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Die Erfindung betrifft ein aufblasbares, eigenstabiles Boot, bestehend aus zwei am Bug und Heck zu einer Spitze zusammengeführten Tragschläuchen, die unterseitig einen aufblasbaren Boden zwischen sich einschliessen und oberseitig von einem aufblasbaren Spritzdeck überspannt sind, in dem wenigstens eine Sitzöffnung ausgespart ist.
Aus dem DE-GM 7423361 ist ein aufblasbarer Bootskörper, insbesondere ein aufblasbarer Kajak, bekannt. Die seitlichen Tragschläuche sind mit spitz zulaufenden, tütenförmigen Enden konfektioniert, die zu spitz zulaufendem Bug und Heck verbunden sind. In dieser Bauweise lassen sich nur verhältnismässig kleine Bootskörper schaffen, die eine ausreichende Stabilität im Bug- und Heckbereich besitzen. Würde dieses Prinzip für grössere Boote angewendet werden, so könnte die notwendige Stabilität am Bug und Heck nur durch zusätzliche, aufwendige Versteifungselemente erzielt werden. Ausserdem liegen bei dem bekannten Boot Bug und Heck so tief, dass das Spritzdeck bei Wellengang vom Wasser überspült wird.
Deshalb kann dieser Bootskörper nur mit einer Spritzschutzschürze benützt werden, die einerseits um die Körpermitte des Bootsinsassen geführt wird und anderseits über den Rand der Sitzöffnung geklemmt ist, so dass das auf das Spritzdeck fliessende Wasser nicht ins Bootsinnere gelangen kann.
Es sind weiterhin sogenannte Faltboote bekannt, deren Bootskörper ein grösseres Ausmass und eine grössere Freibordhöhe besitzt und damit ein Hineinlaufen des Wassers ins Bootsinnere vermeiden. Diese Boote sind jedoch nur unter Zuhilfenahme eines rahmenartigen Versteifungsgerüstes benützbar, das herstellungstechnisch aufwendig und teuer ist und in zusammengelegtem Zustand umständlich transportierbar ist. Das Auf- und Abbauen dieser Faltboote, die aus Sicherheitsgründen noch mit den Innenraum erheblich einschränkenden Kenterschutzschläuchen und Spannschläuchen ausgerüstet sind, ist zeitaufwendig und kompliziert.
Weiterhin ist aus der FR-PS Nr. 1. 249. 407 ein aufblasbares Boot bekannt, das jedoch keinen aufblasbaren Boden aufweist, sondern der Boden nur durch einen (wasser) undurchlässigen Stoff gebildet wird. Auch ein Spritzdeck ist bei dem bekannten aufblasbaren Boot nicht vorgesehen, so dass dieses Boot nicht als Kajak, d. h., beispielsweise zu Wildwasserfahrten, benützt werden kann.
Die bei diesem Boot vorgesehenen Längsriefen dienen nur zur Unterteilung eines Schlauches mit relativ grossem Durchmesser in mehrere Teilbereiche. Die hochkant stehenden Abplattungen am Bug und/oder am Heck des bekannten Bootes werden offensichtlich durch die auch als Steven dienenden Platten gebildet.
Das aus der CH-PS Nr. 339525 bekannte Boot weist eine Innenhaut und eine Aussenhaut auf, die sich jeweils von Bord zu Bord erstrecken und aus je einem einzigen, an sich ebenen und in sich zusammenhängenden Materialzuschnitt bestehen. Die Innenhaut und die Aussenhaut werden durch Abstandshalter in getrennte Luftzellen aufgeteilt.
Am Bug und/oder am Heck sind keine hochkant stehenden Abplattungen vorgesehen, da die die Seiten- oder Bordwände des Bootes bildenden Zellenwülste jeweils kürzer als die unter ihr angeordneten, benachbarten Seitenwülste gehalten werden und unter entsprechender Verjüngung an den oberen Bootsrändern auslaufen.
Auch die als Spritzdecke dienende Abdeckung besteht aus je einem in sich zusammenhängenden oberen und unteren Metallzuschnitt, die unter Bildung von Zellenwülsten miteinander vereinigt sind. Es ist also weder eine Mittelstrebe noch ein geschlossener Rahmen vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein aufblasbares, eigenstabiles Boot der angegebenen Gattung zu schaffen, das wie ein Faltboot verwendet werden kann und trotzdem alle Vorteile eines aufblasbaren Bootskörpers vermittelt. Insbesondere soll der Bootskörper schnell und einfach fahrbereit gemacht werden können, im zusammengelegten Zustand nur ein kleines Packmass benötigen und leicht zu transportieren sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die im wesentlichen runden Querschnitt aufweisenden Tragschläuche am Bug und/oder am Heck in an sich bekannter Weise durch jeweils mindestens zwei im Endbereich der Tragschläuche eingesetzte Längsriefen im Querschnitt eingeschnürt und zu hochkant stehenden Abplattungen verformt sind, die an der Spitze unter Ausbildung eines annähernd vertikalen oder schrägen und geradlinig verlaufenden Stevens verbunden sind und dass das Spritzdeck wenigstens eine in Bootslängsrichtung die Spitzen verbindende, aufblasbare Mittelstrebe aufweist, die im Bereich der Sitzöffnung geteilt ist und als geschlossener und auf den Tragschläuchen befestigter Rahmen die Sitzöffnung umfasst.
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Die Abplattungen im Bug- und Heckbereich ergeben in Zusammenwirkung mit dem aufblasbaren Boden und dem Spritzdeck mit seiner Versteifungsstrebe eine sehr stabile Bug- und Heckpartie, wobei die Bugund Heckspitze im Wasser so weit über dem Wasserniveau liegen, dass der Bug die Wasseroberfläche nicht unterschneidet. Die Abplattungen sind wesentlich gestaltfester als spitz zulaufende Tragschläuche. Sie bilden in Zusammenwirkung mit der Mittelstrebe, dem steifen Steven und dem Boden einen statischen Verbund, der eine Festigkeit ergibt, die nahe an die eines starren Faltbootes reicht. Dadurch, dass alle im Bug und Heck zusammengeführten Einzelelemente des Bootskörpers aufblasbar sind, kann die durch die Konfektionierung vorbestimmte Aufblasspannung zur Aussteifung benützt werden.
Die Abplattungen, die in geradlinigen Steven zusammengeführt sind, ergeben eine sehr schnittige, formschöne und die Fahreigenschaften unerwartet verbessernde Heck- und Bugpartie, die in Zusammenwirkung mit dem aufblasbaren Riefenboden, speziell die Geradeausführung des Bootes im Wasser bestimmen. An dem hinteren Steven kann eine Steuereinrichtung üblicher Art befestigt werden, die dort infolge der günstigen Strömung entlang der Tragschläuche und der Abplattungen gut zur Wirkung kommt.
Eine optisch schnittige Bug und Heckform mit grosser Stabilität und zweckmässiger Unterwasserlinie erhält ein erfindungsgemässes Boot, wenn die Längsriefen als in der Riefenbreite gegen den Steven hin abnehmende Keilriefen ausgebildet sind.
Solche Keilriefen zwingen den zum bauchigen Querschnitt neigenden Tragschlauch in seinem Endbereich in eine abgeplattete Form, deren Stärke gegen den Bug und das Heck hin gleichmässig abnimmt. Auf diese Weise lässt sich ein schneidenartiges Bootsende gestalten.
Mit einer derartigen Bugkonzeption ist der Bootskörper in der Lage, das Wasser sehr leicht zu zerteilen und damit ein mit geringem Kraftaufwand verbundenes Fortbewegen zu gestatten. Die Fahreigenschaften, insbesondere der Geradeauslauf auch bei unruhigem Wasser, können, wie nach einem weiteren Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Bootskörpers vorgesehen ist, dann noch verbessert werden, wenn die Abplattungen in V-Stellung unter Ausbildung eines Kielansatzes miteinander verbunden sind.
Die Kielansätze führen dann im mittleren Bootsbereich in den Bootsboden über. Trotzdem sind sie in ihrer Wirkung auf das Fahrverhalten überraschend, was sich dadurch erklären lässt, dass auch eine nur im Bug- und Heckbereich wirkende Führung nahezu genau so wirken kann wie ein über die gesamte Bootslänge durchlaufender Kiel. Gerade im Fahrbetrieb, wenn jeweils eine Paddelschaufel des Doppelpaddels eingesetzt wird, hat der Bootskörper die Neigung, in der Reaktion auf das eingeleitete Bewegungsmoment mit dem Bug in der entgegengesetzten Richtung auszuweichen. Genauso, wie der Paddeldruck mit einem Hebelarm zur Wirkung kommt, wirkt der bug- und heckseitige Kielansatz mit einem mindestens gleich grossen, wenn nicht noch grösseren Hebelarm der Wegdrehbewegung entgegen.
Diese Ausbildung eines Kielansatzes ohne zusätzliche Versteifungs- oder Formgebungselemente ist für den Erfindungsgegenstand von erheblicher Bedeutung.
Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemässen Bootskörpers sieht vor, dass die Längsriefen zueinander annähernd parallel angeordnet sind und schräg aufwärts gegen die Stevenspitze hin verlaufen. Schräg verlaufende Längsriefen verbessern die Verdrehsteifigkeit der Abplattungen und bilden ausserdem Wasserführungsrinnen an der äusseren Kontur im Bug- und Heckbereich aus, die sozusagen als Wellenabweiser und zum besseren Beiseitedrücken des zu teilenden Wassers wirken.
Ausserdem wird bei schneller Fahrt durch die schräg abwärts verlaufenden Längsriefen und die dadurch ausgebildeten Wülste das Wasser nach unten weggedrängt, was eine resultierende, den Bug aus dem Wasser hebende Kraft erzeugt.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Bootes ist vorgesehen, dass der Rahmen - bezogen auf die Sitzöffnung - heckwärts als gerundete Rückenstütze und bugwärts in einer spitzen Einbuchtung geformt ist. Diese Formgebung des Rahmens erhöht in Zusammenwirkung mit der längslaufenden Strebe die Formsteifigkeit des Spritzdecks und gibt diesem eine optisch gefällige Form.
Ausserdem lässt sich dadurch der hintere Teil des Rahmens als Rückenstütze für einen Insassen benützen, wogegen durch den eingebuchteten, vorderen Bereich der Sitzöffnung ein guter Zugang zum Stauraum im Bootsbugbereich geboten wird. Die ausgebuchtete Form des Rahmens im Vorderteil des Bootes wirkt ausserdem bei das Spritzdeck überflutendem Wasser als Wellenabweiser, so dass das Bootsinnere weitgehend von einströmendem Wasser freigehalten wird.
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- inBoden --3-- und dem Spritzdeck --13-- mit seiner Strebe --14--, verleihen dem Boot einen sehr stabilen Bug und Heckbereich.
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--5, 6-- sindBootsbodens unter Ausbildung von Kielansätzen--22--verbunden sind.
Die Kielansätze --22-- führen übergangslos in den Bootsboden bzw. dessen Längsriefen über.
Die Strebe --14-- im Spritzdeck --13-- ist im mittleren Bootsbereich geteilt und bildet dort einen formstabilen, aufblasbaren Rahmen --15--, der eine Sitzöffnung --19-- umgibt. Dabei kann die Strebe - übergangslos in den Rahmen --15-- überführen. Denkbar ist jedoch auch, den Rahmen getrennt von den beiden Strebenteilen auszubilden. Seitlich neben der Strebe --14-- sind im Spritzdeck --13-weitere, ebenfalls aufblasbare Streben --16-- angeordnet, die die Steifigkeit der Spritzdecks erhöhen und eine optisch gefällige, glatte Oberkontur ergeben.
Wie aus dem Querschnitt von Fig. 3 entnehmbar ist, ist der Rahmen --15-- mit seinem seitlichen
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Bootskörpers um den Durchmesser des Rahmens --15-- erhöht.
Der Rahmen --15-- ist in seinem hinteren Bereich als Rückenstütze --20-- ausgebildet, an die sich ein im hinteren Bereich des Bootes sitzender Insasse anlehnen und abstützen kann. Der vordere Bereich des Rahmens --15-- ist hingegen in Form einer spitz zulaufenden Ausbuchtung --21-- gestaltet, wodurch zum Stauraum im Vorderteil des Bootes ein guter Zugang geschaffen ist.
Selbstverständlich können am Rahmen --15-- Befestigungsorgane für eine Rückenstütze oder ein Sitzkissen bzw. einen Sitz angeformt sein, der dann durch eine gewisse Spreiz- oder Spannwirkung in Querrichtung zur weiteren Gestaltssteifigkeit des Bootskörpers beiträgt.
In Fig. 3 ist auch deutlich erkennbar, dass die an sich durch die Aufblasspannung und Konfektion nach aussen drängenden Tragschläuche --2-- durch den Boden --3-- und das Spritzdeck --13-- gehalten werden. In voll aufgeblasenem Zustand ergibt dies eine sehr hohe Gestaltssteifigkeit und Stabilität für das Boot. Die einzelnen Elemente, d. h. der Boden, die Tragschläuche, das Spritzdeck und gegebenenfalls der Rahmen können als voneinander getrennt aufblasbare Elemente ausgebildet sein, so dass bei Beschädigung eines dieser Elemente das Boot trotzdem manövrierfähig bleibt.
Im Bereich der Abplattungen --5 und 6-- bzw. des Spritzdecks --13-- können - wie nicht näher dargestellt- Beschläge oder Halterungen für ein Ruder oder einen Antriebsmotor vorgesehen sein.
Zweckmässigerweise wird dort ein mittels Fusspedale betätigbares Ruder oder ein Motor entlang dem heckseitigen Steven --9-- eingesetzt, das in diesem durch die. Bootsform günstigen Abströmungsbereich mit hohem Wirkungsgrad und grosser Ansprechempfindlichkeit arbeiten kann.
Der vorbeschriebene Bootskörper schafft einen vollwertigen Ersatz für die mit einigen Nachteilen behafteten Faltboote. Die erfindungsgemässen Boote sind schnell einsatzbereit. Das Boot kann auf die Grösse eines mittleren Handkoffers zusammengelegt und in einer einfachen Packtasche verstaut werden.
Der Tourenfahrer, der die erfindungsgemässen Boote, z. B. in Gewässern benutzen möchte, die keinen Zufahrtsweg besitzen, kann das Paket mit geringer Mühe selbst über längere Strecken transportieren.
Die Tragfähigkeit des erfindungsgemässen Bootes ist bei gleichen Abmessungen denen von herkömmlichen Faltbooten überlegen, da nicht nur das Gewicht des bei Faltbooten üblichen aussteifenden Spannrahmens wegfällt, sondern auch die gesonderten Sicherheits-Luftkammern.
Die Kenterneigung des erfindungsgemässen Bootes ist geringer als die herkömmlicher Faltboote, da der flache Boden mit den seitlich austragenden Tragschläuchen dem Kentern deutlich entgegenwirkt.
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