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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für die Herstellung von aktivierten, markierten,
tumorspezifischen T-Zellen durch Cokultivierung von Tumorzellen aus einem Patienten mit
T-Zellen aus diesem Patienten, auf eine therapeutische Zusammensetzung, welche die
aktivierten T-Zellen enthält, sowie auf deren Verwendung bei der Tumortherapie.
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Tumorspezifische T-Lymphozyten erkennen Peptide, die von Proteinen abstammen, welche
von Tumorzellen synthetisiert werden und die an der Zelloberfläche durch MHC-Moleküle
dargestellt werden (Lurquin et al., Cell 58 (1989), 293 und Hellström, K. h., et al., The
Biologic Therapy of Cancer, J. B. Lippincot Co., Philadelphia (1991) S. 35). Die T-Zellen
erfordern jedoch zwei Aktivierungssignale, um die vollen Effektorfunktionen zu exprimieren
(Mueller, D. L., et al., Annu. Rev. Immunol. 7 (1989) 445). Das Signal 1 wird erzeugt, wenn
der T-Zellrezeptor (TCR) mit dem MHC-Peptidkomplex interagiert. Das Signal 2 wird von
co-stimulierenden Molekülen bereitgestellt, die von ausgebildeten das Antigen zeigende
Zellen (APC) exprimiert werden. Viele Tumore, insbesondere solche mit einem nicht-
hämatopoetischen Ursprung, exprimieren keine co-stimulierenden Moleküle und können so
die tumorspezifischen T-Lymphozyten nicht aktivieren (Chen, L., et al., Immunol. Today 14
(1993) 483). Diese Erkenntnis bildet den Hintergrund für die Einführung von Genen, welche
in Tumorzellen co-stimulierende Moleküle codieren, um so ihre Immunogenität und das
Impfungspotential zu erhöhen.
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Unter den unterschiedlichen co-stimulierenden Molekülen sind die B7 Proteine (z. B. B7-1,
B7-2 und B7-3) von besonderem Interesse, da sie auf ausgebildeten APC exprimiert werden
(Vandenberghe, P., et al., Int. Immunol. 3 (1993) 229, Guinan, E. C., et al., Blood 84 (1994)
3261-3282; WO 95/03408).
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Diese co-stimulierenden Moleküle interagieren mit den CD28 und CTLA4 Gegenrezeptoren,
die auf den meisten T-Zellen exprimiert werden, was zu einem deutlichen Anstieg der IL-2
Herstellung, Proliferation und Erwerb der Effektorfunktion in CD4&spplus; und. CD8&spplus; T-Zellen führt
(Azuma, M., et al., J. Immunol. 115 (1993) 2091). Das Blockieren der Lilgation von B7 mit
einem löslichen, chimären CTLA4-Ig Molekül führt zu einer in vitro
Nicht-Reaktionsfähigkeit, was zu dramatischen unterdrückenden Effekten hinsichtlich der humoralen
Reaktion und der Abstoßungsreaktion in vivo führt. Es wurde ferner gezeigt, dass die
Transfektion des B7-1 Gens in unterschiedliche Maustumorlinien in einigen Fällen zu einer
Primärabstoßung und der Etablierung einer Schutzimmunität führen kann (Chen, L., et al., J.
Exp. Med. 179 (1994) 523 und Ramarathinam, L., et al., J. Exp. Med. 179 (1994) 1205).
Diese Studien haben jedoch eine beschränkte Wirksamkeit der B7-1 Aktivität auf die T-
Zellen-abhängige Tumorimmunität gezeigt.
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Die Wirksamkeit der B7 Co-stimulation der Antitumor-T-Zellen wird durch die Kooperation
zwischen B7 und ICAM-1 gefördert, wodurch eine effiziente, tumorspezifische
Immunreaktion stimuliert wird. Dieser Effekt ist abhängig von dem Erwerb einer potenten
entzündlichen Reaktion (Cavallo, F., et al., Eur. J. Immunol. 25 (1995) 1154-1162).
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Die Moleküle der B7 Familie sind CD28 Gegenrezeptoren, die auf den APCs exprimiert
werden. B7-1 wurde charakterisiert und sequenziert von Freeman, G. J., et al., J. Immunol.
143 (1989) 2714-2722. B7-2 und B7-3 wurden charakterisiert und sequenziert von Freemann,
G. J., Science 262 (1993) 909-911 und WO 95/03408. Die B7 Moleküle sind Mitglieder der
Ig Supergenfamilie mit zwei Ig-ähnlichen Domänen (IgV und IgC) und einer
Transmembrandomäne. Es wird vermutet, dass die B7 Moleküle als Monomer oder als ein Homodimer auf
der Zelloberfläche existieren, wobei wenige, falls überhaupt, Hinweise vorliegen, dass es ein
Heterodimer mit CD28 bilden kann (Lindsten, T., et al., J. Immunol. 151 (1993) 3489). Die
B7 Moleküle haben eine höhere Affinität für CTLA-4 als für CD28. Die Gene der B7-1 und
B7-2 Moleküle wurden lokalisiert an den chromosomalen Regionen 3q13.3-3q21. Obgleich
diese Moleküle nicht sehr stark homolog auf dem DNA-Niveau sind, besitzen sie die
identische Struktur der Ig-Supergenfamilie sowie die Fähigkeit an CD28 und CTLA-4 zu
binden, wie dies oben bereits erwähnt wurde.
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Es wurde jedoch gefunden, dass B7-1 und B7-2 hinsichtlich ihres Auftretens nach einer B-
Zellaktivierung unterschiedlich sind. B7-2 erscheint auf der Zelloberfläche innerhalb von 24
Stunden nach einer B-Zellaktivierung, während B7-1 später erscheint (Boussiotis, V. A., et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 19 (1993) 11059). Es wurde ferner gefunden, dass in
unstimulierten, menschlichen Monozyten B7-2 konstitutiv exprimiert wird, während die B7-1
Expression nach Aktivierung induziert wird (Azuma, M., et al., Nature 366 (1993) 76). B7-2
ist auch beschrieben in Boussiotis et al. B7-3 wurde bisher noch nicht molekular kloniert.
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In der WO 95/03408 wird vorgeschlagen, eine Tumorzelle hinsichtlich der Expression von
B7-2 und/oder B7-3 durch eine Transfektion der Tumorzelle mit einer Nukleinsäure, die für
B7 kodiert, in einer Form zu modifizieren, die für die Expression von B7 auf der
Tumorzelloberfläche geeignet ist. Alternativ wird die Tumorzelle durch Kontakt mit einem
Mittel modifiziert, welches die Expression von B7 auf der Tumorzelloberfläche induziert oder
verstärkt. Es wurde ferner vorgeschlagen, B7-2 und/oder B7-3 an die Oberfläche der
Tumorzelle zu koppeln, um eine modifizierte Tumorzelle herzustellen. Der Ausdruck
"koppeln", so wie er in der WO 95/03408 verwendet wird, bezieht sich auf ein chemisches,
enzymatisches oder ein anderes Mittel (z. B. ein Antikörper), mit dem B7-2 und/oder B7-3
mit einer Tumorzelle verbunden wird, so dass das co-stimulierende Molekül (B7) auf der
Oberfläche der Tumorzelle vorhanden ist und ein co-stimulierendes Signal in den T-Zellen
triggern kann. Es wurde ferner vorgeschlagen, B7 chemisch mit der Tumoroberfläche zu
vernetzen unter Verwendung von kommerziell verfügbaren Vernetzungsmitteln. Ein anderer
Ansatz besteht in der Kopplung von B7-2 und/oder B7-3 mit einer Tumorzelle durch einen
B7-spezifischen Antikörper, der an das co-stimulierende Molekül B7 und an ein
Zelloberflächenmolekül auf der Tumorzelle bindet.
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Die Herstellung von aktivierten tumorspezifischen T-Zellen kann durchgeführt werden durch
Cokultivierung von Tumorzellen aus einem Patienten, wobei die Tumorzellen auf ihren
Oberflächen solch ein co-stimulierendes Molekül tragen, mit T-Zellen von diesem Patienten.
Die Modifikation von solchen Tumorzellen mit B7 gemäß dem bekannten Verfahren führt zu
einer Reihe von Nachteilen und ist für eine Routinetherapie nicht geeignet. Die Transfektion
der Tumorzellen mit der Nukleinsäure, die für ein co-stimulierendes Molekül codiert, ist im
allgemeinen nicht sehr wirksam. Es ist ferner notwendig, dass die transfizierten und die nicht-
transfizierten Zellen in einem mühsamen Verfahren vor der Cokultivierung mit den
aktivierten T-Zellen getrennt werden. McHugh, R. S., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92
(1995) 8059-8063 schlagen vor, B7-1 auf die Oberfläche von Tumorzellen durch die
Verwendung eines gereinigten GPI (Glycosylphosphatidylinnosit) verankerten B7-1 Moleküls
(GPI-B-7) einzuführen, welches fähig ist, seinen verwandten Liganden CD28 zu binden und
sich selbst in die Tumorzellmembran nach einer kurzen Inkubation einzulagern. Die Stabilität
von GPI-B-7 auf den Oberflächen von bestrahlten Tumorzellen ist jedoch beschränkt und die
Zellen behalten nur eine minimale Anwesenheit von B7, was zur effektiven Bindung von
CD28 in der Lage ist.
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Das Koppeln von B7 an eine Tumorzelle unter Verwendung eines B7-spezifischen
Antikörpers, der sowohl an das co-stimulierende Molekül als auch an das
Zelloberflächenmolekül des Tumors bindet, hat ernsthafte Nachteile. Die B7-Antikörper, die im Stand der
Technik beschrieben sind, binden an B7 unglücklicherweise in solch einer Weise, dass die
Bindung von B7 an CD28 dramatisch abnimmt oder vollständig gehemmt wird. Der Grund
dafür besteht darin, dass alle bekannten Anti-B7-1 und Anti-B7-2 monoklonalen Antikörper
mit CD28 interagieren und so die T-Zellantwort hemmen (Azuma, M., et ab, J. Exp. Med.
175 (1992) 353-360; Azuma, M., et al., J. Immunol. 149 (1992) 1115; Azuma, M., et al., J.
Exp. Med. 177 (1993) 845; Caux, C. et al., J. Exp. Med. 180 (1995) 1841-1847).
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Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren für die Herstellung von
aktivierten tumorspezifischen T-Zellen bereitzustellen, welches in einer einfachen Weise
durchgeführt werden kann und eine hohe Wirksamkeit zeigt.
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Der Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren für die Herstellung von aktivierten
tumorspezifischen T-Zellen durch die Cokultivierung, ex vivo, von Tumorzellen aus einem
Patienten mit T-Zellen von diesem Patienten, wobei das Verfahren die Schritte umfasst
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i) Inkubieren der Tumorzellen mit einem ersten Fusionsprotein, das aus einem B7 Protein
und einem Partner eines biologischen Bindungspaares erzielt wurde, und einem zweiten
Fusionsprotein, das von einem Antikörper gegen ein Zelloberflächen-Antigen und dem
anderen Partner des biologischen Bindungspaares erzielt wurde;
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ii) Hemmen der Proliferation der Tumorzellen vor oder nach dieser Inkubation;
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iii) Cokultivieren der Tumorzellen mit den zu aktivierenden T-Zellen, bis die Aktivierung
der T-Zellen erzielt ist;
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iv) Abtrennen der aktivierten T-Zellen von den Tumorzellen.
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T-Zellen eines Patienten werden von peripheren Blutlymphozyten (PBMC) isoliert, die aus
der Leukozyten- und Trombozytenschicht (buffy coat) von normalen menschlichen
Blutproben erzielt wurden (Dellabona, P., et al., 3. Exp. Med. 177 (1993) 1763-1771). Nach
Zentrifugation werden die einkernigen Zellen gesammelt und vermehrt (Dellabona, P., et al.,
J. Exp. Med. 177 (1993) 1763-1771). Aus dieser Zubereitung werden die CD4&spplus; und CD8&spplus;
Lymphozyten durch die magnetische, aktivierte Zellsortierung (MACS) isoliert.
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Die T-Zellen, die für die Aktivierung verwendet werden, können aus einem Patienten gemäß
bekannten Verfahren gewonnen werden, vorzugsweise durch eine einfache Passage von
PBMC durch eine Nylonwolle-Säule, wodurch die B-Zellen und die Monozyten
ausgeschlossen werden (Julius, M. H., et al., Eur. J. Immunol. 3 (1973) 645). Die CD8&spplus; (mit
oder ohne CD4&spplus;) T-Zellen werden aus dem peripheren Blut des Patienten in vitro durch ein
Sortierverfahren gereinigt, vorzugsweise durch eine immunomagnetische Sortierung. Es ist
ferner bevorzugt, eine gemischte Population von Tumorinfiltrierenden T-Zellen (TIL) und
gereinigten CD8&spplus; T-Zellen zu verwenden, die von einer chirurgischen Tumorprobe gemäß
Anichini, A., et al., J. Exp. Med. 177 (1993) 989 erzielt werden.
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Der Ausdruck "aktivierte tumorspezifische T-Zelle" bezeichnet vorzugsweise
tumorspezifische T-Zellen, die in der Lage sind, in spezifischer und beschränkter Weise die
Tumorzellen abzutöten, die ursprünglich dazu verwendet wurden, sie zu aktivieren. Diese
Aktivierung ist MHC-beschränkt im Sinne von Townsend, A., und Bodmer, H., Ann. Rev.
Immunol. (198) 601.
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Erzeugung von tumorspezifischen T-Zellen: Gesamt-PBMC oder gereinigte CD8&spplus; T-Zellen
werden in Platten mit 24 Vertiefungen in einem Verhältnis von 10 : 1 bis 5 : 1 mit nicht-
replizierenden Tumorzellen (bestrahlt oder mit C behandelt oder beides), die entweder
autolog oder semi-allogen sind, in 2 ml eines RPMI-Standardmediums bei 37ºC kultiviert,
welches 5% menschliches Serum enthält. Multiple Kulturen, die 2 bis 5 Millionen PBMC
oder 1 bis 2 Millionen CD8&spplus; T-Zellen enthalten, können angelegt werden. Die Tumorzellen
wurden zuvor mit einer gesättigten Konzentration (zu bestimmen in Abhängigkeit von den
verschiedenen Arten an Konstrukten) von löslichen B7-1 oder B7-2 Ig · Antitumor mAb
vorgepulst. Rekombinantes, menschliches IL-2 wird der Kultur mit 5 U/ml am Tag +5 der
Kultur zugesetzt und bis zum Tag +10 aufrechtgehalten, wobei anschließend die
Konzentration auf 10 U/ml angehoben wird. Am Tag +15 der Kultur werden die lebenden T-
Zellen aus der Kultur mittels einer Zentrifugation über einen Ficoll-Gradienten gewonnen und
re-stimuliert unter Verwendung der glichen, nicht-replizierenden Tumorzellen, die mit
rekombinantem B7-1 oder B7-2 Ig · Antitumor mAb in einem Verhältnis von T-Zelle/Tumor
von 2 : 1 vorgepulst waren, wobei eine Konzentration von 1 Million T-Zellen pro ml erreicht
wird. Dieser Restimulationsschritt wird in Platten mit 24 Vertiefungen durchgeführt, wobei
ein RPMI-Standardmedium verwendet wird, welches menschliches Serum enthält, das mit 2
U/ml rekombinantem, menschlichen IL-2 ergänzt ist. Am Tag +5 wird die Konzentration von
rhIL-2 auf 10 U/ml angehoben und bis zum Tag +15 aufrechterhalten.
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Die T-Zellen können ein drittes Mal, wie oben beschrieben, restimuliert werden, bevor sie in
einem konventionellen Cytotoxizitätstest (Lanzavecchia, A., Nature 319 (1986) 765-767)
gegen die Tumorzellen, die für die Restimulation in vitro verwendet wurden, getestet werden,
wobei nicht-verwandte Tumorzellen als Kontrolle dienen. Die Spezifität der T-Zelllinie für
den Tumor wird gemäß dem Ausmaß der in dem Test gezeigten Cytotoxizität beurteilt. Eine
spezifische Abtötungsaktivität von etwa 30-40% kann als relevant für ein therapeutisches
Interesse betrachtet werden. In diesem Fall kann die tumorspezifische, polyklonale T-Zelllinie
unter Verwendung eines polyklonalen Aktivators expandiert werden: PHA in Gegenwart von
bestrahlten, allogenen Feeder-Zellen (allogen PBMC) und 10 U/ml von rhIL-2, oder Anti-
CD3 mAb + B7-1 IgM und 10 U/ml von rhIL-2. Am 15. Tag der Restimulation wird rhIL-2
auf 20 U/ml für 5 Tage angehoben und dann auf 50 U/ml für weitere 5 Tage. Durch
verschiedene Kreisläufe der Restimulation ist es möglich, die gewünschte Zahl an aktivierten
T-Zellen, die dem Patienten wieder zugeführt werden, zu erreichen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Proliferation der Tumorzellen vor oder
nach der Inkubation gemäß dem Schritt i) gehemmt. Dies kann beispielsweise mittels
Bestrahlung oder durch die Verwendung von Mitomycin C erzielt werden. Bei der
Bestrahlung werden vorzugsweise 3000-5000 Rad verwendet, während für die Hemmung mit
Mitomycin C vorzugsweise 50-100 ug/l Million Zellen verwendet werden. Mitomycin C ist
für die Hemmung bevorzugt, da es das Überleben der Tumorzellen während der
Restimulation der T-Zellen verlängert.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung werden die aktivierten T-
Zellen markiert, vorzugsweise nach Aktivierung. Solch ein Marker ist vorzugsweise ein
Molekül, das auf der Oberfläche der markierten Zelle vorhanden ist. Es ist somit insbesondere
bevorzugt, die T-Zellen mit einer Nukleinsäure zu transformieren, die für ein Protein codiert,
welches auf der Oberfläche dieser Zelle vorhanden ist. Solche Zelloberflächenproteine oder
Antigene sind beispielsweise CD24 (J. Cell, Biochemistry Supplement 17E, Seite 203,
Abstract S 210), LDL oder NGF Rezeptor (WO 95/06723).
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Nach einer autologen Transplantation dieser aktivierten T-Zellen, die mit solch einem
Genprodukt markiert sind, ist es möglich, diese Zellen direkt nach Transplantation in den
Patienten zu verfolgen. Diese Genmarkierung erlaubt die Überwachung und den Vergleich
der Wirksamkeit der Therapie mit den aktivierten tumorspezifischen T-Zellen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die T-Zellen ferner mit
einem Suizidgen transferiert werden. Solch ein Gen führt direkt oder durch Mediatoren zum
Tod der infizierten Zellen (s. WO 92/08796 und PCT/EP 94/01573) für eine in vivo
spezifische Eliminierung dieser Zellen nach einer erfolgreichen therapeutischen Behandlung.
Für diesen Zweck wird bevorzugt das Thymidinkinasegen angewandt, welches den
transduzierten aktivierten T-Zellen eine in vivo Empfindlichkeit gegenüber Gancyclovir für
die in vivo spezifische Eliminierung der Zellen verleiht. Wenn beispielsweise der Patient
Anzeichen für eine akute Inkompatabilität für die aktivierten T-Zellen zeigt, z. B. eine
Reaktion des Empfängers gegen das Transplantat (GVHD), begleitet mit zunehmenden
Leberfunktionsenzymen und einer positiven Hautbiopsie, ist es bevorzugt, zwei i. v. Dosen
von etwa 10 mg/kg von Gancyclovir zu verabreichen. Dies führt zu einen Reduktion der
markierten, aktivierten T-Zellen, ohne dass eine nennenswerte Reduktion der anderen
Lymphozyten auftritt.
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Das Diphtherie-Toxingen ist auch ein bevorzugtes Suizidgen, welches beschrieben ist in WO
92/05262. Für die in vivo spezifische Eliminierung der aktivierten T-Zellen ist es auch
möglich, eine Zellapoptose zu induzieren. Es ist somit bevorzugt, einen modizifierten FAS-
Rezeptor und eine Dosis eines verwandten Liganden zu verwenden.
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Die Tumorzellen des Patienten werden aus einer chirurgische Probe entnommen. Ein
Aliquot der Tumorzellen kann für die nachfolgende Stimulation der T-Zellen zur
Regeneration einer Tumorzelllinie verwendet werden, wobei dies entweder in vitro oder in
vivo in immundefizienten Mäusen geschehen kann. Der Rest der frischen Tumorzellen wird
für die direkte Stimulation der T-Zellen verwendet. Solche Tumorzellen stammen
beispielsweise von einem Melanom, Carcinom (z. B. Brust, Cervix, Kopf und Nacken,
Dickdarm, Lunge, Niere, Magen), Sarcom, Lymphom oder von einer Leukämie.
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Der Ausdruck "biologisches Bindungspaar" soll eine Kombination von zwei Molekülen
kennzeichnen, die eine hohe spezifische Bindungskapazität zueinander besitzen. Solche
Bindungspaare sind beispielsweise Biotin/Avidin (oder Streptavidin/Neutravidin), oder
Zucker/Concanavalin A. Die Affinitätskonstante der Bindung beträgt vorzugsweise kd < 1
nmol/l. Vorzugsweise werden höhere Affinitätskonstanten verwendet. Aus diesem Grund ist
die Biotin/Avidin oder Streptavidin-Interaktion aufgrund ihrer hohen Affinität bevorzugt.
Diese Interaktion ist stärker als jeder andere Rezeptorligand in einem Körper. Deshalb kann
sie in vivo für die Konjugation von zwei Komponenten eines bifunktionalen Reagenz benutzt
werden. Die Verfahren für die Biotinylierung sind beschrieben in Harlow, E. und Lane, D.,
Antibodies, Cold Spring Harbor Laboratory (1988) 341. Die Biotinylierung oder die
Vernetzung mit Avidin oder Streptavidin oder Neutravidin wird gemäß den Verfahren, die
dem Fachmann gut bekannt sind, durchgeführt.
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Eine bevorzugte Technik für die Paarung von zwei Proteinmolekülen ist die chemische
Vernetzung, die eine stabile kovalente Brücke ausbildet. Viele bifunktionelle Vernetzer sind
kommerziell verfügbar. Der SPDP (N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)propionat)-Vernetzer
ist besonders bevorzugt.
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Als B7 Protein können Teile oder alle von B7 verwendet werden, vorzugsweise B7-1, B7-2
oder B7-3. Vorzugsweise werden Teile von B7 Proteinen verwendet, welche wenigstens die
N-terminale, variable Domäne umfassen. Die B7-1 oder B7-2 Proteine und Derivate, die in
WO 95/03408 beschrieben sind, wobei diese Publikation hiermit durch Referenz eingeführt
ist, sind besonders bevorzugt. Da die Bindung des B7 Fusionsproteins an die Zelloberfläche
effektiv durch eine Interaktion zwischen dem biologischen Bindungspaar und der Bindung
des Antioberflächen-Antigen-Antikörpers bewirkt wird, ist es notwendig, dass das B7
Molekül noch die Transmembrandomäne enthält.
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Das zweite Fusionsprotein enthält einen Antikörper gegen ein Zelloberflächen-Antigen und
den anderen Partner des biologischen Bindungspaares. Als Antikörper können solche
Antikörper verwendet werden, die gegen eine große Zahl von Zelloberflächen-Antigene
gerichtet sind. Diese Zelloberflächen-Antigene brauchen nicht notwendigerweise
Tumorzellspezifische Oberflächenantigene zu sein. Aus diesem Grund ist es bevorzugt, Antikörper
gegen Oberflächenantigene zu verwenden, die in einem großen Ausmaß auf den
Zelloberflächen auftreten, wie ERB B2 oder der Transferinrezeptor. Es ist jedoch auch
möglich, Antikörper gegen geeignete Tumor-assoziierte Antigene zu verwenden, wie CEA für
Dickdarmkarzinom, Lungenkarzinom, Brustkarzinom; CD33 für Knochenmarkleukämie;
CD19/CD20 CALLA und CD38 für B-Zell-Leukämie, Lymphom, Myelom; Met für
Magenkarzinoms; OVCA (MOV-18) für Eierstock-Karzinom; oder Melanom-spezifische
Antigene.
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Die Cokultivierung der aktivierten Tumorzellen mit den T-Zellen wird vorzugsweise in
Gegenwart einer geringen Dosis an Lymphokinen (IL-2, IL-6, IL-7) durchgeführt, die
zusätzlich in der Lage sind, die T-Zellen zu stimulieren. Verschiedene Runden der
Restimulierung sind bevorzugt, um eine große Zahl an Tumor-spezifischen Effektor-T-Zellen
zu erzielen. Drei bis vier Tage nach der letzten Restimulierung in vitro werden die
Tumoreffektor-T-Zellen intravenös in den Patienten wieder eingeführt. Die Zahl der T-Zellen,
die dem Patienten zugeführt werden muss, ist variabel und kann gemäß etablierten
Protokollen herausgefunden werden. Vorzugsweise wird eine i.v.-Infusion für vier Wochen
verwendet, die besteht aus 10&sup7;-10&sup9;-Zellen/cm² des Körperoberflächenbereiches. Etablierte
Protokolle sind beispielsweise beschrieben in Greenberg, P. D., Adv. Immunol. 49 (1991)
281-355 und Riddel, R. R., et. al., Science 257 (1992) 238-241. Zum Zeitpunkt der passiven
Immunisierung können die Patienten mit immunogenen Tumorzellen geimpft sowie mit
löslichen, rekombinanten, tumorspezifischen B-Zellmolekülen behandelt werden, um die
weitere Restimulierung in vivo zu erzielen. Dies kann durch intravenöse Injektion in den
Patienten mit einer vorbestimmten Menge des löslichen B7-Konjugates erreicht werden,
wobei das mAb an die Oberfläche der Zellen des diagnostizierten Tumors bindet. Wenn der
Tumor mehr als einen geeigneten Marker exprimiert, können mehr als ein B7 · Antitumor
mAb-Molekül in den Patienten injiziert werden. Die Menge des löslichen Reagenz und der
Plan für die Injektionen kann während den preklinischen und klinischen Versuchen bestimmt
werden, wobei beispielsweise radiomarkierte Proteine verwendet werden, um ihre Clearance
und die Wirksamkeit des gezielten Einsatzes in die Tumormasse zu überwachen. Alle
wichtigen Parameter für diese Art der Behandlung müssen von der konventionellen Erfahrung
der pharmakologischen und nuklearen Medizin abgeleitet werden und sind nicht schwierig
herauszufinden. Es wird auch wichtig sein, die Reaktion der Neutralisierung der Antikörper
zu überwachen, welche die Patienten gegen die rekombinanten Proteine aufbringen können.
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Wie oben erwähnt, ist es bevorzugt, die aktivierten T-Zellen in vivo nach der Anwendung zu
überwachen. In diesem Fall basiert die passive Immuntherapie auf der ex vivo Expansion der
tumorspezifischen T-Zellen, die vorzugsweise mit LNGFR markiert sind, und der
Wiedereinführung des Impfmaterials in einen Patienten, vorzugsweise zusammen mit dem
tumorspezifischen, löslichen B7 Konjugat. In diesem Fall wird das lösliche B7 Konjugat die
transferierten tumorspezifischen Effektor-T-Zellen an dem Ort der restlichen Tumormasse restimulieren,
was eine optimale Vermehrung in vivo der Immunreaktion erlaubt. In
Abwesenheit der löslichen B7 Konjugate (oder in Abwesenheit einer anderen adäquaten Co-
Stimulierung) werden die übertragenen Antitumor-T-Zellen weniger Kreisläufe des Abtötens
leisten, wobei sie anschließend funktional inaktiviert oder durch programmierten Zelltod
physikalisch eliminiert werden können. Das Markieren der tumorspezifischen T-Zellen, die
während der passiven Immuntherapie übertragen werden, erlaubt die Überwachung der
Wirksamkeit dieses Verfahrens durch die Bestimmung der Persistenz der übertragenen T-
Zellen in den Patienten.
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Die Fig. 1 beschreibt die Proliferation von menschlichen primären CD4&spplus;CD45RO&spplus; T-Zellen,
die mit rekombinanten, löslichen B7-Ig-Molekülen co-stimuliert sind (A: anti-CD3; B: anti-
CD3&spplus; B7-2IgG3; C: anti-CD3&spplus; B7-1IgG1).
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Die Fig. 2 A beschreibt das Überleben der tumorspezifischen T-Zelllinien. Die autologe
Antitumor-CTL-Linie kann in vitro nur durch B7-2 IgG3 gerichtete RMA-Thyl.1 Zellen
induziert, erhalten und vermehrt werden, aber nicht durch gerichtete CD4-IgG1 Zellen als
Kontrolle (a: Restimulierung; b: passive Immunisierung).
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Die Fig. 2 B beschreibt eine spezifische, anti-RMA T-Zelllinie, aber keine anti-J558L T-
Zelllinie, die effizient Mäuse heut, welche mit RMA Lymphomzellen beimpft wurden. Die
CTL-Linien, die in vitro durch RMA-Thyl.1 Zellen, gerichtet mit B7-2-IgG3 Molekülen,
induziert werden, haben eine 100% therapeutische Aktivität, wenn sie passiv in Mäuse,
welche einen etablierten RMA-Tumor tragen, übertragen werden. 80% der geheilten Mäuse
entwickeln eine systemische Immunität gegen einen nachfolgenden Immunitätstest mit RMA-
Zellen (a: Immunitätstest mit Wildtyp-RMA; Mäuse sind behandelt mit PBS/IL-2 nur/CD8
anti-J558L +IL-2/CD8 anti-RMA + IL-2).
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Die Fig. 3 A beschreibt das Überleben der Mäuse, die mit B7-2 IgG3 vorgerichteten RMA
Thyl.1 lebenden Zellen beimpft wurden. Primäre Abstoßung bei 40% der Mäuse, die mit
lebenden RMA-Thyl.1 Zellen behandelt wurden, vorgerichtet in vitro durch das dreistufige
Verfahren mit B7-2-IgG3.
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Die Fig. 3 B beschreibt die therapeutische Wirksamkeit von B7-2 IgG3 gerichteten, nicht-
replizierenden RMA Thyl.1 Zellen. Nur die nicht-replizierenden RMA-Thyl.1 Zellen,
vorgepulst in vitro durch drei Schritte mit B7-2-IgG3, können 60% der Mäuse heilen, die
einen etablierten Tumor tragen.
Beispiel 1: Lösliches B7-1IgG1 und B7-2IgG2 co-stimulieren die Proliferation von primären
CD4&spplus;CD45RO&spplus; menschlichen T-Zellen
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Gereinigte, lösliche, rekombinante B7-1Ig und B7-2I g Moleküle (Traunecker, A., et al.,
Immunology Today 10 (1989) 29-31 und Traunecker, A., et al., Nature 331 (1988) 84-86)
wurden auf ihre Fähigkeit getestet die Proliferation von hoch reinen, menschlichen, primären
CD4&spplus;CD45RO&spplus; T-Lymphozyten zu co-stimulieren. Die T-Zellen wurden mit einer
suboptimalen Konzentration des anti-CD3-spezifischen Antikörpers in Gegenwart einer
zunehmenden Konzentration von löslichen B7-1Ig oder B7-21 g, die mit den
Kunststoffvertiefungen vernetzt waren, aktiviert. Wie in der Fig. 1 dargestellt, co-stimulieren beide
lösliche B7 Moleküle in einer Dosis-Wirkungs-Weise die Proliferation von menschlichen
primären T-Zellen.
Beispiel 2: Lösliches B7-1IgG1 co-stimuliert den Erwerb der cytolytischen Aktivität in
menschlichen primären CD8&spplus; T-Zellen gegen allogene Tumorzielzellen
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Primäre menschliche CD8&spplus; T-Zellen werden unter Verwendung von anti-CD4&spplus; mAb und
magnetischen Perlen durch negative Erschöpfung der CD4&spplus; T-Zellen auf Homogenität
(Reinheit von 90%) gereinigt. Eine Million der gereinigten CD&spplus; T-Zellen werden in vitro mit
fünf Millionen Jurkat-Lymphomzellen restimuliert, und zwar in Gegenwart von unlöslichen
B7-1IgG1 Molekülen, B7-IIG1 und IL-2, IL-2 alleine oder in Gegenwart von dem chimären
Kontrollmolekül CD4-IgG1. Nach fünf Tagen wurden die reagierenden T-Zellen auf einem
Ficoll-Gradienten gereinigt und auf Cytotoxizität gegen Jurkat-Zellen mit verschiedenen
Effektor/Ziel-Verhältnissen getestet. Die Fig. 2 zeigt, dass die in Gegenwart von B7-1IgG1
und IL-2 durch Jurkat-Zellen stimulierten CD8&spplus; T-Zellen das Ziel effizienter abtöten als IL-2
alleine. Lösliche B7-1Ig Moleküle sind somit in der Lage, den Erwerb der Effektorfunktion in
CD8&spplus; T-Zellen zu induzieren.
Beispiel 3: Biotinylierung der Antikörper
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Die Biotinylierungen werden unter Verwendung eines Succinimidesters von Biotin
durchgeführt. Das Koppeln wird durch die freien Aminosäuren an dem Antikörper oder einem
anderen Protein, normalerweise Lysylreste, erzielt. Eine Lösung von N-Hydroxysuccinimid-
Biotin mit 10 mg/ml in Dimethylsulfoxid und einer Antikörperlösung von wenigstens 1-3
mg/ml Natriumboratpuffer (0,1 M, pH 8,8) wird hergestellt. Wenn die Antikörper in
Natriumazid gelagert waren, muss das Azid vor dem Koppeln durch intensive Dialyse gegen
den Boratpuffer entfernt werden. Der Biotinester wird dem Antikörper in einem Verhältnis
von 25-250 ug Ester pro Milligram Antikörper zugegeben, gut gemischt und bei
Raumtemperatur für vier Stunden inkubiert.
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Hohe Konzentrationen des Biotinesters werden zu multiplen Bindungen der Biotingruppen an
den Antikörper führen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass alle Antikörper markiert
sind. Niedrigere Verhältnisse wird die Biotinylierung auf einem Minimum halten (25 ug
Ester/mg Antikörper führt zu einem molaren Anfangsverhältnis von etwa 10 : 1). 20 ul von 1
M NH&sub4;Cl pro 250 ug Ester werden hinzugefügt und die Mischung wird für 10 Minuten bei
Raumtemperatur inkubiert. Die Antikörperlösung wird gegen PBS oder einen anderen
gewünschten Puffer dialysiert, um das nicht-gekoppelte Biotin zu entfernen. Das Biotin
dialysiert langsamer als man es gemäß seiner Größe erwarten würde, so dass eine intensive
Dialyse notwendig ist.
Beispiel 4: Plasmozytom-Zellen, die B7-1Ig oder B7-2I g Moleküle abgeben, induzieren eine
wirksame Antitumor-Schutzimmunität in syngenen Mäusen
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J558L Plasmozytom-Klone, die B7-1IgG1, B7-1IgM, B7-2IgG3, CD4IgG1, CD4IgM oder
CTLA4IgG1 absondern, wurden in die rechte Flanke von syngenen Balb.c Mäusen injiziert
und ihr Wachstum wurde beobachtet. Keine der Mäuse, die mit den Plasmozytom-Zellen,
welche B7-1 oder B7-2 Moleküle abgeben, behandelt wurden, entwickelten eine
Tumormasse, während sich Tumore in allen Mäusen entwickelten, die mit Zellen behandelt
wurden, die Kontroll-CD4 oder CTLA4 Moleküle abgeben. Diese Ergebnisse sind in der
Tabelle 1 zusammengestellt.
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Ferner zeigen alle Mäuse, die B7 Ig Moleküle absondernde J558L Zellen abgestoßen haben,
eine schützende zweite Reaktion gegen einen späteren Immunitätstest mit parentalen
Plasmozytom-Zellen (Tabelle 1). Die löslichen chimären B7-1 und B7-2 Moleküle halten
somit in vivo die Fähigkeit aufrecht, eine effiziente Antitumorimmunität zu verleihen und
Tiere gegen Tumore zu impfen, auf die sie gerichtet sind.
Tabelle 1: J558L Plasmozytom-Zellen, die menschliche B7-1Ig oder B7-2Ig absondern,
können verwendet werden, um syngene Tiere für einen späteren Immunitätstest
mit nicht-transfizierten, parentalen Zellen zu impfen.
Beispiel 5: Induktion von autologen CTLs
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Das für das Thyl.1 Allel codierende Gen wurde in zwei Maustumor-Zelllinien (T Lymphom
RMA und Brust-Adenokarzinom TS/A) transfiziert, die syngen zu Mäusestämmen waren, die
das Thyl.2 Allel exprimieren (C57.B6 und Balb.c). Nach Einbringung der Tumorzellen in die
Mäuse werden sie auf diesem Weg das einzige Gewebe der Maus darstellen, was den
spezifischen Tumormarker exprimiert. Es ist auch bevorzugt, als Tumormarker die Allele
Ly2.1 (CD8) und Ly5.1 (CD45) für die Verbesserung des Verhaltens auf der
Tumorzelloberfläche (d. h. einfaches Capping, Internalisierung oder Sheeding) zu verwenden. Es werden
mAbs verwendet, die spezifisch sind für den gewünschten allelen Tumonnarker, der den auf
den Tumor gerichteten Arm darstellt. Sie werden so verwendet, wie sie sind, oder sie können
auf ein -46ab' Fragment reduziert werden.
Priming mit RMA-Thyl.1+ (Dreifach-Schritt)
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Nicht-replizierende (bestrahlt oder mit Mitomycin C behandelt) RMA oder TS/A Zellen, die
Thyl.1 exprimieren, werden bei 4ºC mit einer sättigenden Dosis von einem biotinylierten,
Thyl.1 spezifischen, monoklonalen Antikörper (mab 19E12) gepulst. Das überschüssige mab
wird ausgewaschen und eine Überschußmenge von Neutravidin (NAv, rekombinantes Avidin
von Pierce) wird hingefügt. Das NAv ist tetravalent und bindet an das biotinylierte 19E12
mab, wobei aber noch wenigstens eine freie Bindungsstele für ein anderes biotinyliertes
Molekül freibleibt. Das überschüssige NAv wird herausgewaschen und das biotinylierte,
rekombinante B7-1IgG1 oder das B7-2IgG3 wird hinzugefügt, um die Dreistufen-Brücke zu
vervollständigen. Als Kontrolle wird ein Priming mit RMA Zellen, die mit Thyl. 1 transfiziert
sind, verwendet. Nach sechs Tagen werden die überlebenden T-Zellen in einem Abtötungstest
gegen parentale RMA Zellen überprüft.
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Die Tumorzellen exprimieren nun an ihrer Oberfläche potente co-stimulierende Moleküle in
Abwesenheit von jeder genetischen Manipulation.
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Die dreistufig gepulsten Tumorzellen werden verwendet, um in vitro allogene, zytolytische
CD8&spplus; T-Zellen zu restimulieren.
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Nur Zellen, die funktionales B7-1 oder B7-2 auf ihrer Oberfläche exprimieren, können in
vitro die autologe Effektorzelle primen Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 und in der Fig.
2 gezeigt.
Tabelle 2: Das Abtöten ist spezifisch und es gibt kein NK-Töten auf NK-Zielen
(YAK oder RMA-S Zellen)
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E/T = Effektor/Ziel-Verhältnis
Beispiel 6: Induktion einer Schutzreaktion durch die dreistufig vorgepulsten Tumorzellen
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Lebende Tumorzelle (z. B. RMA-Thyl.1), vorgepulst in vitro mit löslichem B7-1 oder B7-2
(z. B. B7-2IgG3) unter Verwendung des Dreistufen-Verfahrens, werden subcutan (s. c.) in
syngene Mäuse eingebracht und auf Abstossung bewertet. Nicht-replizierende Tumorzellen,
die in vitro mit dem dreifachen Schritt vorgepulst wurden, werden verwendet, um Mäuse bei
einem zweiten Immunitätstest mit einer lethalen Dosis der parentalen Zellen (siehe die
Ergebnisse in Fig. 3 A) zu impfen.
Beispiel 7: Induktion einer heilenden Immunität gegen eine minimale Tumorresterkrankung
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Mäuse werden entweder s. c. oder intravenös (i. v.) mit verschiedenen Dosen von lebenden
Tumorzellen, die das Thyl.1 Allel exprimieren (oder andere tumorspezifische Marker),
behandelt. Die Tumore wachsen für einige Tage und werden da n mit nicht-replizierenden
RMA-Thyl.1 Zellen behandelt, die in vivo durch drei Schritte mit B7-2-IgG3
vorausgerichtet wurden. Das nicht-replizierende, therapeutische Zellimpfmaterial wird zweimal
s. c. pro Woche über einen Zeitraum von drei Wochen gegeben (siehe die Ergebnisse in der
Fig. 3 B).
Beispiel 8: Induktion einer heilenden Immunität gegen eine minimale Tumorresterkrankung
durch eine direkte, in vivo Dreistufen-Verabreichung von B7-Ig Molekülen
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Die Mäuse werden entweder s. c. oder intravenös (i. v.) mit verschiedenen Dosen von
lebenden Tumorzellen, die das Thy1.1 Allel (oder andere tumorspezifische Marker)
exprimieren, behandelt. Die Tumore wachsen für einige Tage und werden dann in vivo mit
dem Dreistufen-Verfahren behandelt. Zunächst erhalten Sie biotinylierte Anti-Thyl.1 mab,12
Stunden später NAv und 36 Stunden später das biotinylierte lösliche, rekombinante B7-1 B7-
2. Das Tumorwachstum wird dann ausgewertet. Das in vivo Dreistufen-Verfahren kann über
die Zeit wiederholt werden und kann mit der Verwendung von rekombinanten, biotinylierten
Lymphokinen verbunden werden, die am Ort der Tumormasse mit B7-1 oder B7-2 (IL-4, IL-
7, IL-10, IFN-gamma, IL-12) zusammenwirken können.
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Die Induktion der heilenden Reaktion gegen die minimalen Tumorresterkrankungen durch die
Kombination des Dreistufen-Verfahrens der löslichen B7-I oder B7-2 co-stimulierenden
Moleküle mit der aktiven Immunisierung mit genetisch veränderten Tumorzellen und/oder der
passiven Immunisierung mit tumorspezifischen T-Zelllinien erstreckt die in vitro
Restimulierung auf eine in vivo Restimulierung.
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Die veränderten Tumorzellen, die als Impfmaterial verwendet werden, können entweder
durch Transfektion mit Genen, die für B7-1 oder für B7-2 codieren, oder durch das
Dreistufen-Vorpulsverfahren erzeugt werden. In gleicher Weise können die tumorspezifischen
T-Zellen durch das oben beschriebene Dreistufen-Protokoll induziert und ja vitro entwickelt
werden.
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