-
Die vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen an
Schlauchbooten mit wenigstens einem aufblasbaren Wulst
in Form zweier sich im wesentlichen parallel
erstrekkender, nach vorne hin zusammenlaufender und so einen
Vordersteven bildender Seitenbereiche, einer
Bodenplane, die ein V-förmiges Unterschiff bildet und von
einem in Längsrichtung verlaufenden Kiel in
aufgespanntem Zustand gehalten wird, welcher zwischen einem in
Querrichtung starren, über die Länge der Seitenbereiche
hinweg zwischen diesen Seitenbereichen befestigten
Boden und der entlang der Umfangsränder des Bodens mit
dem Wulst verbundenen Bodenplane ausgerichtet ist, und
damit zwei zusätzlichen Auftriebskörpern, die sich
unter dem Boden im wesentlichen parallel zu den
jeweiligen Seitenbereichen erstrecken und dabei gegenüber
diesen Seitenbereichen zur Mitte hin versetzt sind.
-
Um bei hohen Geschwindigkeiten die Steuerbarkeit (d. h.
Komfort, einfache Tonnageabstimmung, Kurshaltigkeit
etc.) zu verbessern und dabei bei niedrigen oder
mittleren Geschwindigkeiten weiterhin ein korrektes
Eintauchen der Schiffsschraube zu garantieren, wurde bereits
(in der FR 2 398 660 und der FR 2 510 064)
vorgeschlagen, daß beide Seitenbereiche des Wulstes wenigstens in
ihrem jeweils im wesentlichen parallel verlaufenden
Abschnitt im Querschnitt eine mehrfachunterteilte
Struktur, und insbesondere eine zweifachunterteilte
Struktur, aufweisen, wobei die Hauptachse schräg verläuft
und das obere Abteil einen größeren Querschnitt
aufweist als das untere Abteil; unter anderem ist an der
Außenseite des betreffenden Seitenbereichs an
wenigstens einigen der Abteile tangential eine Seitenplane
angebracht, die bei der zweifachunterteilten Struktur
insbesondere tangential zum großen oberen Abteil und
dem kleinen unteren Abteil verläuft, wobei die
Seitenplanen seitliche Tragflächen bilden, auf welche
Auftriebskräfte einwirken.
-
Derartige Boote funktionieren absolut zufriedenstellend
und werden in großem Umfang weiterentwickelt.
-
Allerdings ist die mehrfachunterteilte Struktur jedes
Seitenbereichs in der Herstellung kompliziert und somit
kostspielig, weshalb dieser verbesserte Aufbau bis
heute nur in hochwertigen Booten Verwendung findet.
-
Es besteht derzeit jedoch auch ein Bedarf nach Booten
von einfacher und mittlerer Ausführungsart, die die
genannten Vorteile im Hinblick auf ihre Steuerbarkeit
aufweisen, dabei jedoch in ihrer Herstellung
kostengünstiger sind, als dies bei der Anfertigung einer
mehrfachunterteilten Struktur der oben beschriebenen Art der
Fall ist.
-
Es ist daher grundsätzlich Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine verbesserte Struktur zu beschreiben, bei
der die angestrebten Vorteile (insbesondere Komfort,
einfache Tonnageabstimmung, gute Kurshaltigkeit)
erzielt werden und die gleichzeitig einfach und in ihrer
Herstellung weniger kostspielig ist und somit die
Herstellung eines Bootes von mittlerer und sogar einfacher
Ausführungsart mit diesen erwünschten Eigenschaften
ermöglicht.
-
Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß ein aufblasbares
Boot der im Oberbegriff genannten Art vorgeschlagen,
das sich entsprechend der vorliegenden Erfindung im
wesentlichen dadurch auszeichnet, daß an der Bodenplane
zwei zusätzliche Auftriebskörper von unten her
befestigt sind. Vorzugsweise erstrecken sich die
zusätzlichen Auftriebskörper in der Nähe der Seitenbereiche,
wobei sie jedoch als gesonderte Bauteile ausgeführt
sind.
-
Bei einer solchen Struktur lassen sich die bei der
Herstellung von bisher eingesetzten mehrfachunterteilten
Strukturen auftretenden Schwierigkeiten vermeiden. Der
Hauptwulst wird nämlich genau so gestaltet und
angefertigt wie dies bei herkömmlichen, einfach strukturierten
Schlauchbooten der Fall ist, die nur einen aufblasbaren
Wulst besitzen und schon vor den Booten mit
mehrfachunterteilter Struktur bekannt waren. Die zusätzlichen
Auftriebskörper können wiederum hiervon unabhängig
hergestellt und erst später angebracht werden. Hierdurch
erfolgt nicht nur ihre Herstellung in einfacher und
wirtschaftlicher Weise, sondern auch ihre Anbringung
läßt sich unkompliziert und zu relativ niedrigen Kosten
durchführen, was im folgenden noch näher erläutert
wird.
-
Vorteilhafterweise liegen die unteren Ränder der beiden
zusätzlichen Auftriebskörper wesentlich tiefer als der
untere Rand des Kiels. Es ist außerdem wünschenswert,
daß die unteren Ränder der beiden zusätzlichen
Auftriebskörper wesentlich tiefer angeordnet sind als der
untere Rand jedes Seitenwulstes.
-
Zur Befestigung kann jeder zusätzliche Auftriebskörper
eine aufblasbare Hülle und zwei ggf. abnehmbare
Verkleidungselemente umfassen, die sich in Längsrichtung
beidseits der Hülle erstrecken und von unten her an der
Bodenplane befestigt sind.
-
Allerdings ist es schneller und einfacher, wenn - gemäß
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung -
jeder zusätzliche Auftriebskörper eine in Längsrichtung
verlaufende und von unten an der Bodenplane angebrachte
Aufnahmekammer sowie eine als gesondertes und von der
Aufnahmekammer unabhängiges Element ausgebildete und in
diese Aufnahmekammer eingeschobene aufblasbare Hülle
aufweist.
-
Vorzugsweise handelt es sich beim Kiel um einen
pneumatischen Kiel, der aus wenigstens einer länglichen
aufblasbaren Hülle besteht.
-
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Rand
der nach innen gelegenen Wand jeder Aufnahmekammer
gegen die Bodenplane gepreßt und daran so befestigt, daß
er zum ihm am nächsten liegenden Rand der Plane hin
ausgerichtet ist, wobei die beiden zusätzlichen
Auftriebskörper im wesentlichen gegen die Unterseite des
Bodens gepreßt werden, wenn die Hüllen der zusätzlichen
Auftriebskörper und der Kiel aufgeblasen sind, wobei
die Bodenplane mit dem Kiel ein V-förmiges, in der
Mitte gelegenes Unterschiff bildet, das sich quer
zwischen den beiden zusätzlichen Auftriebskörpern
erstreckt, und wobei die seitlich nach außen hin gelegene
Wand der Aufnahmekammern der zusätzlichen
Auftriebskörper schräg verläuft und dabei als seitliche Tragfläche
dient, auf die der Auftrieb einwirkt.
-
Zur besseren Veranschaulichung werden im folgenden
einige Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beispielhaft näher
beschrieben. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine vereinfachte Querschnittsansicht
einer Grundanordnung eines
erfindungsgemäßen Schlauchbootes;
-
Fig. 2 und 3 vereinfachte Querschnittsansichten von
zwei weiteren Ausführungsbeispielen eines
erfindungsgemäßen Bootes;
-
Fig. 4 eine vereinfachte Querschnittsansicht
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Bootes;
-
Fig. 5 eine vereinfachte Querschnittsansicht,
bei der die Anordnung der im Boot gemäß
Fig. 4 verwendeten Bodenplane und ihrer
Aufnahmekammern im nicht aufgeblasenen
Zustand dargestellt ist; und
-
Fig. 6 eine perspektivische Unteransicht des
Bootes gemäß Fig. 4.
-
Wie sich Fig. 1 entnehmen läßt, umfaßt das Boot einen
aufblasbaren Hauptwulst 1 in Form zweier sich im
wesentlichen parallel erstreckender, nach vorne hin
zusammenlaufender und so einen Vordersteven 3 bildender
Seitenbereiche 2.
-
Eine (nicht dargestellte) hintere Wand verbindet die
hinteren Enden der beiden Seitenbereiche 2 und dient
zur Aufnahme wenigstens eines (nicht dargestellten)
Motors, wobei es sich insbesondere um einen
Außenbordmotor handeln kann.
-
Über die Länge der beiden Seitenbereiche 2 des Bootes
hinweg ist eine Plankenfläche bzw. ein Boden 4 quer
zwischen diesen Seitenbereichen gehaltert. Dieser Boden
kann aus nebeneinanderliegenden starren Brettern oder
Platten bestehen, die gelenkig miteinander verbunden
sind; er kann jedoch auch durch wenigstens eine flache,
ebene Aufnahmehülle gebildet werden, die unter relativ
hohem Druck aufgeblasen ist. Eine unterhalb des Bodens
4 angeordnete Bodenplane 5 ist entlang der Verbindung
zwischen dem Boden 4 und dem Wulst 1 an den
Umfangsrändern des Bodens 4 befestigt. Zwischen dem Boden 4 und
der Bodenplane 5 ist ein Kiel 6 angeordnet, der die
Bodenplane 5 spannt und ihr so die Form eines V-förmigen
Unterschiffs gibt. Vorzugsweise handelt es sich beim
Kiel 6 um einen pneumatischen Kiel, der aus wenigstens
einer länglichen aufblasbaren Hülle besteht.
-
Schließlich sind gegenüber den Seitenbereichen 2 des
Hauptwulstes 1 zur Mitte hin verschoben zwei
zusätzliche Auftriebskörper 7 auf den Außenseiten bzw.
unterhalb der Bodenplane 5 angebracht, die sich nahe der
Seitenbereiche 2 im wesentlichen parallel zu diesen
erstrecken, dabei jedoch hiervon getrennte Bauteile
bilden. Die beiden zusätzlichen Auftriebskörper 7 sind so
gestaltet, daß ihre unteren Ränder 7a im Hinblick auf
die für das Boot gewünschte Steuerbarkeit wesentlich
tiefer liegen als der untere Rand 6a des Kiels 6 und
ggf. auch wesentlich tiefer als die unteren Ränder 2a
der Seitenbereiche 2.
-
Zur Befestigung jedes Auftriebskörpers 7 an der
Bodenplane 5 können die Auftriebskörper 7 jeweils eine
längliche aufblasbare Hülle 8 und zwei Verkleidungselemente
9 umfassen, die sich in Längsrichtung beidseits der
Hülle 8 erstrecken und von unten her beispielsweise
durch eine Schweißverbindung, an der Außenseite der
Bodenplane 5 befestigt sind, wie sich das Fig. 2 entnehmen
läßt. Jede Abdeckung läßt sich abnehmen; allerdings
werden die Abdeckungen vorzugsweise an Ort und Stelle
belassen, um das Auftreten von
Wasserströmungs-Turbulenzen an den Oberflächen zu vermeiden.
-
Bei einem anderen, in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel umfaßt jeder zusätzliche Auftriebskörper 7
eine längliche Aufnahmekammer 10, die an der Außenseite
der Bodenplane 5 angebracht ist und sich im
wesentlichen parallel zum jeweils anliegenden Seitenbereich 2
des Hauptwulstes 1 erstreckt; eine längliche
aufblasbare Hülle 8, die davon unabhängig als ein gesondertes
Element ausgebildet ist, wird in diese Aufnahmekammer
10 eingeschoben.
-
In Fig. 4 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
gezeigt, welches eine Ausführungsvariante des Bootes in
Fig. 3 darstellt. Dabei werden die beiden zusätzlichen
Auftriebskörper 7 gegen die Unterseite des Bodens 4
gepreßt, wenn der Kiel 6 und die Hüllen 8 aufgeblasen
sind; die vom Kiel 6 gespannte Bodenplane 5 bildet ein
V-förmiges, in der Mitte gelegenes Unterschiff, das
sich quer zwischen den beiden zusätzlichen
Auftriebskörpern 7 erstreckt; die seitlich nach außen hin
gelegene Wand 11 der Aufnahmekammern 10 schließlich
verläuft schräg und dient dabei als seitliche
Tragfläche, auf die der Auftrieb einwirkt, wobei sie den Platz
der seitlich auf den mehrfachunterteilten
Seitenbereichen befestigten Plane der älteren Strukturen einnimmt
und auch deren Funktion erfüllt.
-
Damit die in Fig. 4 gezeigte Anordnung durch ein
einfaches Aufblasen des Kiels 6 und der beiden Hüllen 8
erzielt werden kann, müssen die Aufnahmekammern 10 gemäß
der Darstellung in Fig. 5 angeordnet sein. In Fig. 5 ist
die Bodenplane 5 eben und gespannt und der Kiel 6 und
die Hüllen 8 sind nicht aufgeblasen. Die Wand 12 der
Aufnahmekammern 10 ist an ihrem Längsrand 13 seitlich
nach innen angeordnet, wobei der Längsrand gegen die
Bodenplane gedrückt und an dieser so befestigt ist, daß
er zum ihm am nächsten liegenden Rand dieser Bodenplane
hin ausgerichtet ist. Der Längsrand der anderen Wand 11
ist in gleicher Weise angebracht, wobei die Asymmetrie
des Aufbaus jeder Aufnahmekammer 10 nach dem Aufblasen
der Hülle 8 und des Kiels 6 die in Fig. 4 gezeigte
asymmetrische Form hervorruft.
-
Fig. 6 zeigt eine perspektivische Unteransicht des
Bootes gemäß Fig. 4 und erlaubt eine Betrachtung der
Längsform des Unterschiffs. Die beiden zusätzlichen
Auftriebskörper 7 erstrecken sich über eine Länge, die in
etwa der Länge der im wesentlichen parallelen
Seitenbereiche 2 des Hauptwulstes 1 entspricht. Ihr vorderes
Ende 14 ist stromlinienförmig mit der Bodenplane 5
verbunden.
-
Wie sich aus den obigen Ausführungen ergibt, beschränkt
sich die Erfindung selbstverständlich nicht allein auf
die hier im einzelnen erläuterten Einsatzzwecke und
Ausführungsbeispiele; sie schließt vielmehr auch alle
entsprechenden Abwandlungsmöglichkeiten ein.