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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue menschliche Gene, die Polypeptide
codieren, die Mitglieder der TNF-Rezeptorfamilie sind. Genauer gesagt
werden isolierte Nucleinsäuremoleküle bereitgestellt,
die menschliche Polypeptide codieren, die als Tumornekrosefaktor-Rezeptor-6α & -6β, hier nachstehend
manchmal als „TNFR-6α, & -6β" oder allgemein als „TNFR-Polypeptide" bezeichnet werden.
Es werden auch TNFR-Polypeptide sowie Vektoren, Wirtszellen und
rekombinante Verfahren zur Herstellung derselben bereitgestellt.
Die Erfindung betrifft ferner Durchmusterungsverfahren zur Identifizierung
von Agonisten und Antagonisten der TNFR-Polypeptid-Aktivität. Es werden
auch diagnostische und therapeutische Verfahren bereitgestellt,
die derartige Zusammensetzungen nutzen.
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Hintergrund der Erfindung
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Viele
biologische Vorgänge,
beispielsweise die Reaktion auf bestimmte Stimuli und natürliche biologische
Prozesse, werden von Faktoren wie Cytokinen gesteuert. Viele Cytokine
wirken über
Rezeptoren, indem sie den Rezeptor besetzen und eine intrazelluläre Antwort
hervorrufen.
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Beispielsweise
sind die Tumornekrosefaktoren (TNF) alpha und beta Cytokine, die über TNF-Rezeptoren
wirken, um zahlreiche biologische Prozesse zu regulieren, einschließlich des
Schutzes gegen Infektionen, der Induktion von Schock und inflammatorischen
Erkrankungen. Die TNF-Moleküle
gehören
zur „TNF-Liganden"-Superfamilie und wirken mit ihren Rezeptoren
oder Gegenliganden, der „TNF-Rezeptor-Superfamilie", zusammen. Bisher
wurden neun Mitglieder der TNF-Liganden-Superfamilie
identifiziert und zehn Mitglieder der TNF-Rezeptor-Superfamilie charakterisiert.
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Unter
den Liganden sind TNF-α,
Lymphotoxin-α (LT-α, auch als
TNF-β bekannt),
LT-β (findet
man im Heterotrimer-LT-(α2-β)-Komplex),
FasL, CD40L, CD27L, CD30L, 4-1BBL,
OX40L und Nervenwachstumsfaktor (NGF) eingeschlossen. Die Superfamilie
der TNF-Rezeptoren schließt
den p55TNF-Rezeptor, p75TNF-Rezeptor, das TNF- Rezeptor-verwandte Protein, FAS-Antigen
oder APO-1, CD40, CD27, CD30, 4-1BB, OX40, p75 mit niedriger Affinität und den
NGF-Rezeptor ein (Meager, A., Biologicals, 22: 291-295 (1994)).
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Viele
Mitglieder der TNF-Liganden-Superfamilie werden durch aktivierte
T-Zellen exprimiert, was bedeutet, dass sie für die T-Zell-Interaktionen
mit anderen Zelltypen notwendig sind, die der Zellontogenität und den
Zellfunktionen unterliegen (Meager, A., a.a.O.).
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Aufgrund
der Identifizierung und Erzeugung von Mutanten gewann man beträchtliche
Einsicht in wesentliche Funktionen von mehreren Mitgliedern der
TNF-Rezeptor-Familie, die die Expression dieser Proteine aufheben.
Beispielsweise verursachen natürlich
auftretende Mutationen im FAS-Antigen und dessen Liganden lymphoproliferative
Erkrankungen (Watanabe-Fukunaga, R, et al., Nature 356: 314 (1992)),
die vielleicht ein Versagen des programmierten Zelltods widerspiegelt.
Mutationen des CD40-Liganden verursachen einen mit dem X-Chromosom
im Zusammenhang stehenden Immunschwächezustand, der durch hohe
Immunglobulin M- und niedrige Immunglobulin G-Spiegel im Plasma
charakterisiert ist, was eine fehlerhafte T-Zell-abhängige B-Zellaktivierung
anzeigt (Allen, R.C. et al., Science 259: 990 (1993)). Zielgerichtete
Mutationen des Nervenwachstumsfaktor-Rezeptors mit niedriger Affinität verursachen
eine Störung,
die durch eine fehlerhafte sensorische Erneuerung der peripheren
Strukturen charakterisiert wird (Lee, K.F. et al., Cell 69: 737
(1992)).
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TNF
und LT-α sind
in der Lage, an zwei TNF-Rezeptoren zu binden (die 55 und 75 kd-TNF-Rezeptoren).
Viele biologische Effekte, die durch TNF und LT-α hervorgerufen werden, die durch
ihre Rezeptoren agieren, schließen
hämorrhagische
Nekrose von transplantierten Tumoren, Cytotoxizität, eine
Rolle beim endotoxischen Schock, Entzündung, Immunregulation, Proliferation
und antivirale Reaktionen sowie den Schutz gegen schädliche Wirkung
von ionisierender Strahlung ein. TNF und LT-α sind an der Pathogenese einer
breiten Palette von Erkrankungen beteiligt, einschließlich endotoxischen
Schocks, zerebraler Malaria, Tumoren, Autoimmunerkrankungen, AIDS
und Transplantat-Wirtsabstoßung
(Beutler, B. und Von Huffel, C., Science 264: 667-668 (1994)). Mutationen
im p55-Rezeptor
verursachen eine erhöhte
Anfälligkeit
für mikrobielle
Infektionen.
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Außerdem wurde über eine
Domäne
mit etwa 80 Aminosäuren
in der Nähe
des C-Terminus von TNFR1 (p55) und Fas als „Todesdomäne" berichtet, die für die Übermittlung von Signalen für den programmierten
Zelltod verantwortlich ist (Tartaglia et al., Cell 74: 845 (1993)).
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Apoptose
oder programmierter Zelltod ist ein physiologischer Prozess, der
für die
normale Entwicklung und Homöostase
von multizellulären
Organismen wesentlich ist (H. Steller, Science 267, 1445-1449 (1995)). Die
Störungen
bei der Apoptose tragen zur Pathogenese mehrerer menschlicher Erkrankungen
einschließlich Krebs,
neurodegenerativer Störungen
und des erworbenen Immunschwäche-Syndroms
bei (C. B. Thompson, Science 267, 1456-1462 (1995)). Kürzlich wurde
viel Aufmerksamkeit auf die Signalübermittlung und biologische
Funktion von zwei Zelltod-Oberflächenrezeptoren,
Fas/APO-1 und TNFR-1 gerichtet (J.L. Cleveland, J.N. Ihle, Cell
81, 479-482 (1995); A. Fraser, G. Evan, Cell 85, 781-784 (1996);
S. Nagata, P. Golstein, Science 267, 1449-56 (1995)). Beide sind
Mitglieder der TNF-Rezeptorfamilie, die auch unter anderem TNFR-2,
NGFR mit niedriger Affinität,
CD40 und CD30 einschließen
(C.A. Smith, et al., Science 248, 1019-23 (1990); M. Tewari, V.M.
Dixit, in Modular Texts in Molecular and Cell Biology M. Purton,
Heldin, Carl, Herausg. (Chapman und Hall, London, 1995). Während Familienmitglieder
durch das Vorliegen von cysteinreichen Wiederholungen in ihren extrazellulären Domänen definiert
werden, haben Fas/APO-1 und TNFR-1 auch eine Region mit intrazellulärer Homologie
gemeinsam, die dementsprechend als die „Todesdomäne" bezeichnet wird, die entfernt mit dem Drosophila-Selbstmord-Gen,
reaper, verwandt ist (P. Golstein, D. Marguet, V. Depraetere, Cell
81, 185-6 (1995); K. White et al., Science 264, 677-83 (1994)).
Diese gemeinsame Todesdomäne
legt nahe, dass die beiden Rezeptoren mit einem verwandten Satz
von signalübermittelnden
Molekülen
interagieren, die bis vor kurzem nicht identifiziert waren. Die
Aktivierung von Fas/APO-1 rekrutiert das die Todesdomäne enthaltende Adaptermolekül FADD/MORT1
(A.M. Chinnaiyan, K. O'Rourke,
M. Tewari, V. M. Dixit, Cell 81, 505-12 (1995); M. P. Boldin, et
al., J. Biol Chem 270, 7795-8 (1995); F.C. Kischkel, et al., EMBO
14, 5579-5588 (1995)), das wiederum FLICS/MACH1, ein Mitglied der
ICE/CED-3-Familie der proapoptotischen Proteasen, bindet und vermutlich
aktiviert (M. Muzio et al., Cell 85, 817-827 (1996); M.P. Boldin,
T.M. Goncharov, Y.V. Goltsev, D. Wallach, Cell 85, 803-815 (1996)).
Während
die zentrale Rolle von Fas/APO-1 darin besteht, den Zelltod auszulösen, kann
TNFR-1 eine Reihe von diversen biologischen Aktivitäten übermitteln,
von denen viele von dessen Fähigkeit
stammen, NF-kB zu aktivieren (L.A. Tartaglia, D.V. Goeddel, Immunol
Today 13, 151-3 (1992)). Demzufolge rekrutiert TNFR-1 das multivalente
Adaptermolekül
TRADD, das wie FADD ebenfalls eine Todesdomäne enthält (H. Hsu, J. Xiong, D. V.
Goeddel, Cell 81, 495-504 (1995); H. Hsu, H.B. Shu, M.P. Pan, D.V.
Goeddel, Cell 84, 299-308 (1996)). Aufgrund seiner Verbindungen
mit zahlreichen Signalmolekülen,
einschließlich FADD,
TRAF2 und RIP, kann TRADD sowohl die Apoptose als auch die NF-kB-Aktivierung übermitteln
(H. Hsu, H.-B. Shu, M.-P. Pan, D.V. Goeddel, Cell 84, 299-308 (1996);
H. Hsu, J. Huang, H.-B. Shu, V. Baichwal, D.V. Goeddel, Immunity
4, 387-396 (1996)). Im EMBL-Datenbankeintrag Zugangsnummer AA 025673
ist eine cDNA-Sequenz mit 467 nt offenbart.
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Die
Effekte der Liganden und Rezeptoren der TNF-Familie unterscheiden
sich und beeinflussen zahlreiche Funktionen, sowohl normale als
auch anormale, in den biologischen Prozessen des Säugersystems.
Es gibt daher einen klaren Bedarf zur Identifizierung und Charakterisierung
von derartigen Rezeptoren und Liganden, die die biologische Aktivität, sowohl
die normale als auch in Krankheitszuständen, beeinflussen. Es gibt insbesondere
einen Bedarf, neue Mitglieder der TNF-Rezeptorfamilie zu isolieren und zu
charakterisieren.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt isolierte Nucleinsäuremoleküle bereit, die ein Polynucleotid
umfassen, das mindestens einen Teil eines TNFR-6α oder -6β-Polypeptids codiert, das die vollständigen,
in SEQ ID NO: 2 bzw. 4 dargestellten Aminosäuresequenzen oder die vollständige Aminosäuresequenz
besitzt, die von einem cDNA-Clon codiert wird, der als Plasmid-DNA
als ATCC-Hinterlegungsnummer 97810 bzw. 97809 hinterlegt ist. Die
durch die Sequenzierung der hinterlegten TNFR-6α oder -6β-Clone bestimmte Nucleotidsequenz,
die in den 1 und 2 (SEQ
ID NO:1 bzw. 3) dargestellt sind, enthalten offene Leserahmen, die
die vollständigen Polypeptide
mit 300 bzw. 170 Aminosäureresten,
einschließlich
eines Start-Codons, das ein N-terminales
Methionin an den Nucleotidpositionen 25-27 und 73-75 in SEQ ID NO:
1 bzw. 3 codiert.
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Den
TNFR-Proteinen der vorliegenden Erfindung ist Sequenzhomologie mit
anderen TNF-Rezeptoren gemeinsam. Die Spleiß-Varianten TNFR-6α und -6β zeigen den
höchsten
Grad an Sequenzhomologie mit den Translationsprodukten der menschlichen
mRNAs für
TNFR-I und -II (3) (SEQ ID NO: 5 bzw.
6), die auch multiple konservierte cysteinreiche Domänen einschließen.
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Die
TNFR-6α-
und -6β-Polypeptide
besitzen vorhergesagte Leader-Sequenzen mit jeweils 30 Aminosäuren, und
die Aminosäuresequenz
der vorhergesagten reifen TNFR-6α und -6β-Polypeptide
sind auch in den 1 und 2 als
Aminosäurereste
31-300 (SEQ ID NO: 2) bzw. 31-170 (SEQ ID NO: 4) dargestellt.
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Daher
stellt ein erfindungsgemäßer Aspekt
ein isoliertes Nucleinsäuremolekül bereit,
umfassend ein Polynucleotid mit einer Nucleotidsequenz, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus (a) einer Nucleotidsequenz, die ein TNFR-Polypeptid
codiert, das die vollständige
Aminosäuresequenz
in SEQ ID NO: 2 oder 4 besitzt, oder wie von dem in der ATCC-Hinterlegungsnr.
97810 oder 97809 enthaltenen cDNA-Clon codiert; (b) einer Nucleotidsequenz,
die ein reifes TNFR-Polypeptid codiert, das die vollständige Aminosäuresequenz
an den Positionen 31-300 in SEQ ID NO: 2 oder 31-170 in SEQ ID NO: 4 besitzt, oder wie
von dem in der ATCC-Hinterlegungsnr. 97810 oder 97809 enthaltenen
cDNA-Clon codiert; (c) einer Nucleotidsequenz, die eine lösliche extrazelluläre Domäne eines
TNFR-Polypeptids codiert, das die Aminosäuresequenz an Positionen 31-283
in SEQ ID NO:2 oder 31-166 in SEQ ID NO: 4 besitzt, oder wie von
dem in ATCC-Hinterlegungsnr. 97810 oder 97809 enthaltenen cDNA-Clon
codiert; und (d) einer Nucleotidsequenz, die zu irgendeiner der
vorstehenden Nucleotidsequenzen in (a), (b) oder (c) komplementär ist.
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Weitere
erfindungsgemäße Ausführungsformen
schließen
isolierte Nucleinsäuremoleküle ein,
die ein Polynucleotid umfassen, das eine Nucleotidsequenz umfasst,
die zu mindestens 95%, 96%, 97%, 98% oder 99% mit irgendeiner der
vorstehenden Nucleotidsequenzen in (a), (b), (c) und (d) identisch
ist, oder ein Polynucleotid, das unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
mit einem vorstehenden Polynucleotid in (a), (b), (c) oder (d) hybridisiert.
Dieses hybridisierende Polynucleotid hybridisiert unter stringenten
Hybridisierungsbedingungen nicht mit einem Polynucleotid, das eine
Nucleotidsequenz besitzt, die nur aus A-Resten oder nur aus T-Resten
besteht. Eine zusätzliche
erfindungsgemäße Nucleotidsequenz-Ausführungsform
betrifft ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, umfassend
ein Polynucleotid, das die Aminosäuresequenz eines Epitop tragenden
Teils eines TNFR-Polypeptids, das eine vorstehende Aminosäuresequenz
in (a) (b) oder (c) besitzt, codiert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch rekombinante Vektoren, die die
isolierten Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung einschließen,
und Wirtszellen, die die rekombinanten Vektoren enthalten, sowie Verfahren,
derartige Vektoren und Wirtszellen herzustellen und sie zur Herstellung
der TNFR-Polypeptide oder -Peptide durch rekombinante Verfahren
zu verwenden.
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Die
Erfindung stellt ferner ein isoliertes TNFR-Polypeptid bereit, umfassend
eine Aminosäuresequenz, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus (a) der Aminosäuresequenz eines TNFR-Polypeptids
mit der vollständigen
Länge,
das die vollständige
in SEQ ID NO: 2 oder 4 dargestellte Aminosäuresequenz besitzt, oder wie
von dem in der ATCC-Hinterlegungsnr. 97810 oder 97809 enthaltenen
cDNA-Clon codiert; (b) der Aminosäuresequenz eines reifen TNFR-Polypeptids,
das die Aminosäuresequenz
an den Positionen 31-300 in SEQ ID NO: 2 oder 31-170 in SEQ ID NO:
4 besitzt, oder wie von dem in der ATCC-Hinterlegungsnr. 97810 oder 97809
enthaltenen cDNA-Clon codiert oder (c) der Aminosäuresequenz
einer löslichen
extrazellulären
Domäne
eines TNFR-Polypeptids, das die Aminosäuresequenz an den Positionen
31 bis 283 in SEQ ID NO: 2 oder 31 bis 166 in SEQ ID NO: 4 besitzt,
oder wie von dem in ATCC-Hinterlegungsnr. 97810 oder 97809 enthaltenen cDNA-Clon codiert.
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung schließen auch Polypeptide ein, die
eine Aminosäuresequenz
besitzen, die zu mindestens 95%, 96%, 97%, 98% oder 99% mit denjenigen
vorstehend in (a) (b) oder (c) beschriebenen identisch sind, sowie
Polypeptide, die eine Aminosäuresequenz
mit mindestens 95% Ähnlichkeit
zu den vorstehenden besitzen.
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Eine
zusätzliche
Ausführungsform
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
betrifft ein Peptid oder Polypeptid, das die Aminosäuresequenz
eines Epitop-tragenden Teils eines TNFR-Polypeptids umfasst, das
eine vorstehend in (a) (b) oder (c) beschriebene Aminosäuresequenz
besitzt. Peptide oder Polypeptide, die die Aminosäuresequenz
eines Epitop tragenden Teils eines erfindungsgemäßen TNFR-Polypeptids besitzen, schließen Teile
solcher Polypeptide mit mindestens sechs oder sieben, vorzugsweise
mindestens neun, und stärker bevorzugt
mindestens etwa 30 Aminosäuren
bis 50 Aminosäuren
ein, obwohl Epitop tragende Polypeptide jeder Länge bis zu und einschließlich der
gesamten Aminosäuresequenz
eines erfindungsgemäßen, vorstehend beschriebenen
Polypeptids ebenfalls in der Erfindung enthalten sind.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung einen isolierten Antikörper bereit, der an ein TNFR-Polypeptid,
das eine vorstehend in (a) (b) oder (c) beschriebene Aminosäuresequenz
besitzt, spezifisch bindet. Die Erfindung stellt ferner Verfahren
zur Isolierung von Antikörpern
bereit, die an ein TNFR-Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz,
wie hier beschrieben, spezifisch binden. Derartige Antikörper sind,
wie nachstehend beschrieben, diagnostisch und therapeutisch nützlich.
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Von
Tumornekrosefaktor (TNF)-Familie-Liganden ist bekannt, dass sie
unter den am meisten pleiotropen Cytokinen zu finden sind, die eine
große
Anzahl zellulärer
Antworten, einschließlich
Cytotoxizität,
antiviraler Aktivität,
immunregulatorischer Aktivitäten
und der Transkriptionsregulation mehrerer Gene induzieren. Die Erfindung
stellt auch Arzneimittel, umfassend TNFR-Polypeptide, insbesondere
menschliche TNFR-Polypeptide bereit, die beispielsweise eingesetzt
werden können,
um Infektionskrankheiten, einschließlich HIV-Infektion, endotoxischen
Schock, Krebs, Autoimmunerkrankungen, Transplantat-Wirt-Abstoßung, akuter
Transplantatabstoßung,
chronische Transplantatabstoßung,
neurodegenerativen Erkrankungen, myelodysplastische Syndrome, ischämische Verletzung,
toxininduzierte Lebererkrankung, septischer Schock, Kachäxie und
Anorexie zu behandeln. Verfahren zur Behandlung von Individuen,
die TNFR-Polypeptide
benötigen,
werden ebenfalls bereitgestellt.
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Die
Erfindung stellt ferner Zusammensetzungen bereit, die ein TNFR-Polynucleotid oder
ein TNFR-Polypeptid zur Verabreichung an Zellen in vitro, an Zellen
ex vivo und an Zellen in vivo oder an einen multizellulären Organismus
umfassen. In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen dieses erfindungemäßen Aspekts,
umfassen die Zusammensetzungen ein TNFR-Polynucleotid zur Expression
eines TNFR-Polypeptids in einem Wirtsorganismus zur Behandlung der
Krankheit. In dieser Hinsicht wird die Expression in einem menschlichen
Patienten zur Behandlung einer Dysfunktion in Verbindung mit der
anormalen endogenen Aktivität
eines TNFR-Polypeptids
besonders bevorzugt.
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In
einem anderen Aspekt wird ein Durchmusterungstest für Agonisten
und Antagonisten beschrieben, der die Bestimmung des Effekts beinhaltet,
den eine Kandidatenverbindung auf die TNFR-Polypeptid-Bindung an
einen TNF-Familie-Liganden
hat. Das Verfahren beinhaltet insbesondere das Inkontaktbringen
des TNF-Familie-Liganden
mit einem TNFR-Polypeptid und einer Kandidatenverbindung und die
Bestimmung, ob die TNFR-Polypeptid-Bindung an den TNF-Familie-Liganden
aufgrund des Vorliegens einer Kandidatenverbindung erhöht oder
erniedrigt wird. In diesem Test zeigt eine Erhöhung der Bindung eines TNFR-Polypeptids über die
Standardbindung hinaus, dass die Kandidatenverbindung ein Agonist
der TNFR-Polypeptid-Bindungsaktivität ist und
eine Erniedrigung der Bindung eines TNFR-Polypeptids im Vergleich zum Standard zeigt,
dass die Verbindung ein Antagonist der TNFR-Polypeptid-Bindungsaktivität ist.
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TNF-6α und -6β werden in
Endothelzellen, Keratinocyten, normalem Prostata- und Prostatatumorgewebe exprimiert.
Für zahlreiche
Erkrankunge dieser Gewebe oder Zellen, insbesondere des Immunsystems, können signifikant
höhere
oder niedrigere Spiegel der TNFR-Genexpression in bestimmten Geweben
(z.B. Krebsgewebe) oder Körperflüssigkeiten
(z.B. Serum, Plasma, Urin, Synovialflüssigkeit oder Spinatflüssigkeit), die
von einem Individuum entnommen wurden, das an einer derartigen Erkrankung
leidet, im Verhältnis
zu einem „Standard"-TNFR-Genexpressionsspiegel,
d.h. dem TNFR-Genexpressionsspiegel, in gesundem Gewebe aus Individuen,
die an keiner Immunsystemerkrankung leiden, nachgewiesen werden.
Daher stellt die Erfindung ein in-vitro-Dignoseverfahren bereit,
das während
der Diagnose einer derartigen Erkrankung nützlich ist, das beinhaltet:
(a) Testen des TNFR-Genexpressionsspiegels in Zellen oder in Körperflüssigkeiten
eines Individuums; (b) Vergleichen des TNFR-Genexpressionsspiegels mit einem Standard-TNFR-Genexpressionsspiegel,
wobei ein Anstieg oder eine Abnahme des getesteten TNFR-Genexpressionsspiegels
im Vergleich zum Standardexpressionsspiegel ein Indikator für die Erkrankung
des Immunsystems ist.
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Die
Erfindung beschreibt ferner ein Verfahren zur Behandlung eines Individuums,
das einen erhöhten Spiegel
der TNFR-Polypeptid-Aktivität
im Körper
benötigt,
umfassend die Verabreichung einer Zusammensetzung an ein derartiges
Individuum, umfassend die Verabreichung einer Zusammensetzung umfassend
eine therapeutisch wirksame Menge eines erfindungsgemäßen, isolierten
TNFR-Polypeptids
oder eines Agonisten davon.
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Die
Erfindung beschreibt auch ein Verfahren zur Behandlung eines Individuums,
das einen erniedrigten Spiegel der TNFR-Aktivität im Körper benötigt, umfassend eine therapeutisch
wirksame Menge eines TNFR-Antagonisten. Bevorzugte Antagonisten
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind TNFR-spezifische Antikörper.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 zeigt
die Nucleotidsequenz (SEQ ID NO: 1) und die abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 2) von TNFR-6α.
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Die 2A und B zeigen die Nucleotidsequenz (SEQ ID NO:
3) und die abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 4) von TNFR-6β.
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Die 3A bis D zeigen eine Anordnung, die durch das
Clustal-Verfahren
unter Verwendung des Megaline-Programms im DNAstar-Programmpaket erzeugt
wurde, wobei die Aminosäuresequenzen
von TNFR-6α („TNFR-6a") und TNFR-6β („TNFR-6b") mit anderen TNF-Rezeptoren
verglichen wurden, wie folgt: TNFR1 (SEQ ID NO: 5); TNFR2 (SEQ ID
NO: 6); NGFR (SEQ ID NO: 7); LTbR (SEQ ID NO: 8); FAS (SEQ ID NO:
9); CD27 (SEQ ID NO: 10); CD30 (SEQ ID NO: 11); CD40 (SEQ ID NO:
12); 4-1BB (SEQ ID NO: 13); OX40 (SEQ ID NO: 14); VC22 (SEQ ID NO:
15) und CRMB (SEQ ID NO: 16).
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Die 4 und 5 zeigen
getrennte Analysen der TNFR-6α-
bzw. -6β-Aminosäuresequenzen.
Alpha-, Beta-, Turn- und Coil-Regionen; Hydrophilität und Hydrophobizität; amphipathische
Regionen; flexible Regionen; antigene Index- und Oberflächenwahrscheinlichkeit sind
dargestellt. In den „Jameson-Wolf-Antigenizitätsindex"-Diagrammen ist die
Position der hochantigenen Regionen der Proteine angegeben, d.h.
die Regionen, von denen die erfindungsgemäßen, Epitop-tragenden Peptide
erhalten werden können.
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6 zeigt
die Nucleotidsequenzen HELDI06R und HCEOW38R, die mit den SEQ ID
NO:1 und 3 verwandt sind.
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Detaillierte Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung stellt isolierte Nucleinsäuremoleküle bereit, umfassend ein Polynucleotid, das
ein TNFR-6α-
oder -6β-Polypeptid
codiert, wobei „(ein)
TNFR-Polypeptid(e)" allgemein
die in SEQ ID NO: 2 bzw. 4 dargestellten Aminosäuresequenzen besitzt/besitzen,
die durch Sequenzierung von clonierten cDNAs bestimmt wurden. Die
in den 1 und 2A und
B (SEQ ID NO: 1 und 3) dargestellten Nucleotidsequenzen wurden durch
Sequenzieren der HPHAE52- und HTPCH84-Clone erhalten, die am 22.
November 1996 bei der American Type Culture Collection, 10801 University
Boulevard, Manassas, VA 20110-2209 hinterlegt wurden, und denen
die Hinterlegungsnummern ATCC 97810 bzw. 97809 gegeben wurden. Die
hinterlegten Clone sind im pBluescript SK(-)-Plasmid (Stratagene,
La Jolla, KA) enthalten.
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Die
TNFR-6α-
und -6β-Proteine
der vorliegenden Erfindung sind Spleißvarianten, denen eine identische
Nucleotid- und Aminosäuresequenz über die
142 N-terminalen Reste der entsprechenden Proteine gemeinsam ist.
Die Aminosäuresequenzen
dieser Proteine besitzen eine etwa 23%-ige Ähnlichkeit mit dem Translationsprodukt
der menschlichen TNFR-2 mRNA (
3) (SEQ
ID NO: 6) und haben mehrfach konservierte, cysteinreiche Domänen damit
gemeinsam. Wichtiger noch ist, dass diesen Proteinen eine wesentliche Sequenzähnlichkeit über ihre
extrazellulären
Domänen,
einschließlich
vier sich wiederholender, cysteinreicher Motive mit signifikanter
Homologie zwischen den Untereinheiten, gemeinsam ist. Man glaubt,
dass TNFR-2 die menschliche T-Zellproliferation
ausschließlich
durch TNF (PCT
WO/94/09137 )
vermittelt.
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Nucleinsäuremoleküle
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Wenn
nicht anders angegeben, wurden alle hier durch Sequenzieren eines
DNA-Moleküls
bestimmten Nucleotidsequenzen unter Verwendung eines automatisierten
DNA-Sequenziergeräts
(wie das Modell 373 von Applied Biosystems, Inc., Foster City, KA)
bestimmt, und alle Aminosäuresequenzen
der durch die hier bestimmten DNA-Moleküle codierten Polypeptide wurden
durch Translation einer wie vorstehend bestimmten DNA-Sequenz vorhergesagt.
Daher kann, wie im Fachgebiet für
jede durch diesen automatisierten Ansatz bestimmte DNA bekannt ist,
jede hier bestimmte Nucleinsäure
einige Fehler enthalten. Durch Automatisierung bestimmte Nucleotidsequenzen
sind typischerweise zu mindestens etwa 90%, noch typischer zu mindestens etwa
95% bis mindestens etwa 99,9% zu der eigentlichen Nucleotidsequenz
des sequenzierten DNA-Moleküls identisch.
Die eigentliche Sequenz kann durch andere Ansätze einschließlich manueller,
im Fachgebiet gut bekannter Sequenzierverfahren genauer bestimmt
werden. Wie auch im Fachgebiet bekannt ist, verursacht eine einzelne
Insertion oder Deletion in einer bestimmten Nucleotidsequenz im
Vergleich zur eigentlichen Sequenz eine Verschiebung des Leserahmens
bei der Translation der Nucleotidsequenz, so dass sich die vorhergesagte
Aminosäuresequenz,
die von der bestimmten Nucleotidsequenz codiert wird, vollkommen
von der Aminosäuresequenz
unterscheidet, die tatsächlich
von dem sequenzierten DNA-Molekül
codiert wird, ausgehend von einer derartigen Insertions- oder Deletionsstelle.
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Mit „Nucleotidsequenz" eines Nucleinsäuremoleküls oder
Polynucleotids ist für
ein DNA-Molekül
oder Polynucleotid eine Sequenz aus Desoxyribonucleotiden, und für ein RNA-Molekül oder Polynucleotid,
die entsprechende Sequenz aus Ribonucleotiden (A, G, C und U) gemeint,
wobei jedes Thymidindesoxyribonucleotid (T) in der spezifizierten
Desoxyribonucleotidsequenz durch das Ribonucleotid Uridin (U) ersetzt
ist.
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Unter
Verwendung der hier bereitgestellten Informationen, wie die Nucleotidsequenzen
in den 1 und 2A und
B, (SEQ ID NO: 1 und 3), kann ein TNFR-Polypeptid codierendes Nucleinsäuremolekül der vorliegenden
Erfindung unter Verwendung von Standard-Clonierungs- und Durchmusterungsverfahren,
wie diejenigen zur Clonierung von cDNAs unter Verwendung von mRNA
als Ausgangsmaterial erhalten werden. Zur Veranschaulichung der
Erfindung wurden die TNFR-6α-
und -6β-Clone
(1 bzw. 2A und
B) in cDNA-Genbanken aus den folgenden Geweben identifiziert: Endothelzellen,
Keratinocyten, normales Prostatagewebe und Prostatatumorgewebe.
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Die
bestimmten Nucleotidsequenzen der TNFR-cDNAs der 1 und 2A und
B (SEQ ID NO: 1 und 3) enthalten offene Leserahmen, die Proteine
mit 300 und 170 Aminosäureresten
mit einem Start-Codon an den Nucleotidpositionen 25-27 und 73-75 der
Nucleotidsequenzen in den 1 bzw. 2 (SEQ ID NO: 1 und 3) codieren.
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Die
offenen Leserahmen der TNFR-6α-
und -6β-Gene
haben eine Sequenzhomologie mit dem Translationsprodukt der menschlichen
mRNA für TNFR-2
gemeinsam, einschließlich
der löslichen
extrazellulären Domäne der Reste
von etwa 31-283 von SEQ ID NO: 2 bzw. 31-166 von SEQ ID NO: 4.
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Wie
ein Fachmann weiß,
können
aufgrund der Möglichkeiten
der vorstehend diskutierten Sequenzierfehler die tatsächlichen
vollständigen
TNFR-Polypeptide, die von den hinterlegten cDNAs codiert werden,
die etwa 300 und 170 Aminosäuren
umfassen, etwas kürzer
oder länger
sein. Allgemeiner können
die eigentlichen offenen Leserahmen irgendwo im Bereich zwischen
+/-20 Aminosäuren,
wahrscheinlicher im Bereich zwischen +/-10 derjenigen Aminosäuren liegen,
die für
das erste Methionin-Codon vom N-Terminus vorhergesagt werden, wie
dargestellt in den 1 und 2A und
B (SEQ ID NO: 1 und 3), das sich im Leserahmen mit den in der jeweiligen
Figur dargestellten translatierten Sequenzen befindet. Man weiß ferner,
dass abhängig von
den analytischen Kriterien, die zur Identifizierung verschiedener
funktionaler Domänen
verwendet werden, die genaue „Adresse" der extrazellulären und
Transmembrandomäne(n)
der TNFR-Polypeptide von den vorstehenden vorhergesagten Positionen
sich etwas unterscheiden kann. Beispielsweise kann die genaue Position
der extrazellulären
Domäne
in SEQ ID NO: 2 etwas variieren (z.B. kann sich die Adresse um 1
bis etwa 20 Reste, wahrscheinlicher um 1 bis etwa 5 Reste verschieben),
abhängig
von den verwendeten Kriterien, um die Domäne zu definieren. Auf jeden
Fall stellt die Erfindung, wie weiter nachstehend diskutiert, ferner
Polypeptide bereit, die verschiedene Reste besitzen, die vom N-Terminus des vollständigen Polypeptids
deletiert wurden, einschließlich
Polypeptide, denen eine oder mehrere Aminosäuren vom N-Terminus der hier
beschriebenen extrazellulären
Domäne
fehlen, die die löslichen
Formen der extrazellulären
Domänen
der TNFR-6α- & -6β-Proteine
ausmachen.
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Leader- und reife Sequenzen
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Die
Aminosäuresequenzen
der vollständigen
TNFR-Proteine schließen
eine Leader-Sequenz und ein reifes Protein ein, wie in SEQ ID NO:
2 und 4 dargestellt. Genauer gesagt stellt die vorliegende Erfindung
Nucleinsäuremoleküle bereit,
die reife Formen der TNFR-Proteine codieren. Daher haben nach der
Signalhypothese, sobald der Export der wachsenden Proteinkette über das
raue endoplasmatische Reticulum initiiert wurde, Proteine, die von
Säugerzellen
sekretiert werden, eine Signal- oder sekretorische Leader-Sequenz,
die von dem vollständigen
Polypeptid abgespalten wird, so dass eine sekretierte „reife" Form des Proteins
produziert wird. Die meisten Sängerzellen
und sogar Insektenzellen spalten sekretierte Proteine mit derselben
Spezifität ab.
In einigen Fällen
ist jedoch die Spaltung eines sekretierten Proteins nicht ganz einheitlich,
was zu zwei oder mehr reifen Spezies des Proteins führt. Ferner
war bereits lange bekannt, dass die Spaltungsspezifität eines sekretierten
Proteins letztendlich von der Primärstruktur des vollständigen Proteins
bestimmt wird, d.h. sie ist in der Aminosäuresequenz des Polypeptids
inhärent.
Daher stellt die vorliegende Erfindung eine Nucleinsäuresequenz
bereit, die ein reifes TNFR-Polypeptid codiert, das die Aminosäuresequenz
besitzt, die von einem als ATCC Hinterglegungsnr. 97810 oder 97809
identifizierten cDNA-Clon codiert wird. Mit den „reifen TNFR-Polypeptiden,
die die Aminosäuresequenz
besitzen, die von einem cDNA-Clon in den ATCC Hinterlegungsnr. 97810
oder 97809 codiert wird",
ist/sind die reife(n) Form(en) des Proteins gemeint, die durch Expression
des vollständigen
offenen Leserahmens, der von der menschlichen DNA-Sequenz des in
dem hinterlegten Vektor enthaltenen Clons codiert wird, in einer
Sängerzelle
(z.B. COS-Zellen, wie nachstehend beschrieben) produziert wird/werden.
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Außerdem stehen
Verfahren zur Vorhersage zur Verfügung, ob ein Protein einen
sekretorischen Leader sowie einen Spaltungspunkt für jene Leader-Sequenz besitzt.
Beispielsweise nutzt das Verfahren von McGeoch (Virus Res. 3: 271-286
(1985)) Informationen über
eine kurze N-terminale geladene Region und eine darauffolgende ungeladene
Region des vollständigen
(ungespaltenen) Proteins. Das Verfahren von Heinje (Nucleic Acids
Res. 14: 4683-4690 (1986)) nutzt Informationen über die Reste, die die Spaltungsstelle
umgeben, typischerweise die Reste -13 bis +2, wobei +1 den Aminoterminus
des reifen Proteins angibt. Die Genauigkeit der Vorhersage der bekannten
Spaltungspunkte der sekretorischen Säuger-Proteine für jedes
dieser Verfahren liegt im Bereich von 75-80% (von Heinje, a.a.O).
Jedoch liefern die beiden Verfahren nicht immer densselben/dieselben
vorhergesagte(n) Spaltstelle(n) für ein bestimmtes Protein.
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In
dem vorliegenden Fall wurde die abgeleitete Aminosäuresequenz
der vollständigen
TNFR-Polypeptide durch ein Computerprogramm „PSORT" analysiert, zur Verfügung gestellt
von Dr. Kenta Nakai vom Institute for Chemical Research, Kyoto University
(vgl. K. Nakai und M. Kanehisa, Genomics 14: 897-911 (1992)), das
ein auf der Aminosäuresequenz
basierendes Expertensystem zur Vorhersage der zellulären Lokalisierung eines
Proteins ist. Als Teil dieser computergestützten Vorhersage der Lokalisierung
werden die Verfahren von McGeoch und von Heinje mit eingebracht.
Die Analyse der TNFR-Aminosäuresequenzen
durch dieses Programm lieferte die folgenden Ergebnisse: TNFR-6α- & -6β codieren
reife Polypeptide mit den Aminosäuresequenzen
der Reste 31-300 bzw. 31-170 von SEQ ID NO: 2 bzw. 4.
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Wie
angegeben, können
die Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung in Form von RNA, wie mRNA, oder in Form von DNA vorliegen,
einschließlich
beispielsweise cDNA und genomischer DNA, die durch Clonieren oder
synthetische Herstellung erhalten wird. Die DNA kann doppelsträngig oder
einzelsträngig
sein. Einzelsträngige
DNA oder RNA kann der codierende Strang sein, auch bekannt als der
Sense-Strang, oder sie kann der nicht-codierende Strang sein, auch
als der Anti-Sense-Strang bezeichnet.
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Mit „isoliertem/isolierten" Nucleinsäuremolekül(en) ist
ein Nucleinsäuremolekül, DNA oder
RNA gemeint, das von seiner nativen Umgebung entfernt wurde. Beispielsweise
rekombinante DNA-Moleküle,
die in einem Vektor enthalten sind, werden als isoliert für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung betrachtet. Weitere Beispiele isolierter
DNA-Moleküle
schließen
rekombinante DNA-Moleküle,
die in heterologen Wirtszellen gehalten werden, oder (teilweise
oder wesentlich) gereinigte DNA-Moleküle in Lösung ein. Isolierte RNA-Moleküle schließen in-vivo-
oder in-vitro-RNA-Transkripte
der DNA-Moleküle
der vorliegenden Erfindung ein. Isolierte Nucleinsäuremoleküle nach
der vorliegenden Erfindung schließen ferner solche Moleküle ein,
die synthetisch hergestellt werden.
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Isolierte
Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung schließen
DNA-Moleküle ein,
die einen offenen Leserahmen (ORF) mit einem Start-Codon an den
Positionen 25-27 bzw. 73-75 der in SEQ ID NO: 1 bzw. 3 dargestellten
Nucleinsäuresequenzen
besitzen.
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Es
sind auch DNA-Moleküle
eingeschlossen, die die codierende Sequenz für die vorhergesagten reifen
TNFR-Polypeptide umfassen, dargestellt an den Positionen 31-300
bzw. 31-170 von SEQ ID NO: 2 bzw. 4.
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Außerdem schließen erfindungsgemäße, isolierte
Nucleinsäuremoleküle DNA-Moleküle ein,
die eine Sequenz umfassen, die sich im Wesentlichen von denjenigen
unterscheidet, die vorstehend beschrieben wurden, die aber aufgrund
der Degenerierung des genetischen Codes noch ein TNFR-Protein codieren.
Natürlich sind
der genetische Code und die speziesspezifischen Codepräferenzen
im Fachgebiet gut bekannt. Daher wäre es Routine für den Fachmann,
die vorstehend beschriebenen, degenerierten Varianten zu erzeugen,
beispielsweise, um die Codonexpression für einen bestimmten Wirt zu
optimieren (z.B. Verändern
der Codons in menschlicher mRNA in diejenigen, die von einem bakteriellen
Wirt wie E. coli bevorzugt werden).
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung isolierte Nucleinsäuremoleküle bereit,
die ein TNFR-Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz codieren, die von
dem cDNA-Clon codiert wird, der in dem Plasmid enthalten ist, das
als ATCC-Hinterlegungsnummer
97810 oder 97809 hinterlegt ist. Vorzugsweise codiert dieses Nucleinsäuremolekül das reife
Polypeptid, das von dem vorstehend beschriebenen hinterlegten cDNA-Clon codiert
wird.
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Die
Erfindung stellt ferner ein isoliertes Nucleinsäuremolekül bereit, das die in 1 oder
den 2A und B (SEQ ID NO: 1 oder
3) dargestellte Nucleotidsequenz oder die Nucleotidsequenz der TNFR-cDNAs
besitzt, die in den vorstehend beschriebenen hinterlegten cDNA-Clonen
enthalten ist, oder ein Nucleinsäuremolekül, das eine
Sequenz besitzt, die zu einer der vorstehenden Sequenzen komplementär ist. Derartige
isolierte Moleküle,
insbesondere DNA-Moleküle, sind
als Sonden für
die Genkartierung durch in-situ-Hybridisierung mit Chromosomen und
zum Nachweis der Expression der TNFR-Gene in menschlichem Gewebe,
beispielsweise durch Northern-Blot-Analyse, nützlich.
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Die
vorliegende Erfindung ist ferner auf Nucleinsäuremoleküle gerichtet, die Teile der
hier beschriebenen Nucleotidsequenzen codieren, sowie auf Fragmente
der hier beschriebenen isolierten Nucleinsäuremoleküle. Die Erfindung stellt insbesondere
Polynucleotide bereit, die eine Nucleotidsequenz besitzen, die den
Anteil von SEQ ID NO: 1 oder 3 repräsentiert, der aus den Positionen
25-924 bzw. 73-582 von SEQ ID NO: 1 bzw. 3 besteht. Es werden auch
Polynucleotide in Erwägung
gezogen, die TNFR-Polypeptide codieren, denen ein aminoterminales
Methionin fehlt, wobei derartige Polynucleotide eine Nucleotidsequenz
besitzen, die den Anteil von SEQ ID NO: 1 und 3 repräsentiert,
der aus den Positionen 28-924 bzw. 76-582 besteht. Polypeptide, die
von derartigen Polynucleotiden codiert werden, werden ebenfalls
bereitgestellt, wobei derartige Polynucleotide eine Aminosäuresequenz
an den Positionen 2-300 bzw. 2-170 von SEQ ID NO: 2 bzw. 4 umfassen.
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Außerdem stellt
die Erfindung Nucleinsäuremoleküle bereit,
die Nucleinsäuren
besitzen, die zu erheblichen Anteilen von SEQ ID NO: 1 und 3 verwandt
sind, wie folgt: HELDI06R (SEQ ID NO: 17) und HCEOW38R (SEQ ID NO:
18) sind sowohl mit SEQ ID NO: 1 als auch mit 3 verwandt. Polypeptidfragmente
der SEQ ID NO: 1 und 3, die nicht SEQ ID NO: 19 oder 20 oder Unterfragmente
von entweder SEQ ID NO: 19 oder 20 sind, werden bevorzugt. Die Sequenzen
von HELDI06R und HCEOW38R sind in 6 dargestellt.
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Mit
einem Fragment eines isolierten Nucleinsäuremoleküls, das die Nucleotidsequenz
der hinterlegten cDNA oder die in den 1 oder 2 (SEQ ID NOS: 1 oder 3) dargestellten
Nucleotidsequenz besitzt, sind allgemeiner Fragmente gemeint, die
mindestens etwa 15 nt, und stärker
bevorzugt mindestens etwa 20 nt, noch mehr bevorzugt mindestens
etwa 30 nt, und sogar noch mehr bevorzugt mindestens etwa 40 nt
lang sind, die als diagnostische Sonden und Primer nützlich sind,
wie hier diskutiert wird. Natürlich
sind größere Fragmente mit
einer Länge
von 50-300 nt gemäß der vorliegenden
Erfindung ebenfalls nützlich
genauso wie Fragmente, die den meisten, wenn nicht allen Nucleotidsequenzen
der hinterlegten cDNAs, oder wie in den 1 und 2A und
B, (SEQ ID NO: 1 und 3) dargestellt, entsprechen. Besonders bevorzugt
sind Fragmente, die mindestens 500 Nucleotide umfassen, die zu mindestens
95% identisch mit 500 aufeinanderfolgenden Nucleotiden, dargestellt
in SEQ ID NO: 1, sind. Mit einem Fragment von einer Länge mit
mindestens 20 nt sind beispielsweise Fragmente gemeint, die 20 oder
mehr aufeinanderfolgende Basen aus der Nucleotidsequenz einer hinterlegten
cDNA oder der Nucleotidsequenz, wie sie in den 1 und 2A und
B (SEQ ID NO: 1 und 3) dargestellt ist, einschließen. Bevorzugte
Nucleinsäurefragmente
der vorliegenden Erfindung schließen Nucleinsäuremoleküle ein,
die Epitop tragende Teile der TNFR-Polypeptide codieren, wie in
den 4 und 5 identifiziert und nachstehend
detaillierter beschrieben.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein isoliertes Nucleinsäuremolekül bereit,
das ein Polynucleotid umfasst, das unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
mit einem Teil des Polynucleotids in einem erfindungsgemäßen, vorstehend
beschriebenen Nucleinsäuremolekül hybridisiert,
beispielsweise einem cDNA-Clon, der in ATCC-Hinterlegungsnr. 97810
oder 97809 enthalten ist. Mit „stringenten
Hybridisierungsbedingungen" ist
eine Inkubation bei 42°C
in einer Lösung
gemeint, umfassend: 50% Formamid, 5 × SSC (750 mM NaCl, 75mM Trinatriumcitrat),
50 mM Natriumphosphat (pH 7,6), 5 × Denhardt-Lösung,
10% Dextransulfat und 20 μg/ml
denaturierte, gescherte Lachssperma-DNA, gefolgt von Waschen der Filter
in 0,1 × SSC
bei etwa 65°C.
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Mit
einem Polynucleotid, das mit einem „Teil" eines Polynucleotids hybridisiert,
ist entweder ein Polynucleotid (entweder DNA oder RNA) gemeint,
das mit mindestens etwa 15 Nucleotiden (nt) und stärker bevorzugt
mit mindestens etwa 20 nt, noch mehr bevorzugt mit mindestens etwa
30 nt, und sogar stärker
bevorzugt etwa 30-70 (z.B. 50) nt des Referenzpolynucleotids hybridisiert.
Diese sind als diagnostische Sonden und Primer nützlich, wie vorstehend und
detailliert nachstehend diskutiert.
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Mit
einem Teil eines Polynucleotids „mit einer Länge von
mindestens 20 nt" sind
beispielsweise 20 oder mehr aufeinanderfolgende Basen aus der Nucleotidsequenz
eines Referenzpolynucleotids (z.B. eine hinterlegte cDNA oder eine
Nucleotidsequenz, wie in den 1 und 2A und
B (SEQ ID NO: 1 und 3) dargestellt) gemeint. Natürlich wäre ein Polynucleotid, das nur
mit einer Poly A-Sequenz (wie dem 3'-terminalen Poly A-Trakt einer TNFR-cDNA) oder an einen
komplementären
Abschnitt von T- (oder U-Resten) hybridisiert, nicht in ein erfindungsgemäßes Polynucleotid
eingeschlossen, das verwendet wird, um mit einem Teil einer erfindungsgemäßen Nucleinsäure zu hybridisieren,
da ein derartiges Polynucleotid mit jedem Nucleinsäuremolekül hybridisieren
würde,
das einen Poly(A)-Abschnitt oder ein Komplement davon (z.B. praktisch
jedem doppelsträngigen
cDNA-Clon) enthält.
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Wie
angegeben, können
Nucleinsäuren
der vorliegenden Erfindung, die ein TNFR-Polynucleotid codieren,
einschließen,
sind aber nicht begrenzt auf diejenigen Sequenzen, die die Aminosäuresequenz
des reifen Polypeptids selbst codieren; und auf die codierende Sequenz
für das
reife Polypeptid und zusätzliche
Sequenzen, wie diejenigen, die die Leader- oder sekretorischen Sequenzen
mit etwa 26-35 Aminosäuren
codieren, wie eine Prä-,
Pro- oder Präpro-Proteinsequenz;
die codierende Sequenz des reifen Polypeptids mit oder ohne den
vorstehend erwähnten,
zusätzlichen
codierenden Sequenzen.
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Ebenfalls
codiert von den erfindungsgemäßen Nucleinsäuren werden
die vorstehenden Proteinsequenzen zusammen mit zusätzlichen
nicht-codierenden
Sequenzen, einschließlich
beispielsweise, jedoch nicht begrenzt auf Introns und nicht-codierende
5'- und 3'-Sequenzen, wie die
transkribierten, nicht-translatierten Sequenzen, die eine Rolle
bei der Transkription, mRNA-Prozessierung spielen, einschließlich Spleiß- und Polyadenylierungssignale,
beispielsweise, Ribosomenbindung und Stabilität der mRNA; eine zusätzliche
codierende Sequenz, die zusätzliche
Aminosäuren
codiert, wie diejenigen, die zusätzliche
Funktionalitäten
bereitstellen.
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Daher
kann die Sequenz, die das Polypeptid codiert, an eine Markersequenz
wie eine Sequenz, die ein Peptid codiert, das die Reinigung des
fusionierten Peptids erleichtert, fusioniert werden. In bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen
dieses erfindungsgemäßen Aspekts,
ist die Markeraminosäuresequenz
ein Hexahistidinpeptid, wie die Markierung, die unter anderem in
einem pQE-Vektor (QIAGEN, Inc., 9259 Eton Avenue, Chatsworth, KA,
91311) bereitgestellt wird, von denen viele im Handel erhältlich sind.
Wie in Gentz et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 821-824 (1989)
beschrieben, sorgt das Hexahistidin für die bequeme Reinigung des
Fusionsproteins. Die „HA"-Markierung ist ein
anderes für
die Reinigung nützliches
Peptid, das einem Epitop entspricht, welches vom Influenza-Hämagglutinin-Protein stammt,
das von Wilson et al., Cell 37: 767 (1984) beschrieben wurde. Wie
nachstehend diskutiert, schließen
andere derartige Fusionsproteine ein TNFR-5, -6α oder -6β, fusioniert an Fc am N- oder
C-Terminus, ein.
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Varianten und mutierte Polynucleotide
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ferner Varianten der Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung, die Teile, Analoga oder Derivate eines TNFR-Polypeptids
codieren. Varianten können
natürlich
auftreten wie eine natürliche
allele Variante. Mit einer „allelen
Variante" wird eine
von mehreren verschiedenen Formen eines Gens beschrieben, das einen
bestimmten Ort auf einem Chromosom eines Organismus besetzt. Genes
11, Lewin, 13., Herausg., John Wiley & Sons, New York (1985).
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Nicht-natürlich auftretende
Varianten können
unter Verwendung von im Fachgebiet bekannten Mutagenesetechniken
hergestellt werden.
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Derartige
Varianten schließen
diejenigen ein, die durch Nucleotidsubstitutionen, -deletionen oder
-additionen hergestellt werden. Die Substitutionen, Deletionen oder
Additionen können
ein oder mehrere Nucleotide beinhalten. Die Varianten können in
den codierenden Regionen, nicht-codierenden
Regionen oder beiden geändert
werden. Änderungen
in den codierenden Regionen können
konservative oder nicht-konservative Aminosäuresubstitutionen, -deletionen
oder -additionen produzieren. Darunter werden insbesondere stille Substitutionen,
Additionen oder Deletionen bevorzugt, die die Eigenschaften und
Aktivitäten
des TNFR-Polypeptids oder Teilen davon nicht ändern. In dieser Hinsicht sind
auch insbesondere konservative Substitutionen bevorzugt.
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Stark
bevorzugt sind Nucleinsäuremoleküle, die
ein reifes Protein mit einer in SEQ ID NO: 2 und 4 dargestellten
Aminosäuresequenz
codieren, oder die reifen TNFR-Polypeptidsequenzen besitzen, die
von den hinterlegten cDNA-Clonen codiert werden.
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Am
stärksten
bevorzugt werden Nucleinsäuremoleküle, die
die extrazelluläre
Domäne
eines Proteins, das die in den SEQ ID NO: 2 und 4 dargestellte Aminosäuresequenz
besitzt, oder die extrazelluläre
Domäne einer
TNFR-Aminosäuresequenz
codieren, die von einem hinterlegten cDNA-Clon codiert wird.
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Weitere
Ausführungsformen
schließen
ein isoliertes Nucleinsäuremolekül ein, das
ein Polynucleotid umfasst, das eine Nucleotidsequenz besitzt, die
zu mindestens 95%, 96%, 97%, 98% oder 99% mit einem Polynucleotid
identisch ist, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: (a) einer Nucleotidsequenz, die ein TNFR-Polypeptid
codiert, das die vollständige
Aminosäuresequenz
in SEQ ID NO: 2 oder 4 besitzt, oder wie von dem in der ATCC-Hinterlegungsnr.
97810 oder 97809 enthaltenen cDNA-Clon codiert; (b) einer Nucleotidsequenz,
die ein reifes TNFR-Polypeptid codiert, das eine Aminosäuresequenz
an den Positionen 31-300 bzw. 31-170 in SEQ ID NO: 2 bzw. in SEQ
ID NO: 4 besitzt, oder wie von dem in der ATCC-Hinterlegungsnr.
97810 oder 97809 enthaltenen cDNA-Clon codiert; (c) einer Nucleotidsequenz,
die eine lösliche
extrazelluläre
Domäne
eines TNFR-Polypeptids codiert, das die Aminosäuresequenz an den Positionen
31-283 bzw. 31-166 von SEQ ID NO: 2 bzw. SEQ ID NO: 4 besitzt; und
(d) einer Nucleotidsequenz, die zu irgendeiner der vorstehenden Nucleotidsequenzen
in (a), (b) oder (c) komplementär
ist.
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Weitere
erfindungsgemäße Ausführungsformen
schließen
isolierte Nucleinsäuremoleküle ein,
die ein Polynucleotid umfassen, das eine Nucleotidsequenz besitzt,
die zu mindestens 95%, 96%, 97%, 98% oder 99% mit irgendeiner der
vorstehenden Nucleotidsequenzen in (a), (b) (c) oder (d) identisch
ist, oder ein Polynucleotid, das unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
mit einem vorstehenden Polynucleotid in (a), (b), (c) oder (d) hybridisiert.
Dieses hybridisierende Polynucleotid hybridisiert unter stringenten
Hybridisierungsbedingungen nicht mit einem Polynucleotid, das eine
Nucleotidsequenz besitzt, die nur aus A-Resten oder nur aus T-Resten
besteht. Eine zusätzliche
erfindungsgemäße Nucleinsäure-Ausführungsform
betrifft ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, umfassend
ein Polynucleotid, das die Aminosäuresequenz eines Epitop tragenden
Teils eines TNFR-Polypeptids codiert, das eine vorstehende Aminosäuresequenz
in (a), (b) (c) oder (d) besitzt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch rekombinante Vektoren, die die
isolierten Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung einschließen,
und Wirtszellen, die die rekombinanten Vektoren enthalten, sowie Verfahren
derartige Vektoren und Wirtszellen herzustellen, und sie zur Herstellung
der TNFR-Polypeptide oder Peptide durch rekombinante Verfahren zu
verwenden.
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Mit
einem Polynucleotid, das eine Nucleotidsequenz besitzt, die zu mindestens
95% mit einer Referenznucleotidsequenz „identisch" ist, die ein TNFR-Polypeptid codiert,
ist gemeint, dass die Nucleotidsequenz des Polypeptids mit der Referenzsequenz
identisch ist, mit der Ausnahme, dass die Polynucleotidsequenz bis zu
fünf Punktmutationen
pro jeweils 100 Nucleotide der Referenznucleotidsequenz, die das
TNFR-Polypeptid codiert, einschließt. Mit anderen Worten, um
ein Polynucleotid zu erhalten, das eine Nucleotidsequenz besitzt, die
zu mindestens 95% mit einer Referenznucleotidsequenz identisch ist,
können
bis zu 5% der Nucleotide in der Referenzsequenz deletiert oder mit
einem anderen Nucleotid substituiert sein, oder zahlreiche Nucleotide bis
zu 5% der Gesamtnucleotide in der Referenzsequenz können in
die Referenzsequenz eingebaut sein. Diese Mutationen der Referenzsequenz
können
an den 5'- oder
3'-terminalen Positionen
der Referenznucleotidsequenz oder irgendwo zwischen jenen terminalen
Positionen auftreten, entweder einzeln zwischen die Nucleotide in
die Referenzsequenz oder in einer oder mehreren aufeinanderfolgenden
Gruppen in die Referenzsequenz eingefügt.
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Ob
irgendein bestimmtes Nucleinsäuremolekül zu mindestens
95%, 96%, 97%, 98% oder 99% mit beispielsweise einer in den in den 1 und 2A und
B dargestellten Nucleotidsequenz oder den Nucleotidsequenzen eines
hinterlegten cDNA-Clons identisch ist, kann in der Praxis unter
Verwendung von bekannten Computerprogrammen, wie dem Bestfit-Programm
(Wisconsin Sequence Analysis Package, Version 8 für Unix,
Genetics Computer Group, University Research Park, 575 Science Drive,
Madison, WI 53711) bestimmt werden. Bestfit verwendet den lokalen
Homologie-Algorithmus von Smith und Waterman, Advances in Applied Mathematics
2: 482-489 (1981), um den besten Homologieabschnitt zwischen zwei
Sequenzen zu finden. Zur Bestimmung, ob eine bestimmte Sequenz beispielsweise
zu 95% mit einer Referenzsequenz nach der vorliegenden Erfindung
identisch ist, werden die Parameter bei der Verwendung von Bestfit
oder irgendeinem anderen Sequenz-Alignment-Programm natürlich so eingestellt, dass
der Prozentsatz der Identität über die
Gesamtlänge
der Referenznucleotidsequenz berechnet wird und dass Lücken in
der Homologie von bis zu 5% der Gesamtanzahl der Nucleotide in der
Referenzsequenz erlaubt sind.
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Die
vorliegende Anwendung beschreibt ferner Nucleinsäuremoleküle, die zu mindestens 95%,
96%, 97%, 98% oder 99% mit einer in den in den 1 und 2A und
B (SEQ ID NO: 1 und 3) dargestellten Nucleinsäuresequenz oder der Nucleinsäuresequenz
eines hinterlegten cDNA-Clons identisch sind, unabhängig davon,
ob sie ein Polypeptid mit TNFR-Aktivität codieren. Das liegt daran,
dass sogar dort wo ein bestimmtes Nucleinsäuremolekül kein Polypeptid mit TNFR-Aktivität codiert,
ein Fachman noch wüsste,
wie das Nucleinsäuremolekül zu verwenden
ist, beispielsweise als Hybridisierungssonde oder als Polymerasekettenreaktions (PCR)-Primer. Die Verwendungen
der in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Nucleinsäuremoleküle, die kein
Polypeptid mit TNFR-Aktivität
codieren, schließen
unter anderem ein, (1) Isolieren eines TNFR-Gens oder allelen Varianten
davon in einer cDNA-Genbank; (2) in-situ-Hybridisierung (z.B. „FISH") mit Spreitung der
Metaphasenchromosomen, um den präzisen
Ort des TNFR-Gens auf dem Chromosom bereitzustellen, wie bei Verma
et al., Human Chromosomes: A Manual of Basic Techniques, Pergamon
Press, New York (1988) beschrieben; und Northern-Blot-Analyse zum Nachweisen der TNFR-mRNA-Expression
in spezifischen Geweben.
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Bevorzugt
werden jedoch Nucleinsäuremoleküle, die
zu mindestens 95%, 96%, 97%, 98% oder 99% mit einer in den in den 1 und 2A und
B (SEQ ID NO: 1 und 3) dargestellten Nucleinsäuresequenz oder der Nucleinsäuresequenz
eines hinterlegten cDNA-Clons identisch sind, die tatsächlich Polypeptide
mit TNFR-Protein-Aktivität codieren.
Mit einem „Polypeptid
mit TNFR-Protein-Aktivität" sind Polypeptide
gemeint, die Aktivität
zeigen, die ähnlich,
aber nicht unbedingt identisch mit einer Aktivität einer reifen Form oder extrazellulären Formen
eines erfindungsgemäßen TNFR-6α- oder -6β-Proteins
ist, wie in einem bestimmten biologischen Test gemessen. Die TNF-Familie-Liganden
induzieren verschiedene zelluläre
Antworten, indem sie an TNF-Famile-Rezeptoren binden, einschließlich TNFR-6α und -6β der vorliegenden
Erfindung. Man glaubt, dass Zellen, die die TNFR-Proteine exprimieren,
eine starke zelluläre
Antwort auf TNFR I-Rezeptor-Liganden, einschließlich B-Lymphocyten
(CD 19+), sowohl CD4- als auch CD8+-T-Lymphocyten, Monocyten und Endothelzellen
besitzen. Mit einer „zellulären Antwort
auf einen TNF-Familie-Liganden" ist
jede genotypische, phänotypische,
und/oder morphologische Änderung
auf eine Zelle, Zelllinie, Gewebekultur oder Patienten gemeint,
der durch einen TNF-Familie-Liganden induziert wird. Wie angegeben,
schließen
derartige zelluläre
Reaktionen nicht nur normale physiologische Reaktionen auf einen
TNF-Familie-Liganden, sondern auch Krankheiten ein, die mit erhöhter Zellproliferation
oder der Hemmung der erhöhten
Zellproliferation, wie durch die Hemmung der Apoptose, assoziiert
sind.
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Durchmusterungstests
für das
Vorstehende sind im Fachgebiet bekannt. Ein derartiger Durchmusterungstest
beinhaltet die Verwendung von Zellen, die den Rezeptor (beispielsweise
transfizierte CHO-Zellen) in einem System exprimieren, das extrazelluläre pH-Wertänderungen
misst, die durch Rezeptoraktivierung verursacht werden, wie beispielsweise
bei Science 246: 181-296 (Oktober 1989) beschrieben. Beispielsweise kann
ein TNF-Familie-Ligand mit einer Zelle in Kontakt gebracht werden,
die die reife Form des Rezeptorpolypeptids der vorliegenden Erfindung
exprimiert, z.B. können
Signalübermittlung
oder pH-Wertänderungen
gemessen werden, um zu bestimmen, ob das TNFR-Polypeptid aktiv ist.
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Natürlich erkennt
ein Fachmann aufgrund der Degenerierung des genetischen Codes sofort,
dass viele Nucleinsäuremoleküle, die
eine Sequenz besitzen, die zu mindestens 95%, 96%, 97%, 98% oder
99% mit der Nucleinsäuresequenz
eines hinterlegten cDNA-Clons oder der in 1 oder
in den 2A und B (SEQ ID NO: 1 und
3) dargestellten Nucleinsäuresequenz
identisch sind, ein Polypeptid codieren, das „TNFR-Protein-Aktivität" besitzt. Tatsächlich ist
dies für
den Fachmann auch ohne die Durchführung des vorstehend beschriebenen
Vergleichstests klar, da degenerierte Varianten dieser Nucleotidsequenzen
alle dasselbe Polypeptid codieren. Es wird im Fachgebiet ferner
erkannt, dass für
derartige Nucleinsäuremoleküle, die
keine degenerierten Varianten sind, eine angemessene Anzahl ebenfalls
ein Polypeptid mit TNFR-Protein-Aktivität codiert. Das liegt daran,
dass dem Fachmann die Aminosäuresubstitutionen
bekannt sind, die entweder weniger wahrscheinlich oder wahrscheinlich
die Proteinfunktion nicht signifikant beeinflussen (z.B. Ersetzen
einer aliphatischen Aminosäure
mit einer zweiten aliphatischen Aminosäure), wie weiter nachstehend
beschrieben.
-
Vektoren und Wirtszellen
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Vektoren, die isolierte DNA-Moleküle der vorliegenden
Erfindung einschließen,
Wirtszellen, die gentechnisch mit den rekombinanten Vektoren verändert werden
und die Herstellung von TNFR-Polypeptiden
oder Fragmenten davon durch rekombinante Verfahren. Der Vektor kann beispielsweise
ein Phagen-, Plasmid-, viraler oder retroviraler Vektor sein. Retrovirale
Vektoren können
replikationskompetent oder replikationsdefekt sein. Im letzteren
Fall erfolgt die Virusvermehrung im Allgemeinen nur in komplementierenden
Wirtszellen.
-
Die
Polynucleotide können
in einen Vektor eingebaut werden, der einen selektiven Marker zur
Vermehrung in einem Wirt enthält.
Im Allgemeinen wird ein Plasmidvektor in ein Präzipitat, wie Calciumphosphatpräzipitat,
oder in einen Komplex mit einem geladenen Lipid eingeführt. Falls
der Vektor ein Virus ist, kann er in vitro unter Verwendung einer
geeigneten Verpackungszelllinie verpackt werden und dann in Wirtszellen transduziert
werden.
-
Das
DNA-Insert sollte funktional an einen geeigneten Promotor wie den
Lambda-Phagen-PL-Promotor, die E. coli lac-, trp-, phoA- und tac-Promotoren,
die frühen
und späten
SV40-Promotoren und die Promotoren der retroviralen LTRs gebunden
sein, um einige zu nennen. Dem Fachmann sind andere geeignete Promotoren
bekannt.
-
Die
Expressionskonstrukte enthalten ferner Stellen zur Transkriptionsinitiation,
-termination und, in der transkribierten Region, eine ribosomale
Bindungsstelle zur Translation. Der codierende Anteil der von den Konstrukten
exprimierten Transkripte schließt
vorzugsweise ein Translationsstartcodon am Anfang und ein Terminationscodon
(UAA, UGA oder UAG) ein, das zweckmäßig am Ende des zu translatierenden
Polypeptids positioniert ist.
-
Wie
angegeben, schließen
die Expressionsvektoren vorzugsweise mindestens einen Selektionsmarker
ein. Derartige Marker schließen
Dihydrofolatreduktase, G418 oder Neomycin-Resistenz für die eukaryontische
Zellkultur und Tetracyclin, Kanamycin- oder Ampicillin-Resistenzgene zur Züchtung in
E. coli und anderen Bakterien ein. Repräsentative Beispiele geeigneter
Wirte schließen
ein, sind aber nicht begrenzt auf Bakterienzellen wie E. coli-,
Streptomyces- und Salmonella typhimurium-Zellen; Pilzzellen wie Hefezellen; Insektenzellen
wie Drosophila S2- und Spodoptera Sf9-Zellen; tierische Zellen wie
CHO-, COS-, 293- und Bowes- Melanom-Zellen;
und Pflanzenzellen. Geeignete Kulturmedien und Bedingungen für die vorstehend
beschriebenen Wirtszellen sind im Fachgebiet bekannt. Unter den
zur Verwendung in Bakterien bevorzugten Vektoren sind pQE70, pQE60
und pQE-9, erhältlich
von QIAGEN, Inc., a.a.O.; Phagescript-Vektoren, Bluescript-Vektoren, pNH8A,
pNH16a, pNH18A, pNH46A, erhältlich
von Stratagene; und ptrc99a, pKK223-3, pKK233-3, pDR540, pRIT5,
erhältlich
von Pharmacia, eingeschlossen. Unter den bevorzugten eukaryontischen
Vektoren sind pWLNEO, pSV2CAT, p0G44, pXT1 und pSG erhältlich von
Stratagene; und pSVK3, pBPV, pMSG und pSVL, erhältlich von Pharmacia. Andere
geeignete Vektoren sind für
den Fachmann leicht ersichtlich. Die Einführung des Konstrukts in die
Wirtszelle kann durch Calciumphosphat-Transfektion DEAE-Dextran-vermittelte
Transfektion, die kationische Lipid-vermittelte Transfektion, Elektroporation,
Transduktion, Infektion oder andere Verfahren erfolgen. Derartige
Verfahren werden in vielen Standard-Laborhandbüchern wie Davis et al., Basic
Methods In Molecular Biology (1986) beschrieben. Die Polypeptide
können
in einer modifizierten Form, wie einem Fusionsprotein, exprimiert
werden, und können
nicht nur Sekretionssignale, sondern auch zusätzliche heterologe funktionale
Regionen einschließen.
Beispielsweise kann eine Region mit zusätzlichen Aminosäuren, insbesondere
geladenen Aminosäuren
dem N-Terminus des Polypeptids hinzugefügt werden, um die Stabilität und Persistenz
in der Wirtszelle während
der Reinigung oder während der
anschließenden
Handhabung und Lagerung zu verbessern. Es können dem Polypeptid auch Peptideinheiten
hinzugefügt
werden, um die Reinigung zu erleichtern. Derartige Regionen können vor
der Endreinigung des Polypeptids entfernt werden. Das Hinzufügen von
Peptideinheiten zu den Polypeptiden, um unter anderem Sekretion
oder Exkretion zur Verbesserung der Stabilität und Erleichterung der Reinigung
zu erzeugen, ist bekannt und es sind Routineverfahren im Fachgebiet.
Ein bevorzugtes Fusionsprotein umfasst eine heterologe Region aus
Immunglobulin, die nützlich
ist, Proteine zu stabilisieren und zu reinigen. Beispielsweise offenbart
EP-A-O 464 533 (Kanadisches
Gegenstück
2045869) Fusionsproteine, die verschiedene Anteile der konstanten
Region von Immunglobulinmolekülen
zusammen mit einem anderen menschlichen Protein oder einem Teil davon
umfasst. In vielen Fällen
ist der Fc-Anteil in einem Fusionsprotein absolut vorteilhaft zur
Verwendung in der Therapie und Diagnose und führt daher beispielsweise zu
verbesserten pharmakokinetischen Eigenschaften (
EP-A 0232 262 ). Andererseits wäre es für einige
Verwendungen wünschenswert,
in der Lage zu sein, den Fc-Anteil zu deletieren, nachdem das Fusionsprotein
in der beschriebenen vorteilhaften Weise exprimiert, nachgewiesen
und gereinigt wurde. Dies ist der Fall, wenn der Fc-Anteil sich als Hindernis
zur Verwendung bei der Therapie und Diagnose erweist, beispielsweise,
wenn das Fusionsprotein als Antigen für Immunisierungen verwendet
werden soll. Bei der Identifizierung von Arzneistoffen wurden beispielsweise
menschliche Proteine, wie hIL-5, mit den Fc-Anteilen zum Zweck der
Durchmusterungstests mit hohem Durchsatz fusioniert, um Antagonisten
von hIL-5 zu identifizieren. Vgl. D. Bennett et al., J. Molecular
Recognition 8: 52-58 (1995) und K. Johanson et al., J. Biol. Chem.
270: 9459-9471 (1995).
-
Die
TNFR-Proteine können
aus rekombinanten Zellkulturen durch gut bekannte Verfahren, einschließlich Ammoniumsulfat-
oder Ethanolpräzipitation,
Säureextraktion,
Anionen- oder Kationenaustausch-Chromatographie, Phosphocellulose-Chromatographie,
hydrophober Interaktionschromatographie, Affinitätschromatographie, Hydroxylapatit-Chromatographie
und Lektin-Chromatographie
gewonnen und gereinigt werden. Am meisten bevorzugt wird die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(„HPLC") zur Reinigung verwendet.
Polypeptide der vorliegenden Erfindung schließen ein: Produkte, die aus
natürlichen
Quellen, einschließlich
Körperflüssigkeiten,
Geweben und Zellen gereinigt wurden, ob direkt isoliert oder gezüchtet; Produkte
aus chemisch-synthetischen
Verfahren und Produkte, die durch rekombinante Techniken aus einem
prokaryontischen oder eukaryontischen Wirt, einschließlich beispielsweise
Bakterien-, Hefe-, höhere
Pflanzen-, Insekten und Säugerzellen
hergestellt werden. Abhängig
von dem in einem rekombinanten Produktionsverfahren verwendeten
Wirt, können
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung glycosyliert oder nicht-glycosyliert
sein. Außerdem
können
die erfindungsgemäßen Polypeptide
auch einen am Anfang modifizierten Methioninrest einschließen, in
einigen Fällen
als Folge der wirtsvermittelten Prozesse.
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Polypeptide und Fragmente
-
Die
Erfindung stellt ferner isolierte TNFR-Polypeptide, die Aminosäuresequenzen
besitzen, die von den hinterlegten cDNAs codiert werden, oder die
Aminosäuresequenzen
in SEQ ID NO: 2 und 4, oder ein Peptid oder Polypeptid bereit, das
einen Teil der vorstehenden Polypeptide umfasst.
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Varianten- und mutierte Polpeptide
-
Um
die Merkmale eines TNFR-Polypeptids zu verbessern oder zu ändern, kann
Protein-Engineering verwendet werden. Rekombinante DNA-Technologie,
die dem Fachmann bekannt ist, kann verwendet werden, um neue mutierte
Proteine oder „Muteine", einschließlich einzelner
oder mehrfacher Aminosäuresubstitutionen,
-deletionen, -additionen oder Fusionsproteine zu erzeugen. Derartige
modifizierte Polypeptide können z.B.
erhöhte
Aktivität
oder erhöhte
Stabilität
zeigen. Außerdem
können
sie mit höheren
Ausbeuten gereinigt werden und zeigen bessere Löslichkeit als das entsprechende
natürliche
Polypeptid, zumindest unter bestimmten Reinigungs- und Lagerbedingungen.
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N-terminale und C-terminale Deletionsmutanten
-
Beispielsweise
ist für
viele Proteine, einschließlich
der extrazellulären
Domäne
eines membranassoziierten Proteins oder der/den reifen Form(en)
eines sekretierten Proteins, im Fachgebiet bekannt, dass eine oder
mehrere Aminosäuren
aus dem N-Terminus oder C-Terminus ohne den wesentlichen Verlust
der biologischen Funktion deletiert werden können. Beispielsweise berichteten
Ron et al., J. Biol. Chem., 268: 2984-2988 (1993) über modifizierte
KGF-Proteine, die eine Heparinbindungsaktivität besaßen, auch wenn 3, 8 oder 27 aminoterminale
Aminosäurereste
fehlten. Da die erfindungsgemäßen Proteine
Mitglieder der TNFR-Polypeptidfamilie sind, können in dem vorliegenden Fall,
Deletionen der N-terminalen Aminosäuren bis zum Cystein an Position
49 von SEQ ID NO: 2 und 4 (TNFR-6α und
-6β) ein
Teil der biologischen Aktivität
wie die Regulation der Proliferation und Apoptose der lymphoiden
Zellen beibehalten werden. Von Polypeptiden mit weiteren N-terminalen
Deletionen, einschließlich
des C49-Rests in SEQ ID NO: 2 und 4 würde man nicht erwarten, dass sie
derartige biologische Aktivitäten
beibehalten, weil bekannt ist, dass diese Reste in einem TNFR-verwandten
Polypeptid zur Bildung einer Disulfidbrücke benötigt werden, um die strukturelle
Stabilität
bereitzustellen, die für
die Rezeptorbindung und Signalübermittlung
benötigt
wird.
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Wenn
jedoch sogar die Deletion von einer oder mehrerer Aminosäuren aus
dem N-Terminus eines Proteins zu einer Modifizierung des Verlusts
von einer oder mehreren biologischen Funktionen des Proteins führt, können andere
biologische Aktivitäten
noch bestehen bleiben. Daher wird die Fähigkeit des verkürzten Proteins,
Antikörper
zu induzieren und/oder an Antikörper
zu binden, die die vollständige
oder die extrazelluläre
Domäne
des TNFR-Proteins erkennen, im Allgemeinen bestehen bleiben, wenn
weniger als die Mehrheit der Reste des vollständigen Proteins oder der extrazellulären Domäne vom N-Terminus
entfernt werden. Ob ein bestimmtes Polypeptid, dem die N-terminalen
Reste eines vollständigen
Proteins fehlen, derartige immunologische Aktivitäten beibehält, kann
leicht durch hier und anderweitig beschriebene, im Fachgebiet bekannte Routineverfahren
bestimmt werden.
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Demzufolge
stellt die vorliegende Erfindung ferner Polypeptide mit einem oder
mehr Resten, die vom Aminoterminus der Aminosäuresequenz des in SEQ ID NO:
2 und 4 dargestellten TNFR bis zum Cysteinrest an Positionsnummer
49 deletiert sind, und Polynucleotide, die derartige Polypeptide
codieren, bereit. Die vorliegende Erfindung stellt insbesondere
TNFR 5-Polypeptide bereit, die die Aminosäuresequenz der Reste m-300
und n-170 von SEQ ID NO: 2 bzw. 4 umfassen, wobei m und n ganze
Zahlen im Bereich von 1-49 sind, wobei 49 die Position des ersten
Cysteinrests vom N-Terminus der vollständigen TNFR-6α- und -6β-Polypeptide
ist (dargestellt in den SEQ ID NO: 2 bzw. 4), von denen man glaubt,
dass sie für
die Aktivität
der TNFR-6α und
-6β-Proteine
erforderlich sind.
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Genauer
gesagt stellt die Erfindung Polynucleotide bereit, codierend Polypeptide
mit der Aminosäuresequenz
der Reste: 1-300, 2-300, 3-300, 4-300, 5-300, 6-300, 7-300, 8-300, 9-300,
10-300, 11-300, 12-300, 13-300, 14-300, 15-300, 16-300, 17-300, 18-300, 19-300,
20-300, 21-300, 22-300, 23-300, 24-300, 25-300, 26-300, 27-300,
28-300, 29-300, 30-300, 31-300, 32-300, 33-300, 34-300, 35-300,
36-300, 37-300,
38-300, 39-300, 40-300, 41-300, 42-300, 43-300, 44-300, 45-300,
46-300, 47-300, 48-300 und 49-300 von SEQ ID NO: 2; und 1-170, 2-170,
3-170, 4-170, 5-170, 6-170, 7-170, 8-170, 9-170, 10-170, 11-170,
12-170, 13-170, 14-170, 15-170, 16-170, 17-170, 18-170, 19-170,
20-170, 21-170, 22-170, 23-170, 24-170, 25-1-70, 26-170, 27- 170, 28-170, 29-170,
30-170, 31-170, 32-170, 33-170, 34-170, 35-170, 36-170, 37-170,
38-170, 39-170, 40-170, 41-170, 42-170, 43-170, 44-170, 45-170,
46-170, 47-170, 48-170
und 49-170 von SEQ ID NO: 4.
-
Polynucleotide,
die diese Polypeptide codieren, werden ebenfalls bereitgestellt.
-
Auf ähnliche
Weise sind viele Beispiele von biologisch funktionalen C-terminalen
Deletionsmuteinen bekannt. Beispielsweise zeigt Interferon gamma
zehnmal höhere
Aktivitäten
durch Deletieren von 8-10 Aminosäureresten
vom Carboxyterminus des Proteins (Döbeli et al., J. Biotechnology
7: 199-216 (1988)). Da das erfindungsgemäße Protein ein Mitglied der
TNFR-Polypeptidfamilie ist, können
im vorliegenden Fall Deletionen der C-terminalen Aminosäuren bis
zum Cystein an Position 193 bzw. 132 von SEQ ID NO: 2 bzw. 4, etwas biologische
Aktivität
wie die Regulation der Proliferation und Apoptose der lymphoiden
Zellen beibehalten. Man würde
nicht erwarten, dass Polypeptide mit weiteren C-terminalen Deletionen,
einschließlich
der Cysteine an den Positionen 193 bzw. 132 von SEQ ID NO: 2 bzw.
4 derartige biologische Aktivitäten
beibehalten, weil bekannt ist, dass diese Reste in TNFR-verwandten Polypeptiden
für die
Bildung von Disulfidbrücken
benötigt werden,
um die strukturelle Stabilität
bereitzustellen, die für
die Rezeptorbindung benötigt
wird.
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Wenn
jedoch sogar die Deletion von einer oder mehrerer Aminosäuren aus
dem C-Terminus eines Proteins zu einer Modifizierung des Verlusts
von einer oder mehreren biologischen Funktionen des Proteins führt, können andere
biologische Aktivitäten
noch bestehen bleiben. Daher wird die Fähigkeit des verkürzten Proteins,
Antikörper
zu induzieren und/oder an Antikörper
zu binden, die die vollständige
oder die reife Form des Proteins erkennen, im Allgemeinen bestehen
bleiben, wenn weniger als die Mehrheit der Reste des vollständigen Proteins
oder der extrazellulären
Domäne
vom C-Terminus entfernt werden. Ob ein bestimmtes Polypeptid, dem
die C-terminalen Reste eines vollständigen Proteins fehlen, derartige
immunologische Aktivitäten
beibehält,
kann leicht durch hier und anderweitig beschriebene, im Fachgebiet
bekannte Routineverfahren bestimmt werden.
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Demzufolge
stellt die vorliegende Erfindung ferner Polypeptide, die einen oder
mehrere Reste aus dem Carboxyterminus der Aminosäuresequenz von TNFR-6α und -6β, die in
SEQ ID NO: 2 und 4 dargestellt sind, bis zum Cysteinrest an Position
193 und 132 von SEQ ID NO: 2 bzw. 4 besitzen, und Polynucleotide
bereit, die derartige Polypeptide codieren. Die vorliegende Erfindung
stellt insbesondere Polypeptide bereit, die die Aminosäuresequenz
der Reste 1-y und 1-z der Aminosäuresequenz
in SEQ ID NO: 2 bzw. 4 besitzen, wobei y irgendeine ganze Zahl im
Bereich von 193-300 und z irgendeine ganze Zahl im Bereich von 132-170
ist. Polynucleotide, die diese Polypeptide codieren, werden ebenfalls
bereitgestellt.
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Die
Erfindung stellt auch Polypeptide bereit, bei denen eine oder mehrere
Aminosäuren
sowohl vom Amino- als auch vom Carboxylende deletiert wurden, welche
im Allgemeinen so beschrieben werden können, dass sie die Reste m-y
von SEQ ID NO: 2 und n-z von SEQ ID NO 4 besitzen, wobei m, n, y
und z ganze Zahlen sind, wie vorstehend beschrieben.
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Ebenfalls
eingeschlossen ist eine Nucleotidsequenz, die ein Polypeptid codiert,
das aus einem Teil einer vollständigen
TNFR-Aminosäuresequenz
besteht, die von einem cDNA-Clon codiert wird, der in der ATCC-Hinterlegungsnummer
97810 oder 97809 enthalten ist, wobei dieser Anteil ausschließt: 1 bis
etwa 49 Aminosäuren
vom Aminoterminus der vollständigen
Aminosäuresequenz,
die von dem cDNA-Clon codiert wird, der in der ATCC-Hinterlegungsnummer
97810 bzw. 97809 enthalten ist, oder 1 bis etwa 107 oder 58 Aminosäuren vom
Carboxyterminus der vollständigen
Aminosäuresequenz,
die von dem cDNA-Clon codiert wird, der in der ATCC-Hinterlegungsnummer
97810 bzw. 97809 enthalten ist, oder jeder Kombination der vorstehenden
aminoterminalen und carboxyterminalen Deletionen, der vollständigen Aminosäuresequenz,
die von dem cDNA-Clon codiert wird, der in der ATCC-Hinterlegungsnummer
97810 oder 97809 enthalten ist. Es werden auch Polynucleotide bereitgestellt,
die alle vorstehenden Deletionsmutanten-Polypeptidformen codieren.
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Andere Mutanten
-
Zusätzlich zu
den terminalen Deletionsformen des vorstehend diskutierten Proteins
erkennt ein Fachmann auch, dass einige Aminosäuresequenzen der TNFR-Polypeptide
ohne signifikanten Effekt auf die Struktur oder Funktion der Proteine
variiert werden können.
Falls derartige Unterschiede in der Sequenz in Erwägung gezogen
werden, sollte man sich daran erinnern, dass es kritische Bereiche
auf dem Protein gibt, die die Aktivität bestimmen.
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Daher
schließt
die Erfindung ferner Variationen der TNFR-Polypeptide, die eine
wesentliche TNFR-Polypeptidaktivität zeigen oder die Regionen
des TNFR-Proteins beinhalten, wie die nachstehend diskutierten Proteinanteile
ein. Derartige Mutanten schließen
Deletionen, Insertionen, Inversionen, Wiederholungen, und Typensubstitutionen
ein, die nach den im Fachgebiet bekannten allgemeinen Regeln ausgewählt werden,
so dass sie wenig Auswirkung auf die Aktivität haben. Beispielsweise werden
die Leitlinien im Hinblick darauf, wie phänotypisch stille Aminosäuresubstitutionen
hergestellt werden, bei Bowie, J. U. et al., „Deciphering the Message in
Protein Sequences: Tolerance to Amino Acid Substitutions", Science 247: 1306-1310 (1990)
bereitgestellt, wobei die Autoren angeben, dass es zwei Hauptherangehensweisen
zur Untersuchung der Toleranz, eine Aminosäuresequenz zu ändern, gibt.
Das erste Verfahren stützt
sich auf den Evolutionsprozess, bei dem Mutationen durch natürliche Selektion
entweder akzeptiert oder abgelehnt werden. Der zweite Ansatz verwendet
gentechnische Verfahren, um Aminosäureänderungen an spezifischen Positionen
eines clonierten Gens einzuführen
und Selektionen oder Durchmusterungen, um Sequenzen zu identifizieren,
die die Funktionalität
aufrechterhalten. Wie die Autoren angeben, haben diese Studien gezeigt,
dass Proteine überraschend
tolerant gegenüber
Aminosäuresubstitutionen
sind. Die Autoren geben ferner an, welche Aminosäureaustausche wahrscheinlich
an einer bestimmten Position des Proteins erlaubt sind. Die meisten
verborgenen Aminosäurereste
erfordern unpolare Seitenketten, während wenige Merkmale der Oberflächenseitenketten
im Allgemeinen konserviert sind. Andere derartige phänotypisch
stille Substitutionen werden bei Bowie J. U. et al., vorstehend
und den darin zitierten Referenzen beschrieben. Als konservative
Substitionen werden typischerweise das gegenseitige Ersetzen der
aliphatischen Aminosäuren
Ala, Val, Leu und Ile; der Austausch der Hydroxylreste Ser und Thr,
der gegenseitige Austausch der Säurereste
Asp und Glu, die Substitution zwischen den Amidresten Asn und Gln,
der Austausch der basischen Reste Lys und Arg und das Ersetzen zwischen
den aromatischen Resten Phe, Tyr betrachtet. Daher kann das Fragment,
Derivat oder Analogon des Polypeptids von SEQ ID NO: 2, 4 oder 6,
oder das, welches von einer hinterlegten cDNA codiert wird, (i)
eines sein, in dem ein oder mehrere Aminosäurereste mit einem konservierten
oder nicht-konservierten Aminosäurerest
(vorzugsweise einem konservierten Aminosäurerest) substituiert sind,
und ein derartiger substituierter Aminosäurerest kann von dem genetischen
Code codiert sein oder nicht, oder (ii) eines sein, in dem ein oder
mehrere Aminosäurereste
eine Substituentengruppe einschließen oder (iii) eines sein,
in dem das reife oder lösliche extrazelluläre Polypeptid
mit einer anderen Verbindung fusioniert ist, wie eine Verbindung,
die die Halbwertszeit des Polypeptids (beispielsweise Polyethlenglycol)
erhöht,
oder (iv) eines, in dem zusätzliche
Aminosäuren mit
der vorstehenden Form des Polypeptids, wie einem Peptid der IgG-Fc-Fusionsregion
oder einer Leader- oder sekretorischen Sequenz oder einer Sequenz
fusioniert ist, die zur Reinigung der vorstehenden Form der Polypeptid-
oder Proproteinsequenz verwendet wird. Derartige Fragmente, Derivate
und Analoga werden als im Anwendungsbereich des Fachmanns aufgrund
der hier aufgeführten
Ausführungen
betrachtet.
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Daher
kann das TNFR der vorliegenden Erfindung eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen,
Deletionen oder Additionen einschließen, entweder aufgrund von
natürlichen
Mutationen oder menschlicher Manipulation. Wie angegeben, sind die Änderungen
vorzugsweise von geringfügiger
Natur, wie konservative Aminosäuresubstitutionen,
die die Faltung oder die Aktivität
des Proteins nicht signifikant beeinflussen (vgl. Tabelle 1). TABELLE 1 Konservative Aminosäuresubstitutionen
Aromatisch | Phenylalanin
Tryptophan
Tyrosin |
Hydrophob | Leucin
Isoleucin
Valin |
Polar | Glutamin
Asparagin |
Basisch | Arginin
Lysin
Histidin |
Sauer | Asparaginsäure
Glutaminsäure |
Klein | Alanin
Serin
Threonin
Methionin
Glycin |
-
Aminosäuren in
den TNFR-Proteinen der vorliegenden Erfindung, die für die Funktion
wesentlich sind, können
durch im Fachgebiet bekannte Verfahren, wie ortsgerichtete Mutagenese
oder Alanin-Scanning-Mutagenese
identifiziert werden (Cunningham und Wells, Science 244: 1081-1085 (1989)). Das
letztere Verfahren führt
einzelne Alaninmutationen an jedem Rest im Molekül ein. Die sich ergebenden
mutierten Moleküle
werden dann auf biologische Aktivität wie Rezeptorbindung oder
in vitro oder in vivo proliferative Aktivität getestet.
-
Von
speziellem Interesse sind Substitutionen von geladenen Aminosäuren mit
anderen geladenen oder neutralen Aminosäuren, die Proteine mit sehr
wünschenswerten,
verbesserten Merkmalen wie weniger Aggregation erzeugen. Die Aggregation
kann nicht nur die Aktivität
herabsetzen, sondern auch bei der Herstellung pharmazeutischer Formulierungen
problematisch sein, da Aggregate immunogen sein können (Pinckard
et al., Clin. Exp. Immunol. 2: 331-340 (1967); Robbins et al., Diabetes
36: 838-845 (1987); Cleland et al., Crit. Rev. Therapeutic Drug
Carrier Systems 10: 307-377 (1993)).
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Das
Ersetzen von Aminosäuren
kann auch die Selektivität
der Bindung eines Liganden an Zelloberflächenrezeptoren ändern. Beispielsweise
beschreiben Ostade et al., Nature 361: 266-268 (1993) bestimmte
Mutationen, die zur selektiven Bindung von TNFα an nur eine der beiden bekannten
Typen von TNF-Rezeptoren führen. Stellen,
die für
die Liganden-Rezeptorbindung kritisch sind, können ebenfalls durch strukturelle
Analyse wie Kristallisierung, Kernmagnetresonanz oder Photoaffinitätsmarkierung
bestimmt werden. (Smith et al., J. Mol. Biol. 224:899-904 (1992)
und de Vos et al., Science 255: 306-312 (1992)).
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Da
TNFR-6α und
-6β Mitglieder
der TNF-Rezeptor-verwandten Proteinfamilie sind, werden, um zu modulieren
anstatt die biologischen Aktivitäten
von TNFR vollkommen zu eliminieren, vorzugsweise Mutationen in Sequenzen
hergestellt, die Aminosäuren
in der TNFR-konservierten, extrazellulären Domäne codieren, in Resten innerhalb
dieser Region, die nicht unter den Mitgliedern der TNF-Rezeptorfamilie konserviert
sind, stärker
bevorzugt. Durch die vorliegende Erfindung werden auch isolierte
Polynucleotide beschrieben, die Nucleinsäuresequenzen umfassen, die
die vorstehenden TNFR-Mutanten codieren.
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise in einer
isolierten Form bereitgestellt und sind vorzugsweise im Wesentlichen
gereinigt. Eine rekombinant hergestellte Version der TNFR-Polypeptide
kann im Wesentlichen durch das bei Smith und Johnson, Gene 67: 31-40
(1988) beschriebene Einschritt-Verfahren gereinigt werden. Erfindungsgemäße Polypeptide
können
auch aus natürlichen
oder rekombinanten Quellen unter Verwendung von erfindungsgemäßen anti-TNFR-6α- und -6β-Antikörpern in Verfahren gereinigt
werden, die im Fachgebiet der Proteinreinigung gut bekannt sind.
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Die
Erfindung stellt ferner isolierte TNFR-Polypeptide bereit, umfassend
eine Aminosäuresequenz, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus (a) der Aminosäuresequenz eines TNFR-Polypeptids
mit der vollständigen
Länge,
das die in SEQ ID NO: 2 oder 4 dargestellte vollständige Aminosäuresequenz
oder wie von dem in der ATCC-Hinterlegungsnr. 97810 oder 97809 enthaltenen
cDNA-Clon codiert, besitzt; (b) die Aminosäuresequenz eines reifen TNFR-Polypeptids,
das die Aminosäuresequenz
an den Positionen 31-300 in SEQ ID NO: 2 oder 31-170 in SEQ ID NO:
4 oder wie von dem in der ATCC-Hinterlegungsnr. 97810 oder 97809 enthaltenen
cDNA-Clon codiert, besitzt; oder (c) die Aminosäuresequenz einer löslichen
extrazellulären
Domäne
eines TNFR-Polypeptids, das die Aminosäuresequenz an den Positionen
31-283 in SEQ ID NO: 2 oder 31-166 in SEQ ID NO: 4, oder wie von
dem in ATCC-Hinterlegungsnr. 97810 oder 97809 enthaltenen cDNA-Clon
codiert, besitzt.
-
Weitere
Polypeptide der vorliegenden Erfindung schließen Polypeptide ein, die zu
mindestens 95% Ähnlichkeit
und noch mehr bevorzugt zu mindestens 96%, 97%, 98% oder 99% Ähnlichkeit
mit denjenigen besitzt, die vorstehend beschrieben wurden. Die erfindungsgemäßen Polypeptide
umfassen auch diejenigen, die zu mindestens 95% identisch sind,
noch mehr bevorzugt zu mindestens 96%, 97%, 98% oder 99% mit dem von
der hinterlegten cDNA codierten Polypeptid oder dem Polypeptid von
SEQ ID NO: 2 oder 4 identisch sind, und schließen auch Teile von derartigen
Polypeptiden mit mindestens 30 Aminosäuren und noch mehr bevorzugt
mit mindestens 50 Aminosäuren
ein.
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Mit „% Ähnlichkeit" für zwei Polypeptide
ist ein Ähnlichkeitsgrad
gemeint, der durch Vergleichen der Aminosäuresequenzen der beiden Polypeptide
unter Verwendung des Bestfit-Programms (Wisconsin Sequence Analysis
Package, Version 8 für
Unix, Genetics Computer Group, University Research Park, 575 Science
Drive, Madison, WI 53711) und der Standardeinstellungen zur Bestimmung
der Ähnlichkeit
erzeugt wird. Bestfit verwendet den lokalen Homologiealgorithmus
von Smith und Waterman (Advances in Applied Mathematics 2: 482-489,
1981), um den besten Abschnitt der Ähnlichkeit zwischen zwei Sequenzen
zu finden.
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Mit
einem Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz besitzt, die beispielsweise
zu mindestens 95% „identisch" mit einer Referenzaminosäuresequenz
eines TNFR-Polypeptids
ist, ist gemeint, dass die Aminosäuresequenz des Polypeptids
zur Referenzsequenz identisch ist, mit Ausnahme, dass die Polypeptidsequenz bis
zu fünf
Aminosäureänderungen
pro jeweils 100 Aminosäuren
der Referenzaminosäure
des TNFR-Polypeptids einschließen
kann. Mit anderen Worten, um ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz
zu erhalten, die zu mindestens 95% identisch mit einer Referenzaminosäuresequenz
ist, können
bis zu 5% der Aminosäurereste
in der Referenzsequenz deletiert oder durch eine andere Aminosäure substituiert
werden, oder etliche Aminosäuren
bis zu 5% der Gesamtaminosäurereste
in der Referenzsequenz können
in die Referenzsequenz eingebaut werden. Diese Änderungen der Referenzsequenz
können
an den amino- oder carboxterminalen Positionen der Referenzaminosäuresequenz
oder irgendwo zwischen jenen terminalen Positionen auftreten, die entweder
einzeln zwischen den Resten in der Referenzsequenz oder in einer
oder mehreren aufeinander folgenden Gruppen innerhalb der Referenzsequenz
eingefügt
sind.
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Ob
irgendein bestimmtes Nucleinsäuremolekül zu mindestens
95%, 96%, 97%, 98% oder 99% mit beispielsweise der in SEQ ID NO:
2 oder 4 dargestellten Aminosäuresequenz
oder einer Aminosäuresequenz,
die von einem hinterlegten cDNA-Clons codiert wird, identisch ist,
kann in der Praxis konventionell unter Verwendung von bekannten
Computerprogrammen wie dem Bestfit-Programm (Wisconsin Sequence
Analysis Package, Version 8 für
Unix, Genetics Computer Group, University Research Park, 575 Science
Drive, Madison, WI 53711) bestimmt werden. Zur Bestimmung, ob eine
bestimmte Sequenz beispielsweise zu 95% mit einer Referenzsequenz
nach der vorliegenden Erfindung identisch ist, werden die Parameter
bei der Verwendung von Bestfit oder irgendeinem anderen Sequenzalignment-Programm
natürlich
so eingestellt, dass der Prozentsatz der Identität über die Gesamtlänge der
Referenznucleotidsequenz berechnet wird und dass Lücken in
der Homologie von bis zu 5% der Gesamtanzahl der Nucleotide in der
Referenzsequenz erlaubt sind.
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Das
Polypeptid der vorliegenden Erfindung könnte als molekularer Gewichtsmarker
auf SDS-PAGE-Gelen oder auf Molekularsiebgelfiltrationssäulen unter
Verwendung von dem Fachmann gut bekannter Verfahren verwendet werden.
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Wie
nachstehend im Detail beschrieben, können die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung auch verwendet werden, um polyclonale oder monoclonale
Antikörper
zu erzeugen, die in Tests zum Nachweis der TNFR-Expression, wie
nachstehend beschrieben, oder als Agonisten und Antagonisten nützlich sind,
die die TNFR-Proteinfunktion erhöhen
oder hemmen können.
Ferner können
derartige Polypeptide im Hefe-Zwei-Hybrid-System verwendet werden,
um TNFR-Protein bindende Proteine „einzufangen", die ebenfalls Kandidaten-Agonisten
und -Antagonisten nach der vorliegenden Erfindung sind. Das Hefe-Zwei-Hybrid-System
wird bei Fields und Song, Nature 340: 245-246 (1989) beschrieben.
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Epitop tragende Anteile
-
In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Peptid oder Polypeptid
bereit, das einen Epitop tragenden Anteil eines erfindungsgemäßen Polypeptids
umfasst. Das Epitop dieses Polypeptidanteils ist ein immunogenes
oder antigenes Epitop eines erfindungsgemäßen Polypeptids. Ein „immunogenes
Epitop" wird als Teil
eines Proteins definiert, das eine Antikörperreaktion hervorruft, wenn
das gesamte Protein das Immunogen ist. Andererseits wird eine Region
eines Proteinmoleküls,
an die ein Antikörper
binden kann, als „antigenes
Epitop" definiert.
Die Anzahl immunogener Epitope eines Proteins ist im Allgemeinen
geringer als die Anzahl antigener Epitope. Vgl. beispielsweise Geysen
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 3998-4002 (1983).
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Was
die Selektion von Peptiden oder Polypeptiden anbelangt, die ein
antigenes Epitop tragen (d.h. die eine Region eines Proteinmoleküls enthalten,
an das ein Antikörper
binden kann), so ist im Fachgebiet gut bekannt, dass relativ kurze
synthetische Peptide, die einen Teil einer Proteinsequenz nachahmen, üblicherweise in
der Lage sind, ein Antiserum zu erzeugen, dass mit dem teilweise
nachgeahmten Protein reagiert. Vgl. beispielsweise Sutcliffe, J.
G., Shinnick, T. M., Green, N. und Learner, R. A. (1983) „Antibodies
that react with predetermined sites an proteins," Science, 219: 660-666. Peptide, die
in der Lage sind, proteinreaktive Seren zu erzeugen, sind häufig in
der Primärsequenz
eines Proteins repräsentiert,
können
durch eine Reihe von einfachen chemischen Regeln charakterisiert
werden und sind weder auf immundominante Regionen von intakten Proteinen
(d.h. immunogene Epitope) noch auf die Amino- oder Carboxylenden
beschränkt.
Erfindungsgemäße, antigene,
Epitop-tragende Peptide und Polypeptide sind daher nützlich,
um Antikörper,
einschließlich
monoclonaler Antikörper,
zu erzeugen, die an ein erfindungsgemäßes Polypeptid spezifisch binden.
Vgl. beispielsweise Wilson et al., Cell 37: 767-778 (1984) auf S.
777.
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Erfindungsgemäße, antigene,
Epitop tragende Peptide und Polypeptide enthalten vorzugsweise eine Sequenz
von mindestens neun und am meisten bevorzugt zwischen 15 bis etwa
30 Aminosäuren,
die innerhalb der Aminosäuresequenz
eines erfindungsgemäßen Polypeptids
enthalten sind, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: von Ala-31 bis Thr-46, von Phe-57
bis Thr 117, von Cys-132 bis Thr-175, von Gly-185 bis Thr-194, von
Val-205 bis Asp-217, von Pro-239 bis Leu-264 und von Ala-283 bis
Pro-298 in SEQ ID NO:2; und von Ala-31 bis Thr-46, von Phe-57 bis Gln-80,
von Glu-86 bis His-106, von Thr-108 bis Phe-119, von His-129 bis Val-138 und von
Gly-142 bis Pro-166 in SEQ NO: 4. Bei diesen Polypeptidfragmenten
wurde, wie in den 4 und 5 vorstehend
dargestellt, durch die Analyse des Jameson-Wolf-Antigenizitätsindex
bestimmt, dass sie antigene Epitope der TNFR-6α- bzw. -6β-Polypeptide tragen.
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Die
erfindungsgemäßen, Epitop-tragenden
Peptide und Polypeptide können
durch jegliche konventionellen Mittel hergestellt werden. Vgl. z.B.
Houghten, R. A. (1985) „General
method for the rapid solid-phase synthesis of large numbers of peptides:
specificity of antigen-antibody interaction at the level of individual
amino acids." Proc.
Natl. Acad Sci. USA 82: 5131-5135; dieses „Simultane multiple Peptidsynthese
(SMPS)"-Verfahren
wird ferner im
US-Patent Nr.
4.631.211 zu Houghten et al. (1986) beschrieben.
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Die
erfindungsgemäßen, Epitop
tragenden Peptide und Polypeptide werden verwendet, um Antikörper nach
im Fachgebiet gut bekannten Verfahren zu induzieren. Vgl. beispielsweise
Sutcliffe et al., a.a.O.; Wilson et al., vorstehend.; Chow, M. et
al., Proc. Natl. Acad. Sd. USA 82: 910-914 und Bittle, F. J. et
al., J. Gen. Virol. 66: 2347-2354 (1985). Erfindungsgemäße, immunogene
Epitop tragenden Peptide und Polypeptide, d.h. jene Teile eines
Proteins, die eine Antikörperreaktion
hervorrufen, wenn das ganze Protein das Immunogen ist, werden nach
im Fachgebiet bekannten Verfahren identifiziert. Vgl. beispielsweise
Geysen et al., vorstehend. Ferner beschreibt noch
US-Patent Nr. 5,194,392 zu Geysen
(1990) ein allgemeines Verfahren zum Nachweisen oder Bestimmen der
Sequenz von Monomeren (Aminosäuren
oder andere Verbindungen), die ein topologisches Äquivalent
des Epitops ist (d.h. ein „Mimotop"), das zu einem bestimmten
Paratop (Antigenbindungsstelle) eines Antikörpers von Interesse komplementär ist.
US-Patent Nr. 4,433,092 von
Geysen (1989) beschreibt noch allgemeiner ein Verfahren zum Nachweisen
oder Bestimmen einer Sequenz aus Monomeren, die ein topologisches Äquivalent
eines Liganden ist, der zur Ligandenbindungsstelle eines bestimmten
Rezeptors von Interesse komplementär ist. Auf ähnliche Weise offenbart
US-Patent Nr. 5,480,971 von
Houghten, R. A. et al. (1996) über
peralkylierte Oligopeptidgemische lineare C1-C7-Alkyl peralkylierte
Oligopeptide sowie Sets und Banken derartiger Peptide sowie Verfahren
zur Verwendung derartiger Oligonucleotidsätze und Banken zur Bestimmung
der Sequenz eines peralkylierten Oligopeptids, das vorzugsweise
an ein Akzeptormolekül von
Interesse bindet. Daher können
nicht-Peptid-Analoga der erfindungsgemäßen Epitop tragenden Peptide auch
durch diese Verfahren routinemäßig hergestellt
werden.
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Fusionsproteine
-
Wie
ein Fachmann weiß,
können
TNFR-Polypeptide der vorliegenden Erfindung und die vorstehend beschriebenen
Epitop tragenden Fragmente davon mit Teilen der konstanten Domäne von Immunglobulinen (IgG)
kombiniert werden, was zu chimären
Polypeptiden führt.
Diese Fusionsproteine erleichtern die Reinigung und zeigen eine
erhöhte
Halbwertszeit in vivo. Dies wurde z.B. für chimäre Proteine, die aus den ersten
beiden Domänen
des menschlichen CD4-Polypeptids bestehen, und verschiedene Domänen der
konstanten Regionen der schweren oder leichten Ketten der Säuger-Immunglobuline gezeigt
(
EP A 394,827 ; Traunecker
et al., Nature 331: 84-86 (1988)). Fusionsproteine, die eine durch
Disulfide verbundene dimere Struktur aufgrund des IGg-Anteils besitzen,
können
ebenfalls bei der Bindung und Neutralisierung anderer Moleküle effektiver
sein als das monomere TNFR-Protein oder Proteinfragment allein (Fountoulakis
et al., J. Biochem. 270: 3958-3964 (1995)).
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Antikörper
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TNFR-Protein-spezifische
Antikörper
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung können gegen die intakten TNFR-6α- und -6β-Proteine
oder ein antigenes Polypeptidfragment davon erzeugt werden. Diese können zusammen mit
einem Trägerprotein,
wie einem Albumin, einem Tiersystem (wie Kaninchen oder Maus), oder
falls es lang genug ist (mindestens etwa 25 Aminosäuren), ohne
einen Träger
gebildet werden.
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff „Antikörper" (Ak) oder „monoclonaler Antikörper" (Mak), dass intakte
Moleküle
sowie Antikörperfragmente
(wie beispielsweise Fab- und F(ab')2-Fragmente) eingeschlossen sind, die
in der Lage sind, an ein TNFR-Protein spezifisch zu binden. Fab-
und F(ab')2-Fragmente,
denen das Fc-Fragment des intakten Antikörpers fehlt, werden schneller
aus der Zirkulation genommen und können weniger unspezifische
Gewebebindung eines intakten Antikörpers aufweisen (Wahl et al.,
J. Nucl. Med. 24: 316-325 (1983)). Daher werden diese Fragmente
bevorzugt.
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Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
durch irgendeines der vielfältigen
Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise können Zellen, die das TNFR-Protein
oder ein antigenes Fragment davon exprimieren, einem Tier verabreicht
werden, um die Produktion von Seren, die polyclonale Antikörper enthalten,
zu induzieren. In einem bevorzugten Verfahren wird eine Zubereitung
eines TNFR-Proteins hergestellt und gereinigt, um sie im Wesentlichen
frei von natürlichen
Kontaminanten zu machen. Eine derartige Zubereitung wird dann in
ein Tier eingeführt,
um polyclonale Antiseren mit größerer spezifischer
Aktivität
zu produzieren.
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In
dem am meisten bevorzugten Verfahren sind die Antikörper der
vorliegenden Erfindung monclonale Antikörper. Derartige monclonale
Antikörper
können
unter Verwendung der Hybridom-Technologie hergestellt werden (Köhler et
al., Nature 256: 495 (1975); Köhler
et al., Eur. J. Immunol. 6: 511 (1976); Köhler et al., Eur. J. Immunol.
6: 292 (1976); Hammerling et al., in: Monoclonal Antibodies and
T-Cell Hybridomas, Elsevier, N.Y., (1981). S. 563-681). Im Allgemeinen
beinhalten derartige Verfahren die Immunisierung eines Tieres (vorzugsweise
einer Maus) mit einem TNFR-Proteinantigen oder stärker bevorzugt
mit einer TNFR-Protein-exprimierenden Zelle. Geeignete Zellen können durch
ihre Kapazität,
TNFR-6α-
und -6β-Proteinantikörper zu
binden, erkannt werden. Derartige Zellen können in jedem geeigneten Gewebekulturmedium
gezüchtet
werden; es ist jedoch vorzuziehen, Zellen in Earle modifiziertem
Eagle-Medium, ergänzt mit
10% fötalem
Rinderserum (inaktiviert bei etwa 56°C) und mit etwa 10g/l nicht-essentiellen
Aminosäuren,
etwa 1.000 E/ml Penicillin und etwa 100 μg/ml Streptomycin ergänzt, zu
züchten.
Die Splenocyten derartiger Mäuse
werden extrahiert und mit einer geeigneten Myelomzelllinie fusioniert.
Jede geeignete Myelomzelllinie kann nach der vorliegenden Erfindung
verwendet werden; jedoch ist vorzuziehen, die Eltern-Myelomzelllinie
(SP20), erhältlich
von der American Type Culture Collection, Rockville, Maryland, zu
verwenden. Nach der Fusion werden die sich ergebenden Hybridomzellen
selektiv in HAT-Medium gehalten und dann durch limitierende Verdünnung cloniert,
wie von Wands et al. (Gastroenterology 80: 225-232 (1981)) beschrieben.
Die durch eine derartige Selektion erhaltenen Hybridomzellen werden
dann getestet, um Clone zu identifizieren, die Antikörper sekretieren,
die das gewünschte
TNFR-Antigen sekretieren können.
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Alternativ
können
zusätzliche
Antikörper,
die an das TNFR-Antigen binden können,
in einem Zwei-Schritt-Verfahren durch die Verwendung von anti-ideotypischen Antikörpern produziert
werden. Ein derartiges Verfahren nutzt die Tatsache, dass Antikörper selbst
Antigene sind, und dass es daher möglich ist, einen Antikörper zu
erhalten, der an einen zweiten Antikörper bindet. Gemäß diesem
Verfahren werden TNFR-spezifische Antikörper verwendet, um ein Tier,
vorzugsweise eine Maus, zu immunisieren. Die Splenocyten eines derartigen
Tieres werden dann verwendet, um Hybridomzellen zu produzieren,
und die Hybridomzellen werden durchmustert, um Clone zu identifizieren,
die einen Antikörper
produzieren, dessen Fähigkeit
an den TNFR-spezifischen Antikörper
zu binden, durch das TNFR-Protein-Antigen blockiert ist. Derartige
Antikörper
umfassen anti-idiotypische Antikörper
gegen den TNFR-Protein-spezifischen Antikörper und können zur Immunisierung eines
Tieres verwendet werden, um die Bildung von weiteren TNFR-Protein-spezifischen
Antikörpern
zu induzieren.
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Man
ist sich bewusst, dass Fab und F(ab')2 und andere Fragmente der Antikörper der
vorliegenden Erfindung nach den hier offenbarten Verfahren verwendet
werden können.
Derartige Fragmente werden typischerweise durch proteolytische Spaltung
unter Verwendung von Enzymen wie Papain (um Fab-Fragmente zu produzieren) oder Pepsin
(um F(ab')2-Fragmente
zu produzieren) produziert. Alternativ können TNFR-Protein-bindende
Fragmente durch die Anwendung rekombinanter DNA-Technologie oder
durch synthetische Chemie produziert werden.
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Für die in-vivo-Verwendung
von anti-TNFR bei Menschen kann es vorzuziehen sein, „humanisierte" chimäre monoclonale
Antikörper
zu verwenden. Derartige Antikörper
können
unter Verwendung von genetischen Konstrukten produziert werden,
die von Hybridomzellen stammen, die die vorstehend beschriebenen monoclonalen
Antikörper
produzieren. Verfahren zur Herstellung chimärer Antikörper sind im Fachgebiet bekannt.
Vgl. für
einen Übersichtsartikel
Morrison, Science 229: 1202 (1985); Oi et al., BioTechniques 4:
214 (1986); Cabilly et al.,
US-Patent
Nr. 4,816,567 ; Taniguchi et al.,
EP 171496 ; Morrison et al.,
EP 173494 ; Neuberger et al.,
WO 8601533 ; Robinson et
al..
WO 8702671 ; Boulianne
et al., Nature 312: 643 (1984); Neuberger et al., Nature 314: 268
(1985).
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Das Immunsystem betreffende Störungen
-
Diagnose
-
Die
hier genannten Erfinder haben entdeckt, dass TNFR-6α und -6β in hämatopoetischen
und transformierten Geweben exprimiert werden. Für zahlreiche das Immunsystem
betreffende Störungen
können
im Wesentlichen veränderte
(erhöhte
oder erniedrigte) Spiegel der TNFR-Genexpression in Immunsystemgewebe
oder anderen Zellen oder Körperflüssigkeiten
(z.B. Seren und Plasma), das/die von einem Individuum entnommen
wurde(n), das an einer derartigen Störung leidet, im Verhältnis zu
einem „Standard"-TNFR-Genexpressionsspiegel,
d.h. dem TNFR-Expressionsspiegel in Immunsystemgeweben oder Körperflüssigkeiten
von einem Individuum, dass nicht an einer Störung des Immunsystems leidet,
nachgewiesen werden. Daher stellt die Erfindung während der
Diagnose einer Immunsystemstörung
ein nützliches,
diagnostisches Verfahren bereit, das die Messung des Expressionsspiegels
des Gens, das das TNFR-Protein im Immunsystemgewebe oder anderen
Zellen oder Körperflüssigkeit
von einem Individuum codiert, und den Vergleich des gemessenen Genexpressionsspiegels
mit einem Standard-TNFR-Genexpressionsspiegel
beinhaltet, wobei eine Zunahme oder Abnahme im Genexpressionsspiegel
im Vergleich zum Standard eine Immunsystemstörung anzeigt.
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Man
glaubt insbesondere, dass bestimmte Gewebe in Säugern mit Krebs signifikant
erniedrigte Spiegel des TNFR-Proteins und mRNA, die den TNFR codiert,
exprimieren, wenn mit einem entsprechenden „Standard"-Spiegel verglichen wird. Ferner glaubt
man, das erniedrigte Spiegel eines TNFR-Proteins in bestimmten Körperflüssigkeiten
(z.B. Seren und Plasma) aus Säugern
mit einem derartigen Krebs beim Vergleich mit Seren von Säugern derselben
Spezies, die nicht an Krebs leiden, nachgewiesen werden können.
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Daher
stellt die Erfindung ein in-vitro-Diagnoseverfahren bereit, das
während
der Diagnose einer Immunsystemstörung,
einschließlich
Krebs, nützlich
ist, das die Messung des Expressionsspiegels des Gens, das das TNFR-Protein
im Immunsystemgewebe oder anderen Zellen oder Körperflüssigkeiten aus einem Individuum
codiert, und das Vergleichen des gemessenen Genexpressionsspiegels
mit einem Standard-TNFR-Genexpressionsspiegel beinhaltet, wobei
eine Zunahme oder Abnahme im Genexpressionsspiegel im Vergleich
zum Standard eine Immunsystemstörung
anzeigt.
-
Wo
eine Diagnose einer Störung
im Immunsystem, einschließlich
der Diagnose eines Tumors, nach herkömmlichen Verfahren bereits
gestellt wurde, ist die vorliegende Erfindung als Prognoseindikator
nützlich, wobei
Patienten, die eine erniedrigte Genexpression zeigen, ein schlechteres
klinisches Ergebnis im Vergleich zu Patienten erhalten, die das
Gen mit einem Spiegel exprimieren, der näher am Standard-Spiegel liegt.
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Mit „Testen
des Expressionsspiegels des Gens, das ein TNFR-Protein codiert", ist das qualitative
oder quantitative Messen oder Abschätzen des Spiegels des TNFR-6α und/oder
-6β-Proteins
oder des Spiegels der mRNA, die das TNFR-6α- und/oder -6β-Protein
codiert, in einer ersten biologischen Probe entweder direkt (z.B.
durch Bestimmen oder Abschätzen
des absoluten Proteinspiegels oder mRNA-Spiegels) oder relativ (z.B.
durch Vergleichen mit dem TNFR-Proteinspiegel oder dem mRNA-Spiegel
in einer zweiten biologischen Probe) gemeint. Vorzugsweise wird
der TNFR-Proteinspiegel oder der mRNA-Spiegel in der ersten biologischen Probe
gemessen oder abgeschätzt
und mit einem Standard-TNFR-Proteinspiegel oder mRNA-Spiegel verglichen,
wobei der Standard von einer zweiten biologischen Probe genommen
wird, die von einem Individuum erhalten wird, das nicht an der Störung leidet,
oder durch durchschnittliche Spiegel aus einer Population von Individuen
bestimmt wird, die nicht an einer Störung des Immunsystems leiden.
Wie man im Fachgebiet weiß, können sie,
sobald die Standard-TNFR-Proteinspiegel oder mRNA-Spiegel bekannt
sind, wiederholt als Standard zum Vergleich verwendet werden.
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Mit „biologischer
Probe" ist jede
biologische Probe gemeint, die von einem Individuum, einer Körperflüssigkeit,
Zelllinie, Gewebekultur oder einer anderen Quelle, die TNFR-Protein
oder mRNA enthält,
erhalten wird. Wie angegeben, schließen biologische Proben Körperflüssigkeiten
(wie Seren, Plasma, Urin, Synovialflüssigkeit und Spinatflüssigkeit)
ein, die freie extrazelluläre
Domäne(n)
(oder lösliche
Form(en)) eines TNFR-Proteins, Immunsystemgewebe und andere Gewebequellen
enthalten, von denen herausgefunden wurde, dass sie die vollständige oder
extrazelluläre
Domäne
eines TNFR exprimieren. Verfahren zum Erhalten von Gewebebiopsien
und Körperflüssigkeiten
von Säugern
sind im Fachgebiet gut bekannt. Wo die biologische Probe mRNA einschließen soll,
ist eine Gewebebiopsie die bevorzugte Quelle.
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Die
Erfindung zieht auch die Verwendung eines Gens der vorliegenden
Erfindung zur Diagnose von Mutationen in einem TNFR-Gen in Betracht.
Falls beispielsweise eine Mutation in einem der Gene der vorliegenden
Erfindung vorliegt, würden
die Bedingungen zu mangelnder Produktion der Rezeptorpolypeptide
der vorliegenden Erfindung führen.
Ferner würden
Mutationen, die die Rezeptorpolypeptidaktivität erhöhen, zu Krankheiten führen, die
mit einer Überexpression
des Rezeptorpolypeptids, z.B. endotoxischem Schock, assoziiert sind.
Mutationen in den Genen können
durch Vergleichen der Sequenz des defekten Gens mit derjenigen eines
Normalen nachgewiesen werden. Folglich kann man überprüfen, dass ein mutiertes Gen
mit einem Krankheitszustand oder der Anfälligkeit für einen Krankheitszustand assoziiert
ist. D.h. ein mutiertes Gen, das zur Unterexpression der Rezeptorpolypeptide
der vorliegenden Erfindung führt,
wäre mit
dem Unvermögen von
TNF, Tumorwachstum zu hemmen, assoziiert.
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Andere
Immunsystemstörungen,
die durch die vorstehenden Tests diagnostiziert werden können, schließen Hypersensitivität, Allergie,
Infektionskrankheiten, Wirt-Transplantat-Abstoßung, Immunschwäche, Autoimmunerkrankungen
und dergleichen ein.
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Individuen,
die Mutationen in den Genen der vorliegenden Erfindung tragen, können auf
der DNA-Ebene durch eine Vielzahl von Verfahren nachgewiesen werden.
Zur Diagnose verwendete Nucleinsäuren
können,
unter anderen Geweben, aus Patientenzellen wie aus Blut, Urin, Speichel
und Gewebebiopsien erhalten werden. Die genomische DNA kann direkt
zum Nachweis verwendet werden oder kann enzymatisch unter Verwendung
von PCR (Saiki et al., Nature 324: 163-166 (1986)) vor der Analyse
enzymatisch amplifiziert werden. RNA oder cDNA kann auch für denselben
Zweck verwendet werden. Als Beispiel können PCR-Primer verwendet werden,
die komplementär
zur Nucleinsäure
der vorliegenden Erfindung sind, um Mutationen in den menschlichen
Genen der vorliegenden Erfindung zu identifizieren und zu analysieren.
Beispielsweise können Deletionen
und Insertionen durch eine Änderung
der Größe des amplifizierten
Produkts im Vergleich zum normalen Genotyp nachgewiesen werden.
Punktmutationen können
durch Hybridisierung von amplifizierter DNA mit radiomarkierter
RNA oder alternativ mit radiomarkierten Antisense-DNA-Sequenzen der vorliegenden
Erfindung identifiziert werden. Perfekt gepaarte Sequenzen können von
fehlgepaarten Duplexen durch RNAse A-Spaltung oder durch Unterschiede
in den Schmelztemperaturen unterschieden werden. Eine derartige
Diagnose wäre
besonders nützlich
für den
prenatalen oder neonatalen Test.
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Sequenzunterschiede
zwischen dem Referenzgen und den „Mutanten" können
durch das direkte DNA-Sequenzierverfahren aufgedeckt werden. Außerdem können clonierte
DNA-Abschnitte als Sonden verwendet werden, um spezifische DNA-Abschnitte
nachzuweisen. Die Sensitivität
dieses Verfahrens wird stark erhöht,
wenn es mit PCR kombiniert wird. Beispielsweise ein Sequenzier-Primer,
der mit einem doppelsträngigen
PCR-Produkt oder einem einzelsträngigen
Matrizenmolekül
verwendet wird, das durch ein modifiziertes PCR-Produkt erzeugt
wird. Die Sequenzbestimmung erfolgt durch herkömmliche Verfahren mit radiomarkierten
Nucleotiden oder durch automatisierte Sequenzierverfahren mit Fluoreszenzmarkierungen.
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Sequenzänderungen
an spezifischen Positionen können
durch Nuclease-Schutztests
wie RNase- und S1-Schutz oder dem chemischen Spaltungsverfahren
(beispielsweise Cotton et al., PNAS, 85: 4397-4401 (1985)) aufgedeckt
werden.
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Das
Testen der TNFR-Proteinspiegel in einer biologischen Probe kann
unter Verwendung von auf Antikörper
basierenden Techniken erfolgen. Die TNFR-Proteinexpression in Geweben kann beispielsweise
mit klassischen immunhistologischen Verfahren untersucht werden
(Jalkanen, M., et al., J. Cell. Biol. 101: 976-985 (1985); Jalkanen,
M., et al., J. Cell. Biol. 105: 3087-3096 (1987)). Andere auf Antikörper basierenden
Verfahren, die zum Nachweisen der TNFR-Genexpression nützlich sind,
schließen
Immuntests wie den enzymgekoppelten Immunsorbent-Test (ELISA) und
den Radioimmuntest (RIA) ein. Geeignete Antikörpertestmarkierungen sind im
Fachgebiet bekannt und schließen
Enzymmarkierungen wie Glucoseoxidase und Radioisotope wie Jod (125I, 121I), Kohlenstoff
(14C), Schwefel (35S),
Tritium (3H), Indium (112In)
und Technetium (99mTc) und Fluoreszenzmarkierungen
wie Fluoreszein und Rhodamin und Biotin ein.
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Zusätzlich zum
Testen der TNFR-Proteinspiegel in einer biologischen Probe, die
von einem Individuum erhalten wurde, können TNFR-Proteine auch durch
in-vivo bildgebende
Verfahren nachgewiesen werden. Antikörpermarkierungen oder Marker
für in-vivo
bildgebende Verfahren von TNFR-Proteinen schließen diejenigen ein, die durch
Röntgenographie,
NMR oder ESR nachweisbar sind. Für
die Röntgenographie
schließen geeignete
Markierungen Radioisotope wie Barium oder Cäsium ein, die nachweisbare
Strahlung emittieren, aber für
den Probanden offenkundig unschädlich
sind. Geeignete Markierungen für
NMR und ESR schließen diejenigen
mit einem charakteristischen Spin wie Deuterium ein, die in den
Antikörper
durch Markierung von Nährstoffen
für die
relevanten Hybridome eingebaut werden können.
-
Ein
TNFR-spezifischer Antikörper
oder ein Antikörperfragment,
der/das mit einer geeigneten nachweisbaren bildgebenden Einheit
wie einem Radioisotop (beispielsweise 131I, 112In, 99mTc), einer
radioopaken Substanz oder einem Material markiert wurde, das durch
Kernmagnetresonanz nachweisbar ist, wird in den Säuger eingeführt (beispielsweise
parenteral, subkutan oder intraperitoneal), damit er auf eine Immunsystemstörung untersucht
werden kann. Es ist im Fachgebiet klar, dass die Größe des Probanden
und das verwendete bildgebende System die Menge der bildgebenden
Einheit bestimmt, die erforderlich ist, um diagnostische Bilder
zu liefern. Im Falle einer Radioisotopeinheit wird bei einem menschlichen
Probanden die Menge an Radioaktivität normalerweise in einem Bereich
von etwa 5 bis 20 Millicurie 99mTc injiziert.
Der markierte Antikörper oder
das Antikörperfragment
häuft sich
dann bevorzugt an der Position der Zellen an, die TNFR-Protein enthalten.
In-vivo-Tumor-Imaging wird bei S.W. Burchiel et al., „Immunopharmacokinetics
of Radiolabeled Antibodies and Their Fragments" (Kapitel 13 in Tumor Imaging: The Radiochemical
Detection of Cancer, S.W. Burchiel und B. A. Rhodes, Herausgeb.,
Masson Publishing Inc. (1982)) beschrieben.
-
Behandlung
-
Es
ist bekannt, dass sich die Tumornekrosefaktor (TNF)-Familie-Liganden
unter den am meisten pleiotropen Cytokinen befinden, die viele zelluläre Antworten,
einschließlich
Cytotoxizität,
anti-viraler Aktivität,
immunregulatorischer Aktivitäten
und der Transkriptionsregulation mehrerer Gene induzieren (Goeddel,
D.V. et al., „Tumor
Necrosis Factors: Gene Structure and Biological Activities," Symp. Quant. Biol.
51: 597-609 (1986), Cold Spring Harbor; Beutler, B., und Cerami,
A., Annu. Rev. Biochem. 57: 505-518 (1988); Old, L.J., Sci. Am. 258:
59-75 (1988); Fiers, W., FERS Lett. 285: 199-224 (1991)). Die TNF-Familie-Liganden induzieren
derartige zelluläre
Antworten durch Binden an die TNF-Familie-Rezeptoren. Zellen, die ein
TNFR-Polypeptid exprimieren und eine starke zelluläre Antwort
auf TNFR-6α-
und -6β-Liganden
zeigen, schließen
Lymphocyten, Endothelzellen, Keratinocyten und Prostatagewebe ein.
Mit „einer
zellulären
Antwort auf TNF-Familie-Liganden" ist jede
genotypische, phänotypische
und/oder morphologische Änderung
auf eine Zelle, eine Zelllinie, ein Gewebe, eine Gewebekultur oder
einen Patienten gemeint, die durch einen TNF-Familie-Liganden induziert
wird. Wie angegeben, schließen
derartige zelluläre
Antworten nicht nur normale physiologische Reaktionen auf TNF-Familie-Liganden ein, sondern
auch Krankheiten ein, die mit erhöhter Apoptose oder der Hemmung
von Apoptose assoziiert sind.
-
Krankheiten,
die mit erhöhtem
Zellüberleben
oder der Hemmung von Apoptose assoziiert sind, schließen Krebs
(wie follikuläre
Lymphome, Karzinome mit p53-Mutationen und hormonabhängige Tumoren
wie Brustkrebs, Prostatakrebs, Karposi-Sarkom und Eierstockkrebs),
Autoimmunerkrankungen (wie systemischen Lupus erythematosus und
mit dem Immunsystem im Zusammenhang stehende Glomerulonephritis,
rheumatoide Arthritis) und Virusinfektionen (wie Herpes-Viren, Pocken-Viren
und Adenoviren), Informationen über Transplantat-Wirts-Abstoßung, akute
Transplantatabstoßung
und chronische Transplantatabstoßung ein. Krankheiten, die
mit erhöhter
Apoptose assoziiert sind, schließen AIDS; neurodegenerative
Krankheiten (wie Alzheimer-Erkrankung, Parkinson-Krankheit, amyotrophe
Lateralsklerose, Retinitis pigmentosa, cerebrale Degeneration);
myelodysplastische Syndrome (wie aplastische Anämie), ischämische Verletzung (wie diejenige, die
durch einen Myocardinfarkt, Schlaganfall und eine Reperfusionsverletzung
verursacht wird), toxininduzierte Lebererkrankung (wie diejenige,
die durch Alkohol verursacht wird) septischen Schock, Kachäxie und
Anorexie ein.
-
Daher
beschreibt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Erhöhung der
durch einen TNF-Familie-Liganden induzierten Apoptose, das die Verabreichung
an eine Zelle beinhaltet, die das TNFR-Polypeptid, eine wirksame
Menge an TNFR-Polypeptid, ein Analogon oder einen Agonisten exprimiert,
der die TNFR-vermittelte
Signalgebung erhöhen
kann. Die TNFR-vermittelte Signalgebung wird vorzugsweise erhöht, um eine Krankheit
zu behandeln, bei der eine erniedrigte Apoptose gezeigt wird. Antagonisten
können
lösliche
Formen von TNFR und monoclonale Antikörper einschließen, die
gegen das TNFR-Polypeptid gerichtet sind.
-
Mit „Agonist" sind natürlich auftretende
und synthetische Verbindungen gemeint, die die Apoptose erhöhen oder
potenzieren können.
Mit „Antagonist" sind natürlich auftretende
und synthetische Verbindungen gemeint, die die Apotose hemmen können. Ob
irgendein Kandidaten-„Agonist” oder Kandidaten-„Antagonist" der vorliegenden
Erfindung die Apoptose erhöhen
oder hemmen kann, kann unter Verwendung von im Fachgebiet bekannten
Tests auf die zellulären
Antworten auf TNF-Familien-Liganden/Rezeptoren, einschließlich derjenigen,
die detaillierter nachstehend beschrieben werden, bestimmt werden.
-
Ein
derartiges Durchmusterungsverfahren beinhaltet die Verwendung von
Melanophoren, die transfiziert werden, um den Rezeptor der vorliegenden
Erfindung zu exprimieren. Ein derartiges Durchmusterungsverfahren
wird in PCT
WO 92/01810 ,
veröffentlicht
am 6. Februar 1992, beschrieben. Ein derartiger Test kann beispielsweise
zum Durchmustern einer Verbindung verwendet werden, die die Aktivierung
des Rezeptorpolypeptids der vorliegenden Erfindung durch Inkontaktbringen
der Melanophorzellen, die den Rezeptor sowohl mit einem TNF-Familie-Liganden
als auch den Kandidaten-Antagonisten (oder Agonisten) codieren,
hemmt (oder erhöht).
Die Hemmung oder Erhöhung
des von dem Liganden erzeugten Signals zeigt an, dass die Verbindung ein
Antagonist oder Agonist des Liganden/Rezeptorsignalweges ist.
-
Andere
Durchmusterungsverfahren schließen
die Verwendung von Zellen ein, die den Rezeptor (beispielsweise
transfizierte CHO-Zellen) in einem System exprimieren, das extrazelluläre durch
Rezeptoraktivierung verursachte pH-Wertänderungen
misst, beispielsweise wie in Science 246: 181-296 (Oktober 1989)
beschrieben. Beispielsweise können
Verbindungen mit einer Zelle in Kontakt gebracht werden, die das
Rezeptorpolypeptid der vorliegenden Erfindung exprimiert, und eine
Antwort des zweiten Botenstoffes, z.B. Signalübermittlung oder pH-Wertänderungen,
kann gemessen werden, um zu bestimmen, ob die potenzielle Verbindung
den Rezeptor aktiviert oder hemmt.
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Ein
weiteres derartiges Durchmusterungsverfahren beinhaltet das Einführen der
RNA, die den Rezeptor codiert, in Xenopus-Oocyten, um den Rezeptor übergangsweise
zu exprimieren. Die Rezeptor-Oocyten können dann mit dem Rezeptorliganden
und einer zu durchmusternden Verbindung in Kontakt gebracht werden,
worauf sich der Nachweis der Hemmung oder Aktivierung eines Calciumsignals
im Falle der Durchmusterung nach Verbindungen anschließt, von
denen man glaubt, dass sie die Aktivierung des Rezeptors hemmen.
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Ein
weiteres Durchmusterungsverfahren beinhaltet das Exprimieren eines
Konstrukts in Zellen, wobei der Rezeptor an eine Phospholipase C
oder D gebunden ist. Derartige Zellen schließen Endothelzellen, glatte Muskelzellen,
embryonale Nierenzellen etc. ein. Die Durchmusterung kann, wie hier
vorstehend beschrieben, durch Nachweisen der Aktivierung des Rezeptors
oder Hemmung der Aktivierung des Rezeptors aus dem Phospholipase-Signal
erfolgen.
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Ein
anderes Verfahren beinhaltet das Durchmustern nach Verbindungen,
die die Aktivierung des Antagonisten-Rezeptorpolypeptids der vorliegenden
Erfindung hemmen, indem die Hemmung der Bindung des markierten Liganden
an Zellen bestimmt wird, die den Rezeptor an dessen Oberfläche besitzen.
Ein derartiges Verfahren beinhaltet das Transfizieren einer eukaryontischen
Zelle mit DNA, die den Rezeptor codiert, so dass die Zelle den Rezeptor
auf seiner Oberfläche
exprimiert, und das Inkontaktbringen der Zelle mit einer Verbindung
in Gegenwart einer markierten Form eines bekannten Liganden. Der
Ligand kann z.B. durch Radioaktivität markiert sein. Die Menge
des markierten, an die Rezeptoren gebundenen Liganden wird z.B.
durch Messen der Radioaktivität
der Rezeptoren gemessen. Falls die Verbindung an den Rezeptor bindet,
wie durch die Verringerung eines markierten Liganden bestimmt, der
an die Rezeptoren bindet, wird die Bindung des markierten Liganden
gehemmt.
-
Weitere
Durchmusterungstests für
Agonisten und Antagonisten der vorliegenden Erfindung werden bei
Tartaglia, L.A. und Goeddel, D.V., J. Biol. Chem. 267(7): 4304-4307(1992)
beschrieben.
-
Daher
wird in einem weiteren Aspekt ein Durchmusterungsverfahren beschrieben,
das bestimmt ob ein Kandidaten-Agonist oder -Antagonist eine zelluläre Antwort
auf einen TNF-Familie-Liganden erhöhen oder hemmen kann. Das Verfahren
beinhaltet das Inkontaktbringen von Zellen, die das TNFR-Polypetid
exprimieren, mit einer Kandidatenverbindung und einem TNFR-Familie-Liganden,
wobei eine zelluläre
Antwort getestet wird, und das Vergleichen der zellulären Antwort
mit einer zellulären
Standardantwort, wobei der Standard getestet wird, wenn der Kontakt
mit dem Liganden in Abwesenheit der Kandidatenverbindung hergestellt
wird, wobei eine erhöhte
zelluläre
Antwort über
dem Standard anzeigt, dass die Kandidatenverbindung ein Agonist des
Liganden/Rezeptorsignalwegs ist und eine verringerte zelluläre Antwort
im Vergleich zum Standard anzeigt, dass die Kandidatenverbindung
ein Antagonist des Liganden/Rezeptorsignalwegs ist. Mit „Testen
einer zellulären
Antwort" ist eine
qualitative oder quantitative Messung einer zellulären Antwort
auf eine Kandidatenverbindung und/oder einen TNF-Familie-Liganden (z.B. Bestimmen
oder Abschätzen
eines Anstiegs oder einer Abnahme der T-Zellproliferation oder tritiierte
Thymidinmarkierung) gemeint. Mit der Erfindung kann eine Zelle,
die das TNFR-Polypeptid exprimiert, entweder mit einem endogen oder
exogen verabreichten TNF-Familien-Liganden in Kontakt gebracht werden.
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Agonisten,
wie in der vorliegenden Erfindung beschrieben, schließen natürlich auftretende
und synthetische Verbindungen wie beispielsweise TNF-Familie-Liganden-Peptidfragmente;
den transformierenden Wachstumsfaktor, Neurotransmitter (wie Glutamat,
Dopamin, N-Methyl-D-aspartat), Tumor-Suppressoren (p53), cytolytische T-Zellen
und Antimetaboliten ein. Bevorzugte Agonisten schließen Chemotherapeutika
wie beispielsweise Cisplatin, Doxorubicin, Bleomycin, Cytosinarabinosid,
Nitrogen-Mustard, Methotrexat und Vincristin ein. Andere schließen Ethanol
und Amyloid-Peptid ein (Science 267: 1457-1458 (1995)). Weitere
bevorzugte Agonisten schließen
polyclonale und monoclonale Antikörper ein, die gegen das TNFR-Polypeptid
oder ein Fragment davon erzeugt wurden. Derartige Agonisten-Antikörper, die
gegen einen TNF- Familie-Rezeptor erzeugt
wurden, sind bei Tartaglia; L.A., et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 88: 9292-9296 (1991) und Tartaglia, L.A. und Goeddel, D.V.,
J. Biol. Chem. 267(7): 4304-4307 (1992) offenbart. Vgl. auch PCT-Anmeldung
WO 94/09137 .
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Antagonisten,
wie in der vorliegenden Erfindung beschrieben, schließen natürlich auftretende
und synthetische Verbindungen wie beispielsweise den CD40-Liganden,
neutrale Aminsäuren,
Zink, Östrogen,
Androgene, Virusgene (wie Adenovirus EIB, Baculovirus p35 und IAP,
Kuhpocken-Virus crmA, Epstein-Barr-Virus BHRF1,
LMP-1, afrikanisches Schweinefieber-Virus LMW5-HL und Herpesvirus
yl 34.5), Calpain-Inhibitoren, Cysteinprotease-Inhibitoren und Tumorpromotoren
(wie PMA, Phenobarbital und Hexachlorcyclohexan) ein. Andere Antagonisten
schließen
polyclonale und monoclonale Antikörper ein, die gegen das TNFR-Polypeptid oder
ein Fragment davon erzeugt wurden. Derartige Antagonisten-Antikörper, die
gegen einen TNF-Familien-Rezeptor erzeugt wurden, sind bei Tartaglia,
L.A. und Goeddel, D.V., J. Biol. Chem. 267(7): 4304-4307 (1992) und Tartaglia,
L.A. et al., Cell 73: 213-216 (1993) beschrieben. Vgl. auch PCT-Anmeldung
WO 94/09137 .
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Andere
potenzielle, in der vorliegenden Erfindung beschriebene Antagonisten
schließen
Antisense-Moleküle
ein. Antisense-Technologie kann verwendet werden, um die Genexpression
durch Antisense-DNA oder -RNA oder durch Dreifachhelixbildung zu
kontrollieren. Antisense-Techniken werden beispielsweise bei Okano,
J. Neurochem. 56: 560 (1991); Oligodeoxynucleotides as Antisense
Inhibitors of Gene Expression, CRC Press, Boca Raton, FL (1988),
diskutiert. Die Dreifachhelixbildung wird beispielsweise bei Lee et
al., Nucleic Acids Research 6: 3073 (1979); Cooney et al., Science
241: 456 (1988) und Dervan et al., Science 251:1360 (1991), diskutiert.
Die Verfahren basieren auf der Bindung eines Polynucleotids an eine
komplementäre
DNA oder RNA.
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Beispielsweise
kann der codierende 5'-Anteil
eines Polynucleotids, das das reife Polypeptid der vorliegenden
Erfindung codiert, verwendet werden, um ein Antisense-RNA-Oligonucleotid
mit einer Länge
von 10 bis 40 Basenpaaren zu konstruieren. Ein DNA-Oligonucleotid
wird so konstruiert, dass es komplementär zu einer Region des an der
Transkription beteiligten Gens ist, damit die Transkription und
die Produktion des Rezeptors verhindert werden. Das Antisense-RNA-Oligonucleotid
hybridisiert mit der mRNA in vivo und blockiert die Translation
des mRNA-Moleküls
in das Rezeptorpolypeptid.
-
Die
vorstehend beschriebenen Oligonucleotide können auch an Zellen so verabreicht
werden, so dass die Antisense-RNA oder -DNA in vivo exprimiert werden
kann, um die Produktion des Rezeptors zu hemmen.
-
Weitere
in der vorliegenden Erfindung beschriebene Antagonisten schließen lösliche Formen
von TNFR ein, d.h. TNFR-Fragmente, die die Liganden-bindende Domäne der extrazellulären Region
des Rezeptors mit der vollständigen
Länge einschließen. Derartige
lösliche
Formen des Rezeptors, die natürlich
vorkommend oder synthetisch sein können, antagonisieren die TNRF-vermittelte Signalgebung
durch Konkurrenz mit dem Zelloberflächen-TNFR zur Bindung an TNF-Familie-Liganden.
Daher sind lösliche
Formen des Rezeptors, die die Liganden-bindende Domäne einschließen, neue
Cytokine, die die durch TNF-Familie-Liganden induzierte Tumornekrose
hemmen können.
Andere derartige Cytokine sind im Fachgebiet bekannt und schließen Fas
B (eine lösliche
Form des Maus-Fas-Rezeptors) ein, der physiologisch wirkt, um die
vom Fas-Liganden iduzierte Apoptose zu begrenzen (Hughes, D.P. und
Crispe, I.N., J. Exp. Med. 182: 1395-1401 (1995)).
-
Wie
angegeben, können
polyclonale und monoclonale Antikörper-Agonisten oder Antagonisten
nach der vorliegenden Erfindung nach den Verfahren erzeugt werden,
die bei Tartaglia, L.A. und Goeddel, D.V., J. Biol. Chem. 267(7):
4304-4307 (1992);
Tartaglia, L.A. et al., Cell 73: 213-216 (1993) und der PCT-Anmeldung
WO 94/09137 offenbart werden.
Der Begriff „Antikörper" (Ak) oder „monoclonaler
Antikörper" (mAK) wie hier verwendet,
bedeutet, dass intakte Moleküle
sowie Fragmente davon (wie beispielsweise Fab und F(ab')
2-Fragmente) eingeschlossen
sind, die ein Antigen binden können.
Fab und F(ab')
2-Fragmenten fehlt das Fc-Fragment des intakten
Antikörpers,
sie werden schneller aus der Zirkulation entfernt und können weniger
unspezifische Gewebebindung eines intakten Antikörpers aufweisen (Wahl et al.,
J. Nucl. Med. 24: 316-325 (1983).
-
Antikörper nach
der vorliegenden Erfindung können
von einer ganzen Vielfalt an Verfahren hergestellt werden, die vorstehend
beschrieben werden und im Fachgebiet bekannt sind.
-
Proteine
und andere Verbindungen, die die extrazellulären Domänen binden, werden auch als
Agonisten und Antagonisten nach der vorliegenden Erfindung beschrieben.
Derartige bindende Verbindungen können unter Verwendung des Hefe-Zwei-Hybrid-Systems „eingefangen" werden (Fields und
Song, Nature 340: 245-246 (1989)). Eine modifizierte Version des
Hefe-Zwei-Hybrid-Systems
wurde von Roger Brent und seinen Kollegen beschrieben (Gyuris, J.
et al., Cell 75: 791-803 (1993); Zervos, A.S. et al., Cell 72: 223-232
(1993)).
-
Mit
einem „TNF-Familie-Liganden" sind natürlich vorkommende,
rekombinante und synthetische Liganden gemeint, die an ein Mitglied
der TNF-Rezeptorfamilie
binden können
und den Liganden/Rezeptor-Signalweg induzieren können. Mitglieder der TNF-Ligandenfamilie
schließen
ein, sind aber nicht begrenzt auf die TNFR-6α- & -6β-Liganden, TNF-α, Lymphotoxin-α (LT-α, auch bekannt als TNF-β), LT-β, FasL, CD40,
CD27, CD30, 4-IBB, OX40, TRAIL und den Nervenwachstumsfaktor (NGF).
-
Repräsentative
therapeutische Anwendungen der vorliegenden Erfindung werden nachstehend
detaillierter diskutiert. Der Zustand der Immunschwäche, der
AIDS definiert, ist zu einer Abnahme der Anzahl und Funktion der
CD4+-T-Lymphocyten
sekundär.
Jüngste
Berichte schätzen,
dass der tägliche
Verlust an CD4+-T-Zellen zwischen 3,5 × 107 und 2 × 109 Zellen (Wei, X., et al., Nature 373: 117-122
(1995)) beträgt.
Man glaubt, dass ein Grund für
die CD4+-T-Zellen-Verarmung beim Szenario der HIV-Infektion
die HIV-induzierte Apoptose ist. Tatsächlich wurde der HIV-induzierte
apoptotische Zelltod nicht nur in vitro gezeigt, sondern was noch
wichtiger ist, in infizierten Individuen (Ameisen, J.C., AIDS 8:
1197-1213 (1994); Finkel, T.H. und Banda, N.K., Curr. Opin. Immunol.
6: 605-615(1995); Muro-Cacho, C.A. et al., J. Immunol. 154: 5555-5566
(1995)). Ferner sind Apoptose und CD4+-T-Lymphozyten-Verarmung
in verschiedenen AIDS-Tiermodellen eng korreliert (Brunner, T.,
et al., Nature 373: 441-444 (1995); Gougeon, M.L., et al., AIDS
Res. Hum. Retroviruses 9: 553-563 (1993)), und Apoptose wird in
denjenigen Tiermodellen nicht beobachtet, bei denen die Virusreplikation
nicht zu AIDS führt
(Gougeon, M.L. et al., AIDS Res. Hum. Retroviruses 9: 553-563 (1993)).
Weitere Daten geben an, dass nicht-infizierte, aber stimulierte oder aktivierte
T-Lymphocyten aus HIV-infizierten Individuen eine Apoptose durchlaufen,
nachdem sie auf den TNF-Familie-Liganden
FasL getroffen sind. Unter Verwendung von monocytischen Zelllinien, die
nach der HIV-Infektion zum Tod führen,
wurde gezeigt, dass die Infektion der U937-Zellen mit HIV zur de-novo-Expression
von FasL führt,
und dass FasL die HIV-induzierte Apoptose vermittelt (Badley, A.D.
et al., J. Virol. 70: 199-206 (1996)). Ferner war der TNF-Familie-Ligand
in nicht-infizierten Makrophagen nachweisbar, und seine Expression
wurde nach der HIV-Infektion hochreguliert, was zur selektiven Abtötung von
nicht-infizierten CD4-T-Lymphocyten führte (Badley, A.D et. al.,
J. Virol. 70: 199-206 (1996)). Daher wird durch die Erfindung ein
Verfahren zur Behandlung von HIV+-Individuen
bereitgestellt, das die Verabreichung eines Antagonisten der vorliegenden
Erfindung beinhaltet, um das selektive Abtöten der CD4-T-Lymphocyten zu
verringern. Arten der Verabreichungen und Dosierungen werden nachstehend
detailliert diskutiert.
-
Bei
der Abstoßung
eines Transplantats wurde das Immunsystem eines Empfängertieres
zuvor nicht stimuliert, um zu reagieren, da das Immunsystem meistens
nur durch Umweltantigene stimuliert wird. Gewebe von anderen Mitgliedern
derselben Spezies wurden nicht auf dieselbe Art präsentiert,
wie beispielsweise Viren und Bakterien präsentiert wurden. Im Falle der
Allotransplantatabstoßung
werden immunsuppressive Therapieschemen konzipiert, um dass Immunsystem
daran zu hindern, das Effektorstadium zu erreichen. Jedoch kann
das Immunprofil der Fremdtransplantatabstoßung dem Wiederauftreten der
Krankheit mehr ähneln
als der Allotransplantatabstoßung.
Im Falle des Wiederauftretens der Krankheit wurde das Immunsystem
bereits aktiviert, wie durch Zerstörung der nativen Inselzellen
nachgewiesen. Daher befindet sich das Immunsystem beim Wiederauftreten
der Krankheit bereits im Effektorstadium. Agonisten der vorliegenden
Erfindung können die
Immunantwort sowohl gegen Allotransplantate als auch gegen Xenotransplantate
supprimieren, da aktivierte und in Effektorzellen differenzierte
Lymphocyten das TNFR-Polypeptid exprimieren und daher für Verbindungen
empfänglich
sind, die die TNFR-Aktivität
erhöhen.
Daher beschreibt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung
von immunpriviligierten Geweben. Antagonisten der vorliegenden Erfindung
werden als verwendbar bei der Behandlung der entzündlichen
Darmerkrankung beschrieben.
-
Formulierungen
-
Die
TNFR-Polypetid-Zusammensetzung wird auf eine Weise formuliert und
dosiert, die mit der guten medizinischen Praxis im Einklang steht,
wobei der klinische Zustand des einzelnen Patienten (insbesondere die
Nebenwirkungen der Behandlung mit TNFR-6α- oder -6β-Polypeptid allein), der Verabreichungsort
der TNFR-Polypetid-Zusammensetzung, das Verabreichungsverfahren,
der Zeitplan der Verabreichung und andere Faktoren, die dem behandelnden
Arzt bekannt sind, in Betracht gezogen werden. Die „wirksame
Menge" des TNFR-Polypetids
für die
hier genannten Zwecke wird daher durch derartige Überlegungen
bestimmt.
-
Als
allgemeiner Vorschlag liegt die verabreichte pharmazeutisch wirksame
Gesamtmenge des TNFR-Polypeptids parenteral pro Dosis im Bereich
von etwa 1 μg/kg/Tag
bis 10 mg/kg/Tag des Körpergewichts des
Patienten, obwohl dies, wie vorstehend angemerkt, dem therapeutischen
Ermessen unterliegt. Stärker
bevorzugt beträgt
diese Dosis mindestens 0,01 mg/kg/Tag, und am meisten bevorzugt
für Menschen
zwischen etwa 0,01 und 1 mg/kg/Tag für das Hormon. Falls das TNFR-Polypeptid
kontinuierlich verabreicht wird, wird es typischerweise mit einer
Dosierungsrate von etwa 1 μg/kg/Stunde
bis etwa 50 μg/kg/Stunde
entweder durch 1-4 Injektionen pro Tag oder durch kontinuierliche
subkutane Infusionen, beispielsweise unter Verwendung einer Mini-Pumpe,
verabreicht. Ein Beutel mit einer intravenösen Lösung kann ebenfalls verwendet
werden. Die Länge
der benötigten
Behandlung, um Änderungen
zu beobachten, und das Intervall, das auf die Behandlung für auftretende
Reaktionen folgt, scheint abhängig
vom gewünschten
Effekt zu variieren.
-
Arzneimittel,
die das erfindungsgemäße TNFR
enthalten, können
oral, rektal, parenteral, intrazistemal, intravaginal, intraperitoneal,
topisch (wie durch Pulver, Salben, Tropfen oder transdermale Pflaster),
buccal oder als Mund- oder Nasenspray verabreicht werden. Mit „pharmazeutisch
verträglichem
Träger" ist ein nicht-toxischer
fester, halbfester oder flüssiger
Füllstoff,
Verdünnungsmittel,
Verkapselungsmaterial oder Formulierungshilfsmittel jeglicher Art
gemeint. Der Begriff „parenteral", wie hier verwendet,
betrifft die Verabreichungsarten, die intravenös, intramuskulär, intraperitoneal,
intrasternal, subkutan und intraartikuläre Injektion und Infusion einschließen.
-
Das
TNFR-Polypeptid wird auch durch Systeme mit anhaltender Freisetzung
in geeigneter Weise verabreicht. Geeignete Beispiele von Zusammensetzungen
für die
anhaltende Freisetzung schließen
semipermeable Polymermatizes in Form von geformten Partikeln z.B.
Filme oder Mikrokapseln ein. Matrizes für die anhaltende Freisetzung
schließen
Polylactide (
US-Pat. Nr. 3,773,919 ,
EP 58,481 ), Copolymere aus
L-Glutaminsäure
und Gamma-ethyl-L-glutamat (Sidman, U. et al., Biopolymers 22: 547-556
(1983)); Poly (2-hydroxyethylmethacrylat) (R. Langer et al., J.
Biomed. Mater. Res. 15: 167-277 (1981) und R. Langer, Chem. Tech.
12: 98-105 (1982)); Ethylenvinylacetat (R. Langer et al., Id.) oder
Poly-D-(-)-3-hydroxybuttersäure
(
EP 133,988 ) ein. TNFR-Polypeptidzusammensetzungen
für die
anhaltende Freisetzung schließen
auch in Liposomen eingebettete TNFR-Polypeptide ein. Liposomen,
die TNFR-Polypeptide enthalten, werden durch an sich bekannte Verfahren
hergestellt:
DE 3,218,121 ;
Epstein et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 82: 3688-3692 (1985);
Hwang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 77: 4030-4034 (1980);
EP 52,322 ;
EP 36,676 ;
EP
88,046 :
EP 143,949 ;
EP 142,641 ;
Japanische Pat. Appl. 83-118008 ;
US-Pat. Nr. 4,485,045 und
4,544,545 ; und
EP 102,324 . Gewöhnlich sind die Liposomen vom
kleinen (etwa 200-800 Angstrom) unilamellaren Typus, in dem der
Lipidgehalt größer als
etwa 30 Mol-Prozent Cholesterin ist, wobei das ausgewählte Verhältnis für die optimale
TNFR-Polypeptid-Therapie eingestellt wird.
-
Für die parenterale
Verabreichung wird in einer Ausführungsform
das TNFR-Polypeptid
allgemein formuliert, indem es zu dem gewünschte Grad an Reinheit, in
einer injizierbaren Einheitendosierungsform (Lösung, Suspension oder Emulsion)
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
gemischt wird, d.h. einer, der für
die Empfänger
bei den verwendeten Dosierungen und Konzentrationen nicht toxisch
ist und mit anderen Bestandteilen der Formulierung kompatibel ist.
Beispielsweise schließt
die Formulierung vorzugsweise keine nicht-oxidierende Agenzien und
anderen Verbindungen ein, von denen bekannt ist, dass sie für die Polypeptide schädlich sind.
-
Im
Allgemeinen werden die Formulierungen durch einheitliches und nahes
Inkontaktbringen des TNFR-Polypeptids mit flüssigen Trägern oder fein verteilten festen
Trägern
oder beiden hergestellt. Dann wird das Produkt, falls notwendig,
in die gewünschte
Formulierung gebracht. Vorzugsweise ist der Träger ein parenteraler Träger, stärker bevorzugt
eine Lösung,
die mit dem Blut des Empfängers
isotonisch ist. Beispiele eines derartigen Trägervehikels schließen Wasser,
Salzlösung,
Ringer-Lösung
und Dextrose-Lösung
ein.
-
Nicht-wässrige Vehikel
wie nicht-flüchtige Öle und Ethyloleat
sowie Lioposomen sind hier ebenfalls nützlich.
-
Der
Träger
enthält
entsprechend geringe Mengen an Zusatzstoffen wie Substanzen, die
die Isotonizität
oder chemische Stabilität
erhöhen.
Derartige Materialien sind bei den verwendeten Dosierungen und Konzentrationen
für die
Empfänger
nicht toxisch und schließen
Puffer wie Phosphat, Citrat, Succinat, Essigsäure und andere organische Säuren oder
ihre Salze; Antioxidantien wie Ascorbinsäure; Polypeptide mit niedrigem Molekulargewicht
(weniger als etwa zehn Reste), z.B. Polyarginin oder Tripeptide;
Proteine wie Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline, hydrophile
Polymere wie Polyvinylpyrrolidon; Aminosäuren wie Glycin und Glutaminsäure, Asparaginsäure oder
Arginin; Monosaccharide, Disaccharide und andere Kohlenhydrate,
einschließlich
Cellulose oder dessen Derivate, Glucose, Mannose oder Dextrine;
Chelat-bildende Agenzien wie EDTA; Zuckeralkohole wie Mannit oder
Sorbit; Gegenionen wie Natrium; und/oder nicht-ionische oberflächenaktive
Mittel wie Polysorbate, Poloxamere oder PEG ein.
-
Das
TNFR-Polypeptid wird in solchen Vehikeln typischerweise bei einer
Konzentration von etwa 0,1 mg/ml bis 100 mg/ml, vorzugsweise 1-10
mg/ml, bei einem pH-Wert von etwa 3 bis 8 formuliert. Es ist klar, dass
die Verwendung bestimmter der vorstehenden Exzipienten, Träger oder
Stabilisatoren zur Bildung von TNFR-Polypeptidsalzen führt.
-
Für die therapeutische
Verabreichung zu verwendende TNFR-Polypeptide müssen steril sein. Die Sterilität wird leicht
durch Filtration über
Sterilfiltrationmembranen erreicht (z.B. 0,2 Mikron-Membranen).
Therapeutische TNFR-Polypeptid-Zusammensetzungen werden im Allgemeinen
in einen Behälter
mit einer sterilen Zugangsöffnung
gegeben, beispielsweise einen Beutel mit intravenöser Lösung oder
ein Gefäß mit einem Stopfen,
der mit einer hypodermischen Injektionsnadel durchstochen werden
kann.
-
TNFR-Polypeptide
werden normalerweise in Einheiten oder Behältern zur Mehrfachsdosierung,
versiegelten Ampullen oder Gefäßen als
wässrige
Lösung
oder als lyophiliserte Formulierung zur Rekonstitution gelagert.
Als Beispiel für
eine lyophiliserte Formulierung werden 10 ml-Gefäße mit 5 ml sterilfiltrierter
1%-iger (Gew.%/Vol.%) wässriger
TNFR-Polypeptid-Lösung
gefüllt,
und das sich ergebende Gemisch wird lyophilisiert. Die Infusionslösung wird
durch Rekonstituieren des lyophilisierten TNFR-Polypeptids unter Verwendung von bakteriostatischem
Wasser zur Injektion hergestellt.
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Die
Erfindung stellt auch eine pharmazeutische Verpackung oder einen
Kit bereit, umfassend einen oder mehrere Behälter, die mit einem oder mehreren
Inhaltsstoffen des erfindungsgemäßen Arzneimittels
gefüllt
sind. Einem derartigen Behälter/Derartigen
Behältern
kann ein Hinweis in der Form beigefügt sein, die von einer Behörde vorgeschrieben
wird, welche die Herstellung, die Verwendung oder den Verkauf der
Arzneimittel oder biologischen Produkte regelt, wobei der Hinweis
die Genehmigung durch die Behörde
für die
Herstellung, Verwendung oder den Verkauf für die Verabreichung am Menschen
wiedergibt. Zusätzlich
können
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung zusammen mit anderen
therapeutischen Verbindungen verwendet werden.
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Chromosomentests
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Die
Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung sind auch zur Chromosomenidentifizierung wertvoll. Die
Sequenz wird als spezifisches zielverwendet und kann mit einem bestimmten
Ort auf einem einzelnen menschlichen Chromosom hybridisieren. Außerdem besteht
ein aktueller Bedarf zur Identifizierung bestimmter Stellen auf
dem Chromosom. Es stehen derzeit wenige Chromosomen-markierende
Reagenzien, basierend auf aktuellen Sequenzdaten (Wiederholungspolymorphismen)
zur Markierung von Chromosomenorten zur Verfügung. Die Kartierung von DNAs
auf Chromosomen nach der vorliegenden Erfindung ist ein wichtiger
erster Schritt bei der Korrelation jener Sequenzen mit Genen, die
mit Krankheiten assoziiert sind.
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
werden in diesem Zusammenhang die hier offenbarten cDNAs verwendet,
um genomische DNA eines TNFR-Proteingens zu clonieren. Dies kann
unter Verwendung einer Vielfalt von gut bekannten Techniken und
Genbanken erfolgen, die im Allgemeinen im Handel erhältlich sind.
Die genomische DNA wird dann für
die in-situ-Chromosomenkartierung unter Verwendung von gut bekannten
Techniken für
diesen Zweck verwendet.
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Zudem
können
die Sequenzen in einigen Fällen
auf Chromosomen kartiert werden, indem PCR-Primer (vorzugsweise
15-25 bp) aus der cDNA hergestellt werden. Die Computeranalyse der
nicht-translatierten 3'-Region
des Gens wird verwendet, um Primer schnell auszuwählen, die
nicht mehr als ein Exon in der genomischen DNA umfassen, wobei ansonsten
der Amplifizierungsprozess erschwert werden würde. Diese Primer werden dann
zur PCR-Durchmusterung von somatischen Zellhybriden verwendet, die
einzelne menschliche Chromosomen enthalten. Die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
(„FISH") eines cDNA-Clons
mit einer Spreitung der Metaphasenchromosomen kann verwendet werden,
um in einem Schritt einen präzisen
Chromosomenort zu liefern. Diese Technik kann mit Sonden aus der
cDNA verwendet werden, die so kurz wie 50 oder 60 bp sind. Für einen Übersichtsartikel
dieser Technik vgl. Verma et al., Human Chromosomes: A Manual Of Basic
Techniques, Pergamon Press, New York (1988).
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Sobald
eine Sequenz auf einem präzisen
Chromosomenort kartiert wurde, kann die physikalische Position der
Sequenz auf dem Chromosom mit Daten der genetischen Karte korreliert
werden. Derartige Daten findet man beispielsweise bei V. McKusick,
Mendelian Inheritance In Man, erhältlich online über Johns
Hopkins University, Welch Medical Library. Die Beziehung zwischen
den Genen und Krankheiten, die auf derselben Chronosomenregion kartiert
wurden, werden dann über
Kopplungsanalyse (gemeinsame Vererbung von physikalisch benachbarten
Genen) identifiziert.
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Anschließend ist
es erforderlich, die Unterschiede in der cDNA oder der genomischen
Sequenz zwischen betroffenen und nicht betroffenen Individuen zu
bestimmen. Falls eine Mutation in einigen oder allen betroffenen
Individuen, aber in keinem normalen Individuum beobachtet wird,
dann ist die Mutation wahrscheinlich das verursachende Agens der
Krankheit.
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Nachdem
die Erfindung allgemein beschrieben wurde, wird man dieselbige leichter
durch Bezugnahme auf die folgenden Beispiele verstehen, die mittels
Veranschaulichung bereitgestellt werden, und nicht als limitierend
gedacht sind.
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Beispiele
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Beispiel 1: Expression und Reinigung von
TNFR-6α und
-6β in E.
coli
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Der
bakterielle Expressionsvektor pQE60 wird für die bakterielle Expression
in diesem Beispiel verwendet (QIAGEN, Inc., 9259 Eton Avenue, Chatsworth,
KA, 91311). pQE60 codiert die Ampicillin-Antibiotikaresistenz („Ampr") und enthält einen
bakteriellen Replikationsursprung („ori"), einen IPTG-induzierbaren Promotor,
eine ribosomale Bindungsstelle („RBS"), sechs Codons, die Histinreste codieren,
die eine Affinitätsreinigung
unter Verwendung von Nickelnitrilotriessigsäure („Ni-NTA")-Affinitätsharz zulassen, vertrieben
von QIAGEN. Inc., a.a.O., und geeignete Restriktionsenzymschnittstellen.
Diese Elemente sind so angeordnet, dass ein DNA-Fragment, das ein
Polypeptid codiert, so eingebaut wird, damit jenes Polypeptid mit
den sechs, kovalent an den Carboxylterminus jenes Polypeptids gebundenen
His-Resten (d.h. eine „6 × His-Markierung") produziert wird.
In diesem Beispiel ist jedoch die Polypeptid-codierende Sequenz so eingebaut, dass
die Translation der sechs His-Codons verhindert wird und daher das
Polypeptid ohne 6 × His-Markierung
produziert wird.
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Die
DNA-Sequenzen, die die gewünschten
Anteile von TNFR-6α-
und -6β-Proteinen codieren,
die die reifen Formen der TNFR-6α-
und -6β-Aminosäuren umfassen,
werden aus den hinterlegten cDNA-Clonen unter Verwendung von PCR-Oligonucleotidprimern
amplifiziert, die sich an die aminoterminalen Sequenzen der gewünschten
Anteile der TNFR-6α-
oder -6β-Proteine
und an Sequenzen in den hinterlegten Konstrukten 3' zur cDNA-codierenden
Sequenz anlagern. Zusätzliche
Nucleotide, die Restriktionsenzymschnittstellen enthalten, um die
Clonierung in den pQE60-Vektor zu erleichtern, werden an die 5'- bzw. 3'-Sequenzen hinzugefügt.
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Zur
Clonierung der reifen Form des TNFR-6α-Proteins besitzt der 5'-Primer die Sequenz
5' CGCCCATGGCAGAAACACCCACCTAC 3' (SEQ ID NO: 19),
die die unterstrichene Ncol-Restriktionsenzymschnittstelle enthält. Einem
Fachmann wäre
natürlich
bewusst, dass die Position in der proteincodierenden Sequenz, an
der der 5' Primer
beginnt, variiert werden kann, um einen gewünschten Anteil des vollständigen Proteins
zu amplifizieren, der kürzer
oder länger
als die reife Form ist. Der 3' Primer
besitzt die Sequenz 5' CGCAAGCTTCTCTTTCAGTGCAAGTG 3' (SEQ ID NO: 20),
die die unterstrichene HindIII-Restriktionsenzymschnittstelle enthält. Zur
Clonierung der reifen Form des TNFR-6β-Proteins besitzt der 5'-Primer die Sequenz der vorstehenden
SEQ ID NO: 19 und der 3' Primer
besitzt die Sequenz 5' CGCAAGCTTCTCCTCAGCTCCTGCAGTG
3' (SEQ ID NO: 21),
die die unterstrichene HindIII-Restriktionsenzymschnittstelle enthält.
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Die
amplifizierten TNFR-6α und
-6β-DNA-Fragmente
und der Vektor pQE60 werden mit NcoI und HindIII gespalten, und
die gespaltenen DNAs werden dann ligiert. Die Insertion der TNFR-6α und -6β-DNA in den gespaltenen
pQE60-Vektor platziert die TNFR-6α und
-6β-Protein-codierende
Region einschließlich
seines assoziierten Stopp-Codons stromabwärts des IPTG-induzierbaren
Promotors und in den Leserahmen mit einem Start-AUG. Das assoziierte
Stopp-Codon verhindert die Translation der sechs Histidin-Codons
stromabwärts des
Insertionspunkts.
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Das
Ligierungsgemisch wird in kompetenten E. coli-Zellen unter Verwendung
von Standardverfahren wie diejenigen, die bei Sambrook et al., Molecular
Cloning: a Laborstory Manual, 2. Aufl.; Cold Spring Harbor Laborstory
Press, Cold Spring Harbor, NY (1989) beschrieben werden, transformiert.
E. coli-Stamm M15/rep4, der Mehrfachkopien des Plasmids pREP4 enthält, das
den lac-Repressor exprimiert und Kanamycin-Resistenz („Kanr") verleiht, wird
bei der Durchführung des
hier beschriebenen, veranschaulichenden Beispiels verwendet. Dieser
Stamm, der nur einer von vielen ist, die für die Expression des TNFR-6α oder -6β-Proteins geeignet sind,
ist im Handel von QIAGEN, Inc., a.a.O, erhältlich. Transformanten werden
durch ihre Fähigkeit,
auf LB-Platten in Gegenwart von Ampicillin und Kanamycin zu wachsen,
identifiziert. Plasmid-DNA wird aus resistenten Kolonien isoliert
und die Identität
der clonierten DNA durch Restriktionsanalyse, PCR und DNA-Sequenzierung
bestätigt.
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Clone,
die die gewünschten
Konstrukte enthalten, werden über
Nacht („Ü/N") in Flüssigkultur
in LB-Medien, ergänzt
sowohl mit Ampicillin (100 μg/ml)
als auch mit Kanamycin (25 μg/ml),
gezüchtet.
Die Ü/N-Kultur
wird verwendet, um eine größere Kultur
bei einer Verdünnung
von etwa 1:25 bis 1:250 anzuimpfen. Die Zellen werden zu einer optischen
Dichte bei 600 nm („OD600") zwischen 0,4 und
0,6 gezüchtet.
Dann wird Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
(„IPTG") bis zu einer Endkonzentration
von 1 mM zugegeben, um die Transkription von dem lac-Repressor sensitiven
Promotor zu induzieren, indem der lacI-Repressor inaktiviert wird. Die
Zellen werden anschließend
3 bis 4 Stunden weiter inkubiert. Dann werden die Zellen durch Zentrifugation geerntet.
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Um
das TNFR-6α-
und -6β-Polypeptid
zu reinigen, werden die Zellen dann 3-4 Stunden bei 4°C in 6M Guanidin-HCl, pH 8,
gerührt.
Die Zelltrümmer
werden durch Zentrifugation entfernt, und der Überstand, der den TNFR-6α und -6β enthält, wird
gegen 50 mM Na-Acetatpuffer pH 6, ergänzt mit 200 mM NaCl, dialysiert. Alternativ
kann das Protein erfolgreich rückgefaltet
werden, indem es. gegen 500 mM NaCl, 20% Glycerin, 25 mM Tris/HCl
pH 7,4, enthaltend Proteaseinhibitoren, dialysiert wird. Nach der
Renaturierung kann das Protein durch Zonenaustausch-, hydrophobe
Interaktions- und Größenausschlusschromatographie
gereinigt werden. Alternativ kann ein Affinitätschromatographie-Schritt wie eine
Antikörpersäule verwendet
werden, um reines TNFR-6α und
-6β-Protein zu erhalten.
Das gereinigte Protein wird bei 4°C
aufbewahrt oder bei -80°C
eingefroren.
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Das
folgende alternative Verfahren kann verwendet werden, um TNFR-6α oder -6β, exprimiert
in E. coli, zu reinigen, wenn er in Form von Einschlusskörperchen
vorliegt. Wenn nicht anders spezifiziert, werden alle folgenden
Schritte bei 4°-10°C durchgeführt.
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Nach
Beendigung der Produktionsphase der E. coli-Fermentation wird die
Zellkultur auf 4-10°C
heruntergekühlt
und die Zellen werden durch kontinuierliche Zentrifugation bei 15.000
Upm (Heraeus Sepatech) geerntet. Auf der Basis der erwarteten Ausbeute
des Proteins pro Gewichtseinheit der Zellpaste und der erforderlichen
Menge an gereinigtem Protein wird eine geeignete Menge an Zellpaste,
bezogen auf das Gewicht, in einer Pufferlösung, enthaltend 100 mM Tris,
50 mM EDTA, pH 7,4, suspendiert. Die Zellen werden zu einer homogenen
Suspension unter Verwendung eines Scherkraft-Mischers dispergiert.
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Die
Zellen wurden dann lysiert, indem die Lösung zweimal bei 4000-6000
psi durch einen Hochdruckhomogenisator (Microfulidics, Corp. oder
APV Gaulin, Inc.) geschickt wurde. Das Homogenat wird dann mit NaCl-Lösung bis
zu einer Endkonzentration von 0,5 M NaCl gemischt, worauf sich eine
15-minütige
Zentrifugation bei 7000 × g
anschließt.
Das sich ergebende Pellet wird unter Verwendung 0,5 M NaCl, 100
mM Tris, 50 mM EDTA, pH 7,4 erneut gewaschen.
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Die
sich ergebenden gewaschenen Einschlusskörperchen werden 2-4 Stunden
mit 1,5 M Guanidinhydrochlorid (GuHCl) solubilisiert. Nach der 15-minütigen Zentrifugation
bei 7000 × g
wird das Pellet verworfen, und der TNFR-6α oder -6β-Polypeptid-enthaltende Überstand
wird über
Nacht bei 4°C
inkubiert, um weitere GuHCl-Extraktion zu erlauben.
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Nach
der Hochgeschwindigkeitszentrifugation (30.000 × g), um unlösliche Partikel
zu entfernen, wird das GuHCl-solubilisierte Protein rückgefaltet,
indem der GuHCl-Extrakt mit 20 Volumen Puffer, enthaltend 50 mM
Natrium, pH 4,5, 150 mM NaCl, 2 mM EDTA durch starkes Rühren schnell
gemischt wird. Die rückgefaltete verdünnte Proteinlösung wird
12 Stunden bei 4°C
ohne Mischen vor weiteren Reinigungsschritten aufbewahrt.
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Um
die rückgefaltete
TNF-Rezeptor-Polypeptidlösung
zu klären,
wird eine zuvor hergestellte Tangential-Filtrationseinheit, ausgestattet
mit einem 0,16 μm
Membranfilter mit geeigneter Oberflächenfläche (z.B. Filtron), äquilibriert
mit 40 mM Natriumacetat, pH 6,0, verwendet. Die filtrierte Probe
wird auf ein Kationenaustauscherharz (z.B. Poros HS-50, Perseptive
Biosystems) geladen. Die Säule
wird mit 40 mM Natriumacetat, pH 6,0, gewaschen und mit 250 mM,
500 mM, 1000 mM und 1500 mM NaCl in demselben Puffer schrittweise
eluiert. Die Absorption bei 280 mm des Effluenten wird ständig überwacht.
Fraktionen werden gesammelt und durch SDS-PAGE weiter analysiert.
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Fraktionen,
die das TNF-Rezeptor-Polypeptid enthalten, werden dann vereinigt
und mit 4 Volumen Wasser gemischt. Die verdünnte Probe wird dann auf einen
zuvor hergestellten Satz von hintereinander liegenden Säulen mit
starken Anionen-(Poros HQ-50, Perseptive Biosystems) und schwachen
Anionen-(Poros CM-20, Perseptive Biosystems) Austauschharzen geladen.
Die Säulen
werden mit 40 mM Natriumacetat, pH 6,0, äquilibriert. Beide Säulen werden
mit 40 mM Natriumacetat, pH 6,0, 200 mM NaCl gewaschen. Die CM-20-Säule wird
dann unter Verwendung eines linearen Gradienten mit 10 Säulenvolumen
mit einem Bereich von 0,2 M NaCl, 50 mM Natriumacetat, pH 6,0, bis
1 M NaCl, 50 mM Natriumacetat, pH 6,5, eluiert. Fraktionen werden
unter konstanter A280-Überwachung
des Effluenten gesammelt. Fraktionen, die das TNFR-6α- oder -6β-Polypeptid
enthalten (beispielsweise bestimmt durch 16% SDS-PAGE), werden dann
vereinigt.
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Das
sich ergebende TNF-Rezeptor-Polypeptid zeigt mehr als 95% Reinheit
nach den vorstehenden Rückfaltungs-
und Reinigungsschritten. Es werden keine kontaminierenden Hauptbanden
bei dem Commassie-Blau gefärbtem
16%-igen SDS-PAGE-Gel
beobachtet, wenn 5 μg
des gereinigten Proteins aufgetragen werden. Das gereinigte Protein
wird auch auf Endotoxin/LPS-Kontaminierung getestet, und der LPS-Gehalt beträgt typischerweise
gemäß den LAL-Tests
weniger als 0,1 ng/ml.
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Beispiel 2: Clonierung und Expression
der TNFR-6α-
und -6β-Proteine
in einem Baculovirus-Expressionssystem
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In
diesem veranschaulichenden Beispiel wird der Plasmid-Shuttle-Vektor
pA2 verwendet, um die clonierte DNA, die das vollständige Protein
codiert, einschließlich
seiner natürlich
assoziierten sekretorischen Signal (Leader)-Sequenz in ein Baculovirus einzubauen,
um das reife TNFR-6α-
oder -6β-Protein
unter Verwendung von Standardverfahren zu exprimieren, wie bei Summers
et al., A Manual of Methods for Baculovirus Vectors and Insect Cell
Culture Procedures, Texas Agricultural Experimental Station Bulletin
Nr. 1555 (1987) beschrieben. Dieser Expressionsvektor enthält den starken
Polyhedrin-Promoter des Auto grapha californica-Kernpolyedervirus
(AcMNPV), gefolgt von praktischen Restriktionsenzymschnittstellen
wie BamHI, XbaI und Asp718. Die Polyadenylierungsstelle des Affen-Virus
40 („SV40") wird für die effiziente
Polyadenylierung verwendet. Für
die einfache Selektion des rekombinanten Virus enthält das Plasmid
das beta-Galactosidase-Gen aus E. coli unter der Kontrolle eines
schwachen Drosophila-Promoters in derselben Orientierung, gefolgt
vom Polyadenylierungssignal des Polyhedrin-Gens. Die eingebauten
Gene werden auf beiden Seiten von Virussequenzen für zellvermittelte
homologe Rekombination mit viraler Wildtyp-DNA flankiert, um ein
lebensfähiges
Virus zu erzeugen, das das clonierte Polynucleotid exprimiert.
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Viele
andere Baculovirus-Vektoren, wie pAc373, pVL941 und pAcIM1, könnten anstelle
des vorstehenden Virus verwendet werden, wie dem Fachmann sogleich
bewusst ist, solange das Konstrukt geeignet lokalisierte Signale
zur Transkription, Translation, Sekretion und dergleichen, einschließlich eines
Signalpeptids in einem AUG, das im Leserahmen liegt, bereitstellt.
Derartige Vektoren werden beispielsweise bei Luckow et al., Virology
170: 31-39 (1989) beschrieben.
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Die
cDNA-Sequenz, die das TNFR-6α-
oder 6β-Protein
mit der vollständigen
Länge in
einem hinterlegten Clon codiert, einschließlich des AUG-Startcosons und
der natürlich
assoziierten Leader-Sequenz, dargestellt in SEQ ID NO: 2 oder 4
wird, wird unter Verwendung von Oligonucleotidprimern, die den 5'- und 3'-Sequenzen der Gene entsprechen, amplifiziert.
Der 5'-Primer für TNFR-6α- und -6β besitzt
die Sequenz 5' CGCGGAT CCGCCATCATGAGGGCGTGGAGGGGCCAG 3' (SEQ ID NO: 22),
die die unterstrichene BamHI-Restriktionsenzymschnittstelle enthält. Alle
vorstehend beschriebenen Primer codieren ein effizientes Signal
zur Initiation der Translation in eukaryontischen Zellen, wie von
Kozak, M., J. Mol. Biol. 196: 947-950 (1987) beschrieben. Der 3'-Primer für TNFR-6α besitzt
die Sequenz 5' CGCGGTACCCTCTTTCAGTGCAAGTG 3' (SEQ ID NO: 23),
die die unterstrichene Asp718-Restriktionsenzymschnittstelle enthält. Der
3'-Primer für TNFR-6β besitzt
die Sequenz 5' CGCGGTACCCTCCTCAGCTCCTGCAGTG
3' (SEQ ID NO: 24),
die die unterstrichene Asp718-Restriktionsenzymschnittstelle enthält.
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Das
amplifizierte Fragment wird aus einem 1%-igen Agarosegel unter Verwendung
eines im Handel erhältlichen
Kits („Geneclean", BIO 101 Inc., La
Jolla, KA) isoliert. Das Fragment wird dann mit dem geeigneten Restriktionsenzym
für jeden
der verwendeten Primer gespalten, wie vorstehend spezifiziert, und
wiederum auf einem 1%-igen Agarosegel isoliert.
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Das
Plasmid wird mit denselben Restriktionsenzymen gespalten und kann
fakultativ unter Verwendung von Kalbsdarm-Phosphatase unter Verwendung
von im Fachgebiet bekannten Verfahren dephosphoryliert werden. Die
DNA wird dann aus 1%-igen Agarosegel unter Verwendung eines im Handel
erhältlichen
Kits („Geneclean", BIO 101 Inc., La
Jolla, KA) gereinigt.
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Das
Fragment und das dephosphorylierte Plasmid werden mit T4-DNA-Ligase ligiert. E.
coli HB 101 oder andere geeignete E. coli-Wirte wie XL1-Blue (Statagene
Cloning Systems, La Jolla, KA) werden mit dem Ligierungsgemisch
transformiert und auf Kulturplatten ausplattiert. Bakterien, die
das Plasmid mit dem menschlichen TNFR-Rezeptorgen enthalten, werden
identifiziert, indem DNA aus Einzelclonen unter Verwendung der unmittelbar
vorstehenden Enzyme gespalten wird und dann das Spaltungsprodukt
durch Gelelektrophorese analysiert wird. Die Sequenz des clonierten
Fragments wird durch DNA-Sequenzierung
bestätigt.
Das Plasmid wird hier als pA2-TNFR-6α oder pA2-TNFR-6β (zusammen pA2-TNFR) bezeichnet.
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Fünf μg des Plasmids
pA2-TNFR werden gemeinsam mit 1,0 μg einer im Handel erhältlichen
linearisierten Baculovirus-DNA („BaculoGoldTM-Baculovirus-DNA”, Pharmingen,
San Diego, KA) unter Verwendung des Lipofektionsverfahren transfiziert,
beschrieben von Felgner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 7413-7417 (1987). Ein μg BaculoGoldTM-Baculovirus-DNA und 5 μg Plasmid pA2-TNFR werden in einer
sterilen Vertiefung einer Mikrotiterplatte, enthaltend 50 μl serumfreies
Grace-Medium (Life Technologies Inc., Gaithersburg, MD), gemischt.
Anschließend
werden 10 μl
Lipofektin plus 90 μl
Grace-Medium zugegeben und 15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.
Dann wird das Transfektionsgemisch tropfenweise zu Sf9-Insektenzellen
(ATCC CRL 1711) gegeben, die in einer 35 mm-Gewebekulturplatte mit
1 ml Grace-Medium ohne Serum angesät werden. Diese Platte wird
dann 5 Stunden bei 27°C
inkubiert. Die Transfektionslösung
wird dann von der Platte entfernt, und 1 ml Grace-Insekten-Medium,
ergänzt
mit 10% fötalem
Kälberserum,
wird zugegeben. Die Züchtung
wird dann 4 Tage bei 27°C
fortgesetzt.
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Nach
vier Tagen wird der Überstand
gesammelt, und ein Plaquetest wird durchgeführt, wie bei Summers und Smith,
a.a.O, beschrieben. Ein Agarosegel mit „Blue Gal" (Life Technologies Inc., Gaithersburg)
wird verwendet, um die einfache Identifizierung und Isolierung von
gal-exprimierenden Clonen zu erlauben, die blaugefärbte Plaques
erzeugen. (Eine detaillierte Beschreibung eines „Plaquetests" dieser Art kann
man auch im Benutzerhandbuch für
Insektenkultur und Baculovirologie, vertrieben von Life Technologies
Inc., Gaithersburg, Seiten 9-10 finden). Nach geeigneter Inkubation
werden blaugefärbte
Plaques mit der Spitze eines Mikropipettors (z.B. Eppendorf) aufgenommen.
Der Agar, der die rekombinanten Viren enthält, wird dann in einem Mikrozentrifugenröhrchen resuspendiert,
das 200 μl
Grace-Medium enthält,
und die Suspension, die das rekombinante Baculovirus enthält, wird
verwendet, um Sf9-Zellen zu infizieren, die in 35 mm-Schalen angesät wurden.
Vier Tage später
werden die Überstände dieser
Kulturschalen geerntet, und dann werden sie bei 4°C gelagert.
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Um
die Expression des TNF-Rezeptorgens zu überprüfen, werden Sf9-Zellen in Grace-Medium,
ergänzt
mit 10% hitzeinaktiviertem FBS, gezüchtet. Die Zellen werden mit
dem rekombinanten Baculovirus bei einer Multiplizität der Infektion
("MOI") von etwa 2 infiziert.
Falls radiomarkierte Proteine gewünscht werden, wird das Medium
6 Stunden später
entfernt und mit SF900 II-Medium ohne Methionin und Cystein (erhältlich von
Life Technologies Inc., Rockville, MD) ersetzt. Nach 42 Stunden
werden 5 μCi 35S-Methionin und 5 μCi 35S-Cystein
(erhältlich
von Amersham) zugegeben. Die Zellen werden 16 Stunden weiter inkubiert
und werden dann durch Zentrifugation geerntet. Die Proteine im Überstand
sowie die intrazellulären
Proteine werden durch SDS-PAGE analysiert, gefolgt von einer Autoradiographie
(falls radiomarkiert).
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Die
Mikrosequenzierung der Aminosäuresequenz
des Aminoterminus des gereinigten Proteins kann verwendet werden,
um die aminoterminale Sequenz der reifen Form des TNF-Rezeptorproteins
zu bestimmen.
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Beispiel 3: Clonierung und Expression
von TNFR-6α und
-6β in Säugerzellen
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Ein
typischer Säuger-Expressionsvektor
enthält
das Promotorelement, das die Initiation der Transkription der mRNA,
die proteincodierende Sequenz und Signale vermittelt, die für die Termination
der Transkription und die Polyadenylierung des Transkripts erforderlich
sind. Zusätzliche
Elemente schließen
Enhancer, Kozak-Sequenzen und dawischenliegende Sequenzen ein, die
von Donor- und Akzeptorstellen zum RNA-Spleißen flankiert werden. Eine hoch
effiziente Transkription kann mit den frühen und späten Promotoren von SV40, den
langen terminalen Wiederholungssequenzen (LTRs) aus Retroviren,
z.B. RSV, HTLVI, HIVI und dem frühen
Promotor des Cytomegalievirus (CMV) erreicht werden. Jedoch können zelluläre Elemente
ebenfalls verwendet werden (z.B. der menschliche Aktin-Promotor).
Geeignete Expressionsvektoren zur Verwendung der Umsetzung der vorliegenden
Erfindung schließen
Vektoren wie pSVL und pMSG (Pharmacia, Uppsala, Schweden), pRSVcat
(ATCC 37152), pSV2dhfr (ATCC 37146) und pBC12Ml (ATCC 67109) ein.
Säugerwirtszellen,
die verwendet werden könnten,
schließen
Hela-, 293-, H9- und Jurkat-Zellen, Maus-NIH3T3-Zellen und C127-Zellen, Cos 1-Zellen,
Cos 7- und CV1-Zellen, Wachtel-QC1-3-Zellen,
Maus L-Zellen und Chinesische Hamsterovarien (CHO)-Zellen ein.
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Alternativ
kann das Gen in stabilen Zelllinien exprimiert werden, die das Gen
in ein Chromosom integriert enthalten. Die gemeinsame Transfektion
mit einem selektierbaren Marker wie dhfr, gpt, Neomycin, Hygromycin
erlaubt die Identifizierung und Isolierung der transfizierten Zellen.
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Das
transfizierte Gen kann auch amplifiziert werden, um große Mengen
des codierten Proteins zu exprimieren. Der DHFR (Dihydrofolatreduktase)-Marker
ist nützlich,
um Zelllinien zu entwickeln, die mehrere hundert oder sogar tausend
Kopien des Gens von Interesse tragen. Ein anderer nützlicher
Selektionsmarker ist das Enzym Glutamin-Synthase (GS) (Murphy et
al., Biochem J. 227: 277-279 (1991); Bebbington et al., Bio/Technology
10: 169-175 (1992)). Bei Verwendung dieser Marker werden die Säugerzellen
in Selektionsmedium gezüchtet,
und die Zellen mit der größten Resistenz
werden selektiert. Diese Zelllinien enthalten die amplifizierten
Gene/das amplifizierte Gen in ein Chromosom integriert. Chinesische
Hamsterovarien (CHO)- und NSO-Zellen werden häufig für die Produktion der Proteine
verwendet.
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Die
Expressionsvektoren pC1 und pC4 enthalten den starken Promotor (LTR)
des Rous-Sarkom-Virus (Cullen et al., Molecular and Cellular Biology,
438-447 (März, 1985))
plus ein Fragment des CMV-Enhancers (Koshart et al., Cell 41: 521-530
(1985)). Mehrfachclonierungsstellen, z.B. mit den Restriktionsenzymschnittstellen
BamHI, XbaI und Asp718 erleichtern die Clonierung des Gens von Interesse.
Die Vektoren enthalten zusätzlich
das 3'-Intron, das
Polyadenylierungs- und Terminationssignal des Ratten-Präproinsulingens.
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Beispiel 3(a): Clonierung und Expression
in COS-Zellen
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Das
Expressionsplasmid, pTNFR-α-HA
und -6β-HA,
wird durch Clonierung eines Teils der cDNA, die die reife Form des
TNF-Rezeptor-Proteins codiert, in den Expressionsvektor pcDNAI/Amp
oder pcDNAIII (der von Invitrogen, Inc. erhalten werden kann) hergestellt.
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Der
Expressionsvektor pcDNAI/Amp enthält: (1) einen E. coli-Replikationsursprung,
der zur Vermehrung in E. coli und anderen prokaryontischen Zellen
effektiv ist; (2) ein Ampicillin-Restenzgen zur Selektion von plasmidenthaltenden
prokaryontischen Zellen; (3) einen SV40-Replikationsursprung, zur Vermehrung
in eukaryontischen Zellen; (4) einen CMV-Promotor, einen Polylinker, ein SV40-Intron;
(5) mehrere Codons, die ein Hämagglutinin-Fragment
(d.h. eine „HA"-Markierung, um die
Reinigung zu erleichtern) codieren, gefolgt von einem Terminationscodon
und Polyadenylierungssignal, die so angeordnet sind, dass eine cDNA
in geeigneter Weise unter die Expressionskontrolle des CMV-Promotors
gestellt werden kann und funktional an das SV40-Intron und das Polyadenylierungssignal
mittels Restriktionsenzymschnittstellen im Polylinker gebunden wird.
Die HA-Markierung entspricht einem Epitop, das vom Influenza-Hämagglutinin-Protein
stammt, das von Wilson et al., Cell 37: 767 (1984) beschrieben wird.
Die Fusion der HA-Markierung
an das Zielprotein erlaubt den einfachen Nachweis und die Gewinnung
des rekombinanten Proteins mit einem Antikörper, der das HA-Epitop erkennt.
pcDNAIII enthält
zusätzlich
den selektierbaren Neomycin-Marker.
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Ein
DNA-Fragment, das das vollständige
TNF-Rezeptorpolypeptid codiert, wird in den Polylinkerbereich des
Vektors cloniert, so dass die rekombinante Proteinexpression vom
CMV-Promotor gelenkt wird. Die Plasmidkonstruktionsstrategie ist
wie folgt: Die TNF-Rezeptor-cDNA eines hinterlegten Clons wird unter
Verwendung von Primern amplifiziert, die praktische Restriktionsenzymschnittstellen
enthalten, genauso wie vorstehend für die Konstruktion von Vektoren
zur Expression eines TNF-Rezeptors in E. coli beschrieben. Geeignete
Primer können
vom Fachmann leicht konstruiert werden.
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Das
PCR-amplifizierte DNA-Fragment und der Vektor pcDNAI/Amp werden
mit XbaI und EcoRI gespalten und dann ligiert. Das Ligierungsgemisch
wird in den E. coli-Stamm SURF (erhältlich von Stratagene Cloning
Systems, 11099 North Torreg Pines Road, La Jolla, KA 92037) transformiert,
und die transformierte Kultur wird auf Ampicillinmedienplatten ausplattiert,
die dann inkubiert werden, um Wachstum auf Ampicillin-resistenten
Kolonien zu erlauben. Plasmid-DNA wird aus resistenten Kolonien
isoliert und durch Restriktionsanalyse oder andere Mittel auf das
Vorliegen des Fragments, das die TNFR-6α- und -6β-Polypeptide codiert, untersucht.
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Zur
Expression von rekombinanten TNFR-6α und -6β werden COS-Zellen mit einem
Expressionsvektor, wie vorstehend beschrieben, unter Verwendung
von DEAE-DEXTRAN transfiziert, wie beispielsweise bei Sambrook et
al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual, Cold Spring Laborstory
Press, Cold Spring Harbor, New York (1989) beschrieben. Die Zellen
werden inkubiert unter Bedingungen zur Expression von TNFR durch den
Vektor.
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Die
Expression des pTNFR-α-HA-
und -6β-HA-Fusionsproteins
wird durch Radiomarkierung und Immunpräzipitation unter Verwendung
von Verfahren nachgewiesen, die beispielsweise bei Harlow et al.,
Antibodies: A Laborstory Manual, 2. Aufl.; Cold Spring Harbor Laborstory
Press, Cold Spring Harbor, New York (1988) beschrieben werden. Dazu
wurden die Zellen zwei Tage nach der Transfektion durch Inkubation
8 Stunden in 35S-Cystein-enthaltenden Medien
markiert. Die Zellen und die Medien werden gesammelt, und die Zellen
werden gewaschen und dann mit Detergens-enthaltendem RIPA-Puffer
lysiert: 150 mM NaCl, 1% NP-40, 0,1% SDS, 1% NP-40, 0,5% DOC, 50
mM TRIS, pH 7,5, wie von Wilson et al., vorstehend zitiert, beschrieben.
Die Proteine werden aus den Zelllysaten und aus dem Kulturmedium
unter Verwendung eines HA-spezifischen monoclonalen Antikörpers präzipitiert.
Die präzipitierten
Proteine werden dann durch SDS-PAGE und Autoradiographie analysiert.
Im Zelllysat ist ein Expressionsprodukt der erwarteten Größe zu sehen,
das nicht in den Negativkontrollen zu sehen ist.
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Beispiel 3(b): Clonierung und Expression
in CHO-Zellen
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Der
Vektor pC4 wird für
die Expression der TNFR-6α-
und -6β-Polypeptide
verwendet. Plasmid pC4 ist ein Derivat von Plasmid pSV2-dhfr (ATCC
Hinterlegungsnr. 37146). Das Plasmid enthält das Maus-DHFR-Gen unter
der Kontrolle des frühen
SV40-Promotors. Chinesische Hamster-Ovarien- oder andere Zellen,
denen Dihydrofolataktivität
fehlt, die mit diesen Plasmiden transfiziert werden, können selektiert
werden, indem die Zellen in einem selektierbares Medium (Alpha ohne
MEM, Life Technologies), ergänzt
mit dem Chemotherapeutikum Methotrexat gezüchtet werden. Die Amplifizierung
der DHFR-Gene in Zellen, die gegenüber Methotrexat (MTX) resistent sind, wurde gut
dokumentiert (vgl. z.B. Alt, F. W., Kellems, R. M., Bertino, J. R.
und Schimke, R. T., 1978, J. Biol. Chem. 253: 1357-1370, Hamlin,
J. L. und Ma, C. 1990, Biochem. et Biophys. Acta. 1097: 107-143,
Page, M. J. und Sydenham, M. A. 1991, Biotechnology 9: 64-68). Zellen,
die in ansteigenden MTX-Konzentrationen gezüchtet werden, entwickeln Resistenz
gegenüber
dem Medikament durch Überproduktion
des Zielenzyms DHFR als Ergebnis der Amplifizierung des DHFR-Gens. Falls ein zweites
Gen an das DHFR-Gen gebunden ist, wird es gewöhnlich gemeinsam amplifiziert
und überexprimiert.
Es ist im Fachgebiet bekannt, dass dieser Ansatz verwendet werden
kann, um Zelllinien zu entwickeln, die mehr als 1.000 Kopien der/des
amplifizierten Gens/Gene tragen. Anschließend, wenn das Methotrexat
abgezogen wird, werden Zelllinien erhalten, die das amplifizierte
Gen in einem oder mehreren Chromosomen der Wirtszellen integriert
enthalten.
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Plasmid
pC4 enthält
zur Expression des Gens von Interesse den starken Promotor der langen
terminalen Wiederholungssequenz (LTR) des Rous-Sarkom-Virus (Cullen, et
al., Molecular and Cellular Biology, März 1985: 438-447) plus einem
Fragment, das aus dem Enhancer des sehr frühen Gens des menschlichen Cytomegalievirus
(CMV) isoliert wurde (Boshardt et al., Cell 41: 521-530 (1985)).
Stromabwärts
des Promotors befinden sich folgende einzelne Restriktionsenzymschnittstellen,
die die Integration der Gene zulassen: BamHI, XbaI und Asp718. Hinter
diesen Clonierungsstellen enthält
das Plasmid die 3'-Intron- und Polyadenylierungsstelle
des Ratten-Präproinsulingens.
Andere Promotoren mit hoher Effizienz können ebenfalls für die Expression
verwendet werden, z.B. der menschliche α-Aktin-Promotor, die frühen oder
späten
SV40-Promotoren oder
die langen terminalen Wiederholungssequenzen aus anderen Retroviren,
z.B. HIV und HTLVI. Die „Tet-Off-
und Tet-On"-Genexpressionsysteme
von Clontech und ähnliche
Systeme können
verwendet werden, um das TNF-Rezeptorpolypeptid
auf regulierte Weise in Säugerzellen
zu exprimieren (Gossen, M. & Bujard, H.
1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:5547-5551). Zur Polyadenylierung
der mRNA können
andere Signale, z.B. aus dem menschlichen Wachstumshormon oder Globingene
ebenfalls verwendet werden. Stabile Zelllinien, die ein Gen von
Interesse tragen, das in die Chromosomen integriert ist, können ebenfalls
bei der gemeinsamen Transfektion mit selektierbaren Markern wie
gpt, G418 oder Hygromycin ausgewählt
werden. Es ist vorteilhaft, am Anfang mehr als einen selektierbaren
Marker z.B. G418 plus Methotrexat, zu verwenden.
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Das
Plasmid pC4 wird mit den Restriktionsenzymen gespalten, die für die spezifischen
Primer geeignet sind, die verwendet werden, um den TNF-Rezeptor
der Wahl, wie nachstehend dargestellt, zu amplifizieren, und dann
wird es unter Verwendung von Kalbsdarmphosphatase durch im Fachgebiet
bekannte Verfahren dephosphoryliert. Der Vektor wird dann aus einem
1%-igen Agarosegel isoliert.
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Die
DNA-Sequenz, die das TNF-Rezeptorpolypeptid codiert, wird unter
Verwendung von Oligonucleotidprimern, die den 5'- und 3'-Sequenzen des gewünschten Anteils des Gens entsprechen,
amplifiziert. Der 5'-Primer
für TNFR-6α- und -6β, der die unterstrichene BamHI-Restriktionsenzymschnittstelle
enthält,
besitzt die folgende Sequenz: 5' CGCGGATCCGCCATCATGAGGGCGTGGAGGGGCCAG
3' (SEQ ID NO: 22).
Der 3'-Primer für TNFR-6α besitzt
die Sequenz 5' CGCGGTACCCTCTTTCAGTGCAAGTG 3' (SEQ ID NO: 23),
die die unterstrichene Asp718-Restriktionsenzymschnittstelle enthält. Der
3'-Primer für TNFR-6β besitzt
die Sequenz 5' CGCGGTACCCTCCTCAGCTCCTGCAGTG
3' (SEQ ID NO: 24),
die die unterstrichene Asp718-Restriktionsenzymschnittstelle enthält.
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Das
amplifizierte Fragment wird mit den Endonucleasen gespalten, die
an den/der gentechnisch veränderten
Restriktionstelle(n) schneiden, und dann wird es wiederum auf einem
1%-igen Agarosegel gereinigt. Das isolierte Fragment und der dephosphorylierte
Vektor werden dann mit T4-DNA-Ligase ligiert. E. coli HB 101- oder
XL-1 Blue-Zellen werden dann transformiert, und die Bakterien, die
das in Plasmid pC4 eingebaute Fragment enthalten, werden unter Verwendung
von beispielsweise der Restriktionsenzymanalyse identifiziert.
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Ovarienzellen
vom chinesischen Hamster, denen ein aktives DHFR-Gen fehlt, werden
zur Transfektion verwendet. Fünf μg des Expressionsplasmids
pC4 werden mit 0,5 μg
Plasmid pSVneo unter Verwendung von Lipofektin gemeinsam transfiziert
(Feigner et al., a.a.O.). Das Plasmid pSV2-neo enthält einen
dominanten selektierbaren Marker, das neo-Gen aus Tn5, welches ein
Enzym codiert, das Resistenz gegenüber einer Gruppe von Antibiotika,
einschließlich,
0418 verleiht. Die Zellen werden in Alpha ohne MEM, ergänzt mit
1 mg/ml G418 angesät.
Nach 2 Tagen werden die Zellen trypsiniert und in Hybridom-Clonierungsplatten
(Greiner, Germany) in Alpha ohne MEM, ergänzt mit 10, 25 oder 50 ng/ml
Metothrexat plus 1 mg/ml G418, angesät. Nach etwa 10-14 Tagen werden
Einzelclone trypsiniert und dann in Petrischalen mit 6 Vertiefungen
oder 10 ml-Kolben angesät,
wobei verschiedene Methotrexat-Konzentrationen (50 nM, 100 nM, 200
nM, 400 nM, 800 nM) verwendet werden. Clone, die bei den höchsten Methotrexat-Konzentrationen
wachsen, werden dann auf neue Platten mit 6 Vertiefungen übertragen,
die sogar noch höhere
Methotrexat-Konzentrationen (1 μM,
2 μM, 5 μM, 10 μM, 20 μM) enthalten.
Dasselbe Verfahren wird wiederholt, bis Clone erhalten werden, die
bei einer Konzentration von 100-200 μM wachsen. Die Expression des
gewünschten
Genprodukts wird beispielsweise durch SDS-PAGE- und Western-Blut-
oder durch Umkehrphasen-HPLC-Analyse
analysiert.
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Beispiel 4: Gewebeverteilung der TNF-Rezeptor-mRNA-Expression
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Die
Northern-Blut-Analyse wird durchgeführt, um die TNFR-6α- oder -6β-Genexpression in
menschlichen Geweben unter Verwendung von Verfahren zu untersuchen,
die unter anderen von Sambrook et al., vorstehend zitiert, beschrieben
werden. Eine cDNA-Sonde, die die gesamte Nucleotidesequenz eines
TNF-Rezeptorproteins
(SEQ ID NO: 1 oder 3) enthält,
wird mit 32P unter Verwendung des rediprimeTM-DNA-Markierungssystems (Amersham Life
Science) nach den Anweisungen des Herstellers markiert. Nach der
Markierung wird die Sonde unter Verwendung einer CHROMA SPIN-100TM-Säule
(Clontech Laborstories, Inc.) nach der Vorschriftsnummer PT1200-1
des Herstellers gereinigt. Die gereinigte, markierte Sonde wird
dann verwendet, um verschiedene menschliche Gewebe auf TNF-Rezeptor-mRNA
zu untersuchen.
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Northern
(MTN)-Bluts von verschiendenen Geweben, die verschiedene menschliche
Gewebe (H) oder menschliche Immunsystemgewebe (IM) enthalten, sind
von Clontech erhältlich
und werden mit der markierten Probe unter Verwendung von ExpressHybTM-Hybridisierungslösung (Clontech) nach der Vorschriftsnummer PT1190-1
untersucht. Nach der Hybridisierung und dem Waschen werden die Bluts
aufgelegt und mit einem Film bei -70°C über Nacht exponiert, und die
Filme werden nach Standardverfahren entwickelt.