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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein neues (R)-5-Brom-N-(1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin-6-yl)-2-methoxy-6-methylamino-3-pyridincarboxamid,
welches eine potente Serotonin S3- (im Folgenden auch
als 5-HT3 bezeichnet) und Dopamin D2-Rezeptorantagonistaktivität besitzt,
ein Verfahren zu dessen Herstellung und eine pharmazeutische Zubereitung,
die diese Verbindung enthält.
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Stand der Technik
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In
der offengelegten (KOKAI) Patentanmeldung KOKAI Nr. 92959/1993 werden
allgemein eine Klasse von Verbindungen, dargestellt durch die folgende
Formel (A):
beschrieben,
[worin
R
1 und R
2, die gleich
oder unterschiedlich sein können,
je ein Wasserstoffatom, eine Niedrigalkyl- oder substituierte Niedrigalkylgruppe
etc., bedeuten;
R
3, das gleich oder
unterschiedlich sein kann, Wasserstoffatom, Niedrigalkyl etc., bedeutet;
R
5, das gleich oder unterschiedlich sein kann,
je ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Niedrigalkoxy-, Amino-,
mono- oder disubstituierte Aminogruppe etc., bedeutet;
Het
monocyclisches Heteroaryl oder dicyclisches Heteroaryl, ausgenommen
einer 1H-Indazolylgruppe,
bedeutet;
q, 0, 1 oder 2 bedeutet;
s 1, 2 oder 3 bedeutet;
B
-CXNR
6(CH
2)
r- etc., bedeutet, worin R
6 ein
Wasserstoffatom oder Niedrigalkyl etc., bedeutet;
X ein Sauerstoff
oder Schwefelatom bedeutet und r 0, 1, 2 oder 3 bedeutet,
m
1, 2, 3 oder 4 bedeutet, und
n 1, 2 oder 3 bedeutet].
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Es
wird weiterhin beschrieben, dass Het für Pyridyl stehen kann. Es wird
eine einzige spezifische Verbindung, worin Het eine 3-Pyridylgruppe
ist und die in der Beschreibung als Beispiel 37 beschrieben ist
und durch die folgende Formel dargestellt wird:
beschrieben.
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Diese
Verbindung von Beispiel 37 unterscheidet sich in ihrer Struktur
klar von der erfindungsgemäßen Verbindung,
die durch die später
angegebene Formel (I) dargestellt wird. In der erstgenannten Verbindung
ist die 3-Pyridylgruppe unsubstituiert, und die 4-Stellung des Hexahydro-1H-1,4-diazepins
ist mit Methyl substituiert.
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In
der genannten KOKAI Gazette wird weiterhin beschrieben, dass die
Verbindungen der obigen Formel (A) Serotonin S3 (5-HT3)-Rezeptorantagonisten sind und für die therapeutische
und prophylaktische Behandlung von Anorexie, Nausea, Erbrechen,
Abdomenvöllegefühl und ähnlichen
Störungen,
die mit akuter und chronischer Gastritis einhergehen, und von solchen
Krankheiten wie Gastritis und duodenalen Ulcus, oder Nausea oder
Erbrechen, die bei der Verabreichung von Antitumormitteln, radioaktiver
Bestrahlung auftreten und von Reisekrankheit nützlich sind. In der Gazette
finden sich jedoch keinerlei Hinweise auf ihren Dopamin D2-Rezeptorantagonismus.
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In
der WO93/08186 wird eine Gruppe von Verbindungen beschrieben, die
durch die folgende Formel (B):
dargestellt werden,
[worin
R
1 für
C
1-6-Alkoxy, C
3-8-Cycloalkoxy
oder C
3-8-Cycloalkyl oder C
1-4-Alkoxy
steht; R
2 für Wasserstoff, Halogen, C
1-6-Alkyl, C
1-6-Alkoxy
oder Amino, welches durch 1 oder 2 C
1-6-Alkylgruppen
substituiert sein kann, steht; R
3 für Wasserstoff,
Halogen oder C
1-6-Alkyl steht; L O oder NH bedeutet; und
Z für eine
di-azacyclische oder azadicyclische Seitenkette steht].
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Es
wird gelehrt, dass diese Verbindungen für die therapeutische oder prophylaktische
Behandlung von Schmerz, Erbrechen, Störungen des zentralen Nervensystems
und gastrointestinalen Störungen
als 5-HT3-Antagonisten nützlich sind.
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In
der genannten WO 93/08186 wird als eines der gleichwertigen Beispiele
der diazacyclischen Nebenkette Z, die EP-A-358903, die zu der Patentfamilie
der zuvor erwähnten
KOKAI-Patentanmeldung
KOKAI Nr. 92959/93 gehört,
zitiert, aber sie enthält
keine spezifische Offen barung einer Verbindung mit einer diazacyclischen
Seitenkette, die durch die allgemeine Formel (A) wie oben gedeckt
ist. Die WO93/08186 legt somit die erfindungsgemäßen Verbindungen keinesfalls
nahe.
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Andererseits
ist Domperidon [chemischer Name: 5-Chlor-1-[1-[3-(2,3-dihydro-2-oxo-1H-benzimidazol-1-yl)propyl)]-4-piperidinyl]-1,3-dihydro-2H-benzimidzaol-2-on;
vergleiche Merck Index, 11. Auflage 3412 (1989)], welches ein Dopamin
D2-Rezeptorantagonistmittel ist, wirksam
zur Beseitigung von Erbrechen, das mit verschiedenen Schwierigkeiten
des Verdauungssystems und dem begleitenden infantilen Kältesyndrom einhergeht,
aber es zeigt nur ungenügende
Wirkung bei Erbrechen, das bei der Verabreichung von Antitumormitteln,
wie Cisplatin, auftritt.
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Kürzlich wurde
als Arzneimittel, das selektiv und stark das Erbrechen, das bei
der Verabreichung von Antitumormitteln auftritt, hemmen kann, ein
Serotonin S3-Rezeptorantagonistmittel entwickelt,
und derzeit werden solche antiemetischen Mittel, wie Granisetronhydrochlorid
[chemischer Name: Endo-1-methyl-N-(9-methyl-9-azobicyclo[3.3.1]non-3-yl)-1H-indazol-3-carboxamidhydrochlorid;
vergleiche Merck Index, 11. Auflage 4443 (1989)], Ondansetronhydrochlorid
[chemischer Name: 1,2,3,9-Tetrahydro-9-methyl-3-[(2-methyl-1H-imidazol-1-yl)methyl]-4H-carbazol-4-on-hydrochlorid;
vergleiche Merck Index, 11. Auflage, 6802 (1989)] und Azasetronhydrochlorid
[chemischer Name: (±)-N-1-Azabicyclo[2.2.2]oct-3-yl-6-chlor-3,4-dihydro-4-methyl-3-oxo-2H-1,4-benzoxazin-8-carboxamidhydrochlorid;
siehe Drugs of the Future, 18(3), 206–211 (1993)] klinisch verwendet.
Jedoch ist die klinische Anwendung dieser auf das Erbrechen beschränkt, das
hauptsächlich
bei der Gelegenheit der Verabreichung von Antitumormitteln auftritt.
Es wird weiterhin angegeben, dass sie nur eine ungenügende Wirkung
auf ein spätes
Erbrechen besitzen.
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Obgleich
Arzneimittel, die für
einen spezifischen Typ von Emesis (bzw. Erbrechen) wirksam sind,
vorhanden sind, wurde ein antiemetisches Mittel mit breitem Anwendungsbereich,
welches die Emesis, die durch verschiedene Ursachen hervorgerufen
wird, stark inhibiert, noch nicht entwickelt. Es besteht daher Bedarf
für die
Entwicklung eines antiemetischen Mittels mit breitem Spektrum.
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Beschreibung der Erfindung
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Im
Verlauf einer Reihe von Forschungsarbeiten im Hinblick auf potente
und selektive Serotonin S
3-Rezeptorantagonisten,
ist die Anmelderin zu der Ansicht gekommen, dass eine Substanz,
die Dopamin D
2-Rezeptorantagonistaktivität zusätzlich zu
der Serotonin S
3-Rezeptorantagonistaktivität zeigt,
wirksam bei der Emesis wäre,
die durch verschiedene Ursachen induziert wird, und sie hat eine
Reihe von Hexahydro-1H-1,4-diazepindervivaten synthetisiert, im
Hinblick darauf, Dopamin D
2-Rezeptorantagonistaktivität zusätzlich zu
der Serotonin S
3-Rezeptorantagonistaktivität, die die
Hexahydro-1H-1,4-diazepinderivate besitzen, zu verleihen, und ihre
Screeninguntersuchungen entsprechend durchgeführt. Als Folge wurde jetzt
ge funden, dass (R)-5-Brom-N-(1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin-6-yl)-2-methoxy-6-methyl-amino-3-pyridincarboxamid,
welches durch die folgende Formel (I) dargestellt wird
diese
Aufgabe erfüllt,
und antiemetische Wirkungen mit breitem Spektrum zeigt.
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Gegenstand
der Erfindung sind das (R)-5-Brom-N-(1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin-6-yl)-2-methoxy-6-methylamino-3-pyridincarboxamid
der obigen Formel (I) und seine physiologisch annehmbaren Säureadditionssalze.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der
Verbindung. Die Erfindung betrifft weiterhin pharmazeutische Präparate,
die die Verbindung enthalten. Die Erfindung betrifft weiterhin ein
Zwischenprodukt zur Herstellung der Verbindung.
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Als
physiologisch annehmbare Säureadditionssalze
der Verbindung der Formel (I) können
beispielsweise anorganische Salze, wie Hydrochlorid, Hydrobromid,
Hydroiodid, das Sulfat und Phosphat; und organische Säuresalze,
wie das Oxalat, Maleat, Fumarat, Malonat, Lactat, Malat, Citrat,
Tartarat, Benzoat und Methansulfonat, erwähnt werden.
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Die
Verbindung der Formel (I) und ihre physiologisch annehmbaren Säureadditionssalze
davon können
in Form der Hydrate und/oder Solvate vorliegen, und diese Hydrate
und/oder Solvate sind ebenfalls von den erfindungsgemäßen Verbindungen
mitumfasst.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
kann beispielsweise hergestellt werden durch Umsetzen der Verbindung
der folgenden Formel (II)
oder eines reaktiven Derivats
davon mit einer Verbindung der folgenden Formel (III).
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Als
reaktive Derivate der Verbindung der Formel (II) können beispielsweise
genannt werden die Niedrigalkylester, insbesondere der Methylester,
aktive Ester, Säureanhydride,
Säurehalogenide
(insbesondere das Säurechlorid).
Spezifische Beispiele von aktivem Ester umfassen den p-Nitrophenylester,
den 2,4,5-Trichlorphenylester und den N-Hydroxysuccinimidester.
Als Säureanhydride
können
sowohl symmetrische Säureanhydride
als auch gemischte Säureanhydride
verwendet werden. Spezifische Beispiele gemischter Säureanhydride
umfassen solche mit Alkylchlorformiaten, wie Ethylchlorformiat,
Isobutylchlorformiat; solche mit Aralkylchlorformiaten, wie Benzylchlorformiat;
solche mit Arylchlorformiaten, wie Phenylchlorformiat; und solche
mit Alkansäuren,
wie Isovaleriansäure,
Pivalinsäure.
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Wenn
die Verbindung der Formel (II) per se als Ausgangsmaterial verwendet
wird, kann die obige Reaktion in Anwesenheit eines Kondensationsmittels,
wie N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid,
1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimidhydrochlorid, N,N'-Carbonyldiimidazol,
N,N'-Carbonyldisuccinimid,
1-Ethoxycarbonyl-2-ethoxy-1,2-dihydro-chinolin, Diphenylphosphorylazid,
Propanphosphonsäureanhydrid
und Benzotriazol-1-yloxy-tris(dimethylamino)phosphoniumhexafluorphosphat,
durchgeführt
werden.
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Die
Reaktion der Verbindung der Formel (II) oder eines reaktiven Derivats
davon mit der Verbindung der Formel (III) wird in Anwesenheit oder
Abwesenheit eines Lösungsmittels
durchgeführt.
Beispiele nützlicher Lösungsmittel
umfassen aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol und
Xylol; Ether, wie Diethylether, Tetrahydrofuran und Dioxan; halogenierte
Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid und Chloroform; Alkohole,
wie Ethanol und Isopropanol, Ethylacetat, Aceton, Acetonitril, Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid, Ethylenglykol und Wasser. Diese Lösungsmittel
können
einzeln oder im Gemisch aus mehreren verwendet werden. Sofern erforderlich,
kann die Reaktion in Anwesenheit einer Base durchgeführt werden.
Beispiele von Basen, die für
diesen Fall nützlich
sind, umfassen Alkalihydroxide, wie Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid; Alkalicarbonate,
wie Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat; Alkalihydrogencarbonate, wie
Natriumhydrogencarbonat und Kaliumhydrogencarbonat; und organische
Basen, wie Triethylamin, Tributylamin, Diisopropylethylamin und
N-Methylmorpholin. Eine geeignete Reaktionstemperatur liegt üblicherweise
im Bereich von –30°C bis 200°C, bevorzugt
von –10°C bis 150°C. Die Verbindung
der Formel (III) kann in das Reaktionssystem in einem Verhältnis von üblicherweise
1–1,4
mol, bevorzugt 1–1,5
mol, pro Mol der Verbindung der Formel (I) oder eines reaktiven
Derivats davon eingeführt
werden. Es ist jedoch auch möglich,
sie in großem Überschuss
zu verwenden, wenn es individuelle Fälle erfordern, weil sie als
Base wirken kann.
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Die
Verbindung der Formel (II), die als Ausgangsmaterial verwendet wird,
kann beispielsweise durch die in dem folgenden Schema 1 dargestellten
Stufen hergestellt werden. Spezifische Bedingungen für jede dieser
Stufen werden in dem später
aufgeführten
Bezugsbeispiel 1 angegeben.
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In
den obigen Formeln bedeutet R1 eine lineare
oder verzweigtkettige C1-C6-Alkylgruppe.
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Die
Verbindung der Formel (III), die ebenfalls als Ausgangsmaterial
verwendet wird, ist eine neue Verbindung, die in der bis jetzt verfügbaren Literatur
nicht beschrieben wird, und kann beispielsweise durch die Stufen,
die in dem folgenden Schema 2 aufgeführt werden, hergestellt werden.
Spezifische Bedingungen für jede
der Stufen sind in dem später
aufgeführten
Beispiel 2 enthalten.
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In
den obigen Formeln steht Et für
eine Ethylgruppe; Z1 steht für eine Aminoschutzgruppe,
wie eine tert-Butoxycarbonylgruppe, Triphenylmethylgruppe und Acetylgruppe;
Z2 steht für eine Benzyloxycarbonylgruppe,
die gegebenenfalls substituiert ist mit einem Chloratom, einem Bromatom,
Methoxy oder Nitro; R2 steht für ein Wasserstoffatom,
ein Halogenatom, C1-C3-Alkyl oder C1-C3-Alkoxy; und
R1 besitzt die zuvor gegebenen Bedeutungen.
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Die
Verbindung der obigen Formel (III) kann als Säureadditionssalz, abhängig von
dem verwendeten Herstellungsverfahren, bei den einzelnen Gelegenheiten
erhalten werden. Als solche können
beispielsweise die zuvor erwähnten
physiologisch annehmbaren Säureadditionssalze
erwähnt
werden. Spezifischer können Salze
mit anorganischen Säuren,
wie das Hydrochlorid, Hydrobromid, Hydroiodid, Sulfat und Phosphat
und Salze mit organischen Säuren,
wie das Oxalat, Maleat, Fumarat, Malonat, Lactat, Malat, Citrat,
Tartarat, Benzoat und Methansulfonat erwähnt werden.
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Gemäß dem oben
erwähnten
Herstellungsverfahren der Verbindung der Formel (I) wird die Konfiguration
der Verbindung der Formel (III), eines der Ausgangsmaterialien intakt
in der so gebildeten Verbindung der Formel (I) erhalten.
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Die
Verbindung der Formel (I), die nach dem obigen Herstellungsverfahren
hergestellt wird, kann nach bekannten Verfahren, wie Chromatographie,
Umkristallisation und Repräzipitation,
isoliert und gereinigt werden.
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Die
Verbindung der Formel (I) und die der Formel (III) können in
Form der freien Base oder des Säureadditionssalzes
erhalten werden, abhängig
von den verwendeten Reaktions- und Verfahrensbedingungen. Das Säureadditionssalz
kann nach an sich bekannten Verfahren, beispielsweise duch Behandlung
mit einer Base, wie mit einem Alkalicarbonat und Alkalihydroxid,
in die freie Base überführt werden.
Die freie Base kann in das Säureadditionssalz
durch Behandlung mit der gewünschten
Säure,
entsprechend bekannten Verfahren, überführt werden.
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Im
Folgenden werden die pharmakologischen Testergebnisse der erfindungsgemäßen Verbindung und
der im Folgenden identifizierten Vergleichsverbindungen angegeben,
um die pharmakologischen Aktivitätseigenschaften
der erfindungsgemäßen Verbindungen
zu erläutern:
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(1) Domperidon
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Ein
selektiver Dopamin D2-Rezeptorantagonist,
der klinisch als antiemetisches Mittel oder Mittel zur Verbesserung
der gastrointestinalen Motilität
verwendet wurde.
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(2) Ondansetronhydrochlorid
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Ein
selektiver Serotonin S3-Rezeptorantagonist,
der klinisch als antiemetisches Mittel zum Zeitpunkt der Verabreichung
eines Antitumorarzneimittels verwendet wurde.
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(3) Granisetronhydrochlorid
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Ein
selektiver Serotonin S3-Rezeptorantagonist,
der klinisch als antiemetisches Mittel zum Zeitpunkt der Verabreichung
eines Antitumorarzneimittels verwendet wurde.
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(4) Metoclopramidhydrochlorid
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Ein
Arzneimittel, das weltweit als antiemetisches Mittel oder Mittel
zur Verbesserung der gastrointestinalen Motilität verwendet wurde [chemischer
Name: 4-Amino-5-chlor-N-[2-(diethylamino)ethyl]-2-methoxybenzamiddihydrochlorid-monohydrat;
vergleiche Merck Index, 11. Auflage 6063 (1989)].
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A. Dopamin D2-Rezeptor-
und Serotonin S3-Rezeptorantagonistaktivitäten
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Testbeispiel 1
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Dopamin D2-Rezeptorbindungs-
und Serotonin S3-Rezeptorbindungsaktivitäten (in
vitro-Rezeptorbindungsassay)
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Dopamin
D2- und Serotonin S3-Rezeptorbindungsassays
wurden gemäß dem folgenden
Verfahren durchgeführt:
I. Creese et al. [Eur. J. Pharmacol., 46 337 (1977)] bzw. S. J.
Peroutka und A. Hamik [Eur. J. Pharmacol., 148, 297 (1988)]. Rohe
Synaptosomfraktionen, hergestellt aus Rattengehirn, wurden als Rezeptorproben
verwendet und [3H]-Spiperon (D2)
und [3H]-Quipazin
(S3) als markierte Liganden verwendet. Eine Pufferlösung, die
jede der Rezeptorenproben und markierten Liganden enthielt (Endvolumen:
1 ml) wurde während
einer vorgegebenen Zeit in Anwesenheit von einer der Testverbindungen
bei verschiedenen Konzentrationsgehalten inkubiert, und danach wurde
der radioaktive Ligand, gebunden an den Rezeptor, auf einem Filter
unter Verwendung eines Zell-Harvesters (Brandel Co.) isoliert, und
die Radioaktivität
auf jedem Filter wurde mit einem Flüssigkeitsszintillationszähler gemessen,
um die Gesamtmenge, gebunden an den Rezeptor, zu bestimmen. Die
spezifisch gebundene Menge wurde berechnet, indem die nichtspezifisch
gebundene Menge der gesamten gebundenen Menge subtrahiert wurde,
wobei die nichtspezifische gebundene Menge die war, die in Anwesenheit
einer überschüssigen Menge
an nichtmarkiertem Liganden [Spiperon (D2)
und Quipazin (S3)] gebunden wurde, was gleichzeitig
gemessen wurde. Der Konzentrationsgehalt der Verbindung, bei dem
die spezifische Bindung des markierten Liganden um 50% inhibiert
war (IC50-Wert) wurde mit der Probitanalyse
berechnet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
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Testbeispiel 2
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Inhibitorwirkung auf den
Bezold-Jarisch-Reflex (Anti-Serotonin S3-Aktivität)
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Dieser
Test wurde gemäß dem Verfahren
von Fozard et al. [Arch. Pharmacology, 326, 36–44 (1984)] durchgeführt. Männliche
Wisterratten mit einem Gewicht von 250–350 g wurden mit Urethan (1,5
g/kg, intraperitoneal) anästhesiert
und auf den Rücken
gelegt. Das Elektrokardiogramm (Stufe II) und die Herzrate der Tiere
wurden auf einem Tintenschreiberoszillographen mit einem biophysikalischen
Verstärker
und einem Pulsratemessgerät
gemessen. Wenn 2-Methylserotonin
(5-HT3-Agonist) in einer Dosis von 10–30 μg/kg intravenös verabreicht
wurde, nahm die Herzrate vorübergehend
ab (von Bezold-Jarisch-Reflex). Eine bestimmte Menge an 2- Methylserotonin wurde
wiederholt in 15-minütigen
Intervallen verabreicht, bis ein stabiles Ansprechen erhalten wurde,
und dann wurde die Testverbindung intravenös 3 Minuten vor der Verabreichung
von 2-Methylserotonin verabreicht. Die Inhibierungsrate des Bezold-Jarisch-Reflex nach der Verabreichung
der Testverbindung pro Ansprechen vor der Verabreichung wurde berechnet,
und die effektive Dosis der Testverbindung, die eine 50%ige Inhibierung
(ED50-Wert)
verursachte, wurde gemäß Probitanalyse
bestimmt. Das Ergebnis ist in der folgendne Tabelle 1 angegeben.
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Aus
den in der obigen Tabelle angegebenen Ergebnissen ist klar, dass
die Verbindung von Beispiel 1 eine mehr als äquivalente Dopamin D2-Rezeptorbindungsaktivität, verglichen mit Domperidon,
welches ein bekannter selektiver Dopamin D2-Rezeptorantagonist
ist, zeigte, wie auch eine starke Serotonin S3-Rezeptorbindungsaktivität, die besser
war als die von Ondansetronhydrochlorid und Granisetronhydrochlorid,
die bekannte selektive Serotonin S3-Rezeptorantagonisten
sind. Ebenfalls zeigt die erfindungsgemäße Verbindung bei der Bezold-Jarisch-Reflexinhibierung
eine ausgezeichnete vergleichbare Wirkung zu der von Ondansetronhydrochlorid.
Als antiemetisches Mittel, das Bindungsaktivität sowohl für Serotonin S3-
und Dopamin D2-Rezeptoren zeigt, ist Metoclopramidhydrochlorid
bekannt. Jedoch ist seine Bindungsaktivität an die zwei Rezeptoren wesentlich
schwächer
als die der Verbindung von Beispiel 1.
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Die
erfindungsgemäße Verbindung
besitzt somit potente antagonistische Aktivitäten, sowohl gegenüber Serotonin
S3- als auch Dopamin D2-Rezeptoren,
und sie ist ein vielversprechendes antiemetisches Mittel mit breitem
Spektrum für
die Inhibierung der Emesis, induziert durch verschiedene Ursachen.
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B. Antiemetische Wirkungen
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Testbeispiel 3: Inhibitorwirkung
bei der Apomorphin-induzierten Emesis
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Drei
bis vier Beaglehunde (Körpergewicht:
8–15 kg)
wurden pro Gruppe verwendet, um die Inhibitorwirkung der Testverbindungen
bei der Apomorphin-induzierten Emesis zu prüfen. Dieser Test wird üblicherweise
als Verfahren zum Nachweis eines Dopaminblockers verwendet. Jedem
der Testtiere wurde oral eine vorgeschriebene Dosis einer Testverbindung,
gelöst
oder suspendiert in 0,5%iger Traganthlösung, verabreicht, und zwei
Stunden danach wurde Apomorphinhydrochlorid (0,3 mg/kg) durch subcutane
Injektion in den Rücken
verabreicht. Die Zahl der emetischen Vorfälle, induziert innerhalb der
folgenden ersten Stunde, wurde gezählt, und die Inhibierungsrate
wurde durch Vergleich der Zahl der emetischen Vorfälle bei
der getesteten Gruppe der Hunde mit der der Vergleichsgruppe errechnet,
und die wirksame Dosis von jeder Testverbindung für die Inhibierung
der Emesis um 50% (ED50-Wert) wurde durch
Probitanalyse bestimmt. Das erhaltene Ergebnis ist in Tabelle 2
angegeben.
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Testbeispiel 4: Wirkung
auf die Cisplatin-induzierte Emesis bei Frettchen
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Männliche
Frettchen (Marshall Lab., U.S.A) mit einem Gewicht von etwa 1 kg
wurden verwendet. Für die
intravenöse
Injektion wurde eine Kanüle
in die zervikale Vene unter Pentobarbitalanästhesie 3–4 Tage vor dem Versuch implantiert.
Jeder Testgruppe wurde je eine vorgegebene Dosis der Testverbindung,
gelöst
oder suspendiert in 0,5%iger Traganthlösung, oral verabreicht, und
30 Minuten danach wurde Cisplatin (Sigma) 10 mg/kg (physiologische
Salzlösung,
3 ml/kg) intravenös
durch die Kanüle
verabreicht. Die Zahl der emetischen Vorfälle, die in den folgenden 3
Stunden induziert wurden, wurde aufgezeichnet, und die Inhibierungsrate
der Testverbindungen wurde berechnet. Die wirksame Dosis der Testverbindungen
zur Inhibierung der Emesis um 50% (ED50-Werte)
wurde durch Probitanalyse bestimmt und ist in Tabelle 2 angegeben.
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Testbeispiel 5: Wirkung
auf die Cisplatin-induzierte Emesis in Hunden
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Vier
bis fünf
Beaglehunde (Körpergewicht:
10–12
kg) pro Gruppe wurden zur Prüfung
der Inhibitorwirkung der Testverbindungen bei der Cisplatin-induzierten
Emesis verwendet. Jeder Testgruppe wurde je eine vorgegebene Dosis
der Testverbindung, gelöst
oder suspendiert in 0,5%iger Traganthlösung, oral verabreicht, und
30 Minuten danach wurde Cisplatin (Sigma) 10 mg/kg (physiologische
Salzlösung,
3 ml/kg) intravenös
verabreicht. Die Zahl der emetischen Vorfälle innerhalb von 5 Stunden,
gefolgt auf die Cisplatin-Verabreichung, wurde zur Berechnung der
Inhibierungsrate von jeder der Testverbindungen aufgezeichnet, und
die wirksame Dosis (ED50-Werte) für die Inhibierung
der Emesis um 50% wurde durch Probitanalyse bestimmt. Die Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle 2 aufgeführt.
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Aus
den in Tabelle 2 aufgeführten
Ergebnissen ist ersichtlich, dass die Verbindung von Beispiel 1
eine ausgezeichnete Inhibitorwirkung auf die Apomorphin-induzierte
Emesis, die mit Sicherheit auf dem Dopamin D2-Rezeptorantagonismus
basiert, zeigt, obgleich ihre Wirkung nicht gleich der von Domperidon,
welches ein selektiver Dopamin D2-Rezeptorantagonist
ist, ist. Jedoch zeigt die Verbindung als besonders bemerkenswerte Wirkung
eine starke Inhibitorwirkung auf die Cisplatin-induzierte Emesis
aufgrund ihres Serotonin S3-Rezeptorantagonismus,
die ungefähr
das gleiche Ausmaß wie
die von Ondansetronhydrochlorid hat, welches ein selektiver Serotonin
S3-Rezeptorantagonist ist. Diese Ergebnisse
legen den Schluss nahe, dass die Verbindung von Beispiel 1 ein breites
Spektrum antiemetischer Wirkung zeigt, bedingt durch ihre ausgezeichnete
Eigenschaft, gleichzeitig potente Serotonin S3-
und Dopamin D2-Rezeptorantagonistaktivität in gutem
Gleichgewicht zu zeigen.
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Die
Verbindung von Beispiel 1 zeigt weiter eine stärkere antiemetische Wirkung
als Metoclopramidhydrochlorid, weiches eine schwache Bindungsaktivität sowohl
für Serotonin
S3- als auch Dopamin D2-Rezeptoren
besitzt. Insbesondere zeigt sie eine wesentlich stärkere Inhibitorwirkung
bei der Cisplatin-induzierten Emesis, so dass ein signifikanter
Unterschied in der Wirkung zu Metoclopramidhydrochlorid besteht.
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C. Wirkung auf das zentrale
Nervensystem
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Testbeispiel 6: Inhibitorwirkung
auf die Versuchsaktivität
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Männliche
Mäuse (5
pro Gruppe, Std-ddy-Stamm, mit einem Gewicht von 20–25 g) wurden
als Testtiere verwendet, wobei jeder Maus oral die Testverbindung,
die in 0,5% Traganthlösung
gelöst
oder suspendiert war, verabreicht wurde, und 2 Stunden nach der
Verabreichung wurden sie in einen Testkäfig (23 × 35 × 30 cm) in einem Animex-Aktivitätsmessgerät (Farad
Co.) gegeben. Die Versuchsaktivität von jeder Maus wurde während der
folgenden 3 Minuten gezählt.
Die mittleren Zählungen
der Versuchsaktivitäten
(Zahl/3 min.) pro Gruppe der geprüften Mäuse wurde mit der der Vergleichsgruppe
zur Berechnung der Inhibierungsrate verglichen, und die wirksame
Dosis (ED50-Wert) von jeder Testverbindung
für eine
50%ige Inhibierung wurde durch Probitanalyse bestimmt.
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Die
ED50-Werte der Verbindung von Beispiel 1
und Metoclopramidhydrochlorid betrugen 48,5 mg/kg bzw. 22,4 mg/kg,
was anzeigt, dass die erstere Verbindung eine schwächere zentrale
Inhibitorwirkung besitzt.
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Aus
den obigen Testergebnissen ist klar, dass die Verbindung der Formel
(I) und ihre physiologisch annehmbaren Säureadditionssalze ausgezeichnete
antiemetische Wirkung, basierend auf ihren starken Serotonin S3-Rezeptor- und Dopamin D2-Rezeptorantagonistaktivitäten besitzen,
und ebenfalls zur Behandlung oder Prophylaxe von verschiedenen gastrointestinalen
Symptomen, die mit verschiedenen Krankheiten und der Arzneimittelverabreichung
assoziiert sind, als antiemetische Mittel mit breitem Spektrum nützlich sind. Spezifischer
sind die nützlich
für die
Behandlung oder Prophylaxe von Nausea, Emesis, Anorexia, Abdomenfülle, oberen
Störungen
des Abdomen, Abdomenschmerz, Herzschmerz, Eruktation, die mit solchen
Krankheiten wie akuter und chronischer Gastritis, Speiseröhrenreflux,
gastrischem und duodenalem Ulcer, gastrischer Neurose, Gastroptose,
Postgastrektomiesyndrom, Sklerodermie, Diabetes, Speiseröhren- und
Gallengangstörungen,
purilem peridischem Erbrechen und Infektionen des oberen Atmungstrakts
einhergehen. Sie sind beispielsweise ebenfalls nützlich für die Behandlung und Prophylaxe
von Reizbowelsyndrom, Verstopfung und Diarrhoe von Kindern. Weiterhin
können
sie für
die Behandlung und Prophylaxe von Nausea oder Emesis, induziert
durch die Verabreichung von Antitumormitteln oder Levodopapräparaten
oder Morphin, welches ein narkotisches Analgetikum ist, oder während der
radioaktiven Bestrahlung verwendet werden. Sie können außerdem für die Behandlung oder Prophylaxe
von Vergiftungen mit Suchtarzneimitteln (Morphin, Nikotin, Amphetamin)
als antipsychotische oder angstlösende
Mittel verwendet werden.
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Die
Verbindung der Formel (I) oder ihre physiologisch annehmbaren Säureadditionssalze
können
oral, nichtparenteral oder intrarektal verabreicht werden. Obgleich
die klinische Dosis von solchen Faktoren wie der Art der Verbindung,
dem Verabreichungsweg, der Schwere der Krankheit und dem Alter des
Patienten abhängt,
wenn es beispielsweise als Antiemetikum verwendet wird, beträgt normalerweise
ein geeigneter Dosisbereich beispielsweise 0,01–10 mg/kg/Tag, bevorzugt 0,1–3 mg/kg/Tag.
Wenn sie als antipsychotische Mittel verwendet werden, beträgt ein geeigneter
Dosisbereich üblicherweise
3–50 mg/kg/Tag,
bevorzugt 5–30 mg/kg/Tag.
-
Für die Anwendung
der Verbindung der Formel (I) oder ihrer physiologisch annehmbaren
Säureadditionssalze
für die
obigen medizinischen Verwendungen werden sie üblicherweise in Form von Präparaten
verabreicht, die durch Vermischen mit bekannten Trägern für phamazeutische
Präparate
hergestellt werden. Als Träger
werden solche verwendet, die üblicherweise
auf dem Gebiet der Arzneimittelpräparate eingesetzt werden, die
mit der erfindungsgemäßen Verbindung
nicht reaktiv sind und die nichttoxisch sind. Spezifische Beispiele
solcher Träger
umfassen Citronensäure,
Glutaminsäure,
Glycin, Lactose, Inosit, Glukose, Mannit, Dextran, Sorbit, Cyclodextrin,
Stärke,
teilweise vorgelatisierte Stärke,
Saccharose, Methyl-p-hydroxybenzoat, Propyl-p-hydroxybenzoat, Magnesiumaluminometasilicat,
synthetisches Aluminiumsilicat, kristalline Cellulose, Carboxymethylcellulosenatrium,
Hydroxypropylstärke,
Carboxymethylcellulosecalcium, Ionenaustauschharze, Methylcellulose,
Gelatine, Gummi arabicum, Pullulan, Hydroxypropylcellulose, niedrig
substituierte Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Alginsäure, Natriumalginat, leichtes
Siliciumanhydrid, Magnesiumstearat, Talk, Traganth, Bentonit, Veegummi,
Carboxyvinylpolymer, Titandioxid, Sorbitanfettsäureester, Natriumlaurylsulfat,
Glycerin, Fettsäureglyceride,
gereinigtes Lanolin, Glycerogelatine, Polysorbat, Macrogol, Pflanzenöle, Wachs,
Propylenglykol, Ethanol, Benzylalkohol, Natriumchlorid, Natriumhydroxid,
Chlorwasserstoffsäure
und Wasser.
-
Als
anwendbare Präparateform
können
Tabletten, Kapseln, Granulate, Pulver, Sirup, Suspension, Injektion
und Suppositorien genannt werden. Diese Präparate können entsprechend bekannten
und üblichen Verfahren
hergestellt werden. Flüssige
Präparate
können
in einer Form vorliegen, die in Wasser oder einem anderen geeigneten
Medium unmittelbar vor der Verabreichung gelöst oder suspendiert werden.
Tabletten und Granulate können
nach einem per se bekannten Verfahren beschichtet werden.
-
Diese
Präparate
können
mindestens 0,01%, bevorzugt 0,1–70%,
der Verbindung der Formel (I) oder eines physiologisch annehmbaren
Säureadditionssalzes
davon enthalten. Diese Präparate
können
weiter ein oder mehrere therapeutisch nützliche Komponenten enthalten.
-
Unter
Bezugnahme auf die Bezugsbeispiele und Arbeitsbeispiele wird die
vorliegende Erfindung näher erläutert, wobei
die Erfindung durch diese Beispiele nicht beschränkt werden soll. Die Identifizierung
der gebildeten Verbindung erfolgte durch solche Maßnahmen
wie Elementaranalyse, Massenspektrum, IR-Spektrum und NMR-Spektrum.
-
In
den folgenden Bezugsbeispielen und Arbeitsbeispielen wurden die
folgenden Abkürzungen
zur Vereinfachung der Beschreibung verwendet:
J: | Kupplungskonstante |
s: | Singulett |
d: | Doublett |
t: | Triplett |
m: | Multiplett |
br-s: | breites
Singulett |
ee: | enantiomerer Überschuß |
-
Bezugsbeispiel 1
-
Herstellung von 5-Brom-2-methoxy-6-methyl-amino-3-pyridincarbonsäure
-
- (1) Fünfzig
(50) g 2,6-Difluorpyridin wurden in 200 ml Tetrahydrofuran gelöst, und
in die Lösung
wurden tropfenweise 326 ml 1,6 M n-Butyllithium-Tetrahydrofuranlösung bei –70°C gegeben,
und anschließend wurde
eine Stunde bei der gleichen Temperatur gerührt. Zu dem Reaktionsgemisch
wurden 29 g Trockeneisblöcke
nach und nach zugegeben, und dann wurde anschließend 30 Minuten bei der gleichen
Temperatur gerührt.
Die Temperatur wurde auf ungefähr
5°C erhöht, 500
ml Eiswasser wurden zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde zweimal
mit Ethylacetat gewaschen, und der pH der wässrigen Schicht wurde mit konzentrierter
Chlorwasserstoffsäure
auf 3 eingestellt. Die wässrige
Schicht wurde dann mit Chloroform extrahiert. Der Extrakt wurde
mit gesättigtem
Salzwasser gewaschen, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, und das Lösungsmittel
wurde bei verringertem Druck konzentriert. Das kristalline Präzipitat
wurde abfiltriert und aus Diethylether-n-Hexan umkristallisiert,
wobei 63 g 2,6-Difluor-3-pyridincarbonsäure (Fp. 170–171°C) erhalten
wurden.
- (2) Ein Gemisch aus 63 g des obigen Produkts, 700 ml Methanol
und 5 ml konzentrierter Schwefelsäure wurde am Rückfluss
20 Stunden erhitzt. Nach Verdampfen des Lösungsmittels bei verringertem
Druck wurde der Rückstand
mit Eiswasser verdünnt
und mit Chloroform extrahiert. Der Extrakt wurde mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, und das Lösungsmittel wurde bei verringertem Druck
eingedampft. Der Rückstand
wurde der Silicagelsäulenchromatographie
unterworfen, mit Chloroform eluiert und gereinigt, wobei 64 g Methyl-2,6-difluor-3-pyridincarboxylat
als Öl
erhalten wurden.
- (3) Zu 500 ml Ethanollösung,
enthaltend 38 g des obigen Produkts, wurden 72 g einer 20%igen Methylaminlösung in
Ethanol tropfenweise bei –20°C bis –25°C zugegeben.
Das Gemisch wurde 5 Stunden bei der gleichen Temperatur gerührt, welche
danach auf Raumtemperatur erhöht
wurde. Das Reaktionsgemisch wurde bei verringertem Druck konzentriert.
Zu dem Konzentrat wurde Eiswasser zugegeben, und das Präpizitat
wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen, getrocknet und aus Diethylether-n-Hexan
(2 : 3) umkristallisiert. Es wurden so 15,7 mg Methyl-2-fluor-6-methylamino-3-pyridincarboxylat
(Fp. 156–159°C) erhalten.
- (4) Zu 400 ml der Methanollösung,
enthaltend 15,7 g des obigen Produkts, wurden 19,1 g Kalium-tert.-butoxid
zugegeben und am Rückfluß 3 Stunden
erhitzt. Nach dem Kühlen
wurde das Reaktionsgemisch bei verringertem Druck konzentriert,
und eine wässrige
Natriumhydrogencarbonatlösung
wurde zu dem Rückstand
gegeben. Dann wurde der Niederschlag abfiltriert, mit Wasser gewaschen
und getrocknet, wobei 16,3 g Methyl-2-methoxy-6-methylamino-3-pyridincarboxylat
(Fp. 120–122°C, umkristallisiert
aus n-Hexan-Diethylether), erhalten wurden.
- (5) Zu 70 ml einer Dimethylformamidlösung, enthaltend 7,3 g des
obigen Produkts, wurden 7,0 g N-Bromsuccinimid zugegeben, und dann
wurde 4 Stunden bei 80°C
erhitzt. Zu der Reaktionsflüssigkeit
wurde Eiswasser zugegeben, und der Niederschlag wurde abfiltriert,
mit Wasser gewaschen und getrocknet, wobei 9,8 g Methyl-5-brom-2-methoxy-6-methylamino-3-pyridincarboxylat
(Fp. 136–138°C, umkristallisiert
aus n-Hexan-Diethylether) erhalten wurden.
- (6) Zu 100 ml Methanollösung,
enthaltend 20 g des obigen Produkts, wurden 200 ml einer wässrigen
Lösung,
enthaltend 3,1 g Natriumhydroxid, zugegeben, und anschließend wurde
1,5 Stunden am Rückfluss erhitzt.
Nach dem Abkühlen
wurde das Methanol bei verringertem Druck verdampft, und der Rückstand wurde
mit konzentrierter Chlorwasserstoffsäure angesäuert. Der so ausgefallene Feststoff
wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet, wobei 18,9
g des gewünschten
Produkts (Fp. 224–225°C) erhalten wurden.
1H-NMR-Spektrum (DMSO-d6, δ ppm): 2,92
(3H, d, 7 = 5 Hz), 3,88 (3H, s), 7,08 (1H, d, J = 5 Hz), 7,98 (1H, s),
12,08 (1H, s).
-
Beispiel 1
-
Herstellung von (R)-5-Brom-N-(1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin-6-yl)-2-methoxy-6-methylamino-3-pyridincarboxamiddifumarat
-
- (1) Ein flüssiges
Gemisch aus 18,0 g 5-Brom-2-methoxy-6-methylamino-3-pyridincarbonsäure, 11,7
g N,N'-Carbonyldiimidazol
und 50 ml Dimethylformamid wurde bei Raumtemperatur 8 Stunden gerührt. Zu dem
Reaktionsgemisch wurden dann 13,0 g (R)-6-Amino-1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin
gegeben, und anschließend
wurde 15 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde bei
verringertem Druck konzentriert, dann wurde eine wässrige 2
N Natriumhydroxidlösung
zugegeben, und anschließend
wurde mit Chloroform extrahiert. Der Extrakt wurde mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, und das Lösungsmittel wurde bei verringertem
Druck verdampft. Der Rückstand
wurde der Silicagelsäulenchromatographie
unterworfen, mit Chloroform-Methanol (15 : 1) eluiert und gereinigt
und aus Diethylether unkristallisiert, wobei 19,6 g (R)-5-Brom-N-(1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin-6-yl)-2-methoxy-6-methylamino-3-pyridincarboxamid-1/4-hydrat
(Fp. 52–55°C) erhalten
wurden.
Diese Verbindung zeigt eine Retentionszeit von 23,6
Minuten bei der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie,
die bei den folgenden angegebenen Bedingungen durchgeführt wurde,
und hatte eine optische Reinheit von mindestens 99% ee. HPLC-Bedingungen
HPLC-Säule: | CHIRALPAK
AS (Daicel Chemical Industries) |
Innendurchmesser: | 4,6
mm × 250
mm |
Mobile
Phase: | n-Hexan-Ethanol-Diethylamin
(940 : 30 : 2) |
Durchflussgeschwindigkeit: | 0,8
ml/min. |
Temperatur: | 25°C |
Detektion: | UV
254 nm |
- (2) Neunzehn (19) g des obigen Produkts wurden mit Fumarsäure behandelt
und in das Difumarat überführt und
aus Ethanol umkristallisiert, wobei 23 g des gewünschten Produktes erhalten
wurden (Fp. 152–155°C).
1H-NMR-Spektrum (DMSO-d6, δ ppm): 1,02
(3H, t, J = 7 Hz), 2,43 (3H, s), 2,5–3,0 (10H, m), 2,93 (3H, d,
J = 5 Hz), 3,98 (3H, s), 4,14 (1H, m), 6,60 (4H, s), 6,99 (1H, d,
J = 5 Hz), 8,09 (1H, s), 8,48 (1H, d, J = 8 Hz), 12,80 (2H, br-s)
-
Bezugsbeispiel 2 (Zwischenprodukt)
-
Herstellung von (S)-5-Brom-N-(1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin-6-yl)-2-methoxy-6-methylamino-3-pyridincarboxamiddifumarat
-
- (1) Die Reaktion und das Verfahren von Beispiel
1 wurde wiederholt, ausgenommen dass (R)-6-Amino-1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin
durch (S)-6-Amino-1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin
ersetzt wurde und (S)-5-Brom-N-(1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin-6-yl)-2-methoxy-6-methylamino-3-pyridincarboxamidmonohydrat
erhalten wurde (Fp. 67–68°C, umkristallisiert
von Diethylether-Petrolether).
Diese Verbindung zeigt eine
Retentionszeit von 27,5 Minuten bei der HPLC bei den gleichen Bedingungen wie
in Beispiel 1 angegeben, und hatte eine optische Reinheit von mindestens
99% ee.
- (2) Das oben gebildete Produkt wurde mit Fumarsäure behandelt
und in das Difumarat überführt, welches aus
Ethanol umkristallisiert wurde, wobei das gewünschte Produkt (Fp. 152–155°C) erhalten
wurde.
-
Beispiel 2 (Zwischenprodukt)
-
Herstellung von (R)-6-Amino-1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin
-
- (1) Zu einem Gemisch aus 1200 ml Chloroform
und 1602 g N'-Methyl-N-(3-methylbenzyl)ethylendiamin wurde
ein Gemisch aus 3500 ml Chloroformlösung und 2180 g Di-tert.-butyldicarbonat
tropfenweise unter Eiskühlung
gegeben. Nach dem Rühren
des Reaktionsgemisches während
18 Stunden bei Raumtemperatur wurde das Reaktionsgemisch zur Trockene
bei verringertem Druck konzentriert. Es wurden Toluol und Eiswasser
zu dem Rückstand
zugegeben, eine 10%ige wässrige
Citronensäurelösung wurde
tropfenweise unter Kühlen
mit Eis zugegeben, wobei die Temperatur der Lösung bei nicht höher als
4°C gehalten
wurde. Danach wurde die wässrige
Schicht angesäuert.
Die Toluolschicht wurde abgetrennt und mit Wasser extrahiert. Die
so erhaltene wässrige
Schicht wurde mit der sauren wässrigen
Lösung
vereinigt und mit Toluol gewaschen. Die wässrige Schicht wurde mit einer
48%igen wässrigen
Natriumhydroxidlösung
alkalisch gemacht und wieder mit Toluol extrahiert. Der Extrakt
wurde mit Wasser und gesättigter
Salzlösung
gewaschen und über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Verdampfen des Lösungsmittels
bei verringertem Druck ergab 1860 g N'-tert.-Butoxycarbonyl-N'-methyl-N-(3-methylbenzyl)ethylendiamin
als öliges
Produkt.
- (2) Fünfzig
(50) g des obigen Produkts wurden mit 53 g (S)-2-Methoxycarbonyl-1-benzyloxycarbonylaziridin vermischt
und bei 80°C
20 Stunden gerührt.
Es wurde dabei rohes Methyl-(R)-2-(benzyloxycarbonyl)amino-3-[N-[2-[N'-(tert-butoxycarbonyl)-N'-methylamino]ethyl]-N-(3-methylbenzyl)]aminopropionat
erhalten.
- (3) Zu dem obigen rohen Produkt wurden 750 ml 10%iges Chlorwasserstoff
in Ethanollösung
zugegeben, und dann wurde 2 Stunden bei 30–40°C gerührt. Das unlösliche Material
wurde abfiltriert, und das Lösungsmittel
wurde bei verringertem Druck verdampft, und der Rückstand
wurde in 500 ml Wasser gelöst.
Die wässrige
Schicht wurde mit Diethylether gewaschen, mit Natriumhydrogencarbonat
neutralisiert und mit Chloroform extrahiert. Der Extrakt wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, und das Lösungsmittel wurde bei verringertem
Druck verdampft, wobei 79 g rohes Methyl-(R)-2-(benzyloxycarbonyl)amino-3-[N-(2-methylaminoethyl)-N-(3-methylbenzyl)]aminopropionat
erhalten wurden. Ein Teil des Produktes wurde in eine Form des entsprechenden
Oxalats überführt, welches
aus Ethanol-Diethylether umkristallisiert wurde, wobei ein Oxalat
des Methylesters erhalten wurde: Fp. 185–190°C.
- (4) Neununddreißig
(39) g des obigen rohen Methylesters wurden in 70 ml Ethanol gelöst und tropfenweise bei
0°C–10°C wurden
70 ml einer wässrigen
2 N Natriumhydroxidlösung
zugegeben, und anschließend wurde
16 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Durch Verdampfen des Ethanols
bei verringertem Druck wurde der pH der wässrigen Lösung mit konzentrierter Chlorwasserstoffsäure auf
8 eingestellt, und dann wurde mit Chloroform extrahiert. Der Extrakt
wurde über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, und das Lösungsmittel
wurde bei verringertem Druck verdampft, wobei 36,4 g rohes (R)-2-(Benzyloxycarbonyl)amino-3-[N-(2-methylaminoethyl)-N-(3-methylbenzyl)]aminopropionsäure erhalten
wurden. Ein Teil des Produktes wurde gereinigt, wobei ein kristallines
Produkt mit einem Schmelzpunkt von 170–175°C erhalten wurde.
- (5) Zu einer Lösung
von 36,4 g des obigen Rohprodukts in 180 ml Methylenchlorid wurden
18,2 g 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimidhydrochlorid
gegeben, und anschließend
wurde 20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
mit Wasser gewaschen, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, das Lösungsmittel wurde bei verringertem
Druck verdampft, und der Rückstand
wurde aus Diethylether-n-Hexan umkristallisiert, wobei 22 g (S)-3-(Benzyloxycarbonyl)amino-1-methyl-4-(3-methylbenzyl)hexahydro-2-oxo-1,4-diazepin
(Fp. 70–71°C) erhalten
wurde.
- (6) Zu einem Gemisch aus 400 ml Methylenchlorid und 40,8 g des
obigen Produkts wurden 18,0 g 1-Chlorethylchlorformiat tropfenweise
gegeben, und anschließend
wurde 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde bei verringertem
Druck verdampft, und 400 ml Methanol wurden zu dem Rückstand
gegeben, und anschließend
wurde eine Stunde am Rückfluss
erhitzt. Nach Verdampften des Methanols bei verringertem Druck wurde
Wasser zu dem Rückstand
gegeben, welches anschließend
mit Diethylether gewaschen wurde. Die wässrige Schicht wurde mit einer
wässrigen
Natriumhydroxidlösung
alkalisch gemacht und mit Chloroform extrahiert. Der Extrakt wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, und das Lösungsmittel wurde bei verringertem
Druck verdampft, wobei rohes (S)-3-(Benzyloxycarbonyl)amino-1-methylhexahydro-2-oxo-1,4-diazepin
erhalten wurde.
- (7) Zu dem obigen Rohprodukt wurden 600 ml Methanol und 21,2
g Triethylamin gegeben, und dann wurden weiter 11,6 g einer 80%igen
wässrigen
Acetaldehydlösung
unter Kühlung
mit Eis zugegeben, und anschließend
wurde 2 Stunden gerührt.
Dann wurden 3,97 g Natriumborhydrid portionsweise bei der gleichen Temperatur
zugegeben, und das Gemisch wurde eine Stunde unter Kühlen mit
Eis anschließend
16 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach dem Verdampfen des
Lösungsmittels
bei verringertem Druck wurde der Rückstand mit Chloroform extrahiert.
Der Extrakt wurde mit gesättigter
Salzlösung
gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, und das Lösungsmittel wurde bei verringertem
Druck verdampft. Der Rückstand
wurde der Silicagelsäulenchromatographie
unterworfen mit Chloroform-Methanol (15
: 1) eluiert und gereinigt, wobei 28 g (S)-3-(Benzyloxycarbonyl)amino-5-ethyl-1-methylhexahydro-2-oxo-1,4-diazepin
als Öl
erhalten wurden.
- (8) Zu 28 g des obigen Produkts wurden 140 ml einer 48%igen
wässrigen
Bromwasserstoffsäurelösung gegeben,
und anschließend
wurde 2 Stunden unter Rühren
bei 60°C
erhitzt. Nach dem Abkühlen
wurde das Reaktionsgemisch mit Diethylether zweimal gewaschen, und
die wässrige
Schicht wurde mit Kaliumcarbonat alkalisch gemacht und mit Chloroform
extrahiert. Der Extrakt wurde über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Verdampfen des Lösungsmittels
bei verringertem Druck ergab 19 g (S)-3-Amino-5-ethyl-1-methylhexahydro-2-oxo-1,4-diazepin als öliges Produkt.
- (9) Zu 300 ml Tetrahydrofuranlösung, enthaltend 23 g des obigen
Produkts, wurden 1000 ml einer 1 M Boran-Tetrahydrofuranlösung tropfenweise
zugegeben, und anschließend
wurde 16 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Dann wurden 500 ml 1 N
Chlorwasserstoffsäure
unter Kühlen
mit Eis zugegeben, und das Gemisch wurde eine Stunde am Rückfluss
erhitzt. Nach dem Kühlen
des Gemisches wurde das Lösungsmittel
bei verringertem Druck verdampft, und der Rückstand wurde zweimal mit Diethylether
gewaschen, die wässrige
Schicht wurde mit Kaliumcarbonat alkalisch gemacht und mit Chloroform
extrahiert. Der Extrakt wurde über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, das Lösungsmittel wurde bei verringertem Druck
eingedampft, es wurden 19 g des gewünschten Produkts als Öl erhalten.
-
Bezugsbeispiel 3
-
Herstellung von (S)-6-Amino-1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin
-
Die
gewünschte
Verbindung wurde erhalten, indem die Reaktion und das Verfahren
auf ähnliche
Weise wie in Beispiel 2 (2)–(9)
durchgeführt
wurde, ausgenommen dass (S)-2-Methoxycarbonyl-1-benzyloxycarbonylaziridin,
das bei der Stufe (2) verwendet wurde, durch (R)-2-Methoxycarbonyl-1-benzyloxycarbonylaziridin
ersetzt wurde. Zubereitungsbeispiel
1
Herstellung von Tabletten (5 mg Tablette)
(R)-5-Brom-N-(1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin-6-yl)-2-methoxy-6-methylamino-3-pyridincarboxamiddifumarat | 5
g |
Lactose | 80
g |
Maisstärke | 30
g |
Kristalline
Cellulose | 25
g |
Hydroxypropylcellulose | 3
g |
Leichtes
Siliciumanhydrid | 0,7
g |
Magnesiumstearat | 1,3
g |
-
Die
obigen Bestandteile wurden gemäß bekannten
Verfahren vermischt, granuliert und zu 1.000 Tabletten, die je 145
mg wogen, gestanzt. Zubereitungsbeispiel
2
Herstellung eines Pulvers (1%iges Pulver)
(R)-5-Brom-N-(1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin-6-yl)-2-methoxy-6-methylamino-3-pyridincarboxamiddifumarat | 10
g |
Lactose | 960
g |
Hydroxypropylcellulose | 25
g |
Leichtes
Siliciumanhydrid | 5
g |
-
Die
obigen Bestandteile wurden in an sich bekannter Weise vermischt
und zu einem Pulverpräparat verarbeitet. Zubereitungsbeispiel
3
Herstellung einer Injektion (0,5% Injektion)
(R)-5-Brom-N-(1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin-6-yl)-2-methoxy-6-methylamino-3-pyridincarboxamiddifumarat | 10
g |
Sorbit | 100
g |
Wasser
für die
Injektion | eine
geeignete Menge |
| Insgesamt 2.000 ml |
-
(R)-5-Brom-N-(1-ethyl-4-methylhexahydro-1H-1,4-diazepin-6-yl)-2-methoxy-6-methyamino-3-pyridincarboxamiddifumarat
und Sorbit wurden in einem Teil des Wassers für die Injektion gelöst, und
der Rest der Injektionsflüssigkeit
wurde bis zu einem Gesamtvolumen von 2.000 ml zugegeben. Diese Lösung wurde
durch einen Membranfilter (0,22 μm)
filtriert. Das Filtrat wurde in 2 ml Ampullen gefüllt und
bei 121°C
während
20 Minuten sterilisiert.
-
Gewerbliche
Anwendbarkeit
-
Wie
oben erläutert,
zeigen die erfindungsgemäße Verbindung,
dargestellt durch die Formel (I), und ihre physiologisch annehmbaren
Säureadditionssalze,
eine ausgezeichnete antiemetische Wirkung, die auf ihrer potenten
Serotonin S3- und Dopamin D2-Rezeptorantagonistaktivität beruht,
und sie sind als antiemetische Mittel zur Behandlung oder Prophylaxe
verschiedener gastrointestinaler Symptome, die mit verschiedenen Krankheiten
und der Arzneimittelverabreichung einhergehen, nützlich. Insbesondere sind sie
nützlich
zur Behandlung oder Prophylaxe von Nausea, Emesis, Anorexia, Abdomenfülle, Störungen der
oberen Abdomen, Abdomen-Schmerz, Herzbrennen, Eruktation und solchen
Krankheiten wie akute und chronische Gastritis, Speiseröhrenreflux,
gastritischem und duodenalem Ulcer, gastritischer Neurose, Gastroptose,
Post gastrektomiesyndrom, Sklerodermie, Diabetes, Speiseröhren- und
Gallenwegstörungen,
purerilem periodischem Erbrechen und Infektionen des oberen Atmungstraktes
einhergehen. Sie sind ebenfalls nützlich für die Behandlung und Prophylaxe
von beispielweise irritierendem Bowel-Syndrom, Constipation und Kinderdiarrhoe.
Weiterhin können
sie zur Behandlung oder Prophylaxe von Nausea oder Emesis verwendet
werden, die durch die Verabreichung von Antitumormitteln oder Levodopapräparaten
oder Morphin, welches ein narkotisches Analgetikum ist, oder während der
radioaktiven Bestrahlung hervorgerufen wird. Weiterhin können sie
als antipsychotisches oder angstlösendes Mittel verwendet werden.