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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Anzahl von immunologisch
aktiven, neuen Polypeptidefragmenten, die von dem CFP7-Antigen des
Mycobacterium tuberculosis, Vaccinen und anderen immunologischen
Zusammensetzungen abgeleitet sind, die Fragmente, wie immunogene
Komponenten, enthalten, sowie Verfahren zur Herstellung und Verwendung
von Polypeptiden. Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf neue
Nukleinsäurefragmente,
die vom CFP7-Antigen des M. tuberculosis abgeleitet sind, die bei
der Zubereitung der Polypeptidfragemente der Erfindung oder bei
der Diagnose einer Infektion mit M. tuberculosis nützlich sind.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Menschliche
Tuberkulose (nachstehend bezeichnet als „TB"), die von Mycobacterium tuberculosis verursacht
wird, ist ein ernsthaftes globales gesundheitliches Problem, das
nach Aussage der WHO für
ungefähr
3 Millionen Todesfälle
jährlich
verantwortlich ist. Das weltweite Vorkommen von neuen TB-Fällen ist in den letzten zehn
Jahren progressiv gesunken, doch dieser Trend hat sich in den letzten
Jahren aufgrund des Vorkommens von AIDS und des Auftretens von gegen
Multimedikamente resistenten Stämmen
von M. tuberculosis deutlich geändert.
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Die
einzige gegenwärtig
für den
klinischen Einsatz verfügbare
Vaccine ist BDG, eine Vaccine, deren Wirksamkeit weiterhin Anlass
zu Kontroversen gibt. BCG induziert allgemein einen hohen Grad an
erworbener Resistenz in Tiermodellen von TB, mehrere menschliche
Versuche in Entwicklungsländern
haben jedoch den Nachweis eines signifikanten Schutzes nicht erbracht.
BCG ist insbesondere von der FDA nicht für eine Verwendung in den Vereinigten
Staaten zugelassen.
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Dadurch
wird die Entwicklung einer neuen und verbesserten Vaccine gegen
TB zu einer dringenden Angelegenheit, der von der WHO eine sehr
hohe Priorität
eingeräumt
wurde. Es wurden viele Versuche zur Definition von schützenden
mycobakteriellen Substanzen unternommen, und zwischen 1950 und 1970
haben mehrere Forscher über
eine steigende Resistenz nach experimentellen Impfungen berichtet.
Der Nachweis einer spezifischen langfristigen schützenden
immunologischen Reaktion mit der BCG-Potenz wurde jedoch durch die
Verabreichung von löslichen
Proteinen oder Zellwandfragmenten noch nicht erreicht, obwohl derzeitig
Fortschritte basierend auf Polypeptiden erzielt wurden, die von
Kurzzeitkulturfiltraten abgeleitet wurden, siehe nachstehende Diskussion.
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Die
Immunität
gegen M. tuberculosis wird durch drei Grundmerkmale gekennzeichnet;
i) Lebende Bazillen induzieren effizient eine schützende immunologische
Reaktion im Gegensatz zu abgetöteten
Zubereitungen; ii) Spezifisch sensibilisierte T-Lymphozyten vermitteln
diesen Schutz; iii) Das wichtigste Vermittlungsmolekül scheint
Interferon-Gamma (INF-γ)
zu sein.
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Ein
Kurzzeitkulturfiltrat (ST-CF) ist eine komplexe Mischung von Proteinen,
die während
des ersten Tages des Wachstums in einem flüssigen Medium von M. tuberculosis
freigesetzt werden (Andersen et al., 1991). Kulturfiltrate wurden
vorgeschlagen, um schützende
Antigene vorzuhalten, die vom Wirt in der ersten Phase der TB-Infektion
erkannt werden (Andersen et al. 1991, Orme et al. 1993). Jüngere Daten
aus mehreren Labors haben gezeigt, dass experimentelle Teileinheitsvaccinen,
die auf Kulturfiltratantigenen basieren, ein höheres Niveau der erworbenen
Resistenz gegen TB bieten können
(Pal und Horwitz, 1992; Roberts et al., 1995; Andersen, 1994; Lindblad
et al., 1997). Kulturfiltrate sind jedoch komplexe Proteinmischungen
und bis heute sind sehr begrenzte Angaben über die Moleküle verfügbar, die
für diese
schützende
immunologische Reaktion verantwortlich sind. In dieser Hinsicht
wurden nur zwei Kulturfiltrate beschrieben, die in die schützende Immunität involviert
sind, und zwar das Antigen niedriger Masse ESAT-6 (Andersen et al.,
1995 und
EP-A-0 706
571 ) und das Molekül
31 kDa Ag85B (
EP-0 432 203 ).
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Daher
besteht ein Bedarf nach der Feststellung von weiteren Antigenen,
die in die Induktion einer schützenden
Immunität
gegen TB involviert sind, um letztendlich eine wirkungsvolle Teileinheitsvaccine
herzustellen.
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WO97709428 (Corixa Corp.)
vom 13. März
1997 und
WO97/09429 (Corixa
Corp.) vom 13. März
legen beide Nukleinsäuresequenzen
und ihre entsprechenden Polypeptide offen, u. a. ESAT6, das von
Mycobacterium tuberculosis abgeleitet wurde, sowie deren Verwendung
zur Immunisierung und Diagnose von M-Tuberkuloseinfektionen. Die Polypeptide
der vorliegenden Erfindung weisen eine allgemeine Sequenzidentität von 29,2%
mit dem Polypeptid ESAT6 auf. Die höchste Sequenzidentität, und zwar
71,4%, wurde in einer Überlappung
von 7 Aminosäuren
festgestellt.
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GEGENSTAND DER ERFINDUNG
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Ein
Gegenstand der Erfindung ist es, neue Antigene zu bieten, die als
Komponenten in einer Teileinheitsvaccine gegen TB nützlich sind
oder die als Komponenten in diagnostischen Zusammensetzungen für die Feststellung
von Infektionen mit Mycobakterien, insbesondere virulenz-assoziierten
Mycobakterien, nützlich sind.
Die neuen Antigene können
ebenfalls wichtige Medikamentenziele sein.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung basiert i.a. auf der Feststellung und Charakterisierung
einer Reihe von zuvor nicht charakterisierten Kulturfiltratantigenen
von M. tuberculosis. In Tiermodellen fokussieren eine Immunität vermittelnde
T-Zellen vornehmlich auf Antigene in den Regionen 6–12 und
17–30
kDa des STCF. In der vorliegenden Erfindung wurde ein Antigen in
der Region mit niedrigem Molekulargewicht (CFP7) festgestellt.
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Das
kodierende Gen für
das Antigen wurde bestimmt, die Verteilung des Antigens in verschiedenen mycobakteriellen
Stämmen
untersucht und die biologische Aktivität des Produkts gekennzeichnet.
Das Antigen weist ein Potenzial für Vaccinezwecke sowie für diagnostische
Zwecke auf, da das Antigen durch Verstoffwechselung von Mycobakterien
sekretiert wird.
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Die
folgende Tabelle listet das Antigen der Erfindung durch den hierin
verwendeten Namen sowie durch Bezugnahme auf die relevanten SEQ
ID Nummern der vollständigen
Aminosäuresequenz
und der Sequenz der das Antigen kodierenden DNA auf:
Antigen | N-Terminal-Sequenz | Nukleotidsequenz | Aminosäuresequenz |
| SEQ
ID Nr: | SEQ
ID Nr: | SEQ
ID Nr: |
CFP7 | | 1 | 2 |
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Es
ist nach dem Stand der Technik bekannt, dass T-Zellen-Epitope für das Auslösen der
erworbenen Immunität
gegen TB verantwortlich sind, wogegen B-Zellen-Epitope ohne einen signifikanten
Einfluss auf die erworbene Immunität und das Erkennen von Mycobakterien
in vivo sind. Da solche T-Zellen-Epitope linear sind und dafür bekannt
sind, eine minimale Länge
von 6 Aminosäureresten aufzuweisen,
betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere die Feststellung
und Verwendung von solchen T-Zellen-Epitopen.
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Daher
bezieht sich die Erfindung in ihrem weitesten Aspekt auf ein im
Wesentlichen reines Polypeptidfragment, das
- a)
eine Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID NR: 2 gezeigt, umfasst
- b) eine Teilsequenz des in a) definierten Polypeptidfragments
umfasst, das eine Länge
von mindestens 12 Aminosäureresten
hat, wobei die Teilsequenz mit dem in a) definierten Polypeptid
immunologisch äquivalent
ist hinsichtlich der Flexibilität,
eine schützende
immunologische Abwehrreaktion gegen Infektionen mit Mycobakterien,
die zum Tuberkulosekomplex gehören,
hervorzurufen, oder hinsichtlich der Fähigkeit, eine diagnostische
signifikante immunologische Abwehrreaktion auszulösen, die
vorhergehende oder anhaltende Sensibilisierungen mit Antigenen angibt,
die aus Mycobakterien, die zum Tuberkulosekomplex gehören, abgeleitet
sind, oder
- c) eine Aminosäuresequenz
umfasst, die eine Sequenzidentität
zu dem in a) definierten Polypeptid oder der in b) definierten Teilsequenz
von mindestens 80% hat und gleichzeitig mit dem in a) definierten
Polypeptid immunologisch äquivalent
ist hinsichtlich der Fähigkeit,
eine schützende
immunologische Abwehrreaktion gegen Infektionen mit Mycobakterien,
die zum Tuberkulosekomplex gehören,
hervorzurufen, oder hinsichtlich der Fähigkeit, eine diagnostisch
signifikante immunologische Abwehrreaktion auszulösen, die
vorhergehende oder anhaltende Sensibilisierung mit Antigenen angibt,
die aus Mycobakterien, die zum Tuberkulosekomplex gehören, abgeleitet
sind,
wobei das Präparat
höchstens
5 Gewichtsprozent eines anderen Polypeptidmaterials enthält, mit
dem das Polypeptidfragment ursprünglich
verknüpft
ist, mit der Maßgabe,
dass, wenn das Polypeptidfragment aus der Aminosäuresequenz 1–96 mit
de SEQ ID Nr.: 2 besteht, das Polypeptidfragment frei von irgendeinem anderen
Antigen aus Bakterien, die zum Tuberkulose-komplex gehören, ist.
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Weitere
Teile der Erfindung beziehen sich auf DNA-Fragmente, die ein Polypeptid
mit den obigen Definitionen sowie DNA-Fragmente kodieren, die für die Bestimmung
des Vorhandenseins von solche Polypeptide kodierender DNA nützlich sind.
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DETAILLIERTE OFFENLEGUNG DER
ERFINDUNG
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In
der vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen bezeichnet der Begriff „Polypeptidfragment" sowohl kurze Peptide
mit einer Länge
von mindestens zwei Aminosäureresten
und mindestens 10 Aminosäureresten,
Oligopeptide (11-100
Aminosäurereste)
und längere
Peptide (die übliche
Auslegung von „Polypeptid, d.
h. mehr als 100 Aminosäurereste
in der Länge)
sowie Proteine (wobei die funktionale Einheit mindestens ein Peptid,
Oligopeptid oder Polypeptid umfasst, das chemisch modifiziert werden
kann, indem es glycosyliert, lipidisiert ist oder es prothetische
Gruppen umfasst). Die Definition von Polypeptiden umfasst ebenfalls
ursprüngliche
Formen von Peptiden/Proteinen in Mycobakterien sowie rekombinante
Proteine oder Peptide in jedem Typ von Vektorexpressionen, die jede
Art von Wirt transformieren, sowie chemisch synthetisierte Peptide.
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In
dem vorliegenden Kontext bedeutet der Begriff „im Wesentlichen reines Polypeptidfragment" eine Polypeptidzubereitung,
die höchstens
5 Gewichtsprozent eines anderen Polypeptidmaterials enthält, mit
dem es ursprünglich
verknüpft
ist (niedrigere Prozentsätze
des anderen Polypeptidmaterials werden bevorzugt, z. B. höchstens
4%, höchsten
3%, höchstens
2%, höchstens
1% und höchstens ½%). Es
wird bevorzugt, dass das im Wesentlichen reine Polypeptid mindestens
zu 96% rein ist, d. h., dass das Polypeptid mindestens 96 Gewichtsprozent
des gesamten, in der Zubereitung vorhandenen Polypeptidmaterials
ausmacht, und höhere Prozentsätze werden
bevorzugt, wie z. B. mindestens 97%, mindestens 98%, mindestens
99%, mindestens 99,25%, mindestens 99,5% und mindestens 99,75%.
Es wird insbesondere bevorzugt, dass sich das Polypeptidfragment
in einer „im
Wesentlichen reinen Form" befindet,
d. h., dass das Polypeptidfragment im Wesentlichen frei ist von
jeglichen anderen Antigenen, mit denen es ursprünglich verknüpft ist,
d. h. frei von jeglichen anderen Antigenen von Bakterien, die zum
Tuberkulosekomplex gehören.
Dies kann durch Zubereitung des Polypeptidfragments mittels rekombinanter
Verfahren in einer nicht mycobakteriellen Wirtszelle, wie nachstehend
in weiteren Einzelheiten beschrieben werden wird, oder durch Synthetisieren
des Polypeptidfragments durch bekannte Verfahren einer Peptidsynthese
in fester oder flüssiger
Phase, z. B. durch das von Merrifield beschriebene Verfahren oder
Variationen davon erreicht werden.
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Der
Begriff „Teilsequenz" bezeichnet bei seiner
Verwendung in Verbindung mit einem Polypeptid der Erfindung mit
einer SEQ ID NR. 2 jegliche kontinuierliche Strecke von mindestens
12 Aminosäureresten,
die aus dem von M. tuberculosis abgeleiteten Polypeptid in SEQ ID
NO: 2 entnommen ist und damit immunologisch in Bezug auf die Fähigkeit
identisch sind, eine erhöhte
Resistenz gegen Infektionen mit Bakterien zu verleihen, die zum
Tuberkulosekomplex gehören.
Damit ist ebenfalls ein Polypeptid aus unterschiedlichen Quellen
inbegriffen, wie z. B. andere Bakterien oder sogar eukaryotische
Zellen.
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Unter
Bezugnahme auf ein „immunologisch äquivalentes" Polypeptid wird
hierin verstanden, dass das Polypeptid, wenn es in einer Vaccine
oder einem diagnostischen Mittel formuliert ist (d. h. zusammen
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Vehikel oder wahlweise einem Adjuvans) wird
- I)
bei der Verabreichung (entweder allein oder als ein immunologisch
aktiver Bestandteil zusammen mit anderen Antigenen) eine erworbene
erhöhte
spezifische Resistenz in einer Maus und/oder in einem Meerschweinchen
und/oder in einem Primaten, wie z. B. einem Menschen gegen Infektionen
mit Bakterien, die zum Tuberkulosekomplex gehören, verleihen, die mindestens
20% der erworbenen erhöhten
Resistenz beträgt,
die durch das Mycobacterium bovis BCG verliehen wird, und ebenfalls
mindestens 20% der erworbenen erhöhten Resistenz, die durch das
Eltern-Polypeptid mit der SEQ ID NR. 2 verliehen wird (wobei das genannte
Eltern-Polypeptid im Wesentlichen denselben relativen Standort und
dasselbe Muster in einem 2DE-egl aufweist, das als das 2DE-Gel zubereitet
wird, das in 6 gezeigt wird, siehe
Beispiele), wobei die erworbene erhöhte Resistenz durch die beobachtete
Reduktion bei mycobakteriellen Zählungen
in der Milz, der Lunge oder anderen Organhomogenaten bewertet wird,
die von der Maus oder Meerschweinchen isoliert werden, die eine
Challenge-Infektion mit einem virulenten Stamm von M. tuberculosis
erhalten, oder in einem Primaten, wie z. B. einem Menschen, durch
die Bestimmung des Schutzes vor der Entwicklung einer klinischen
Tuberkulose in einer geimpften Gruppe gegenüber den Beobachtungen in einer
Kontrollgruppe bewertet wird, die ein Placebo oder BCG erhält (die
erhöhte
Resistenz ist bevorzugt höher
und entspricht mindestens 50% der schützenden immunologischen Reaktion,
die von M. bovis BCG ausgelöst wird,
wie z. B. mindestens 60% oder sogar höher, stärker bevorzugt bis mindestens
80% der schützenden immunologischen
Reaktion, die von M. bovis BCG ausgelöst wird, wie z. B. mindestens
90%: in einigen Fallen wird davon ausgegangen, dass die erhöhte Resistenz
die Resistenz ablöst,
die von M. bovis BCG verliehen wird, und daher wird bevorzugt, dass
die Resistenz mindestens 100% beträgt, wie z. B. mindestens 110%
der genannten erhöhten
Resistenz); und/oder
- II) eine diagnostisch signifikante immunologische Reaktion in
einem Säugetier
auslösen,
die eine vorherige oder anhaltende Sensibilisierung mit Antigenen
anzeigt, die von zum Tuberkulosekomplex gehörenden Mycobakterien abgeleitet
ist; diese diagnostisch signifikante Abwehrreaktion kann in der
Form einer hypersensiblen signifikanten Abwehrreaktion vom verzögerten Typ
sein, z. B. von einem Hauttest bestimmt sein oder kann in Form einer
IFN-γ-Freisetzung,
die in einer IFN-γ-Versuchsreihe
bestimmt wird, sein, wie nachstehend in Einzelheiten beschrieben.
Eine diagnostisch signifikante Reaktion in einer Hauttest-Konfiguration wird
eine Reaktion sein, die eine Hautreaktion auslöst, die mindestens einen Durchmesser
von 5 mm und mindestens 65% (bevorzugt mindestens 75%, wie z. B.
mindestens 85%) der Hautreaktion (bewertet als der Hautreaktionsdurchmesser)
aufweist, die durch das Eltern-Polypeptid mit der SEQ ID NR. 2 ausgelöst wird.
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Die
Fähigkeit
des Polypeptidfragments, eine erhöhte Immunität zu verleihen, kann damit
durch die Messung in einem Versuchstier, wie z. B. einer Maus oder
einem Meerschweinchen, der Reduktion in der mycobakteriellen Zählung von
der Milz, der Lunge oder anderen Organhomogenaten, die aus dem Versuchstier isoliert
wurden, die eine Challenge-Infektion mit einem virulenten Mycobakterienstamm
erhalten haben, die zum Tuberkulosestamm gehören, nachdem sie zuvor mit
dem Polypeptid immunisiert wurden, im Vergleich zu den mycobakteriellen
Zählungen
in einer Kontrollgruppe von Versuchstieren, die mit demselben virulenten Stamm
infiziert wurden, wobei die Versuchstiere nicht zuvor gegen Tuberkulose
immunisiert wurden, bewertet werden. Der Vergleich der mykobakteriellen
Zählungen
kann mit mycobakteriellen Zählungen
aus einer Gruppe von Versuchstieren durchgeführt werden, die eine Challenge-Infektion
mit demselben virulenten Stamm erhalten, nachdem sie mit Mycobacterium
bovis BCG immunisiert worden sind.
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Die
mycobakteriellen Zählungen
bei den mit einem Polypeptidfragment gemäß der vorliegenden Erfindung
immunisierten Versuchstiere müssen
mindestens die 5-fache Zählung
in Mäusen
oder Meerschweinchen aufweisen, die mit Mycobacterium bovis BCG
immunisiert wurden, wie z. B. höchstens
die 3-fache Zählung, und
bevorzugt höchstens
die 2-fache Zählung.
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Eine
relevantere Bewertung der Fähigkeit
des Polypeptidfragments der Erfindung, eine erhöhte Resistenz zu verleihen,
ist der Vergleich des Vorkommens von klinischen Tuberkulosefällen in
zwei Gruppen von Individuen (z. B. Menschen oder andere Primaten),
wobei eine Gruppe eine wie hierin beschriebene Vaccine erhält, die
ein Antigen der Erfindung enthält,
und die andere Gruppe entweder ein Placebo oder eine andere bekannte
TB-Vaccine (z. B. BCG) erhält.
In einer derartigen Konfiguration sollte das Antigen eine schützende Immunität auslösen, die
signifikant höher
ist als die, die durch die Verabreichung von Placebos geboten wird (gemäß Bestimmung
durch dem Fachmann bekannte statistische Verfahren).
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Der „Tuberkulosekomplex" hat seine übliche Bedeutung,
d. h. der Mycobakterienkomplex, der TB verursacht, und zwar Mycobacterium
tuberculosis, Mycobacterium bovis, Mycobacterium bovis BCG und Mycobacterium
africanum.
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In
dem vorliegenden Kontext steht der Begriff „verstoffwechselnde Mycobakterien" für lebende
Mycobakterien, die sich logarithmisch vermehren und Polypeptide
in das Kulturmedium freigeben, in dem sie kultiviert werden.
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Der
Begriff „Sequenzidentität" zeigt eine quantitative
Messung des Grads der Homologie zwischen zwei Aminosäuresequenzen
oder zwischen zwei Nukleinsäuresequenzen
gleicher Länge
an: Die Sequenzidentität
kann folgendermaßen
berechnet werden
, in der
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Ndif die gesamte Anzahl von nicht identischen
Resten in zwei Sequenzen ist, wenn sie aufgereiht werden, und in
der Nref die Anzahl der Reste in einer der
Sequenzen ist. Daher wird die Sequenz AGTCAGTC eine Sequenzidentität von 75%
mit der Sequenz AATCAATC (Ndif = 2 und Nref = 8) haben.
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Die
Sequenzidentität
wird hier verwendet, um den Grad der Identität zwischen der Aminosäuresequenz
eines bestimmten Polypeptids und der Aminosäuresequenz darzustellen, die
in SEQ ID NR. 2 gezeigt wird. Die Aminosäuresequenz, die mit der Aminosäuresequenz
zu vergleichen ist, die in SEQ ID NR. 2 gezeigt wird, kann von einer
DNA-Sequenz abgeleitet werden, die z. B. durch Hybridisieren gemäß nachstehender Definition
erhalten wird, oder durch konventionelle Verfahren zur Aminosäuresequenzierung
erhalten werden kann. Die Sequenzidentität wird bevorzugt auf der Aminosäuresequenz
eines reifen Polypeptids bestimmt, d. h. ohne Berücksichtigung
irgendeiner Führungssequenz.
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Wie
aus der obigen Offenlegung hervorgeht, sind Polypeptide, die nicht
mit dem Polypeptid identisch sind, das sie SEQ ID NR. 2 aufweist,
in der vorliegenden Erfindung inbegriffen. Die Erfindung lässt geringfügige Variationen
zu, die keine negativen Auswirkungen auf die Immunogenität der Eltern-Sequenzen
haben und die interessante und nützliche
neue bindende Eigenschaften oder biologische Funktionen und Immunogenitäten, usw.
ergeben können.
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Jedes
Polypeptidfragment kann damit durch spezifische Aminosäure- und
Nukleinsäuresequenzen gekennzeichnet
sein. Es versteht sich von selbst, dass solche Sequenzen analoge
und Varianten beinhalten, die durch rekombinante Verfahren produziert
werden, in denen solche Nukleinsäure-
und Polypeptidsequenzen durch Substitution, Einfügen, Hinzufügen und/oder Entfernen einer
oder mehrerer Nukleotide in den genannten Nukleinsäuresequenzen
modifiziert worden sind, um die Substitution, das Einfügen, das
Hinzufügen oder
das Entfernen eines oder mehrerer Aminosäurereste(s) in dem rekombinanten
Polypeptid zu veranlassen. Wenn im Folgenden der Begriff DNA verwendet
wird, versteht es sich von selbst, dass bei der Anzahl von Zwecken,
bei denen die DNA durch die RNA substituiert werden kann, der Begriff
DNA als RNA-Ausführungsformen
einschließend
verstanden werden soll, die für
den Fachmann offensichtlich sind. Für den Zweck der Hybridisierung
kann die PNA anstelle der DNA verwendet werden, da sich herausgestellt
hat, dass die PNA ein sehr dynamisches Hybridisierungsprofil aufweist
(Die PNA wird in Nielsen PE et al., 1991, Science 254: 1497–1500 beschrieben).
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Sowohl
bei immunodiagnostischen als auch bei Vaccinezubereitungen ist es
häufig
möglich
und praktisch, Antigene von Segmenten eines bekannten immunogenen
Proteins oder Polypeptids herzustellen. Bestimmte epitopische Regionen
können
zur Herstellung von Reaktionen verwendet werden, die ähnlich wie
die sind, die vom gesamten antigenen Polypeptid produziert werden.
Potenzielle Antigene oder immunogene Regionen können durch irgendeine aus einer
Reihe von Ansätzen
festgestellt werden, wie z. B. Jameson-Wolf oder die Antigenanalyse
Kyte-Doolittle oder die Hydrophobizitätsanalyse Hopp and Woods (1981)
(siehe z. B. Jameson and Wolf, 1988; Kyte and Doolittle, 1982; oder
das
US-Patent Nr. 4,554,101 ).
Die Hydrophobizitätsanalyse
ordnet jedem Aminosäurerest
durchschnittliche Hydrophilitätswerte
zu, von diesen Werten aus können
durchschnitt-liche Hydrophilitätswerte
berechnet werden und die Regionen der größten Hydrophilität können bestimmt
werden. Unter Verwendung einer oder mehrerer dieser Verfahren können Regionen
der vorbestimmten Antigenität
von den Aminosäuresequenzen
abgeleitet werden, die den Polypeptiden der Erfindung zugeordnet
werden.
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Um
relevante T-Zellen-Epitope zu identifizieren, die während einer
Abwehrreaktion erkannt werden, ist es alternativ ebenfalls möglich, ein
Verfahren der „rohen
Gewalt" anzuwenden:
da die T-Zellen-Epitope linear sind, wird die Entfernung von Mutanten
der Polypeptide mit der SEQ ID NR. 2, wenn sie systematisch konstruiert
ist, aufdecken, welche Regionen der Polypeptide bei einer immunologischen
Erkennung wesentlich sind, z. B. durch Unterziehung dieser Entfernungs-Mutanten
der hierin beschriebenen IFN-γ-Versuchsreihe.
Ein weiteres Verfahren verwendet überlappende Oligomere (bevorzugterweise
synthetische mit einer Länge
von z. B. 20 Aminosäureresten),
die von dem Polypeptid abgeleitet sind, das die SEQ ID NR. 2 aufweist.
Einige davon werden in der IFN-γ-Versuchsreihe eine
positive Reaktion zeigen, während
andere dies nicht tun werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Polypeptidfragment der Erfindung ein Epitop
für eine
T-Hilfszelle.
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Obwohl
sich herausgestellt hat, dass die Mindestlänge eines T-Zellenepitops mindestens
6 Aminosäuren
beträgt,
ist es normal, dass solche Epitope aus längeren Aminosäurenstrecken
gebildet werden. Daher wird es bevorzugt, dass das Polypeptidfragment
der Erfindung eine Länge
von mindestens 12 Aminosäureresten
aufweist.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das Polypeptidfragment der Erfindung frei von Signalsequenzen;
dies ist besonders interessant, wenn das Polypeptidfragment synthetisch
produziert wird, doch selbst wenn die Polypeptidfragmente rekombinant
produziert werden, ist es normalerweise akzeptabel, dass sie nicht
durch die Wirtszelle zu dem Periplasma oder dem extrazellulären Raum
exportiert werden; die Polypeptidfragmente können durch herkömmliche
Verfahren (siehe nachstehende Diskussion) nach dem Aufschluß der Wirtszellen
vom Zytoplasma gewonnen werden, und wenn es notwendig ist, die Polypeptidfragmente
umzufalten, können
allgemeine Umfaltverfahren eingesetzt werden, siehe z. B. die Offenlegung
in
WO 94/18227 , in dem
ein derartiges allgemeines anwendbares Umverfahren beschrieben wird.
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Ein
geeignetes Assay für
die potenzielle Nützlichkeit
eines bestimmten, von der SEQ ID NR. 2 abgeleiteten Polypeptidfragments
ist die Bewertung der Fähigkeit
des Polypeptidfragments zur Durchführung einer IFN-γ-Freisetzung
von geprägten
Memory-T-Lymphozyten. Polypeptidfragement, die diese Fähigkeit
haben, sind erfindungsgemäß besonders
interessante Ausführungsformen
der Erfindung: Es wird in Erwägung
gezogen, dass Polypeptidfragmente, die die Abwehrreaktion der T-Lymphozyten
kurz nach dem Eintreten der Infektion stimulieren, bei der Kontrolle
der Mycobaktieren, die die Infektion verursachen, bevor es den Mycobakterien
gelungen ist, sich bis zu einer Anzahl an Bakterien zu vermehren,
die zu einer fulminanten Infektion führen, wichtig sind.
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Damit
ist eine wichtige Ausführungsform
der Erfindung ein oben definiertes Polypeptidfragment, das
- 1) eine Freisetzung von IFN-γ aus geprägten Memory-T-Lymphozyten
induziert, die aus einer Maus, innerhalb von 2 Wochen einer ersten
Infektion oder innerhalb von 4 Tagen, nachdem die Maus mit Mycobakterien,
die zum Tuberkulosekomplex gehören,
Re-challenge-infiziert worden war, entnommen worden sind, wobei
die Induktion durch den Zusatz des Polypeptids zu einer Suspension,
die etwa 200.000 Milzzellen pro ml umfasst, durchgeführt wird,
der Zusatz des Polypeptids zu einer Konzentration von 1–4 μg Polypeptid
pro ml Suspension führt,
die Freisetzung von IFN-γ durch
Bestimmung von IFN-γ im Überstand,
der 2 Tage nach Zusatz des Polypeptids zur Suspension geerntet wird,
bewertbar ist, und/oder
- 2) eine Freisetzung von IFN-γ von
mindestens 300 pg/ml über
dem Hintergrundwert von ungefähr 1.000.000
menschlichen PBMC (peripheren Blut-Mononuklearzellen) pro ml induziert,
die aus TB-Patienten in der ersten Infektionsphase oder aus gesunden,
mit BCG geimpften Spendern oder aus gesunden Kontakten mit TB-Patienten
isoliert worden sind, wobei die Induktion durch den Zusatz des Polypeptids
zu einer Suspension, die etwa 1.000.000 PBMC pro ml umfasst, wobei
der Zusatz des Polypeptids zu einer Konzentration von 1–4 μg Polypeptid
pro ml Suspension führt,
die Freisetzung von IFN-γ durch
Bestimmung von IFN-γ im Überstand,
der 2 Tage nach dem Zusatz des Polypeptids zur Suspension geerntet
wird, bewertbar ist, und/oder
- 3) eine IFN-γ-Freisetzung
von Rinder-PBMC induziert, das aus Tieren, die vorher mit Mycobakterien,
die zum Tuberkulosekomplex gehören,
sensibilisiert worden sind, wobei die Freisetzung mindestens zweimal die
Freisetzung, die bei Rinder-PBMC beobachtet wird, das aus Tieren,
die nicht vorher mit Mycobakterien, die zum Tuberkulosekomplex gehören, sensibilisiert
worden sind, abgeleitet sind.
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Die
IFN-γ-Freisetzung
vom Rinder-PBMC kann z. B. als der optische Dichte(OD)-Index über dem
Hintergrund in einem Standard-Zytokin ELISA gemessen werden und
sollte daher mindestens zwei sein, höhere Anzahlen, wie z. B. mindestens
3, 5, 8 und 10 werden jedoch bevorzugt.
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Die
Polypeptidfragmente der Erfindung umfassen bevorzugterweise eine
Aminosäuresequenz
von mindestens 12 Aminosäureresten
in einer Länge,
die eine höhere
Sequenzidentität
von mindestens 80 Prozent mit der SEQ ID NR. 2 hat. Ein bevorzugter
Mindestprozentsatz der Sequenzidentität beträgt mindestens 85%, mindestens
90%, mindestens 91%, mindestens 92%, mindestens 93%, mindestens
94%, mindestens 95%, mindestens 96%, mindestens 97%, mindestens
98%, mindestens 99% und mindestens 99,5%.
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Wie
oben erwähnt,
wird es normalerweise interessant sein, die Führungssequenzen von den Polypeptidfragmenten
der Erfindung wegzulassen. Durch die Produktion von Fusionspolypeptiden
können
jedoch höhere
Merkmale der Polypeptidfragmente der Erfindung erreicht werden.
z. B. sind Fusionspartner, die den Export des Polypeptids erleichtern,
wenn sie rekombinant produziert werden, Fusionspartner, die die
Reinigung des Polypeptids erleichtern, und Fusionspartner, die die
Immunogenität
des Polypeptidfragments der Erfindung verbessern, alles interessante
Möglichkeiten.
Daher bezieht sich die Erfindung ebenfalls auf ein Fusionspeptid,
das wenigstens ein Polypeptidfragment umfasst, das oben definiert
ist und wenigstens einen Fusionspartner. Der Fusionspartner kann,
um die Immunogenizität
zu verbessern, z. B. aus der Gruppe ausgewählt werden, die aus einem anderen
Polypeptidfragment gemäß obiger
Definition besteht (um damit die multiple Expression relevanter
Epitope zu erlauben) und ein anderes Polypeptid, das aus einer Bakterie
abgeleitet wurde, die zum Tuberkulosekomplex gehört, wie z. B. ESAT-6, MPB64,
MPT64 und MPB59 oder mindestens ein T-Zellenepitop irgendeines dieser
Antigene. Weitere, die Immunogenität verbessernde Polypeptide,
die als Fusionspartner dienen können,
sind T-Zellenepitopde (die z. B. von den Polypeptiden ESAT-6, MPB64,
MPT64 oder MPB59 abgeleitet wurden) oder andere immunogene Epitope,
die die Immunogenität
des Zielgenprodukts verbessern, z. B. Lymphokine, wie z. B. INF-γ, IL-2 und
IL-12. Um die Expression und/oder die Reinigung zu erleichtern,
kann der Reinigungspartner z. B. ein bakterielles Fimbrinenprotein
sein, z. B. die Pilus-Komponenten Pilin und papA; Protein A; das
ZZ-Peptid (ZZ-Fusionen werden von Pharmacia in Schweden vermarktet);
das Maltose bindende Protein; Gluthation S-Transferase; β-Galactosidase; oder
Poly-Histidin.
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Weitere
interessante Fusionspartner sind Polypeptide, die lipidisiert sind
und dadurch bewirken, dass das immunogene Polypeptid dem Immunsystem
auf eine geeignete Weise präsentiert
wird. Diese Wirkung ist z. B. von Impfstoffen bekannt, die auf dem
Polypeptid Borrelia burgdorferi OspA basieren, bei dem der lipidisierte
Membrananker im Polypeptid dem Polypeptid eine selbst-zuführende Wirkung
verleiht (das ursprünglich lipidisiert
ist), wenn es von Zellen isoliert wird, die dies produzieren. Im
Gegensatz dazu ist das Polypeptid OspA immunologisch relativ ruhig,
wenn es ohne den Lipidationsanker produziert wird.
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Ein
weiterer Teil der Erfindung bezieht sich auf ein Nukleinsäurefragment
in isolierter Form, das
eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die ein
Polypeptid oder ein Fusions-Polypeptid
gemäß obiger
Definition kodiert oder eine dazu komplementäre Nukleinsäuresequenz umfasst.
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Es
wird bevorzugt, dass das Nukleinsäurefragment ein DNA-Fragment
ist.
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Solch
ein Fragment kann problemlos zubereitet werden, z. B. durch direktes
Synthetisieren des Fragments durch chemische Mittel, durch Anwendung
einer Nukleinsäurereproduktionstechnologie,
wie z. B. der PCR-Technologie des
US
Patents 4,603,102 , oder durch Einführen ausgewählter Sequenzen in rekombinante Vektoren
für die
rekombinante Produktion.
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Es
ist bekannt, dass dieselbe Aminosäure durch verschiedene Kodons
kodiert werden kann, wobei der Kodoneinsatz u. a. mit der Präferenz der
fraglichen Organismen verbunden ist, die die Nukleinsequenz exprimieren.
Somit kann mindestens ein Nukleotid oder Kodon eines Nukleinsäurefragments
der Erfindung durch andere ausgetauscht werden, was, wenn sie exprimiert
werden, zu einem Polypeptid führt,
das mit dem Polypeptid identisch oder im Wesentlichen identisch
ist, das durch das fragliche Nukleinsäurefragment kodiert wird. Damit
erlaubt die Erfindung Variationen in der Sequenz, wie z. B. die
Substitution, das Einfügen
(unter Einschluss von Intronen), das Hinzufügen, das Entfernen und Umlagerung
eines oder mehrerer Nukleotide, wobei diese Variationen keinerlei
wesentliche Auswirkung auf das Polypeptid haben, das durch das Nukleinsäurefragment
oder eine Teilsequenz davon kodiert wird. Der Begriff „Substitution" soll das Ersetzen
eines oder mehrerer Nukleotid(e) in der vollständigen Nukleotidsequenz mit
einem oder mehreren unterschiedlichen Nukleotiden bedeuten, „Hinzufügen" wird als das Hinzufügen von
einem oder mehreren Nukleotid(en) an einem Ende der vollständigen Nukleotidsequenz
verstanden, „Einfügen" soll das Einführen eines
oder mehrerer Nukleotid(e) innerhalb der vollständigen Nukleotidsequenz bedeuten, „Entfernen" soll angeben, dass
ein oder mehrere Nukleotid(e) aus der vollständigen Nukleotidsequenz entweder
an einem Ende der Sequenz oder an jedem geeigneten Punkt darin entfernt
worden ist/sind und „Umlagerung" soll bedeuten, dass
zwei oder mehrere Nukleotidreste gegeneinander ausgetauscht worden
sind.
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Die
zu modifizierende Nukleotidsequenz kann cDNA- oder genomischen Ursprungs
sein, wie oben besprochen, kann jedoch auch syntetischen Ursprungs
sein. Darüber
hinaus kann die Sequenz ausgemischten cDNA- und genomischen, ausgemischten
cDNA- und synthetischen oder genomischen und synthetischen Ursprungs
bestehen, wie oben besprochen. Die Sequenz kann modifiziert worden
sein, z. B. ortsspezifische (site-directed) Mutagenese, um zu dem
gewünschten
Nukleinsäurefragment
zu gelangen, das das gewünschte Polypeptid
kodiert. Die folgende Diskussion, die sich auf Modifikationen von
Nukleinsäuren
konzentriert, die das Polypeptid kodieren, müssen so verstanden werden,
dass sie ebenfalls solche Möglichkeiten
umfassen, sowie die Möglichkeit,
die Nukleinsäure
durch Ligation von zwei oder mehr DNA-Fragmenten aufzubauen, um das
gewünschte
Nukleinsäurefragment
zu erhalten, sowie Kombinationen der oben erwähnten Prinzipien.
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Die
Nukleidsequenz kann unter Verwendung einer geeigneten Technik modifiziert
werden, die zu der Produktion eines Nukleinsäurefragments führt, das
ein Polypeptid der Erfindung kodiert.
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Die
Modifizierung der Nukleotidsequenz, die die Aminosäuresequenz
des Polypeptids der Erfindung kodiert, sollte eine Sequenz sein,
die die immunologische Funktion des resultierenden Polypeptids nicht
beeinträchtigt.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zur Zubereitung von Varianten des hierin offen
gelegten Antigens ist die ortsspezifische Mutagenese. Diese Technik
ist bei der Zubereitung von individuellen Peptiden oder biologisch funktionalen äquivalenten
Proteinen oder Peptiden nützlich,
die durch spezifische Mutagenese der zugrunde liegenden Nukleinsäure von
Antigensequenzen abgeleitet wurden. Die Technik sieht weiterhin
eine problemlose Fähigkeit
zur Zubereitung und zum Testen von Sequenzvarianten vor, z. B. durch
Integrieren von einer oder mehrerer der obigen Überlegungen, durch Einführen einer
oder mehrerer Nukleidsequenz(en) in die Nukleinsäure. Die ortsspezifische Mutagenese
erlaubt die Produktion von Mutanten durch die Verwendung von spezifischen
Oligonukleotidsequenzen, die die Nukleotidsequenz der gewünschten
Mutation kodieren, sowie eine ausreichende Anzahl von benachbarten
Nukleotiden, um eine Primer-Sequenz ausreichender Größe und eine
Sequenzkomplexität
zu bieten, um einen stabilen Duplex auf beiden Seiten der Entfernungsverbindung zu
bilden, die durchquert wird. Im typischen Fall wird ein Primer von
ungefähr
17 bis 25 Nukleotiden in der Länge
bevorzugt, mit ungefähr
5 bis 10 Resten auf beiden Seiten der Verbindung der veränderten
Sequenz.
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Im
Allgemeinen ist die Technik der ortsspezifischen Mutagenese nach
dem Stand der Technik bekannt, wie durch Veröffentlichungen (Adelman et
al., 1983) beispielhaft belegt ist. Es versteht sich von selbst,
dass die Technik im typischen Fall einen Phagen-Vektor verwendet,
der sowohl in einzelsträngiger
Form als auch in doppeltsträngiger
Form existiert. Zu den typischen Vektoren, die in der ortsspezifischen
Mutagenese nützlich sind,
gehören
Vektoren, wie z. B. der Phage M12 (Messing et al., 1981). Diese
Phagen sind problemlos im Handel erhältlich, und ihre Verwendung
ist dem Fachmann allgemein bekannt.
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Im
Allgemeinen wird die ortsspezifische Mutagenese gemäß dieser
Erfindung durchgeführt,
indem erst ein einzelsträngiger
Vektor erhalten wird, der innerhalb seiner Sequenz eine Nukleinsäuresequenz
beinhaltet, die die Polypeptide der Erfindung kodiert. Es wird ein
Oligonukleotidprimer zubereitet, der die gewünschte mutierte Sequenz trägt, und
zwar im Allgemeinen synthetisch, z. B. durch das Verfahren von Crea
et al. (1978). Dieser Primer wird dann mit dem einzelsträngigen Vektor
vergütet
und DNA-polymerisierenden Enzymen unterzogen, wie z. B. einem E.
coli Polymerase I Klenow-Fragment, um die Synthese des die Mutation
tragenden Strangs zu vervollständigen.
Damit wird ein Heteroduplex gebildet, in dem ein Strang die nicht-mutierte
Originalsequenz kodiert; und der zweite Strang trägt die gewünschte Mutation.
Dieser Heteroduplexvektor wird dann zur Transformation der entsprechenden
Zellen verwendet, wie z. B. E. coli-Zellen, und es werden Klone ausgewählt, die
rekombinante Vektoren beinhalten, die die mutierte Sequenzanordnung
beinhalten.
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Die
Zubereitung der Sequenzvarianten der ausgewählten Nukleinsäurefragmente
der Erfindung, die die ortsspezifische Mutagenese verwenden, wir
als ein Mittel zur Produktion von potenziell nützlichen Spezies der Gene vorgesehen
und ist nicht dazu bestimmt, einschränkend zu sein, da es weitere
Wege gibt, auf die Sequenzvarianten der Nukleinsäurefragmente der Erfindung
erhalten werden können.
z. B. können
rekombinante Vektoren, die die gewünschten Gene kodieren, mit
mutagenen Mitteln behandelt werden, um Sequenzvarianten (siehe z.
B. ein von Eichenlaub, 1979, beschriebenes Verfahren) für die Mutagenese
von Plasmid-DNA verwendendes Hydroxylamin zu erhalten.
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Die
Erfindung bezieht sich ebenfalls auf eine replizierbaren Expressionsvektor,
der ein oben definiertes Nukleinsäurefragment umfasst, insbesondere
einen Vektor, der ein Nukleinsäurefragment
umfasst, das ein Polypeptidfragment der Erfindung kodiert.
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Der
Vektor kann ein Vektor sein, der praktischerweise rekombinanten
DNA-Verfahren unterzogen
werden kann, und die Wahl des Vektors wird häufig von der Wirtszelle abhängen, in
die er eingeführt
werden soll. Somit kann der Vektor ein autonom replizierender Vektor
sein, d. h. ein Vektor, der als eine extrachromosomale Einheit existiert,
deren Replizierung von der chromosomalen Replizierung unabhängig ist;
Beispiele für
einen solchen Vektor sind ein Plasmid, ein Phage, ein Kosmid, ein
Mini-Chromosom oder ein Virus. Alternativ kann der Vektor auch ein
Vektor sein, der, wenn er in eine Wirtszelle eingeführt wird,
in das Wirtszellengenom integriert wird und zusammen mit dem/den
Chromosomen) repliziert wird, in das/die er integriert worden ist.
-
Expressionsvektoren
können
konstruiert sein, um irgendeines der hierin offen gelegten DNA-Segmente
zu beinhalten. Eine derartige DNA könnte ein Antigenprotein kodieren,
das spezifisch für
virulente Stämme von
Mycobakterien oder sogar Hybridisierungssonden für die Erfassung von Mycobakterien-Nukleinsäuren in Proben
kodieren. Längere
oder kürzere
DNA-Segmente könnten
je nach dem gewünschten
Antigenprotein verwendet werden. Epitopische Regionen der von der
offen gelegten DNA exprimierten oder kodierten Proteine könnten als
relativ kurze Segmente der DNA inbegriffen sein. Es ist eine weite
Reihe von Expressionsvektoren möglich,
unter Einschluss z. B. von DNA-Segmenten, die Reporter-Genprodukte
kodieren, die für
die Feststellung von heterologen Genprodukten und/oder Resistenzgenen
nützlich
sind, wie z. B. Antibiotika-Resistenzgene,
die bei der Feststellung von transformierten Zellen nützlich sein
können.
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Der
Vektor der Erfindung kann zur Transformation von Zellen verwendet
werden, um die Verbreitung der Nukleinsäurefragmente der Erfindung
zu erlauben oder um die Expression der Polypeptidfragmente der Erfindung
zu ermöglichen.
Daher bezieht sich die Erfindung ebenfalls auf eine transformierte
Zelle, die mindestens einen solchen Vektor gemäß der Erfindung beherbergt,
wobei die genannte Zelle eine Zelle ist, die nicht ursprünglich den
Vektor und/oder das Nukleinsäurefragment
der Erfindung beherbergt, das hierin enthalten ist. Eine derartige
transformierte Zelle (die ebenfalls Bestandteil der Erfindung ist),
kann jede geeignete Wirtszelle oder jeder andere Zelltyp sein, wie
z. B. ein einzelliger eukaryotischer Organismus, ein Pilz oder eine Hefe
oder eine Zelle, die von multizellulären Organismen abgeleitet worden
ist, z. B. einem Tier oder einer Pflanze. Dies gilt insbesondere
in Fällen,
in denen eine Glykosylation gewünscht
wird, dass eine Säugetierzelle verwendet
wird, obwohl die Glykosylation von Proteinen in Prokaryoten ein
seltenes Ereignis ist. Normalerweise jedoch wird eine prokaryotische
Zelle bevorzugt, wie z. B. eine Bakterie, die zu den Gattungen Mycobacterium,
Salmonella, Pseudomonas, Bacillus und Eschericia gehört. Es wird
bevorzugt, dass die transformierte Zelle eine E. coli, B. subtilis
oder M. bovis BCG-Zelle
ist, und es wird ganz besonders bevorzugt, dass die transformierte
Zelle ein erfindungsgemäßes Polypeptid
exprimiert. Letztere eröffnet
die Möglichkeit,
das Polypeptid der Erfindung durch einfaches Gewinnen von der Kultur
zu produzieren, die die transformierte Zelle enthält. In der
am meisten bevorzugten Ausführungsform
dieses Teils der Erfindung ist die transformierte Zelle ein Mycobacterium
bovis BCG-Stamm: Danish 1331, welches der Mycobacterium bovis Stamm
Kopenhagen aus dem Labor Copenhagen BCG Laboratory, Statens Seruminstitut,
Dänemark
ist.
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Die
Nukleinsäurefragmente
der Erfindung erlauben die rekombinante Produktion der Polypeptidfragmente
der Erfindung. Allerdings ist die Isolation von der natürlichen
Quelle ebenfalls ein Weg, die Polypeptidfragment als Peptidsynthese
vorzusehen.
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Daher
bezieht sich die Erfindung ebenfalls auf ein Verfahren zur Zubereitung
eines Polypeptidfragments der Erfindung, wobei das genannte Verfahren
ein Einfügen
eines Nukleinsäurefragments
gemäß obiger Definition
in den Vektor umfasst, der in der Lage ist, sich in einer Wirtszelle
zu replizieren, dem Einführen
des resultierenden rekombinanten Vektors in die Wirtszelle (Es können transformierte
Zellen unter Hinzuziehung verschiedener Techniken ausgewählt werden,
unter Einschluss des Screening durch Differenzial-Hybridisierung,
der Identifizierung von fusionierten Reporter-Genprodukten, Resistenzmarkern,
Anti-Antigen-Antikörpern, und
dergleichen), dem Kultivieren der Wirtszelle in einem Kulturmedium
unter ausreichenden Bedingungen, um die Expression des Polypeptids
zu bewirken (selbstverständlich
kann die Zelle unter für
die Umstände geeigneten
Bedingungen kultiviert werden, und wenn DNA gewünscht wird, werden Replizierungsbedingungen
verwendet) und dem Gewinnen des Polypeptids von der Wirtszelle oder
dem Kulturmedium; oder
dem Isolieren des Polypeptids von einem
Kurzzeitfiltrat gemäß Definition
in Anspruch 1; oder
dem Isolieren des Polypeptids von einer
ganzen Mycobakterie des Tuberkulosekomplexes oder von Lysaten oder
Fraktionen davon, z. B. Fraktionen enthaltende Zellwände oder
dem
Synthetisieren des Polypeptids durch Festphase-Peptidsynthese oder
Flüssigphase-Peptidsynthese.
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Das
zum Wachsen der transformierten Zellen verwendete Medium kann jedes
für den
Zweck geeignete konventionelle Medium sein. Ein geeigneter Vektor
kann jeder oben beschriebene Vektor sein, und eine geeignete Wirtszelle
kann von jedem der oben aufgeführten
Zelltypen sein. Das Verfahren, das zur Konstruktion des Vektors
und zum Bewirken der Einführung
desselben in die Wirtszelle verwendet wird, kann jedes für derartige
Zwecke bekannte Verfahren innerhalb des Bereichs rekombinanter DNA
sein. In der Folge wird eine detailliertere Beschreibung der Möglichkeiten
gegeben:
Im Allgemeinen werden selbstverständlich Prokaryoten für das anfängliche
Klonen von Nukleinsequenzen der Erfindung und das Konstruieren der
in der Erfindung sinnvollen Vektoren bevorzugt. Zusätzlich zu
den bestimmten, in der nachstehenden spezifischeren Offenlegung
erwähnten
besonderen Stämmen
können
z. B. beispielhaft Stämme
erwähnt
werden wie E. coli K12 Stamm 294 (ATCC Nr. 31446), E. coli B, und
E. coli X 1776 (ATCC Nr. 31537). Diese Beispiele sollen selbstverständlich veranschaulichend
sein anstatt einschränkend.
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Prokaryoten
werden ebenfalls für
die Expression bevorzugt. Die vorgenannten Stämme, sowie E. coli W3110 (F-,
lambda-, prototrophisch, ATCC Nr. 273325), bacilli wie z. B. Bacillus
subtilis oder andere Enterobakterien, wie z. B. Salmonella typhimurium
oder Serratia marcesans, und verschiedene Pseudomona-Spezies, können verwendet
werden. Besonders interessant sind schnell wachsende Mycobakterien,
z. B. M. smegmatis, da diese Bakterien eine große Ähnlichkeit mit Mycobakterien
des Tuberkulosekomplexes haben und daher gute Chancen aufweisen,
die Notwendigkeit der Durchführung
von posttranslationalen Modifikationen des Expressionsprodukts zu
reduzieren.
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Im
Allgemeinen werden Plasmidvektoren, die ein Replikon enthalten,
und Kontrollsequenzen, die von Spezies abgeleitet wurden, die mit
der Wirtszelle kompatibel sind, im Zusammenhang mit diesen Wirten
verwendet. Der Vektor trägt üblicherweise
eine Replikationsstelle sowie Markierungssequenzen, die in der Lage sind,
eine phänotypische
Selektion in transformierten Zellen zu liefern. z. B. wird E. coli
im typischen Fall unter Verwendung von pBR322 transformiert, einem
Plasmid, das von E. coli-Spezies abgeleitet wurde (siehe z. B., Bolivar
et al., 1977, Gen 2: 95). Das pBR322-Plasmid enthält Gene
für die
Ampicillin- und Tetracyclin-Resistenz und
bietet somit problemlose Mittel zur Feststellung von transformierten
Zellen. Das pBR-Plasmid oder ein anderes mikrobielles Plasmid oder
ein Phage muss ebenfalls Promotoren enthalten oder modifiziert werden,
um diese zu enthalten, die vom Mikroorganismus zur Expression verwendet
werden können.
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Solche
Promotoren, die in den meisten Fällen üblich in
rekombinanten DNA-Konstruktionen
verwendet werden, beinhalten die B-Laktamase-(Penicillinase-) und
Laktose-Promotor-Systeme (Chang et al., 1978; Itakura et al., 1977;
Goeddel et al., 1979) und ein Tryptophan(trp)-Promotor-System (Goeddel
et al., 1979; EPO Appl. Veröffentl.
Nr. 0036776). Während
dies die am meisten verwendeten Systeme sind, wurden weitere mikrobielle
Promotor entdeckt und verwendet, und Einzelheiten bezüglich ihrer
Nukleotidsequenzen wurden veröffentlicht,
wodurch Facharbeiter in die Lage versetzt wurden, sie funktional
mit Plasmidvektoren zu ligieren (Siebwenlist et al., 1980). Bestimmte
Gene von Prokaroyten können
effizient in E. coli von ihren eigenen Promotorsequenzen exprimiert
werden und damit die Notwendigkeit eines Hinzufügens von einem weiteren Promotor
durch künstliche
Mittel von vornherein ausschließen.
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Nach
der rekombinanten Zubereitung des erfindungsgemäßen Polypeptids kann die Isolierung
des Polypeptids z. B. durch Affinitätschromatographie (oder andere
konventionelle biochemische, auf Chromatographie basierende Verfahren)
unter Verwendung eines monoklonalen Antikörpers, der im Wesentlichen
spezifisch das erfindungsgemäße Polypeptid
bindet, durchgeführt
werden. Eine weitere Möglichkeit
ist die Verwendung der von Andersen et al. in J. Immunol. Methods
161: 29–39
beschriebenen simultanen Elektro-Elutionstechnik.
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Erfindungsgemäß implizieren
posttranslationale Modifikationen eine Lipidation, Glykosylation,
eine Zellteilung oder Dehnung des Polypeptids.
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In
bestimmten Aspekten erlauben die DNA-Sequenz-Informationen, die
durch diese Erfindung vorgesehen werden, die Zubereitung von relativ
kurzen DNA-(oder RNA- oder PNA-)Sequenzen mit der Fähigkeit, sich
spezifisch mit mycobakteriellen Gensequenzen zu hybridisieren. In
diesen Aspekten werden Nukleinsäuresonden
einer entsprechenden Länge
basierend auf der Berücksichtigung
der relevanten Sequenz zubereitet. Die Fähigkeit solcher Nukleinsäuresonden
zum spezifischen Hybridisieren mit den mycobakteriellen Gensequenzen
verleiht ihnen in einer Reihe von Ausführungsformen eine besondere
Nützlichkeit.
Am wichtigsten ist es, dass die Sonden in einer Reihe von diagnostischen
Assays für
die Feststellung des Vorhandenseins von pathogenen Organismen in
einer bestimmten Probe verwendet werden können. Allerdings werden weitere Verwendungen
in Betracht gezogen, unter Einschluss der Verwendung von Sequenzinformationen
für die
Zubereitung von mutierten Speziesprimern oder Primern für die Verwendung
bei der Zubereitung von anderen genetischen Konstruktionen.
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Abgesehen
von ihrem Einsatz als Ausgangspunkte für die Synthese von Polypeptiden
der Erfindung und für
Hybridisierungssonden (nützlich
für direkte
Hybridisierungs-Versuchsreihen oder als Primer z. B. in anderen
PCR oder anderen molekularen Amplifikationsverfahren), können die
Nukleinsäurefragmente
der Erfindung zur Durchführung
der in vivo-Expression von Antigenen verwendet werden, d. h. die
Nukleinsäurefragmente
können
in so genannten DNA-Vaccinen verwendet werden. Jüngste Forschungen haben ergeben,
dass ein in einem Vektor geklontes DNA-Fragment, das in eukaryotischen
Zellen nicht-replikativ ist, in ein Tier (unter Einschluss eines
Menschen) z. B. durch intramuskuläre Injektion oder durch perkutane
Verabreichung (der so genannte „Gen-Waffen"-Ansatz) eingeführt werden
kann. Die DNA wird z. B. durch Muskelzellen aufgenommen, und das
entsprechende Gen wird durch einen Promotor exprimiert, der in Eukaryoten
funktioniert, z. B. ein viraler Promotor, und das Genprodukt stimuliert
anschließend
das Immunsystem. Diese neu entdeckten Verfahren sind in Ulmer et
al., 1993 offen gelegt, die hiermit durch Bezugnahme mit aufgenommen
werden.
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Daher
bezieht sich die Erfindung ebenfalls auf eine Vaccine, die ein erfindungsgemäßes Nukleinsäurenfragment
umfasst, wobei die Vaccine die in vivo-Expression des Antigens durch ein Tier,
unter Einschluss eines Menschen, durchführt, dem die Vaccine verabreicht
wurde, wobei die Menge des exprimierten Antigens wirksam ist, um
im Wesentlichen eine erhöhte
Resistenz gegen Infektionen mit Mycobakterien des Tuberkulosekomplexes
in einem Tier, unter Einschluss eines Menschen, zu verleihen.
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Die
Effizienz einer derartigen „DNA
Vaccine" kann möglicherweise
verbessert werden durch die Verabreichung eines Gens, das das Expressionsprodukt
kodiert zusammen mit einem DNA-Fragment, das ein Polypeptid kodiert,
das die Fähigkeit
zur Modulation einer Immunreaktion hat. z. B. könnte ein Gen, das Lymphokin-Vorläufer oder
Lymphokine (z. B. IFN-γ,
IL-2, oder IL-12) kodiert, zusammen mit dem Gen verabreicht werden,
das das immunogene Protein kodiert, und zwar entweder durch Verabreichung
von zwei separaten DNA-Fragmenten oder durch Verabreichung von beiden
DNA-Fragmenten, die in demselben Vektor enthalten sind. Es gibt
ebenfalls eine Möglichkeit,
DNA-Fragmente zu verabreichen, die eine Vielzahl von Nukleotidsequenzen
umfassen, die jeweils die relevanten Epitope der hierin offen gelegten
Polypeptide kodieren, so dass eine kontinuierliche Sensibilisierung
des Immunsystems mit einem breiten Spektrum dieser Epitope bewirkt wird.
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Wie
oben erläutert,
sind die Polypeptidfragmente der Erfindung aufgrund ihrer extrazellulären Präsenz in
Kulturmedien, die verstoffwechselnde, zum Tuberkulosekomplex gehörende virulente
Mycobakterien enthalten, oder aufgrund ihrer hohen Homologien mit
solchen extrazellulären
Antigenen oder aufgrund ihres Fehlens in M. bovis BCG ausgezeichnete
Kandidaten für
Vaccinebestandteile oder für
Bestandteile in einem Immun-Diagnosemittel.
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Somit
bezieht sich ein weiterer Teil der Erfindung auf eine immunologische
Zusammensetzung, die ein Polypeptid der ein Fusions-Polypeptid gemäß der Erfindung
aufweist, umfasst. Um eine optimale Leistung einer solchen immunologischen
Zusammensetzung zu gewährleisten,
wird bevorzugt, dass sie einen immunologisch und pharmazeutisch
verträglichen
Träger,
ein immunologisch und pharmazeutisch verträgliches Vehikel oder Adjuvans
umfasst.
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Geeignete
Träger
werden aus der Gruppe ausgewählt,
die aus einem Polymer bestehen, an das das/die Polypeptid(e) durch
eine hydrophobe, nicht kovalente Interaktion gebunden ist/sind,
wie z. B. ein Plastik, z. B. Polystyrol, oder ein Polymer, an das
das/die Polypeptid(e) kovalent gebunden ist/sind, wie z. B. ein Polysaccharid,
oder ein Polypeptid, z. B. Rinderserumalbumin, Ovalbumin oder Keyhole
Limpet Hämocyanin. Geeignete
Vehikel werden aus der Gruppe ausgewählt, die aus einem Verdünnungsmittel
und einem Stellmittel bestehen. Das Adjuvans wird bevorzugt aus
der Gruppe ausgewählt,
die aus Dimethyldioctadecylammoniumbromid (DDA), Quil A, poly I:C,
Freunds unvollständigem
Adjuvans, IFN-γ,
IL-2, IL-12, Monophosphoryl-Lipid A (MPL) und Muramyl-Dipeptid (MDP)
besteht.
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Eine
bevorzugte immunologische Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst mindestens zwei unterschiedliche Polypeptidfragmente, von
denen jedes unterschiedliche Polypeptidfragment ein Polypeptid oder
Fusions-Polypeptid ist, das oben definiert wird. Es wird bevorzugt,
dass die immunologische Zusammensetzung zwischen 3 und 20 unterschiedliche
Polypeptidfragmente oder Fusions-Polypeptide umfasst.
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Eine
derartige immunologische Zusammensetzung kann bevorzugt die Form
einer Vaccine oder die Form eines Hauttestreagens aufweisen.
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Entsprechend
den obigen Ausführungen
bezieht sich die Erfindung daher auf ein Verfahren zur Produktion
einer immunologischen Zusammensetzung gemäß der Erfindung, wobei das
Verfahren die Zubereitung, die Synthetisierung oder die Isolation
eines erfindungsgemäßen Polypeptids
und das Löslichmachen
gemäß der Erfindung
oder das Dispergieren des Polypeptids in einem Medium für eine Vacccine
und wahlweise das Hinzufügen
von anderen M. tuberculosis-Antigenen und/oder eines Trägers, Vehikels
und/oder einer Adjuvans-Substanz umfasst.
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Die
Zubereitung von Vaccinen, die Peptidsequenzen als aktive Zutaten
enthalten, wird im Allgemeinen nach dem Stand der Technik verstanden,
wie durch die
US-Patente 4,608,251 ;
4,601,903 ;
4,599,231 ;
4,599,230 ;
4,596,792 ; und
4,578,770 beispielhaft belegt wird,
die hierin alle durch Bezugnahme mit aufgenommen werden. Im typischen
Fall werden solche Vaccinen als injizierbare Vaccinen entweder als
flüssige
Lösungen
oder Suspension zubereitet; feste Formen, die zur Auflösung oder
Suspension in Flüssigkeiten
vor der Injektion geeignet sind, können ebenfalls zubereitet werden.
Die Zubereitung kann ebenfalls emulgiert werden. Die aktive immunogene
Zutat wird häufig
mit Hilfsstoffen vermischt, die pharmazeutisch verträglich und
mit dem Wirkstoff kompatibel sind. Geeignete Hilfsstoffe sind z.
B. Wasser, Salzlösung,
Dextrose, Glycerol, Ethanol oder dergleichen sowie Kombinationen
davon. Wenn gewünscht
kann zusätzlich
dazu die Vaccine geringfügige
Mengen an Hilfssubstanzen enthalten, wie z. B. Benetzungsmittel
oder Emulgatoren, pH-Puffer oder Adjuvans, die die Effizienz der
Vaccinen verbessern.
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Die
Vaccinen werden konventionellerweise parenteral, durch Injektion,
z. B. entweder subkutan oder intramuskulär verabreicht. Zusätzliche
Formulierungen, die für
andere Verabreichungsmodi geeignet sind, umfassen Zäpfchen und
in einigen Fällen
orale Formulierungen. Bei Zäpfchen
können
die herkömmlichen
Bindemittel und Träger
z. B. Polyalkylenglykole oder Triglyceride umfassen; derartige Zäpfchen können aus
Mischungen gebildet werden, die den Wirkstoff in der Größenordnung
von 0,5% bis 10%, bevorzugt 1–2%
enthalten. Zu den oralen Formulierungen gehören solche normalerweise verwendeten
Hilfsstoffe, wie z. B. pharmazeutische Güteklassen von Mannitol, Laktose,
Stärke,
Magnesiumstearat, Natrium-Saccharin, Zellulose, Magnesium-Karbonat
und dergleichen. Diese Zusammensetzungen nehmen die Form von Lösungen, Suspensionen,
Tabletten, Pillen, Kapseln, Retard-Freisetzungs-Formulierungen oder
Pulvern an und enthalten 10–95%
Wirkstoff, bevorzugt 25–70%.
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Die
Proteine können
in der Vaccine als neutrale Proteine oder in Salzform formuliert
sein. Zu den pharmazeutisch verträglichen Salzen gehören Säurezusatzsalze
(die mit freien Aminogruppen des Peptids gebildet werden), und die
mit anorganischen Säuren,
wie z. B. Salzsäure
oder Phosphorsäure
oder solchen organischen Säuren
wie Essigsäure,
Oxalsäure,
Weinsäure,
Mandelsäure
und dergleichen gebildet werden. Salze, die mit den freien Carboxylgruppen
gebildet werden, können
ebenfalls aus anorganischen Basen abgeleitet werden, wie z. B. Natrium,
Kalium, Ammonium, Kalzium oder Eisen-Hydroxide, sowie solchen organischen
Basen wie Isopropylamin, Trimethylamin, 2-Ehtylamino-Ethanol, Histidin,
Prokain und dergleichen.
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Die
Vaccinen werden auf eine mit der Dosierungsformulierung und in einer
solchen Menge verabreicht, die therapeutisch wirksam und immunogen
ist. Die zu verabreichende Menge hängt von dem zu behandelnden Patienten
ab, wozu u. a. die Fähigkeit
des Immunsystems des Individuums gehört, eine Immunabwehr aufzubauen,
sowie von dem Grad des gewünschten
Schutzes. Die geeigneten Dosierungsbandbreiten liegen in der Größenordnung
von mehreren hundert Mikrogramm aktiver Zutat pro Impfung mit einer
bevorzugten Bandbreite von ungefähr
0,1 μg bis
1000 μg,
wie z. B. in der Bandbreite von 1 μg bis 300 μg, und besonders in der Bandbreite
von ungefähr
10 μg bis
50 μg. Geeignete
Kuren für
die anfängliche
Verabreichung und Auffrischungsimpfungen sind variabel, sind jedoch
durch eine anfängliche
Verabreichung, der nachfolgende Inokulationen oder andere Verabreichungen
folgen, typisiert.
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Die
Art und Weise der Verabreichung kann stark variiert werden. Anwendbar
ist jegliches konventionelle Verfahren zur Verabreichung einer Vaccine.
Diese solle die orale Anwendung auf einer festen physiologisch verträglichen
Basis oder in einer physiologisch verträglichen Dispersion, parenteral,
durch Injektion oder dergleichen beinhalten. Die Dosierung der Vaccine
hängt von
dem Weg der Verabreichung ab und variiert entsprechend dem Alter
der zu impfenden Person und, in geringerem Maße, der Größe der zu impfenden Person.
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Einige
der Polypeptide der Vaccine sind ausreichend immunogen in einer
Vaccine, doch bei einigen anderen wird die Immunabwehr verstärkt, wenn
die Vaccine darüber
hinaus eine Adjuvans-Substanz umfasst.
-
Zu
den verschiedenen Verfahren zum Erreichen einer Adjuvanswirkung
für die
Vaccine gehören
die Verwendung von Mitteln wie z. B. Aluminiumhydroxid oder -Phosphat
(Alum), das gemeinhin also, 0,05 bis 0,1 prozentige Lösung in
Phosphatgepufferten Salzlösung
verwendet wird, einer Mischung mit synthetischen Polymeren aus Zucker
(Carbopol), das als 0,25 prozentige Lösung verwendet wird, einem
Aggregat des Proteins in der Vaccine durch Hitzebehandlung bei Temperaturen
in einer Bandbreite zwischen 70° bis
101°C, jeweils über Zeiträume von
30 Sek. bis 2 Minuten. Die Aggregatbildung durch Reaktivierung mit
Pepsin behandelten (Fab) Antikörpern
gegen Albumin, eine Mischung mit bakteriellen Zellen, wie z. B.
C. parvum oder Endotoxinen oder Lipopolysacchariden aus gramnegativen
Bakterien, eine Emulsion in physiologisch verträglichen Ölvehikeln, wie z. B. Mannid-Monooleat
(Aracel A) oder eine Emulsion mit einer 20 prozentigen Lösung eines
Perfluorokarbons (Fluosol-DA), das als ein Blocksubstitut verwendet
wird, können
ebenfalls verwendet werden. Erfindungsgemäß ist DDA (Dimethyldioctadecylammoniumbromid)
ein interessanter Kandidat für
ein Adjuvans, doch Freunds vollständiges und unvollständiges Adjuvans
sowie ein QuilA und RIBI sind ebenfalls interessante Möglichkeiten.
Weitere Möglichkeiten
sind Monophosphoryl-Lipid A (MPL) und Muramyl-Dipeptid (MDP).
-
Eine
weitere sehr interessante (und damit bevorzugte) Möglichkeit
zum Erreichen einer Adjuvans-Wirkung besteht in der Verwendung der
in Gosselin et al., 1992 beschriebenen Technik (die hiermit hierin
durch Bezugnahme aufgenommen wird). Kurz gesagt kann die Präsentation
eines relevanten Antigens, wie z. B. ein Antigen der vorliegenden
Erfindung, durch die Verpaarung des Antigens mit Antikörpern (oder
Antigen-bindenden Antikörperfragmenten)
gegen die FCγ-Rezeptoren
auf Monozyten/Makrophagen verstärkt
werden. Insbesondere wurde nachgewiesen, dass Verpaarungen zwischen
dem Antigen und dem Anti-FCγRI die Immunogenität zum Zwecke
der Impfung verstärken.
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Weitere
Möglichkeiten
beinhalten die Verwendung von immunmodulierenden Substanzen, wie
z. B. Lymphokinen (z. B IFN-γ,
IL-2 und IL-12) oder synthetischen IFN-γ i-Induzieren, wie z. B. Poly
I:C in Kombination mit den oben genannten Adjuvanzien. Wie in Beispiel
3 besprochen, wird in Betracht gezogen, dass solche Mischungen als
Antigen und Adjuvans zu höherwertigeren
Vaccineformulierungen führen.
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In
vielen Fällen
wird es notwendig sein, multiple Verabreichungen der Vaccine durchzuführen, die üblicherweise
sechs Impfungen nicht übersteigen,
stärker üblicherweise
vier Impfungen nicht übersteigen
und bevorzugt eine oder mehr, üblicherweise
mindestens rund drei Impfungen. Die Impfung wird normalerweise zwischen
zwei bis zwölf
Wochen-Intervallen durchgeführt
werden, stärker üblicherweise
zwischen drei und fünf Wochen-Intervallen.
Periodische Auffrischungsimpfungen in Intervallen von 1 bis 5 Jahren, üblicherweise
drei Jahren, werden wünschenswert
sein, um die gewünschten
Niveaus der schützenden
Immunität
aufrechtzuerhalten. Auf den Ablauf der Immunisierung in vitro Proliferations-Assays
mit PBL (periphere Blutlymphozyten) folgen, die mit ESAT-6 oder
ST-CF zusammen kultiviert werden, und insbesondere durch die Messung
der Niveaus an IFN-γ,
das von den präparierten
Lymphozyten freigesetzt wurde. Die Assays können unter Verwendung konventioneller
Etiketten durchgeführt
werden, wie z. B. Radionukliden, Enzymen, Glimmer und dergleichen.
Diese Techniken sind bekannt und können in einer ganzen Reihe
von Patenten wieder gefunden werden, wie z. B. den
US-Patenten Nr. 3,791,932 ;
4,174,384 und
3,949,064 , die diese Typen von Versuchsreihen
darstellen.
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Aufgrund
genetischer Variation können
unterschiedliche Individuen mit Immunabwehr auf eine variierende
Stärke
desselben Peptids reagieren. Daher kann die erfindungsgemäße Vaccine
mehrere unterschiedliche Polypeptide umfassen, um die Immunabwehr
zu erhöhen.
Die Vaccine kann zwei oder mehr Polypeptide umfassen, wobei alle
Polypeptide obiger Beschreibung entsprechen, oder einige, jedoch
nicht alle Peptide können
von einer Bakterie abgeleitet sein, das zu dem M. tuberculosis-Komplex
gehört.
In letzterem Beispiel können
die Polypeptide, die nicht notwendigerweise die oben für Polypeptide
dargelegten Kriterien erfüllen, entweder
aufgrund ihrer eigenen Immunogenität handeln oder als reine Adjuvanzien
fungieren. Beispiele für solche
interessanten Polypeptide sind MPB64, MPT64 und MPB59, jedoch sind
auch jegliche anderen Substanzen, die von Mycobakterien isoliert
werden können,
ebenfalls mögliche
Kandidaten.
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Die
Vaccine kann 3–20
unterschiedliche Polypeptide umfassen, wie z. B. 3-10 unterschiedliche
Polypeptide.
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Ein
Grund für
das Zumischen der Polypeptide der Erfindung mit einem Adjuvans ist
die effiziente Aktivierung einer zellulären Immunabwehr. Diese Wirkung
kann jedoch auch auf andere Weisen erreicht werden, z. B. durch Exprimieren
des wirksamen Antigens in einer Vaccine in einem nicht pathogenen
Mikroorganismus. Ein bekanntes Beispiel für einen derartigen Mikroorganismus
ist Mycobacterium bovis BCG.
-
Daher
besteht ein weiterer wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung
in einer Verbesserung der derzeitig verfügbaren lebenden BCG-Vaccine,
die eine Vaccine zur Immunisierung eines Tieres, unter Einschluss eines
Menschen, gegen TB ist, die von Mycobakterien verursacht wird, die
zum Tuberkulosekomplex gehören, die
als wirksame Komponente einen Mikroorganismus umfassen, bei dem
eine oder mehrere Kopien einer DNA-Sequenz, die ein Polypeptid gemäß obiger
Definition kodiert, in das Genom des Mikroorganismus auf eine Weise
aufgenommen wurde, die dem Mikroorganismus die Expression und die
Sekretierung des Polypeptids erlaubt.
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In
dem vorliegenden Kontext bezieht sich der Begriff „Genom" auf das Chromosom
des Mikroorganismus sowie auf extrachromosomale DNA oder RNA, wie
z. B. Plasmide. Es wird jedoch bevorzugt, dass die DNA-Sequenz der
vorliegenden Erfindung in das Chromosom des nicht pathogenen Organismus
eingeführt wird,
da dies den Verlust des eingeführten
genetischen Materials verhindern wird.
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Es
wird bevorzugt, dass der nicht pathogene Mikroorganismus ein Bakterium
ist, das z. B. aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus den Gattungen
Mycobacterium, Salmonella, Pseudomonas und Eschericia besteht. Es
wird insbesondere bevorzugt, dass der nicht pathogene Mikroorganismus
Mycobacterium bovis BCG ist, wie z. B. der Mycobacterium bovis BCG-Stamm:
Danish 1331.
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Die
Aufnahme einer oder mehrerer Kopien einer Nukleotidsequenz, die
das Polypeptid gemäß der Erfindung
in einer Mycobakterie aus einem M. bovis BCG-Stamm kodiert, wird die immunogene Wirkung
des BCG-Stammes verstärken.
Die Aufnahme von mehr als einer Kopie einer Nukleotidsequenz der
Erfindung wird in Betracht gezogen, um die Immunabwehr sogar noch
mehr zu verstärken
und infolgedessen ist ein Aspekt der Erfindung eine Vaccine, bei
der mindestens 2 Kopien einer DNA-Sequenz ein Polypeptid kodieren,
das in dem Genom des Mikroorganismus aufgenommen wird, wie z. B.
mindestens 5 Kopien. Die Kopien der DNA-Sequenzen können entweder
identisch sein und identische Polypeptide kodieren oder Varianten
derselben DNA-Sequenz sein, die identische oder homologe Polypeptide
eines Peptides kodieren oder in einer anderen Ausführungsform
unterschiedliche DNA-Sequenzen sein, die unterschiedliche Peptide
kodieren, bei denen wenigstens eines der Polypeptide gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet ist.
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Die
lebende Vaccine der Erfindung kann durch Kultivieren einer transformierten,
nicht pathogenen Zelle gemäß der Erfindung
zubereitet werden und diese Zelle zu einem Medium für eine Vaccine übertragen
und wahlweise einen Träger,
ein Vehikel und/oder eine Adjuvanssubstanz hinzufügen.
-
Wenn
die Diagnose einer vorherigen oder anhaltenden Infektion mit virulenten
Mycobakterien das Ziel ist, könnte
eine Blutprobe, die mononukleare Zellen (d. h. T-Lymphozyten) von
einem Patienten mit einer Probe eines oder mehrerer Polypeptid(e)
der Erfindung kontaktiert werden. Dieses Kontaktieren kann in vitro
durchgeführt
werden und eine positive Reaktion könnte z. B. die Proliferation
von T-Zellen oder die Freisetzung von Zytokinen sein, wie z. B. γ-Interferon in der
extrazellulären
Phase (z. B. in einem Kulturüberstand);
ein geeigneter in vivo-Test wäre
ein Hauttest wie oben beschrieben. Es ist ebenfalls denkbar, eine
Serumprobe von einem Patienten mit einem Polypeptid der Erfindung
zu kontaktieren, wobei der Nachweis einer Bindung zwischen Antikörpern in
der Serumprobe und dem Polypeptid eine vorherige oder anhaltende
Infektion anzeigt.
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Daher
bezieht sich die Erfindung auf ein in vitro-Verfahren zur Diagnose
einer anhaltenden oder vorherigen Sensibilisierung in einem Tier
oder einem Menschen mit zum Tuberkulosekomplex gehörenden Bakterien,
wobei das Verfahren die Bereitstellung einer Blutprobe von dem Tier
oder Menschen und das Kontaktieren der Probe von dem Tier mit dem
Polypeptid der Erfindung umfasst, wobei eine signifikante Freisetzung in
der extrazellulären
Phase mindestens eines Zytokins durch mononukleare Zellen in die
Blutprobe anzeigt, dass das Tier sensibilisiert worden ist. Unter
dem Begriff „signifikante
Freisetzung" wird
hierin verstanden, dass die Freisetzung der Zytokine signifikant
höher ist
als die Zytokinfreisetzung von einer Blutprobe, die von einem tuberkulosefreien
Patienten abgeleitet wird (z. B. einem Patienten, der nicht auf
den herkömmlichen
Hauttest für
TB reagiert). Normalerweise beträgt
eine signifikante Freisetzung mindestens die doppelte Freisetzung,
die bei einer derartigen Probe beobachtet wird.
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Schließlich ist
auch ein monoklonaler oder polyklonaler Antikörper, der speziell mit einem
Polypeptid der Erfindung in einer Immun-Versuchsreihe reagiert, oder
ein spezifisch bindendes Fragment ebenfalls Teil der Erfindung.
Die Produktion von solchen polyklonalen Antikörpern erfordert es, dass ein
geeignetes Tier mit dem Polypeptid immunisiert wird und dass diese
Antikörper
nachfolgend isoliert werden, geeigneterweise per Immunaffinitätschromatographie.
Die Produktion von Monoklonen kann durch nach dem Stand der Technik
bekannte Verfahren durchgeführt
werden, da die vorliegende Erfindung entsprechende Mengen von Antigenen sowohl
für die
Immunisierung als auch das Screening positiver Hybridome vorsieht.
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LEGENDEN DER FIGUREN
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1:
Mäuse mit
einem Langzeitimmungedächtnis
werden sehr wirksam vor einer Infektion mit M. tuberculosis geschützt. Mäuse wurden
einem Challenge mit M. tuberculosis ausgesetzt, und die Milzen wurden in
unterschiedlichen Punkten isoliert. Die Milzlymphozyten wurden in
vitro mit ST-CF stimuliert, und die Freisetzung von IFN-γ geprüft (Panel
A). Die Inhalte der CFU in den Milzen der beiden Mäusegruppen
werden in einem Panel B angezeigt. Die Mäuse mit Immungedächtnis kontrollieren
die Infektion innerhalb der ersten Woche und produzieren große Mengen
an IFN-γ als
Reaktion auf das Antigen ST-CF.
-
2:
Die in die schützende
Immunität
implizierten T-Zellen werden vornehmlich zu den Molekülen 6–12 und
17–38
kDa gerichtet. Milz-T-Zellen wurden vier Tage nach dem Challenge
mit M. tuberculosis isoliert und in vitro mit engen Molekularmassenfraktionen
von ST-CF stimuliert. Die Freisetzung von IFN-γ wurde überprüft.
-
3:
Nukleotidsequenz (SEQ ID NR: 1) von cfp7. Die abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NR: 2) von CFP7 wird in einen konventionellen Ein-Buchstabencode unter
der Nukleotidsequenz gegeben. Die putative ribosombindende Stelle
wird in unterstrichener Kursivschrift geschrieben, ebenso wie die
putativen Regionen -10 und -35. Die in Fettschrift geschriebenen
Nukleotide sind die, die CFP7 kodieren.
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BEISPIEL 1
-
Feststellung eines einzigen Kulturfiltrat-Antigens,
das in die schützende
Immunität
involviert ist
-
Es
wurde eine Gruppe von effizient geschützten Mäusen durch Infizieren von 8–12 Wochen
alten weiblichen C57BI/6j Mäusen
mit 5 × 104 M. tuberculosis i. v. erzeugt. 30 Tage
nach der Infektion wurden die Mäuse einer
60-tägigen Antibiotikabehandlung
mit Isoniazid unterzogen und wurden dann 200 bis 240 Tage lang am Leben
gelassen, um die Herstellung eines verbleibenden langfristigen Immunitätsgedächtnisses
zu gewährleisten.
Solche Mäuse
mit Immungedächtnis
waren sehr effizient gegen eine sekundäre Infektion geschützt (1).
Die lang anhaltende Immunität
in diesem Modell wird durch eine Population von hochgradig reaktiven CD4-Zellen
vermittelt, die der Infektionsstelle eingestellt und angeregt werden,
große
Mengen von IFN-γ als Reaktion
auf das ST-CF (1) zu produzieren (Andersen
et al. 1995).
-
Wir
haben dieses Modell verwendet, um einzelne Antigene festzustellen,
die durch schützende
T-Zellen erkannt werden. Mäuse
mit Immungedächtnis
wurden erneut mit 1 × 106 M. tuberculosis i. v. infiziert und Milzlymphozyten
wurden an Tag 4–6
zur Neuinfektion geerntet, ein Zeitpunkt, zu dem diese Population
hochgradig reaktiv auf ST-CF ist. Die von diesen T-Zellen erkannten
Antigene wurden durch die Multi-Elutionstechnik abgebildet (Andersen
und Heron, 1993). Diese Technik teilt komplexe Proteinmischungen,
die in SDS-PAGE getrennt sind, in enge Fraktionen in einem physiologischen
Puffer ein. Diese Fraktionen wurden verwendet, um Milzlymphozyten
in vitro zu stimulieren und die Freisetzung von IFN-γ wurde überwacht
(2). Das Langzeit-Immungedächtnis der Mäuse erkannte
diese Fraktionen vor der TB-Infektion nicht an, doch die während der
Erinnerung an die schützende
Immunität
erhaltenen Milzlymphozyten erkannten eine Reihe von Kulturfiltrat-Antigenen,
und es wurde eine Spitzenproduktion von IFN-γ als Reaktion auf Proteine mit
einem offensichtlichen Molekulargewicht von 6-12 und 17–30 kDa (2)
festgestellt. Daher wird geschlussfolgert, dass Kulturfiltrat-Antigene
innerhalb dieser Regionen die größten Ziele
sind, die von Gedächtnis-Steuer-T-Zellen
erkannt werden, die zur Freisetzung von IFN-γ während der ersten Phase einer
schützenden
Abwehrreaktion ausgelöst
werden.
-
BEISPIEL 2
-
Klonen von Genen, die Kulturfiltrat-Antigene
mit geringer Masse exprimieren
-
In
Beispiel 1 wurde nachgewiesen, dass die Antigene in der Fraktion
mit 1 geringer Molekularmasse in starkem Maße von Zellen erkannt werden,
die von Immungedächtnis
von Mäusen
isoliert werden. Daher wurden mononukleale Antikörper (mAbs) dieser Antigene
durch Immunisieren mit der Fraktion mit geringer Masse im RIBI-Adjuvans
erzeugt (erste und zweite Immunisierung), gefolgt von zwei Injektionen
mit den Fraktionen in Aluminiumhydroxid. Das Fusionieren und Klonen
der reaktiven Zelllinien erfolgte gemäß den Standardverfahren (Kohler
und Milstein 1975). Das Verfahren führte zu der Bereitstellung
von zwei mAbs: ST-3, die zu einem 9 kDa Kulturfiltrat-Antigen (CFP9)
und zu einem PV-2 führten,
das zu einem 7 kDa Antigen (CFP7) gerichtet ist, wenn das Molekulargewicht
von der Migration des Antigens in ein SDS-PAGE geschätzt wird.
-
Um
die Antigene zu identifizieren, die sich an die MAbs binden, wurden
die folgenden Versuche durchgeführt:
Die
rekombinante λgt11
M. tuberculosis DNA-Bibliothek, die von R. Young (Young, R.A. et
al. 1985) konstruiert und durch das Programm IMMTUB der Weltgesundheitsorganisation
(WHO.0032.wibr) erhalten wurde, wurde auf Phagen durchsucht, die
Genprodukte exprimieren, die die monokionalen Antikörper ST-3
und PV-2 binden würden.
-
Rund
1 × 105 pfu der Genbibliothek (die rund 25% rekombinante
Phagen enthielten) wurden auf Eschericia coli Y1090 (DlacU169, proA+, Dlon, araD139, supF, trpC22::tn10[pMC9]ATCC#37197)
in weichem Agar ausgestrichen und 2,5 Stunden lang bei 42°C inkubiert.
-
Auf
die Plättchen
wurden Blätter
von Nitrozellulose gelegt, die mit Isopropyl-β-D-Thiogalactopyranosid gesättigt waren,
und die Inkubation wurde 2,5 Stunden bei 37°C fortgeführt. Die Nitrozellulose wurde
entfernt und mit Proben der monoklonalen Antikörper in PBS mit Tween 20 inkubiert,
wobei Tween 20 einer endgültigen Konzentration
von 0,05% zugefügt
wurde. Die gebundenen monokionalen Antikörper wurden durch mit Antimäuse-Immunoglobulinen
aus Kaninchen, die mit Merreettich-Peroxidase konjugiert wurden
(P260, Dako, Glostrup, DK), und einer Einfärbereaktion, die 5,5',3,3'-Tetramethylbenzidin
und H2O2 implizierte,
sichtbar gemacht.
-
Positive
Plättchen
wurden erneut geklont, und die aus einem einzigen Plättchen stammenden
Phagen wurden zum Lysogenieren von E. coli Y1089 (DlacU169, proA+, Dlon, araD139, strA, hfl150[chr::tn10][pMC9]ATCC
nr. 37196) verwendet. Die resultierenden lysogenen Stämme wurden
zur Fortpflanzung von Phagenpartikeln für die DNA-Extraktion verwendet.
Diese lysogenen E. coli-Stämme
wurden folgendermaßen
genannt:
AA226 (der das ST-3-reaktive Polypeptid CFP9 exprimiert),
der am 28. Juni 1993 bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen
und Zellkulturen GmbH (DSM) unter der Zugangsnummer DSM 8377 und
gemäß den Bestimmungen
des Budapester Abkommens hinterlegt wurde, und
AA242 (der das
PV-2-reaktive Polypeptid CFP7 exprimiert), der am 28. Juni 1993
bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen
GmbH (DSM) unter der Zugangsnummer DSM 8379 und gemäß den Bestimmungen
des Budapester Abkommens hinterlegt wurde.
-
Diese
beiden lysogenen E. coli-Stämme
wurden in
WO 95/01441 offen
gelegt, da die mycobakteriellen Polypeptidprodukte dadurch direkt
exprimiert wurden. Allerdings wird keinerlei Information bezüglich der
Aminosäuresequenzen
dieser Polypeptide oder ihres genetischen Ursprungs gegeben, und
daher werden der Öffentlichkeit
nur die direkten Expressionsprodukte von AA226 und AA242 zugänglich gemacht.
-
Das
st-3 bindende Protein wird als eine mit β-Galactosidase fusioniertes
Protein exprimiert, während das
pv-2 bindende Protein in einer nicht fusionierten Version exprimiert
zu sein scheint.
-
Sequenzierung der Nukleotidsequenz, die
das PV-2 und ST-3 bindende Protein kodiert
-
Um
die Nukleotidsequenz des Gens zu erhalten, das das pv-2 bindende
Protein kodiert, wurde das von EcoRI-EcoRI (Strategene) abgeleitete,
rund 3 kb M. tuberculosis Fragment von AA242 in der EcoRI-Stelle in
dem pBluescriptSK + (Stratagene) teilgeklont und zur Transformation
von E. coli XL-1Blue (Stratagene) verwendet.
-
Um
die Nukleotidsequenz des Gens zu erhalten, das das st-3 bindende
Protein kodiert, wurde das von EcoRI-EcoRI abgeleitete Fragment
von ungefähr
5 kb M. tuberculosis abgeleitet EcoRI- in der EcoRI-Stelle in dem
pBluescriptSK + (Stratagene) auf ähnliche Weise teilgeklont und
zur Transformation von E. coli XL-1Blue (Stratagene) verwendet.
-
Die
komplette DNA-Sequenz beider Gene wurde durch das Dideoxy-Ketten-Abbruch-Verfahren
erhalten, das für
die superaufgerollte DNA angepasst wurde, unter Verwendung der Sequenase-DNA
Sequenzierungskit-Version 1.0 (United States Biochemical Corp.,
Cleveland, OH) und per Zyklussequenzierung unter Verwendung des
Dye-Terminator-Systems in Kombination mit einer automatisierten
Gel-Lesevorrichtung (Modell 373A; Applied Biosystems) gemäß den bereitgestellten
Informationen bereitgestellt. Die DNA-Sequenzen werden in SEQ ID
NR: 1 (CFP7) und in SEQ ID NR: 3 (CFP9) sowie jeweils in den 3 und 4 gezeigt. Beide Stränge der DNA wurden sequenziert.
-
CFP7
-
Es
wurde ein offener Leserahmen (ORF), der eine Sequenz von 96 Aminosäureresten
kodiert von einem ATG-Startkodon bei der Position 91–93, die
sich zu einem TAG-Stopp-Kodon bei der Position 379–381 erstreckt,
identifiziert. Die deduzierte Aminosäuresequenz wird in SEQ ID NR:
2 gezeigt (und in 3, wo konventionelle Ein-Buchstaben-Aminosäurecodes
verwendet werden).
-
CFP7
wird in E. coli als eine nicht fusionierte Version exprimiert. Es
wird davon ausgegangen, dass die Nukleotidsequenz bei Position 78–84 die
Shine Delgarno-Sequenz ist und es wird davon ausgegangen, dass die
Sequenzen von der Position 47–50
und 14–19
jeweils die Regionen -10 und -35 sind:
-
Teilklonen von CFP7 in Expressionsvektoren
-
Das
ORF kodierende CFP7 war PCR, geklont in den pMST24 (Theisen et al.,
1995) Expressionsvektor pRVN01.
-
Die
PCR-Amplifikation wurde in einem thermalen Reaktor („Rapid
cycler", Idaho Technology,
Idaho) durch Mischen von 10 ng Plasmid-DNA mit der Hauptmischung
(0,5 μM
jedes Oligonukleotid-Primers, 0,25 μM BSA (Stratagene), Puffer mit
geringem Salzgehalt (20 mM Tris-HCl, pH 8,8, 10 mM KCl, 10 mM (NH4)2SO4,
2 mM MgSO4 und 0,1% Triton X-100) (Stratagene),
0,25 mM jedes Deoxynucleosid-Triphosphats und 0,5 U Taq Plus Long
DNA-Polymerase (Stratagene)) durchgeführt. Das endgültige Volumen
betrug 10 μl
(alle angegebenen Konzentrationen sind Konzentrationen im endgültigen Volumen).
Die Prädenaturierung
wurde bei 94°C
30 Sek. lang bei 30 Zyklen des Folgenden durchgeführt; Denaturierung
bei 94°C
30 Sek. lang, Vergütung
bei 55°C 30
Sek. lang und Dehnung bei 72°C
1 Min. lang.
-
Die
Oligonukleotid-Primer wurden automatisch auf einem DNA-Synthetisierer synthetisiert
(Applied Biosystems, Forster City, Ca, ABI-391, PCR-Modus), entblockiert
und per Ethanol-Fällung
gereinigt.
-
Die
cfp7 Oligonukleotide (TABELLE 1) wurden auf der Basis der Nukleotidsequenz
von der CFP7-Sequenz synthetisiert (3). Die
Oligonukleotide wurden konstruiert, um eine SmaI Restriktions-Enzymstelle am
5' Ende und eine
BamHI Restriktions-Enzymstelle am 3' Ende zum gerichteten Klonen zu enthalten.
-
CFP7
-
Durch
die Verwendung des PCR wurde eine SmaI Stelle unverzüglich 5' von dem ersten Kodon
des ORF des 291 bp konstruiert, das das cfp7-Gen kodiert, so dass
nur die kodierende Region exprimiert werden würde, und eine BamHi-Stelle
wurde direkt nach dem Stopp-Kodon am 3'-Ende eingefügt. Das 291 bp PCR-Fragment wurde durch
SmaI und BamHI gespalten, von einem Agarosegel gereinigt und in
die SmaI-BamHI-Stellen des mPST24-Expressionsvektors geklont. Die
das Fusionsgen enthaltende Vektor-DNA wurde zur Transformation des
E. coli XL1-Blue (pRVN01) verwendet.
-
Reinigung des rekombinanten CFP7
-
Das
ORF wurde N-terminal mit dem (His)
6-Tag
(siehe
EP-A-0 282 242 )
fusioniert. Das rekombinante Antigen wurde wie folgt zubereitet:
Es wurde kurz eine einzige Kolonie E. coli, die entweder das pRVN01
oder das pRVN02-Plasmid beherbergt, in Luria-Bertani Brühe inokuliert,
die 100 μg/ml
Ampicillin und 12,5 μg/ml
Tetracyclin enthielt, und bei 37°C
auf OD
600nm = 0,5 zum Wachsen gebracht.
Dann wurde IPTG (Isopropyl-β-D-Thiogalactosid)
zu einer endgültigen
Konzentration von 2 mM hinzugefügt
(Die Expression wurde entweder durch das starke IPTG indizierbare
P
tac oder den T5-Promotor reguliert), und
das Wachstum wurde weitere 2 Stunden fortgeführt. Die Zellen wurden durch
Zentrifugieren bei 4.200 × g
bei 4°C
nach 8 Min. geerntet. Die Bakterien wurden über Nacht in Pelletform bei –20°C gelagert.
Die Pellets wurden erneut in BC 40/100 Puffer (20 mM Tris-HCl pH
7,9, 20% Glycerol, 100 mM KCl, 40 mM Imidazol) suspendiert, und
die Zellen wurden durch Ultraschallbehandlung (5 Mal 30 Sek. lang
mit Intervallen von 30 Sek.) bei 4°C gebrochen, gefolgt von einem
Zentrifugieren bei 12.000 × g
30 Min. lang bei 4°C,
der Überstand
(roher Extrakt) wurde zur Reinigung des rekombinanten Antigens verwendet.
-
Das
Histidin-Fusionsprotein (His-rCFP7) wurde von dem rohen Extrakt
per Affinitätschromatographie auf
einer Ni
2 +-NTA Säule von
QIAGEN mit einem Volumen von 100 ml gereinigt. His-rCFP7 und His-rCFP9
binden sich an Ni
2 +.
Nach intensiven Waschungen der Säule
im BC 40/100 Puffer wurde das Verschmelzungsprotein mit einem BC
1000/100 Puffer eluiert, der 100 mM Imidazol, 20 mM Tris pH 7,9,
20% Glycerol und 1 M KCl enthält.
Anschließend
wurden die gereinigten Produkte extensiv gegen 10 mM Tris pH 8,0
dialysiert. His-rCFP7
und His-rCFP9 wurden dann von Verunreinigungen per schneller Protein- Flüssigchromatographie (FPLC) über eine
Anionen-Austausch-Säule
(Mono Q, Pharmacia, Schweden) in 10 mM Tris pH 8,0 mit einem linearen
Gradienten NaCl von 0 bis 1 M separiert. Aliquots der Fraktionen
wurden durch einen 10%–20%
Gradienten Natrium-Dodecyl-Sulfat-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
(SDS-PAGE) 5 analysiert. Gereinigtes His-rCFP7 enthaltende Fraktionen
wurden gepoolt. TABELLE 1. Sequenz der cfp7 Oligonukleotide
a.
Ausrichtung
und Oligonukleotid | Sequenzen
(5' → 3') | Positionb (Nukleotid) |
Sense |
pvR3 | GCAACACCCGGGATGTCGCAAATCATG
(SEQ
ID NO: 43) | 91–105
(SEQ
ID NO: 1) |
Antisense |
pvF4 | CTACTAAGC TTGGATCCCTAGCCGCCCCATTTGGCGG
(SEQ
ID NO: 45) | 381–362
(SEQ
ID NO: 1) |
- a Die cfp7 Nukleotide
basierten auf der in 3 gezeigten Nukleotidsequenz
(SEQ ID NR: 1).
Unterstrichene Nukleotide sind in der Nukleotidsequenz
von cfp7b nicht enthalten. Die Positionen,
auf die Bezug genommen wird, gehören
zu dem nicht unterstrichenen Teil der Primer und entsprechen der
in 3 gezeigten Nukleotidsequenz
-
BEISPIEL 2
-
Abbildung des gereinigten Antigens in
einem 2DE-System
-
Um
das gereinigte Antigen zu kennzeichnen, wurde es in einem 2-dimensionalen Elektrophorese-(2DE)-Referenzsystem
abgebildet. Dies besteht aus einem silbernen gefärbten Gel, das ST-CF Proteine enthält, die
durch isoelektrisches Fokussieren, gefolgt durch eine Trennung gemäß der Größe in einer
Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese separiert wird. Die 2DE wurde gemäß Hochstrasser
et al. (1988) ausgeführt.
85 μg ST-CF
wurden auf die isoelektrischen Fokussierungsröhrchen angewendet, in denen
BioRad Ampholyte BioLyt 4–6
(2 Teile) und BioLyt 5–7
(3 Teile) inbegriffen waren. Die erste Abmessung wurde in Acralamid-/Piperazin-Röhrchengels
bei Vorhandensein von Harnstoff, dem Reinigungsmittel CHAPS und
dem Reduktionsmittel DTT bei 400 V 18 Stunden lang und 800 V 2 Stunden
lang durchgeführt.
Die zweite Abmessung 10–20% SDS-PAGE wurde bei 100
V 18 Stunden lang durchgeführt
und silbern eingefärbt.
Die Identifikation des CFP7 im 2DE-Referenzgel erfolgte durch Vergleich
der Fleckenmuster des gereinigten Antigens mit ST-CF mit und ohne
dem gereinigte Antigen. Die Flecken wurden durch die Unterstützung des
analytischen 2DE-Software-Systems
(Phoretix International, GB) in 6 identifiziert.
-
Biologische Aktivität des gereinigten rekombinanten
Antigens.
-
Interferon-γ Induktion in dem Mausmodell
der TB-Infektion.
-
Primäre Infektionen.
8 bis 12 Wochen alten weiblichen C57BL/6j(H-2b),
CBA/J(H-2k), DBA.2(H-2d)
und A.SW(H-25) Mäusen (Bomholtegaard, Ry) wurden
intravenöse
Infektionen über
die laterale Schwanzvene mit einem Inokulum von 5 × 104 M. tuberculosis verabreicht, das in PBS
in einem Vol. von 0,1 ml suspendiert wird. 14 Tage nach der Infektion
wurden die Tiere geopfert, und die Milzzellen wurden isoliert und
auf das Erkennen des rekombinanten Antigens getestet.
-
Gedächtnisreaktionen.
8–12 Wochen
alten weiblichen Mäusen
C57HL/6j(H-2
b) (Bomholtegaard, Ry) wurden
intravenöse
Infektionen über
die laterale Schwanzvene mit einem Inokulum von 5 × 10
4 M. tuberculosis verabreicht, das in PBS
in einem Vol. von 0,1 ml suspendiert war. 1 Monat nach der Infektion
wurden die Mäuse zwei
Monate lang mit Isoniazid (Merck and Co., Rahway, NJ) und Rifabutin
(Farmatalia Carlo Erba, Mailand, Italien) im Trinkwasser behandelt.
Die Mäuse
wurden 4–6
Monate lang in Ruhe gelassen, bevor sie in Experimenten verwendet
wurden. Für
die Studie über
den Abruf des Immungedächtnisses
wurden die Tiere mit einem Inokulum von 1 × 10
6 Bakterien
i.v. infiziert und am Tag 4 nach der Infektion geopfert. Die Milzzellen
wurden isoliert und auf das Erkennen des rekombinanten Antigens
getestet. Die Stimulation mit rCFP7 rCFP7 führte zu einem IFN-γ, das nicht
höher als
1/3 der Reaktion betrug, als mit ST-CF IFN-γ produzierenden Zellen festgestellt.
Das Antigen hat keine IFN-γ Freisetzung
in den naiven Mäusen
stimuliert. Zusätzlich
dazu war es für
die Zellkulturen nicht toxisch. TABELLE 7. T-Zellen-Reaktionen in primärer TB-Infektion.
Name | c57BL/6J | DBA.2(H2d) | CBA/J(H2k) | A.SW(H2s) |
| (H2b) | | | |
rCFP7 | + | + | – | – |
- Mäuse-IFN-γ-Freisetzung
des Immungedächtnisses
auf M. tuberculosis.
- –:
keine Reaktion; +: 1/3 ST-CF; ++: 2/3 ST-CF; +++: ST-CF-Niveau.
TABELLE 8. T-Zellen-Reaktionen in Gedächtnis-immunen
Tieren. Name | Gedächtnisreaktion |
rCFP7 | + |
- Mäuse-IFN-γ-Freisetzung
14 Tage nach der primären
Infektion mit M. tuberculosis.
- –:
keine Reaktion; +: 1/3 ST-CF; ++: 2/3 ST-CF; +++: ST-CF-Niveau.
-
Interferon-γ-Induktion in menschlichen TB-Patienten
und mit BCG geimpften Menschen.
-
Menschliche
Spender: Es wurden PBMC aus gesunden, mit BCG geimpften Spendern
ohne bekannte Exposition gegenüber
Patienten mit TB und von Patienten mit Kultur- oder mikroskopisch
nachgewiesener Infektion mit Mycobacterium tuberculosis gewonnen.
Die Blutproben wurden 1–4
Monate nach der Diagnose von den TB-Patienten entnommen.
-
Lymphozytenzubereitungen
und Zellkultur: Die PBMC wurden frisch durch Gradientenzentrifugieren aus
dem heparinierten Blut auf Lymphoprep (Nycomed, Oslo, Norwegen)
isoliert. Die Zellen wurden erneut in einem kompletten Medium suspendiert:
RPMI 1640 (Gibco, Grand Island, N. Y.), ergänzt mit 40 μg/ml Streptomycin, 40 U/ml Penicillin
und 0,04 mM/ml Glutamin, (alle von Gibco Laborstories, Paisley,
Schuttlang) und 10% normalem menschlichem ABO-Serum (NHS) von der
lokalen Blutbank. Die Anzahl und die Lebensfähigkeit der Zellen wurde durch
blaue Trypan-Einfärbung
bestimmt. Es wurden Kulturen mit 2,5 x 105 PBMC in 200 μl in Mikrotiterplättchen (Nunc,
Roskilde, Dänemark)
aufgebaut und mit Nicht-Antigenen stimuliert, ST-CF, PPD (2,5 μg/ml); rCFP7,
in einer endgültigen
Konzentration von 5 μg/ml.
Phytohaemagglutinin, 1 μg/ml
(PHA, Difco Laborstories, Detroit, MI) wurde als positive Kontrolle
verwendet. Die Überstände für die Detektion
von Zytokinen wurden 5 Tage nach der Kultur geerntet, gepoolt und
bis zur Verwendung bei –80°C gelagert.
-
Zytokinanalyse:
Interferon-γ (IFN-γ) wurde mit
einer standardmäßigen ELISA-Technik
unter Verwendung eines im Handel erhältlichen Paars mAb's von Endogen gemessen
und gemäß den Anweisungen
für den Gebrauch
verwendet. Rekombinantes IFN-γ (Gibco
Laborstories) wurde als Standard verwendet. Das Erfassungsniveau
für die
Versuchsreihe betrug 50 pg/ml. Die Abweichung zwischen den Dubletten-Näpfchen hat 10%
des Durchschnitts nicht überschritten.
Die Reaktionen von 9 einzelnen Spendern werden in TABELLE 9 dargestellt.
-
Wie
in Tabelle 9 dargestellt, werden hohe Niveaus an IFN-γ Freisetzung
nach der Stimulation mit mehreren rekombinanten Antigenen erreicht.
rCFP7 scheint von mit BCG geimpften gesunden Spendern am stärksten erkannt
zu werden.
-
-
BEISPIEL 3
-
Die
rekombinanten Antigene wurden einzeln als Untereinheiten-Vaccinen
in Mäusen
getestet. Fünf Gruppen
von 6–8
alten weiblichen C57B1/6j Mäusen
(Bomholtegard, Dänemark)
wurden subkutan an der Basis des Schwanzes mit Vaccinen der folgenden
Zusammensetzungen immunisiert:
Gruppe 1: 10 μg CFP7
Gruppe
2: 50 μg
ST-CF
Gruppe 3: Adjuvans-Kontrollgruppe
Gruppe 4: BCG
2,5 × 105/ml, 0,2 ml
Gruppe 5: Kontrollgruppe:
unbehandelt
-
Die
Untereinheits-Vaccine wurde mit DDA als Adjuvans verabreicht. Die
Tiere wurden mit einem Volumen von 0,2 ml geimpft. Zwei Wochen nach
der ersten Injektion und drei Wochen nach der zweiten Injektion wurden
die Gruppen 1–9
etwas höher
im Rücken
aufgefrischt. Eine Woche nach der letzten Injektion wurden den Mäusen Blut
abgenommen, und die Blutzellen wurden isoliert. Die induzierte Immunreaktion
wurde durch Freisetzung von IFN-γ in
den Kulturüberstand
bei der Stimulation in vitro mit homologen Proteinen überwacht.
-
6
Wochen nach der letzten Immunisierung wurden die Mäuse mit
5 × 106
lebensfähigem
Mycobacterium tuberculosis/ml per Aerol-Challenge ausgesetzt. 6
Wochen nach der Infektion wurden die Mäuse getötet, und die Anzahl der lebensfähigen Bakterien
in der Lunge und der Milz der infizierten Mäuse wurde durch Ausstreichen
3-maliger Verdünnungen
der Organhomogenste auf 7H11-Plättchen bestimmt.
Die Kolonien wurden 2–3
Wochen nach der Inkubation gezählt.
Die schützende
Wirkung wird als die Differenz zwischen den log10-Werten
des geometrischen Mittels der Zählungen
exprimiert, die von fünf
Mäusen
der relevanten Gruppe erhalten wurden und als das geometrische Mittel
der Zählungen,
die aus fünf
Mäusen
der relevanten Kontrollgruppe erhalten wurden.
-
Die
Ergebnisse der Experimente sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Immunogenität und schützende Wirkung in Mäusen von
ST-CF und der Untereinheit-Vaccine
Untereinheit-Vaccine | Immunogenität | Schützende Wirkung |
ST-CF | +++ | +++ |
CFP7 | ++ | – |
- +++ Starker immunogener/hoher Schutz (Niveau
des BCG)
- ++ Mittlerer immunogener/mittlerer Schutz
- – Keine
Erkennung/kein Schutz
-
Als
Schlussfolgerung haben wir ein Protein identifiziert, das einen
hohen Grad an Schutz induziert. FP7 hat in dem Mausmodell keinen
Schutz induziert.
-
BEISPIEL 4
-
Verteilung der cfp7-spezies.
-
Präsenz
von cfp7, in unterschiedlichen mycobakteriellen Spezies
-
Um
die Verteilung des cfp7-Gens in Spezies, die zum M. tuberculosis-Komplex gehören, sowie
in anderen Mycobakterien zu bestimmen, wurden PCR und/oder Southern
Blotting verwendet. Die verwendeten Bakterienstämme sind in TABELLE 10 aufgelistet.
Die genomische DNA wurde aus mycobakteriellen Zellen zubereitet,
die zuvor beschrieben wurden (Andersen et al. 1992).
-
Zur
Bestimmung der Verteilung des cfp7-Gens in Spezies, die zum Tuberkulosekomplex
gehören,
sowie in anderen Mycobakterien wurden PCR-Analysen verwendet. Die verwendeten
Bakterienstämme
sind in TABELLE 10 aufgelistet. Die genomische DNA wurde aus mycobakteriellen
Zellen zubereitet, die zuvor beschrieben wurden (Andersen et al.,
1992).
-
Die
verwendeten Oligonukleotid-Primer wurden automatisch auf einem DNA-Synthetisierer synthetisiert
(Applied Biosystems, Forster City, Ca, ABI-391, PCR-Modus), entblockiert
und per Ethanol-Fällung
gereinigt. Die für
die Analysen verwendeten Primer sind in TABELLE 11 gezeigt.
-
Die
PCR-Amplifikation wurde in einem thermalen Reaktor (schneller Taktgeber,
Idaho Technology, Idaho) durch Vermischen von 20 ng Chromosomal
mit der Hauptmischung (die 0,5 μM
von jedem Oligonukleotid-Primer enthielt, 0,25 μM BSA (Stratagene), geringem
Salzpuffer (20 mM Tris-HCl, pH 8,8, 10 mM KCl, 10 mM (NH4)2SO4,
2 mM MgSO4 und 0,1% Triton X-100) (Stratagene),
0,25 mM von jedem Deoxynukleosid-Triphosphat und 0,5 U Taq Plus
Long DNA Polymerase (Stratagene)) durchgeführt. Das endgültige Volumen
betrug 10 μl
(alle angegebenen Konzentrationen sind Konzentrationen im endgültigen Volumen).
Die Prä-Denaturierung
wurde 30 Sek. lang bei 94°C
und 30 Zyklen wie folgt durchgeführt:
Denaturierung 30 Sek. lang bei 94°C,
Vergüten
30 Sek. lang bei 55°C
und Dehnung 1 Min. lang bei 72°C.
-
Es
wurden die folgenden Primer-Kombinationen verwendet (die Längen der
amplifzierten Produkte werden in Klammern aufgegeben):
cfp7:
pVF1 und PVR1 (274 bp), pVF1 und PVR2 (197 bp), pVF3 und PVR1 (302
bp), pVF3 und PVR2 (125 bp). TABELLE 10.
In diesem
Beispiel verwendete mycobakterielle Stämme |
Spezies
und Stamm/Stämme | | Herkunft |
1.
M. tuberculosis | H37RVATCCa (ATCC 27294) | |
2. | H37RaATCC
(ATCC 25177) | |
3. | Erdman | Bezogen
von A. Lazlo, Ottawa, Kanada |
4.
M. bovis BCG Unterstamm: Danish 1331 | | SSIb |
5. | chinesisch | SSIc |
6. | kanadisch | SSIc |
7. | Glaxo | SSIc |
8. | Russland | SSIc |
9. | Pasteur | SSIc |
10. | Japan | WHOe |
11.
M. bovis MNC 27 | | SSIc |
12.
M. africanum | | Isoliert
von einem dänischen
Patienten |
13.
M. leprae (armadillo-abgeleitet) | | Bezogen
von J. M. Colston, London, GB |
14.
M. avium (ATCC 15769) | | ATCC |
15.
M. kansasii (ATCC 12478) | | ATCC |
16.
M. marinum (ATCC 927) | | ATCC |
17.
M. scrofulaceum (ATCC 19275) | | ATCC |
18.
M. intercellulare (ATCC 15985) | | ATCC |
19.
M. fortuitum (ATCC 6841) | | ATCC |
20.
M. xenopi | | Isoliert
von einem dänischen
Patienten |
21.
M. flavescens | | Isoliert
von einem dänischen
Patienten |
22.
M. szulgai | | Isoliert
von einem dänischen
Patienten |
23.
M. terrae | | SSIc |
24.
E. coli | | SSId |
25.
S. aureus | | SSId |
- a American Type
Culture Collection, USA.
- b Statens Serum Institut, Kopenhagen,
Dänemark.
- c Unsere Sammelabteilung Department
of Mycobacteriology, Statens Serum Institut, Kopenhagen, Dänemark.
- d Department of Clinical Microbiology,
Statens Serum Institut, Dänemark.
- e WHO International Laboratory for Biological
Standards, Statens Serum Institut, Kopenhagen, Dänemark
TABELLE 11. Sequenz der cfp7-Oligonukleotide. Ausrichtung
und Oligonukleotid | Sequenzen
(5' → 3')a | Positionb (Nukleotide) |
Sense |
pvR1 | GTACGAGAATTCATGTCGCAAATCATG
(SEQ
ID NO: 35) | 91–105
(SEQ
ID NO: 1) |
pvR2 | GTACGAGAATTCGAGCTTGGGGTGCCG
(SEQ
ID NO: 36) | 168–181
(SEQ
ID NO: 1) |
Gegenrichtung |
pvF1 | CGTTAGGGATCCTCATCGCCATGGTGTTGG
(SEQ
ID NO: 38) | 340–323
(SEQ
ID NO: 1) |
pvF3 | CGTTAGGGATCCGGTTCCACTGTGCC
(SEQ
ID NO: 39) | 268–255
(SEQ
ID NO: 1) |
- a Unterstrichene
Nukleotide sind in der Nukleotidsequenz nicht enthalten cfp7.
- b Die angegebenen Positionen sind die
nicht unterstrichenen Teile der Primer und entsprechen der Nukleotidsequenz,
die in SEQ ID NR: 1 für
cfp7 gezeigt werden.
-
Das
Southern Blotting wurde wie zuvor beschrieben (Oettinger und Andersen,
1994) mit den folgenden Änderungen
durchgeführt:
2 μg genomischer
DNA wurden mit PvuII verdaut, in einem 0,8%igen Agarosegel elektrophoresiert
und mit einer Vakuumtransfervorrichtung (Milliblot, TM-v; Millipore
Corp., Redford, MA) auf eine Nylonmembran übertragen (Hybond N-plus; Amersham
International plc, Little Chalfont, Vereinigtes Königreich).
Die cfp7 Genfragmente wurden durch PCR von dem pRVN01 Plasmid unter
Verwendung der in TABELLE 11 gezeigten Primer amplifiziert. Die
Sonden wurden nicht radioaktiv mit einem verstärkten Chemilumineszenzkit (ECL;
Amersham International plc, Little Chalfont, Vereinigtes Königreich)
verstärkt.
Die Hybridisierung und die Ermittelung wurden gemäß den vom
Hersteller bereitgestellten Anweisungen durchgeführt. Die Ergebnisse sind in
TABELLE 12 zusammengefasst. TABELLE 12. Interspezies-Analyse der cfp7,
cfp9 und mpt51 Gene durch PCR und/oder Southern Blotting und des
MPT51-Proteins durch Western Blotting.
| PCR | Southern
blot |
Spezies
und Stamm | cfp7 | cfp7 |
1.
M. tub. H37Rv | + | + |
2.
M. tub. H37Ra | + | N.D. |
3.
M. tub. Erdmann | + | + |
4.
M. bovis | + | + |
5.
M. bovis BCG Danish 1331 | + | + |
6.
M. bovis BCG Japan | + | + |
7.
M. bovis BCG chinesisch | + | + |
8.
M. bovis BCG kanadisch | + | + |
9.
M. bovis BCG Glaxo | + | + |
10
M. bovis BCG Russland | + | + |
11.
M. bovis BCG | + | + |
12.
M. africanum | + | + |
13.
M. Ieprae | – | – |
14.
M. avium | + | + |
15.
M. kansasii | + | + |
16.
M. marinum | | + |
17.
M. scrofulaceum | – | – |
18.
M. intercellulare | + | + |
19.
M. fortuitum | – | – |
20
M. flavescens | + | + |
21.
M. xenopi | – | N.D. |
22.
M. szulgai | (+) | – |
23.
M. terrae | – | N.D. |
- +, positive Reaktion; –, keine Reaktion, N.D. nicht
bestimmt.
-
cfp7
wurde in dem M. tuberculosis Komplex festgestellt, der BCG und die
umgebenden Mycobakterien; a; M. avium, M. kansasii, M. marinum,
M. intracellular und M. flavescens beinhaltet.
-
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