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Technischer
Bereich
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen den Nachweis, die
Behandlung und die Prävention von
Mycobacterium tuberculosis-Infektion. Die Erfindung betrifft insbesondere
Polypeptide, die ein Mycobacterium tuberculosis-Antigen oder einen
Teil oder andere Variante davon umfassen und die Verwendung von solchen
Polypeptiden für
die Diagnose und Impfung gegen Mycobacterium tuberculosis-Infektion.
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Hintergrund
der Erfindung
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Tuberkulose
ist eine chronische infektiöse
Erkrankung die im allgemeinen durch Infektion mit Mycobacterium
tuberculosis verursacht wird. Sie ist eine hauptsächliche
Erkrankung in Entwicklungsländern
sowie ein zunehmendes Problem in entwickelten Bereichen der Welt,
mit ungefähr
8 Millionen neuen Fällen
und 3 Millionen Toten jedes Jahr. Obwohl die Infektion für eine beträchtliche
Zeitdauer asymptomatisch sein kann, manifestiert sich die Erkrankung
am häufigsten
als eine akute Entzündung
der Lungen, die zu Fieber und einen nicht produktiven Husten führt: Falls
unbehandelt gelassen, ergeben sich typischerweise ernstzunehmende Komplikationen
und Tod.
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Obwohl
Tuberkulose im allgemeinen unter der Verwendung von verlängerter
Antibiotikumtherapie kontrolliert werden kann, ist solch eine Behandlung
nicht ausreichend, um die Ausbreitung der Erkrankung zu verhindern.
Infizierte Individuen können
asymptomatisch, jedoch für
einige Zeit ansteckend sein. Zusätzlich, obwohl
eine Einhaltung des Behandlungsschemas wichtig ist, ist das Patientenverhalten
schwierig zu überwachen.
Einige Patienten vervollständigen
den Durchlauf der Behandlung nicht, was zu ineffektiver Behandlung und
der Entwicklung von Wirkstoffresistenz führen kann.
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Eine
Verhinderung der Ausbreitung von Tuberkulose erfordert eine effektive
Impfung und eine genaue frühe
Diagnose der Erkrankung. Im Augenblick ist die Impfung mit lebenden Bakterien
das am meisten effiziente Verfahren zur Induktion von protektiver
Immunität.
Das für
diesen Zweck am meisten verbreitet verwendete Mycobacterium ist
Bacillus Calmette-Guerin
(BCG), ein avirulenter Stamm von Mycobacterium bovis. Jedoch ist
die Sicherheit und Effizienz von BCG eine Quelle von Kontroversen
und einige Länder,
wie zum Beispiel die Vereinigten Staaten, impfen die allgemeine Öffentlichkeit
nicht. Die Diagnose wird herkömmlich
unter der Verwendung eines Hauttests erreicht, der intradermales
Aussetzen gegenüber
Tuberculin PPD (Protein-gereinigtes Derivat) einschließt. Antigen-spezifische
T-Zell-Antworten
führen
zur meßbaren
Verhärtung
an der Injektionsstelle bei 48–72
Stunden nach Injektion, was ein Aussetzen gegenüber mycobakteriellen Antigenen
anzeigt. Die Sensitivität
und Spezifität
waren jedoch mit diesem Test ein Problem, und mit BCG geimpfte Individuen
können
nicht von infizierten Individuen unterschieden werden.
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Während von
Makrophagen gezeigt wurde, daß sie
als die prinzipiellen Effektoren der M. tuberculosis-Immunität wirken,
sind die T-Zellen die hauptsächlichen
Induzierer einer solchen Immunität.
Die wesentliche Rolle von T-Zellen beim Schutz gegen M. tuberculosis-Infektion wird durch
das häufige
Auftreten von M. tuberculosis in Aidspatienten aufgrund der Depletion
von CD4 T-Zellen deutlich, die mit menschlicher Immundefizienzvirus
(HIV)-Infektion
assoziiert ist. Mycobacterium-reaktive CD4 T-Zellen wurden als potente
Produzenten von Gamma-Interferon (IFN-γ) gezeigt, von dem im Gegenzug
gezeigt wurde, daß es
die anti-mycobakteriellen Effekte von Makrophagen in Mäusen auslöst. Währen die
Rolle von IFN-γ in
Menschen weniger klar ist haben Untersuchungen gezeigt, daß 1,25-Dihydroxy-Vitamin D3, entweder
allein oder in Kombination mit IFN-γ oder Tumornekrosefaktor-alpha
menschliche Makrophagen aktiviert, um eine M. tuberculosis-Infektion
zu inhibieren. Weiterhin ist bekannt, daß IFN-β menschliche Makrophagen stimuliert,
um 1,25-Dihydroxy-Vitamin D3 herzustellen. Ähnlich wurde von IL-12 gezeigt,
daß es
eine Rolle bei der Stimulierung der Resistenz gegenüber M. tuberculosis-Infektion
spielt. Für
einen Übersichtsartikel
der Immunologie von M. tuberculosis-Infektion, siehe Chan und Kaufmann
in Tuberculosis: Pathogenesis, Protection and Control, Bloom (ed.),
ASM Press, Washington, DC, 1994.
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Demzufolge
besteht im Stand der Technik ein Bedarf für verbesserte Impfstoffe und
Verfahren zur Verhinderung, der Behandlung und dem Nachweis von
Tuberkulose. Die vorliegende Erfindung erfüllt diesen Bedarf und stellt
weiterhin andere damit zusammenhängende
Vorteile zur Verfügung.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Polypeptid zur Verfügung gestellt, das eine Aminosäuresequenz
umfaßt,
die durch eine DNA-Sequenz der SEQ ID NO: 4 kodiert wird.
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Die
Erfindung stellt auch ein DNA-Molekül zur Verfügung, das das Polypeptid der
vorliegenden Erfindung einschließt und einen Expressionsvektor,
der das DNA-Molekül
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung einschließt. Eine mit dem Expressionsvektor
gemäß der vorliegenden
Erfindung transformierte Wirtszelle. Ein Fusionsprotein, umfassend
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung in Kombination mit TbH9,
ESAT-6 oder Ra35. Eine pharmazeutische Zusammensetzung und Impfstoff,
das das Polypeptid der vorliegenden Erfindung enthält, ein
DNA-Molekül
der vorliegenden Erfindung oder Fusionsprotein der vorliegenden
Erfindung und einen physiologisch akzeptablen Träger.
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Es
wird auch die Verwendung des Polypeptids der vorliegenden Erfindung
in einem Verfahren zum Nachweis von Tuberkulose in einem Patienten
zur Verfügung
gestellt, und ein diagnostischer Kit, umfassend a) das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung und b) eine Vorrichtung, die ausreichend
ist, um das Polypeptid mit den Hautzellen eines Patienten in Kontakt
zu bringen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen und der Sequenzidentifikatoren
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1A und B zeigen
die Stimulierung der Zellteilung und Interferon-γ-Produktion in T-Zellen, die jeweils
von einem ersten und einem zweiten M. tuberculosis-Immundonor abgeleitet
sind, durch die in Beispiel 1 beschriebenen 14 Kd-, 20 Kd- und 26
Kd-Antigene.
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2 zeigt die Stimulierung
der Zellteilung und Interferon-γ-Produktion
in T-Zellen durch die zwei repräsentativen
Polypeptide TbRa3 und RbRa9, die von einem M. tuberculosis-Immunindividuum abgeleitet sind.
SEQ
ID NO: 1 ist die DNA-Sequenz von TbRa1.
SEQ ID NO: 2 ist die
DNA-Sequenz von TbRa10.
SEQ ID NO: 3 ist die DNA-Sequenz von
TbRa11.
SEQ ID NO: 4 ist die DNA-Sequenz von TbRa12.
SEQ
ID NO: 5 ist die DNA-Sequenz von TbRa13.
SEQ ID NO: 6 ist die
DNA-Sequenz von TbRa16.
SEQ ID NO: 7 ist die DNA-Sequenz von
TbRa17.
SEQ ID NO: 8 ist die DNA-Sequenz von TbRa18.
SEQ
ID NO: 9 ist die DNA-Sequenz von TbRa19.
SEQ ID NO: 10 ist
die DNA-Sequenz von TbRa24.
SEQ ID NO: 11 ist die DNA-Sequenz
von TbRa26.
SEQ ID NO: 12 ist die DNA-Sequenz von TbRa28.
SEQ
ID NO: 13 ist die DNA-Sequenz von TbRa29.
SEQ ID NO: 14 ist
die DNA-Sequenz von TbRa2A.
SEQ ID NO: 15 ist die DNA-Sequenz
von TbRa3.
SEQ ID NO: 16 ist die DNA-Sequenz von TbRa32.
SEQ
ID NO: 17 ist die DNA-Sequenz von TbRa35.
SEQ ID NO: 18 ist
die DNA-Sequenz von TbRa36.
SEQ ID NO: 19 ist die DNA-Sequenz
von TbRa4.
SEQ ID NO: 20 ist die DNA-Sequenz von TbRa9.
SEQ
ID NO: 21 ist die DNA-Sequenz von TbRaB.
SEQ ID NO: 22 ist
die DNA-Sequenz von TbRaC.
SEQ ID NO: 23 ist die DNA-Sequenz
von TbRaD.
SEQ ID NO: 24 ist die DNA-Sequenz von YYWCPG.
SEQ
ID NO: 25 ist die DNA-Sequenz von AAMK.
SEQ ID NO: 26 ist die
DNA-Sequenz von TbL-23.
SEQ ID NO: 27 ist die DNA-Sequenz von
TbL-24.
SEQ ID NO: 28 ist die DNA-Sequenz von TbL-25.
SEQ
ID NO: 29 ist die DNA-Sequenz von TbL-28.
SEQ ID NO: 30 ist
die DNA-Sequenz von TbL-29.
SEQ ID NO: 31 ist die DNA-Sequenz
von TbH-5.
SEQ ID NO: 32 ist die DNA-Sequenz von TbH-8.
SEQ
ID NO: 33 ist die DNA-Sequenz von TbH-9.
SEQ ID NO: 34 ist
die DNA-Sequenz von TbM-1.
SEQ ID NO: 35 ist die DNA-Sequenz
von TbM-3.
SEQ ID NO: 36 ist die DNA-Sequenz von TbM-6.
SEQ
ID NO: 37 ist die DNA-Sequenz von TbM-7.
SEQ ID NO: 38 ist
die DNA-Sequenz von TbM-9.
SEQ ID NO: 39 ist die DNA-Sequenz
von TbM-12.
SEQ ID NO: 40 ist die DNA-Sequenz von TbM-13.
SEQ
ID NO: 41 ist die DNA-Sequenz von TbM-14.
SEQ ID NO: 42 ist
die DNA-Sequenz von TbM-15.
SEQ ID NO: 43 ist die DNA-Sequenz
von TbH-4.
SEQ ID NO: 44 ist die DNA-Sequenz von TbH-4-FWD.
SEQ
ID NO: 45 ist die DNA-Sequenz von TbH-12.
SEQ ID NO: 46 ist
die DNA-Sequenz von Tb38-1.
SEQ ID NO: 47 ist die DNA-Sequenz
von Tb38-4.
SEQ ID NO: 48 ist die DNA-Sequenz von TbL-17.
SEQ
ID NO: 49 ist die DNA-Sequenz von TbL-20.
SEQ ID NO: 50 ist
die DNA-Sequenz von TbL-21.
SEQ ID NO: 51 ist die DNA-Sequenz
von TbH-16.
SEQ ID NO: 52 ist die DNA-Sequenz von DPEP.
SEQ
ID NO: 53 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von DPEP.
SEQ
ID NO: 54 ist die Proteinsequenz von DPV N-terminalem Antigen.
SEQ
ID NO: 55 ist die Proteinsequenz von AVGS N-terminalem Antigen.
SEQ
ID NO: 56 ist die Proteinsequenz von AAMK N-terminalem Antigen.
SEQ
ID NO: 57 ist die Proteinsequenz von YYWC N-terminalem Antigen.
SEQ
ID NO: 58 ist die Proteinsequenz von DIGS N-terminalem Antigen.
SEQ
ID NO: 59 ist die Proteinsequenz von AEES N-terminalem Antigen.
SEQ
ID NO: 60 ist die Proteinsequenz von DPEP N-terminalem Antigen.
SEQ
ID NO: 61 ist die Proteinsequenz von APKT N-terminalem Antigen.
SEQ
ID NO: 62 ist die Proteinsequenz von DPAS N-terminalem Antigen.
SEQ
ID NO: 63 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa1.
SEQ
ID NO: 64 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa10.
SEQ
ID NO: 65 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa11.
SEQ
ID NO: 66 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa12.
SEQ
ID NO: 67 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa13.
SEQ
ID NO: 68 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa16.
SEQ
ID NO: 69 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa17.
SEQ
ID NO: 70 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa18.
SEQ
ID NO: 71 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa19.
SEQ
ID NO: 72 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa24.
SEQ
ID NO: 73 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa26.
SEQ
ID NO: 74 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa28.
SEQ
ID NO: 75 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa29.
SEQ
ID NO: 76 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa2A.
SEQ
ID NO: 77 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa3.
SEQ
ID NO: 78 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa32.
SEQ
ID NO: 79 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa35.
SEQ
ID NO: 80 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa36.
SEQ
ID NO: 81 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa4.
SEQ
ID NO: 82 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRa9.
SEQ
ID NO: 83 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRaB.
SEQ
ID NO: 84 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRaC.
SEQ
ID NO: 85 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbRaD.
SEQ
ID NO: 86 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von YYWCPG.
SEQ
ID NO: 87 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbAAMK.
SEQ
ID NO: 88 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von Tb38-1.
SEQ
ID NO: 89 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbH-4.
SEQ
ID NO: 90 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbH-8.
SEQ
ID NO: 91 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbH-9.
SEQ
ID NO: 92 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbH-12.
SEQ
ID NO: 93 ist die Aminosäuresequenz
von Tb38-1 Peptid 1.
SEQ ID NO: 94 ist die Aminosäuresequenz
von Tb38-1 Peptid 2.
SEQ ID NO: 95 ist die Aminosäuresequenz
von Tb38-1 Peptid 3.
SEQ ID NO: 96 ist die Aminosäuresequenz
von Tb38-1 Peptid 4.
SEQ ID NO: 97 ist die Aminosäuresequenz
von Tb38-1 Peptid 5.
SEQ ID NO: 98 ist die Aminosäuresequenz
von Tb38-1 Peptid 6.
SEQ ID NO: 99 ist die DNA-Sequenz von
DPAS.
SEQ ID NO: 100 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz
von DPAS.
SEQ ID NO: 101 ist die DNA-Sequenz von DPV.
SEQ
ID NO: 102 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von DPV.
SEQ
ID NO: 103 ist die DNA-Sequenz von ESAT-6.
SEQ ID NO: 104 ist
die abgeleitete Aminosäuresequenz
von ESAT-6.
SEQ ID NO: 105 ist die DNA-Sequenz von TbH-8-2
SEQ
ID NO: 106 ist die DNA-Sequenz von TbH-9FL.
SEQ ID NO: 107
ist die abgeleitete Aminosäuresequenz
von TbH-9FL.
SEQ ID NO: 108 ist die DNA Sequenz von TbH-9-1.
SEQ
ID NO: 109 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von TbH-9-1.
SEQ
ID NO: 110 ist die DNA Sequenz von TbH-9-4.
SEQ ID NO: 111
ist die abgeleitete Aminosäuresequenz
von TbH-9-4.
SEQ ID NO: 112 ist die DNA Sequenz von Tb38-1F2
IN.
SEQ ID NO: 113 ist die DNA Sequenz von Tb38-2F2 RP.
SEQ
ID NO: 114 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von Tb37-FL.
SEQ
ID NO: 115 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz von Tb38-IN.
SEQ
ID NO: 116 ist die DNA Sequenz von Tb38-1F3.
SEQ ID NO: 117
ist die abgeleitete Aminosäuresequenz
von Tb38-1F3.
SEQ ID NO: 118 ist die DNA Sequenz von Tb38-1F5.
SEQ
ID NO: 119 ist die DNA Sequenz von Tb38-1F6.
SEQ ID NO: 120
ist die abgeleitete N-terminale Aminosäuresequenz von DPV.
SEQ
ID NO: 121 ist die abgeleitete N-terminale Aminosäuresequenz
von AVGS.
SEQ ID NO: 122 ist die abgeleitete N-terminale Aminosäuresequenz
von AAMK.
SEQ ID NO: 123 ist die abgeleitete N-terminale Aminosäuresequenz
von YYWC.
SEQ ID NO: 124 ist die abgeleitete N-terminale Aminosäuresequenz
von DIGS.
SEQ ID NO: 125 ist die abgeleitete N-terminale Aminosäuresequenz
von AEES.
SEQ ID NO: 126 ist die abgeleitete N-terminale Aminosäuresequenz
von DPEP.
SEQ ID NO: 127 ist die abgeleitete N-terminale Aminosäuresequenz
von APKT
SEQ ID NO: 128 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz
von DPAS.
SEQ ID NO: 129 ist die Proteinsequenz von DPPD N-terminalem
Antigen.
SEQ ID NO: 130–133
sind die Proteinsequenzen von vier DPPD Cyanogenbromid-Fragmenten.
SEQ
ID NO: 134 ist die N-terminale Proteinsequenz von XDS-Antigen.
SEQ
ID NO: 135 ist die N-terminale Proteinsequenz von AGD-Antigen.
SEQ
ID NO: 136 ist die N-terminale Proteinsequenz von APE-Antigen.
SEQ
ID NO: 137 ist die N-terminale Proteinsequenz von XYI-Antigen.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Wie
oben angegeben, ist die vorliegende Erfindung allgemein auf Zusammensetzungen
und zur Verwendung bei der Vorbeugung, Behandlung und Diagnose von
Tuberkulose gerichtet.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung schließen ein
Polypeptid, wie in Anspruch 1 definiert, ein. Polypeptide innerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung schließen ein, sind jedoch nicht
begrenzt auf, immunogene lösliche
M. tuberculosis-Antigene. Ein "lösliches
M. tuberculosis-Antigen" ist
ein Protein von M. tuberculosis-Abstammung, das in M. tuberculosis-Kulturfiltrat
vorhanden ist.
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"Immunogen", wie hier verwendet,
betrifft die Fähigkeit,
eine Immunantwort (zum Beispiel zellulär) in einem Patienten, wie
zum Beispiel einem Menschen, und/oder in einer biologischen Probe
hervorzurufen. Insbesondere sind Antigene, die immunogen sind (und
immunogene Teile oder andere Varianten solcher Antigene) in der
Lage, die Zellteilung, Interleukin-12-Produktion und/oder Interferon-γ-Produktion
in biologischen Proben zu stimulieren, umfassend ein oder mehrere
Zellen, ausgewählt
aus der Gruppe von T-Zellen, NK-Zellen, B-Zellen und Makrophagen, wobei die Zellen
von einem M. tuberculosis-immunen Individuum abgeleitet sind. Polypeptide,
die mindestens einen immunogenen Teil von einem oder mehreren M.
tuberculosis-Antigenen umfassen, können im allgemeinen dazu verwendet
werden, um Tuberkulose nachzuweisen oder eine protektive Immunität gegen
Tuberkulose in einem Patienten zu induzieren.
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In
einem verwandten Aspekt werden Kombinationspolypeptide beschrieben.
Ein "Kombinationspolypeptid" ist ein Polypeptid,
das mindestens einen der oben genannten immunogenen Teile und einen
oder mehrere zusätzliche
immunogene M. tuberculosis-Sequenzen umfaßt, die über eine Peptidverbindung zu
einer einzelnen Aminosäurekette
verbunden sind. Die Sequenzen können
entweder direkt aneinander gebunden sein (d. h. mit keinen dazwischenliegenden
Aminosäuren)
oder können
mittels einer Linkersequenz (z. B. Gly-Cys-Gly) verbunden werden,
die nicht die immunogenen Eigenschaften der Komponenten-Polypeptide
signifikant verringert.
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Im
allgemeinen können
M. tuberculosis-Antigene und DNA-Sequenzen, die für solche
Antigene kodieren, unter der Verwendung einer Vielzahl von Verfahren
hergestellt werden. Zum Beispiel können lösliche Antigene aus M. tuberculosis-Kulturfiltrat
durch für
den Fachmann bekannte Verfahren isoliert werden, einschließlich Anionen-Austausch-
und reverse Phase-Chromatographie.
Gereinigte Antigene werden dann auf ihre Fähigkeit hin untersucht, eine
geeignete Immunantwort (z. B. zellulär) hervorzurufen, unter der
Verwendung von, zum Beispiel, der hier beschriebenen repräsentativen
Verfahren. Immunogene Antigene können
dann unter der Verwendung von Techniken, wie zum Beispiel herkömmlicher
Edman-Chemie, teilweise sequenziert werden. Siehe Edman und Berg,
Eur. J. Biochem. 80: 116–132,
1967.
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Immunogene
Antigene können
auch rekombinant unter der Verwendung einer DNA-Sequenz hergestellt
werden, die für
das Antigen kodiert, die in einen Expressionsvektor eingefüllt wurde
und in einem geeigneten Wirt exprimiert wird. DNA-Moleküle, die
für lösliche Antigene
kodieren, können
durch Screening einer geeigneten M. tuberculosis-Expressionsbibliothek mit Antiseren
(z. B. Kaninchen) isoliert werden, die spezifisch gegen lösliche M.
tuberculosis-Antigene erzeugt wurden. DNA-Sequenzen, die für Antigene
kodieren, die löslich
oder nicht-löslich
sein können,
können
durch Screenen einer geeigneten M. tuberculosis-genomischen oder
cDNA-Expressionsbibliothek mit Seren, die von Patienten erhalten
wurden, die mit M. tuberculosis-infiziert sind, identifiziert werden.
Solche Screens können
im allgemeinen unter der Verwendung von dem Fachmann im Stand der
Technik gut bekannten Techniken durchgeführt werden, wie zum Beispiel
denjenigen beschrieben in Sambrook et al., Molecular Cloning: A
Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratories, Cold Spring
Harbor, NY, 1989.
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DNA-Sequenzen,
die für
lösliche
Antigene kodieren, können
auch durch Screenen einer geeigneten M. tuberculosis-cDNA oder genomischen
DNA-Bibliothek auf DNA-Sequenzen erhalten werden, die an degenerierte
Oligonukleotide hybridisieren, die von teilweisen Aminosäuresequenzen
von isolierten löslichen
Antigenen abgeleitet sind. Degenerierte Oligonukleotidsequenzen
zur Verwendung in solch einem Screen können aufgebaut und synthetisiert
werden und der Screen kann wie beschrieben (zum Beispiel) in Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratories, Cold Spring Harbor, NY, 1989 (und den darin zitierten
Referenzen) durchgeführt
werden. Polymerase-Kettenreaktion (PCR) kann auch unter der Verwendung
der oben genannten Oligonukleotide in Verfahren, die im Stand der
Technik gut bekannt sind verwendet werden, um eine Nukleinsäuresonde
aus einer cDNA oder genomischen Bibliothek zu isolieren. Der Bibliothek-Screen
kann dann unter der Verwendung der isolierten Sonde durchgeführt werden.
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Alternativ
können
genomische oder cDNA-Bibliotheken, die von M. tuberculosis abgeleitet
sind, direkt unter der Verwendung von peripheren Blut-mononuklearen
Zellen (PBMCs) oder T-Zellinien oder Klonen, die von einem oder
mehreren M. tuberculosis-immunen Individuum abgeleitet sind, gescreent
werden. Im allgemeinen können
PBMCs und/oder T-Zellen zur Verwendung in solchen Screens wie unten
beschrieben hergestellt werden. Direkte Bibliotheksscreens können im
allgemeinen durch Testen von Pools von exprimierten rekombinanten
Proteinen auf die Fähigkeit
hin, eine Zellteilung und/oder Interferon-γ-Produktion in T-Zellen zu induzieren,
die von einem M. tuberculosis-immunen Individuum abgeleitet sind,
durchgeführt
werden. Alternativ können
potentielle T-Zell-Antigene zuerst basierend auf Antikörperreaktivität selektiert
werden, wie oben beschrieben.
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Unabhängig von
dem Herstellungsverfahren weisen die Antigene (und immunogenen Teile
davon), die hier beschrieben sind (die löslich oder nicht-löslich sein
können)
die Fähigkeit
auf, eine immunogene Antwort zu induzieren. Genauer gesagt, weisen
die Antigene die Fähigkeit
auf, die Zellteilung und/oder Zytokinproduktion (d. h. Interferon-γ- und/oder
Interleukin-12-Produktion) in T-Zellen, NK-Zellen, B-Zellen und/oder
Makrophagen zu induzieren, die von einem M. tuberculosis-immunen
Individuum abgeleitet sind. Die Auswahl des Zelltyps zur Verwendung
bei der Evaluierung einer immunogenen Antwort auf ein Antigen wird
natürlich
von der gewünschten
Antwort abhängen.
Zum Beispiel wird eine Interleukin-12-Produktion am leichtesten unter der
Verwendung von Präparationen
evaluiert, die B-Zellen und/oder Makrophagen enthalten. Ein M. tuberculosis-immunes
Individuum ist eines, das resistent als dadurch für die Entwicklung
von Tuberkulose betrachtet wird, daß es eine effektive T-Zell-Antwort
gegenüber
M. tuberculosis-aufgebaut hat (d. h. im wesentlich frei von Erkrankungssymptomen
ist). Solche Individuen können
basierend auf einer stark positiven (d. h. Verhärtung größer als ungefähr 10 mm
Durchmesser) intradermalen Hauttestantwort gegenüber Tuberkulose-Proteinen (PPD)
und ein Fehlen von jeglichen Anzeichen oder Symptomen von Tuberkulose-Erkrankung
identifiziert werden. T-Zellen, NK-Zellen, B-Zellen und Makrophagen,
die von M. tuberculosis-immunen Individuen abgeleitet sind, können unter
der Verwendung von dem Fachmann im Stand der Technik bekannten Verfahren
hergestellt werden. Zum Beispiel kann eine Präparation von PBMCs (d. h. peripheren
Blutmononuklearen Zellen) verwendet werden, ohne eine weitere Abtrennung
von Komponentzellen. PBMCs können
im allgemeinen zum Beispiel unter der Verwendung von Dichtezentrifugation
durch FicollTM (Winthrop Laboratories, NY)
präpariert
werden. T-Zellen zur Verwendung in den hier beschriebenen Tests
können
auch direkt aus PBMCs gereinigt werden. Alternativ kann eine angereicherte
T-Zellinie, die gegen mycobakterielle Proteine reaktiv ist oder T-Zell-Klone,
die gegen einzelne mycobakterielle Proteine reaktiv sind, verwendet
werden. Solche T-Zell-Klone können
zum Beispiel durch Kultivieren von PBMCs von M. tuberculosis-immunen
Individuen mit mycobakteriellen Proteinen für eine Zeitdauer von 2–4 Wo chen
erzeugt werden. Dies ermöglicht
eine Expansion nur der mycobakteriellen Proteinspezifischen T-Zellen,
was zu einer Linie führt,
die ausschließlich
aus solchen Zellen besteht. Diese Zellen können dann kloniert werden und
unter der Verwendung von dem Fachmann im Stand der Technik bekannten
Verfahren mit einzelnen Proteinen getestet werden, um die einzelne
T-Zell-Spezifität genauer
zu definieren. Im allgemeinen werden Antigene, die in Tests unter
der Verwendung von T-Zellen, NK-Zellen, B-Zellen und/oder Makrophagen,
die von einem M. tuberculosis-immunen Individuum abgeleitet sind,
positiv auf die Zellteilung und/oder Zytokinproduktion (d. h. Interferon-γ und/oder
Interleukin-12-Produktion) Testen, als immunogen betrachtet. Solche
Tests können
zum Beispiel unter der Verwendung der unten beschriebenen repräsentativen
Verfahren durchgeführt
werden. Immunogene Teile solcher Antigene können unter der Verwendung ähnlicher
Tests identifiziert werden und können
innerhalb der hier beschriebenen Polypeptide vorhanden sein.
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Die
Fähigkeit
eines Polypeptids (z. B. eines immunogenen Antigens oder eines Teils
oder anderer Variante davon), die Zellteilung zu induzieren, wird
durch in Kontakt bringen der Zellen (z. B. T-Zellen und/oder NK-Zellen)
mit dem Polypeptid und der Messung der Zellteilung der Zellen evaluiert.
Im allgemeinen reicht die Menge von Polypeptid, die für eine Evaluierung
von ungefähr
105-Zellen ausreichend ist von ungefähr 10 ng/ml bis
100 μg/ml
und ist bevorzugterweise ungefähr
10 μg/ml.
Die Inkubation von Polypeptid mit Zellen wird typischerweise bei
37°C für ungefähr 6 Tage
durchgeführ.
Im Anschluß an
die Inkubation mit Polypeptid werden die Zellen auf eine Zellteilungsantwort
hin getestet, die durch den Fachmann im Stand der Technik bekannte Verfahren
evaluiert werden kann, wie zum Beispiel Aussetzen von Zellen gegenüber einem
Puls von radiomarkiertem Thymidin und Messen der Inkorporation von
Marker in zelluläre
DNA. Im allgemeinen wird ein Polypeptid, das zu einer mindestens
dreifachen Zunahme in der Zellteilung oberhalb des Hintergrunds
(d. h. der Zellteilung, die für
Zellen beobachtet wird, die ohne Polypeptid kultiviert werden) als
in der Lage betrachtet, die Zellteilung zu induzieren.
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Die
Fähigkeit
eines Polypeptids, die Produktion von Interferon-γ und/oder
Interleukin-12 in Zellen zu stimulieren kann durch in Kontakt bringen
der Zellen mit dem Polypeptid und Messen des Spiegels von Interferon-γ oder Interleukin-12,
der durch die Zellen produziert wird, evaluiert werden. Im allgemeinen
reicht die Menge von Polypeptid, die für die Evaluierung von ungefähr 105-Zellen ausreichend ist, von ungefähr 10 ng/ml bis
ungefähr
100 μg/ml
und bevorzugterweise ist sie ungefähr 10 μg/ml. Das Polypeptid kann, muß jedoch nicht,
auf ei nem festen Träger
immobilisiert werden, wie zum Beispiel einer Perle oder einer bioabbaubaren Mikrosphäre, wie
denjenigen beschrieben in U.S.-Patenten Nr. 4,897,268 und 5,075,109.
Die Inkubation von Polypeptid mit den Zellen wird typischerweise
bei 37°C
für ungefähr 6 Tage
durchgeführt.
Im Anschluß an
die Inkubation mit Polypeptid werden die Zellen auf Interferon-γ und/oder
Interleukin-12 (oder eine oder mehrere Untereinheiten davon) hin
getestet, was durch dem Fachmann bekannte Verfahren bestimmt werden
kann, wie zum Beispiel einen Enzym-verbundenen Immunsorbent-Assay
(ELISA) oder, im Fall der IL-12 P70-Untereinheit, einem Biotest, wie zum
Beispiel einem Test, der die Zellteilung von T-Zellen mißt. Im allgemeinen
wird ein Polypeptid, das zu der Produktion von mindestens 50 pg
Interferon-γ pro
ml von Kulturüberstand
(enthaltend 104–105 T-Zellen
pro ml) führt,
als in der Lage zu sein betrachtet, die Produktion von Interferon-γ zu stimulieren. Ein
Polypeptid, das die Produktion von mindestens 10 pg/ml von IL-12
P70-Untereinheit und/oder mindestens 100 pg/ml IL-12 P40-Untereinheit
pro 105-Makrophagen oder B-Zellen (oder
pro 3 × 105 PBMC) stimuliert, wird als in der Lage
zu sein betrachtet, die Produktion von IL-12 zu stimulieren.
-
Im
allgemeinen sind immunogene Antigene diejenigen Antigene, die eine
Zellteilung und/oder Zytokin-Produktion (d. h. Interferon-γ und/oder
Interleukin-12-Produktion) in T-Zellen,
NK-Zellen, B-Zellen und/oder Makrophagen stimulieren, die von mindestens
ungefähr
25% von M. tuberculosis-immunen Individuen abgeleitet sind. Unter
diesen immunogenen Antigenen können
Polypeptide, die überlegene
therapeutische Eigenschaften aufweisen, basierend auf der Größenordnung
der Antwort in den oben genannten Tests und basierend auf dem Prozentsatz
von Individuen, für
die eine Antwort beobachtet wird, unterschieden werden. Zusätzlich werden
Antigene, die überlegene
therapeutische Eigenschaften aufweisen, nicht die Zellteilung und/oder Zytokin-Produktion
in vitro in Zellen stimulieren, die von mehr als ungefähr 25% von
Individuen abgeleitet sind, die nicht M. tuberculosis-immun sind,
wodurch nicht spezifische Antworten aufgrund von M. tuberculosis-responsiven
Zellen eliminiert werden. Diejenigen Antigene, die in einem hohen
Prozentsatz von T-Zell-, NK-Zell-, B-Zell- und/oder Makrophagen-Präparationen
von M. tuberculosis-immunen Individuen eine Antwort induzieren (mit
einem niedrigen Auftreten von Antworten in Zellpräparationen
von anderen Individuen) weisen überlegene
therapeutische Eigenschaften auf.
-
Antigene
mit überlegenen
therapeutischen Eigenschaften können
auch basierend auf ihre Fähigkeit identifiziert
werden, die Schwere von M. tuberculosis-Infektion in experimentellen
Tieren zu verringern, wenn als ein Impfstoff verabreicht. Geeignete
Impfpräparationen
zur Verwendung bei experimentellen Tieren sind unten genau beschrieben.
Die Effizienz kann basierend auf der Fähigkeit des Antigens bestimmt
werden, mindestens ungefähr
eine 50%-Verringerung
in bakteriellen Zahlen und/oder mindestens ungefähr eine 40%-Verringerung in
der Mortalität
im Anschluß an
die experimentelle Infektion zur Verfügung zu stellen. Geeignete
experimentelle Tiere schließen
Mäuse,
Meerschweinchen und Primaten ein.
-
Antigene,
die überlegene
diagnostische Eigenschaften aufweisen, können im allgemeinen basierend auf
der Fähigkeit
identifiziert werden, eine Antwort in einem intradermalen Hauttest
hervorzurufen, der auf einem Individuum mit aktiver Tuberkulose
durchgeführt
wird, jedoch nicht einem Test, der auf einem Individuum durchgeführt wird,
das nicht mit M. tuberculosis infiziert ist. Hauttests können im
allgemeinen wie unten beschrieben durchgeführt werden, wobei eine Antwort
von mindestens 5 mm Verhärtung
als positiv betrachtet wird.
-
Immunogene
Teile der hier beschriebenen Antigene können unter der Verwendung von
gut bekannten Techniken hergestellt und identifiziert werden, wie
denjenigen zusammengefaßt
in Paul, Fundamental Immunology, 3d ed., Raven Press, 1993, pp.
243–247
und den darin zitierten Referenzen. Solche Techniken schließen ein
Screening von Polypeptidteilen des nativen Antigens auf immunogene
Eigenschaften ein. Die hier beschriebenen repräsentativen Zellteilungs- und
Zytokin-Produktionstests können
im allgemeinen in diesen Screenings angewendet werden. Ein immunogener
Teil eines Polypeptids ist ein Teil, der innerhalb solcher repräsentativen
Tests eine Immunantwort erzeugt (z. B. Zellteilung, Interferon-γ-Produktion
und/oder Interleukin-12-Produktion) die im wesentlichen ähnlich zu
derjenigen ist, die durch das Vollängen-Antigen erzeugt wird.
In anderen Worten, ein immunogener Teil eines Antigens kann mindestens
ungefähr
20% und bevorzugterweise ungefähr
100% der Zellteilung erzeugen, die durch das Vollängen-Antigen
in dem hier beschriebenen Modell-Zellteilungstest
induziert wird. Ein immunogener Teil kann auch oder alternativ die
Produktion von mindestens ungefähr
20% und bevorzugterweise ungefähr
100% des Interferons-γ und/oder
Interleukins-12 stimulieren, das durch das Vollängen-Antigen in dem hier beschriebenen
Modelltest induziert wird.
-
Teile
oder andere Varianten von M. tuberculosis-Antigenen können durch
synthetische oder rekombinante Mittel erzeugt werden. Synthetische
Polypeptide, die weniger als ungefähr 100 Aminosäuren und
im allgemeinen weniger als ungefähr
50 Aminosäuren
aufweisen, können
durch für
den Fachmann gut bekannte Techniken erzeugt werden. Zum Beispiel
können
sol che Polypeptide unter der Verwendung jeder der käuflich erhältlichen
Festphase-Techniken synthetisiert werden, wie zum Beispiel dem Merrifield
Festphase-Syntheseverfahren, wobei die Aminosäuren nacheinander zu einer
wachsenden Aminosäurekette
hinzugefügt
werden. Siehe Merrifield, J. Am. Chem. Soc. 55: 2149–2146, 1963.
Die Ausrüstung
für die
automatisierte Synthese von Polypeptiden ist von Zulieferern, wie
zum Beispiel Applied Biosystems, Inc., Foster City, CA, käuflich erhältlich und
kann gemäß den Anweisungen
des Herstellers betrieben werden. Varianten eines nativen Antigens
können
allgemein unter der Verwendung von Standard-Mutagenesetechniken
hergestellt werden, wie zum Beispiel einer Oligonukleotid-gerichteten
Stellen-spezifischen Mutagenese. Abschnitte der DNA-Sequenz können auch
unter der Verwendung von Standardtechniken entfernt werden, um die
Herstellung von verkürzten
Polypeptiden zu ermöglichen.
-
Rekombinanten
Polypeptide, die Teile und/oder Varianten eines nativen Antigens
enthalten, können leicht
aus einer DNA-Sequenz hergestellt werden, die das Polypeptid kodiert,
unter der Verwendung einer Vielzahl von Techniken, die dem Fachmann
im Stand der Technik gut bekannt sind. Zum Beispiel können Überstände von
geeigneten Wirts-/Vektorsystemen, die rekombinante Proteine in Kulturmedium
sekretieren, zuerst unter der Verwendung eines käuflich erhältlichen Filters konzentriert
werden. Im Anschluß an
die Konzentration können
die Konzentrate auf eine geeignete Aufreinigungsmatrix, wie zum
Beispiel einer Affinitätsmatrix oder
einem Ionenaustauschharz, aufgetragen werden. Zuletzt kann einer
oder mehrere reverse Phase HPLC-Schritte angewendet werden, um ein
rekombinantes Protein weiter zu reinigen.
-
Jeder
einer Vielzahl von Expressionsvektoren, die dem Fachmann im Stand
der Technik bekannt sind, kann dazu verwendet werden, um rekombinante
Polypeptide dieser Erfindung zu exprimieren. Die Expression kann
in jeder geeigneten Wirtszelle erreicht werden, die mit einem Expressionsvektor
transformiert oder transfiziert wurde, der ein DNA-Molekül enthält, das
für ein
rekombinantes Polypeptid kodiert. Geeignete Wirtszellen schließen Prokaryonten,
Hefe und höhere
eukaryontische Zellen ein. Bevorzugterweise sind die verwendeten Wirtszellen
E. coli, Hefe oder eine Säugetierzellinie,
wie zum Beispiel COS oder CHO. Die auf diese Weise exprimierten
DNA-Sequenzen können
für natürlich auftretende
Antigene, Teile von natürlich
auftretenden Antigenen oder anderen Varianten davon kodieren.
-
Im
allgemeinen werden die hier beschriebenen Polypeptide, unabhängig von
dem Verfahren der Herstellung, in ihrer im wesentlichen reinen Form
hergestellt. Bevorzugterweise sind die Polypeptide mindestens ungefähr 80% rein,
weiter bevorzugt mindestens ungefähr 80% rein, weiter bevorzugt
mindestens ungefähr 90%
rein und am meisten bevorzugt mindestens ungefähr 99% rein. In bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen,
die genau unten beschrieben werden, werden die im wesentlichen reinen
Polypeptide in pharmazeutische Zusammensetzungen oder Impfstoffe
zur Verwendung in einem oder mehreren der hier beschriebenen Verfahren
inkorporiert.
-
Es
werden Polypeptide beschrieben, die mindestens einen immunogenen
Teil eines löslichen
M. tuberculosis-Antigens aufweisen, das eine der folgenden N-terminalen
Sequenzen aufweist oder einer Variante davon, die sich nur in konservativen
Substitutionen und/oder Modifikationen unterscheidet:
- (a) Asp-Pro-Val-Asp-Ala-Val-Ile-Asn-Thr-Thr-Cys-Asn-Tyr-Gly-Gln-Val-Val-Ala-Ala-Leu; (SEQ
ID NO: 120)
- (b) Ala-Val-Glu-Ser-Gly-Met-Leu-Ala-Leu-Gly-Thr-Pro-Ala-Pro-Ser;
(SEQ ID NO: 121)
- (c) Ala-Ala-Met-Lys-Pro-Arg-Thr-Gly-Asp-Gly-Pro-Leu-Glu-Ala-Ala-Lys-Glu-Gly-Arg; (SEQ ID
NO: 122)
- (d) Tyr-Tyr-Trp-Cys-Pro-Gly-Gln-Pro-Phe-Asp-Pro-Ala-Trp-Gly-Pro;
(SEQ ID NO: 123)
- (e) Asp-Ile-Gly-Ser-Glu-Ser-Thr-Glu-Asp-Gln-Gln-Xaa-Ala-Val;
(SEQ ID NO: 124)
- (f) Ala-Glu-Glu-Ser-Ile-Ser-Thr-Xaa-Glu-Xaa-Ile-Val-Pro; (SEQ
ID NO: 125)
- (g) Asp-Pro-Glu-Pro-Ala-Pro-Pro-Val-Pro-Thr-Ala-Ala-Ala-Ser-Pro-Pro-Ser;
(SEQ ID NO: 126)
- (h) Ala-Pro-Lys-Thr-Tyr-Xaa-Glu-Glu-Leu-Lys-Gly-Thr-Asp-Thr-Gly;
(SEQ ID NO: 127)
- (i) Asp-Pro-Ala-Ser-Ala-Pro-Asp-Val-Pro-Thr-A1a-A1a-Gln-Leu-Thr-Ser-Leu-Leu-Asn-Ser-Leu-Ala-Asp-Pro-Asn-Val-Ser-Phe-Ala-Asn;
(SEQ ID NO: 128)
- (j) Xaa-Asp-Ser-Glu-Lys-Ser-Ala-Thr-Ile-Lys-Val-Thr-Asp-Ala-Ser;
(SEQ ID NO: 134)
- (k) Ala-Gly-Asp-Thr-Xaa-Ile-Tyr-Ile-Val-Gly-Asn-Leu-Thr-Ala-Asp; (SEQ
ID NO: 135) oder
- (l) Ala-Pro-Glu-Ser-Gly-Ala-Gly-Leu-Gly-Gly-Thr-Val-Gln-Ala-Gly;
(SEQ ID NO: 136)
worin Xaa jede Aminosäure sein kann, bevorzugterweise
ein Cysteinrest. Eine DNA-Sequenz,
die für
das als (g) identifizierte Antigen kodiert, wird in SEQ ID NO: 52
zur Verfügung
gestellt, und das Polypeptid, das durch SEQ ID NO: 52 kodiert wird,
wird in SEQ ID NO: 53 zur Verfügung
gestellt. Eine DNA-Sequenz, die für das als (a) oben definierte
Antigen kodiert, wird in SEQ ID NO: 101 zur Verfügung gestellt, seine abgeleitete
Aminosäuresequenz
wird in SEQ ID NO: 102 zur Verfügung
gestellt. Eine DNA-Sequenz, die dem oben angegebenen Antigen (d)
entspricht, wird in SEQ ID NO: 24 zur Verfügung gestellt, eine DNA-Sequenz,
die dem Antigen (c) entspricht, wird in SEQ ID NO: 25 zur Verfügung gestellt,
und eine DNA-Sequenz die dem Antigen (i) entspricht, wird in SEQ
ID NO: 99 zur Verfügung
gestellt, seine abgeleitete Aminosäuresequenz wird in SEQ ID NO:
100 zur Verfügung
gestellt.
-
Auch
beschrieben werden Polypeptide, die mindestens einen immunogenen
Teil eines M. tuberculosis-Antigen umfassen, das eine der folgenden
N-terminalen Sequenzen aufweist, oder eine Variante davon, die sich
nur in konservativen Substitutionen und/oder Modifikationen unterscheidet:
- (m) Xaa-Tyr-Ile-Ala-Tyr-Xaa-Thr-Thr-Ala-Gly-Ile-Val-Pro-Gly-Lys-Ile-Asn-Val-His-Leu-Val; (SEQ
ID NO: 137) oder
- (n) Asp-Pro-Pro-Asp-Pro-His-Gln-Xaa-Asp-Met-Thr-Lys-Gly-Tyr-Tyr-Pro-Gly-Gly-Arg-Arg-Xaa-Phe;
(SEQ ID NO: 129)
worin Xaa jede Aminosäure sein kann, bevorzugterweise
ein Cysteinrest.
-
Es
werden auch Polypeptide beschrieben, die mindestens einen immunogenen
Teil eines löslichen
M. tuberculosis-Antigens (oder eine Variante von solch einem Antigen)
umfassen, die eine oder mehrere der Aminosäuresequenzen umfassen, die
durch (a) die DNA-Sequenzen der SEQ ID NO: 1, 2, 4–10, 13–25 und
52 kodiert werden, (b) den Komplementen von solchen DNA-Sequenzen
oder (c) DNA-Sequenzen, die im wesentlichen homolog zu einer Sequenz
in (a) oder (b) sind.
-
Es
werden weiterhin Polypeptide beschrieben, die mindestens einen immunogenen
Teil eines M. tuberculosis-Antigens (oder einer Variante von solch
einem Antigen) umfassen, die löslich
oder nicht-löslich
sein können,
die eine oder mehrere der Aminosäuresequenzen
umfassen, die durch (a) die DNA-Sequenzen von SEQ ID NOS: 26–51 kodiert
werden, (b) den Komplementen von solchen DNA-Sequenzen oder (c)
DNA-Sequenzen, die im wesentlichen homolog zu einer Sequenz in (a)
oder (b) sind.
-
In
den oben diskutierten Offenbarungen schließen die M. tuberculosis-Antigene
Varianten ein, die durch DNA-Sequenzen kodiert werden, die im wesentlichen
homolog zu einer oder mehrerer der DNA-Sequenzen sind, die hier
spezifisch angegeben sind. "Wesentliche
Homologie", wie
hier verwendet, betrifft DNA-Sequenzen, die in der Lage sind, unter
moderat stringenten Bedingungen zu hybridisieren. Geeignete moderate
stringente Bedingungen schließen
ein Vorwaschen in einer Lösung
von 5X SSC, 0,5% SDS, 1,0 mM EDTA (pH 8,0); Hybridisieren bei 50°C–65°C, 5X SSC über Nacht
oder im Fall von Kreuz-Spezieshomologie bei 45°C, 0,5X SSC; gefolgt von Waschen
zweimal bei 65°C
für 20
Minuten mit jeweils 2X, 0,5X und 0,2X SSC, enthaltend 0,1% SDS)
ein. Solche hybridisierenden DNA-Sequenzen liegen auch innerhalb
des Bereichs dieser Erfindung, genauso wie dies Nukleotidsequenzen
tun, die aufgrund der Code-Degenerierung für ein immunogenes Polypeptid
kodieren, das durch eine hybridisierende DNA-Sequenz kodiert wird.
-
Es
werden hier Fusionsproteine beschrieben, die das erfindungsgemäße Polypeptid,
oder alternativ ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung und ein
bekanntes M. tuberculosis-Antigen
umfassen, wie zum Beispiel das oben beschriebene 38 kD Antigen oder
ESAT-6 (SEQ ID NOS: 103 und 104), zusammen mit Varianten von solchen
Fusionsproteinen. Die Fusionsproteine der vorliegenden Erfindung
können
auch ein Linkerpeptid zwischen den ersten und zweiten Polypeptiden
enthalten.
-
Eine
DNA-Sequenz, die für
ein Fusionsprotein der vorliegenden Erfindung kodiert, wird unter
der Verwendung von bekannten rekombinanten DNA-Techniken in einen
geeigneten Expressionsvektor hergestellt, um getrennte DNA-Sequenzen
zusammenzufügen,
die für
die ersten und zweiten Polypeptide kodieren. Das 3'-Ende einer DNA-Sequenz,
die für
das erste Polypeptid kodiert, wird mit oder ohne einem Linker an
das 5'-Ende einer
DNA-Sequenz, die für
das zweite Polypeptid kodiert, ligiert, so daß die Leserahmen der Sequenzen
in Phase vor liegen, um so eine mRNA-Translation der zwei DNA-Sequenzen
zu einem einzigen Fusionsprotein zu ermöglichen, das die biologische
Aktivität
von beiden ersten und zweiten Polypeptiden beibehält.
-
Eine
Peptidlinkersequenz kann verwendet werden, um die ersten und zweiten
Polypeptide in einem Abstand voneinander zu halten, der ausreichend
ist, um sicherzustellen, daß jedes
Polypeptid sich in seine Sekundär-
und Tertiärstrukturen
faltet. Solch eine Peptidlinkersequenz wird in das Fusionsprotein
unter der Verwendung von Standardtechniken inkorporiert, die gut
im Stand der Technik bekannt sind. Geeignete Peptidlinkersequenzen
können
basierend auf den folgenden Faktoren ausgewählt werden: (1) ihrer Fähigkeit,
eine flexible ausgestreckte Konformation anzunehmen; (2) ihrer Unfähigkeit,
eine Sekundärstruktur
anzunehmen, die mit den funktionellen Epitopen auf den ersten und
zweiten Polypeptiden interagieren könnte und (3) dem Fehlen von
hydrophoben oder geladenen Resten, die möglicherweise mit den Polypeptid-funktionellen
Epitopen reagieren können.
Bevorzugte Peptidlinkersequenzen enthalten Gly-, Asn- und Ser-Reste.
Andere nahezu neutrale Aminosäuren,
wie zum Beispiel Thr und Ala können
auch in der Linkersequenz verwendet werden. Aminosäuresequenzen,
die als Linker brauchbar verwendet werden können, schließen diejenigen
ein, die in Maratea et al., Gene 40: 39–46, 1985; Murphy et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 83: 8258–8262,
1986; U.S. Patent Nr. 4,935,233 und U.S. Patent Nr. 4,751,180 beschrieben
sind. Die Linkersequenz kann von 1 bis ungefähr 50 Aminosäuren lang
sein. Peptidsequenzen sind nicht erforderlich, wenn die ersten und
zweiten Polypeptide nicht-essentielle N-terminale Aminosäureregionen
aufweisen, die dazu verwendet werden können, um die funktionellen
Domänen
voneinander zu trennen und eine sterische Interferenz zu vermeiden.
-
Die
ligierten DNA-Sequenzen werden operativ mit geeigneten regulatorischen
Transkriptions- oder Translationselementen verbunden. Die für die Expression
von DNA verantwortlichen regulatorischen Elemente werden nur 5' zu der DNA-Sequenz
angeordnet, die für
die ersten Polypeptide kodiert. Ähnlich
sind Stoppkodons, die erforderlich sind, um die Translation zu beenden
und Transkriptions-Terminationssignale nur 3' zu der DNA-Sequenz vorhanden, die für das zweite
Polypeptid kodiert.
-
Auch
beschrieben werden Verfahren zur Verwendung eines oder mehrerer
der oben genannten Polypeptide oder Fusionsproteine (oder DNA-Moleküle, die
für solche
Polypeptide kodieren), um eine protektive Immunität gegen
Tuberkulose in einem Patienten zu induzieren. Wie hier verwendet,
betrifft ein "Patient" jedes warmblütige Tier,
bevorzugterweise einen Menschen. Ein Patient kann von einer Erkrankung
betroffen sein, oder kann frei von nachweisbarer Erkrankung und/oder
Infektion sein. In anderen Worten kann eine protektive Immunität induziert
werden, um einer Tuberkulose vorzubeugen oder diese zu behandeln.
-
In
diesen Verfahren liegt das Polypeptid, Fusionsprotein oder DNA-Molekül im allgemeinen
innerhalb einer pharmazeutischen Zusammensetzung und/oder einem
Impfstoff vor. Pharmazeutische Zusammensetzungen können eines
oder mehrere Polypeptide, wovon jedes eine oder mehrere der oben
genannten Sequenzen (oder Varianten davon) enthalten kann und einen
physiologisch akzeptablen Träger
umfassen. Impfstoffe können
eines oder mehrere der oben genannten Polypeptide und einen nicht-spezifischen
Immunantwort-Verstärker
umfassen, wie zum Beispiel ein Adjuvans oder ein Liposom (in das
das Polypeptid inkorporiert wird). Solche pharmazeutischen Zusammensetzungen
und Impfstoffe können
auch andere M. tuberculosis-Antigene enthalten, entweder in ein
Kombinationspolypeptid inkorporiert oder innerhalb eines getrennten
Polypeptids vorhanden.
-
Alternativ
kann ein Impfstoff eine DNA enthalten, die für eines oder mehrere Polypeptide,
wie oben beschrieben, kodiert, so daß das Polypeptid in situ erzeugt
wird. In solchen Impfstoffen kann die DNA innerhalb einer Vielzahl
von Zuführsystemen
vorhanden sein, die dem Fachmann im Stand der Technik bekannt sind, einschließlich Nukleinsäure-Expressionssystemen,
bakteriellen und viralen Expressionssysteme. Geeignete Nukleinsäure-Expressionssysteme
enthalten die für
die Expression in dem Patienten erforderlichen DNA-Sequenzen (wie zum
Beispiel einen geeigneten Promotor und ein terminierendes Signal).
Bakterielle Zuführsysteme
schließen
die Verabreichung eines Bakteriums (wie zum Beispiel Bacillus-Calmette-Guerrin)
ein, das einen immunogenen Teil des Polypeptids auf seiner Zelloberfläche exprimiert.
In einer bevorzugten Ausführungsform
kann die DNA unter der Verwendung eines viralen Expressionssystems
eingeführt
werden (z. B. Vaccinia oder anderer Pockenvirus, Retrovirus oder
Adenovirus), was die Verwendung eines nicht-pathogenen (defektiven)
Replikations-kompetenten Virus einschließen kann. Techniken zur Inkorporation
von DNA in solche Expressionssysteme sind dem Fachmann im Stand
der Technik gut bekannt. Die DNA kann auch "nackt" vorliegen, wie zum Beispiel in Ulmer
et al., Science 259: 1745–1749,
1993 beschrieben und durch Cohen, Science 259: 1691–1692, 1993
zusammengefaßt
beschrieben. Die Aufnahme von nackter DNA kann durch Beschichten
der DNA auf bioabbaubare Perlen erhöht werden, die effizient in
die Zellen transportiert werden.
-
Es
wird auch beschrieben, daß ein
DNA-Impfstoff, wie oben beschrieben, gleichzeitig oder nacheinander
mit entweder einem Polypeptid der vorliegenden Erfindung oder einem
bekannten M. tuberculosis-Antigen, wie zum Beispiel dem oben beschriebenen
38 kD-Antigen, verabreicht werden kann. Zum Beispiel kann die Verabreichung
von DNA, die für
ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodiert, entweder "nackt" oder in einem wie
oben beschriebenen Zuführsystem
von der Verabreichung eines Antigens gefolgt werden, um den protektiven
Immuneffekt des Impfstoffes zu verstärken.
-
Die
Routen und Frequenzen der Verabreichung, sowie die Dosierung, werden
von Individuum zu Individuum variieren und können zu denjenigen, die im
Augenblick bei der Immunisierung unter der Verwendung von BCG verwendet
werden, parallel verlaufen. Im allgemeinen können die pharmazeutischen Zusammensetzungen
und Impfstoffe durch Injektion (z. B. intrakutan, intramuskulär, intravenös oder subkutan),
intranasal (z. B. durch Aspiration) oder oral verabreicht werden.
Zwischen 1 und 3 Dosen können
für eine
1-36-wöchige
Periode verabreicht werden. Bevorzugterweise werden 3 Dosen verabreicht,
in Intervallen von 3–4
Monaten und Booster-Impfungen können
periodisch danach gegeben werden. Veränderte Protokolle können für einzelne Patienten
erforderlich sein. Eine geeignete Dosis ist eine Menge von Polypeptid
oder DNA, die, wenn wie oben verabreicht, in der Lage ist, eine
Immunantwort in einem immunisierten Patienten hervorzurufen, die
ausreichend ist, um den Patienten vor einer M. tuberculosis-Infektion
für mindestens
1–2 Jahre
zu schützen.
Im allgemeinen reicht die in einer Dosis vorhandene Menge an Polypeptid
(oder produziert in situ durch die DNA in einer Dosis) von ungefähr 1 pg
bis ungefähr
100 mg pro kg des Wirts, typischerweise von ungefähr 10 pg
bis ungefähr
1 mg und bevorzugterweise von ungefähr 100 pg bis ungefähr 1 μg. Geeignete
Dosisgrößen werden mit
der Größe des Patienten
variieren, werden jedoch typischerweise von ungefähr 0,1 ml
bis ungefähr
5 ml reichen.
-
Während jeder
dem Fachmann im Stand der Technik bekannte geeignete Träger in den
pharmazeutischen Zusammensetzungen dieser Erfindung verwendet werden
kann, wird der Typ von Träger
in Abhängigkeit
vom Modus der Verabreichung variieren. Für die parenterale Verabreichung,
wie zum Beispiel subkutane Injektion, umfaßt der Träger bevorzugterweise Wasser,
Kochsalz, Alkohol, ein Fett, ein Wachs oder einen Puffer, für die orale
Verabreichung kann jeder der oben genannten Träger oder ein fester Träger, zum
Beispiel Mannitol, Lactose, Stärke,
Magnesiumstearat, Natriumsaccharin, Talkum, Zellulose, Glucose,
Saccharo se und Magnesiumcarbonat verwendet werden. Bioabbaubare
Mikrosphären
(z. B. Polymilchsäure-Galactid)
können auch
als Träger
für die
pharmazeutischen Verwendungen dieser Erfindung verwendet werden.
Geeignete bioabbaubare Mikrosphären
sind zum Beispiel in den U.S. Patenten Nrn. 4,897,268 und 5,075,109
beschrieben.
-
Jedes
einer Vielzahl von Adjuvantien kann in den Impfstoffen dieser Erfindung
verwendet werden, um die Immunantwort nicht-spezifisch zu verstärken. Die
meisten Adjuvantien enthalten eine Substanz, die so aufgebaut ist,
um das Antigen vor einer schnellen Verstoffwechselung zu schützen, wie
zum Beispiel Aluminiumhydroxid oder Mineralöl, und einen nicht-spezifischen Stimulator
von Immunantworten, wie zum Beispiel Lipid A, Bordetella pertussis
oder Mycobacterium tuberculosis. Geeignete Adjuvantien sind als
zum Beispiel Freund's
unvollständiges
Adjuvans und Freund's
vollständiges
Adjuvans (Difco Laboratories) und Merck Adjuvans 65 (Merck und Company,
Inc., Rahway, NJ) erhältlich.
Andere geeignete Adjuvants schließen Alum, bioabbaubare Mikrosphären, Monophosphoryl-Lipid
A und Quil A ein.
-
Auch
hier beschrieben sind Verfahren zur Verwendung eines oder mehrerer
der Polypeptide wie oben beschrieben, um unter der Verwendung eines
Hauttests Tuberkulose zu diagnostizieren. Wie hier verwendet, ist
ein "Hauttest" jeder Test, der
direkt auf einem Patienten durchgeführt wird, in dem eine Hypersensitivitäts (DTH)-Reaktion
verzögerten
Typs (wie zum Beispiel Schwellung, Rötung oder Dermatitis) im Anschluß an die intradermale
Injektion von einem oder mehreren der oben beschriebenen Polypeptide
gemessen wird. Solche Injektion kann unter der Verwendung jeder
geeigneten Vorrichtung erreicht werden, die ausreichend ist, um das
Polypeptid oder die Polypeptide mit Hautzellen des Patienten in
Kontakt zu bringen, wie zum Beispiel einer Tuberculin-Spritze oder
1 ml-Spritze. Bevorzugterweise wird die Reaktion mindestens 48 Stunden
nach der Injektion gemessen, weiter bevorzugt 48–72 Stunden.
-
Die
DTH-Reaktion ist eine Zell-vermittelte Immunantwort, die in denjenigen
Patienten größer ist,
die vorher gegenüber
dem Test-Antigen ausgesetzt wurden (d. h. dem immunogenen Teil des
verwendeten Polypeptids oder einer Variante davon). Die Antwort
kann visuell unter der Verwendung eines Lineals gemessen werden.
Im allgemeinen ist eine Antwort, die größer als ungefähr 0,5 cm
im Durchmesser ist, bevorzugterweise größer als ungefähr 1,0 cm
im Durchmesser, eine positive Antwort, die eine Tuberkulose-Infektion
anzeigt, die sich als eine aktive Erkrankung manifestiert haben
kann oder nicht manifestiert haben kann.
-
Das
Polypeptid dieser Erfindung wird zur Verwendung in einem Hauttest
bevorzugterweise als pharmazeutische Zusammensetzungen formuliert,
die ein Polypeptid und einen physiologisch akzeptablen Träger, wie
oben beschrieben, enthalten. Solche Zusammensetzungen enthalten
typischerweise eines oder mehrere der oben angegebenen Polypeptide
in einer Menge, die von ungefähr
1 μg bis
ungefähr
100 μg reicht,
bevorzugterweise von ungefähr
10 μg bis
ungefähr
50 μg, in
einem Volumen von 0,1 ml. Bevorzugterweise ist der in solchen pharmazeutischen
Zusammensetzungen verwendete Träger
eine Kochsalzlösung
mit geeignten Konservierungsstoffen, wie zum Beispiel Phenol und/oder
Tween 80TM.
-
Die
folgenden Beispiele werden als Verdeutlichung und nicht als Begrenzung
angeboten.
-
BEISPIELE
-
VERGLEICHSBEISPIEL 1
-
REINIGUNG UND CHARAKTERISIERUNG
VON POLYPEPTIDEN AUS M. TUBERCULOSISKULTURFILTRAT
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht die Herstellung von M. tuberculosis löslichen
Polypeptiden aus Kulturfiltrat. Soweit nicht anders angegeben, sind
alle Prozentangaben in den folgenden Beispiel Gewicht pro Volumen.
-
M.
tuberculosis (entweder H37a, ATCC Nr. 25177 oder H37Rv, ATCC Nr.
25618) wurde in sterilem GAS-Medien bei 37°C für 14 Tage kultiviert. Die Medien
wurde dann (wobei der Hauptteil der Zellen zurückgelassen wurde) durch einen
0,45 μ Filter
in eine sterile 2,5 l Flasche Vakuum-filtriert. Die Medien wurden
als nächstes
durch einen 0,2 μ Filter
in eine sterile 4 l Flasche filtriert, und NaN3 wurde
zu dem Kulturfiltrat bis zu einer Konzentration von 0,04% hinzugegeben.
Die Flaschen wurden dann in einen 4°C-Kühlraum plaziert.
-
Das
Kulturfiltrat wurde durch Plazieren des Filtrats in ein 12 l Reservoir,
das autoklaviert wurde, und Zuführen
des Filtrats in eine 400 ml Amicon-Rührzelle, die mit Ethanol ausgespült wurde
und eine 10.000 kDa MWCO-Membran enthielt, konzentriert. Der Druck
wurde bei 60 psi unter der Verwendung von Stickstoffgas gehalten.
Dieses Verfahren reduzierte das 121 Volumen auf ungefähr 50 ml.
-
Das
Kulturfiltrat wurde in 0,1% Ammonium-Bicarbonat unter der Verwendung
einer 8.000 kDa MWCO-Zelluloseestermembran dialysiert, mit zwei
Wechseln von Ammonium-Bicarbonatlösung. Die
Proteinkonzentration wurde dann durch einen käuflich erhältlichen BCA-Test (Pierce,
Rockford, IL) bestimmt.
-
Das
dialysierte Kulturfiltrat wurde dann lyophilisiert und die Polypeptide
in destilliertem Wasser resuspendiert. Die Polypeptide wurden gegen
0,01 mM 1,3 bis[tris(Hydroxymethyl)-methylamino]propan, pH 7,5 (Bis-Tris-Propanpuffer),
dialysiert, die Ausgangsbedingungen für die Anionenaustausch-Chromatographie.
Die Fraktionierung wurde unter der Verwendung von Gel Profusionschromatographie
auf einer POROS 146 II Q/M Anionenaustauschsäule 4,6 mm × 100 mm (Perseptive Biosystems,
Framingham, MA) äquilibriert
in 0,01 mM Bis-Tris-Propanpuffer,
pH 7,5, durchgeführt.
Die Polypeptide wurden mit einem linearen 0–0,5 M NaCl-Gradient in dem
oben genannten Puffersystem eluiert. Das Säuleneluat wurde bei einer Wellenlänge von
220 nm überwacht.
-
Die
Pools von Polypeptiden, die von der Ionenaustauschsäule eluierten,
wurden gegen destilliertes Wasser dialysiert und lyophilisiert.
Das erhaltene: Material wurde in 0,1% Trifluoressigsäure (TFA),
pH 1,9 in Wasser gelöst
und die Polypeptide wurden auf einer Delta-Pak C18-Säule (Waters,
Milford MA) 300 Angström-Porengröße, 5 Micron
Partikelgröße (3,9 × 150 mm)
gereinigt. Die Polypeptide wurden von der Säule mit einem linearen Gradienten
von 0–60%
Verdünnungspuffer
(0,1% TFA in Acetoniril) eluiert. Die Flußrate war 0,75 ml/Minute und
das HPLC-Eluat wurde bei 214 mit verfolgt. Fraktionen, die die eluierten
Polypeptide enthielten, wurden gesammelt, um die Reinheit der einzelnen
Proben zu maximieren. Ungefähr
200 gereinigte Polypeptide wurden erhalten.
-
Die
gereinigten Polypeptide wurden dann auf ihre Fähigkeit hin gescreent, T-Zell-Teilung
in PBMC-Präparationen
zu induzieren. Die PBMCs von Spendern, von denen bekannt war, daß sie PPD-Hauttest positiv
waren und von deren T-Zellen gezeigt wurde, daß sie sich in Antwort auf PPD
und ungereinigte lösliche Proteine
von MTB teilten, wurden in Medium kultiviert, das RPMI 1640, ergänzt mit
10% gepooltem Human-Serum und 50 μg/ml
Gentamicin umfaßte.
Gereinigte Polypeptide wurden in zweifachen Ansätzen bei Konzentrationen von
0,5 bis 10 μg/ml
hinzugefügt.
Nach sechs Tagen Kultur in 96-Napf-Rundbodenplatten in einem Volumen
von 200 μl
wurden 50 μl
Medium von jedem Napf zum Nachweis der IFN-γ- Spiegel, wie im folgenden beschrieben,
entfernt. Die Platten wurden dann mit 1 μCi/Napf von tritiertem Thymidin
für weitere
18 Stunden gepulst, geerntet und die Tritiumaufnahme unter der Verwendung
eines Gas-Scintillationszählers
bestimmt. Fraktionen, bei denen in beiden Replikaten zu einer Zellteilung,
die dreifach größer war
als bei Zellen die in Medium allein kultiviert wurden, beobachtet
wurde, wurden als positiv betrachtet.
-
IFN-γ wurde unter
der Verwendung eines Enzym-verbundenen Immunsorbent-Assays (ELISA)
gemessen. Die ELISA-Platten wurden mit einem Maus-monoklonalen Antikörper, der
gegen menschliches INF-γ gerichtet
war (PharMingen, San Diego, CA) in PBS für vier Stunden bei Raumtemperatur
beschichtet. Die Näpfe
wurden dann mit PBS, das 5% (W/V) entfettete getrocknete Milch enthielt,
für eine
Stunde bei Raumtemperatur blockiert. Die Platten wurden dann sechsmal
mit PBS/0,2% TWEEN-20 gewaschen und 1 : 2 mit Kulturmedium verdünnte Proben
wurden in den ELISA-Platten über
Nacht bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platten wurden nochmals
gewaschen und ein polyklonales Kaninchen-anti-Mensch IFN-γ-Serum, verdünnt 1 :
3000 in PBS/10% normales Ziegenserum, wurde zu jedem Napf hinzugefügt. Die
Platten wurden dann für
zwei Stunden bei Raumtemperatur inkubiert, gewaschen, und Meerrettichperoxidase-gekoppeltes
Anti-Kaninchen IgG (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) wurde als
eine 1 : 2000 Verdünnung
in PBS/5% entfetteter getrockneter Milch hinzugefügt. Nach
einer weiteren zweistündigen
Inkubation bei Raumtemperatur wurden die Platten gewaschen und TMB-Substrat
hinzugefügt.
Die Reaktion wurde nach 20 Minuten mit 1 normaler Schwefelsäure gestoppt.
Die optische Dichte wurde bei 450 nm unter der Verwendung von 570
nm als einer Referenzwellenlänge
bestimmt. Fraktionen, die bei beiden Replikaten dazu führten, daß eine OD
ergeben wurde, die zweifach höher
war als die mittlere OD von Zellen, die in Medium allein kultiviert
wurden, plus 3 Standardabweichungen, wurden als positiv betrachtet.
-
Zur
Sequenzierung wurden die Polypeptide einzeln auf BiobreneTM (Perkin Elmer/Applied Biosystems Division,
Foster City, CA) behandeltem Glasfaser-Filter getrocknet. Die Filter
mit Polypeptid wurden auf einen Perkin Elmer/Applied Biosystems
Division Procise 492 Proteinsequencer geladen. Die Polypeptide wurden vom
Aminoterminus unter der Verwendung von herkömmlicher Edman-Chemie sequenziert.
Die Aminosäuresequenz
wurde für
jedes Polypeptid durch Vergleichen der Retentionszeit des PTH-Aminosäurederivats
mit den geeigneten PTH-Derivat-Standards bestimmt.
-
Unter
der Verwendung des oben angegebenen Verfahrens wurden Antigene isoliert,
die die folgenden N-terminalen Sequenzen aufwiesen:
- (a) Asp-Pro-Val-Asp-Ala-Val-Ile-Asn-Thr-Thr-Xaa-Asn-Tyr-Gly-Gln-Val-Val-Ala-Ala-Leu; (SEQ ID
Nr. 54)
- (b) Ala-Val-Glu-Ser-Gly-Met-Leu-Ala-Leu-Gly-Thr-Pro-Ala-Pro-Ser
(SEQ ID Nr. 55)
- (c) Ala-Ala-Met-Lys-Pro-Arg-Thr-Gly-Asp-Gly-Pro-Leu-Glu-Ala-Ala-Lys-Glu-Gly-Arg; (SEQ ID
Nr. 56)
- (d) Tyr-Tyr-Trp-Cys-Pro-Gly-Gln-Pro-Phe-Asp-Pro-Ala-Trp-Gly-Pro;
(SEQ ID Nr. 57)
- (e) Asp-Ile-Gly-Ser-Glu-Ser-Thr-Glu-Asp-Gln-Gln-Xaa-Ala-Val;
(SEQ ID Nr. 58)
- (f) Ala-Glu-Glu-Ser-Ile-Ser-Thr-Xaa-Glu-Xaa-Ile-Val-Pro; (SEQ
ID Nr. 59)
- (g) Asp-Pro-Glu-Pro-Ala-Pro-Pro-Val-Pro-Thr-Ala-Ala-Ala-Ala-Pro-Pro-Ala;
(SEQ ID Nr. 60) und
- (h) Ala-Pro-Lys-Thr-Xaa-Glu-Glu-Leu-Lys-Gly-Thr-Asp-Thr-Gly;
(SEQ ID Nr. 61)
worin Xaa jede Aminosäure sein kann.
-
Ein
weiteres Antigen wurde unter der Verwendung eines Microbor HPLC-Reinigungsschritts,
zusätzlich
zu dem oben beschriebenen Verfahren, isoliert. Genauer gesagt wurden
20 μl einer
Fraktion, die ein Gemisch von Antigenen aus dem vorher beschriebenen
Chromatographie-Reinigungsschritt
umfaßte,
auf einer Aquapor C18-Säule
(Perkin Elmer/Applied Biosystems Division, Foster City, CA) mit
einer 7 Micron-Porengröße, Säulengröße 1 mm × 100 mm,
in einem Perkin Elmer/Applied Biosystems Division Modell 172 HPLC,
gereinigt. Fraktionen wurden von der Säule mit einem linearen Gradienten
von 1%/Minute Acetonirtil (enthaltend 0,05% TFA) in Wasser (0,05%
TFA) bei einer Flußrate
von 80 μl/Minute
eluiert. Das Eluat wurde bei 250 nm überwacht. Die Ausgangsfraktion
wurde in 4 Hauptpeaks plus weitere kleinere Komponenten aufgetrennt
und ein Polypeptid wurde erhalten, von dem gezeigt wurde, das es
ein Molekulargewicht von 12.054 Kd (durch Massenspektrometrie) und
die folgenden N-terminale Sequenz aufwies:
- (i) Asp-Pro-Ala-Ser-Ala-Pro-Asp-Val-Pro-Thr-Ala-Ala-Gln-Gln-Thr-Ser-Leu-Leu-Asn-Asn-Leu-Ala-Asp-Pro-Asp-Val-Ser-Phe-Ala-Asp
(SEQ ID Nr. 62).
-
Von
diesem Polypeptid wurde gezeigt, daß es unter der Verwendung der
oben beschriebenen Verfahren die Zellteilung und IFN-γ-Produktion
in PBMC-Präparationen
induzierte.
-
Weitere
lösliche
Antigene wurden aus M. tuberculosis Kulturfiltrat wie folgt isoliert.
M. tuberculosis Kulturfiltrat wurde wie oben beschrieben hergestellt.
Im Anschluß an
die Dialyse gegen Bis-Tris-Propanpuffer bei pH 5,5 wurde eine Fraktionierung
unter der Verwendung von Anionenaustausch-Chromatographie auf einer Poro-QE-Säule 4,6 × 100 mm
(Perseptive Biosystems), äqulibriert
in Bis-Tris-Propanpuffer pH 5,5, durchgeführt. Polypeptide wurden mit
einem linearen 0–1,5
M NaCl-Gradienten in dem oben genannten Puffer-System bei einer
Flußrate
von 10 mm/Minute eluiert. Das Säulen-Eluat
wurde bei einer Wellenlänge
von 214 nm verfolgt.
-
Die
von der Ionenaustauch-Säule
eluierenden Fraktionen wurden gesammelt und einer Reverse-Phase-Chromatographie
unter der Verwendung einer Poros-R2-Säule 4,6 × 100 mm (Perseptive Biosystems)
unterzogen. Die Polypeptide wurden von der Säule mit einem linearen Gradienten
von 0–100%
Acetonitril (0,1% TFA) bei einer Flußrate von 5 ml/Minute eluiert.
Das Eluat wurde bei 214 nm verfolgt.
-
Fraktionen,
die die eluierten Polypeptide enthielten, wurden lyophilisiert und
in 80 μl
wäßriger 0,1% TFA
resupendiert und weiter einer Reverse-Phase-Chromatographie auf
einer Vydac-CA-Säule
4,6 × 150
mm (Western Analytical, Temecula, CA) mit einem linearen Gradienten
von 0–100%
Acetonitril (0,1% TFA) bei einer Flußrate von 2 ml/Minute unterzogen.
Das Eluat wurde bei 214 nm verfolgt.
-
Die
Fraktion mit biologischer Aktivität wurde in einem Haupt-Peak
plus weitere kleinere Komponenten aufgetrennt. Western Blots dieses
Peaks auf PVDF-Membran ergaben drei hauptsächliche Banden der Molekulargewichte
14 Kd, 20 Kd und 26 Kd. Diese Polypeptide wurden als jeweils die
folgende N-terminale Sequenzen aufweisend bestimmt:
- (j) Xaa-Asp-Ser-Glu-Lys-Ser-Ala-Thr-Ile-Lys-Val-Thr-Asp-Ala-Ser;
(SEQ ID Nr. 134)
- (k) Ala-Gly-Asp-Thr-Xaa-Ile-Tyr-Ile-Val-Gly-Asn-Leu-Thr-Ala-Asp;
(SEQ ID Nr. 135) und
- (l) Ala-Pro-Glu-Ser-Gly-Ala-Gly-Leu-Gly-Gly-Thr-Val-Gln-Ala-Gly;
(SEQ ID Nr. 136), worin Xaa jede Aminosäure sein kann.
-
Unter
der Verwendung der oben beschriebenen Tests wurde von diesen Polypeptiden
gezeigt, daß sie die
Zellteilung und die IFN-γ-Produktion
in PBMC-Präparationen
induzieren. 1A und B zeigen die Ergebnisse solcher Tests unter
der Verwendung von PBMC-Präparationen
von jeweils einem ersten und zweiten Spender.
-
DNA-Sequenzen,
die die als (a), (c), (d) und (g) oben bezeichneten Antigene kodierten,
wurden durch Screenen der genomischen M. tuberculosis Bibliothek
unter der Verwendung von 32P-End-markierten
degenerierten Oligonukleotiden erhalten, die der N-terminalen Sequenz
entsprachen und M. tuberculosis Codon-Verwendung enthielten. Der
Screen der unter der Verwendung einer Sonde durchgeführt wurde
die dem oben angegebenen Antigen (a) entsprach, identifizierte einen
Klon, der die in SEQ ID Nr. 101 zur Verfügung gestellte Sequenz aufwies.
Das durch SEQ ID Nr. 101 kodierte Polypeptid wird in SEQ ID Nr.
102 zur Verfügung
gestellt. Der durchgeführte
Screen unter der Verwendung einer Sonde, die dem oben angegebenen
Antigen (g) entsprach, identifizierte einen Klon, der die in SEQ
ID Nr. 52 zur Verfügung
gestellte Sequenz aufwies. Das durch SEQ ID Nr. 52 kodierte Polypeptid
wird in SEQ ID Nr. 53 zur Verfügung
gestellt. Der unter der Verwendung einer Sonde durchgeführte Screen,
die dem oben angegebenen Antigen (d) entsprach, identifizierte einen Klon,
der die in SEQ ID Nr. 24 zur Verfügung gestellte Sequenz aufwies
und der mit einer Sonde, die dem oben angegebenen Antigen (c) entsprach,
identifizierte einen Klon, der die in SEQ ID Nr. 24 angegebenen
Sequenz aufwies.
-
Die
oben angegebenen Aminosäuresequenzen
wurden mit bekannten Aminosäuresequenzen
in der Genbank unter der Verwendung des DNA-STAR-Systems verglichen.
Die durchsuchte Datenbank enthielt ungefähr 173.000 Proteine und ist
eine Kombination der Swiss, PIR-Datenbanken,
zusammen mit den translatierten Proteinsequenzen (Version 87). Keine
signifikanten Homologien zu den Aminosäuresequenzen für Antigene
(a)–(h)
und (l) wurden gefunden.
-
Von
der Aminosäuresequenz
für Antigen
(i) wurde gefunden, daß sie
zu einer Sequenz von M. leprae homolog war. Die M. leprae Vollängen-Sequenz
wurde aus genomischer DNA unter der Verwendung der aus der GENBANK
enthaltenen Sequenz amplifiziert. Diese Sequenz wurde dann dazu
verwendet, um die unten in Beispiel 2 beschriebene M. tuberculosis
Bibliothek zu screenen, und eine Vollängen-Kopie des M. tuberculosis-Homologs
wurde erhalten (SEQ ID Nr. 99).
-
Von
der Aminosäuresequenz
für Antigen
(j) wurde gefunden, daß sie
zu einem bekannten M. tuberculosis-Protein homolog war, das von
einer DNA-Sequenz translatiert wurde. Soweit es den Erfindern bekannt ist,
wurde von diesem Protein bisher nicht gezeigt, daß es T-Zell-stimulierende Aktivität aufweist.
Von der Aminosäuresequenz
für Antigen
(k) wurde gefunden, daß sie
zu einer Sequenz aus M. leprae verwandt ist.
-
In
den oben beschriebenen Zellteilungs- und IFN-γ-Tests unter der Verwendung
von drei PPD-positiven Spendern sind die erhaltenen Ergebnisse für die oben
zur Verfügung
gestellten repräsentativen
Antigene in Tabelle 1 dargestellt:
-
TABELLE
1
ERGEBNISSE DER PBMC-ZELLTEILUNGS- UND INF-γ-TESTS
-
In
Tabelle 1 wurden Antworten, die einen Stimulationsindex (SI) von
zwischen 2 und 4 ergaben (verglichen zu Zellen, kultiviert in Medium
alleine) als + bewertet, ein SI von 4–8 oder 2–4 bei einer Konzentration von
1 μg oder
weniger wurde als ++ bewertet und ein SI von mehr als 8 wurde als
+++ bewertet. Von dem Antigen der Sequenz (i) wurde gefunden, daß es einen
hohen SI (+++) für
einen Spender und niedrigeren SI (++ und +) für die zwei anderen Spender
in sowohl Zellteilungs- als auch IFN-γ-Tests aufwies. Diese Ergebnisse
zeigen, daß diese
Antigene in der Lage sind, eine Zellteilung und/oder Interferon-γ-Produktion
zu induzieren.
-
VERGLEICHSBEISPIEL 2
-
VERWENDUNG VON PATIENTENSEREN,
UM M. TUBERULOSIS ANTIGENE ZU ISOLIEREN
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht die Isolierung von Antigenen aus M. tuberculosis
Lysat durch Screenen mit Serum aus M. tuberculosis-infizierten Individuen.
-
Entwässertes
M. tuberculosis H37Ra (Difco Laboratories) wurde zu einer 2% NP40-Lösung hinzugefügt und dreimal
nacheinander homogenisiert und beschallt. Die erhaltenen Suspension
wurde bei 13.000 U/min in Microfuge-Röhrchen zentrifugiert und der Überstand
durch einen 0,2 Micron Spritzenfilter hindurch filtriert. Das Filtrat
wurde an Macro Prep DEAE-Perlen
(BioRad, Hercules, CA) gebunden. Die Perlen wurden extensiv mit
20 mM Tris pH 7,5 gewaschen und gebundene Proteine mit 1 M NaCl
eluiert. Das 1 M NaCl-Eluat wurde über Nacht gegen 10 mM Tris,
pH 7,5 dialysiert. Die dialysierte Lösung wurde mit DNase und RNase bei
0,05 mg/ml für
30 Minuten bei Raumtemperatur und dann mit α-D-Mannosidase, 0,5 U/mg bei
pH 4,5 für 3–4 Stunden
bei Raumtemperatur behandelt. Nach Rückkehr auf pH 7,5 wurde das
Material über
FPLC über eine
Bio Scale-Q-20-Säule
(BioRad) fraktioniert. Die Fraktionen wurden in neun Pools kombiniert,
in einem Centriprep 10 (Amicon, Beverly, MA) konzentriert und dann
durch Western Blot auf serologische Aktivität unter der Verwendung eines
Serumpools von M. tuberculosis-infizierten Patienten, der nicht
immunreaktiv mit anderen Antigenen der vorliegenden Erfindung war,
gescreent.
-
Die
am meisten reaktive Fraktion wurde in SDS-PAGE laufen gelassen und
auf PVDF transerferiert. Eine Bande bei ungefähr 18 Kd wurde ausgeschnitten
und ergab die Sequenz:
- (m) Xaa-Tyr-Ile-Ala-Tyr-Xaa-Thr-Thr-Ala-Gly-Ile-Val-Pro-Gly-Lys-Ile-Asn-Val-His-Leu-Val; (SEQ
ID Nr. 137), worin Xaa jede Aminosäure sein kann.
-
Der
Vergleich dieser Sequenz mit denjenigen in der Genbank wie oben
beschrieben ergab keine signifikanten Homologien gegenüber bekannten
Sequenzen.
-
BEISPIEL 3
-
PRÄPARATION VON DNA-SEQUENZEN,
DIE FÜR
M. TUBERCULOSIS ANTIGENE KODIEREN
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht die Präparation
von DNA-Sequenzen, die für
M. tuberculosis Antigene kodieren, durch Sreening einer M. tuberculosis-Expressionsbibliothek
mit Seren, die von Patienten erhalten wurden, die mit M. tuberculosis
infiziert waren oder mit Antiseren, die gegen lösliche M. tuberculosis Antigene
gerichtet sind.
-
A. HERSTELLUNG VON M.
TUBERCULOSIS LÖSLICHEN
ANTIGENEN UNTER DER VERWENDUNG VON KANINCHEN ANTISEREN
-
Genomische
DNA wurde aus dem M. tuberculosis-Stamm H37Ra isoliert. Die DNA
wurde zufällig
geschert und dazu verwendet, unter der Verwendung des Lambda-ZAP-Expressions-Systems
(Stratagene, La Jolla, CA) eine Expressionsbibliothek herzustellen.
Kaninchen-Antiseren wurden gegen sekretorische Proteine der M. tuberculosis-Stämme H37Ra,
H37Rv und Erdmann durch Immunsierung eines Kaninchens mit einem konzentrierten Überstand
der M. tuberculosis-Kulturen erzeugt. Genauer gesagt wurde das Kaninchen
zuerst subkutan mit 200 μg
von Protein-Antigenen in einem Gesamtvolumen von 2 ml, enthaltend
10 μg Muramyl-Dipeptid
(Calbiochem, La Jolla, CA) und 1 ml unvollständiges Freund's Adjuvans immunisiert.
Vier Wochen später
wurde das Kaninchen subkutan mit 100 μg Antigen in unvollständigem Freud's Adjuvans geboosted.
Zuletzt wurde das Kaninchen intravenös vier Wochen später mit
50 μg Protein-Antigen
immunisiert. Die Antiseren wurden dazu verwendet, um die Expressionsbibliothek
wie beschrieben in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratories, Cold Spring Harbor, NY,
1989 zu screenen. Bakteriophagen-Plaques, die immunreaktive Antigene
exprimierten, wurden gereinigt. Phagemide der Plaques wurden gerettet
und die Nukleotidsequenzen der M. tuberculosis-Klone wurden abgeleitet.
-
Zweiunddreißig Klone
wurden gereinigt. Von diesen stellten 25 Sequenzen dar, die bisher
nicht in nicht-menschlichen M. tuberculosis identifiziert wurden.
Die rekombinanten Antigene wurden exprimiert und gereinigte Antigene
in der in Beispiel 1 beschriebenen immunologischen Analyse verwendet.
Die Proteine wurden durch IPTG induziert und durch Gelelution wie
beschrieben in Skeiky et al., J. Exp. Med. 181: 1527–1537, 1995
gereinigt. Die repräsentativen
Sequenzen von in diesem Screen identifzierten DNA-Molekülen sind
in SEQ ID Nrn. 1–25
zur Verfügung
gestellt. Die entsprechenden vorhergesagten Aminosäuresequenzen
sind in SEQ ID Nrn. 63–87
gezeigt.
-
Bei
Vergleichen dieser Sequenzen mit bekannten Sequenzen in der Genbank
unter der Verwendung der oben beschriebenen Datenbanken wurde gefunden,
daß die
hier im folgenden als TbRA2A, TbRA16, TbRA18, TbRA29 (SEQ ID Nrn.
76, 68, 70, 75) bezeichneten Klone einige Homologie zu vorher identifizierten Sequenzen
aus Mycobacterium leprae zeigten, jedoch nicht aus M. tuberculosis.
TbRA11, TbRA26, TbRA28, TbDPEP (SEQ ID Nrn. 65, 73, 74, 53) wurden
früher
in M. tuberculosis identifiziert. Keine signifikanten Homologien
wurden zu TbRA1, TbRA3, TbRA4, TbRA9, TbRA10, TbRA13, TbRA17, TbRA19,
TbRA29, TbRA32, TbRA36 und den überlappenden
Klone TbRA35 und TbRA12 (SEQ ID Nrn. 63, 77, 81, 82, 64, 67, 69,
71, 75, 78, 80, 79, 66) gefunden. Der Klon TbRA24 überlappt
mit Klon TbRA29.
-
Die
Ergebnisse der PBMC-Zellteilungs- und Interferon-γ-Tests, die
an repräsentativen
rekombinanten Antigenen und unter der Verwendung von T-Zell-Präparationen
aus verschiedenen unterschiedlichen M. tuberculosis-immunen Patienten
durchgeführt
wurden, sind jeweils in den Tabellen 2 und 3 dargestellt.
-
-
-
In
den Tabellen 2 und 3 wurden Antworten, die einen Stimulationsindex
(SI) von zwischen 1,2 und 2 (verglichen mit Zellen, die in Medium
allein kultiviert wurden) ergaben, als ± bewertet, ein SI von 2–4 wurde
als + bewertet, ein SI von 4–8
oder 2–4
bei einer Konzentration von 1 μg
oder weniger wurde als ++ bewertet und ein SI von größer als
8 wurde als +++ bewertet. Zusätzlich
ist der Effekt der Konzentration auf die Zellteilung und Interferon-γ-Produktion für zwei der
oben genannten Antigene in der beigefügten Figur gezeigt. Für sowohl Zellteilung
als auch Interferon-γ-Produktion
wurde TbRa3 als ++ und TbRa9 als + bewertet.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, daß diese
löslichen
Antigene Zellteilung und Interferon-γ-Produktion in T-Zellen induzieren können, die
von einem M. tuberculosis-immunen Individuum abgeleitet wurden.
-
B. VERWENDUNG VON PATIENTEN-SEREN
UM DNA-SEQUENZEN ZU IDENTIFIZIEREN DIE FÜR M. TUBERCULOSIS ANTIGENE
KODIEREN
-
Die
oben beschriebene genomische DNA-Bibliothek und eine zusätzliche
H37Rv-Bibliothek wurden unter der Verwendung von Pools von Seren
gescreent, die aus Patienten mit aktiver Tuberkulose erhalten wurden.
Um die H37Rv-Bibliothek herzustellen, wurde M. tuberculosis-Stamm H37Rv genomische
DNA isoliert, einem partiellen Sau3A-Verdau unterzogen und dazu
verwendet, eine Expressionsbibliothek unter der Verwendung des Lambda-ZAP-Expressionssystems
(Stratagene, La Jolla, CA) zu konstruieren. Drei verschiedene Pools
von Seren, die jeder Seren enthielten, die von drei Individuen aktiver
pulmonarer oder pleuraler Erkrankung erhalten wurde, wurden in dem
Expressionsscreening verwendet. Die Pools wurden in sowohl dem ELISA
als auch Immunblot-Format, in Bezug auf die relative Reaktivität mit H37Ra-Lysat
als TbL, TbM und TbH bezeichnet, (d. h., TbL = niedrigere Reaktivität, TbM =
mittlere Reaktivität
und TbH = hohe Reaktivität). Ein
vierter Pool aus Seren von sieben Patienten mit aktiver pulmonarer
Tuberkulose wurde ebenfalls verwendet. Allen Seren fehlte eine erhöhte Reaktivität mit dem
rekombinanten 38 Kd M. tuberculosis H37Ra Phosphat-bindenden Protein.
-
Alle
Pools wurden mit E. coli-Lysat prä-adsorbiert und dazu verwendet,
die H37Ra- und H37Rv-Expressionsbibliotheken
zu screenen, wie in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratories, Cold Spring Harbor, NY,
1989 be schrieben. Bakteriophagen-Plaques, die immunreaktive Antigene
exprimierten, wurden gereinigt. Phagemide von den Plaques wurden
gerettet und die Nukleotidsequenzen der M. tuberculosis-Klone abgeleitet.
-
Zweiunddreißig Klone
wurden gereinigt. Von diesen stellten 31 Sequenzen dar, die in menschlichem M.
tuberculosis bisher nicht identifiziert wurden. Repräsentative
Sequenzen der identifizierten DNA-Moleküle sind in SEQ ID Nrn. 26–51 und
105 zur Verfügung
gestellt. Von diesen sind TbH-8 und TbH-8-2 (SEQ ID Nr. 105) nicht-durchgehende
DNA-Sequenzen für
denselben Klon und TbH-4 (SEQ ID Nr. 43) und TbH-4-FWD (SEQ ID Nr.
44) sind nicht-durchgehende Sequenzen von demselben Klon. Die Aminosäuresequenzen
für die hier
im folgenden als Tb38-1, TbH-4, TbH-8, TbH-9 und TbH-12 angegebenen
Antigene sind in den SEQ ID Nrn. 88–92 gezeigt. Der Vergleich
dieser Sequenzen mit bekannten Sequenzen in der Genbank unter der
Verwendung der oben angegeben Datenbanken ergab keine signifikanten
Homologien zu TbH-4, TbH-8, TbH-9 und TbM-3, obwohl schwache Homologien
zu TbH-9 gefunden wurden. TbH-12 wurde als homolog zu einem 34 Kd
antigenen Protein gefunden, das vorher in M. tuberculosis identifiziert
wurde (Acc. Nr. S28515). Tb38-1 wurde als 34 Basenpaare stromaufwärts des
offenen Leserahmens für
das Antigen ESAT-6 lokalisiert gefunden, das vorher in M. bovis
(Acc. Nr. U34848) und M. tuberculosis (Sorensen et al., Infec. Immun.
63: 1710–1717,
1995) identifiziert wurde.
-
Von
Tb38-1 und TbH-9 abgeleitete Sonden, die beide aus einer H37Ra-Bibliothek
isoliert wurden, wurden dazu verwendet, um Klone in einer H37Rv-Bibliothek
zu identifizieren. Tb38-1 hybridisierte an Tb38-1F2, Tb38-1F3, Tb38-1F5
und Tb38-1F6 (SEQ ID Nrn. 112, 113, 116, 118 und 119). (SEQ ID Nrn.
112 und 113 sind nicht-durchgehende Sequenzen von Klon Tb38-1F2.)
Zwei offene Leserahmen wurden in Tb38-IF2 abgeleitet; einer entspricht
Tb37FL (SEQ ID Nr. 114), der zweite, eine partielle Sequenz, kann
das Homolog von Tb38-1 sein und wird Tb38-IN (SEQ ID Nr. 115) genannt.
Die abgeleitete Aminosäuresequenz
von Tb38-1F3 ist in SEQ ID Nr. 117 dargestellt. Eine TbH-9-Sonde
identifiziert drei Klone in der H37Rv-Bibliothek: TbH-9-FL (SEQ
ID Nr. 196), der das Homolog von TbH-9 sein kann (R37Ra), TbH-9-1
(SEQ ID Nr. 108) und TbH-9-4 (SEQ ID Nr. 110), die alle eng verwandte
Sequenzen mit TbH-9 sind. Die abgeleiteten Aminosäuresequenzen
für diese
drei Klone sind in den SEQ ID Nrn. 107, 109 und 111 dargestellt.
-
Die
Ergebnisse der mit Tb38-1, ESAT-6 und anderen repräsentativen
Antigenen durchgeführten T-Zell-Tests
sind jeweils in den Tabellen 4A, B und 5 unten dargestellt:
-
TABELLE
4A
ERGEBNISSE VON PBMC-ZELLTEILUNG AUF REPRÄSENTATIVE ANTIGENE
-
TABELLE
4B
ERGEBNISSE VON PBMC-INTERFERON-γ-PRODUKTION AUF REPRÄSENTATIVE
ANTIGENE
-
TABELLE
5
ZUSAMMENFASSUNG DER T-ZELL-ANTWORTEN AUF REPRÄSENTATIVE
ANTIGENE
-
Diese
Ergebnisse zeigen, daß sowohl
die erfindungsgemäßen M. tuberculosis-Antigene
als auch ESAT-6 eine Zellteilung und/oder Interferon-γ-Produktion
in T-Zellen induzieren können,
die von einem M. tuberculosis-immunen Individuum abgeleitet sind.
Nach dem besten Wissen der Erfinder wurde von ESAT-6 bisher nicht
gezeigt, daß es
menschliche Immunantworten stimuliert.
-
Ein
Set von sechs überlappenden
Peptiden, die die Aminosäuresequenz
des Antigens Tb38-1 abdecken, wurde unter der Verwendung des in
Beispiel 4 beschriebenen Verfahrens konstruiert. Die Sequenzen dieser
Peptide, die hier im folgenden als pepl-6 bezeichnet werden, werden
jeweils in den SEQ ID Nrn. 93–98 zur
Verfügung
gestellt. Die Ergebnisse von T-Zell-Tests unter der Verwendung dieser Peptide
sind in Tabellen 6 und 7 gezeigt. Die Ergebnisse bestätigen die
Existenz, und helfen dabei, T-Zell-Epitope innerhalb von Tb38-1 zu
lokalisieren, die in der Lage sind, eine Zellteilung und Interferon-γ-Produktion
in T-Zellen zu induzieren, die von einem M. tuberculosis-immunem
Individuum abgeleitet sind.
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VERGLEICHSBEISPIEL 4
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REINIGUNG
UND CHARAKTERISIERUNG EINES POLYPEPTIDS AUS TUBERCULIN GEREINIGTEM PROTEIN-DERIVAT
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Ein
M. tuberculosis-Polypeptid wurde aus Tuberculin gereinigtem Protein-Derivat
(PPD) wie folgt isoliert.
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PPD
wurde präpariert
wie publiziert, mit einigen Modifikationen (Seibert, F. et al.,
Tuberculin prified protein derivative. Preparation and analyses
of a large quantity for standard. The American Review of Tuberculosis
44: 9–25,
1941).
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Ein
M. tuberculosis-Rv-Stamm wurde für
6 Wochen in synthetischem Medium in Rollflaschen bei 37°C wachsen
gelassen. Die Flaschen, die das bakterielle Wachstum enthielten,
wurden dann in Wasserdampf für 3
Stunden auf 100°C
erhitzt. Die Kulturen wurden unter der Verwendung eines 0,22 μ Filters
steril filtriert, und die flüssige
Phase wurde unter der Verwendung einer 3 Kd Ausschlußmembran
konzentriert. Die Proteine wurden einmal mit 50% Ammoniumsulfatlösung und
achtmal mit 25% Ammoniumsulfatlösung
ausgefällt.
Die erhaltenen Proteine (PPD) wurden durch Umkehrphase-Liquid-Chromatographie
(RP-HPLC) unter der Verwendung einer C18-Säule (7,8 × 300 mm; Waters, Milford,
MA) in einem Biocad HPLC-System (Perseptive Biosystems, Framingham,
MA) fraktioniert. Die Fraktionen wurden von der Säule mit
einem linearen Gradienten von 0–100%
Puffer (0,1% TFA in Acetonitril) eluiert. Die Flußrate war
10 ml/Minute und wurde bei 214 nm und 280 nm verfolgt.
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Sechs
Fraktionen wurden gesammelt, getrocknet, in PBS suspendiert und
einzeln in M. tuberculosis-infizierten Meerschweinchen auf die Induktion
von Hypersensitivitäts-Reaktion
verzögerten
Typs (DTH) getestet. Von einer Fraktion wurde gefunden, daß sie eine
starke DTH-Reaktion
induziert, und diese wurde anschließend weiter durch RG-HPLC auf
einer Microbor-Vydac-Cl8-Säule
(Kat. Nr. 218TP5115) in einem Perkin Elmer/Applied Biosystems Division
Modell 172 HPLC fraktioniert. Fraktionen wurden mit einem linearen
Gradient von 5–100%
Puffer (0,05% TFA in Acetonitril) mit einer Flußrate von 80 μl/Minute
eluiert. Das Eluat wurde bei 215 nm verfolgt. Acht Fraktionen wurden
gesammelt und auf die Induktion von DTH in M. tuberculosis-infizierten
Meerschweinchen getestet. Von einer Fraktion wurde gefunden, daß sie eine
starke DTH von ungefähr
16 mm Verhärtung
induzierte. Die anderen Fraktionen induzierten keine nachweisbare
DTH. Die positive Fraktion wurde einer SDS-PAGE-Gelelektrophorese unterzogen und
gefunden, daß sie
eine einzelne Proteinbande von ungefähr 12 Kd Molekulargewicht enthielt.
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Dieses
Polypeptid, hier im folgenden als DPPD bezeichnet, wurde von dem
Aminoterminus unter der Verwendung eines Perkin Elmer/Applied Biosystems
Division Procis 492 Protein Sequencers wie oben beschrieben sequenziert,
und es wurde von ihm gefunden, daß es die in SEQ ID Nr. 129
gezeigte N-terminale Sequenz aufweist. Der Vergleich dieser Sequenz
mit bekannten Sequenzen in der Genbank wie oben beschrieben ergab
keine bekannten Homologien. Vier Cyanogenbromid-Fragmente von DPPD
wurden isoliert und es wurde von Ihnen gefunden, daß sie die
in SEQ ID Nrn. 130–133
gezeigten Sequenzen aufweisen.
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Die
Fähigkeit
des Antigens DPPD, menschliche PBMC zu stimulieren sich zu teilen
und IFN-γ zu produzieren,
wurde wie in Beispiel 1 beschrieben getestet. Wie in Tabelle 8 gezeigt,
wurde von DPPD gefunden, daß es
die Zellteilung stimuliert und eine Produktion von großen Mengen
von IFN-γ stimuliert,
mehr als die, die durch käuflich
erhältliches
DPPD hervorgerufen wird.
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TABELLE
8
ERGEBNISSE DER ZELLTEILUNGS- UND INTERFERON-γ-TESTS AUF
DPPD
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BEISPIEL 5
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SYNTHESE VON SYNTHETISCHEN
POLYPEPTIDEN
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Polypeptide
können
auf einem Millipor 9050-Peptid-Synthesizer unter der Verwendung
von FMOC-Chemie mit HPTU (O-Benzotriazol-N,N,N',N'-tetramethyluroniumhexafluorphosphat)-Aktivierung
synthetisiert werden. Eine Gly-Cys-Gly-Sequenz kann an den Aminoterminus
des Peptids angebracht werden, um ein Verfahren der Konjugation
oder Markierung des Peptids zur Verfügung zu stellen. Das Abspalten
der Peptide von dem festen Träger
kann unter der Verwendung des folgenden Abspaltungsgemisches durchgeführt werden:
Trifluoressigsäure
: Ethandithiol : Thioanisol : Wasser : Phenol (40 : 1 : 2 : 2 :
3). Nach Abspalten für 2
Stunden können
die Peptide in kaltem Methyl-t-butylether gefällt werden. Die Peptidpellets
können
dann in Wasser gelöst
werden, das 0,1% Trifluressigsäure
(TFA) enthält
und vor der Reinigung durch C18-Reverse-Phase-HPLC lyophilisiert
werden. Ein Gradient von 0%–60%
Acetonitril (enthaltend 0,1% TFA) in Wasser (enthaltend 0,1% TFA)
kann dazu verwendet werden, um die Peptide zu eluieren. Im Anschluß an die
Lyophilisierung der reinen Fraktionen können die Peptide unter der
Verwendung von Elektrospray-Massenspektrometrie
und durch Aminosäureanalyse
charakterisiert werden.
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