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Diese Erfindung wurde mit der Unterstützung der
Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika gemacht und die Regierung
der Vereinigten Staaten von Amerika hat bestimmte Rechte an dieser
Erfindung.
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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Materialien zur Aktivierung von T-Zellen mit Spezifität für bestimmte antigene
Peptide und die Verwendung dieser Materialien, Verfahren für die Herstellung
von Medikamenten zur Aktivierung von T-Zellen für die Behandlung einer Reihe
von Krankheitszuständen.
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Hintergrund
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Die Effizienz, mit der das Immunsystem
Individuen von einer infektiösen
Krankheit heilt oder davor schützt,
war schon immer von Interesse für
Wissenschaftler, da angenommen wurde, dass es möglich sein könnte, das
Immunsystem zu aktivieren, um andere Arten von Erkrankungen zu heilen.
Solche Krankheiten umfassen Krebs, Aids, Hepatitis und eine infektiöse Erkrankung
in immunsupprimierten Patienten. Während verschiedene Prozeduren
in diesen Arten von Erkrankungen angewendet wurden, die die Verwendung
von Antikörpern
involvieren, wurde von wenigen, wenn überhaupt erfolgreichen Versuchen
unter Verwendung von zytotoxischen T-Zellen berichtet. Theoretisch
würden
zytotoxische T-Zellen die bevorzugten Mittel zur Behandlung der
oben genannten Arten von Erkrankungen sein. Jedoch sind keinerlei
Verfahren verfügbar,
um spezifisch zytotoxische T-Zellen zu aktivieren.
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Zytotoxische T-Zellen oder CD8+-Zellen (d. h., Zellen, die das Molekül CD8 exprimieren),
wie sie derzeit bekannt sind, stellen das hauptsächliche Verteidigungsmittel
gegen virale Infektionen dar. CD8+-Lymphozyten
erkennen und töten
spezifisch Zellen, die durch einen Virus infiziert sind. Somit ist
das Opfer der Eliminierung einer viralen Infektion der begleitende
Verlust der infizierten Zellen. Die T-Zellrezeptoren auf der Oberfläche von
CD8+-Zellen können Fremdantigene nicht direkt
erkennen. Im Vergleich zu Antikörpern
muss das Antigen zuerst den Rezeptoren präsentiert werden.
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Die Präsentation des Antigens an CD8+-T-Zellen wird durch Moleküle des hauptsächlichen
Histokompatibilitätskomplexes
(major histocompatibility complex, MHC) der Klasse des Typs I erreicht.
Der hauptsächliche
Histokompatibilitätskomplex
(MHC) bezieht sich auf einen großen genetischen Lokus, der
eine umfangreiche Familie von Glykoproteinen kodiert, welche eine
wichtige Rolle in der Immunreaktion spielen. Die MHC-Gene, welche auch
als der HLA (human leucocyte antigen, menschlicher Leukozyten-Antigen)-Komplex bezeichnet
werden, sind in Menschen auf Chromosom 6 lokalisiert. Die durch
die MHC-Gene kodierten Moleküle
sind auf Zelloberflächen
vorhanden und im Großen
und Ganzen für
die Erkennung von Gewebetransplantaten als „nicht-eigen" verantwortlich.
Somit sind membrangebundene MHC-Moleküle eng in die Erkennung von
Antigenen durch T-Zellen involviert.
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MHC-Produkte werden in drei hauptsächliche
Klassen eingruppiert, die als I, II und III bezeichnet werden. T-Zellen,
die hauptsächlich
als Helferzellen dienen, exprimieren CD4 und Wechselwirken primär mit Molekülen der
Klasse II, wo hingegen CD8+- exprimierende
Zellen, welche hauptsächlich
zytotoxische Effektorzellen darstellen, mit Molekülen der
Klasse I wechselwirken.
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Moleküle der Klasse I sind Membranglykoproteine
mit der Fähigkeit,
Peptide zu binden, die primär
aus dem intrazellulären
Abbau von endogenen Proteinen abgeleitet sind. Komplexe von MHC-Molekülen mit
Peptiden, die aus viralen, bakteriellen oder anderen Fremdproteinen
abgeleitet sind, umfassen den Liganden, der die Antigenreaktion
der T-Zellen auslöst.
Im Gegensatz dazu spielen Komplexe von MHC-Molekülen mit Peptiden, die aus normalen
zellulären
Produkten abgeleitet sind, eine Rolle in der „Schulung" der T-Zellen in
der Thymusdrüse,
um eigene Peptide zu tolerieren. Moleküle der Klasse I präsentieren
keine ganzen intakten Antigene; sie präsentieren eher Peptidfragmente
davon, „geladen"
auf ihre „Peptidbindungsfurche".
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Viele Jahre haben Immunologen gehofft,
spezifische zytotoxische Zellen zu züchten, die auf Viren, Retroviren
und Krebszellen gerichtet sind. Während das Zielen gegen virale
Erkrankungen im Allgemeinen in vivo durch Vakzinierung mit lebenden
oder attenuierten Vakzinen erreicht wurde, gab es keinen ähnlichen
Erfolg mit Retroviren oder mit Krebszellen. Zudem hatte der Vakzin-Ansatz
nicht die gewünschte
Wirkung in immunsupprimierten Patienten. Zumindestens ein Wissenschaftler
hat den eher nicht spezifischen Ansatz der „Verstärkung" existierender CD8+-Zellen durch Inkubation dieser in vitro
mit IL-2, einem Wachstumsfaktoren für T-Zellen, genommen. Jedoch
wird dieses Protokoll (bekannt als LAK-Zelltherapie) nur die Expansion
solcher CD8+-Zellen ermöglichen, welche bereits aktiviert
sind. Da das Immunsystem immer aus dem einen oder anderen Grund
heraus aktiv ist, werden die meisten der IL-2 stimulierten Zellen
für den
Zweck der Bekämpfung der
Krankheit irrelevant sein. Tatsächlich
ist bis jetzt nicht dokumentiert worden, dass diese Art von Therapie irgendwelche
Zellen mit der gewünschten
Spezifität
aktiviert. Somit sind die Vorteile der LAK-Zelltherapie im besten
Fall kontrovers und die Nebenwirkungen sind typischerweise so stark,
dass viele Studien abgebrochen wurden.
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Es wurden vor kurzem eine Reihe neuer
Moleküle
identifiziert, welche scheinbar in den Peptidbeladungsprozess involviert
sind. Es wurde auch festgestellt, dass Moleküle der Klasse I ohne gebundenes
Peptid (d. h., „leere"
Moleküle)
unter bestimmten restriktiven Umständen hergestellt werden können. Diese „leeren" Moleküle sind
oft nicht in der Lage, die Zelloberfläche zu erreichen, da Moleküle der Klasse
I ohne gebundenes Peptid sehr thermolabil sind. Somit zerlegen sich
die „leeren"
Moleküle
der Klasse I während
deren Transport von dem Inneren der Zelle zu der Zelloberfläche.
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Die Präsentation von MHC-Molekülen der
Klasse I, die allein an Peptid gebunden sind, ist im Allgemeinen
in der Aktivierung von CD8+-Zellen nicht
wirksam. In der Natur werden die CD8+-Zellen
durch Antigen-präsentierende
Zellen aktiviert, die nicht nur ein Peptid-gebundenes MHC-Molekül der Klasse
I, sondern auch ein kostimulatorisches Molekül präsentieren. Solche kostimulatorischen
Moleküle
umfassen B7, von dem nun anerkannt wurde, dass es aus zwei Untergruppen
besteht, die als B7.1 und B7.2 bezeichnet werden. Es wurde außerdem herausgefunden,
dass Zelladhäsionsmoleküle wie Integrine
in diesem Prozess assistieren.
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Wenn die CD8+-T-Zelle
mit einer Antigen-präsentierenden
Zelle wechselwirkt, die das Peptid durch ein MHC-Molekül der Klasse
I und ein kostimulatorischen Molekül gebunden hat, dann wird die
CD8+-T-Zelle aktiviert, um zu proliferieren
und wird eine bewaff nete Effektor-T-Zelle. Siehe hierzu im Allgemeinen
Janeway und Travers, Immunobiology, publiziert durch Current Biology
Limited, London (1994), welches hierin durch Referenzieren aufgenommen
wird.
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Entsprechend ist das, was benötigt wird,
ein Mittel zur Aktivierung von T-Zellen, so dass diese proliferieren
und zytotoxisch werden. Es wäre
nützlich,
wenn die Aktivierung in vitro durchgeführt werden könnte und die
aktivierten zytotoxischen T-Zellen in den Patienten wieder eingeführt werden
könnten.
Es wäre
auch wünschenswert,
wenn die Aktivierung durch eine synthetische Antigen-präsentierende
Matrix durchgeführt
werden könnte,
die aus einem Material wie Zellen besteht, welche nicht nur das
ausgewählte
Peptid präsentieren,
sondern auch andere kostimulatorische Faktoren präsentieren,
welche die Wirksamkeit erhöhen.
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Es wäre auch vorteilhaft, wenn es
möglich
wäre, das
Peptid so auszuwählen,
dass im Wesentlichen nur solche CD8+-Zellen
aktiviert werden würden,
die gegen Zellen zytotoxisch sind, die das Peptid präsentieren.
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Der Stand der Technik auf diesem
Gebiet umfasst Paul et al., Fundamental Immunology, (1993), 133–135, Chen,
L et al., Immunology Today, (1993), 14(10), 483–486, welcher offenbart, dass
die effiziente Aktivierung von T-Zellen die Kostimulation des CD28-Rezeptors über das
B7-Molekül
auf Antigen-präsentierenden
Zellen voraussetzt, Mottez, E. et al., Journal of Experimental Medicine,
(1995), 181(2), 493–502,
welcher offenbart, dass Zellen, die MHC-Moleküle der Klasse I exprimieren,
die an ein einzelnes antigenes Peptid gebunden sind, durch T-Zellen
erkannt werden, die spezifisch für
den jeweiligen MHC-Peptid-Komplex sind und dass die Kokultivierung
von naiven Splenozyten mit Zellen, die diese MHC-Peptid-Fusionsproteine
und das B7.1-Antigen exprimieren, die Induktion primärer zytotoxischer
T-Lymphozyten in vitro ermöglicht,
Kishimoto H., et al., Journal of Experimental Medicine, (1996) 184(2),
531–7,
welcher die verschiedenen Rollen von B7 und ICAM-I in der negativen
Selektion von Thymozyten offenbart, Galvin et al., Journal of Immunology, (1992),
149(12), 3802–3808,
welcher die Generierung von CHO-Zelllinien offenbart, die murine
MHC-Moleküle der
Klasse II entweder allein oder zusammen mit murinen B7-Molekülen exprimieren,
Madsen et al., Nature, (1998) 332, 161–164, welcher die Entdeckung
offenbart, dass die Kapazität
eines bestimmten Donor-MHC-Antigens zur Induktion seiner Nichtreaktivität das Produkt
seiner intrinsi schen Imunogenitität und der Antigenbeladung ist,
die während
der Vorbehandlung zur Verfügung
vermittelt wird und Chen et al., Cell (1992), 71, 1093–1102, welcher
offenbart, dass die B7-Expression eine CD8+-T-Zellreaktion
induziert.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein synthetisches Antigen-präsentierendes
System zur Präsentation eines
MHC-Moleküls,
das mit einem Peptid und einem unterstützenden Molekül komplexiert
ist, an eine T-Zelle zur Aktivierung der T-Zelle.
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In einer Ausführungsform betrifft das System
eine synthetische Antigen-präsentierende
Matrix mit einem Träger
und mindestens dem extrazellulären
Anteil eines MHC-Moleküls
der Klasse I, der in der Lage ist, an ein ausgewähltes Peptid zu binden, das
operativ an den Träger
gebunden ist. Die Matrix umfasst auch ein unterstützendes
Molekül,
das operativ an den Träger
gebunden ist. Das unterstützende
Molekül
wirkt als ein Rezeptor auf der CD8+-T-Zelle.
Die MHC- und unterstützenden
Moleküle
sind in ausreichenden Anzahlen vorhanden, um eine Population von
T-Zelllymphozyten gegen das Peptid zu aktivieren, wenn das Peptid
an den extrazellulären
Teil des MHC-Moleküls
gebunden ist.
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Es wurde herausgefunden, dass eine
Antigen-präsentierende
Matrix mit sowohl einem MHC-Molekül oder einem Teil eines MHC-Moleküls zusammen
mit einem unterstützenden
Molekül
eine synergistische Reaktion in der Aktivierung von T-Zelllymphozyten
gegen das Peptid zur Verfügung
stellt. Beispiele von unterstützenden
Molekülen
sind kostimulatorische Moleküle
wie B7.1 und B7.2 oder Adhäsionsmoleküle wie ICAM-1 und
LFA-3. Der extrazelluläre
Anteil von solchen kostimulatorischen Molekülen kann auch verwendet werden. Ein
anderer Typ eines kostimulatorischen Moleküls ist einer, der mit dem CD28-Molekül reagiert,
wie Anti-CD28-Antikörper
oder funktionelle Teile davon, z. B. Fab-Anteile.
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Es wurde herausgefunden, dass eine
spezifisch wirksame synergistische Reaktion aus einer Antigen-präsentierenden
Matrix resultiert, an die MHC-Moleküle mit einem Peptid, einem
kostimulatorischen Molekül
und einem Adhäsionsmolekül gebunden
sind. Insbesondere resultiert eine hochwirksame synergistische Generierung
von zytotoxischer T-Zellaktivität
aus der Kombination von B7.1 und ICAM-1.
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Der für die Matrix verwendete Träger kann
verschiedene Formen annehmen. Beispiele für den Träger umfassen einen festen Träger wie
Metalle oder Plastiken, poröse
Materialien wie Harz oder modifizierte Zellulosesäulen, Mikrokügelchen,
Mikrotiterplatten, rote Blutzellen und Liposomen.
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Eine andere Art von Träger ist
ein Zellfragment, wie ein Zellmembranfragment oder eine ganze Zelle. In
dieser Ausführungsform
ist die Matrix tatsächlich
Zellen, welche transfiziert wurden, um MHC-Moleküle und unterstützende Moleküle auf der
Zelloberfläche
zu präsentieren,
zur Herstellung einer Antigen-präsentierenden
Zelle (APC). Dieses wird dadurch durchgeführt, dass eine Zelllinie produziert
wird, die mindestens eine exprimierbare MHC-Nucleotidsequenz der
Klasse I für
die MHC-schwere Kette enthält,
vorzugsweise eine cDNA-Sequenz, die operativ mit einem ersten Promotor
verbunden ist, und eine exprimierbare β-2-Mikroglobulin-Nucleotidsequenz,
die operativ mit einem zweiten Promotor verbunden ist. Die MHC-schwere
Kette und das β-2
Mikroglobulin assoziieren zusammen, um das MHC-Molekül auszubilden,
das an das Peptid bindet. Das MHC-Protein bindet mit dem antigenen
Peptid und präsentiert
dieses auf der Oberfläche
der Zelle. Die Zelle umfasst auch ein Gen für eine Nucleotidsequenz eines
unterstützenden
Moleküls,
das operativ mit einem dritten Promotor verbunden ist. Das unterstützende Molekül wird auch
auf der Oberfläche
der Zelle präsentiert. Diese
Moleküle
werden auf der Oberfläche
der Zelle in ausreichenden Anzahlen präsentiert, um eine Population
von T-Zelllymphozyten gegen das Peptid zu aktivieren, wenn das Peptid
an die Komplexe gebunden ist. Andere Moleküle auf der Oberfläche einer
Zelle oder eines Zellfragments, wie Kohlenhydratbereiche, können auch
einige Kostimulation für
die T-Zellen zur
Verfügung
stellen.
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Die Zelllinie ist dahingehend synthetisch,
dass mindestens eines der oben beschriebenen Gene nicht in den Zellen
natürliche
vorhanden ist, von denen die Zelllinie abgeleitet wird. Es ist bevorzugt,
eine poikilotherme Zelllinie zu verwenden, weil MHC-Moleküle thermolabil
sind. Eine Reihe von Spezies sind für diesen Zweck nützlich.
Siehe z. B. US-Patent
Nr. 5,314,813 an Petersen et al., welches verschiedene Spezies für diese
Verwendung diskutiert und durch Referenzieren aufgenommen wird.
Es wird bevorzugt, eukaryontische Zellen und insbesondere Insektenzellen
zu verwenden.
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In einer Ausführungsform ist es besonders
bevorzugt, mindestens zwei unterstützende Moleküle zu haben,
wobei eines ein kostimulatorisches Molekül ist und das andere ein Adhäsionsmolekül ist. Es
wurde herausgefunden, dass diese Kombination eine synergistische
Wirkung hat, die eine noch größere T-Zellaktivierung
zur Verfügung
stellt als die einzelnen Moleküle
zusammen. Es wurde auch herausgefunden, dass es vorteilhaft und
bevorzugt ist, dass mindestens eines der transfizierten Gene unter
der Kontrolle eines induzierbaren Promotors steht.
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Durch Verwendung der vorliegenden
Erfindung ist es möglich,
das Peptid in die Zelle einzuführen, während diese
MHC-Moleküle
produziert und sie ermöglicht
dem Peptid, an die MHC-Moleküle
zu binden, während
diese noch innerhalb der Zelle sind. Alternativ dazu können die
MHC-Moleküle
als leere Moleküle
auf der Zelloberfläche
exprimiert werden und das in die Zellen nach den Molekülen eingeführte Peptid
wird auf der Zelloberfläche
exprimiert. In diesem zuletzt genannten Verfahren ist die Verwendung
poikilothermer Zellen besonders vorteilhaft, da leere MHC-Moleküle, die
noch nicht komplexiert oder n Peptide gebunden sind, thermolabil
sind.
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MHC-Moleküle der Klasse I wurden in Insektenzellen
wie Drosophila melanogaster (Fruchtfliegen)-Zellen exprimiert. Da
Drosophila nicht all die Komponenten eines Säugetierimmunsystems aufweist,
sollten die verschiedenen Proteine, die in der Peptidbeladungsmaschinerie
involviert sind, in solchen Zellen abwesend sein. Der Mangel an
der Peptidbeladungsmaschinerie ermöglicht es, dass Moleküle der Klasse
I als leere Moleküle
auf der Zelloberfläche
exprimiert werden.
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Ein weiterer Vorteil der Verwendung
von Insektenzellen wie dem Drosophila-System ist, dass Drosophila-Zellen
eine Temperatur von 28°C
anstatt 37°C
bevorzugen. Diese Tatsache ist sehr wichtig, da leere Moleküle der Klasse
I thermolabil sind und bei 37°C
zum Zersetzen tendieren. Durch die Inkubation der Klasse I-exprimierenden
Drosophila-Zellen
mit Peptiden, die an das Klasse I-Molekül binden können, ist es möglich, zu
realisieren, dass fast jedes Klasse I-Molekül ein und dasselbe Peptid enthält. Diese
Zellen sind dementsprechend sehr unterschiedlich von Säugetierzellen,
bei denen die Klasse I-Moleküle viele
verschiedene Arten von Peptiden enthalten, wobei die meisten von
diesen aus eigenen, ungefährlichen
zellulären
Proteinen abgeleitet sind.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch Verfahren zur Herstellung aktivierter CD8+-Zellen
in vitro. Ein Verfahren umfasst das Inkontaktbringen von CD8+-Zellen in vitro mit einer der Antigen-präsentierenden
Matrixen, die oben beschrieben werden, für einen Zeitraum, der ausreichend
ist, die CD8+-Zellen in einer Antigen-spezifischen
Weise zu aktivieren. Das Verfahren kann zudem (1) die Abtrennung
der aktivierten CD8+-Zellen aus der Antigen-präsentierenden
Matrix und (2) das Suspendieren der aktivierten CD8+-Zellen in einem geeigneten
Träger
oder Hilfsstoff umfassen. Die Suspension ist für die Verabreichung an ein
Individuum, das einer Behandlung bedarf, geeignet. Die Antigene
können
native oder nicht abgebaute Proteine oder Polypeptide umfassen oder
sie können
antigene Polypeptide umfassen, die in Peptidfragmente gespalten
wurden, die mindestens 8 Aminosäuren
vor der Inkubation mit den menschlichen MHC-Molekülen der
Klasse I umfassen.
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Die Erfindung betrifft auch die Verwendung
der Antigen-präsentierenden
Matrix der Erfindung in einer geeigneten Suspension für die Herstellung
eines Medikamentes zur Behandlung eines medizinischen Zustandes.
In verschiedenen Ausführungsformen
kann der Zustand Krebs, Tumore, Neoplasmen, eine virale oder retrovirale
Infektion, autoimmun- oder autoimmunartige Zustände umfassen. In einer Ausführungsform
kann das Medikament in einer Form vorliegen, die zur intravenösen Injektion
geeignet ist.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die 1–3 stellen ein Diagramm der
Konstruktion der Expressionsplasmide pRmHa-2 und pRmHa-3 dar. In 1 wird die pRmHa-2-Herstellung
gezeigt; in 2 wird
die pRmHa-3-Herstellung gezeigt; und in 3 ist der pRmHa-3-Vektor illustriert,
und es werden die Schnittstellen-, Polylinker-, Promotor- und Polyadenylierungsstellen
sowie eine Stelle, an der eine Nukleotidsequenz zur Expression eingefügt werden
kann, gezeigt;
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Die 4 und 5 zeigen die Peptid-induzierte
Thermostabilisierung von HLA B27 und HLA A2.1 durch HIV-Peptide,
die auf der Oberfläche
von Drosophila-Zellen exprimiert werden. Die durchschnittliche Fluoressenz
von jeder Zellpopulation wird gegen die Inkubationsbedingungen graphisch
aufgetragen gezeigt;
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6 illustriert
Daten aus einem Experiment, das entwickelt wurde, um zu bestimmen,
ob Insektenzellen ein Antigen prozessieren können und es auf Klasse I-Moleküle laden
können,
und, ob die zuletzt genannten entweder endogen oder exogen abgeleitetes
Antigen an T-Zellen präsentieren
können.
Schneider 2-(SC2) oder 3T3-Zellen, die mit Kb/β2 transfiziert
waren, wurden mit Ovalbumin-Protein (OvPro) oder Ovalbumin-Peptid
OVA 24 (OvPep) in isotonischen (Iso) oder hypertonen (Hyp) Medien
inkubiert. (Die murine Zelllinie BALB/3T3 ist von der ATCC unter
der Zugangsnummer CCL 163 verfügbar.)
Nach der Behandlung wurden die Zellen mit dem T-Zellhybridom B3/CD8
kokultiviert. B3/CD8 ist ein T-Zellhybridom zwischen B3 (Carbone,
et al., J. Exp. Med. 169: 603–12
(1989)), einer zytotoxischen T-Zelle, die für Ovalbumin-Peptid 253–276 spezifisch
ist, das durch H-2Kb- Klasse I Moleküle präsentiert
wird, und einer CD8- tragenden IL-2-sezernierende Zelllinie. Nach
antigener Stimulation produziert B3/CD8 IL-2, was durch 3H-Thymidinaufnahme in einer IL-2-abhängigen Zelllinie
CTLL (Gillis, et al., J. Immunol. 120: 2027 91978)) gemessen wird.
Somit kann man durch Messung der Menge des hergestellten IL-2 die
T-Zellerkennung untersuchen. Der Überstand aus den Kokulturen
wurde auf IL-2 durch 3H-Thymidinaufnahme
durch die IL-2-abhängige
Zelllinie CTLL (ATCC Nr. TIB 214) analysiert. Die Menge des 3H-Thymidins, das aufgenommen wurde, wird
graphisch gegen die ursprünglichen
Zellbehandlungen aufgetragen;
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7 illustriert
die Expression von B7.1, ICAM-1 und MHC auf der Oberfläche von
transfizierten Drosophila (Fliegen)-Zellen gemäß der vorliegenden Erfindung;
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8 ist
eine Graphik, die die Ergebnisse aus einem Fluoressenz-aktiviertem
Zellsortierexperiment unter Verwendung von rekombinantem Ld-Maus-MHC, das an rote Blutzellen gebunden
ist, zeigt;
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9 ist
eine Graphik, die die Ergebnisse aus einem Fluoressenz-aktiviertem
Zellsortierexperiment unter Verwendung von rekombinantem Kb-Maus-MHC, das an rote Blutzellen gebunden
ist, zeigt;
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10 ist
eine Graphik, die die Bindung von rekombinantem Kb an
Mikrotiterplatten durch Verwendung markierter Antikörper zeigt;
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11 ist
eine Serie von Graphiken, die die Ergebnisse aus Fluoressenz-aktivierten
Zellsortierexperimenten zeigt, die die Expression von CD69 und CD25
auf CD8+ 2C-Zellen zeigt, die mit transfizienem
Drosophila-Zellen stimuliert waren, zeigen;
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12 ist
ein Paar von Balkengraphiken, die die IL-2-abhängigen proliferativen Reaktionen
von CD8+ 2C-Zellen zeigen, die durch Peptide
ausgelöst
werden, die durch Drosophila-Zellen präsentiert werden, die nur mit
Ld transfiziert sind;
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13 ist
eine Graphik, die den Einfluss der Peptidkonzentration auf die proliferativen
Reaktionen der CD8+ 2C-Zellen am Tag 3 zeigen,
die durch Peptide ausgelöst
werden, die auf transfizierten Drosophila-Zellen präsentiert
werden;
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14 ist
ein Paar von Graphiken, die den Einfluss der Dosis von Antigen-präsentierenden
Zellen am Tag 3 auf die proliferative Reaktion und IL-2 Produktion
von CD8+ 2C-Zellen aufzeigen, die durch Peptide
ausgelöst
wird, die durch transfizierte Drosophila-Zellen präsentiert werden;
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15 ist
eine Reihe von Graphiken, die den Einfluss der Peptidkonzentration
auf die proliferative Reaktion von CD8+ 2C-Zellen
aufzeigt, die durch Drosophila-Zellen ausgelöst wird, die mit Ld.B7,
Ld.ICAM und Ld.B7.ICAM
transfiziert sind;
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16 ist
eine Reihe von Graphiken, die die Kinetiken der proliferativen Reaktion
von CD8+- und CD8– 2C-Zellen
aufzeigen, die durch Drosophila-Zellen ausgelöst werden, die mit Ld, Ld.B7, Ld.ICAM und Ld.B7.ICAM plus
QL9-Peptid transfiziert sind;
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17 ist
eine Reihe von Graphiken, die die CTL-Aktivität von CD8+ 2C-Zellen
zeigen, die durch Drosophila-Zellen stimuliert sind, die mit Ld.B7-, Ld.B7.ICAM-
oder Ld.ICAM-präsentierenden Zellen plus QL9-Peptid
(10 μM)
in Abwesenheit von exogenen Zytokinen transfiziert sind;
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18 ist
eine Paar von Graphiken, die die CTL-Aktivität von CD8+ 2C-Zellen
zeigen, die durch Drosophila-Zellen stimuliert sind, die mit Ld.ICAM-Antigen-präsentierenden Zellen plus QL9-Peptid
(10 μM)
in Abwesenheit (links) oder in der Gegenwart (rechts) von exogenem
IL-2 (20 u/ml) transfiziert sind;
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19 ist
ein Paar von Graphiken, die die proliferative Reaktion von normalen
(nicht transgenen) CD8+T-Zellen auf Peptide
zeigen, die durch transfizierte Drosophila-Zellen (linke Spalte)
präsentiert
werden und die Reaktion, die durch abgestufte Dosen von N B6- und
2C B6 CD8+-Zellen ausgelöst wird, die mit 5 × 105 B10.D2 (Ld) Milzzellen
(2000 cGy) in Abwesenheit von Peptiden für 3 Tage ohne den Zusatz von
exogenen Zytokinen (rechte Spalte) kultiviert werden;
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20 ist
eine Graphik, die die stimulierte Mitogenese von aufgereinigten
CD8+T-Zellen zeigt,
die auf Platten (20.000 pro Well) kultiviert wurden, die mit immobilisierten
Molekülen
mit Peptid QL9 (durchgezogene Linie = Ld und
Anti-CD28-Antikörper,
gestrichelte Linie = nur Ld) beschichtet
sind;
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21 ist
eine Balkengraphik, die die stimulierte Mitogenese von aufgereinigten
2C+-T-Zellen
am Tag 5 in Kultur zeigen, mit verschiedenen angezeigten Peptiden,
die in Platten mit 96 Wells kultiviert wurden, die mit Ld- und Anti-CD28-Antikörper beschichtet sind (schräg gestrichelter
Balken = kein IL-2, schwarzer Balken = IL-2 hinzugefügt);
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22 ist
eine graphische Darstellung der Ergebnisse der zytofluorometrischen
Analyse von Zellen, die nach 12 Tagen der Kultur aus Platten, die
mit Ld- und Anti-CD28-Antikörper beschichtet waren und
Peptid QL9 ausgesetzt wurden, gewonnen und unter Verwendung des
2C T-Zellrezeptor-spezifischen Antikörpers 1B2 gefärbt wurden
(M2 = positiv gefärbte
Zellen, M1 = negativ gefärbte
Zellen);
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23 ist
eine graphische Darstellung der Ergebnisse der zytofluorometrischen
Analyse von Zellen, die nach 12 Tagen der Kultur auf Platten, die
mit Ld- und Anti-CD28-Antikörper beschichtet waren und
Peptid p2Ca ausgesetzt wurden, gewonnen und unter Verwendung des
2C T-Zellrezeptor-spezifischen Antikörpers 1B2 gefärbt wurden
(M2 = positiv gefärbte
Zellen, M1 = negativ gefärbte
Zellen;
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24 ist
eine graphische Darstellung der Ergebnisse der zytofluorometrischen
Analyse von Zellen, die nach 12 Tagen in Kultur auf Platten, die
mit Ld und Anti-CD28-Antikörper beschichtet waren und
Peptid SL9 ausgesetzt wurden, gewonnen und unter Verwendung des
2C T-Zellrezeptor-spezifischen Antikörpers 1B2 gefärbt wurden
(M2 = positiv gefärbte
Zellen, M1 = negativ gefärbte
Zellen;
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25 ist
eine Graphik, die die Zytolyse von Zielzellen durch aktivierte T-Zellen
zeigt (durchgezogene Linie = Peptid QL9, gestrichelte Linie = Kontrollpeptid
LCMV);
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26 ist
eine graphische Darstellung der zytotoxischen Lyse, die aus der
Aktivierung von menschlichen CD8+-T-Zellen
mit Antigen-präsentierenden
Zellen resultiert, die mit Influenza Matrixpeptid beladen sind;
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27 ist
eine graphische Darstellung des zytotoxischen Lyse, die aus der
Aktivierung von menschlichen CD8+-T-Zellen
mit Antigen-präsentierenden
Zellen resultiert, die mit HIV-RT-Peptid beladen sind und;
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28 ist
eine graphische Darstellung der zytotoxischen Lyse, die aus der
Aktivierung von menschlichen CD8+-T-Zellen
mit Antigen-präsentierenden
Zellen resultiert, die mit Tyrosinasepeptid beladen sind.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein synthetisches Antigen-präsentierendes
System, welches verwendet werden kann, um T-Zelllymphozyten zu aktivieren.
Die aktivierten CD8+-T-Zellen proliferieren,
produzieren Zytokine, werden zytotoxisch oder es kommt zu einer
Kombination dieser Ergebnisse. In einer bevorzugten Ausführungsform
aktiviert das System zytotoxische CD8+-Zellen,
welche dann proliferieren und dann aktiviert werden, um Zielzellen
auszuwählen
und zu zerstören.
Die vorliegende Erfindung kann verwendet werden, um T-Zellen in
vitro zu aktivieren und die aktivierten T-Zellen werden dann in
den Patienten zurückgeführt, von
dem sie ursprünglich
abgeleitet worden waren, oder die Erfindung kann zur Herstellung
eines Medikamentes zur in vivo-Aktivierung von T-Zellen verwendet
werden.
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Das synthetische Antigen-präsentierende
System der vorliegenden Erfindung hat zwei hauptsächliche Komponenten.
Die erste Komponente ist zumindest der extrazelluläre Anteil
des MHC-Moleküls
der Klasse I, der in der Lage ist, an ein ausgewähltes Peptid zu binden. Die
zweite hauptsächliche
Komponente ist ein unterstützendes
Molekül,
das die Aktivierung der T-Zellen unterstützt. In beiden Fällen kann
ein extrazellulärer Anteil
eines größeren Moleküls verwendet
werden, aber in bestimmten Ausführungsformen
werden die ganzen Moleküle
verwendet.
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Zur Vereinfachung der Beschreibung
werden MHC-Moleküle
im Allgemeinen mit dem Verständnis
diskutiert, dass ein extrazellulärer
Anteil des MHC-Moleküls
verwendet werden kann. Der Teil des MHC-Moleküls, der für die vorliegende Erfindung
benötigt
wird, ist der Teil, welcher an das ausgewählte Peptid bindet und das Peptid
der T-Zelle präsentiert.
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Das Peptid wird ausgewählt, um,
abhängig
von der durchzuführenden
Behandlung, die geeignete T-Zelle zu aktivieren. Zum Beispiel werden
in der Behandlung von bestimmten Krebsarten, bestimmte antigene Peptide
auf der Oberfläche
der Krebszellen präsentiert,
welche mit aktivierten T-Zellen reagieren werden. Somit ist es angemessen,
ein ausgewähltes
Peptid zu verwenden, um die geeigneten T-Zellen zu aktivieren, die dann
an die Krebszellen binden und diese zerstören.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht,
dass MHC-Moleküle
durch Zellen produziert werden, bei denen das Peptid bereits mit
dem MHC-Molekül
komplexiert ist oder aber leere MHC-Moleküle zu produzieren, die nicht
bereits mit einem Peptid komplexiert sind. Diese zuletzt genannte
Ausführungsform
ist besonders nützlich,
da sie es ermöglicht;
dass das Peptid ausgewählt
wird, nachdem die MHC-Moleküle
hergestellt wurden.
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Ein MHC-Molekül der Klasse I umfasst eine
schwere Kette, die manchmal als eine alpha-Kette bezeichnet wird
sowie ein β-Mikroglobulin.
Wie hierin diskutiert, besteht der extrazelluläre Teil eines MHC-Moleküls der Klasse
I aus einem extrazellulärem
Anteil einer MHC-schweren Kette zusammen mit dem β-2-Mikroglobulin.
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Bei der Herstellung der extrazellulären Anteile
von MHC, die an einen Träger
gebunden werden sollen, werden lösliche
Moleküle,
wie unten diskutiert, hergestellt. Diesen Molekülen fehlt im Allgemeinen die
Transmembran- und die zytoplasmatische Domäne in dem MHC-Molekül.
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Das unterstützende Molekül unterstützt die
Erleichterung der Aktivierung der T-Zelle, wenn es mit einem Peptid/MHC-Molekülkomplex
präsentiert
wird. Die vorliegende Erfindung umfasst zwei hauptsächliche Kategorien
von unterstützenden
Molekülen.
Die erste Kategorie besteht aus kostimulatorischen Molekülen wie B7.1
(zuvor bekannt als B7 und auch bekannt als CD80) und B7.2 (auch
bekannt als CD86), welche an CD28 auf T-Zellen binden. Andere kostimulatorische
Moleküle
sind Anti-CD28-Antikörper
oder die funktionellen Anteile von solchen Antikörpern, z. B. Fab-Teile, die
an CD28 binden.
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Die andere Hauptkategorie von unterstützenden
Molekülen
der vorliegenden Erfindung sind Adhäsionsmoleküle. Diese umfassen die verschiedenen
ICAM-Moleküle,
die ICAM-1, ICAM-2,
ICAM-3 und LFA-3 umfassen. Es wurde herausgefunden, dass die Kombination
eines Peptids, das an ein MHC-Molekül gebunden ist, und in Verbindung
mit einem dieser unterstützenden
Moleküle
verwendet wird, die T-Zellen in einem Ausmaß aktiviert, das vorher nicht
zu sehen war.
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Durch Verwendung eines peptidgebundenen
MHC-Moleküls
in Verbindung mit sowohl einem kostimulatorischen Molekül wie auch
einem Adhäsionsmolekül wurde
eine noch größere synergistische
Reaktion erzielt. Es wurde herausgefunden, dass dieses besonders
wirksam in der Herstellung zytotoxischer CD8+-Zellen ist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
werden das MHC-Molekül
und das unterstützende
Molekül
operativ an einen Träger
gebunden, so dass die MHC- und unterstützenden Moleküle in ausreichenden
Mengen vorhanden sind, um eine Population von T-Zelllymphozyten
gegen das Peptid zu aktivieren, wenn das Peptid an den extrazellulären Anteil
des MHC-Moleküls
gebunden ist. Das Peptid kann an das MHC-Molekül vor oder nachdem das MHC-Molekül mit dem
Träger
verbunden wird gebunden sein.
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Der Träger kann verschiedene Formen
haben. Er kann eine fester Träger
sein, wie ein Plastik- oder Metallmaterial, er kann ein poröses Material
sein, wie es typischerweise in Trennsäulen verwendet wird, es kann
ein Liposom oder eine rote Blutzelle sein, oder es kann sogar eine
Zelle oder ein Zellfragment sein. Wie in mehr Detail unten diskutiert,
können
in dem Fall, in dem eine Zelle als Träger dient, die MHC- und unterstützenden
Moleküle
durch die Zelle hergestellt werden. Das MHC-Molekül wird dann
an die Zelle durch mindestens die Transmembrandomäne gebunden,
wenn nicht sogar auch durch die zytoplasmatische Domäne, welche
in einer löslichen
Form des MHCs nicht vorhanden sein würde.
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Die extrazellulären Anteile des MHC-Moleküls und des
unterstützenden
Moleküls
können
an einen Träger
durch das zur Verfügungstellen
eines Epitops gebunden werden, welches mit einem Antikörper reagiert, der
auf dem Träger
immobilisiert ist. Zusätzlich.
können
die MHC- oder unterstützenden
Moleküle
mit (His)n produziert werden oder daran
gebunden werden, welches mit Nickel dahingehend reagiert, dass es
einen Teil des Trägers
ausbildet. Andere Mittel zur Immobilisierung oder Verbindung von
MHC-Molekülen an einen
Träger
sind auf dem Gebiet wohl bekannt.
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Wie oben diskutiert, kann der Träger eine
Zellmembran oder eine ganze Zelle sein. In einem solchen Fall wird
eine eukaryontische Zelllinie modifiziert, um eine synthetische
Antigen-präsentierende
Zelllinie zur Verwendung mit T-Zelllymphozyten zu werden. Zur Vereinfachung
der Beschreibung werden Antigen-präsentierende Zellen (APC) auch
Stimulatorzellen genannt. Da leere MHC-Moleküle thermolabil sind, ist es
bevorzugt, dass die Zellkultur poilkilotherm ist und verschiedene
Zelllinien werden unten detailliert diskutiert.
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Zuerst wird eine Zellkultur etabliert.
Die Kultur wird dann mit einem Gen einer exprimierbaren Klasse I
MHC-schweren Kette transfiziert, welches operativ an einen Promotor
gebunden ist. Das Gen wird so ausgewählt, dass es in der Lage ist,
die Klasse I MHC-schwere
Kette zu exprimieren. Die Zelllinie wird dann auch mit einem exprimierbaren β-2-Mikroglobulin-Gen
transfiziert, welches operativ mit einem zweiten Promotor verbunden
ist. Das Gen wird so ausgewählt,
dass es in der Lage ist, β-2-Mikroglobulin
zu exprimieren, das MHC-Moleküle
mit der MHC-schweren Kette ausbildet. In dem Fall, dass lösliche extrazelluläre Anteile
der MHC-Moleküle
mit festen Phasen verwendet werden und ähnlichem, wird ein trunkiertes
Gen der MHC-schweren Kette, wie unten detaillierter diskutiert,
verwendet.
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Die Kultur wird auch mit einem exprimierbaren
Gen eines unterstützenden
Moleküls
transfiziert, das mit einem dritten Promotor verbunden ist. Das
unterstützende
Moleküle
ist in der Lage, als ein unterstützendes Molekül exprimiert
zu werden, welches mit dem Molekül
auf den T-Zelllymphozyten wechselwirkt. Wie unten diskutiert, kann
jedes dieser Gene unter Verwendung verschiedener Verfahren transfiziert
werden, aber es ist das bevorzugte Verfahren, mehr als ein Plasmid
zu verwenden.
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Die transfizierte Zelllinie wird
ausgewählt,
da ihr mindestens eines der einzuführenden Gene fehlt. Es wurde
herausgefunden, dass Insektenzellen nicht nur vorteilhaft sind,
weil sie poilkilotherm sind, sondern weil es ihnen an diesen Genen
fehlt und an dem Mechanismus, welcher ansonsten MHC-Moleküle produzieren würde, an
die Peptide gebunden sind. Dieses ermöglicht eine bessere Kontrolle über die
Herstellung von Pep tid-gebundenen MHC-Molekülen und über die Herstellung von leeren
MHC-Molekülen.
Die MHC-schwere Kette ist vorzugsweise von einer unterschiedlichen
Spezies, mehr bevorzugt einer homeothermen, wie einem Säugetier,
und optimalerweise vom Menschen.
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Die bevorzugte Zelllinie ist eine
stabile poilkilotherme Zelllinie, die einen ersten Promotor aufweist,
der induzierbar ist, um die Expression der MHC-schweren Kette zu
kontrollieren. Es ist bevorzugt, dass die Zelle leere MHC-Moleküle zusammenbaut
und diese auf der Zelloberfläche
so präsentiert,
dass die Peptide wie gewünscht
ausgewählt
werden können.
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Die resultierenden MHC-Moleküle binden
an das Peptid und sind mit den unterstützenden Molekülen in ausreichenden
Anzahlen auf der Oberfläche
der Zelle vorhanden, um eine Population von T-Zelllymphozyten gegen
das Peptid zu aktivieren, wenn das Peptid an die MHC-Zellen gebunden
ist.
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In einer weiteren Ausführungsform
wird auch ein zweites unterstützendes
Molekülen
in die Zellkultur transfiziert. In diesem Fall kann das erste unterstützende Molekülgen für ein kostimulatorisches
Molekül
sein und das zweite unterstützende
Molekülengen
kann für
ein Adhäsionsmolekül sein.
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Es ist bevorzugt, dass mindestens
eines der Gene, insbesondere das Gen der MHC-schweren Kette an einen induzierbaren
Promotor gebunden ist. Dies ermöglicht
eine Kontrolle über
die Herstellung von MHC-Moleküle,
so dass diese nur zu einem Zeitpunkt hergestellt werden, wenn das
Peptid von Interesse verfügbar
ist und in der Kultur prä sentiert
wird, um mit den produzierten MHC-Molekülen zu reagieren. Dieses minimiert
unerwünschte
MHC-Molekül/Peptid-Komplexe.
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Wenn die Zelllinie bereits eines
oder mehrere der gewünschten
Moleküle
produziert, ist es nur notwendig, die Kultur mit einem exprimierbaren
Gen für
das Gen zu transfizieren, welches in den Zellen fehlt. Zum Beispiel,
wenn die MHC-Moleküle
bereits auf der Oberfläche
der Zellen vorhanden sind, ist es nur notwendig, die Kultur mit
einem exprimierbaren Gen für
das unterstützende
Molekül
zu transfizieren.
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Das Peptid kann in die Zellkultur
zu dem Zeitpunkt eingeführt
werden, wenn die Zellen MHC-Moleküle produzieren. Durch Verfahren,
wie osmotischer Schock, können
die Peptide in die Zelle eingeführt
werden und binden an die produzierten MHC-Moleküle. Alternativ dazu, insbesondere
im Fall von poilkilothermen Zelllinien, werden die MHC-Moleküle leer
auf der Zelloberfläche
präsentiert
werden. Das Peptid kann dann zu der Kultur hinzugefügt werden
und durch die MHC-Moleküle
wie gewünscht
gebunden werden.
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Nachdem die Zellen mit MHC- und unterstützenden
Molekülen
auf deren Oberflächen
hergestellt sind, können
sie lyophilisiert werden und die Fragmente der Zellen können zur
Aktivierung der Population von T-Zelllymphozyten verwendet werden.
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Transfizierte Kulturen von Zellen
können
verwendet werden, um extrazelluläre
Anteile von MHC-Molekülen
und unterstützenden
Molekülen
herzustellen. Die Verwendung von extrazellulären Anteilen in Verbindung
mit Trägem,
wie festen Trägern,
haben bestimmte Vorteile bei der Herstellung. Wenn lebende Zellen
verwendet werden, um eine synthetische Antigen-präsentierende
Zelle zur Verfügung
zu stellen, müssen
mindestens drei Gene, zwei zur Herstellung des MHC-Moleküls und eines
für das
unterstützende
Molekül,
in die Zelle eingeführt
werden. Oft werden auch zusätzliche
Gene wie für
eine Antibiotikaresistenz eingeführt.
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Wo ein festes Trägersystem verwendet wird, kann
eine Zelllinie die extrazellulären
Anteile der MHC-Moleküle
produzieren, während
eine andere Zelllinie den extrazellulären Teil des unterstützenden
Moleküls
herstellt. Die MHC-Molekülanteile
und die Anteile des unterstützenden
Moleküls
können
dann aus deren jeweiligen Kulturen geerntet werden.
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Die Moleküle werden dann mit einem geeigneten
Träger
in ausreichenden Mengen verbunden, um eine Population von T-Zelllymphozyten
gegen ein Peptid zu aktivieren, wenn das Peptid an den extrazellulären Teil
des MHC-Moleküls
gebunden ist. Von einem Standpunkt der Herstellung aus, können zwei
verschiedene Kulturen verwendet werden, aber es ist auch möglich, die
gleiche Kultur zu verwenden, was jedoch voraussetzt, dass die Kultur
mit einem zusätzlichen
Gen für
den extrazellulären
Anteil des unterstützenden
Moleküls transfiziert
wird.
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Eine weitere Modifikation dieser
Ausführungsform
ist es, eine dritte Kultur von Zellen zur Verfügung zu stellen, welche mit
einem exprimierbaren Gen eines zweiten unterstützenden Moleküls transfiziert
ist. In diesem Beispiel produziert die zweite Zellkultur extrazelluläre Anteile
des kostimulatorischen Moleküls,
während die
dritte Zellkultur einen extrazellulären Anteil eines Adhäsionsmoleküls produziert.
Die Adhäsionsmolekülanteile
werden geerntet und mit dem Träger
verbunden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zur Aktivierung von CD8+- T-Zellen gegen ein ausgewähltes Peptid.
Das Verfahren betrifft das zur Verfügungstellen einer Zelllinie,
die MHC-Moleküle
präsentiert,
die ein Peptid und ein unterstützende
Moleküle
auf deren Oberflächen
binden. Naive CD8+-T-Zellen können durch
Entfernen aus einem zu behandelnden Patienten gewonnen werden. Die
kultivierten Zellen werden dann mit den CD8+-T-Zellen
für einen
ausreichenden Zeitraum in Kontakt gebracht, um die CD8+-T-Zelllymphozyten
zu aktivieren, was in der Proliferation und Transformation der T-Zellen
in bewaffnete Effektorzellen resultiert.
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Die aktivierten CD8+-T-Zellen
können
dann von der Zelllinie abgetrennt werden und in eine Suspension
in einem verträglichen
Träger überführt werden
und diese ist zur Verabreichung an einen Patienten geeignet. Ein
alternatives Verfahren involviert die Verwendung der synthetischen
Antigen-präsentierenden
Matrix zur Aktivierung der CD8+-Zellen in vitro.
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Es ist bevorzugt, dass menschliche
Gene verwendet werden und daher menschliche Molekülanaloga hergestellt
werden. Wie in dem früheren
U.S. Patent Nr. 5,314,813 gezeigt, stellen murine Systeme besonders nützliche
Modelle zum Testen der Durchfüh rung
der Zellaktivierung zur Verfügung
und demonstrieren die Anwendbarkeit des Verfahrens auf menschliche
Systeme. Siehe auch Sykulev et al., Immunity 1: 15–22 (1994).
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1. Menschliche MHC-Moleküle der Klasse
I
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MHC-Moleküle der Klasse I umfassen eine
schwere Kette und ein β-Mikroglobulinprotein.
Eine menschliche Klasse I-MHC-schwere Kette der vorliegenden Erfindung
ist aus der Gruppe ausgewählt,
die HLA-A, HLA-B, HLA-C, HLA-E, HLA-F und HLA-G umfasst und mehr
bevorzugt aus der Gruppe, umfassend HLA-A, HLA-B und HLA-C. Die
schweren Ketten sind entweder in der löslichen oder unlöslichen
Form verwendbar. In der löslichen
("sol") Form wird ein Stopkodon vor der Transmembranen in die Nucleotidsequenz eingebracht,
die das HLA-Molekül
der Wahl kodiert,.
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Während
es möglich
ist, Nucleotidsequenzen, die menschliche Klasse I-MHC-schwere Ketten
kodieren, aus bekannten etablierten Zelllinien zu isolieren, die
die geeigneten Varianten tragen -- z. B., transformierte Zelllinien
JY, BM92, WIN, MOC und MG --, ist es praktischer, die Nucleotidsequenz
aus einem Teil des Gens mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) unter
Verwendung der geeigneten Primer zu synthetisieren. Dieses Verfahren
wurde erfolgreich verwendet, um HLA cDNA in Gesamtlänge zu klonieren;
z. B. die Sequenzen für HLA-A25,
HLA-A2, HLA-B7, HLA-B57, HLA-B51 und HLA-B37 sind in der GenBank-Datenbasis
unter jeweils den Zugangsnummern M32321, M32322, M32317, M32318,
M32319 und M32320 hinterlegt. Bekannte teilweise und vermeintliche
HLA-Aminosäure-
und Nucleotidsequenzen einschließlich der Konsensussequenz sind
publiziert (siehe z. B:, Zemmour und Parham, Immunogenetics 33:
310–320
(1991)) und Zelllinien, die HLA-Varianten exprimieren, sind bekannt
und im Allgemeinen auch verfügbar,
viele von der American Typ Culture Collection ("ATCC"). Daher ist
es unter Verwendung einer PCR möglich,
Nucleotidsequenzen zu synthetisieren, die menschliches MHC der Klasse
I kodieren, welche dann operativ mit einem Vektor verbunden werden
können
und verwendet werden können,
um eine geeignete Zelle zu transformieren und darin exprimiert zu
werden.
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Besonders bevorzugte Verfahren zur
Herstellung der Klasse I-MHC-schweren Kette, β-2-Mikroglobulin-Proteinen und unterstützenden
Molekülen
der vorliegenden Erfindung basieren auf der Verwendung vorher ausgewählter Oligonucleotide
als Primer in einer Polymerasekettenreaktion (PCR), um PCR-Reaktionsprodukte,
wie hierin beschrieben, abzubilden. Die Genherstellung wird typischerweise
durch Primerverlängerung erreicht,
vorzugsweise durch Primerverlängerung
in einem Polymerasekettenreaktions (PCR)-Format.
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Wenn die Gene durch (PCR)-Amplifikation
hergestellt werden sollen, müssen
zwei Primer, d. h., ein PCR-Primerpaar, für jeden kodierenden Strang
der Nukleinsäure,
die amplifiziert werden soll, verwendet werden. (Für den Zweck
der Vereinfachung wird die Synthese einer beispielhaften HLA-schweren
Kette-Sequenzvariante diskutiert, aber es ist ausdrücklich zu
verstehen, dass das beschriebene PCR-Amplifikationsverfahren gleichwohl
auf die Synthese von β-2-Mikroglobulin,
kostimulatorische Moleküle,
Adhäsionsmoleküle und alle HLA-Varfahren
anwendbar ist, einschließlich
solcher, deren vollständige
Sequenzen derzeit nicht bekannt sind.)
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Der erste Primer wird Teil des Antisense-
(minus oder komplementären)
Stranges und hybridisiert an eine Nucleotidsequenz, die unter HLA
(plus oder kodierenden)-Strängen
konserviert ist. Um kodierende DNA-Homologe herzustellen, werden
erste Primer daher ausgewählt,
um (d. h. komplementär
dazu) an konservierte Regionen innerhalb der MHC-Gene zu hybridisieren,
vorzugsweise an die Konsensussequenz oder ähnlich konservierte Regionen
innerhalb jeder HLA-Gruppe -- d. h., Konsensussequenz innerhalb
HLA-A, HLA-B, HLA-C und der weniger polymorphen Gruppen HLA-E, -F
und -G.
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Die zweiten Primer werden Teil des
kodierenden (plus)-Stranges und hybridisieren an eine Nucleotidsequenz,
die unter den Minussträngen
konserviert ist. Um die HLA-kodierende
DNA-Homologa herzustellen, werden die zweiten Primer daher ausgewählt, um
mit einer konservierten Nucleotidsequenz an dem 5'-Ende des HLA-kodierenden
Gens so in der Gegend zu hybridisieren, die für die Leader- oder erste Gerüstregion
kodiert. In der Amplifikation der kodierenden DNA-Homologa kann
die konservierte 5'-Nucleotidsequenz
des zweiten Primers komplementär
zu einer Sequenz sein, die exogen unter Verwendung einer terminalen
Deoxynucleotidyltransferase, wie durch Loh et al., Science 243:
217–220
(1989) beschrieben, hinzugefügt
wurde. Eine oder beide der ersten und zweiten Primer können eine
Nucleotidsequenz enthalten, die eine Endonucleaseerkennungsstelle
definiert. Die Stelle kann heterolog zu dem Immunglobulingen sein,
das amplifiziert wird und kommt typischerweise an oder in der Nähe des 5'-Endes
des Primers vor.
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Die hohe Umsatzrate der RNA-Polymerase
amplifiziert das Anfangspolynucleotid wie durch Chamberlin et al.,
The Enzymes, Ed. P Boyer, S. 87–108,
Academic Press, New York (1982) beschrieben. Ein anderer Vorteil
der T7 RNA-Polymerase ist, dass Mutationen in die Polynucleotidsynthese
durch das Ersetzen eines Teils der cDNA mit einem oder mehreren
mutagenen Oligodeoxynucleotiden (Polynucleotide) und das direkte Transkribieren
des teilweise fehlbelegten Templates eingeführt werden können, wie
es zuvor durch Joyce et al., Nuc. Acid Res. 17: 711–722 (1989)
beschrieben wurde. Amplifikationssysteme, die auf Transkription
basieren, wurden durch Gingeras et al., in PCR Protocols. A Guide
to Methods and Applications, S. 245–252, Academic Press, Inc.,
San Diego, CA (1990) beschrieben.
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PCR-Amplifikationsverfahren werden
im Detail in den U.S. Patenten Nr. 4,683,192; 4,683,202, 4,800,159
und 4,965,188 beschrieben und zumindestens in verschiedenen Texten,
einschließlich
"PCR Technology: Prinicples and Applications for DNA Amplification",
H. Erlich, Ed., Stockton Press, New York (1989); und "PCR Protocols:
A Guide to Methods and Applications", Innis et al., Eds., Academic
Press San Diego, California (1990). Verschiedene hierin verwendete
bevorzugte Verfahren und Primer werden hiernach beschrieben und
werden z. B. auch in Nilsson et al., Cell 58: 707 (1989), Ennis
et al., PNAS USA 87: 2833–7
(1990) und Zemmour et al., Immunogenetics 33: 310–20 (1991)
beschrieben. Insbesondere ist es bevorzugt, Primer aus dem Vergleich
der 5'-und 3'–nicht-translatierten
Regionen der HLA-Allelen (z. B., -A-, -B-, -C-, -E-, -F- oder -
G-Allelen) unter Auswahl von konservierten Sequenzen zu entwickeln.
Restriktionsschnittstellen können auch
in die 5'- und 3'-Primen eingeführt
werden, um es zu ermöglichen,
dass die Amplifikationsprodukte in Sequenz- und Expressionsvektoren
subkloniert werden können.
Es kann auch hilfreich sein, eine 4-Basenabstandssequenz proximal
zu der Restriktionsschnittstelle zu platzieren, um die Effizienz
des Schneidens der Amplifikationsprodukte mit Enzymen zu verbessern.
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Die folgenden Primer sind zur Amplifikation
von HLA-A, -B, -C, -E, -F und -G cDNA bevorzugt, vorzugsweise in
separaten Reaktionen. Resultierende cDNAs können dann wie hierin beschrieben
kloniert und sequenziert werden. Diese Primer sind zur Verwendung
in der Amplifikation aller bekannten und derzeit unbekannter Arten
von HLA geeignet.
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In bevorzugten Ausführungsformen
wird nur ein Paar der ersten und zweiten Primen pro Amplifikationsreaktion
verwendet. Die Amplifikationsreaktionsprodukte, die aus einer Vielzahl
verschiedener Amplifikationen gewonnen wurden, jedes unter Verwendung
einer Vielzahl verschiedener Primerpaare, werden dann kombiniert.
Allerdings betrifft die vorliegende Erfindung auch eine DNA-Homologenproduktion
mittels Ko-Amplifikation (unter Verwendung von zwei Paaren von Primern)
und Multiplexamplifikation (unter Verwendung von bis zu ungefähr 8, 9
oder 10 Primerpaaren).
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In bevorzugten Ausführungsformen
wird das PCR-Verfahren nicht nur verwendet, um eine Reihe von menschlichen
Klasse I-kodierenden DNA-Molekülen
herzustellen, sondern auch zur Induktion von Mutationen, welche
solche immulieren können,
die in den hochpolymorphen HLA-Loci zu sehen sind, oder, um eine
Diversität
aus einem einzelnen parentalen Klon zu kreieren und dadurch eine
Klasse 1-MHC-Molekül-kodierende DNA-"Bibliothek"
mit größerer Heterogenität zur Verfügung zu
stellen. Zusätzlich
zu den mutationsinduzierenden Variationen, die in dem oben referenzierten
U.S. Patent Nr. 4,683,195 beschrieben werden und solche, wie sie
in U.S. Patent Nr. 5,314,813 diskutiert werden.
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2. DNA-Expressionsvektoren
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Ein Vektor der vorliegenden Erfindung
ist ein Nucleinsäure
(vorzugsweise DNA)-Molekül, das zur
autonomen Replikation in einer Zelle in der Lage ist, und an welche
ein DNA-Segment, z. B., Gen oder Polynucleotid, so operativ gebunden
werden kann, dass es die Replikation des verbundenen Segments bewirkt.
Eines der Nucleotidsegmente, die operativ mit den Vektorsequenzen
zu verbinden sind, kodiert mindestens einen Teil der Säugetier-Klasse
I-MHC-schweren Kette. Vorzugsweise wird die gesamte Peptid-kodierende Sequenz
der MHC-schweren Kette in den Vektor eingefügt und exprimiert; jedoch ist
es auch denkbar, einen Vektor zu konstnuieren, welcher auch einige
nicht kodierenden MHC-Sequenzen umfasst. Vorzugsweise sind nicht kodierende
Sequenzen von MHC ausgeschlossen. Alternativ dazu kann eine Nucleotidsequenz
für eine
lösliche
("sol") Form einer Klasse I-MHC-schweren Kette verwendet werden;
die "sol"-Form unterscheidet sich von der Nicht-sol-Form dahingehend,
dass sie ein "Stop"-Kodon enthält,
das an dem Ende der Alpha 3-Domäne oder
vor der Transmembrandomäne
eingefügt
ist. Ein weiterer bevorzugter Vektor umfasst eine Nucleotidsequenz,
die mindestens einen Teil eines Säugetier-β-2-Mikroglobulinmoleküls kodiert,
das operativ mit dem Vektor zur Expression verbunden ist. Ein noch
weiterer bevorzugter Vektor umfasst eine Nucleotidsequenz, die mindestens
einen Teil eines Säugetier-unterstützenden
Moleküls
kodiert, das operativ mit dem Vektor zur Expression verbunden ist.
Es ist auch möglich,
einen Vektor zu konstruieren, der Nucleotidsequenzen umfasst, die
eine Klasse I-MHC-schwere
Kette und ein -β-2-Mikroglobulin
und ein unterstützendes
Molekül
oder eine Kombination von diesen umfasst.
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Ein bevorzugter Vektor umfasst eine
Kassette, die eine oder mehrere translatierbare DNA-Sequenzen umfasst,
die operativ zur Expression mittels einer Sequenz von Nucleotiden,
die zur direktionalen Ligation adaptiert ist, verbunden sind. Die
Kassette umfasst vorzugsweise DNA-Expressionskontrollsequenzen zur
Exprimierung des Polypeptids oder Proteins, das hergestellt wird,
wenn eine translatierbare DNA-Sequenz gerichtet in die Kassette über die
Nucleotidsequenz eingeführt
wird, die zur gerichteten Ligation adaptiert ist. Die Kassette umfasst
vorzugsweise auch eine Promotorsequenz stromaufwärts von der translatierbaren
DNA-Sequenz und eine Polyadenylierungssequenz stromabwärts von
der Säugetier-MHC-schweren
Kettensequenz. Die Kassette kann auch einen Selektionsmarker umfassen,
obwohl es bevorzugt ist, dass solch ein Marker in einer Nucleotidsequenz
kodiert ist, die operativ an eine andere Expressionsvektorsequenz
gebunden ist.
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Die Wahl des Vektors, an welchen
eine Kassette dieser Erfindung operativ gebunden ist, hängt direkt, wie
auf dem Gebiet wohl bekannt ist, von den erwünschten funktionellen Eigenschaften
ab, z. B., Vektorreplikation und Proteinexpression und der zu transformierenden
Wirtszelle, wobei diese Einschränkungen
inhärent auf
dem Gebiet der Herstellung rekombinanter DNA-Moleküle sind.
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In verschiedenen Ausführungsformen
wird ein Vektor zur Herstellung von Polypeptiden verwendet, die in
der vorliegenden Erfindung nützlich
sind, einschließlich
MHC-Varianten und antigener Peptide. Beispielhafte Vektoren umfassen
die Plasmide pUC8, pUC9, pUC18, pBR322 und pBR329, die von BioRad
Laboratories (Richmond, CA) verfügbar
sind, pPL und pKK223 sind von Pharmacia (Piscataway, NJ) verfügbar und
pBS und M13mp19 (Stratagene, La Jolla, CA). Andere beispielhafte
Vektoren umfassen pCMU (Nilsson et al., Cell 58: 707 (1989)). Andere
geeignete Vektoren können
auch gemäß bekannten
Verfahren synthetisiert werden; z. B. sind die Vektoren pCMU/Kb und pCMU-II, die in verschiedenen Anwendungen
hierin verwendet werden, Modifikationen von pCMUIV (Nilsson et al.,
supra).
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Zusätzlich gibt es vorzugsweise
eine Sequenz stromaufwärts
der translatierbaren Nucleotidsequenz, die eine Promotorsequenz
kodiert. Vorzugsweise ist der Promotor konditional (z. B., induzierbar).
Ein bevorzugter konditionaler Promotor, der hierin verwendet wird,
ist ein Metallothionein-Promotor oder ein Hitzeschock-Promotor.
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Vektoren können unter Verwendung jeglicher
wohlbekannter Vektorherstellungstechniken hergestellt werden. Solche
Techniken sind jedoch in dem Ausmaß modifiziert, dass die einzufügende translatierbare
Nucleotidsequenz in das Genom der Wirtszelle "stromaufwärts" der
Sequenz durch einen geeigneten Promotor flankiert ist, und in einigen
Variationen der vorliegenden Erfindung ist die translatierbare Nucleotidsequenz "stromabwärts" durch
eine Polyadenylierungsstelle flankiert. Dieses ist besonders bevorzugt,
wenn die "Wirts"-Zelle eine Insektenzelle ist und die Nucleotidsequenz
mittels Transfektion übermittelt
wird. Die Transfektion kann durch vielfältige Verfahren erreicht werden,
einschließlich
dem Kalziumphosphatverfahren, dem DEAE-Dextranverfahren, dem stabilen
Transferverfahren, der Elektroporation oder mittels des LiposomVermittlungsverfahrens.
Es sind zahlreiche Texte verfügbar,
die bekannte Transfektionsverfahren und andere Prozeduren zur Einführung von
Nucleotiden in Zällen
wiedergeben; siehe z. B., Current Protocols in Molecular Biology,
John Wiley & Sons,
NY (1991).
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Der Vektor selbst kann von jedem
geeigneten Typ sein, wie ein viraler Vektor (RNA oder DNA), nackte geradkettige
oder zirkuläre
DNA oder ein Vesikel oder eine Hülle,
die das Nucleinsäurematerial
enthält
und jegliche Polypeptide, die in die Zelle einzufügen sind.
In Bezug auf Vesikel sind Techniken zur Herstellung von Lipidvesikeln,
wie Liposomen, wohl bekannt. Solche Liposomen können auf bestimmte Zellen unter
Verwendung anderer konventioneller Techniken gezielt werden, wie
das zur Verfügungstellen
eines Antikörpers
oder eines anderen spezifisch bindenden Moleküls auf der Oberfläche des
Liposoms. Siehe z. B., A. Huang et al., J. Biol. Chem. 255: 8015–8018 (1980).
Siehe z. B. Kaufman, Meth. Enzymol. 185: 487–511 (1990).
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In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der Vektor zudem einen selektierbaren Marker. Nach der Expression
kann das Produkt der translatierbaren Nucleotidsequenz dann unter
Verwendung von Antikörpern
gegen diese Sequenz aufgereinigt werden. Ein Beispiel eines selektierbaren
Markers ist die Neomycinresistenz. Ein Plasmid, das Neomycinresistenz
kodiert, wie phshsneo, phsneo oder pcopneo, kann in jeder Transfektion
mitumfasst sein, so dass eine Population von Zellen, die das Gene)
der Wahl exprimiert, durch das Wachsen der Transfektanten in Selektionsmedium
sichergestellt wird.
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Ein bevorzugter Vektor zur Verwendung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Plasmid; mehr bevorzugt ist es ein Plasmid in
hoher Kopienzahl. Es ist auch wünschenswert,
dass der Vektor eine induzierbare Promotorsequenz enthält, da induzierbare
Promotoren den Selektionsdruck, gegen die Zellen, in welche solche
Vektoren eingeführt
werden (welche oft konstruiert werden, um nicht native oder chimäre Nucleotidsequenzen
zu tragen) einzuschränken
tendieren. Es ist auch bevorzugt, dass der ausgewählte Vektor
bestens für
die Expression in dem gewählten
Wirt ist. Wenn die Wirtszellpopulation eine Drosophila-Zellkultur
ist, dann umfasst ein kompatibler Vektor, Vektoren, die funktionell äquivalent
zu diesen sind, wie p25-IacZ (siehe Belle und Couble, Nature 346:
480 (1990)) oder pRmHa-1, -2 oder -3 (siehe Bunch et al., Nucl.
Acids Res. 16: 1043–1061
(1988)). In der bevorzugten Ausführungsform
ist der Vektor pRmHa-3, welcher in 3 gezeigt wird.
Dieser Vektor umfasst einen Metallothionein-Promotor, welcher vorzugsweise
stromabwärts
von der Position ist, an welcher die MHC-Sequenz eingeführt ist
und die Polyadenylierungsstelle ist vorzugsweise stromabwärts von
besagter MHC-Sequenz.
Insektenzellen und insbesondere Drosophila-Zellen sind bevorzugte Wirtszellen
gemäß der vorliegenden
Erfindung. Drosophila-Zellen, wie Schneider 2 (S2)-Zellen, haben
die notwendigen trans-wirkenden Faktoren, die zur Aktivierung des
Promotors notwendig sind, und sind somit sogar noch mehr bevorzugt.
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Der Expressionsvektor pRmHa-3 basiert
auf dem bakteriellen Plasmid pRmHa-1 ( 2), wobei das letztere auf Plasmid pUC18
basiert und bei der American Type Culture Collection (ATCC, Rockville,
MD) mit der Zugangsnummer 37253 hinterlegt ist. Der pRmHa-3-Vektor
enthält
den Promotor, die 5'-nicht translatierte Leadersequenz des Metallothioneingens
(Sequenzen 1–421,
SEQ ID NO 13), wobei die R1- und Stu-Stellen entfernt wurden; siehe 3). Er enthält auch
den 3'-Anteil des Drosophila-ADH-Gens (Sequenz #6435–7270, SEQ
ID NO 14), einschließlich
der Polyadenylierungsstelle. Daher wird die klonierte DNA transkriptionell
durch den Metallothionein-Promotor reguliert werden und polyadenyliert
sein. Die Herstellung des pRmHa-1-Plasmids wird in Bunch et al.,
Nucl. Acids Res. 16: 1043–1061
(1988) beschrieben. Die Herstellung der pRmHa-3- und pRmHa-2-Plasmide
(das letztere von diesen weist eine Metallothioneinpromotorsequenz
auf, die als ein Eco RI-Fragment entfernt werden kann), wird in
den 1, 2 und 3 illustriert.
Bezüglich
pRmHa-3, einem bevorzugten Plasmid zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung, sind Pst I, Sph I und Hind III in dem Promotorfragment
und daher nicht einzigartig. Xba ist in dem ADH-Fragment (4 Basen
von seinem 3'-Ende) und ist auch nicht einmalig. Die folgenden Restriktionsschnittstellen
sind jedoch in pRmHa-3 einmalig vorhanden: Eco RI, Sac I, Kpn I,
Sma I, Bam HI, Sal I, Hinc 2 und Acc I.
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Eine Kassette in einem DNA-Expressionsvektor
dieser Erfindung liegt in der Region des Vektors, der nach Einfügen einer
translatierbaren DNA-Sequenz, eine Sequenz von Nucleotiden ausbildet,
die in der Lage ist, in einem geeigneten Wirt ein Fusionsprotein
dieser Erfindung zu exprimieren. Die Expressions-kompetente Sequenz
von Nucleotiden wird als ein Cistron bezeichnet. Somit umfasst die
Kassette vorzugsweise DNA-Expressionskontrollelemente, die operativ
mit einer oder mehreren translatierbaren DNA-Sequenzen verbunden sind. Ein Cistron
wird ausgebildet, wenn eine translatierbare DNA-Sequenz gerichtet
zwischen die Kontrollelemente mittels der Sequenz von Nucleotiden
eingeführt
wird (gerichtet ligiert wird), die für diesen Zweck adaptiert ist.
Die resultierende translatierbare DNA-Sequenz, namentlich die eingefügte Sequenz,
ist vorzugsweise operativ in das geeignete Leseraster eingebunden.
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DNA-Expressionskontrollsequenzen
umfassen einen Satz an DNA-Expressionssignalen zur Exprimierung
eines strukturellen Genprodukts und umfassen sowohl 5'- wie auch
3'-Elemente, wie
wohl bekannt ist, die operativ mit dem Cistron verbunden sind, so
dass das Cistron in der Lage ist, ein strukturelles Genprodukt zu exprimieren.
Die 5'-Kontrollsequenzen
definieren einen Promotor zur Einleitung der Transkription und eine.
Ribosomenbindungsstelle, die operativ mit dem 5'-Terminus der stromaufwärts gelegenen
translatierbaren DNA-Sequenz verbunden ist.
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Somit stellt ein DNA-Expressionsvektor
dieser Erfindung ein System zur Klonierung translatierbarer DNA-Sequenzen
in den Kassettenanteil des Vektors zur Herstellung eines Cistrons
zur Verfügung,
das in der Lage ist, ein. Fusionsprotein dieser Erfindung zu exprimieren.
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3. Zelllinien
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Eine bevorzugte Zelllinie der vorliegenden
Erfindung ist in der Lage, kontinuierlich in Kultur zu wachsen und
in der Lage; Säugetier-Klasse
I-MHC-Moleküle
und unterstützende
Moleküle
auf der Oberfläche
dieser Zellen zu exprimieren. Jegliche einer Reihe transformierter
und nicht-transformierter Zellen oder Zelllinien ist für diesen
Zweck geeignet, einschließlich
bakterieller, Hefe-, Insekten- und Säugetierzelllinien. (Siehe z.
B. Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, NY (1991),
für Zusammen fassungen
und Verfahren zur Kultivierung und Verwendung einer Reihe von Zelllinien,
z. B., E. coli und S. cerevisiae.)
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Vorzugsweise ist die Zelllinie eine
eukaryontische Zelllinie. Mehr bevorzugt ist die Zelllinie poikilotherm (d.
h., weniger anfällig
für eine
Temperaturherausforderung als Säugetierzelllinien).
Mehr bevorzugt ist es, eine Insektenzelllinie. Verschiedene Insektenzelllinien
sind zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung verfügbar,
einschließlich
Motte (ATCC CCL80), Armeewurm (ATCC CRL 1711), Moskitolarve (ATCC-Linien
CCL 125, CCL 126, CRL 1660, CRL 1591, CRL 6585, CRL 6586) und Seidenwurm
(ATCC CRL 8851). In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zelllinie
eine Drosophila-Zelllinie
wie eine Schneider-Zelllinie (siehe Schneider, J. Embryol. Exp.
Morph. 27: 353– 364
(1972)); vorzugsweise ist die Zelllinie eine Schneider 2 (S2)-Zelllinie (S2/M3),
die zum Wachstum in M3-Medium adaptiert ist (siehe Lindquist et
al., Drosophila Informations Service 58: 163 (1982)).
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Schneiderzellen können im Wesentlich wie folgt
hergestellt werden. Drosophila melanogaster (Oregon-R)-Eier werden über einen
4-Stunden-Intervall gesammelt und in 2,5% wässrigem Natriumhypochlorit
dechloriniert und durch Eintauchen in 70% Ethanol für 20 Minuten
oberflächensterilisiert,
gefolgt durch weitere 20 Minuten in 0,05% HgCl2 in
70% Ethanol. Nachdem sie ausgiebig in sterilem destillierten Wasser
abgespült wurden,
werden die Eier auf Petrischalen transferiert, die sterile Metricel
schwarze Filter enthalten, die mit Milliporevorfiltern unterstützt werden,
die beide zuvor mit Kulturmedium benetzt worden sind. Die Eier werden über Nacht
in einen 22°C-Inkubator
platziert und zur Kultivierung entfernt, wenn sie 20–24 Stunden
alt sind. Die Embryos werden jeweils in Hälften oder Drittel geschnitten,
dann in 0,2% Trypsin (1 : 250, Difco) in Rinaldini's Salzlösung (Rinaldini,
Nature (London) 173: 1134–1135
(1954)) für
20–45
Minuten bei Raumtemperatur platziert. Um die 100–300 Embryos werden verwendet,
um jede Kultur einzuleiten.
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Nach dem Zusatz von fötalem Rinderserum
(FBS) werden die Fragmente bei 100 × g für 2–3 Minuten zentrifugiert, in
1,25 ml Kulturmedium resuspendiert und in Glas-T-9-Gefäßen ausgesät. Die Kulturen
werden dann bei ungefähr
22–27°C ± 0,5°C mit einer
Gasphase aus milder Luft aufbewahrt. Schneiders Kulturmedium (Schneider,
J. Exp. Zool. 156: 91–104
(1964); Schneider, J. Embryol. Exp. Morph. 15: 271–279 (1966)), enthaltend
zusätzliche
500 mg bakterielles Pepton pro 100 ml Medium und mit 15% inaktiviertem
FBS supplementiert, wird vorzugsweise verwendet. Der pH (vorzugsweise
6,7–6,8)
wird mit 0,01% Phenol rot überwacht.
Die Zelllinien werden vorzugsweise durch Unterkultivierung alle
3–7 Tage
aufbewahrt. Die Zellen kleben leicht an das Glas, aber nicht so
stark, dass sie einer Trypsinbehandlung bedürfen; typischerweise ist einfaches
Pipettieren ausreichend, um die meisten der Zellen von dem Boden
der Gefäße abzuspülen. Das
morphologische Erscheinungsbild der Zellen wird in Schneider, J.
Embryol. Exp. Morph. 27: 353–365
(1972) beschrieben. Sie sind im Wesentlichen epithelartig in ihrer
Erscheinung und liegen im Bereich von 5–11 μm im Durchmesser und 11–35 μm in Länge. Kleine
Taschen, die runde Zellen enthalten, können zufällig unter den anderen Zellen
dispergiert sein.
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Vorzugsweise werden die Schneider
2 (S2)-Zellen in SchneidersTM Drosophila-Medium
plus 10% FBS, einschließlich
Penicillin (100 Einheiten/ml) und Streptomycin (100 mg/ml), aufbewahrt.
Es ist bevorzugt, die Zellen bei einer Dichte von mehr als 0,5 × 105/ml zu halten und sie in einem Temperaturbereich
von 24–30°C wachsen
zu lassen. Die Zellen tendieren dahin, sich in weniger als 24 Stunden
zu verdoppeln und zu einer hohen Zelldichte heranzuwachsen, d. h.,
ungefähr
2 × 107/ml oder mehr. Die Zellen können auch
in 90% FBS und 10% DMSO zur späteren
Verwendung oder Analyse eingefroren werden. Man kann die Zellen
bei –70°C einfrieren
und dann in flüssigem
Stickstoff aufbewahren.
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Zellen der vorliegenden Erfindung
werden mit cDNA's transfiziert, die (menschliche) MHC-schwere Ketten, β-2-Mikroglobulin
und eines oder mehrere unterstützende
Moleküle
kodieren, welche jeweils in einen Expressionsvektor eingefügt wurden
(d. h., operativ damit verbunden sind). In einer mehr bevorzugten
Ausführungsform
umfasst der Vektor das Drosophila-Expressionsplasmid pRmHa-3, in
welches exprimierbare Nucleotidsequenzen, die menschliche Klasse
I-MHC-schwere Ketten, menschliches (3-2-Mikroglobulin oder menschliche unterstützende Moleküle unter
Verwendung der hierin offenbarten Techniken eingeführt wurden. Vorzugsweise
sind die cDNAs, die MHC-schwere
Ketten kodieren, solche, die β-2-Mikroglobulin
kodieren und solche, die unterstützende
Moleküle
kodieren, operativ mit verschiedenen Expressionsplasmiden verbunden und
werden in die kultivierten Zellen ko-transfiziert.
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Alternativ dazu können die cDNAs, die MHC-schwere
Ketten, β-2-Mikroglobulin
und unterstützende Moleküle kodieren,
operativ mit dem gleichen Expressionsplasmid verbunden sein und
mittels des gleichen Plasmids ko-transfiziert werden. In einer anderen
Abwandlung werden cDNAs, die MHC-schwere Ketten, β-2-Mikroglobulin,
unterstützende
Moleküle
und ein Zytokin, wie IL-2 kodieren, operativ an Expressionsplasmide
gebunden und in eine Zelllinie der vorliegenden Erfindung ko-transfiziert.
Die Auswahl von HLA-Genen, die Herstellung eines geeigneten Vektors
und die Primerauswahl wird in mehr Detail oben beschrieben.
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Erfolgreich transformierte Zellen,
d. h., Zellen, die eine exprimierbare menschliche Nucleotidsequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung enthalten, können
mittels wohl bekannter Techniken identifiziert werden. Zum Beispiel
können
Zellen, die aus der Einführung
einer cDNA oder rDNA der vorliegenden Erfindung resultieren, kloniert
werden, um monoklonale Kolonien zu produzieren. Zellen aus diesen
Kolonien können
geerntet, lysiert und deren DNA-Inhalt auf die Gegenwart der rDNA
unter Verwendung eines Verfahrens, wie des durch Southern, J. Mol.
Biol. 98: 503 (1975) beschriebenen untersucht werden. Zusätzlich zur
direkten Untersuchung auf die Gegenwart von rDNA kann die erfolgreiche
Transformation oder Transfektion durch wohl bekannte immunologische
Verfahren bestätigt
werden, wenn die rDNA in der Lage ist, die Expression eines bestimmten
chimären
Polypeptids zu dirigieren. Zum Beispiel können Zellen, die erfolgreich
mit einem Expressionsvektor transformiert wurden, Proteine herstellen,
die bestimmte antigene Eigenschaften aufzeigen, welche leicht unter
Verwendung geeigneter Antikörper
zu bestimmen sind. Zusätzlich
kann die erfolgreiche Transformation/Transfektion mittels der Verwendung
eines zusätzlichen
Vektors bestätigt
werden, der eine Markersequenz aufweist, wie eine Neomycinresistenz,
wie hierin oben beschrieben wurde.
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Es ist auch bevorzugt, dass die Kultur
stabil ist und in der Lage ist, bei reduzierten Temperaturen dauerhaft
zu wachsen. Zum Beispiel ist es bevorzugt, dass die Kultur bei ungefähr Raumtemperatur,
d. h., ungefähr
24–27°C, aufbewahrt
werden kann. In anderen Ausführungsformen
wird die Kultur bei höheren
Temperaturen aufbewahrt, insbesondere während des Verfahrens der Aktivierung
von CD8+-Zellen. Es ist somit bevorzugt,
dass eine Kultur gemäß der vorliegenden
Erfindung in der Lage ist, einer Temperaturherausforderung von ungefähr 30°C bis ungefähr 37°C zu widerstehen.
Die Zuga be von β-2-Mikroglobulin
zu einer Kultur stabilisiert das Klasse I-MHC gegen eine Temperaturherausforderung
von mindestens 30°C;
die Zugabe von β-2-Mikroglobulin
und Peptiden resultiert in größerer Thermostabilität bei höheren Temperaturen,
d. h., bei 37 °C.
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Um die Kultur zur Exprimierung von
leeren -- oder mehr bevorzugt, Peptid-beladenen -- MHC-Moleküle herzustellen,
kann die Kultur zuerst einer Stimulation bedürfen, z. B., mittels CuSO4-Induktion für einen vorbestimmten Zeitraum.
Nach einer geeigneten Induktionszeit -- z. B., ungefähr 12–48 Stunden,
können
Peptide bei einer vorgewählten
Konzentration (z. B. ungefähr
100 μg/ml)
hinzugefügt
werden. Die Peptide können,
wie unten diskutiert, hergestellt werden. Nach einer weiteren Inkubationszeit
-- z. B., für
ungefähr
12 Stunden bei 27°C
-- ist die Kultur zur Verwendung in der Aktivierung von CD8+-Zellen fertig. Während dieser zusätzliche Inkubationszeitraum
verkürzt
oder gegebenenfalls weggelassen werden kann, tendiert die Kultur
dahingehend, erhöht
stabil gegen eine Temperaturherausforderung zu werden, wenn wird,
für einen
Zeitraum vor dem Hinzufügen
ruhender oder naiver CD8+-Zellen inkubiert
zu werden. Zum Beispiel sind die Kulturen gemäß der vorliegenden Erfindung,
zu welchen Peptid hinzugefügt
wurde, in der Lage, wesentliche Mengen an Peptid-beladenen Klasse
I-MHC-Molekülen
zu exprimieren, sogar, wenn diese für längere Zeiträume bei 37°C inkubiert werden.
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In der Kultivierung transformierter
Wirtszellen nützliche
Nährmedien
sind auf dem Gebiet wohl bekannt und können aus allerlei kommerziellen
Quellen erhalten werden. In Ausführungsformen,
in denen die Wirtszelle aus Säugetieren
ist, wird vorzugsweise "serumfreies" Medium verwendet.
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4. Menschliches β-2-Mikroglobulin
und unterstützende
Moleküle
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Um eine Zelllinie zu etablieren,
die in der Lage ist, therapeutisch nützliche Mengen an oberflächenexprimierten
menschlichen Klasse.I-MHC-Molekülen
herzustellen, ist es bevorzugt, eine Zelllinie der vorliegenden
Erfindung mit einem Vektor zu ko-transfizieren, der operativ mit
einer Nucleotidsequenz verbunden ist, die β-2-Mikroglobulin kodiert, um
wirksame Expressionsmengen von menschlichen MHC-Molekülen in der
Zelllinie zu bewirken. Während
die Nucleotidsequenz, die menschliches β-2-Mikroglobulin kodiert, wie
Maus-β-2-Mikroglobulin,
die Stabilität
der menschlichen Klasse I-MHC-Moleküle erhöht, die in den Zelllinien der
vorliegenden Erfindung exprimiert werden, ist es bevorzugt, die
Zelllinie mit einem Vektor zu ko-transfizieren, der mit einer exprimierbaren
Nucleotidsequenz verbunden ist, die ein menschliches β-2-Mikroglobulin
kodiert.
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Wie oben diskutiert, umfasst ein
bevorzugter Vektor gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Nucleotidsequenz, die mindestens einen Teil eines
Säugetier-β-2-Mikroglobulinmoleküls kodiert,
das operativ mit dem Vektor zur Expression verbunden ist. Das Gen
für die
unterstützenden
Moleküle
kann an den gleichen oder an einen anderen Vektor gebunden sein.
Es ist auch möglich,
einen Vektor herzustellen, der sowohl Nucleotidsequenzen einer Klasse
I-MHC-schwere Kette wie auch eines β-2-Mikroglobulins umfasst.
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Die Sequenzierung und Primer, die
für die
unterstützenden
Moleküle
verwendet werden, werden in größerem Detail
unten diskutiert. Jedoch sind die Protokolle ähnlich.
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Eine menschliche β-2-Mikroglobulin cDNA-Sequenz
wurde publiziert (siehe Suggs et al., PNAS 78: 6613–17, 1981)
und die Sequenz wurde als ein Template für eine Polymerasekettenreaktion
(PCR) unter Verwendung der folgenden Primer verwendet: 5'-Primen:
3'-Primer:
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Die Primer werden in einer Standard-PCR-Reaktion
verwendet (siehe oben und die hierin zitierten Referenzen). Die
Reaktionsprodukte werden mit Phenol extrahiert, unter Verwendung
eines GenecleanTM-Kits (Bio 101, San Diego,
CA) aufgereinigt, mit Bam HI verdaut und in die Bam NI-Schnittstelle
von pBS kloniert (Stratagene, La Jolla, CA). Nach Verifizierung
der Sequenz wird dieses Bam HI-Fragment in die Bam HI-Schnittstelle
eines geeigneten Expressionsvektors kloniert. In der bevorzugten
Ausführungs form
wird menschliche β-2-Mikroglobulin
cDNA synthetisiert und operativ mit dem Expressionsvektor pRmHa-3
verbunden.
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5. Peptide
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Zusätzlich zu viralen Antigenen
sind so gut wie alle zellulären
Proteine in der Lage, verwendet zu werden, um relevante Peptidfragmente
zu generieren, die als potientieller Klasse I-MHC-Ligand dienen.
In den meisten Säugetierzellen
würde dann
jeglicher bestimmter MHC-Peptidkomplex nur einen kleinen Anteil
der gesamten MHC-kodierten Moleküle
darstellen, die auf der Zelloberfläche zu finden sind. Daher ist
es, um oberflächenexprimierte
menschliche Klasse I-MHC-Moleküle
herzustellen, die eine erhöhte
Kapazität
zur spezifischen Aktivierung von CD8+-Zellen
haben, bevorzugt, Peptidfragmente geeigneter Größe und antigener Eigenschaften
zu isolieren und auf Klasse I-Moleküle zu laden.
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Die Peptide der vorliegenden Erfindung
binden an Klasse I-MHC-Moleküle.
Die Bindung findet unter biologischen Bedingungen statt, die sowohl
in vivo wie auch in vitro hergestellt werden können. Die genaue Natur der
Bindung der Peptide muss zur Durchführung der Erfindung nicht bekannt
sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Peptide, die auf die Klasse I-MHC-Moleküle zu laden sind, antigen.
Es ist auch bevorzugt, dass die Peptide von einheitlicher Größe sind,
vorzugsweise 8-mere oder 9-mere und am meisten bevorzugt 8-mere.
Es ist auch bevorzugt, dass die Peptide, die zur Beladung auf die MHC-Moleküle hergestellt
werden, von einer einzelnen Spezies stammen, d. h., dass alle Peptide,
die auf die MHC geladen werden, in Größe und Sequenz identisch sind.
In dieser Weise ist es möglich,
monoantigene peptidbeladene MHC-Moleküle herzustellen.
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Die Peptide können den Zellen mittels verschiedener
Mittel präsentiert
werden. Vorzugsweise werden die Peptide in einer Weise präsentiert,
welche es ihnen erlaubt, in einen intrazellulären Peptidpool hinein zu kommen.
Zum Beispiel können
Peptide mittels osmotischer Beladung präsentiert werden. Typischerweise
werden Peptide zu dem Kulturmedium hinzugefügt. Die Peptide können zu
der Kultur im Form eines intakten Polypeptids oder Proteins hinzugefügt werden,
welches anschließend
mittels zellulärer
Pro zesse abgebaut wird, z. B., mittels enzymatischem Abbau. Alternativ
dazu kann das intakte Polypeptid oder Protein mittels anderer Mittel,
wie chemischem Verdau (z. B. Cyanogenbromid) oder Proteasen (z.
B. Chymotrypsin) vor seiner Zugabe zu der Zellkultur abgebaut werden.
In anderen Ausführungsformen
werden die Peptide in kleineren Segmenten präsentiert, welche Epitopeaminosäuresequenzen
umfassen können
oder auch nicht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine ausreichende Menge an Protein(en) oder Peptid(en) zu der
Zellkultur hinzugefügt,
um es den Klasse I-MHC-Molekülen
zu ermöglichen,
zu binden und anschließend
eine große
Dichte des Peptids präsentiert
-vorzugsweise, mit der gleichen Art des Peptids, das an jedes MHC
gebunden ist -- auf der Oberfläche
von menschlichen Klasse I-MHC-exprimierenden Zellen der vorliegenden
Erfindung. Es ist auch bevorzugt, es den menschlichen Klasse I-MHC-schweren
Ketten und dem menschlichen β-2-Mikroglobulin
zu ermöglichen,
intrazellulär
vor dem Präsentieren
des Peptids an die MHC-Molekülen
zu binden -- d. h., Heterodimere auszubilden.
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In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung werden Peptide zu transfizierten Zellen der vorliegenden
Erfindung hinzugefügt,
um die Thermostabilität
der durch die Zellen exprimierten MHC-Moleküle zu verbessern. Wie oben
festgestellt, werden Peptide vorzugsweise zu dem Kulturmedium hinzugefügt. Antigene Peptide,
die die Klasse I-Moleküle binden,
dienen zur Thermostabilisierung der MHC-Moleküle und erhöhen auch die Zelloberflächenexpression.
Kulturen mit hinzugefügten
Peptiden, die die MHC-Moleküle binden,
sind somit gegenüber
Temperaturangriffen erheblich weniger anfällig als Kulturen ohne hinzugefügtes Peptid.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung werden antigene Peptide der transformierten/transfizierten
Zelllinie in verschiedenen Formen präsentiert. Zum Beispiel kann
ein ganzes Protein oder andere antigene Polypeptide können chemisch
oder z. B. enzymatisch abgebaut werden, und zu der Zelllinie in dieser
Form hinzugefügt
werden. Zum Beispiel wird ein Protein von Interesse mit Chymotrypsin
abgebaut und die resultierende Mischung von Peptid-"Fragmenten"
wird zu einer transformierten oder transfizierten Zellkultur hinzugefügt. Diesen
Zellen wird dann ermöglicht,
die geeigneten Peptide (welches oft kleinere Peptide sind, vorzugsweise
8-mere oder 9-mere) "auszu wählen",
um diese auf die Klasse I-MHC-Moleküle zu laden. Alternativ dazu
kann ein ganzes Protein oder eine Polypeptidsequenz in einen geeigneten
Vektor kloniert werden und in eine prokaryontische Zelle eingefügt werden,
wodurch die Zelle wesentliche Mengen des antigenen Polypeptids generiert,
welche dann geerntet, aufgereinigt und in Peptide verdaut werden,
welche dann zu der transformierten/transfizierten eukaryontischen
Zellkultur hinzugefügt
werden. Es würde
der Zelle dann wiederum gestattet werden, die Peptide "zu wählen", die
auf die exprimierten MHC geladen werden.
-
6. Isolierung von ruhenden
oder Vorläufer-CD8+-Zellen
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Ruhende (oder naive oder Vorläufer-) CD8+-Zellen -- d. h., T-Zellen, die nicht aktiviert
wurden, um auf ein spezifisches Antigen zu zielen -- werden vorzugsweise
aus dem Patienten vor der Inkubation der CD8+-Zellen
mit den transformierten Kulturen der vorliegenden Erfindung extrahiert.
Es ist auch bevorzugt, dass Vorläuferzellen
aus einem Patienten vor der Einleitung einer anderen Behandlung
oder Therapie geerntet werden, welche mit der Fähigkeit der CD8+-Zellen,
spezifisch aktiviert zu werden, interferieren könnt. Zum Beispiel, wenn man
vorhat, ein Individuum mit einem Neoplasma oder Tumor zu behandeln,
ist es bevorzugt, eine Zellprobe und Kultur vor der Einleitung der
Chemotherapie oder der Bestrahlungsbehandlung zu gewinnen.
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Verfahren zum Extrahieren und Kultivieren
von Lymphozyten sind wohl bekannt. Zum Beispiel beschreibt U.S.
Patent Nr. 4,690,915 an Rosenberg ein Verfahren zur Gewinnung großer Anzahlen
an Lymphozyten mittels Lymphozytophorese. Geeignete Kulturbedingungen,
die verwendet werden, sind für
menschliche Zellen, welche typischerweise bei 37°C durchgeführt werden.
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Verschiedene Verfahren sind auch
zur Abtrennung und/oder Anreicherung von Kulturen von Vorläufer-CD8+-Zellen verfügbar. Einige Beispiele von
allgemeinen Verfahren zur Zellabtrennung umfassen die indirekte
Bindung von Zellen an spezifisch beschichtete Oberflächen. In
einem anderen Beispiel werden menschliche periphere Blutlymphozyten
(PBL), welche CD8+-Zellen umfassen, durch
Ficoll-HypaqueTM-Gradientenzentrifugation
(Pharmacia, Piscataway, NJ) isoliert. PBL-Lymphoblasten können direkt
danach verwendet werden oder können
in Flüssigstickstoff
nach Einfrieren in FBS, das 10% DMSO (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO)
enthält,
gelagert werden, was die Zellüberlebensfähigkeit
und Lymphozytenfunktionen konserviert.
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Alternative Verfahren zur Abtrennung
und/oder Anreicherung von Kulturen von Vorläuferzellen umfassen sowohl
positive wie auch negative Selektionsverfahren. Für eine positive
Selektion werden Lymphozyten-angereicherte PBL-Populationen aus
Gesamtblut hergestellt, Subpopulationen von CD8+-Lymphozyten werden
daraus durch Affinitäts-basierende Trenntechniken
isoliert, die auf die Gegenwart des CD8-Rezeptorantigens gerichtet
sind. Diese affinitätsbasierenden
Techniken umfassen die Mikrofluorimetrie, einschließlich der
Fluoreszenz-aktivierten Zellsortierung (FACS), Zelladhäsion und ähnliche
Verfahren. (Siehe z. B., Scher und Mage, in Fundamental Immunology,
W. E. Paul, Ed., S. 767–780;
River Press, NY (1984).) Affinitätsverfahren
können
Anti-CD8-Rezeptorantikörper als
Quelle für
das Affinitätsreagenz
verwenden. Alternativ dazu kann der natürliche Ligand oder Ligandenanaloga
des CD8-Rezeptors als das Affinitätsreagenz verwendet werden.
Verschiedene Anti-T-Zell- und-Anti-CD8-monoklonale Antikörper zur
Verwendung in diesen Verfahren sind im Allgemeinen von einer Reihe
kommerzieller Quellen verfügbar,
einschließlich
der American Type Culture Collection (Rockwell, MD) und Pharmingen
(San Diego, CA).
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Es werden negative Selektionsverfahren
verwendet, um das Entfernen von Nicht-CD8 von der CD8+-Population
zu bewirken. Diese Technik resultiert in der Anreicherung von CD8+-Zellen aus der T- und B-Zellpopulation
von leukophoresierten Patienten. Abhängig von der Antigenbestimmung
können
verschiedene Antikörper
geeignet sein. (Für
eine Diskussion und einen Überblick
der Nomenklatur, Antigenbezeichnung und bestimmte Antikörper für menschliche
Leukozyten, einschließlich
T-Zellen, siehe Knapp et al., Immunology Today 10: 253–258 (1989)
und Janeway et al. Immunobiology, supra.) Zum Beispiel werden die
monoklonalen Antikörper
OKT4 (Anti-CD4, ATCC Nr. CRL 8002), OKT 5 (ATCC Nrs. CRL 8013 und
8016), OKT 8 (Anti-CD8, ATCC Nr. CRL 8014) und OKT 9 (ATCC Nr. CRL
8021) in dem ATCC-Katalog von Zelllinien und Hybridomazellen (ATCC;
Rockwell, MD) als mit jeweils menschlichen Lymphozyten, menschlichen
T-Zellsubsätzen
und aktivierten T-Zellen reaktiv identifiziert. Verschiedene andere
Antikörper
sind zur Identifizierung und Isolierung von T-Zellspezies verfügbar.
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In einer weiteren Ausführungsform
können
CD8+-Zellen durch das Kombinieren von sowohl
negativen wie auch positiven Selektionsverfahren (siehe z. B., Cai
und Sprent, J. Exp. Med. 179: 2005–2015 (1994)) isoliert werden.
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Vorzugsweise werden die PBLs dann
aufgereinigt. Zum Beispiel können
FicollTM-Gradienten
für diesen Zweck
verwendet werden. Die aufgereinigten PBLs würden dann mit syngenen Drosophila-Zellen
vermischt werden, die mit den geeigneten antigenen Peptiden vorinkubiert
sind.
-
7. In vitro-Aktivierung
von CD8+-Zellen
-
Um die in vitro-Bedingungen für die Generierung
spezifischer zytotoxischer T-Zellen zu optimieren, wird die Kultur
der Antigen-präsentierenden
Zellen in einem geeigneten Medium aufbewahrt. In der bevorzugten
Ausführungsform
sind die Antigen-präsentierenden
Zellen Drosophila-Zellen, welche in serumfreien Medium (z. B., Excell
400) aufbewahrt werden.
-
Vor der Inkubation der Antigen-präsentierenden
Zellen mit den zu aktivierenden Zellen, z. B. Vorläufer CD8+-Zellen, wird eine Menge antigenes Peptid
von ausreichender Menge zu der Antigen-präsentierenden Zellkultur hinzugefügt, damit
sie auf die menschlichen Klasse I-Molekülen geladen werden, die auf
der Oberfläche
der Antigen-präsentierenden
Zellen zu exprimieren sind. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine ausreichende Peptidmenge eine Menge, die es ermöglicht,
dass ungefähr
bis ungefähr
500.000 und vorzugsweise ungefähr
200 bis 1.000 oder mehr, menschliche Klasse I- MHC-Moleküle mit dem zu exprimierenden Peptid
auf die Oberfläche
von jeder Antigen-präsentierenden
Zelle geladen werden. Vorzugsweise werden die Antigen-präsentierenden
Zellen mit >20 μg/ml-Peptid
inkubiert.
-
Ruhende oder Vorläufer-CD8+-Zellen
werden dann in Kultur mit den geeigneten Antigen-präsentierenden
Zellen für
einen Zeitraum inkubiert, der zur Aktivierung und weiteren Anreicherung
einer Population von CD8+-Zellen ausreicht,.
Vorzugsweise sollten die CD8+-Zellen somit
in einer Antigen-spezifischen Weise aktiviert sein. Das Verhältnis von
ruhenden oder Vorläufer
CD8+ (Effektor)-Zellen zu Antigen-präsentierenden
Zellen kann von Individuum zu Individuum variieren und kann des
Weiteren von Variablen abhängen, wie
der Zugänglichkeit
der Lymphozyten eines Individuums auf die Kulturbedingungen und
die Natur und Schwere des Krankheitszustandes oder eines anderen
Zustandes, für
welchen die hierin beschriebene Behandlungsmodalität verwendet
wird. Vorzugsweise ist jedoch das Lymphozyten : Antigen-präsentierende
Zelle (z. B. Drosophila-Zelle)-Verhältnis vorzugsweise
in dem Bereich von ungefähr
30 : 1 bis 300 : 1. Zum Beispiel wurden in einer Ausführungsform
3 × 107 menschliche PBL- und 1 × 106 lebende
Drosophila-Zellen vermischt und in 20 ml RPMI 1640 Kulturmedium
aufbewahrt.
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Die Effektor/Antigen-präsentierende
Kultur kann, so lange wie es notwendig ist, aufbewahrt werden, um
eine Population von therapeutisch nützlichen oder wirksamen Anzahlen
von CD8+-Zellen zu aktivieren und anzureichern.
Allgemein gefasst liegt die optimale Zeit zwischen ungefähr einem
und fünf
Tagen mit einem "Plateau" -- d. h. eine "maximale" spezifische CD8+-Aktivierungsmenge --, das im Allgemeinen
nach fünf
Kulturtagen beobachtet wird. In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird die in vitro-Aktivierung von CD8+-Zellen
innerhalb eines kurzen Zeitraumes nach Transfektion einer Zelllinie
nachgewiesen. In einer Ausführungsform
wird die transiente Expression in einer transfizierten Zelllinie,
die zur Aktivierung von CD8+-Zellen in der
Lage ist, innerhalb von 48 Stunden nach Transfektion nachgewiesen.
Dieses zeigt deutlich, dass sowohl stabile wie auch transiente Kulturen
von transformierten Zellen, die menschliche Klasse I-MHC-Moleküle exprimieren,
in der Aktivierung von CD8+-Zellen wirksam
sind.
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Vorzugsweise ist die Anreicherung
und übereinstimmende
Aktivierung von CD8+-Zellen innerhalb einer
Woche des Aussetzens zu Antigen-präsentierenden Zellen optimal.
Danach werden in einer bevorzugten Ausführungsform die angereicherten
und aktivierten CD8+-Zellen weiter durch
Isolationsverfahren aufgereinigt, einschließlich Positionsrestriktion,
"Rosetting" mit Antikörper-roten
Blutzellpräparationen,
Säulenchromatografie
und Ähnlichem.
Nach der Aufreinigung wird die resultierende CD8+-Zellpräparation
weiter durch Aufbewahren in Kultur für einen Zeitraum, um eine Population
von 109 aktivierten CD8+-Zellen
zu erhalten, expandiert. Dieser Zeitraum kann, abhängig von
der Replikationszeit der Zellen, variieren, beträgt jedoch im Allgemeinen 14
Tage. Die Aktivierung und Expansion von CD8+-Zellen
wurde durch Riddell et al., Curr. Opin. Immunol., 5: 484–491 (1993)
beschrieben.
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8. Abtrennung von CD8+-Zellen aus Drosophila-Zellen
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Aktivierte CD8+-Zellen
können
wirksam aus den Stimulator (z. B: Drosophila)-Zellen unter Verwendung einer
Reihe bekannter Verfahren abgetrennt werden. Zum Beispiel können monoklonale
Antikörper,
die für
die Stimulatorzellen, für
die auf die Stimulatorzellen, für
die Peptide, die auf die Stimulatorzellen geladen sind oder für die CD8+-Zellen (oder ein Segment davon) spezifisch
sind, verwendet werden, um deren geeigneten komplementären Liganden
zu binden. Antikörper-markierte
Zellen können
dann aus der Stimulator-Effektorzellmischung mittels geeignetem
Mittel extrahiert werden, z. B. mittels wohl bekannter Immunopräzipitations-
oder Immunoassayverfahren.
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9. Verabreichung von aktivierten
CD8+-Zellen
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Wirksame zytotoxische Mengen der
aktivierten CD8+-Zellen können zwischen
in vitro- und in
vivo-Verwendungen variieren, sowie mit der Menge und der Art der
Zellen, die das ultimative Ziel dieser Killerzellen sind. Die Menge
wird auch abhängig
von dem Zustand des Patienten variieren und sollte durch den praktizierenden
Arzt unter Berücksichtigung
aller geeigneter Faktoren bestimmt werden. Vorzugsweise werden jedoch ungefähr 1 × 106 bis ungefähr 1 × 1012,
mehr bevorzugt ungefähr
1 × 108 bis ungefähr 1 × 1011 und
noch mehr bevorzugt ungefähr
1 × 108 bis ungefähr 1 × 1010 aktivierte
CD8+-Zellen
für erwachsene
Menschen, im Vergleich zu ungefähr
5 × 102–5 × 107 Zellen, die in Mäusen verwendet werden, verwendet.
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Vorzugsweise werden, wie oben diskutiert,
die aktivierten CD8+-Zellen aus der Drosophila-Zellkultur vor
der Verabreichung von CD8+-Zellen an das
zu behandelnde Individuum geerntet. Es ist wichtig, festzustellen,
dass, anders als derzeitige und vorgeschlagene Behandlungsmodalitäten, die
vorliegende Erfindung ein Zellkultursystem verwendet (d. h., Drosophila-Zellen),
das nicht tumorgen ist. Daher, wenn eine vollständige Abtrennung von Drosophila-Zellen
und aktivierten CD8+-Zellen nicht erreicht
wird, gibt es keine inhärente
Gefahr, die mit der Verabreichung einer kleinen Anzahl von Drosophila-Zellen
assoziiert ist, wohingegen die Verabreichung von Säugetiertumor-unterstützenden
Zellen extrem gefährlich
sein kann.
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Verfahren zur Wiedereinführung zellulärer Komponenten
sind auf dem Gebiet bekannt und umfassen Verfahren, wie solche,
die in dem US Patent Nr. 4,844,893 an Honsik et al. und U.S. Patent
Nr. 4,690,915 an Rosenberg beispielhaft dargestellt sind. Zum Beispiel
ist die Verabreichung aktivierter CD8+-Zellen
mittels intravenöser
Infusion geeignet.
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10. HLA-Typisierung
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Wie zuvor festgestellt, variieren
HLA-Haplotypen/Allotypen von Individuum zu Individuum, und obwohl sie
nicht essentiell für
die Durchführung
der vorliegenden Erfindung sind, ist es oft hilfreich, den HLA-Typ
eines Individuums zu bestimmen. Der HLA-Typ kann mittels Standardtypisierungsverfahren
bestimmt werden und die PBLs können
durch FicollTM-Gradienten aufgereinigt werden.
Die aufgereinigten PBLs würden
dann mit syngenen Drosophila-Zellen vermischt werden, die mit den
geeigneten antigenen Peptiden vorinkubiert wurden -- z. B., in therapeutischen
Anwendungen, die sich auf virale Infektionen, Krebsarten oder maligne
Erkrankungen beziehen, Peptide, die aus viralen- oder Krebs-spezifischen
Proteinen abgeleitet sind.
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Unter Weiterführung der Verwendung viraler
oder maligner Zustände
als ein Beispiel, wird in solchen Fällen, in denen spezifische
Peptide eines bestimmten viralen oder krebsspezifischen Antigens
charakterisiert wurden, die synthetisierten Peptide, die diese Epitope
kodieren, vorzugsweise verwendet werden. In Fällen, in welchen die bevorzugten
antigenen peptide nicht genau bestimmt wurden, können Proteaseverdaue von viralen
und krebsspezifischen Proteinen verwendet werden. Als eine Quelle
für ein
solches Antigen wird cDNA, die die viralen oder krebsspezifischen
Proteine kodiert, in ein bakterielles Expressionsplasmid einkloniert
und verwendet, um Bakterien zu transformieren, z. B., mittels der
hierin offenbarten Verfahren.
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Nach HLA-Typisierung können, wenn
Drosophila-Zellen, die die bevorzugten HLA exprimieren, nicht verfügbar sind,
cDNAs, die das bevorzugte HLA kodieren, durch Verwendung der Polymerasekettenreaktion kloniert
werden. Die in Abschnitt B.1 oben offenbarten Primer (SEQ ID NO
1 bis SEQ ID NO 12) können
verwendet werden, um die geeigneten HLA-A, -B, -C, -E, -F oder -G
cDNAs in separaten Reaktionen zu amplifizieren, welche dann, wie
in den Verfahren beschrieben, die für HLA-A.2 unten offenbart sind,
kloniert und sequenziert werden können. Stabile Zelllinien, die
das klonierte HLA exprimieren, können
dann in Drosophila-Zellen etabliert werden. Alternativ dazu kann
eine Population von Insektenzellen, die transient eine Stammpopulation
klonierten re kombinanter Moleküle
aus der PCR-Reaktion exprimieren, für eine in vitro CD8+-Aktivierung
verwendet werden.
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Beispiele
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Die folgenden Beispiele dienen der
Illustration, sind aber nicht zur Einschränkung der vorliegenden Erfindung
vorgesehen.
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Beispiel 1
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Expression von
menschlichen Klasse I-MHC-Molekülen
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A. Herstellung des pRmHa-3-Expressionsvektors
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Der pRmHa-3-Expressionsvektor zur
Verwendung in der Expression von MHC-Proteinen in Drosophila-Schneider
2 (S2)-Zellen, wie in dieser Erfindung beschrieben, wurde durch
Ligierung eines Sph I-linearisierten pRmHa-1 DNA-Expressionsvektor
mit einem DNA-Fragment hergestellt, das aus einem Sph I-Restriktionsverdau
eines pRmHa-2-Expressionsvektor,
wie unten beschrieben, resultiert. Das Ligieren von pRmHa-1 mit dem
pRmHa-2-Fragment wurde in dieser Weise durchgeführt, um eine von zwei Eco RI-Restriktionsendonucleaseklonierungsstellen
zu entfernen, die in pRmHa-1 vorhanden sind. Somit enthielt der
resultierende pRmHa-3-Expressionsvektor nur eine Eco RI-Restriktionsschnittstelle
in der multiplen Klonierungsstelle (Polylinker), in welche verschiedene
MHC-kodierende DNA-Fragmente, wie in den Beispielen beschrieben,
eingeführt
wurden.
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1. Herstellung eines pRmHa-1-Expressionsvektors
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Der pRmHa-1-Expressionsvektor, der
einen Metallothioneinpromotor, Metallreaktionskonsensussequenzen
(als MT bezeichnet) und ein Alkoholdehydrogenase (ADH)-Gen, enthaltend
ein Polyadenylierungssignal, das aus Drosophila melanogaster isoliert
wurde, wurde, wie durch Bunch et al., Nucl. Acids Res. 16: 1043–61 (1988)
beschrieben, hergestellt. Ein Schema des endgültigen pRmHa-1-Konstrukts wird
in 2 gezeigt. Der Plasmidexpressionsvektor
pUC18 mit der ATCC-Zugangsnummer 37253 wurde als Ursprungsvektor
verwendet, von dem aus die anschließenden Vektoren, die hierin
be schrieben sind, abgeleitet wurden. Das pUC18-Plasmid enthält die folgenden
Reaktionsschnittstellen von 5' zu 3' in der multiplen Klonierungsstelle, wovon
nicht alle in den schematischen Darstellungen der pUC18-abgeleiteten
Vektoren in 1 gezeigt
werden: Eco RI; Sac I; Kpn I; Sma I und Sma I, das an der gleichen
Position lokalisiert ist; Bam HI; Xba I; Sal I, Acc I und Hinc II,
das an der gleichen Position lokalisiert ist; Pst I; Sph I und Hind
III. Der pUC18-Vektor wurde zuerst mit Hind III verdaut, um ein
linearisiertes pUC18 auszubilden. Stumpfe Enden wurden dann durch
Auffüllen
in den Hind III-Enden
mit einem DNA-Polymerase I – großen Fragment,
wie beschrieben durch Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Eds., Cold Spring Harbor Laboratory, New York (1982) hergestellt.
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Der resultierende linearisierte stumpfendende
pUC18-Vektor wurde mit einem 740-Basenpaar
(bp) Hinf I-Fragment aus dem Drosophila melanogaster-ADH-Gen, das
ein Polyadenylierungssignal enthält,
ligiert. Das ligierte ADH-Allel wurde zuerst aus dem Plasmid pSACI,
das durch Goldberg et al., PNAS USA 77: 5794–5798 (1980) beschrieben wurde,
isoliert, durch Verdau mit Hinf I, gefolgt von stumpfen Enden mit
Klenow, was in der Nucleotidsequenz resultiert, die in SEQ ID NO
14 aufgelistet ist. Der pSACI-Vektor,
der das ADH-Allel enthält,
wurde durch das Subklonieren eines 4,7 Kilobasen (kb) Eco RI-Fragment
von Drosophila-DNA in pBR322 (ATCC-Zugangsnummer 31344) hergestellt,
die aus einer Bakteriophagen-Lamdabibliothek ausgewählt wurde,
die zufällige
hochmolekulargewichtige (mehr als 15 kb) enthält. Die 5' Hinf I-Restriktionsschnittstelle
kam in natürlicher
Weise in dem ADH-Gen in Position 1770, wie durch Kreitman, Nature
304: 412–417
(1983) beschrieben, vor. Die 3'-Hinf I-Stelle wurde aus dem pUC18-Vektor
abgeleitet, in welchen das ADH-Gen kloniert worden war. Diese Position
war vier Basen 3' zu der Xba I-Stelle an Position 2500 des ADH-Gens.
Das ADH-Segment
reichte von den 35 bp stromaufwärts
der Polyadenylierungs/Spaltungssequenz in dem 3' nicht translatiertem
Anteil der ADH-mRNA bis zu 700 bp stromabwärts von dem Polyadenylierungssignals.
Der resultierende pUC18-abgeleitete Vektor, der das ADH-Genfragment
enthält,
wurde, wie in 1 gezeigt,
pHA-1 bezeichnet.
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Das 421 bp Eco RI/Stu I MT-Genfragment
wurde aus einem Klon erhalten, der DNA von ungefähr 15,3 kb aus einer Drosophila
melanogaster genomischen DNA-Bibliothek enthält. Die Bibliothek, die mit
einem Mbo I-Teilverdau von imaginärer DNA hergestellt wurde,
wurde in das Lamdaderivat EMBL4 kloniert. Das Fragment enthielt
den MT- Promotor
und Metall-Reaktionskonsensuselemente des Drosophila-MT-Gens (Maroni
et al., Genetics 112: 493–504
(1986)). Diese Region, die den Promotor und die Transkriptionsstartstelle
bei Nucleotid 1+ enthält,
korrespondiert zu der Position –370
bis zur Nucleotidposition +54 des MT-Gens (SEQ ID NO 13). Das resultierende
Fragment wurde dann in den pHA-1-Expressionsvektor ligiert, der
oben hergestellt wurde, der zuvor mit Eco RI und Sma I-linearisiert
worden war. Das 3'-stumpfe Ende in MT, das durch Stu I-Verdau hergestellt
wurde, war mit dem stumpfen Ende in pHA-1 kompatibel, das durch
Sma I-Verdau hergestellt worden war. Der resultierende pUC18-abgeleitete
Vektor, der ein 5'-Drosophila-MT-Genfragment und ein 3'-ADH-Genfragment
enthält,
wurde pRmHa-1 genannt. Der in 2 gezeigte
pRmHa-1-Expressionsvektor enthielt den Replikationsursprung (ori)
und das Beta-Lactamasegen von pUC18, das Resistenz gegen Ampicillin
(Amp') vermittelt, wie in 1 auf
dem pNA-1-Vektor gezeigt. Das Diagramm von pRmHa-1 zeigt auch die
5' bis 3' aufeinanderfolgende Positionen des MT-Genfragments, der multiplen Klonierungsstelle
und des ADH-Genfragments. Der pRmHa-1-Vektor wurde wie oben in c.
beschrieben in der Herstellung des pRmHa-3-Expressionsvektors verwendet.
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2. Herstellung des pRmHa-2-Expressionsvektors
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Die Herstellung des pRmHa-2 wird
in 1 gezeigt. Zur Herstellung
des pRmHa-2-Expressionsvektors
wurde das oben hergestellte MT-Fragment in den pUC18-abgeleiteten Vektor
pHA-1, wie für
die Herstellung von pRmHa-1 oben beschrieben, mit einigen Modifikationen
eingefügt.
Es wurde ein Eco RI-Linker zur Stu I-Stelle des Eco RI/Stu I-isolierten
MT-Genfragments, das oben hergestellt wurde, hinzugefügt, um ein
Metallothioneinfragment mit Eco RI-Restriktionsschnittstellen an
beiden Enden herzustellen. Das resultierende Fragment wurde dann
in den ADH-Fragment-enthaltenden pUC18-Expressionsvektor ligiert,
der zuvor mit Eco RI linearisiert worden war. Der resultierende
pUC18-abgeleitete Vektor, der ein 5'-Drosophila-MT-Genfragment und
3'-ADH-Genfragment
mit zwei Eco RI-Restriktionsschnittstellen 5' zu der multiplen Klonierungsstelle
enthält,
wurde pRmHa-2 bezeichnet. Der pRmHa-2-Expressionsvektor, der in 2 gezeigt wird, enthielt
den Replikationsursprung (ori) und das Beta-Lactamasegen aus pUC18, das Resistenz
gegen Amplicillin (Amp') vermittelt. Das Diagramm von pRmHa-2 zeigt
auch die 5' zu 3' aufeinanderfolgenden Positionen des MT-Genfragments, der
multiplen Klonierungsstelle und des ADH-Genfragments. Der pRmHa-2-Vektor
wurde zusammen mit pRmHa-1 wie unten in c. beschrieben in der Herstellung
des pRmHa-3-Expressionsvektors verwendet.
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3. Herstellung des pRmHa-3-Expressionsvektors
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Zur Herstellung des pRmHa-3-Expressionsvektors,
der nur eine Eco RI-Restriktionsschnittstelle aufwies, wurde ein
Fragment aus pRmHa-2 in pRmHa-1 ligiert. Für diese Konstruktion wurde
oben in b. hergestelltes pRmHa-2 zuerst mit Sph I verdaut. Das resultierende
Sph I-Fragment, das in der Mitte des MT-Gens anfängt und sich zur Sph I-Schnittstelle in
der multiplen Klonierungsstelle verlängert, wurde zunächst aus
dem pRmHa-2-Vektor isoliert und dann in pRmHa-1 legiert, der oben
in A.1. hergestellt worden war. Der pRmHa-1-Vektor wurde zuvor modifiziert,
um die Eco RI-Restriktionsschnittstelle 5' zu dem MT-Genfragment zu
entfernen und dann mit Sph I linearisiert. Dieser Prozess wird schematisch
in 2 illustriert. Um
die Eco RI-Schnittstelle in pRmHa-1 zu entfernen, wurde der Vektor
mit Eco RI verdaut, um einen linearisierten Vektor auszubilden,
dann mit Mung Bean Nuklease stumpf geschnitten und religiert.
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Der pRmHa-1-Vektor, dem eine Eco
RI-Schnittstelle fehlt, wurde dann mit Sph I verdaut, um die Region
zu entfernen, die zu dem Sph I-Fragmentinsert aus pRmHa-1 korrespondiert,
um einen linearisierten pRmHa-1-Vektor auszubilden. Das Sph I-Fragment
aus pRmHa-2 wurde dann in den Sph I-linearisierten pRmHa-1 ligiert,
um den pRmHa-3-Expressionsvektor
auszubilden. Ein Schema des pRmHa-3-Vektors wird in 3 gezeigt. Die relativen Positionen
der verschiedenen Restriktionsschnittstellen aus dem pUC18-Vektor, aus
dem pRmHa-3 abgeleitet wurde, sind auf der Figur angezeigt. Zusätzlich werden
die relativen Positionen und Längen
der MT- und ADH-Genfragmente, die durch die multiple Klonierungsstelle
(Polylinker) getrennt sind, in welche das MHC-Gen von Interesse kloniert wird, auf
der Figur gezeigt. Der pRmHa-3-Vektor, der aus pUC18 abgeleitet
ist, enthält
den pUC18 Replikationsursprung und das beta-Lactamasegen, das Ampicillin Resistenz
vermittelt. Somit wurden die MHC-kodierenden DNA-Fragmente, wie
sie in dieser Erfindung hergestellt und in die multiple Klonierungsstelle
des pRmHa-3 kloniert wurden, transkriptionell durch den MT-Promoter
reguliert und über
das ADH-Gen polyadenyliert.
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B. cDNA-Synthese
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Detaillierte Beschreibungen der cDNA
von Klasse I-MHC-Molekülen
von verschiedenen HLA-Gruppen können
in dem U.S.-Patent Nr. 5,314,813 an Peterson et al. gefunden werden,
welches durch Referenzieren aufgenommen wurde.
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cDNAs, die jegliches bevorzugtes
HLA kodieren, können
mittels Verwendung der Polymerasekettenreaktion kloniert werden.
Die in Abschnitt B.1. oben offenbarten Primer (SEQ ID NO 1 bis SEQ
ID NO 12) können
verwendet werden, um die geeigneten NLA-A, -b, -C, -E, -F oder -G cDNAs in separaten
Reaktionen zu amplifizieren, welche dann wie in den für HLA A2.1
oben offenbarten Verfahren kloniert und sequenziert werden. Die
Herstellung von cDNA aus menschlichen Zellen wird, wie in Ennis,
et al., PNAS USA 87: 2833–2837 (1990)
beschrieben, durchgeführt.
In Kürze,
es wird eine Blutprobe aus dem Individuum gewonnen und Zellen werden
nach Zentrifugation gesammelt und verwendet, um Gesamt-RNA herzustellen.
Der erste Strang der cDNA wird unter Verwendung von Oligo (dT) und
Vogelmyeloblastosevirus-Reversertranskriptase synthetisiert. Die
resultierende cDNA wird in einer PCR-Amplifikationsreaktion unter
Verwendung des(r) geeigneten Primer(s), wie oben in Abschnitt B.1.
festgestellt, und eines GeneAmpTM-Kits und eines thermischen Zyklusapparates
(Perkin-Elmer/ Cetus) verwendet. Die Reaktionsbedingungen sind vorzugsweise
wie folgt. Es werden 100 ng cDNA-Template und 50 Picomol von jedem
Oligonukleotidprimer verwendet. Es werden dreißig Zyklen wie folgt laufen
gelassen: (a) eine Minute bei 94°C;
(b) eine Minute bei 60°C;
und (c) eine Minute, 30 Sekunden bei 72°C. Die PCR-Reaktion wird dann
auf 100°C
für 10
Minuten erhitzt, um die Taq-Polymerase zu abzutöten und die Enden der DNA werden
durch T4-Polymerase stumpf gemacht (Stratagene, San Diego, CA).
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Zur Synthetisierung von HLA A2.2
wird cDNA, die ein vollständiges
A2.2 (siehe Holmes, et al., J. Immunol. 139: 936–41 (1987), für die publizierte
Sequenz) kodiert, in ein M13mp19 Plasmid, einem kommerziell verfügbaren bakteriophagen
Vektor (Stratagene, La Jolla, CA), kloniert. Die cDNA wird durch
PCR unter Verwendung von Primern synthetisiert, die aus der publizierten
Sequenz von A2 abgeleitet sind. Die cDNA wird aus einem M13mp19-Klon
als ein Not I (Überhang
mit Klenow gefüllt)/Eco
RI-Fragment freigesetzt. (Klenow-Fragmente sind Teil des E. coli-DNA-Polyermase
I Moleküls,
das durch die Behandlung von E. coli-DNA-pol I mit Subtilisin hergestellt
wird. Sie werden verwendet, um 5'- oder 3'-Überhänge an den Enden von DNA-Molekülen "aufzufüllen", die
durch Restriktionsnukleasen hergestellt werden.) Das Not I/Eco RI-Fragment
wird in pSP64T eingefügt,
das mit Bg III (Enden mit Klenow gefüllt) und Eco RI verdaut wurde.
pSP64T ist ein SP6-Klonierungsvektor, der entwickelt wurde, um 5'-
und 3'-flankierende Regionen von einer mRNA zur Verfügung zu
stellen, welche effizient zu jeglicher cDNA (β-Globin) translatiert wird,
welche ihr eigenes Initiierungskodon enthält. Dieser Translations-SP6-Vektor
wurde durch Verdau von pSP64-Xβm
mit Bal I und Bst Ell hergestellt, wobei die ungleichen Enden mit
T4 DNA Polymerase aufgefüllt
wurden und ein Bgl II-Linker
durch Ligation hinzugefügt
wurde. Bal I schneidet die β-Globin
cDNA zwei Basen stromaufwärts
des ATG (Startkodon) und Bst Ell schneidet acht Basen stromaufwärts des
TAA (Stopkodons). Es gibt nur eine Bgl II-Schnittstelle in pSP64T,
so dass die Restriktionsenzyme, die in dem Polylinkerfragment von
Pst I bis Eco RI schneiden, weiterhin verwendet werden können, um
das Plasmid zur Transkription zu linealisieren. (Siehe Kreig und Melton,
Nucleic Acid Res. 12: 7057–7070,
(1984), welche auch die Herstellung des Plasmids pSP64-Xβm beschreiben.)
Das resultierende Plasmid wird mit Eco RI (Enden mit Klenow gefüllt) und
Hind III gespalten, welches in den pCMUII-Polylinker zwischen Hind
III (5') und Stu I (3') kloniert wird. (Siehe Paabo et al., EMBO
J. 5: 1921– 1927
(1986).) Die gesamte cDNA wird als ein Hind III (Enden mit Klenow
gefüllt) – Bam HI-Fragment entfernt,
welches in pRmHa-3 kloniert wird, das mit Sma I und Bam HI gespalten
wurde.
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Die HLA A2.2 lösliche Form wurde durch das
Herstellen eines Stopkodons in der oben beschriebenen A2.2 cDNA
direkt vor der Transmembrandomäne
hergestellt. Die Modifikation wird durch das Spalten der A2.2. cDNA
erreicht, die in den eukaryontischen Expressionsvektor pCMUII zwischen
Hind III 5' und Stu I 3' (siehe oben) mit Mbo II und Bam HI unter
Einfügen
der folgenden Oligonucleotide kloniert wurde:
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Das resultierende rekombinante Plasmid
wird mit Hind III geschnitten, das überhängende Ende mit Klenow aufgefüllt, dann
mit Bam HI geschnitten, was ein Restriktionsfrag ment freisetzt,
welches in pRmHa-3 in der gleichen Art wie A2.2. in gesamter Länge kloniert
wird.
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1. Herstellung eines murinen
ICAM-1 Expressionsvektor
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Milzzellen werden aus Balb/c-Mäusen isoliert.
Die Milzzellen wurden mit conA stimuliert; mRNA wurde unter Verwendung
des FastTrack
TM-Kits (Invitrogen, San Diego,
CA) gemäß den Instruktionen
des Herstellers isoliert. cDNA wurde aus der mRNA unter Verwendung
des AMV reverse Transkriptasekits (Promega, Madison, WI) gemäß den Instruktionen
des Herstellers synthetisiert. Basierend auf der publizierten cDNA-Nukleotidsequenz
(Siu, G. et al., J. Immunol. 143, 3813–3820 (1989) wurden die folgenden
Nukleotide als PCR-Primen synthetisiert:
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Die synthetisierte cDNA wurde der
PCR unter Verwendung dieser Primer ausgesetzt. Das Produkt wurde
mit den Restriktionsenzymen Eco RI und Sal I geschnitten und in
pRmHa-3 ligiert, welches mit den Restriktionsenzymen Eco RI und
Sal I verdaut worden war.
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2. Herstellung eines murinen
B7.1 Expressionsvektors
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Milzzellen wurden aus Balb/c-Mäusen isoliert
und mit conA stimuliert. Boten-RNA wurde unter Verwendung des FastTrackTM-Kits (Invitrogen, San Diego, CA) gemäß den Instruktionen
des Herstellers isoliert. Die cDNA wurde aus der mRNA unter Verwendung
des AMV reverse Transkriptasekits (Promega, Madison, WI) gemäß den Instruktionen
des Herstellers synthetisiert.
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Basierend auf der publizierten cDNA-Nukleotidsequenz
(Freeman et al., J. Exp. Med. 174: 625–631 (1991)) wurden die folgenden
Oligonukleotide als PCR-Primen synthetisiert:
-
Die cDNA wurde einer PCR unter Verwendung
dieser Primer ausgesetzt. Das Produkt wurde mit den Restriktionsenzymen
Eco RI und Sal I gespalten und in pRmHa-3 ligiert, welches zuvor
mit den Restriktionsenzymen Eco RI und Sal I verdaut worden war:
-
3. Herstellung eines murinen
B7.2 Expressionsvektors
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IC-21-Zellen (von ATCC erhalten)
wurden in RPMI 1640 Medium, das 10% fetales Kälberserum enthält, propagiert.
mRNA wurde aus diesen Zellen unter Verwendung des FastTrackTM-Kits (Invitrogen, San Diego, CA) gemäß den Instruktionen
des Herstellers isoliert. Die cDNA wurde aus der mRNA unter Verwendung des
AMVTM reverse Transkriptasekits (Promega,
Madison, WI) gemäß den Instruktionen
des Herstellers synthetisiert.
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Basierend auf der publizierten cDNA-Nukleotidsequenz
(Freeman et al., J. Exp: Med. 178: 2185–2912 (1993)) wurden die folgenden
Oligonukleotide als PCR-Primer synthetisiert:
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Die synthetisierte cDNA wurde einer
PCR unter Verwendung dieser Primer ausgesetzt. Das Produkt wurde
mit den Restriktionsenzymen Eco RI und Sal I gespalten und in pRmHa-3
ligiert, welches zuvor mit den Restriktionsenzymen Eco RI und Sal
I verdaut worden war.
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Die oben genannten Expressionskonstrukte
wurden in Drosophila S2-Zellen unter Verwendung des Kalziumphosphat-Verfahrens
wie in Tabelle 1 aufgelistet transfiziert. Stabile Zelllinien wurden
durch das Einbringen von 500 μg/ml
GeneticinTM in das Zellkulturmedium selektiert.
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Menschliche akzessorische und kostimulatorische
Moleküle
wurden aus menschlichen Zelllinien kloniert, von denen durch FACS-Analyse
mit monoklonalen Antikörpern,
die spezifisch für
die bestimmten spezifischen Proteine sind, nachgewiesen wurde, dass
sie diese Proteine exprimieren. Adhäsionsmoleküle, die zur Integrin-Familie,
ICAM-I (CD54) und LFA-3 (CD58) gehören, wurden jeweils aus den
menschlichen Zelllinien K562 und HL60 kloniert. Die K562-Zellen
entstammen ursprünglich
aus menschlicher chronischer myelogener Leukämie und wurden von der ATCC
(CCL-243) erhalten und unter den empfohlenen Bedingungen kultiviert (d.
h., RPMI mit 10% fetalem Kälberserum
bei 37 °C
mit 5% CO2). HL60-Zellen, die ursprünglich aus
einer menschlichen promyelozytischen Leukämie stammen, wurden von der
ATCC (CCL-240) erhalten und gemäß den Empfehlungen
der ATCC kultiviert. Die kostimulatorischen Moleküle B7.1
und B7.2 wurden auch jeweils aus K562 und HL60-Zellen kloniert.
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4. cDNA
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Boten-RNA-Proben wurden aus jeder
Zelllinie aus RNA hergestellt, die durch das modifizierte Guanidiniumthiocyanatverfahren
isoliert worden war (Chromczynski et al., Anal. Biochem. 162: 156–159, 1987),
gefolgt durch Poly A+ RNA Selektion auf Oligo(dt)-Zellulosesäulen (Sambrook,
J. et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Second Edition,
6.22–6.34,
Cold Spring Harbor laboratory, CSH, NY), die Induktion von HL60-Zellen mit Vitamin
D3 (normalerweise zur Exprimierung einiger Zelloberflächenmoleküle notwendig)
war nicht notwendig, um die B7.2- und LFA-3-Moleküle zu erhalten.
Die Proteine wurden in der Abwesenheit einer Induktion exprimiert.
cDNA wurde unter Verwendung des AMV Reversetranskriptasekits gemäß den Instruktionen
des Herstellers (Promega, Madison WI) hergestellt.
-
5. PCR-Primer
-
Es wurden PCR-Primer nach dem Erhalten
von Kopien bekannter Sequenzen aus der GENEWORKS
TM-Datenbasis
(Intelligenetics) und unter Berücksichtigung
der Enden, die zur Klonierung in die geeigneten Vektoren notwendig
sind, entwickelt und synthetisiert. Sie sind wie folgt, mit der
oberen Sequenz von jedem Protein, dem 5'-Prmer und der unteren des
3'-Primers:
-
6. Expression eines DNA-Fragments
-
Die cDNA-Präparationen aus jeder der Zelllinien
wurden verwendet, um die gewünschten
Proteine zu klonieren. Die Polymerasekettenreaktion wurde verwendet,
um cDNA-Fragmente
unter Verwendung des geeigneten PCR-Primers (siehe oben) zu generieren.
Die geeigneten DNA-Fragmente wurden in den Drosophila-Fliegenvektor
pRMHA-3 kloniert. Plasmidpräparationen
wurden aus allen Präparationen
hergestellt und sind nun zur Transfektion die Fliegenzellen fertiggestellt.
-
Menschliche β-2-Mikroglobulin-cDNA wird unter
Verwendung einer publizierten Teil-cDNA-Sequenz (siehe Suggs et al., PNAS
78: 6613–17,
1981) hergestellt und wird als Template für eine Polymerasekettenreaktion
(PCR) mit den folgenden Primern verwendet:
-
Die Primer werden in einer Standard-PCR-Reaktion
(siehe Nilsson et al., Cell 58: 707 (1989)) verwendet. Die Reaktionsprodukte
werden mit Phenol extrahiert, unter Verwendung eines GenecleanTM-Kits (Bio 101, San Diego, CA) aufgereinigt,
mit Bam HI verdaut und in die Bam HI-Stelle von pBS (Strategene,
La Jolla, CA) kloniert. Nach Verifizierung der Sequenz wird dieses
Bam HI-Fragment in die Bam HI-Schnittstelle von pRmHa-3 kloniert.
-
Wie in den Beispielen festgestellt,
wurde murine Klasse I-cDNA in einigen Fällen verwendet. Murine Klasse
I-cDNA wurde wie folgt hergestellt.
-
H-2Kb: cDNA,
die ein vollständiges
Kb-Molekül
kodiert, wird aus einem Expressionsplasmid pCMU/Kb erhalten,
das wie folgt hergestellt wurde. Eine teilweise H-2Kb-cDNA,
der die Leader-Sequenz und der größte Teil der Alpha I-Domäne fehlt,
wurde gemäß dem Verfahren
von Reyes et al., PNAS 79: 3270–74
(1982) hergestellt und pH202 hergestellt. Diese cDNA wird verwendet,
um ein Molekül
von voller Länge
herzustellen. Die fehlende Sequenz wird unter Verwendung eines genomischen
Klons zur Verfügung
gestellt, der H-2Kh kodiert (Caligan et
al., Nature 291: 35–39,
1981), als ein Template in einer PCR-Reaktion unter Verwendung eines 5'-Primers,
der durch eine Not I-Schnittstelle flankiert wird, gefolgt durch
21 Nucleotide, die die letzten sieben Aminosäuren der Leadersequenz kodieren
und 18 Nucleotide komplementär
zu dem Anfang der Alpha I-Domäne und ein
3'-Primen, der komplementär
zu der Region ist, die die Sty I-Schnittstelle umfasst. Das resultierende
Fragment wird mit pH202 an der Sty I-Schnittstelle ligiert. Die
5'-Sequenz, die den Rest der Signalsequenz kodiert, wird aus der
Db-cDNA (siehe unten) als ein Bam HI/Not
I-Fragment gewonnen. Die gesamte kodierende Sequenz wird aus dem
Expressionsplasmid als ein Bam HI-Fragment abgespalten und in pRmHa-3
kloniert, das mit Bam HI gespalten wurde.
-
H-2Ld: cDNA,
die das vollständige
Ld-Molekül
kodiert, wird aus einem Expressionsplasmid pCMUIV/Ld (siehe
Joly und Oldstone, Gene 97: 213, 1991) gewonnen. Die vollständige cDNA
wird aus einem eukaryotischen Expressionsvektor pCMUIV/Ld als ein Bam HI-Fragment gespalten und in
pRmHa-3 als Kb kloniert.
-
Wie zuvor festgestellt, wird der
pCMU-Vektor (pCMUIV) aus dem eukaryotischen Expressionsvektor pC81G,
wie in Nilsson et al., supra beschrieben, abgeleitet. Vektor pC81G
ist wiederum von pA81G (Paabo et al., Cell 33: 445–453 (1983))
gemäß dem in
Paabo et al., EMBO J. 5: 1921–7
(1986) offenbarten Verfahren abgeleitet.
-
H-2Db: cDNA,
die ein vollständiges
Db-Molekül
kodiert, wird aus dem Expressionsplasmid pCMUIV/Db (siehe
Joly und Oldstone, Science 253: 1283–85, 1991) erhalten. Die vollständige cDNA
wird aus einem eukaryotischen Expressionsvektor pCMUIV/Db als ein Bam HI-Fragment abgespalten und
in pRmHa-3 als Kb kloniert.
-
Murines β-2-Mikroglobulin: cDNA von murinem β-2-Mikroglobulin
in voller Länge
wird als Hind III (5') (mit Klenow gefüllt)/Bgl II (3')-Fragment aus
pSV2neo (ATCC NR. 37149) Maus β-2-Mikroglobulin
cDNA gewonnen und in pRmHa-3 kloniert; der mit Sma I und Bam HI
gespalten wurde.
-
Der Vektor phshsneo vermittelt Neomycin
(G418) Resistenz und ist ein Derivat von phsneo (pUChsneo) mit einer
zusätzlichen
Hitzeschock-Promotor (hs)-Sequenz, welche aus einem kommerziell
verfügbaren pUC8,
wie in Steller et al., EMBO J. 4: 167 (1985) beschrieben, synthetisiert
werden kann. Der in diesen Vektoren enthaltene Hitzeschockpromotor
ist der hsp70-Promotor. Andere nützliche
Promotoren, die Neomycin-Resistenz
(G418 Resistenz) vermitteln umfassen den Cosmid vector smart2 (ATCC
37588), der unter der Kontrolle des Drosophila hsp70-Promotors exprimiert
wird und Plasmidvektor pcopneo (ATCC 37409).
-
C. Einfügung von
Genen in Expressionsvektoren
-
Die Restriktionsprodukte werden einer
Elektrophorese auf einem 1% Agarosegel (Maniatis et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory (1982))
ausgesetzt. Die Restriktionsfragmente, die die cDNAs kodieren, werden
aus dem Gel ausgeschnitten und aus dem Gel unter Verwendung von "GenecleanTM" gemäß den Vorgaben
des Herstellers (Bio 101, San Diego, CA) aufgereinigt. Das Expressionsplasmid
pRmHa-3 (3) wird mit
den geeigneten Restriktionsenzymen in einem "One Phor AllTM-Puffer gemäß den Weisungen des Herstellers
gespalten (Pharmacia, Piscataway, NJ) und mit alkalischer Phosphatase, wie
in der Literatur des Herstellers beschrieben (Boehringer Mannheim,
Indianapolis, IN), behandelt. Einhundert ng von gespaltenem und
phosphatiertem pRmHa-3-Vektor wird mit 300 ng Agarosegel-aufgereinigter Klasse
I-MHC-schwere Ketten-cDNA oder β-2-Mikroglobulin-cDNA
vermischt und unter Verwendung der T4 DNA-Ligase und dem "One Phor
AllTM-Puffer, wie in der Literatur des Herstellers
beschrieben, ligiert. Nach Inkubation bei 16°C für fünf Stunden wird die Ligationsmischung
verwendet, um kompetente E. coli JM83 (Maniatis et al., supra (1982))
zu transformieren.
-
Die in Maniatis et al., supra offenbarten
Verfahren werden verwendet, um die benötigte cDNA herzustellen. Die
Anwesenheit der MHC-schwere Ketten-cDNA und ihre Orientierung in
dem Vektor wird durch Restriktionskartierung bestimmt. Bakterien,
die den Vektor mit der cDNA in der korrekten Orientierung relativ
zu dem Metallothioneinpromotor enthalten, werden zur Großherstellung
von DNA unter Verwendung des Alkalilyseverfahrens und der Cäsiumchloridgradientenaufreinigung
verwendet. Die erhaltene DNA-Menge
wird spektrofotometrisch bestimmt.
-
D. Transfektion und Markierung
von S2-Zellen
-
S2-Zellen werden in SchneiderTM-Medium (Gibco/BRL, Grand Island, NY),
supplementiert mit 10% fetalem Kälberserum
(für eine
Stunde bei 55°C
hitzebehandelt), 100 Einheiten/ml Penicillin, 100 mg/ml Streptomycin
und 1 mM Glutamin wachsen gelassen. (Zur Vereinfachung wird dieses
supplementierte Medium hiernach als SchneiderTM-Medium bezeichnet.)
Zellen werden bei 27°C
wachsen gelassen und typischerweise alle sieben Tage durch 1 : 17
Verdünnung
in frischem Medium passagiert. Die Zellen werden zum Wachstum in serumfreiem
Medium gewechselt (ExcellTM 400 oder 401,
supplementiert mit 100 Einheiten/ml Penicillin, 100 mg/ml Streptomycin,
1 mM Glutamin und 500 μg/ml
G418 (JRH Biosciences, Lenexa, KS) durch eine einleitende Verdünnung bei
50% SchneiderTM/50% ExcellTM 401.
Eine Woche später
können
die Zellen in 10% SchneiderTM-Medium/90%
ExcellTM 401 passagiert werden und eine
Woche später
in 100% Excell 401TM. Die Zellen werden
in diesem Medium aufbewahrt und alle sieben Tage durch Verdünnen von
2 : 17 in frischem Medium passagiert.
-
15 × 104 S2-Zellen
werden bei einer Konzentration von 106 Zellen
pro ml in 85 mm Petrischalen ausplattiert. Zwölf Stunden später werden
Kalziumphosphat/DNA-Präzipitate,
die wie unten beschrieben hergestellt wurden, (1 ml) tropfenweise
zu den Zellen hinzugefügt.
Nach 48 Stunden wird der Überstand
vorsichtig entfernt und die Zellen in ein 175 cm2-Gefäß in einem
Gesamtvolumen von 50 ml in SchneiderTM-Medium,
enthaltend 500 μg/ml
Geneticin (G418) (Gibco/BRL, Grand Island, NY) transferiert. Nach
21 Tagen werden 20 ml der Kultur zu einem frischen Gefäß entfernt,
das 30 ml SchneiderTM-Medium enthält, das
500 μg/ml
G418 enthält.
Zehn Tage später
wird eine stabile Population von Zellen, die schwach an dem Gefäß kleben
und mit einer Verdopplungszeit von ungefähr 24 Stunden wuchsen, gewonnen
und diese Zellen werden anschließend kultiviert und Selektionsmedien
wie oben beschrieben passagiert. Gefrorene Proben von diesen Zellen
werden durch Sammeln von 5–20 × 106 Zellen durch Zentrifugation und Resuspendieren
dieser in 1 ml Zellgefriermedium (93% fötales Kälberserum/7% Dimethylsulfoxid)
hergestellt. Proben werden dann bei –70°C für eine Woche aufbewahrt und
anschließend
zur flüssigen
Stickstofflagerung transferiert.
-
Kalziumphosphatpräzipitate werden, wie durch
Paabo et al., (EMBO J. 5: 1921–27
(1986)) beschrieben, hergestellt, außer dass 25 μg DNA pro
Transfektion verwendet wird. Die folgenden Kombinationen von DNA
werden verwendet, um das angezeigte Transfektionsmittel herzustellen:
- (a) MHC-Klasse I-schwere Kette allein: 23 μg schwere Ketten-Expressionsvektor-DNA
+ 2 μg phshsneo-DNA.
- (b) MHC-Klasse I-schwere Kette + β-2-Mikroglobulin: 11,5 μg schwere
Ketten-Expressionsvektor-DNA + 11,5 μg β-2-Mikroglobulin (Mensch oder
Maus)-Expressionsvektor-DNA + 2 μg
phshsneo-DNA.
-
Andere Kombinationen von Mausgenen
werden in Tabelle 1 dargestellt.
-
Vierundzwanzig Stunden vor der metabolischen
Markierung werden Zellen bei einer Dichte von 3–5 × 106 Zellen/ml
(10 ml/85 mm Petrischale) in SchneiderTM-Medium,
das 1 mM CuSO4 enthält, ausplattiert. Dreißig Minuten
vor der Markierung wird das Medium aus den Schalen abgesaugt und
die Zellen werden mit 2 × 10 ml
PBS gewaschen und dann in GracesTM Insektenmedium
ohne Methionin und Cystein (besondere Lieferung von Gibco/BRL, Grand
Island, NY) für
20 Minuten inkubiert und dann in 1 ml dieses Mediums, das 0,1 mCi 35S Trans-Macker (New England Nuclear; duPont,
Boston, MA) enthält.
Nach der Markierungsphase wird die markierte Lösung abgesaugt und die Zellen
werden entweder sofort auf Eis mit eiskaltem PBS/1% TritonTM X100 (1 ml) oder nach einem Folgezeitraum
in der Gegenwart von Methionin enthaltendem SchneiderTM-
oder ExcellTM 400-Medium (5 ml) (JRH Biosciences)
lysiert. Das Folgemedium wird gesammelt, wenn lösliche Klasse I-MHC-Moleküle analysiert
werden.
-
Die folgenden Operationen werden
alle mit kalt gehaltenen (weniger als 8°C) Lysaten durchgeführt. Die
Lysate wurden in Eppendorfröhrchen
gesammelt, in einem Mikrofugenröhrchen
für 15
Minuten bei 13.000 × g
zentrifugiert, in ein frisches Röhrchen,
das 100 μl
einer Aufschlämmung
von 10% Protein A-Sepharose enthält,
transferiert und auf einen Über-Kopf-Rotor
für zwei
Stunden platziert. Nach einer weiteren Zentrifugation in der Mikrofuge
für 15
Minuten sind die Zelllysate zur Analyse fertig.
-
In Experimenten, die murine MHC verwenden,
wurden S2-Zellen mit den murinen MHC-Rekombinanten, die oben beschrieben
wurden, unter Verwendung des CaPO4-Präzipitationsverfahrens
transfiziert; jede schwere Kette wird entweder allein oder als eine
50 : 50-Mischung mit dem Vektor, der β-2-Mikroglobulin kodiert, transfiziert.
Ein Plasmid, das Neomycinresistenz kodiert, phshsneo-DNA, wird in
jede Transfektion mitumfasst, so dass eine Population von Zellen,
die MHC-Klasse I stabil exprimieren, durch Wachsenlassen der Transfektanten
in Selektionsmedium (GeneticinTM G41-8-Sulfat,
Gibco/BRL; Grand Island, NY) erhalten werden konnte.
-
E. Peptidherstellung
-
Antigene Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung können
aus natürlich
vorkommenden Quellen gewonnen werden oder unter Verwendung bekannter
Verfahren synthetisiert werden. In verschiedenen hierin offenbarten
Beispielen werden Peptide auf einem Applied Biosystems Synthetisiergerät, ABI 431A
(Foster City, CA) synthetisiert und anschließend durch HPLC aufgereinigt.
-
Eine Isolierung oder Synthese von
"zufälligen"
Peptiden kann auch geeignet sein; insbesondere, wenn man versucht,
ein bestimmtes Epitop zu bestätigen,
um ein leeres MHC-Molekül
mit einem Peptid zu beladen, das am wahrscheinlichsten Vorläufer-CD8+-Zellen
stimuliert. Man kann eine Mischung von "zufälligen" Peptiden mittels der
Verwendung von Proteasomen (siehe z. B. Beispiel 2.B.6) oder durch
das Aussetzen eines Proteins oder Polypeptids zu einem abbauenden
Prozess -- z. B., Verdau mit Chymotrypsin -- herstellen oder Peptide
können
synthetisiert werden. Während
wir festgestellt haben, dass die Zelllinien der vorliegenden Erfindung
in der Lage sind; Proteine und Polypeptide in kleinere Peptide abzubauen,
die in der Lage sind, auf menschliche Klasse I-MHC-Moleküle geladen
zu werden, ist es bevorzugt, kleinere Peptide -- z. B., 8-mere und 9-mere --
direkt in die Zellkultur einzuführen,
um einen schnelleren Beladungs- und Exprimierungsprozess zu erleichtern.
-
Wenn man Peptide synthetisiert, z.
B., zufällige
8-, 9- und 18-Aminosäurepeptide,
werden alle Variationen von Aminosäuren vorzugsweise in jeden
Zyklus der Synthese mit eingebracht. Es sollte jedoch festgestellt
werden, dass verschiedene Parameter -- z. B., Lösungsmittelinkompatibilität bestimmter
Aminosäuren
-- in einer Mischung resultieren können, welche Peptide enthält, denen
bestimmte Aminosäuren
fehlen. Das Verfahren sollte dann wenn es als notwendig erachtet
wird, angepasst werden -- d. h., durch Änderung des Lösungsmittels
und der Reaktionsbedingungen --, um die größte Variation von Peptiden
herzustellen.
-
Wie hierin oben festgestellt wurde,
waren murine schwere Ketten, die mit menschlichem β-2-Mikroglobulin
komplexiert waren, bei Temperaturen stabil, die 6–8 Grad
höher lagen,
als wenn diese mit murinem β-2 komplexiert
worden wären.
Es wurde auch beobachtet, dass die Stabilitäten, die durch ein Peptid und
xenogenes β-2-Mikroglobulin
vermittelt werden, additiv sind. Eine große Erhöhung in der Thermostabilität der Klasse
I-Moleküle
kommt vor, wenn 8–9-mere
im Vergleich zu 12–25-meren
verwendet wer den; tatsächlich
kann der Unterschied zwischen der Stabilisierung, die durch 8–9-mere
vermittelt wird, im Vergleich mit den größeren Peptiden sogar noch größer sein
als das, was zuvor beobachtet wurde, da sogar, obwohl die Peptide
durch HPLC aufgereinigt wurden, es wahrscheinlich ist, dass es einige
Kontamination der größeren Peptide
durch 8–9-mere
gibt.
-
Die Thermostabilität eines
Klasse I-Moleküls
hängt offensichtlich
von: (1) dem Ursprung des β-2-Mikroglobulins;
(2) der Gegenwart eines Peptids; und (3) der Länge und Sequenz dieses Peptids
ab.
-
Eine frühere Arbeit (U.S. Patent Nr.
5,314,813 an Peterson et al.; Jackson et al., PNAS USA 89: 12117–12121 (1992))
zeigte, dass Klasse I-MHC-schwere Ketten Peptid entweder allein
binden können,
oder wenn sie mit β-2-Mikroglobulin
assoziiert sind. Die Oberflächenexpression
von peptidbeladenem menschlichen Klasse I-MHC scheint jedoch am
besten durch das Beladen der Moleküle mit Peptid, nachdem die
schweren Ketten mit β-2-Mikroglobulin
komplexiert worden sind, erleichtert zu werden.
-
1. Expression
von menschlichem MHC
-
Sobald wir festgestellt hatten, dass
die Thermostabilität
von Klasse I-Molekülen
von dem Ursprung des β-2-Mikroglobulins,
der Gegenwart von Peptids und der Länge und Sequenz dieses Peptids
abhängt,
verwendeten wir diese in Information in der Herstellung von Zelllinien,
die in der Lage sind, spezifisch CD8+-Zellen über die
Expression von peptidbeladenen menschlichen Klasse I-MHC-Molekülen zu aktivieren.
-
Thermolabilität scheint eine inhärente Eigenschaft
von Klasse I-Molekülen
zu sein; es wird angenommen, dass diese sich entwickelte, um sicherzustellen,
dass Klasse I-Moleküle,
die entweder kein Peptid oder ein Peptid mit schwachen Bindungseigenschaften
(das eine geringe Thermostabilität
vermittelt) enthalten, sich selbst zerstören. Auf diese Art minimiert
die Zelle die Zahl der leeren Klasse I-Moleküle auf ihrer Oberfläche, da
eine solche Situation wahrscheinlich dahingehend gefährlich wäre, dass
exogen abzuleitende Peptide gebunden und präsentiert werden könnten. Menschliche
Klasse I-Moleküle, die
in Insektenzellen mit menschlichem β-2 exprimiert werden, sind gegen
eine verlängerte
Inkubation bei 37°C
nicht stabil; das Gleiche gilt für menschliche
Klas se I-Moleküle,
die in der mutierten Zelllinie T2 exprimiert werden, von der gezeigt
wurde, dass sie in der Peptidbeladung auf die Klasse I-Moleküle defizitär ist (Hasken
und Bevan, Science 248: 367–70 (1990);
Cerundolo et al., Nature 345: 449–452 (1990)). Somit scheint
es, dass die Affinität
zwischen der schweren Kette und β-2-Mikroglobulin
vorsichtig durch Koevolution der Moleküle konserviert wurde, so dass
leere Klasse I-Moleküle oder
solche, die schwach bindende Peptide tragen, sich selbst bei der
Körpertemperatur
des "Wirts"-Organismus zerstören.
-
Menschliche Klasse I-MHC-Moleküle wurden
in S2-Zellen exprimiert. Es wurden Zelllinien, die menschliches β-2-Mikroglobulin
und HLA A2.2Y HLA A2.1, HLA B7 oder NLA B27 koexprimieren, unter
Verwendung der zuvor beschriebenen Verfahren etabliert. In Kürze, es
wurden cDNAs, die die oben genannten Proteine kodieren, in den Drosophila-Expressionsvektor
pRmHa-3 kloniert und mit einem menschliches β-2-Mikroglobulin enthaltendem Plasmid und
dem phshsneo-Plasmid in S2-Zellen mittels der hierin offenbarten
Verfahren kotransfiziert. Drei bis vier Wochen später wurde
die Population von G418-resistenten T-Zellen 1 : 5 mit frischem
Selektionsmedium verdünnt.
Sobald eine gesunde wachsende Zellpopulation erhalten wurde, wurde
CuSO4 zu einer Probe der Zellen hinzugefügt und 24
Stunden später
wurden die Zellen mittels Flusszytometrie unter Verwendung eines
monoklonalen Antikörpers
W6/32 (ATCC HB95, Bethesda, MD) analysiert, welcher eine monomorphe
Determinante von menschlichen Klasse I-schweren Ketten erkennt,
wenn diese mit β-2-Mikroglobulin
assoziiert sind. (Siehe Barnstable et al., Cell 14: 9 (1978).) Große Mengen
an Oberflächenexpression
von jedem der menschlichen Klasse I-Moleküle wurden durch den Zusatz
von CuSO4 (Daten nicht gezeigt) induziert.
Diese stabilen Populationen wurden auf hochexprimierende Zellen,
wie unten beschrieben, unter Verwendung einer Zytofluorimetrie sortiert.
Es sind diese sortierten Populationen von Zellen, die für alle nachfolgenden
Experimente verwendet wurden.
-
Vierundzwanzig Stunden vor der FACS-Analyse
wird CuSO4 zu den stabil transfizierten
S2-Zellen (3–4 × 106 Zellen/ml) auf eine Endkonzentration von
1 mM hinzugefügt,
wodurch die Expression aus den transfizierten Genen "angeschaltet"
wird. Die Zellen werden in Cluster-Platten mit 24 Wells (2 ml pro
Vertiefung) ausplattiert. Acht Stunden vor der FACS-Analyse wird
das CuSO4-Medium mit frischem Medium (1
ml), mit oder ohne Peptid, bei einer Konzentration von 50 μg/ml ersetzt.
37°C-Temperaturher ausforderungen
wurden durch das Transferieren der Platten auf eine flache Oberfläche in einem
37°C-Raum
zu verschiedenen Zeitintervallen vor der Ernte der Zellen zur Analyse
durchgeführt.
-
Um die Oberflächenexpression von Klasse I-MHC
auf den S2-Zellen zu analysieren, werden Proben von Zellen (5 × 105) in Röhrchen
auf Eis transferiert, durch Zentrifugation (1.000 × g für 4 Minuten)
gesammelt, in 3 ml PBS/1% BSA, 0,02% Natriumazid resuspendiert,
durch Zentrifugation gesammelt und in PBS/BSA (0,5 ml), enthaltend
den geeigneten primären
Antikörper
(Aszitesflüssigkeiten
Y3, 28:14:8S, 30.5.7, W6/32, 1 : 200 verdünnt) resuspendiert. Kaninchenantiseren
werden 1 : 500 verdünnt
und B22.293-Hybridomüberstand
wird direkt verwendet. Nach einer Stunde Inkubation auf Eis werden
die Zellen zweimal in 3 ml PBS/BSA gewaschen und in 0,5 ml PBS/BSA,
enthaltend den FITC-markierten sekundären Antikörper (Cappell, Durham, NC) und
1 ng/ml Propidiumiodid, resuspendiert. Nach einer 30-minütigen Inkubation
auf Eis werden die Zellen einmal mit PBS/BSA gewaschen und in diesem
Puffer bei einer Konzentration von 1 × 106/ml
resuspendiert. Proben werden dann durch FACS 440 (Becton Dickinson)
analysiert. Mit Propidiumiodid gefärbte tote Zellen werden durch
die Verwendung einer Lebendschranke in der Analyse ausgeschlossen.
-
Zur Zellsortierung wird die gleiche
oben kurz dargestellte Prozedur verwendet, außer dass alle Färbeoperationen
in einem sterilen Abzug durchgeführt
werden. Lösungen,
einschließlich
Antikörper,
werden Filter-sterilisiert und SchneiderTM-Medien
oder ExcellTM 400 werden anstelle von PBS/BSA
verwendet. Zellen, die spezifisch den primären Antikörper gebunden haben, werden
unter Verwendung eines Becton Dickinson-Zellsortierers aussortiert. Sortierte
Zellen (2–8 × 105) werden ein Mal in Medium gewaschen, bevor
sie bei einer Konzentration von 2 × 105 Zellen/ml
ausplattiert werden.
-
F. Beladung von Membran-gebundenen
leeren MHC-Molekülen
durch in vitro-Inkubation
mit Peptiden
-
Um zu demonstrieren, dass die menschlichen
Klasse I-Moleküle,
die auf der Oberfläche
der Drosophila-Zellen exprimiert werden, leer waren, wurden die
Zellen bei 37°C
für zwei
Stunden inkubiert und die Zelloberflächenexpression wurde durch
Zytofluorimetrie analysiert. Die Oberflächenexpression von sowohl HLA B27
wie auch A2.1 ist stark ver ringert, wenn Zellen bei 37°C für 2 Stunden
inkubiert werden; jedoch vermittelt die Vorinkubation der Zellen
in HIV-Peptiden, von denen bekannt ist, dass sie an Klasse 1-Moleküle binden, eine
deutliche thermische Stabilität
für die
Klasse I, während
Peptide, die nicht binden, wenig Auswirkungen (siehe 4) haben. (Ein 9-Aminosäurepeptid
IL-KEPVHGV (SEQ
ID NO 42) aus dem POL-Protein von HIV bindet und stabilisiert NLA
A2.1. Ein 9-Aminosäurepeptid
aus dem Vpr-Protein von HIV bindet und stabilisiert B27 (FRIGCRHSR;
SEQ ID NO 41). Diese Daten zeigen, dass die menschlichen Klasse
I-Moleküle, die
auf der Oberfläche
von Drosophila-Zellen exprimiert werden, leer sind und durch Bindung
spezifischer HIV-Peptide stabilisiert werden können.
-
4 und 5 zeigen die Peptid-induzierte
Thermostabilisierung von HLA B27 und NLA A2.1, die auf der Oberfläche von
Drosophila-Zellen durch HIV-Peptide exprimiert werden. Drosophila-Zellen,
die entweder HLA B27 oder A2.1 exprimieren, wurden mit Peptiden
inkubiert, wo dieses angezeigt wird, und dann entweder bei 28°C aufbewahrt
oder bei 37°C
für 2 Stunden
vor der Analyse der Oberflächenexpression
der Klasse I-Moleküle durch
Verwendung der Antikörpers
W6132 (von der ATCC HB95) und Zytofluorimetrie inkubiert. Die durchschnittliche
Fluoreszenz von jeder Population wird grafisch aufgetragen gegen
die Inkubationsbedingungen gezeigt. Das HIV-POL-Peptid (ILKEPVHGV,
SEQ ID NO 42) stabilisiert A2.1, aber nicht B27 (4), während das HIV Vpr-Peptid (FRIGCRHSR,
SEQ ID NO 41) B27 stabilisiert, aber nicht A2.1 (5).
-
Beispiel 2
-
Herstellung
von synthetischen Antigen-präsentierenden
Zellen
-
A. Osmotische Beladung
-
Die osmotische Beladung von SC2-
und 3T3-Zellen mit Ovalbuminprotein wurde wie von Moore et al., Gell
54: 777–785
(1988) beschrieben durchgeführt.
Das Assayverfahren ist wie folgt. In einer Platte mit 96 Wells wurden
1 × 105 Drophilia-Zellen (mit oder ohne Peptid/Proteinbeladung)
oder 3T3-Zellen mit 1 × 105 B3/CD8-T-Zell-Hyridomzellen in 200 μl RPMI-Medium,
das mit 10% fetalem Rinderserum supplementiert ist, kokultiviert.
Nach 24 Stunden Inkubation wurden 100 μl des Überstandes dieser Kulturen
zu 100 μl
RPMI hinzugefügt,
das 5.000 CTLL-Zellen enthält.
Die Zellen wurden für
24 Stunden bei 37°C
kokultiviert, bevor 1 μ Ci 3H-Thymidin (Amersham) hinzugefügt wurde.
Nach einer weiteren Inkubation von 15 Stunden bei 37°C wurde die
Aufnahme des Radiomarkers in die CTLL-Zellen durch Szintillationszählen bestimmt.
-
Die mit murinem MHC durchgeführten Assays
bestätigten
auch, dass Insektenzellen in der Lage sind, Peptid auf die Klasse
I-Moleküle
zu laden. Zellen, die so wenige wie 200 –500 MHC-Moleküle exprimieren,
die ein bestimmtes Antigen enthalten, können durch eine T-Zelle nachgewiesen
werden. Da die Drosophila-Zellen Chrom nicht akkumulieren, wurde
ein auf B3/CD8 basierender Antigen-Präsentationsassay, ein T-Zellhybridom,
verwendet. B3/CD8 ist ein Hybridom zwischen B3, einer zytotoxischen
T-Zell, die für
das Ovalbuminpeptid 253–276
spezifisch ist , das durch H-2Kb-Klasse
I-Moleküle
präsentiert
wird und einer CD8-tragenden IL-2-sezernierende Zelllinie (siehe
Carbone et al., supra, 1989). Nach antigener Stimulation produziert
B3/CD8 IL-2, wie durch 3H-Thymidinaufnahme
in der IL-2-abhängigen
T-Zelllinie CTLL (Gillis et al., J. Immunol 270: 2027 91978)) gemessen
wurde. Somit kann man durch Messung der Menge an hergestelltem IL-2
die T-Zellerkennung messen.
-
Um einen intrazellulären Pool
an Ovalbuminprotein zur Verfügung
zu stellen, von dem OVA-Peptide abgeleitet werden können, wurde
Ovalbumin (Sigma Chem. Co., MO) osmotisch, wie durch Moore et al.,
supra (1988) beschrieben, in die Zellen geladen. Direkt nach der
Beladung wurden die Zellen mit dem T-Zellhybridom vermischt. Nach
zwei Tagen Inkubation wurde das Medium entfernt und auf IL-2 untersucht.
Die Menge an IL-2 wurde
durch die Fähigkeit
des Mediums bestimmt, das Wachstum der IL-2-abhängigen
T-Zelllinie CTLL (Gillis et al., supra, 1978) zu unterstützen und
das Wachstum wurde durch die Menge des radioaktiven Thymidins quantifiziert,
das in die Zellen aufgenommen wurde.
-
Mit Kb/β-2 transfizierte
S2- oder 3T3-Zellen wurden Ovalbuminprotein (OvPro) oder Ovalbuminpeptid, OVA24
(OvPep) in isotonischem (Iso) oder hypertonischem (Hyp) Medium transfiziert.
(Die murine Zelllinie BALG/3T3 ist von der ATCC unter der Zugangsnummer
CCL 163 verfügbar.)
Nach der Behandlung wurden die Zellen mit dem T-Zellhybridom B3/CD8 kokultiviert. B3/CD8
ist ein T-Zellhybridom zwischen B3 (Carbone et al., J. Exp. Med.
169: 603–12
(1989)), einer zytotoxischen T-Zelle, die spezifisch für Ovalbuminpeptid
253–276 ist,
das durch H-2Kb-Klasse I-Moleküle präsentiert
wird, und einer CD8-tragenden IL-2-sezernierenden Zelllinie. Nach
antigener Stimulation produziert B3/CD8 IL-2, wie durch 3N-Thymidinaufnahme in der IL-2-abhängigen Zelllinie
CTLL (Gillis et al., J. Immunol. 120: 2027 91978)) gemessen. Somit
kann man durch Messen der Menge an produziertem IL-2 die T-Zellerkennung
bestimmen. Der Überstand
aus den Kokulturen wurde auf IL-2 durch 3N-Thymidinaufnahme
durch die IL-2-abhängige Zelllinie
CTLL (ATCC Nr. TIB 214) analysiert. Die Menge von aufgenommenen 3N-Thymidin wird gegen die ursprünglichen
Zellbehandlungen grafisch dargestellt.
-
In 6 ist
zu sehen, dass die T-Zellen gut mit den Drosophila-Zellen reagierten,
wenn das Ovalbuminpeptid zu dem Kulturmedium hinzugegeben wurde,
aber es kam zu keiner Erkennung, wenn die Zellen mit dem Ovalbuminprotein
beladen waren. Die auf der Zelloberfläche der Insektenzelle exprimierten
MHC-Klasse I-Moleküle
sind dahingehend vollkommen funktional, dass sie Peptid binden,
wenn dieses zu dem Kulturmedium hinzugegeben wird und sie können es
in dem korrekten Kontext dafür
präsentieren,
damit es durch eine T-Zelle erkannt wird.
-
B. Optimierung von in
vitro-Bedingungen
-
Für
die Optimierung von in vitro-Bedingungen für die Generierung von spezifischen
zytotoxischen T-Zellen wird die Kultur von Drosophila-Zellen-Stimulatorzellen
vorzugsweise in serumfreiem Medium (z. B. Excell 400) aufbewahrt.
Drosophila-Zellen-Stimulatorzellen
werden vorzugsweise mit >20 μg/ml Peptid
inkubiert. Das Effektor : Stimulator-Verhältnis (Lymphozyt: Drosophila-Zelle-Verhältnis) liegt
vorzugsweise in dem Bereich von ungefähr 30 : 1 bis 300 : 1. Das
maximale spezifische CD8+ wird im Allgemeinen
nach fünf
Tagen Kultur beobachtet. Die Kultur für die Zielzellen für den "Killing"-Assay
wird vorzugsweise in einem serumfreien Medium aufbewahrt.
-
Beispiel 3
-
Stimulation
der Proliferation und Differenzierung von bewaffneten Effektor-T-Zellen
-
Wir haben herausgefunden, dass Drosophila
S2-Zellen, die mit MHC-Klasse I-Molekülen und spezifischen unterstützenden
Molekülen
transfiziert sind, in der Lage sind, primäre Reaktionen aus T-Zellen
in vitro zu stimulieren. Wir zeigen unten in diesem Beispiel Daten
aus einem Maus-Modell-System. In diesem Beispiel wurden Konstrukte,
die für
MHC-Klasse I (Ld), β-2-Mikroglobulin, spezifische
unterstützende
Moleküle
kodieren, verwendet und mit CD8+-Zellen
aus Lymphknoten von T-Zellrezeptor-transgenen Mäusen untersucht.
-
Die Daten in 7 beweisen, dass die transfizierten
Drosophila S2-Zellen die Proteinprodukte der transfizierten murinen
Gene exprimieren. Flusszytometrie unter Verwendung eines Fluoreszenz-aktivierten Zellsortierers
(FACS) und Fluoreszenz-markierte Antikörper wurden verwendet, um die
Expression von Ld (MHC-Molekül, welches
die schwere Kette und β-2
umfasst) und den spezifischen unterstützenden Moleküle B7.1
(CD80)- und ICAM-1 (CD54)-Molekülen
durch transfizierte Drosophila-S2-Zellen zu zeigen. Transfizierte Zellen
mit einem FACS abgetrennt, um Zellen zu erhalten, die Ld-Moleküle exprimieren
und wurden in vitro aufbewahrt.
-
Die Transfektion von Drosophila S2-Zellen
wird in Tabelle 2 zusammengefasst. Die Daten zeigen eine Ld-, B7.1- und ICAM-1-Expression, die durch
Flusszytometrie mit den Zelllinien nach Induktion mit CuSO4 gemessen wurde. Es ist offensichtlich,
dass alle Transfektanten relativ zu dem Kontrollantikörper (ctr
Ab) Ld-Moleküle auf der Zelloberfläche exprimieren.
Genauso exprimieren Zellen, die mit Ld und
B7.1 (Ld.B7) kotransfiziert waren, B7.1,
aber nicht ICAM-1, wohingegen Zellen, die mit Ld und
ICAM-1 (Ld.ICAM) kotransfiziert waren, ICAM-1,
aber nicht B7.1 exrimieren; Dreifachtransfektion mit Ld,
B7.1 und ICAM-1 (Ld.B7.ICAM) führte zur
Expression aller drei Moleküle.
-
Unter Verwendung eines Standardgewebekultursystems
(Cai, Z. und Prent, J. (1994) J. Exp. Med. 179: 2005–2015) wurden
Dosen von 5 × 104 aufgereinigten CD8+ 2C-Lymphknoten (LN)-Zellen
bei 37°C
mit Dosen von 3 × 105 transfizierten Fliegenzellen ± Peptide
(10 μm Endkonzentration)
kultiviert. Peptide wurden durch das R. W. Johnson Pharmaceutical
Research Institute (Sykulev et al., (1994) Immunity: 15–22) synthetisiert.
Die proliferativen Reaktionen wurden durch das Hinzufügen von 3HTdR (1 μCi/Well)
8 Stunden vor der Ernte gemessen. Die IL-2-Produktion wurde durch
das Entfernen von Überständen aus
den Kulturen bei 48 Stunden und das Hinzufügen von 50 μl Überstand zu einer IL-2-reaktiven
Indikatorzelllinie (CTLL) gemessen; die Proliferation der Indikatorzelle
wurde durch Zugabe von 3HTdR gemessen.
-
Die in Tabelle 2 gezeigten Daten
sind die Mittelwerte von Dreifachkulturen. Die transfizierten Drosophila
S2-Zellen sterben schnell bei 37°C
und versagen bei der Aufnahme von 3HTdR
bei dieser Temperatur.
-
Die Daten von Tabelle 2 demonstrieren,
dass die Transfektanten in der Lage sind, primäre Reaktionen von Maus-T-Zellen
zu stimulieren.
-
Tabelle
2. Kapazität
von transfizierten Fliegenzellen, primäre proliferative Reaktionen
und die IL-2-Produktion durch CD8
+-Lymphknotenzellen
aus 2C T-Zellrezeptortransgenen Mäusen zu stimulieren.
TABELLE
2
3HTdR-Aufnahme (cpm × 10
3) mit transfizierten Fliegenzellen, die
die folgenden Proteine exprimieren:
-
Der 2C T-Zellrezeptor (TCR) ist stark
reaktiv gegenüber
Ld-Molekülen,
die mit bestimmten Peptiden komplexiert sind, z. B. p2Ca (SEQ ID
NO 46) oder QL9 (SEQ ID NO 47). Diese zwei Peptide haben eine moderate
bis hohe Affinität
für lösliche Ld-Moleküle,
4 × 104 M–1 für p2Ca und 4 × 104 M–1 für QL9 (Sykulev et al.). Wenn
an lösliche
Ld-Moleküle
komplexiert, haben die zwei Peptide auch eine hohe Bindungsaffinität für lösliche 2C
TCR-Moleküle.
Jedoch hat in beiden, der TCR-Bindung und der Ld-Bindung,
das QL9-Peptid eindeutig eine höhere
Affinität
als das p2Ca-Peptid.
-
Tabelle 2 zeigt, dass proliferative
Reaktionen und die IL-2-Produktion durch die Responder-2C-Zellen auf
das schwächere
Peptid, p2Ca, voraussetzt, dass die Stimulator-Ld-transfizierten Zellen
sowohl B7.1 wie auch ICAM-1 koexprimieren; eine Mischung von Zellen,
die entweder Ld + B7.1 oder Ld +
ICAM-1 exprimieren, ist nicht stimulatorisch. Im Gegensatz dazu
zeigt das stärkere
Peptid, QL9, Ld.Fliegenzellen, die entweder
B7 oder ICAM exprimieren, deutlich signifikante Reaktionen, obwohl
die kombinierte Expression von B7 und ICAM wesentlich höhere Reaktionen
generiert. Im Gegensatz zu diesen Erkenntnissen der T-Zellproliferation,
setzt die IL-2-Produktion in Reaktion auf das QL9-Peptid eine gemeinsame
Expression von B7 und ICAM voraus; die Expression dieser Moleküle auf getrennten
Zellen ist unwirksam.
-
Die Ergebnisse zeigen, dass Drosophila-Zellen,
die mit murinen Klasse I-Molekülen
und kostimulatorischen Moleküle
transfiziert sind, murine T-Zellen dahingehend induzieren, primäre proliferative
Reaktionen zu zeigen und eine Lymphokin (IL-2)-Produktion in Reaktion
auf Peptidantigene zu zeigen. Das System ist auch auf menschliche
T-Zellen anwendbar und könnte
verwendet werden, um nicht vorbehandelte (oder vorbehandelte) T-Zellen
zu stimulieren, die spezifisch für
Tumor-spezifische Antigene in vitro sind; eine in vivo-Infusion
von klonal expandierten T-Zellen, die spezifisch für Tumor-spezifische
Antigene sind, könnte
für Krebspatienten
therapeutisch therapeutisch sein. Die Infusion von T-Zellen, die
für virale
Antigene spezifisch sind, würde
in Patienten mit viralen Infektionen, z. B. HIV, nützlich sein.
-
Beispiel 4
-
Immobilisierung
von biotinylierten MHC-Molekülen
auf Avidin-beschichten roten Blutzellen
-
NHS-LC-Biotin, Neutravidin und Biotin-BMCC
wurden von Pierce (Rockford, IL) gekauft. Schafs-rote Blutzellen
wurden von der Colorado Serum Company (Denver, CO) erworben. Drosophila
S2-Zellen, die Ld und rekombinantes Ld exprimieren, wurden, wie in den Beispielen
1 und 2 beschrieben, hergestellt. Monoklonale Antikörper 30.5.7
(Anti-Ld) und 1B2 (Anti-klontypischer Antikörper gegen
den 2C T-Zellrezeptor) wurden als Hybridom-Zellkulturüberstände verwendet.
-
Das verwendete Protokoll wird durch
Muzykantov und Taylor (Anal. Biochem. (1994) 223, 142–148) beschrieben.
In Kürze,
SRBC wurden 4-mal in phosphatgepufferter Salzlösung (PBS) gewaschen, unter
Verwendung von NHS-LC-Biotin biotinyliert, wiederum 4 mal in PBS
gewaschen, mit Neutravidin inkubiert und letztendlich 4 mal gewaschen
und bei 4°C
in PBS aufbewahrt, das 3% fetales Kälberserum und 0,02% Natriumazid
enthält.
-
Rekombinantes Ld wurde
unter Verwendung von Biotin-BMCC biotinyliert, einem Maleimid-gekoppeltem
Biotin, welches mit Thiolgruppen reagiert. Ld zeigt
eine freie Thiolgruppe, die Seitenkette von Cystein 121, welche
nicht in der Peptidbindungsstelle liegt. Die Biotinylierung wurde
wie durch den Hersteller empfohlen durchgeführt. Nicht reagiertes Biotin
wurde unter Verwendung einer Centricon 10 entfernt.
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Biotinyliertes Ld wurde
durch Inkubation bei einer Endkonzentration von 0,2 mg/ml mit Avidin-beschichtetem
SRBC für
30 Minuten immobilisiert, gefolgt durch Waschen in DMEM, das 10%
fetales Kälberserum
enthält.
SRBC mit daran befestigtem Ld wurde direkt
verwendet.
-
T-Zellen, die das 2C TCR-Transgen
aus den Lymphknoten von Mäusen
exprimieren, wurden durch magnetische Verarmung aufgereinigt. Aufgereinigte
T-Zellen waren konsistent 97–98%
positiv für
die Färbung in
der Flusszytofluormetrie unter Verwendung des anti-klontypischen
Antikörpers
1B2.
-
Die Immobilisierung von biotinyliertem
Ld auf Avidin-beschichteten SRBC wurde wie
oben angezeigt durchgeführt.
Die Anheftung wurde unter Verwendung einer Flusszytofluormetrie
unter Verwendung des Anti-Ld-Antikörpers 30.5.7
untersucht.
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Ein typisches Experiment wird in 8 gezeigt. Die negative
Kontrolle (Zelle ohne Antikörper)
wird in gestrichelten Linien gezeigt. Die gefüllte Spitze umfasst Zellen,
die mit Fluoreszenzantikörper
markiert sind. 99,78% der Zellen waren markiert. Die Fluoreszenzintensität lag in
dem gleichen Bereich wie die größte Intensitätsmenge,
die für
Ld auf synthetischen Antigen-präsentierenden
Zellen beobachtet wurde.
-
Kb (MHC-Molekül, das die
schwere Kette und β2
umfasst) wurde auch unter Verwendung des gleichen Verfahrens biotinyliert.
Wir konnten biotinyliertes Kb auf Avidin-beschichtetem SRBC,
wie durch Flusszytoflourmetrie (9)
untersucht, immobilisieren. 99,88% der Zellen waren markiert.
-
Die "Rosetting"-Experimente verifizierten,
dass die befestigten MHC-Moleküle
funktionell mit den T-Zellen wechselwirkten. Drosophila S2-Zellen,
die Ld, Ld-beschichtete
SRBC exprimieren, wurden mit QL9-Peptid (0,02 mM) oder einem irrelevantem
Protein (MCMV, 0,02 mM) für
30 Minuten auf Eis inkubiert; 2C+ T-Zellen wurden dann hinzugefügt, mit
einem Anteil von 10 2C+ T-Zellen für eine Drosophila S2-Zelle,
oder 10 SRBC für
1 2C+ T-Zelle; die Mischung wurde pelletiert und auf Eis für mindestens
30 Minuten gehalten. Die Zellen wurden dann vorsichtig resuspendiert
und die Rosetten gezählt,
wobei eine Rosette eine Drosophila S2-Zelle ist, die an mindestens
3 C+ T-Zellen gebunden ist oder eine 2 C+ T-Zelle, die an mindestens
3 SRBC gebunden ist. Rosetten wurden in allen Fällen beobachtet. Typischerweise
wurden 30–40%
der Lymphozyten in Rosetten umfasst, wenn QL9-Peptid hinzugefügt wurde.
Keine Rosette wurde in der Gegenwart des irrelevanten Peptids beobachtet,
obwohl eine zufällige
Anheftung einiger einzelnen Zellen beobachtet wurde.
-
Diese Beispiele beschreiben ein neues
Verfahren zur Immobilisierung großer Mengen an MHC-Klasse I-Molekülen auf
verschiedenen Oberflächen
(Fliegenzellen, roten Blutzellen, Latexkügelchen) in nativer Konformation,
wie durch monoklonale Antikörperbindungs-
und Rosettenexperimente (T-Zellrezeptorbindung) zu beurteilen ist.
Dieses Verfahren kann auf andere synthetische Oberflächen angewendet
werden, einschließlich künstlicher
Phospholipidmembranen. Phosphatidylethanolamin sowie Avidin-gekoppelte
Phospholipide sind für
unsere Studien besonders relevant. Diese Phospholipide sind kommerziell
von Lipex Biomembrane Inc., Vancouver, BC, Kanada, verfügbar.
-
Beispiel 5
-
Immobilisierung von biotinylierten
MHC-Molekülen
auf Avidin-beschichteten Latexkügelchen
-
Latex-Sulfat-Kügelchen mit einem Durchmesser
von sechs Mikron wurden von der Interfacial Dynamics Corporation
(Portland, OR) käuflich
erworben und gemäß dem in
Beispiel 4 beschriebenen Protokoll biotinyliert.
-
Avidin-beschichtete Latexkügelchen
wurden unter Verwendung einer 1% Suspension der Latexkügelchen
hergestellt, die für
eine Stunde bei Raumtemperatur in PBS inkubiert sind, das 1 mg/ml
Neutravidin enthält.
Dann wurde ein gleiches Volumen an PBS, das 10% fetales Kälberserum
enthält,
hinzugefügt.
Nach einer Stunde Inkubation bei Raumtemperatur wurden die Kügelchen
3 mal gewaschen und zur Bindung an rekombinantes biotinyliertes
Ld verwendet.
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Rekombinantes biotinyliertes Ld wurde durch Inkubation bei einer Endkonzentration
von 0,2 mg/ml mit Avidin-beschichteten Latexkügelchen für 30 Minuten immobilisiert,
gefolgt durch Waschen in DMEM, das 10% fetales Kälberserum enthält. SRBC
mit daran haftenden Ld wurden direkt verwendet.
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"Rosetting"-Experimente verifizierten,
dass die auf den Latexkügelchen
befestigten MHC-Moleküle funktionell
mit T-Zellen wechselwirkten. Drosophila S2-Zellen, die rekombinantes
Ld exprimieren, und Ld-beschichtete
Latexkügelchen
wurden mit QL9-Peptid
(0,02 mM) oder einem irrelevantem Peptid (MCMV, 0,02 mM) für 30 Minuten
auf Eis inkubiert; 2C+ T-Zellen wurden dann hinzugefügt, wobei
der Anteil bei 10 2C+ T-Zellen
für 1 Drosophila
S2-Zelle oder Ld-beschichteten Latexkügelchen
für 1 2C+
T-Zelle lag; die
Mischung wurde pelletiert und für
mindestens 30 Minuten auf Eis gehalten. Die Zellen wurden dann vorsichtig
resuspendiert und es wurden Rosetten gezählt, wobei eine Rosette eine
Drosophila S2-Zelle ist, die an mindestens 3 2C+ T-Zellen gebunden
ist oder eine 2C+ T-Zelle, die an mindestens 3 Latexkügelchen
gebunden ist. Rosetten wurden in allen Fällen beobachtet. Typischerweise
waren 30–40%
der Lymphozyten in Rosetten umfasst, wenn QL9-Peptid hinzugefügt wurde.
Keine Rosette wurde in Gegenwart des relevanten Peptids beobachtet, obwohl
eine gelegentliche Anheftung von einigen wenigen Zellen beobachtet
wurde.
-
Beispiel 6
-
Immobilisierung und Nachweis
von rekombinantem Protein, das auf verschiedenen festen Trägern, wie
Plastik-Mikrowell-Platten gebunden ist
-
Die MHC-Moleküle wurden durch direkte Bindung
auf Mikrotiterplatten (Corning) immobilisiert und wie folgt nachgewiesen:
-
MHC-Kb-Moleküle wurden
auf die gewünschte
Konzentration in PBS verdünnt,
z. B. 0,001 mg/ml für 100
ng/Well. 100 μl
des verdünnten
Kb wurde zu jeder Well auf der Plastikmikrotiterplatte
hinzugefügt.
Die Platte wurde für
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Nach der Inkubation wurde
die Platte einmal mit PBS gewaschen und 200 μl 2 % Rinderserumalbumin (BSA)
in PBS + (.05%) und TweenTM (PBST) wurden
hinzugefügt
und für
eine weitere Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platte wurde
dreimal mit PBST gewaschen und biotinylierter Anti-Kb mAb
wurde in 2% BSA in PBS (1 : 2500) hinzugefügt. Die Platte wurde eine weitere Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert und drei mal mit PBST gewaschen. Avidin-konjugiertes
HRP wurde in 2% BSA in PBS (1 : 2500) hinzugefügt. Nach einer weiteren Stunde
der Inkubation bei Raumtemperatur wurde die Platte drei mal mit
PBST gewaschen und H2O2 oder
Thophenyldiamin wurde hinzugefügt.
Die Reaktion wurde mit H2SO4 gestoppt.
Das Reaktionsprodukt wurde kolorimetrisch bei 490 nm nachgewiesen.
-
10 zeigt
die Ergebnisse des Nachweises der Gegenwart von MHC-Kb-Molekülen unter
Verwendung von drei unterschiedlichen monoklonalen Antikörpern.
-
Rekombinante MHC-Kb-Moleküle können alternativ
dazu durch Biotin-Avidin-verbindende
Wechselwirkungen mit dem Substrat gebunden werden. In dieser Ausführungsform
waren die Mikrowell-Platten mit 100 μl Avidin beschichtet, das in
PBS auf eine Konzentration von 0,001 mg/ml verdünnt worden war. Überschüssiges Avidin
wurde durch eine PBS-Waschung entfernt. Das oben genannte Verfahren
zur Präsentation
und zum Nachweis der Kb-Bindung folgte.
-
Rekombinante MHC-Moleküle können alternativ
dazu durch eine Verbindung immobilisiert werden, die auf einem Poly-Histin-Tag
basiert, das zu dem MHC hinzugefügt
wird, welches mit dem Nickel wechselwirkt, das an das Substrat gebunden
ist.
-
Das oben genannte Verfahren zur Bindung
und zum Nachweis wird unter Verwendung von Nickel-Chelat-beschichteten
Mikrowell-Platten (Xenopore) und rekombinanten MHC-Molekülen mit
einem Poly-Histidin-Tag durchgeführt,
das unter Verwendung des oben beschriebenen Vektors pRmHa-His6 exprimiert wird.
-
Beispiel 7
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Direkte Bindung von Peptid
an lösliche,
leere Klasse I-MHC-Moleküle
in vitro
-
A. Verfahren
-
H-2Kb: wie
oben in Beispiel 1.B beschrieben hergestellt.
-
H-2K
b Sol:
K
b sol-cDNA ist ein Derivat von K
b, das den extrazellulären Teil des Klasse I-MHC-Moleküls kodiert.
K
b sol-cDNA kann durch PCR gemäß bekannten
Verfahren hergestellt werden, wie solchen, die in Ennis et al.,
PNAS USA 87: 2833–7
(1990) und Zemmour et al., Immunogenetics 33: 310–20 (1991)
beschrieben werden. Spezifisch wird cDNA, die ein trunkiertes K
b-Molekül
mit einem Stopkodon, das an dem Ende der Alpha 3-Domäne an der
Aminosäureposition
+275 eingefügt
ist, kodiert, aus dem pCMU Expessionsplasmid als ein Bam HI-Fragment
ausgeschnitten und in pRmHa-3 als K
b-cDNA
einkloniert. Die K
b sol-cDNA ist ein Derivat der
gesamten. K
b-cDNA (siehe oben), welche als
Template in einer PCR-Reaktion unter Verwendung eines 5'-Oligonucleotids,
das die Sty I-Sschnittstelle umfasst verwendet wird und das folgende
3'-Oligonucleotid:
-
Das resultierende PCR-Fragment wird
stumpfendig in die Sma I-Schnittstelle von pBS (Stratagene, La Jolla,
CA) einkloniert, sequenziert und die verbleibende 5'-Sequenz von
Kb in die Sty I-Schnittstelle kloniert. Eine
cDNA, die das gesamte Kb sol-Protein kodiert,
könnte
als ein Bam HI-Restriktionsfragment erhalten werden.
-
H-2Db und
H-2Ld werden, wie oben in Beispiel 1.B.
diskutiert, hergestellt.
-
Die cDNAs, die die Kb α1α2α3-Domänen (274
Reste) und murines β-2-Mikroglobulin
(99 Reste) kodieren, wurden jeweils in die enmalig vorhandene Bam
HI-Schnittstelle eines Expressionsvektors kloniert, der den Metallothioneinpromotor
pRMHa-3 enthält
(Bunch et al., Nucleic Acid Res. 16: 1043–1061 (1988)). Drosophila S2/M3-Zellen
wurden mit diesen rekombinanten Plasmiden zusätzlich zu dem Plasmid phshsneo
(enthaltend ein Neomycin-Resistenzgen) durch das Kalzumphosphat-Präzipitationsverfahren,
das zuvor beschrieben wurde, transformiert. Die transformierten
Zellen, die gegen das Neomycin-Analogonantibiotikum G418 selektiert wurden,
wurden bei 27°C
in serumfreiem Medium wachsen gelassen und lösliches schwere Ketten Kb und β-2-Mikroglobulin wurden
durch die Zugabe von 0,7 mM CuSO4 koexprimiert.
-
Der lösliche, zusammengesetzte Heterodimer
von Kb wurde aus den Kulturüberständen durch
Affinitätschromatografie
unter Verwendung des Anti-Kb-monoklonalen
Antikörpers
Y3 aufgereinigt, gefolgt durch eine Ionenaustauschchromatografie
auf einer Pharmacia Mono QTM-FPLC-Säule gemäß den Instruktionen
des Herstellers (Pharmacia, Piscataway, NJ). Die SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
(SDS-PAGE) der Kb-Herstellung, gefolgt durch
Färbung
mit Coomassie-Blau, zeigte ohne nachweisbare Verunreinigungen nur
eine Bande von einer relativen Molekularmasse (Mr) bei ungefähr 32.000
und eine Bande bei ungefähr
12.000. Das hochaufgereinigte Kb wurde gegen
phosphatgepufferte Salzlösung
(PBS) dialysiert, filtersterilisiert und für eine weitere Untersuchung
verwendet.
-
Der Extinktionskoeffizient des löslichen
Kb ("Kbsol")-Proteins
(43.2 kDa) beträgt
69.200 M–1cm–1 bei
280 nm.
-
Das aufgereinigte Kb sol
(0,3 μM)
in PBS mit und ohne 1% TX-100 wurde für eine Stunde verschiedenen
Temperaturen (d. h., 4°C,
23°C, 32°C, 37°C, 42°C und 47°C) ausgesetzt.
Die Proteine wurden dann durch Inkubation mit dem monoklonalen Antikörper Y3
und Protein A-Sepharosekügelchen
(Pharmacia, Piscataway, NJ) bei 4°C
für jeweils
zwei Stunden inkubiert. Die Proben wurden durch 12,5% SDS-PAGE analysiert,
gefolgt durch Färben
mit Coomassie-Blau. Die zwei dicken Banden auf dem Gel sind die
schweren und leichten Ketten des Antikörpers Y3. In einem anderen
Verfahren wurde Kb sol (0,3 μM) mit 50 μM Peptiden
in PBS bei 23°C für zwei Stunden
inkubiert, um die Kb-sol-Peptid-Komplexausbildung
zu ermöglichen.
Nach der Zugabe von 1% TX-100 wurden die Proben für eine Stunde
12°C-, 37°C- oder 47°C-Temperaturen
ausgesetzt. Die Komplexe wurden immunopräzipitiert und durch SDS-PAGE
wie oben beschrieben analysiert. In einem dritten Verfahren wurde
Kb sol (2,7 μM) mit 50 μM OVA-8-, VSV-8- oder SEV-9-Peptiden
jeweils bei 23°C
für zwei
Stunden inkubiert. Die Proben wurden auf ein 1% Polyacrylamid-IEF-Gel
aufgetragen. Das IEF wurde bei einem pH 5–7 laufen gelassen und das
Gel wurde mit Silber gefärbt.
-
Danach wurde das VSV-8-Peptid unter
Verwendung des Chloramin-T-Verfahrens (Hunter et al., Nature 194:
495–6
(1962)) radioiodiert und freies 125I wurde
durch eine C18-Säulen
(QPC-Kassette, Applied Biosystems, Foster City, CA) entfernt. Das
markierte Peptid wurde weiter durch C18-Umkehrphasen-HPLC
aufgereinigt. Nach Elution wurde das markierte Peptid lyophilisiert
und in PBS resuspendiert.
-
Die spezifische Aktivität von [125I]VSV-8 (ungefähr 250 Ci/mmol) wurde spektrofotometrisch
unter Verwendung des Extinktionskoeffizienten von Tyrosin bei 274
nm (1420 M–1 cm–1)
bestimmt. Zuerst wurde Kbsol (0,5 μM) mit [125I]VSV-8 (1,5 nM) und nicht markiertem
VSV-8 (50 nM) bei 23°C
für 16
Stunden vermischt, um eine Komplexausbildung zu ermöglichen.
Ein Teil der Probe wurde durch Gelfiltration (Superose 12, Pharmacia,
Piscataway, NJ) in PBS analysiert. Nach Elution wurde die in jeder
Fraktion (0,05 ml) enthaltene Radioaktivität gemessen. Protein wurde durch
Absorption bei 280 nm beobachtet.
-
In einem zweiten Verfahren wurde
[125I]VSV-8 (0,39 nM) mit verschiedenen
Konzentrationen Kbsol in PBS vermischt,
das 1% Rinderserumalbumin (BSA) enthält. Nach Inkubation bei 23°C für 2–16 Stunden,
wurden die Kbsol-Peptidkomplexe von freiem
Peptid durch eine kleine Gelfiltration (Bio-GelTM P30,
BioRad, Richmond, CA) in PBS abgetrennt. Die P30-Gelfiltration ermöglichte
eine über
95%-ige Abtrennung von gebundenem und freiem Peptid innerhalb von
ungefähr
5 Minuten. Die Radioaktivität
von gebundenen und freien Peptiden wurde gemessen und die Daten
durch lineare Regression analysiert. Bei maximalen Mengen an angebotenem
Kbsol wurden 65% der gesamten markierten
Peptide gebunden. Diese maximale Bindungskapazität von markiertem Peptid an
Kbsol-Protein verfiel über die Zeit, wahrscheinlich
bedingt durch die Strahlung des an VSV-8 gebundenen 125I.
-
In einem dritten Verfahren enthielt
jede Probe 0,39 nM [125I]VSV-8 (ungefähr 18.000
cpm), nichtmarkierte Peptide in der angezeigten Konzentration und
30 nM Kb sol, das über 50% der [125I]VSV-8-Bindung
in der Abwesenheit von nicht-markiertem Peptid bei einem Endvolumen
von 72 μl
ergibt. Alle Komponenten wurden aufgelöst und in PBS, das 1% BSA enthält, verdünnt. Nach
Inkubation für
2–16 Stunden
bei 23°C
wurden 50 μl-Proben
durch P30-Gelfiltration wie oben beschrieben analysiert. Die Dissoziationskonstanten
für nicht-markierte
Peptide wurden aus den molaren Konzentrationen von [125I]VSV-8
und den nicht-markierten Peptiden bestimmt, was eine 50%-ige Inhibierung
der [125I]VSV-8-Bindung an Kbsol,
wie beschrieben, ergab. (Siehe Muller et al., Meth Enzymol. 92:
589–601
(1983).)
-
Kbsol (0,3 μM) und [125I]VSV-8 (0,39 nM) wurden dann bei 4°C, 23°C und 37°C inkubiert
und die Assoziation zu verschiedenen Zeiten durch P30-Gelfiltration
bestimmt. Murines β-2-Mikroglobulin
wurde, wenn nötig,
vor der Inkubation in der angezeigten Konzentration hinzugefügt. Das
murine β-2-Mikroglobulin
wurde durch Affinitätschromatografie
unter Verwendung des anti-β-2-Mikroglobulin – polyklonalen
Antikörpers
K355 aus den Kulturüberständen von
rekombinanten Drosophila-Zellen hergestellt. (Siehe auch Logdberg
et al., Molec. Immun. 14: 577–587
(1979).) In einem weiteren Experiment wurden Kbsol
(0,3 μM
oder 1,8 μM)
und [125I]VSV-8 (2.4 nM) bei 23°C für zwei Stunden
inkubiert und die Peptid-Kbsol-Komplexe
wurden durch P30-Gelfiltration isoliert. Die Proben enthielten sehr
kleine Mengen an [125I]VSV-8- und Kbsol-Komplexen (bei einem Maximum von 2,4
nM) und leeres Kbsol bei einer Endkonzentration
von ungefähr
50 bis 300 nM. Zu einigen Proben wurden 3 μM β-2-Mikroglobulin, 3 μM β-2-Mikroglobulin plus
20 μM nicht-markiertes
VSV-8, 20 μM
nicht-markiertes VSV-8 oder 1 TX-100 hinzugefügt. Die Proben wurden für verschiedene
Zeiten bei 37°C inkubiert
und der Grad der Dissoziierung wurde durch Passagieren über P30-Kolonnen
bestimmt.
-
B. Diskussion
-
Klasse I-MHC-Moleküle präsentieren
antigene Peptide an zytotoxische T-Lymphozyten. Die direkte Bindung
von Peptid an Klasse I-Molekülen
in vitro wurde entweder durch die Gegenwart von zuvor gebundenen
Peptide an der Bindungsstelle (Chen und Perham, Nature 337: 743–5 (1989))
oder das Fehlen einer Bindungsspezifität gestört. (Siehe, z.
-
B. Frelinger et al., J. Exp. Med.
172: 827–34
(1990); Choppin et al., J. Exp. Med. 172: 889–99 (1990); Chen et al., J.
Exp. Med. 172: 931–6
(1990).) Die in vitro Analyse der Peptidbindung an lösliche,
leere Klasse I-Moleküle,
die aus Drosophila-Zellen aufgereinigt wurden, die mit trunkierten
H-2Kbsol- und murinen β-2-Mikroglobulingenen transformiert
worden waren, wird hierin offenbart. Die Ergebnisse demonstrieren,
dass die Peptidbindung sehr schnell ist und natürlich prozessierte Peptide
(Octapeptide; siehe, z. B., Van Bleek et al., Nature 348: 213–6 (1990);
Falk et al., Nature 351: 290–6
(1991)) haben die höchsten
Affinitäten
für Kbsol in dem nanomolaren Bereich und zeigen
an, dass mit Octapeptiden komplexiertes Kbsol
stabil ist, wohingegen solche, die mit leicht kürzer oder längeren Peptiden komplexiert
sind, weniger haltbar sind. Die Wechselwirkungen zwischen der freien
schweren Kette und der β-2-Mikroglobulin
sind im Wesentlichen in der Abwesenheit eines Reagenz reversibel.
Peptide binden spontan an leere Klasse I-Moleküle ohne Ablösen des β-2-Mikroglobulins. Jedoch fördert ein Überschuss β-2-Mikroglobulin scheinbar
die Bindung des Peptids an leere Klasse I als Konsequenz der Reassoziation
der freien schweren Kette mit β-2-Mikroglobulin
unter Bedingungen, unter denen Heterodimere instabil sind.
-
Lösliche
H-2Kb-Moleküle (aus der α1α2α3-Domäne der schweren
Kette zusammengesetzt) und murines β-2-Mikroglobulin wurden aus
den Kulturbeständen
von Drosophila-Zellen
aufgereinigt, welche gleichzeitig mit der trunkierten schweren Kette
und β-2-Mikroglobulin Genen
transformiert worden waren. Erste Untersuchungen deuteten an, dass
Drosophila-Zellen Klasse I-MHC-Moleküle exprimieren, denen endogene
Peptide auf der Zelloberfläche
fehlen. Einige der Eigenschaften der leeren Klasse I-Moleküle umfassen
die Beobachtung, dass diese bei 37°C weniger stabil sind und deren
Struktur durch die Bindung eines Peptides stabilisiert wird. (Siehe,
z. B., Schumacher et al., Cell 62: 563–7 (1990); Ljunggren et al.,
Nature 346: 476–80
(1990).) Um zu bestätigen,
dass aufgereinigte lösliche
Kb leer sind, wurde deren thermale Stabilität in tensidfreier
Lösung
untersucht. Überraschenderweise
wurden bei 47°C
für eine
Stunde erhitzte Proteine schnell durch Immunpräzipitation unter Verwendung
des konformellen Antikörpers
Y3 schnell wiedergewonnen. Dieses unerwartete Ergebnis führte uns
dazu, ein Detergens, 1% TritonTM X-100 (TX-100;
Polyoxyethylen (9) octylphenylether) zu der Proteinlösung hinzuzufügen, da ähnliche
Experimente zur Untersuchung der Stabilität von Klasse I-Molekülen immer
in Deterenz-haltigen lysaten durchgeführt wurden (siehe Schumacher
et al., supra zitiert). Die in der Gegenwart von Detergens erhaltenen
Ergebnisse zeigen, dass aufgereinigtes Kbsol
nun bei 37°C instabil
ist. Diese und andere Beweislinien schlagen vor, dass das Kbsol-Heterodimer sich in die schwere Kette und β-2-Mikroglobulin bei
erhöhten
Temperaturen zerlegt, und dass das Detergens β-2-Mikroglobulin von der Reassoziierung
mit einer dissoziierten freien schweren Kette (siehe unten) abhalten
kann. Zweitens wurde die Möglichkeit
der Stabilisierung von aufgereinigtem Kbsol
mit Peptiden untersucht. Die Ergebnisse der zuerst beschriebenen
Untersuchung zeigten, dass Proteine nur stabilisiert werden können, wenn
sie mit einem Octapeptid (vesikuläres Stomatitis-Virusnucleocapsidprotein
[VSV-8], siehe Tabelle 3 unten) vermischt werden, von dem gezeigt
wurde, dass es ein natürlich
prozessiertes Peptid ist (siehe Van Bleek et al., supra zitiert).
Diese Beobachtungen sind mit den Eigenschaften der oben genannten
leeren Klasse I-Moleküle
konsistent.
-
Unabhängige Unterstützung dafür, dass
die aufgereinigten Kbsol-Moleküle leer
sind, wird durch isoelektrische Fokussierung (IEF) unter nativen
Bedingungen (Daten nicht gezeigt) zur Verfügung gestellt. Das aus Drosophila-Zellen
aufgereinigte lösliche
Kb zeigte ein wesentlich einfacheres Muster
als HLA-A2-Moleküle,
die aus menschlichen lymphobplastoiden Zelllinien aufgereinigt wurden
(siehe 3 in Silver
et al., Nature 350: 619–22
(1991)). Von dem komplizierten Muster von HLA-A2 auf IEF wird angenommen,
dass es das Ergebnis des Vorhandenseins von heterogenen Peptiden
ist, die an die Moleküle
gebunden sind. Das einfache Band von aufgereinigtem Kbsol
zeigt die Abwesenheit von endogenen Peptiden an. Zusätzlich bewirkte
die Inkubation von Kbsol mit antigenen Peptiden
die deutlichen Shifts der Bande auf dem IEF-Gel, was die Änderung
in dem isoelektrischen Punkt von Kbsol,
bedingt durch die Peptidbindung, reflektiert. Es soll hier festgestellt
werden, dass so ein Bandshift nicht in HLA-A2-Molekülen beobachtet
wurde, wenn diese einfach mit Peptiden vermischt wurden, es sei
denn, dass NLA-A2 mit Peptiden unter "rekonstituierenden Bedingungen"
nach Entfernen zuvor gebundener endogener Peptide inkubiert wird.
Zusammengenommen zeigen diese Beobachtungen auf nativem IEF auch
an, dass von Drosophila-Zellen aufgereinigtes lösliches Kb leer
sind.
-
Die Assoziation von 125I-markiertem
VSV-8 mit Kbsol wurde durch Gelfiltration
(nicht gezeigt) nachgewiesen. Die Radioaktivität der hoch molekulargewichtigen
Materialien korrespondiert mit den Peptid-Kbsol-Komplexen,
während
die der gering molekulargewich tigen Materialien freie Peptide darstellen. Nicht-markierte
VSV- und Ovalbumin (OVA)-Peptide
könnten
mit den markierten VSV-8 (siehe unten) kompetetieren, was darlegen
könnte,
dass [125I]VSV-8 spezifisch an Kbsol-Moleküle gebunden ist. Umkehrphasen-HPLC offenbarte,
dass Kb-gebundenes [125I]VSV-8
die identische Retentionszeit wie das eingebrachte Peptid hat. Die
Bindung an Kbsol an markiertes VSV-8 war
zu sättigen,
und zeigte eine Dissoziationskonstante (Kp) von ungefähr 33 nM
(nicht gezeigt). Aus der x-Achse des Scatchard-Plots wurde festgestellt,
dass ungefähr
65% des markierten VSV-8 in der Lage ist, an Kb zu
binden.
-
Um die Affinitäten von verschiedenen Peptiden
an K
b zu bestimmen, wurden kompetitive Radioimmunoassays
(RIA) unter Verwendung von [
125I]VSV-8 durchgeführt (Daten
nicht gezeigt). Die für
den RIA verwendeten inhibitorischen Peptide sind in Tabelle 3 aufgelistet.
Auch die Kp wird in Tabelle 3 für
jedes Peptid zusammengefasst. TABELLE
3
Verschiedene antigene Peptide
*, die
in den vorliegenden Studien verwendet wurden
-
Die Peptide von natürlich prozessierter
Größe (8-mere
für VSV
und OVA und 9-mere für
das Sendaivirusnucleoprotein [SEV]) hatten die höchsten und bemerkenswert ähnliche
Affinitäten
in dem Bereich von 2,7 bis 4,1 nM. Diese außergewöhnlich hohe Affinität der natürlichen
Peptide ist mit kürzlich
gemachten Beobachtungen konsistent. (Siehe z. B., Schumacher et
al., Nature 350: 703–6
(1991); Christnick et al., Nature 352: 67–70 (1991).) Jedoch verringerten
Peptide, die nur ein oder zwei Reste kürzer oder länger waren, die Affinität um einen
Faktor von 2 bis 100. Diese Verringerung der Affinität ist für deutlich
längere
Peptide sogar noch drastischer; d. h., die Affinität eines
24-mer Peptids (OVA-24) ist mehr als 10.000-fach geringer als die
von OVA-8. Diese Ergebnisse helfen zu erklären, warum frühere Berichte,
die längere
Peptide verwenden, die Affinität
eines mikromolaren Bereiches beanspruchen (siehe z. B. Frelinger
et al. und Choppin et al., beide supra zitiert.) Es ist von besonderem
Interesse, dass die Verlängerung
von Peptiden an dem Carboxylterminus deutlich wesentlicher destruktiv
auf die Affinität
als die Verlängerung
an dem Aminoterminus wirkt. Gemäß der dreidimensionalen
Struktur von HLA-A2 wird die Peptidbindungsfurche durch zwei lange α-Helices
auf den antiparallelen β-Strängen ausgebildet
und die Spalte ist ungefähr
25 Angström
lang, von der angenommen wird, dass sie eine längere Peptidkette von ungefähr 8 Resten
aufnehmen kann (siehe z. B. Bjorkman et al., Nature 329: 506–12 (1987)).
An einem Ende der Spalte kommen die α1- und α2-Helices eng zusammen, während die
Spalte am anderen Ende relativ offen ist. Es wird nun spekuliert,
dass sowohl VSV- wie auch OVA-Peptid
an die Spalte in der gleichen Orientierung binden *und
dass der Carboxylterminus der Peptide mit dem relativ offenen Ende
der Spalte so wechselwirken könnte,
dass die Verlängerung
des Peptids an dem Carboxylterminus keine starke sterische Hinderung
bewirkt.
-
Es wurden dann Untersuchungen durchgeführt, um
die Geschwindigkeit der Peptidbindung an Kb bei jeweils
4°C und
23°C zu
bestimmen (nicht gezeigt). Die Bindung war, insbesondere bei 23°C, sogar
in extrem geringen Konzentrationen von markierten Peptiden (ungefähr 0,4 nM),
mit einer Halbwertszeit von ungefähr 5 Minuten sehr schnell.
Dieses steht im Gegensatz zu kürzlich
gemachten Beobachtungen, welche zeigen, dass die Halbwertszeit der
Assoziation bei ungefähr
zwei Stunden liegt. (Siehe z. B. Choppin et al., supra zitiert.) Wiederum
waren nur 65% des gesamten markierten Peptids in der Lage zu binden.
Der Zusatz von überschüssigem β-2-Mikroglobulin
hatte keinen Einfluss auf die Peptidbindungskinetiken bei solch
geringen Temperaturen, bei denen das Kb-Heterodimer stabil
ist (verblieb, um zusammengesetzt zu werden). Dieses impliziert, dass
ein Austausch von β-2-Mikroglobulin
keine Voraussetzung für
eine Peptidbindung ist; d. h., Peptide können spontan an Klasse I-Moleküle ohne
Dissoziation von β-2-Mikroglobulin binden.
Im Gegensatz dazu fördert freies β-2-Mikroglobulin
scheinbar die Peptidbindung bei 37°C (Daten nicht gezeigt). Wenn
die Konzentration von hinzugefügtem β-2-Mikroglobulin
erhöht
wurde, banden mehr Peptide an Kb-Moleküle. Da leere
Kb bei 37°C
instabil sind, muss eine Fraktion von Heterodimeren zur schweren
Kette und β-2-Mikroglobulin
dissoziiert sein und daher muss das Heterodimer im Gleichgewicht
mit der freien schweren Kette und freiem β-2-Mikroglobulin sein. Dann
sollte die Zugabe von β-2-Mikroglobulin
das Gleichgewicht zur Bildung des Heterodimers, das Peptide binden
kann, verschieben. Diese Ansicht wird durch kürzlich gemachte Beobachtungen
unterstützt,
dass es wesentliche Anzahlen von Klasse I-freien schweren Ketten
auf der normalen Zelloberfläche
gibt und dass exogen hinzugefügtes β-2-Mikroglobulin die
Peptidbindung an leere Klasse I-Moleküle auf Zellen als Konsequenz
der Reassoziierung von β-2-Mikroglobulin
mit einer freien schweren Kette erleichtert. (Siehe z. B. Rock et
al., Cell 65: 611–620
(1991); Kozlowski et al., Nature 349: 74–77 (1991); Vitiello et al.,
Science 250: 1423–6
(1990).)
-
Dann wurden die Dissoziationskinetiken
des Peptids bei 37°C
beobachtet. Direkt nach der Isolierung von [125I]VSV-8-
und Kb-Komplexen durch Gelfiltration wurden
die Proben, die entweder 50 oder 300 nM Kb enthalten,
Temperaturen von 37°C
ausgesetzt. Einige Proben wurden mit 3 μM β-2-Mikroglobulin und/oder 20 μM nicht-markiertem
VSV-8 oder 1% TX-100 supplementiert. Die Dissoziation von markierten
Peptiden von Kb wurde zu verschiedenen Zeiten
gemessen (nicht gezeigt). In der Gegenwart eines großen Ü berschusses
von nicht-markierten Peptiden folgte die Dissoziationsgeschwindigkeit
des Peptids Kinetiken erster Ordnung mit einer Halbwertszeitdissoziation
von ungefähr
36 Minuten (eine Dissoziationsgeschwindigkeitskonstante von ungefähr 3,2 × 10–4 s–1).
Diese unerwartete, relativ schnelle Dissoziation von markiertem
Peptid stimmt nicht mit einigen derzeitigen Ansichten über stabile
Peptid-Klasse I-Komplexe überein.
Tatsächlich
demonstrierten die überprüften Ergebnisse
(nicht gezeigt), dass Kb- und VSV-8-Komplexe stabil sind.
Diese Diskrepanz muss von der 10-fach geringeren Affinität von radiomarkiertem
VSV-8 (33 nM) im Vergleich zu der von nicht-markiertem VSV-8 (3,7
nM) aufkommen.
-
Kinetiken erster Ordnung wurden auch
beobachtet, wenn das Detergens anstatt nichtmarkierten Peptids hinzugefügt wurde,
was anzeigt, dass das Detergens den Peptiddissoziierungsprozess
irreversibel macht. Im Gegensatz dazu folgte das Peptiddissoziationsprofil
in der Abwesenheit von nicht markiertem Peptid oder dem Detergens
nicht Kinetiken erster Ordnung. Dieses zeigt an, dass die Assoziation/Dissoziation
des Peptids reversibel ist, und dass die Bindung des Peptids von
der Konzentration des Heterodimers abhängig ist (vergleiche die Kinetiken
50 nM und 300 nM von Kb). Dies wurde um
so offensichtlicher, wenn überschüssiges β-2-Mikroglobulin
hinzugefügt
wurde. Diese Ergebnisse unterstützen
das zuvor gemachte Argument, dass eine Wechselwirkung zwischen der
schweren Kette, β-2-Mikroglobulin
und Peptid grundsätzlich
in der Abwesenheit von Detergens bei 37°C, wenn nicht sogar vollständig, reversibel
ist. Es ist wahrscheinlich, dass ein Detergens wie TX-100 β-2-Mikroglobulin
von der Reassoziierung mit einer freien schweren Kette bei 37°C abhalten
kann. Dieses könnte
begründeterweise
erklären,
warum Kb, sobald auf erhöhte Temperaturen in der Abwesenheit
von Detergens erhitzt, wirksam durch konformgelle Antikörper (nicht
gezeigt) immunpräzipitiert
werden kann. Interessanterweise unterdrückte die Zugabe von β-2-Mikroglobulin
nicht die Peptiddissoziierung in der Gegenwart eines Überschusses
von nichtmarkierten Peptiden, was anzeigt, dass markierte Peptide
aus den Komplexen ohne Dissoziation von β-2-Mikroglobulin freigesetzt
werden. Es soll jedoch daran erinnert werden, dass die Affinität von [125I]VSV-8 ungefähr 10-fach geringer als die
der natürlichen
Peptide ist. Daher ist dies nicht notwendigerweise der Fall für die natürlichen
Peptide.
-
Die Studie unter Verwendung der in
vitro-Peptidbindungsassaysysteme suggeriert, dass die Peptidbindung
an Klasse I-Moleküle
eine einfache Massenwirkungs- und eine Liganden-Rezeptorwechselwirkung
ist. Der hierin verwendete Ansatz ermöglicht die Charakterisierung
der Peptidbindungsspezifität
an Klasse I-Moleküle
und der Wechselwirkung der Peptid-Klasse I-Komplexe mit dem T-Zellrezeptor.
-
Beispiel 8
-
Therapeutische Anwendungen
-
A. Klasse I-Molekülbank
-
Es können ein Reservoir oder eine
"Bank" von Insektenzelllinien etabliert und aufrechterhalten werden,
wobei jede Zelllinie eine der 50 bis 100 am häufigsten vorkommenden Klasse
I-MHC-schwere Ketten, ein β-Mikroglobulinmolekül sowie
mindestens ein unterstützendes
Molekül
exprimiert. cDNAs, die diese Proteine kodieren, können auf
HLA-Varianten basierend,
die aus Zelllinien erhalten werden, die diese enthalten, kloniert werden
-- z. B. mittels der Polymerasekettenreaktion (siehe Ennis et al.,
PNAS USA 87: 2833–7
(1990)) -- und in den geeigneten Vektor, wie einen Insektenexpressionsvektor,
eingefügt
werden, um Zelllinien zu generieren, die jede HLA-Variante exprimieren.
-
Z. B., kann ein Test gemäß dem folgenden
Protokoll verwendet werden, um zu bestimmen, welche Peptide, die
aus dem Virus der Wahl abgeleitet sind, am besten an die verschiedenen
Klasse I-MHC-Moleküle binden.
Die verschiedenen Kulturen können
geeigneterweise markiert oder katalogisiert werden, um anzuzeigen,
welche Klasse I-MHC-Moleküle am besten
zur Verwendung mit bestimmten Peptiden sind. Alternativ dazu können transiente
Kulturen bei Bedarf etabliert werden. Wie hierin diskutiert, ist
nach ungefähr
48 Stunden Inkubation einer Kultur von Insektenzellen mit einem
Vektor die Kultur scheinbar in der Lage, leere MHC-Moleküle zu exprimieren,
welche mit dem Peptid(en) der Wahl zum Zwecke der Aktivierung von CD8+-Zellen beladen werden können.
-
B. Herstellung von "speziellen"
Zelllinien
-
Nach HLA-Typisierung, wenn Insektenzellen,
die das bevorzugte HLA exprimieren, nicht verfügbar sind, können cDNAs,
die das bevorzugte HLA und unterstützende Moleküle kodieren,
mittels der Verwendung der Polymerasekettenreaktion kloniert werden.
Die in Abschnitt B.1 oben (SEQ ID NO 1 bis SEQ ID NO 12) offenbarten
Primen können
verwendet werden, um die geeigneten HLA-A, -B, -C, -E, -F oder -G
cDNAs in getrennten Reaktionen zu amplifizieren, welche dann wie
in den in Beispiel 1 offenbarten Verfahren beschrieben, kloniert
und sequenziert werden. Die DNA wird dann aus der PCR-Reaktion unter Verwendung
eines GenecleanTM-Kits (Bio 101, San Diego,
CA) aufgereinigt und direkt in die Sma I-Schnittstelle von pRmHa-3
ligiert. Es werden einzelne Klone isoliert, die Sequenzen verifiziert
und stabile Drosophila-Zelllinien etabliert, die das HLA exprimieren.
Alternativ dazu kann eine Massenpopulation rekombinanter Plasmide
in großem
Maßstab
wachsen gelassen werden und DNA durch Cäsiumchloridgradienten aufgereinigt
werden. Die aufgereinigte DNA wird dann verwendet, um S2-Zellen
unter Verwendung der Kalziumphosphat-Präzipitationstechniken zu transfizieren.
Nach 24 Stunden wird das Präzipitat
von den Zellen abgewaschen und mit frischem Schneidermedium ersetzt,
das 1 mM CuSO4 enthält. Achtundvierzig Stunden
später
wird die Massenpopulation von transient transfizierten Zellen für eine in
vitro-Aktivierung von CD8+ nach Inkubation
mit syngenen Peptiden oder Proteaseverdau von spezifischen Proteinen
verwendet.
-
Dann können stabile Zelllinien, die
das klonierte NLA exprimieren, etabliert werden. Alternativ dazu kann
eine Population von Insektenzellen, die transient eine Massenpopulation
klonierter rekombinanter Moleküle
aus der PCR-Reaktion exprimieren, für eine in vitro-CD8+-Aktivierung verwendet werden.
-
Es ist auch möglich, Naplotyp-spezifische
CD8 in vitro unter Verwendung von Insektenzellen, die Klasse I-MHC
exprimieren, die mit Peptiden inkubiert sind, zu aktivieren, wenn
das Zelllinien-exprimierte MHC nicht das exprimierte Element in
vivo ist. Dieses stellt eine einzigartige Möglichkeit zur Proliferierung
von CD8+-Zellen dar, welche ein spezifisches
Antigen erkennen, das mit einem bestimmten MHC assoziiert ist, was
in vivo durch allele Restriktion bedingt nicht möglich sein würde. Zum
Beispiel ist ein Peptid (NP) aus dem nuklearen Protein des Influenzavirus
normalerweise auf das Db-Molekül eingeschränkt; wir haben jedoch herausgefunden,
dass solch ein Peptid an Kb binden kann
(jedoch schwächer
als an Db) und einen Grad an thermischer Stabilität für das Kb (siehe 3)
generieren kann. Des Weiteren resultieren Kb-exprimierende
Drosophila-Zellen, die mit NP-Peptid vorinkubiert worden waren und
mit Splenozyten aus einer B6-Maus kokultiviert worden waren, in
der in vitro-Aktivierung von CD8+, welche
spezifisch das Kb-Molekül erkennen, das mit dem NP-Peptid
assoziiert ist. Zudem resultiert das umgekehrte Experiment unter
Verwendung eines Kb-beschränkten Peptids
(OVA), das aus Ovalbumin abgeleitet ist, und Db-exprimierenden
Drosophila-Zellen in der Proliferation von CD8+,
welche spezifisch Db erkennen, die das OVA-Peptid
enthalten. Solche CD8 sind in der Lage, Zellen (EL4 OVA) zu töten, die
mit cDNA transfiziert sind, die das Ovalbuminprotein kodieren, was
zeigt, dass einige Db-Moleküle in vivo
mit den OVA-Peptid beladen werden.
-
Dieses System stellt somit eine einzigartige
Möglichkeit
zur Verfügung,
CD8+ gegen spezifische Antigene zu proliferieren,
die durch ein Klasse I-Molekül
präsentiert
werden, welches in vivo nicht das Beschränkungselement für das Peptid
ist. Obwohl genug Antigen in vivo durch besagte Klasse I für die Zelle
präsentiert wird,
damit die Zelle durch CD8+ erkannt und getötet wird,
ist es nicht genug, um solche CD8s in vivo zu proliferieren. Durch
die Beladung leerer Klasse I-Moleküle mit Peptid, die durch Drosophila-Zellen exprimiert
werden, waren wir in der Lage, die in vivo-Beschränkung durch
das Zurverfügungstellen
eines Überschusses
antigenen Peptids an das Klasse I-Molekül in einer nicht kompetitiven
Umgebung zu überwinden,
so dass genügend
Antigen der Klasse I präsentiert
wird, um die spezifische CD8+-Erkennung
dieses Komplexes zu aktivieren.
-
C. AIDS-Behandlung
-
In vitro-aktivierte Zellen können in
der Herstellung eines Medikaments zur in vivo-Therapie verwendet werden.
Vorzugsweise wird zuerst der Klasse I-MHC-Genotyp (Haplotyp) des
Individuums bestimmt. Konventionelle Gewebetypisierung ist für diesen
Zweck geeignet und kann an dem Behandlungszentrum oder durch eine
geeignete kommerzielle Operation durchgeführt werden. Sobald der individuelle
HLA-Typ(en) bestimmt ist (sind), wird die beste Kombination von
Peptiden und Klasse I-MHC-Molekülen,
die für
den individuellen Patienten geeignet sind, sichergestellt, und wie
oben beschrieben hergestellt und es werden die geeigneten Insektenzelllinien
und Peptide zur Verfügung
gestellt. Ruhende oder Vorläufer
CD8+-T-Zellen aus dem Blut des Patienten
werden dann mit dem geeigneten Peptid beladenen MHC, das durch die
Insektenzellenkultur hergestellt wurde, stimuliert. Nach Aktivierung
werden die CD8+-Zellen in den Blutstrom
des Patienten wieder eingeführt
und der Krankheitsprozess in dem Patienten wird weiterhin beobachtet.
Verfahren zur Entfernung und zur Wiedereinführung zellulärer Komponenten
sind auf dem Gebiet bekannt und umfassen Verfahren, wie solche,
die in dem U.S. Patent Nr. 4,844,893 an Honsik et al. und U.S. Patent
Nr. 4,690,915 an Rosenberg beispielhaft dargestellt sind.
-
Zusätzliche Behandlungen können, falls
notwendig, verabreicht werden, bis die Krankheit ausreichend rückläufig ist. Ähnliche
Behandlungsprotokolle sind zur Verwendung mit anderen immunsupprimierten
Individuen, einschließlich
Transplantationspatienten, älteren
Patienten und ähnlichen
geeignet.
-
D. Krebsbehandlung
-
In Krebspatienten wird eine Behandlungsprozedur,
die der oben beschriebenen ähnlich
ist, verwendet. Jedoch sollte in solchen Patienten berücksichtigt
werden, dass eine konventionelle zur Verringerung der Tumormasse
der hierin beschriebenen Immuntherapie vorausgehen kann. Daher ist
es bevorzugt, dass Blutproben aus dem vermeintlichen Patienten vor
dem Beginn der konventionellen Therapie wie Bestrahlung oder Chemotherapie
gewonnen und gelagert (z. B. mittels Einfrieren) werden, welche
dahingehend tendieren, Immunzellen zu zerstören. Da wenige, falls überhaupt
irgendwelche Formen von Krebs als direkte Reaktion auf eine virale
Infektion zustande kommen, sind Zielpeptide für eine Immunbehandlung weniger
leicht zu beobachten. Jedoch zeigen kürzliche gemachte Studien an,
dass Mutationen in den Onkugenen ras, neu und p53 zum Krebs in bis
zu 50% aller Krebsfälle
beiträgen.
Somit sind Peptide, die aus diesen mutierten Regionen der Moleküle abgeleitet
sind, primäre
Kandidaten als Ziele für
die vorliegende Therapie. Nachfolgend zu den hierin offenbarten
Protokollen kann die beste Kombination von Peptiden und Klasse I-Molekülen für den einzelnen Patienten
bestimmt und verabreicht werden.
-
Zum Beispiel exprimieren viele Tumore
Antigene, die in vitro durch CD8+-Zellen
erkannt werden, die aus dem betroffenem Individuum abgeleitet sind.
Solche Antigene, die nicht auf normalen Zellen exprimiert werden,
können
somit identifiziert werden, sowie auch der HLA-Typ, der diese den
CD8+-Zellen präsentiert, zur genau gezielten
Immuntherapie unter Verwendung der Verfahren der vorliegenden Erfindung.
Zum Beispiel beschrieben van der Bruggen et al. ein Antigen, dessen
Expression durch ein spezifisches Gen dirigiert wird, und welches
Antigen scheinbar durch HLA A1 präsentiert wird. (Science 254:
1643–1647
(1991)). Während verschiedene
menschliche Tumorantigene isoliert und beschrieben wurden, werden
diese gute Kandidaten für immunotherapeutische
Anwendungen wie die hierin beschriebenen sein.
-
In einem alternativen therapeutischen
Modus kann es möglich
sein, die in vitro-aktivierten CD8+-Zellen der
vorliegenden Erfindung in Kombination mit anderen Immunogenen zu
verabreichen. Zum Beispiel kann das große multivalente Immunogen (Large
Multivalent Immunogen), das in dem U.S. Patent Nr. 5,045,320 offenbart
wird, zusammen mit aktivierten CD8+-Zellen
verabreicht werden.
-
Es ist auch möglich, das Zytokine wie IL-2
und IL-4, welche die Differenzierung und Aktivierung von T-Zellen
vermitteln, auch verabreicht werden, da Zytokine in der Lage sind,
die T-Zellreaktion gegen Tumorzellen in vivo zu stimulieren. Es
wird angenommen, dass IL-2 eine Hauptrolle in dem Wachstum und der
Differenzierung von CD8+-Vorläufern und
in der CD8+-Proliferation spielt. Die Verabreichung
von IL-2 an Krebspatienten wird häufig mit einer verbesserten
Anti-Tumorreaktion assoziiert, welche wahrscheinlich mit der Induktion
von tumorspezifischen T-Zellen in Verbindung steht. Jedoch könnten die
besten therapeutischen Wirkungen von IL-2 eher durch kontinuierliche
lokale als systemische Verabreichung von IL-2 erzielt werden, wodurch die
IL-2-Toxizität
minimiert und seine biologische Aktivität verlängert wird. Man kann eine lokale
Abgabe mittels der Transfektion von Tumorzellen mit einem IL-2-Genkonstrukt
erreichen.
-
IL-2 cDNA wird wie durch Karasuyama
und Melchers in Eur. J. Immunol. 18: 97–104 (1988) beschrieben, hergestellt
werden. Die vollständige
cDNA-Sequenz von IL-2 wird als ein Xho I-Fragment aus dem Plasmid
pBMGneo IL-2 erhalten (siehe Karasuyama und Melchers, supra) und
direkt in die Sal I-Schnittstelle in pRmHa-3 ligiert. Rekombinantes
pRmHa-3-Plasmid mit der Einfügung
in der korrekten Orientierung (mittels Restriktionskartierung mit
Hind III bestimmt wird durch Cäsiumgradienten
aufgereinigt und verwendet, um S2-Zellen unter Verwendung der Kalziumphosphattechnik
zu kotransfizieren. (Eine Mischung von Plasmid-DNA wurde für diesen
Zweck hergestellt: 10 μg pRmHa-3,
enthaltend IL-2 cDNA, 6 μg
von jedem pRmHa-3-Plasmid, das eine MHC-Klasse I-schwere Kette oder β-2 Mikroglobulin
enthält
und 2 μg
phshsneo DNA.) Stabile Zelllinien, die mittels CuSO4 induzierbar
sind, um eine schwere Kette, β-2
Mikroglobulin und IL-2 zu exprimieren, wurden durch Wachsen der
Transfektanden in G418-Medium erhalten. Diese stabilen Zelllinien
wurden mit Peptid beschichtet und in dem in vitro-Assay wie oben beschrieben
verwendet. Von Tumorzellen, die mit IL-2 transfiziert worden waren,
wurde beobachtet, das sie die CTL (CD8)-Aktivität gegen die parentalen Tumorzellen
und die Bypass-CD4- und T-Helfertunktion in der Induktion einer
Antitumor oder zytotoxischen Reaktion in vivo verstärken. Daher
wird hierin die Erhöhung
des Potentials des Drosophila-Systems mittels der Kotransfektion
mit dem IL-2-Gen vorgeschlagen.
-
Beispiel 9
-
Dosisabhängigkeit
der Herstellung von aktivierten T-Zellen unter Verwendung des Antigen-präsentierenden Systems.
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Antigen-präsentierende Zellen (APC) wurden
durch Transfizieren von Drosophila-Zellen wie in Beispiel 3 beschrieben
hergestellt und dann auf deren Fähigkeit
getestet, Antigen an T-Zellen aus der 2C-Linie von transgenen Mäusen zu
präsentieren.
Mit Mauszellen als Antigen-präsentierende
Zellen zeigt diese Linie eine starke Alloreaktivität für Ld-Moleküle, die
mit einem endogenen 9-ner Peptid, p2Ca (Leu-Ser-Pro-Phe-Pro-Phe-Asp-Leu, SEQ ID NO 46)
komplexiert sind, das aus einem Krebszyklusenzym, 2-Oxoglutaratdehydrogenase
(OGDH) abgleitet ist. Das p2Ca-Peptid wird an Ld natürlich gebunden
auf der Oberfläche
von H-2d-Zellen wie B10.D2-Zellen ausgesetzt.
Das p2Ca-Peptid
hat eine mittlere Bindungsaffinität für lösliche Ld-Moleküle (4 × 106 M–1)
und eine hohe Affinität
für 2C
TCR-Moleküle
(2 × 106 M–1 bis 2 × 107 M–1).
-
Ein nahe verwandtes 9-ner Peptid,
QL9 (Gln-Leu-Ser-Pro-Phe-Pro-Phe-Asp-Leu, SEQ ID NO 47) hat eine
noch höhere
Affinität
für diese
Moleküle
(2 × 108 M–1 für Ld und
2 × 107 M–1 für 2C TCR). Außer einer
zusätzlichen
Aminosäure
(Glutamin) an dem N-Terminus
hat QL9 eine zu p2Ca identische Sequenz und bildet wie p2Ca ein
Teil der nativen Sequenz von OGDH.
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Mit p2Ca- und QL9-Peptiden (in synthetischer
Form hergestellt) wurden Antigen-präsentierende Zellvoraussetzungen
für Reife,
nicht vorbehandelte 2C CD8+-Zellen in vitro
untersucht. Die Responder CD8+-Zellen wurden
aus gesammelten Lymphknoten (LN) von 2C-Mäusen aus einem C57BU6 (B6,
H-2b)-Hintergrund durch erstes Entfernen
von CD4+-Zellen, Klasse II-positive Zellen
und B-Zellen durch mAb + Komplementbehandlung, gefolgt von positiver
Selektion aufgereinigt.
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Zellsuspensionen wurden aus gesammelten
Gebärmutterhals-,
Axel-, Leisten- und mesenterischen LN von jungen adulten Mäusen unter
Verwendung eines Gewebefleischwolfes hergestellt. Zur Zellaufreinigung wurden
die LN-Zellen zuerst mit einem Cocktail aus mAbs (Anti-CD4, Anti-HSA,
Anti-I-Ab) plus Komplement für 45 Minuten
bei 37°C
behandelt. Die überlebenden
Zellen wurden dann weiter in CD8+- und CD8– (CD4–)-Zellen durch Waschen
bei 4°C
für 60–90 Minuten
auf Petrischalen getrennt, die mit Anti-CD8 mAb beschichtet waren.
Die angehefteten CD8+-Zellen wurden durch
Inkubation bei 37°C
für 5 Minuten,
gefolgt von heftigem Pipettieren, wiedergewonnen. Nicht angeheftete
Zellen wurden eluiert und mit Anti-CD8 mAb und Komplement behandelt,
um CD8– 1B2+ 2C-Zellen zu erhalten. Mehr als 95% der
CD8+-Zellen, die erhalten wurden, waren
Klontyp-positiv (IB2+) und 98% von diesen
Zellen zeigten einen naiven (CD44lo)-Phenotyp.
-
Die TCR-Stimulation bewirkte ein
komplexes Muster von intrazellulären
Vorgängen,
welche zu einer frühen
Hochregulierung von CD69 und CD25 (IL-2-Rezeptor oder IL-2R) auf
der Zelloberfläche)
führten.
Dieser Änderungen
sind innerhalb weniger Stunden nach der Stimulation zu erkennen
und werden durch Zytokinsynthese und Zellproliferation gefolgt.
Drosophila-Zellen wurden mit Genen für Ld,
Ld und B7.1 (Ld.B7),
Ld und I-CAM-1
(Ld.ICAM) oder Ld,
B7.1 und ICAM-1 (Ld.B7.ICAM) transfiziert. 11 zeigt eine CD69- und
CD25-Expression auf aufgereinigten naiven CD8+2C – Zellen,
die für
12 Stunden mit transfizierten Drosophila-Zellen stimuliert worden
waren, und p2Ca- versus QL9-Peptid bei einer Konzentration von 10 μM. Aufgereinigte
CD8+ 2C-Zellen wurden mit verschiedenen
Drosophila-Zellen plus ein Peptid (entweder p2Ca oder QL9, 10 μM) in Massen
(2 ml)-Kultur für
12 Stunden inkubiert und auf dann auf CD69 oder CD25 gefärbt. Sowohl
p2Ca wie auch QL9, die durch Drosophila-Zellen präsentiert
wurden, die mit Ld.B7, Ld.ICAM
oder Ld.B7.ICAM transfiziert worden waren,
waren in der Stimulation der Hochregulierung von CD69 und CD25 wirksam.
Jedoch zeigten nicht kultivierte 2C- Zellen entweder ohne das Peptid oder
ohne Drosophila-Zellen nicht die Hochregulation von CD69 und CD25
(oberer Abschnitt).
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In der Gegenwart von Drosophila-Zellen,
die Ld allein exprimieren, war die Induktion
von CD69 und CD25-Expression auf CD8+ 2C-Zellen
gering aber mit dem starken QL9-Peptid
signifikant, aber kaum nachweisbar mit dem schwächeren p2Ca-Peptid. Mit Ld.B7- oder Ld.ICAM
Antigen-präsentierenden
Zellen zeigten beide Peptide eine deutliche Hochregulierung von
CD69 und CD25. Jedoch induzierten Ld.B7.ICAM
Antigen präsentierende
Zellen eine sogar noch höhere
Expression dieser Moleküle.
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Mit Ld allein
transfizierte Drosophila-Zellen versagten in der Bewirkung einer
Proliferation von 2C CD8+-Zellen auf entweder
p2Ca- oder QL9-Peptid in der Abwesenheit exogener Lymphokine, was
konsistent mit der minimalen Kapazität dieser Zellen als Antigen-präsentierende
Zellen zur Induktion der CD69- und CD25-Expression ist. Die Ergebnisse
werden in 12 gezeigt.
Reaktionen auf p2Ca (oben) und QL9 (unten) wurden durch Kultivierung
von 5 × 104 aufgereinigten CD8+ 2C-Zellen
mit 2 × 105 Drosophila-Zellen in der Gegenwart oder Abwesenheit
der angezeigten Konzentrationen von Peptiden für 3 Tage gemessen. [3N] TdR wurde während der letzten 8 Stunden
der Kultur hinzugefügt;
rIL-2 wurde bei einer Endkonzentration von 20 Einheiten/ml hinzugefügt. Die
Daten sind Mittelwerte von Dreifachkulturen. Wenn mit exogenem IL-2
supplementiert, stimulierten beide Peptide jedoch deutliche proliferative
Reaktionen bei hohen Dosen (10 μM).
Die proliferativen Reaktionen, die durch QL9 ausgelöst wurden,
waren erheblich stärker
als die für
p2Ca (es wird auf die große
Differenz zwischen den Skalen der x-Achsen des oberen und des unteren
Abschnitts hingewiesen).
-
Dosis-Reaktionsverhältnisse
für die
Proliferation an Tag 3, die durch Drosophila-Zellen ausgeübt werden,
die mit Ld.B7.ICAM und präsentiertem
p2Ca-Peptid transfiziert worden waren, wurden mit denen verglichen,
die durch Drosophila-Zellen ausgeübt wurden, die mit Ld.B7, Ld.ICAM oder
Ld.B7.ICAM, die QL9-Peptid präsentieren,
transfiziert worden waren. Die Ergebnisse werden (Mittelwerte von
Dreifachkulturen) in 13 gezeigt.
Drosophila-APC (2 × 105-Zellen) wurden mit 5 × 104 CD8+ 2C-Zellen für 3 Tage in der Gegenwart oder Abwesenheit
von Peptiden kultiviert. [3H] TdR wurde
während
der letzten 8 Stunden der Kultur hinzugefügt; es wurde kein IL-2 zu den
Kulturen hinzugefügt.
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Optimale proliferative Reaktionen,
die durch Ld.B7.ICAM Antigen-präsentierende
Zellen an Tag 3 ausgeübt
wurden, benötigten
hohe Konzentrationen an p2Ca-Peptid, z. B. 10 μM (10–5 M),
(13). Die Ergebnisse
für QL9-Peptid
waren unterschiedlich. Die Dosis-Reaktionskurven für Ld.B7 Antigen-präsentierende Zellen plus QL9
und Ld.ICAM Antigen-präsentierende Zellen plus QL9
entsprachen ungefähr
den Ergebnissen von Ld.B7.ICAM Antigen-präsentierende
Zellen plus p2Ca (13)
ab. Jedoch waren mit Ld.B7.ICAM Antigen-präsentierenden
Zellen die proliferativen Reaktionen auf QL9 an Tag 3 mit 100 nM
(10–7 M)
maximal und waren mit Dosen, die so gering waren wie 10 pM (10–11 M)
(13) eindeutig nachweisbar.
Bei hohen Dosierungen, z. B. 10 μM
(10–5 M)
inhibierte QL9 die proliferative Reaktion an Tag 3 (13, siehe die logarithmische Skala).
-
Die Inhibierung der Proliferation
durch Ld.B7.ICAM Antigen-präsentierende
Zellen und QL9-Peptid ließ sich
nicht auf die IL-2-Herstellung anwenden (14, rechts) und wurde nur mit hohen
Dosen von Antigen-präsentierenden
Zellen (14, links)
beobachtet. Es wurde wiederum herausgefunden, dass Ld.B7.ICAM
Antigen-präsentierende
Zellen plus QL9-Peptid in dem Auslösen der IL-2-Herstellung wirksamer sind
als Ld.B7.ICAM Antigen-präsentierende
Zellen plus p2Ca-Peptid (14,
rechts). Die Daten zeigen an, dass Antigen-präsentierende Zellen ohne Peptide
in der Ausübung
einer Reaktion über
den 100-fachen Bereich von Antigen-präsentierenden Zellen unwirksam
ist, die Dichte getestet wurden, sind (14, „pep", offene Quadrate).
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Änderungen
in den Dosis-Reaktionsverhältnissen
der Reaktionen von CD8+ 2C-Zellen an Tag
3, Tag 4 und Tag 5 wurden unter Verwendung des QL9-Peptids mit Ld.B7, Ld.ICAM oder
Ld.B7.ICAM Antigen-präsentierenden Zellen untersucht.
Die Ergebnisse werden in 15 gezeigt.
Die Reaktionen wurden mit 5 × 104 CD8+2C-Zellen und
3 × 105 Antigen-präsentierenden Zellen bei den
angezeigten Peptidkonzentrationen gemessen. Die Daten sind die durchschnittlichen
Ergebnisse von Dreifachkulturen.
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Mit einer mittleren Dosis von 100
nM (10–7 M)
QL9-Peptid waren die proliferativen Reaktionen auf Ld.B7.ICAM
Antigen-präsentierende
Zellen an Tag 3 hoch (15,
links), erreichten an Tag 4 ein Maximum (15, Mitte) und fielen auf niedrigere
Level an Tag 5 (15,
rechts). Mit einer hohen Dosis von 10 μM (10–5 M)
QL9-Peptid war jedoch die Reaktion an Tag 3 gering (15, links), aber erhöhte sich dann deutlich, um ein
hohes Maximum an Tag 5 zu erreichen (15,
rechts).
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Die durch QL9 an Tag 3 induzierte
transiente Inhibierung der Proliferation wurde nur gesehen, wenn die
Stärke
der T-Zell/APC-Wechselwirkung sehr hoch war. Die Verringerung der
Stärke
der T-Zell/APC-Wechselwirkung durch Verwendung geringerer Dosen
an APC (14, links)
oder geringerer Dosen an QL9-Peptid (15,
links) erhöhte
die proliferative Reaktion an Tag 3. Die Reduzierung der Stärke der
T-Zell/APC-Wechselwirkung verstärkte
die frühe
(Tag 3) proliferative Reaktion, verringerte jedoch die späte (Tag
5) Reaktion und reduzierte auch die IL-2-Produktion (16, rechts). In 16 werden die unter Verwendung
von CD8+2C- und CD8– 2C-Zellen
an den Tagen 2, 3, 4 und 5 erhaltenen Ergebnisse verglichen.
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Die Beobachtungen lassen sich auf
die hochimmunogenen Ld.B7.ICAM Antigen-präsentierenden
Zellen anwenden. Jedoch benötigten
proliferative Reaktionen auf QL9-Peptid mit den weniger immunogenen Ld.B7 oder Ld.ICAM
Antigen-präsentierende
Zellen höhere
Dosen des Peptids (13, 15) und waren kritisch
abhängig
von der CD8-Expression
durch die Responderzellen (16).
Diese Reaktionen mit Ld.B7 und Ld.ICAM Antigen-präsentierenden Zellen erreichten
einen Maximum an Tag 3 oder 4 (anstatt an Tag 5) und waren deutlich
geringer als mit Ld.B7.ICAM Antigen-präsentierenden
Zellen. Mit geringen Dosen von QL9, z. B. 1 nM (10–9 M)
waren proliferative Reaktionen mit Ld.B7
und Ld.ICAM Antigen-präsentierende Zellen vollkommen
unnachweisbar (<100
cpm) (13). Dieses stand
in krassem Gegensatz zu den Ergebnissen, die unter Verwendung von
Ld.B7.ICAM Antigen-präsentierenden Zellen zu sehen
waren, bei denen 1 nM QL9 zu starken Reaktionen (>10.000 cpm) (13) führten. Im Gegensatz zu den
Ergebnissen mit hohen Dosen an QL9-Peptid (10 μM, Tabelle 2) wurde die synergistische
Wechselwirkung zwischen B7 und ICAM für proliferative Reaktionen
bei geringen Peptiddosen deutlich.
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Wie zu sehen ist, wirken Ld.B7.ICAM-Zellen als extrem potente Antigen-präsentierende
Zellen für
native 2C-Zellen. Die Erhöhung
der Stärke
der T-Zell/APC-Wechselwirkung auf einen hohen Level inhibiert die frühe proliferative
Reaktion, potenziert aber die späte
Reaktion und die IL-2-Produktion wird erhöht. Für die hochaffinen Peptide wie
QL9 ist der Synergismus zwischen B7 und ICAM bei geringen Dosen
des Antigens deutlich.
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Beispiel 10
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Herstellung von zytotoxischen
T-Zellen unter Verwendung des Antigen-präsentierenden Systems
-
Antigen-präsentierende Zellen (APC) wurden
durch Transfizieren von Drosophila-Zellen wie in Beispiel 3 beschrieben
hergestellt und dann auf deren Fähigkeit
getestet, CTL-Aktivität zu induzieren.
Die CTL-Aktivität
wurde auf 51Cr-markierten RMA.S-Ld-Zielen getestet, die mit QL9-Peptid, keinem
Peptid oder einem irrelevanten Peptid (MCMV) sensibilisiert worden
waren. CD8+ 2C-Zellen (5 × 105) wurden mit 2 × 106 transfizierten
Drosophila-Zellen in einem Volumen von 2 ml in einer Kulturplatte
mit 24 Wells kultiviert. Cai, Z. und J. Sprent (1994). Die Peptide
waren während
der Kultur bei einer Konzentration von 10 mM vorhanden. Nach 4 Tagen
wurden die Zellen zusammengeführt
und auf die benötigte
Anzahl angepasst. Um Ziele herzustellen, wurden RMA-S.-Ld-Zellen mit 51Cr
(100 mCi/1–2 × 106 Zellen) bei 37°C für 90 Minuten in der Gegenwart
oder Abwesenheit von Peptiden markiert. Nach der Markierung wurden
die Zellen ausgiebig gewaschen und in Medium mit und ohne Peptide
resuspendiert. Die spezifische 51Cr-Freisetzung wurde
gemäß einem
etablierten Verfahren berechnet. Id.
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Die Kapazität von Ld.B7,
Ld.B7.ICAM und Ld.ICAM
Antigen-präsentierenden
Zellen zur Induktion einer CTL-Aktivität auf 10 μM QL9-Peptid in Massenkulturen
wird in 17 gezeigt.
Stark immunogene Ld.B7.ICAM Antigen-präsentierende
Zellen waren effizient in der Generierung von QL9-spezifischer CTL
(17, Mitte). Bedeutenderweise
waren Ld.B7 Antigen-präsentierende Zellen auch wirksam
in der Generierung von CTL gegen QL9 (17, links). Der Überraschungsfund war jedoch,
dass Ld.ICAM Antigen-präsentierende Zellen vollständig unfähig waren,
eine CTL-Generierung zu stimulieren (17,
rechts). Dieses Ergebnis war (repräsentativ für 3 verschiedene Experimente)
unerwartet, da Ld.ICAM Antigen-präsentierende
Zellen nicht weniger effizient als Ld.B7
Antigen-präsentierende
Zellen bei der Induktion proliferativer Reaktionen auf QL9 waren (13 und 15). Die Ld.ICAM-stimulierten
Kulturen in 17 enthielten
große
Anzahlen an Blast-Zellen, und die Gesamtzellausbeute war ungefähr dreifach
höher als
die Ausgangszahl.
-
Der Überraschungsfund, dass Ld.ICAM Antigen-präsentierende Zellen vollständig unfähig waren,
eine CTL-Generierung zu stimulieren, ließ sich auf Kulturen anwenden,
die nicht mit exogenen Lymphokinen supplementiert worden waren.
Wenn jedoch exogenes IL-2 zu den Kulturen hinzugefügt wurde,
induzierten Ld.ICAM Antigen-präsentierende
Zellen eine starke CTL-Aktivität
auf QL9 (18, rechts;
10 u/ml exogenes IL-2).
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Beispiel 11
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Proliferation normaler
T-Zellen, die durch das Antigen-präsentierende System induziert
ist.
-
Antigen-präsentierende Zellen (APC) wurden
durch Transfizieren von Drosophila-Zellen wie in Beispiel 3 beschrieben
hergestellt und dann auf deren Fähigkeit
untersucht, eine Proliferation in normalen (nicht transgenen) murinen
T-Zellen zu induzieren.
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Die Fähigkeit von Ld.B7.ICAM,
Drosophila-Zellen zur Induktion einer starken primären Reaktion
auf 2C TCR-transgene CD8+-Zellen ergab die
Frage, ob Drosophila-Zellen als Antigen-präsentierende Zellen für normale
(nicht transgene) CD8–-Zellen wirken könnten. Da
die 2C-Mäuse
von einem B6 (H-2b)-Hintergrund waren, wurde
die Reaktion von normalen B6 CD8+-Zellen
getestet. Abgestufte Dosen von CD8–-Zellen
von normalen B6-Mäusen
wurden mit 10 μM
QL9-Peptid, das durch Ld.B7.ICAM Drosophila-Antigen-präsentierende
Zellen präsentiert
wurde, kultiviert, d. h. eine Situation, in der ein diverses Repertoire
von T-Zellen nur einem einzigen Alloantigen (Ld +
QL9) ausgesetzt war, aber bei einer hohen Konzentration. Wie in 19 (links) gezeigt, war die
Präsentation
von QL9 durch Ld.B7.ICAM Antigen-präsentierender
Zellen tatsächlich
immunogen für
normale B6 CD8+-Zellen und führte zu
anerkennenswerten proliferativen Reaktionen an Tag 3 (80.000 cpm)
mit großen
Dosen an Responderzellen (1 × 106) in der Abwesenheit zugeführter Zytokine;
Reaktionen auf ein nicht verwandtes Peptid, MCMV, waren deutlich
geringer, aber dennoch signifikant) und es kam zu keiner Reaktion in
der Abwesenheit des Peptids. Wie erwartet war die Reaktion von normalen
B6 CD8+-Zellen auf QL9 plus Ld.B7.ICAM
Antigen-präsentierender
Zellen wesentlich geringer als mit normalen B10.D2-Milzzellen als
Antigen-präsentierende
Zellen (bei denen der Allostimulus durch eine Vielzahl von eigenen
Peptiden, die an Ld, Kd und
Dd gebunden waren, zur Verfü gung gestellt
wurde, aber bei einer geringeren Konzentration) (19, rechts). Es wird auf die Differenz
in den Y-Achsenskalen hingewiesen).
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Beispiel 12
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Aktivierung von zytotoxischen
T-Zellen unter Verwendung von immobilisierten aufgereinigten rekombinanten MHC-Klasse
I-Molekülen
und unterstützenden
Molekülen.
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Außer wenn darauf hingewiesen,
wurden Zellen, Materialien und Reagenzien wie in Beispiel 4 beschrieben
hergestellt. Biotinylierter Anti-Maus CD28 monoklonaler Antikörper (Klon37.51)
wurde von Pharmingen (San Diego, CA) käuflich erworben. Dieser Antikörper ist
auch von Caltag (South San Francisco, CA) verfügbar. Dieser Antikörper, welcher
an den CD28 kostimulatorischen Rezeptor auf der Oberfläche von
T-Zellen bindet, einen Liganden von B7.1 und B7.2, verstärkt die
Proliferation von T-Zellen (Gross et al. J. Immunol. 149, 380–388, 1992).
IL-2 wurde als ein Concanavalin A-Überstand (10% Endkonzentration)
verwendet.
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Substrate wurden wie folgt hergestellt:
50 μl von
PBS, enthaltend 1 μg/ml
Neutravidin, wurden zu jedem Well einer Zellkulturplatte mit 96
Wells (Coming Kat. #25860) hinzugefügt. Nach 2 Stunden bei Raumtemperatur
wurden die Wells dreimal mit PBS vor der Inkubation mit den biotinylierten
Molekülen
gewaschen. Avidin-beschichtete Maus-rote Blutzellen wurden wie für Avidin-beschichtete
Schafs-rote Blutzellen in Beispiel 4 beschrieben hergestellt. Avidin-beschichtete
Latexkügelchen
wurden wie in Beispiel 4 beschrieben hergestellt.
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Die Biotinylierung von rekombinantem
Ld wurde wie in Beispiel 4 beschrieben durchgeführt. Biotinyliertes
rekombinantes Ld wurde auf dem Substrat
zusammen mit dem biotinylierten Anti-CD28-Antikörper immobilisiert. Avidin-beschichtete
rote Blutzellen oder Latexkügelchen
wurden mit 0,2 mg/ml biotinyliertem Ld, 0,025
mg/ml biotinyliertem Anti-CD28
oder einer Mischung davon für
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert, dann dreimal in DMEM gewaschen,
das 10% FCS enthält,
und direkt verwendet. Avidin-beschichtete Platten
mit 96 Wells wurden mit 50 Mikroliter pro Well 2 μg/ml biotinyliertem
Ld, 0,25 μg/ml
Anti-CD28 oder Mischungen davon für 30 Minuten bei Raumtempe ratur
inkubiert, dann drei Mal unter Verwendung von DMEM gewaschen, das
10% FCS enthält,
und direkt verwendet.
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2C+ T-Zellen wurden wie in Beispiel
4 beschrieben hergestellt. CD8+-Zellen aus
C57/BU6-Mäusen wurden
aus den Lymphknoten dieser Mäuse
durch magnetische Verarmung hergestellt. Aufgereinigte Zellen waren,
wie durch Flusszytofluorometrie bestimmt, konsistent 90–92% positiv
auf CD8-Expression.
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Eine T-Zellaktivierung wurde in Kulturplatten
durchgeführt,
die mit aufgereinigten Ld-Molekülen und Anti-CD28-Antikörper beschichtet
worden waren. Die T-Zellen und Peptid (0,02 mM Konzentration) wurden
zu Platten mit 96 Wells hinzugefügt,
die mit Ld und/oder Anti-CD28 in einem Endvolumen
von 0,2 ml/pro Well beschichtet worden waren und für eine geeignete
Zeit bei 37°C
in feuchter Atmosphäre,
die 5% CO2 enthält, kultiviert.
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Die T-Zellaktivierung unter Verwendung
roter Blutzellen oder Latexkügelchen,
die mit aufgereinigten Ld-Molekülen und
Anti-CD28-Antikörper
beschichtet waren, wurde in nicht beschichteten Kulturplatten durchgeführt. Die
T-Zellen und Peptid (0,02 mM) wurden zu jedem Well zusammen mit
100.000 roten Blutzellen oder Latexkügelchen hinzugefügt. Endvolumen
war 0,2 ml. Die Kulturbedingungen waren wie oben beschrieben.
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Die T-Zell-Mitogenese wurde durch
Aufnahme eines Pulses von 1 μCi
tritiertem Thymidin pro Well durch Dreifachzellkulturen untersucht.
Die Zellen wurden 8 Stunden später
geerntet, und die Thymidinaufnahme wurde durch Zählen der Filter in einem Scintillationszähler bestimmt.
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RMA.S-Zellen (Zielzellen), die Ld exprimieren, wurden mit radiomarkiertem
Chrom für
90 Minuten bei 37°C
inkubiert, drei Mal gewaschen und in Platten mit U-Boden und 96
Wells (Costar Kat #3799) (5000–10.000 Zellen
pro Well) in der Gegenwart des geeigneten Peptids bei 0,01 mM verteilt.
Verschiedene Mengen an aktivierten T-Zellen (Effektorzellen) wurden
hinzugefügt,
um Effektor/Ziel-Verhältnisse
(E/T-Verhältnisse)
im Bereich zwischen 150 und 1 zu erzielen. Nach 5 Stunden Inkubation
bei 37°C
wurde 0,1 ml Überstand
aus jeder Vertiefung gesammelt und in einem Gammazähler gezählt. Die
Prozentlyse wurde durch ein Standardverfahren (Coligan et al., Current
Protocols in Immunology, Abschnitt 3.11, Wiley, New York (1991))
bestimmt.
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Immobilisierte aufgereinigte Ld und Anti-CD28-Antikörper waren für 2C+ T-Zellen
mitogen. Wenn QL9-Peptid verwendet wurde, wurde eine Thymidinaufnahme
von über
100.000 cpm pro Well konsistent an Tag 3 bis 5 der Kultur gemessen
(20). Die maximale
Thymidinaufnahme in dem gleichen Bereich wurde unter Verwendung
einer der drei Aktivierungsverfahren erhalten (auf Plastik, auf
roten Blutzellen oder auf Latexkügelchen
immobilisierte Moleküle).
Wenn Aktivierungsmoleküle
auf Plastik immobilisiert worden waren, induzierte allein auf Plastik
immobilisiertes Ld eine transiente Mitogenese
(20, gestrichelte Linie),
wohingegen Ld plus Anti-CD28-Antikörper eine
höhere
und dauerhaftere Mitogenese induzierte (20, durchgezogene Linie). Anti-CD28-Antikörper zusätzlich zu
Ld war für
die Induktion jeglicher Mitogenese in dem Modell unter Verwendung
roter Blutzellen notwendig. Allerdings induzierte Anti-CD28-Antikörper allein
keinerlei Mitogenese.
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QL9-Ld-Komplexe
werden durch den C2 T-Zellrezeptor mit einer hohen Affinität erkannt.
Komplexe von anderen Peptiden und Ld, die
durch diesen Rezeptor mit einer geringeren Affinität erkannt
werden, waren in der Lage, 2C+ T-Zellen zu aktivieren; diese umfassen
die Peptide p2Ca und SL9 (21 ).
Jedoch war IL-2, das an Tag 2 zur Kultur hinzugefügt worden
war, notwendig, um eine Mitogenese unter Verwendung dieser Peptide
zu beobachten. Die Aktivierung war Peptid-spezifisch, da das LCMV-Peptid,
ein Kontrollpeptid, das nicht durch den 2C T-Zellrezeptor erkannt
wird, eine Aktivierung nicht induzierte. Die Mitogenese war mit
so wenig wie anfänglich
700 T-Zellen pro Well (Platte mit 96 Wells) messbar, was zeigt,
dass das Verfahren eine sehr kleine Anzahl an T-Zellen in einer
Peptid-spezifischen Weise aktiviert.
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2C+ T-Zellen wurden mit Gesamt CD8–-Zellen
aus C57BL/6-Mäusen
in einem 1/99-Verhältnis
vermischt und die Zellen wurden mit immobilisiertem Ld und
Anti-CD28-Antikörper in
der Gegenwart des Peptids QL9 kultiviert. IL-2 wurde an Tag 2 der
Kultur hinzugefügt
und anschließend
jeden anderen Tag. Eine Zellaktivierung und Proliferation wurde,
wie durch die Ausbildung von Klumpen nachgewiesen festgestellt,
der Gegenwart vergrößerter Zellen,
die sich progressiv in dem Well verbreiten. An Tag 12 der Kultur
wurden die Zellen geerntet und die Prozentzahl der Zellen, die den
2C T-Zellrezeptor exprimieren durch Färben mit dem antiklon-typischen
Antikörper
1B2 und Analyse durch Flusszytofluorometrie untersucht: 43% der
in der Gegenwart von Peptid QL9 kultivierten Zellen waren 2C+, (22), wohingegen 49% der
Zellen 2C nach Stimulation mit Peptid p2Ca (23) exprimierten und 22% mit Peptid
SL9 (24). Dieses zeigt
eine bemerkenswerte Anreichung (43-, 49- und 22-fach) in spezifischen
T-Zellen nach 12 Tagen Kultur. Die Anreicherung wurde sogar mit
SL9 beobachtet, einem Peptid, das einen Komplex geringer Affinität mit dem
2C T-Zellrezeptor ausbildet. Dieses Verfahren kann somit eine kleine
Subpopulation von Antigen-spezifischen T-Zellen aus einer heterogenen
Mischung von T-Zellen aktivieren und anreichern.
-
2C+ T-Zellen, die unter Verwendung
von Ld und Anti-CD28-Antikörper in
der Gegenwart von QL9-Peptid aktiviert worden waren, wurden für 5 Tage
kultiviert, dann deren zytotoxische Kapazität untersucht. Die in 25 gezeigten Ergebnisse
zeigten, dass immobilisierte Aktivierungsmoleküle die Zellen dahingehend induzierten,
in Effektor-zytotoxische T-Zellen zu differenzieren. Die Lyse war
spezifisch, da sie in der Gegenwart des QL9-Peptids beobachtet wurde, aber nicht
in der Gegenwart eines Kontrollpeptids (LCMV). Ruhende T-Zellen
wurden somit unter Verwendung immobilisierter Moleküle aktiviert,
um in zytotoxische T-Zellen zu differenzieren, die spezifisch Ziele
töten.
-
Wie zu sehen ist, können immobilisierte
aufgereinigte MHC-Klasse I- und unterstützende Moleküle verwendet
werden, um spezifisch naive ruhende T-Zellen in zytotoxische T-Zellen
zu aktivieren. MHC-Klasse I- und unterstützende Moleküle sind
zur Aktivierung ausreichend; kein weiteres Signal, das aus Antigen-präsentierenden
Zellen entspringt, ist notwendig. MHC-Klasse I- und unterstützende Moleküle, die
auf Substraten, wie Zellkulturplatten, immobilisiert sind, stellen
ein geeignetes Mittel zur T-Zellaktivierung dar. Verschiedene Vorteile
werden durch solche beschichteten Substrate angeboten. Sie sind
leicht herzustellen und zu manipulieren, sie können mit gut kontrollierten
Mengen an Molekülen
beschichtet werden, was reproduzierbare Aktivierungsbedingungen
sicher stellt.
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Beispiel 13
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Aktivierung von menschlichen
zytotoxischen T-Zellen
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Eine Einheit menschlichen Blutes
(450 ml), die in Heparin (10 μ/ml)
gesammelt wurde, wurde durch das General Clinical Research Center
(GCRC) an der Scripps Clinic, La Jolla, CA gewonnen. Das Blut wurde zuerst
in einem Ficoll-HypaqueTM-Dichtegradienten
in einer 50 cc konischen Zentrifuge (HistopaqueTM 1077, Sigma)
gemäß den Spezifikationen
des Herstellers prozessiert. Sobald ein Leukozytenfilm erhalten
wurde, wurde die Probe in Puffer 1 (D-PBS ohne Ca++ oder
Mg++), dann in Puffer 2 (RPMI mit 4% fetalem
Kälberserum (FCS))
gewaschen und in einem letzten Waschschritt in Puffer 3 (D-PBS +
1% menschliches Serumalbumin (HSA, 25% Buminat/Baxter-Hyland) und
0,2% Natriumcitrat (Gew.-/Vol.-%) gewaschen.
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Die gesamte periphere Blut-mononukleare
Zell (PBMCs)-Präparation
wurde aus den gewaschenen Zellen gezählt. Diese Präparation
wurde einem MaxSepTM-Isolierungsverfahren
(Baxter) unterzogen, bei dem CD8+-Zellen
durch negative Selektion selektiert wurden. Ein Cocktail aus mAbs,
der auf die Entfernung von Zellen gerichtet ist (CD19-PharMingen, CD4-Ortho-mune,
CD15-PharMingen, CD56-PharMingen CD14-PRI), wurde bei 2 μg/ml-Zellen
hergestellt. Die Gesamt-PBMC-Zellzahl wurde auf 20 × 108/ml in Puffer 3 verdünnt und die Antikörper wurden
hinzugefügt.
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Die Mischung (ungefähr 40 ml)
wurde auf einem Rotationsschüttler
bei 4°C
(4 Upm) so rotiert, dass das Röhrchen
die Probe über
Kopf für
eine Gesamtzeit von 30 Minuten vermischte. Nach der Sensibilisierungsphase
wurden die Zellen mit Puffer 3 gewaschen und in dem gleichen Puffer
mit magnetischen DynalTM-Kügelchen
resuspendiert, die mit Schaf-Anti-Maus IgG (SAM) (DynabeadsTM M450 #110.02) beschichtet waren. Der Stamm
an Kügelchen
beträgt
normalerweise × 108 Kügelchen/ml.
Das endgültige
Kügelchen
: Zielzellverhältnis
beträgt
10 : 1.
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Zur Bestimmung des Endvolumens der
zu verwendenden Kügelchen
wurden die unten genannten Formeln eingesetzt:
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(Gesamtzahl sensibilisierter Zellen) × (% der
Population von Zielzellen) = gesamte theoretische Zielzellenzahl.
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Gesamte theoretische Zielzellenzahl × 10 = benötigte Gesamtzahl
an Kügelchen.
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Gesamtzahl an benötigten Kügelchen/Kügelchenkonzentration der Stammlösung = Volumen
der benötigten
Kügelchen.
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Das Volumen der endgültigen sensibilisierten
Zellen: die Kügelchen-Mischung
betrug ungefähr
50 ml. Die Mischung wurde in ein 150 ml FenwalTM Transfer
Pack (#4R2001) gestellt, Luft mit einer Nadel hinzugefügt und die
Mischung unter ähnlichen
Bedingungen wie oben rotiert (30 Minuten, 4°C, 4 Upm, über Kopf bewegt. An dem Ende
des Inkubationszeitraumes wurden die Zielzellen mit einer MaxSepTM-Trennvorrichtung gemäß den Spezifikationen des Herstellers
entfernt.
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Die abgetrennten Zellen wurden dann
aus der Tüte
transferiert und gezählt,
um die Ausbeute zu bestimmen. Eine FACS-Analyse wurde durchgeführt, um
die Reinheit der Probe zu bestimmen.
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Die resultierenden abgetrennten menschlichen
CD8+-Zellen wurden mit Drosophila (Fliege)
Antigen-präsentierenden
Zellen stimuliert, welche transfiziert worden waren und von denen
gezeigt wurde, dass sie menschliches HLA A2.1, B7.1 und/oder LFA-3
exprimieren. Die Fliegenzellen wurden auf 106/ml
in Schneider's Medium mit 10% FCS-Serum verdünnt. Am folgenden Tag wurde
CuSO4 zu den kultivierten Zellen hinzugefügt, welche
für 24
Stunden bei 27°C
inkubiert und geerntet wurden. Die geernteten Zellen wurden gewaschen
und in Insekten X-Press-Medium mit einer Peptidendkonzentration
von 100 μg/ml
suspendiert und 3 Stunden bei 27°C
inkubiert.
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Die verwendeten Peptide waren HIV-RT
(ILKEPHG) (SEQ ID NR 48), Tyrosinase (YMNGTMSQV) (SEQ ID NR 49)
und Influenza Matrix (GILGFVFTL (SEQ ID NR 50).
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Das Kontrollpeptid wurde aus dem
Kern des Hepatitisvirus abgeleitet und hatte die Sequenz FLPSDFFPSV
(SEQ ID NR 51).
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Die Fliegen-Antigen-präsentierenden
Zellen wurden zu den CD8+-Zellen in einem
Verhältnis
von 1 : 10 (APC : CD8+-T-Zelle) hinzugefügt. Die
Zellen wurden in Wells mit flachem Boden (48 Wells) für vier Tage
bei 37°C
inkubiert. An Tag 5 wurden IL-2 (10 μ/ml) und IL-7 (10 μ/ml) (Genzyme)
mit einem Mediumwechsel hinzugefügt.
An Tag 11 wurde ein CTL-Assay durchgeführt.
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JY eine EBV-transformierte menschliche
B-Zelllinie, die HLA 2.1, B7 exprimiert, wurde als Zielzelle im Chrom-Freisetzungs-Assay
verwendet. Vissereu, M. J. W. et al., J. Immunol., 154:3991–3998 (1995).
Die JY-Zellen wurden bei 3 × 105 Zellen/ml in RPMI mit 10 FCS 24 Stunden
vor dem Assay ausgesät.
Die JY-Zellen wurden gezählt
und einmal in RPMI-Waschlösung
(4% Rehautin FCS, 1% HEPES, 0,025% Gentamycin in RPMI) gewaschen,
um 5 × 106 Zellen pro Probe zur Verfügung zu
stellen. Das Zellpellet wurde vorsichtig in 100 μl 51-Chrom-Stammlösung (0,1
mCi, NEN) resuspendiert und in ein 37 °C Wasserbad für 1 Stunde
unter Bewegung alle fünfzehn
Minuten gestellt. Markierte JY-Zellen wurden viermal für 6 Minuten
jeweils bei 1400 Upm in 10 ml RPMI-Waschlösung gewaschen. Die Zellen
wurden auf 1 × 105 Zellen/ml in RPMI/10% Hyclone angepasst.
Die Effizienz der Zielzellmarkierung wird durch Standard-Gammazähltechniken
bestätigt.
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Zur Peptidbeladung von Zielzellen
wurden zwei ml markierte JY-Zellen (2 × 105-Zellen)
mit 10 μg/ml Peptid
für 30
Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Peptidstammlösungen (1
mg/ml) wurden bei –70°C aufbewahrt.
In einer Platte mit Rundboden und 96 Wells wurden 100 μl Effektorzellen
und 100 μl
Peptid-beladene Zielzellen in Verhältnissen von 84 : 1, 17 : 1
und 3,4 : 1 (Effektor: Ziel) kombiniert. Kontrollen zur Messung spontaner
Freisetzung und maximaler Freisetzung von 51Cr
wurden in Duplikaten mitumfasst. Die Proben wurden bei 37°C für 6 Stunden
inkubiert.
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K562-Zellen bei einer Konzentration
von 107/ml in RPMI mit 10% FCS wurden in
einem Verhältnis
von 20 : 1 (nicht markiertes K562: markierte JY) hinzugefügt. Diese
erythroleukämische
Zelllinie wurde verwendet, um die NK-Hintergrundzelllyse in dem
Chrom-Freisetzungs-Assay
zu verringern. Die Platten wurden bei 1000 Upm für 5 Minuten zentrifugiert und
100 μl Überstand
aus jeder Probe wurde auf Sammelröhrchen von 96 Röhrchen transferiert.
Die Analyse der Zelllyse wird durch Standard-Gammazähltechniken bestimmt (GammacellTM 1000, Nordion).
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Die CTL-Aktivität, die durch die Aktivierung
menschlicher CD8– T-Zellen, die mit Antigen-präsentierenden
Zellen, die mit Influenza Matrixpeptid (SEQ ID NO: 50) beladen sind,
produziert wird, wird in 26 gezeigt.
Das vorherige Aussetzen gegenüber
dem Influenzavirus zeigt, dass diese CTL-Aktivität eine sekundäre Reaktion
war. Datenpunkte sind die Mittelwerte aus Dreifachkulturen. Antigen-präsentierende
Zellen, die A2.1, B7.1 und ICAM-1 exprimieren, waren wirksamer als
Antigen-präsentierende
Zellen, die A2.1 und B7.1 exprimieren oder Antigen-präsentierende
Zellen, die A.2.1., B7.1 und LFA-3 exprimieren.
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Die Ergebnisse der Aktivierung menschlicher
CD8- T-Zellen mit Antigen-präsentierenden
Zellen, die mit dem HIV-RT-Peptid ((SEQ ID NO: 48) beladen sind,
werden in 27 dargestellt.
Da eine Untersuchung des Bluts dieses Patienten zeigte, dass kein
vorheriges Aussetzen gegenüber
HIV vorhanden war, zeigen diese Ergebnisse an, dass die CTL-Aktivität auf einer
primären
Reaktion basiert. In diesem Fall produzierten nur Antigen-präsentierende
Zellen, die A2.1, B7.1 und ICAM-1 exprimieren, eine CTL-Aktivität, die signifikant
größer als
die Kontrollmengen war.
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28 zeigt
die CTL-Aktivität
von menschlichen CD8+ T-Zellen, die durch
Antigen-präsentierenden Zellen
aktiviert sind, die mit Tyrosinasepeptid (SEQ ID NO: 49) beladen
sind. Typrosinase ist ein normal vorkommendes Enzym, das in Melanomtumorzellen
exprimiert wird. Wiederum waren die Antigen-präsentierenden Zellen, die alle
drei Moleküle,
ICAM-1 sowie A2.1 und B7.1 exprimieren, die wirksamsten, insbesondere bei
dem geringsten untersuchten Effektor : Ziel-Verhältnis.
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Diese Ergebnisse zeigen, dass das
Antigen-präsentierende
System in der Lage ist, eine wirksame CLT-Aktivität in menschlichen
CD8+ T-Zellen zu produzieren, die gegen
ein Peptid gerichtet ist, das aus einem endogenen Protein abgeleitet
wird, das in Tumorzellen überexprimiert
wird. Dieses zeigt auch, dass diese in vitro-Stimulation von CD8– T-Zellen unter Verwendung
von sowohl B7 wie auch ICAM zytotoxische CD8+ T-Zellen
sogar gegen Peptide generiert, die ansonsten als eigen erkannt werden
würden.
Dieses steht im Gegensatz zu dem derzeitigen Wissen, das solche
"Eigen"-Peptide" nicht verwendet werden könnten, um zytotoxische T-Zellen
herzustellen. Dieses Verfahren expandiert deutlich die Menge an
möglichen
tumorspezifischen Antigenen, die verwendet werden können, um
CD8+ T-Zellen gegen den Tumor zu aktivieren.
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Das Vorhergehende ist lediglich zur
Illustration und nicht zur Einschränkung der vorliegenden Erfindung
gedacht.
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