehen wird.
-
Die
Primersätze,
die in diesem Beispiel verwendet werden, sind kompatibel mit pC4,
das für
die Expression in CHO in diesem Beispiel verwendet wird, mit pcDNAI/Amp
für die
Expression in COS in diesem Beispiel und mit pA2, das für die Baculovirus-Expression
in dem folgenden Beispiel verwendet wird. Somit könnte zum
Beispiel das vollständige,
DR5 codierende Fragment, wie es für die Expression in CHO amplifiziert
wurde, auch in pcDNAI/Amp für
die Expression in COS oder pA2 für
die Baculovirus-Expression ligiert werden.
-
Beispiel 3
-
Clonierung und Expression
der löslichen
extrazellulären
Domäne
von DR5 in einem Baculovirus-Expressionssytem
-
Bei
diesem illustrativen Beispiel wird der Plasmid-Shuttlevektor pA2
verwendet, um die clonierte DNA, die das vollständige Protein codiert, einschließlich ihrer
natürlicherweise
assoziierten Signalsequenz, unter Verwendung von Standardverfahren
wie denjenigen, die in Summers et al., A Manual of Methods for Baculovirus
Vectors and Insect Cell Culture Procedures, Texas Agricultural Experimental
Station Bulletin No. 1555 (1987) beschrieben sind, in einen Baculovirus
zu inserieren, um das DR5-Protein zu exprimieren. Dieser Expressionsvektor
enthält
den starken Polyhedron-Promotor von Autograph californica nuclear
polyhedrosis-Virus
(ACMNPV), gefolgt von geeigneten Restriktionsstellen. Für die einfache
Selektion von rekombinantem Virus enthält das Plasmid das beta-Galactodidasegen
von E. coli unter der Kontrolle eines schwachen Promotors von Drosophila
in derselben Orientierung, gefolgt von dem Polyadenylierungssignal
des Polyhedringens. Die inserierten Gene werden auf beiden Seiten
von viralen Sequenzen für
die Zell-vermittelte homologe Rekombination mit viraler Wildtyp-DNA
flankiert, um lebensfähiges
Virus zu erzeugen, das das clonierte Polynucleotid exprimiert. Anstelle
von pA2 können
viele andere Baculovirus-Vektoren verwendet werden, wie pAc373, pVL941
und pAcIM1, mit der Maßgabe,
wie der Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet leicht sehen wird, daß die Konstruktion
geeignet liegende Signale für
die Transkription, Translation, Sekretion und dergleichen bereitstellt,
wie ein AUG im Rahmen und ein Signalpeptid, wie erforderlich. Solche
Vektoren sind zum Beispiel in Luckow et al., Virology 170: 31–39 (1989)
beschrieben.
-
Die
cDNA-Sequenz, die die lösliche
extrazelluläre
Domäne
des DR5-Proteins codiert, in dem hinterlegten Clan (ATCC No. 97920)
wird unter Verwendung von PCR-Oligonucleotidprimern amplifiziert,
die den 5'- und
3'-Sequenzen des
Gens entsprechen.
-
Der
5'-Primer für DR5 hat
die Sequenz 5'-CGCGGATCCGCCATCATGGAACAACGGGGACAGAAC-3' (SEQ ID NO: 10)
und enthält
die unterstrichene BamHI-Restriktionsenzymstelle. In einen Expressionsvektor inseriert,
wie nachstehend beschrieben, stellt das 5'-Ende des amplifizierten Fragments,
das DR5 codiert, ein effizientes Spaltsignalpeptid bereit. Ein effizientes
Signal für
die Initiation der Translation in eukaryontischen Zellen, wie beschrieben
von Kozak, M., J. Mol. Biol. 196: 947–950 (1987) ist in geeigneter
Weise im Vektorteil des Konstrukts gelegen.
-
Der
3'-Primer für DR5 hat
die Sequenz: 5'-CGCGGTACCTTAGCCTGATTCTTTGTGGAC-3' (SEQ ID NO: 12),
die die unterstrichene Asp718-Stelle enthält, gefolgt von Nucleotiden,
die komplementär
sind zu der DR5-Nucleotidsequenz in 1,
gefolgt vom Stop-Codon.
-
Das
amplifizierte Fragment wird unter Verwendung eines kommerziell verfügbaren Kits
("Geneclean," BIO 101 Inc., La
Jolla, Ca.) aus einem 1%-igen Agarosegel isoliert. Das Fragment
wird dann mit BamHI und Asp718 verdaut und erneut auf einem 1%-igen
Agarosegel gereinigt. Dieses Fragment wird als "F1" bezeichnet.
-
Das
Plasmid wird mit den Restriktionsenzymen BamHI und Asp718 verdaut
und kann gegebenenfalls unter Verwendung von Kalbsdarmphosphatase
und unter Verwendung von im Stand der Technik wohl bekannten Verfahren
dephosphoryliert werden. Die DNA wird dann unter Verwendung eines
kommerziell verfügbaren Kits
("Geneclean" BIO 101 Inc., La
Jolla, Ca.) aus einem 1%-igen Agarosegel isoliert. Die Vektor-DNA
wird hier als "V1" bezeichnet.
-
Das
Fragment F1 und das dephosphorylierte Plasmid V1 werden mit T4 DNA-Ligase miteinander
ligiert. E. coli-Zellen HB101 oder andere geeignete E. coli-Wirte
wie XL-1 Blue (Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA)-Zellen
werden mit dem Ligierungsgemisch transformiert und auf Kulturplatten
ausgestrichen. Unter Verwendung des PCR-Verfahrens werden Bakterien
identifiziert, die das Plasmid mit dem humanen DR5 enthalten, wobei
einer der Primer, der für
die Amplifikation des Gens verwendet wird und der zweite Primer innerhalb
des Vektors liegen, so daß nur
diejenigen bakteriellen Kolonien eine Amplifikation der DNA zeigen werden,
die das DR5-Genfragment enthalten. Die Sequenz des clonierten Fragments
wird durch DNA-Sequenzierung
bestätigt.
Dieses Plasmid wird hier als pBac DR5 bezeichnet.
-
5 μg des Plasmids
pBac DR5 werden unter Verwendung des von Felgner et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 84: 7413–7417
(1987) beschriebenen Lipofectin-Verfahrens mit 1,0 μg einer kommerziell
verfügbaren
linearisierten Baculovirus-DNA ("BaculoGoldTM Baculovirus DNA", Pharmingen, San Diego, CA.) co-transfiziert. 1 μg von BaculoGoldTM Virus-DNA und 5 μg des Plasmids pBac DR5 werden
in einer sterilen Mulde einer Mikrotiterplatte gemischt, die 50 μl serumfreies
Grace's-Medium (Life
Technologies Inc., Gaithersburg, MD) enthält. Danach werden 10 μl Lipofectin
plus 90 μl
Grace's-Medium zugegeben,
gemischt und 15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Dann wird
das Transfektionsgemisch tropfenweise zu Sf9-Insektenzellen (ATCC CRL 1711) zugegebenen,
die auf einer Gewebeplatte von 35 mm mit 1 ml Grace's-Medium ohne Serum
ausgesät
waren. Die Platte wird hin und her geschüttelt, um mit der neu zugegebenen
Lösung
zu mischen. Die Platte wird dann 5 Stunden bei 27°C inkubiert.
Nach 5 Stunden wird die Transfektionslösung von der Platte entfernt
und 1 ml Grace's-Insektenmedium
zugegeben, das mit 10% fötalem
Kälberserum
ergänzt
war. Die Platte wird in einen Inkubator zurückgestellt und die Züchtung wird
vier Tage bei 27°C
fortgesetzt.
-
Nach
vier Tagen wird der Überstand
gewonnen und es wird ein Plaquetest durchgeführt, wie beschrieben von Summers
und Smith, vorstehend zitiert. Es wird ein Agarosegel mit "Blue Gal" (Life Technologies
Inc., Gaithersburg, MD) verwendet, um die leichte Identifikation
und Isolierung von gal exprimierenden Clonen zu erlauben, die blau
gefärbte
Plaques erzeugen. (Eine ausführliche
Beschreibung eines "Plaquetests" dieser Art kann
auch in dem Anwenderhandbuch für
Insektenzellenkultur und Baculo-Virologie gefunden werden, der von Life
Technologies Inc., Gaithersburg, MD, Seiten 9–10 verteilt wird). Nach Inkubation
in geeigneter Weise werden blau gefärbte Plaques mit der Spitze
eines Mikropipettengeräts
(z.B. Eppendorf) gesammelt. Das Agar, das die rekombinanten Viren
enthält,
wird dann in einem Mikrozentrifugenröhrchen resuspendiert, das 200 μl Grace's-Medium enthält und die
Suspension, die den rekombinanten Baculovirus enthält, wird
verwendet, um Sf9-Zellen zu infizieren, die in Schalen von 35 mm
ausgesät
sind. Vier Tage später
werden die Überstände dieser
Kulturschalen geerntet und dann bei 4°C aufbewahrt. Der rekombinante
Virus wird V-DR5 genannt.
-
Um
die Expression des DR5-Gens zu verifizieren, werden Sf9-Zellen in
Grace's-Medium gezüchtet, das
mit 10% hitzeinaktiviertem FBS ergänzt ist. Die Zellen werden
mit dem rekombinanten Baculovirus V-DR5 mit einem Vielfachen der
Infektion ("MOI") von etwa 2 (etwa
1 bis etwa 3) infiziert. Sechs Stunden später wird das Medium entfernt
und durch SF900 II-Medium minus Methionin und Cystein (verfügbar bei
Life Technologies Inc., Gaithersburg, MD) ersetzt. Wenn radiomarkierte
Proteine gewünscht
werden, werden 42 Stunden später
5 μCi 35S-Methionin
und 5 μCi 35S-Cystein (verfügbar bei Amersham) zugegeben.
Die Zellen werden weitere 16 Stunden inkubiert und dann mittels
Zentrifugation gewonnen. Die Proteine und der Überstand ebenso wie die intrazellulären Proteine
werden mittels SDS-PAGE analysiert, gefolgt von Autoradiographie
(wenn radiomarkiert). Die Mikrosequenzierung der Aminosäuresequenz
des Aminoendes von gereinigtem Protein kann verwendet werden, um
die Amino-terminale Sequenz des reifen Proteins zu bestimmen und
damit den Spaltpunkt und die Länge
des sekretorischen Signalpeptids.
-
Beispiel 4
-
Gewebeverteilung der DR5-Expression
-
Es
wurde eine Northern Blot-Analyse durchgeführt, um die DR5-Genexpression in
menschlichem Gewebe unter Verwendung von Verfahren, wie sie unter
anderem bei Sambrook et al., vorstehend zitiert, beschrieben sind,
zu überprüfen. Eine
cDNA-Sonde, die die gesamte Nucleotidsequenz des DR5-Proteins (SEQ ID
NO: 1) enthält,
wurde unter Verwendung des rediprimeTM DNA-Markierungssystems
(Amersham Life Science) gemäß den Vorschriften
des Herstellers mit 32P markiert. Nach der
Markierung wurde die Sonde unter Verwendung einer CHROMA SPIN-100TM-Säule
(Clontech Laborstories, Inc.) gemäß dem Protokoll Nummer PT1200-1
des Herstellers gereinigt. Die gereinigte markierte Sonde wurde
dann zur Untersuchung verschiedener menschlicher Gewebe auf DR5-mRNA verwendet.
-
Multiple
Tissue Northern (MTN)-Blots, die verschiedene menschliche Gewebe
(H) oder menschliche Gewebe des Immunsystems (IM) enthielten, wurden
von Clontech (Palo Alto, CA) erhalten und unter Verwendung der ExpressHybTM-Hybridisierungslösung (Clontech)
gemäß dem Protokoll
Nummer PT1190-1 des Herstellers mit der mit der markierten Sonde
untersucht. Nach der Hybridisierung und Waschen wurden die Blots fixiert
und bei –70°C übernacht
ein Film belichtet. Die Filme wurden dann gemäß Standardverfahren entwickelt.
Die Expression von DR5 wurde im Herz, dem Gehirn, der Placenta,
Lunge, Leber, dem Skelettmuskel, der Niere, dem Pankreas, der Milz,
dem Thymus, der Prostata, den Hoden, dem Uterus, dem Dünndarm,
dem Dickdarm, den peripheren Blutleukozyten (PBLs), den Lymphknoten,
dem Knochenmark und der fötalen
Leber nachgewiesen.
-
Die
Expression von DR5 wurden auch mittels Northern Blot in den folgenden
Krebszelllinien getestet, HL60 (promyelocytische Leukämie), Hela-Zelle
S3, K562 (chronische myelogene Leukämie), MOLT4 (Lymphoblasten-Leukämie), Raji
(Burkitt's Lymphom),
SW480 (colorektales Adenokarzinom), A549 (Lungenkarzinom) und G361
(Melanom), und wurde in allen getesteten Zelllinien nachgewiesen.
-
Beispiel 5
-
Von DR5 induzierte Apoptose
in Säugerzellen
-
Die Überexpression
von Fas/APO-1 und TNFR-1 in Säugerzellen
imitiert die Rezeptoraktivierung (M. Muzio et al., Cell 85: 817–827 (1996);
M. P. Boldin et al., Cell 85: 803–815 (1996)). Daher wurde dieses
System verwendet, um die funktionelle Rolle von DR5 bei der Induktion
der Apoptose zu untersuchen. Dieses Beispiel zeigt, daß die Überexpression
von DR5 Apoptose in humanen Brustkarzinomzellen und in humanen epitheloiden
Karzinom (Hela)-Zellen induzierte.
-
Experimenteller Aufbau
-
Der
Zelltodtest wurde im Wesentlichen wie zuvor beschrieben durchgeführt (A.
M. Chinnaiyan, et al., Cell 81: 505–12 (1995); M. P. Boldin, et
al., J. Biol. Chem 270: 7795–8
(1995); F. C. Kischkel, et al., EMBO 14: 5579–5588 (1995); A. M. Chinnaiyan,
et al., J. Biol. Chem 271: 4961–4965
(1996)). Kurz gesagt wurden clonale humane Brustkarzinomzelllinien
MCF-7 und Hela-Zellen mit Vektor, DR5, DR5Δ (52–411) oder TNFR-1 zusammen
mit einem beta-Galactosidase-Reporterkonstrukt co-transfiziert.
-
MCF7-
und Hela-Zellen wurden unter Verwendung des Lipofectamin-Verfahrens (GIBCO-BRL)
gemäß den Vorschriften
des Herstellers transfiziert. 293 Zellen wurden unter Verwendung
der Ausfällung
mit CaPO4 transfiziert. Vierundzwanzig Stunden
nach der Transfektion wurden die Zellen fixiert und wie vorstehend
beschrieben mit X-Gal gefärbt
(A. M. Chinnaiyan, et al., Cell 81: 505–12 (1995); M. P. Boldin, et
al., J. Biol. Chem 270: 7795–8
(1995); F. C. Kischkel, et al., EMBO 14: 5579–5588 (1995)) und mikroskopisch überprüft. Die
Daten (±SD),
in 5 dargestellt, stellen den Prozentsatz
an runden apoptopischen Zellen als Funktion der gesamten beta-Galactosidase-positiven
Zellen (n = 3) dar. Die Überexpression
von DR5 induzierte Apoptose in MCF7 (5A)- und
Hela (5B)-Zellen.
-
Die
MCF7-Zellen wurden auch mit einem DR5-Expressionskonstrukt in der
Gegenwart von z-VAD-fmk (20 μl)
(Enzyme Systems Products, Dublin, CA) transfiziert oder mit einem
dreifachen Überschuß von CrmA (M.
Tewari et al., J. Biol. Chem 270: 3255–60 (1995)) co-transfiziert,
oder einem FADD-DN-Expressionskonstrukt,
oder Vektor allein. Die in 5 präsentierten
Daten zeigen, daß die
von DR5 induzierte Apoptose von Caspase-Inhibitoren abgeschwächt wurde,
nicht aber durch dominant negatives FADD.
-
Wie
in 5D dargestellt, assoziierte DR5 in vivo nicht
mit FADD oder TRADD. Unter Verwendung der Calciumphosphat-Fällung wurden
293 Zellen mit den angegebenen Expressionskonstrukten co-transfiziert.
Nach der Transfektion (nach 40 Stunden) wurden Zelllysate hergestellt
und mit Flag M2-Antikörper-Affinitätsgel (IBI,
Kodak) immunpräzipitiert,
und die Anwesenheit von FADD oder myc-markiertem TRADD (myc-TRADD)
wurde durch Immunblotting mit einem polyclonalen Antikörper gegen
FADD nachgewiesen oder mit einem mit Meerrettich-Peroxidase (HRP)
konjugierten Antikörper
gegen myc (BMB) (Baker, S. J. et al., Oncogene 12: 1 (1996); Chinnaiyan,
A. M. et al., Science 274: 990 (1996)).
-
Wie
in 5E dargestellt, blockiert FLICE 2-DN die von DR5
induzierte Apoptose. 293 Zellen wurden mit einem DR5- oder TNFR-Expressionskonstrukt
und einem vierfachen Überschuß von CrmA,
FLICE-DN, FLICE 2-DN oder Vektor allein in der Gegenwart eines beta-Galactosidase-Reporterkonstrukt
co-transfiziert. Die Zellen wurden gefärbt und 25–30 Stunden später untersucht.
-
Resultate
-
Die Überexpression
von DR5 induzierte Apoptose in humanen Brustkarzinomzellen MCF-7
(5A) und in humanen epitheloiden Karzinom (Hela)-Zellen (5B).
Die meisten der transfizierten Zellen zeigten morphologische Veränderungen,
die für
Zellen charakteristisch sind, die Apoptose erleiden (Earnshaw, W.
C., Curr. Biol. 7: 337 (1996)), indem sie gerundet werden, kondensiert
und sich von dem Gefäß ablösen. Die
Deletion der Domäne
für den
Zelltod beseitigt die Fähigkeit
zum Abtöten.
Wie bei DR4 wurde die von DR5 induzierte Apoptose durch die Caspase-Inhibitoren
CrmA und z-VAD-fmk blockiert, das dominant negative FADD war jedoch
ohne Effekt (5C). Konsistent damit ging DR5
in vivo mit FADD und TRADD keine Wechselwirkung ein (5D).
Eine dominant negative Version des kürzlich identifizierten FLICE-ähnlichen
Moleküls FLICE2
(Vincenz, C. et al., J. Biol. Chem. 272: 6578 (1997)) blockierte
die von DR5 induzierte Apoptose effizient, während das dominant negative
FLICE unter Bedingungen, bei denen es blockiert, nur einen partiellen Effekt
hatte. TNFR-1 induzierte die Apoptose effektiv (5E).
Zusammengenommen legen diese Befunde nahe, daß sich DR5 ein apoptopisches
Programm beschäftigt,
das die Aktivierung von FLICE2 und Caspasen stromabwärts involviert,
aber unabhängig
von FADD ist.
-
Beispiel 6
-
Die extrazelluläre Domäne von DR5
bindet an cytotoxischen Liganden – TRAIL und blockiert die von
TRAIL induzierte Apoptose
-
Wie
vorstehend diskutiert, ist TRAIL/Apo2L ein cytotoxischer Ligand,
der zur Familie der Liganden für Tumornekrosefaktor
(TNF) gehört
und schnellen Zelltod für
viele transformierte Zelllinien induziert, aber nicht normales Gewebe,
trotz seines eine Domäne
für den
Zelltod enthaltenden Rezeptors DR4, der bei beiden Zellarten exprimiert
wird. Dieses Beispiel zeigt, daß der
vorliegende Rezeptor DR5 ebenfalls TRAIL bindet.
-
Mit
der gegebenen Ähnlichkeit
der extrazellulären
Liganden bindenden Cystein-reichen Domänen von DR5 und DR4 haben die
Erfinder der vorliegenden Erfindung theoretisiert, daß auch DR5
TRAIL binden würde. Um
dies zu bestätigen
wurden die löslichen
extrazellulären
Liganden bindenden Domänen
von DR5 als Fusionen mit dem Fc-Teil des humanen Immunglobulins
(IgG) exprimiert.
-
Wie
in 6A gezeigt, band DR5-Fc spezifisch TRAIL, aber
nicht der verwandte cytotoxische Ligand TNFα. Bei diesem Experiment wurden
die Fc-extrazellulären Domänen von
DR5, DR4, TRID oder TNFR1 und die entsprechenden Liganden hergestellt
und Bindungstests durchgeführt,
wie beschrieben in Pan et al., Science 276: 111 (1997). Die jeweiligen
Fc-Fusionen wurden mit Protein G-Sepharose ausgefällt und
die mit ausgefällten
löslichen
Liganden wurden mit Immunblotting mit anti-Flag (Babco) oder anti-myc-HRP
(BMB) nachgewiesen, Der untere Teil von 6A zeigt
die eingegebenen Fc-Fusionen, die in den Bindungstests anwesend
sind.
-
Zusätzlich blockierte
DR5-Fc die Fähigkeit
von TRAIL zur Induktion der Apoptose (6B). MCF7-Zellen
wurden mit löslichem
TRAIL (200 ng/ml) in der Gegenwart von gleichen Mengen an Fc-Fusionen und
Fc allein behandelt. Sechs Stunden später wurden die Zellen fixiert
und, wie von Pan et al. vorstehend beschrieben, untersucht. Die
in 6B gezeigten Daten (Mittelwert ±SD) sind
der Prozentsatz von apoptopischen Kernen von allen gezählten Kernen
(n = 4).
-
Letztlich
hatte DR5-Fc keinen Effekt auf die Apoptose, den von TNFα induzierten
Zelltod unter Bedingungen, bei denen TNFR1-Fc vollständig das
Abtöten
von TNFα aufhob
(6C). MCF7-Zellen wurden mit TNFα (40 ng/ml;
Genentech, Inc.) in der Gegenwart von gleichen Mengen an Fc-Fusionen
und Fc allein behandelt. Die Kerne wurden 11–15 Stunden später untersucht.
-
Die
neue Identifikation von DR5 als Rezeptor für TRAIL fügt weitere Komplexität zur Biologie
der von TRAIL initiierten Signalübertragung
hinzu.
-
Es
wird klar sein, daß die
vorliegenden Erfindung anders ausgeführt werden kann als in den
vorstehenden Beschreibungen und Beispielen speziell beschrieben.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-