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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren der Aktivierung von CD8-Zellen
in vitro mit Spezifität
für bestimmte
antigene Peptide, die Verwendung von aktivierten CD8-Zellen in vivo für die Behandlung
einer Vielzahl von Krankheitszuständen sowie für diese
Verwendungen geeignete Zusammensetzungen.
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Hintergrund
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Die
Wirksamkeit, mit der das Immunsystem Individuen vor Infektionskrankheit
schützt
oder diese heilt, war für
Wissenschaftler immer schon faszinierend, da angenommen worden ist,
dass es möglich
sein könnte, das
Immunsystem zu aktivieren, um andere Krankheitstypen zu bekämpfen. Solche
Krankheiten umfassen Krebs, AIDS, Hepatitis und Infektionskrankheiten
in immunosupprimierten Patienten. Solange verschiedene, die Verwendung
von Antikörpern
umfassende Verfahren bei diesen Krankheitstypen angewendet worden
sind, sind, wenn überhaupt,
nur wenige erfolgreiche Versuche unter Verwendung von zytotoxischen
T-Zellen zu verzeichnen gewesen. Theoretisch wären zytotoxische T-Zellen die
bevorzugten Mittel zur Behandlung der oben erwähnten Krankheitstypen. Jedoch
sind keine In-vitro-Verfahren verfügbar gewesen, um zytotoxische
T-Zellen spezifisch zu aktivieren.
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Zytotoxische
T-Zellen oder CD8-Zellen stellen, soweit sie heute bekannt sind,
die Hauptlinie der Abwehr gegen Virusinfektionen dar. CD8-Lymphozyten
erkennen und zerstören
spezifisch Zellen, die von einem Virus infiziert sind. Folglich
ist der Preis für
die Eliminierung einer Virusinfektion der begleitende Verlust der infizierten
Zellen. Die T-Zellenrezeptoren an der Oberfläche von CD8-Zellen können fremde
Antigene nicht direkt erkennen. Im Gegensatz zu Antikörpern muss
das Antigen zuerst den Rezeptoren präsentiert werden.
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Die
Präsentation
von Antigen an T-Zellen wird durch Haupthistokompatibilitätskomplex-(MHC-)Moleküle vom Typ
Klasse I erzielt. Der Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) bezieht sich
auf einen großen
genetischen Locus, der für
eine umfang reiche Familie von Glykoproteinen kodiert, die eine wichtige
Rolle in der Immunantwort spielen. Die MHC-Gene, die auch als HLA-(Human-Leucozyten-Antigen-)Komplex
bezeichnet werden, befinden sich auf dem Chromosom 6 in Menschen.
Die durch die MHC-Gene kodierten Moleküle sind an Zelloberflächen vorhanden
und für
die Erkennung von Gewebetransplantaten als „nicht eigen" hauptverantwortlich.
Folglich sind membrangebundene MHC-Moleküle eng an der Erkennung von
Antigenen durch T-Zellen beteiligt.
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MHC-Produkte
sind in drei Hauptklassen gruppiert, die als I, II und II bezeichnet
werden. T-Zellen, die hauptsächlich
als Helferzellen dienen, exprimieren CD4 und werden in erster Linie
durch Klasse-II-Moleküle eingeschränkt, während CD8-exprimierende
Zellen, die hauptsächlich
zytotoxische Effektorzellen darstellen, mit Klasse-I-Molekülen interagieren.
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Klasse-I-Moleküle sind
Membranglykoproteine mit der Fähigkeit,
Peptide zu binden, die sich in erster Linie vom intrazellulären Abbau
endogener Proteine herleiten. Komplexe von MHC-Molekülen mit
Peptiden, die sich von viralen, bakteriellen und anderen fremden
Proteinen herleiten, enthalten den Liganden, der die Antigen-Responsivität von T-Zellen
triggert. Im Gegensatz dazu spielen Komplexe von MHC-Molekülen mit Peptiden,
die sich von normalen zellulären
Produkten herleiten, eine Rolle in der „Instruktion" von T-Zellen im Thymus,
Eigen-Peptide zu tolerieren. Klasse-I-Moleküle präsentieren keine gesamten, intakten
Antigene; sie präsentieren
eher Peptidfragmente davon, die auf ihrer „Peptidbindungsfurche" „aufgeladen" sind.
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WO
91/16924 beschreibt Verfahren zur Verstärkung der Präsentation
von exogen zugegebenem Peptidantigen durch Antigen-präsentierende
Säugetierzellen.
Das Verfahren umfasst das Versorgen der Zellen mit exogenem Peptidantigen
in Gegenwart hoher Konzentrationen an freiem Beta-2-Microglobulinprotein.
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Levy
und Kvist (International Immunology 2(10), 995–1002 (1990)) beschreiben die
Verwendung gesonderter Baculovirus-Vektoren, um MHC I, Beta-2-Micorglobulin
und Adenovirus-2-Protein getrennt oder zusammen in Insektenzellen
zu exprimieren, um die Wirkungen des Adenovirus-Proteins auf die
Assemblierung von Klasse-I-MHC-Komplexe
zu untersuchen.
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Für viele
Jahre haben Immunologen gehofft, spezifische zytotoxische Zellen
für das
Targeting von Viren, Retroviren und Krebszellen erzeugen zu können. Während das
Targeting gegen Viruserkrankungen im Allgemeinen in vivo durch Impfung
mit lebenden oder geschwächten
Vakzinen erreicht werden kann, konnte mit Retroviren oder mit Krebszellen
kein vergleichbarer Erfolg erzielt werden.
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EP 360.205 A beschreibt
Verfahren zur Stimulierung der Immunantwort eines Krebspatienten
gegen den Krebs. Peripherblutlymphozyten aus dem Patienten werden
in vitro Krebszellen aus demselben Patienten ausgesetzt, die mit
Mitomycin C behandelt worden sind, um die Proliferation zu verhindern.
Die stimulierten Lymphozyten werden dann wieder dem Patienten verabreicht.
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WO
93/10816 beschreibt Peptid-Vakzinen, die verwendet werden können, um
zytotoxische T-Zellen gegen HIV zu induzieren. Dieses Dokument schlägt vor,
dass zytotoxische T-Zellen aus immunisierten Individuen isoliert,
kultiviert und in vitro vermehrt und wieder dem Patienten verabreicht
werden könnten,
um die Immunreaktion gegen das Virus zu verstärken.
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Außerdem hatte
der Vakzinen-Ansatz nicht die gewünschte Effizienz in immunosupprimierten
Patienten. Ein Weg zur Umgehung dieser Schwierigkeit wäre die Immunisierung
eines gesunden Individuums, Isolierung der CD8-Zellen aus diesem
Individuum und Injektion dieser CD8-Zellen in die von der Krankheit
befallene Person. Dieses experimentelle Protokoll scheint in Inzucht-Mausstämmen zu
funktionieren, bei Menschen ist es jedoch nicht erfolgreich erprobt
worden. Dafür
gibt es mehrere mögliche
Erklärungen.
Zuallererst sind Peptide für
einen gegebenen MHC einzigartig; in anderen Worten binden gewisse
antigene Peptide bevorzugt an bestimmte MHC-Spezies und binden nicht
gut an andere, sogar in Abwesenheit des „bevorzugten" MHC-Moleküls. Darüber hinaus
sind MHC-Moleküle
höchst
polymorph, wobei diese Tatsache zumindest zwei Probleme hervorruft.
Erstens können
die CD8-Zellen eines Individuums nur mit Peptiden wechselwirken,
die an genau jene drei bis sechs in diesem Individuum vorhandenen
Klasse-I-Moleküle
gebunden sind. Zweitens reagieren CD8-Zellen heftig mit allen Klasse-I-Molekülen, die
von jenen verschieden sind, die in dem Individuum exprimiert werden,
aus dem die CD8-Zellen erhalten werden, und zwar unabhängig davon,
welche Peptide die Klasse-I-Moleküle enthalten. Diese Reaktivität ist eine
Zeit lang beobachtet worden und ist als Alloreaktivität bezeichnet
worden. Es ist die zugrunde liegende Ursache der Immunabstoßung transplantierter
Organe.
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Abgesehen
von der eher radikalen experimentellen Protokoll, bei dem ein Individuum
als Donor aktivierter CD8-Zellen für ein anderes Individuum verwendet
wird, ist es schwierig, zwei nicht verwandte Personen mit derselben
Ausrüstung
von Klasse-I-Molekülen zu finden.
Aus diesem Grund hat zumindest ein Wissenschaftler den eher unspezifischen
Ansatz des „Boosten" vorhandener CD8-Zellen
durch ihre In-vitro-Inkubation
mit IL-2, einem Wachstumsfaktor für T-Zellen gewählt. Dieses
Protokoll (als LAK-Zellentherapie bekannt) erlaubt für gewöhnlich nur
die Vermehrung jener CD8-Zellen, die bereits inaktiviert sind. Da
das Immunsystem aus dem einen oder anderen Grund immer aktiv ist,
werden die meisten der IL2-aktivierten Zellen zum Zwecke der Bekämpfung der
Krankheit ohne Bedeutung sein. In der Tat ist nicht dokumentiert
worden, dass diese Therapieart irgendwelche Zellen der gewünschten
Spezifität
aktiviert. Folglich ist der Nutzen der LAK-Zellentherapie bestenfalls
umstritten und die Nebenwirkungen sind typischerweise derart schwerwiegend,
dass viele Studien abgebrochen worden sind.
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Vor
kurzer Zeit sind mehrere neue Moleküle identifiziert worden, die
anscheinend am Peptid-Beladungsprozess beteiligt sind. Es ist ferner
beobachtet worden, dass Klasse-I-Moleküle ohne gebundenes Peptid (d.h. „leere" Moleküle) unter
gewissen einschränkenden
Umständen
produziert werden können.
Diese „leeren" Moleküle sind
jedoch häufig
unfähig,
die Zelloberfläche
zu erreichen, da Klasse-I-Moleküle
ohne gebundenes Peptid sehr thermolabil sind. Folglich zerfallen
die „leeren" Klasse-I-Moleküle während ihres
Transports vom Inneren der Zelle zur Zelloberfläche. Dies ist ein eleganter
Weg, durch den das Immunsystem sicherstellen kann, dass nur dieje nigen
Zellen zerstört
werden, welche aktiv Virusproteine synthetisieren. Wenn beispielsweise
eine virusinfizierte Zelle abgetötet
wird, wird sie Viruspeptide freisetzen. Wenn benachbarte Zellen „leere" Klasse-I-Moleküle – d.h. jene
ohne gebundenes Peptid – exprimieren
würden,
dann würden
diese Zellen mit den freigesetzten Viruspeptiden beschichtet werden.
Da zytotoxische T-Zellen (oder CD8-Zellen) keine Möglichkeit
besitzen festzustellen, wie oder weshalb ein Peptid an ein Klasse-I-Molekül gebunden
ist, würden Zellen,
die passiv eine Viruspeptidbeschichtung erhielten, genauso wie jene
abgetötet
werden, welche die Virusproteine aktiv synthetisierten.
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Viruspeptide
werden in vivo durch ein großes,
als Proteasom bekanntes Partikel zerlegt. Dieser Enzymkomplex baut
auch normale Zellproteine ab, was darauf hinweist, dass von unseren
eigenen Zellproteinen abstammende Peptide mit Virus-hergeleiteten
Peptiden um Bindungsstellen an Klasse-I-Molekülen konkurrieren. Folglich
würden
nur einige der Klasse-I-Moleküle
an der Oberfläche
einer virusinfizierten Zelle tatsächlich Viruspeptide enthalten,
da die Mehrzahl der Klasse-I-Moleküle Peptide enthalten würde, die
sich von unseren eigenen Zellproteinen herleiten. Da sich an der
Oberfläche
einer Zelle zehntausende Klasse-I-Moleküle befinden und da CD8-Zellen bereits 200,
mit einem gegebenen Viruspeptid aufgeladene Klasse-I-Moleküle erkennen
können,
beeinträchtigt
diese Konkurrenz zwischen den von Viren hergeleiteten Peptiden und
den Zellproteinen nicht völlig
die Effizienz, mit der CD8-Zellen eine virusinfizierte Zelle zerstören können. Dennoch
ließe sich
die Effizienz der CD8-Aktivierung
wohl steigern, wenn man in der Lage wäre, Zellen gentechnisch dahingehend
zu „manipulieren", dass sie Klasse-I-Moleküle exprimieren,
die nur eine Antigenpeptid-Spezies zeigen, d.h. wenn alle Klasse
Moleküle
dasselbe daran gebundenen Peptid aufwiesen.
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Klasse-I-Moleküle binden
Peptide auf eine spezifische Weise. Alle Peptide müssen eine
Länge von ungefähr 8–9 Aminosäuren aufweisen
und ihre Sequenz muss in die peptidbindende Tasche der Klasse-I-Moleküle passen.
In dieser Hinsicht weisen Klasse-I Moleküle eine gewisse Ähnlichkeit
mit Antikörpern
auf. Während
jedoch ein gegebener Antikörper
dazu neigt, nur ein Antigen zu binden, kann ein gegebenes Klasse-I-Molekül viele
hundert verschiedene Peptide binden. Da die Anzahl von Viren und
anderen Pathogenen ziemlich groß ist,
ist es offensichtlich, dass unsere Immunabwehr schwach wären, wenn
wir nur ein einziges Klasse-I-Molekül hätten, auch wenn es zur Bindung
und Veränderung
vieler verschiedener Peptide fähig
wäre. Aus diesem
Grund besitzen alle Menschen zwischen drei und sechs verschiedene
Klasse-I-Moleküle,
wobei jedes davon viele verschiedene Arten von Peptiden binden kann.
Demgemäß können CD8-Zellen
viele Tausend, an das eine oder andere Klasse-I-Molekül gebundene
Peptide erkennen.
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Da
Selektion die beherrschende Kraft der Evolution zu sein scheint,
bilden sich Pathogene heraus, die durch das Immunsystem nicht effizient
erkannt werden können.
Folglich kann eine Virussequenz, die Peptide hervorruft, die effizient
an eine Reihe von Klasse-I-Molekülen
binden, in der Weise mutieren, dass sie von keinem der sechs in
einem Individuum vorhandenen Klasse-I-Molekülen erkannt wird. Dieser Virus
kann daher vom Immunsystem möglicherweise
nicht erkannt werden und folglich den Tod des befallenen Individuums
verursachen. Wenn alle Individuen einen identischen Satz von Klasse-I-Molekülen besitzen
würden,
könnte
ein solcher Virus denkbarerweise eine ganze Spezies eliminieren.
Individuelle Variation ist eine Schutzmaßnahme gegen diese Möglichkeit,
da in jeder Population mehrere 100 verschiedene Formen von Klasse-I
Molekülen vorhanden
sind. Folglich könnte
ein Virus einigen Individuen Schaden zufügen, jedoch kaum die Ausrottung einer
ganzen Population zur Folge haben, da verschiedene Individuen verschiedene
Sätze von
Klasse-I Molekülen
besitzen.
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Wenn
Klasse-I-Moleküle
eine Vielfalt von Peptiden, einschließlich von eigenen Zellproteinen
der Erfinder hergeleitete Peptide binden können, könnte man sich fragen, weshalb
die CD8-Zellen des Immunsystems unsere eigenen Gewebe nicht erkennen
und zerstören.
Wenn auch die Antwort auf diese Frage nicht gänzlich geklärt ist, wird zur Zeit angenommen,
dass zwei unterschiedliche Mechanismen wirken. Erstens werden CD8-Zellen,
die mit Eigen-Peptiden reagieren können, im Thymus eliminiert.
Zweitens werden CD8-Zellen gegen Eigen-Peptide in den peripheren
Organen des Immunsystems reaktionslos (anergisch). Da nicht jeder/s mögliche Typ
oder Epitop von Zellproteinen von den Zellen des Thymus synthetisiert
wird, scheint der zweite Mechanismus die wahrscheinlichere Erklärung zu
sein. Dieser Mechanismus scheint für den Level der normalerweise
angetroffenen Eigen-Peptide funktionsfähig zu sein. Wenn dieser Level
auf irgendeine Weise erhöht wird,
kann gezeigt werden, dass Individuen in der Tat CD8-Zellen besitzen,
die Eigen-Peptide exprimierende Zellen erkennen und zerstören können. Die
letztere Beobachtung ist von Bedeutung bezüglich des Konzepts des Einsatzes
des Immunsystems zur Eliminierung von Tumorzellen.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Ein
direkterer Ansatz zur Lösung
der oben diskutierten Probleme wäre
es, nur jene CD8-Zellen direkt und spezifisch zu stimulieren, die
für die
Bekämpfung
der Krankheit relevant sind. Neueste Erkenntnisse über die
Mechanismen, welche die Beladung von Klasse-I-Molekülen mit
Peptiden steuern, haben nun dies ermöglicht. Folglich sind Klasse-I-Moleküle in Zellen
von Drosophila melanogaster (Fruchtfliege) exprimiert worden. Da
Drosophila kein Immunsystem besitzt, sollten die verschiedenen,
an der Peptidbeladungsmaschinerie beteiligten Proteine in solchen
Zellen fehlen. Es ist nun erwiesen, dass es das Fehlen der Proteinbeladungsmaschinerie
erlaubt, die Klasse-I Moleküle
als „leere" Moleküle an der
Zelloberfläche
zu exprimieren.
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in
weiterer Vorteil der Verwendung des Drosophila-Systems ist es, dass
Drosophila-Zellen eine Temperatur von 28 °C und nicht 37 °C bevorzugen.
Diese Tatsache ist von großer
Bedeutung, da „leere" Klasse-I-Moleküle thermolabil
sind und bei 37 °C
zum Zerfall neigen. Durch Inkubation der Klasse-I-exprimierenden Drosophila-Zellen
mit Peptiden, die an das Klasse-I-Molekül binden können, ist es möglich zu
erreichen, dass jedes Klasse-I-Molekül ein und dasselbe Peptid enthält. Die
Zellen sind demgemäß von Säugetierzellen
sehr verschieden, worin die Klasse-I-Moleküle viele verschiedene Peptid-Typen
enthalten, wovon die meisten von unseren eigenen, harmlosen Zellproteinen
hergeleitet sind.
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Trotz
der zahlreichen erfolglosen Anstrengungen in hunderten Laboratorien
im Laufe der Jahre, CD8-Zellen in vitro spezifisch zu aktivieren,
scheint die Annahme berechtigt zu sein, dass hohe Expressionslevel
eines Klasse-I-Moleküls,
das ein einziges Peptid enthält,
den Bedarf der In-vivo-Stimulation des Immunsystems überwinden
könnte.
Durch Inkubation der in geeigneter Weise behandelten Drosophila-Zellen
mit Milz- oder Lymphknoten-Zellen aus ungeprimten Mäusen (d.h.,
dass die Mäuse
vorher nie den verwendeten Peptiden ausgesetzt waren) ist es nun
möglich,
zytotoxische Zellen zu erzeugen, die für das antigene Peptid vollkommen
spezifisch sind. Die zytotoxische Reaktion ist für gewöhnlich drei bis fünf Mal stärker als
diejenige, die über
vorher bekannte Verfahren erhalten wurde.
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Wenn
auch einige Beispiele hierin unter Verwendung von murinen Klasse-I-Molekülen ein „Modell" darstellen, werden
hierin andere Beispiele unter Verwendung humaner Klasse-I-Moleküle oder
Human-Moleküle
exprimierender, transgener Mäusen
offenbart. In einem der Beispiele wird ein vom gag-Protein aus HIV (dem
AIDS-Virus) hergeleitetes
Peptid verwendet. Diese Kombination von Molekülen funktioniert gut; in der
Tat funktioniert es genauso gut wie Experimente unter Verwendung
eines rein murinen Modells. Außerdem
ist das vorliegend offenbarte System, das Human-Moleküle in einem Drosophila-System
wie hierin offenbart verwendet, wesentlich vielseitiger als das
in einer kürzlich
erschienen Arbeit von DeBruijn et al. (Eur. J. Immunol. 21, 2963–70 (1991))
beschriebene Maus-System. Im Speziellen erfordert das letztere System
gewaltige Mengen von Effektorzellen, um Abtötung zu bewirken und ist weniger
vielseitig als das vorliegend offenbarte System. Bedeutungsvoller
ist, dass das vorliegend offenbarte System im Gegensatz zum Maus-System
Reaktionen gegen Human-Moleküle
effizient verwendet und aktiviert.
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In
den meisten der gegenwärtig
offenbarten, bis zum heutigen Zeitpunkt durchgeführten Experimente sind intakte
Drosophila-Zellen verwendet worden. Es wird jedoch nun gezeigt,
dass leere, trunkierte Moleküle in
guten Ausbeuten (ungefähr
1 mg/l) aus Drosophila-Zellen erhalten werden können. Solche Moleküle könnten zur
Erzielung der Immunsuppression in Transplantat-Patienten und zur
Behandlung von Patienten mit Autoimmunerkrankungen, wie z.B. rheumatischer
Polyarthritis, nützlich
sein.
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Zusammenfassend
hat das Langzeitengagement der Erfinder, das auf das Verständnis der
Einzelheiten darüber
abzielte, wie Peptide erzeugt und in vivo auf Klasse-I-Moleküle geladen
werden, die Entwicklung eines vernünftigen und höchst effizienten
Weges stimuliert, durch den CD8-Zellen gegen Peptide nach Wahl der
Erfinder aktiviert werden können.
Die Erfinder sind davon überzeugt,
dass die Anwendung solch aktivierter Zellen eine Rolle bei der Behandlung
einer breiten Vielfalt von Krankheitszuständen einnehmen kann.
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Ein
vernünftiger,
eleganter Weg der Produktion, Beladung und Verwendung von Klasse-I-Molekülen zur
spezifischen Aktivierung von CD8-Zellen in vitro wird nun hierin
offenbart. Zusätzlich
werden therapeutische Anwendungen dieser neuen Technologie bei der
Behandlung von Krebs, Tumoren oder Neoplasie, sowie Virus-, Retrovirus-,
Autoimmun- und Autoimmun-Typus-Erkrankungen offenbart.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung aktivierter
CD8-Zellen in vitro bereit, worin ein Verfahren das Kontaktieren
von CD8-Zellen in vitro mit Antigen-beladenen Human-Klasse-I-MHC-Molekülen umfasst,
die an der Oberflächen
von Insektenzellen für
einen Zeitraum exprimiert werden, der ausreicht, um die CD8-Zellen auf eine Antigen-spezifische
Weise zu aktivieren. Bei einer der Variationen sind die Oberflächen-exprimierten
Moleküle
monotypisch; bei einer anderen sind die Oberflächen-exprimierten Moleküle mono-antigen.
Die hierin vorgesehenen Verfahren können außerdem Fogendes umfassen: (a)
Trennen der aktivierten CD8-Zellen von den Antigen-beladenen Klasse-I-Molekülen, (b)
Suspendieren der aktivierten CD8-Zellen in einem annehmbaren Träger oder
Exzipienten. Gemäß den offenbarten
Verfahren können
die Antigene native oder nicht abgebaute Proteine oder Polypeptide
umfassen, oder sie können
antigene Polypeptide umfassen, die zu Peptidfragmenten gespalten
worden sind, die zumindest 8 Aminosäurereste vor der Inkubation
mit den Human-Klasse-I-Molekülen
umfassen.
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Eine
durch die Verfahren der Erfindung aktivierte CD8-T-Zelle kann bei
der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines Krebses,
Tumors, einer Neoplasie, Virus-(z.B. Retrovirus-)Infektion oder
eines Autoimmunleidens verwendet werden. Das Medikament kann zur
Verabreichung durch intravenöse
Injektion geeignet sein.
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Kurzbeschreibung
der Abbildungen
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1 stellt die Konstruktion der Expressionsplasmide
pRmHa-2 und pRmHa-3 dar. In 1A ist
die Konstruktion von pRmHa-2 gezeigt; in 1B ist
die Konstruktion von pRmHa-3 gezeigt; und in 3C ist
der pRmHa-3-Vektor dargestellt und zeigt die Restriktions-, Polylinker-,
Promotor- und Polyadenylierungsstellen sowie eine Stelle, an der
eine Nucleotidsequenz für
die Expression eingesetzt werden kann.
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2A zeigt, dass muriner MHC Klasse I Kb/Maus-β2 (mβ2) und Db/mβ2,
exprimiert in Drosophila-Zellen, die Charakteristika von peptidfreien
oder „leeren" Klasse-I-Molekülen aufweisen.
Kb/β2,
Ld/β2
und Db/β2 exprimierende
Drosophila-Zellen wurden für
45 Minuten mit 35S-Methionin markiert und Lysate hergestellt. Jedes
Lysat wurde in vier Aliquoten geteilt, denen entweder OVA, NP oder überhaupt
kein Peptid zugesetzt wurde. Nach Inkubation für eine Stunde bei 4 °C wurde das
andere für
eine Stunde bei 30 °C
inkubiert. Klasse-I-Moleküle
wurden dann aus den Lysaten immunpräzipitiert und durch SDS-PAGE
analysiert. 2B stellt Ergebnisse eines
Tests von radioaktiven Zell-Lysaten dar, die aus Drosophila-Zellen
hergestellt wurden, die Kb/β2, Ld/β2
und Db/β2
entweder mit murinem oder humanem Microglobulin exprimierten. Die
Inkubationstemperatur (in °C)
ist gegen immunpräzipitierbare
Schwerkette (in %) aufgetragen. Kb/mβ2 (offene
Quadrate), Kb/mβ2 + OVA-8 (volle Quadrate),
Ld/mβ2
(offene Dreiecke), Ld/mβ2 + NP (volle Dreiecke), Db/mβ2
(offene Kreise) und Db/mβ2 + INF (volle Kreise) sind
gezeigt.
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3 (A und B) zeigt die mittlere Fluoreszenz
von transfizierten, in serumfreien Medien kultivierten Drosophila-Zellen,
wie sie durch Cytofluorometrie nach Färbung auf Kb/mβ2 Y3-Antikörper und
Db/mβ2
mit B22.249-Antikörper
bestimmt wurde. Vor der Färbung
wurden die Zellen wie in der Figur bezeichnet in Peptid (25 μg/ml) für eine Stunde
bei 27 °C
inkubiert, gefolgt von einer 2-stündigen Inkubation bei 37 °C. Die mittlere Fluoreszenz
jeder behandelten Zellpopulation ist gegen die Inkubationsbedingungen
aufgetragen gezeigt. 3A zeigt, dass an der Oberfläche von
Drosophila-Zellen exprimierte Maus-Klasse-I-Moleküle bei 37 °C rasch dermaßen denaturiert
werden, dass sie durch Klasse-I-Antikörper nicht länger erkannt
werden können. 3B zeigt, dass in Drosophila-Zellen exprimierte
Klasse-I-MHC-Moleküle
in Triton X100-Lysaten thermolabil sind, wenn sie nicht in Gegenwart
von Peptid vorinkubiert werden, die bekanntermaßen spezifisch an die Klasse
I binden.
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4 stellt
Daten eines Experiments dar, das dazu entworfen war, zu bestimmen,
ob Insektenzellen Antigen prozessieren und dieses auf Klasse-I-Moleküle aufladen
kann, und ob letztere entweder endogen oder exogen hergeleitetes
Antigen T-Zellen präsentieren
können.
Mit Kb/β2
transfizierte Schneider-2-(SC2-) oder 3T3-Zellen wurden mit Ovalbumin-Protein
(OvPro) oder Ovalbumin-Peptid, OVA 24 (OvPep) in isotonischen (Iso)
oder hypertonischen (Hyp) Medien inkubiert. (Die murine Zelllinie
BALB/3T3 ist von der ATCC unter der Zugangsnummer CCL 163 erhältlich).
Nach der Behandlung wurden die Zellen mit dem T-Zellenhybridom b3/CD8
co-kultiviert. B3/CD8 ist ein T-Zellenhybridom zwischen B3 (Carbone
et al., J. Exp. Med. 169, 603–12 (1989)),
für Ovalbumin-Peptid
253–276
spezifischer, zytotoxischer T-Zelle, präsentiert durch H-2Kb-Klasse-I-Moleküle und CD8-tragender, IL-2-sekretierender
Zelllinie. Bei Antigenstimulation produziert b3/CD8 IL-2, gemessen
durch 3H-Thymidininkorporation
in die IL-2-abhängige
Zelllinie CTLL (Gillis et al., J. Immunol. 120, 2027 (1978)). Folglich
lässt sich
durch Messung der produzierten IL-2-Menge auf T-Zellen-Erkennung
testen.
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Der Überstand
aus den Co-Kulturen wurde durch 3H-Thymidin-Inkorporation
durch die IL-2-abhängige Zelllinie
CTLL (ATCC-Nr. TIB 214) auf IL-2 analysiert. Die inkorporierte 3H-Thymidinmenge ist gegen die anfänglichen
Zellbehandlungen aufgetragen.
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5A zeigt die Peptid-induzierte Thermostabilisierung
von an der Oberfläche
von Drosophila-Zellen exprimiertem HLA B27 und HLA A2.1 durch HIV-Peptide.
Die mitt lere Fluoreszenz jeder Zellpopulation ist gegen die Inkubationsbedingungen
aufgetragen gezeigt.
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5B zeigt, dass in Drosophila-Zellen exprimiertes
HLA B7 die Eigenschaften von leeren Klasse-I-Molekülen in Triton-X100-Lysaten
aufweist.
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5C illustriert, dass in Drosophila-Zellen exprimiertes
HLA A2.2Y die Eigenschaften von leeren Klasse-I-Molekülen in Triton-X100-Lysaten
aufweist.
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6 illustriert die primäre CD8-Antwortinduktion nach
CD8-Stimulation in vitro in An- und Abwesenheit von Peptid. Die
Antwortgeber sind Maus-B6-Milzzellen, und die Stimulatoren sind
RMA-S (offene Dreiecke); RMA-S plus OVA (volle Dreiecke); Drosophila
plus OVA (offene Quadrate); und Drosophila Kb plus
OVA (volle Quadrate). In 6A sind
RMA-S-Zellen und Ovalbumin-Peptid das Target; in 6B sind
RMA-S-Zellen das Target. In beiden Grafiken ist die prozentuelle
Lyse gegen Effektor/Target-Verhältnis aufgetragen.
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7 stellt
die Antwortinduktion nach CD8-Stimulierung in vitro mit Drosophila-Zellen
in An- oder Abwesenheit von Peptid dar. In 7 werden Antwortgeber-C57-B1/6-Splenozyten mit Drosophila-Zelle
Kb-OVA stimuliert. Die Target-Zellen umfassen:
EL4 (offene Quadrate mit Mittelpunkt); EL4 OVA (voller Rhombus);
EL4 + OVA-Peptid
(schwarze Quadrate mit weißem
Mittelpunkt); und RMA-S (volle Quadrate). Prozentuelle Lyse ist
gegen Effektor/Target-Verhältnis
aufgetragen.
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8 (A und B) zeigt das In-vivo-Primen mit
transfizierten Drosophila-Zellen, worin die Antwortgeber C57-B1/6-Maussplenozyten
sind. In 8A sind einige der Zellen fixiert;
in 8B sind alle Drosophila-Zellen nicht fixiert.
In 8A sind die Stimulator-Fliegenzellen wie folgt: Kb (offene
Quadrate mit Mittelpunkt); Kb OVA fixiert
(volle Rhomben), Kb OVA fixiert + S/N (volle
Quadrate mit weißem
Mittelpunkt); Kb OVA (nicht fixiert) (volle
Rhomben mit weißem
Mittelpunkt). In 8B sind die Stimulator-Fliegenzellen wie
folgt dargestellt: Kb (offene Quadrate mit
Mittelpunkt); Kb/OVA (volle Rhomben); Kb/OVA in vivo/Kb/OVA
in vitro (volle Quadrate mit weißem Mittel punkt); Kb/OVA in vivo/Db/OVA
in vitro (volle Rhomben mit weißem
Mittelpunkt); und Db/OVA (volle Quadrate).
Sowohl in A als auch in B ist die prozentuelle Lyse gegen das Effektor/Target-Verhältnis aufgetragen.
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9 stellt
die Ergebnisse eines Experiments dar, bei dem C57BL/6-Mäuse mit
3MM EL4 OVA und daraufhin mit Drosophila-Zellen oder nicht mit Zellen
injiziert wurden. Das prozentuelle Überleben jeder dieser drei
Mauspopulationen ist gegen die Anzahl der Überlebenstage aufgetragen.
Gruppe I (volle Kreise) erhielten eine subkutane Injektion von 50MM
lebender, Kb/OVA exprimierender Drosophila-Zellen
5 Tage nach der EL4-Injektion; Gruppe II (offene Quadrate) erhielt
50MM fixierte, Kb/OVA exprimierende Drosophila-Zellen
5 Tage nach der EL4-Injektion; und Gruppe III (volle Rhomben), die
Kontrollgruppe, erhielt keine zusätzlichen Injektionen. Gruppe-II-Mäuse wurden am Tag 20 getötet; Gruppe-III-Mäuse am Tag
23.
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Die 10A, B und C stellen die In-vitro-Aktivierung
mit transfizierten Drosophila-Zellen
dar. In A sowie B sind die Antwortgeber-Zellen transgene B7/Human-β2-Microglobulin-Mausmilzzellen.
Bei den Target-Zellen handelt es sich um Jurkat (offene Quadrate
mit Mittelpunkt) und mit HIV-GAG-Peptid A beschichtete Jurkat (volle
Rhomben), wie in A sowie B dargestellt ist. In 10A sind die Stimulatorzellen Drosophila-Zellen mit
B7-HIV-GAG (A); in 10B sind sie Drosophila-Zellen
mit B7. In 10C sind die Antwortgeber-Zellen durch
Drosophila B7-VPR stimulierte, transgene B7-Mausmilzzellen. Die
Target-Zellen sind Jurkat (offene Quadrate mit Mittelpunkt); Jurkat/VPR
(volle Rhomben); RMA-S (volle Quadrate); und RMA-S/VPR (offene Rhomben
mit Mittelpunkt). Die prozentuelle Lyse ist in A, B und C gegen
das Effektor/Target-Verhältnis
aufgetragen.
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Die 11A, B und C stellen die In-vitro-Aktivierung
mit transfizierten Drosophila-Zellen
dar. In 11A sind die Antwortgeber-Zellen
Human-PBL-HLA-B7, stimuliert mit Drosophila-Zelle B7-VPR. Die prozentuelle
Lyse ist gegen das Effektor/Target-Verhältnis
aufgetragen. Die Target-Zellen sind Jurkat VPR (offene Quadrate
mit Mittelpunkt); EL4 B7 (volle Rhomben); Jurkat (volle Quadrate);
und EL4 B7 VPR (offene Rhomben mit Mittelpunkt). In 11B sind die Antwortgeber-Zellen Human-HLA2-PRL, stimuliert
mit Drosophila-Zelle A2-GAG (A) (HIV). Die prozentuelle Lyse ist
gegen das Effektor/Target-Verhältnis
aufgetragen. Die Target-Zellen sind Jurkat A2 (volle Rhomben) und
Jurkat A2-GAG (A) (offene Quadrate mit Mittelpunkt). In 11C sind die Antwortgeber-Zellen Human-B27-PBL,
stimuliert mit Drosophila-Zelle B27-VPR (HIV). Die Target-Zellen
sind 310-B27 (offene Quadrate mit Mittelpunkt) oder 310 (B27)-VPR
(volle Rhomben). Die prozentuelle Lyse ist gegen das Effektor/Target-Verhältnis aufgetragen.
-
12 stellt die In-vitro-Aktivierung mit transfizierten
Drosophila-Zellen dar. Die Antwortgeber-Zellen sind Human-PBL-HLA-A2.2,
stimuliert mit HIV-POL-Peptid beschichteter Drosophila-Zelle A2.1.
Die prozentuelle Lyse ist gegen das Effektor/Target-Verhältnis aufgetragen.
Die Target-Zellen sind Jurkat A2.1-HIV (offene Quadrate mit Mittelpunkt)
und Jurkat A2.1 (voller Rhombus).
-
Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
-
A. Definitionen
-
Aminosäure: Alle
hierin definierten Aminosäurereste
befinden sich in der natürlichen
L-Konfiguration. In Übereinstimmung
mit der standardmäßigen Nomenklatur,
J. Biol. Chem. 243, 3557–59
(1969), erfolgen die Abkürzungen
für Aminosäurereste
wie in der folgenden Übereinstimmungstabelle
gezeigt:
-
-
Es
sollte angemerkt werden, dass alle Aminosäurerestesequenzen hierin als
Formeln dargestellt sind, deren Orientierung von links nach rechts
der herkömmlichen
Richtung vom Amino-Terminus zum Carboxy-Terminus entspricht.
-
Basenpaar
(bp): ist eine Partnerschaft von Adenin (A) mit Thymidin (T) oder
Cytosin (C) mit Guanin (G) in einer DNA-Doppelhelix.
-
Klon:
beschreibt eine große
Anzahl von identischen Zellen oder Molekülen mit einer/m einzigen angestammten
Zelle oder Molekül.
-
Komplementäre Basen:
Nucleotide, die sich normalerweise paaren, wenn DNA oder RNA eine
doppelsträngige
Konfiguration einnimmt.
-
Komplementäre Nucleotidsequenz:
eine Sequenz von Nucleotiden in einem einzelsträngigen Molekül von DNA
oder RNA, die zu der eines anderen Einzelstrangs hinreichend komplementär ist, um
an diese mit folglicher Wasserstoffbrückenbindung spezifisch zu hybridisieren.
-
Konserviert:
eine Nucleotidsequenz ist bezüglich
einer vorgewählten
(Bezugs-) Sequenz konserviert, wenn sie an ein exaktes Komplement
der vorgewählten
Sequenz nicht-zufällig
hybridisiert.
-
Stromab:
bezeichnet Sequenzen, die sich in Expressionsrichtung weiter fortsetzen;
beispielsweise befindet sich die Polypeptid-kodierende Region für ein Gen
stromab des Initiationscodons.
-
Expression:
die durch ein Strukturgen unterzogene Prozess, um ein Polypeptid
zu produzieren. Sie ist eine Kombination von Transkription und Translation.
-
Gen
(Cistron): eine Nucleinsäure,
dessen Nucleotidsequenz für
eine RNA oder ein Polypeptid kodiert. Ein Gen kann entweder RNA
oder DNA sein. Es kann auch sowohl Regionen, die der kodierenden
Region vorangehen oder folgen (Leader und Trailer), als auch Intervening-Sequenzen
(Introns) zwischen einzelnen kodierenden Segmenten (Exons) umfassen.
-
Hybridisierung:
die Paarung von im Wesentlichen komplementären Nucleotidsequenzen (Stränge von Nucleinsäuren), um
einen Duplex oder Heteroduplex durch Ausbildung von Wasserstoffbrückenbindungen zwischen
den komplementären
Basenpaaren zu bilden. Sie ist eine spezifische, d.h. nicht zufällige Wechselwirkung
zwischen zwei komplementären
Polynucleotiden, die kompetitiv inhibiert werden kann.
-
Ligand:
Ligand bezieht sich auf ein Molekül, das einen strukturellen
Teil aufweist, der durch spezifische Wechselwirkung mit einem speziellen
Rezeptorprotein gebunden wird.
-
Nucleotid:
eine monomere Einheit von DNA oder RNA, bestehend aus einem Zuckerteil
(Pentose), einer Phosphatgruppe und einer stickstoffhältigen,
heterozyklischen Base. Die Base ist über den glykosidischen Kohlenstoff
(1'-Kohlenstoff
der Pentose) an den Zuckerteil gebunden und diese Kombination von
Base und Zucker ist ein Nucleosid. Wenn das Nucleosid eine Phosphatgruppe
enthält,
die an die 3'- oder 5'-Position der Pentose
gebunden ist, wird es als Nucleotid bezeichnet. Eine Sequenz von
operativ verbundenen Nucleotiden wird hierin typischerweise als
eine „Basensequenz" oder „Nucleotidsequenz" und deren grammatikalischen Äquivalente
bezeichnet und ist hierin durch eine Formel dargestellt, deren Orientierung
von links nach rechts der herkömmlichen
Richtung von 5'-Terminus
nach 3'-Terminus
entspricht.
-
Oligonucleotid
oder Polynucleotid: ein Polymer von einzel- oder doppelsträngigen Nucleotiden.
Wie hierin verwendet, umfasst „Oligonucleotid" und dessen grammatikalischen Äquivalente
die gesamte Spanne von Nucleinsäuren.
Ein Oligonucleotid bezieht sich typischerweise auf ein Nucleinsäuremolekül bestehend
aus einem linearen Strang von Ribonucleotiden. Die genaue Größe hängt von
vielen Faktoren ab, die ihrerseits von den letztlichen Bedingungen
der Verwendung abhängt
und ist im Fach bekannt.
-
Offenes
Leseraster: eine Nucleotidsequenz, für gewöhnlich eine DNA-Sequenz, die
(potentiell) in Protein translatierbar ist.
-
Polypeptid
und Peptid: sind hierin wechselseitig verwendete Begriffe, um eine
lineare Reihe von Aminosäureresten
zu bezeichnen, die durch Peptidbindungen zwischen den Alpha-Amino-
und Carboxygruppen benachbarter Reste miteinander verbunden sind.
-
Rezeptor:
Rezeptor und Rezeptorprotein sind hierin verwendete Begriffe, um
ein biologisch aktives, proteinisches Molekül zu bezeichnen, das spezifisch
an (oder mit) andere(n) Moleküle(n)
bindet.
-
Rekombinantes
DNA-(rDNA-)Molekül:
ein DNA-Molekül,
das durch operatives Verknüpfen
einer Nucleinsäure,
wie z.B. eines Gens, mit einer DNA-Molekülsequenz der vorliegenden Erfindung
hergestellt wird. Folglich ist ein rekombinantes DNA-Molekül ein Hybrid-DNA-Molekül, das zumindest
zwei Nucleotidsequenzen umfasst, die normalerweise in der Natur
nicht gemeinsam auftreten. rDNAs, die keinen gemeinsamen biologischen
Ursprung haben, d.h. evolutionär
verschieden sind, werden als „heterolog" bezeichnet.
-
Im
Wesentlichen homogen heißt,
dass eine bestimmte, gegenständliche
Sequenz oder ein bestimmtes, gegenständliche s Molekül, beispielsweise
eine mutierte Sequenz, von einer Bezugssequenz durch eine oder mehrere
Substitutionen, Deletionen oder Additionen abweicht, wobei die Nettoauswirkung
davon nicht zu einer nachteiligen funktionellen Verschiedenheit
zwischen Bezugs- und Gegenstands-Sequenz
führt.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung werden Aminosäuresequenzen
mit mehr als 90 % Ähnlichkeit, äquivalenter
biologischen Aktivität
und äquivalenter
Expressionseigenschaften als im Wesentlichen homolog betrachtet.
Aminosäuresequenzen
mit mehr als 40 % Ähnlichkeit
werden als im Wesentlichen ähnlich
betrachtet. Zum Zwecke der Bestimmung von Homologie und Ähnlichkeit
sollten Trunkation oder interne Deletionen der Bezugssequenz nicht
in Betracht gezogen werden, sowie auch nachfolgende Modifizierungen
des Moleküls,
z.B. Glykosylierung. Sequenzen mit geringeren Homologiegraden und
vergleichbarer Bioaktivität
werden als Äquivalente betrachtet.
-
Transfektion:
ist der Erwerb neuer genetischer Marker durch Inkorporation zugesetzter
DNA in eukaryotischen Zellen.
-
Vektor:
eine Nucleinsäure,
vorzugsweise ein DNA-Molekül,
das zur eigenständigen
Replikation in einer Zelle fähig
ist und an die ein Nucleinsäuresegment,
z.B. ein Gen oder Polynucleotid (vorzugsweise DNA) derart operativ
gebunden werden kann, das die Replikation des angebundenen Segments
herbeigeführt
wird. Vektoren, die zur Lenkung der Expression von Nucleinsäure-(vorzugsweise
DNA-)Segmenten fähig
sind, die für
ein oder mehrere Proteine kodieren, werden hierin als „Expressionsvek tonen" bezeichnet. Eine
weitere Art wichtiger Vektoren erlauben die Klonierung von cDNA
(komplementäre
DNA) aus mRNAs, produziert unter Verwendung von reverser Transkriptase.
-
Klonierungsvektor:
ist irgendein Plasmid oder Virus, in das eine fremde, zu klonierende
Nucleotidsequenz (vorzugsweise DNA) insertiert werden kann.
-
Expressionsvektor:
ist irgendein Plasmid oder Virus, in das eine fremde Nucleotidsequenz
(vorzugsweise DNA) insertiert oder exprimiert werden kann.
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B. Ausführliche
Beschreibung
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1. Human-Klasse-I-MHC-Moleküle
-
Ein
Human-Klasse-I-MHC-Molekül
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung kann aus der HLA-A,
HLA-B, HLA-C, HLA-E, HLA-F und HLA-G umfassenden Gruppe und bevorzugter
aus der HLA-A, HLA-B und HLA-C umfassenden Gruppe gewählt werden.
-
Obwohl
es möglich
ist, für
Human-Klasse-I-MHC-Moleküle
kodierende Nucleotidsequenzen aus bekannten, etablierten Zelllinien
zu isolieren, welche die geeigneten Varianten tragen, z.B. den transformierten Zelllinien
JY, BM92, WIN, MOC und MG, ist es praktikabler, die Nucleotidsequenz
aus einem Teil des Gens über
Polymerasekettenreaktion (PCR) unter Verwendung der geeigneten Primer
zu synthetisieren. Dieses Verfahren ist erfolgreich verwendet worden,
um HLA-cDNA der vollen Länge
zu klonieren; beispielsweise sind die Sequenzen für HLA-A25,
HLA-A2, HLA-B7, HLA-B57, HLA-B51 und HLA-B37 in der GenBank-Datenbank
unter den Zugangsnummern M32321, M32322, M32317, M32318, M32319
bzw. M32320 deponiert. Bekannte, Teil- oder mutmaßliche HLA-Aminosäure- und
-Nucleotidsequenzen, einschließlich
der Konsensussequenz, sind publiziert worden (siehe z.B. Zemmour
und Parham, Immunogenetics 33, 310–320 (1991)), und HLA-Varianten
exprimierende Zelllinien sind ebenfalls bekannt und allgemein erhältlich,
viele davon von der Ameri can Type Culture Collection („ATCC"). Daher ist es unter
Verwendung von PCR möglich,
Human-Klasse-I-MHC-kodierende Nucleotidsequenzen zu synthetisieren,
die dann operativ an einen Vektor gebunden und verwendet werden
können,
um eine geeignete Zelle zu transformieren und sie darin zu exprimieren.
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Insbesondere
bevorzugte Verfahren zur Herstellung von Human-Klasse-I-MHC-Molekülen und
Human-β2-Microglobulinmolekülen stützen sich
auf die Verwendung von vorgewählten
Oligonucleotiden als Primer in einer Polymerasekettenreaktion (PCR),
um wie hierin beschrieben PCR-Reaktionsprodukte zu bilden. Die Herstellung
von MHC- und β2-Microglobulin-Gen
wird typischerweise durch Primerextension erzielt, vorzugsweise
durch Primerextension in einem Polymerasekettenreaktions(PCR-)Format.
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Wenn
die Gene durch (PCR-)Amplifikation herzustellen sind, müssen zwei
Primer, d.h. ein Primerpaar für
jeden kodierenden Strang zu amplifizierender Nucleinsäure verwendete
werden. (Aus Gründen
der Einfachheit wird die Synthese einer beispielhaften HLA-Varianten-Sequenz
diskutiert, es versteht sich jedoch ausdrücklich, dass das beschriebene
PCR-Amplifikationsverfahren gleichermaßen auf die Synthese von β2-Microglobulin
und aller HLA-Varianten anwendbar ist, einschließlich jener, deren vollständige Sequenzen
gegenwärtig
unbekannt sind). Der erste Primer wird Teil des Nonsense-(Minus-
oder Komplementär-)Strangs
und hybridisiert an eine unter HLA-(Plus- oder kodierenden) Strängen konservierte
Nucleotidsequenz. Um kodierende DNA-Homologe herzustellen, werden
Erst-Primer daher so gewählt,
dass sie an konservierte Regionen innerhalb der MHC-Gene, vorzugsweise
an die Konsenssequenz oder an ähnlich
konservierte Regionen innerhalb jeder HLA-Gruppe, d.h. Konsenssequenzen
innerhalb HLA-A, HLA-B, HLA-C und die weniger polymorphen Gruppen
HLA-E, -F und -G hybridisieren (d.h. komplementär dazu sind). Zweit-Primer
werden Teil des kodierenden (Plus-)Strangs und hybridisieren an
eine Nucleotidsequenz, die unter Minus-Strängen konserviert ist. Um HLA-kodierende
DNA-Homologe herzustellen, werden daher Zweit-Primen so gewählt, dass
diese mit einer konservierten Nucleotidsequenz am 5'-Ende des HLA-kodierenden
Gens hybridisiert, wie z.B. demjenigen Bereich, der für den Leader
oder die erste Gerüstregion
kodiert. Es sollte an gemerkt werden, dass bei der Amplifikation
der kodierenden DNA-Homologe die konservierte 5'-Sequenz des zweiten Primers komplementär zu einer
Sequenz sein kann, die unter Verwendung terminaler Desoxynucleotidyltransferase
wie durch Loh et al. Science 243, 217–220 (1989) beschrieben exogen
zugesetzt wird. Einer oder beide der ersten und zweiten Primer können eine
Nucleotidsequenz enthalten, die eine Endonuclease-Erkennungsstelle
definiert. Die Stelle kann heterolog dem zu amplifizierenden Immunglobulin-Gen
sein und tritt typischerweise nahe dem oder am 5'-Ende des Primers auf.
-
Der
erste Primer eines PCR-Primerpaars wird hierin manchmal als „Sense-Primer" bezeichnet, da er an
den kodierenden oder Sense-Strang einer Nucleinsäure hybridisiert. Zusätzlich wird
der zweite Primer eines Primerpaars hierin manchmal als „Anti-Sense-Primer" bezeichnet, da er
an einen nicht kodierenden oder Anti-Sense-Strang von Nucleinsäure hybridisiert, d.h. an einen
zu einem kodierenden Strang komplementären Strang. Eine Vielzahl an
Erst-Primern und/oder Zweit-Primern kann in jeder Amplifikation
verwendet werden, z.B. kann eine Spezies von Erst-Primer mit einer
Reihe von verschiedenen Zweit-Primern gepaart werden, um mehrere
verschiedene Primerpaare zu bilden. Alternativ dazu kann ein einzelnes
Paar von Erst- und
Zweit-Primern verwendet werden. Auf jeden Fall können die Amplifikationsprodukte
unter Verwendung derselben oder verschiedener Kombinationen von
Erst- und Zweit-Primern kombiniert werden, um die Vielfalt der Gen-Bibliothek
zu erhöhen.
-
Sofern
vorhanden, ist der die Restriktionsstelle definierende Teil typischerweise
in einem 5'-terminalen,
nicht-primenden Teil des Primers lokalisiert. Als die durch den
ersten Primer definierte Restriktionsstelle wird typischerweise
eine gewählt,
die durch ein Restriktionsenzym erkannt wird, das die durch den
zweiten Primer definierte Restriktionsstelle nicht erkennt, wobei
es das Ziel ist, in der Lage zu sein, ein DNA-Molekül mit kohäsiven Termini herzustellen,
die nicht komplementär
zueinander sind und folglich eine gerichtete Insertion in einen
Vektor erlauben.
-
In
einer der Ausführungsformen
nützt die
vorliegende Erfindung einen Satz von Polynucleotiden, die Primer
mit einer Priming-Region bilden, die am 3'-Terminus des Pri mers lokalisiert ist.
Die Priming-Region ist typischerweise die 3'-äußersten
(3'-terminalen)
15 bis 30 Nucleotidbasen. Der 3'-terminale,
primende Teil jedes Primers ist in der Lage, als ein Primer zu agieren,
um die Nucleinsäuresynthese
zu katalysieren, d.h. eine Primer-Extensionsreaktion vom 3'-Terminus weg zu
initiieren. Einer der oder beide Primer können zusätzlich einen 5'-terminalen (5'-äußersten), nicht primenden Teil
enthalten, d.h., eine Region, die nicht an der Hybridisierung an
HLA-Templat teilnimmt.
-
In
der PCR funktioniert jeder Primer in Kombination mit einem zweiten
Primer, um eine Target-Nucleinsäure
zu amplifizieren. Die Wahl von PCR-Primerpaaren zur Verwendung in
der PCR wird durch Erwägungen
bestimmt, wie sie hierin zur Herstellung von Human-Klasse-I-MHC-Moleküle und β2-Microgiobulin
diskutiert werden. Das heißt,
dass die Primer eine Nucleotidsequenz aufweisen, die zu einer im
Gen der Wahl konservierten Sequenz komplementär ist. Zweckdienliche Priming-Sequenzen sind nachstehend
offenbart.
-
Die
zur Klonierung der HLA-Gene angewendete Strategie hängt, wie
im Fach gut bekannt ist, von der Art, Komplexität und Reinheit der Nucleinsäuren ab,
welche die verschiedenen HLA-Gene ausmachen. Andere Faktoren umfassen,
ob die Gene zu amplifizieren und/oder zu mutieren sind oder nicht.
-
Im
Allgemeinen bestehen die HLA-Gene aus Polynucleotid-kodierenden
Strängen,
wie z.B. mRNA und/oder dem Sense-Strang genomischer DNA. Wenn HLA
in Form doppelsträngiger,
genomischer DNA vorliegt, wird es für gewöhnlich zuerst denaturiert,
typischerweise durch Aufschmelzen in Einzelstränge. Eine HLA-Sequenz wird
durch Behandeln (Kontaktieren) der Sequenz mit einem PCR-Primerpaar
einer PCR-Reaktion
unterworfen, wobei jedes Mitglied des Paars eine vorgewählte Nucleotidsequenz
aufweist. Das PCR-Primerpaar ist zur Initiation von Primerextensionsreaktionen
fähig,
und zwar durch Hybridisierung an Nucleotidsequenzen, die vorzugsweise
zumindest ungefähr
10 Nucleotide lang und bevorzugter zumindest ungefähr 20 Nucleotide
lang und innerhalb der HLA-Sequenz konserviert sind.
-
Die
PCR-Reaktion wird durchgeführt,
indem das PCR-Primerpaar, vorzugsweise eine vorbestimmte Menge davon
mit Nucleinsäuren
des HLA-Gens, vorzugsweise einer vorbestimmten Menge davon in einem PCR-Puffer
gemischt wird, um eine PCR-Reaktionsmischung
zu bilden. Die Mischung wird unter Polynucleotid-synthetisierenden
Bedingungen für
eine Zeitdauer gehalten, die typischerweise vorbestimmt und zur
Bildung eines PCR-Reaktionsprodukts ausreichend ist, wodurch eine
Vielzahl verschiedener, HLA-kodierender DNA-Homologe produziert
wird.
-
In
einer weiteren Strategie ist es das Ziel, die für die HLA-Variante kodierenden
Gene aus einer HLA-Variante zu klonieren, und zwar durch Bereitstellung
eines Polynucleotid-Komplements des HLA, wie z.B. des Anti-Sense-Strangs
genomischer dsDNA oder des Polynucleotids, das durch Behandlung
von mRNA in einer Reaktion mit reverser Transkriptase produziert
wird. Verfahren zur Herstellung solcher Komplemente sind im Fach
gut bekannt.
-
Die
PCR-Reaktion wird durch Anwendung irgendeines geeigneten Verfahrens
durchgeführt.
Im Allgemeinen tritt sie in einer gepufferten, wässrigen Lösung, d.h. einem PCR-Puffer
auf, vorzugsweise bei einem pH von 7–9, insbesondere bevorzugt
ungefähr
8. Vorzugsweise wird ein molarer Überschuss (für genomische Nucleinsäure, für gewöhnlich ungefähr 106:1 Primer:Templat) des Primers dem Puffer
zugemischt, der den Templat-Strang enthält. Ein großer molarer Überschuss
wird bevorzugt, um die Effizienz des Prozesses zu verbessern.
-
Der
PCR-Puffer enthält
bevorzugt auch die Desoxyribonucleotidtriphosphate dATP, dCTP, dGTP
und dTTP und eine Polymerase, typischerweise thermostabil, alle
in geeigneten Mengen für
die Primerextensions-(Polynucleotidsynthese-)Reaktion. Die erhaltene
Lösung
(PCR-Mischung) wird auf ungefähr
90 °C–100 °C für ungefähr 1 bis
10 Minuten, vorzugsweise 1 bis 4 Minuten erwärmt. Nach dieser Erwärmungsdauer
wird die Lösung
auf eine Temperatur von 54 °C
abgekühlt,
die für
die Primerextension bevorzugt ist. Die Synthesereaktion kann bei
Raumtemperatur bis zu einer Temperatur erfolgen, über der
die Polymerase (induzierendes Agens) nicht mehr effizient funktioniert.
Wenn folglich beispielsweise DNA-Polymerase als induzieren des Agens
eingesetzt wird, ist die Temperatur im Allgemeinen nicht höher als
ungefähr
40 °C. Ein
beispielhafter PCR-Puffer umfasst folgendes: 50 mM KCl; 10 mM Tris-HCl;
pH 8,3; 1,5 mM MgCl2; 0,001 % (w/v) Gelatine, 200 μM dATP; 200 μM dTTP; 200 μM dCTP; 200 μM dGTP; und
2,5 Units DNA-Polymerase I aus Thermus aquaticus (US-Patent Nr.
4.889.818) je 100 Mikroliter Puffer.
-
Das
induzierende Agens kann jede Verbindung oder jedes System sein,
die/das für
die Erzielung der Synthese von Primerextensionsprodukten, einschließlich Enzymen
funktionsfähig
ist. Geeignete Enzyme für diesen
Zweck umfassen beispielsweise DNA-Polymerase I aus E. coli, Klenow-Fragment
von DNA-Polymerase I aus E. coli, DNA-Polymerase T4, andere erhältliche
DNA-Polymerasen, reverse Transkriptase und andere Enzyme, einschließlich hitzestabile
Enzyme, welche die Kombination der Nucleotide in geeigneter Weise
erleichtern, um diejenigen Primerextensionsprodukte zu bilden, die
komplementär
zu jedem Nucleinsäurestrang sind.
Im Allgemeinen wird die Synthese am 3'-Ende jedes Primers initiiert und setzt
sich in 5'-Richtung
entlang des Templat-Strangs fort bis die Synthese terminiert, wobei
Moleküle
unterschiedlicher Längen
produziert werden. Es kann jedoch induzierende Agenzien geben, welche
die Synthese am 5'-Ende
initiieren und in obiger Richtung fortsetzen, und zwar unter Anwendung
desselben Prozessen, wie er oben beschrieben wurde.
-
Das
induzierende Agens kann auch eine Verbindung oder ein System sein,
die/das für
die Erzielung der Synthese von RNA-Primerextensionsprodukten, einschließlich Enzymen
funktionsfähig
ist. In bevorzugten Ausführungsformen
kann das induzierende Agens DNA-abhängige RNA-Polymerase, wie z.B.
RNA-Polymerase T7, RNA-Polymerase
T3 oder RNA-Polymerase SP6 sein. Diese Polymerasen produzieren ein
komplementäres
RNA-Polynucleotid. Die hohe Umsatzgeschwindigkeit der RNA-Polymerase amplifiziert
das Anfangs-Polynucleotid, wie von Chamberlin et al., The Enzymes,
P. Boyer (Hrsg.), Academic Press, New York, S. 87–108 (1982)
beschrieben worden ist. Ein weiterer Vorteil von RNA-Polymerase
T7 ist es, dass durch Ersetzen eines Teils von cDNA durch ein oder
mehrere mutagene Oligodesoxynucleotide (Polynucleotide) und direktes
Transkribieren des teilweise fehlgepaarten Templats Mutationen in
die Polynucleotidsynthese eingeführt
werden können,
wie vorher von Joyce et al., Nuc. Acid Res. 17, 711–722 (1989)
beschrieben worden ist. Amplifikationssysteme, die auf Transkription
basieren, sind von Gingeras et al., in: PCR Protocols, A Guide to Methods
and Applications, Academic Press Inc., San Diego, CA, S. 245–252 (1990)
beschrieben worden.
-
Wenn
das induzierende Agens eine DNA-abhängige RNA-Polymerase ist und
daher Ribonucleotidtriphosphate inkorporiert, werden ausreichende
Mengen ATP, CTP, GTP und UTP dem Primerextensionsreaktionsgemisch
beigemischt und die erhaltene Lösung
wie oben beschrieben behandelt.
-
Der
neu synthetisierte Strang und ihr komplementärer Nucleinsäurestrang
bilden ein doppelsträngiges Molekül, das in
den nachfolgenden Schritten des Prozesses verwendet werden kann.
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Nach
Herstellung HLA-Varianten-kodierender DNA-Homologe für ein oder
eine Vielfalt verschiedener Gene innerhalb des HLA-Systems werden
die DNA-Moleküle
typischerweise weiter amplifiziert. Obwohl die DNA-Moleküle durch
klassische Techniken, wie z.B. Inkorporation in einen autonom replizierenden
Vektor amplifiziert werden können,
wird bevorzugt, die Moleküle
vor dem Insertieren in einen Vektor zunächst zu amplifizieren, indem
sie einer Polymerasekettenreaktion (PCR) unterworfen werden. PCR
wird typischerweise durch Thermocycling durchgeführt, d.h. wiederholtes Erhöhen und
Absenken der Temperatur des PCR-Reaktionsgemisches innerhalb eines
Temperaturbereichs, dessen Untergrenze ungefähr 10 °C bis ungefähr 40 °C beträgt und dessen Obergrenze ungefähr 90 °C bis ungefähr 100 °C beträgt. Das
Erhöhen
und Absenken kann kontinuierlich erfolgen, erfolgt jedoch bevorzugt
phasisch mit Zeitdauern relativer Temperaturstabilität bei jeder der
Temperaturen, die Polynucleotidsynthese, Denaturierung und Hybridisierung
begünstigen.
-
PCR-Amplifikationsverfahren
werden in den US-Patenten Nr. 4.683.192, 4.683.202, 4.800.159 und 4.965.188
und zumindest in mehrerer Lehrbüchern,
einschließlich „PCR-Technology:
Principles and Applications for DNA Amplification", H. Ehrlich (Hrsg.),
Stockton Press, New York (1989); und „PCR Protocols: A Guide to
Methods and Applications",
Innis et al. (Hrsg.), Academic Press, San Diego, California (1990)
ausführlich beschrieben.
Verschiedene bevorzugte und hierin verwendete Verfahren und Primer
werden nachstehend beschrieben und werden beispielsweise ebenso
beschrieben in Nilsson et al., Cell 58, 707 (1989), Ennis et al., PNAS
USA 87, 2833–7
(1990) und Zemmour et al., Immunogenetics 33, 310–20 (1991).
Im speziellen wird bevorzugt, Primer aus dem Vergleich von 5'- und 3'-untranslatierten
Regionen von HLA-Allelen (z.B. -A, -B, -C, -E, -F oder -G-Allelen)
mit Selektion konservierter Sequenzen zu entwerten. Restriktionsstellen
können
ebenfalls in die 5'-
und 3'-Primer inkorporiert
werden, um die Subklonierung der Amplifikationsprodukte in Sequenzierungs-
oder Expressionsvektoren zu ermöglichen.
Es kann auch hilfreich sein, die 4-Basen-Spacersequenz proximal zur Restriktionsstelle
zu setzen, um die Effizienz des Schneidens von Amplifikationsprodukten
mit Enzymen zu verbessern.
-
Die
folgenden Primer werden zur Amplifikation von HLA-A-, -B-, -C-,
-E-, -F- und G- cDNA,
vorzugsweise in gesonderten Reaktionen bevorzugt. Erhaltene cDNAs
können
dann wie hierin beschrieben kloniert und sequenziert werden. Diese
Primer sind zur Verwendung für
das Amplifizieren aller bekannten und gegenwärtig unbekannten HLA-Typen
geeignet.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
wird je Amplifikationsreaktion nur ein Paar von Erst- und Zweit-Primern
verwendet. Die aus einer Vielzahl von verschiedenen Amplifikationen
erhaltenen Amplifikationsreaktionsprodukte, jede unter Verwendung
einer Vielzahl von verschiedenen Primerpaaren, werden dann kombiniert.
Jedoch sieht die vorliegende Erfindung auch DNA-Homolog-Herstellung über Co-Amplifikation
(unter Verwendung von zwei Primerpaaren) und Multiplex-Amplifikation
(unter Verwendung von bis zu 8, 9 oder 10 Primerpaaren) vor.
-
Der
PCR-Prozess kann nicht nur dazu verwendet werden, um eine Reihe
von Human-Klasse-I-kodierenden DNA-Molekülen herzustellen, sondern auch
zur Induktion von Mutationen, die jene emulieren können, die
in den höchst
polymorphen HLA-Loci beobachtet werden, oder um Diversität aus einem
einzelnen Elternklon zu kreieren und dadurch eine Klasse-I-MHC-Molekül-kodierende
DNA-„Bibliothek" mit höherer Heterogenität bereitzustellen.
Erstens sollte angemerkt werden, dass der PCR-Prozess selbst aufgrund einer Reihe
von gut fachbekannten Faktoren von Natur aus mutagen ist. Zweitens
können
zusätzlich
zu den im oben zitierten US-Patent Nr. 4.683.195 beschriebenen mutationsinduzierenden
Variationen andere mutationsinduzierende PCR-Variationen angewendet
werden. Beispielsweise kann das PCR-Reak tionsgemisch mit verschiedenen Mengen
eines oder mehrerer der in das Extensionsprodukt zu inkorporierenden
Nucleotide gebildet werden. Unter solchen Bedingungen schreitet
die PCR-Reaktion fort, um Nucleotidsubstitutionen innerhalb des
Extensionsprodukt als Ergebnis des Mangels an einer bestimmten Base
zu produzieren. Auf ähnliche
Weise können ungefähr äquimolare
Mengen der Nucleotide dem anfänglichen
PCR-Reaktionsgemisch in einer Menge beigefügt werden, um eine Anzahl von
X Zyklen effizient durchzuführen
und dann das Gemisch über
eine Anzahl von Zyklen über
X hinaus, wie z.B. 2X, im Kreis zu führen. Alternativ dazu können Mutationen
während
der PCR-Reaktion induziert werden, indem dem Reaktionsgemisch Nucleotid-Derivate,
wie z.B. Inosin, die normalerweise in den Nucleinsäuren der
zu amplifizierenden HLA-Variante nicht auftreten, beigefügt werden.
Während
der nachfolgenden In-vivo-Amplifikation wird das Nucleotid-Derivat
durch ein Nucleotid-Substitut
ersetzt und induziert dadurch eine Punktmutation.
-
Ein
bevorzugtes Verfahren, das zur Klonierung einer für Human-Klasse-I-MHC
kodierenden Nucleotidsequenz angewendet werden kann, läuft folgendermaßen ab.
Zellen, die das/die Gene) der Wahl enthalten, können in einem geeigneten Medium
(z.B. RPMI 1640) gezüchtet
werden, das nach Bedarf ergänzt
wird (z.B. mit fötalem
Kälberserum
und/oder Antibiotika). Zelluläre
Gesamt-RNA wird aus der Kultur der Wahl aufbereitet und dann die
Erststrang-DNA synthetisiert. cDNA kann synthetisiert werden, beispielsweise
unter Verwendung von Oligo(dT) und reverser Transkriptase aus Vogel-Myeloblastose-Virus.
Radiomarkierung kann ebenfalls angewendet werden, um die Isolierung
und Gewinnung des klonierten Produkts zu unterstützen. Das Produkt wird dann
vorzugsweise extrahiert, präzipitiert
und als Target für
die PCR-Amplifikation
unter Verwendung des geeigneten PCR-Primerpaars wie hierin beschrieben
verwendet. Die Amplifikation kann unter Anwendung verfügbarer Verfahren
und Sets, z.B. GeneAmp-Sets und einem DNA-Thermocycler (Perkin-Elmer/Cetus) durchgeführt werden.
Verschiedene Protokolle sind ebenfalls zweckdienlich; eines der
Amplifikationsprotokolle läuft für 30 Zyklen,
bei denen jeder Zyklus aus 60 Sekunden bei 94 °C, 60 Sekunden bei 60 °C und 90
Sekunden bei 72 °C,
gefolgt von 10 Minuten bei 72 °C
besteht. Ein weiteres Protokoll läuft für 20 Zyklen mit 60 Sekunden bei
94 °C, eine
Sekunde bei 65 °C
und eine variable Zeit bei 72 °C,
die bei etwa 50 Sekunden beginnt und sich in jedem Zyklus stufenweise
um eine Sekunde erhöht.
Die Amplifikation endet daraufhin mit 10 Minuten bei 72°.
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Typischerweise
wird das PCR-Produkt dann subkloniert und nach bekannten Verfahren
sequenziert. Beispielsweise kann das Produkt extrahiert und rückextrahiert
(z.B. mit Phenol/Chloroform), präzipitiert
und mit einem geeigneten Enzym, z.B. Hind III, für eine geeignete Zeitdauer
verdaut werden. Doppelt geschnittenes Produkt wird isoliert und
gereinigt (beispielsweise mit Glaskügelchen) und an ähnlich geschnittene
Vektoren ligiert. Ein geeigneter Vektor wird dann auf Basis der
Eigenschaften der zur Expression des MHC-Moleküls ausgewählten Zelllinie ausgewählt. Beispielsweise
kann man das MHC zum Zwecke der Gewinnung des MHC für die Sequenzanalyse
in E. coli exprimieren. Alternativ dazu kann man das MHC in einer
transformierten Zelllinie zum Zwecke der Aktivierung von CD8-Zellen
exprimieren. Die Auswahl von geeigneten Vektoren wird daher an anderer
Stelle in diesem Abschnitt ausführlicher
beschrieben.
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2. DNA-Expressionsvektoren
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Ein
Vektor der vorliegenden Erfindung ist ein Nucleinsäure-(vorzugsweise
DNA-)Molekül,
das zur autonomen Replikation in einer Zelle fähig ist und an das ein DNA-Segment, z.B. ein
Gen oder Polynucleotid, operativ dermaßen gebunden werden kann, dass
die Replikation des angehefteten Segments herbeigeführt wird.
In der vorliegenden Erfindung kodiert eines der operativ an Vektorsequenzen
zu knüpfenden
Nucleotidsegmente zumindest für
einen Teil eines Säugetier-Klasse-I-MHC-Moleküls. Vorzugsweise
wird die gesamte für
Peptid kodierende Sequenz des MHC-Gens in den Vektor insertiert und exprimiert;
es ist jedoch ebenso möglich,
einen Vektor zu konstruieren, der auch einige nicht-kodierende MHC-Sequenzen
umfasst. Vorzugsweise werden nicht-kodierende Sequenzen des MHC
ausgeschlossen. Ein weiterer bevorzugter Vektor umfasst eine Nucleotidsequenz,
die zumindest für
einen Teil eines Säugetier-β2-Microglobulinmoleküls kodiert, das
operativ an den Vektor für
die Expression gebunden ist. Es ist ebenso möglich, einen Vektor zu konstruieren, der
Nucleotidsequenzen umfasst, die sowohl für ein Klasse-I-MHC-Molekül und ein β2-Microglobulin
kodieren.
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Ein
bevorzugter Vektor besteht aus einer Kassette, die eine oder mehrere
translatierbare DNA-Sequenzen umfasst, die zur Expression operativ über eine
für gerichtete
Ligation adaptierte Sequenz von Nucleotiden gebunden sind. Die Kassette
umfasst vorzugsweise DNA-Expressionskontrollsequenzen zur Expression
des Polypeptids oder Proteins, das produziert wird, wenn eine translatierbare
DNA-Sequenz über
die zur gerichteten Ligation adaptierte Sequenz von Nucleotiden
gerichtet in die Kassette insertiert ist. Die Kassette umfasst ferner
vorzugsweise eine Promotorsequenz stromauf der translatierbaren
DNA-Sequenz und eine Polyadenylierungssequenz stromab der Säugetier-MHC-Sequenz.
Die Kassette kann auch einen Selektionsmarker umfassen, wenn auch
bevorzugt wird, dass ein solcher Marker in einer Nucleotidsequenz
kodiert ist, die operativ an eine andere Expressionsvektorsequenz
gebunden ist.
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Ein
Expressionsvektor ist charakterisiert durch seine Fähigkeit,
in einem kompatiblen Wirt ein strukturelles Genprodukt wie z.B.
ein Human-Klasse-I-MHC-Polypeptid, ein β2-Microglobulin oder beide zu
exprimieren.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Vektor" auf ein Nucleinsäuremolekül, das zum Transport einer
anderen Nucleinsäure,
an die es operativ gebunden ist, zwischen verschiedenen genetischen
Umgebungen fähig
ist. Bevorzugte Vektoren sind jene, die dazu fähig sind, strukturelle Genprodukte,
die in den Nucleotid-(DNA-)Segmenten, an die sie operativ gebunden
sind, autonom zu replizieren und zu exprimieren.
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Wie
hierin in Bezug auf DNA-Sequenzen oder Segmenten verwendet, bedeutet
der Ausdruck „operativ verbunden", dass die Sequenzen
oder Segmente kovalent in einem DNA-Stück verbunden worden sind, ob
in einzel- oder doppelsträngiger
Form.
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Die
Wahl des Vektors, an die eine Kassette operativ gebunden ist, hängt direkt,
wie im Fach gut bekannt ist, von den gewünschten funktionellen Eigenschaften,
z.B. Vektor-Replikation und Proteinexpression, und der zu transformierenden
Wirtszelle ab, wobei dies Einschränkungen sind, die der Wissenschaft
der Konstruktion rekombinanter DNA-Moleküle innewohnen.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
wird ein Vektor zur Produktion von Polypeptiden angewendet, die
in den Verfahren der vorliegenden Erfindung von Nutzen sind, umfassend
MHC-Varianten und antigene Peptide. Solche Vektoren werden vorzugsweise
in Verbindung mit bakteriellen „Wirts"-Zellen angewendet, die für die Produktion
brauchbarer Mengen von Proteinen oder Polypeptiden adaptiert sind.
Solche Vektoren können
ein prokaryotisches Replikon umfassen, d.h. eine Nucleotidsequenz
mit der Fähigkeit,
die autonome Replikation und extrachromosomale Erhaltung des rekombinanten
DNA-Moleküls
in einer damit transformierten prokaryotischen Wirtszelle, wie z.B.
einer bakteriellen Wirtszelle, zu steuern. Solche Replikons sind
im Fach bekannt. Zusätzlich
können
jene Ausführungsformen,
die ein prokaryotisches Replikon umfassen, auch ein Gen umfassen,
dessen Expression einem damit transformierten Wirten einen selektiven
Vorteil, wie z.B. Medikamentenresistenz, verleiht. Typische bakterielle
Medikamentenresistenz-Gene sind jene, die Resistenz gegen Ampicillin
oder Tetracyclin verleihen. Vektoren enthalten typischerweise ferner
dienliche Restriktionsstellen für
die Insertion von translatierbaren Nucleotidsequenzen. Beispielhafte
Vektoren umfassen die Plasmide pUC8, pUC9, pUC18, pBR322 und pBR329,
die von BioRad Laboratories (Richmond, CA) erhältlich sind, pPL und pKK223,
die von Pharmacia (Piscataway, NJ) erhältlich sind, und pBS und M13mp19
(Stratagene, La Jolla, CA). Andere beispielhafte Vektoren umfassen
pCMU (Nilsson et al. Cell 58, 707 (1989)). Andere geeignete Vektoren
können
ferner gemäß bekannten
Verfahren synthetisiert werden; beispielsweise sind die Vektoren pCMU/Kb und pCMUII, die in verschiedenen Anwendungen
hierin verwendet werden, Modifizierungen von pCMUIV (Nilsson et
al., s.o.).
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Eine
zur gerichteten Ligation adaptierte Sequenz von Nucleotiden, d.h.
ein Polylinker, ist eine Region des Expressionsvektors, die (1)
für Replikation
und Transport die Stromauf- und Stromab-Nucleotidsequenzen operativ
verbunden und (2) eine Stelle oder Mittel für die gerichtete Ligation einer
Nucleotidsequenz in den Vektor bereitstellt. Typischerweise ist
ein Polylinker eine Sequenz von Nucleotiden, die zwei oder mehrere
Erkennungssequenzen oder Restriktionsstellen für Restriktionsendonucleasen
definiert. Bei Restriktionsspaltung liefern die beiden Stellen kohäsive Termini,
an die eine translatierbare Nucleotidsequenz an den Expressionsvektor
ligiert werden kann. Vorzugsweise stellen die beiden Restriktionsstellen
bei Restriktionsspaltung kohäsive
Termini bereit, die nicht komplementär sind und dadurch die gerichtete
Insertion einer translatierbaren Nucleotidsequenz in die Kassette
erlauben. In einer der Ausführungsformen
wird das Mittel der gerichteten Ligation durch Nucleotide bereitgestellt,
die in der Stromauf-Nucleotidsequenz, Stromab-Nucleotidsequenz oder
in beiden vorhanden ist. In einer weiteren Ausführungsform umfasst die für gerichtete
Ligation adaptierte Sequenz von Nucleotiden eine Sequenz von Nucleotiden,
die ein mehrfaches, gerichtetes Klonierungsmittel definiert. Wo
die für
gerichtete Ligation adaptierte Sequenz von Nucleotiden zahlreiche
Restriktionsstellen definiert, wird sie als eine multiple Klonierungsstelle
bezeichnet.
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Eine
translatierbare Nucleotidsequenz ist eine lineare Reihe von Nucleotiden,
die eine ununterbrochene Reihe von zumindest 8 Codons bereitstellt,
die für
ein Polypeptid in einem Leseraster kodiert. Vorzugsweise ist die
Nucleotidsequenz eine DNA-Sequenz.
Zusätzlich
befindet sich vorzugsweise eine Sequenz stromauf der translatierbaren
Nucleotidsequenz, die für
eine Promotorsequenz kodiert. Vorzugsweise ist der Promotor bedingt
(z.B. induzierbar). Ein bevorzugter, hierin verwendeter bedingter
Promotor ist ein Metallothionein-Promotor oder ein Hitzeschock-Promotor.
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Vektoren
können
unter Anwendung irgendeines der gut bekannten Vektor-Konstruktionstechniken konstruiert
werden. Diese Techniken werden jedoch in einem Ausmaß modifiziert,
dass die in das Genom der Wirtszelle zu insertierende Nucleotidsequenz „stramauf" der Sequenz von
einem geeigneten Promotor flankiert ist und in einigen Variationen
der vorliegenden Erfindung die translatierbare Nucleotidsequenz „stromab" von einer Polyadenylierungsstelle
flankiert ist. Die ist insbesondere bevorzugt, wenn die „Wirts"-Zelle eine Insektenzelle
ist und die Nucleotidsequenz durch Trans fektion übertragen wird. Die Transfektion
kann über
zahlreiche Verfahren erzielt werden, einschließlich Calciumphosphat-Verfahren,
DEAE-Dextran-Verfahren, stabiler-Transfer-Verfahren,
Elektroporation oder über
das Liposom-Vermittlungsverfahren. Zahlreiche Lehrbücher sind
verfügbar,
die bekannte Transfektionsverfahren und andere Prozeduren zur Einführung von
Nucleotiden in Zellen darlegen; siehe z.B. Current Protocols in
Molecular Biology, John Wiley & Sons,
NY (1991).
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Der
Vektor selbst kann von jeglicher geeigneten Art sein, wie z.B. ein
viraler Vektor (RNA oder DNA), nackte geradkettige oder zirkuläre DNA oder
ein Vesikel oder eine Hülle,
welche das Nucleinsäurematerial
und jegliche Polypeptide enthalten, die in die Zelle zu insertieren
sind. Bezüglich
Vesikeln sind Techniken zur Konstruktion von Lipidvesikeln, wie
z.B. Liposomen, bekannt. Solche Liposomen können gegen bestimmte Zellen gerichtet
sein, und zwar unter Verwendung herkömmlicher Techniken, wie z.B.
die Bereitstellung eines Antikörpers
oder eines anderen spezifischen Moleküls an Außenseite des Liposoms. Siehe
z.B. A. Huang et al., J. Biol. Chem. 255, 8015–8018 (1980).
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Zweckdienlichste
Vektoren enthalten mehrfache Elemente, einschließlich eines oder mehrere der
folgenden in Abhängigkeit
von der Natur der „Wirts"-Zelle, d.h. der
transformierten Zelle: (1) einen SV40-Replikationsstartpunkt zur
Amplifikation auf hohe Kopienzahl; (2) ein effizientes Promotorelement
zur Transkriptionsinitiation auf hohem Level; (3) mRNA-Prozessierungssignale,
wie z.B. mRNA-Spaltungs- und Polyadenylierungssequenzen (und häufig auch
Intervening-Sequenzen); (4) Polylinker, die multiple Restriktionsendonucleasestellen
zur Insertion „fremder" DNA enthalten; (5)
selektierbare Marken, die für
die Selektion derjenigen Zellen verwendet werden können, welche
die Plasmid-DNA stabil integriert haben; und (6) Plasmid-Replikationskontrollsequenzen,
um die Vermehrung in bakteriellen Zellen zu erlauben. Zusätzlich zum
obigen enthalten viele Vektoren auch ein induzierbares Expressionssystem,
das durch einen äußeren Stimulus
gesteuert wird. Sequenzen aus einer Reihe von Promotoren, die für induzierte
Transkription erforderlich sind, sind identifiziert und gentechnisch
in Expressionsvektoren insertiert worden, um induzierte Expression
zu erhalten. Mehrere zweckdienliche Vektoren basierten auf der Indukti on
durch β-Interferon,
Hitzeschock, Schwermetallionen und Steroide (z.B. Glucocorticoide).
(Siehe z.B. Kaufman, Meth. Enzymol. 185, 487–511 (1990)).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der Vektor auch einen selektierbaren Marken. Nach der Expression
kann dann das Produkt der translatierbaren Nucleotidsequenz unter
Verwendung von Antikörpern gegen
diese Sequenz gereinigt werden. Eines der Beispiele für einen
selektierbaren Marken ist die Neomycin-Resistenz. Ein für Neomycin-Resistenz
kodierendes Plasmid, wie z.B. phshsneo, phsneo oder pcopneo, kann
in jede Transfektion aufgenommen werden, so dass eine Population,
die das/die Gene) der Wahl exprimiert, durch Kultivieren der Transfektanten
in Selektionsmedium geprüft
werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann die translatierbare Nucleotidsequenz mit einem/einer geeigneten
kontrollierbaren Transkriptionspromotor, Translationskontrollsequenz
und einem Polylinker in ein Plasmid inkorporiert werden, um die
Insertion der translatierbaren Nucleotidsequenz in der richtigen
Orientierung zu vereinfachen, und kann in einer Insektenzelle, wie
z.B. Drosophila, oder in einer prokaryotischen Zelle, wie z.B. E.
coli, unter Anwendung herkömmlicher
Techniken exprimiert werden. Vorzugsweise sind 5'-Kontrollsequenzen vorhanden, die einen
Promotor für
die Initiation der Transkription und eine Ribosom-Bindungsstelle definieren,
die operativ an den 5'-Terminus
der stromauf translatierbaren DNA-Sequenz gebunden sind. Um hohe
Genexpressionslevel in transformierten oder transfizierten Zellen,
z.B. in E. coli, zu erzielen, ist es notwendig, nicht nur starke
Promotoren zu verwenden, um große
Mengen von mRNA zu erzeugen, sondern auch Ribosom-Bindungsstellen,
um die effiziente Translation der mRNA sicherzustellen. In E. coli
beispielsweise umfasst die Ribosom-Bindungsstelle ein Initiationscodon
(AUG) und eine 3–9
Nucleotide lange Sequenz, die 3–11
Nucleotide stromauf des Initiationscodons lokalisiert ist (Shine
et al. Nature 254, 34 (1975)). Die Sequenz, AGGAGGU, welche die
Shine-Dalgarno-(SD-)Sequenz
genannt wird, ist komplementär
zum 3'-Ende der 16S-mRNA in E. coli.
Die Bindung des Ribosoms an mRNA und die Sequenz am 3'-Ende der mRNA kann durch
mehrere Faktoren beeinflusst sein, einschließlich (1) des Grads der Komplementarität zwischen
der SD-Sequenz und dem 3'-Ende
der 16S- tRNA; und
(2) des Zwischenraums und möglicherweise
der zwischen SD-Sequenz und AUG liegenden DNA-Sequenz. (Siehe z.B.
Roberts et al., PNAS USA 76, 760 (1979a); Roberts et al., PNAS USA
76, 5596 (1979b); Guarente et al., Science 209, 1428 (1980); und
Guarente et al., Cell 20, 543 (1980).) Die Optimierung wird im Allgemeinen
durch Messen des Expressionslevels von Genen in Plasmiden erzielt,
in denen dieser Zwischenraum systematisch verändert wird. Der Vergleich verschiedener mRNAs
zeigt, dass statistisch bevorzugte Sequenzen von Positionen –20 bis
+13 vorliegen (wobei das A des AUG die Position 0 ist; siehe z.B.
Gold et al., Ann. Rev. Microbiol. 35, 356 (1981)). Von Leadersequenzen
ist ebenfalls gezeigt worden, dass sie die Translation drastisch
beeinflussen (Roberts et al., 1979a, s.o.). Die Bindung des Ribosoms
kann ferner durch die dem AUG folgende Nucleotidsequenz beeinflusst
sein, welche die Ribosom-Bindung beeinflusst. (Siehe z.B. Taniguchi
et al., J. Mol. Biol. 118, 533 (1978).)
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Einer
der Vektoren, der gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann, umfasst einen Hitzeschock-Promotor.
Solche Promotoren sind im Fach bekannt; siehe beispielsweise Stellar
et al., EMBO J. 4, 167–171
(1985). Wenn dieser Promotor verwendet wird, wird auch die Addition
einer Polyadenylierungsstelle bevorzugt.
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Ein
bevorzugter Vektor zur Verwendung in den Verfahren der vorliegenden
Erfindung ist ein Plasmid; bevorzugter ist er ein Plasmid mit hoher
Kopienzahl. Es ist ferner wünschenswert,
dass der Vektor eine induzierbare Promotorsequenz enthält, da induzierbare
Promotoren dazu neigen, den Selektionsdruck gegen Zellen einzuschränken, in
die solche Vektoren (die häufig
so konstruiert werden, dass sie nicht-native oder chimäre Nucleotidsequenzen
tragen) eingeführt
worden sind. Es wird ferner bevorzugt, dass der Vektor der Wahl für die Expression
im gewählten
Wirten bestens geeignet ist. Wenn die Wirtszellenpopulation eine
Drosophila-Zellkultur ist, dann umfasst ein kompatibler Vektor Vektor-Funktionalitäten, die
jenen wie p25-lacZ (siehe Bello und Couble, Nature 346, 480 (1990))
oder pRmHa-1, -2 oder -3 (siehe Bunch et al., Nucl. Acids Res. 16, 1043–1061 (1988))
gleichwertig sind. In der bevorzugten Ausführungsform ist der Vektor pRmHa-3,
der in 1 gezeigt ist. Dieser Vektor
umfasst einen Metallothionein-Promotor, der sich vorzugsweise stromauf
derjenigen Stelle befindet, an der die MHC-Sequenz insertiert ist,
und die Polyadenylierungsstelle befindet sich vorzugsweise stromab
der besagten MHC-Sequenz. Drosophila-Zellen sind bevorzugte Wirte gemäß der vorliegenden
Erfindung; in Speziellen besitzen die Drosophila-Zellen wie z.B.
Schneider-2-Zellen die zur Aktivierung des Promotors erforderlichen
trans-agierenden Faktoren und sind daher noch bevorzugter.
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Der
Expressionsvektor pRmHa-3 basiert auf dem bakteriellen Plasmid pRmHa-1,
wobei letzterer auf Plasmid pUC18 basiert. Das Plasmid pUC18 ist
bei der American Type Culture Collection (ATCC, Rockville, MD) hinterlegt
und besitzt die Zugangsnummer 37253. Der pRmHa-3-Vektor enthält den Promotor,
die 5'-untranslatierte
Leadersequenz des Metallothionein-Gens (Sequenzen 1-421, Seq.-ID
Nr. 13) mit entfernten R1- und Stu-Stellen (siehe 1C). Er enthält
ferner den 3'-Teil
des Drosophila-ADH-Gens (Sequenz Nr. 6435-7270, Seq.-ID Nr. 14),
einschließlich
der Polyadenylierungsstelle. Daher wird die klonierte DNA durch den
Metallothionein-Promotor
transkriptionell reguliert und polyadenyliert sein. Die Konstruktion
des pRmHa-1-Plasmids wird in Bunch et al., Nucl. Acids Res. 16,
1043–1061
(1988) beschrieben. Die Konstruktion der pRmHa-3- und pRmHa-2-Plasmide
(der letztere besitzt eine Metallothionein-Promotorsequenz, die
als ein Eco RI-Fragment entfernt werden kann) ist in 1A, B und C dargestellt. Bezüglich pRmHa-3, einem bevorzugten
Plasmid zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung, befinden sich Pst I, Sph I und Hind III im Porotorfragment
und sind daher nicht einzigartig. Xba befindet sich im ADH-Fragment
(3 Basen von dessen 3'-Ende)
und ist daher ebenfalls nicht einzigartig. Die folgenden Restriktionsstellen
sind jedoch in pRmHa-3 einzigartig: Eco RI, Sac I, Kpn I, Sma I,
Bam HI, Sal I, Hinc 2 und Acc I.
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Eine
Kassette in einem DNA-Expressionsvektor ist diejenige Region des
Vektors, die bei Insertion einer translatierbaren NA-Sequenz eine
Sequenz von Nucleotiden bildet, die in einem geeigneten Wirt zur
Expression eines Fusionsproteins dieser Erfindung fähig ist.
Die expressionskompetente Sequenz von Nucleotiden wird als Cistron
bezeichnet. Folglich enthält
die Kassette vorzugsweise DNA-Expressionskontrollelemente, die operativ
an eine oder mehrere translatierbare DNA-Sequenzen gebunden ist.
Ein Cistron wird gebildet, wenn eine translatierbare DNA-Sequenz über die
für diesen
Zweck adaptierte Sequenz von Nucleotiden zwischen die Kontrollelemente
gerichtet insertiert (gerichtet ligiert) wird. Die erhaltene, translatierbare
DNA-Sequenz, nämlich die
insertierte Sequenz, ist vorzugsweise operativ im geeigneten Leseraster
gebunden.
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DNA-Expressionskontrollsequenzen
umfassen einen Satz von DNA-Expressionssignalen zur Expression eines
strukturellen Genprodukts um umfassen 5' sowie 3'-Elemente,
wie bekannt ist, die operativ dermaßen mit dem Cistron verbunden
sind, dass das Cistron zur Expression eines strukturellen Genprodukts
fähig ist.
Die 5'-Kontrollsequenz definiert
einen Promotor für
die Transkriptionsinitiation und eine Ribosom-Bindungsstelle, die
operativ mit dem 5'-Terminus
der stromauf translatierbaren DNA-Sequenz verbunden ist.
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Folglich
stellt ein DNA-Expressionsvektor ein System zur Klonierung von translatierbaren
DNA-Sequenzen in den Kassettenteil des Vektors bereit, um ein Cistron
herzustellen, dass zur Expression eines Fusionsproteins dieser Erfindung
fähig ist.
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3. Zelllinien
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Eine
bevorzugte Zelllinie zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
ist zum kontinuierlichen Wachstum in Kultur fähig und zur Expression von
Human-Klasse-I-MHC-Molekülen an der
Oberfläche
ihrer Zellen fähig.
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Die
Zelllinie ist eine Insektenzelllinie. Verschiedene Insektenzelllinien
sind zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung verfügbar,
einschließlich
Motte (ATCC CCL 80), Armyworm (ATCC CRL 1711), Moskitolarven (ATCC-Linien
CCL 125, CCL 126, CRL 1660, CRL 1591, CRL 6585, CRL 6586) und Seidenraupe (ATCC
CRL 8851). In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zelllinie
eine Drosophila-Zelllinie,
wie z.B. die Schneider-Zelllinie (siehe Schneider, J. Embryol. Exp.
Morph. 27, 353–356
(1972)); vorzugsweise ist die Zelllinie eine Schneider-2-Zelllinie
(S2/M3), die für
das Wachstum in M3-Medium adaptiert ist (siehe Lindquist et al.,
Drosophila Information Service 58, 163 (1982)).
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Schneider-Zellen
können
im Wesentlichen wie folgt hergestellt werden. Eier von Drosophila
melanogaster (Oregon-R) werden über
ein ungefähr
4-Sunden-Intervall gesammelt und werden in einer 2,5%igen, wässrigen
Hypochloritlösung
entchorioniert und durch Eintauchen in 70 % Ethanol für 20 Minuten,
gefolgt von weiteren 20 Minuten in 0,05 % HgCl2 in
70 % Ethanol oberflächlich
sterilisiert. Nach gründlichem
Abspülen
in destilliertem Wasser werden die Eier auf Petrischalen übertragen,
die sterile, schwarze, mit Millipore-Vorfiltern gestützte Metricel-Filter
enthalten, die beide vorher mit Kulturmedium befeuchtet wurden.
Die Eier werden über Nacht
in einen Inkubator mit 22 °C
gegeben und nach 20–24
Stunden zur Kultivierung entfernt. Jedes der Embryos wird in Hälften oder
Drittel geschnitten und dann für
20–45
Minuten bei Raumtemperatur in 0,2 % Trypsin (1:250, Difco), in Rinaldini's Salzlösung (Rinaldini,
Nature (London) 173, 1134–1135
(1954)) gegeben. 200–300 Embryos
werden zum Starten jeder Kultur verwendet.
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Nach
dem Zusatz von fötalem
Kälberserum
(FBS) werden die Fragmente bei 100 × g für 2–3 Minuten zentrifugiert, in
1,25 ml Kulturmedium resuspendiert und in T-9-Glasflaschen ausgesät. Die Kulturen
werden bei ungefähr
22–27 °C +/– 0,5 °C mit einer
Raumluft-Gasphase gehalten. Schneiders Kulturmedium (Schneider,
J. Exp. Zool. 156, 91–104
(964); Schneider, J. Embryol. Exp. Morph. 15, 271–279 (1966)),
das zusätzliche 500
mg bakteriologisches Pepton je 100 ml Medium enthält und mit
15 % inaktiviertem FBS ergänzt
ist, wird bevorzugt verwendet. Der pH (vorzugsweise 6,7–6,8) wird
mit 0,01 % Phenolrot beobachtet. Die Zelllinien werden vorzugsweise
durch Subkultivierung alle 3–7
Tage erhalten. Die Zellen heften sich leicht an das Glas, jedoch
nicht so fest, dass sie Trypsinbehandlung benötigten; typischerweise ist
einfaches Pipettieren hinreichend, um die meisten der Zellen aus
dem Flaschenboden heraus zu spülen.
Die morphologische Erscheinungsform der Zellen wird in Schneider,
J. Embryol. Exp. Morph. 27, 353–365
(1972) beschrieben. Sie sind im Wesentlichen in ihrer Erscheinungsform
Epithel-ähnlich
und liegen im Bereich von ungefähr
5–11 μm Durchmesser
und 11–35 μm Länge. Abgerundete
Zellen enthaltende kleine Taschen können zufällig über die gesamten anderen Zellen
verstreut sein.
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Vorzugsweise
werden die Schneider-2-Zellen in Schneiders Drosophila-Medium plus
10 % FBS einschließlich
Penicillin (100 Units/ml) und Streptomycin (100 mg/ml) gehalten.
Es ist zu bevorzugen, die Zellen bei einer Dichte von mehr als ungefähr 0,5 × 105/ml zu halten und sie in einem Temperaturbereich
von 24–30 °C zu züchten. Die
Zellen neigen zur Verdoppelung in weniger als 24 Stunden und wachsen
bis zu hoher Zelldichte, d.h. ungefähr 2 × 107/ml
oder höher.
Die Zellen können
auch in 90 % FBS und 10 % DMSO zur späteren Verwendung oder Analyse
eingefroren werden. Man kann die Zellen auf –70 °C legen und dann in flüssigem Stickstoff
einfrieren.
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Eine
bevorzugte, als Schneider-2-Zellen identifizierte Zelllinie gemäß der vorliegenden
Erfindung ist entsprechend den Budapest-Treaty-Erfordernissen bei
der American Type Culture Collection (ATCC), Rockville, MD, am 18.
Februar 1992 hinterlegt worden und hat die Zugangsnummer CRL-10874
erhalten.
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Die
Zelllinie ist eine transformierte Zelllinie, die zur Expression
von Human-Klasse-I-MHC-Genen
fähig ist.
Es wird ferner bevorzugt, dass die Zelllinie zur Expression von
Human-β2-Microglobulin
fähig ist.
Eine noch bevorzugtere Zelllinie ist zur stabilen oder vorübergehenden
Expression fähig.
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Ein
Vektor kann zur Transformation/Transfektion einer derartigen Zelllinie
angewendet werden. Es sind viele Vektoren verfügbar, die für die Transformation/Transfektion
von Zelllinien zweckdienlich sind; diese Vektoren sind oben ausführlicher
diskutiert. Kurz gesagt jedoch werden in bevorzugten Ausführungsformen Zellen
der vorliegenden Erfindung mit cDNAs transformiert, die für (humane)
MHC-Schwerketten und β2-Microglobulin kodieren,
die beide in einen Expressionsvektor insertiert (d.h. operativ daran
gebunden) worden sind. In einer bevorzugteren Ausführungsform
umfasst der Vektor das Drosophila-Expressionsplasmid pRmHa-3, in
das exprimierbare Nucleotidsequenzen, die für Human-Klasse-I-MHC-Moleküle oder
Human-β2-Microglobulin
kodieren, unter Anwendung hierin offenbarter Techniken insertiert
worden sind. Vorzugsweise sind die für MHC kodierende cDNAs und
jene, die für β2-Microglobulin
kodieren, operativ an gesonderte Expressionsplasmide gebunden und
werden in die kultivierten Zellen co-transfiziert. Alternativ dazu können die
für MHC
und β2-Micro globulin
kodierenden cDNAs operativ an dasselbe Plasmid gebunden und über dieses
eine Plasmid co-transfiziert werden. In einer weiteren Variante
werden für
MHC, β2-Microglobulin und
ein Cytokin wie z.B. IL2 kodierende cDNAs operativ an Expressionsplasmide
gebunden und werden in eine Zelllinie der vorliegenden Erfindung
co-transfiziert.
Die Selektion von HLA-Genen, Konstruktion von geeigneten Vektoren
und Primerselektion sind oben in den Abschnitten B.1. und B.2. ausführlicher
beschrieben.
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Erfolgreich
transformierte Zellen, d.h. Zellen, die eine exprimierbare Human-Nucleotidsequenz
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthalten, können über bekannte
Techniken identifiziert werden. Beispielsweise können Zellen, die aus der Einführung einer
cDNA oder rDNA der vorliegenden Erfindung erhalten wurden, kloniert
werden, um monoklonale Kolonien herzustellen. Zellen von diesen
Kolonien können
geerntet, lysiert und ihr DNA-Gehalt auf die Anwesenheit der rDNA
hin untersucht werden, und zwar unter Anwendung eines Verfahrens
wie jenes, das von Southern, J. Mol. Biol. 98, 503 (1975), beschrieben
wurde. Zusätzlich
zum direkten Testen auf Anwesenheit von rDNA kann erfolgreiche Transfektion
durch wohlbekannte immunologische Verfahren bestätigt werden, wenn die rDNA
dazu fähig
ist, die Expression eines gegenständlichen chimären Polypeptids
zu steuern. Beispielsweise könnten
mit einem Expressionsvektor erfolgreich transformierte Zellen Proteine
produzieren, die bestimmte antigene Eigenschaften zeigen, die unter
Verwendung geeigneter Antikörper
leicht bestimmt werden können.
Zusätzlich
kann eine erfolgreiche Transformation/Transfektion über die Verwendung
eines zusätzlichen
Vektors ermittelt werden, der eine Markersequenz, wie z.B. eine
Neomycin-Resistenz wie hierin oben beschrieben enthält.
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Es
wird ferner bevorzugt, dass die Kultur zu anhaltendem Wachstum bei
herabgesetzten Temperaturen fähig
ist. Beispielsweise wird bevorzugt, dass die Kultur bei etwa. Raumtemperatur,
z.B. ungefähr
24–27 °C gehalten
werden kann. In anderen Ausführungsformen
wird die Kultur bei höheren
Temperaturen gehalten, insbesondere während des Prozesses der Aktivierung
von CD8-Zellen. Es ist folglich bevorzugt, dass eine Kultur gemäß der vorliegenden
Erfindung in der Lage ist, einer Tempera tur-Exposition von ungefähr 30 °C bis ungefähr 37 °C zu widerstehen.
Zugabe von β2-Microglobulin
zu einer Kultur stabilisiert sie auf eine Exposition von zumindest
30 °C; der
Zusatz von β2-Microglobulin
und Peptiden liefert eine höhere
Thermostabilität
bei höheren
Temperaturen, d.h. bei 37 °C.
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Daher
wird noch stärker
bevorzugt, dass eine Zelllinie zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung zu Folgendem fähig
ist: (1) anhaltendes Wachstum bei herabgesetzten Temperaturen für eine vorbestimmte Zeitspanne;
(2) Transformation durch einen Expressionsvektor; (3) Expression
von β2-Microglobulin;
(4) Expression eines oder mehrerer Typen von Klasse-I-MHC-Molekülen; (5)
Aufladen von Peptiden auf Klasse-I-MHC-Moleküle; und (6) Exprimieren leerer
oder Peptid-beladener Klasse-I-MHC-Moleküle an der
Zelloberfläche.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Kultur von Drosophila-Zellen
etabliert und mit Vektoren transfiziert, die operativ mit (1) einem
oder mehreren, für
Human-Klasse-I-MHC-Moleküle
kodierenden Nucleotidsequenzen (2) zumindest einer für Human-β2-Microglobulin
kodierenden Nucleotidsequenz verbunden sind. Diese Sequenzen können operativ
mit demselben Vektor verbunden sein, jedoch befinden sich die Sequenzen
für β2-Microglobulin
und für
Human-MHC vorzugsweise in getrennten Vektoren. Für Selektionszwecke ist es ferner
vorteilhaft, die Zelllinie mit einem Vektor zu transfizieren, der
operativ mit einem Selektionsmarker, z.B. Neomycin-Resistenz verbunden
ist. Danach wird eine Human-Klasse-I-MHC-Moleküle exprimierende Zellpopulation
herausselektiert und in Kultur gehalten.
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Um
die Kultur zur Expression von leeren oder, bevorzugter, peptidbeladenen
MHC-Molekülen herzustellen,
kann die Kultur zunächst
eine Stimulation erfordern, z.B. über CuSO4-Induktion,
und zwar für
eine vorbestimmte Zeitdauer. Nach einer geeigneten Induktionsdauer,
z.B. ungefähr
12–24
Stunden, können
Peptide in einer vorbestimmten Konzentration (z.B. ungefähr 100 μg/ml) zugesetzt
werden. Peptide können
wie nachstehend in Abschnitt B.5. besprochen hergestellt werden.
Nach einer weiteren Inkubationszeit, z.B. für ungefähr 12 Stunden bei 37 °C, ist die
Kultur zur Ver wendung in der Aktivierung von CD8-Zellen bereit.
Obgleich diese zusätzliche
Inkubationsdauer verkürzt
und vielleicht weggelassen werden kann, entspricht es der Beobachtung
der Erfinder, dass die Kultur dazu neigt, zunehmend stabiler gegen
Temperatur-Expositionen zu werden, wenn sie vor der Zugabe von Ruhe-
oder Vorläufer-CD8-Zellen
für eine
Zeit inkubiert wird. Beispielsweise sind Kulturen gemäß der vorliegenden
Erfindung, denen Peptid zugesetzt wurde, zur Expression signifikanter Mengen
von peptidbeladenen Klasse-I-MHC-Molekülen fähig, auch wenn sie für erweiterte
Zeitspannen bei 37 °C
inkubiert wurden.
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Zur
Kultivierung von transformierten Wirtszellen zweckdienliche Nährmedien
sind im Fach bekannt und können
von zahlreichen kommerziellen Quellen erhalten werden. In Ausführungsformen,
worin die Wirtszelle eine Säugetierzelle
ist, wird bevorzugt ein „serumfreies" Medium verwendet.
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4. Human-β2-Microglobulin
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Um
eine Zelllinie zu etablieren, die in der Lage ist, therapeutisch
brauchbare Mengen Oberflächen-exprimierter
Human-Klasse-I-MHC-Moleküle
zu produzieren, wird bevorzugt, eine Zelllinie mit einem Vektor
zu co-transfizieren, der operativ an eine für β2-Microglobulin kodierende Nucleotidsequenz
gebunden ist, um geeignete Expressionslevel von Human-MHC-Molekülen in der
Zelllinie zu bewirken. Obgleich die für Säugetier-β2-Microglobulin, wie z.B. Maus-β2-Microglobulin,
kodierende Nucleotidsequenz die Stabilität der in den Zelllinien exprimierten
Human-Klasse-I-MHC-Moleküle erhöht, wird
bevorzugt, die Zelllinie mit einem Vektor zu co-transformieren,
der operativ an eine für
Human-β2-Microglobulin
kodierende, exprimierbare Nucleotidsequenz gebunden ist. Wie oben
in Abschnitt B.2. diskutiert, umfasst ein bevorzugter Vektor eine
Nucleotidsequenz, die zumindest für einen Teil eines Säugetier-β2-Microglobulinmoleküls kodiert
und die operativ an den Expressionsvektor gebunden ist. Es ist ferner
möglich,
einen Vektor zu konstruieren, der Nucleotidsequenzen umfasst, die
sowohl für
ein Klasse-I-MHC-Molekül
als auch für
ein β2-Microglobulin
kodiert.
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Eine
Human-β2-Microglobulin-cDNA-Sequenz
ist publiziert worden (siehe Suggs et al., PNAS 78, 6613-17 (1981)),
und die Sequenz wurde als Templat für eine Polymerasekettenreaktion
(PCR) unter Verwendung der folgenden Primer verwendet:
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Die
Primer werden in einer standardmäßigen PCR-Reaktion
verwendet (siehe Abschnitt B.1. oben und darin zitierte Literatur).
Die Reaktionsprodukte werden mit Phenol extrahiert, unter Verwendung
eines Geneclean-Sets (Bio 101, San Diego, CA) gereinigt, mit Bam
HI verdaut und in die Bam-HI-Stelle von pBS (Stratagene, La Jolla,
CA) kloniert. Nach Verifizierung der Sequenz wird dieses Bam-HI-Fragment
in die Bam-HI-Stelle eines geeigneten Expressionsvektors kloniert.
In der bevorzugten Ausführungsform
wird Human-β2-Microglobulin-cDNA
synthetisiert und operativ mit dem Expressionsvektor pRmHa-3 verbunden.
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5. Peptide
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Praktisch
alle Zellproteine zusätzlich
zu Virus-Antigenen können
dazu verwendet werden, relevante Peptidfragmente zu erzeugen, die
als potentieller Klasse-I-MHC-Ligand
dienen. In den meisten Säugetierzellen
würde also
jeder bestimmte MHC-Peptidkomplex
nur einen kleinen Teil der insgesamt MHC-kodierten Moleküle darstellen,
die an der Zelloberfläche
vorhanden sind. Um Oberflächen-exprimierte
Human-Klasse-I-MHC-Moleküle
herzustellen, die eine erhöhte
Kapazität
zur spezifischen Aktivierung von CD8-Zellen aufweisen, wird daher
bevorzugt, Peptidfragmente geeigneter Größe und antigener Eigenschaften
zu isolieren und auf Klasse-I-Moleküle aufzuladen.
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Die
Peptide der vorliegenden Erfindung binden an Klasse-I-MHC-Moleküle. Die
Bindung tritt unter biologischen Bedingungen auf, die sowohl in
vivo, als auch in vitro hervorgebracht werden können. Die exakte Charakter
der Bindung der Peptide muss zur Ausführung der Erfindung nicht bekannt
sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die auf die Klasse-I-MHC-Maleküle aufzuladenden Peptide antigen.
Es wird ferner bevorzugt, dass die Peptide eine gleichförmige Größe aufweisen,
vorzugsweise 8-mere oder 9-mere und insbesondere 8-mere sind. Es wird
ebenso bevorzugt, dass die zur Aufladung auf MHC-Moleküle hergestellten
Peptide von einer einzigen Spezies sind, d.h., dass alle auf MHC
aufgeladenen Peptide bezüglich
Größe und Sequenz
identisch sind. Auf diese Weise ist es möglich, monoantigene peptidbeladene
MHC-Moleküle
herzustellen.
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Peptide
können
den Zellen auf verschiedene Weisen präsentiert werden. Vorzugsweise
werden Peptide auf eine Weise präsentiert,
die es ihnen erlaubt, in einen intrazellulären Pool von Peptiden einzutreten. Beispielsweise
können
Peptide über
osmotische Beladung präsentiert
werden. Typischerweise werden Peptide dem Kulturmedium zugesetzt.
Die Peptide können
der Kultur in Form eines intakten Polypeptids oder Proteins zugesetzt
werden, das anschließend über zelluläre Prozesse
abgebaut wird, z.B. über
enzymatischen Abbau. Alternativ dazu kann das intakte Polypeptid
oder Protein vor dessen Zugabe zur Zellkultur über einige andere Wege abgebaut
werden, wir z.B. chemischen Verdau (z.B. Bromcyan) oder Proteasen
(z.B. Chymotrypsin). In anderen Ausführungsformen werden die Peptide
in kleineren Segmenten präsentiert,
die epitopische Aminosäuresequenzen
umfassen können
oder auch nicht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine ausreichende Menge von Protein(en) oder Peptid(en) der
Zellkultur zugegeben, damit die Klasse-I-MHC-Moleküle binden
können
und anschließend
eine hohe Dichte des Peptids an der Oberfläche von Human-Klasse-I-MHC-exprimierenden
Zellen präsentiert
wird, wobei vorzugsweise dieselbe Art Peptid an jedes MHC gebunden
ist. Es wird ferner bevorzugt, die Bindung von Human-Klasse-I-MHC
und Human-β2-Microglobulin
zu erlauben, d.h. Heterodimere zu bilden, bevor Peptid den MHC-Molekülen intrazellulär präsentiert
wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden Peptide transfizierten Zellen der vorliegenden
Erfindung zugesetzt, um die Thermostabilität der durch die Zellen exprimierten
MHC-Moleküle
zu steigern. Wie oben angemerkt, werden Peptide vorzugsweise dem
Kulturmedium zugesetzt. Antigene Peptide, die an die Klasse-I-Moleküle binden,
dienen der Thermostabilisierung der MHC-Moleküle und erhöhen auch die Zelloberflächenexpression.
Kulturen mit zugesetzten Peptiden, die an die MHC-Moleküle binden,
sind folglich signifikant weniger empfindlich gegen Temperatur-Expositionen
als Kulturen ohne zugesetztes Peptid.
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In
einer der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden antigene Peptide der transformierten/transfizierten
in verschiedenen Formen präsentiert.
Beispielsweise kann ein gesamtes Protein oder anderes antigenes
Polypeptid beispielsweise chemisch oder enzymatisch abgebaut werden
und in dieser Form der Zelllinie zugesetzt werden. Beispielsweise
wird ein Protein von Interesse mit Chymotrypsin abgebaut und das gebildete
Gemisch von Peptid-„Fragmenten" einer transformierten
oder transfizierten Zellkultur zugesetzt; diesen Zellen wird dann
erlaubt, die „geeigneten" Peptide auszuwählen (die
häufig
kleinere Peptide, vorzugsweise 8-mere oder 9-mere sind), die auf
die Klasse-I-MHC-Moleküle
aufgeladen werden. Alternativ dazu kann eine gesamte Protein- oder
Polypeptidsequenz in einen geeigneten Vektor kloniert und in eine
prokaryotische Zelle insertiert werden, wodurch die Zelle signifikante
Mengen des antigenen Polypeptids erzeugt, das dann geerntet, gereinigt
und zu Peptiden verdaut wird, die dann der transformierten/transfizierten
eukaryotischen Zellkultur zugesetzt werden; den Zellen würde wiederum
erlaubt werden, die Peptide „auszuwählen" und auf das exprimierte
MHC aufzuladen.
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6. Isolierung von Ruhe-
oder Vorläufer-CD8-Zellen
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Ruhe-(oder
Vorläufer-)CD8-Zellen,
d.h. T-Zellen, die nicht für
das Targeting eines spezifischen Antigens aktiviert worden sind,
werden vorzugsweise vor Inkubation der CD8-Zellen mit den transformierten,
die Human-MHC-Moleküle
exprimierenden Kulturen aus dem Patienten extrahiert. Es wird ferner
bevorzugt, dass Vorläufer-CD8-Zellen vor dem Beginn
einer anderen Behandlung oder Therapie, welche die der Fähigkeit
von CD8-Zellen zur spezifischen Aktivierung stören könnte, aus einem Patienten geerntet
werden. Wenn man beispielsweise beabsichtigt, ein Individuum mit
einer Neoplasie oder einem Tumor zu behandeln, ist zu bevorzugen,
vor dem Beginn der Chemotherapie- oder Strahlenbehandlung eine Probe
von Zellen zu erhalten und dieselbe zu kultivieren.
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Verfahren
der Extraktion und Kultivierung von Lymphozyten sind bekannt. Beispielsweise
beschreibt das US-Patent Nr. 4.690.915 an Rosenberg ein Verfahren
zur Gewinnung großer
Zahlen von Lymphozyten über
Lymphozytopherese. Geeignete Kultivierungsbedingungen sind jene
für Säugetierzellen,
die typischerweise bei 37 °C
durchgeführt
werden.
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Verschiedene
Verfahren sind auch zur Abtrennung und/oder Anreicherung von Kulturen
von Vorläufer-CD8-Zellen
verfügbar.
Einige Beispiele von allgemeinen Verfahren zur Zelltrennung umfassen
die indirekte Bindung von Zellen an speziell beschichteten Oberflächen. In
einem anderen Beispiel werden humane Peripherblut-Lymphozyten (PBL),
die CD8-Zellen umfassen, durch Ficoll-Hypaque-Gradientenzentrifugation (Pharmacia,
Piscataway, NJ) isoliert. PBL-Lymphoblasten können unmittelbar danach verwendet
oder in flüssigem
Stickstoff nach Einfrieren in FBS-enthaltendem 10%igen DMSO (Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO), das die Lebensfähigkeit der Zellen und Lymphozytenfunktion
erhält,
gelagert werden.
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Alternative
Verfahren der Abtrennung und/oder Anreicherung von Kulturen von
Vorläufer-Zellen
schließen
das folgende Beispiel ein. Nachdem die mit Lymphozyten angereicherten
PBL-Populationen aus Gesamtblut hergestellt worden sind, werden
daraus Subpopulationen von CD8-Lymphozyten durch Trenntechniken isoliert,
die auf Affinität
basieren, die auf die Anwesenheit des CD8-Rezeptorantigens gerichtet
ist. Diese auf Affinität
basierenden Techniken umfassen Durchfluss-Mikrofluormetrie, einschließlich fluoreszenzaktivierte Zellsortierung
(FACS), Zelladhäsion
und ähnliche Verfahren.
(Siehe z.B. Scher und Mage, in: Fundamental Immunology, W.E. Paul
(Hrsg.), River Press, NY, S. 767–780 (1984)). Affinitätsverfahren
können
Anti-CD8-Rezeptor-Antikörper als
die Quelle des Affinitätsreagens
anwenden. Alternativ dazu können
der natürliche
Ligand oder Ligandenanaloga des CD8-Rezeptors als Affinitätsreagens
verwendet werden. Verschiedene monoklonale Anti-T-Zellen- und Anti-CD8-Antikörper zur
Verwendung in diesen Verfahren sind von einer Reihe von kommerziellen
Quellen, einschließlich
der American Type Culture Collection (Rockville, MD) und Pharmingen (San
Diego, CA) allgemein erhältlich.
In Abhängigkeit
von der Antigen-Bestimmung können
verschiedene Antikörper
geeignet sein. (Für
Diskussion und Überblick über die
Nomenklatur, Antigen-Bestimmung und humanen Leukozyten zugeordneten
Antikörper,
einschließlich
T-Zellen siehe Knapp et al., Immunology Today 10, 253–258 (1989)).
Beispielsweise sind die monoklonalen Antikörper OKT 4 (Anti-CD4, ATCC
Nr. CRL 8002), OKT 5 (ATCC Nr. CRL 8013 und 8016), OKT 8 (Anti-CD8,
ATCC Nr. CRL 8014) und OKT 9 (ATCC Nr. CRL 8021) im ATCC-Katalog
der Zelllinien und Hybridom (ATCC, Rockville, MD) als reaktiv mit
Human-T-Lymphozyten,
Human-T-Zellen-Untermengen bzw. aktivierten T-Zellen gekennzeichnet.
Verschiedene andere Antikörper
sind zur Identifizierung und Isolierung von T-Zellen-Spezies verfügbar.
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Vorzugsweise
werden die PBLs dann gereinigt. Beispielsweise können Ficoll-Gradienten zu diesem Zweck angewendet
werden. Die gereinigten PBLs würden
dann mit syngenetischen, mit den geeigneten antigenen Peptiden vorinkubierten
Drosophila-Zellen gemischt werden.
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7. In-vitro-Aktivierung
von CD8-Zellen
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Um
die in-vitro-Bedingungen zur Erzeugung spezifisch zytotoxischer
T-Zellen zu optimieren, wird die Kultur von Stimulatorzellen in
einem geeigneten Medium gehalten. In der bevorzugten Ausführungsform
sind die Stimulatorzellen Drosophila-Zellen, die vorzugsweise in
serumfreiem Medium (z.B. Excell 400) gehalten werden.
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Vor
der Inkubation der Stimulatorzellen mit den zu aktivierenden Zellen,
z.B. Vorläufer-CD8-Zellen, wird
der Stimulatorzellkultur eine Menge antigenen Peptids in ausreichender
Menge zugesetzt, um auf die Human-Klasse-I-MHC-Moleküle aufgeladen
zu werden, die an der Oberfläche
der Stimulatorzellen zu exprimieren sind. Gemäß der vorliegenden Erfindung
ist eine ausreichende Peptidmenge eine Menge, welche die Expression
von ungefähr
200 und vorzugsweise 200 und mehr mit Peptid beladenen Human-Klasse-I-MHC-Molekülen an der
Oberfläche
jeder Stimulatorzelle erlaubt. Vorzugsweise werden die Stimulatorzellen
mit > 20 μg/ml Peptid
inkubiert.
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Ruhe-
oder Vorläufer-CD8-Zellen
werden dann in Kultur mit den geeigneten Stimulatorzellen für eine Zeitdauer
inkubiert, die zur Aktivierung der CD8-Zellen ausreichen ist. Vorzugsweise
sollen die CD8-Zellen folglich auf eine Antigen-spezifische Weise
aktiviert werden. Das Verhältnis
von Ruhe- oder Vorläufer-CD8-(Effektor-)Zellen
zu Stimulatorzellen kann von Individuum zu Individuum schwanken
und kann weiters von Variablen abhängen, wie z.B. von der Zugänglichkeit
der Lymphozyten eines Individuums für Kultivierungsbedingungen
und der Natur und Schwere des Krankheitszustands oder einer anderen
Kondition, für
welche die hierin beschriebene Behandlungsmodalität angewendet
wird. Vorzugsweise liegt jedoch das Verhältnis Lymphozyten:Stimulator-Zelle
(z.B. Drosophila-Zelle) vorzugsweise im Bereich von ungefähr 30:1
bis 300:1. Beispielsweise wurden in einer Ausführungsform 3 × 107 Human-PBL-
und 1 × 106 lebende Drosophila-Zellen gemischt und
in 20 ml RPMI-1640-Kulturmedium
gehalten.
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Die
Effektor/Stimulator-Kultur kann für so lange Zeit gehalten werden,
wie sie notwendig ist, um eine therapeutisch verwendbare oder wirksame
Anzahl von CD8-Zellen
zu stimulieren. Allgemein gesprochen liegt die optimale Zeit zwischen
ungefähr
einem und fünf
Tagen, mit einem „Plateau", d.h. einem „maximalen" spezifischen CD8-Aktivierungslevel,
das im Allgemeinen nach fünf
Tagen Kultur beobachtet wird. In einer der Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung wird die In-vitro-Aktivierung
von CD8-Zellen innerhalb einer kurzen Zeitspanne nach Transfektion
einer Zelllinie detektiert. In einer der Ausführungsformen ist die vorübergehende
Expression in einer transfizierten Zelllinie, die zur Aktivierung
von CD8-Zellen fähig
ist, innerhalb von 48 Stunden nach Transfektion detektierbar. Dies
zeigt eindeutig an, dass entweder stabile oder vorübergehende Kulturen
transformierter, Human-Klasse-I-MHC-Moleküle exprimierender
Zellen zur Aktivierung von CD8-Zellen wirksam sind.
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8. Trennung von CD8-Zellen
von Drosophila-Zellen
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Aktivierte
CD8-Zellen können
von den Stimulator-(z.B. Drosophila-)Zellen unter Anwendung einer Vielzahl
von bekannten Verfahren effektiv getrennt werden. Beispielsweise
können
monoklonale Antikörper, die
für die
Stimulatorzellen, für
die auf die Stimulatorzellen aufgeladenen Pepetide oder für die CD8-Zellen (oder
einem davon) spezifisch sind, dazu verwendet werden, um ihren geeigneten
komplementären
Liganden zu binden. Antikörper-getaggte
Moleküle
können
dann aus dem Stimulator-Effektor-Zellgemisch über geeignete
Mittel, z.B. über
bekannte Immunpräzipitations- oder Immuntest-Verfahren
extrahiert werden.
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9. Verabreichung von aktivierten
CD8-Zellen
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Wirksame,
zytotoxische Mengen aktivierter CD8-Zellen können zwischen In-vitro- und In-vivo-Anwendungen
schwanken, sowie mit der Menge und Art der Zellen, die das endgültige Target
dieser Killerzellen sind. Die Menge wird auch von der. Kondition
des Patienten abhängen
und sollte über
die Abwägung
aller zutreffenden Faktoren durch den praktischen Arzt bestimmt
werden. Vorzugsweise werden jedoch für erwachsene Menschen ungefähr 1 × 106 bis ungefähr 1 × 1012,
bevorzugter ungefähr
1 × 108 bis ungefähr 1 × 1011 und
noch bevorzugter ungefähr
1 × 109 bis ungefähr 1 × 1010 aktivierte
CD8-Zellen angewendet, im Vergleich zu ungefähr 5 × 106 bis
5 × 107 in Mäusen
angewendeten Zellen.
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Vorzugsweise
werden die aktivierten CD8-Zellen wie oben diskutiert vor Verabreichung
der CD8-Zellen an das zu behandelnde Individuum aus der Drosophila-Zellkultur geerntet.
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass im Gegensatz zu anderen gegenwärtigen und
vorgeschlagenen Behandlungsmodalitäten das vorliegende Verfahren
ein Zellkultursystem (d.h. Drosophila-Zellen) anwendet, das nicht
tumorigen ist. Wenn daher die vollständige Trennung von Drosophila-Zellen
und aktivierten CD8-Zellen nicht erzielt werden kann, besteht keine
bekannte, inhärente
Gefahr, die mit der Verabreichung einer kleinen Anzahl von Drosophila-Zellen assoziiert
ist, wogegen die Verabreichung von Tumor-begünstigenden Säugetierzellen äußerst gefährlich sein kann.
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Verfahren
der Wiedereinführung
zellulärer
Komponenten sind fachbekannt und umfassen Verfahren wie jene, die
im US-Patent Nr. 4.884.893 an Honsik et al. und im US-Patent Nr.
4.690.915 an Rosenberg beispielhaft dargestellt sind. Beispielsweise
ist die Verabreichung aktivierten CD8-Zellen über intravenöse Infusion
geeignet.
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10. HLA-Typisierung
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Wie
vorhin erwähnt
variieren HLA-Haplotypen/Allotypen von Individuum zu Individuum
und dies ist, obwohl für
die Ausführung
der vorliegenden Erfindung nicht essentiell, häufig hilfreich für die Bestimmung
des HLA-Typs des Individuums. Der HLA-Typ kann über standardmäßige Typisierungsverfahren
bestimmt und die PBLs durch Ficoll-Gradienten gereinigt werden.
Die gereinigten PBLs würden
dann mit syngenetischen Drosophila-Zellen gemischt werden, die mit
den geeigneten antigenen Peptiden vorinkubiert wurden, z.B. von
Virus- oder Krebs-spezifischen Proteinen hergeleitete Peptide in
Virusinfektionen, Krebsformen oder Malignitäten betreffenden therapeutischen
Anwendungen.
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In
Fortsetzung der Verwendung viraler oder maligner Konditionen als
ein Beispiel werden in jenen Fällen,
bei denen spezifische Peptide eines bestimmten Virus- oder Krebs-spezifischen
Proteins charakterisiert worden sind, die für diese Epitope kodierenden
Peptide vorzugsweise verwendet. In Fällen, wo die bevorzugten antigenen
Peptide nicht genau bestimmt worden sind, können Proteaseverdaue von Virus-
oder Krebs-spezifischen Proteinen verwendet werden. Als Quelle für ein solches
Antigen wird für
Virus- oder Krebs-spezifische Proteine kodierende cDNA in ein bakterielles
Expressionsplasmid kloniert und verwendet, um Bakterien, z.B. über hierin
offenbarte Verfahren zu transformieren.
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Nach
der HLA-Typisierung, wenn die das bevorzugte HLA exprimierende Drosophila-Zellen nicht verfügbar sind,
können
die für
das bevorzugte HLA kodierenden cDNAs über die Anwendung der Polymerasekettenreaktion
kloniert werden. Die oben in Abschnitt B.1. offenbarten Primer (Seq.-ID
Nr. 1 bis Seq.-ID Nr. 12) können
dazu verwendet werden, um die geeigneten HLA-A, -B-, -C-, -E-, -F-
oder -G-cDNAs in getrennten Reaktionen zu amplifizieren, die dann
wie in den unten für
HLA A2.1 offenbarten Verfahren beschrieben kloniert und sequenziert
werden können.
Stabile Zelllinien, welche das klonierte HLA exprimieren, können dann
in Drosophila-Zellen etabliert werden. Alternativ dazu kann eine
Population von Insektenzellen, die eine umfangreiche Population
von klonierten, rekombinanten Molekülen aus der PCR-Reaktion vorübergehend
exprimiert, für die
In-vitro-CD8-Aktivierung verwendet werden.
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11. Drosophila-Mitogen
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Es
hat sich nun herausgestellt, dass Überstände von Zellen, die gemäß der vorliegenden
Erfindung kultiviert worden sind, die Fähigkeit von Zelllinien verstärkt oder
wiederherstellt, spezifische, aktivierte CD8-Zellen zu erzeugen.
Zugabe von ungefähr
10 % Drosophila-Kulturüberstand
zu einer Lymphozytenkultur oder zu fixierten Zellen aktiviert CD8
auf effiziente Weise. Syngenetische Klasse-I-Antigene exprimierende, kultivierte
Zellen, die CD8 in Primärkultur
nicht aktivierten, waren nach Zugabe von Drosophila-Kulturüberstand
fähig,
spezifisches CD8 zu erzeugen.
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Ein
aus der Kultur isolierter Faktor, der einen signifikanten Einfluss
auf die CD8-Aktivierung in Drosophila-Zellkulturen zu haben scheint,
ist Drosophila-Zellmitogen. Das Mitogen ist als eine lösliche,
sekretierte Substanz mit guter Stabilität charakterisiert, die ihre
Aktivität
sogar nach Lagerung für
vier Monate bei 4 °C beibehielt.
Das Mitogen besitzt ein relativ hohes Molekulargewicht, d.h. 500
kDa mittels Superose 6-(Pharmacia,
Piscataway, NJ) Gelfiltration. Es bindet ferner stark an Mono Q-Sepharose (Pharmacia,
Piscataway, NJ). Drosophila-Mitogen induziert scheinbar die Proliferation
von B-Zellen und aktiviert Makrophagen.
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Das
in Drosophila gefundene Mitogen könnte beispielgebend für andere
Insektenmitogen sein und könnte
ein wirksames therapeutisches Adjuvans bereitstellen. Beispielsweise
können
Zellen aus einem infizierten Tier entfernt und zur Stimulation von
Drosophila-Zeilen verwendet werden, die anschließend mit Primärblut-Lymphozyten
und Drosophila-Mitogen gemischt werden. Das Gemisch kann dann zur
Behandlung des Organismus verwendet werden.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele sind zur Veranschaulichung, nicht jedoch zur
Einschränkung
der vorliegenden Erfindung gedacht.
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Beispiel 1
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Expression
von Human-Klasse-I-MHC-Molekülen
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A. Herstellung des pRmHa-3-Expressionsvektors
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Der
pRmHa-3-Expressionsvektor zur Verwendung in der in dieser Erfindung
beschriebenen Expression von MHC-Proteinen in Drosophila-Schneider-2-Zellen
wurde durch Ligieren eines Sph-I-linearisierten pRmHa-1-DNA-Expressionsvektors
mit einem DNA-Fragment konstruiert, das wie unten beschrieben aus
einem Sph-I-Restriktionsverdau
eines pRmHa-2-Expressionsvektors erhalten wurde. Das Ligieren von pRmHa-1
mit dem pRmHa-Fragment wurde auf diese wiese durchgeführt, um
eine der beiden in pRmHa-1 vorhandenen Restriktionsendonuclease-Klonierungsstellen
zu entfernen. Folglich enthielt der gebildete pRmHa-3-Expressionsvektor
nur eine Eco-RI-Restriktionsstelle in der multiplen Klonierungsstelle
(Polylinker), in die wie in den Beispielen beschrieben verschiedene,
für MHC-kodierende
DNA-Fragmente insertiert
wurden.
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1. Herstellung des pRmHa-1-Expressionsvektors
-
Der
pRmHa-1-Expressionsvektor, der einen Metallothionein-Promotor, Metallreaktions-Konsenssequenzen
(als MT bezeichnet) und ein Alkoholdehydrogenase-(ADH-)Gen enthielt,
das ein aus Drosophila melanogaster isoliertes Polyadenylierungssignal
enthielt, wurde wir von Bunch et al., Nucl. Acids Res. 16, 1043–61 (1988)
beschrieben konstruiert. Eine schematische Darstellung des endgültigen pRmHa-1-Konstrukts ist in 1B gezeigt. Der Plasmidexpressionsvektor pUC18
mit der ATCC-Zugangsnummer 37253 wurde als Herkunftsvektor verwendet,
aus dem spätere,
hierin beschriebene Vektoren abgeleitet wurden. Das pUC18-Piasmid
enthält
die folgenden Restriktionsstellen von 5' nach 3' in der multiplen Klonierungsstelle,
wovon nicht alle in den schematischen Darstellungen der pUC18-hergeleiteten
Vektoren in 1 erläutert sind: Eco RI; Sac I;
Kpn I; Sma I und Sma I an derselben Position lokalisiert; Bam HI;
Xba I; Sal I, Acc I und Hinc II an derselben Position lokalisiert;
Pst I; Sph I und Hind III. Der pUC18-Vektor wurde zunächst mit
Hind II verdaut, um ein linearisiertes pUC18 zu bilden. Stumpfe
Enden wurden dann durch Auffüllen
der Hind-III-Enden mit dem großen
DNA-Polymerase-I-Fragment wie von Maniatis et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, New York (1982)
beschrieben erzeugt.
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Der
gebildete, linearisierte, stumpfendige pUC18-Vektor wurde mit einem
740 Basenpaare (bp) langen Hinf-I-Fragment aus dem ein Polyadenylierungssignal
enthaltendem ADH-Gen von Drosophila melanogaster ligiert. Das ligierte
ADH-Allel wurde zunächst
aus dem Plasmid pSACI, beschrieben von Goldberg et al., PNAS USA
77, –5798
(1980) durch Verdau mit Hinf-I-Fragment, gefolgt von Abstumpfen
der Enden mit Klenow isoliert und lieferte die in Seq.-ID Nr. 14
verzeichnete Nucleotidsequenz. Der das ADH-Allel enthaltende pSACI-Vektor
wurde durch Subklonieren in pBR322 (ATCC-Zugangsnummer 31344) konstruiert,
einem 4,7 Kilobasen (kb) langen Eco-RI-Fragment der Drosophila-DNA,
die aus einer Lamda-Bakteriophagen-Bibliothek gewählt wurde, die hochmolekulare
DNA (größer als
15 kb) enthielt. Die 5'-Hinf-I-Restriktionsstelle
trat im ADH-Gen an Position 1770 natürlich auf, wie von Kreitman,
Nature 304, 412–417
(1983) beschrieben wurde. Die 3'-Hinf-I-Stelle
wurde vom pUC18-Vektor hergeleitet, in den das ADH-Gen kloniert
worden ist. Diese Position befand sich vier Basen 3' von der Xba-I-Stelle
an Position 2500 des ADH-Gens. Das ADH-Segment erstreckte sich von
35 bp stromauf der Polyadenylierungs/Spalt-Sequenz im 3'-untransiatierten Teil der ADH-mRNA
bis 700 bp stromab des Polyadenylierungssignals. Der gebildete,
pUC18-hergeleitete, das ADH-Genfragment enthaltende Vektor wurde
wie in 1A gezeigt als pHA-1 bezeichnet.
-
Das
Eco-RI/Stu-I-MT-Genfragment von 421 bp wurde aus einem Klon erhalten,
der DNA von ungefähr 15,3
kb in einer Genom-DNA-Bibliothek von Drosophila melanogaster enthielt.
Die Bibliothek, hergestellt mit einem Mbo-I-Teilverdau von Imaginal-DNA, wurde in das
Lambda-Derivat EMBL4 kloniert. Das Fragment enthielt den MT-Promotor und Metallreaktions-Konsenselemente
des MT-Gens von Drosophila melanogaster (Maroni et al., Genetics
112, 493–504
(1986)). Diese Region, die Promotor und Transkriptionsstartstelle
am Nucleotid 1+ enthielt, entsprach Position –370 bis Nucleotidposition
+54 des MT-Gens (Seq.-ID Nr. 13). Des gebildete Fragment wurde dann
in den oben hergestellten Expressionsvektor pHA-1 ligiert, der vorher
mit Eco RI und Sma I linearisiert wurde. Das durch den Stu-I-Verdau
erzeugte stumpfe 3'-Ende in MT war mit
dem durch den Sma-I-Verdau erzeugten stumpfen Ende in pHA-1 kompatibel. Der
gebildete, pUC18-hergeleitete Vektor, der ein 5'-Drosophila-MT-Genfragment und ein 3'-ADH-Genfragment
enthielt, wurde als pRmHa-1 bezeichnet. Der in 1B gezeigte pRmHa-1-Expressionsvektor enthielt
den Replikationsstartpunkt (ori) und das Ampicillin-Resistenz übertragende
Beta-Lactamase-Gen (Amp')
aus pUC18 wie in 1A gezeigt am pHa-1-Vektor.
Das Diagramm von pRmHa-1 zeigt ferner die 5' nach 3'-benachbarten Positionen des MT-Genfragments,
die multiple Klonierungsstelle und das ADH-Genfragment. Der pRmHa-1-Vektor
wurde wie in c. untenstehend beschrieben in der Konstruktion des
pRmHa-3-Expressionsvektors verwendet.
-
2. Herstellung des pRmHa-2-Expressionsvektors
-
Die
Konstruktion von pRmHa-2 ist in 1A gezeigt.
Zur Konstruktion des pRmHa-2-Expressionsvektors
wurde das oben hergestellte MT-Fragment in den pUC18-herge leiteten
Vektor pHA-1 insertiert, und zwar abgesehen von einigen Modifizierungen
wie oben für
die Konstruktion von pRmHa-1 beschrieben. Ein Eco-RI-Linker wurde
der Stu-I-Stelle des oben hergestellten, Eco-RI/-Stu-I-isolierten
MT-Genfragments angefügt,
um ein Metallothionein-Fragment mit Eco-RI-Restriktionsstellen an
beiden Enden zu bilden. Das erhaltene Fragment wurde dann in den
das ADH-Fragment enthaltenden pUC18-Expressionsvektor ligiert, der
vorher mit Eco RI linearisiert worden war. Der erhaltene, pUC18-hergeleitete
Vektor, der ein 5'-Drosophila-MT-Genfragment und ein
3'-ADH-Fragment
mit zwei Eco-RI-Restriktionsstellen 5' der multiplen Klonierungsstelle enthielt,
wurde als pRmHa-2 bezeichnet. Der in 1A gezeigte
pRmHa-2-Expressionsvektor enthielt den Replikationsstartpunkt (ori)
und das Ampicillin-Resistenz übertragende
Beta-Lactamase-Gen (Amp')
aus pUC18. Das Diagramm von pRmHa-2 zeigt ferner die 5' nach 3'-benachbarten Positionen
des MT-Genfragments, die multiple Klonierungsstelle und das ADH-Genfragment.
Der pRmHa-2-Vektor wurde gemeinsam mit pRmHa-1 wie in c. untenstehend
beschrieben in der Konstruktion des pRmHa-3-Expressionsvektors verwendet.
-
3. Herstellung des pRmHa-3-Expressionsvektors
-
Um
den pRmHa-3-Expressionsvektor herzustellen, der nur eine Eco-RI-Restriktionsstelle
aufwies, wurde ein Fragment aus pRmHa-2 in pRmHa-1 ligiert. Für diese
Konstruktion wurde das in b. oben hergestellte pRmHa-2 zunächst mit
Sph I verdaut. Des gebildete, in der Mitte des MT-Gens beginnende
und sich zur Sph-I-Stelle in der multiplen Klonierungsstelle erstreckende
Sph-I-Fragment wurde zunächst
aus dem pRmHa-2-Vektor isoliert und dann in das oben in A.1. hergestellte
pRmHa-1 ligiert. Der pRmHa-1-Vektor wurde vorher modifiziert, um
die Eco-RI-Restriktionsstelle 5' des
MT-Genfragments zu entfernen und dann mit Sph I linearisiert. Dieser
Prozess ist in 1B schematisch veranschaulicht.
Um die Eco-RI-Stelle in pRmHa-1 zu entfernen, wurde der Vektor zunächst mit
Eco RI verdaut, um einen linearisierten Vektor zu bilden, dann zur Abstumpfung
der Enden mit Mung-Bean-Nuclease behandelt und religiert.
-
Der
pRmHa-1-Vektor mit fehlender Eco-RI-Stelle wurde dann mit Sph I
verdaut, um die dem Sph-I-Fragment-Insert aus pRmHa-2 entsprechende
Region zu entfernen und einen linearisierten pRmHa-1-Vektor zu bilden.
Das Sph-I-Fragment aus pRmHa-2 wurde dann in das Sph-I-linearisierte
pRmHa-1 ligiert, um den pRmHa-3-Expressionsvektor
zu bilden. Ein Schema des pRmHa-2-Vektors ist in 1C gezeigt. Die relativen Positionen der verschiedenen
Restriktionsstellen aus dem pUC18-Vektor, aus dem pRmHa-3 hergeleitet
wurde, sind in der Figur bezeichnet. Zusätzlich sind in der Figur die
relativen Positionen und Längen
der MT- und ADH-Genfragmente
bezeichnet, die durch die multiple Klonierungsstelle (Polylinker) getrennt
sind, in die das MHC-Gen von Interesse kloniert ist. Der von pUC18
hergeleitete pRmHa-3-Vektor enthält
den pUC18-Replikationsstartpunkt und das Ampicillin-Resistenz übertragende
Beta-Lactamase-Gen. Folglich wurden die für MHC kodierende DNA-Fragmente,
wie sie in dieser Erfindung hergestellt und in die multiple Klonierungsstelle
von pRmHA-3 kloniert wurden, durch den MT-Promotor transkriptionell
reguliert und über
das ADH-Gen polyadenyliert.
-
B. cDNA-Synthese
-
Um
HLA-A2.2 zu synthetisieren, wird für vollständiges A2.2 kodierende cDNA
(zur publizierten Sequenz siehe Holmes et al., J. Immunol. 139,
936–41
(1987)) in ein M13mp19-Plasmid, einem im Handel erhältlichen
Bakteriophagen-Vektor (Stratagene, La Jolla, CA) kloniert. cDNA
wird durch PCR unter Verwendung von aus der publizierten Sequenz
von A2 hergeleiteten Primern synthetisiert. Die cDNA wird aus einem M13mp19-Klon
als ein Not-I (Überhang
mit Klenow aufgefüllt)/EcoRI-Fragment
freigesetzt. (Klenow-Fragmente sind Teil des DNA-Polymerase-I-Moleküls von E.
coli, hergestellt durch Behandlung von DNA-pol-I von E. coli mit
Subtilisin. Sie werden verwendet, um 5'- oder 3'-Überhänge an den
durch Restriktionsnucleasen produzierten DNA-Molekülen „auszufüllen"). Das Not-I/Eco-RI-Fragment
wird in mit Bg III (Enden mit Klenow aufgefüllt) und Eco RI verdautem pSP64T
insertiert. pSP64T ist ein SP6-Klonierungsvektor, der dazu entworfen ist,
um 5'- und 3'-flankierende Regionen
einer mRNA bereitzustellen, die effizient in jede cDNA translatiert (β-Globin)
wird, die ihr eigenes Initiationscodon enthält. Dieser Translations-SP6-Vektor
wurde durch Verdauen von pSP64-Xβm
mit Bal I und Bst EII, Auffüllen
der versetzten Enden mit DNA-Polymerase T4 und Anfügen eines
Bgl-II-Linkers konstruiert. Bal I schneidet die β-Globin-cDNA zwei Basen stromauf
des ATG (Startcodon) und Bst EII schneidet acht Basen stromauf des
TAA (Stopcodon). Es befindet sich nur eine Bgl-II-Stelle in pSP64T,
so dass Restriktionsenzyme, die im Polylinker-Fragment von Pat I
zu EcoRI schneiden, nach wie vor verwendet werden können, um
das Plasmid für
die Transkription zu linearisieren. (Siehe Kreig und Melton, Nucleic
Acid Res. 12, 7057–7070
(1984), welche auch die Konstruktion des Plasmids pSP64-Xβm beschreibt). Das
erhaltene Plasmid wird mit EcoRI (aufgefüllt mit Klenow) und Hind III
gespalten und in den pCMUII-Polylinker zwischen Hind III (5') und Stu I (3') kloniert. (Siehe
Paabo et al., EMBO J. 5, 1921–1927
(1986)). Die gesamte cDNA wird als Hind-III-(Enden mit Klenow aufgefüllt) Bam-HI-Fragment
entfernt, das pRmHa-3, gespalten mit Sma I und Bam HI kloniert wird.
-
HLA-A2.2-sol
wurde durch gentechnischen Einbau eines Stopcodons in die oben beschriebene A2.2-cDNA
unmittelbar vor der Transmembrandomäne hergestellt. Die Mutagenese
wird durch Spalten der in den eukaryotischen Expressionsvektor pCMU-II zwischen Hind
III 5' und Stu I
3' (siehe oben)
klonierten cDNA mit Mbo II und Bam HI erzielt, wobei die folgenden
Oligonucleotide insertiert wurden:
-
Das
erhaltene rekombinante Plasmid wird mit Hind III gespalten und das überhängende Ende
mit Klenow aufgefüllt,
dann mit Bam HI geschnitten, wobei ein Restriktionsfragment freigesetzt
wird, dass in pRmHa-3 in derselben Weise wie Volllängen-A2.2 kloniert wird.
-
HLA-A2.1-cDNA
wird wie folgt hergestellt. Eine trunkierte HLA-A2.1-cDNA-Sequenz
wird durch PCR unter Anwendung der folgenden, aus der publizierten
Sequenz von A2.1 hergeleiteter Primer (Koller und Orr, J. Immunol.
124, 2727–2733
(1985)) und der von Nilsson et al., Cell 58, 707–718 (1989) beschriebenen Reaktionsbedingungen
synthetisiert.
-
-
Das
erhaltene PCR-Fragment wird in pBS (Stratagene, La Jolla, CA) kloniert
und die Sequenz durch Didesoxy-Sequenzierung verifiziert. Ein Fragment
von 800 bp, das für
die Mehrheit der kodierenden Sequenz von HLA-A2.1 kodiert, wird
aus diesem Plasmid mit Ava I und Stu I herausgeschnitten und dazu
verwendet, um dasselbe Fragment in der HLA-A2.2-Transmembrandomäne zu ersetzen,
das vorher in pRmHa-3 kloniert worden ist (siehe oben).
-
HLA-B7
wird durch PCR synthetisiert, und zwar unter Verwendung von aus
der publizierten Sequenz von B7 (siehe z.B. Zemmour und Parham,
Immunogenetics 33, 310–320
(1991)) hergeleiteten Primern, flankiert von Bam-HI-Stellen, direkt
in die Bam-HII-Stelle
von pRmHa-3 kloniert. (Siehe Sood et al., Immunogenetics 22, 101–121 (1988)).
-
HLA-B27-cDNA
wird durch PCR synthetisiert, und zwar unter Verwendung von aus
der publizierten Sequenz von B27 (siehe z.B. Zemmour und Parham,
Immunogenetics 33, 310–320
(1991)) hergeleiteten Primern. Weitere Einzelheiten sind unmittelbar
nachstehend angegeben.
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HLA-B27-sol-cDNA
wird wie obige b27-cDNA hergestellt, wobei jedoch das Stopcodon
am Ende der Alpha-3-Domäne
von Klon pB1 eingebaut wird (siehe Szotz et al., PNAS 83, 1428 (1986)).
Sowohl trunkierte, als auch Volllängen-B27-cDNAs werden im Vektor
pDS5 mit einem modifizierten 5'-Ende
erhalten (siehe Stueber et al., EMBO J. 3, 3143–3148 (1986)). Ortsgerichtete
Mutagenese wird durchgeführt,
um die 5'-Enden
der cDNA zu verlängern.
Die folgenden Sequenz (in Großbuchstaben)
wird dem publizierten B27-cDNA-Klon angefügt; die Sequenz nach der Schrägstrichmarkierung
(/) ist der Beginn der publizierten Sequenz:
-
Die
vollständigen
B27- und B27-sol-cDNAs werden aus dem pDS5-Plasmid herausgeschnitten,
indem zunächst
mit Apa LI (Enden mit Klenow aufgefüllt) und Bam HI geschnitten
wird. Die erhaltenen Fragmente werden gerichtet in mit Sal I (Enden
mit Klenow aufgefüllt)
und Bam HI geschnittenem pRmHa-3 kloniert.
-
Für irgendwelche
bevorzugten HLA kodierende cDNAs können über die Anwendung der Polymerasekettenreaktion
kloniert werden. Die in Abschnitt B.1. oben offenbarten Primer (Seq.-ID
Nr. 1 bis Seq.-ID Nr. 12) können
verwendet werden, um die geeigneten HLA-A-, -B-, -C-, -E-, -F- oder
-G-cDNAs in gesonderten Reaktionen zu amplifizieren die dann wie
in den oben für
HLA-A2.1 offenbarten Verfahren beschrieben kloniert und sequenziert
werden können.
Die Herstellung von cDNA aus Humanzellen wird wie in Ennis et al.,
PNAS USA 87, 2833–2837
(1990) beschrieben durchgeführt.
Kurz gesagt wird aus einem Individuum eine Blutprobe erhalten und
die Zellen werden nach Zentrifugation gesammelt und verwendet, um
Gesamt-RNA herzustellen. Erststrang-DNA wird durch Verwendung von
Oligo(dT) und reverser Transkriptase aus Vogel-Myeloblastose-Virus
synthetisiert. Die erhaltene cDNA wird in einer PCR-Amplifikation
unter Anwendung der/des geeigneten Primer(s) wie oben in Abschnitt
B.1. erwähnt
und eines GeneAmp-Sets und Thermocyclers (Perkin-Elmer/Cetus) verwendet. Die Reaktionsbedingungen
sind vorzugsweise wie folgt. 100 ng cDNA-Templat und 50 Picomol
jedes Oligonucleotidprimers werden eingesetzt. Dreißig Zyklen
werden wie folgt durchgeführt:
(a) eine Minute bei 94 °C;
(b) eine Minute bei 60 °C;
und (c) eine Minute, 30 Sekunden bei 72 °C. Die PCR-Reaktion wird dann
für 10
Minuten auf 100 °C
erhitzt, um die Tag-Polymerase zu zerstören und die Enden der DNA werden
mit Polymerase T4 (Stratagene, San Diego, CA) abgestumpft.
-
Human-β2-Microglobulin-cDNA
wird unter Verwendung einer publizierten cDNA-Teilsequenz (siehe Suggs
et al., PNAS 78, 6613–17
(1981)) hergestellt, die als Templat für eine Polymerasekettenreaktion
(PCR) mit den folgenden Primern verwendet wird:
-
Die
Primer werden in einer standardmäßigen PCR-Reaktion
verwendet (siehe Nilsson et al., Cell 58, 707 (1989)). Die Reaktionsprodukte
werden mit Phenol extrahiert, unter Verwendung eines Geneclean-Sets (Bio
101, San Diego, CA) gereinigt, mit Bam HI verdaut und in die Bam-HI-Stelle
von pBS (Stratagene, La Jolla, CA) kloniert. Nach Verifizierung
der Sequenz wird dieses Fragment in die Bam-HI-Stelle von pRmHa-3
kloniert.
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Wie
in den Beispielen bemerkt, wurde murine Klasse-I-cDNA in verschiedenen
Fäl- len
angewendet. Murine Klasse-I-cDNA wurde wie folgt hergestellt.
-
H-2Kb: für
ein vollständiges
Kb-Molekül
kodierende cDNA wird aus einem wie folgt konstruierten Expressionsplasmid
pCMU/Kb erhalten. Eine Teil-H-2Kb-cDNA, der die Leadersequenz und der Großteil der
Alpha-I-Domäne
fehlt, wird gemäß dem Verfahren
von Reyes et al., PNAS 79, 3270–74
(1982) hergestellt, wobei pH202 erhalten wurde. Diese cDNA wird
verwendet, um ein Volllängen-Molekül zu erhalten.
Die fehlende Sequenz wird unter Verwendung eines für H-2Kb kodierenden genomischen Klons (Caligan
et al., Nature 291, 35–39
(1981)) als Templat in einer PCR-Reaktion bereitgestellt, und zwar
unter Verwendung eines 5'-Primers, flankiert
von einer Not-I-Stelle,
gefolgt von 21 Nucleotiden, die für die letzten sieben Aminosäuren der
Leadersequenz kodieren und 18 Nucleotiden, die komplementär zum Beginn
der Alpha- I-Domäne sind,
und eines 3'-Primers,
der komplementär
zur die Sty-I-Stelle umfassenden Region ist. Das erhaltene Fragment
wird mit pH202 an der Sty-I-Stelle ligiert. Die für den Rest
der Signalsequenz kodierende 5'-Sequenz
wird aus der Db-cDNA (siehe unten) als ein
Bam-HI/Not-I-Fragment erhalten. Die gesamte kodierende Sequenz wird
vom Expressionsplasmid als ein Bam-HI-Fragment abgespalten und in
mit Bam HI gespaltenes pRmHa-3 kloniert.
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N-ZLd: für
ein vollständiges
Ld-Molekül
kodierende cDNA wird aus einem Expressionsplasmid pCMUIV/Ld erhalten (siehe Joly und Oldstone, Science
253, 1283–85
(1991)). Die vollständige
cDNA wird aus einem eukaryotischen Expressionsvektor pCMUIV/Db als Bam-HI-Fragment abgespalten und in
pRmHa-3 als Kb kloniert.
-
H-2Db: für
ein vollständiges
Db-Molekül
kodierende cDNA wird vom Expressionsplasmid pCMUIV/Db erhalten
(siehe Joly und Oldstone, Science 253, 1283–85 (1991)). Die vollständige cDNA
wird von einem eukaryotischen Expressionsvektor PCMUIV/Db als ein BamHI-Fragment gespalten und als
Kb in pRmHa-3 kloniert.
-
Murines β2-Microglobulin:
murine Volllängen-β2-Microglobulin-cDNA
wird als ein Hind-III-(5')
(aufgefüllt
mit Klenow)/Bgl-II- (3')
Fragment aus pSV2neo- (ATCC Nr. 37149) Maus-β2-Microglobulin-cDNA erhalten und
in mit Sma I und Bam HIII geschnittenes pRmHa-3 kloniert.
-
Wie
vorher erwähnt,
leitet sich der pCMU-Vektor (pCMUIV) vom eukaryotischen Expressionsvektor pC81G
her, wie von Nilsson et al., s.o. beschrieben wurde. Vektor pC81G
ist seinerseits von pA81G hergeleitet (Paabo et al., Cell 33, 445–453 (1983)),
und zwar gemäß dem in
Paabo et al., EMBO J. 5, 1921-7 (1986) offenbarten Verfahren. Kurz
gesagt werden diese Vektoren wie folgt konstruiert.
-
Die
220 bp lange Leadersequenzen des Vektors pA81G werden durch Deletieren
eines Hind-III-nach-Dde-I-Fragments von 80 bp (nt 1286–1366 der
von Herisse et al., NAR 8, 2173–2192
(1980) publizierten Sequenz) gekürzt;
dieses Konstrukt wird pB81G genannt. Ein Hinf-I-Fragment des Alpha-Globin-Gens,
das die Region von nt- 112
bis +19 bezüglich
der Stelle der Transkriptionsinitiation umspannt, wurde in die Pst-I-Ste11e
von pUC9 subkioniert und der Repeat-Enhancer wurde stromauf des
Promotors insertiert. Dieses Promotor-Enhancer-Element wurde zunächst getestet,
indem es vor die für
SV40-T-Antigen kodierende Region kloniert wurde und des erhaltene
Konstrukt wurde in HeLa-Zellen (ATCC CCL 185) transfiziert. Die Zellen
wurden nach zwei Tagen fixiert und durch indirekte Immunfluoreszenz
auf T-Antigen gefärbt.
Eine große Zahl
von gefärbten
Kernen wurde gefunden, was auf eine starke Promotoraktivität des Alpha-Globin-Fragments
hinweist. Der SV40-Promotor im Vektor pB81G wurde dann durch dieses
effiziente Promotorelement ersetzt, wodurch das Konstrukt pC81G
erhalten wurde.
-
pCMUIV
wurde durch Verdauen von pC81G mit Hind III und Bam HI und Insertieren
der für
die 5'-untranslatierte
Sequenz von β-Globin-cDNA
aus Xenopus laevis kodierenden Oligonucleotide, die zur Erzeugung von
pSP64T verwendet wurden (Krieg et al., NAR 12, 7057–7070 (1984)),
konstruiert. Es wurde jedoch eine Bam-HI-Stelle gewählt und
nicht die in pSP64T verwendete Bgl-II-Stelle. Die zwischen Hind
III und Bam HI von pC81G insertierte Sequenz war:
-
Der
Vektor phshsneo überträgt Neomycin-(G418-)Resistenz
und ist ein Abkömmling
von phsneo (pUChsneo) mit einer zusätzlichen Hitzeschock-Promotor-(hs-)Sequenz,
die aus im Handel erhältlichem
pUC8 wie in Steller et al., EMBO J. 4, 167 (1985) synthetisiert
werden kann. Der in diesen Vektoren enthaltene Hitzeschock-Promotor ist der
hsp70-Promotor. Andere zweckdienliche, Neomycin-Resistenz (G418-Resistenz) übertragende
Vektoren umfassen Cosmid-Vektor smart2 (ATCC 37588), der unter Kontrolle
des Drosophila-hsp70-Promotors exprimiert wird, und Plasmidvektor
pcopneo (ATCC 37409).
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C. Insertion von Genen
in Expressionsvektoren
-
Die
Restriktionsprodukte werden der Elektrophorese an einem 1 %igen
Agarosegel unterworfen (Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory (1982)). Die für die cDNAs
kodierenden Restriktionsfragmente werden aus dem Gel herausgeschnitten
und unter Verwendung von „Geneclean" gemäß den Anleitungen
des Herstellers (Bio 101, San Diego, CA) von der Agarose befreit.
Das Drosophila-Expressionsplasmid pRmHa-3 (siehe Bunch et al., Nucl.
Acids Res. 16, 1043–61
(1988)) wird mit den geeigneten Restriktionsenzymen in One-Phor-All-Puffer gemäß den Anleitungen
des Herstellers (Pharmacia, Piscataway, NJ) gespalten und wie in
der Literatur des Herstellers (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN)
mit alkalischer Phosphatase behandelt. Einhundert ng gespaltener
und phosphatasebehandelter pRmHa-3-Vektor wird mit 300 ng Agarosegel-gereinigter
Klasse-I-MHC-Schwerketten-cDNA oder β2-Microglobulin-cDNA gemischt
und unter Verwendung von DNA-Ligase T4 und One-Phor-All-Puffer wie
in der Literatur des Herstellers beschrieben ligiert. Nach Inkubation
bei 16 °C
für fünf Stunden
wird das Ligationsgemisch verwendet, um kompetenten E. coli JM83
zu transformieren (Maniatis et al., s.o. (1982)).
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In
Maniatis et al., s.o., offenbarte Verfahren werden verwendet, um
die benötigte
cDNA herzustellen; kurz dargelegt sind die Verfahren die folgenden.
Transformanten werden durch Ausplattieren von E. coli auf Ampicillin
enthaltende Agarplatten selektiert. Ampicillin-resistente Kolonien
werden einzeln in Flüssigkultur
gezüchtet
und DNA unter Anwendung des Miniprep-Verfahrens der alkalischen
Lyse hergestellt. Die Anwesenheit der MHC-Schwerketten-cDNA und
ihre Orientierung im Vektor wird durch Restriktionskartierung bestimmt. Bakterien,
die den Vektor mit der cDNA in der korrekten Orientierung bezüglich des
Metallothionein-Promotors enthalten, werden für die Herstellung von DNA im
Großmaßstab unter
Anwendung des Verfahrens der alkalischen Lyse und Cäsiumchlorid-Gradientenreinigung
verwendet. Die erhaltene DNA-Menge wird spektralphotometrisch bestimmt.
-
D. Transfektion und Markierung
von Schneider-Zellen
-
Schneider-II-Zellen
werden in Schneider-Medium (Gibco/BRL, Grand Island, NY), ergänzt mit
10 % fötalem
Kälberserum
(wärmebehandelt
für eine
Stunde bei 55 °C),
100 Units/ml Penicillin, 100 mg/ml Streptomycin und 1 mM Glutamin
gezüchtet.
(Der Einfachheit halber wird dieses ergänzte Medium hiernach Schneidermedium
genannt). Die Zellen werden bei 27 °C gezüchtet und typischerweise alle
sieben Tage durch Verdünnen
1:17 mit frischem Medium passiert. Die Zellen werden auf Wachstum
in serumfreiem Medium (Excell 400 oder 401. ergänzt mit 100 Units/ml Penicillin,
100 mg/ml Streptomycin, 1 mM Glutamin und 500 μg/ml G418 (JRH Biosciences,
Lenexa, KS)) durch anfängliche
Verdünnung
in 50 % Schneider/50 % Excell 401 umgestellt. Eine Woche später können die
Zellen in 10 % Schneidermedium/90 % Excell 401 und eine Woche später in 100
% Excell 401 passiert werden. Die Zellen werden in diesem Medium
gehalten und alle sieben Tage durch Verdünnen 2:17 in frischem Medium
passiert.
-
15 × 106 Schneiderzellen in einer Konzentration
von 106 Zellen pro ml werden in 85 mm-Petrischalen. ausplattiert.
Zwölf Stunden
später
werden wie unten hergestellte Calciumphosphat/DNA-Präzipitate
(1 ml) den Zellen tropfenweise zugesetzt. Nach 48 Stunden wird der Überstand
vorsichtig entfernt und die Zellen in eine 175 cm2-Flasche in ein Gesamtvolumen
von 50 ml Schneidermedium transferiert, das 500 μg/ml Geneticin (G418) (Gibco/BRL,
Grand Island, NY) enthält.
Nach 21 Tagen werden 20 ml dieser Kultur entfernt und in eine frische
Flasche mit 30 ml Medium mit 500 μg/ml
G418 gegeben. Zehn Tage später
wird eine stabile Population von Zellen erhalten, die schwach an
der Flasche hafteten und mit einer Verdoppelungszeit von ungefähr 24 Stunden
wuchsen und diese Zellen wurden anschließend kultiviert und wie oben
beschrieben in Selektionsmedium passiert. Gefrorene Aliquoten dieser
Zellen werden durch Sammeln von 5–20 × 106 Zellen
durch Zentrifugation und Resuspendieren der Zellen in 1 ml Zelleinfriermedien
(93 % Kälberserum/7
% Dimethylsulfoxid) hergestellt. Aliquoten werden dann für eine Woche
bei –70 °C gelagert
und anschließend
in die Flüssigstickstofflagerung
transferiert.
-
Calciumphosphatpräzipitate
werden wie von Paabo et al. (EMBO J. 5, 1921–27 (1986)) beschrieben hergestellt
mit der Ausnahme, dass 25 μg
DNA je Transfektion verwendet werden. Die folgenden Kombinationen
von DNA werden verwendet, um die bezeichneten Transfektanten herzustellen:
- (a) MHC-Klasse-I-Schwerkette alleine: 23 μg Schwerketten-Expressionsvektor-DNA
+ 2 μg phshsneo-DNA.
- (b) MHC-Klasse-I-Schwerkette + β2-Microglobulin: 11,5 μg Schwerketten-Expressionsvektor-DNA
+ 11,5 μg β2-Microglobulin-
(Human oder Maus) Expressionsvektor-DNA + 2 μg phshsneo-DNA.
-
Vierundzwanzig
Stunden vor dem metabolischen Markieren werden die Zellen bei einer
Zelldichte von 3–5 × 106 Zellen/ml (10 ml/85 mm-Petrischale) in
1 mM CuSO4 enthaltendem Schneidermedium
ausplattiert. Dreißig
Minuten vor dem Markieren wird das Medium aus den Platten abgesaugt
und die Zellen mit 2 × 10
ml PBS gewaschen und dann in Graces-Insektenmedium minus Methionin
und Cystein (Sonderbestellung von Gibco/BRL, Grand Island, NY) für 20 Minuten
inkubiert und dann in 1 ml dieses Mediums, enthaltend 0,1 mCi 35S-Trans-Label
(New England Nuclear; duPont, Boston, MA). Nach der Markierungsperiode
wird die Markierungslösung
abgesaugt und die Zellen entweder sofort auf Eis mit eiskaltem PBS/1
% Triton X100 (1 ml) lysiert oder nach einer Verdrängungsperiode
in Gegenwart von Methionin enthaltendem Schneider- oder Excell-400-Medium
(5 ml) (JRH Biosciences). Das Verdrängungsmedium wird gesammelt,
wenn lösliche
Klasse-I-MHC-Moleküle
analysiert werden.
-
Die
folgenden Arbeitsgänge
werden alle mit kalt gehaltenen (unter 8 °C) Lysaten durchgeführt. Die
Lysate wurden in Eppendorf-Röhrchen
gesammelt, in einem Mikrozentrifugenröhren für 15 Minuten bei 13.000 × g zentrifugiert,
in ein frisches, 100 μl
einer 10%igen Aufschlämmung
von Protein A-Sepharose enthaltendes Röhrchen überführt und für zwei Stunden auf einen Tumbler-Rotator
gegeben. Nach einer weiteren Zentrifugation in der Mikrozentrifuge
für 15
Minuten sind die Zelllysate zur Analyse bereit.
-
In
Experimenten unter Anwendung von murinem MHC wurden Schneider-II-Zellen
mit den oben beschriebenen murinen MHC-Rekombinanten unter Anwendung
des CaPO4-Präzipitationsverfahrens transfiziert;
jede Schwerkette wird entweder alleine oder als ein 50:50-Gemisch
mit dem für β2-Mikroglobulin
kodierenden Vektor transfiziert. Ein für Neomycin-Resistenz kodierendes
Plasmid, phshsneo-DNA, wird bei jeder Transfektion dermaßen eingeschlossen,
dass eine Population von Zellen, die MHC-Klasse-I stabil exprimierten,
durch Züchtung
der Transformanten in Selektionsmedium (Geneticin G418-sulfat, Gibco/BRL,
Grand Island, NY) erhalten werden konnte.
-
E. Peptid-Erzeugung
-
Antigene
Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung können
aus natürlich
auftretenden Quellen erhalten oder unter Anwendung bekannter Verfahren
synthetisiert werden. In verschiedenen hierin offenbarten Beispielen
werden Peptide an einem Applied Biosystems Synthesizer, ABI 431A
(Foster City, CA) synthetisiert und anschließend durch HPLC gereinigt.
In vielen hierin offenbarten Experimenten verwendete antigene Peptid
umfassen die untenstehend aufgelisteten.
-
-
-
- 1 Carbone et al., J.
Exp. Med. 169, 603–12
(1989)
- 2 Van Bleek et al., Nature 348, 213–216 (1990)
- 3 Whitton et al., J. Virol. 63, 4303–10 (1989)
- 4 Oldstone et al., J. Exp. Med. 168,
559–570
(1988)
- 5 Nixon und McMichael, AIDS 5, 1049
(1991); siehe auch Nixon et al. AIDS 4, 841–5 (1990)
- 6 Gotch et al., J. Exp. Med. 168, 2045–57 (1988).
-
Isolierung
oder Synthese von „Zufalls"-Peptiden kann auch
geeignet sein, insbesondere wenn man versucht, ein bestimmtes Epitop
festzusetzen, um ein leeres MHC-Molekül mit einem
Peptid zu beladen, das höchstwahrscheinlich
Vorläufer-CD8- Zellen stimuliert.
Man kann ein Gemisch von „Zufalls"-Peptiden über die Verwendung
von Proteasomen (siehe z.B. Beispiel 2.B.6) herstellen oder indem
man ein Protein oder Polypeptid einem Abbauprozess, z.B. Verdau
mit Chymotrypsin, unterwirft oder es können Peptide synthetisiert werden.
Obwohl die Erfinder beobachtet haben, dass die Zelllinien der vorliegenden
Erfindung dazu fähig
sind, Proteine und Polypeptide zu kleineren Peptiden abzubauen,
die man auf Human-Klasse-I-MHC-Moleküle aufladen kann, wird bevorzugt,
kleinere Peptide, z.B. 8-mere oder 9-mere direkt in die Zellkultur
einzuführen,
um eine schnelleren Beladungs- und Expressionsprozess zu ermöglichen.
-
Wenn
man Peptide, z.B. zufällige
8-, 9- und 18-Aminosäurepeptide,
synthetisiert, werden alle Aminosäurearten vorzugsweise in jeden
Synthesezyklus aufgenommen. Es sollte jedoch angemerkt werden, dass verschieden
Parameter, z.B. Lösungsmittel-Inkompatibilität bestimmter
Aminosäuren,
ein Gemisch liefern kann, dass Peptide enthält, denen bestimmte Aminosäuren fehlen.
Der Prozess sollte daher wie erforderlich abgestimmt werden, d.h.
durch Änderung
des Lösungsmittels
und der Reaktionsbedingungen, um die höchstmögliche Vielfalt von Peptiden
herzustellen.
-
Um
die „Bevorzugungen" der Peptidauswahl
durch MHC-Moleküle
zu bestimmen, ist daher eine Reihe von Peptiden unterschiedlicher
Längen
synthetisiert worden, wie in Tabelle 3 gezeigt ist. Diese umfassen
Peptide einer Länge
von 8 und 9 Aminosäuren
sowie längere
Peptide. Um das Ausmaß der
Thermostabilität
quantifizieren zu können,
die durch Peptide verschiedener Länge und durch verschiedene β2-Microglobuline übertragen
wurde, ist die Stabilität
dieser verschiedenen Moleküle
in Zelllysaten untersucht worden. Radioaktive Zelllysate wurden
aus Kb/β2,
Ld/β2
und Db/β2
exprimierenden Drosophila-Zellen entweder mit humanem oder murinem β2-Microglobulin wie
früher
beschrieben hergestellt. Die Lysate wurden dann aliquotiert und
Hinzufügungen
wie beschrieben durchgeführt.
Für jede
Behandlung wurden fünf
Röhrchen
vorbereitet; diese wurden dann bei verschiedenen Temperaturen zwischen
4 °C und
47 °C für eine Stunde
inkubiert, worauf die Klasse-I immunpräzipitiert und durch SDS-PAGE
analysiert wurde. Die Autoradiogramme wurden dann mit einem Laser-Densitometer
gescannt und die Signalstärke
gegen die Temperatur der Inku bation aufgetragen, der diese Probe
unterworfen worden ist. Diejenige Temperatur, bei der 50 % der Moleküle stabil
sind, wurde aus der Kurve berechnet und als ein Maß der relativen
Thermostabilitäten
der verschiedenen Spezies verwendet. Wie im Vorstehenden erwähnt, waren
murine, mit Human-β2-Microglobulin
komplexierte Schwerketten bei Temperaturen stabil, die um ungefähr 6–8 Grad
höher lagen
als bei Komplexierung mit murinem β2. Es ist ferner beobachtet
worden, dass die durch Peptid und xenogenes β2-Microglobulin übertragene
Stabilitäten
additiv sind. Ein starker Anstieg der Thermostabilität von Klasse-I-Molekülen tritt
auf, wenn 8–9-mere
im Vergleich zu 12–25-meren
verwendet werden; in der Tat könnte
der Unterschied zwischen der durch die 8-9-mere im Vergleich zu
größeren Peptiden übertragenen
Stabilisierung sogar größer sein
als der früher
beobachtete, weil es trotz der erfolgten Reinigung der Peptide durch
HPLC wahrscheinlich ist, dass eine gewisse Kontamination der größeren Peptide
mit den 8–9-meren
vorliegt.
-
Es
wird nunmehr gezeigt, dass die Thermostabilität eines Klasse-I-Moleküls offenbar
von (1) dem Ursprung des β2-Microglobulins;
(2) der Anwesenheit von Peptid; und (3) der Länge und Sequenz dieses Peptids abhängt.
-
F. Erzeugung von thermostabilem,
oberflächenexprimiertem
MHC
-
1. Verfeinerung
der Parameter unter Verwendung von murinem MHC
-
Vor
dem Experimentieren mit Human-Klasse-I-MHC-Moleküle exprimierenden Zellen wurde
die Optimierung von verschiedenen Parametern unter Verwendung von
murinem MHC durchgeführt.
Zunächst
wurde verifiziert, dass murine, in Drosophila-Zellen exprimierte Klasse-I-MHC-Moleküle die Eigenschaften
von peptidfreien oder „leeren" Klasse-I-Molekülen aufweisen.
-
Beispielsweise
stellen die 2A und B Ergebnisse von Tests,
erstellt aus Kb/β2, Ld/β2 und Db/β2
exprimierenden Drosophila-Zellen mit entweder murinem oder humanem β2-Microglobulin
dar. Kb/β2,
Ld/β2
und Db/β2
exprimierende Drosophila-Zellen
wurden für
45 Minuten mit 35S-Methionin markiert und Lysate davon wie oben beschrieben
hergestellt. Jedes Lysat wurde in vier Aliquoten unterteilt, denen
entweder OVA-, NP- oder GP2-Peptid oder überhaupt kein Peptid zugesetzt
wurde. Nach Inkubation für
eine Stunde bei 4 °C
wurde das andere für
eine Stunde bei 30 °C
inkubiert. Die Klasse-1-Moleküle
wurden dann aus den Lysaten immunpräzipitiert und durch SDS-PAGE
analysiert. Eine drastische Stabilisierung von Kb/β2 gegen die
Temperatur-Exposition trat auf, wenn den Lysaten entweder OVA- oder
NP-Peptid zugesetzt wurde; auf ähnliche
Weise wurde Ld/β2 durch Zusatz von NP-Peptid
stabilisiert. Db/β2 scheint nicht so temperaturlabil
wie die anderen beiden Moleküle
zu sein; trotzdem wird ein Anstieg der Stabilität des Moleküls bei Zusatz des GP2-Peptids zum Lysat
beobachtet, wogegen der Zusatz von OVA- oder NP-Peptid dies nicht
erzielte. Zwei immunpräzipitierte Banden
können
für jedes
Klasse-I beobachtet werden, welche die Golgi-prozessierten (niedrigere)
und nicht prozessierten Formen darstellen, wobei beide Moleküle durch
den Zusatz von Peptid zum Lysat gleichermaßen stabilisiert zu werden
scheinen. Bei der geringen Menge von „30-°C-resistentem" Protein, das in den Kb/β2-unbehandelten
oder GP2-Lysaten beobachtet wurde, handelt es sich um Hintergrund,
da der Zusatz von Y3 zu einem Lysat von markierten Ld/β2-Zellen
zur Isolierung dieser Bande führte
(nicht gezeigt).
-
Als
Nächstes
wurde die Möglichkeit
untersucht, dass humanes β2-Microglobulin
murine Schwerketten besser thermostabilisiert als murines β2-Microglobulin.
Es wurde gefunden, dass der Zusatz von Human-β2 zu in Excell-400-Medium kultivierten
Drosophila-Zellen den Steady-state-Level aller drei murinen Klasse-I-Moleküle nicht
nur erhöhte,
sondern die Stabilisierung der Moleküle bei 37 °C für zumindest drei Stunden bewirkte. Die
erhöhte
Stabilität
von murinem Klasse-I bei Zusatz von Human-β2 könnte das Ergebnis der Erhöhung der β2-Konzentration
im Medium gewesen sein; diese Möglichkeit
wurde ausgeschlossen. Für
Human-β2-Microglobulin
kodierende cDNA wurden in den Drosophila-Expressionsvektor pRmHa-3
kloniert und mit Expressionsplasmiden co-transfiziert, welche die
verschiedenen murinen Klasse-I-Schwerketten-cDNAs
und das früher
beschriebene Resistenzmarken-Plasmid enthielten. Nach dieser G418-Selektion
wurden die Zellen mit den geeigneten Anti-Klasse-I-Antikörpern für die Oberflächenexpression
markiert, wobei stark exprimierende Zellen unter Anwendung von FACS
selektiert wurden. Stabile Populationen von Zellen wurden erhalten
(Daten nicht gezeigt). Die Zellen wurden dann für das Wachstum in Excell 400
konditioniert und für
unterschiedliche Zeiten bei 37 °C
inkubiert. Die mit Human-β2-Microglobulin
synthetisierten Maus-Klasse-I-Moleküle waren gegen eine 3-Stunden-Inkubation
bei 37 °C
ohne Zusatz von exogenem β2
zum Excell-Medium stabil (Daten nicht gezeigt). Die Ergebnisse der
Erfinder zeigen, dass die Thermostabilität von murinen Klasse-I-Molekülen von
der Anwesenheit von Peptid und von der Herkunft des β2-Microglobulins
abhängt.
(Siehe 3A und 3B.)
-
Zusätzlich ist
nun ermittelt worden, dass die an der Zelloberfläche exprimierten Klasse-I-Moleküle durch
Zusatz von Peptiden der geeigneten Größe weiter stabilisiert werden.
(Siehe 5A–C.) Eine Reihe von Peptiden
unterschiedlicher Länge
wurde synthetisiert, wie in Tabelle 3 gezeigt ist (siehe Beispiel
5.2.). Diese umfassen ein Peptid mit einer Länge von 8 Aminosäuren; RGYVYQGL
(Seq.-ID Nr. 24) ist als das Epitop im G-Protein des vesikulären Stomatitis-Virus
(VSV) charakterisiert worden. Auf ähnliche Weise ist das OVA-8mer-Peptid
SIINFEKL (Seq.-ID Nr. 23, Reste 5-12) als dasjenige Peptid in Ovalbumin
identifiziert worden, das durch Kb/β2 präsentiert
wird, und das 9 Aminosäuren
lange Peptid ASNENMETM (Seq.-ID Nr. 25) ist als das durch Db/β2
präsentierte
Epitop des Kernproteins des Influenza-Virus charakterisiert worden.
Zusatz dieser „Eltern"-Peptide zu in Excell
kultivierten und murine Klasse-I exprimierenden Drosophila-Zellen
ergab eine 37-°C-Thermostabilität von Kb/β2
durch das OVA-Peptid und von Db/β2 durch das
NP-Peptid.
-
Um
das Ausmaß der
Thermostabilität
quantifizieren zu können,
die durch Peptide verschiedener Länge und durch verschiedene β2-Microglobuline übertragen
wurde, ist die Stabilität
dieser verschiedenen Moleküle
in Zelllysaten untersucht worden. Radioaktive Zelllysate wurden
aus Kb/β2,
Ld/β2
und Db/β2
exprimierenden Drosophila-Zellen entweder mit humanem oder murinem β2-Microglobulin
wie früher
beschrieben hergestellt. Die Lysate wurden dann aliquotiert und
Hinzufügungen
wie in Beispiel 1.D. beschrieben durchgeführt. Für jede Behandlung wurden fünf Röhrchen vorbereitet;
diese wurden dann bei verschiedenen Temperaturen zwischen 4 °C und 47 °C für eine Stunde
inkubiert, worauf die Klasse-I immunpräzipitiert und durch SDS-PAGE analysiert
wurde. Die Autoradiogramme wurden dann mit einem Laser- Densitometer gescannt
und die Signalgröße gegen
die Temperatur der Inkubation aufgetragen, der diese Probe unterworfen
worden ist. Diejenige Temperatur, bei der 50 % der Moleküle stabil
sind, wurde aus der Kurve berechnet und als ein Maß der relativen
Thermostabilitäten
der verschiedenen Spezies verwendet. Wie früher beobachtet, waren murine,
mit Human-β2-Microglobulin
komplexierte Schwerketten bei Temperaturen stabil, die um ungefähr 6–8 Grad
höher lagen
als bei Komplexierung mit murinem β2. Interessanterweise sind die
durch Peptid und xenogenes β2-Microglobulin übertragenen
Stabilitäten
additiv. Ein starker Anstieg der Thermostabilität von Klasse-I-Molekülen tritt
auf, wenn 8-9-mere im Vergleich zu 12–25-meren verwendet werden;
in der Tat könnte
der Unterschied zwischen der durch die 8-9-mere im Vergleich zu größeren Peptiden übertragenen
Stabilisierung sogar größer als
der früher
beobachtete sein, weil es trotz der erfolgten Reinigung der Peptide
durch HPLC wahrscheinlich ist, dass eine gewisse Kontamination der
größeren Peptide
mit den 8–9-meren
vorliegt.
-
Die
folgende Tabelle zeigt die Temperaturen (in °C), bei denen 50 % der Klasse-I-MHC-Schwerketten (bezeichnet)
in den TX100-Lysaten stabil sind, wenn sie mit murinem oder humanem β2 in An-
oder Abwesenheit von Peptiden co-exprimiert werden.
-
-
Um
die Frage zu beantworten, ob Peptid an leere Klasse-I-Moleküle in Abwesenheit
von β2-Microglobufin
binden könnte,
wurden Tensid-Lysate aus Kb- oder Db-Klasse-I- Schwerketten exprimierenden, mit 35S-Methionin für eine Stunde markierten und
behandelten Drosophila-Zellen hergestellt. Das Kb-Molekül wurde
mit dem Y3-Antikörper und
Db mit dem B22.249-Antikörper immunpräzipitierf.
In den unbehandelten Lysaten konnten nur niedrige Level von immunreaktiver
Kb-Schwerkette detektiert werden. Der Zusatz
eines der beiden Peptide, das an Klasse-I oder Human-β2-Microgiobulin bindet,
ergab einen Anstieg der Menge immunreaktiven Materials; der Zusatz
beider Peptide lieferte eine viel größere Menge immunreaktiver Schwerkette. Ähnliche
Ergebnisse wurden für
Db erhalten. Folglich schein es so zu sein,
dass die Schwerkette Peptid in Abwesenheit von β2-Microglobulin binden kann;
jedoch liefert diese Bindung entweder keine sehr stabile Konformation,
oder es binden die verwendeten Antikörper diese Konformation nicht
gut. Zusatz von β2-Microglobulin ergibt,
möglicherweise
aus demselben Grund, ebenfalls einen Anstieg der Anzahl immunreaktiver
Moleküle. Die
Wirkungen dieser beiden Reagenzien sind additiv, was darauf hinweist,
dass der Dreifach-Komplex die stabilste Form des Moleküls ist und/oder,
dass dieses Molekül
durch den Antikörper
am besten erkannt wird.
-
Diese
Ergebnisse erheben die Frage, ob man Schwerketten/β2-Komplexe
nach der 30-°C-Behandlung
aus Lysaten „wiederherstellen" kann. Lysate aus
Kb/β2
exprimierenden Drosophila-Zellen wurden für eine Stunde bei 30 °C behandelt,
worauf NP-Peptid
und Human-β2-Microglobulin
zugesetzt wurden. Nach Inkubation bei 4 °C für 4 Stunden wurden Klasse-I-Schwerketten
entweder mit Y3- oder dem Anti-Cytoplasma-Schwanz-Antikörper K193
immunpräzipitiert.
Die Herstellung der Antisera ist in Beispiel 2.1 beschrieben.
-
Wie
vorher berichtet worden ist, wurde gefunden, dass die Temperaturbehandlung
von leeren Klasse-I-Molekülen
in Triton TX-100-Lysaten nicht zu deren Abbau führte (das Kb-Molekül kann nach
der 30-°C-Behandlung
mit einem Anti-Cytoplasma-Schwanz-Antikörper K193
genauso gut immunpräzipitiert
werden), sondern deren Denaturierung bewirkte. Darüber hinaus
ist die angenommene Konformation diese hitzebehandelten Moleküle derart,
dass sie nicht mehr länger β2-Microglobulin
binden oder bei Zusatz von Peptid und Human-β2-Microglobulien zu Molekülen wiederhergestellt
werden können,
die von Y3 erkannt werden. Folglich ist die Schlussfolge rung angemessen,
dass Klasse-I-Schwerketten Peptide entweder alleine oder wenn sie
mit β2-Microglobulin
komplexiert sind binden können.
-
Die
Oberflächenexpression
von peptidbeladenem Human-Klasse-I-MHC wird jedoch offenbar am besten
unterstützt,
indem die Moleküle
mit Peptid beladen werden, nachdem die Schwerketten mit β2-Microglobulin
komplexiert worden sind.
-
2. Expression
von Human-MHC
-
Sobald
die Erfinder ermittelt hatten, dass die Thermostabilität eines
Klasse-I-Moleküls vom Ursprung des β2-Microglobulins,
der Anwesenheit von Peptid und der Länge der Sequenz dieses Peptids
abhängt,
nützten
die Erfinder diese Informationen bei der Erzeugung von Zelllinien,
die zur spezifischen Aktivierung von CD8-Zellen über die Expression von peptidbeladenen
Human-Klasse-I-MHC-Molekülen
fähig sind.
-
Thermolabilität scheint
eine inhärente
Eigenschaft von Klasse-I-Molekülen
zu sein; sie hat sich vermutlich entwickelt, um sicherzustellen,
dass Klasse-I-Moleküle,
die entweder kein Peptid oder ein Peptid mit schlechten Bindungseigenschaften
(das wenig Thermostabilität überträgt) enthalten,
sich selbst zerstören.
Auf diese Weise minimiert die Zelle die Anzahl von leeren Klasse-I-Molekülen an ihrer
Oberfläche,
da ein solcher Zustand vermutlich gefährlich wäre, da exogen hergeleitete
Peptide gebunden und präsentiert
werden könnten.
Human-Klasse-I-Moleküle
(B27 und A2.1), die in Insektenzellen mit Human-β2 exprimiert werden, sind gegen
eine verlängerte
Inkubation bei 37 °C
nicht stabil; auch nicht in der Mutantenzelllinie T2 exprimierte
Human-Klasse-I-Moleküle,
von denen gezeigt worden ist, dass sie hinsichtlich ihrer Peptidbeladung
von Klasse-I-Molekülen
defizient sind (Hosken und Bevan, Science 248, 367–70 (1990);
Cerundolo et al., Nature 345, 449–452 (1990)). Folglich ist
offenbar die Affinität
zwischen der Schwerkette und β2-Microglobulin
während
der gemeinsamen Evolution der Moleküle sorgfältig konserviert worden, so
dass leere Klasse-I-Moleküle
oder jene, die schlecht bindende Peptide tragen, sich bei der Körpertemperatur
des „Wirts"-Organismus selbst
zerstören.
-
Human-Klasse-I-MHC-Moleküle wurden
in Schneiderzellen exprimiert. Human-β2-Microglobulin und HLA A2.2Y,
HLA A2.1, HLA B7 oder HLA B27 co-exprimierende Zelllinien wurden
unter Anwendung vorher beschriebener Verfahren etabliert. Kurz umschrieben
wurden für
die obigen Proteine kodierende cDNAs in den Drosophila-Expressionsvektor
pRmHa-3 kloniert und mit einem Human-β2-Microglobulin enthaltendem
Plasmid und phshsneo-Plasmid über
hierin offenbarte Verfahren in Schneiderzellen co-transfiziert.
Drei bis vier Wochen später
wurde die Population von G418-resistenten
Zellen 1:5 mit frischen Selektionsmedien verdünnt. Sobald die gesunde, wachsende
Population von Zellen erhalten wurde, wurde einer Aliquote von Zellen
CuSO4 zugesetzt und 24 Stunden später wurden
die Zellen über
Durchflusszytometrie unter Verwendung eines monoklonalen Antikörpers W6/32
(ATCC HB95, Bethesda, MD) analysiert, der eine monomorphe Determinante von
Human-Klasse-I-Schwerketten
erkennt, wenn sie mit β2-Microglobulin
assoziiert sind. (Siehe Barnstable et al., Cell 14, 9 (1978)). Hohe
Oberflächenexpressionslevel
von jedem dieser Human-Klasse-I-Moleküle wurden durch den Zusatz
von CuSO4 induziert (Daten nicht gezeigt).
Diese stabilen Populationen wurden unter Anwendung von Zytofluorometrie
wie unten beschrieben auf stark exprimierende Zellen sortiert. Es
sind diese sortierten Populationen von Zellen, die für alle nachfolgenden
Experimente verwendet wurden.
-
Vierundzwanzig
Stunden vor der FACS-Analyse wird CuSO4 auf
eine Endkonzentration von 1 mM den stabil transfizierten Schneiderzellen
zugesetzt (3–4 × 106 Zellen/ml), wodurch die Expression aus
transfizierten Zellen „eingeschaltet" wird. Die Zellen
werden in 24-Napf-Clusterplatten ausplattiert (2 ml je Napf). Acht
Stunden vor der FACS-Analyse wird das CuSO4-Medium
durch frisches Medium (1 ml) mit oder ohne Peptid in einer Konzentration
von 50 μg/ml
ersetzt. 37-°C-Temperatur-Expositionen werden
durch Übertragen
der Platten auf eine flache Oberfläche in einem 37-°C-Raum zu
verschiedenen Zeitintervallen vor der Ernte der Zellen für die Analyse
durchgeführt.
-
Um
die Oberflächenexpression
von Klasse-I-MHC an Schneiderzellen zu analysieren, werden Aliquoten
von Zellen (5 × 105) in Röhrchen
auf Eis transferiert, durch Zentrifugation (1.000 × g für 4 Minuten)
gesammelt, in 3 ml PBS/1 % BSA, 0,02 Natriumazid resuspendiert,
durch Zentrifugation gesammelt und in PBS/BSA (0,5 ml) resuspendiert,
das den geeigneten Primärantikörper (Aszites-Flüssigkeiten
Y3, 28:14:8S, 30.5.7, W6/32, 1:200 verdünnt). Kaninchen-Antisera werden
1:500 verdünnt
und B22.293-Hybridom-Überstand
wird direkt verwendet. Nach einer Stunde Inkubation auf Eis werden
die Zeilen zweimal in 3 ml PBS/BSA gewaschen und in 0,5 ml PBS/BSA
resuspendiert, dass FITC-markierten Sekundärantikörper (Cappell, Durham, NC)
und 1 mg/ml Propidium-Iodid enthält.
Nach einer 30-minütigen
Inkubation auf Eis werden die Zellen einmal mit PBS/BSA gewaschen
und in diesem Puffer in einer Konzentration von 1 × 106/ml resuspendiert. Proben werden dann durch
FACS 440 (Becton Dickinson) analysiert. Mit Propidium-Iodid gefärbte, tote
Zellen werden durch Einbinden einer Lebendschleuse abgesondert.
-
Für die Zellsortierung
wird dasselbe, oben umrissene Verfahren verwendet mit der Ausnahme,
dass alle Färbevorgänge in einer
Sterilwerkbank durchgeführt
werden. Lösungen
einschließlich
Antikörper
werden sterilfiltriert und Schneidermedien oder Excell 400 anstelle
von PBS/BSA verwendet. Zellen, die den Primärantikörper spezifisch banden, werden
mit einem Becton-Dickinson-Zellsortierer sortiert. Sortierte Zellen
(2–8 × 105) werden einmal in Medium gewaschen, bevor
sie in einer Konzentration von 2 × 105 Zellen/ml
ausplattiert werden.
-
Um
nachzuweisen, dass die an der Oberfläche der Drosophila-Zellen exprimierten
Human-Klasse-I-Moleküle
leer waren, wurden die Zellen bei 37 °C für zwei Stunden inkubiert und
die Zelloberflächenexpression
durch Zytofluorometrie analysiert. Die Oberflächenexpression von HLA B27
sowie A2.1 wird stark herabgesetzt, wenn die Zellen bei 37 °C für 2 Stunden
inkubiert werden; die Vorinkubation der Zellen in HIV-Peptiden jedoch,
die bekanntermaßen
an die Klasse-I-Moleküle
binden, bewirkt eine signifikante Thermostabilität der Klasse-I-Moleküle, während nicht
bindende Peptide nur. eine geringe Wirkung haben (siehe 5A). Ein 9-Aminosäurenpeptid ILKEPVHGV (Seq.-ID
Nr. 31) aus dem POL-Protein von HIV bindet und stabilisiert NLA A2.1.
Ein Neun-Aminosäuren-Peptid
aus dem Vpr-Protein von HIV bindet und stabilisiert B27 (FRIGCRHSR; Seq.-ID
Nr. 30). Diese Daten zeigen, dass die an der Oberfläche von
Drosophila-Zellen exprimierten Human-Klasse-I-Moleküle leer
sind und durch Bindung spezifischer HIV-Peptide stabilisiert werden
können.
-
5A zeigt die peptidinduzierte Thermostabilisierung
von HLA B27 und HLA A2.1, exprimiert an der Oberfläche von
Drosophila-Zellen, durch HIV-Peptide. Drosophila-Zellen, die entweder HLA B27 oder A2.1
exprimierten, wurden, wo bezeichnet, mit Peptiden inkubiert und
dann entweder bei 28 °C
gehalten oder bei 37 °C
für zwei
Stunden inkubiert, und zwar von der Analyse der Oberflächenexpression
der Klasse-I-Moleküle durch
Anwendung des Antikörpers
W6/32 (aus ATCC HB95) und Zytofluorometrie. Die mittlere Fluoreszenz jeder
Zellpopulation ist gezeigt und gegen die Inkubationsbedingungen
aufgetragen. Das HIV-POL-Peptid (ILKEPVHGV, Seq.-ID Nr. 31) stabilisiert
A2.1, nicht jedoch B27, während
das HIV-Vpr-Peptid (FRIGCRHSR, Seq.-ID Nr. 30) B27, nicht jedoch
A2.1 stabilisiert.
-
5B erläutert,
dass in Drosophila-Zellen exprimiertes HLA A2.2Y die Eigenschaften
von leeren Klasse-I-Molekülen
in Triton X100-Lysaten aufweist. Radioaktive Triton X100-Lysate,
die aus A2.2Y exprimierenden Drosophila-Zellen hergestellt wurden,
wurden aliquotiert und mit folgende Peptidzusätzen versetzt: A und B: keine
Zusätze;
C: ein HIV-GAG-(B)-Peptid KRWIILGLN (Seq.-ID Nr. 29); D: Influenza-Peptid
ILGFVFTLTV (Seq.-ID Nr. 32); E: Zufalls-8mer-Peptid; F: Zufalls-9mer-Peptid.
Aliquote B-F wurden vor Immunpräzipitation
mit W6/32 und SDS-PAGE-Analyse bei 37 °C für eine Stunde inkubiert.
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5C zeigt, dass in Drosophila-Zellen exprimiertes
HLA B7 die Eigenschaften von leeren Klasse-I-Molekülen in Triton
X100-Lysaten aufweist. Die Lysate wurden in NLA B7 exprimierenden
Drosophila-Zellen wie in 5B hergestellt.
Aliquoten erhielten wie bezeichnet kein Peptid (-P) oder Zufalls-18mer-
oder -9mer-Peptid. Die Hälfte
der Aliquoten wurde vor der Immunpräzipitation mit W6/32 und SDS-PAGE
bei 39 °C für eine Stunde
inkubiert.
-
In
Drosophila-Zellen exprimiertes HLA B7 und A2.2Y erwiesen sich ebenfalls
als leer, da sie in Triton TX100-Zelllysaten thermolabil waren (siehe 5B und 5C);
jedoch konnten sie durch Zugabe von Peptiden zu den Lysaten vor
der Temperatur-Exposition
stabilisiert werden. Im Speziellen kann ein 10mer, das aus Influenza-Matrix, ILGFVFTLTV
(Seq.-ID Nr. 32) (Gotch et al., J. Exp. Med. 168, 2045–57 (1988)),
hergeleitet ist, HLA A2.2 stabilisieren, wie es auch ein Zufalls-9mer-Peptid
tut, das auch HLA B7 stabilisiert.
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Der
Temperatur-Expositionstest von Triton TX100-Lysaten wurde wie vorher
für murine
Klasse-I beschrieben durchgeführt.
Die Schlussfolgerung aus diesen Untersuchungen ist, dass in Drosophila-Zellen
exprimierte Human-Klasse-I-Moleküle
alle Eigenschaften der in der mutierten Humanzelllinie T2 exprimierten, leeren
Moleküle
aufweisen (Satter et al., s.o. (1985); Hosken und Bevan, s.o. (1990)).
-
Beispiel 2
-
Erzeugung von Peptiden
mit optimalen Bindungseigenschaften für Klasse-I-Moleküle
-
A. Diskussion und Überblick
-
Jüngste Daten
haben erwiesen, dass Klasse-I-Moleküle Peptide binden, die Konsenssequenzmotive enthalten
(siehe Falk et al., Nature 348, 213–6 (1991); Van Bleek und Nathenson,
Nature 348, 213–6
(1990)). Folglich scheinen die amino- und carboxyterminalen Reste
von Peptiden, die an eine gegebene Form von Klasse-I-Molekülen gebunden
sind, auf einige wenige Arten von Aminosäuren beschränkt zu sein, und ein oder mehrere
innere Reste müssen
möglicherweise
spezifische Positionen belegen. Zusätzlich scheint die Gesamtlänge von
Klasse-I-gebundenen Peptiden auf 8 oder 9 Aminosäurereste beschränkt zu sein.
Falk et al., s.o. (1991); Van Bleek und Nathenson, s.o. (1990).
Die Untersuchung der Bindung von Peptiden an das murine Kb-Molekül
bestätigt,
dass ein Ovalbumin-Peptid, OVA-8 mit der Sequenz SIINFEKL (Seq.-ID
Nr. 23, Reste 5–12),
das an Kb-Moleküle in vivo bindet, ein optimales
Bindungsmotiv enthält
und in vitro stark an Kb-Moleküle bindet.
Da diese Peptidsequenz im Ovalbuminmolekül von den Sequenzen ... QLE
und TEW... flankiert wird, ist es offensichtlich, dass entweder
mehrere Proteasen, eine Protease mit sehr breiter Substratspezifität oder ein
Enzymkomplex mit mehrfachen proteolytischen Ak tivitäten für die Erzeugung
des OVA-8-Peptids aus intaktem Ovalbumin verantwortlich sein muss.
-
Um
zu untersuchen, ob isolierte Proteasomen das optimale Peptid zur
Bindung an Kb-Moleküle erzeugen können, war
es hilfreich, von der Erkenntnis Gebrauch zu machen, dass „leere" Klasse-I-Kb-Moleküle,
d.h. jene ohne gebundenem Peptid, sehr thermolabil sind (Ljunggren
et al., s.o. (1990)). Inkubation von „leeren" Kb-Molekülen in Tensid
bei 30 °C
für eine
Stunde macht den β-2M-abhängigen,
Kb-spezifischen Antikörper Y3 unfähig, mit dem Kb-Molekül zu reagieren,
das β 2M
von der Schwerkette rasch dissoziiert. Die Bindung eines geeigneten
Peptids, wie z.B. OVA-8 verhindert die Untereinheitendissoziation,
was die Bindung von Y3 an den Klasse-I-Komplex erlaubt. Peptide derselben Länge wie
OVA-8, die von Kb-Molekülen in vivo nicht präsentiert werden
können
(z.B. das Peptid SNENMETM (SerAsnGluAsn-MetGluTheMet) (Seq.-ID Nr. 25, Reste
2–9), das
an Db bindet, Townsend et al., Cell 44,
959–968
(1986)) waren unfähig,
die hitzeinduzierte Dissoziation der Kb-Klasse-I-Moleküle (siehe 3) zu verhindern. Das Peptid OVA-24 mit
der Sequenz EQLESIINFEKLTEWTSSNVMEER (Seq.-ID Nr. 23) (das die unterstrichen
gezeigte Sequenz von OVA-8 umfasst) bindet schwach an Kb-Moleküle. Jedoch
war die schwache Bindung von OVA-24 nicht ausreichend, um die Dissoziation
des Kb-β-2M-Komplexes bei 30 °C zu verhindern.
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Die
verschiedenen verwendeten Antisera wurden wie folgt hergestellt.
Antiserum K193 wird erzeugt durch Immunisieren von Kaninchen mit
Keyhole-Limpet-Lymphocyanin
(Calbiochem, La Jolla, CA), konjugiert an das der COOH-terminalen
Sequenz von H-2Kb (LPDCKVMVHDPSLA oder LeuProAspCysLysValMetValHisAspProSerLeuAla)
(Seq.-ID Nr. 33) entsprechende synthetische Peptid. Y3-Aszites wird
unter Verwendung von Hybridom HB176 (ATCC, Rockville, MD) hergestellt.
(Siehe auch Hammering et al., PNAS USA 79, 4737–4741 (1982)). Aszites 28-14-8S
wird aus Hybridom HB 27 (ATCC, Rockville, MD) hergestellt. (Siehe auch
Ozato und Sachs, J. Immunol. 126, 317–321 (1980); Myers et al.,
J. Immunol. 142, 2751–58
(1989)). Aszites 30-5-7 wird aus dem Kulturüberstand aus Hybridom B22.249
hergestellt (siehe Hammerling et al., Immunogenetics 8, 433–445 (1979);
Allen et al., Na ture 309, 279–81
(1984)). Polyklonale Antisera gegen gereinigtes, murines MHC werden
gemäß Kvist
et al., Scand. J. Immunol. 7, 265–76 (1978) hergestellt. FITC-markierte Sekundärantikörper (affinitätsgereinigtes
Ziege-Anti-Maus- und Ziege-Anti-Kaninchen-IgG)
werden von Cappell (Durham, NC) bezogen.
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Unter
Verwendung dieses Testsystems wurden biosynthetisch markierte, „leere" Kb-Moleküle aus RMA-S-Zellen,
welche keine Peptide auf Klasse-I-Moleküle aufladen können, mit
dem β-2M-abhängigen, Kb-spezifischen, monoklonalen Antikörper Y3
inkubiert. An Antikörper
gebundene Moleküle
wurden durch SDS-PAGE getrennt und durch Autoradiographie sichtbar
gemacht. Die SDS-PAGE-Analyse wird wie folgt durchgeführt. Durch
Protein A-Sepharose-Beads gesammelte Immunpräzipitate werden fünf Mal mit
1 ml 0,1 % TX100/PBS gewaschen und sofort in SDS-PAGE-Probenpuffer aufgekocht
oder, wo angezeigt, nach Verdau der Hälfte der Probe mit Endoglycosidase
H (siehe Jackson et al., EMBO J. 9, 3153–31&2 (1990)). Die Proben wurden dann
an 10- bis 15%igen Gradienten-SDS-PAGE-Gelen analysiert, die vor
der Autoradiographie bei –70 °C mit Kodak
XOmat AR-Film (Rochester, NY) mit Amplify (Amersham, Arlington Heights,
IL) behandelt werden.
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Die
der Kb-Kette entsprechenden Banden wurden
durch Densitometrie quantifiziert. Um die Daten zu erzeugen (nicht
gezeigt), wurde Lysat, das „leere" Klasse-I-Kb-Moleküle enthielt,
mit Peptid und/oder gereinigten Proteasomen inkubiert, bevor es
entweder bei 4 °C
oder 30 °C
für eine
Stunde inkubiert wurde. Kb-Moleküle wurden
mit dem monoklonalen Antikörper
Y3 immunpräzipitiert
und durch SDS-PAGE analysiert. „Leere" Kb-Moleküle wurden
inkubiert mit OVA-24; Proteasomen alleine; OVA-24 und Proteasomen; OVA-24, Proteasomen
und p-Hydroxymercuribenzoat; und OVA-8. „Leeres" Kb enthaltendes
Lysat alleine wurde analysiert (Daten nicht gezeigt). Vor der Immunpräzipitation
wurden die Proben einer Hitze-Exposition bei 30 °C für eine Stunde unterzogen oder
für dieselbe
Zeitdauer bei 4 °C
gehalten (Daten nicht gezeigt). Das OVA-8-Peptid wurde in einer
Endkonzentration von 75 μM
und das OVA-24-Peptid in einer Konzentration von 75 μM verwendet.
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Über Nacht
bei 4 °C
inkubierte Kb-Moleküle dissoziierten fast vollständig, wie
durch ihre fehlende Reaktion mit Antiköper beurteilt wurde, konnten
jedoch aus demjenigen Inkubationsgemisch, welches das OVA-8-Peptid
enthielt, quantitativ wiedergefunden werden.
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Densitometrische
Scans der geradzahligen Lanes (nicht gezeigt) erlaubten eine Bestimmung
der nach der Hitze-Exposition wiedergefundenen Kb-Menge.
Die Daten wurden als Prozentanteile der nach Hitze-Exposition wiedergefundenen
Menge von Kb/OVA-8-Komplexen ausgedrückt. Die
Mehrzahl der Kb-Moleküle, die mit OVA-8 inkubiert
worden sind, blieb nach der 30-°C-Behandlung
intakt. Das längere
Peptid, OVA-24, war für
die Stabilisierung der Kb-Moleküle nicht
so effizient wie OVA-8, und im Einklang mit den früheren Daten
der Erfinder über
die schwache Bindung von OVA-24 blieben nur ungefähr 30 %
der Kb-Moleküle nach der Hitzebehandlung
erhalten. Wenn Reaktionsgemisch das OVA-24-Peptid und gereinigte
Proteasomen enthielt, konnte eine erhöhte Menge von Kb-Molekülen immunpräzipitiert
werden und es überlebten
ungefähr
80 % der Kb-Moleküle die 30-°C-Exposition. Das die erhöhte Stabilität der Kb-Moleküle
auf die/das von OVA-24 hergeleitete(n) Peptid(e) zurückzuführen war,
war aus der Tatsache ersichtlich, dass Proteasomen alleine keine
Peptide im Lysat erzeugen konnten, welche die Dissoziation des Kb-β-2M-Komplexes
verhinderten. Diese Schlussfolgerung wird auch durch die Tatsache
unterstützt,
dass mit dem Inhibitor p-Hydroxymercuribenzoat behandelte Proteasomen
(Rivett, Arch. Bioch. Biophys, 268, 1–8 (1989)) keine Peptide aus
OVA-24 erzeugen konnten, welche die Kb-Moleküle bei 30 °C stabilisieren
könnten.
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Diese
Daten zeigten, dass isolierte Proteasomen Peptid(e) aus schwach
Kb-bindendem
Vorläufer-Peptid
erzeugen konnten, so dass das Klasse-I-Molekül im selben Ausmaß stabilisiert
wurde wie durch endogene Peptide. Somit muss/müssen das/die von OVA-24 hergeleiteten
Peptid(e) ungefähr
8 Aminosäuren
lang gewesen sein und müssen
die Sequenz des OVA-8-Peptids umfasst haben. Zusätzlich führten ähnliche Experimente, in denen
denaturiertes, reduziertes und alkyliertes Ovalbumin mit Proteasomen
inkubiert wurde, ebenfalls zur Wiederfindung von thermostabilen
Kb-Molekülen
(Daten nicht gezeigt).
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B. Verfahren
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1. Zellkulturen
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HeLa-Zellen
(ATCC Nr. CCL 185) wurden in Dulbecco's modifiziertem Eagle's-Medium (DMEM, Gibco, Grand Island, NY)
gezüchtet,
das mit 8 % fötalem
Kälberserum,
2 mM Glutamin, Penicillin (100 μg/ml)
und Streptomycin (100 μg/ml)
ergänzt
war. Splenozyten von vier verschiedenen H-2-Haplotypen (H-2k, s, d und q), RMA-S, T1, T2 und murinen Astrozyten
wurden in RMPI 1640-Medium (Gibco, Grand Island, NY) gezüchtet. RMA-S,
eine murine, mutierte N-2b-Lymphomzelllinie
(Ljunggren und Karre, J. Exp. Med. 162, 1745–59 (1985); Karre et al., Nature
319, 675–8
(1986)) ist unfähig,
endogene Antigene zu präsentieren
(Townsend et al., Nature 340, 443–8 (1989); Townsend und Bodmer,
Ann. Rev. Immunol. 7, 601–24
(1989)). T1 und T2 sind Abkömmlinge
der humanen, mutierten B-Lymphoblasten-Zelllinie LBL 721.174 (0.174),
fusioniert an die T-Zellen-Lymphom-CEM (Satter et al., Immunogenetics
21, 235-7 (1985)). T1, das 0.174-CEM-Hybrid, exprimierte hohe Level
von 0.174-hergeleitetem
Klasse-I-MHC. T2, das wegen dem Verlust beider Kopien des Humanchromosoms
6 gewählt
wurde, weist den niedrigen Klasse-I-Expressions-Phänotyp von
0.174 auf (Hosken und Bevan, Science 248, 367–70 (1990)).
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2. Metabolische
Radiomarkierung, Immunpräzipitation
und Densitometrie
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Die
metabolische Markierung von Zellen wurde wie in Jackson et al. (EMBO
J. 9, 3153–3162
(1990)) beschrieben mit den folgenden Modifizierungen durchgeführt. Wenn
nicht anders angegeben, wurden die Zellen mit Interferon Gamma (IFN-Gamma; Boehringer
Mannheim, Indianapolis, IN) (2500 U/ml) für 96 Stunden vor dem metabolischen
Markieren behandelt. Pulse-Medien enthielten 0,15 mCi/ml L[35S]Methionin-defizientes
und Cystein-defizientes DMEM. Die Zellen wurden routinemäßig für 4 Stunden
markiert, gefolgt von Chase-Perioden verschiedenen Zeitdauern (bis
zu 36 Stunden) in Gegenwart von normalem Kulturmedium. Immunpräzipitation,
SDS-PAGE (Blobel und Dobberstein, J. Cell Biol. 67, 835–51 (1975))
und Fluorographie (Bonner und Laskey, Eur. J. Biochem. 46, 83–88 (1974))
wurden wie be schrieben durchgeführt
(Jackson et al., EMBO J. 9, 3153–3162 (1990)). Nicht-Äquilibrium-pH-Gradienten-Gelelektrophorese
in der ersten Dimension (unter Verwendung von Ampholinen pH 3,5–10) wurde
wie in Jones, in: Selected Methods in Cellular Immunology, Mishell
und Shigii (Hrsg.), Freeman, San Francisco, S. 398–400 (1980)
beschrieben durchgeführt.
Um die in Protein eingebaute Radioaktivität zu bestimmen, wurden Bandenintensitäten an den
Fluorogrammen durch Scanning-Densitometrie
unter Anwendung eines LKB Ultroscan XL (Brouma, Schweden) bestimmt.
Die radioaktiven Markenproteine Rinderserumalbumin (67 kD), Ovalbumin
(46 kD), Carbonic Anhydrase (30 kD) und Lactoglobulin A (18,4 kD)
wurden von New England Nuclear (duPont, Boston, MA) erworben.
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Für die Pulse-Chase-Analyse
werden Lysate aus den verschiedenen Zeitpunkten in drei Röhrchen aliquotiert,
und zwar in Abhängigkeit
von der Anzahl der Antikörper,
die zur Analyse des Transports verwendet wurden. Antikörper wird
dem Lysat zugesetzt (1 μl
Aszitesflüssigkeit
Y3, 30.5.7, 28:14:8S; W6/32) oder Antiserum (K193, K270), 100 μl Hybridom-Kulturüberstand
(Antikörper
B22.293); das Gemisch wird dann vor dem Sammeln des Antikörpers durch
Inkubation mit Protein A-Sepharose für 1 Stunde und Zentrifugation
für 5 Sekunden
in der Mikrozentrifunge für
2–12 Stunden
stehengelassen.
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3. Antiseren,
monoklonaler Antikörper
und Peptide
-
Kaninchen-Anti-Human-
und Anti-Ratten-Proteasom-Seren wurden freundlicherweise von Dr.
A. Ichihara bereitgestellt (Tanaka et al. J. Cell Physiol. 139,
34–41
(1986)). Y3-Aszites, ein monoklonaler Antikörper gegen Maus-H2-Kb, wurde durch Verwendung von Hybridom Nr.
HB 176 von ATCC hergestellt (Hammerling et al., PNAS USA 79, 4737–4741 (1982)).
IFN-Gamma aus humanen T-Lymphozyten wurde von Boehringer Mannheim
(Indianapolis, IN) erhalten. Maus-IFN-Gamma wurde von Genentech
(South San Francisco, CA) und Amgen Biologicals (Thousand Oaks,
CA) erhalten. Peptide wurden durch Festphasen-Techniken an einem Applied
Biosystems 430A Peptidsynthesizer synthetisiert und an einer C18-Umkehrphasen-Chromatographiesäule (VyDac)
weiter aufgereinigt.
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4. Ammoniumsulfat-Fraktionierung
von HeLa-Zellhomogenisaten
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Unbehandelte
und IFN-Gamma-behandelte, homogenisierte HeLa-Zellen wurden zentrifugiert,
um Kerne und Zelltrümmer
zu entfernen und die erhaltenen Überstände wurden
einer Ammoniumsulfat-Fraktionierung wie beschrieben (Rivett, J.
Biol. Chem. 260, 12600–12612
(1985)) unterworfen. Im Überstand
enthaltene 26S-Proteasomkomplexe wurden mit Ammoniumsulfat bei 38
% Sättigung
selektiv präzipitiert,
während die
im Überstand
vorhandenen 19S-Proteasomkomplexe nach der 38 %-Fraktionierung bei 60 % Ammoniumsulfat
präzipitiert
wurden (Waxman et al., J. Biol. Chem. 262, 2451–57 (1987)).
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5. Fraktionierung
von Microsomen und Zytosol
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Unbehandelte
und IFN-Gamma-behandelte HeLa-Zellen wurden für 4 Stunden markiert, homogenisiert
und einer differenziellen Zentrifugation unterworfen. Die Homogenisate
wurden zunächst
bei 15.000 U/min für
30 Minuten zentrifugiert, um Kerne und Zelltrümmer zu entfernen. Die erhaltenen Überstände wurden dann
bei 100.000 × g
für 30
Minuten zentrifugiert, um Microsomen zu pelletieren. Die in den Überstandfraktionen
(zytosolische Fraktionen) und Pellets (microsomale Rohfraktion)
enthaltenen Proteasomen wurden gesondert immunpräzipitiert und durch zweidimensionale
Gelelektrophorese analysiert.
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6. Reinigung
von Proteasomen
-
Proteasomen
wurden aus frischer Rinderleber unter Anwendung einer Modifizierung
des von Skilton et al., (1991) beschriebenen Verfahrens gereinigt.
Kurz umschrieben wurde frische Rinderleber in 10 mM Tris-HCl (pH
7,2), 50 mM KCl, 0,1 mM EDTA, 0,1 mM DTT und 20 % Glycerin (v/v)
(„Puffer
A") gereinigt. Das Homogenisat
wurde bei 105.000 × g
für eine
Stunde zentrifugiert. Der Überstand
wurde zunächst
mit Ammoniumsulfat auf 38 % Sättigung
behandelt, um die großen
Proteinaggregate sowie die 26S-Form des Proteasoms zu entfernen
(Waxman et al., J. Biol. Chem. 262, 2451–57 (1987)). Der verbleibende Überstand
wurde dann mit Ammoniumsulfat auf 60 % Sättigung behandelt, um die 19S-Form
des Proteasoms selektiv zu präzipitieren.
Das Pellet wurde in einem kleinen Volumen Puffer A resuspendiert.
Die resuspendierte 60 %-Ammoniumsulfat-Fraktion wurde drei aufeinander
folgenden Chromatographieschritten unterworfen: DEAE-Sepharose,
Anionenaustauschchromatographie an Mono Q 10/10 und schließlich Gelfiltration
an einer Superose 6-Säule. Nach
jedem Chromatographieschritt wurden Proteasom enthaltende Fraktionen
durch SDS-PAGE und durch Analyse von Peptidaseaktivität wie in
Hough et al., J. Biol. Chem. 262, 8303–8313 (1987) beschrieben identifiziert.
Die verwendeten Peptidsubstrate waren: N-Succinyl-ala-ala-phe-MCA,
N-Succinyl-leu-leu-val-tyr-MCA und t-Butoxycarbonyl-phe-ser-arg-MCA.
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7. Peptidbindungstest
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„Leere" Klasse-I-Kb-Moleküle
enthaltendes Lysat von RMA-S-Zellen wurden unter Anwendung eines modifizierten
Verfahrens (Ljunggren et al., Nature 346, 476–80 (1990)) hergestellt. Kurz
umschrieben wurden RMA-S-Zellen in RMPI 1640 bei 26 °C für 8 Stunden
kultiviert. Die Zellen wurden dann einmal in PBS gespült und wiederum
bei 26 °C
für 16
Stunden in Medium inkubiert, das 0,25 mCi/ml L-[35S]Methionin
und 0,25 mCi/ml L-[35S]Cystein in Methinonin-defizientem
und Cytein-defizientem RMPI 1640 und normalem RMPI 1640-Medium
im Verhältnis
von 10:1 enthielt. Die Zellen wurden in PBS gespült und wie oben beschrieben
lysiert. „Leere" Klasse-I-Kb-Moleküle enthaltendes
Lysat wurde dann mit Peptiden und/oder gereinigten Proteasomen bei
26 °C für 1 Stunde
inkubiert, bevor es der Inkubation bei 30 °C für eine weitere Stunde unterworfen
wurde. Dieses Gemisch wurde dann der Immunpräzipitation mit monoklonalem
Antikörper
Y3 unterworfen und durch SDS-PAGE analysiert.
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Beispiel 3
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Induktion
zytotoxischer Effektoren in vitro
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A. Osmotische Beladung
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Die
osmotische Beladung von SC2- und 3T3-Zellen mit Ovalbumin-Protein
wurde wie von Moore et al. Cell 54, 777–785 (1988) beschrieben durchgeführt. Das
Testverfahren ist wie folgt: In einer 96-Napf-Platte werden 1 × 105 Drosophila-Zellen (mit oder ohne Peptid/Protein-Beladung)
oder 3T3 Zellen gemeinsam mit 1 × 105 B3/CD8-T-Zellen-Hybridomzellen
in 200 μl
RMPI-Medien kultiviert, die mit 10 % fötalem Kälberserum ergänzt waren.
Nach 24 Stunden Inkubation wurden 100 μl des Überstands aus diesen Kulturen
zu 100 μl
PMPI zugegeben, das 5.000 CTLL-Zellen enthielt. Die Zellen wurden
gemeinsam für
24 Stunden bei 37 °C
kultiviert, worauf 1 μCi 3H-Thymidin
(Amersham) zugesetzt wurden. Nach weiteren 15 Stunden Inkubation
bei 37 °C
wurde der Einbau von Radiomarkierung in die CTLL-Zellen durch Szintillationszählung bestimmt.
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Mit
murinem MHC durchgeführte
Tests verifizierten ebenfalls, dass die Insektenzellen zur Beladung von
Klasse-I-Molekülen
mit Peptid fähig
sind. Zellen, die nicht mehr als 200–500, ein bestimmtes Antigen
enthaltende MHC-Moleküle
exprimieren, können
durch eine T-Zelle detektiert werden. Da die Drosophila-Zellen kein
Chrom akkumulieren, wurde ein Test angewendet, der auf B3/CD8, einem
T-Zellen-Hybridom, basierte. B3/CD8 ist ein Hybridom zwischen B3,
einer zytotoxischen T-Zelle, die für das durch H-2Kb-Klasse-I-Moleküle präsentierte
Ovalbumin-Peptid 253–276
spezifische ist, und der CD8-tragenden und IL-2-sekretierenden Zelllinie
(siehe Carbone et al., s.o. (1989)). Bei antigener Stimulation produziert
B3/CD8 IL-2, gemessen durch 3H-Thymidin-Inkorporation
in die IL-2-abhängige
Zelllinie CTLL (Gillis et al., J. Immunol. 120, 2027 (1978)). Folglich
kann man durch Messen der produzierten IL-2-Menge auf T-Zellen-Erkennung testen.
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Um
einen intrazellulären
Pool von Ovalbumin bereitzustellen, aus dem OVA-Peptide hergeleitet
werden können,
wurden Zellen wie von Moore et al., s.o. (1988) beschrie ben osmotisch
mit Ovalbumin (Sigma Chem. Co., MO) beladen. Unmittelbar nach der
Beladung wurden die Zellen mit dem T-Zellen-Hybridom gemischt. Nach
Inkubation für
zwei Tage wurde das Medium entfernt und auf IL-2 getestet. Die IL-2-Menge
wurde durch die Fähigkeit
des Mediums bestimmt, das Wachstum der IL-2-abhängigen
Zelllinie CTLL zu fördern
(Gillis et al., s.o. (1978) und das Wachstum wurde durch die in
die Zellen eingebaute Radioaktivitätsmenge quantifiziert. Es ist
aus 4 ersichtlich, dass die T-Zellen gut auf die Drosophila-Zellen
reagierten, wenn das Ovalbumin-Peptid dem Kulturmedium zugesetzt
wurde, jedoch trat keine Erkennung auf, wenn die Zellen mit dem Ovalbumin-Protein
beladen wurden. Die an der Oberfläche der Insektenzelle exprimierten
MHC-Klasse-I-Moleküle
sind in der Weise vollkommen funktionstüchtig, dass sie Peptid binden
können,
wenn es dem Kulturmedium zugesetzt wird und es in der richtigen
Umgebung präsentieren,
um durch eine T-Zelle erkannt zu werden.
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B. Optimierung der In-vitro-Bedingungen
-
Für die Optimierung
der In-vitro-Bedingungen zur Erzeugung spezifischer zytotoxischer
T-Zellen wird die Kultur der Drosophila-Zellstimulatorzellen vorzugsweise
in serumfreiem Medium gehalten (z.B. Excell 400). Drosophila-Zellstimulatorzellen
werden vorzugsweise mit > 20 μg/ml Peptid
inkubiert. Das Effektor:Stimulator-Verhältnis (Lymphozyten:Drosophila-Zellen-Verhältnis) liegt
vorzugsweise im Bereich von ungefähr 30:1 bis 300:1. Das Maximum
von spezifischem CD8 wird im Allgemeinen nach fünf Tagen Kultur beobachtet.
Die Kultur der Target-Zellen für
den Abtötungstest
wird vorzugsweise in einem serumfreien Medium gehalten.
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C. 51Cr-Freisetzungs-zytotoxischer-Test
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Zellvermittelte
zytotoxische Aktivität
wurde mit einem Cr51- oder Freisetzungstest
detektiert. Der Prozentanteil spezifischer Lyse von 104 51Cr-markierten Target-Zellen in 200 μl wurde für verschiedene
Verhältnisse
von Lymphozyten zu Target-Zellen und Dosisantwortkurven für jede Lymphozyten-Population
durch Auftragen der spezifischen Zytotoxizität gegen log 10 der lebensfähigen Effektor-Anzahl
bestimmt. Spon tane 51Cr-Freisetzungswerte
variierten zwischen 5 % und 15 % des insgesamt inkorporierten Markers.
Der Prozentanteil spezifischer 51Cr-Freisetzung
wurde gemäß der folgenden
Formel berechnet: (ER-MR) (MR-SR) × 100, wobei ER die experimentell
beobachtete 51Cr-Freisetzung, SR die durch
Inkubation der Target-Zellen in Kulturmedium alleine detektierte,
spontane Freisetzung und MR das Maximum der aus den Target-Zellen
nach Inkubation in 200 μl
in HCl für
die Testdauer freigesetzten Radioaktivität ist.
-
D. Induktion von zytotoxischen
Effektoren durch primäre
In-vitro-Stimulation mit Drosophila-Zellen, die murine Klasse-I-Peptide
exprimieren
-
Peptid-OVA,
NP (Influenza) und NP (LcMV) wurden als Peptidquelle verwendet,
um ihre Fähigkeit
zu ermitteln, eine primäre
In-vitro-CD8-Reaktion zu erzeugen. (Siehe 6A und
B.) Eine fünftägige Inkubation von
Milzzellen aus immunisierten C57BL/6- und Balb/c-Mäusen mit
den jeweiligen Drosophila-Zellen, die H2-Kb +
Antigen und H2-Ld + Antigen exprimierten,
erzeugte Effektoren, die den Tumor EL4 und P815 in Gegenwart von
Peptiden wirksam lysierten.
-
P815
(ATCC T1B 64) (H-2d) ist ein Mastocytom
aus DBA/2-Mäusen.
EL4 (ATCC T1 B 39) ist ein Thymom aus C57BL/6 (H-2b).
EL4 wird mit OVA-cDNA in einem Plasmidkonstrukt mit dem humanen β-Actin-Promotor
transfiziert, um die OVA-Produktionszelllinie
EL4-OVA herzuleiten. Diese Tumoren werden als stationäre Suspensionskulturen
in PMPI 1640 gehalten, das mit 10 % fötalem Rinderserum FBS ergänzt ist
(siehe Moore et al., Cell 54, 777–785 (1988)). Jurkat (ATCC
CRL 8163) ist eine HLA B7 exprimierende Humanzelllinie. Jurkat A2
ist eine transfizierte Zelllinie, hergestellt durch Transfektion
von Jurkat-Zellen mit HLA A2-1, z.B. über hierin offenbarte Verfahren.
(Siehe auch Irwin et al., J. Exp. Med. 170, 1091–1101 (1989)).
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Synthetische
Peptide können
durch endogen synthetisierte Virusproteine während der CD8-Erkennung ersetzt
werden. Das erzeugte, spezifische CD8 konnte endogen synthetisierte,
durch Klasse-I an der Oberfläche
von EL4 (transfiziert mit einer Oval bumin-cDNA) präsentierte
Peptide erkennen. (Siehe Moore et al., Cell 54, 777–785 (1988)).
Auf ähnliche
Weise erkannte das in vitro gegen das mit Influenza-NP-Peptid beladene
Db erzeugte CD8 mit Influenzavirusstamm
A/PR/8 infizierte EL4-Target-Zellen
(siehe 7) (Siehe Carbone et al., J.
Exp. Med. 167, 1767–1799
(1988); Stamm A/PR/8 ist auch von der American Type Culture Collection
erhältlich
und hat die Zugangsnummer ATCC VR-95).
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E. Charakterisierung von
Antipeptid-zytotoxischen-Zellen
-
Um
zu ermitteln, ob die peptidspezifische Erkennung tatsächlich auf
T-Zellenaktivität
zurückzuführen war,
wurden diese Linien mit Anti-CD8 (OKT8, ATCC-Nr. CRL 8014) oder
Anti-CD4 (OKT4, ATCC-Nr. CRL 8002) und/oder Komplement vor ihrer
Zugabe zur Testkultur behandelt. Nur Anti-CD8-Behandlung hob die
Zytotoxizität
auf.
-
Diese
spezifischen CD8 wurden an 3T3/Db- und 3T3/Kb-Zellen getestet, die durch Transfektion
von BALB-3T3- (ATCC, CLL 163) Zellen entweder mit Db bzw.
Kb hergestellt wurden. (Andere, leicht erhältliche 3T3-Kulturen
sind ebenfalls zur Anwendung erhältlich,
einschließlich
ATCC CCL 163.2.). Vorzugsweise werden stabile Transfektanten über Co-Transfektion
von 3T3 durch pCMU/Kb oder pCMU/Db und pSV2neo hergestellt und mit G418 selektiert.
(Siehe auch Joly und Oldstone, s.o. (1991)). Die Anti-OVA-CD8-Reaktion
war Db- oder Kb-beschränkt, was
bestätigt,
dass diese Aktivitäten
eine klassische Klasse-I-Beschränkung
zeigen.
-
Die
Möglichkeit,
CD8 durch Peptidstimulation auszulösen, bietet eine relativ einfache
Technik, mit der Klasse-I-beschränkte
Erkennung untersucht werden kann. Da T-Zellen eher für denaturierte als für natürliche Formen
oder fremde Antigene spezifisch sind, stellen Peptide zweifellos
ein potentielles Mittel der wirksamen Vakzination dar.
-
F. Erzeugung spezifischer
CD8-Zellen
-
Drosophila-Zellpeptid-Klasse-I-Komplexe
wurden mit 0,001 % Glutaraldehyd fixiert und dann gewaschen und
als Stimulatoren in Lymphozyten-Co-Kultur verwendet. Eine sehr schwache
Zytotoxizität
wurde nach 5 Tagen Co-Kultur detektiert, was bestätigt, dass
lebende (d.h. unfixierte) Drosophila-Zellen zur Erzeugung spezifischer
CD8 überlegen
sind. Zugabe von 10 % Drosophila-Kulturüberstand zu den fixierten Zellen stellt
die Erzeugung spezifischer CD8 wieder her. (Siehe 8A und B.)
-
Die
syngenetischen Klasse-I-Antigene exprimierenden, kultivierten Zellen,
die CD8 in Primärkultur
für gewöhnlich nicht
aktivierten konnten, waren nach Zugabe von Drosophila-Kulturüberstand
fähig,
spezifische CD8 zu erzeugen.
-
Entfernung
von CD4+ und Klasse-II+-Zellen aus dieser Antwortpopulation erniedrigt
die mit auf Drosophila-Zellen aufgeladenem Peptid erzeugte CD8-Aktivität. Folglich
scheint die durch peptidbeladene Drosophila-Zellen induzierte Primärreaktion
CD4+-Zellen- und
Klasse-II-abhängig
zu sein.
-
Beispiel 4
-
In-vivo-Wirksamkeit der
Behandlung
-
A. Abstoßung von
Tumoren
-
Unter
Anwendung hierin offenbarter Verfahren ist es nunmehr möglich, Target-Zellen
im Menschen spezifisch abzutöten,
indem spezifische CD8-Zellen verwendet werden, die durch die Verfahren
der vorliegenden Erfindung aktiviert wurden. Im Wesentlichen umfasst
das Behandlungsverfahren die folgenden Schritte: (1) Erlangung einer
flüssigen
Probe, die T-Zellen eines zu behandelnden Individuums enthält; (2)
Beladen leerer Klasse-I-MHC-Moleküle mit zumindest einer Spezies
antigenen Peptids, worin das Peptid im Wesentlichen homolog zu zumindest
einem Teil eines von der Target-Zelle hergeleiteten Peptids ist,
(3) Mischen der T-Zellen in vitro mit einer Menge von peptidbeladenen
Klasse-I-MHC-Molekülen,
die ausreichend ist, um aktivierte CD8-Zellen zu produzieren; (4)
Ernten der aktivierten CD8- vierte
CD8-Zellen zu produzieren; (4) Ernten der aktivierten CD8-Zellen
aus der Kultur; und (5) Verabreichen der aktivierten CD8-Zellen
an das zu behandelnde Individuum.
-
Dieses
Verfahren zeigt bereits vielversprechende Ergebnisse in einem Mausmodell.
Beispielsweise wurden in einer Studie weibliche C57BL/6-Mäuse (ungefähr 6–8 Wochen
alt) subkutan mit drei Millionen (3MM) EL4/OVA-Tumorzellen knapp
hinter den Ohren injiziert. Die Tumorzellen wurden durch eine einzige
Passage in C57BL/6-Mäusen tumorigen
gemacht. Am Tag der subkutanen Inokulation mit EL4/OVA-Tumorzellen wurden
die Mäuse
mit Drosophila/Kb/OVA-stimulierten CD8-Zellen
entweder neben der (proximal zur) Tumorinjektionsstelle oder intravenös injiziert.
-
Am
Tag 8 wurden die Tumorabmessungen gemessen. Die fünf Kontrollmäuse, die
nur die 3MM Tumorzellen erhielten, wiesen Tumore der Größe 12 mm
12 mm auf. Drei Mäuse,
die Tumorzellen und 24MM CD8-Zellen IV injiziert erhielten, wurden
untersucht; die Tumorabmessungen in diesen Mäusen waren (a) 2 mm × 2 mm,
(b) 5 mm × 5
mm und (c) 12 mm × 12
mm. Fünf
Mäuse,
die Tumorzellen und 24MM CD8-Zellen neben
der Tumorinjektionsstelle erhielten, wurden untersucht. Die Ergebnisse
waren wir folgt: (i) drei Mäuse hatten
keine detektierbaren Tumore am Tag 8; (ii) drei Mäuse hatten
einen Tumor der Größe 1 mm × 1 mm; und
(iii) eine Maus hatten einen Tumor der Größe 5 mm × 5 mm.
-
Am
Tag 11 wurden folgende Tumorgrößen ermittelt:
-
In
einem anschließenden
Experiment wurde das Volumen der Tumoren in Mäusen gemessen, nachdem verschiedene
Regime angewendet worden sind. Den Mäusen wurden drei Millionen
(3MM) EL4/OVA-Tumorzellen wie oben beschrieben injiziert. Am Tag
der subkutanen Inokulation mit EL4/OVA-Tumorzellen wurde den Mäusen Drosophila/Kb/OVA-stimulierte CD8-Zellen entweder intraperitoneal,
subkutan oder intravenös wie
in untenstehender Tabelle 2 beschrieben vorinjiziert. Das Tumorvolumen
wurde an den Tagen 6, 8, 10, 12 und 20 nach der Injektion gemessen.
Fünf Mäuse wurden
in jede Experimental- und Kontrollgruppe aufgenommen. Die Ergebnisse
sind in untenstehender Tabelle 2 dargelegt.
-
-
- IP = intraperitoneal; IV = intravenös; SC = subkutan; * = Messung
schwierig aufgrund der Größe oder
aber des Todes des Tieres
-
B. Behandlung von Influenza
-
Influenza-spezifische
CD8-Populationen können
beispielsweise gemäß den hierin
offenbarten Verfahren erzeugt werden und erweisen sich als wirksam
beim Schutz von Individuen gegen letale Influenzainfektion. Das
vom In-vitro-Peptidpriming hergeleitete, virusreaktive CD8 ist in
der Lage, in vivo Schutz zu liefern, und legt nahe, dass sich die
primäre
In-vitro-CD8-Stimuation bei der Konstruktion einer breiten Vielfalt
von antiviralen und antiretroviralen Vakzinen als zweckdienlich
erweisen könnte.
-
C. In-vivo-Priming von
Mäusen
mit Klasse-I-transfizierten Drosophila-Zellen
-
Die
intraperitoneale (IP) Injektion von 50 × 106 Drosophila-Zellen
führte
zur Induktion spezifischer CD8. Die Detektion dieses Primings wurde
durch Anwendung der Grenzverdünnungsanalyse
durchgeführt.
Die Häufigkeit
der für
OVA spezifischen CD8 betrug ungefähr 106 in
? naive Mäusen.
Nach Injektion der mit Peptid beschichteten Drosophila-Zellen beträgt die Häufigkeit
ungefähr
103 (Daten nicht gezeigt).
-
8 (A und B) stellt In-vivo-Priming mit
transfizierten Drosophila-Zellen dar, worin die Antwortzellen C57-B1/6-Maus-Splenozyten
sind. In 8A sind einige der Zellen fixiert;
in 8B sind die Drosophila-Zellen alle unfixiert.
-
Für eine sekundäre CD8-Reaktion
wurden C57BL/6-Mäuse
durch eine Injektion von Drosophila-Zellen IP (5 × 107) geprimt und 5–15 Tage nach der Immunisierung
getestet. (Siehe 8B.) Die Induktion von aktiviertem
CD8 in vivo stimuliert offenbar die Abstoßung von Tumoren.
-
In
einem weiteren Experiment wurde C57BL/6-Mäuse subkutan 3MM ELA4-OVA injiziert.
Fünf Tage später erhielten
Gruppe-I-Mäuse
eine subkutane Injektion von 50MM lebenden, Kb/OVA
exprimierenden Drosophila-Zellen; Gruppe II-Mäuse erhielten eine subkutane
Injektion von 50MM fixierten Drosophila-Zellen mit Kb/OVA;
Gruppe-III-Mäuse waren
die Kontrollgruppe und erhielten keine zusätzliche Injektion am Tag 5.
-
Die
Ergebnisse des Experiments sind in 9 dargestellt,
die zeigt, dass die Gruppe-I-Mäuse
am längsten überlebten
und in größerer Zahl überlebten.
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Primär-CD8 wurde
durch peptidbeladene Klasse-I in Drosophila-Zellen in ungeprimten
B6-Mäusen
induziert. CD8-Zellen wurden einmal in vitro mit Drosophila-Zellen
stimuliert, die für
36 Stunden bei 22 °C
mit verschiedenen Konzentrationen von Oval-Peptiden inkubiert worden waren. Die
letzliche Minimalmenge des Peptids beträgt ungefähr 20 μg/ml. Die Effektoren wurden
gesammelt und an RMA-S-Zellen mit 50 μg Peptiden getestet. CD8-Zellpopulationen
waren fähig,
RMA-S-OVA-8 zu erkennen. (Siehe 6A und
B.)
-
In
einem weiteren Experiment wurde Ovalbumin-Protein mit Endoproteinase
Glu-C (aus Staph. aureus; Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN)
abgebaut. Das Gemisch wurde einer Drosophila-Zellkultur mit murinem
MHC zugesetzt. Nach ungefähr
5 Tagen wurden CD8-Zellen den Effektoren exponiert; eine Anzahl
von CD8-Zellen war dazu fähig,
RMA-S-OVA-8 zu erkennen.
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D. Peptid-Titration am
Target-Zell-Level
-
Neuliche
Studien haben erwiesen, dass Peptide einer Länge von 9 Aminosäuren als
untergeordnete Spezies in Präparaten
synthetischer Peptide vorhanden sind. Diese Peptide einer Länge von
mehr als 9 Aminosäuren
binden mit niedriger Affinität
an das H-2Kb-Klasse-I-MHC-Molekül. Peptid-Titrationsexperimente zeigten,
dass eine 50fach niedrigere Konzentration eines 9mer-Peptids als
die eines 16mer-Peptids für
die Induktion der T-Zellenreaktion ausreicht. Dieselbe Peptid-Titration
wurde zur Sensibilisierung von Target-Zellen durchgeführt. Die
Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Sensibilisierung von Target-Zellen
mit einer ungefähr 1000fach
niedrigeren Konzentration erzielt werden kann, als sie für In-vitro-Reaktionsinduktion
erforderlich ist.
-
E. Erzeugung von CD8 in
transgenen Mäusen
-
In
dieser Studie wurden HLA A2.1, HLA B7 und HLA B27 exprimierende,
transgene Mäuse
verwendet. Die Splenozyten der Mäuse
wurden mit Drosophila-Zellen kultiviert, die das syngenetische HLA
(A2.1, B7 bzw. B27) exprimierten. Spezifische CD8-Reaktionen wurden
gegen drei HIV-Peptide erzeugt. (Siehe 10A,
B und C.) Inzucht-Mäuse
G57BL/6y (H2b) und Balb/c-(H2d-)Mäuse sowie
verschiedene transgene Mäuse
werden in diesen Studien verwendet. Transgene Mäuse umfassten das Folgende.
Transgene B7-Mäuse
werden im Labor wie folgt produziert. Kurz umschrieben wird ein
genomischer HLA-B7-Klon (einschließlich mehrerer hundert Basenpaare
von 5'- und 3'-flankierenden Regionen)
in B6-X-SJL-Mausembryos (Scripps Research Institute Transgenic Facility,
La Jolla, CA) injiziert. Die transgene B7-Linie ist zu C57BL/6 (H2b) rückgekreuzt
worden (Scripps Research Institute Transgenic Facility, La Jolla,
CA). Transgene B27-Mäuse
können
gemäß bekannten
Verfahren hergestellt werden; die der Erfinder wurden durch Injektion
von genomischen Klonen in B6-X-SJL-Embryos und Rückkreuzung derselben zu C57BL/6
hergestellt (Scripps Research Institute Transgenic Facility, La
Jolla, CA). (Siehe auch Krimpenfort et al., EMBO J. 6(8), 1673 (1987)
zu einem weiteren Verfahren der Erzeugung transgener B27-Mäuse). β2-Microglobulin-transgene
Mäuse und
transgene A2-1-Mäuse werden
auf ähnliche
Weise unter Anwendung bekannter Verfahren hergestellt (siehe z.B.
Irwin et al., J. Exp. Med. 170, 1091–1101 (1989)).
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F. Erzeugung von spezifischen
HIV-CD8 in Menschen
-
PBL
aus seronegativen Spendern wurden auf ihre Fähigkeit hin getestet, gegen
zwei NIV-Peptide spezifische CD8 zu erzeugen. Diese Spender sind
HLA A2, HLA B7 oder HLA B27. Nach 5 Tagen Kultivierung konnte in
der Kultur eine sehr starke CD8-Aktivität gegen
beide HIV-Peptide detektiert werden. (Siehe 11A,
B und C.) Human-PBL werden durch Ficoll-Hypaque-Gradientenzentrifugation
isoliert (Pharmacia, Piscataway, NJ). PBL-Lymphoblasten werden nach
Einfrieren in 10 % DMSO enthaltendem FBS in Flüssigstickstoff gelagert. Die
Lebensfähigkeit
der Zellen und Lymphozytenfunktionen werden erhalten.
-
Peptidspezifische
CD8-Zellen werden in syngenetischer Primärkultur mit Drosophila-Zellen erzeugt, die
den syngenetischen Peptid-Klasse-I-Komplex exprimieren. Diese Kulturen
werden mit 3 × 107 reagierenden Milzzellen aus Maus- oder
Human-PBL und lebenden Drosophila-Zellen in 20 ml RMPI 1640-Kulturmedium,
das mit 5·10–5 M β-Mercaptoethanol
und 5 % FBS enthielt, in einer 25 cm2-Flasche
bei 37 °C
in 7 % CO2 etabliert. CD8-Zellen werden
nach 5 Tagen in Kultur geerntet.
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In
einem weiteren Experiment wurden Human-PBL geerntet und über einen
Zeitraum von 5 Tagen mit Drosophila-Zellen stimuliert, die Human-HLA
A2.1 exprimierten und mit HIV-POL-Peptid beladen waren. Die stimulierten
PBL wurden dann an mit HIV infizierten Jurkat A2.1-Zellen getestet.
Die Ergebnisse des Experiments sind in 12 dargestellt.
Human-PBL stimulierten in vitro und waren eindeutig in der Lage,
A2.1-POL an infizierten
Zellen zu erkennen und diese Zellen abzutöten.
-
Beispiel 5
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Therapeutische Anwendungen
-
A. Klasse-I-Molekül-Bank
-
Ein
Reservoir oder eine „Bank" von Drosophila-Zelllinien
kann etabliert und gehalten werden; wobei jede Zelllinie eines der
50 bis 100 häufigsten
Klasse-I-Moleküle
exprimiert. Für
diese Proteine kodierende cDNAs können auf Basis von HLA-Varianten,
die aus Zelllinien erhalten wurden, welche dieselben enthalten,
z.B. über
die Polymerasekettenreaktion (siehe Ennis et al., PNAS USA 87, 2833–7 (1990))
kloniert und in einen geeigneten Vektor, wie z.B. einen Insektenexpressionsvektor
insertiert werden, um Zelllinien zu erzeugen, die jede HLA-Variante
exprimieren. Testen gemäß dem folgenden
Protokoll kann beispielsweise kann angewendet werden, um zu ermitteln,
welche von Virus der Wahl hergeleiteten Peptide am besten an die
verschiedenen Klasse-I-Moleküle
binden. Die verschiedenen Kulturen können in geeigneter Weise markiert
oder katalogisiert werden, um zu bezeichnen, welche Klasse-I-Moleküle sich
zur Verwendung mit bestimmten Peptiden am besten eignen. Alternativ
dazu können
vorübergehende
Kulturen wie benötigt
etabliert werden. Wie hierin diskutiert, ist nach ungefähr 48-stündiger Inkubation
einer Kultur von Insektenzellen mit einem Vektor diese Kultur offenbar
in der Lage, leere MHC-Moleküle
zu exprimieren, die mit dem/den Peptid(en) der Wahl zum Zwecke der
Aktivierung von CD8-Zellen
beladen werden können.
-
B. Herstellung von speziellen" Zelllinien
-
Nach
der HLA-Typisierung können,
wenn die bevorzugten HLA exprimierende Drosophila-Zellen nicht verfügbar sind,
die für
bevorzugte HLA kodierenden cDNAs über die Anwendung der Polymerasekettenreaktion
kloniert werden. Die in obigem Abschnitt B.1. offenbarten Primer
(Seq.-ID Nr. 1 bis Seq.-ID Nr. 12) können verwendet werden, um die
geeigneten HLA-A-, -B-, -C-, -E-, -F- oder -G-cDNAs in gesonderten
Reaktionen zu amplifizieren, die dann wie in den in obigem Beispiel
1, Abschnitt 1 oben offenbarten Verfahren beschrieben kloniert und
sequenziert werden können.
Die DNA wird dann unter Verwendung eines Gene Clean-Sets (Bio 101,
San Francisco, CA) aus der PCR-Reaktion gereinigt und direkt in
die Sma-I-Stell von pRmHa-3 kloniert. Die einzelnen Klone werden
isoliert, die Sequenzen verifiziert und stabile, HLA exprimierende
Drosophila-Zelllinien etabliert. Alternativ dazu kann eine Massenpopulation
von rekombinanten Plasmiden in großem Maßstab gezüchtet und DNA durch Cäsiumchlorid-Gradienten
gereinigt werden. Die gereinigte DNA wird dann verwendet, um Schneiderzellen
unter Anwendung von Calciumphosphatpräzipitationstechniken zu transfizieren. Nach
24 Stunden wird das Präzipitat
von den Zellen abgewaschen und mit frischen Schneidermedien, die
1 mM CuSO4 enthalten, ersetzt. Achtundvierzig
Stunden später
wird die Massenpopulation von vorübergehend transfizierten Zellen
für die
In-vitro-Aktivierung von CD8 nach Inkubation mit syngenetischen
Peptiden oder Peptidverdauen spezifischer Proteine verwendet.
-
Die
klonierten HLA exprimierende, stabile Zelllinien können dann
in Drosophila-Zellen
etabliert werden. Alternativ dazu kann eine Population von Insektenzellen,
die eine Massenpopulation von klonierten, rekombinanten Molekülen aus
der PCR-Reaktion
vorübergehend
exprimieren, für
die CD8-Aktivierung in vitro verwendet werden.
-
Es
ist ferner möglich,
Haplotyp-spezifische CD8 in vitro unter Verwendung von Klasse-I-MHC
exprimierenden Insektenzellen, inkubiert mit Peptiden zu aktivieren,
wo das Zelllinien-exprimierte MHC nicht das in vivo exprimierte
Element ist. Dies stellt eine einzigartige Gelegenheit bereit, CD8-Zellen
zu proliferieren, die ein mit einem bestimmten MHC assoziiertes,
spezifisches Antigen erkennen, was in vivo wegen allelischer Einschränkung nicht
möglich
wäre. Beispielsweise
ist ein Peptid (NP) aus dem Kernprotein des Influenza-Virus für gewöhnlich auf
das Dd-Molekül beschränkt; jedoch haben die Erfinder
gefunden, dass ein solches Peptid an Kb binden
(obgleich schwächer
als an Dd) und Kb eingewisses
Ausmaß an
Stabilität
verleihen kann (siehe 3). Darüber hinaus
bewirkten mit dem NP-Peptid vorinkubierte und mit Splenozyten aus
einer B6-Maus gemeinsam kultivierte, Kb-exprimierende
Drosophila-Zellen die In-vitro-Aktivierung von CD8, die das mit
dem NP-Peptid assoziierte Kb-Molekül spezifisch
erkennen können.
Zusätzlich
bewirkt das umgekehrte Experiment unter Verwendung eines von Ovalbumin
hergeleiteten, Kb-beschränkten Peptids (OVA) und Db-exprimierender Drosophila-Zellen die Proliferation
von CD8, die das OVA-Peptid
enthaltende Db spezifisch erkennen können. Solche
CD8 sind der Abtötung
von Zellen (EL4-OVA) fähig,
die mit für
Ovalbumin kodierender cDNA transfiziert sind, was darauf hinweist,
dass in vivo einige Dd-Moleküle mit dem
OVA-Peptid beladen sind.
-
Dieses
System liefert daher eine einzigartige Gelegenheit, CD8 gegen spezifische
Antigene zu proliferieren, die durch ein Klasse-I-Molekül, das in
vivo nicht das beschränkende
Element für
dieses Peptid ist, präsentiert
werden. Obwohl ausreichend Antigen durch die besagte Klasse-I in
vivo präsentiert
wird, damit die Zelle von CD8 erkannt und abgetötet werden kann, ist sie nicht
ausreichend, um solche CD8 in vivo zu proliferieren. Durch Beladung
von leeren, von Drosophila-Zellen exprimierten Klasse-I-Molekülen mit
Peptid sind die Erfinder wahrscheinlich in der Lage, die In-vitro-Beschränkung aufzuheben,
indem ein Überschuss
von antigenem Peptid ge genüber
dem Klasse-I-Molekül
in einer nicht-kompetitiven Umgebung bereitgestellt wird, so dass
durch die Klasse-I genügend
Antigen präsentiert
wird, um die diesen Komplex erkennende, spezifische CD8 zu aktivieren.
-
C. AIDS-Behandlung
-
In
vitro aktivierte Zellen können
für die
In-vitro-Therapie an Patienten verabreicht werden. Vorzugsweise
wird zuerst der Klasse-I-Genotyp (Haplotyp) des Individuums bestimmt.
Herkömmliche
Gewebe-Typisierung ist zu diesem Zweck geeignet und kann im Behandlungszentrum
oder durch irgendein geeignetes, gewerbliches Unternehmen durchgeführt werden.
Sobald der/die HLA-Typ(en) des Individuums bestimmt ist/sind, wird
die beste Kombination von Peptiden und Klasse-I-Molekülen, die
für den
individuellen Patienten geeignet ist, festgestellt und wie oben
angeführt
hergestellt und die geeigneten Drosophila-Zellen und Peptide für die Behandlung
des Patienten bereitgestellt. Ruhe- oder Vorläufer-CD8-(T-)Zellen aus dem
Blut des Patienten werden dann mit dem geeigneten, peptidbeladenen,
durch die Drosophila-Zellkultur
produzierten MHC stimuliert. Nach Aktivierung werden die CD8-Zellen
wieder in den Blutkreislauf des Patienten eingeführt und der Krankheitsprozess
im Patienten weiter beobachtet. Verfahren der Entfernung und Wiedereinführung von Zellkomponenten
sind fachbekannt um umfassen Verfahren wie jene, die im US-Patent
Nr. 4.844.893 an Honsik et al. und im US-Patent Nr. 4.690.915 an
Rosenberg erläutert
sind.
-
Zusätzliche
Behandlungen können
wie benötigt
verabreicht werden bis die Erkrankung ausreichend geheilt ist. Ähnliche
Behandlungsprotokolle sind zur Anwendung bei anderen immunsupprimierten
Individuen geeignet, einschließlich
Transplantat-Patienten, ältere Patienten
und dergleichen.
-
D. Krebsbehandlung
-
Bei
Krebspatienten wird Behandlungsverfahren angewendet, das dem oben
beschriebenen ähnlich ist.
Jedoch sollte bei solchen Patienten erwartet werden, dass herkömmliche
Therapie zur Herabsetzung der Tumormasse der hierin beschriebenen
Immuntherapie vorausgehen kann. Daher wird bevorzugt, das Blutproben
aus dem vermeintlichen Patienten verschafft und gelagert werden
(z.B. über
Einfrieren), und zwar vor dem Beginn herkömmlicher Therapie, wie z.B.
Bestrahlung oder Chemotherapie, die zur Zerstörung der Immunzellen neigen.
Da sich, wenn überhaupt,
nur wenige Krebsformen als direkte Reaktion auf Virusinfektion bilden, werden
Target-Peptide für die Immunbehandlung
weniger leicht erkannt. Jedoch weisen neuere Studien darauf hin,
dass Mutationen in den Onkogenen ras, neu und p53 in bis zu 50 %
aller Krebsfälle
zur Krebsbildung beitragen. Folglich sind von diesen mutierten Regionen
der Moleküle
hergeleitete Peptide Erstkandidaten als Targets für die vorliegende
Therapie. Gemäß den hierin
offenbarten Protokollen kann die beste Kombination von Peptiden
und Klasse-I-Molekülen
für den
einzelnen Patienten bestimmt und verabreicht werden.
-
Beispielsweise
exprimieren viele Tumore Antigene, die in vitro durch CD8-Zellen
erkannt werden, die sich vom betroffenen Patienten herleiten. Solche
Antigene, die in normalen Zellen nicht exprimiert werden, sowie
auch der HLA-Typ der diese den CD8-Zellen präsentiert, können folglich für ein präzises Targeting
unter Anwendung der Verfahren der vorliegenden Erfindung identifiziert
werden. Beispielsweise haben van der Bruggen et al. ein Antigen
beschrieben, dessen Expression durch ein spezifisches Gen gesteuert
und offenbar durch HLA A1 präsentiert
wird (Science 254, 1653–1647
(1991)). So wie verschiedenste humane Tumorantigene isoliert und
beschrieben werden, werden sie zu geeigneten Kandidaten für immuntherapeutische
Anwendungen, wie sie hierin beschrieben werden.
-
E. Kombinierte Therapien/Konjugate
-
Es
könnte
durchführbar
sein, die mittels der Verfahren der vorliegenden Erfindung in vitro
aktivierten CD8-Zellen der vorliegenden Erfindung in Verbindung
mit anderen Immunogenen zu verabreichen. Beispielsweise könnte das
in US-Patent Nr. 5.045.320 offenbarte Large-Multivalent-Immunogen
in Verbindung mit aktivierten CD8-Zellen verabreicht werden.
-
Es
ist ferner vorgesehen, dass Cytokine, wie z.B. IL2 und IL4, welche
die Differenzierung und Aktivierung von T-Zellen vermitteln, ebenfalls
verabreicht werden können,
da Cytokine in der Lage sind, die T-Zellen-Antwort gegen Tumorzellen
in vivo stimulieren. Es wird angenommen, dass IL2 eine Hauptrolle
beim Wachstum und der Differenzierung von CTL-(CD8-)Vorläufern und
bei der CD8-Proliferation spielt. Die Verabreichung von IL2 an Krebspatienten
ist häufig
mit einer verbesserten Tumorantwort verbunden, die wahrscheinlich
mit der Induktion von tumorspezifischen T-Zellen in Beziehung steht. Jedoch könnten die
besten therapeutischen Wirkungen von IL2 eher durch kontinuierliche,
lokale, als durch systemische IL2-Verabreichung erhalten werden,
wodurch die IL2-Toxizität
minimiert und dessen biologische Aktivität prolongiert wird. Folglich
wird hierin nahe gelegt, dass man die lokale Zufuhr über die
Transfektion von Tumorzellen mit einem IL2-Genkonstrukt erzielen
könnte.
-
IL2-cDNA
wird wie von Karasuyama und Melchers in Eur. J. Immunol. 18, 97–104 (1988)
beschrieben konstruiert. Die vollständige cDNA-Sequenz von IL2
wird als ein Xho-I-Fragment aus dem Plasmid pBMGneo-IL2 (siehe Karasuyama
und Melchers, s.o.) und erhalten und direkt in die Sal-I-Stelle
in pRmHa-3 ligiert. Rekombinantes pRmHa-3-Plasmid mit dem Insert
richtiger Orientierung (bestimmt über Restriktionskartierung mit
Hind III) wird durch Cäsiumgradienten
gereinigt und zur Transfektion von Schneider-2-Zellen mit dem Calciumphosphatverfahren
verwendet. (Ein Gemisch von Plasmid-DNA wurde zu diesem Zweck hergestellt:
10 μg pRmHa-3,
enthaltend IL2-DNA, je 6 μg
pRmHa-3-Plasmid, enthaltend MHC-Klasse-I-Schwerkette oder β2-Microglobulin
und 2 μg
phshsneo-DNA). Stabile Zelllinien, die über CuSO4 induzierbar
sind, um Schwerkette, β2-Microglobulin
und IL2 zu exprimieren, wurden durch Züchten der Transfektanten in
G418-Medium erhalten. Diese stabilen Zelllinien wurden mit Peptid
beschichtet und im oben beschriebenen In-vitro-Test verwendet. Es
wurde beobachtet, dass mit IL2 transfizierte Tumorzellen die CTL-(CD8-)Aktivität gegen
die parentalen Tumorzellen verstärken
und CD4 und T-Helferfunktion bei der Induktion einer Antitumor-
oder zytotoxischen Reaktion in vivo umgehen. Daher wird hierin die
Erhöhung
des Potentials des Drosophila-Systems über die Co-Transfektion mit
dem IL2-Gen vorgeschlagen.
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Obige
Ausführungen
dienen der Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung, nicht jedoch
zu deren Einschränkung
bestimmt. Es können
zahlreiche Variationen und Modifizierungen vorgenommen werden, die im
Schutzumfang der Ansprüche
liegen. SEQUENZPROTOKOLL
SEQUENZPROTOKOLL