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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf immunotherapeutische
Mittel und Vakzine gegen pathogene Bakterien. Spezifischer verwendet
die vorliegende Erfindung, anders als die Vakzine auf dem Stand der
Technik und immunotherapeutische Mittel, die auf pathogenen Untereinheiten
oder Produkten basieren, die die größte oder spezifischste molekulare
Immunogenität
aufweisen, die am stärksten
prävalierenden
oder in hohem Maße
abundanten immunogenen Determinanten, die durch das ausgewählte Pathogen
Mycobacterium tuberculosis freigesetzt werden, um eine wirksame
Immunreaktion in einem Säugerwirt
zu stimulieren. Dementsprechend richtet sich die erworbene Immunität und die
immunotherapeutische Aktivität,
die durch die vorliegende Erfindung produziert wird, auf jene Antigenmarker,
die sich während
des Verlaufs einer pathogenen Infektion am häufigsten auf infizierten Wirtszellen
zeigen, ohne besonderer Berücksichtigung
der relativen oder absoluten Immunogenität der verabreichten Verbindung.
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STAND DER TECHNIK
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Es
ist schon seit langem bekannt, dass parasitische Mikroorganismen
die Fähigkeit
besitzen, Tiere zu infizieren, und dadurch Krankheit und häufig den
Tod des Wirts verursachen. Pathogene Stoffe waren im Verlauf der
Geschichte eine Haupttodesursache und sie bringen weiterhin großes Leid
mit sich. Obgleich die letzten hundert Jahre dramatische Fortschritte
bei der Vorbeugung und Behandlung vieler Infektionskrankheiten gesehen
haben, begrenzen komplizierte Wirt-Parasit-Wechselwirkungen noch immer
die universelle Wirksamkeit therapeutischer Maßnahmen. Die Schwierigkeiten
beim Bekämpfen
der komplizierten Invasionsmechanismen, die sich in vielen pathogenen
Vektoren zeigen, werden durch das Wiederaufleben verschiedener Krankheiten,
wie etwa Tuberku lose, sowie dem Auftreten zahlreicher medikamentenresistenter
Bakterien- und Virenstämme
belegt.
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Unter
diesen pathogenen Stoffen von großer epidemiologischer Bedeutung,
haben sich intrazelluläre Bakterien
als besonders widerständig
gegenüber
therapeutischen oder prophylaktischen Maßnahmen erwiesen. Intrazelluläre Bakterien,
einschließlich
der Gattung Mycobacterium und der Gattung Legionella, verbringen
ihren gesamten Lebenszyklus oder einen Teil davon eher innerhalb
der Zellen des infizierten Wirtsorganismus als außerhalb
der Zellen. Überall
auf der Welt sind intrazelluläre
Bakterien jährlich
für Millionen
von Toten und unsägliches
Leiden verantwortlich. Tuberkulose, verursacht von Mycobacterium
tuberculosis, ist, mit jährlich
10 Millionen neuen Fällen
und 2,9 Millionen Toten weltweit die Hauptursache für Tod durch
Infektionskrankheit. Außerdem
sind intrazelluläre
Bakterien für
Millionen von Leprafällen
verantwortlich. Andere entkräftende
Krankheiten, die durch intrazelluläre Stoffe übertragen werden, beinhalten
kutane und viszerale Leishmaniasis, American trypanosomiasis (Chagas'sche Krankheit),
Listeriose, Toxoplasmose, Histoplasmose, Trachom, Psittakose, Q-Fieber und Legionellose
einschließlich
der Legionärskrankheit.
Momentan kann nur relativ wenig getan werden, um schwächenden
Infektionen bei empfänglichen
Individuen vorzubeugen, die diesen Organismen ausgesetzt sind.
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Aufgrund
dieses Unvermögens,
Bevölkerungen
wirksam vor Tuberkulose wirksam zu schützen und der inhärenten Morbidität und Mortalität von Menschen,
die durch Tuberkulose verursacht wird, ist dies eine der wichtigsten
Krankheiten, mit denen die Menschheit konfrontiert ist. Spezifischer
ist Lungentuberkulose, die primär
von M. tuberculosis verursacht wird, in Entwicklungsländern eine
Haupttodesursache. M. tuberculosis, das in der Lage ist, im Innern
von Makrophagen und Monozyten zu überleben, kann eine chronische
intrazelluläre
Infektion produzieren. Indem es sich innerhalb der Zellen verbirgt,
die primär
für die
Detektion von Fremdelementen und die anschließende Aktivierung des Immunsystems
verantwortlich sind, ist M. tuberculosis relativ erfolgreich, wenn
es darum geht, den normalen Abwehrmechanismen des Wirtsorganismus
zu entkommen. Eben diese pathogenen Merkmale haben früher die
Entwicklung eines wirksamen immunotherapeutischen Stoffes oder einer
Vakzine gegen tuberkulöse
Infektionen verhindert. Gleichzeitig ist es relativ leicht, Tuberkelbazillen
zu kultivieren und unter Laborbedingungen zu beobachten. Dementsprechend
eignet sich M. tuberculosis besonders gut, um die Prinzipien und
Vorteile der vorliegenden Erfindung nachzuweisen.
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Es
wird derzeit davon ausgegangen, dass ungefähr die Hälfte der Weltbevölkerung
mit M. tuberculosis infiziert ist, was jährlich zu Millionen von Fällen von
Lungentuberkulose führt.
Zwar ist diese Krankheit in den Entwicklungsländern Lateinamerikas, Afrikas
und Asiens ein akutes Gesundheitsproblem, sie breitet sich aber auch
in der ersten Welt weiter aus. In den Vereinigten Staaten haben
spezifische Bevölkerungsgruppen
ein erhöhtes
Risiko, insbesondere arme, immungeschwächte Individuen in Städten und
Immigranten aus Gebieten, in denen die Krankheit weit verbreitet
ist. Größtenteils
aufgrund der AIDS-Epidemie steigt die Tuberkuloseinzidenz aktuell
entwickelten Ländern
an, häufig
in Form von M. tuberculosis mit mehrfacher Medikamentenresistenz.
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Unlängst wurde
von einer Tuberkuloseresistenz gegenüber einem oder mehreren Medikamenten
in 36 der 50 Staaten der USA berichtet. In New York City war ein
Drittel aller 1991 getesteten Fälle
gegen ein oder mehrere Hauptmedikamente resistent. Obgleich nicht
resistente Tuberkulose mit einer langfristigen Antibiotikabehandlung
geheilt werden kann, ist der Ausblick hinsichtlich medikamentenresistenter
Stämme
düster.
Patienten, die mit Stämmen
infiziert sind, die gegenüber
zwei oder mehreren Hauptantibiotika resistent sind, haben eine Sterblichkeitsrate
von etwa 50 Dementsprechend wird eine sichere und wirksame Vakzine
gegen solche Varianten von M. tuberculosis dringend benötigt.
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Erstinfektionen
mit M. tuberculosis finden fast immer durch das Inhalieren aerosolierter
Partikel statt, da das Pathogen Wochen- und monatelang in feuchtem
oder trockenem Sputum lebensfähig
bleiben kann. Obwohl der primäre
Ort der Infektion in der Lunge ist, kann der Organismus auch eine
Infektion von Knochen, Milz, Meninx und Haut verursachen. Abhängig von
der Virulenz des besonderen Strangs und der Resistenz des Wirts,
können
die Infektion und der entsprechende Schaden am Gewebe geringer oder
ausgedehnt sein. Bei Menschen wird die Erstinfektion bei der Mehrzahl
der Individuen, die virulenten Bakterienstämmen ausgesetzt sind, kontrolliert.
Die Entwicklung erworbener Immunität, die auf die erste Provokation
folgt, reduziert die bakterielle Proliferation, wodurch die Läsionen heilen
können
und das Subjekt größtenteils
symptomlos, aber möglicherweise
ansteckend bleibt.
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Wenn
M. tuberculosis von dem infizierten Subjekt nicht kontrolliert wird,
führt dies
häufig
zu einer ausgedehnten Schädigung
von Lungengewebe. Bei empfindlichen Individuen werden die Läsionen üblicherweise in
der Lunge gebildet, da die Tuberkelbazillen sich innerhalb von alveolaren
oder pulmonaren Makrophagen reproduzieren. Mit der Vermehrung der
Organismen können
sie sich durch das lymphatische System in distale Lymphknoten und
durch den Blutstrom in die Lungenspitzen, Knochenmark, Niere und
Meninx, die das Gehirn umgibt, ausbreiten. Primär werden als Ergebnis der zellvermittelten Überempfindlichkeitsreaktionen
charakteristische granulomatöse
Läsionen
oder Tuberkel anteilig zur Schwere der Infektion produziert. Diese
Läsionen bestehen
aus Epithelioidzellen, die von Monozyten, Lymphozyten und Fibroblasten
umgeben sind. In den meisten Fällen
wird eine Läsion
oder ein Tuberkel schließlich
nekrotisch und unterliegt der Verkäsung.
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Zwar
ist M. tuberculosis ein signifikantes Pathogen, jedoch verursachen
auch andere Spezies der Gattung Mycobacterium Krankheiten bei Tieren,
einschließlich
Menschen, und sind ausdrücklich
im Umfang der vorliegenden Erfindung enthalten. Zum Beispiel ist
M. bovis eng mit M. tuberculosis verwandt und für tuberkulöse Infektionen bei Haustieren,
wie etwa Rindern, Schweinen, Schafen, Pferden, Hunden und Katzen
verantwortlich. Ferner kann M. bovis Menschen über den Verdauungstrakt infizieren,
typischerweise durch die Ingestion von Rohmilch. Die lokalisierte
intestinale Infektion breitet sich schließlich auf den Respirationstrakt
aus und bald darauf folgen die klassischen Symptomen der Tuberkulose.
Ein anderer wichtiger pathogener Vektor der Gattung Mycobacterium
ist M. leprae, der millionenfach Fälle der uralten Krankheit Lepra
verursacht. Andere Spezies dieser Gattung, die Krankheiten bei Tier
und Mensch verursachen beinhalten M. kansasii, M. avium intracellulare,
M. fortuitum, M. marinum, M. chelonei, M. africanum, M. ulcerans,
M. microti und M. scrofulaceum. Die pathogenen mykobakteriellen
Spezies weisen häufig
einen hohen Grad an Homologie in ihrer jeweiligen DNA und den entsprechenden
Proteinsequenzen auf, und einige Spezies, wie etwa M. tuberculosis
und M. bovis sind nah verwandt.
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Aus
nahe liegenden praktischen und moralischen Gründen ist die Anfangsarbeit
zur Bestimmung der Wirksamkeit der experimentellen Zusammensetzungen
bezüglich
solchen Leiden beim Menschen nicht möglich. Dementsprechend ist
es bei der Frühentwicklung
jedes Medikaments oder jeder Vakzine eine Standardprozedur, aus
Sicherheits- und Kostengründen
geeignete Tiermodelle zu benutzen. Der Erfolg des Einsatzes von
Versuchstiermodellen beruht auf der Voraussetzung, dass immunodominante
Epitope häufig
in verschiedenen Wirtsspezies aktiv sind. Somit wird eine immunogene
Determinante in einer Spezies, zum Beispiel einem Nagetier oder
einem Meerschweinchen, im Allgemeinen in einer anderen Spezies,
wie etwa dem Menschen, immunoreaktiv sein. Erst nachdem die geeigneten
Tiermodelle ausreichend entwickelt wurden, werden klinische Versuche
beim Menschen durchgeführt,
um ferner die Sicherheit und Wirksamkeit einer Vakzine beim Menschen
nachzuweisen.
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Bezüglich der
alveolaren oder pulmonaren Infektionen durch M. tuberculosis ähnelt das
Meerschweinchenmodell der menschlichen Pathologie der Krankheit
in vielerlei Hinsicht stark. Dementsprechend wird ein Fachmann gut
verstehen, dass es geeignet ist, das Meerschweinchenmodell dieser
Krankheit auf Menschen und andere Säuger zu extrapolieren. Wie
der Mensch sind Meerschweinchen für eine tuberkuläre Infektion
mit geringen Dosen des aerosolierten menschlichen Pathogens M. tuberculosis
empfänglich.
Anders als beim Menschen, bei dem die Erstinfektion üblicherweise
kontrolliert wird, entwickeln Meerschweinchen nach dem Aussetzen
an das aerosolierte Pathogen konsistent eine disseminierte Krankheit,
wodurch die anschließende Analyse
erleichtert wird. Ferner zeigen sowohl Meerschweinchen als auch
Menschen kutane Überemfindlichkeitsreaktionen
vom verzögerten
Typ, die durch die Entwicklung einer dichten mononuklearen Zellinduration oder
eines harten Bereichs auf der Haut der Teststelle gekennzeichnet
sind. Schlussendlich weisen die charakteristischen tuberkulären Läsionen von
Menschen und Meerschweinchen eine ähnliche Morphologie auf, einschließlich der
Gegenwart von Langhans-Riesenzellen. Da Meerschweinchen gegenüber einer
Erstinfektion und der Progression der Krankheit empfindlicher sind
als Menschen, stellt jeder Schutz, der in den Versuchen unter Verwendung
dieses Tiermodells verleihen wird, eine starke Indikation bereit,
dass der gleiche Impfschutz beim Menschen oder anderen weniger empfindlichen
Säugern
erzeugt werden kann. Dementsprechend wird die vorliegende Erfindung
nur zum Zwecke der Erläuterung
und nicht zum Zweck der Beschränkung
primär
im Versuchskontext der Meerschweinchen als dem Sängerwirt nachgewiesen. Der
Fachmann wird zu schätzen
wissen, dass die vorliegende Erfindung mit anderen Sängerwirten,
einschließlich
Menschen und domestizierten Tieren, praktiziert werden kann.
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Jedes
Tier oder jeder Mensch, der mit einem pathogenen Vektor, und insbesondere
einem intrazellulären
Organismus infiziert ist, weist eine schwierige Provokation für das Immunsystem
auf. Zwar können
viele infektiöse
Stoffe durch die humorale Reaktion und die entsprechende Produktion
schützender
Antikörper
wirksam kontrolliert werden, aber diese Mechanismen sind primär nur gegen
solche Pathogene wirksam, die sich in der Extrazellulärflüssigkeit
des Körpers
befinden. Insbesondere opsonierende Antikörper binden an extrazelluläre Fremdstoffe
und machen sie dadurch anfällig
für Phagozytose
und anschließende
intrazelluläre
Vernichtung. Dies trifft auf andere Pathogen jedoch nicht zu. Zum
Beispiel haben vorausgehende Untersuchungen darauf hingewiesen,
dass die humorale Immunreaktion keine signifikante Schutzfunktion
gegen Infektionen durch intrazelluläre Bakterien, wie etwa M. tuberculosis
zu sein scheint. Die vorliegende Erfindung kann jedoch eine vorteilhafte
humorale Reaktion auf das Zielpathogen erzeugen, und, als solches
ist deren Wirksamkeit nicht auf irgendeine spezifische Komponente
der stimulierten Immunreaktion beschränkt.
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Spezifischer
verhindern antikörpervermittelte
Abwehrmechanismen anscheinend nicht die Erstinfektion intrazellulärer Pathogene
und sie sind unwirksam, sobald die Bakterien innerhalb der Zellen
des Wirts sequestriert wird. Als wasserlösliche Proteine können Antikörper das
Extrazellulärflüssigkeit
und Blut permeieren, haben aber Schwierigkeit, durch die Lipidmembranen
der Zellen zu migrieren. Ferner kann die Produktion opsonierender
Antikörper
gegen bakterielle Oberflächenstrukturen
tatsächlich
intrazelluläre
Pathogene beim Eindringen in die Wirtszelle unterstüt zen. Dementsprechend
sollte jede wirksame prophylaktische Maßnahme gegen intrazelluläre Mittel,
wie etwa Mycobacterium, eine aggressive zellvermittelte Immunreaktionskomponente
aufnehmen, die zur schnellen Proliferation antigenspezifischer Lymphozyten
führt,
die die beeinträchtigten
Phagozyten aktivieren oder sie zytotoxisch eliminieren. Jedoch gleicht,
wie nachfolgend ausführlicher
diskutiert wird, das Induzieren einer zellvermittelten Immunreaktion
die Induktion von Impfschutz nicht aus. Obgleich zellvermittelte
Immunität
eine Voraussetzung für
Impfschutz sein kann, erfordert die Produktion von Vakzinen gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung tierbasierte Provokationsuntersuchungen.
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Diese
zellvermittelte Immunreaktion beinhaltet im Allgemeinen zwei Schritte.
Der erste Schritt, bei dem signalisiert wird, dass die Zelle infiziert
ist, erfolgt durch Spezialmoleküle
(Haupthistokompatibilitätskomplex- oder
MHC-Moleküle)
die Teile des Pathogens an die Oberfläche der Zelle bringen. Diese
MHC-Moleküle
binden an kleine Fragmente der bakteriellen Proteine, die innerhalb
der infizierten Zelle beschädigt
wurden, und präsentieren
sie an der Oberfläche
der Zelle. Deren Präsentation
an T-Zellen stimuliert das Immunsystem des Wirts, um die infizierte
Wirtszelle zu entfernen, oder induziert die Wirtszelle, alle Bakterien,
die darin vorhanden sind, zu eliminieren.
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Anders
als die meisten infektiösen
Bakterien neigt Mycobacterium, einschließlich M. tuberculosis, dazu,
in Vakuolen zu proliferieren, die im Wesentlichen vom Rest der Zelle
durch eine Membran abgeschlossen ist. Phagozyten formen diese schützenden
Vakuolen auf natürliche
Weise, was sie für
eine Infektion mit dieser Pathogenklasse besonders empfindlich macht.
In solchen Vakuolen werden die Bakterien wirksam vor der Beschädigung geschützt, was
es für
das Immunsystem schwierig macht, wesentliche bakterielle Komponenten an
der Oberfläche
infizierter Zellen zu präsentie ren.
Die infizierten Zellen der MHC-Moleküle werden sich jedoch zur Vakuole
bewegen und alle freien (freigesetzten) bakteriellen Produkte einsammeln,
oder sich an andere Orte in der Wirtszelle bewegen, an die die fremden
extrazellulären
bakteriellen Produkte transportiert wurden, zur normalen Präsentation
der Produkte an der Zelloberfläche.
Wie zuvor angegeben, wird die Präsentation
der fremden bakteriellen Produkte die passende Reaktion durch das
Immunsystem des Wirts hervorrufen.
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Die
Probleme, die intrazelluläre
Pathogene für
das Immunsystem darstellen, bilden auch für die Vakzinentwicklung eine
spezielle Herausforderung. So sind die meisten Forscher der Produktion
einer wirksamen Vakzine gegen Mycobacterium-Infektionen und insbesondere
gegen M. tuberculosis ausgewichen. Derzeit ist die einige in großem Umfang
verfügbare
Vakzine gegen intrazelluläre
Pathogene die abgeschwächte
Lebendvakzine BCG, einem avirulenten Stamm von M. bovis, der als
prophylaktische Maßnahme
gegen den Tuberkelbazillus verwendet wird. Schon 1988 haben umfassende
Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation aus Indien ermittelt,
dass die Wirksamkeit der besten BCG-Vakzine so geringfügig war,
dass sie nicht messbar war. Trotz dieser zweifelhaften Wirksamkeit
wurde die BCG-Vakzine auf der ganzen Welt in Gebieten mit hoher Tuberkuloseinzidenz
ausgiebig benutzt. Was die Sache noch komplizierter macht ist, dass
Individuen, die mit BCG geimpft wurden, häufig eine Empfindlichkeit gegenüber Tuberkulin
entwickeln, was die Nützlichkeit
des häufigsten
Hauttests für
Screening und Kontrolle von Tuberkulose aufhebt.
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Ein
anderes ernstes Problem, das die Verwendung einer abgeschwächten Lebendvakzine,
wie etwa BCG, mit sich bringt, ist die Gefahr, bei immungeschwächten Patienten
eine lebensbedrohliche Krankheit auszulösen. Diese Vakzine stellen
für Personen
mit verminderter zellvermittelter Immunität besonderes Risiko dar, wegen
deren verringerter Fähigkeit,
eine schnell proliferierende induzierte Infektion zu bekämpfen. Solche
Individuen beinhalten jene, die durch Fehlernährung und schlechte Lebensbedingungen
geschwächt
sind, Empfänger
von Organtransplantaten und Personen, die mit HIV infiziert sind.
Bei der BCG-Vakzine beinhalten Individuen mit hohem Risiko auch
jene, die an Lungenerkrankungen, wie etwa Emphysem, chronische Bronchitis,
Pneumokoniose, Silikose oder vorausgehender Tuberkulose leiden.
Dementsprechend ist die Verwendung abgeschwächter Vakzine auf genau die
in Bevölkerung
beschränkt,
bei der sie den größten potentiellen
Nutzen haben.
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Die
Verwendung von abgeschwächten
Lebendvakzinen kann auch andere unerwünschte Nebenwirkungen produzieren.
Da Lebendvakzine sich im Empfänger
reproduzieren, lösen
sie ein breiteres Spektrum an Antikörpern und eine weniger zielgerichtete
zellvermittelte Immunreaktion aus als nicht infektiöse Vakzine.
Oft neigt dieser polypragmatische Ansatz dazu, die Immunreaktion
zu okkludieren, die auf die molekularen Strukturen gerichtet ist,
die am stärksten
an der zellulären
Prophylaxe beteiligt sind. Überdies
kann die Verwendung von Lebendvakzinen mit einer intakten Membran
opsonierende Antikörper
induzieren, die einen Fremdkörper auf
eine wirksame Phagozytose vorbereiten. Somit könnte, wenn der Wirt virulenten
Stämmen
des Zielorganismus ausgesetzt wird, die Gegenwart solcher Antikörper tatsächlich die
Aufnahme an nicht abgeschwächten Pathogenen
in die Wirtszellen verbessern, wo sie überleben und sich vermehren
können.
Ferner enthält
eine abgeschwächte
Vakzine tausende verschiedener Molekülspezies und folglich eher
eine Molekülspezies,
die toxisch ist oder in der Lage, bei dem Patienten eine adverse
Immunreaktion hervorzurufen. Andere Probleme mit Lebendvakzinen
beinhalten Virulenzreversion, natürliche Ausbreitung an Kontakte,
kontaminierende Viren und virale Interferenz und Mühe bei der
Standardisierung.
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Auf
gleiche Weise sind nicht infektiöse
Vakzine, wie etwa inaktivierte Organismen oder herkömmliche Subunit-Vakzine
der zweiten Generation, die auf stark antigene membrangebundene
Strukturen gerichtet sind, hinsichtlich der Inhibition intrazellulärer Bakterien
beschränkt.
Ebenso wie abgeschwächte
Vakzine, rufen inaktivierte Bakterien eine willkürliche Reaktion hervor, die
die wirksamsten prophylaktischen Determinanten inhibieren kann.
Ferner weisen inaktivierte Vakzine noch große Mengen an für das Immunsystem
potentiell antigener Strukturen auf, wodurch die Wahrscheinlichkeit
toxischer Reaktionen oder Opsonierung durch das Immunsystem erhöht wird.
Traditionelle Subunit-Vakzine, die membrangebundene Strukturen enthalten,
egal ob synthetisiert oder gereinigt, können auch eine stark opsonische
Wirkung induzieren, was den Eintritt des intrazellulären Pathogens
in Phagozyten erleichtert, in denen sie sich vermehren. Durch die
Erhöhung
der bakteriellen Inklusionsrate können inaktivierte Vakzine,
die auf intrazelluläre
Oberflächenantigene
gerichtet sind, die relative Virulenz des pathogenen Stoffs zu erhöhen. Somit
können
herkömmliche
abgeschwächte
oder inaktivierte Vakzine, die gegen stark antigene bakterielle
Oberflächenkomponenten
gerichtet sind, bei intrazellulären Pathogenen
kontraindiziert sein.
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Um
die Probleme, die mit der Verwendung von traditionellen Vakzinen
assoziiert sind, zu umgehen, wurden Entwicklungen unter Verwendung
extrazellulärer
Proteine oder deren immunogener Analoge gemacht, um Impfschutz gegen
spezifische intrazelluläre
Pathogene zu stimulieren. Zum Beispiel offenbart die
US-Patentschrift Nr. 5,108,745 , ausgestellt
am 28. April 1992 dieses Erfinders Vakzine und Verfahren zur Produktion von
Impfschutz gegen Legionella pneumophila und M. tuberculosis sowie
andere intrazelluläre
Pathogene. Diese Vakzine des Stands der Technik basierend weitgehend
auf extrazellulären
Produkten, die ursprünglich aus
proteinhaltigen Verbindungen abgeleitet sind, die von den pathogenen
Bakterien in vitro in Bouillonkultur freigesetzt werden und von
Bakterien innerhalb infizierter Wirtszellen in vivo extrazellulär freigesetzt
werden. Wie hier offenbart, basieren diese Vakzine selektiv auf
der Identifizierung extrazellulärer
Produkte oder deren Analoge, die eine starke Immunreaktion gegen
das Zielpathogen in einem Sängerwirt
stimulieren.
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Spezifischer
wurden diese extrazellulären
Kandidatenproteine des Stands der Technik gescreent, indem ihre
Fähigkeit
bestimmt wurde, entweder eine starke Stimulierbarkeit von Lymphozyten
oder eine kutane Überempfindlichkeitsreaktion
vom verzögerten
Typ in Säugern
hervorzurufen, die gegen das interessierende Pathogen immun sind.
Obgleich dieses offenbarte Verfahren und assoziierte Vakzine viele
der Nachteile vermeiden, die der Verwendung traditioneller Vakzine
inhärent
sind, können
widersprüchliche
Immunreaktionsergebnisse aufgrund der Kreuzreaktivität und Wirtsvariation
die Auswahl wirksamer immunisierender Mittel erschweren. Somit können, während molekulare
Immunogenität
ein Hinweis für
eine wirksame Vakzine ist, andere Faktoren deren Verwendung zum
Auslösen
einer wirksamen Immunreaktion in vivo erschweren.
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Noch
wichtiger ist, dass überraschenderweise
entdeckt wurde, dass insbesondere hinsichtlich M. tuberculosis,
herkömmliche
Verfahren des Stands der Technik zum Identifizieren wirksamen Impfschutzes,
den Vakzine induzieren, schwerfällig
und potentiell unwirksam waren. Zum Beispiel produzierte SDS-PAGE-Analyse
von extrazellulärem
M.-tuberculosis-Ausgangsprotein gefolgt von herkömmlichen Western-Blot-Techniken, die
auf das Identifizieren der am stärksten
immunogenen dieser extrazellulären
Komponenten zielten, inkonsistente Ergebnisse. Wiederholtes Testen
konnte nicht identifizieren, welches extrazelluläre Produkt die stärkste immunogene
Reaktion produzieren würde,
und, konsistent mit dem Meinung des Stands der Technik, dadurch
als die wirksamste Vakzine wirken würde. Viele der extrazellulären Produkte
von M. tuberculosis sind dem Fachmann gut bekannt, da sie identifiziert
und, in einigen Fällen,
sequenziert wurden. Ferner kann, ebenso wie jedes andere Fremdprotein,
gezeigt werden, dass diese bekannten Verbindungen eine Immunreaktion induzieren.
Jedoch weist auf dem Stand der Technik nichts darauf hin, dass jede
dieser bekannten Verbindungen Impfschutz induzieren wird, wie traditionell
identifiziert.
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Dementsprechend
ist eine wesentliche Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Vakzine
oder immunotherapeutische Mittel zum Aufbau einer wirksamen Immunreaktion
gegen intrazelluläre
Pathogene einschließlich M.
tuberculosis, M. bovis, M. kansasii, M. avium-intrazellulare, M.
fortuitum, M. chelonei, M. marinum, M. scrofulaceum, M. leprae,
M. africanum, M. ulcerans und M. microti bereitzustellen.
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Es
ist eine zusätzliche
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, leicht produzierbare Vakzine
und immunotherapeutische Mittel bereitzustellen, die bezüglich inaktivierter
oder abgeschwächter
Vakzine reduzierte Toxizität
aufweisen.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung, wie in den Ansprüchen definiert, erreicht die
oben beschriebenen und andere Aufgaben durch das Bereitstellen von
Verbindungen zur Verwendung als Vakzine und/oder immunotherapeutische
Mittel und Verfahren zu deren Produktion und deren Verwendung, um
Impfschutz oder therapeutische Immunreaktionen in Säugerwirten
gegen Infektion durch Pathogene zu erzeugen.
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Zum
Zweck der vorliegenden Offenbarung sollte der Begriff „in hohem
Maße abundant" als relativer Begriff
verstanden werden, der jene extrazellulären Produkte identifiziert,
die von dem interessierenden Pathogen in größter Menge freigesetzt werden.
Zum Beispiel sollte hinsichtlich M. tuberculosis, das unter verschiedenen
Kulturbedingungen bis auf eine optische Dichte von ungefähr 0,5 gewachsen
wird, ein Fachmann erwarten, in der Größenordnung von 10 μg/l oder
mehr eines in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkt zu erhalten. Somit werden aus dem gesamten beispielhaften
4 mg/l Gesamtoutput an extrazellulärem Produkt für M. tuberculosis,
das unter normalen Bedingungen oder Hitzeschockbedingungen gewachsen
wird, bilden ungefähr
fünfzehn
bis zwanzig (allein oder in Kombination) der etwa einhundert bekannten
extrazellulären Produkte
ungefähr
neunzig Prozent der Gesamtmenge. Dies sind die in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkte, die als innerhalb des Umfangs der vorliegenden Offenbarung
liegend erachtet werden und die leicht als die breiten Bande identifizierbar
sind, die in SDS/PAGE-Gelen erscheinen. Außerdem können die interessierenden extrazellulären Produkte
ferner durch Aminosäuresequenzierung
charakterisiert und differenziert werden. Die verbleibenden extrazellulären Produkte
sind geringer. Der Fachmann wird auch zu schätzen wissen, dass die relative
quantitative Abundanz der spezifischen extrazellulären Hauptprodukte,
abhängig
von den Kulturbedingungen, variieren kann. In den meisten Fällen wird
sich die Identifikation eines einzelnen in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkts verändern.
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Dementsprechend
können
die Verbindungen der Offenbarung verwendet werden, um einen Säugerwirt
gegen Infektion mit bakteriellen Pathogenen zu schützen. Die
Vakzine der vorliegenden Erfindung sind bei der Erzeugung von Impfschutz
gegen verschiedene Spezies und Serogruppen der Gattung Mycobacterium wirksam.
Die Vakzine der vorliegenden Offenbarung sind als immunotherapeutische
Mittel zur Behandlung von existierenden Krankheitsbedingungen wirksam.
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Überraschenderweise
wurde von diesem Erfinder herausgefunden, dass die Immunisierung
mit den in höchstem
oder in hohem Maße
abundanten Produkten, die von bakteriellen Pathogenen oder deren
immunogenen Analoge extrazellulär
freigesetzt werden, eine wirksame Immunreaktion hervorrufen kann,
unabhängig von
der absoluten Immunogenität
der verabreichten Verbindung. Aufgrund ihrer Freisetzung aus dem
Organismus und daher deren Verfügbarkeit
für Wirtsmoleküle, die
an der Antigenverarbeitung und -präsentation beteiligt sind, und
aufgrund ihrer hohen natürlichen
Konzentration in Gewebe während
der Infektion, werden die in hohem Maß abundanten extrazellulären Produkte
eines pathogenen Bakteriums häufiger
als andere bakterielle Komponenten verarbeitet und dem Wirtsimmunsystem
präsentiert.
Bei intrazellulären
Pathogenen sind die in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkte die wichtigsten immunogenen Determinanten, die auf der
Oberfläche
der infizierten Wirtzellen präsentiert
werden, und daher eine größere Präsenz in
dem umgebender Milieu aufweisen. Dementsprechend ermöglicht erworbene
Immunität
gegen die in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkte eines pathogenen Bakteriums dem Abwehrsystem des Wirts
Pathogene, die im Innern von Wirtszellen sequestriert sind, rasch
zu detektieren und sie wirksam zu inhibieren.
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Insbesondere
scheinen die wesentlichen oder in hohem Maße abundanten Produkte, die
von pathogenen Bakterien freigesetzt werden, von Phagozyten und
anderen Mechanismen des Immunsystems des Wirts in größerem Tempo
verarbeitet zu werden als weniger prävalierende oder membrangebundene
pathogene Komponenten, unabhängig
von deren jeweiliger immunogenen Aktivität oder Spezifität. Diese
Ungleichheit bei der immunologischen Verarbeitung ist besonders
signifikant wenn der pathogene Stoff ein intrazelluläres Bakterium
ist, das von der normalen Immunaktivität sequestriert ist. Auf Grund
ihrer profusen und kontinuierlichen Präsentation an das Immunsystem
des infizierten Wirts, rufen die am stärksten prävalierenden bakteriellen extrazellulären Produkte
oder deren immunogenen Analoge eine starke Immun reaktion hervor,
die größtenteils
von deren individuellen molekularen immunogenen Merkmalen unabhängig ist.
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In
hohem Maße
abundante extrazelluläre
Produkte sind die wesentlichen Bestandteile von Proteinen und anderen
molekularen Objekten, die von dem Zielpathogen in das umgebende
Milieu freigesetzt werden. Die gegenwärtige Forschung weist darauf
hin, dass in einigen Fällen
ein einziges in hohem Maße
abundantes extrazelluläres
Produkt bis zu 40 Gew.-% des Produkts umfassen kann, das von einem
Mikroorganismus freigesetzt wird. Zumeist sind einzelne in hohem
Maße abundante
extrazelluläre
Produkte für
zwischen etwa 0,5% bis etwa 25% der gesamten Produkte verantwortlich,
die von dem infektiösen
Pathogen freigesetzt werden. Überdies
kann festgestellt werden, dass die obersten fünf oder sechs in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkte zwischen 60% bis 70% der gesamten Masse umfassen können, die
von einem Mikroorganismus freigesetzt wird. Natürlich wird der Fachmann zu
schätzen
wissen, dass die relativen Level extrazellulärer Produkte, wie auch die
absolute oder relative Menge an freigesetzten Produkten im Zeitablauf
fluktuieren können.
Zum Beispiel können
pH-Wert, Oxidanzien, Osmolalität,
Hitze und andere Stressbedingungen für den Organismus, Phase des
Lebenszyklus, Reproduktionsstatus und die Zusammensetzung des umgebenden
Milieus die Zusammensetzung und Menge an freigesetzten Produkten
verändern.
Ferner können
die absoluten und relativen Level an extrazellulären Produkten sich von Spezies
zu Spezies und sogar zwischen Stämmen innerhalb
einer Spezies stark unterscheiden.
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Bei
intrazellulären
Pathogenen scheinen extrazelluläre
Produkte die Population von spezifisch immunen Lymphozyten auszubauen,
die in der Lage sind, eine antimikrobielle Wirkung gegen Makrophagen,
die lebende Bakterien enthalten, zu detektieren und auszuüben. Ferner
wirken die in hohem Maße
abundanten oder wesentlichen extrazellulären Produkte auf Grund ihrer
wiederholten Ausstellung auf der Oberfläche infizierter Zellen als
wirksame Antigenmarker. Dementsprechend bringen Impfung und die
Induzierung von Impfschutz, der sich gegen die in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkte eines pathogenen Bakteriums oder deren immunogen äquivalenten
Determinanten richtet, das Immunsystem des Wirts dazu, eine schnelle
und wirksame Immunreaktion mit einer starken zellvermittelten Komponente
aufzubauen, wenn sie anschließend von
dem Zielpathogen infiziert werden.
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In
direktem Gegensatz zu Immunisierungsaktivitäten des Stands der Technik,
die sich primär
auf die Produktion von Vakzinen und die Stimulierung der Immunreaktionen,
basierend auf der hochspezifischen molekularen Antigenität einzelner
gescreenter Pathogenkomponenten konzentrierten, nutzt die vorliegende
Offenbarung vorteilhafterweise die relative Abundanz bakterieller
extrazellulärer
Produkte oder deren immunogener Analoge (anstelle ihrer immunogenen
Spezifitäten),
um Impfschutz mit Verbindungen zu etablieren oder zu induzieren,
die tatsächlich
niedrigere immunogene Spezifität
als die weniger prävalierenden
extrazellulären Produkte
aufweisen. Zum Zweck dieser Offenbarung ist ein immunogenes Analog
jedes Moleküls
oder jeder Verbindung, das (die) mit mindestens einem in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkt ausreichend analog ist, das von dem Zielpathogen exprimiert
wird, oder jede Fraktion davon, um die Fähigkeit zu haben, eine schützende Immunreaktion
in einem geimpften Sängerwirt
nach anschließender
Infektion durch das Zielpathogen zu stimulieren. Kurz gesagt werden
die Vakzine der vorliegenden Offenbarung identifiziert oder produziert,
indem das in hohem Maße
abundante Produkt oder Produkte, die extrazellulär von einem spezifischen Pathogen
freigesetzt werden (oder molekulare Analoge, die in der Lage sind,
eine im Wesentlichen äquivalente Immunreaktion
zu stimulieren) ausgewählt
werden und indem sie in einer relativ reinen Form isoliert werden oder
indem anschließend
die DNA oder RNA sequenziert wird, die für deren Produktion verantwortlich
ist, um deren synthetische oder endogene Produktion zu ermöglichen.
Die gesuchte prophylaktische Immunreaktion gegen das Zielpathogen
kann dann ausgelöst
werden, indem eine oder mehrere der isolierten immunoreaktiven Produkte
oder des kodierenden genetischen Materials unter Verwendung von
Techniken formuliert werden, die dem Fachmann gut bekannt sind,
und indem ein Sängerwirt
vor der Infektion durch das Zielpathogen immunisiert wird.
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Die
vorliegende Erfindung produziert konsistente, standardisierte Vakzine,
die mit relativer Leichtigkeit und Geschwindigkeit entwickelt, getestet
und verabreicht werden können.
Ferner reduziert die Verwendung einiger weniger gut definierter
Moleküle,
die den in hohem Maße
abundanten sekretorischen oder extrazellulären Produkten entsprechen,
das Risiko adverser Nebenwirkungen stark, die mit herkömmlichen
Vakzinen assoziiert sind, und eliminiert die mögliche Okklusion wirksamer
immunogener Marker. Auf gleiche Weise wird, da die vorliegende Erfindung
keine abgeschwächte
oder inaktivierte Vakzine ist, das Risiko einer Infektion während der
Produktion, Reinigung oder bei der Verabreichung wirksam eliminiert.
Als solche können
die Vakzine der vorliegenden Erfindung sicher an immungeschwächte Individuen
verabreicht werden, einschließlich asymptomatischer
Tuberkulosepatienten und Patienten, die mit HIV infiziert sind. Überdies
gibt es, da sich die humorale Immunreaktion ausschließlich gegen
Produkte richtet, die von dem Zielpathogen produziert werden, kaum
eine Gefahr, eine schädliche
opsonische Immunkomponente zu erzeugen. Dementsprechend ermöglicht es
die vorliegende Erfindung der stimulierten humoralen Reaktion, die
Elimination des Zielpathogens aus Antikörper-anfälligen Bereichen zu unterstützen.
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Ein
anderer günstiger
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Leichtigkeit, mit der
die Vakzine geerntet oder produziert und anschließend gereinigt
und sequenziert werden können.
Zum Beispiel können
die überwiegend
abundanten extrazellulären
Produkte mit geringem Aufwand aus Kulturen von M. tuberculosis erhalten
werden. Da die gesuchten Verbindungen während des Wachstums in die
Medien abgegeben werden, können
sie aus den intrabakteriellen und membrangebundenen Komponenten
des Zielpathogens unter Verwendung herkömmlicher Techniken leicht separiert
werden. Stärker
bevorzugt können
die gesuchten immunoreaktiven Bestandteile der Vakzine der vorliegenden
Erfindung aus gentechnisch hergestellten Organismen produziert und
gereinigt werden, in die die Gene, die die spezifischen extrazellulären Produkte
von M. tuberculosis exprimieren, kloniert wurden. Wie dem Fachmann
bekannt ist, können
solche gentechnisch hergestellten Organismen modifiziert werden,
um höhere
Level der ausgewählten
extrazellulären
Produkte oder modifizierten immunogenen Analoge zu produzieren.
Alternativ können
die immunschützenden
Produkte, Teile davon oder Analoge davon, unter Verwendung von Techniken
chemisch synthetisiert werden, die dem Fachmann gut bekannt sind,
oder direkt in Wirtszellen exprimiert werden, die mit nackten Genen,
die dafür
kodieren, injiziert wurden. Unabhängig davon, welche Produktionsquelle
benutzt wird, können
die immunogenen Komponente der vorherrschenden oder in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkte separiert und anschließend
in verabreichbare Vakzine formuliert werden, unter Verwendung üblicher
biochemischer Prozeduren, wie etwa Fraktionierung, Chromatographie
oder anderer Reinigungsmethoden und herkömmlicher Formulierungstechniken,
oder direkt in Wirtszellen exprimiert werden, die Genkonstrukte
direkt enthalten die dafür
kodieren.
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Zum
Beispiel ist in der vorliegenden Erfindung das Zielpathogen M. tuberculosis,
und die in hohem Maße
abundanten Produkte, die extrazellulär von M. tuberculosis in Bouillonkultur
freigesetzt werden, werden von anderen bakteriellen Komponenten
separiert und verwendet, um eine Immunreaktion in Sängerwirten
auszulösen.
Einzelne Proteine oder Proteingruppen werden dann in tierbasierten
Provokations versuchen benutzt, um jene zu identifizieren, die Impfschutz
induzieren, was gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung sie geeignet macht für die Verwendung als Vakzine.
Spezifischer werden, auf Grund ihrer physikalischen Abundanz, nach
dem Wachsen und Ernten der Bakterien die wesentlichen extrazellulären Produkte
von den intrabakteriellen und anderen Komponenten durch Zentrifugieren
und Filtrieren separiert. Wenn gewünscht, wird das resultierende
Ausgangsfiltrat dann einer Fraktionierung unter Verwendung von Ammoniumsulfatpräzipitation
mit anschließender
Dialyse unterzogen, um eine Mischung aus extrazellulären Produkten
zu ergeben, die üblicherweise
EP genannt wird. Die solubilisierten extrazellulären Produkte in den dialysierten
Fraktionen werden dann gereinigt, bis sie im Wesentlichen homogen
sind, unter Verwendung geeigneter chromatographischer Techniken,
die dem Fachmann bekannt sind, und die nachfolgend ausführlicher
beschrieben werden.
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Diese
beispielhalften Prozeduren führen
zur Produktion von vierzehn individuellen proteinhaltigen, in hohem
Maße abundanten
Produkten von M. tuberculosis, die Molekulargewichte im Bereich
zwischen 110 Kilodalton (KD) bis 12 KD aufweisen. Nach der Reinigung
weist jedes individuelle, in hohem Maße abundante extrazelluläre Produkt
eine Bande auf, die ihrem jeweiligen Molekulargewicht entspricht,
wenn es Polyacrylamidgelelektrophorese unterzogen wird, wodurch
es ermöglicht
wird, einzelne Produkte oder Produktgruppen, die den in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkten entsprechen, zu identifizieren und für die Verwendung als Vakzine
herzustellen. Die gereinigten, in hohem Maße abundanten extrazellulären Produkte
können
ferner durch das Bestimmen aller oder eines Teils ihrer jeweiligen
Aminosäuresequenzen
unter Verwendung von Techniken charakterisiert und unterschieden
werden, die in diesem Fachgebiet üblich sind. Auch die Sequenzierung
kann Informationen hinsichtlich möglicher struktureller Beziehungen
zwischen den in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkten bereitstellen.
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Anschließend kann
die Immunisierung und die Stimulierung erworbener Immunität in einem
Säugerwirtsystem
erreicht werden, indem diese gereinigten extrazellulären Produkte über einen
Zeitraum in eine Reihe von subkutanen oder intradermalen Injektionen
benutzt werden. Zum Beispiel kann eine Injektion mit einem gereinigten,
in hohem Maße
abundanten bakteriellen extrazellulären Produkt oder Produkten
in inkomplettem Freund'schen
Adjuvans, gefolgt von einer zweiter Injektion in dem gleichen Adjuvans
ungefähr
drei Wochen später,
verwendet werden, um eine schützende
Reaktion bei der anschließenden
Provokation mit dem virulenten Pathogen auszulösen. Andere beispielhafte Immunisierungsprotokolle
können
eine Reihe von drei oder vier Injektionen mit gereinigtem extrazellulärem Produkt
oder Produkten oder deren Analoge in Syntex Adjuvant Formulation
(SAF) über
einen Zeitraum beinhalten. Zwar kann sich eine Reihe von Injektionen
im Allgemeinen als wirksamer erweisen, aber die einzelne Verabreichung
eines ausgewählten,
in hohem Maße
abundante extrazellulären
Produkts oder dessen immunogene Subunits oder Analoge können die
gesuchte Immunreaktion verleihen.
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Solche
beispielhaften Protokolle können
unter Verwendung von Labormodellen, die vom Fachmann anerkannt sind,
wie etwa Meerschweinchen, nachgewiesen werden. Zum Beispiel wurde,
wie ausführlicher diskutiert
werden wird, die Immunisierung mehrerer Meerschweinchen mit einer
Kombination aus fünf
in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkten (gereinigt aus M. tuberculosis, wie zuvor diskutiert)
mit einer Immunisierungsreihe von drei Injektionen des bakteriellen
Produkts in SAF-Adjuvant mit entsprechender Scheinimmunisierung
von Kontrolltieren erreicht. Beispielhafte Dosierungen jedes Proteins
reichten von 100 μg
bis 2 μg.
Nach der letzten Impfung wurden alle Tiere gleichzeitig einer infektiösen und
potentiell letalen Dosis von aerosoliertem M. tuberculosis ausgesetzt
und über
einen längeren
Zeitraum beobachtet. Die Kontrolltiere zeigten Im Vergleich zu den
mit einer Kombination aus den in hohem Maße abundanten extrazellulären Produkten
von M. tuberculosis immunisierten Tieren einen signifikanten Gewichtsverlust. Überdies
starb die Hälfte
der Kontrolltiere während
des Beobachtungszeitraums, während
keines der immunisierten Tiere der Tuberkulose erlag. Autopsien,
die nach diesem Versuch durchgeführt
wurden, offenbarten, dass die nicht immunisierten Kontrolltiere
signifikant mehr koloniebildende Einheiten (CFU) und entsprechende
Schädigung
in ihren Lungen und Milzen hatten, als die geschützten Tiere. Siebzehn zusätzliche
Kombinationen der gereinigten, in hohem Maße abundanten extrazellulären Produkte
stellten Immunoprophylaxe bereit, als sie getestet wurden.
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Es
sollte jedoch betont werden, dass die vorliegende Offenbarung nicht
auf Kombinationen aus sekretorischen oder extrazellulären Produkten
beschränkt
ist. Zum Beispiel beweisen mehrere alternative Versuchsprotokolle
die Fähigkeit
eines einzigen abundanten extrazellulären Produkts, schützende Immunität bei einem
Säuger
zu induzieren. In jedem Versuch wurden Meerschweinchen mit einem
einzigen in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkt, das aus M. tuberculosis EP gereinigt wurde, immunisiert.
Nach deren jeweiliger Immunisierung wurden beide Tiergruppen und
die entsprechenden Kontrollen einer letalen Dosis aerosoliertem
M. tuberculosis ausgesetzt, um die Wirksamkeit der Vakzine zu bestimmen.
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Es
ist wichtig, festzuhalten, dass die Formulierung der Vakzine für die vorliegende
Erfindung nicht entscheidend ist, und optimiert werden kann, um
die Verabreichung zu erleichtern. Lösungen aus den gereinigten immunogenen
Determinanten, die aus dem in hohem Maße abundanten pathogenen extrazellulären Produkten
abgeleitet sind, können allein
oder in Kombination auf jede Weise verabreicht werden, die ausgelegt
ist, um eine schützende
Immunreaktion zu erzeugen. Die gereinigten Proteinlösungen können allein
zugeführt werden,
oder vor der Verabreichung mit einem Adjuvans formuliert werden.
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Alternativ
kann genetisches Material, das die Gene für einen oder mehrere der immunogenen
Determinanten kodiert, die von den in hohem Maße abundanten pathogenen extrazellulären Produkten
abgeleitet sind, mit eukaryotischen Promoter- und/oder Sekretionssequenzen
gekoppelt und direkt in einen Sängerwirt injiziert
werden, um die endogene Expression der immunogenen Determinanten
und die anschließende
schützende
Immunität
zu induzieren.
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Andere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
für den
Fachmann aus der Betrachtung der folgenden ausführlichen Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
derselben in Verbindung mit den Figuren, die zunächst kurz beschrieben werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist eine Darstellung von 4 Coomassie-Blau-gefärbten Gelen,
die mit 1a bis 1d bezeichnet
sind, die die Reinigung beispielhafter in hohem Maße abundanter
extrazellulärer
Produkte von M. tuberculosis illustrieren, die durch Natriumdeodecylsulfat-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
(SDS-PAGE) identifiziert wurden.
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2 ist
eine tabellarische Darstellung, die die fünf N-terminalen Aminosäuren aus vierzehn beispielhaften
in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkten von M. tuberculosis (Sequenz-ID-Nr. 1–14) und das scheinbare Molekulargewicht
für solche
Produkte identifiziert.
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3 ist
eine tabellarische Darstellung der verlängerten N-terminalen Aminosäuresequenz
von drei beispielhaften, in hohem Maße abundanten sekretorischen
Produkten von M. tuberculosis (Sequenz-ID-Nr. 15–17), die von den fünf N-terminalen Aminosäuren nicht
differenziert wurden die in 2 gezeigt
werden.
-
4 ist
ein grafischer Vergleich des mittleren Meerschweinchenkörpergewichts
von Tieren, die mit der Vakzine immunisiert wurden, die eine Kombination
aus extrazellulären
Produkten umfasst, die gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung produziert wurden, mit nicht immunisierten
Kontrollen nach dem Aussetzen an eine aerosolierte letale Dosis
von M. tuberculosis.
-
5 ist
ein grafischer Vergleich des mittleren Meerschweinchenkörpergewichts
von Tieren, die mit drei verschiedenen Dosierungen einer Vakzine
immunisiert wurden, die eine Kombination aus extrazellulären Produkten
umfasst, die gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung produziert wurden, mit nicht immunisierten
Kontrollen nach dem Aussetzen an eine aerosolierte letale Dosis
von M. tuberculosis.
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6 ist
ein grafischer Vergleich des mittleren Meerschweinchenkörpergewichts
von Tieren, die mit Vakzinen immunisiert wurden, die sechs verschiedene
Kombinationen aus extrazellulären
Produkten umfassen, die gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung produziert wurden, mit nicht immunisierten
Kontrollen nach dem Aussetzen an eine aerosolierte letale Dosis
von M. tuberculosis.
-
7 ist
eine grafische Illustration der Kartierung der immunodominanten
Epitope des 32A-KD-Proteins von M. tuberculosis.
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8 stellt eine schematische Darstellung
der Konstrukte bereit, die für
die Expression des rekombinanten 32A-KD- Proteins verwendet wurden. Das Diagramm
veranschaulicht den pSMT3-Vektor, der für die Expression des rekombinanten
32A-KD-Proteins
verwendet wurde. In (A) ist das DNA-Fragment, das das Gen für das 32A-KD-Protein
trägt,
in der dem hsp-60-Promoter
entgegengesetzten Richtung angeordnet. In (B) ist das DNA-Fragment,
das das Gen für
das 32A-KD-Protein trägt,
in gleicher Richtung wie der hsp-60-Promoter angeordnet.
-
9 zeigt
Elektrophorese-Testergebnisse, wobei die Sekretion des rekombinanten
reifen in extrazellulären
32A-KD-Hauptproteins
von M. tuberculosis bei 28°C
(Spur 3) und 37°C
(Spur 2) verglichen werden.
-
10 ist ein grafischer Vergleich des Wachstums
von Meerschweinchen-Lymphoblasten in Gegenwart verschiedener Konzentrationen
von rekombinantem humanen und murinem IL-12.
-
11 ist ein grafischer Vergleich des Wachstums
von Meerschweinchen-Lymphoblasten in Gegenwart verschiedener Konzentrationen
von rekombinantem humanen und murinem IL-12 eines Meerschweinchens,
das nicht das Meerschweinchen aus 21 ist.
-
12 ist ein grafischer Vergleich der mittleren
Meerschweinchenkörpergewichtszunahme
oder -gewichtsverlusts von Tieren, die mit der Vakzine immunisiert
wurden, die eine Kombination aus gereinigten extrazellulären 32A-KD-,
30-KD- und 16-KD-Proteinen,
MF59-Adjuvans und IL-12 umfasst, mit nicht immunisierten Kontrollen
nach dem Aussetzen an eine aerosolierte letale Dosis von M. tuberculosis.
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13 ist ein grafischer Vergleich der mittleren
Meerschweinchenkörpergewichtszunahme
oder -gewichtsverlusts von Tieren, die mit der Vakzine immunisiert
wurden, die eine Kombination aus gereinigten extrazellulären 32A-KD-,
30-KD- und 16-KD-Proteinen
mit MF59-Adjuvans, mit IL-12 und mit einer Mischung aus MF59 und
IL-12 umfasst, mit nicht immunisierten Kontrollen nach dem Aussetzen
an eine aerosolierte letale Dosis von M. tuberculosis.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEISPIELHAFTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf Verbindungen und Verfahren
zu deren Produktion und deren Verwendung gegen pathogene Organismen
als Vakzine und immunotherapeutische Mittel, wie in den Ansprüchen definiert.
Spezifischer richtet sich die vorliegenden Offenbarung auf die Produktion
und die Verwendung in hohem Maße
abundanter extrazellulärer
Produkte, die von pathogenen Organismen freigesetzt werden, deren
immunogenen Analoge oder dem assoziierten genetischen Material,
das dafür
kodiert, als Vakzine oder immunotherapeutische Mittel und auf assoziierte
Verfahren zum Erzeugen von Impfschutz gegen Infektion in Säugerwirten.
Diese Verbindungen werden zum Zwecke der Vereinfachung in der gesamten
Anmeldung als Vakzine bezeichnet.
-
In
beispielhaften Ausführungsformen
wurden die in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkte von M. tuberculosis differenziert und anschließend gereinigt.
Meerschweinchen wurden mit gereinigten Formen dieser in hohem Maße prävalierenden
extrazellulären
Produkte ohne Bestimmung der spezifischen molekularen Immunogenität des einzelnen
Produkts immunisiert. Ferner wurden die beispielhaften Immunisierungen
unter Verwendung der gereinigten extrazellulären Produkte allein oder in
Kombination und mit verschiedenen Dosierungen und Verabreichungswegen
durchgeführt.
Die vorliegende Erfindung ist auf Vakzine begrenzt, die sich gegen
M. tuberculosis richten.
-
In
diesen beispielhaften Ausführungsformen
wurden die in hohem Maße
abundanten extrazellulären Produkte
von M. tuberculosis unter Verwendung von Säulenchromatografie gereinigt.
Die Bestimmung der relativen Abundanz und die Reinigung der extrazellulären Produkte
wurden unter Verwendung von Polyacrylamidgelelektrophorese erreicht.
Nach der Reinigung der Vakzinkomponenten wurden Meerschweinchen
mit den in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkten allein oder in Kombination geimpft und anschließend mit
M. tuberculosis provoziert. Wie ausführlicher diskutiert werden
wird, haben die Vakzine der vorliegenden Erfindung zusätzlich zur
Entwicklung der erwarteten messbaren Reaktionen auf diese extrazellulären Produkte,
diesen Labortieren nach der Immunisierung unerwarteterweise eine
wirksame Immunität
gegen anschließende
letale Dosen aerosoliertem M. tuberculosis verliehen.
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Zwar
werden in diesen beispielhaften Ausführungsformen gereinigte Formen
der extrazellulären
Produkte verwendet, der Fachmann wird es jedoch zu schätzen wissen,
dass die vorliegende Erfindung leicht unter Verwendung von immunogenen
Analoge ausgeführt
werden kann, die durch rekombinante Mittel oder andere Formen der
chemischen Synthese unter Verwendung von Techniken produziert werden,
die dem Fachmann gut bekannt sind. Ferner können innerhalb des Umfangs
und der Lehren der vorliegenden Erfindung immunogene Analoge, Homologe
oder ausgewählte
Segmente der in hohem Maße
abundanten extrazellulären Produkte
anstelle der natürlich
vorkommenden Produkte benutzt werden.
-
Ein
besseres Verständnis
der vorliegenden Erfindung wird dem Fachmann durch die folgenden
nicht beschränkenden
Beispiele bereitgestellt, die beispielhafte Protokolle zur Identifikation,
Isolation, Produktion und Verwendung der in hohem Maße abundante
extrazellulären
Produkte (allein oder in Kombination) als Vakzine illustrieren.
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BEISPIEL 1
-
Isolation und Produktion aus extrazellulären Ausgangsproteinen
(EP) aus Mycobacterium tuberculosis
-
Der
Stamm M. tuberculosis Erdman n(ATCC 35801) wurden von der American
Tissue Culture Collection (Rockville, Md.) erhalten. Die gefriergetrockneten
Bakterien wurden in Middlebrook-7H9-Kulturmedium (Difco Laboratories,
Detroit, Mich.) rekonstituiert und auf Middlebrook-7H11-Agar erhalten.
7H11-Agar wurde unter Verwendung von Bacto Middlebrook-7H10-Agar
(Difco), OADC Enrichment Medium (Difco), 0,1% enzymatischem Caseinhydrolysat
(Sigma) und Glycerol hergestellt, wie bereits von Cohn (Cohn, .I.,
Am. Rev. Respir. Dis. 98: 295–296)
beschrieben. Nach der Sterilisation durch Autoklavieren, wurde der
Agar in bakteriologische Petri-Schalen (100 zu 15 mm) verteilt und
zum Abkühlen
stehen gelassen.
-
M.
tuberculosis wurde dann unter Verwendung steriler Techniken plattiert
und bei 37°C
in 5% CO2-95% Luft, 100% Feuchtigkeit gewachsen.
Nach Kultur auf 7H11 für
7 Tage wurden die Kolonien von den Platten geschabt, in 7H9 Bouillon
auf 108 CFU/ml suspendiert und in 1,8-ml
Nunc-Cryoröhrchen
(Roskilde, Dänemark) aliquotiert.
Jeder Liter der Bouillon wurde hergestellt, indem 4,7 g Bacto Middlebrook
7H9-Pulver mit 998 ml destilliertem Wasser und 2 ml Glycerol (Sigma
Chemical Co., St. Louis, Mo.) erneut eingeweicht wurde, bevor die
Mischung auf einen pH-Wert von 6,75 angepasst und die Bouillon für 15 Min.
bei 121°C
autoklaviert wurde. Die aliquotierten Zellen wurden dann langsam
eingefroren und bei –70°C gelagert.
Die unter diesen Bedingungen gelagerten Zellen blieben unbegrenzt
lebensfähig
und wurden nach Bedarf verwendet.
-
Präparate aus
extrazellulärem
Ausgangsprotein (EP) wurden aus Kulturen von M. tuberculosis erhalten,
das in der Middlebrook-7H9-Bouillon, die wie oben hergestellt wurde,
gewachsen wurde. Nach der Rekonstitution wurden 150-ml- Aliquots der Bouillon
für 15
Min. bei 121°C
autoklaviert und auf gelüftete
225-cm2–Gewebekulturzylindern
von Co-star verteilt. Die M.-tuberculosis-Zellen, die bei –70°C gelagert
wurden, wie im vorhergehenden Abschnitt beschrieben, wurden aufgetaut,
und verwendet, um 7H11-Agarplatten zu inokulieren. Nach Kultur für 7 Tage
wurden die Kolonien von den Platten geschabt, in einigen ml 7H9-Bouillon
suspendiert und im Wasserbad beschallt, um eine Einzelzellsuspension
zu bilden. Die M.-tuberculosis-Zellen wurden in den sterilen 150-ml-Aliquots
bei einer optischen Dichte von 0,05, wie mit dem Perkin-Elmer Junior
model 35 Spektrophotometer (Norwalk, Conn.) bestimmt, suspendiert.
Die Zellen wurden dann bei 37°C
in 5% CO2-95% Luft für 3 Wochen inkubiert, bis die
Suspension eine optische Dichte von 0,4 bis 0,5 zeigte. Diese Kulturen
wurden als Vorratsflasche für
die anschließenden
Kulturen auch in 7H9-Bouillon verwendet. Die Vorratsflaschen wurden
in einem Wasserbad beschallt, um eine Einzelzellsuspension zu bilden.
Die M.-tuberculosis-Zellen wurden
dann in 7H9-Bouillon auf eine anfängliche optische Dichte von
0,05 verdünnt
und bei 37°C
in 5% CO2-95% Luft für 2,5 bis 3 Wochen inkubiert,
bis die Suspension eine optische Dichte von 0,4 bis 0,5 zeigte. Die
Kulturüberstände wurden
dann dekantiert und nacheinander durch 0,8 μm und 0,2 μm Filter mit geringer Proteinbindung
(Gelman Sciences Inc., Ann Arbor, Mich.) sterilfiltriert. Das Filtrat
wurde dann in einer Filtron Minisette mit einer Omegamembran, die
eine 10-KD-Trenngrenze aufweist, ungefähr 35-fach konzentriert und bei
4°C gelagert.
Die Analyse der extrazellulären
Ausgangsproteinherstellung durch Natriumdeodecylsulfat-polyacrylamidgel-elektrophorese
(SDS-PAGE) offenbarte eine Proteinzusammensetzung mit Mehrfachbanden.
Die extrazelluläre
Ausgangsproteinmischung (EP) wurde hergestellt, indem ein 40–95% Ammoniumsulfatschnitt
aus dem Kulturfiltrat erhalten wurde.
-
BEISPIEL 2
-
Reinigung der in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Hauptprodukte von Mycobacterium tuberculosis
-
Ammoniumsulfat
(Qualität
I, Sigma) wurde dem sterilen Kulturfiltrat aus Beispiel 1 bei 0°C in Konzentrationen
zugefügt,
die von 10% bis 95% reichten, und leicht gerührt, um die Proteine zu fraktionieren.
Die Suspension wurde dann in Plastikflaschen übertragen und in einem Rotor
mit frei aufschwingenden Bechern bei 3.000 U/Min. auf einer RC3B-Sorvall-Zentrifuge
zentrifugiert, um das resultierende Präzipitat zu pelletieren. Die überstehende
Flüssigkeit
wurde dekantiert, und, abhängig
von dem interessierenden Produkt, wurde die überstehende Flüssigkeit
oder Pellet weiterer Reinigung unterzogen. Wenn das interessierende
Produkt in der überstehenden
Flüssigkeit
enthalten war, wurde ein zweiter Ammoniumsulfatschitt ausgeführt, indem
die Salzkonzentration über
die des ersten Schnitts erhöht
wurde. Nach einem Zeitraum leichten Rührens wurde die Lösung dann
zentrifugiert, wie zuvor beschrieben, um das gesuchte Produkt zu
präzipitieren,
und die zweite überstehende
Flüssigkeit
wurde weiterer Reinigung unterzogen.
-
Nach
dem Zentrifugieren wurden die präzipitierten
Proteine in dem geeigneten Kältepuffer
erneut solubilisiert und ausgiebig in einer Spectrapor-Dialysemembran
(Spectrum Medical Industries, Los Angeles, Calif.) mit einer Trenngrenze
von 6.000 bis 8.000 Molekulargewicht dialysiert, um das Salz zu
entfernen. Die Konzentration an extrazellulärem Protein wurde mit einem
Bicinchoninsäure-Proteinassay
(Pierce Chemical Co., Rockford, Ill.) bestimmt, und die Fraktionskomponenten
wurden unter Verwendung von SDS-PAGE bestimmt. Die Fraktionen wurden
dann zur weiteren Reinigung auf Chromatographiesäulen aufgetragen.
-
Unter
Verwendung des allgemeinen Schemas, das im direkt vorhergehenden
Abschnitt umrissen wurde, wurden vierzehn extrazelluläre Produkte
aus dem extrazellulären
Ausgangs proteinfiltrat gereinigt, das durch den Prozess erhalten
wurde, der in Beispiel 1 ausführlich
dargestellt wurde. Die genaue Ammoniumsulfat-Präzipitationsprozedur und das
Chromatographieprotokoll wird nachfolgend für jedes extrazelluläre Produkt,
das isoliert wurde, ausführlich
dargestellt.
-
A. 110 KD Extrazelluläres Produkt
-
- 1. Ein 50–100%
Ammoniumsulfatpräzipitat
wurde erhalten, wie oben diskutiert.
- 2. Das erneut solubilisierte Präzipitat wurde dialysiert und
auf eine DEAE-Sepharose-CL-6B- oder QAE-Sepharose-Ionenaustauschsäule in einem
Säulenpuffer
aufgetragen, der aus 10% Sorbitol, 10 mM Kaliumphosphat, pH-Wert
7, 5 mM 2-Mercaptoethanol
und 0,2 mM EDTA bestand, und mit einem Natriumchloridgradienten
eluiert. Fraktionen, die 110 KD Protein enthielten, eluieren bei
ungefähr
550 mM Salz und wurden aufgefangen.
- 3. Die aufgefangenen Fraktionen wurden auf eine S200 Sepharose-Größenfraktionierungssäule in PBS-Puffer
(Phosphatgepufferte Salzlösung)
aufgetragen. Das Protein eluierte als homogenes 110 KD Protein.
-
B. 80 KD Extrazelluläres Produkt
-
- 1. Der 0–25%
Ammoniumsulfatschnitt (1 Stunde bei 0°C) wurde verworfen und der 25–60% Ammoniumsulfatschnitt
(über Nacht
bei 0°C)
wurde behalten, wie oben diskutiert.
- 2. Eine DEAE CL-6B-Säule
(Pharmacia) wurde mit 25 mM Tris, pH-Wert 8,7 beladen, die 1 M NaCl
enthielt und mit 25 mM Tris, pH-Wert 8,7, 10 mM NaCl äquilibriert
wurde, und die Proteinprobe wurden gegen 25 mM Tris, pH-Wert 8,7,
10 mM NaCl dialysiert und auf die Säule aufgetragen. Die Säule wurde über Nacht mit
dem gleichen Puffer gewaschen. Ein erster Salzgradient von 10 mM
bis 200 mM NaCl in 25 mM Tris, pH-Wert 8,7 wurde durch die Säule laufen
gelassen, um die anderen Proteine zu eluieren. Ein zweiter Salzgradient
(200 bis 300 mM NaCl) wurde durch die Säule laufen gelassen und das
80 KD Protein eluierte bei ungefähr
275 mM NaCl.
- 3. Eine Q-Sepharose-HP-Säule
wurde mit 25 mM Tris, pH-Wert 1 M 8,7, NaCl beladen und erneut auf
25 mM Tris, pH-Wert 8,7, 10 mM NaCl äquilibriert. Die Proteinprobe
wurde gegen 25 mM Tris, ph-Wert 8,7, 10 mM NaCl dialysiert und auf
die Säule
aufgetragen. Die Säule
wurde in dem gleichen Puffer gewaschen und dann mit 200 bis 300
mM NaCl in 25 mM Tris, pH-Wert 8,7 eluiert.
- 4. Fraktionen, die das 80 KD Protein enthielten, wurden aufgefangen
und gegen 25 mM Tris, pH-Wert 8,7, 10 mM NaCl dialysiert, und dann
in einem Speed-Vac-Konzentrator auf 1 bis 2 ml konzentriert. Die
Proteinprobe wurde auf eine Superdex-75-Säule aufgetragen und mit 25
mM Tris, pH-Wert 8,7, 150 mM NaCl eluiert. Das 80 KD Protein eluierte
als homogenes Protein.
-
C. 71 KD Extrazelluläres Produkt
-
- 1. Ein 40–95%
Ammoniumsulfatpräzipitat
wurde erhalten, wie oben diskutiert, abgesehen davon, dass das 71
KD Produkt in 7H9-Bouillon bei einem pH-Wert von 7,4 und bei 0%
CO2 kultiviert wurde und bei 42°C für 3 Std.
einmal pro Woche einer Hitzeschockbehandlung unterzogen wurde. Das
Präziptitat
wurde gegen Anfangspuffer (20 mM Hepes, 2 mM MgAc, 25 mM KCl, 10
mM (NH4)2SO4, 0,8 mM DL-Dithiothreitol, pH-Wert 7,0) dialysiert.
- 2. Das erneut solubilisierte Präzipitat wurde auf eine ATP-Agarosesäule aufgetragen,
die mit Anfangspuffer äquilibriert
wurde. Der Abfluss wurde aufgefangen und erneut auf die ATP-Agarosesäule aufgetragen.
Das 71 KD Protein band an die Säule.
- 3. Anschließend
wurde die ATP-Agarosesäule
gewaschen, zuerst mit Anfangspuffer, dann mit 1 M KCl, dann mit
Anfangspuffer.
- 4. Homogenes 71 KD Protein wurde aus der Säule mit 10 mM ATP eluiert und
gegen Phosphatpuffer dialysiert.
-
D. 58 KD Extrazelluläres Produkt
-
- 1. Ein 25–50%
Ammoniumsulfatpräzipitat
wurde erhalten, wie oben diskutiert.
- 2. Das erneut solubilisierte Präzipitat wurde dialysiert und
auf eine DEAE-Sepharose-CL-6B- oder QAE-Sepharosesäule aufgetragen
und mit NaCl eluiert. Die aufgefangenen Fraktionen, die das 58 KD
Protein enthielten, eluierten bei ungefähr 400 mM NaCl.
- 3. Die aufgefangenen Fraktionen wurden dann auf eine Sepharose-CL-6B-Größenfraktionierungssäule aufgetragen.
Das Protein eluierte bei ungefähr
670 bis 700.000 Dalton.
- 4. Das eluierte Protein wurde auf eine Thiopropylsepharosesäule aufgetragen.
Das homogene 58 KD Protein eluierte bei ungefähr 250 bis 350 mM 2-Mercaptoethanol.
Das eluierte Protein wurde unter Verwendung von SDS-PAGE überwacht
und zeigte die Einzelbande, die in 1A,
Spalte 2, gezeigt wird.
-
E. 45 KD Extrazelluläres Produkt
-
- 1. a. Ein 0–25% Ammoniumsulfatschnitt
(1 Stunde bei 0°C)
wurde verworfen.
- b. Der 25–60%
Ammoniumsulfatschnitt (über
Nacht bei 0°C)
wurde behalten.
- 2. a. Eine DEAE-CL-6B-Säule
(Pharmacia) wurde mit 2,5 mM Tris, pH-Wert 8,7, das 1 M NaCl enthielt,
beladen und mit 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7 äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, ph-Wert 8,7, dialysiert
und auf die Säule
aufgetragen. Die Säule
wurde dann über
Nacht mit dem gleichen Puffer gewaschen.
- c. Die Säule
wurde mit einem Salzgradienten (10 mM bis 200 mM) in 25 mM Tris-Puffer,
pH-Wert 8,7 eluiert. Das 45 KD Protein eluierte bei ungefähr 40 mM
NaCl.
- 3. a. Eine Q-Sepharose-HP-Säule
(Pharmacia) wurde mit 25 mM Tris, pH-Wert 8,7, das 1 M NaCl enthielt, beladen
und mit 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7 erneut äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, ph-Wert 8,7, dialysiert
und auf die Säule
aufgetragen, mit anschließendem
Waschen unter Verwendung des gleichen Puffers.
- c. Die Säule
wurde mit 10 bis 150 mM NaCl in 25 mM Tris, pH-Wert 8,7 eluiert.
- 4. a. Fraktionen, die das 45 KD Produkt enthielten, wurden aufgefangen
und gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7, dialysiert, vor der
Konzentration auf 1 ml in einem Speed-Vac-Konzentrator.
- b. Das Konzentrat wurde auf eine Superdez-75-Säule aufgetragen,
die mit 25 mM Tris, 150 mM NaCl, pH-Wert 8,7, äquilibriert wurde. Das Produkt
eluierte als homogenes Protein. Das eluierte Protein wurde unter
Verwendung von SDS-PAGE überwacht
und führte
zu der einzelnen Bande, die in 1B,
Spalte 2 gezeigt wird.
-
F. 32 KD Extrazelluläres Produkt (A)
-
- 1. a. Ein 0–25% Ammoniumsulfatschnitt
(1 Stunde bei 0°C)
wurde verworfen.
- b. Der 25–60%
Ammoniumsulfatschnitt (über
Nacht bei 0°C)
wurde behalten.
- 2. a. Eine DEAE-CL-6B-Säule
(Pharmacia) wurde mit 25 mM Tris, pH-Wert 8,7, das 1 M NaCl enthielt,
beladen und mit 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7 äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, ph-Wert 8,7, dialysiert
und auf die Säule
aufgetragen, mit anschließendem
Waschen über
Nacht mit dem gleichen Puffer.
- c. Die Säule
wurde mit einem Salzgradienten (10 mM bis 200 mM) in 25 mM Tris-Puffer,
pH-Wert 8,7 eluiert. Das 32 KD Protein eluierte bei ungefähr 70 mM
NaCl.
- 3. a. Fraktionen, die das 32 KD Produkt enthielten, wurden aufgefangen,
gepoolt und gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7, dialysiert, bevor die Proteinprobe
in einem Speed-Vac-Konzentrator auf 1 ml konzentriert wird.
- b. Das Konzentrat wurde dann auf eine Superdez-75-Säule aufgetragen,
die mit 25 mM Tris, 150 mM NaCl, pH-Wert 8,7, äquilibriert wurde, und mit
diesem Puffer eluiert. Das 32 KD Produkt eluierte als homogenes Protein.
- 4. a. Eine Q-Sepharose-HP-Säule
(Pharmacia) wurde mit 25 mM Tris, pH-Wert 8,7, das 1 M NaCl enthielt, beladen
und mit 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7 erneut äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, ph-Wert 8,7, dialysiert
und auf die Säule
aufgetragen, mit anschließendem
Waschen im gleichen Puffers.
- c. Die Säule
wurde mit einem 100 bis 300 mM NaCl-Gradienten eluiert. Mit 32A
bezeichnet, eluiert das homogene Protein bei ungefähr 120 mM
NaCl und wird als Einzelbande in 1B,
Spalte 4 gezeigt.
-
G. 32 KD Extrazelluläres Produkt (B)
-
- 1. a. Ein 0–25% Ammoniumsulfatschnitt
(1 Stunde bei 0°C)
wurde verworfen.
- b. Der 25–60%
Ammoniumsulfatschnitt (über
Nacht bei 0°C)
wurde behalten.
- 2. a. Eine DEAE-CL-6B-Säule
(Pharmacia) wurde mit 25 mM Tris, pH-Wert 8,7, das 1 M NaCl enthielt,
beladen und mit 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7 äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7, dialysiert
und auf die Säule
aufgetragen, mit anschließendem
Waschen über
Nacht mit dem gleichen Puffer.
- c. Ein vorausgehender Salzgradient von 10 mM bis 200 mM NaCl
in 25 mM Tris, pH-Wert 8,7 wurde laufen gelassen, um mehrere Proteine
zu eluieren. Nach der Äquilibrierung
der Säule
wurde ein zweiter Salzgradient (200 bis 300 mM NaCl) laufen gelassen.
Das 32 KD Protein eluierte bei ungefähr 225 mM NaCl.
- 3. a. Eine Q-Sepharose-HP-Säule
(Pharmacia) wurde mit 25 mM Tris, pH-Wert 8,7, das 1 M NaCl enthielt, beladen
und mit 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7 erneut äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, ph-Wert 8,7, dialysiert
und auf die Säule
aufgetragen, mit anschließendem
Waschen im gleichen Puffers.
- c. Die Säule
wurde mit einem 200 bis 300 mM NaCl-Gradienten in dem gleichen Puffer
eluiert.
- 4. a. Fraktionen, die das 32 KD Produkt enthielten, wurden aufgefangen,
gepoolt und gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7, dialysiert, bevor die Proteinprobe
in einem Speed-Vac-Konzentrator auf 1 ml konzentriert wird.
- b. Das Konzentrat wurde dann auf eine Superdez-75-Säule aufgetragen,
die mit 25 mM Tris, 150 mM NaCl, pH-Wert 8,7, äquilibriert wurde, und mit
dem gleichen Puffer eluiert. Das 32 KD Produkt, mit 32B bezeichnet,
um es von dem Protein mit 32 KD zu unterscheiden, das unter Verwendung
des Protokolls H separiert wurde, eluierte als homogenes Protein
und wird als Einzelbande in 1B,
Spalte 3 gezeigt.
-
H. 30 KD Extrazelluläres Produkt
-
- 1. a. Ein 0–25% Ammoniumsulfatschnitt
(1 Stunde bei 0°C)
wurde verworfen.
- b. Der 25–60%
Ammoniumsulfatschnitt (über
Nacht bei 0°C)
wurde behalten.
- 2. a. Eine DEAE-CL-6B-Säule
(Pharmacia) wurde mit 25 mM Tris, pH-Wert 8,7, das 1 M NaCl enthielt,
beladen und mit 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7 äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7, dialysiert
und auf die Säule
aufgetragen, mit anschließendem
Waschen über
Nacht mit dem gleichen Puffer.
- c. Die Säule
wurde mit einem Salzgradienten (10 mM bis 200 mM) in 25 mM Tris-Puffer,
pH-Wert 8,7 eluiert. Das 30 KD Protein eluierte bei ungefähr 140 mM
NaCl.
- 3. a. Fraktionen, die das 30 KD Produkt enthielten, wurden aufgefangen,
gepoolt und gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7, dialysiert, bevor die Proteinprobe
in einem Speed-Vac-Konzentrator auf 1 ml konzentriert wird.
- b. Das Konzentrat wurde dann auf eine Superdex-75-Säule aufgetragen,
die mit 25 mM Tris, 150 mM NaCl, pH-Wert 8,7, äquilibriert wurde, und mit
diesem Puffer eluiert. Das 30 KD Produkt eluierte als homogenes Protein
und wird als Einzelbande in 1B,
Spalte 5 gezeigt.
-
I. 24 KD Extrazelluläres Produkt
-
- 1. a. Ein 0–25% Ammoniumsulfatschnitt
(1 Stunde bei 0°C)
wurde verworfen.
- b. Der 25–60%
Ammoniumsulfatschnitt (über
Nacht bei 0°C)
wurde behalten.
- 2. a. Eine DEAE-CL-6B-Säule
(Pharmacia) wurde mit 25 mM Tris, pH-Wert 8,7, das 1 M NaCl enthielt,
beladen und mit 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7 äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7, dialysiert
und auf die Säule
aufgetragen, mit anschließendem
Waschen über
Nacht mit dem gleichen Puffer.
- c. Ein vorausgehender Salzgradient von 10 mM bis 200 mM NaCl
in 25 mM Tris, pH-Wert 8,7 wurde laufen gelassen, um mehrere Proteine
zu eluieren. Nach der Äquilibrierung
der Säule
wurde ein zweiter Salzgradient (200 bis 300 mM NaCl) laufen gelassen.
Das 24 KD Protein eluierte bei ungefähr 250 mM NaCl.
- 3. a. Eine Q-Sepharose-HP-Säule
(Pharmacia) wurde mit 25 mM Tris, pH-Wert 8,7, das 1 M NaCl enthielt, beladen
und mit 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7 erneut äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, ph-Wert 8,7, dialysiert
und auf die Säule
aufgetragen, mit anschließendem
Waschen im gleichen Puffers.
- c. Die Säule
wurde mit einem 200 bis 300 mM NaCl-Gradienten in dem gleichen Puffer
eluiert.
- 4. a. Fraktionen, die das 24 KD Produkt enthielten, wurden aufgefangen,
gepoolt und gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7, dialysiert, bevor die Proteinprobe
in einem Speed-Vac-Konzentrator auf 1 ml konzentriert wird.
- b. Das Konzentrat wurde dann auf eine Superdex-75-Säule aufgetragen,
die mit 25 mM Tris, 150 mM NaCl, pH-Wert 8,7, äquilibriert wurde, und mit
dem gleichen Puffer eluiert. Das 24 KD Produkt eluierte als homogenes
Protein und wird als Einzelbande in 1B,
Spalte 7 gezeigt.
-
J. 23,5 KD Extrazelluläres Produkt
-
- 1. a. Ein 0–25% Ammoniumsulfatschnitt
(1 Stunde bei 0°C)
wurde verworfen.
- b. Der 25–60%
Ammoniumsulfatschnitt (über
Nacht bei 0°C)
wurde behalten.
- 2. a. Eine DEAE-CL-6B-Säule
(Pharmacia) wurde mit 25 mM Tris, pH-Wert 8,7, das 1 M NaCl enthielt,
beladen und mit 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7 äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7, dialysiert
und auf die Säule
vor dem anschließenden
Waschen über
Nacht mit dem gleichen Puffer aufgetragen.
- c. Die Säule
wurde mit einem Salzgradienten (10 mM bis 200 mM) in 25 mM Tris-Puffer,
pH-Wert 8,7 eluiert. Das 23,5 KD Protein eluierte bei ungefähr 80 mM
NaCl.
- 3. a. Eine Q-Sepharose-HP-Säule
wurde mit 25 mM Tris, pH-Wert
8,7, das 1 M NaCl enthielt, beladen und mit 25 mM Tris, 10 mM NaCl,
pH-Wert 8,7 erneut äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, ph-Wert 8,7, dialysiert
und auf die Säule
aufgetragen, mit anschließendem
Waschen im gleichen Puffers.
- c. Die Säule
wurde mit 100 bis 300 mM NaCl in 25 mM Tris, pH-Wert 8,7 eluiert.
- d. Die Schritte 3a bis 3c wurden wiederholt.
- 4. a. Fraktionen, die das 23,5 KD Produkt enthielten, wurden
aufgefangen, gepoolt und gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7,
dialysiert, bevor die Proteinprobe in einem Speed-Vac-Konzentrator
auf 1 ml konzentriert wird.
- b. Das Konzentrat wurde dann auf eine Superdex-75-Säule aufgetragen,
die mit 25 mM Tris, 150 mM NaCl, pH-Wert 8,7, äquilibriert wurde, und mit
dem gleichen Puffer eluiert. Das 23,5 KD Produkt eluierte als homogenes
Protein. Das eluierte Protein wurde unter Verwendung von SDS-PAGE überwacht
und führte
zu der einzelnen Bande, die in 1B,
Spalte 6 gezeigt wird.
-
K. 23 KD Extrazelluläres Produkt
-
- 1. a. Ammoniumsulfatschnitte von 0 bis 25%
(1 Std. bei 0°C)
und 25 bis 60% (über
Nacht bei 0°C)
wurden verworfen.
- b. Ein 60–95%
Ammoniumsulfatschnitt wurde behalten.
- 2. a. Eine DEAE-CL-6B-Säule
(Pharmacia) wurde mit 50 mM Bis-Tris, pH-Wert 7,0, das 1 M NaCl
enthielt, beladen und mit 50 mM Bis-Tris, 100 mM NaCl, pH-Wert 7,0 äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 50 mM Bis-Tris, pH-Wert 7,0,
100 mM NaCl-Puffer dialysiert und auf die Säule aufgetragen, vor dem anschließenden Waschen über Nacht
mit dem gleichen Puffer.
- c. Die Säule
wurde mit einem linearen 100 mM bis 300 mM Gradienten in 50 mM Bis-Tris,
pH-Wert 7,0 eluiert.
- d. Die Fraktionen wurden aufgefangen, die das 23 KD Protein
enthielten, das bei ungefähr
100 bis 150 mM NaCl eluierte.
- 3. a. Die Proteinfraktionen wurden gegen 25 mM Tris, pH-Wert 8,7, 10 mM NaCl
dialysiert, und auf einem Savant-Speed-Vac-Konzentrator
auf 1 bis 2 ml konzentriert.
- b. Das Konzentrat wurde auf eine Superdex-75-Säule aufgetragen,
die mit 25 mM Tris, 150 mM NaCl, pH-Wert 8,7 äquilibriert wurde. Das Produkt
eluiert als homogenes Protein, wie in 1B,
Spalte 8, gezeigt.
-
L. 16 KD Extrazelluläres Produkt
-
- 1. a. Ein 0–25% Ammoniumsulfatschnitt
(1 Stunde bei 0°C)
wurde verworfen.
- b. Der 25–60%
Ammoniumsulfatschnitt (über
Nacht bei 0°C)
wurde behalten.
- 2. a. Eine DEAE-CL-6B-Säule
(Pharmacia) wurde mit 2,5 mM Tris, pH-Wert 8,7, das 1 M NaCl enthielt,
beladen und mit 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7 äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, ph-Wert 8,7, dialysiert
und auf die Säule
aufgetragen, mit anschließendem
Waschen über
Nacht in dem gleichen Puffer.
- c. Die Säule
wurde mit einem Salzgradienten (10 mM bis 200 mM) in 25 mM Tris-Puffer,
pH-Wert 8,7 eluiert. Das 16 KD Protein eluierte bei ungefähr 50 mM
NaCl.
- 3. a. Fraktionen, die das 16 KD Produkt enthielten, wurden aufgefangen,
gepoolt und gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7, dialysiert, bevor die Proteinprobe
in einem Speed-Vac-Konzentrator auf 1 ml konzentriert wird.
- b. Das Konzentrat wurde dann auf eine Superdex-75-Säule aufgetragen,
die mit 25 mM Tris, 150 mM NaCl, pH-Wert 8,7, äquilibriert wurde, und mit
dem gleichen Puffer eluiert. Ein 16 KD Produkt eluierte als homogenes
Protein. Das eluierte Protein wurde unter Verwendung von SDS-PAGE überwacht
und führte
zu der einzelnen Bande, die in 1B,
Spalte 9 gezeigt wird.
-
M. 14 KD Extrazelluläres Produkt
-
- 1. a. Ein 0–25% Ammoniumsulfatschnitt
(1 Stunde bei 0°C)
wurde verworfen.
- b. Der 25–60%
Ammoniumsulfatschnitt (über
Nacht bei 0°C)
wurde behalten.
- 2. a. Eine DEAE-CL-6B-Säule
(Pharmacia) wurde mit 25 mM Tris, pH-Wert 8,7, das 1 M NaCl enthielt,
beladen und mit 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7 äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, ph-Wert 8,7, dialysiert
und auf die Säule
aufgetragen, mit anschließendem
Waschen über
Nacht in dem gleichen Puffer.
- c. Die Säule
wurde mit einem Salzgradienten (10 mM bis 200 mM) in 25 mM Tris-Puffer,
pH-Wert 8,7 eluiert. Das 14 KD Protein eluierte bei ungefähr 60 mM
NaCl.
- 3. a. Eine Q-Sepharose-HP-Säule
wurde mit 25 mM Tris, pH-Wert
8,7, das 1 M NaCl enthielt, beladen und mit 25 mM Tris, 10 mM NaCl,
pH-Wert 8,7 erneut äquilibriert.
- b. Die Proteinprobe wurde gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, ph-Wert 8,7, dialysiert
und auf die Säule
aufgetragen, mit anschließendem
Waschen im gleichen Puffers.
- c. Die Säule
wurde mit 10 bis 150 mM NaCl in 25 mM Tris, pH-Wert 8,7, eluiert.
- d. Die Schritte 3a bis 3c wurden wiederholt.
- 4. a. Fraktionen, die das 14 KD Produkt enthielten, wurden aufgefangen,
gepoolt und gegen 25 mM Tris, 10 mM NaCl, pH-Wert 8,7, dialysiert, bevor die Proteinprobe
in einem Speed-Vac-Konzentrator auf 1 ml konzentriert wird.
- b. Das Konzentrat wurde dann auf eine Superdex-75-Säule aufgetragen,
die mit 25 mM Tris, 150 mM NaCl, pH-Wert 8,7, äquilibriert wurde, und mit
diesem Puffer eluiert. Das 14 KD Produkt eluierte als homogenes Protein.
Das eluierte Protein wurde unter Verwendung von SDS-PAGE überwacht
und führte
zu der einzelnen Bande, die in 1C,
Spalte 2 gezeigt wird.
-
N. 12 KD Extrazelluläres Produkt
-
- 1. A. Ein 0–10% Ammoniumsulfatpräzipitat
wurde erhalten (über
Nacht bei 4°C).
- 2. Das erneut solubilisierte Präzipitat wurde auf eine S200-Sephacryl-Größenfraktionierungssäule aufgetragen,
die das Protein als ein 12 KD Moleküle eluierte.
- 3. Die Proteinfraktionen wurde auf eine DEAE-Sepharose-CL-6B- oder QAE-Sepharose-Ionenaustauschsäule aufgetragen
und mit einem NaCl-Gradient eluiert, wie zuvor beschrieben. Fraktionen,
die zwei homogene Proteine enthielten, die Molekulargewichte von
ungefähr
12 KD aufwiesen, eluierten bei ungefähr 300 bis 350 mM NaCl und
wurden aufgefangen. Die Proteine wurden mit 12A und 12B bezeichnet
und als Dublett gereinigt, das in 1D,
Spalte 2, gezeigt wird.
-
Wie
in dem SDS-PAGE-Profil aus 1 illustriert,
wurden die wesentlichen oder in hohem Maße abundanten extrazellulären Proteine
von M. tuberculosis durch die Verwendung der Protokolle, die in
den obigen Beispielen 2A–2N
ausführlich
dargestellt sind, bis zur Homogenität gereinigt. Insbesondere illustriert 1 vier beispielhafte 12,5 Acrylamidgele,
die unter Verwendung von SDS-PAGE entwickelt, und mit 1A, 1B, 1C und 1D bezeichnet
wurden. Der Standard in Spur 1 der Gele 1A bis 1C hat
Protein mit Molekulargewichten von 66, 45, 36, 29, 24, 20 und 14
KD. In Gel 1D enthält der Standard in Spur 1 Proteine
mit Molekulargewichten von 68, 45, 31, 29, 20 und 14 KD. Die Spuren,
die die jeweiligen gereinigten extrazellulären Produkte enthalten, zeigen
im Wesentlichen eine Bande bei dem berichteten Molekulargewicht des
einzelnen Proteins. Es sollte festgehalten werden, dass in Gel 1D das
12 KD Protein als sichtbares Dublett in Spur 2 läuft. Die Sequenzanalyse zeigt,
dass die untere 12 KD (oder 125 KD Bande) mit der oberen 12 KD (oder
12A KD) Bande äquivalent
ist, abgesehen davon, dass ihr die ersten 3 N-terminalen Aminosäuren fehlen.
-
Die
weitere Analyse dieser einzelnen beispielhaften, in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkte wird in 2 bereitgestellt. Insbesondere 2 ist
eine tabellari sche Zusammenstellung der N-terminalen Sequenzdaten,
die aus diesen gereinigten extrazellulären Produkten erhalten wurden,
die zeigt, dass sich der Großteil
der isolierten Produkte in der Tat unterscheidet (Sequenz-ID-Nr.
1 bis 14). Die Proteine 32A, 32B und 30 haben alle die gleichen
5 N-terminalen Aminosäuren,
daher war eine weitere Sequenzierung erforderlich, um sie vollständig zu
charakterisieren und sie zu differenzieren. 3 zeigt
die verlängerten
N-terminalen Aminosäuresequenzen
für diese
drei gereinigten sekretorischen Produkte (Sequenz-ID-Nr. 15–17). Verschiedene
Aminosäuren
an den Positionen 16 (Sequenz-ID-Nr. 17), 31 (Sequenz-ID-Nr. 16)
und 36 (Sequenz-ID-Nr. 16) beweisen, dass sich diese isolierten
Proteine, trotz ihrer Ähnlichkeit
beim Molekulargewicht, voneinander unterscheiden.
-
Zusätzlich zu
den Proteinen 30, 32A und 32B wurden N-terminale Aminosäuresequenzen
anderer in hohem Maße
abundanter extrazellulärer
Produkte bestimmt, um primäre
Strukturdaten bereitzustellen und um mögliche Beziehungen zwischen
den Proteinen aufzudecken. Die Sequenzierung wurde auf den extrazellulären Produkten
durchgeführt,
die gemäß Beispiel
2 gereinigt wurden, unter Verwendung von Techniken, die dem Fachmann
gut bekannt sind. Die variierenden Längen der N-terminalen Aminosäuresequenz, die für jedes
einzelne extrazelluläre
Produkt bestimmt wurden, werden nachfolgend gezeigt, identifiziert
durch das scheinbare Molekulargewicht des intakten Proteins, und
dargestellt unter Verwendung von Standard-Einbuchstabenabkürzungen
für die
natürlich
vorkommenden Aminosäuren.
Unter Beibehaltung eingeführter
Notationsregeln werden die N-terminalen Sequenzen von links nach
rechts in der Richtung des Aminoterminus zum Carboxyterminus geschrieben.
Jene Positionen, an denen die Identität der bestimmten Aminosäure alles
andere als sicher ist, sind unterstrichen. Wo die Aminosäure an eine
besonderen Position unbekannt oder mehrdeutig ist, ist die Position
in der Sequenz durch einen Strich dargestellt. Wo schließlich zwei
Aminosäuren
von einem Schrägstrich
ge trennt sind, wurde der korrekte Bestandteil nicht ausdrücklich identifiziert,
und einer von beiden kann die Position in dieser Sequenz einnehmen.
-
-
-
Die
DNA-Sequenzierung wurde auf den 30, 32A, 16, 58, 23,5 und 24 KD
Proteinen unter Verwendung von Techniken durchgeführt, die
dem Fachmann gut bekannt sind. Diese DNA-Sequenzen und die entsprechenden
Aminosäuren,
einschließlich
Upstream- und Downstream-Sequenzen, werden unten gezeigt, identifiziert
durch das scheinbare Molekulargewicht des intakten Proteins und
dargestellt unter Verwendung von Standardabkürzungen und Notationsregeln.
-
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Diese
Sequenzdaten ermöglichen,
in Kombination mit den physikalischen Eigenschaften, die unter Verwendung
von SDS-PAGE ermittelt
wurden, die Charakterisierung und Differenzierung dieser repräsentativen
in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkte der vorliegenden Erfindung. Die beschriebene Analyse weist
darauf hin, dass diese Proteine den Großteil der extrazellulären Produkte
von M. tuberculosis bilden, wobei die 71 KD, 30 KD, 32A KD, 23 KD
und 16 KD Produkte ungefähr
60 Gew.-% des gesamten verfügbaren extrazellulären Produkts
umfassen. Es wird ferner geschätzt,
dass das 30 KD Protein bis zu 25 Gew.-% der gesamten Produkte bilden
kann, die von M. tuberculosis freigesetzt werden. Somit können die
einzelnen beispielhalften in hohem Maße abundanten extrazellulären Produkte
von M. tuberculosis, die bei der Anwendung der vorliegenden Erfindung
nützlich
sind, irgendwo von ungefähr
0,5% bis zu ungefähr
25% des Gesamtgewichts der extrazellulären Produkte reichen.
-
Wie
zuvor diskutiert, hat sich, infolge der Unfähigkeit der traditionellen
Western-Blot-Analyse, die am immunogen spezifischsten extrazellulären Produkte
konsistent zu identifizieren, der betreffende Erfinder entschieden,
die Immunogenität
der in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkte auf der Basis ihrer Abundanz und der daraus folgenden leichten
Identifikation und Isolation zu analysieren. Überraschenderweise wurde festgestellt,
dass diese in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkte unerwarteterweise wirksame Immunreaktionen induzieren,
was diesen Erfinder zur Schlussfolgerung führte, dass sie als Vakzine
wirken können.
Diese überraschende
Entdeckung führte
zur Entwicklung der nicht beschränkenden
Funktionaltheorie dieser Erfindung, die oben diskutiert wurde.
-
Um
die Wirksamkeit der vorliegenden Erfindung zu beweisen, wurden zusätzliche
Versuche unter Verwendung einzelner in hohem Maße abundanter extrazellulärer Produkte
und Kombina tionen davon in verschiedenen beispielhaften Dosierungen
ausgeführt,
um Impfschutz in vom Fachmann akzeptierten Labormodellen zu induzieren.
Spezifischer wurden gereinigte einzelne, in hohem Maße abundante
extrazelluläre
Produkte verwendet, um Impfschutz bei Meerschweinchen zu induzieren,
die dann mit M. tuberculosis provoziert wurden. Um zu zeigen, dass
diese Proteine in der Lage waren, Impfschutz zu induzieren, wurden
Kombinationen aus fünf
gereinigten, in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkten auf gleiche Weise, unter Verwendung verschiedener Verabreichungswege,
getestet. Die Ergebnisse der verschiedenen Untersuchungen dieser
beispielhaften Vakzine der vorliegenden Erfindung folgen.
-
Spezifische
pathogenfreie männliche
Hartley-Meerschweinchen (Charles River Breeding Laboratories, North
Wilmington, Mass.) wurden in allen Versuchen verwendet, einschließlich immunogener
oder aerosoler Provokationen mit M. tuberculosis. Die Tiere wurden
zu zweit oder dritt in einem Edelstahlkäfig untergebracht und hatten
freien Zugang zu Meerschweinchenstandardfutter und Wasser. Nach
ihrer Ankunft in der Tiereinrichtung wurden die Meerschweinchen
vor dem Beginn jedes Versuchs mindestens eine Woche lang beobachtet,
um sicherzustellen, dass sie gesund waren.
-
Die
Erstversuche wurden unter Verwendung individueller, in hohem Maße abundanten
extrazellulärer Produkte
durchgeführt,
von denen angenommen wurde, dass sie zwischen 3% und 25% des gesamten
extrazellulären
Proteins enthielten, das normalerweise vorhanden ist. Diese Versuche
beweisen, dass in hohem Maße
abundante extrazelluläre
Produkte eine wirksame Immunreaktion auslösen.
-
BEISPIEL 3
-
Protokoll
der Hauttestung mit gereinigtem Protein auf zellvermittelte Immunität von mit
30 KD Protein immunisierten Meerschweinchen Um zu illustrieren,
dass eine messbare Immunreaktion durch gereinigte Formen abundanter
extrazellulärer
Produkte induziert werden kann, wurde ein kutaner Überempfindlichkeitsassay durchgeführt. Meerschweinchen
wurden mit einem beispielhaften in hohem Maße abundanten sekretorischen Produkt
von M. tuberculosis immunisiert, das gemäß Beispiel 2 gereinigt wurde.
In drei unabhängigen
Versuchen wurden Meerschweinchen drei Mal im Abstand von drei Wochen
mit 100 μg
von im Wesentlichen gereinigtem Protein in SAF-Adjuvans immunisiert. Den Kontrolltieren
wurde auf die gleiche Weise Puffer in SAF injiziert. Drei Wochen
nach der letzten Immunisierung wurden die Meerschweinchen mit dem
Protein in einem kutanen Überempfindlichkeitsassay
provoziert.
-
Den
Meerschweinchen wurden der Rücken
rasiert und Injektionen von 0,1, 1 und 10 μg des 30 KD Proteins wurden
intradermal verabreicht, wobei das resultierende Erythem (Rötung der
Haut) und die Induration nach 24 Stunden gemessen wurden. Die Daten
werden als mittlere Messwerte für
die Gruppe ± Standardfehler
(SE), wie unter Verwendung traditioneller Verfahren bestimmt, ausgewiesen.
ND gibt an, dass dieser besondere Aspekt der Erfindung nicht untersucht
wurde.
-
BEISPIEL 4
-
Protokoll der Testung mit gereinigtem
Protein auf zellvermittelte Immunreaktion von Meerschweinchen, die
mit M. tuberculosis infiziert sind
-
Um
Bakterien für
die Verwendung in Versuchen zu erhalten, die die Infektion von Meerschweinchen erfordern,
wurde M. tuberculosis zuerst auf 7Hll-Agar kultiviert und einmal
durch eine Meerschweinchenlunge passagiert, um sicherzustellen,
dass sie virulent sind. Zu diesem Zweck wurden die Meerschweinchen
durch ein Aerosol mit einer 10-ml-Suspension aus Bakterien in 7H9-Bouillon
provoziert, die ungefähr
5·104 Bakterien/ml enthielt. Nachdem die Meerschweinchen
krank wurden, wurden die Tiere getötet und die Lungen, die auffallende
M.-tuberculosis-Läsionen
enthielten, wurden entfernt. Jede Lunge wurde aufgemahlen und auf 7H11-Agar
7 bis 10 Tage kultiviert. Die Bakterien wurden von den Platten geschabt,
in 7H9-Bouillon verdünnt, die
10% Glycerol enthielt, im Wasserbad beschallt, um eine Einzelzellsuspension
zu erhalten, und langsam bei –70°C bei einer
Konzentration von ungefähr
2·107 lebensfähigen
Bakterien/ml eingefroren. Die Lebensfähigkeit der eingefrorenen Zellen
wurde gemessen, indem die bakterielle Suspension aufgetaut wurde
und Reihenverdünnungen
der Suspension auf 7H11-Agar kultiviert wurden. Unmittelbar vor
der Provokation wurde eine Ampulle mit bakteriellen Zellen aufgetaut
und in 7H9-Bouillon auf die gesuchte Konzentration verdünnt.
-
Die
Meerschweinchen wurden Aerosolen lebensfähiger M. tuberculosis in einer
speziell konzipierten Lucite-Aerosolkammer ausgesetzt. Die Masse
der Aerosolkammer betrugen 14 mal 13 mal 24 Inch und enthielten
an gegenüberliegenden
Seiten zwei Eingänge
mit einem Durchmesser von 6 Inch, um die Meerschweinchen einzuführen oder
zu entfernen. Der Aerosoleinlass lag in der Deckenmitte der Kammer.
Eine Vakuumpumpe (Gast Mfg. Co., Genton Harbor, Mich.) führte einer
Venture-Verneblereinheit (Mes Inc., Burbank, Calif.) 30 lb/in2 Luft zu, und aus einer 10-ml-Suspension
auf Bazillen wurde ein Aerosol erzeugt. Eine 0,2 μm Atemzyklus-Filtereinheit (Pall
Biomedical Inc., Fajardo, Puerto Rico) lag an einem Ende der Kammer,
um den Druck innerhalb und außerhalb
des Aufbaus auszugleichen. Aufgrund von Sicherheitserwägungen wurden
die Aerosol-Provokationen so durchgeführt, dass die Kammer vollständig innerhalb
einer Laminarbox angeordnet war.
-
Die
Tiere wurden dem pathogenen Aerosol für 30 Minuten ausgesetzt, wobei
die Suspension aus Bazillen in dem Vernebler während dieses Zeitraums vollständig aufgebraucht
wurde. Jedes Aerosol wurde aus der 10-ml-Suspension erzeugt, die
ungefähr
5,0·104 bakterielle Partikel je ml enthielt. Vorausgehende
Untersuchungen haben gezeigt, dass das Aussetzen von Meerschweinchen
an diese Bakterienkonzentration konsistent Infektionen bei nicht
geschützten
Tieren produziert. Nach der Aerosolinfektion wurden die Meerschweinchen
in Edelstahlkäfigen
untergebracht, die in einem Laminar-flow-biohazard-Sicherheitsraums
(Airo Clean Engineering Inc., Edgemont, Penn.) standen und auf Krankheitszeichen
beobachtet. Die Tiere hatten während
des gesamten Versuchs freien Zugang zu Meerschweinchenstandardfutter
und Wasser.
-
Bei
diesem Versuch wurden die infizierten Meerschweinchen getötet und
die Milzlymphozytenproliferation wurde als Reaktion auf verschiedene
Konzentrationen des 30 KD Proteins gemessen. Spezifischer wurden
die Milzlymphozyten erhalten und gereinigt, wie von Brieman and
Horwitz (J. Exp. Med. 164: 799–811)
beschrieben. Die Lymphozyten wurden auf eine Endkonzentration von
107/ml in RPMI 1640 (GIBCO Laboratories,
Grand Island, N. Y.) das Penicillin (100 U/ml), Streptomycin (100 μg/ml) und
10% fötales
Kälberserum (GIBCO)
enthielt, und mit verschiedenen Konzentrationen an gereinigtem 30
KD sekretorischem Produkt in einem Gesamtvolumen von 100 μl in Vertiefungen
von Mikrotestplatten (Gewebekulturplatte mit 96 Rundboden-Vertiefungen;
Falcon Labware, Oxnard, Calif.) für 2 Tage bei 37°C in 5% CO2-95%
Luft und 100% Feuchtigkeit inkubiert. Nicht infizierte Tiere wurden
als Negativkontrollen verwendet. Am Ende des Inkubationszeitraums
wurden jeder Vertiefung 0,25 mCi [3H]thymidin
(New England Nuclear, Boston, Mass.) zugefügt und die Zellen wurden weitere
2 Stunden bei 37°C
in 5% CO2-95% Luft bei 100% Luftfeuchtigkeit
inkubiert. Ein automatisierter Multisample-Zellharvester (Skatron Inc.,
Sterling, Va.) wurde verwendet, um jede Vertiefung zu waschen, und
der Abfluss wurde durch eine Filtermatte (Skatron) passiert. Die
Filtermattenabschnitte, die separate Mikrotestsvertiefungen darstellen,
wurden in Szintillationsampullen angeordnet, und es wurde 2 ml flüssiger Ecoscint-H
Szintillationscocktail (National Diagnostics, Manville, N. J.) zugefügt. Die
Betateilchenemission wurde in einem Betaszintillationszähler (Beckman
Instruments Inc., Fullerton, Calif.) gemessen.
-
Die
Gewebeproben aus den infizierten und nicht infizierten Meerschweinchen
wurden gegen 1 und 10 μg/ml
des isolierten 30 KD sekretorischen Proteins getestet. Die Proben
wurden dann auf ihre Fähigkeit
hin überwacht,
[3H]Thymidin einzubauen.
-
BEISPIEL 5
-
Protokoll der Provokation von mit Protein
immunisierten Meerschweinchen mit aerosolierten M. tuberculosis
-
Wie
zuvor wurden die Tiere drei Mal in Dreiwochenintervallen mit 100 μg des Proteins
in SAF immunisiert. Kontrollmeerschweinchen wurden mit 120 μg von Ausgangs-EP
in SAF oder immunisiert, oder mit Puffer in dem gleichen Adjuvans
scheinimmunisiert. Drei Wochen nach der letzten Immunisierung wurden
die Tiere mit aerosolierten M. tuberculosis provoziert, wie in Beispiel
4 beschrieben.
-
Die
Gewichtserhaltung der immunisierten Tiere wurde ebenfalls überwacht,
um ferner die prophylaktische Fähigkeit
der Vakzine zu illustrieren, die die in hohem Maße abundanten extrazellulären Produkte
enthalten, die von pathogenen Bakterien produziert werden, wie von
der vorliegenden Erfindung gelehrt wird.
-
Nach
Abschluss der Gewichtsüberwachungsuntersuchung
wurden die überlebenden
Tiere getötet
und die rechte Lunge und die Milz jedes Tiers wurde auf lebensfähige M.
tuberculosis getestet. Die Tiere wurden in 2% Amphyllösung (National
Laboratories, Montvale, N. J.) getränkt, und Lunge und Milz wurden
steril entfernt. Die Anzahl der mikroskopisch primären Oberflächenläsionen in
den Lungen wurden mittels Sichtprüfung gezählt. Koloniebildende Einheiten
(CFU) von M. tuberculosis in der rechten Lunge und Milz wurden durch
Homogenisierung jedes Organs in 10 ml 7H9 mit einem Mörser und
Stößel und
90-Mesh-Norton-Alundum (Fisher) bestimmt, wobei das Gewebehomogenat
in 7H9 reihenverdünnt,
und die Verdünnungen
auf Doppelplatten mit 7H11-Agar unter Verwendung von Tropfen von
0,1 ml/Tropfen kultiviert werden. Alle Platten wurden in modularen
Inkubatorkammern aufbewahrt und 12 bis 14 Tage bei 37°C in 5% CO2, 95% Luft bei 100% Feuchtigkeit inkubiert.
-
Es
sollte wieder betont werden, dass das gereinigte, in hohem Maße abundante
oder wesentlich extrazelluläre
Produkt frei von den Problemen ist, die mit dem Stand der Technik
oder Ausgangszusammensetzungen assoziiert sind, und leichter an
die synthetische und kommerzielle Produktion anpassbar ist, wodurch die
Vakzine der vorliegenden Erfindung dem Stand der Technik überlegen
sind.
-
Insbesondere
kann die Ausgangszubereitung mit modernen biomolekularen Techniken
nicht leicht in großem
Maßstab
gefertigt werden. Jede kommerzielle Produktion dieser rohen Ausgangszubereitungen,
die alle extrazellulären
Produkte enthält,
beinhaltet die Kultivierung großer
Mengen des Zielpathogens oder einer nah verwandten Spezies und das
Ernten der resultierenden überstehenden
Flüssigkeit.
Ein solche Herstellungsmethode ist stark anfällig für die Kontamination durch das
Zielpathogen, toxische Nebenprodukte oder andere parasitäre Stoffe.
Ferner ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass die große Anzahl
immunogener Determinanten in einer solchen Zubereitung eine toxische
Immunreaktion in einem anfälligen
Segment der immunisierten Population hervorzurufen. Unter Verwendung
dieser rohen Ausgangszubereitungen negiert auch die Verwendung der
verbreitetsten Hauttests, die derzeit für Tuberkulosescreening und
-Kontrolle verwendet werden.
-
In
direktem Gegensatz dazu können
die Vakzine der vorliegenden Erfindung werden unter Verwendung von
transformierten Hochausbeute-Wirten relativ sicher massengefertigt.
Auf gleiche Weise können
die Vakzine der vorliegenden Erfindung in identischen, leicht zu
standardisierenden Chargen produziert werden, im Gegensatz zur stärker variablen
Produktion extrazellulärer
Ausgangsprodukte. Überdies
sind, da die Anzahl der immunogenen Determinanten, die dem Immunsystem
des Wirts präsentiert
werden, relativ klein ist, toxische Reaktionen und die Gefahr, verbreitete
Screeningtests außer
Kraft zu setzen, stark reduziert.
-
Es
wurden Untersuchungen durchgeführt,
um zu ermitteln, ob Kombinationen aus in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkten von M. tuberculosis ebenfalls Impfschutz bereitstellen
würden.
Im Allgemeinen wurden für
diese Untersuchungen Meerschweinchen benutzt, die entweder intradermal
oder subkutan mit verschiedenen Dosierungen von Vakzinen immunisiert
wurden, die Kombinationen aus 5 gereinigten extrazelluläre Proteinen
von M. tuberculosis in SAF drei Mal mit 3 oder 4 Wochen Abstand
umfassten.
-
Die
erste Proteinkombination, die für
die Immunisierungsprozedur, als Kombination I bezeichnet, verwendet
wurde, umfasste 71 KD, 32A KD, 30 KD, 23 KD und 16 KD Proteine,
die gemäß den Protokollen
gereinigt wurden, die in Beispiel 2 beschrieben sind. Es wird davon
ausgegangen, dass diese Kombination bis zu 60% des gesamten extrazellulären Proteins
umfasst, das normalerweise in Kulturüberständen von M. tuberculosis vorhanden
ist. Diese Proteine, die für
die Verwendung in Kombination I ausgewählt wurden, werden in 2 durch
ein Sternchen identifiziert. Eine Kombination-I-Vakzine, die 100 μg, 20 μg oder 2 μg jedes Proteins enthielt, wurde
intradermal mit dem Adjuvans SAF verabreicht. Eine Kombination-I-Vakzine,
die 20 μg jedes
Proteins enthielt, wurde in ähnlichen
Versuchen auch subkutan verabreicht. Für die Negativkontrolle wurden
Meerschweinchen mit äquivalenten
Volumen von SAF und Puffer mit dem gleichen Zeitplan scheinimmunisiert,
während
positive Kontrollen unter Verwendung von 120 μg der extrazellulären Ausgangsproteinzusammensetzung
aus Beispiel 1 in SAF immunisiert wurden. Alle Injektionsvolumen
wurden unter Verwendung von Puffer standardisiert.
-
BEISPIEL 6
-
Reaktion von Kombination-I-immunisierten
Meerschweinchen auf eine Provokation mit einer Kombination-I-Vakzine
-
Um
zu bestimmen, ob die Tiere nach der Impfung mit der Kombination-I-Mischung
der wesentlichen extrazellulären
Produkte eine messbare Immunreaktion entwickelt hatten, wurde ein
kutaner Überemfpindlichkeitsassay
durchgeführt.
Den Meerschweinchen wurde der Rücken
rasiert und es wurden intradermal 1,0 μg und 10,0 μg der gleichen Kombination aus
den fünf
gereinigten extrazellulären
Proteinen injiziert. 10,0 μg
Puffer wurde als Kontrolle verwendet und alle Injektionen wurden
unter Verwendung eines Gesamtvolumens von 0,1 ml durchgeführt. Die
Durchmesser von Erythem und Induration an den Hautteststellen wurden
24 Stunden nach der Injektion gemessen.
-
Die
Ergebnisse der Messungen werden in der nachfolgenden Tabelle L präsentiert.
Die Daten werden wieder als mittlere Messwerte für die Gruppe ± Standardfehler
(SE), wie unter Verwendung traditioneller Verfahren bestimmt, ausgewiesen. ND
gibt an, dass dieser besondere Aspekt des Versuchs nicht untersucht
wurde. TABELLE
L
| | | Erythem (mm)
(Mittelwert ± SE |
Meerschweinchen Status | n | PD | 1,0 μg | 10,0 μg |
immunisiert | 6 | 0 | 11.4 ± 4.6 | 17.4 ± 2.6 |
Kontrollen | 6 | 0 | ND | 6.0 ± 0.5 |
| | | Induration
(mm) (Mittelwert ± SE |
| n | PD | 1,0 μg | 10,0 μg |
immunisiert | 6 | 0 | 7.3 ± 0.8 | 11.6 ± 1.2 |
Kontrollen | 6 | 0 | ND | 4.2 ± 0.3 |
-
Die
Daten beweisen eindeutig, dass bei den geimpften Tieren eine starke
zellvermittelte Immunreaktion auf die extrazellulären Kombination-I-Proteine
erzeugt wurde. Die immunisierten Meerschweinchen zeigen Erythem-
und Indurationsmessungen, die beinahe drei Mal größer sind
als die der Kontrolltiere.
-
BEISPIEL 7
-
Analyse des Immunschutzes
der Kombination-I-Vakzine gegen aerosoliertes M. tuberculosis
-
Drei
Wochen nach der letzten Immunisierung wurden die Meerschweinchen,
die für
den vorherigen Überempfindlichkeitsassay
verwendet wurden, mit aerosoliertem M. tuberculosis, Erdman-Stamm,
provoziert und 10 Wochen lang wöchentlich
gewogen. Diese Aerosolprovokation wurde unter Verwendung des Protokolls aus
Beispiel 4 durchgeführt.
Sechs Tiere, die mit 100 μg
des wesentlichen extrazellulären
Produkts der Kombination I, zusammen mit positiven und negativen
Kontrollgruppen gleicher Größe immunisiert
wur den, wurden gleichzeitig mit aerosoliertem M. tuberculosis provoziert.
Die positiven Kontrollen wurden drei Mal mit 120 μg EP in SAF
immunisiert.
-
Meerschweinchen,
die vor dem Ende des Beobachtungszeitraums starben, wurden autopsiert
und auf Anzeichen großer
Tuberkuloseläsionen
untersucht. Solche Läsionen
wurden in allen Tieren gefunden, die während der Untersuchung verstarben.
-
Unterschiede
zwischen immunisierten und Kontrolltieren bei den mittleren Gewichtsprofilen
nach der Aerosolprovokation wurden durch wiederholte Varianzanalysemessungen
(ANOVA) analysiert. Die Unterschiede zwischen immunisierten und
Kontroll-Meerschweinchen beim Überleben
nach der Provokation wurden durch den zweiseitigen Fisher-Exakttest
analysiert. Die Daten sind die mittleren Gewichte ± Standardfehler
(SE) für
jede Gruppe von sechs Meerschweinchen.
-
Die
Ergebnisse der wöchentlichen
Gewichtsbestimmungen nach der Provokation werden in 4 gezeigt.
Im Vergleich zu Meerschweinchen, die mit der Kombination extrazellulären Produkte
immunisiert wurden, verloren scheinimmunisierte Tiere 15,9 ihres
gesamten Körpergewichts.
Die Gewichte der positiven Kontrollen glichen denen jener Tiere,
die mit der Kombination aus fünf
gereinigten extrazellulären
Proteinen immunisiert wurden. Die Körpergewichte wurden unmittelbar
vor der Provokation normiert. Der Unterschied zwischen Tieren, die
mit Kombination I immunisiert wurden, und scheinimmunisierten Kontrollen
war mit p < 0,0000001
bei wiederholten ANOVA-Messungen höchst signifikant.
-
Die
Mortalität
wurde zehneinhalb Wochen nach der Provokation bestimmt. Alle drei
der scheinimmunisierten Mäuse
starben mit drei Tagen Abstand voneinander zwischen zehn und zehneinhalb
Wochen nach der Provokation. Die Mortalitätsergebnisse des Versuchs werden
nachfolgend in Tabelle M bereitgestellt. TABELLE
M
| Überlebende/ | Prozent |
Status
der Meerschweinchen | Provoziert | Überleben |
Kombinationsimmunisiert | 6/6 | 100% |
EP-immunisiert | 5/6 | 83% |
scheinimmunisiert | 3/6 | 50% |
-
Nach
Abschluss der Gewichtsüberwachungsuntersuchung
wurden die überlebenden
Tiere durch Hyperkapnie getötet
und die rechte Lunge und die Milz jedes Tiers wurden unter Verwendung
des Protokolls aus Beispiel 5 auf lebensfähige M. tuberculosis getestet.
Die Ergebnisse der Zählungen,
einschließlich
der 3 Tiere, die in der letzten Woche des Versuchs starben, werden
in der nachfolgenden Tabelle N als mittlere koloniebildende Einheiten
(CFU) ± Standardfehler
(SE) präsentiert. TABELLE
N
| | Mittlere
CFU ± SE |
Meerschweinchen
Status | n | Rechte
Lunge | Milz |
scheinimmunisiert | 6 | 8.9 ± 5.4·107 | 1.3 ± 0.7·107 |
immunisiert | 6 | 3.4 ± 1.7·106 | 1.8 ± 0.6·106 |
EP-immunisiert | 6 | 1.7 ± 0.7·107 | 5.0 ± 2.8·106 |
-
Die
Log-Differenz zwischen der Konzentration an Bazillen in der Lunge
von Tieren, die mit der Kombination aus gereinigten Proteinen immunisiert
wurden, und der der scheinimmunisierten Tiere betrug 1,4, während die
Log-Differenz der Bazillen in der Milz 0,9 betrug. Beim Vergleich
hatten die immunisierten Tiere bei grober Prüfung während der Autopsie eine deutlich
verringerte Tuberkulosebetroffenheit der Lunge verglichen mit den
scheinimmunisierten Kontrollen. Die Tiere der positiven Kontrolle,
die mit der extrazellulären
Ausgangszubereitung (EP) aus Beispiel 1 immunisiert wurden, zeigten
0,7 Log mehr Bazillen in der Lunge und 0,5 Log mehr Bazillen in
der Milz als Tiere, die mit der Kombination-I-Mischung aus gereinigten
extrazellulären
Proteinen immunisiert wurden.
-
BEISPIEL 8
-
Analyse des Immunschutzes
der Kombination-I-Vakzine mit niedrigen Dosen bei intradermaler
und subkutaner Zufuhr
-
Während Beispiel
7 bestätigte,
dass die Kombination-I-Proteine
bei Tieren Immunschutz bewiesen, die intradermal mit 100 μg jedes Proteins
(30 + 32A + 16 + 23 + 71) 3 Mal, mit 4 Wochen Abstand, immunisiert wurden,
wurde eine alternative Untersuchung durchgeführt, um die immunschützende Fähigkeit
von niedrigeren Dosen der Kombination-I-Proteine, spezifisch 20 μg oder 2 μg jedes Proteins,
zu beweisen. Wie in Beispiel 7 wurden Meerschweinchen (6 Tiere je
Gruppe) mit Kombination-I-Proteinen (30 + 32A + 16 + 23 + 71) intradermal
in SAF 4 Mal mit 3 Wochen Abstand immunisiert. Die Tiere erhielten
entweder 20 μg
jedes Proteins je Immunisierung oder 2 μg jedes Proteins je Immunisierung.
Die Kontrolltiere wurden unter Verwendung des vorherigen Protokolls
scheinimmunisiert. Drei Wochen später wurden die Tiere mit aerosoliertem
M. tuberculosis provoziert und die Gewichte wurden 9 Wochen lang
wöchentlich
gemessen. Alle immunisierten Tiere überlebten bis zum Ende des
Versuchs, während
ein scheinimmunisiertes Tier vor dem Ende des Versuchs starb. Wie die
folgenden Ergebnisse illustrieren, schützten Dosen, die 5-fach und
sogar 50-fach niedriger waren als jene aus Beispiel 7, immunisierte
Tiere vor aerosoliertem M. tuberculosis und, dass die Zufuhr sowohl
auf intradermalem als auch subkutanem Weg wirksam war.
-
Im
Vergleich zu Meerschweinchen, die mit 20 μg jedes Proteins der Kombination
I immunisiert wurden, verloren scheinimmunisierte Tiere 12% ihres
gesamten Körpergewichts
während
der 9 Wochen des Versuchs (die Gewichte wurden unmittelbar vor der
Provokation normiert). Im Vergleich zu Meerschweinchen, die mit
20 μg jedes
Proteins der Kombination I immunisiert wurden, verloren scheinimmunisierte
Tiere 11% ihres normierten gesamten Körpergewichts. Somit waren Meerschweinchen,
die intradermal mit geringen Dosen von Kombination-I-Proteinen immunisiert
wurden, gegen Gewichtsverlust nach der Aerosolprovokation mit M.
tuberculosis geschützt.
-
Auf
gleiche Weise waren Meerschweinchen, die intradermal mit geringen
Dosen von Kombination-I-Proteinen immunisiert wurden ebenfalls gegen
Spelnomegalie geschützt,
die mit der Dissemination von M. tuberculosis auf die Milz assoziiert
ist. Wie in Tabelle O gezeigt, während
Tiere, die mit 20 μg
oder 2 μg
jedes Proteins der Kombination I immunisiert wurden, Milzen hatten,
die im Durchschnitt 4,6 ± 1,2
g bzw. 4,0 ± 0,8
g (Mittelwert ± SE)
wogen, hatten scheinimmunisierte Tiere Milzen, die im Durchschnitt
9,6 ± 1,8
g (Tabelle 1), oder mehr als zwei Mal so viel wogen. TABELLE
O
| | Milzgewicht
(g) |
Status
der Meerschweinchen | n | Mittelwert ± SE |
scheinimmunisiert | 5 | 9.6 ± 1.8 |
immunisiert
(20 μg) | 6 | 4.6 ± 1.2 |
immunisiert
(2 μg) | 6 | 4.0 ± 0.8 |
-
Meerschweinchen,
die intradermal mit niedrigen Dosen des Kombination-I-Proteins immunisiert
wurden, hatten auch weniger CFU von M. tuberculosis in ihren Milzen.
Wie in Tabelle P gezeigt, hatten Meerschweinchen, die mit 20 μg oder 2 μg jedes Proteins
der Kombination I immunisiert wurden, Im Vergleich zu Meerschweinchen,
die scheinimmunisiert wurden, einen Durchschnitt von 0,6 bzw. 0,4
Log weniger CFU in ihren Milzen. TABELLE
P
| | CFU
in der Milz | Log |
Meerschweinchen
Status | n | Mittelwert ± SE | Differenz |
scheinimmunisiert | 5 | 3.1 ± 2.3·106 | |
immunisiert
(20 μg) | 6 | 8.1 ± 2.4·105 | –0.6 |
immunisiert
(2 μg) | 6 | 1.2 ± 0.6·106 | –0.4 |
-
Überdies
waren Meerschweinchen, die subkutan mit Kombination-I-Proteinen
immunisiert wurden, auch gegen Gewichtsverlust, Splenomegalie und
Wachstum von M. tuberculosis in der Milz geschützt. In dem gleichen Versuch,
der in Beispiel 8 beschrieben wird, wurden Meerschweinchen auch
subkutan anstelle von intradermal mit 20 μg der Kombination-I-Proteine,
4 Mal mit 3 Wochen Abstand immunisiert. Diese Tiere waren gegen
die Provokation beinahe genauso gut geschützt wie die Tiere, die intradermal
mit 20 μg
der Kombination-I-Proteine immunisiert wurden.
-
BEISPIEL 9
-
Reaktion von Kombination-I-
und Kombination-II-immunisierten Meerschweinchen auf eine Provokation
mit Kombination I und Kombination II
-
Es
wurden zusätzliche
Untersuchungen durchgeführt,
um zu ermitteln, ob Kombinationen aus in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkten von M. tuberculosis ebenfalls Impfschutz bereitstellen
würden.
Eine Untersuchung benutzte Meerschweinchen, die mit einer Vakzine
immunisiert wurden, die zwei Kombinationen umfasste – Kombination
I (71, 32A, 30, 23 und 16) und Kombination II (32A, 30, 24, 23 und
16).
-
Es
wird davon ausgegangen, dass Kombination II bis zu 62% des gesamten
extrazellulären
Proteins umfasst, das normalerweise in Überständen von M. tuberculosis vorhanden
ist. Die Tiere (6 je Gruppe) wurden vier Mal mit 100 μg jedes Proteins
in Kombination I oder II in SAF mit 3 Wochen Abstand immunisiert.
Die Tiere der negativen Kontrolle wurden mit dem gleichen Zeitplan
mit äquivalenten
Volumen von SAF und Puffer scheinimmunisiert.
-
Wie
in Beispiel 6 wurden die Tiere auf kutane Überempfindlichkeitsreaktion
vom verzögerten
Typ getestet, um zu bestimmen, ob die Tiere nach der Impfung eine
messbare Immunreaktion entwickelten. Tiere, die mit Kombination
II immunisiert wurden, wiesen 16,8 ± 1,3 mm (Mittelwert ± SE) Erythem
und 12,8 ± 1,2
mm Induration als Reaktion auf die Hauttestung mit Kombination II
auf, während
scheinimmunisierte Tiere nur 1,3 ± 0,8 mm Erythem und 0,3 ± 3 mm
Induration als Reaktion auf Kombination II aufwiesen. Somit wiesen
Tiere, die mit Kombination II immunisiert wurden, mehr als 12-fach
mehr Erythem und mehr als 40-fach mehr Induration auf als die Kontrollen.
Zum Vergleich: Tiere, die mit Kombination I immunisiert wurden,
wiesen 21,3 ± 2,0
mm Erythem und 15,8 ± 0,1
mm Induration als Reaktion auf die Hauttestung mit Kombination I
auf, während scheinimmunisierte
Tiere nur 6,4 ± 0,8
mm Erythem und 2,6 ± 0,7
mm Induration als Reaktion auf Kombination I aufwiesen. Somit wiesen
Tiere, die mit Kombination I immunisiert wurden, mehr als 3-fach
mehr Erythem und mehr als 6-fach mehr Induration auf als die Kontrollen.
Die Differenz aus den Kontrollen für Kombination-II-Proteine war
sogar noch größer als
die für
Kombination-I-Proteine.
-
In
dem gleichen Versuch entwickelten Tiere, die mit einer niedrigeren
Dosis von Kombination-II-Proteinen (20 μg jedes Proteins zu 100 μg) immunisiert
wurden, auch eine starke kutane Überempfindlichkeit
gegen Kombination II. Sie wiesen 21,0 ± 2,0 mm Erythem und 15,3 ± 0,0 mm
Induration als Reaktion auf Kombination II auf, während die
scheinimmunisierten Tiere nur 1,3 ± 0,8 mm Erythem und 0,3 ± 0,3 mm
Induration aufwiesen, wie oben festgehalten. Somit wiesen die Tiere,
die mit einer niedrigeren Dosis von Kombination-II-Proteinen immunisiert wurden, mehr
als 16-fach mehr Erythem und mehr als 50-fach mehr Induration auf
als die Kontrollen, eine Differenz, die sogar noch größer war
als für
Tiere, die mit der höheren
Dosis des Kombination-I-Proteins
immunisiert wurden.
-
BEISPIEL 10
-
Analyse des Immunschutzes der Kombination-I-
und -II-Vakzine gegen aerosoliertes M. tuberculosis
-
Drei
Wochen nach der letzten Immunisierung wurden die Meerschweinchen,
die für
den vorherigen Überempfindlichkeitsassay
verwendet wurden, mit aerosoliertem M. tuberculosis, Erdman-Stamm,
provoziert, wie in Beispiel 7, und 7 Wochen lang wöchentlich
gewogen. Wie in Beispiel 7, waren in jeder Gruppe 6 Tiere. Während der
ersten 7 Wochen nach der Provokation verloren die scheinimmunisierten
Tiere durchschnittlich 19,5 g. Im Gegensatz dazu erhöhte sich
das Gewicht der Tiere, die mit Kombination II (100 μg jedes Proteins) immunisiert
wurden, um 52,4 g und bei den Tieren, die mit Kombination II mit
einer niedrigeren Dosis (20 μg jedes
Proteins) immunisiert wurden, erhöhte sich das Gewicht durchschnittlich
um 67,2 g. Dagegen erhöhte sich
das Gewicht der Tiere, die mit Kombination I immunisiert wurden,
um 68 g. Somit verloren scheinimmunisierte Tiere im Vergleich zu
Meerschweinchen, die mit der Kombination II (100 μg) immunisiert
wurden, 11% ihres gesamten Körpergewichts.
Im Vergleich zu Meerschweinchen, die mit Kombination II bei einer
niedrigeren Dosis (20 μg)
immunisiert wurden, verloren scheinimmunisierte Tiere 14% ihres
gesamten Körpergewichts. Im
Vergleich zu Tieren, die mit Kombi nation I immunisiert wurden, verloren
scheinimmunisierte Tiere ebenfalls 14% ihres gesamten Körpergewichts.
-
BEISPIEL 11
-
Reaktion von Meerschweinchen, die mit
den Kombinationen III bis XII immunisiert wurden, auf eine Provokation
mit der gleichen Vakzine oder deren Komponenten
-
Zusätzliche
Versuche wurden durchgeführt,
um die Wirksamkeit verschiedener Kombinationen von in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkten von M. tuberculosis zu beweisen. Bei diesen Untersuchungen
wurden Meerschweinchen vom Typ Hartley intradermal mit Vakzinen
immunisiert, die Kombinationen aus 2 oder mehr in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkten umfassen, die wie in Beispiel 2 gereinigt wurden. Die
gereinigten extrazellulären
Produkte werden unter Verwendung ihres scheinbaren Molekulargewichts
identifiziert, das mit SDS-PAGE bestimmt wird. Die Meerschweinchen
wurden mit den folgenden Kombinationen aus in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkten immunisiert.
Kombination | Proteinbestandteile |
III | 30
+ 32A + 32B + 16 + 23 |
IV | 30
+ 32A |
V | 30
+ 32B |
VI | 30
+ 16 |
VII | 30
+ 23 |
VIII | 30
+ 71 |
IX | 30
+ 23.5 |
X | 30
+ 12 |
XI | 30
+ 24 |
XII | 30
+ 58 |
-
Jede
Kombinationsvakzine beinhaltet 100 μg jedes aufgelisteten Proteins.
Die Kombinationsvakzine wurden volumetrisch angepasst und intradermal
in dem Adjuvans SAF injiziert. Wie zuvor wurden die Meerschweinchen
vier Mal mit drei Wochen Abstand immunisiert.
-
Ein
kutaner Überempfindlichkeitsassay
wurde durchgeführt,
um zu bestimmen, ob die Tiere nach der Impfung mit den Kombinationen
III bis XII eine messbare Immunreaktion entwickelt hatten. Gruppen
von sechs Meerschweinchen wurde der Rücken rasiert, und es wurde
ihnen intradermal die gleiche Kombination aus gereinigten extrazelluläre Produkten
injiziert, gegen die sie immunisiert wurden. Für diese Provokation wurden 10 μg jedes der
Proteine in der Kombination injiziert. Alle Injektionen wurden unter
Verwendung eines Gesamtvolumens von 0,1 ml durchgeführt. Die
scheinimmunisierten Kontrollen, die nur mit SAF allein immunisiert
wurden, wurden ebenfalls einer Hauttestung mit den Kombinationen
III bis XII unterzogen, wobei wieder 10 μg jedes Proteins in der jeweiligen
Kombination verwendet wurde. Die Durchmesser von Erythem und Induration an
den Hautteststellen wurden 24 Stunden nach der Injektion gemessen,
wie in Beispiel 3 beschrieben.
-
Die
Ergebnisse dieser Messungen werden in der nachfolgenden Tabelle
Q präsentiert.
Die Daten werden wieder als mittlere Messwerte für die Gruppe ± Standardfehler
(SE), wie unter Verwendung traditioneller Verfahren bestimmt, ausgewiesen. TABELLE
Q
Vakzine | Hauttest | Durchmesser
der Hautreaktion (mm) |
Kombination | Kombination | | |
| | Erythem | Induration |
III | III | 12.2 ± 2.0 | 6.8 ± 0.8 |
IV | IV | 9.9 ± 0.5 | 6.3 ± 0.2 |
V | V | 13.0 ± 1.1 | 8.1 ± 0.7 |
VI | VI | 19.2 ± 1.2 | 12.4 ± 0.5 |
VII | VII | 14.3 ± 1.0 | 8.7 ± 0.4 |
VIII | VIII | 18.9 ± 1.1 | 12.6 ± 0.8 |
IX | IX | 17.0 ± 0.9 | 12.1 ± 0.9 |
X | X | 19.3 ± 1.4 | 13.6 ± 1.2 |
XI | XI | 18.3 ± 1.2 | 12.4 ± 0.8 |
XII | XII | 17.7 ± 0.9 | 14.0 ± 1.2 |
| | | |
Schein | III | 4.8 ± 0.9 | 2.0 ± 0.0 |
Schein | IV | 4.3 ± 1.1 | 2.0 ± 0.0 |
Schein | V | 5.0 ± 0.5 | 2.0 ± 0.0 |
Schein | VI | 4.5 ± 0.3 | 2.0 ± 0.0 |
Schein | VII | 4.5 ± 0.3 | 2.0 ± 0.0 |
Schein | VIII | 3.3 ± 0.3 | 2.3 ± 0.3 |
Schein | IX | 3.7 ± 0.3 | 2.0 ± 0.0 |
Schein | X | 3.7 ± 0.4 | 2.0 ± 0.0 |
Schein | XI | 3.7 ± 0.2 | 2.0 ± 0.0 |
Schein | XII | 3.8 ± 0.2 | 2.0 ± 0.0 |
-
Die
Ergebnisse beweisen eindeutig, dass eine starke zellvermittelte
Immunreaktion auf jede der Kombinationen aus gereinigten extrazellulären Produkten
erzeugt wurde. Die immunisierten Meerschweinchen zeigten für alle Kombinationen
Erythem, das mindestens doppelt und üblicherweise 3-fach größer war
als das der Kontrollen. Ferner zeigten die immunisierten Meerschweinchen
für alle
Kombinationen Induration, die mindestens 3-fach größer war
als die der Kontrollen.
-
BEISPIEL 12
-
Analyse des Immunschutzes
der Kombinationen III–XII
gegen aerosoliertes M. tuberculosis
-
Um
die prophylaktische Wirksamkeit dieser beispielhaften Kombinationen
aus gereinigten extrazellulären
Produkten zu beweisen, wurden Meerschweinchen, die mit den Kombinationen
III bis XII immunisiert wurden, drei Wochen nach der letz ten Immunisierung
unter Verwendung des Protokolls aus Beispiel 4 mit M. tuberculosis
provoziert.
-
Konsistent
mit früheren
Ergebnissen waren alle Meerschweinchen, die mit den Kombinationen
III bis XII immunisiert wurden, gegen Tod nach der Provokation geschützt. 4 Wochen
nach der Provokation starben 2 von 6 scheinimmunisierten Tieren
(33%) im Vergleich zu 0 Tieren in Gruppen, die mit den Kombinationen
IV bis XII immunisiert wurden, und 1 von 6 Tieren (17%) in der Gruppe,
die mit Kombination III immunisiert wurden. 10 Wochen nach der Provokation
waren 50% der scheinimmunisierten Tiere gestorben, in Vergleich
zu 0 Todesfällen
bei den Tieren der Gruppen, die mit den Kombinationen IX und XII
(0%) immunisiert wurden, 1 von 6 Todesfällen (17%) bei den Tieren in
den Gruppen, die mit Kombination III, IV, V, VI, X und XI immunisiert wurden,
1 von 5 Todesfällen
(20%) bei den Tieren, die mit Kombination VIII immunisiert wurden,
und 2 von 6 Todesfällen
(33%) bei den Tieren, die mit Kombination VII immunisiert wurden.
-
Meerschweinchen,
die vor dem Ende des Beobachtungszeitraums starben, wurden autopsiert
und auf Anzeichen großer
Tuberkuloseläsionen
untersucht. Läsionen
wurden in allen Tieren gefunden, die während der Untersuchung verstarben.
-
Nach
Abschluss der Mortalitätsuntersuchung
wurden die überlebenden
Tiere durch Hyperkapnie getötet
und die Milz jedes Tiers wurde unter Verwendung des Protokolls aus
Beispiel 5 auf lebensfähige
M. tuberculosis getestet. Die Ergebnisse werden in der nachfolgenden
Tabelle R als mittlere koloniebildende Einheiten (CFU) zusammen
mit der log-Abnahme
der scheinimmunisierten Tiere präsentiert.
Ein Sternchen neben dem CFU-Wert ist ein Hinweis darauf, dass die
Milzzählung
bei einem Tier jeder Gruppe null betrug. Zum Zweck der Berechnung
wurden Nullzählungen
als 10
3 CFU je Milz oder 3 Logs behandelt. TABELLE
R
Vakzine | CFU
in der Milz | Log-Abnahme |
Gruppe | (mittleres
Log) | Aus
Scheinimmunisierung |
III | 5.99 | 0.5 |
IV | 5.41 | 1.1 |
V | 6.27 | 0.3 |
VI | < 5.80* | > 0.7 |
VII | < 5.61* | > 0.9 |
VIII | 6.47 | 0.1 |
IX | < 5.85* | > 0.7 |
XXI | < 5.74* | > 0.8 |
XII | 5.93 | 0.6 |
| 6.03 | 0.5 |
Schein | 6.53 | - |
-
Tiere,
die mit den Kombinationen III, IV, VI, VII, IX, X, XI und XII immunisiert
wurden, wiesen im Durchschnitt mindestens 0,5 Log weniger koloniebildende
Einheiten von M. tuberculosis in ihren Milzen auf als die scheinimmunisierten
Kontrollen. Insbesondere die Kombinationen IV und VII erwiesen sich
als besonders wirksam, indem sie durchschnittliche Anzahl an koloniebildenden
Einheiten annähernd
um den Faktor zehn reduzierten. Tiere, die mit den Kombinationen
V und VIII immunisiert wurden, wiesen im Durchschnitt 0,3 bzw. 0,1 Log
weniger koloniebildende Elemente (CFU), in ihren hen auf als die
scheinimmunisierten Kontrollen. Diese dramatische Reduktion bei
den koloniebildenden Einheiten bei den Tieren, die gemäß den Lehren
der vorliegende Erfindung immunisiert wurden, illustriert erneut
die Anwendbarkeit beim Immunschutz der vorliegenden Erfindung.
-
BEISPIEL 13
-
Reaktion von Meerschweinchen, die mit
3 verschiedenen Dosierungen der Kombination XIII immunisiert wurden
auf eine Provokation mit Kombination XIII
-
Um
ferner die Anwendbarkeit und den Umfang der vorliegenden Erfindung
zu definieren sowie die Wirksamkeit zusätzlicher Kombinationen gereinigter
extrazellulärer
Produkte zu beweisen, wurden Meerschweinchen wie zuvor unter Verwendung
alternativer Impfdosierungen immunisiert. Spezifisch 50 μg, 100 μg und 200 μg einer alternativen
Kombination aus 3 in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkte, die als Kombination XIII identifiziert werden und die
30 KD, 32(A) KD und 16 KD Proteine umfassen. Wie bei den vorhergehenden
Beispielen wurden Gruppen von Tieren intradermal 4 Mal mit 3 Wochen
Abstand mit den alternativen Dosierungen der Kombination XIII in
SAF immunisiert.
-
Ein
kutaner Überempfindlichkeitsassay
wurde durchgeführt,
um zu bestimmen, ob die Tiere nach der Impfung eine messbare Immunreaktion
entwickelt hatten. Den Tieren wurde der Rücken rasiert und es wurde ihnen
intradermal Kombination XIII injiziert, die 10,0 μg jedes der
gereinigten extrazellulären
Produkte enthielt. Alle Injektionen wurden unter Verwendung eines
Gesamtvolumens von 0,1 ml durchgeführt. Die scheinimmunisierten
Kontrollen wurden mit der gleichen Dosierung von Kombination XIII
ebenfalls einer Hauttestung unterzogen. Die Durchmesser von Erythem
und Induration an den Hautteststellen wurden 24 Stunden nach der Injektion
gemessen.
-
Die
Ergebnisse werden in der nachfolgenden Tabelle S als mittlere Messwerte
für die
Gruppe ± Standardfehler
(SE), wie unter Verwendung traditioneller Verfahren bestimmt, ausgewiesen. TABELLE
S
Vakzine | Vakzine | Durchmesser
der Hautreaktion (mm) |
Kombination | Dosis
(μg) | | |
| | Erythem | Induration |
XIII | 50 | 17.8 ± 1.3 | 13.2 ± 1.0 |
XIII | 100 | 11.2 ± 0.9 | 7.3 ± 0.4 |
XIII | 200 | 10.0 ± 0.7 | 7.0 ± 0.4 |
Schein | 0 | 5.7 ± 0.5 | 0.2 ± 0.2 |
-
Erneut
beweisen diese Ergebnisse eindeutig, dass eine starke zellvermittelte
Reaktion auf Kombination XIII bei Tieren erzeugt wurde, die mit
jeder der drei Dosierungen von Kombination XIII immunisiert wurden. Die
immunisierten Tiere wiesen Erythema auf, die etwa zwei bis drei
Mal so groß waren
wie die der Kontrollen. Sogar noch bemerkenswerter war, dass die
immunisierten Tiere mindestens 35-fach größere Induration aufwiesen,
als die der Kontrolltiere, die in allen Fällen eine minimale Reaktion
aufwiesen.
-
BEISPIEL 14
-
Analyse des Immunschutzes
der Kombination XIII in drei verschiedenen Dosierungen gegen aerosoliertes
M. tuberculosis
-
Um
ferner die Impfschutzsaspekte der Vakzine der vorliegenden Erfindung
bei verschiedenen Dosierungen zu beweisen, wurden die immunisierten
Meerschweinchen (6 je Gruppe), die für den vorhergehenden kutanen Überempfindlichkeitsassay
verwendet wurden, mit aerosolierten M. tuberculosis drei Wochen
nach der letzten Immunisierung provoziert. Die Aerosolprovokation
wurde unter Verwendung des Protokolls aus Beispiel 4 durchgeführt. Die
Kontrollgruppe mit 12 scheinimmunisierten Tieren wurde gleichzeitig
provoziert.
-
Die
Ergebnisse der wöchentlichen
Gewichtsbestimmungen nach der Provokation sind grafisch in 5 dargestellt,
und zeigen deutlich, das Meerschweinchen, die mit jeder der drei
Dosierungen von Kombination XIII immunisiert wurden, vor Gewichtsverlust
geschützt
waren. Tiere, die mit höheren
Dosierungen von XIII (100 und 200 μg) immunisiert wurden, zeigen
tatsächlich
eine Nettogewichtszunahme und Tiere, die mit der niedrigeren Dosierung
(50 μg)
immunisiert wurden, zeigten einen relativ kleinen Gewichtsverlust.
Dagegen verloren die scheinimmunisierten Tiere ungefähr 22% ihres
gesamten Körpergewichts
in den Wochen unmittelbar nach der Provokation und hatten durchschnittlich
einen Verlust von 182 g über
die 10 Wochen des Beobachtungszeitraums.
-
Die
nachfolgende Tabelle U illustriert die prozentuale Gewichtsveränderung
für immunisierte
Tiere und Kontrolltiere, die dadurch bestimmt wird, dass mittlere
Gewichts am Ende der Provokation genommen wird, davon das mittlere
Gewicht zu Beginn der Provokation abgezogen wird, und das Ergebnis
durch das mittlere Gewicht zu Beginn der Provokation geteilt wird.
Auf gleiche Weise wurde der prozentuale Schutz bestimmt, indem der
mittlere prozentuale Gewichtsverlust der Kontrollen von dem mittleren
prozentualen Gewichtszuwachs oder -verlust der immunisierten Tiere
abgezogen wurde. TABELLE
U
Immunogen | Dosierung | %
Gewichtsveränderung | %
Schutz vor Gewichtsverlust |
Kombination
XIII | 50 | –4% | 18% |
Kombination
XIII | 100 | +7% | 29% |
Kombination
XIII | 200 | +5% | 27% |
Schein | Schein | –22% | - |
-
Tabelle
U zeigt, dass die scheinimmunisierten Tiere über den Beobachtungszeitraum
im Vergleich zu immunisierten Tieren eine beträchtliche Menge Gewicht (18%
bis 29%) verloren haben. 5 stellt
eine grafischere Illustration des Nettogewichtsverlusts für jede Gruppe
immunisierter Tieren gegenüber
scheinimmunisierter Tiere dar, die als wöchentliche Intervalle über den
Beobachtungszeitraum von zehn Wochen eingezeichnet sind. Da der
Verlust oder „Verbrauch" von Körpermasse
einer der klassischen Nebenwirkungen von Tuberkulose ist, weisen
diese Ergebnisse darauf hin, dass das Wachstum und die Proliferation
von Tuberkelbazillen in den immunisierten Tieren durch die drei
verschiedenen Dosierungen der beispielhaften Kombinationsvakzine
der vorliegenden Erfindung inhibiert wurden.
-
BEISPIEL 15
-
Analyse des Immunschutzes
der Kombinationen XIV bis XVIII gegen Provokation mit Kombinationen
XIV bis XVIII
-
Um
ferner den Umfang der vorliegenden Erfindung und das breite Spektrum
an wirksamen Vakzinen zu beweisen, die gemäß deren Lehren formuliert werden
können,
wurden fünf
zusätzliche
Kombinationsvakzine, Kombinationen XIV bis XVIII, an Meerschweinchen
getestet. Identifiziert durch das scheinbare Molekulargewicht des
gereinigten extrazellulären
Produkts, bestimmt unter Verwendung von SDS-PAGE, wird die Zusammensetzung
jeder der Kombinationvakzine nachfolgend angegeben.
Kombination | Proteinbestandteile |
XIV | 30,
32A, 16, 32B, 24, 23, 45 |
XV | 30,
32A, 16, 32B, 24, 23, 45, 23,5, 12 |
XVI | 30,
32A, 16, 32B, 24,23 |
XVII | 30,
32A, 16, 32B, 24, 71 |
XVIII | 30,
32A, 32B |
I | 30,
32A, 16, 23, 71 |
-
Neben
den neuen Kombinationvakzinen und den entsprechenden Kontrollen
wurde Kombination I auch in dieser Versuchsreihe verwendet. Die
Meerschweinchen wurden intradermal mit 50 μg jedes Proteins von Kombination
XIV oder XV und mit 100 μg
jedes Proteins der Kombinationen I, XVI, XVII und XVIII, all in SAF-Adjuvans,
immunisiert. Die Tiere wurden insgesamt vier Mal immunisiert, wobei
jede Injektion im Abstand von drei Wochen erfolgte.
-
Ein
kutaner Überempfindlichkeitsassay
wurde durchgeführt,
um zu bestimmen, ob die Tiere nach der Impfung unter Verwendung
des oben diskutierten Protokolls eine messbare Immunreaktion entwickelt
hatten. Den Meerschweinchen wurde der Rücken rasiert, und es wurde
ihnen intradermal die gleiche Kombination aus gereinigten extrazellulären Proteinen
injiziert, gegen die sie immunisiert wurden. Für jede Provokation wurde die
entsprechende Kombinationsvakzine injiziert, die 10 μg jedes Proteins
enthielt. Alle Injektionen wurden unter Verwendung eines Gesamtvolumens
von 0,1 ml durchgeführt.
Die scheinimmunisierten Kontrollen wurden mit der gleichen Dosierung
jeder Kombination ebenfalls einer Hauttestung unterzogen. Die Durchmesser
von Erythem und Induration an den Hautteststellen wurden 24 Stunden
nach der Injektion gemessen, wie in Beispiel 3 beschrieben.
-
Die
Ergebnisse dieser Messungen werden in der nachfolgenden Tabelle
V präsentiert,
ausgewiesen als mittlere Messwerte für die Gruppe ± Standardfehler
(SE), wie unter Verwendung traditioneller Verfahren bestimmt. TABELLE
V
Vakzine | Hauttest | Durchmesser
der Hautreaktion (mm) |
Kombination | Kombination | | |
| | Erythem | Induration |
XIV | XIV | 13.3 ± 0.7 | 9.1 ± 0.4 |
XV | XV | 10.4 ± 0.4 | 6.5 ± 0.4 |
XVI | XVI | 8.0 ± 1.8 | 5.1 ± 1.0 |
XVII | XVII | 9.4 ± 0.9 | 6.1 ± 1.1 |
XVIII | XVIII | 13.6 ± 1.2 | 8.7 ± 0.7 |
I | I | 10.0 ± 0.3 | 6.7 ± 0.2 |
| | | |
Schein | XIV | 5.5 ± 1.6 | 0.4 ± 0.2 |
Schein | XV | 6.1 ± 0.5 | 0.4 ± 0.2 |
Schein | XVI | 4.6 ± 1.4 | 0.4 ± 0.2 |
Schein | XVII | 5.7 ± 1.2 | 0.2 ± 0.2 |
Schein | XVIII | 2.1 ± 1.1 | 0 ± 0 |
Schein | I | 6.0 ± 1.2 | 0.6 ± 0.2 |
-
Diese
Ergebnisse beweisen eindeutig, dass eine starke zellvermittelte
Immunreaktion auf die Kombinationen XIV bis XVIII, und, wie zuvor
auf Kombination I erzeugt wurde. Die immunisierten Tiere wiesen
Erythema, die etwa doppelt so groß waren wie die der Kontrollen.
Sogar noch bemerkenswerter war, dass die immunisierten Tiere mindestens
10-fach größere Induration
aufwiesen, als die scheinimmunisierten Kontrollen, die in allen
Fällen
eine minimale Reaktion aufwiesen.
-
BEISPIEL 16
-
Analyse des Immunschutzes der Kombinationen
XIV bis XVIII und Kombination I gegen aerosoliertes M. tuberculosis
-
Um
die Immunoreaktivität
der Kombinationsvakzine aus Beispiel 15 zu bestätigen, und deren Anwendbarkeit
auf infektiöse
Tuberkulose zu beweisen, wurden die immunisierten Meerschweinchen,
die für
den vorhergehenden kutanen Überempfindlichkeitsassay
verwendet wurden, drei Wochen nach der letzten Immunisierung mit
aerosoliertem M. tuberculosis provoziert, und unter Verwendung des
Protokolls aus Beispiel 4 überwacht.
Eine Kontrollgruppe aus 12 scheinimmuni sierten Tieren, die gleichen,
die in Beispiel 14 verwendet wurden, wurde auf die gleiche Weise
provoziert. Die Ergebnisse diese Provokation sind in 6 grafisch
dargestellt und werden direkt anschließend in Tabelle W gezeigt.
-
Die
prozentuale Gewichtsveränderung
wurde dadurch bestimmt, dass das mittlere Gewicht am Ende der Provokation
genommen wird, davon das mittlere Gewicht zu Beginn der Provokation
abgezogen wird, und das Ergebnis durch das mittlere Gewicht zu Beginn
der Provokation geteilt wird. Auf gleiche Weise wurde der prozentuale
Schutz bestimmt, indem der mittlere prozentuale Gewichtsverlust
der Kontrollen von dem mittleren prozentualen Gewichtszuwachs oder
-verlust der immunisierten Tiere abgezogen wurde. TABELLE
W
Immunogen | %
Gewichts- veränderung | %
Schutz vor Gewichtsverlust |
Kombination
XIV | < > 3% | 25% |
Kombination
XV | –4% | 18% |
Kombination
XVI | –15% | 7% |
Kombination
XVII | –11% | 11% |
Kombination
XVIII | –12% | 10% |
Kombination
I | –11% | 11% |
| | |
Schein | –22% | |
-
Wie
in Tabelle W gezeigt, waren Meerschweinchen, die mit jeder der Kombinationsvakzine
immunisiert wurden, vor Gewichtsverlust geschützt. Die scheinimmunisierten
Tiere verloren ungefähr
22% ihres gesamten Körpergewichts.
-
Dagegen
führte
die prophylaktische Wirkung der Kombinationsvakzine zu einer tatsächlichen
Gewichtszunahme bei einer der Testgruppen und einer reduzierten
Menge an Gewichtsverlust bei der anderen. Spezifisch wurde bei Tieren,
die mit Kombination XIV immunisiert wurden, ein 3%iger Gewichtszu wachs
verzeichnet, während
jene Tiere, die mit den anderen Kombinationen immunisiert wurden,
nur 4% bis 15% ihres gesamten Gewichts verloren.
-
Diese
Ergebnisse sind grafisch in 6 dargestellt,
in der die wöchentlichen
Gewichtsbestimmungen als Nettogewichtszuwachs oder -verlust für jede Gruppe
von Tieren nach der aerosolierten Provokation eingezeichnet sind.
Diese statistisch signifikante Differenz zwischen dem Nettogewichtsverlust
der immunisierten Tiere und der scheinimmunisierten Kontrollen,
der in 6 gezeigt wird, stellt ferner
den Nachweis für
die immunoprophylaktische Reaktion bereit, die von den Kombinationsvakzinen
der vorliegenden Erfindung erzeugt wird.
-
BEISPIEL 17
-
Zellvermittelte Immunität bei Meerschweinchen,
die mit drei verschiedenen Adjuvanzien immunisiert wurden
-
Immunogene
Untersuchungen wurden unter Verwendung verschiedener Adjuvanzien
durchgeführt. Spezifisch
wurden drei verschiedene Immunogene, gereinigtes 30 KD Protein,
Kombination I (30, 32A, 16, 23, 71) und Kombination XIII (30, 32A,
16) jeweils unter Verwendung drei verschiedener Adjuvanzien, Syntex-Adjuvans-Formulierung
I (SAF), inkomplettes Freund'sches
Adjuvans (IFA) und Monophosphoryllipid A enthaltendes Adjuvans (MPL).
Solche Adjuvanzien sind im Allgemeinen dafür bekannt, die Immunreaktion
eines Organismus zu verbessern, wenn sie mit einem Immunogen verabreicht
werden.
-
Die
Meerschweinchen wurden intradermal mit 100 μg jedes Proteins, das die Kombinationen
I und XIII umfasst, und ungefähr
100 μg eines
gereinigten 30 KD Proteins in jeder der drei verschiedenen Adjuvansformulierungen
immunisiert. Die Meerschweinchen wurden mit jeder Formulierung insgesamt drei
Mal mit Injektionen in dreiwöchigem
Abstand immunisiert.
-
Nach
der Immunisierung wurde ein kutaner Überempfindlichkeitsassay durchgeführt, um
zu bestimmen, ob die Meerschweinchen eine messbare Immunreaktion
entwickelt hatten. Den Meerschweinchen wurde der Rücken rasiert,
und es wurde ihnen intradermal das gleiche Immunogen injiziert,
gegen das sie immunisiert worden wurden. Für die Provokation wurde 10 μg jedes Proteins
in den Kombinationen I und XIII oder 10 μg des gereinigten 30 KD Proteins
in einem Gesamtvolumen von 100 μl
injiziert. Die scheinimmunisierten Meerschweinchen, die mit einer
der drei Adjuvanzien geimpft wurden, wurden einer Hauttestung mit
jeder der Immunogenformulierungen unterzogen, die das gleiche Adjuvans
enthielten. Die Durchmesser von Erythem und Induration an den Hautteststellen
wurden 24 Stunden nach der Provokation gemessen, wie in Beispiel
3 beschrieben.
-
Die
Ergebnisse dieser Messungen werden in der nachfolgenden Tabelle
X präsentiert.
Wie bereits diskutiert, werden die Daten als mittlere Messwerte
für die
Gruppe ± Standardfehler,
wie unter Verwendung anerkannter Techniken bestimmt, ausgewiesen. TABELLE
X
Vakzine | Adjuvans | Hauttest
Reagens | Durchmesser
reaktion (mm) | der
Haut |
| | | Erythem | Induration |
30 | SAF | 30 | 10.7 ± 1.6 | 5.8 ± 1.5 |
30 | IFA | 30 | 8.8 ± 0.7 | 4.6 ± 0.7 |
30 | MPL | 30 | 10.2 ± 1.7 | 5.3 ± 1.5 |
|
XIII | SAF | XIII | 7.3 ± 0.5 | 4.1 ± 0.5 |
XIII | IFA | XIII | 6.8 ± 0.9 | 3.5 ± 0.5 |
XIII | MPL | XIII | 6.3 ± 0.4 | 3.4 ± 0.3 |
| | | | |
I | SAF | I | 6.9 ± 0.6 | 4.0 ± 0.3 |
I | IFA | I | 6.8 ± 0.2 | 3.6 ± 0.3 |
I | MPL | I | 7.4 ± 0.4 | 3.9 ± 0.5 |
| | | | |
Schein | SAF | 30 | 0.7 ± 0.7 | 1.0 ± 0 |
Schein | IFA | 30 | 0 ± 0 | 0 ± 0 |
Schein | MPL | 30 | 0 ± 0 | 0 ± 0 |
| | | | |
Schein | SAF | XIII | 1.0 ± 1.0 | 1.0 ± 0 |
Schein | IFA | XIII | 0 ± 0 | 0.3 ± 0.3 |
Schein | MPL | XIII | 0 ± 0 | 0 ± 0 |
| | | | |
Schein | SAF | I | 4.7 ± 0.3 | 1.0 ± 0 |
Schein | IFA | I | 2.0 ± 1.0 | 0.7 ± 0.3 |
Schein | MPL | I | 1.0 ± 1.0 | 0.7 ± 0.3 |
-
Wie
in den Daten gezeigt, die in Tabelle X präsentiert werden, stellen die
Kombinationsvakzine und die gereinigten extrazellulären Produkte
der vorliegenden Erfindung eine starke zellvermittelte immunogene
Reaktion bereit, wenn sie mit verschiedenen Adjuvanzien formuliert
werden. Überdies
stellte jede einzelne der drei Adjuvanzien etwa die gleiche immunogene
Reaktion für
jedes jeweilige Immunogen bereit. Im Allgemeinen wiesen die immunisierten
Meerschweinchen Erythemdurchmesser auf, die ungefähr sieben
bis zehn Mal so groß waren,
wie die der scheinimmunisierten Meerschweinchen, während die
Indurationen ungefähr
vier bis sechs mal größer waren,
als diejenigen, die in den Kontrolltieren gemessen wurden.
-
Die
Fähigkeit
der vorliegenden Erfindung, eine starke immunogene Reaktion in Kombination
mit verschiedenen Adjuvanzien hervorzurufen, erleichtert die Optimierung
der Vakzine. Das heißt,
die Adjuvanzien, die verwendet werden, um wirksame Vakzinformulierungen
gemäß den hier
beschriebenen Lehren zu produzieren, können größtenteils basierend auf Überlegungen
zu sekundären
Kriterien, wie etwa Stabili tät,
Fehlen von Nebenwirkungen, Kosten und leichte Lagerung, ausgewählt werden.
Diese und andere Kriterien, die nicht direkt mit der Stimulierung
einer Immunreaktion verbunden sind, sind besonders wichtig, wenn
Vakzinformulierungen für
die weit verbreitete Verwendung unter relativ primitiven Bedingungen
entwickelt werden.
-
BEISPIEL 18
-
Analyse des Immunschutzes
der Kombinationen XIX bis XXVIII gegen Provokation mit den Kombinationen
XIX bis XXVIII
-
Die
Erzeugung einer Immunreaktion unter Verwendung zusätzlicher
Kombinationsvakzine, Kombinationen XIX bis XXVIII, wurde bewiesen.
Neben den neuen Kombinationsvakzinen und den entsprechenden Kontrollen
wurden die Kombinationen IV und XIII auch als positive Kontrollen
verwendet, um eine Immunreaktion bei Meerschweinchen hervorzurufen.
Identifiziert durch das scheinbare Molekulargewicht des gereinigten extrazellulären Produkts,
bestimmt unter Verwendung von SDS-PAGE, wird die Zusammensetzung
jeder der Kombinationvakzine nachfolgend angegeben.
Kombination | Proteinbestandteile |
XIX | 30,
32A, 23 |
XX | 30,
32A, 23,5 |
XXI | 30,
32A, 24 |
XXII | 30,
32A, 71 |
XXIII | 30,
32A, 16, 23 |
XXIV | 30,
32A, 16, 23,5 |
XXV | 30,
32A, 16, 24 |
XXVI | 30,
32A, 16, 71 |
XXVII | 30,
32A, 16, 32B |
XXVIII | 30,
32A, 16, 45 |
IV | 30,
32A |
XIII | 30,
32A, 16 |
-
Die
Meerschweinchen wurden insgesamt vier Mal immunisiert, wobei jede
Injektion im Abstand von drei Wochen erfolgte. Jede Kombinationsvakzine,
die verwendet wurde, um die Tiere zu immunisieren, bestand aus 100 μg jedes Proteins
in SAF-Adjuvans,
um ein Gesamtvolumen von 0,1 ml bereitstellen.
-
Unter
Verwendung des Protokolls, das in Beispiel 3 diskutiert wurde, wurden
kutane Überempfindlichkeitsassays
durchgeführt,
um zu bestimmen, ob die Tiere nach der Impfung eine messbare Immunreaktion
entwickelten. Den Meerschweinchen wurde der Rücken rasiert, und es wurde
ihnen intradermal die gleiche Kombination aus gereinigten extrazellulären Proteinen
injiziert, mit der sie immunisiert wurden. Die Proteinkombinationen,
die verwendet wurde, um die Tiere zu provozieren, bestand aus 10 μg jedes Proteins.
Die scheinimmunisierten Kontrollen wurden mit der gleichen Dosierung
jeder Kombination ebenfalls einer Hauttestung unterzogen. Wie in
Beispiel 3 wurden die Durchmesser von Erythem und Induration an
den Hautteststellen 24 Stunden nach der Injektion gemessen.
-
Die
Ergebnisse dieser Messungen werden in der nachfolgenden Tabelle
Y präsentiert,
ausgewiesen als mittlere Messwerte für die Gruppe von Tieren ± Standardfehler. TABELLE
Y
Vakzine | Hauttest | Durchmesserder
Hautreaktion (mm) |
Kombination | Kombination | | |
| | Erythem | Induration |
XIX | XIX | 8.5 ± 0.6 | 3.9 ± 0.3 |
XX | XX | 8.2 ± 0.3 | 3.7 ± 0.3 |
XXI | XXI | 11.1 ± 1.1 | 4.5 ± 0.4 |
XXII | XXII | 9.4 ± 0.8 | 4.3 ± 0.4 |
XXIII | XXIII | 8.3 ± 1.1 | 3.0 ± 0.3 |
XXIV | XXIV | 8.5 ± 0.9 | 3.4 ± 0.5 |
XXV | XXV | 7.9 ± 0.5 | 3.2 ± 0.4 |
XXVI | XXVI | 8.9 ± 0.7 | 3.3 ± 0.5 |
XXVII | XXVII | 7.2 ± 1.0 | 2.8 ± 0.5 |
XXVIII | XXVIII | 8.5 ± 0.5 | 2.8 ± 0.3 |
IV | IV | 9.0 ± 0.9 | 4.1 ± 0.3 |
XIII | XIII | 9.4 ± 0.9 | 4.3 ± 0.3 |
| | | |
Schein | XIX | | 1.0 ± 0 |
Schein | XX | 4.0 ± 2.6 | 1.0 ± 0 |
Schein | XXI | 1.3 ± 1.3 | 1.3 ± 1.3 |
Schein | XXII | 3.5 ± 1.0 | 1.0 ± 1.0 |
Schein | XXIII | 1.3 ± 1.3 | 1.0 ± 0 |
Schein | XXIV | 0 ± 0 | 1.0 ± 0 |
Schein | XXV | 0 ± 0 | 1.0 ± 0 |
Schein | XXVI | 0 ± 0 | 2.0 ± 1.0 |
Schein | XXVII | 2.3 ± 2.3 | 1.0 ± 0 |
Schein | XXVIII | 0 ± 0 | 1.0 ± 0 |
Schein | IV | 2.0 ± 1.2 | 1.0 ± 0 |
Schein | XIII | 2.8 ± 1.6 | 1.0 ± 0 |
| | 1.5 ± 1.5 | |
-
Die
in Tabelle Y präsentierten
Ergebnisse zeigen explizit, dass eine starke zellvermittelte Immunreaktion
auf die Kombinationen XIX bis XXVIII erzeugt wurde, wenn die Provokation
mit den gleichen Immunogenen erfolgte. Wie zuvor wurde eine starke
zellvermittelte Immunreaktion auch von den Kombinationen IV und XIII
hervorgerufen. Das Erythem, das die immunisierten Meerschweinchen
aufwiesen, war mindestens doppelt so groß, und erwies sich im Allgemeinen
als mehr als vierfach größer als
die Reaktion, die bei den entsprechenden scheinimmunisierten Kontrolltieren
hervorgerufen wurde. Auf gleiche Weise war die Induration, die die
immunisierten Tiere aufwiesen, mindestens doppelt, und im Allgemeinen
drei bis vier Mal größer als
die der nicht immunisierten Kontrollen. Die im Wesentlichen stärkere Immunreaktion,
die unter den Tieren erzeugt wurde, die gemäß den Lehren der vorliegenden
Offenbarung immunisiert wurden, illustrieren erneut die immunschützende Anwendbarkeit
der Kombinationsvakzine der vorliegenden Offenbarung.
-
Der
Fachmann wird den zusätzlichen
Nutzen der Vakzine und Verfahren der vorliegenden Offenbarung ebenfalls
zu schätzen
wissen. Da zum Beispiel eher einzelne Verbindungen oder ausgewählte Kombinationen
stark gereinigter Molekülspezies
für die
betreffenden Vakzine verwendet werden als ganze Bakterien oder Komponenten
davon, ist es im Vergleich zu abgeschwächten oder inaktivierten bakteriellen
Vakzinen des Stands der Technik sehr viel weniger wahrscheinlich,
dass die Vakzine der vorliegenden Erfindung eine toxische Reaktion
hervorzurufen. Überdies
sind die molekularen Vakzine der vorliegenden Offenbarung für immungeschwächte Individuen
nicht lebensbedrohlich. Die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können nämlich therapeutisch
verwendet werden, um eine gerichtete Immunreaktion gegen einen pathogenen Stoff
in einem infizierten Individuum stimulieren.
-
Die
selektive Verwendung von in hohem Maße abundanten extrazellulären Produkten
oder deren immunogenen Analoge verhindert auch die Entwicklung einer
opsonierenden humoralen Reaktion, die die Pathogenese intrazellulärer Bakterien
erhöhen
kann. Da der Impfschutz, der durch diese Erfindung erzeugt wird, eher
gegen ungebundene Proteine gerichtet ist, wird jede opsonische Reaktion
einfach zu einer Phagozytose und zur Zerstörung des in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkts führen
als zu der beschleunigten Inklusion der parasitischen Bakterien. Überdies
reduziert die selektive Verwendung gereinigter extrazellulärer Produkte
das Potential, eine Reaktion zu erzeugen, die die Verwendung von
in großem
Umfang verwendeter Screening- und Kontrolltechniken ausschließt, die
auf dem Erkennen von immunogenen Stoffen durch den Wirt basieren.
Anders als die Vakzine des Stands der Technik könnten die Screeningtests weiter
unter Verwendung eines immunoreaktiven Moleküls durchgeführt werden, das von dem Pathogen
exprimiert wird, aber nicht in den Vakzinen enthalten ist, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden. Die Verwendung einer solchen immunogenen
Determinante würde
nur eine Reaktion in solchen Individuen hervorrufen, die dem Zielpathogen
ausgesetzt waren, was es ermöglichen
würde,
die entsprechenden Messungen zu nehmen.
-
Ein
anderer Vorteil der vorliegenden Offenbarung ist, dass die gereinigten
extrazellulären
Produkten leicht in großen
Mengen zu erhalten sind und unter Verwendung von Techniken, die
dem Fachmann gut bekannt sind, leicht isoliert werden können, im
Gegensatz zu den abgeschwächten
Bakterien und bakteriellen Komponenten der Vakzine des Stands der
Technik. Da die immunoreaktiven Produkte der vorliegenden Offenbarung
für die
meisten interessierenden Organismen auf natürliche Weise extrazellulär in die
umgebenden Medien freigesetzt werden, ist das Entfernen der intrazellulären Kontaminanten
und Zellbruchstücke
vereinfacht. Ferner sind in den meisten Produktionssystemen, da
die dominierendsten oder in hohem Maße abundanten extrazellulären Produkte
oder immunogene Analoge davon verwendet werden, um die gesuchte
Immunreaktion zu stimulieren, die Expressionslevel und Kulturkonzentrationen
des erntbaren Produkts im Allgemeinen hoch. Dementsprechend ist,
welche Form der Produktion auch immer benutzt wird, die Isolierung
der gesuchten Produkte in großem
Maßstab
leicht durch biochemische Routineprozeduren, wie etwa Chromatographie oder
Ultrafiltration, zu erreichen. Diese inhärenten Attribute und molekularen
Merkmale der immunogenen Determinanten, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, erleichtern die Produktion einer konsistenten,
standardisierten, hochwertigen Zusammensetzung zur Verwendung in
großem
Maßstab.
-
Alternativ
macht die Verwendung der gereinigten Molekülverbindungen, die auf den
immunogenen Eigenschaften der domi nierendsten oder in hohem Maße abundanten
extrazellulären
Produkte der Zielpathogene basieren, auch die synthetische Erzeugung
der immunoaktiven Vakzinkomponenten der vorliegenden Offenbarung
in großem
Maßstab
relativ leicht. Zum Beispiel können
die interessierenden extrazellulären
Produkte oder deren immunogene Analoge unter Verwendung DNA-Rekombinationstechik
in nicht pathogene Wirtsbakterien kloniert und in Sicherheit geerntet
werden. Molekulare Klonierungstechniken, die dem Fachmann gut bekannt
sind, können
zum Isolieren und Exprimieren von DNA, die den interessierenden
extrazellulären
Produkten entspricht, deren Homologen oder allen Segmenten davon
in ausgewählte
starke Expressionsvektoren verwendet werden, zur Insertion in Wirtsbakterien,
wie etwa Escherichia coli. Beispielhafte Techniken sind in II R.
Anon, Synthetic Vaccines 31–77
(1987), Tam et al., Incorporation of T and B Epitopes of the Circumsporozoite
Protein in a Chemically Defined Synthetic Vaccine Against Malaria,
171 J. Exp. Med. 299–306
(1990), und Stover et al., Protective Immunity Elicited by Recombinant
Bacille Caimette-Guerin (BCG) Expressing Outer Surface Protein A
(OspA) Lipoprotein: A Candidate Lyme Disease Vaccine, 178 J. Exp.
Med. 197–209 (1993)
zu finden.
-
Die
vorliegende Offenbarung beinhaltet einen Prozess zur Verwendung
einer Wirtszelle, um ein in hohem Maße abundantes extrazelluläres Produkt
zu produzieren, welches aus der Gruppe, die aus M. tuberculosis
110 KD Protein, 80 KD Protein, 71 KD Protein, 58 KD Protein, 45
KD Protein, 32A KD Protein, 32B KD Protein, 30 KD Protein, 24 KD
Protein, 23,5 KD Protein, 23 KD Protein, 16 KD Protein, 14 KD Protein,
12 KD Protein und den jeweiligen Analogen, Homologen und Untereinheiten
davon besteht, ausgewählt
ist. Praxisbeispiele, die die bevorzugten Verfahren zum Exprimieren
der extrazellulären
Proteine der vorliegenden Erfindung demonstrieren, sind Folgende:
-
BEISPIEL 19
-
Expression von löslichem, verstümmeltem,
extrazellulärem,
sekretorischem 32A KD Hauptprotein von M. tuberculosis unter Verwendung
des Plasmids pSMT3 in Mycobacterium smegmatis und Mycobacterium
vaccae
-
Dieses
Beispiel richtet sich auf den Nachweis der Expression und Sekretion
des sekretorischen 32A KD Hauptproteins M. tuberculosis in einem
Mycobacterium. Wir verwendeten das pSMT3-Plasmid (Dr. Douglas B.
Young, Dept. Medical Microbiology, St. Mary's Hospital Medical School, Norfolk Place,
London, W2 1PG, United Kingdom, ein 5,7 kb (Kilobasenpaare) Plasmid
mit Replikationsstartpunkten sowohl für E.-coli (col El ori) als
auch für
Mycobacterium (Mycobacterium fortuitum Plasmid pAL5000 ori).
-
Eine
Leadersequenz vor dem Strukturgen war für die Expression erforderlich.
Somit wurde eine erfolgreiche Expression in pET22b der 30 und 32A
KD Proteine von M. tuberculosis erhalten, indem der die jeweilige Leadersequenz
des Proteins vor dem Strukturgen zugefügt wurde. Für beide Proteine führte das
zur Expression sowohl eines Volllängen- als auch eines verstümmelten
Proteins. Diese Konstrukte waren in E. coli relativ stabil, d. h.
sie exprimierten die rekombinanten Proteine nach 2 oder 3 Subkulturen,
aber nicht nach zusätzlicher
Subkultivierung.
-
Eine
erfolgreiche Expression in pET22b der 30 und 32A KD Proteine von
M. tuberculosis wurde auch erhalten, indem die die E.-coli-abgeleitete
pelB Leadersequenz für
jedes Protein vor dem Strukturgen zugefügt wurde. Die Expressionslevel
in diesen Konstrukten waren sogar höher als in jenen, die die jeweiligen
Leadersequenzen der 30 oder 32A KD Proteine benutzten. Ein Nachteil
der pelB-Konstrukte war jedoch ihre Instabilität. Diese Konstrukte verloren
ihre Fähigkeit,
jedes rekombinante Protein zu exprimieren nach einer Subkultur.
Zuvor wurde die Expression und Sekretion des 32A KD Proteins von
M. tuberculosis in Mycobacterium smegmatis und Mycobacterium vaccae
unter Verwendung von pSMT3-basierten Expressionskonstrukten erreicht,
die ein –4,5
kb-DNA Fragment enthielten, das von EcoRV-Restriktionsorten flankiert
war, und das das 32A-Protein-Volllängengen kodierte. Jedoch im
Gegensatz zu dem Fall mit dem extrazellulären 30 KD Hauptprotein von
M. tuberculosis und dem extrazellulären 16 KD Hauptprotein von
M. tuberculosis führte
die Verwendung dieser Konstrukte zu der intrazellulären Akkumulation
von 32A KD Protein von M. tuberculosis und erbrachte keine Hochausbeute-Sekretion
des 32A KD Proteins von M. tuberculosis.
-
Die
vorliegenden Offenbarung funktioniert durch das Kultivieren der
rekombinanten Stämme
von Mycobacterium smegmatis, die DNA-Fragmente enthalten, die das
extrazelluläre
32A KD Vollängen-Hauptprotein eher
bei 28°C
enthalten als bei 37°C,
der üblichen
Temperatur zur Kultivierung dieser Bakterien. Wenn es bei 28°C kultiviert
wird, exprimiert und sekretiert das rekombinante Mycobacterium große Mengen
des 32A KD Proteins. Das sekretierte Protein kann dann aus dem flüssigen Kulturüberstand
durch herkömmliche
Reinigungstechniken aufgereinigt werden.
-
Vor
der vorliegenden Offenbarung konnten nur kleine Mengen an rekombinantem
32A KD Protein von M. tuberculosis aus rekombinanten Mycobakterien
erhalten werden, die das Protein exprimieren. Die Erfindung ermöglicht es,
große
Mengen an rekombinantem 32A Protein aus dem Kulturfiltrat rekombinanter
Mycobakterien zu erhalten, die das 32A KD Protein in das Kulturmedium
sekretieren. Somit wird eine rentable Produktion von rekombinantem
32A KD Protein möglich.
-
BEISPIEL 20
-
Die
Gene aus dem extrazellulären
32A KD Hauptprotein von M. tuberculosis wurden in Mycobacterium smegmatis
unter Verwendung eines pSMT3-basierten Expressionskonstrukts klo niert,
das ein 4,5 kb DNA-Fragment enthielt, das von EcoRV-Restriktionsorten
flankiert ist, die das 32A KD Volllängenprotein kodierten (Konstrukt
A in 19). Das rekombinante M. smegmatis
wurde in 7H9-Medium, das 2% Glucose enthielt, bei 37°C und 28°C kultiviert.
Das Kulturfiltrat jedes Organismus wurde dann aufgefangen und SDS-PAGE-Analyse
unterzogen. Wenn M. smegmatis, das den pSMT3-vektor mit dem 32A
KD Volllängenproteingen enthielt,
bei 37°C
kultiviert wurde, war praktisch kein 32A KD Protein in dem Kulturfiltrat
vorhanden, (Spur 2 von 20). Wenn der
gleiche M.-smegmatis-Stamm bei 28°C
kultiviert wurde, wurde eine große Menge an 32A KD Protein
sekretiert, und war in dem Kulturfiltrat vorhanden (Spur 3, Pfeilspitze).
Spur 1 zeigt Molekulargewichtsstandards, wobei das Molekulargewicht·10–3 links
neben den Standard notiert ist. Spur 2 zeigt Filtrat von M. smegmatis,
das den pSMT3-Vektor mit dem 32A KD Volllängenproteingen von M. tuberculosis
enthält, das
bei 37°C
kultiviert wurde. Spur 3 zeigt Filtrat von M. smegmatis, das den
pSMT3-Vektor mit dem 32A KD Volllängenproteingen von M. tuberculosis
enthält,
das bei 28°C
kultiviert wurde.
-
M.
smegmatis, das die Konstrukte B, D, E und G enthält, exprimierte und sekretierte
auch große
Mengen des rekombinanten 32A KD Proteins von M. tuberculosis, wenn
es bei 28°C
kultiviert wurde.
-
Eine
N-terminale Aminosäurenanalyse
des rekombinanten 32A KD Proteins von Mycobacterium tuberculosis,
das von Mycobacterium smegmatis bei 28°C exprimiert und sekretiert
wurde, ergibt die folgende Sequenz:
-
Zwei
rekombinante M.-smegmatis-Stämme
(Konstrukte A und D), die das 32A KD Volllängenproteingene M. tuberculosis
enthielten, wurden bei 28°C
kultiviert. Das Kulturfiltrat jedes Organismus wurde erhalten und
ein Aliquot denaturierender SDS-PAGE-Analyse unterzogen. Die Proteine
wurden auf Polyvinylidenfluoridmembranen (PVDF-Membranen) übertragen
und die Coomassie-Blau-R-gefärbte
Bande, die bei 32 KD migrierte, wurde ausgeschnitten und einer automatisierten
Aminosäuresequenzbestimmung
unterzogen. Die oben gezeigte Sequenz ist im herkömmlichen
Einbuchstabencode.
-
Die
N-terminale Sequenz des rekombinanten Proteins, das von M. smegmatis
sekretiert wird, die entweder Konstrukt A oder D enthält, ist
mit dem nativen 32A KD Protein von M. tuberculosis identisch, was
bestätigt,
dass das rekombinante 32A KD Protein von M. tuberculosis in M. smegmatis
auf die gleiche Weise verarbeitet wird wie das native 32A KD von
M. tuberculosis in M. tuberculosis.
-
Auf
gleiche Weise können
die extrazellulären
Proteine, deren Analoge, Homologe oder immunoreaktiven Proteinuntereinheiten
in einem großen
Maßstab
in einer relativ reinen Form unter Verwendung üblicher Labortechniken und
automatisierter Sequenzer-Technologie chemisch synthetisiert werden.
Diese Art der Produktion ist besonders attraktiv zum Konstruieren
von Peptiduntereinheiten oder Analogen mit geringerem Molekulargewicht,
die den antigenen Determinanten der extrazellulären Produkte entsprechen. Beispielhafte Techniken
zur Produktion von kleineren Proteinuntereinheiten sind dem Fachmann
gut bekannt, und sind in II R. Anon, Synthetic Vaccines 15–30 (1987),
und in A. Streitwieser, Jr., Introduction to Organic Chemistry 953–55 (3rd
ed. 1985) zu finden. Alternative Techniken können in Gross et al., „Nonenzymatic
Cleavage of Peptide Bonds: The Methionine Residues in Bovine Pancreatic
Ribonuclease," 237
The Journal of Biological Chemistry No. 6 (1962), Mahoney, „High-Yield
Cleavage of Tryptophanyl Peptide Bonds by o-Iodosobenzoic Acid," 18 Biochemistry No. 17 (1979), and
Shoolnik et al., „Gonococcal
Pili," 159 Journal
of Experimental Medicine (1984) gefunden werden. Andere immunogene Techniken,
wie etwa Anti-idiotyping oder gerichtete molekulare Evolution unter
Verwendung von Peptiden, Nukleotiden oder anderen Molekülen, wie
etwa Mimetik können
ebenfalls benutzt werden, um wirksame immunoreaktive Verbindungen
zu erzeugen, die in der Lage sind, die gesuchte prophylaktische
Reaktion zu produzieren.
-
Nukleinsäuremoleküle, die
für die
Anwendung der vorliegenden Offenbarung nützlich sein können, können aus
einer Vielzahl von Vektoren exprimiert werden, einschließlich zum
Beispiel viraler Vektoren, wie etwa viraler Herpesvektoren (z. B.
US-Patentschrift Nr. 5,288,641 ),
Retroviren (z. B.,
EP 0,415,731 ;
WO 90/07936 ,
WO 91/0285 ,
WO 94/03622 ;
WO 93/25698 ;
WO 93/25234 ;
US-Patentschrift Nr. 5,219,740 ;
WO 89/09271 ;
WO 86/00922 ;
WO 90/02797 ;
WO 90/02806 ;
US-Patentschrift Nr. 4,650,764 ;
US-Patentschrift Nr. 5,124,263 ;
US-Patentschrift Nr. 4,861,719 ;
WO 93/11230 ;
WO 93/10218 ; Vile and Hart, Cancer
Res. 53: 962–967,
1993; Ram et al., Cancer Res. 53: 83–88, 1993; Takamiya et al.,
J. Neurosci. Res. 33: 493–503, 1992;
Baba et al., J. Neurosurg. 79: 729–735, 1993), pseudotypisierte
Viren, adenovirale Vektoren (z. B.,
WO 94/26914 ,
WO 93/9191 ; Kolls et al.,
PNAS 91(1): 215–219,
1994; Kass-Eisler et al., PNAS 90(24): 11498–502, 1993; Guzman et al.,
Circulation 88(6): 2838–48,
1993; Guzman et al., Cir. Res. 73(6): 1202–1207, 1993; Zabner et al.,
Cell 75(2): 207–216, '993; Li et al., Hum.
Gene Ther. 4(4): 403–409,
1993; Caillaud et al., Eur. J. Neurosci. 5(10: 1287–1291, 1993;
Vincent et al., Nat. Genet. 5(2): 130–134, 1993; Jaffe et al., Nat.
Genet. 1(5): 372–378,
1992; und Levrero et al., Gene 101(2): 195–202, 1991), adenovirusassoziierte
virale Vektoren (Flotte et al., PNAS 90(22): 10613–10617,
1993), Parvovirusvektoren (Koering et al., Hum. Gene Therap. 5:
457–463, 1994),
und Pockenvirusvektoren (Panicali and Paoletti, PNAS 79: 4927–4931, 1982).
Die Nukleinsäuremoleküle (oder
Vektoren, d. h., eine Anordnung, die in der Lage ist, die Expression
einer interessierenden Sequenz zu lenken) können mit einem breiten Spektrum an
Mechanismen in Wirtszellen eingeführt werden, einschließlich zum
Beispiel Transfektion, einschließlich zum Beispiel gekoppelte
DNA, um Adenovirus zu inaktivieren (Michael et al., J. Biol. Chem.
268(10: 6866–6869,
1993; und Curiel et al., Hum. Gene Ther. 3(2): 147–154, 1992),
Cytofectin-vermittelte Einführung
(DMRIE-DOPE, Vical, Calif.), direkte DNA-Injektion (Acsadi et al.,
Nature 352: 815–818,
1991); DNA-Ligand (Wu et al., J. of Biol. Chem. 264: 16985–16987,
1989); Lipofektion (Felgner et al., Proc. Natl. Acad. Sci, USA 84:
7413–7417,
1989); Liposome (Pickering et al., Circ. 89(1): 13–21, 1994;
und Wang et al., PNAS 84: 7851–7855,
1987); Mikroprojektionsbombardierung (Williams et al., PNAS 88:
2726–2730,
1991); und direkte Zuführung
von Nukleinsäuren,
die das Enzym selbst kodieren, entweder alleine (Vile and Hart,
Cancer Res. 53: 3860–3864,
1993); oder unter Verwendung von PEG-Nukleinsäurekomplexen (vgl. auch
WO 93/18759 ;
WO 93/04701 ;
WO 93/07283 und
WO 93/07282 ).
-
Als
zusätzliche
Alternative können
DNA oder anderes genetische Material, das ein oder mehrere Gene kodiert,
die in der Lage sind, die Expression eines oder mehrerer der extrazellulären Produkte
zu induzieren, Homologe, Analoge, oder Untereinheiten der vorliegenden
Offenbarung unter Verwendung der so genannten „nackten DNA"-Technik direkt in
einen Säugerwirt
injiziert werden. Nach der In-vivo-Einführung und der resultierenden
Aufnahme des genetischen Konstrukts durch die Zellen des Wirts,
wird der Wirt die endogene Produktion eines oder mehrerer der kodierten
immunoreaktiven Produkte beginnen, was eine wirksame Immunreaktion
auf die anschließende
Provokation entstehen lässt.
Wie der Fachmann zu schätzen
wissen wird, kann das Koppeln des genetischen Konstrukts an eukaryotische
Promotersequenzen und/oder Sekretionssignale die endogene Expression
und die anschließende
Sekretion des kodierten immunoreaktiven Produkts oder der Produkte
erleichtern. Beispielhafte Techniken für die Verwendung von nackter
DNA als Vakzine sind in der internationalen Patentschrift Nr.
WO 9421797 A (Merck & Co. Inc. and
ViCal Inc.), der internationalen Patentanmeldung Nr.
WO 9011092 (ViCal Inc.), und, Robinson,
Protection Against a Lethal Influenza Virus Challenge by Immunization
with a Hemagglutinin-Expressing Plasmid DNA, 11 Vaccine 9 (1993),
und in Ulmer et al., Heterologous Protection Against Influenza by
Injection of DNA Encoding a Viral Protein, 259 Science (1993) zu finden.
-
Alternativ
wurden Techniken zur Fusion eines stark immunogenen Proteinendes
offenbart in Tao et al., Idiotype/Granulocyte-Macrophage Colony-Stimulating
Factor Fusion Protein as a Vaccine for B-Ceo Lymphoma, 362 Nature
(1993), und für
T-Zellen-Epitop-Mapping in Good et al., Human T-Cell Recognition
of the Circumsporozoite Protein of Plasmodium falciparum: Immunodominant
T-Cell Domains Map to the Polymorphic Regions of the Molecule, 85
Proc. Natl. Acad. Sci. USA (1988), und Gao et al., Identification
and Characterization of T Helper Epitopes in the Nucleoprotein of
Influenza A Virus, 143 The Journal of Immunology No. 9 (1989).
-
Da
viele bakterielle Gattungen Homologie aufweisen, werden die vorstehenden
Beispiele zum Zweck der Illustration bereitgestellt. Es sollte ebenfalls
betont werden, dass die Prävalenz
von Homologie zwischen Spezies in der DNA und entsprechenden Proteinen
von Mikroorganismen die Vakzine der vorliegenden Erfindung in die
Lage versetzt, die kreuzreaktive Immunität zu induzieren. Da die immunodominanten
Epitope der in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkte kreuzschützende
Immunität
gegen Provokation mit anderen Serogruppen und Spezies der ausgewählten Gattungen
bereitstellen können,
wird der Fachmann zu schätzen
wissen, dass Vakzine, die gegen eine Spezies gerichtet sind, unter
Verwendung der extrazellulären Produkte
oder immunogenen Analoge eine anderen Spezies entwickelt werden
können.
-
Zum
Beispiel ist M. bovis zwischen 90% und 100% homolog mit M. tuberculosis
und ist hinsichtlich der Provokation einer Immunreaktion stark kreuzreaktiv.
Dementsprechend können
Vakzine, die auf in hohem Maße
abundanten extrazellulären
Produkten von M. bovis oder einem anderen Mycobacterium basieren,
verschiedene Grade von Schutz gegen Infektion durch M. tuberculosis
und umgekehrt bieten. Es wird somit als im Rahmen der vorliegenden
Offenbarung liegend erachtet, eine immunoprophylaktische Reaktion
gegen mehrere bakterielle Spezies der gleichen Gattungen unter Verwendung
einer stark homologen immunogenen Determinante eines geeigneten,
in hohem Maße
abundante extrazellulären
Produkts, bereitzustellen.
-
Es
sollte ebenfalls betont werden, dass die immunogene Determinante,
die ausgewählt
wird, um die vorliegende Offenbarung anzuwenden, in vielen verschiedenen
Formen verwendet werden kann, um eine wirksame schützende oder
immunodiagnostische Immunreaktion auszulösen. Somit ist die Art der
Präsentation
einer oder mehrerer der immunogenen Determinanten ausgewählter in
hohem Maße
abundanter extrazellulärer
Produkte an das Immunsystem des Wirts nicht entscheidend, und kann
verändert
werden, um die Produktion oder Verabreichung zu erleichtern. Zum
Beispiel können
die Vakzine der vorliegenden Offenbarung unter Verwendung ganzer
extrazelluläre
Produkte oder einer beliebigen immunostimulierenden Fraktion davon, einschließlich Peptiden,
Proteinuntereinheiten, immunogener Analoge und Homologe, wie oben
festgehalten, formuliert werden.
-
Gemäß den Lehren
der vorliegenden Offenbarung können
wirksame Proteinuntereinheiten der in hohem Maße abundanten extrazellulären Produkte
von M. tuberculosis in einer genetisch vielförmigen Population einer Sängerspezies
identifiziert werden. Die identifizierten resultierenden immunodominanten
T-Zellen-Epitope sollten von anderen Säugern, einschließlich Menschen
und Rindern erkannt wer den. Diese immunodominanten T-Zellen-Epitope
sind daher für
Vakzine sowie für
immunodiagnostische Reagenzien nützlich. Eine
beispielhafte Untersuchung, die die immunodominanten T-Zellen-Epitope
des sekretorischen 30 KD Hauptproteins von M. tuberculosis identifizierte,
wurde folgendermaßen
durchgeführt.
-
BEISPIEL 21
-
Protokoll für die Kartierung
immunodominanter Epitope eines Proteins
-
Synthetische
Peptide (15-mers), die das gesamte native Protein abdecken und um
10 Aminosäuren überlappen
wurden für
Milzlymphozytenproliferationsassays verwendet, um die immunodominanten
T-Zellen-Epitope eines sekretorischen Hauptproteins von M. tuberculosis
55 zu identifizieren.
-
Die
Kontrolltiere erhielten Phosphat-gepufferte Salzlösung in
SAF. Die zellvermittelten Immunreaktionen wurden durch Hauttestung,
wie oben beschrieben, bewertet. Die Lymphozyten wurden in 96-well
Gewebekulturplatten mit 96 Vertiefungen (Falcon Labware) angesetzt
und mit dem synthetischen 15-mer-Peptiden mit 20 μg ml–1,
gereinigtem Protein mit 20 μg
ml–1,
gereinigtem Proteinderivat [(PPD); Connaught Laboratories LTD] mit
20 μg ml–1,
oder Concanavalin A mit 10 μg
ml–1 für 2 Tage
in Gegenwart von 10 U Polymyxin B dreifach inkubiert. Anschließend wurden
die Zellen für
16 Std. mit 1 μCi
[3H]Thymidin (New England Nuclear) markiert und
dann geerntet (Breiman and Horwitz, 1987). Eine positive proliferative
Reaktion wurde folgendermaßen definiert:
(dpm des Antigens)-(dpm des Mediums)3 1500
und (dpm des Antigens)/(dpm des Mediums)3 1,2.
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Zuvor
wurden zwei Arten von Untersuchungen, die auf die Identifikation
von Epitopen des 32A KD Proteins von M. tuberculosis zielten, durchgeführt. Die
erste Art über prüfte die
T-Zellen-Reaktionen auf Peptide (die die gesamte Sequenz des Proteins überlappen)
von Menschen, die a) Tuberkulin-positiv (PPD) waren; zum Teil infolge
einer Impfung mit BCG; b) Lepromin-positiv waren; c) TB hatten;
oder d) Lepra hatten. (P. Launois, R. Deleys, M. N. Niang, A. Drowart,
M. Adrien, P. Deirckx, J.-L. Cartel, J.-L. Sarthou, J.-P. van Vooren, and
K. Huygen, 1994, „T-Cell
epitope mapping of the major secreted mycobacterial antigen AG85A
in tuberculosis and leprosy",
Infect. and Immun. 62: 3679–3687.)
Die Reaktion dieser Menschen auf dieses Protein ist häufig schwach,
was es schwierig macht, die Epitope exakt zu kartieren. Um diese
Schwierigkeiten zu überwinden,
wurden ausgezüchtete
Meerschweinchen mit gereinigtem Protein immunisiert, wobei das Immunsystem
auf dieses einzige Protein fokussiert wurde und eine sehr starke
zellvermittelte Immunreaktion produzierte. Die Reaktion wurde am
Höchstwert
der T-Zellen-Reaktionsbereitschaft untersucht, d. h. innerhalb weniger Wochen
nach der Immunisierung.
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Die
zweite Art von vorheriger Untersuchung überprüfte die T-Zellen-Reaktionen
auf Peptide von Inzuchtmäusen,
die mit BCG infiziert waren. (K. Huygen, E. Lozes, B. Gilles, A.
Drowart, K. Palfliet, F. Jurion, I. Roland, M. Art, M. DuFaux, J.
Nyabenda, J. De Bruyn, J.-P. van Vooren, and R. Deleys, 1994, „Mapping
of TH1 helper T-cell epitopes an major secreted mycobacterial antigen
85A in mice infected with live Mycobacterium bovis BCG", Infect. and Immun.,
62: 363–370.)
Es ist unwahrscheinlich, dass eine solche Untersuchung Ergebnisse
erbringt, die die verschiedenen Reaktionen multipler MHC-Typen prognostiziert,
die beim Menschen zu finden sind.
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Um
prognostische Ergebnisse zu erhalten, wurden gemäß der vorliegenden Erfindung
eine große
Anzahl an ausgezüchteten
Meerschweinchen mit einer großen
Diversität
von HLA-Typen untersucht. Die Epitope des 32A KD Proteins, die zu
25 oder mehr von den Meerschweinchen erkannt wurden, sind daher
stark immunodominant und werden von mehrfachen HLA-Typen erkannt. Daher
ist es wahrscheinlich, dass sie generell von HLA-Molekülen anderer
Spezies, einschließlich
Menschen, Rinder und anderer Tiere, erkannt werden. Eine solche
Untersuchung sollte stark prognostisch für immunodominante Epitope sein,
die von Menschen und anderen Säugern
erkannt werden. Außerdem
beruhte die Untersuchung an Mäusen,
auf die oben verwiesen wird, auf Reaktionen von Tieren, die mit
BCG infiziert waren. Solche Tiere können a) mit M. tuberculosis
infizierte Tiere nicht spiegeln, und b) keine so starke Reaktion
auf ein spezifisches Protein – in
diesem Fall, das 32A KD Protein -entwickeln, wie Tiere ohne aktive
Krankheit.
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BEISPIEL 22
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Immunodominante Epitop-Kartierung des
32A KD Proteins
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Die
Prozedur aus Beispiel 21 wurde durchgeführt unter Verwendung der siebenundfünfzig synthetischen
Peptide (15-mers),
die das gesamte native 32A KD Protein abdecken. Die Sequenz jedes
targetierten 15-mers wird in Tabelle AB gezeigt:
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Wie
in der folgenden Tabelle gezeigt differieren aus technischen Gründen die
synthetischen Peptid Nummern 1A, 5A, 15A, 26A, 29A, 43A und 56A
von den entsprechenden targetierten 15-mers.
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Immunodominante
T-Zellen-Epitope des sekretorischen 32A KD Hauptproteins von M.
tuberculosis, die von mehr als 25% der Meerschweinchen erkannt wurden,
die mit gereinigtem M. tuberculosis 32A KD Protein immunisiert
wurden, werden in der nachfolgenden Tabelle AD präsentiert
und grafisch in
7 illustriert. TABELLE
AD
Peptid* | Einschließlich Aminosäuren für Reifes
Protein | Sequence
ID No |
9 | 41–55 | 104 |
11 | 51–65 | 106 |
12 | 56–70 | 107 |
15 | 71–85 | 110 |
19 | 91–105 | 114 |
20 | 96–110 | 115 |
23 | 111–125 | 118 |
25 | 121–135 | 120 |
27 | 131–145 | 122 |
28 | 136–150 | 123 |
29 | 141–155 | 124 |
31 | 151–165 | 126 |
32 | 156–170 | 127 |
39 | 191–205 | 134 |
40 | 196–210 | 135 |
41 | 201–215 | 136 |
43 | 211–225 | 138 |
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Gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung kann ein oder mehrere der immunodominanten
Epitope, die oben identifiziert wurden, in eine Vakzine gegen Tuberkulose
eingebaut werden. Zum Beispiel können einzelne
immunodominante Epitope synthetisiert werden und einzeln oder in
Kombination in einem multiplen Antigen-Peptidsystem verwendet werden.
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Alternativ
können
zwei oder mehr immunodominante Epitope chemisch aneinander gekoppelt
werden. Die Peptide können,
entweder aneinander gekoppelt oder separat, in einem geeigneten
Adjuvans kombiniert und in Untereinheit-Vakzinen für Menschen
oder andere Säuger
verwendet werden. Außerdem können die
immunodominanten Epitope in neuen immunodiagnostischen Reagenzien,
wie etwa neuen Hauttests verwendet werden.
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Spezifische
beispielhafte Adjuvanzien, die in der gegenwärtigen Erfindung verwendet
werden, um die Aktivität
der ausgewählten
immunogenen Determinanten zu verbessern, sind SAF, Adjuvanzien,
die Monophosphoryllipid A (MPL) enthalten, Freunds inkomplettes
Adjuvans, Freunds komplettes Adjuvans, das inaktivierte Bakterien
enthält,
Gamma-Interferone (Radford et al., American Society of Hepatology
2008–2015, 1991;
Watanabe et al., PNAS 86: 9456–9460,
1989; Gansbacher et al., Cancer Research 50: 7820–7825, 1990;
Maio et al., Can. Immunol. Immunother. 30: 34–42, 1989;
US-Patentschriften
Nr. 4,762,791 und
4,727,138 ),
IL-12, IL-15 (Grabstein et al., Science 264: 965–968, 1994), MF 59, MF 59 plus
MTP, MF 59 plus IL-12, MPL plus TDM (Trehalosedimycolat), QS-21,
QS-21 plus IL-12, IL-2 (American Type Culture Collection Nr. 39405,
39452 und 39516; vgl. auch
US-Patentschrift Nr.
4,518,584 ), Dimethyldioctadecylammonium (ddA), ddA plus
dextran, Alaun, Quil A, ISCOMS, (immunstimulierende Komplexe), Liposome,
Lipidträger,
Proteinträger
und Mikroeinkapselungstechniken. Zusätzliche Adjuvanzien, die in
der vorliegenden Erfindung nützlich sein
können,
sind Wasser-in-Ö1-Emulsionen,
Mineralsalze (zum Beispiel Alaun), Nukleinsäuren, Blockpolymertenside und
mikrobielle Zellwände
(Peptidoglycolipide). Wenngleich es den Umfang der Erfindung nicht
beschränkt,
wird dennoch davon ausgegangen, dass Adjuvanzien die Immunreaktionen
vergrößern können, indem
sie die langsame Freisetzung von Antigenen von der Injektionsstelle
und/oder die Modulation des Mediums an der Injektionsstelle, einschließlich der
zellulären
und zytokinen Bestandteile, ermöglichen.
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Besonders
bevorzugt ist IL-12, entweder allein oder in Verbindung mit einem
anderen Adjuvans. Es wurde festgestellt, dass die Immunisierung
von Meerschweinchen mit gereinigten extrazellulären Hauptproteinen von M. tuberculosis
in Gegenwart von IL-12 allein, oder in Gegenwart von IL-12 plus
einem anderen Adjuvans, zum Beispiel, MF 59, den Impfschutz gegenüber derjenigen,
die ohne IL-12 erhalten wird, verbessert. Indem es die Fähigkeit
der Vakzine, Impfschutz zu induzieren, erhöht, macht IL-12 die Vakzine
wirksamer.
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Es
war bekannt, dass murines IL-12 sowohl murine Lymphoblasten als
auch menschliche Lymphoblasten stimuliert, und dass menschliches
IL-12 menschliche Lymphoblasten stimuliert, aber es war nicht bekannt,
ob IL-12, entweder
von der Maus oder vom Menschen, Meerschweinchen-Lymphoblasten stimuliert. Um
zu bestimmen, ob murines oder menschliches IL-12 Meerschweinchenlymphoblasten
stimuliert, wurde die IL-12-Aktivität unter Verwendung des Protokolls
getestet, das in Current Protocols in Immunology, 1993, Cytokines
and their Receptors entitled „Lymphoblasts
Proliferation Assay for IL-12 Activity" Alternate Protocol), pages 6.16.3 through
6.16.5 beschrieben wird.
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BEISPIEL 23
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Milzzellen
wurden aus einem männlichen
Hartley-Meerschweinchen isoliert, bei einer Konzentration von 107 Zellen/75 cm2 Kulturkolben,
der 20 ml angereichertes Medium enthält für 3 Tage mit PHA bei einer
Konzentration von 8 μg/ml
inkubiert, 1:1 mit zusätzlichem
Medium verdünnt
und für
1 Tag mit IL-2 bei einer Konzentration von 50 IU/ml inkubiert. Die
Lymphoblasten wurden gewaschen, gezählt, in Mikrotiterplatten mit 96-Flachbodenvertiefungen
mit einer Zelldichte von 2·104 Lymphoblasten/Vertiefung verteilt, und
für 24
Std. mit 0 bis 5 μg/ml
IL-12 (R&D Systems,
Minneapolis, Minn.) inkubiert. 3H-Thymidin
(0,25 μCi)
wurde jeder Vertiefung für
weitere 18 Std. zugefügt,
und die Zellen wurden dann geerntet und auf eingebautes 3H-Thymidin getestet.
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Die
Ergebnisse von zwei unabhängigen
Versuchen unter Verwendung von Milzzellen von verschiedenen ausgezüchteten
Meerschweinchen werden in 10 und 11 gezeigt. Die Daten sind mittlere DPM ± S. D.
for sechsfache Vertiefungen.
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In
jedem Versuch stimulierten sowohl murines als auch menschliches
IL-12 die Proliferation von Meerschweinchenlymphoblasten in dosisabhängiger Weise
stark.
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Um
zu bestimmen, ob IL-12 die Wirksamkeit einer Vakzine verbessern
würde,
die aus gereinigten 30, 32A und 16 KD extrazellulären Hauptproteins
von M. tuberculosis besteht, wurden Meerschweinchen mit der Vakzine
in Gegenwart oder Abwesenheit von IL-12 immunisiert und mit virulentem
M. tuberculosis durch Aerosol provoziert. Es wurde festgestellt,
dass IL-12 die Fähigkeit
der Vakzine, die Tiere gegen Gewichtsverlust und Wachstum von M.
tuberculosis in den Lungen provozierter Tiere zu schützen, verbessert.
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BEISPIEL 24
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Meerschweinchen
(6 je Gruppe) wurden intradermal drei Mal mit 100 μg gereinigtem
30, 32A und 16 KD extrazellulärem
Hauptprotein von M. tuberculosis in Gegenwart von Adjuvans (MF 59)
und rekombinantem Maus-IL-12, gekauft von R&D Systems (Minneapolis, Minn.), immunisiert.
Kontrolltiere (6 je Gruppe) wurden nur mit Adjuvans und IL-12 scheinimmunisiert.
Die Tiere wurden dann mit einem Aerosol eines virulenten M.-tuberculosis-Erdman-Stamms
provoziert und danach wöchentlich
gewogen, bis sie nach 10 Wochen getötet wurden.
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Scheinimmunisierte
Tiere wiesen einen größeren Gewichtsverlust
auf als Tiere, die mit den Proteinen in Gegenwart von Adjuvans plus
IL-12 immunisiert wurden. Die Ergebnisse werden in 12 gezeigt.
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BEISPIEL 25
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Meerschweinchen
(6 je Gruppe) wurden intradermal drei Mal mit 100 μg gereinigtem
30, 32A und 16 KD extrazellulärem
Hauptprotein von M. tuberculosis in Gegenwart von Adjuvans (MF 59)
allein, IL-12 allein, oder Adjuvans + IL-12 immunisiert oder mit
Adjuvans allein, oder Adjuvans + IL-12 scheinimmunisiert. IL-12 wurde
von R&D Systems
gekauft. Die Tiere wurden dann mit einem Aerosol eines virulenten
M.-tuberculosis-Erdman-Stamms
provoziert und danach wöchentlich
gewogen, bis sie nach 10 Wochen getötet wurden. 13 zeigt die mittlere Nettogewichtszunahme oder
-verlust jeder Gruppe vom Gewicht am Tag der Provokation. Tiere,
die mit den Proteinen immunisiert wurden, wiesen weniger Gewichtsverlust
auf beide Gruppen der scheinimmunisierten Kontrollen. Von den scheinimmunisierten
Tieren verloren die Tiere, die mit Adjuvans in Gegenwart von IL-12
immunisiert wurden, weniger Gewicht als die Tiere, die nur mit Adjuvans
immunisiert wurden. Von den mit Protein immunisierten Tieren, wiesen
Tiere, die mit Proteinen in Gegenwart von Adjuvans plus IL-12 immunisiert
wurden, über
den Verlauf des Versuchs weniger Gewichtsverlust auf, als Tiere,
die mit den Proteinen entweder nur in Gegenwart von IL-12 oder nur
von Adjuvans immunisiert wurden. Somit wiesen Tiere, die mit Proteinen
in Gegenwart sowohl von Adjuvans als auch IL-12 immunisiert wurden,
während
des kritischen Krankheitszeitraums von 4 bis 10 Wochen nach der
Provokation die geringste Menge an Gewichtsverlust in den Wochen
5, 6, 7 und 10 und die zweitgeringste Menge an Gewichtsverlust in
den Wochen 4 und 8 auf.
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BEISPIEL 26
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Tiere
wurden drei Mal intradermal mit 100 μg extrazellulären 30,
32A und 16 KD Hauptproteinen von M. tuberculosis in Gegenwart von
MF 59 oder MF 59 + IL-12 immunisiert, oder nur mit MF 59, nur mit
IL-12 oder MF 59 + IL-12 scheinimmu nisiert. Die Tiere wurden mit
virulentem M. tuberculosis durch Aerosol provoziert, 10 Wochen lang
beobachtet und getötet.
Die rechte Lunge wurde entfernt, und für M. tuberculosis auf 7H11-Agarplatten
kultiviert. Die Daten, die in Tabelle AE gezeigt werden, sind mittlere
CFU je rechter Lunge. TABELLE
AE CFU
in Lungen von Tieren, die mit 3 gereinigten extrazellulären Hautproteinen
von M. tuberculosis (30, 32A, 16 KD) in Gegenwart verschiedener
Adjuvanzien immunisiert wurden
| mittleres
log10 CFU |
A.
Scheinimmunisiert (nur MF 59) | 7.7 |
B.
Scheinimmunisisert (MF 59 + IL-12) | 7.0 |
C.
Protein-immunisiert (nur MF 59) | 7.0 |
D.
Protein-immunisiert (nur IL-12) | 6.9 |
E.
Protein-immunisiert (MF 59 + IL-12) | 6.6 |
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Tiere,
die mit Proteinen immunisiert wurden, hatten weniger CFU als Tiere,
die ohne Proteine aber mit der gleichen Adjuvanszubereitung immunisiert
wurden. Somit hatten Tiere, die mit Proteinen plus MF 59 (C) immunisiert
wurden, 0,7 Log weniger CFU in den Lungen als Tiere, die nur mit
MF 59 (A) immunisiert wurden; und Tiere, die mit Proteinen mit MF
59 + IL-12 (E) immunisiert wurden, hatten 0,4 Log weniger CFU in
den Lungen als Tiere, die nur mit MF 59 + IL-12 (B) immunisiert
wurden, und 1,1 Log weniger CFU in den Lungen als Tiere, die nur
mit MF 59 immunisiert wurden.
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Tiere,
die mit Proteinen in Gegenwart von IL-12 immunisiert wurden, hatten
weniger CFU als Tiere, die mit Proteinen in Abwesenheit von IL-12
immunisiert wurden. Somit hatten Tiere, die mit Proteinen in MF
59 + IL-12 (E) immunisiert wurden, 0,4 Log weniger CFU in den Lungen
als Tiere, die mit Proteinen nur in Gegenwart von MF 59 immunisiert
wurden.
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BEISPIEL 27
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Meerschweinchen
wurden intradermal drei Mal mit 100 μg gereinigtem 30, 32A und 16
KD extrazellulärem
Hauptprotein von M. tuberculosis in Gegenwart von nur Adjuvans (MF
59) (9 Tiere), oder in Gegenwart von Adjuvans plus rekombinantem
Maus-IL-12 (9 Tiere), gekauft von R&D Systems (Minneapolis, Minn.), immunisiert.
Kontrolltiere wurden nur mit verschiedenen Adjuvanzien immunisiert
(17 Tiere). Die Tiere wurden dann mit einem Aerosol eines virulenten
M.-tuberculosis-Erdman-Stamms provoziert und danach wöchentlich gewogen,
bis sie nach 10 Wochen getötet
wurden. Die scheinimmunisierten Tiere wiesen einen größeren Gewichtsverlust
auf als Tiere, die mit den Proteinen entweder nur in Gegenwart von
Adjuvans oder Adjuvans plus IL-12 immunisiert wurden. Von den Tieren,
die mit Proteinen immunisiert wurden, verloren Tiere, die mit Proteinen
nur in Gegenwart von Adjuvans immunisiert wurden, mehr Gewicht als
Tiere, die mit Proteinen in Gegenwart von Adjuvans plus IL-12 immunisiert
wurden. Zudem hatten scheinimmunisierte Tiere eine höhere Mortalität während des
Verlaufs des Versuchs, –24%
der scheinimmunisierten Tiere starben, gegenüber nur 6% von Tieren, die
mit Proteinen immunisiert wurden. Von den Tieren, die mit Proteinen
immunisiert wurden, hatten Tiere, die mit Proteinen nur in Gegenwart
von Adjuvans immunisiert wurden, eine größere Mortalität (11%)
als Tiere, die mit Proteinen in Gegenwart von Adjuvans plus IL-12 (0%) immunisiert
wurden. Die Ergebnisse werden in 14 gezeigt.
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Der
Fachmann wird ebenfalls zu schätzen
wissen, dass DNA kodierende Peptide synthetisiert und verwendet
werden können,
um die Peptide, einzeln oder zusammen, zu exprimieren, oder um in
einer DNA-Vakzine kombiniert werden können, die direkt in Menschen
oder andere Säuger
injiziert wird.
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Ein
Konstrukt, das nur aus den immunogenen Epitopen (oder der DNA, die
dafür kodiert)
besteht, würde
die Immunreaktion auf die schützenden
Abschnitte des Moleküls
fokussieren. Indem irrelevante oder sogar immunsuppressive Epitope
vermieden werden, kann so ein Konstrukt eine stärkere und schützendere
Immunreaktion induzieren.
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Kleinere
Proteinuntereinheiten der in hohem Maße abundanten extrazellulären Produkten,
molekulare Analoge davon, Gene, die dafür kodieren und jeweilige Kombinationen
davon sind innerhalb des Umfangs der Erfindung solange sie eine
wirksame Immunoprophylaxe herbeiführen oder als immunodiagnostisches
Reagens wirken. Überdies
sind rekombinante Proteinprodukte, wie etwa Fusionsproteine oder
extrazelluläre
Produkte, die durch bekannte molekulare Rekombinationstechniken
modifiziert werden, völlig
mit den Lehren der vorliegenden Erfindung kompatibel. Zusätzlich sind
immunogen erzeugte Analoge der ausgewählten radioaktiven Determinanten
oder Peptide und Nukleotide, die unter Verwendung gerichteter Entwicklung
abgeleitet werden, ebenfalls innerhalb des Umfangs der Erfindung. Überdies
können
die ausgewählten
immunoaktiven Determinanten modifiziert werde, um enger an spezifische
MHC-Moleküle
vom Menschen oder anderen Spezies zu binden, oder durch Antigen-präsentierende
Zellen wirksamer präsentiert
zu werden. Ferner können
die ausgewählten
immunoaktivem Determinanten modifiziert werden, um dem Abbau in
dem geimpften Wirt zu widerstehen.
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Auf
gleiche Weise sind die Formulierung und Präsentation des immunogenen Mittels
an das Immunsystem des Wirts nicht auf Lösungen von Proteinen oder deren
Analoge in Adjuvans beschränkt.
Zum Beispiel kann die immunogene Determinante, die von den geeigneten
extrazellulären
Proteinen abgeleite ist, von M. tuberculosis, verschiedenen Spezies
von Mycobacterien, verschiedenen Spezies von Bakterien, Phage, Mykoplasma
oder Virus, der nicht pathogen ist, exprimiert, und unter Verwendung
von Rekombinationstechnik modifiziert werden. In solchen Fällen kann
der ganze lebende Organismus formuliert und verwendet werden, um
die gesuchte Reaktion zu formulieren. Umgekehrt können umfangreiche
Impfprogramme in feindseligen Umgebungen sehr stabile Formulierungen,
ohne komplizierende Adjuvanzien oder Zusatzstoffe, erfordern. Ferner
könnte
die Vakzinformulierung darauf gerichtet sein, die Stabilität oder Immunoreaktivität der aktiven Komponente
zu erleichtern, wenn sie rauen Bedingungen, wie etwa Gefriertrocknung
oder oraler Verabreichung oder Verkapselung unterworfen wird. Dementsprechend
umschließt
die vorliegende Erfindung äußerst verschiedene
Formulierungen der immunogenen Determinanten, welche die betreffenden
Vakzine, abhängig von
der vorgesehenen Verwendung des Produkts, umfassen.
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Der
Fachmann wird zu schätzen
wissen, dass die Vakzindosierungen für jedes Pathogen und Wirt unter
Verwendung von Routineversuchen bestimmt werden sollen. Gegenwärtig wird
davon ausgegangen, dass die niedrigste praktische Dosierung in der
Größenordnung
von 0,1 μg
sein wird, obgleich Dosierungen von 2,0 μg, 20,0 μg, 100 μg und sogar 1 mg für das entsprechendes
System optimal sein können.
Die passende Dosierung kann unter Verwendung jeder herkömmlichen
Immunisierungstechnik und -reihenfolge verabreicht werden, die dem
Fachmann bekannt ist.
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