-
Hintergrund der Erfindung
-
1. Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung stellt ein Verfahren und Zusammensetzungen zur Verwendung
bei der Bindung, dem Nachweis und der Amplifikation des Nachweises
von spezifischen Zielnucleinsäuresequenzen
in einer Probe mit hoher Zuverlässigkeit
und Genauigkeit, selbst in Gegenwart von eng verwandten, aber verschiedenen
Nucleinsäuren,
bereit. Die Bindung kann das Begleiten und das Zusammenbauen von
spezifischen Molekülen
zu Zielbindungsanordnungen umfassen, die spezifisch Zielbindungsregionen
binden, die durch Hybridisierung von Sondennucleinsäuren und
Zielnucleinsäuresequenzen
gebildet worden sind. Die Amplifikation kann das Begleiten und/oder
den Zusammenbau von spezifischen Molekülen zu Booster-Bindungsanordnungen
umfassen, die spezifisch Booster-Bindungsregionen binden, die durch
Hybridisierung von Booster-Nnucleinsäuren mit Sondennucleinsäuren, Zielnucleinsäuren oder
anderen Booster-Nucleinsäuren
gebildet worden sind. Der Nachweis beinhaltet die Bereitstellung
einer oder mehrerer nachweisbarer Markierungen, einschließlich radioaktiver,
licht- oder fluoreszenzemittierender, enzymatischer oder anderer
nachweisbarer oder signalerzeugender Moleküle, in Verbindung mit Sondennucleinsäuren, Zielbindungsanordnungen,
Booster-Nucleinsäuren oder
Booster-Bindungsanordnungen.
-
2. Hintergrund und Beschreibung
des Stands der Technik
-
Es
gibt eine steigende Zahl von Fällen,
bei denen es wichtig ist, über
die Fähigkeit
zu verfügen,
Nucleinsäuren
mit einem Gehalt an einer spezifischen Sequenz, nachstehend als
Zielnucleinsäuren
(TNAs) bezeichnet, in einer Probe nachzuweisen. Man ist bestrebt,
die TNAs mit der kleinstmöglichen
Anzahl an Verarbeitungsstufen, mit den einfachsten Komponenten und
unter Ausschluss von anderen ähnlichen,
aber unterschiedlichen Nucleinsäuren,
nachstehend als Cousin-Nucleinsäuren
(CNAs) bezeichnet, nachweisen zu können. Man ist bestrebt, spezifische
TNAs unter Ausschluss von etwaigen und sämtlichen CNAs in der Nachweisprobe
nachzuweisen, ohne dass eine Amplifikation oder andere dem Nachweis
nachgeschaltete Verarbeitungen erforderlich sind.
-
Es
gibt zahlreiche Verfahren, bei denen immobilisierte oder markierte
Nucleinsäuren
als Sonden für TNAs
verwendet werden. Jedoch ist es unter Anwendung bekannter Verfahren
schwierig, zwischen einer TNA, die an eine Sondennucleinsäure (PNA)
gebunden ist, und einer an die PNA gebundene CNA zu unterscheiden. Beispielsweise
können
eine oder mehrere Basenfehlpaarungen zwischen der PNA und einer
CNA immer noch zu einer CNA-PNA-Hybridisierung führen, die von einer TNA-PNA-Hybridisierung
fast nicht unterscheidbar ist. Somit stellt eine Hybridisierung
allein keinen optimalen Indikator dafür dar, dass eine PNA mit einer
besonderen TNA eine Hybridisierung eingegangen ist.
-
Es
gibt zahlreiche Situationen, bei denen eine PNA versuchsweise zu
der Feststellung verwendet wird, ob eine TNA in einer Probe, die
CNAs enthalten kann, vorhanden war. Eine Hybridisierung der PNA
mit einer CNA würde
in dieser Situation den diagnostischen Wert, den PNA zum Nachweis
einer TNA haben könnte,
bei Fehlen einer zusätzlichen
Bestätigung
einschränken.
Ferner ist man bestrebt, TNAs mit einer geringen Kopienzahl in Proben,
die zahlreiche Kopien von CNAs enthalten können, nachweisen und lokalisieren
zu können, ohne
dass es erforderlich ist, zusätzliche
Kopien der TNA zu erzeugen. Außerdem
ist man bestrebt, die Anwesenheit von CNAs – unabhängig von den TNAs – bestätigen zu
können,
ohne dass es erforderlich ist, die CNAs und die TNAs in der Probe
zu trennen.
-
Ferner
ist man bestrebt, das Signal einer Hybridisierung einer speziellen
TNA-PNA selbst bei geringer Frequenz amplifizieren zu können. Zu
diesem Zweck wäre
ein Verfahren zum Polymerisieren von mehrfachen Kopien einer Markierung,
nachstehend als Booster-Nucleinsäure
(BNA) bezeichnet, mit der TNA-PNA wünschenswert.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren und Zusammensetzungen zum
Erreichen der vorstehend geschilderten Ziele bereit. Wie sich aus
dem nachstehenden Überblick
ergibt, wurden die vorliegenden Zusammensetzungen und Verfahren
im Stand der Technik weder beschrieben noch nahegelegt. Ein allgemeiner
und umfassender Überblick über den
Stand der Technik des Nucleinsäurenachweises
findet sich bei N. Keller und M. M. Manak, DNA Probes, Stockton
Press (1989).
-
Berichtet
wird über
ein Verfahren zum Nachweisen von Basen-Fehlpaarungen durch chemische Maßnahmen,
um festzustellen, ob die Hybridisierung einer PNA mit einer CNA
anstelle einer TNA erfolgt ist. Im US-Patent 4 794 075 (Ford et al.) wird
ein Verfahren zum Unterscheiden von DNA-Fragmenten, die Einzelbasen-Fehlpaarungen
enthalten, von ihren perfekt gepaarten Homologen erörtert. Einzelsträngige Regionen
innerhalb eines Duplexfragments werden mit Carbodiimid modifiziert,
das mit ungepaarten Guanin (G)- und Thymin (T)-Resten in DNA-Moleküle reagiert.
Lineare Duplex-DNA-Moleküle reagieren
nicht, während
DNA-Moleküle
mit Einzelbasen-Fehlpaarungen
quantitativ reagieren. Im Anschluss an die Reaktion mit Carbodiimid werden
die DNA-Moleküle
an hochprozentigen Polyacrylamidgelen fraktioniert, so dass modifizierte
und unmodifizierte Fragmente unterschieden werden können. Ford
et al. wandten diese Technik an, um DNA-Sequenzunterschiede zu lokalisieren
und zu reinigen, die für
eine Phänotypvariation
und eine Erbkrankheit verantwortlich sind. Obgleich sich dieses
Verfahren zum Verfolgen von Variationen in genetischem Material
eignet, weist es eine große
Anzahl an Stufen auf, erfordert kostspielige Komponenten und bietet
keine direkte Möglichkeit
zu der Feststellung, ob eine PNA mit der TNA unter Ausschluss von
CNAs in der Probe eine Hybridisierung eingegangen ist.
-
Es
gab zahlreiche Versuche, um sicherzustellen, dass mindestens ein
Teil der Hybridisierung zwischen der PNA und einer anderen Nucleinsäure komplementär ist. Ein
Verfahren beinhaltet das Überwachen der
Transkriptionsprodukte, die erzeugt werden, wenn die PNA mit einer
Nucleinsäure
in ausreichendem Maße hybridisiert,
um von einer Promotorstelle, die in der Sonde enthalten ist, transkribiert
zu werden. Das US-Patent 5 215 899 (Dattagupta) führt aus,
wie spezifische Nucleinsäuresequenzen
durch Verwendung einer Haarnadelsonde amplifiziert werden, die bei
Hybridisierung mit einer Zielsequenz und bei Verknüpfung mit
dieser transkribiert werden kann. Die Sonde umfasst eine einzelsträngige, selbst-komplementäre Sequenz,
die unter Hybridisierungsbedingungen eine Haarnadelstruktur mit
einer funktionellen Promotorregion bildet, und ferner eine einzelsträngige Sondensequenz,
die sich vom 3'-Ende
der Haarnadelsequenz aus erstreckt. Bei Hybridisierung mit einer
Zielsequenz, die zur Sondensequenz komplementär ist, und bei Verknüpfung des
3'-Endes der hybridisierten
Zielsequenz mit dem 5'-Ende
der Haarnadelsonde wird die Zielsequenz in Gegenwart einer geeigneten
RNA-Polymerase und geeigneter Ribonucleosid-triphosphate (rNTPs)
transkribierbar gemacht. Eine Amplifikation wird erreicht, indem
man die erwünschte
TNA-Sequenz mit der Sonde hybridisiert, die TNA mit der PNA verknüpft, die
RNA-Polymerase und die rNTPs zu den abgetrennten Hybriden gibt und
die Transkription so weit ablaufen lässt, bis sich eine erwünschte Menge
eines RNA-Transkriptionsprodukts angereichert hat. Dieses Verfahren
beinhaltet allgemein und spezifisch die Verwendung von Haarnadel-DNA,
die mit einem einzelsträngigen,
ungepaarten Ende gebildet ist, um eine Anlagerung an eine Zielsequenz
herbeizuführen.
Wenn die Zielsequenz gebunden ist, wird die Erzeugung von RNA-Transkriptionsprodukten
ermöglicht. Somit
beinhaltet das Verfahren den Nachweis von sekundären Transkriptionsprodukten
anstelle der Verwendung einer Nucleinsäure-Bindungsanordnung zur direkten Immobilisierung
und/oder Lokalisierung einer Zielsequenz. Eine CNA könnte leicht
an die Sonde binden und der Mangel an Komplementarität würde nicht
notwendigerweise die Bildung eines CNA-PNA-Hybrids stören, das dann die Erzeugung
von unerwünschten
Transkriptionsprodukten unterstützen
könnte.
-
Eine
an die PNA gebundene CNA könnte
nachgewiesen werden, wenn der Mangel an Komplementarität die Empfindlichkeit
des hybriden CNA-PNA-Paars, durch eine Restriktionsendonuclease
geschnitten zu werden, beeinträchtigt.
Im US-Patent 5 118 605 (Urdea) und im US-Patent 4 775 619 (Urdea)
werden neue Verfahren zum Testen eines Nucleinsäure-Analyten bereitgestellt,
bei denen Polynucleotide mit Oligonucleotidsequenzen verwendet werden,
die im wesentlichen homolog zu einer Sequenz von Interesse im Analyten sind,
wobei das Vorliegen oder Fehlen einer Hybridisierung mit einer vorgegebenen
Stringenz für
die Freisetzung einer Markierung aus einem Träger sorgt. Es werden verschiedene
Techniken zum Binden einer Markierung an einen Träger angewandt,
wobei bei Spaltung eines Einzel- oder Doppelstrangs eine Markierung
von einem Träger
freigesetzt werden kann und die Freisetzung der Markierung als Anzeichen
für das
Vorliegen einer bestimmten Polynucleotidsequenz in einer Probe nachgewiesen
werden kann. Jedoch hat diese Technik den Nachteil, dass ein CNA-PNA-Paar
durch die Restriktionsendonuclease geschnitten werden kann, selbst wenn
eine Fehlpaarung vorliegt, sofern sich die Fehlpaarung außerhalb
der Endonuclease-Erkennungsstelle befindet. Dies würde dazu
führen,
dass der Test bei der Identifizierung eines CNA-PNA-Hybrids versagt.
-
Ein
weiteres Verfahren bedient sich einer verzweigten DNA-Sonde zum
Nachweis von Nucleinsäuren. Das
US-Patent 5 124 246 (Urdea et al.) beschreibt lineare oder verzweigte
Oligonucleotid-Multimere, die sich als Amplifikatoren bei biochemischen
Tests eignen, wobei die Multimeren folgendes umfassen: (1) mindestens eine
erste einzelsträngige
Oligonucleotideinheit (PNA), die mit einer einzelsträngigen Oligonucleotidsequenz von
Interesse (TNA) komplementär
ist, und (2) eine Mehrzahl von zweiten einzelsträngigen Oligonucleotideinheiten,
die mit einem einzelsträngigen,
markierten Oligonucleotid komplementär sind. Obgleich amplifizierte Sandwich-Nucleinsäure-Hybridisierungen
und Immunoassays unter Verwendung der Multimeren beschrieben werden,
weist das Verfahren die Einschränkung
auf, dass eine PNA-CNA-Hybridisierung auftreten kann und zur Bildung
eines unerwünschten
Signals führen
kann.
-
Zusätzlich zu
Verfahren zur Identifizierung von TNAs wurden Verfahren zur Amplifikation
dieser DNA beschrieben. Im US-Patent 5 200 314 (Urdea) wird ein
Analyt-Polynucleotidstrang mit einer Analytsequenz (TNA) innerhalb
einer Probe mit einem Gehalt an Polynucleotiden nachgewiesen, indem
man das Analyt-Polynucleotid
mit einer Abfangsonde (PNA) unter Hybridisierungsbedingungen in Kontakt
bringt, wobei die Abfangsonde einen ersten Bindungspartner, der
spezifisch für
die TNA ist, und eine zweite Bindungssequenz, die spezifisch für einen
dritten Festphasen-Bindungspartner ist, aufweist. Der erhaltene
Duplex wird sodann durch eine spezifische Bindung zwischen den Bindungspartnern
immobilisiert und ungebundene Polynucleotide werden von der gebundenen
Spezies abgetrennt. Das Analyt-Polynucleotid wird gegebenenfalls
aus der festen Phase verdrängt
und anschließend
durch PCR amplifiziert. Die PCR-Primer weisen jeweils eine Polynucleotidregion
auf, die zur Hybridisierung mit einer Region des Analyt-Polynucleotids
befähigt
ist, und mindestens einer der Primer weist ferner einen zusätzlichen
Bindungspartner auf, der zur Bindung an einen Festphasen-Bindungspartner
befähigt
ist. Das amplifizierte Produkt wird sodann aus dem Reaktionsgemisch
durch spezifische Bindung zwischen den Bindungspartnern abgetrennt
und das amplifizierte Produkt wird nachgewiesen. Obgleich es möglich ist,
(durch PCR) zu bestätigen,
dass eine bestimmte Nucleinsäure
mit der PNA eine Hybridisierung eingegangen ist, ist die Bestätigung aufwändig und
beinhaltet zahlreiche Stufen.
-
In
bezug auf Berichte, die sich mit der Wechselwirkung einer doppelsträngigen Nucleinsäure und
eines DNA-Bindungsproteins befassen, wurde ein Verfahren beschrieben,
bei dem eine Sequenz von immobilisierter DNA, die Bindungsstellen
für ein
einzelnes Protein enthält,
zur Reinigung dieses Proteins verwendet wird. Das US-Patent 5 122
600 (Kawaguchi et al.) beschreibt ein Mikrokügelchen mit immobilisierter
DNA, wobei das Produkt DNA-Ketten mit Basensequenzen, die spezifisch
ein bestimmtes Protein binden, und einen Träger mit einer Teilchengröße von nicht
mehr als 50 μm
und nicht weniger als 0,01 μm,
der keinerlei Protein adsorbiert, umfasst, wobei der Träger und
die DNA-Ketten aneinander über
eine chemische Bindung gebunden sind. Ferner wird ein Verfahren
zur Reinigung eines Proteins unter Verwendung eines derartigen Mikrokügelchens
beschrieben. Da es sich hier um ein Reinigungsverfahren für ein Protein
handelt, wird weder ein Verfahren zum Nachweisen einer TNA noch
ein Verfahren beschrieben, bei dem mehr als ein Protein an eine
doppelsträngige Nucleinsäure gebunden
ist, und zwar mit dem Ziel des Nachweises und der Lokalisierung
von spezifischen TNA-Sequenzen.
-
EP-A-0
453 301 beschreibt ein Verfahren zum Nachweisen einer Polynucleotid-Zielsequenz
in einer Probe, wobei die Sequenzen in einer TNA nachgewiesen werden,
indem erste und zweite PNAs mit der TNA hybridisiert werden. Jede
PNA enthält
einen vorgeformten Duplex oder einen Duplex, der durch Kettenerweiterung
gebildet ist, wobei der Duplex zur Bindung eines Nucleotidsequenz-spezifischen
Bindungsproteins befähigt
ist.
-
EP-A-0
147 665 beschreibt ferner die Verwendung von sequenzspezifischen
Duplex-DNA-Bindungsproteinen als Nachweismittel in einem Hybridisierungstest.
-
Auch
hier wird die Duplexsonde vorgeformt.
-
EP-A-0
450 594 beschreibt die Möglichkeit
der Markierung sogenannter Entwicklermoleküle mit Duplexsequenz-spezifischen
Verbindungen, z. B. bestimmten Interkalatoren. Diese Verbindungen
werden vor der Hybridisierung an den Entwicklermolekülen angebracht.
-
US-A-4
556 643 beschreibt den nicht-radioaktiven Nachweis spezifischer
Nucleotidsequenzen in einer Probe unter Hybridisierung einer Sonde,
die spezifische DNA-Bindungsprotein-Sequenzen enthält.
-
WO-93/00446
beschreibt einzelsträngige
Oligonucleotide, die einen Bereich umfassen, der dann, wenn er doppelsträngig gemacht
wird, an das vom Herpes simplex-Virus abgeleitete UL9-Protein bindet,
sowie einen weiteren Bereich, der dann, wenn er doppelsträngig gemacht
wird, interkalierende Verbindungen bindet.
-
Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
-
Die
Erfindung ist in den beigefügten
Ansprüchen
definiert. Sie stellt Verfahren bereit, durch die spezifische Zielnucleinsäure (TNA)-Sequenzen
durch die Verwendung von Sondennucleinsäuren (PNAs) nachgewiesen werden,
die bei Hybridisierung mit TNAs zur Bindung von Zielbindungsanordnungen
(TBAs) befähigt sind.
Jede TBA bindet mindestens eine spezifische Region des PNA-TNA-Hybridpaars der
Zielbindungsregion (TBR). Die TBA umfasst ein oder mehr Moleküle, von
denen eines oder mehrere die TBR-Sequenzen in einer spezifischen
und sequenz- oder konformationsabhängigen Weise binden können. Die
TBA kann eine oder mehrere Pilotsequenzen, sogenannte "PILOTS" oder "Asymmetriesequenzen" umfassen, die ein
zwanghaftes Zusammensetzen der nucleotidbindenden Komponenten der
TBA zu spezifischen Geometrien bewirken. Die PILOTS bewirken ein
Zusammensetzen spezifischer Nucleinsäure-Erkennungseinheiten oder anderer PILOTS,
an denen spezifische Nucleinsäure-Erkennungseinheiten
an den TBAs in einer vorgegebenen Art und Weise angebracht sind.
Die TBA kann auch ein oder mehr Moleküle enthalten, die die TBA verankern
oder lokalisieren.
-
Erfindungsgemäße PNAs
sind in Anspruch 1 definiert. Anwendungsmöglichkeiten dieser Nucleinsäuren sind
in anderen Ansprüchen
definiert, z. B. Kits, die diese Nucleinsäuren enthalten.
-
Die
PNAs können
neben TNA-spezifischen Sequenzen auch eine oder mehrere Sequenzen, 1/2-BBRs,
enthalten, die zur Hybridisierung mit komplementären 1/2-BBRs in Booster-Nucleinsäuren (BNAs) befähigt sind. Über eine
Hybridisierung von an die Starter-1/2-BBRs, die in den PNAs vorhanden
sind, addierte BNAs werden Erweiterungen der PNAs in Form von PNA-BNA-
und anschließend
in Form von BNA-BNA-Hybriden hergestellt. Diese Erweiterungen enthalten
eine oder mehrere Booster-Bindungsregionen (BBRs). Jede BBR ist
zur Bindung einer Booster-Bindungsanordnung (BBA) befähigt. Die
BBA besteht aus Molekülen,
von denen eines oder mehrere eine BBR in einer spezifischen und
sequenz- oder konformationsabhängigen
Art und Weise binden kann. Die BBA kann eine oder mehrere Pilotsequenzen,
sogenannte "PILOTS" oder "Asymmetriesequenzen", umfassen, die ein
zwanghaftes Zusammensetzen der Nucleotid-Bindungskomponenten der
TBA zu spezifischen Geometrien bewirken. Die PILOTS bewirken ein
Zusammensetzen von spezifischen Nucleinsäure-Erkennungseinheiten oder anderen PILOTS,
an denen spezifische Nucleinsäure-Erkennungseinheiten
an den BBAs in einer vorgegebenen Art und Weise angebracht werden.
Die BBA kann Moleküle
enthalten, die die BBA verankern oder lokalisieren oder die einen
Nachweis der gebundenen BBAs und dadurch der TBA-TNA-PNA-Komplexe,
an die sie wiederum gebunden sein können, ermöglichen. Es werden Verfahren und
Zusammensetzungen zur Verwendung der 1/2-BBRs, BNAs, BBRs, BBAs
und BBA-PILOTS, einschließlich
deren Verwendung als Komponenten von diagnostischen und gerichtsmedizinischen
Testkits, beschrieben.
-
Es
werden Verfahren und Zusammensetzungen für Testverfahren und die Herstellung
eines Testkits mit einem Gehalt an PNAs, TBAs, TBRs, BNAs, BBRs,
BBAs und HNAs zum Nachweis, zur Lokalisierung und zur Differenzierung
spezifischer Nucleinsäuresequenzen
beschrieben, unter Einschluss von Nucleinsäuresequenzen, die in humanen
Zellen, im humanen Immunschwächevirus
(HIV), im humanen Papillomavirus (HPV) und in anderen nucleinsäurehaltigen
Systemen, einschließlich
Viren und Bakterien, auftreten.
-
Demzufolge
besteht eine Aufgabe der Erfindung in der Bereitstellung von Verfahren
und Zusammensetzungen zur Verwendung bei der Bindung, dem Nachweis
und der Amplifikation des Nachweises spezifischer Zielnucleinsäuresequenzen
in einer Probe in zuverlässiger
und genauer Weise, und zwar selbst in Gegenwart von eng verwandten,
aber unterschiedlichen Nucleinsäuresequenzen.
-
Demgemäß besteht
eine Aufgabe der Erfindung in der Bereitstellung von Verfahren und
Zusammensetzungen zur Schaffung von Zielbindungsanordnungen, die
spezifisch Zielbindungsregionen binden, die durch die Hybridisierung
von Sondennucleinsäuren
und Zielnucleinsäuresequenzen
gebildet worden sind.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines
Verfahrens und von Zusammensetzungen zur Schaffung von Booster-Bindungsanordnungen,
die spezifisch Booster-Bindungsregionen binden, die durch die Hybridisierung
von Booster-Nucleinsäuresequenzen
mit Sondennucleinsäuren,
Booster-Nucleinsäuren
und Haarnadel-Nucleinsäuren
gebildet werden.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines
Verfahrens und von Zusammensetzungen zur Verwendung bei der Amplifikation
des Nachweises von Zielbindungsanordnungen, die an Zielbindungsregionen
gebunden sind, unter Verwendung von Booster-Bindungsanordnungen
und Booster-Nucleinsäuren.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines
Verfahrens und von Zusammensetzungen, die die Anwendung von einer
oder mehreren nachweisbaren Markierungen ermöglichen, unter Einschluss (jedoch
ohne Beschränkung
hierauf) von radioaktiven Markierungen, lichterzeugenden, fluoreszierenden,
enzymatischen oder anderen signalerzeugenden Molekülen. Diese
Markierungen werden in Verbindung mit Sondennucleinsäuren, Zielbindungsanordnungen,
Booster-Bindungsanordnungen, Booster-Nucleinsäuren oder Haarnadelnucleinsäuren verwendet.
-
Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
-
In 1 sind
die folgenden Darstellungen enthalten: 1-I ist
eine PNA mit einem Gehalt an einer 1/2-TBR, bei der es sich um eine
einzelsträngige
Sequenz handelt, die komplementär
zu einer TNA- und einer 1/2-BBR-Sequenz ist. 1-IIa ist eine TNA,
an die die Komponenten von 1-I addiert
sind und die unter Hybridisierungsbedingungen die PNA unter Bildung
der Komponenten von 1-IIIa bindet, ein PNA-TNA-Hybrid mit
einem Gehalt an mindestens einer TBR. 1-IVa
ist eine BNA, an die die Komponenten von 1-IIIa
addiert sind und die unter Hybridisierungsbedingungen die 1/2-BBR
von 1-IIIa unter Bildung eines PNA-BNA-Hybrids mit
einem Gehalt an einer BBR gemäß Darstellung
in 1-IVa bindet.
-
1-IIb
ist eine BNA, die an die Komponenten von 1-I addiert
ist und die unter Hybridisierungsbedingungen die PNA unter Bildung
der Komponenten von 1-IIIb bindet, ein PNA-TNA-Hybrid
mit einem Gehalt an einer BBR. 1-IVb
ist eine TNA, an die die Komponenten von 1-IIIb
addiert sind und die unter Hybridisierungsbedingungen die 1/2-TBR
von 1-IIIb unter Bildung eines PNA- BNA-Hybrids mit einem Gehalt an einer
TBR gemäß Darstellung
in 1-IVb bindet.
-
1-IIc
ist eine HNA, an die die Komponenten von 1-I addiert
sind und die unter Hybridisierungsbedingungen die PNA unter Bildung
der Komponenten von 1-IIIc bindet, ein PNA-HNA-Hybrid
mit einem Gehalt an einer BBR. 1-IVc ist eine TNA,
an die die Komponenten von 1-IIIc
addiert sind und die unter Hybridisierungsbedingungen die 1/2-TBR
von 1-IIIc unter Bildung eines PNA-BNA-Hybrids mit einem Gehalt an einer
BBR gemäß Darstellung
in 1-IVc bindet.
-
Die
Hybride, die die TBRs und BBRs bilden, sind erfindungsgemäß geeignet.
Die PNAs und BNAs, die in 1 angegeben
sind, können
ohne befestigten Träger
und/oder Indikator (OSA) vorliegen oder einen befestigten Träger oder
andere Lokalisierungsmittel enthalten, einschließlich (ohne Beschränkung hierauf)
eine Befestigung an Perlen, Polymere und Oberflächen, und/oder Indikatoren.
-
2a ist eine Darstellung von Strategien für die Polymerisation
von BNAs an PNAs und eine Maskierung durch HNAs.
-
2b ist eine Darstellung zusätzlicher Strategien zur Amplifikation
von PNA-TNA-Signalen über
eine Polymerisation von BNAs und eine Maskierung durch HNAs.
-
3 ist eine Darstellung der Verwendung
von BNAs mit einem Gehalt an mehrfachen 1/2 BBRs pro BNA.
-
4a ist eine Darstellung der Bindung von TBAs und
BBAs an TBRs und BBRs und der Fähigkeit der
TBA zur Unterscheidung zwischen TNAs und CNAs. Gemäß dieser
Ausführungsform
werden dann, wenn die TBA immobilisiert ist, und zwar entweder an
einer Perle, einer Mikrotiterplatten-Oberfläche oder an einer beliebigen
anderen derartigen Oberfläche,
nur Komplexe, wie Komplex X, zurückgehalten
und nachgewiesen, während
dies bei Komplexen, wie Komplex XI, nicht der Fall ist.
-
4b ist eine Darstellung von beispielhaften Ereignissen, ähnlich denen
von 4a, jedoch in einer geringfügig unterschiedlichen
Reihenfolge des Auftretens der Ereignisse.
-
5 ist eine Darstellung von beispielhaften
PNAs mit einem Gehalt von einer 1/2-TBR und keiner 1/2-BBR bis zu
PNAs mit einem Gehalt an bis zu fünf 1/2-TBRs und einer 1/2-BBR.
Die Bestandteile (a) und (b) der einzelnen Ziffern (I, II, III,
IV und V) bilden einen Satz, der bei Hybridisierung an eine TNA
TBRs ergibt, und zwar mit ((a)-Bestandteile) oder ohne ((b)-Bestandteile)
einer verfügbaren
1/2-BBR für die Amplifikation über eine
Hybridisierung an BNAs mit komplementären 1/2-BBRs.
-
6a ist eine Darstellung von Beispielen einer bestimmten
TNA mit zwei 1/2-TBRs, die bei Bindung an eine geeignete PNA zwei
eng assoziierte TBRs bildet, die zur Bindung von zwei TBAs befähigt sind.
Ferner wird eine 1/2-BBR für
die Amplifikation bereitgestellt.
-
6b ist eine Darstellung der gleichen Ereignisse
wie in 6a, mit der Ausnahme, dass
hier eine doppelte TBA verwendet wird, so dass eine Unterscheidung
zwischen einzelnen TBRs, die in normalen Zellproben auftreten, von
abnormalen, doppelten TBRs möglich
ist.
-
6c ist eine Darstellung des gleichen Szenariums
wie in 6a, mit der Ausnahme, dass
hier fünf TBRs
in der TNA identifiziert sind. Jede TBR kann an eine gleiche oder
unterschiedliche TBA gebunden sein und jede TBA kann unterschiedlich
markiert sein, was eine Bestätigung
ermöglicht,
dass sämtliche
fünf Stellen in
der TNA vorhanden sind.
-
6d ist eine Darstellung der gleichen Ereignisse
wie in 6c, mit der Ausnahme, dass
hier eine doppelte TBA dargestellt ist, wodurch der in 6b dargestellte Sachverhalt auf die Anwendung
der doppelten TBA ausgedehnt ist. Ein Beispiel der in Abschnitt
II der 6a, 6b, 6c und 6d dargestellten TNA ist einzelsträngige HIV-DNA
oder -RNA.
-
7 zeigt
die HIV-LTR als eine TNA sowie zwei PNAs und eine Strategie zum
Nachweis der TNA unter Verwendung der PNAs.
-
8 zeigt schematisch eine Ausführungsform
der Erfindung, wobei eine Zielbindungsanordnung zur Bindung eines
hybriden TNA-PNA verwendet wird und Booster-Bindungsanordnungen
zur Bindung von polymerisierten BNAs verwendet werden.
-
9 zeigt schematisch eine modulare TBA,
wobei Anordnungssequenzen, Linkersequenzen und Asymmetriesequenzen
dazu verwendet werden, erwünschte
Nucleinsäure-Erkennungseinheiten
miteinander unter Bildung einer TBA zu begleiten.
-
10 zeigt modulare TBAs, die zum Nachweis von HIV-spezifischen
Sequenzen geeignet sind.
-
11 zeigt modulare TBAs, die zum Nachweis von humanen
Papillomavirus-Sequenzen geeignet sind. Jede Einheit von E2 ist
tatsächlich
ein Dimeres des DNA-Bindungsbereiches von E2.
-
12a zeigt schematisch eine TNA-Fraktionierung
und -Mobilitätsverschiebung
aufgrund der Bindung einer TBA.
-
12b zeigt schematisch eine TNA-Fraktionierung
und verstärkte
Mobilitätsverschiebung
aufgrund der Bindung von BBAs neben TBAs.
-
13 zeigt eine Nachweisstrategie für Deletionssequenzen;
ein Beispiel zur Anwendung dieser Strategie ist ein Integrationstest
auf humanen Papillomavirus.
-
14 zeigt eine Anordnung von TBAs höherer Ordnung
durch Verwendung von Nucleinsäure-Erkennungseinheiten,
Linker-, Anordnungs- und Asymmetriesequenzen, so dass verschiedene
Zielbindungsanordnungen, die spezifisch für die Bindungsstellen in der
HIV-LTR sind, gebildet werden.
-
15 zeigt eine Anordnung von TBAs höherer Ordnung
durch Verwendung von DNA-Erkennungseinheiten, Linker-, Anordnungs-
und Asymmetriesequenzen, so dass verschiedene Zielbindungsanordnungen, die
spezifisch für
Bindungsstellen im HPV-Genom sind, gebildet werden.
-
16 zeigt die unter Verwendung einer komplexen
TBA erzielte Unterscheidung und die Fähigkeit von endogenen Konkurrenz-Zielbindungsmolekülen zur
Beseitigung der Bindung der TBA an eine Cousin-Nucleinsäure, jedoch nicht von der TNA,
die die geeignete Orientierung von mehr als einer Stelle, die durch
die TBA erkannt wird, enthält.
-
17 zeigt die Fähigkeit
von TBA zur spezifischen Zielrichtung zur Bindung an Stellen von
Sequenz-Fehlpaarungen und zur bevorzugten Bindung solcher Stellen
gegenüber
Cousin-Stellen, die nicht alle Ziel-Fehlpaarungen enthalten.
-
Kurze Beschreibung der
Sequenzen
-
SEQ
ID NO: 1 entspricht 5-Ia-1 und zeigt
die Klasse I-MHC-NF-kB-Bindungsstelle.
-
SEQ
ID NO: 2 entspricht 5 (Ia) und zeigt
die B2-Mikroglobulin-NF-kB-Bindungsstelle.
-
SEQ
ID NO: 3 entspricht 5 (Ia) und zeigt
die kappa-Immunoglobulin-NF-kB-Bindungsstelle.
-
SEQ
ID NO: 4 entspricht 5 (Ia) und zeigt
eine der HIV-NF-kB-Bindungsstellen.
-
SEQ
ID NO: 5 entspricht 5 (Ia) und zeigt
eine der HIV-NF-kB-Bindungsstellen.
-
SEQ
ID NO: 6 entspricht 5 (Ia) und zeigt
die c-myc-NF-kB-Bindungsstelle.
-
SEQ
ID NO: 7 entspricht 5 (IIa) und zeigt
eine doppelte HIV-NF-kB-Bindungsstelle.
-
SEQ
ID NO: 8 entspricht 5 (IIa) und zeigt
eine doppelte HIV-NF-kB-Bindungsstelle.
-
SEQ
ID NOs: 9–16
entsprechen 5 (IIa) und zeigen eine
doppelte Bindungsstelle, wobei es sich bei der einen Stelle um eine
HIV-NF-kB- Bindungsstelle
und bei der anderen Stelle um eine HIV-SP-1-Bindungsstelle handelt.
-
SEQ
ID NOs: 17–18
entsprechen 5 (IIa) und zeigen eine
doppelte HIV-SP1-Bindungsstelle.
-
SEQ
ID NOs: 19–31
entsprechen 5 (IIIa) und zeigen eine
doppelte HIV-NF-kB-Bindungsstelle
und eine HIV-SP1-Bindungsstelle.
-
SEQ
ID NOs: 32–33
entsprechen 5 (IVa) und zeigen eine
vierfache Bindungsstelle, wobei es sich bei zwei Stellen um HIV-NF-kB-Bindungsstellen
und bei zwei Stellen um HIV-SP1-Bindungsstellen handelt.
-
SEQ
ID NO: 34 entspricht 5 (VIa) und zeigt
eine fünffache
Bindungsstelle, wobei es sich bei zwei Stellen um HIV-NF-kB-Bindungsstellen
und bei drei Stellen um HIV-SP1-Bindungsstellen handelt.
-
SEQ
ID NO: 35 ist ein Beispiel für
eine 1/2-BBR, in diesem Fall die OL1-, OL2- und OL3-Elemente des linken
lambda-Bacteriophagen-Operators, einschließlich zwischenliegender Sequenzen.
-
SEQ
ID NO: 36 ist ein Beispiel für
eine 1/2-BBR, in diesem Fall die OR3-, OR2- und OR1-Elemente des
rechten lambda-Bacteriophagen-Operators, einschließlich zwischenliegender
Sequenzen.
-
SEQ
ID NO: 37 zeigt die HIV-LTR
-
SEQ
ID NO: 38 zeigt eine PNA, die komplementär zur PNA der HIV-LTR ist.
-
SEQ
ID NO: 39 zeigt eine PNA, die komplementär zu einer im Vergleich zu
SEQ ID NO: 38 unterschiedlichen PNA der HIV-LTR ist.
-
SEQ
ID NO: 40 zeigt eine PNA, die komplementär zu einem Teil der HIV-LTR ist und ferner
eine 1/2-BBR und eine Überhangsequenz
zur Polymerisation von BNAs an die PNA enthält.
-
SEQ
ID NO: 41 zeigt eine BNA, die komplementär zur SEQ ID NO: 40-1/2-BBR ist.
-
SEQ
ID NO: 42 zeigt eine BNA, die eine Polymerisation an der SEQ ID
NO: 41-BNA eingeht und zusammen mit SEQ ID NOs: 40 und 41 eine PstI-Erkennungsstelle
schafft.
-
SEQ
ID NO: 43 zeigt eine BNA, die komplementär zur SEQ ID NO: 42-BNA ist
und die eine BamHI-Erkennungsstelle vervollständigt.
-
SEQ
ID NO: 44 zeigt eine HNA, die eine BamHI-Erkennungsstelle aufweist,
die mit der BamHI-Erkennungsstelle die durch SEQ ID NOs: 42 und
43 am wachsenden Polymeren erzeugt worden ist, hybridisiert.
-
SEQ
ID NO: 45 zeigt eine zweite PNA, die ähnlich wie SEQ ID NO: 40 komplementär zu einem
Teil der HIV-LTR ist, jedoch nicht mit der gleichen Sequenz wie
SEQ ID NO: 40. SEQ ID NO: 45 kodiert ferner für eine 1/2-BBR und einen Überhang,
der eine Polymerisation von BNAs, beginnend mit einer SphI-Erkennungsstelle,
ermöglicht.
-
SEQ
ID NOs: 46–62
zeigen humane Papillomavirus (HPV)-spezifische PNAs, die bei Hybridisierung mit
HPV-Sequenzen TBRs bilden, die HPV-DNA-Bindungsproteine binden.
-
SEQ
ID NOs: 63–71
zeigen NF-kB-DNA-Erkennungseinheiten zum Einbau in TBAs.
-
SEQ
ID NO: 72 zeigt eine nukleare Lokalisierungssequenz.
-
SEQ
ID NO: 73 zeigt eine SP1-Sequenzerkennungseinheit.
-
SEQ
ID NO: 74 zeigt eine TATA-Bindungsprotein-Erkennungseinheit.
-
SEQ
ID NOs: 75–84
zeigen Papillomavirus-E2-DNA-Erkennungseinheiten.
-
SEQ
ID NOs: 85–92
zeigen Asymmetriesequenzen.
-
SEQ
ID NO: 93 zeigt eine Arabidopsis-TATA-Bindungsprotein-Erkennungseinheit.
-
SEQ
ID NO: 94 zeigt eine HPV-16-E2-1-DNA-Bindungsprotein-Erkennungseinheit.
-
SEQ
ID NO: 95 zeigt eine HPV-16-E2-2-DNA-Bindungsprotein-Erkennungseinheit.
-
SEQ
ID NO: 96 zeigt eine HPV-18-E2-DNA-Bindungsprotein-Erkennungseinheit.
-
SEQ
ID NO: 97 zeigt eine HPV-33-E2-DNA-Bindungsprotein-Erkennungseinheit.
-
SEQ
ID NO: 98 zeigt eine Rinder-Papillomavirus-E2-DNA-Bindungsprotein-Erkennungseinheit.
-
SEQ
ID NOs: 99–102
zeigen beispielhafte Linkersequenzen.
-
SEQ
ID NO: 103 zeigt ein Beispiel für
eine nukleare Lokalisierungssignalsequenz (NLS).
-
SEQ
ID NOs: 104–108
zeigen beispielhafte Begleitersequenzen.
-
SEQ
ID NOs: 109–116
zeigen beispielhafte zusammengesetzte TBA-Sequenzen.
-
SEQ
ID NO: 117 zeigt eine Konsensus-NF-kB-Bindungsstelle.
-
SEQ
ID NO: 118 zeigt eine HIV-Tat-Aminosäuresequenz. Abkürzungen
-
-
Definitionen
-
Aus
der folgenden Beschreibung ist ersichtlich, dass dann, wenn Ausdrücke, wie
Zielbindungsanordnungen (TBAs), Booster-Bindungsanordnungen (BBAs),
DNA-Bindungsproteine, Nucleinsäurebindungsproteine
oder RNA-Bindungsproteine,
erwähnt
werden, darunter Zusammensetzungen zu verstehen sind, die aus Molekülen bestehen,
die DNA- oder RNA-Zielnucleinsäuresequenzen
(TNAs) binden, unabhängig
von der Spezifität
der Kategorie von Bindungsmolekülen,
aus denen sie abgeleitet sind. Somit kann beispielsweise eine TBA,
die zur Bindung an humane Immunschwächevirus-Sequenzen geeignet ist, sehr ähnlich einem NF-KB-Transkriptionsfaktor
sein, der typischerweise DNA-Sequenzen bindet. Jedoch ist der Gebrauch
hier so zu verstehen, dass die TBA in optimaler Weise zur Bindung
an RNA-Sequenzen einer bestimmten Sequenzzusammensetzung oder -konformation
geeignet ist.
-
Die
Zuverlässigkeit
des hier beschriebenen Nachweisverfahrens hängt in hohem Maße von der
selektiven Bindung von TBAs und BBAs an bestimmte Nucleinsäuremotive
ab. Es ist darauf hinzuweisen, dass in der gesamten Beschreibung
die Basis für
eine TBA- und BBA-Unterscheidung der TNAs von verwandten Sequenzen
(Cousin-Nucleinsäuren
oder CNAs) in der Bildung von präzisen
Sondennucleinsäure
(PNA)-Zielnucleinsäure
(TNA)-Hybridsegmenten (PNA-TNA-Hybride) liegen kann. Jedoch kann
die Basis für
die Unterscheidung ebenso in der Bildung einer bestimmten Konformation
liegen und erfordert möglicherweise
nicht das vollständige
Fehlen einer fehlerhaften Basenpaarung im TNA-PNA-Hybrid. Demzufolge
ist es ersichtlich, dass die Basis der TBA- oder BBA-Operation durchweg
von einer Unterscheidung einer beliebigen Eigenschaft, die einzigartig
für das
TNA-PNA-Hybrid ist, abhängt,
im Gegensatz zu beliebigen Eigenschaften, die bei beliebigen PNA-CNA-Hybriden
auftreten, die in einer Testprobe, die mit einer vorgegebenen PNA
in Kontakt gebracht wird, gebildet werden.
-
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch die beigefügten Ansprüche definiert. Sie stellt ein
Verfahren zur spezifischen Identifikation einer Zielnucleinsäure (TNA)
in einer Probe durch Verwendung von Zielbindungsanordnungen (TBAs),
die spezifische Nucleinsäure-Bindungsproteine
enthalten, bereit. Durch Verwendung von Sondennucleinsäuren (PNAs),
die spezifisch für
eine gegebene TNA-Sequenz sind, und einer TBA, die spezifisch für die Duplex-Zielbindungsregion
(TBR), die bei Bildung von hybriden TNA-PNA-Sequenzen entsteht, ist,
wird ein stabiler TBA-TNA-PNA-Komplex
gebildet. Durch zusätzliches
Bereitstellen spezifischer, amplifizierbarer Sequenzen in der PNA
zusätzlich
zu Sequenzen, die spezifisch zur Bildung der durch die TBA erkannten
TBR beitragen, wird die Bindung der PNA an die TNA nachgewiesen
und der Nachweis wird amplifiziert. Zu diesem Zweck können zahlreiche
Nucleinsäure-Amplifikationssysteme,
einschließlich
der Polymerase-Kettenreaktion, oder eine verzweigte DNA, wobei jede
Verzweigung eine nachweisbare Markierung enthält, verwendet werden. Insbesondere
wird ein neuartiges Verfahren zur Amplifikation beschrieben, bei
dem der amplifizierbare Bereich der PNA Sequenzen enthält, an die
Booster-Nucleinsäuren
(BNAs) polymerisiert werden können.
Bei Bildung eines jeden BNA-PNA-Hybrids wird eine Booster-Bindungsregion
(BBR) gebildet, an die spezifisch eine Booster-Bindungsanordnung (BBA) bindet. Bei
nachweisbarer Markierung sorgen die BBAs oder BNAs für eine im
wesentlichen unbegrenzte Amplifikation des ursprünglichen TNA-PNA-Bindungsereignisses.
-
Erfindungsgemäß ist der
Begriff TNA so zu verstehen, dass er spezifische Nucleinsäuresequenzen umfasst.
Der Begriff TBA ist als eine beliebige molekulare Anordnung zu verstehen,
die eine spezifische und feste Bindung an ein gebildetes TNA-PNA-Hybrid
eingehen kann. Die TBA enthält
ein oder mehr Moleküle, deren
Sequenzen zur Bindung an die TBR ausreichen. Nucleinsäure-Bindungsdomänen, die
bekannt sind, können
entweder direkt als Komponenten der TBA oder nach Modifikation gemäß der hier
vermittelten Lehre verwendet werden. Bei den am leichtesten zugänglichen
Molekülen
mit derartigen Sequenzen handelt es sich um die DNA-Bindungsdomänen von
DNA bindenden Proteinen. Speziell sind zahlreiche DNA- oder RNA-Bindungsproteine
bekannt, die entweder direkt wie das bekannte, unmodifizierte Protein
verwendet werden können,
oder bei der TBA kann es sich um ein Nucleinsäure-Bindungsprotein handeln,
das gemäß der hier
speziell vermittelten Lehre modifiziert worden ist. Im letztgenannten
Fall gehören
zu erstrebenswerten Modifikationen eine Optimierung der Bindungsaffinitäten, eine
Beseitigung von unerwünschten
Aktivitäten
(z. B. einer Nuclease-Aktivität
und eine Reorganisation der TBA in Gegenwart von anderen Molekülen mit
Affinität
für Komponenten
der TBA), eine Optimierung der Selektivität einer Zielsequenz gegenüber eng
verwandten Sequenzen und eine Optimierung der Stabilität.
-
Zu
Beispielen für
DNA-Bindungsproteine, die erfindungsgemäß verwendet werden können, gehören die
DNA-Bindungsbereiche des Transkriptionsfaktors NF-kB (p50 und p65),
NF-IL6, NF-AT, rel, TBP, das Papillomavirus-E2-Protein, sp1, die
Repressoren cro und CI aus dem lambda-Bacteriophagen. Es sind derartige Proteine
bekannt, deren DNA-Bindungsbereich isoliert, kloniert, sequenziert
und charakterisiert worden ist. Ferner gehören hierzu beliebige andere
DNA-Bindungsproteine oder Teile eines Proteins, die zur Bindung
eines TBR-Hybrids oder einer BBR notwendig und ausreichend sind.
Hierzu gehören
Proteine oder Teile von Wildtypproteinen mit veränderter DNA-Bindungsaktivität sowie
erzeugte Proteine mit veränderter
DNA-Bindungsspezifität,
z. B. durch Austausch einer DNA-Bindungserkennungshelix aus einem
Protein gegen ein anderes Produkt. Außerdem können Proteine, die Nucleinsäure-Bindungsfunktionen
und andere Nucleinsäure-Funktionen
ausüben,
wie Restriktionsendonucleasen, als die Nucleinsäure-Bindungsfunktion verwendet werden.
Proteine, die Zielregionen in DNA-RNA-Hybriden sowie in RNA-RNA-Hybriden binden,
gehören
dazu (vergl. beispielsweise Shi 1995, DeStefano 1993, Zhu 1995,
Gonzales 1994, Salazar 1993, Jaishree 1993, Wang 1992, Roberts 1992,
Kainz 1992, Salazar 1993(b)). Die Bindungsanordnungen können unter
Verwendung eines Moleküls,
das Teile der Bindungsanordnung begleitet, so konstruiert werden,
dass spezifische Komponentenkombinationen und Geometrien erreicht
werden können.
Dieses Molekül
wird hier als ein PILOT bezeichnet. Piloten können aus Proteinen oder beliebigen
Kombinationen von organischen und anorganischen Materialien bestehen,
die eine kombinatorische Auswahl ergeben und/oder spezifische Geometrien
zwischen Mitgliedern der TBAs oder BBAs herbeiführen. Ein Begleiter ("chaperon") ist ein stabiles
Gerüst,
an dem eine TBA oder BBA so konstruiert werden kann, dass die richtige
Konformation der TBA oder BBA erreicht wird, während gleichzeitig unerwünschte Eigenschaften
eines natürlicherweise
vorkommenden Nucleinsäure-Bindungsproteins
beseitigt werden. Als spezielles Beispiel für diese Ausführungsform
wird eine modifizierte Version des pleiotropen Transkriptionsfaktors
NF-kB unter Verwendung eines modifizierten lambda-Bacteriophagen-cro-Proteins
als Begleiter bereitgestellt. Jedes NF-kB-Bindungsdimere behält die picomolare
Bindungsaffinität
für die
NF-kB-Bindungsstelle,
während
gleichzeitig die Bindungsanordnung mehrere vorteilhafte Eigenschaften
in Bezug auf Herstellung, Stabilität und Spezifität aufweist.
-
Unter
Berücksichtigung
der vorstehenden Ausführungen
werden die verschiedenen Aspekte und Ausführungsformen der Erfindung
nachstehend ausführlich
beschrieben.
-
1. Sondennucleinsäuren (PNAs)
und ihre Herstellung.
-
Die
erfindungsgemäßen PNAs
umfassen mindestens drei miteinander verbundene Hauptteile. Gemäß 1 (I)
der Zeichnungen handelt es sich beim ersten Teil der PNA um eine
oder mehrere Sequenzen von Basen mit der Bezeichnung "1/2-TBR". Gemäß 1 (I
und IIa) der Zeichnungen ist die 1/2-TBR in der PNA komplementär zu einer
Sequenz von Interesse in einer Probe, wobei die TNA eine 1/2-TBR
enthält.
Gemäß 1 (IIIa)
der Zeichnungen bildet die TNA bei Addition an die PNA unter Hybridisierungsbedingungen
ein PNA-TNA-Hybrid mit einem Gehalt an einer TBR. Gemäß 1 (I)
der Zeichnungen handelt es sich beim zweiten Teil der PNA um eine
Sequenz von Basen mit der Bezeichnung "1/2-BBR". Gemäß 1 (I,
IIb, IIc und IVa) der Zeichnungen ist die 1/2-BBR in der PNA komplementär zu einer
1/2-BBR, die in einer BNA oder HNA enthalten ist. Gemäß 1 (IIIb,
IIc oder Va) der Zeichnungen bildet die BNA oder HNA bei Zugabe
zur PNA unter Hybridisierungsbedingungen ein PNA- oder HNA-Hybrid.
Gemäß 1 (I)
der Zeichnungen handelt es sich beim dritten Teil der PNA um eine
OSA, die als Kreis in einem Kästchen
angedeutet ist. Bei der OSA kann es sich um einen Nicht-Träger und/oder
Indikator oder festen Träger
oder um andere Lokalisierungsmittel handeln, einschließlich (ohne
Beschränkung
hierauf) um eine Befestigung an Perlen, Polymeren und Oberflächen und/oder
Indikatoren, die an die PNA kovalent gebunden oder in nicht-kovalenter,
jedoch spezifischer Weise mit der PNA assoziiert sind. Bei der OSA
kann es sich um ein Atom oder ein Molekül handeln, das die Trennung
und/oder die Lokalisierung unterstützt, z. B. um eine Festträger-Bindungsgruppe
oder Markierung, die durch verschiedene physikalische Maßnahmen
nachgewiesen werden kann, einschließlich durch (ohne Beschränkung hierauf)
Adsorption oder Abbildung von emittierten Teilchen oder Licht. Verfahren
zum Anbringen von Indikatoren an Oligonucleotiden oder zur Immobilisierung
von Oligonucleotiden an festen Trägern sind aus dem Stand der
Technik bekannt (vergl. Keller und Manak, a.a.O.).
-
Die
erfindungsgemäße PNA kann
durch beliebige geeignete Verfahren hergestellt werden. Zu derartigen
Verfahren gehören
allgemein die Oligonucleotidsynthese und die Klonierung in einem
replizierbaren Vektor. Verfahren zur Nucleinsäuresynthese sind aus dem Stand
der Technik bekannt. Bei der Klonierung oder Synthese kann eine
Reinigung und Abtrennung von Strängen
zur Verwendung des Produkts als reine PNA erforderlich sein. Verfahren
zur Herstellung von RNA-Sonden sind bekannt (vergl. beispielsweise
Blais 1993, Blais 1994, der sich der in vitro-Transkription nach
einer PCR-Reaktion unter Einsatz eines T7-RNA-Polymerase-Promotors
bedient).
-
Die
Länge und
die spezifische Sequenz der PNA sind, wie es für den Fachmann ersichtlich
ist, von der Länge
und der Sequenz, die in einer TNA nachzuweisen sind, und den Einschränkungen
zur Erzielung einer engen und spezifischen Bindung der zu verwendenden
speziellen TBA abhängig
(vergl. die nachstehende Erörterung über TBAs).
Im allgemeinen sind PNAs mit Sequenzlängen von etwa 10 bis etwa 300
Nucleotiden geeignet, wobei Längen
von etwa 15–100
Nucleotiden für
zahlreiche der hier beschriebenen speziellen Ausführungsformen
erstrebenswert sind.
-
Ferner
ist darauf hinzuweisen, dass die PNA so konstruiert sein kann, dass
sie mehr als eine 1/2-TBR enthält
und mehr als eine TBR für
eine oder mehrere TBAs erzeugt, die gleich oder verschieden sind,
sowie komplexe TBRs, die durch neue Duplex- und Multiplex-TBAs (vergl.
die nachstehenden Ausführungen
bezüglich
dieser neuartigen TBAs) bei Hybridisierung der PNAs und TNAs erkennt. 5 zeigt die spezifischen PNAs, die eine
oder mehrere 1/2-TBRs enthalten. Spezifische Sequenzen, die den
1/2-TBR-Sequenzen gemäß Darstellung
in 5 (Ia, IIa, IIIa, IVa und Va) entsprechen,
sind die Sequenzen SEQ ID NOs: 1–34 (vergl. die vorstehende
Beschreibung der Sequenzen).
-
Wie
in den 2a und 2b gezeigt,
kann die PNA mit einem Gehalt an einer 1/2-TBR mit einer oder mehreren
BNAs (vergl. die nachstehenden Ausführungen) hybridisiert werden
und die Kette von BNAs kann zu einer beliebigen potentiellen Länge für die Amplifikation
des TNA-PNA- Hybridisierungsereignisses
polymerisiert werden. Vorzugsweise sind 1 bis 10 1/2-BBRs in der PNA vorhanden.
-
Wie
in den 6a und 6b gezeigt,
kann die PNA mehrere 1/2-TBRs, die gleich oder verschieden sind,
enthalten, die mit mehreren 1/2-TBRs in einer TNA hybridisieren
können.
Jedes Mal, wenn eine 1/2-TBR in der PNA zu einer 1/2-TBR in einer
TNA passt, wird eine Zielbindungsregion, TBR, gebildet, die eine
TBA binden kann. Ferner ist es nicht wesentlich, dass es sich bei
sämtlichen
TBRs um eine einzelne, zusammenhängende
PNA handelt. Somit werden in einer Ausführungsform der Erfindung zwei
verschiedene PNAs zum Nachweis von Sequenzen an einer bestimmten
TNA verwendet. Als eine Erläuterung
dieses Aspekts der Erfindung zeigt 7 eine
Darstellung der langen terminalen Wiederholungssequenz (LTR) des
humanen Immunschwächevirus
(HIV). Wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist, umfasst die
HIV-LTR zwei NF-kB-Bindungsstellen
und drei SP1-Bindungsstellen in enger Nachbarschaft, wobei NF-kB und SP1 bekannte
DNA-Bindungsproteine darstellen. 7 zeigt
zwei PNAs, PNA1 (SEQ ID NO: 38) und PNA2 (SEQ ID NO: 39), die jeweils
komplementär
zum gegenüberliegenden
Strang sind, der als eine TNA (SEQ ID NO: 37) dargestellt ist, die
die beiden NF-kB-Bindungsstellen und die drei SP1-Bindungsstellen der
HIV-LTR zeigt. Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung hybridisiert PNA1 spezifisch mit dem Anschnitt
der in 7 gezeigten TNA, bei dem die
Basen mit einem "+"-Symbol unterstrichen
sind, während
PNA2 spezifisch mit dem in 7 dargestellten
Abschnitt der TNA hybridisiert, bei dem die Basen mit einem "="-Symbol unterstrichen sind. Jede PNA1 oder
PNA2 kann ferner Sequenzen (mit den Symbolen "#" oder "*" bezeichnet) enthalten, die mit 1/2-BBR-Sequenzen
einer BNA hybridisieren (vergl. die nachstehenden Ausführungen).
Ferner kann jede PNA1 und PNA2 unterschiedlich mit einer OSA markiert
sein, z. B. einem Fluorophor, wie einer Fluorescein- oder einer
Rhodamin-Markierung, was eine Bestätigung ermöglicht, dass beide Sonden an
die TNA gebunden worden sind. Wenn nur eine oder gar keine Markierung
nachgewiesen wird, lässt
dies den Schluss zu, dass die TNA in der getesteten Probe nicht
vorhanden ist.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der in 7 dargestellten Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Veränderung
der Spezifität
des vorliegenden Testverfahrens dargelegt. Durch Veränderung
der Länge
der Lücke zwischen
PNA1 und PNA2 in der Weise, dass die unhybridisiert verbleibende
TNA-Region verändert
wird, ist man bei der Ausführung
der Erfindung dazu befähigt,
das Unterscheidungsvermögen
des Tests zu verändern.
-
Um
diesen Aspekt der Erfindung klarer durch ein Beispiel zu belegen,
muss betont werden, dass die TBR eine helikale Struktur aufweisen
kann. Während
somit PNA1 auf einer "Seite" der Helix TBRs erzeugt, erzeugt
PNA2 entweder auf der gleichen oder auf einer unterschiedlichen
Seite der Helix je nach dem Abstand zwischen den Zentren der einzelnen
TBRs (in 7 unterstrichen) eine TBR.
Wenn die Mitte jeder Bindungsstelle um ein ganzzahliges Produkt
von 10,5 Basen entfernt ist, befinden sich die TBRs auf der gleichen
Seite der Helix, während
bei einem Abstand mit einem Wert eines nicht-ganzzahligen Produkts
von 10,5 Basen die TBRs sich auf gegenüberliegenden Seiten der Helix
befinden. Auf diese Weise kann eine Kooperativität der Bindung durch die TBA,
die die PNA1-TBR erkennt, und der TBA, die die PNA2-TBR erkennt,
manipuliert werden (vergl. A. Hochschild, M. Ptashne, Cell, Bd.
44 (1986), S. 681–687,
wo dieser Effekt für
die Bindung des lambda-Bacteriophagen-Repressors an zwei verschiedene
Operatorstellen, die sich in unterschiedlichen Abständen voneinander
an einer DNA-Helix befinden, dargelegt wird). Wie von Perkins et
al., EMBO J., Bd. 12 (1993), S. 3551–3558, ausgeführt wird,
ist eine Kooperativität
zwischen den NF-kB-
und SP1-Stellen erforderlich, um eine Aktivierung der HIV-LTR zu
erreichen. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung kann das Zweifach-NF-kB-Dreifach-SP1-Bindungsstellenmotiv
in der HIV-LTR in vorteilhafter Weise ausgenützt werden, indem man ein einziges,
neuartiges Bindungsprotein bereitstellt, das zur gleichzeitigen
Bindung an beide Stellen befähigt
ist, jedoch nur, wenn der Abstand zwischen den Stellen geometrisch
geeignet ist. Dies wird sowohl durch die Struktur der gewählten TBA
als auch durch die verwendeten PNAs gesteuert. Somit können in
der in 7 dargestellten Ausführungsform
die beiden Sonden mit einem ausreichend großen Intersondenbereich aus
verbleibender einzelsträngiger
DNA verwendet werden, so dass selbst dann, wenn sich die NF-kB- und SP1-Bindungsstellen
auf gegenüberliegenden
Seiten der Helix befinden, die einzelsträngige Region zwischen den Sonden
ein ausreichend flexibles "Gelenk" ergibt, so dass
die DNA sich sowohl biegen als auch verdrillen kann, um sich der
Geometrie der TBA anzupassen. Alternativ kann ein stringenterer
Test konzipiert werden, indem man den Intersondenabstand so verengt,
dass die DNA nur gebogen, jedoch nicht verdrillt werden kann. Schließlich können die
Sonden in so engem Abstand angeordnet werden oder es kann eine einzelne
PNA verwendet werden, so dass die DNA sich nur biegen, jedoch nicht
verdrillen kann. Somit wird anhand dieser Figur die Herstellung
von Nachweissystemen beispielhaft erläutert und ermöglicht,
bei denen ein beliebiger vorgegebener Grad der Unterscheidung zwischen
Zielnucleinsäuren
mit ähnlichen
Sequenzen, jedoch mit unterschiedlichen Nebeneinanderstellungen
dieser Sequenzen vorliegt.
-
In
Bezug auf ein diagnostisches oder forensisches Kit für HIV ist
es für
den Fachmann ersichtlich, dass die vorerwähnten Aspekte der Erfindung
es ermöglichen,
die Komponenten des diagnostischen oder forensischen Kits so maßzuschneidern,
dass sie dem entsprechen, was zu einem gegebenen Zeitpunkt über die
vorherrschenden Stämme
von HIV und andere Pathogene oder Krankheitszustände bekannt ist. Ferner ist
es für den
Fachmann ersichtlich, dass der Nachweis von HIV-Infektionen zwar
nicht die einzige Anwendungsmöglichkeit
der vorliegenden Erfindung darstellt, dass dieser Nachweis aber
aufgrund der Mutationsfähigkeit
des HIV-Genoms vermutlich eine der kompliziertesten Testumgebungen
für ein
derartiges Diagnostikum darstellt. Aber gerade in einer derartigen
veränderlichen
Umgebung ist die Flexibilität
des vorliegenden Verfahrens in Verbindung mit seiner Fähigkeit
zur Unterscheidung zwischen sehr eng verwandten Sequenzen besonders wertvoll.
In weniger veränderlichen
Umgebungen brauchen einige der besonders ausgeklügelten Maßnahmen der Erfindung nicht
eingesetzt werden. Somit stehen bei einem diagnostischen Kit für eine Papillomavirus-Infektion
alle Unterscheidungscharakteristika der TBA-TBR-Wechselwirkung zur Verfügung, zusammen
mit der Fähigkeit
zur Amplifikation des Signals unter Verwendung der BNAs und BBAs,
wobei aber eine einzige, einfache PNA, z. B. eine beliebige der
Sequenzen SEQ ID NOs: 46–62,
verwendet werden kann, die einzigartige Papillomavirus-Sequenzen
identifiziert, von denen auch bekannt ist, dass sie eine TBA binden,
z. B. das Papillomavirus-E2-Protein oder geschnittene DNA-Bindungsbereiche
davon (vergl. Hegde et al., Nature, Bd. 359 (1992), S. 505–512; Monini
et al., J. Virol., Bd. 65 (1991), S. 2124–2130).
-
Bei
Anwendung des vorliegenden Verfahrens auf den Nachweis einer bestimmten
TNA zur Feststellung der Tatsache, ob bestimmte Nucleinsäuren vorhanden
sind, die mit dem Fortschreiten von Melanomen, Hepatomen, Brust-,
Zervix-, Lungen-, Kolon-, Prostata-, Pankreas- oder Ovarialkrebs
im Zusammenhang stehen, kann die TNA aus Biopsiematerialien, das
Organen und Flüssigkeiten
mit einem Verdacht auf einen Gehalt an krebsartigen Zellen entnommen
worden ist, erhalten werden. Zum Nachweis von genetischen Defekten kann
die TNA aus Patientenproben mit einem Gehalt an den betroffenen
Zellen erhalten werden. Zum Nachweis von Fermentationsverunreinigungen
und -produkten bei der Herstellung von Nahrungsmitteln, chemischen
oder biotechnologischen Produkten oder bei der biologischen Aufarbeitung
von Abfällen,
kann die TNA aus Proben, die in verschiedenen Stadien des Fermentations-
oder Behandlungsverfahrens entnommen worden sind, erhalten werden.
Zum Nachweis von Nahrungsmittel- oder Arzneistoff-Pathogenen oder
-Verunreinigungen kann die TNA-Probe aus folgenden Produkten erhalten werden:
aus den Nahrungsmitteln oder Arzneistoffen, aus Abwischprodukten
von Nahrungsmitteln oder von mit Nahrungsmitteln in Kontakt stehenden Oberflächen, aus
Flüssigkeiten,
die mit Nahrungsmitteln in Kontakt stehen, aus Verarbeitungsmaterialien, Flüssigkeiten
und dergl., die bei der Herstellung von Nahrungsmitteln, Arzneistoffen
oder biologischen Proben anfallen oder in Kontakt damit stehen,
wobei die biologischen Proben Produkten entnommen worden sind, die in
Kontakt mit den Nahrungsmitteln oder Arzneistoffen oder dergl. gestanden
haben.
-
2. Booster-Nucleinsäuren (BNAs),
Booster-Bindungsregionen (BBRs) und deren Herstellung.
-
Die
erfindungsgemäßen BNAs
bestehen aus mindestens einem oder mehreren 1/2-BBRs unter Kupplung
an eine OSA. Die 1/2-BBRs
können
mit komplementären
1/2-BBRs, die in der PNA enthalten sind, mit anderen BNAs oder mit
einer HNA hybridisieren.
-
Gemäß 1 (I,
IIb und IIIb) der Zeichnungen besteht die einfachste BNA aus zwei
Teilen. Gemäß 1 (IIb)
der Zeichnungen handelt es sich beim ersten Teil der einfachsten
BNA um eine Sequenz von Basen, die komplementär mit der Sequenz in der PNA
mit der Bezeichnung "1/2-BBR" ist, die mit einem
von einem Kästchen
umgebenen Kreis bezeichnet ist. Bei der OSA handelt es sich um einen
Nichtträger
und/oder Indikator oder festen Träger oder andere Lokalisierungsmittel,
einschließlich
(ohne Beschränkung
hierauf) einer Befestigung an Perlen, Polymeren und Oberflächen und/oder
Indikatoren, die kovalent an die BNA gebunden oder in einer nicht-kovalenten,
jedoch spezifisch zugeordneten Verbindung zur BNA stehen.
-
Gemäß 2a (II und III) der Zeichnungen kann die BNA mehr
als eine 1/2-BBR-Sequenz
enthalten. Die in 3 (II) dargestellte
PNA enthält
eine Sequenz, die komplementär
zu der in 3 (I) dargestellten PNA
ist, und zwei weitere 1/2-BBR-Sequenzen.
Die in 3 (III) dargestellte BNA enthält zwei
1/2-BBR-Sequenzen,
die komplementär
zu zwei der 1/2-BBR-Sequenzen in der in 3 (II)
dargestellten BNA ist, zusätzlich
bis zu "n" weitere 1/2-BBRs
für die
Polymerisation von zusätzlichen
BNAs.
-
Unter
Hybridisierungsbedingungen erzeugt die in 3 (II)
dargestellte BNA bei Kombination mit der in 3 (I)
dargestellten PNA das in 3 (IVa) PNA-BNA-Hybrid mit einem
Gehalt an einer BBR und einer unhybridisierten Verlängerung
mit zwei zusätzlichen
1/2-BBR-Sequenzen oder "Booster"-Sequenzen. Die durch
diese Hybridisierung geschaffenen BBRs können identische, ähnliche
oder unähnliche
Sequenzen aufweisen. Die durch diese Hybridisierung geschaffenen
BBRs können
identische, ähnliche
oder unähnliche BBAs
binden (vergl. die nachstehenden Ausführungen). Die BNAs können in
analoger Weise wie die PNAs hergestellt werden.
-
Unter
Hybridisierungsbedingungen erzeugt das in 3 (IVb)
dargestellte BNA-BNA-Hybrid bei Kombination mit der in 3 (Vb) dargestellten PNA das in 3 (VI) dargestellte PNA-BNA-Hybrid mit
einem Gehalt an einer BBR, zwei zusätzlichen BNA-BNA-Hybriden mit
einem Gehalt an BBRs und eine unhybridisierte Verlängerung
mit einer zusätzlichen
1/2-BBR-Sequenz, einer "Booster"-Sequenz. Die durch
die Hybridisierung geschaffenen BBRs können identische, ähnliche
oder unähnliche
Sequenzen aufweisen. Die durch diese Hybridisierung geschaffenen
BBRs können
identische, ähnliche
oder unähnliche
BBAs binden (vergl. die nachstehenden Ausführungen). Die BNAs können in
analoger Weise wie die PNAs hergestellt werden.
-
3. Zielnucleinsäuren (TNAs)
und ihre Herstellung.
-
Die
erste Stufe beim Nachweis und bei der Amplifikation von Signalen,
die durch den Nachweis einer bestimmten TNA gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzeugt werden, besteht in der Hybridisierung eines derartigen Ziels
mit der PNA in einem geeigneten Gemisch. Eine derartige Hybridisierung
wird unter geeigneten Bedingungen, die aus dem Stand der Technik
bekannt sind, erreicht.
-
Die
Probe, von der man annimmt oder von der bekannt ist, dass sie die
betreffende TNA enthält,
kann aus verschiedenen Quellen erhalten werden. Es kann sich um
eine biologische Probe, eine Nahrungsmittelprobe oder landwirtschaftliche
Probe, eine Probe aus der Umwelt und dergl. handeln. Bei der Anwendung
des vorliegenden Verfahrens auf den Nachweis einer bestimmten TNA
für die
Zwecke der medizinischen Diagnostik oder der Forensik kann die TNA
aus einer Biopsieprobe, einer Körperflüssigkeit
oder einem Exsudat, wie Urin, Blut, Milch, zerebrospinaler Flüssigkeit,
Sputum, Speichel, Stuhl, Lungenaspiraten, Rachen- oder Genitalabstrichen
und dergl., erhalten werden. Ferner kann der Nachweis in situ erfolgen
(vergl. beispielsweise Embretson, 1993; Patterson 1993; Adams 1994).
-
Demzufolge
kommen PNAs, die spezifisch für
Wirbeltiere (unter Einschluss von Säugetieren und unter Einschluss
des Menschen) oder für
beliebige oder sämtliche
der nachstehenden Mikroorganismen von Interesse sind, in Betracht
und können
beim vorliegenden Verfahren verwendet werden:
-
Corynebacteria
-
- Corynebacterium diphtheriae
-
Bacillus
-
-
Pneumococci
-
-
Streptococci
-
- Streptococcus pyogenes
- Streptococcus salivarius
-
Staphylococcus
-
- Staphylococcus aureus
- Staphylococcus albus
-
Pseudomonas
-
-
Meisseria
-
- Neisseria meningitidis
- Neisseria gonorrhea
-
Enterobactericeae
-
- Escherichia coli
- Aerobacteria aerogenes
- Klebsiella pneumoniae – koliforme
Bakterien
- Salmonella typhosa
- Salmonella choleraesuis – Salmonellen
- Salmonella typhimurium
- Shigellae dysenteriae
- Shigellae schmitzii
- Shigellae arabinotarda
- Shigellae flexneri – Shigellae
- Shigellae boydii
- Shigellae sonnei
-
Weitere enterische Bazillen
-
- Proteus vulgaris
- Proteus mirabilis – Proteus-Spezies
- Proteus morgani
- Pseudomonas aeruginosa
- Alcaligenes faecalis
- Vibrio cholerae
-
Haemophilus-Bordetella-Gruppe
-
- Haemophilus influenzea, H. ducryi
- Haemophilus hemophilus
- Haemophilus aegypticus
- Haemophilus parainfluenzae
- Bordetella pertussis
-
Pasteurellae
-
- Pasteurella pestis
- Pasteurella tulareusis
-
Brucellae
-
- Brucella melitensis
- Brucella abortus
- Brucella suis
-
Aerobe, sporenbildende
Bazillen
-
- Bacillus anthracis
- Bacillus subtilis
- Bacillus megaterium
- Bacillus cereus
-
Anaerobe, sporenbildende
Bazillen
-
- Clostridium botulinum
- Clostridium tetani
- Clostridium perfiringens
- Clostridium novyi
- Clostridium septicum
- Clostridium histolyticum
- Clostridium terfium
- Clostridium bifermentans
- Clostridium sporogenes
-
Mycobacteria
-
- Mycobacterium tuberculosis hominis
- Mycobacterium bovis
- Mycobacterium avium
- Mycobacterium leprae
- Mycobacterium paratuberculosis
-
Actinomycetes (pilzartige
Bakterien)
-
- Actinomyces israeli
- Actinomyces bovis
- Actinomyces naeslundii
- Nocardia asteroides
- Nocardia brasiliensis
-
Spirochäten
-
- Treponema pallidum
- Treponema perfenue
- Treponema carateum
- Spirillum minus
- Streptobacillus moniliformis
- Borrelia recurrens
- Leptospira icterohemorrhagiae
- Leptospira canicola
-
Trypanasomen
-
Mycoplasmen
-
-
Weitere Pathogene
-
- Listeria monocytogenes
- Erysipelothrix rhusiopathiae
- Streptobacillus moniliformis
- Donvania granulomatis
- Bartonella bacilliformis
-
Rickettsiae (bakterienartige
Parasiten)
-
- Rickettsia prowazekii
- Rickettsia mooseri
- Rickettsia rickettsii
- Rickettsia conori
- Rickettsia australis
- Rickettsia sibiricus
- Rickettsia akari
- Rickettsia tsutsugamushi
- Rickettsia burnetti
- Rickettsia quintana
-
Chlamydia (unklassifizierbare
bakterielle/virale Parasitern)
-
- Chlamydia Agentien (Bezeichnung unsicher)
-
Pilze
-
- Cryptococcus neoformans
- Blastomyces dermatidis
- Histoplasma capsulatum
- Coccidioides immitis
- Paracoccidioides brasiliensis
- Candida albicans
- Aspergillus fumigatus
- Mucor corymbifera (Absidia corymbifera)
- Rhizopus oryzae
- Rhizopus arrhizus – Phycomyceten
- Rhizopus nigricans
- Sporotrichum schenkii
- Fonsecaea pedrosoi
- Fonsecaea compact
- Fonsecaea dermatidis
- Cladosporium carrioni
- Phialophora verrucosa
- Aspergillus nidulans
- Madurella mycetomi
- Madurella grisea
- Allescheria boydii
- Phialophora jeanselmei
- Microsporum gypsum
- Trichophyton mentagrophytes
- Keratinomyces ajelloi
- Microsporum canis
- Trichophyton rubrum
- Microsporum adouini
-
Viren
-
-
Herpes-Viren
-
- Herpes Simplex
- Varicella (Windpocken)
- Herpes zoster (Gürtelrose)
- Virus B
- Cytomegalovirus
-
Pockenviren
-
- Variola (Pocken)
- Kuhpocken
- "Poxvirus bovis"
- Paravakzine
- Molluscum contagiosum
-
Picornaviren
-
- Poliovirus
- Coxsackievirus
- Echoviren
- Rhinoviren
-
Myxoviren
-
- Influenza (A, B und C)
- Parainfluenza (1–4)
- Mumpsvirus
- Newcastle-Krankheit-Virus
- Masernvirus
- Rinderpestvirus
- Hundestaupevirus
- Respiratorisches Syncytialvirus
- Rötelnvirus
-
Arboviren
-
- Eastern-Pferde-Encephalitisvirus
- Western-Pferde-Encephalitisvirus
- Sindbisvirus
- Chikugunyavirus
- Semliki-Forstvirus
- Mayoravirus
- St. Louis-Encephalitisvirus
- Kalifornien-Encephalitisvirus
- Colorado-Zeckenfiebervirus
- Gelbfiebervirus
- Dengue-Virus
-
Reoviren
-
-
Retroviren
-
- Humanes Immunschwächevirus
(HIV)
- Humanes lymphotrophes T-Zellenvirus I & II (HTLV)
-
Hepatitis
-
- Hepatitis A-Virus
- Hepatitis B-Virus
- Hepatitis-Nicht A- Nicht B-Virus
- Hepatitis C, D, E
-
Tumorviren
-
- Rauscher-Leukämievirus
- Gross-Virus
- Maloney-Leukämievirus
- Humane Papillomaviren
-
Für den Fachmann
ist es ersichtlich, dass es im allgemeinen erforderlich ist, Proben,
bei denen ein Verdacht an einem Gehalt an einer bestimmten TNA besteht,
in der Weise zu behandeln, dass Fragmente entstehen, die leicht
mit der PNA hybridisieren können.
Es kann erforderlich sein, eine Testprobe so zu behandeln, dass
eine Freisetzung oder Extraktion der TNA für die Hybridisierung erfolgt,
z. B. durch Einwirkung einer hypotonischen Umgebung auf Blutzellen
oder andere Zellen oder durch anderweitiges Aufschließen der
Probe unter Anwendung drastischerer Maßnahmen. Wenn angenommen wird,
dass die TNA in doppelsträngiger Form
vorliegt, ist es natürlicherweise
erstrebenswert, die Stränge
zu trennen, um die TNA in eine hybridisierbare, einzelsträngige Form
zu bringen, wobei man sich bekannter Verfahren bedient, einschließlich (ohne
Beschränkung
hierauf) einer Erwärmung
oder einer begrenzten Einwirkung von alkalischen Bedingungen, die
bei Zugabe der einzelsträngigen
PNA neutralisiert werden können,
um eine Hybridisierung zu ermöglichen.
Verfahren zur Vorbereitung von RNA-Zielen sind bekannt (vergl. Waterhouse,
1993; Mitchel, 1992).
-
Für eine Fragmentierung
von Nucleinsäureproben
mit einem Gehalt an TNAs ist es üblicherweise
erforderlich, die Probenviskosität
zu verringern und die Zugänglichkeit
der TNAs zu den PNAs zu erhöhen.
Eine derartige Fragmentierung wird durch willkürliche oder spezifische Maßnahmen,
die aus dem Stand der Technik bekannt sind, erreicht. Somit können beispielsweise
spezifische Nucleasen, von denen bekannt ist, dass sie mit einer
bestimmten Frequenz einen Schneidevorgang im speziellen, zu analysierenden
Genom vornehmen, verwendet werden, um Fragmente mit einer bekannten
durchschnittlichen Molekülgröße zu erzeugen.
Ferner können
weitere Nucleasen, Phosphodiesterasen, Exonucleasen und Endonucleasen,
eine physikalische Scherbehandlung und eine Ultraschallbehandlung
zu diesem Zweck herangezogen werden. Diese Verfahren sind aus dem
Stand der Technik bekannt. Die Verwendung von Restriktionsenzymen
zum Zweck der DNA-Fragmentierung wird im allgemeinen bevorzugt.
Jedoch kann DNA auch durch eine Vielzahl von chemischen Maßnahmen
fragmentiert werden, z. B. unter Verwendung von Reagenzien der folgenden
Typen: EDTA-Fe(II) (gemäß Stroebel
et al., J. Am. Chem. Soc., Bd. 110 (1988), S. 7927; Dervan, Science,
Bd. 232 (1986), S. 464); Cu(II)-Phenanthrolin (gemäß Chen und
Sigman, Science, Bd. 237 (1987), S. 1197); Klasse IIS-Restriktionsenzyme
(gemäß Kim et
al., Science, Bd. 240 (1988), S. 504); hybride DNAse (gemäß Corey
et al., Biochem., Bd. 28 (1989), S. 8277); Bleomycin (gemäß Umezawa
et al., J. Antibiot. (Tokyo) Ser. A, Bd. 19 (1986), S. 200); Neocarzinostatin
(Goldberg et al., Second Annual Bristol-Myers Symposium in Cancer
Research, Academic Press, New York (1981), S. 163); und Methidiumpropyl-EDTA-Fe(II)
(gemäß Hertzberg
et al., J. Am. Chem. Soc., Bd. 104 (1982), S. 313). Eine Entfernung
von Proteinen, z. B. mit einer Protease, ist ebenfalls im allgemeinen
erstrebenswert und Verfahren zur Durchführung der Entfernung von Proteinen
aus Nucleinsäureproben
ohne merklichen Nucleinsäureverlust
sind aus dem Stand der Technik bekannt.
-
Die
erfindungsgemäßen TNAs
sollen eine ausreichende Länge
aufweisen, so dass eine ausreichende Menge an doppelsträngigem Hybrid,
das die TBR flankiert, vorhanden ist, so dass eine TBA ohne Störung durch
unligierte Fragmentenden binden kann. Typischerweise werden Fragmente
im Bereich von etwa 10 Nucleotiden bis etwa 100 000 Nucleotiden
und vorzugsweise im Bereich von etwa 20 Nucleotiden bis etwa 1 000 Nucleotiden
als durchschnittliche Größe für TNA-Fragmente
verwendet. Zu Beispielen für
spezifische TNA-Sequenzen, die nachgewiesen werden können, gehören Sequenzen,
die zu PNA-Sequenzen komplementär sind,
die hier zum Nachweis von normalen zellulären, abnormalen zellulären (z.
B. in aktivierten Onkogenen, integrierten fremden Genen, genetisch
defekten Genen) und pathogenspezifischen Nucleinsäuresequenzen, für die spezifische
Nucleinsäure-Bindungsproteine
bekannt sind oder die gemäß hier beschriebenen
Verfahren hergestellt werden können,
beschrieben werden. In 7 ist eine spezifische, mit
HIV in Zusammenhang stehende TNA als SEQ ID NO: 37 dargestellt.
-
4. Verlängerungen
der PNA unter Verwendung von BNAs, deren Herstellung und Signalamplifikation.
-
Unter
Hybridisierungsbedingungen können
BNAs addiert werden, die mit den PNAs, PNA-BNA-Hybriden, BNAs und/oder
BNA-BNA-Hybriden hybridisieren. Die vorerwähnten Additionen können in
nicht-vektorialer,
polymerer Weise oder in vektorialer Weise mit einer bekannten Ordnung
von BNAs vorgenommen werden.
-
In 2a wird ein einfacher Booster vorgestellt. Ein
Booster-Polymeres wird durch Addition von zwei BNAs gemäß Darstellung
in 2a (Ib und Ic), die bei Kombination mit der PNA
unter Hybridisierungsbedingungen PNA-BNA-BNA-Hybride bilden, die aus der PNA und "Booster"-Verlängerungen
bestehen, wie in 2a (IIa, IIb, IIc und IId)
dargestellt ist, wobei mindestens eine ungepaarte 1/2-BBR-Sequenz verbleibt. Jede
ungepaarte 1/2-BBR-Sequenz gemäß Darstellung
in 2a (IIa, IIb, IIc, IId) kann mit zusätzlichen
BNAs unter Bildung von zusätzlichen "Booster"-Verlängerungen
hybridisieren. Jede ungepaarte 1/2-BBR-Sequenz gemäß Darstellung
in 2a (IIa, IIb, IIc und IId) kann mit addierten
HNAs hybridisieren, wie in 2a (IIIa und
IIIb) dargestellt. Die Hybridisierung der HNAs, die nicht mit zusätzlichen
BNAs hybridisieren können,
bewirkt eine "Maskierung" der Addition der
BNAs an die PNA, wie in 2a (IVa,
IVb, IVc und IVd) dargestellt.
-
Gemäß 2b ist es möglich,
die Reihenfolge und die Komponenten der Verlängerungen an der PNA zu steuern
und zu spezifizieren. Wenn eine einzelne BBR erforderlich ist, wird
eine HNA, die die komplementäre
Sequenz zur 1/2-BBR in der PNA enthält, an die PNA addiert, um
eine einzelne BBR zu erzeugen und um etwaige "Booster"-Verlängerungen an der PNA zu maskieren.
Wenn zusätzliche
BBRs an die PNA zu addieren sind, kann eine kontrollierte Verlängerung
der PNA erreicht werden.
-
Unter
Bezugnahme auf 2b wird ein einfacher Booster
vorgestellt. Eine vektorielle Polymererweiterung wird durch Addition
einer BNA, die spezifisch für
die PNA ist, erreicht, wie in 2b (Ia
und IIa) dargestellt, die bei Kombination unter Hybridisierungsbedingungen
mit der PNA zur Bildung von PNA-BNA-BNA-Hybriden führt, die aus der PNA und den "Booster"-Erweiterungen bestehen.
Diese Erweiterungen sorgen bei Markierung mit einer OSA zur starken
Amplifikation eines Signals, das bei Bindung einer PNA an eine TNA
in einer Probe entsteht. Ferner wird durch Bindung von markierten
BNAs an die BBRs im Polymeren eine zusätzliche Amplifikation erreicht.
-
Zur
Herstellung der BNAs kann eine Anzahl von Verfahren herangezogen
werden, wozu beispielsweise ein Synthese durch bekannte chemische
Verfahren oder rekombinante DNA-Herstellungsverfahren gehören. Beim
letztgenannten Verfahren lässt
sich eine im wesentlichen unbegrenzte Anzahl an BNAs in einfacher und
billiger Weise herstellen, indem man beispielsweise in Prokaryonten
(z. B. E. coli) eine Plasmid-DNA mit mehrfachen Wiederholungen der
spezifischen BNA-Sequenzen, die von Restriktionsstellen mit überhängenden
Enden flankiert sind, erzeugt. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise
die linken oder rechten Operatorstellen des lambda-Bacteriophagen
oder eine beliebige andere DNA oder andere Nucleinsäuresequenz, von
der bekannt ist, dass sie spezifisch und fest an eine bestimmte
BBA, z. B. ein DNA- oder RNA-Bindungsprotein, bindet, in einer im
wesentlichen unbegrenzten Anzahl von Kopien erzeugen, wobei jede
Kopie von einer EcoRI-, PstI-, BamHI- oder einer beliebigen anderen
Stelle einer Anzahl von weiteren üblichen Restriktionsnuclease-Stellen
flankiert ist. Alternativ kann ein Polymeres an wiederholten Stellen
durch einzigartige Restriktionsstellen, die innerhalb des Polymeren
nicht vorliegen, ausgeschnitten werden. Große Mengen an pBR322, pUC-Plasmid
oder einem anderen Plasmid mit mehrfachen Kopien dieser Sequenzen
werden nach bekannten Verfahren hergestellt, das Plasmid wird mit
dem Restriktionsenzym an der Flanke der Polymerisationsstelle geschnitten
und die freigesetzten mehrfachen Kopien der Operatoren werden entweder
durch Chromatographie oder durch andere zweckmäßige, aus dem Stand der Technik
bekannte Verfahren isoliert. Die BNA wird sodann vor der Verwendung
einer Strangtrennung unterzogen und ist sodann für die Polymerisation an eine
PNA, die für
eine einzelsträngige,
komplementäre
Kopie des Operators als eine 1/2-BBR kodiert, zugänglich.
Die BNAs können
vektoriell an der PNA polymerisiert werden, wobei man sich verschiedener
Restriktionsenzyme bedient, die jede Wiederholungseinheit des Polymeren
im Plasmid, das zur Herstellung der mehrfachen Kopien der BNA verwendet
wird, flankieren. Alternativ kann das BNA-Polymere mit der PNA über Überhänge an einem
oder beiden Enden des BNA-Polymeren hybridisiert werden, ohne dass
eine Strangtrennung und Anlagerung der einzelnen BNA-Seqmente erforderlich
ist. Beispiele für
spezifische BNA-Sequenzen sind im vorstehenden Abschnitt mit der
Bezeichnung "Beschreibung
der Sequenzen" als
SEQ ID NOs: 35–36 angegeben.
Zur Stabilisierung des BNA-Polymeren kann DNA-Ligase verwendet werden,
um die hybridisierten BNAs kovalent zu verknüpfen.
-
Haarnadelnucleinsäuren (HNAs)
und ihre Herstellung.
-
Die
hier beschriebenen HNAs umfassen mindestens zwei miteinander verbundene
Hauptteile. Eine einzelsträngige
Sequenz, die komplementär
zu einer 1/2-BBR ist, und eine doppelsträngige Nucleinsäureregion,
die unter Hybridisierungsbedingungen durch Selbstassoziation der
selbstkomplementären
Sequenzen innerhalb der HNA gebildet wird. Gemäß 1 (IIc)
der Zeichnungen kann die 1/2-BBR in der HNA so konstruiert werden,
dass sie komplementär
zur 1/2-BBR-Sequenz in der PNA ist. Gemäß 1 (I,
IIc und IIIc) der Zeichnungen bildet die vorerwähnte HNA bei Addition unter
Hybridisierungsbedingungen an die PNA ein PNA-HNA-Hybrid mit einem
Gehalt an einer BBR. Gemäß 1 (IIIc,
IVc und Vc) der Zeichnungen kann ein PNA-HNA-Hybrid unter Hybridisierungsbedingungen
bei Addition an die TNA ein TNA-PNA-HNA-Hybrid mit einem Gehalt
an einer TBR und einer BBR bilden.
-
Gemäß 2a und 2b können die
HNAs zur "Maskierung" oder zur Termination
der Addition von BNA-Verlängerungen
an die PNA verwendet werden. Die beiden BNAs in 2a (Ib und Ic) können miteinander unter Bildung
des in 3 (IVb) dargestellten Hybrids
assoziieren oder direkt und individuell mit der PNA hybridisieren,
wie in 2a (Ia-c, IIa-d) dargestellt.
Die beiden HNAs (in 2a (IIIa und IIIb) dargestellt)
können
die Hybridisierung der BNA an weitere BNAs, die sich von der PNA
aus erstrecken, beenden, wie in 2a (IVa-d)
dargestellt. Die HNA in 2a (IIIa)
kann die PNA-BNA-Hybride beenden, wie in 2a (IIb
und IId) dargestellt, sowie jegliches PNA-BNA-Hybrid mit einer einzelsträngigen 1/2-BBR,
die komplementär
zu der 1/2-BBR in der HNA ist, wie in 2a (IIIa)
dargestellt. Gleichermaßen
kann die in 2a (IIIb) dargestellte HNA
die PNA-BNA-Hybride gemäß Darstellung
in 2a (IIa und IIc) und beliebige PNA-BNA-Hybride
mit zwei einzelsträngigen
1/2-BBRs, die komplementär
zu den 1/2-BBRs in der in 2a (IIIb)
dargestellten HNA sind, beenden.
-
HNAs
werden konstruiert, die die PNA-BNA-Hybride beenden, die durch die
sequenzielle Addition von BNAs an die PNA gemäß Darstellung in 2b konstruiert werden. Die einzelsträngigen 1/2-BBR-Sequenzen, die
in 2b (Ia, IIIa, Va und VIIa) dargestellt sind, sind
spezifisch komplementär
zu den einzelsträngigen 1/2-BBR-Sequenzen,
die in 2b (Ib, IIIb, Vb und VIIb)
dargestellt sind, und erzeugen einzigartige, maskierte PNA-BNA-HNA-Hybride
gemäß Darstellung
in 2b (Ic, IIIc, Vc und VIIc).
-
Die
selbstkomplementären
Sequenzen in der HNA und die Schleifensequenz, die die selbstkomplementären Haarnadelsequenzen
verknüpft,
können
beliebige Zusammensetzungen und Längen aufweisen, sofern sie
nicht in wesentlichem Umfang die Präsentation der einzelsträngigen 1/2-BBR,
die Bestandteil der HNA ist, durch die HNA stören oder hemmen oder selektiv
die BBA oder die TBA binden. Die Schleifensequenzen sollen so ausgewählt werden,
dass die Bildung der Schleife die Bildung der Haarnadel nicht stört. Als
ein Beispiel für
eine derartige HNA, die sich bei dieser Anwendung eignet, wird SEQ
ID NO: 44 vorgelegt (vergl. die vorstehende Beschreibung von Sequenzen).
-
6. Zielbindungsanordnungen
(TBAs) und deren Herstellung.
-
Bei
einer TBA kann es sich um eine beliebige Substanz handeln, die eine
bestimmte TBR bindet, die durch Hybridisierung bestimmter TNAs und
PNAs gebildet worden sind, mit der Maßgabe, dass die TBA die folgenden
Eigenschaften aufweisen muss:
- (a) Die TBA muss
an TBR(s) in einer Weise binden, die hochgradig spezifisch für die TBR(s)
von Interesse ist. Dies bedeutet, dass die TBA zwischen TBRs, die
im TNA-PNA-Hybrid vorhanden sind, und ähnlichen Duplexsequenzen, die
durch PNA-CNA-Hybride gebildet werden, unterscheiden muss. Die TBA
muss an das PNA-CNA-Hybrid mit einer ausreichend geringen Avidität binden,
dass beim Waschen des TBA-TNA-PNA-Komplexes das PNA-CNA-Hybrid verdrängt wird
und das PNA-TNA-Hybrid nicht verdrängt wird.
- (b) Die TBA muss in reaktionsfreudiger Weise die TBR(s) die
durch die Hybridisierung der TNA mit der PNA erzeugt worden sind,
binden. Bindungsaffinitäten
im Bereich von 10-5 bis etwa 10-12 oder mehr werden im allgemeinen
als ausreichend angesehen. Wie nachstehend ausgeführt, kann
es in einigen Fällen
erstrebenswert sein, eine bestimmte TBA zu verwenden, die eine sehr
geringe Avidität
für eine
bestimmte TBR aufweist, die aber eine ausreichend erhöhte Affinität aufweist,
wenn eine bestimmte Konfiguration von mehrfachen TBRs bereitgestellt
wird, so dass das Quadrat der Affinität der TBA für jede TBR zu der Affinität wird,
die für
die bestimmte TBA relevant ist.
-
Zu
Beispielen für
DNA-Bindungskomponenten, die sich bei der Bildung von TBAs eignen,
gehören (ohne
Beschränkung
hierauf) NF-kB, Papillomavirus-E2-Protein, Transkriptionsfaktor SP1, inaktive
Restriktionsenzyme, Antikörper
und dergl. Von jedem dieser Proteine ist aus dem Stand der Technik
bekannt, dass es Sequenzen enthält,
die bestimmte Nucleinsäuresequenzen
binden, wobei die Affinitäten
dieser Wechselwirkungen bekannt sind. Natürlicherweise ist das vorliegende
erfindungsgemäße Verfahren
nicht auf die Verwendung dieser bekannten DNA-Bindungsproteine oder
Fragmente davon beschränkt.
Aus der vorliegenden Beschreibung ist es für den Fachmann ersichtlich,
dass das vorliegende Verfahren leicht auf den Einsatz neuer TBAs,
die mindestens die vorerwähnten
erforderlichen Merkmale aufweisen, angewandt werden kann. So ist beispielsweise
in WO-92/20698 ein sequenzspezifisches DNA-Bindungsmolekül beschrieben,
das ein Oligonucleotid-Konjugat umfasst, das durch kovalente Bindung
eines DNA-Bindungsarzneistoffes an ein triplexbildendes Oligonucleotid
bindet. Das Verfahren dieser Druckschrift kann zur Herstellung neuer
TBAs verwendet werden, die im vorliegenden Verfahren eingesetzt
werden können,
vorausgesetzt, dass die auf diese Weise gebildeten TBAs die vorerwähnten Kriterien
erfüllen.
Ferner können
die Verfahren der US-Patente 5 096 815 und 5 198 346 sowie von WO-88/06601
zur Erzeugung neuer TBAs, die für
das erfindungsgemäße Verfahren geeignet
sind, herangezogen werden. Spezielle Antikörper oder Teile davon können eingesetzt
werden (vergl. beispielsweise Blais, 1994).
-
Wenn
es sich bei der TBA um ein Protein oder um einen Komplex von Proteinen
handelt, ist es ersichtlich, dass beliebige Verfahren aus einer
Anzahl von routinemäßigen Verfahren,
die aus dem Stand der Technik bekannt sind, zur Herstellung der
TBA eingesetzt werden können.
Die TBA kann aus ihrer natürlich
vorkommenden Umgebung in der Natur isoliert werden oder sie kann,
wenn dies unzweckmäßig ist,
durch übliche Techniken
der Molekularbiologie erzeugt werden. Wenn man NF-kB als Beispiel
heranzieht, so kann unter Verwendung der DNA-Bindungsbereiche mit p50- oder p65-Untereinheiten
diese Bindungsanordnung nach rekombinanten Verfahren, die aus dem
Stand der Technik bekannt sind hergestellt werden (vergl. beispielsweise Ghosh,
Cell, Bd. 62 (1990), S. 1019–1029,
der die Klonierung der p50-DNA-Bindungsuntereinheit von NF-kB und
die Homologie dieses Proteins zu rel und dorsal beschreibt).
-
Es
sind zahlreiche DNA- und andere Nucleinsäure-Bindungsproteine bekannt,
die als oder in erfindungsgemäßen TBAs
verwendet werden können.
Nachdem die Aminosäuresequenz
einer beliebigen DNA-, RNA:DNA-, RNA- oder anderen Nucleinsäure-Bindungsproteinen
bekannt ist, kann eine geeignete DNA-Sequenz, die für das Protein kodiert, entweder
durch synthetische Maßnahmen
hergestellt werden oder es kann eine cDNA-Kopie der mRNA, die für das Protein
kodiert, aus einer geeigneten Gewebequelle verwendet werden. Ferner
können
genomische Kopien, die für
das Protein kodieren, erhalten werden und Introns können daraus
herausgespleisst werden, wobei man sich bekannter Verfahren bedient.
Ferner lassen sich die TBAs auf chemischem Wege synthetisieren.
-
Nachdem
eine geeignete Kodierungssequenz erhalten worden ist, kann eine
positionsgerichtete Mutagenese durchgeführt werden, um die kodierte
Aminosäuresequenz
zu verändern
und mutante Nucleinsäure-Bindungsproteine
herzustellen, die im Vergleich zum ursprünglichen Nucleinsäure-Bindungsprotein
erstrebenswertere Bindungseigenschaften aufweisen. Als ein Beispiel
für dieses
Verfahren kann die Aminosäuresequenz
der DNA-Bindungsbereiche von NF-kB so verändert werden, dass ein NF-kB'-Molekül erzeugt
wird, das eine engere Bindung mit der NF-kB-Bindungsstelle eingeht
(vergl. die nachstehenden Beispiele – HIV-Nachweis und HIV-Sperre).
-
Um
einen tieferen Einblick in diesen Aspekt der Erfindung zu gewinnen,
wird auf folgende Überlegungen
hingewiesen. Unter Verwendung von NF-kB als Beispiel lässt sich
eine TBA unter Verwendung des natürlich auftretenden NF-kB-Moleküls herstellen.
Da jedoch dieses Molekül
in Zellen in verschwindend geringen Mengen vorliegt und da die Untereinheiten
dieses DNA-Bindungsproteins
kloniert worden sind, wäre
es vernünftiger,
große
Mengen des Komplexes über
rekombinante DNA-Maßnahmen
herzustellen, wie es bereits für dieses
Protein durchgeführt
worden ist (vergl. beispielsweise Ghosh, Cell, Bd. 62 (1990), S.
1019–1029). NF-kB
ist ein pleiotroper Induktor von Genen, der an immunologischen,
entzündlichen
und wachstumsregulatorischen Reaktionen auf primäre pathogene (virale, bakterielle
oder stressbedingte) Belastungen oder sekundäre pathogene (entzündliches
Cytokin) Belastungen beteiligt ist. NF-kB ist ein dimeres DNA-Bindungsprotein, das
eine p50- und eine p65-Untereinheit umfasst, die beide mit spezifischen
DNA-Sequenzen in Kontakt stehen und diese binden. In einem inaktivierten
Zustand befindet sich NF-kB im zellulären Zytoplasma, komplexiert
mit einem spezifischen Inhibitor, 1-kB, unter Bildung eines zytoplasmatischen
Heterotrimeren. Bei Aktivierung wird der Inhibitor entkomplexiert
und das p50-p65-Dimere positioniert sich über ein spezifisches nukleares
Lokalisierungssignal (NLS) wieder in den Zellkern, wo es DNA binden kann
und seine Rolle als ein transkriptioneller Aktivator von zahlreichen
Genen ausüben
kann (vergl. Grimm and Baeuerle, Biochem. J., Bd. 290 (1993), S.
297–308,
bezüglich
eines Übersichtsartikels über den
Stand der Technik im Hinblick auf NF-kB).
-
Das
p50-p65-Dimere bindet mit picomolarer Affinität an Sequenzen, die mit dem
Konsensus GGGAMTNYCC (SEQ ID NO: 117) übereinstimmen, wobei geringfügig unterschiedliche
Affinitäten
von der exakten Sequenz abhängen.
Es ist bemerkenswert, dass das Auftreten von Homodimeren von p50
und p65 ebenfalls beobachtet worden ist. Diese Homodimeren weisen
unterschiedliche biochemische Eigenschaften sowie geringfügig unterschiedliche
Affinitäten
für Bindungssequenzen
innerhalb des vorstehenden Konsensus und ähnlich zum vorstehenden Konsensus
auf. Somit können
je nach den erwünschten
Bindungseigenschaften der TBA ein p50-p65 Heterodimeres, ein p50-p50-Homodimeres oder
ein p65-p65-Homodimeres oder Fragmente der vorerwähnten Dimeren
verwendet werden.
-
Ein
Weg, gemäß dem verschiedene
neue TBAs erzeugt werden können,
ist schematisch in 9 dargestellt.
Die Nucleinsäure-Erkennungseinheiten
der TBA können
mit ähnlichen
oder unähnlichen
TBA-Nucleinsäure-Erkennungseinheiten über einen "Begleiter" zusammengesetzt
und assoziiert werden. Beim Begleiter handelt es sich um eine Struktur,
an dem verschiedene TBA-Erkennungselemente angebaut sind und der
den Nucleinsäure-Erkennungseinheiten
erstrebenswerte Eigenschaften verleiht. Der Begleiter besteht aus
einer beliebigen Sequenz, die solche Anordnungssequenzen ergibt,
dass gleiche oder verschiedene Nucleinsäure-Erkennungseinheiten in
eine enge und stabile Assoziation zueinander gebracht werden. Somit
wird beispielsweise im Fall einer TBA, die zur engen Bindung an
NF-kB-TBRs konzipiert ist, eine TBA zusammengebaut, indem man lambda-cro-Sequenzen
als Anordnungssequenzen bereitstellt, die mit Nucleinsäure-Bindungssequenzen
entweder für
NF-kB-p50 oder -p65 verknüpft
sind. Die p50- oder p65-Nucleinsäure-Bindungssequenzen
sind mit den cro-Sequenzen
entweder am Carboxy- oder am Aminoterminus von cro und entweder
am Carboxy- oder Aminoterminus der Nucleinsäure-Erkennungseinheit von p50
oder p65 verknüpft.
Die Verknüpfungssequenzen
werden gegebenenfalls bereitgestellt, um einen geeigneten Abstand
der Nucleinsäure-Erkennungseinheiten
für eine
optimale TBR-Bindung zu ermöglichen.
-
Die
Anordnungssequenzen, die vorstehend beispielhaft durch die cro-
und CI-Sequenzen (SEQ ID NOs: 104–108) beispielhaft belegt worden
sind, umfassen beliebige stabile Oligopeptide, die in natürlicher
und fester Weise an ähnliche
Sequenzen binden. Somit ist es im Fall von cro bekannt, dass ein
Dimeres von cro an die lambda-Bacteriophagen-Operatorstellen bindet
(Anderson et al., Nature, Bd. 290 (1981), S. 754–758; Harrison und Aggarwal,
Am. Rev. Biochem., Bd. 59 (1990), S. 933–969). Die Monomereinheiten
von cro unterliegen einer engen und spezifischen Assoziation miteinander.
Somit wird durch Verknüpfung
von DNA-Erkennungseinheitssequenzen
mit den cro-Sequenzen eine enge und feste Assoziation erreicht.
-
Die
optischen Linkersequenzen umfassen eine beliebige Aminosäuresequenz,
die den TBA Zusammenbau oder die Nucleinsäurebindung nicht stört und die
nicht so labil ist, dass die Nucleinsäure-Erkennungseinheit aus der
vollständigen
TBA freigesetzt wird. Es ist erstrebenswert, jedoch nicht erforderlich,
dass die Linkersequenzen kovalent mit anderen Bindungsanordnungskomponenten
verknüpft
sind. Die Assoziation soll spezifisch sein, so dass der Zusammenbau
und die Herstellung der Bindungsanordnungen unterstützt wird.
Zu Beispielen für
derartige Sequenzen gehören
(ohne Beschränkung
hierauf) bekannte Sequenzen, wie sie zur Verknüpfung verschiedener Domänen in strukturellen
Proteinen auftreten. Beispielsweise befindet sich im lambda-Repressorprotein
eine Verknüpfungssequenz
zwischen der DNA-Bindungsdomäne
und der Dimerisationsdomäne,
die sich für
diesen Zweck eignet. Es sind zahlreiche weitere Sequenzen bekannt,
wobei die genaue Sequenz für
die Erfindung nicht kritisch ist, vorausgesetzt, dass eine routinemäßige experimentelle
Prüfung
durchgeführt
wird, um die Stabilität
und das störungsfreie
Verhältnis
zur Zielnucleinsäurebindung
zu gewährleisten.
Beispiele für
derartige Sequenzen werden hier als MetSer und SEQ ID NOs: 99–102 bereitgestellt. Die
Insertion von spezifischen, bekannten Proteolysestellen in diese
Linker fällt
ebenfalls unter den Umfang der Erfindung. Die Anwesenheit derartiger
Stellen in den Linkersequenzen bietet Herstellungsvorteile, die
es ermöglichen,
verschiedene Moleküle
am Begleitergerüst
zusammenzubauen.
-
Neben
den Nucleinsäure-Erkennungsstellen,
fakultativen Verknüpfungssequenzen
und Anordnungssequenzen weisen die erfindungsgemäßen neuen TBAs gegebenenfalls
Asymmetrie- oder Pilot-TNA-Sequenzen
und eine oder mehrere OSA-Einheiten auf. Die Asymmetriesequenzen
werden bereitgestellt, um bestimmte erwünschte oder unerwünschte Assoziationen
zu begünstigen
oder zu verhindern. Beispielsweise werden für den Fall, dass eine TBA mit
homodimeren p50-DNA-Erkennungseinheiten erwünscht ist, die Asymmetriesequenzen
bereitgestellt, um die natürliche
stärkere
Assoziation von NF-kB-p50-Untereinheiten und -p65-Untereinheiten
aufzubrechen, während
die Anordnungssequenzen nicht daran gehindert werden, p50-Untereinheiten
zusammenzubringen. Beispiele für
derartige Sequenzen sind als SEQ ID NOs: 85–92 und SEQ ID NOs: 105 und
106 angegeben.
-
In
einer unterschiedlichen Konfiguration werden NF-kB-p50-Untereinheitssequenzen
in enge Assoziation mit Transkriptionsfaktor-SP1-DNA-Erkennungseinheitssequenzen
gebracht. Dies ist für
den Fall erwünscht,
dass ein NF-kB-SP1-Bindungsmotiv von Bedeutung ist, wie bei HIV-LTR,
wo ein Motiv mit mindestens sechs DNA-Bindungsprotein-Erkennungsstellen,
zwei NF-kB-Stellen, drei SP1-Stellen und einer TATA-Stelle bekanntlich
vorhanden sind. Da es ferner bekannt ist, dass die zweite NF-kB-Stelle
und die erste SP1-Stelle von Bedeutung für die Regulation der HIV-Transkription
sind (Perkins et al., Embo J., Bd. 12 (1993), S. 3551–3558),
eignet sich diese bestimmte Konfiguration von TBA nicht nur beim
Nachweis von HIV, sondern auch als Therapeutikum oder Prophylaktikum
gegen HIV-Infektionen (vergl. die nachstehenden Ausführungen).
Auf ähnliche
Weise kann die lange Kontrollregion (LCR) von humanem Papillomavirus
als Schlüsselkontrollregion
zur erfindungsgemäßen Sondenbehandlung
eingesetzt werden.
-
Im
Hinblick auf die verschiedenen Elemente, die gemäß diesem Verfahren der TBA-Bildung
kassettenartig assoziiert werden können, wird eine im wesentlichen
unbegrenzte Vielzahl von TBAs erzeugt. In 10 werden
eine Reihe von verschiedenen Molekülen mit der Bezeichnung "HIV-detect-I-IV" beispielhaft aufgeführt, wobei "CHAP" den Begleiter bedeutet, "nfkb" NF-kB-Untereinheiten bedeutet, "sp1" die Nucleinsäureerkennungseinheit
des SP1-Transkriptionsfaktors
bedeutet und "TATA" ein Dimeres der
DNA-Erkennungseinheit
eines TATA-Sequenz-DNA-Bindungsproteins (TBP), auch bekannt als
TATA-Bindungsprotein oder TBP, bedeutet.
-
Diese
Konfigurationen werden nachstehend beispielhaft erläutert und
gehören
alle als integrierende Bestandteile zur vorliegenden Erfindung.
-
In
einer weiteren Konfiguration ist die in 9 dargestellte
modulare Struktur zum Nachweis oder zur Behandlung oder zur Prophylaxe
eines vollständig
unterschiedlichen Pathogens geeignet. Gemäß 11 wird auf ähnliche
Weise wie bei den vorstehend beschriebenen "HIV-detect-I-IV"-Molekülen eine Reihe von "HPV-Detect I-IV"-Molekülen erzeugt.
Bei dieser Ausführungsform
nützt man
in vorteilhafter Weise die DNA-Bindungseigenschaften des E2-Proteins
von humanem Papillomavirus (HPV) aus. Ferner werden die Rollen von
SP1 und TBP ausgenützt,
indem man spezifische DNA-Erkennungseinheiten bereitstellt, die
dazu geeignet sind, diese Sequenzen im HPV-Genom zu binden. Bei
der Bildung der E2-spezifishen TBAs zur Verwendung beim Nachweis
einer HPV-Infektion kann es erstrebenswert sein, beliebige der Sequenzen
SEQ ID NOs: 75–84
oder 93–98
als E2-DNA-Erkennungseinheiten zu verwenden. Eine TBA mit einem
Gehalt an einer bovinen dimeren E2-DNA-Bindungsdomäne und einer
humanen dimeren E2-DNA-Bindungsdomäne kann besonders wertvoll
sein.
-
Die
vorstehend beschriebenen verschiedenen Sequenzen können entweder
unter Verwendung von reinen Oligopeptid-Ausgangsmaterialien chemisch
verknüpft
werden oder sie können
durch Bereitstellung von rekombinanten Nucleinsäuren, die über den bekannten genetischen
Code die verschiedenen Subelemente kodieren, verknüpft werden.
Im Falle einer rekombinanten Erzeugung ist eine Verknüpfung von
cro-Kodierungssequenzen mit Sequenzen von Nucleinsäure-Erkennungseinheiten
unter Bildung von TBAs vorteilhaft, da cro im Begleiter nicht nur
als eine Aufbausequenz wirkt, sondern auch die einwandfreie Faltung
der Nucleinsäure-Erkennungselemente
dirigiert. Beispielhafte Sequenzen für Begleiter sind als SEQ ID
NOs: 104–108
angegeben. Ferner ermöglicht
für den
Fall, dass Strukturen höherer
Ordnung mit einem Gehalt an mehrfachen Bindungsstellen angestrebt
werden, wie es bei pentameter NF-kB/NF-kB/SP1/SP1/SP1-TBA
der Fall ist, eine geeignete Konstruktion der Asymmetriesequenzen,
dass derartige Strukturen hergestellt werden können.
-
Auf
die vorgenannte Weise werden TBAs hergestellt, die ihre verwandten
Bindungsstellen mit hoher Affinität binden. Beispielsweise ist
zu erwarten, dass die NF-kB-DNA-Bindungskomponenten der TBAs von 10 die HIV-LTR mit einer Affinität von 10-8
bis 10-12 molar binden. Sequenzen, die sich als DNA-Erkennungseinheiten
eignen, sind als SEC2 ID NOs: 63–71, 73–84, 93–98 und 104–108 angegeben und werden nachstehend
beispielhaft erläutert.
-
Im
Hinblick auf die vorstehende Beschreibung des dirigierten Zusammenbaus
von Nucleinsäure-Bindungsproteinen
und bei Verwendung von Anordnungs- und Asymmetrie-(oder Pilot)-Sequenzen
ist es für
den Fachmann ersichtlich, dass erfindungsgemäß ein allgemein anwendbares
Verfahren zum Zusammensetzen von Proteinstrukturen bereitgestellt
wird. Die Allgemeingültigkeit
dieses Verfahrens wird ferner anhand eines weiteren Beispiels durch
Berücksichtigung
der Verwendung einer Antikörper-Epitop-Wechselwirkung
beim Zusammenbau von angestrebten Strukturen nachgewiesen. Aufgrund
der Spezifität
kann eine DNA-Bindungsproteinstruktur zusammengesetzt werden, indem
man eine NF-kB-p50-Untereinheit mit einem Antigen, z. B. einem zirkularisierten
(über Disulfidbindungen)
Melanozyten-stimulierenden Hormon (MSH), verknüpft. Dieses pro-MSH-Molekül kann sodann
durch einen anti-MSH-Antikörper gebunden
werden, um eine neue Nucleinsäure-Bindungsanordnung
bereitzustellen, wobei das Antigen und der Antikörper als Anordnungssequenzen wirken.
-
Die
in 9 dargestellte modulare Struktur
zeigt, dass eine große
Vielzahl von TBAs unter Verwendung verschiedener Kombinationen von
Komponenten zusammengesetzt werden können. Somit sind repräsentative
Ausführungsformen
dieser allgemeinen Struktur als SEQ ID NOs: 109–116 angegeben.
-
7. Booster-Bindungsanordnungen
(BBAs) und deren Herstellung.
-
Bei
einer BBA kann es sich um eine beliebige Substanz handeln, die eine
bestimmte BBR, die durch Hybridisierung von bestimmten PNAs und
BNAs gebildet worden ist, bindet, einschließlich dann, wenn mehrfache
BNAs (bis zu und einschließlich "n" BNAs, d. h. BNAn,
wobei "n" theoretisch 0–∞ bedeutet,
in der Praxis aber etwa 1 bis 100 beträgt) an die PNA für die Signalamplifikation
polymerisiert werden, vorausgesetzt, dass die BBA die folgenden
Eigenschaften aufweist:
- (a) Die BBA muss die
BBRs in einer Weise binden, die hochgradig spezifisch für die BBR
von Interesse ist. Dies bedeutet, die BBA muss zwischen BBRs, die
im PNA-BNA-Hybrid vorhanden sind, und ähnlichen Duplexsequenzen in
BNA-CNA-Hybriden oder anderen CNAs unterscheiden. Sogar für den Fall,
dass eine einzelne Basenfehlpaarung oder Konformationsunterschiede
mit oder ohne Basenfehlpaarungen bei der Herstellung des PNA-BNAn- oder PNA-BNAn-HNA-Hybrids aufgetreten
sind, muss die BBA das Hybrid mit einer ausreichend geringen Avidität binden,
dass beim Waschen des TBA-TNA-PNA-BNAn-Komplexes die BBA
von den CNA-Sequenzen verdrängt
wird, jedoch nicht die BBR-Sequenzen.
- (b) Die BBA muss in reaktionsfreudiger Weise die BBRs) binden.
Bindungsaffinitäten
im Bereich von 10-5 bis etwa 10-9 oder mehr werden im allgemeinen
als ausreichend angesehen.
-
Zu
Beispielen für
BBAs gehören
(ohne Beschränkung
hierauf) cro und das lambda-Bacteriophagen-Repressorprotein CI.
Ferner wird auf das US-Patent 4 556 643 verwiesen, worin weitere
DNA-Sequenzen und spezifische Bindungsproteine, wie Repressoren,
Histone, DNA-Modifikationsenzyme und Katabolitgen-Aktivatorprotein,
vorgeschlagen werden. Verwiesen wird auch auf EP-0 453 301, wo darauf
hingewiesen wird, dass eine Vielzahl von für Nucleotidsequenzen spezifischen
Bindungsproteinen (NSSBPs), wie der Tetracyclin-Repressor, der Iac-Repressor
und der Tryptophan-Repressor, existieren. Von jeder dieser BBAs
ist es aus dem Stand der Technik bekannt, dass sie bestimmte, bekannte
Nucleinsäuresequenzen
bindet. Ferner sind die Affinitäten
dieser Wechselwirkungen bekannt. Natürlicherweise ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht
auf die Verwendung dieser bekannten BBAs beschränkt. Aufgrund der vorliegenden
Beschreibung kann der Fachmann leicht die Verwendung neuer BBAs,
die mindestens die vorstehend geschilderten notwendigen Eigenschaften
aufweisen, für
das vorliegende Verfahren einsetzen.
-
Zu
Beispielen für
neue BBAs, die für
diesen Aspekt der Erfindung geeignet sind, gehören neue Proteine auf der Grundlage
des Motivs eines bekannten DNA- oder
RNA- oder DNA:RNA-Bindungsproteins, wie cro oder das lambda-CI-Repressorprotein.
Vorzugsweise werden derartige Modifikationen vorgenommen, um die Handhabung
dieser erfindungsgemäßen Komponenten
zu verbessern. So kann es erstrebenswert sein, eine hohe Konzentration
an cro einem Test zuzusetzen. Eine der negativen Eigenschaften von
cro besteht darin, dass bei hohen Konzentrationen die Bindung von
cro an sein DNA-Ziel in Konkurrenz mit cro-cro-Wechselwirkungen
tritt. Somit kann beispielsweise ein begleitetes oder mutiertes
cro hergestellt werden, das nicht mit diesem Nachteil behaftet ist.
Zu Beispielen für
derartige veränderte
Begleiter gehören
SEQ ID NOs: 105–106
und 108. Aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren, wie die Herstellung
von neuen Zielbindungsproteinen unter Verwendung verschiedenartiger
Populationen von Nucleinsäuren
und die Auswahl einer Bacteriophagen-Bindung an bestimmte, vorgewählte Ziele
(sogenannte Phagen-Display-Technik, vergl. die Erörterung
zur Herstellung neuer TBAs), können
dazu herangezogen werden, derartige neue BBAs sowie die vorerwähnten neuen
TBAs herzustellen.
-
Wenn
es sich bei der BBA um ein Protein oder um einen Komplex von Proteinen
handelt, ist es ersichtlich, dass zahlreiche routinemäßige Verfahren
aus dem Stand der Technik zur Herstellung der BBA verwendet werden
können.
Die BBA kann aus ihrer natürlichen
Umgebung isoliert werden oder, wenn dies unzweckmäßig ist,
kann sie durch übliche
Techniken der Molekularbiologie isoliert werden. So ist beispielsweise
die Sequenz des cro-Proteins bekannt und ein beliebiger Molekülklon des
lambda-Bacteriophagen kann dazu herangezogen werden, geeignete Nucleinsäuren zu
erhalten, die für
cro kodieren, um dessen rekombinante Erzeugung zu ermöglichen.
Ferner können
die hier beschriebenen TBAs als BBAs verwendet werden, vorausgesetzt, dass
verschiedene TBAs zur Bindung von TBRs und BBRs eingesetzt werden.
-
8. Verwendung von BBAs
und BBRs zur Lokalisation und zur Amplifikation der Lokalisation
der PNA-TNA-TBA-Komplexe (vergl. 8).
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird die hochgradig spezifische und äußerst enge
Bindung von TBAs, die aus Nucleinsäure-Bindungskomponenten bestehen,
zur Bereitstellung eines amplifizierbaren Nucleinsäure-Sandwichtests
verwendet. Gemäß einem
Aspekt dieser Ausführungsform
wird ein fester Träger
mit einer ersten TBA beschichtet, wodurch eine immobilisierte TBA
erzeugt wird. In Lösung
werden eine PNA und eine TNA unter Hybridisierungsbedingungen in Kontakt
gebracht und sodann mit der immobilisierten TBA kontaktiert. Nur
die PNA-TNA-Wechselwirkungen, die die spezifische TBR bilden, die
durch die immobilisierte TBA erkannt wird, werden beim Auswaschen
der festen Oberfläche,
die den TBA-TBR-Komplex bindet, zurückgehalten.
-
Der
Nachweis der gebundenen TBR wird durch Bindung von Booster-Nucleinsäuren, BNAs,
an die 1/2-BBRs, die an den PNAs unter Hybridisierungsbedingungen
vorhanden sind, erreicht. Auf diese Weise kann selbst dann, wenn
nur ein einziger TBA-TBR-Komplex an der immobilisierten TBA gebunden
ist, ein starkes, amplifiziertes Signal durch Polymerisation von
mehrfachen BNAs an der immobilisierten TNA erzeugt werden. Jede
BNA, die an die TNA bindet, bildet eine BBR, die durch BBAs gebunden
werden kann, die wie die an der festen Oberfläche immobilisierten TBAs in
Bezug auf ihre sehr enge und spezifische Bindung an bestimmten Nucleinsäurestrukturen
ausgewählt
werden können.
Somit kann gemäß dieser
Ausführungsform
die immobilisierte TBA den DNA-Bindungsbereich von NF-kB enthalten,
der in sehr spezifischer und enger Weise an NF-kB-Bindungsstellen
bindet, die bei Hybridisierung der TNA und PNA unter Bildung einer
derartigen Stelle gebildet werden.
-
Da
es bekannt ist, dass NF-kB-Bindungsstellen sowohl im normalen humanen
Genom als auch in langen terminalen Wiederholungssequenzen des humanen
Immunschwächevirus
(HIV) auftreten, stellt die Erfindung ein Verfahren zur Unterscheidung
zwischen den "normalen" humanen Stellen
und den Stellen, die in Zellen aufgrund einer HIV-Infektion vorhanden
sind, bereit. Daher können
in einem Test, der zur Bestimmung der Anwesenheit oder Abwesenheit
von HIV-DNA in einer
Probe von humaner DNA bestimmt ist, die HIV-NF-kB-Bindungsstellen als
die TNA angesehen werden und die normalen humanen NF-kB-Bindungsstellen
können
als CNAs angesehen werden. Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird eine Unterscheidung zwischen diesen TNAs und CNAs erreicht,
indem man die Tatsache ausnützt,
dass in der HIV-LTR zwei NF-kB-Bindungsstellen vorhanden sind, gefolgt
von drei SPI-Stellen (vergl. beispielsweise Koken et al., Virology,
Bd. 191 (1992), S. 968–972),
während
zelluläre
NF-kB-Bindungsstellen mit den gleichen Sequenzen in Tandemstellung
nicht auftreten.
-
In
Fällen,
bei denen die TNA mehr als eine 1/2-TBR enthält und es erstrebenswert ist,
therapeutische und prophylaktische Anwendungen der TBAs zu verfolgen,
kann es erstrebenswert sein, mehr als eine TBA zu verwenden, von
denen jede die Fähigkeit
hat, eine TBR im TNA-PNA-Komplex zu binden. In diesem Fall kann
es vorteilhaft sein, als Komponenten der TBAs DNA-Bindungs- oder RNA-Bindungsdomänen mit
einer geringeren Affinität
für ihre
TBR auszuwählen,
als sie die Wildtyp-DNA-Bindungsdomäne oder -RNA-Bindungsdomäne aufweist.
Aufgrund der Tatsache, dass die TBAs, die an der Bindung an den
mehrfachen TBRs beteiligt sind, entweder vor der Bindung an ihre
TBRs oder nach Bindung an ihre TBRs zusammengebaut werden, blockieren
die einzelnen TBRs nicht die entsprechenden TBRs in den Genomen,
die vom Zielgenom abweichen, es sei denn, die TBRs sind räumlich dazu
befähigt,
den zusammengebauten TBA-Komplex zu binden. Ein Merkmal der multimeren
Anordnung von TBAs, das spezifisch hier als ein Bestandteil der
Erfindung beansprucht wird, besteht darin, dass von einer multimeren
Anordnung erwartet wird, dass sie eine wesentlich verringerte Affinität für eine einzelne
Stelle innerhalb der TNA aufweist. Da jedoch die Bindung relativ
zu jeder TBA drastisch erhöht
ist, wäre
vom TBA-Komplex zu erwarten, dass er nicht in situ um die Bindung
einer einzigen TBR mit den entsprechenden nativen Proteinen konkurriert,
sondern eine enge Bindung mit Sequenzen im PNA-TNA-Hybrid, das die
TBRs für
jede der Nucleinsäure-Bindungskomponenten,
die in der TBA zusammengebaut sind, enthalten, eingeht. Der TBA-Komplex
sollte so zusammengebaut und die Linker so in den einzelnen TBAs
eingestellt werden, dass es möglich
wird, dass die im TBA-Komplex enthaltenen Nucleinsäure-Bindungsregionen
gleichzeitig diese Ziele erreichen und binden.
-
Nachdem
die TNA-PNA-Hybride gebildet worden sind und mit der immobilisierten
TBA in Kontakt gelangt sind, wird ungebundene Nucleinsäure von
der immobilisierten Oberfläche
abgewaschen und die immobilisierten Hybride werden nachgewiesen.
Dies wird gemäß einem
von verschiedenen Wegen erreicht. Gemäß einem Aspekt der Erfindung
wird die PNA mit einer OSA, z. B. einem Radionuclid, gefärbten Perlen
oder einem Enzym, das zur Bildung eines gefärbten Reaktionsprodukts befähigt ist,
markiert. Ferner kann die PNA zusätzlich zu ihrem Gehalt an einer
oder mehreren 1/2-TBRs auch mindestens eine 1/2-BBR enthalten. Die 1/2-BBR-Sequenzen
werden so ausgewählt,
dass sie komplementär
zu einzigartigen 1/2-BBR-Sequenzen in BNAs sind. Bei der vorstehend
beschriebenen Ausführungsform,
bei der es sich bei der TBA um NF-kB handelt und es sich bei der TBR,
die bei der TNA-PNA-Hybridisierung gebildet wird, um eine oder mehrere
NF-kB-Bindungsstellen handelt, können
beispielsweise die 1/2-BBRs hybridisierbare (d. h. einzelsträngige, komplementäre) Sequenzen
der linken oder rechten lambda-Bacteriophagen-Operatoren bereitstellen (vergl. beispielsweise
Ptashne, Scientific American, Bd. 247 (1982), S. 128–140, und
die darin genannten Literaturstellen bezüglich der Sequenzen für diese
Operatoren). Diese Sequenzen können
an den PNA-1/2-BBRs
in vektormäßiger Weise
polymerisiert werden (vergl. die 2 und 3), wobei bis zu "n" BBRs
bereitgestellt werden und jede BBR eine cro-Bindungsstelle bildet.
Enzymatisch, radioaktiv oder anderweitig markiertes cro wird mit
dem TBA-TNA-PNA-(BNA)n-Komplex in Kontakt gebracht. Auf diese
Weise wird ein hochgradig selektives und amplifiziertes Signal erzeugt.
Das unter Verwendung einer PNA mit einer einzigen 1/2-TBR erzeugte
Signal zeigt den Erfolg des Tests unter Erzielung einer TBA-TBR-Bindung
und einer Polymerisation der BNAs unter Erzeugung eines Signals
von zellulären
Stellen (d. h. von CNAs) an. Das Fehlen eines Signals bei Verwendung
einer dimerisierten TBA zeigt, dass in der TNA keine HIV-LTRs als
doppelte NF-kB-Bindungsstellen vorhanden waren. Andererseits weist
das Vorliegen eines Signals bei Verwendung des dimeren NF-kB auf eine HIV-Infektion hin.
Ein spezielles Beispiel der vorstehenden Beschreibung dieser Ausführungsform
der Erfindung findet sich in Beispiel 6, in dem ein HIV-Testkit
beschrieben wird.
-
Selbstverständlich ist
es für
den Fachmann ersichtlich, dass die vorstehende Beschreibung verschiedenen
Modifikationen in Bezug auf die Auswahl der PNAs. TNAs, TBAs, BNAs
und BBAs unterzogen werden kann. Ferner ist es für den Fachmann ersichtlich,
dass in von HIV abweichenden Systemen das vorstehend allgemein beschriebene
Verfahren gleichermaßen
angewandt werden kann. Jedoch können
diese anderen Anwendungen einfacher als das vorstehend beschriebene
Verfahren sein, da die verwendeten TBAs möglicherweise keine normalen
zellulären
Stellen erkennen und daher die Zuhilfenahme einer Dimerisierung
oder anderer Verfahren zur Unterscheidung zwischen TNAs und CNAs
weniger kritisch ist. Bei der Konzeption von Sonden und Bindungsanordnungen
für diese
anderen Systeme lässt
sich der Fachmann von den folgenden Prinzipien und Überlegungen
leiten.
-
Bei
der vorstehend beschriebenen Ausführungsform besteht der Vorteil
der Verwendung der DNA-Bindungsbereiche von NF-kB-Protein als die
TBA und der NF-kB-Erkennungsbindungselemente als die TBRs darin,
dass diese Elemente einen wichtigen "Kontrollpunkt" für
die Replikation von HIV darstellen. Es ist nämlich bekannt, dass für HIV die
Verwendung von NF-kB als ein kritisches Merkmal in seinem replikativen
Lebenszyklus erforderlich ist. Ähnliche
Kontrollpunkte für
andere Pathogene werden ausgewählt
und als Basis zum Nachweis gemäß den vorstehend
beschriebenen Verfahren verwendet.
-
Aus
der vorstehenden Beschreibung allgemeiner Merkmale der Erfindung
und ihrer Anwendungsmöglichkeiten
erkennt der Fachmann, dass es eine Vielzahl von speziellen Ausführungsformen
zur Durchführung der
Erfindung gibt. Beispielsweise ist das erfindungsgemäße Verfahren
auf Verfahren und Vorrichtungen anwendbar, bei denen chromatographische
Testkits verwendet werden, die in den US-Patenten 4 690 691 und
5 310 650 (hier kurz als '691-
und '650-Patente
bezeichnet) beschrieben sind. Gemäß diesen Patenten wurde ein
poröses
Medium zur Immobilisierung entweder einer TNA oder einer Abfangsonde
verwendet und ein Lösungsmittel
wurde dazu eingesetzt, eine mobile Phase, die entweder eine markierte
PNA enthielt, wenn die TNA immobilisiert war, oder die TNA enthielt,
wenn eine Abfangsonde immobilisiert war, in die "Abfangzone" zu transportieren. Nachdem die TNA
in der Abfangzone gebunden worden war, und zwar entweder durch direkte
Immobilisierung oder durch Abfangen, wurde eine markierte PNA durch
die Abfangzone chromatographiert und eine etwaige gebundene Markierung
wurde nachgewiesen.
-
Durch
Anpassung der vorliegenden Erfindung an ein derartiges System ergibt
sich eine Verbesserung in Bezug auf die Verwendung einer Zielbindungsanordnung
in der Abfangzone und daher das Abfangen nur von perfekt passenden
TBR-Sequenzen oder anderen TBRs, die Nucleinsäure-Bestätigungen
darstellen, die spezifisch durch die TBA innerhalb der TNA-PNA-Duplexe gebunden
sind, und zwar aufgrund der vorstehend beschriebenen empfindlichen
Unterscheidung durch die TBA zwischen TNAs und CNAs.
-
Nachdem
die TNA-PMA-Hybride an die immobilisierte TBA gebunden sind, wird
das Signal durch Zugabe von BNAs oder durch Chromatographie von
BNAs durch die Abfangzone verstärkt.
Schließlich
kann das Signal weiter durch Zugabe von BBAs oder durch Chromatographie
von markierten BBAs durch die Abfangzone verstärkt werden. Auf diese Weise
wird die einfache Durchführung
der Analysenstufen, die in den '691- und '650-Patenten beschrieben
werden, verbessert, indem man die zusätzliche Möglichkeit eröffnet, die
Spezifität
und durch Amplifikation die Empfindlichkeit des in diesen Patenten
beschriebenen Verfahrens zu erhöhen.
-
Für den Fachmann
ist es ersichtlich, dass das Verfahren der vorliegenden Erfindung
in Mikrotiterplatten oder automatisiert ausgeführt werden kann. Die Verwendung
von Maschinen, bei denen das erfindungsgemäße Verfahren angewandt wird,
fällt daher
natürlicherweise
unter den Umfang der vorliegenden Offenbarung und der beigefügten Ansprüche. Somit
ist die Erfindung beispielsweise zur Verwendung in Instrumenten, wie
dem IMx-Tischanalysiergerät
der Fa. Abbott Laboratories (Abbott Park, IL) anwendbar. Das IMx-Gerät wird derzeit
zur Durchführung
eines fluoreszierenden Polarisationsimmunoassays (FPZA, vergl. Kier
KCLA, Bd. 3 (1983), S. 13–15)
sowie eines Mikroteilchen-Enzymimmunoassays
(MEZA, vergl. Laboratory Medicine, Bd. 20, 1. Januar 1989, S. 47–49) eingesetzt.
Das MEZA-Verfahren lässt
sich leicht in ein Nucleinsäure-Nachweisverfahren
unter Anwendung der vorliegenden Erfindung umwandeln, indem man
eine TBA als Abfangmolekül
verwendet, das auf ein in Lösung
suspendiertes Mikroteilchen von Submikrongröße (< 0,5 μm im Durchschnitt) aufgebracht
ist. Die mit TBA beschichteten Mikroteilchen werden in eine Reaktionszelle
pipettiert. Das IMx pipettiert sodann eine Probe (hybridisierte
PNA-TNA) in die
Reaktionszelle, wodurch ein Komplex mit der TBA gebildet wird. Nach
einer entsprechenden Inkubationsdauer wird die Lösung auf eine inerte Glasfasermatrix übertragen,
zu der die Teilchen eine starke Affinität aufweisen und an der die
Mikroteilchen haften. Entweder vor oder nach Filtration des Reaktionsgemisches
durch die Glasfasermatrix werden BNAs und BBAs zugegeben oder andere
Signalamplifikations- und Nachweismittel verwendet, die von der
spezifischen Bildung von TNA-PNA-Hybriden abhängen. Der immobilisierte Komplex
wird ausgewaschen und das ungebundene Material fließt durch
die Glasfasermatrix.
-
Die
gebundenen Komplexe werden mittels BBAs, die mit alkalischer Phosphatase
markiert sind, oder mit anderweitig markierten BBAs (radioaktiv,
enzymatisch, fluoreszierend) nachgewiesen. Im Fall von mit alkalischer
Phosphatase markierten BBAs kann das fluoreszierende Substrat 4-Methylumbelliferylphosphat oder
ein ähnliches
Reagenz zugesetzt werden. Alternativ kann das Enzym umgangen werden,
indem man BBRs direkt mit diesem oder einem ähnlichen Reagenz markiert.
Auf jeden Fall ist die Fluoreszenz oder ein anderes Signal proportional
zur Menge der vorhandenen PNA-TNA-Hybride.
-
Die
Fluoreszenz wird auf der Oberfläche
der Matrix mittels eines Frontoberflächen-Fluorimeters gemäß den Angaben
des Herstellers des IMx-Geräts nachgewiesen.
Unter geringfügigen
Anpassungen, die aufgrund routinemäßiger Experimente vorgenommen
werden können
und die zur Optimierung eines Instruments, wie des IMx, für eine Nucleinsäure-Hybridisierung
und für
Nucleinsäure-TBA-Wechselwirkungen
dienen, kann die vorliegende Erfindung vollkommen an automatisierte
Analysen von TNA-Proben angepasst werden.
-
9. Weitere diagnostische
Anwendungen der Erfindung.
-
Während die
vorstehende Beschreibung es ermöglicht,
die vorliegende Erfindung in einer Anzahl von verschiedenen Ausführungsformen
anzuwenden, sind zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten ersichtlich, z.
B. in einem Mobilitätsverzögerungssystem.
-
Bei
dieser Ausführungsform
der Erfindung wird eine Verbesserung des bekannten elektrophoretischen Mobilitätsverschiebungstests
(EMSA) folgendermaßen
erreicht (vergl. 12a und 12b):
Eine
DNA-Probe wird fragmentiert, entweder durch willkürliche Spaltung
oder durch spezifische Restriktionsendonuclease-Behandlung. Die
DNA in der Probe wird sodann in zwei gleiche Aliquotanteile aufgeteilt
und eine spezifische TNA wird zum ersten Aliquotanteil, jedoch nicht
zum zweiten gegeben. Der erste und zweite Aliquotanteil werden sodann
in einem Acrylamid- oder Agarosegel der Elektrophorese unterworfen
und das Muster von DNA-Banden (entweder durch Ethidiumbromid-Bindung
oder durch radioaktive Markierung vor der Elektrophorese sichtbar
gemacht) wird sodann für
die beiden Aliquotanteile verglichen. DNA-Fragmente mit Bindungsstellen,
für die
die TBA spezifisch ist, unterliegen einer Verzögerung ihrer Wanderung durch
das elektrophoretische Medium. Durch Verwendung einer geeigneten
TBA können
auf diese Weise eine beliebige Anzahl an DNA- oder anderen Nucleinsäuresequenzen
aufgespürt
werden.
-
Bei
einer Modifikation des vorstehend beschriebenen EMSA-Tests wird
fragmentierte TNA mit einer PNA hybridisiert und in einer ersten
Dimension fraktioniert. Die fraktionierte DNA wird sodann mit einer
geeigneten TBA umgesetzt und die Mobilitätsänderung der DNA-Fragmente wird
festgestellt. Eine Verstärkung
der Verzögerung
ist durch Zugabe von BBAs auf die vorstehend beschriebene Weise
möglich
(vergl. beispielsweise Vijg und die darin zitierten Druckschriften
für bekannte
Techniken der zweidimensionalen Nucleinsäureelektrophorese, auf die
das vorliegende Verfahren angewandt werden kann).
-
Die
nachstehenden Beispiele bieten dem Fachmann weitere Richtlinien
bezüglich
der praktischen Durchführung
der Erfindung. Eine Beschreibung üblicher rekombinanter DNA-Techniken
findet sich bei Sambrook, Fritsch und Maniatis (1989), Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2. Auflg., Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, NY, sowie in neueren Veröffentlichungen.
Diese Techniken werden hier nicht beschrieben, da sie dem Fachmann
geläufig
sind.
-
Beispiel 1 – Herstellung
von PNAs und Markierung von PNAs
-
Sondennucleinsäuren, PNAs,
lassen sich nach bekannten Verfahren herstellen. So können einzelsträngige Polynucleotid-PNAs
mit einer definierten Sequenz durch chemische Festphasensynthese
gemäß Merrifield
hergestellt werden. PNAs lassen sich durch eine automatisierte Synthese
unter Einsatz einer handelsüblichen
Technik herstellen, z. B. mit Harzen und Vorrichtungen, die von
der Fa. Applied Biosystems, ABI, oder anderen Herstellern erzeugt
oder vertrieben werden. Alternativ lassen sich bestimmte PNA-Sequenzen in
vivo durch bekannte rekombinante DNA-Verfahren synthetisieren. Beispielsweise
lassen sich durch Klonieren einer Duplex-PNA in einen Vektor, der
in E. coli replizieren kann, große Mengen der Duplex-PNA herstellen.
Multimere der PNA können
so in den Vektor kloniert werden, dass pro 1 Mol Vektor mehrere
Mol PNA bei Verdau des Vektors freigesetzt werden, wobei ein Restriktionsfragment
die PNA-Sequenz flankiert. Im Anschluss an eine Synthese oder rekombinante
Herstellung werden die PNAs durch bekannte Verfahren gereinigt,
z. B. durch Gelelektrophorese oder Hochdruck-Flüssigchromatographie (HPLC).
Wenn die PNA als Duplex hergestellt wird, lassen sich die PNA-Stränge vor
der Verwendung in einem Hybridisierungstest zum Nachweis von Zielnucleinsäuresequenzen
durch Erwärmen
oder andere bekannte Verfahren trennen.
-
Die
spezifische Sequenz von Basen in der PNA wird so gewählt, dass
sie die in einer TNA nachzuweisende Sequenz wiederspiegelt, mit
der Maßgabe,
dass erfindungsgemäß die PNA
eine 1/2-TBR-Sequenz enthält,
bei der es sich um eine Sequenz handelt, die bei Hybridisierung
der PNA und TNA eine TBR bildet. Da aus dem Stand der Technik eine
im wesentlichen unbegrenzte Anzahl an derartigen Sequenzen bekannt
ist, wird die Wahl der PNA-Sequenz vom Fachmann für einen
beliebigen gegeben Anwendungszweck getroffen. Bei der Sequenz der
HIV-LTR handelt es sich um eine solche Sequenz, die bei Hybridisierung
von Bereichen der LTR, die für
eine PNA kodieren, mit TNAs, die für die HIV-LTR kodieren, TBRs
bilden, die zur Bindung der NF-kB- oder SP1-DNA-Bindungsproteine befähigt sind.
-
Zusätzlich zu
Sequenzen, die bei Hybridisierung eine TBR bilden, kann die PNA
auch eine 1/2-BBR enthalten. Bei dieser Sequenz handelt es sich
um eine Sequenz, die bei Hybridisierung mit einer Booster-Nucleinsäure, BNA,
eine BBR bildet, die zur Bindung einer BBA befähigt ist. Bei der BBA handelt
es sich vorzugsweise um ein DNA-Bindungsprotein mit hoher Affinität für die BBR-Sequenz.
-
In
diesem speziellen Beispiel erfolgt eine Hybridisierung zwischen
einer PNA mit einer 1/2-TBR, SEQ ID NO: 4, und am 3'-Ende dieser Sequenz,
einer 1/2-BBR-Sequenz,
die als SEQ ID NO: 35 dargestellt ist. Die PNA, die für diese
Sequenzen kodiert, wird entweder ohne Markierung oder in einer mit
einem radioaktiven Isotop, wie P32, S35 oder einem ähnlichen Isotop, markierten
Form gemäß bekannten
Verfahren verwendet. Alternativ wird die PNA an eine Perle mit einer
Größe von 0,01
bis 10 μm
gebunden, die für
einen leichten visuellen Nachweis gefärbt sein kann. Diese Markierung
bildet die OSA gemäß den Angaben
in der Beschreibung. Diese Sonde hybridisiert mit HIV-LTR-Sequenzen
unter Bildung einer TBR, die NF-kB bindet. Ferner hybridisiert die
PNA mit BNAs mit einer komplementären 1/2-BBR unter Bildung eines
linken lambda- Bacteriophagen-Operators,
der entweder cro oder lambda-Repressorproteine bindet.
-
Auf ähnliche
Weise, wie es vorstehend beschrieben wurde, werden PNAs verwendet,
bei denen es sich bei der 1/2-TBR um eine beliebige der Sequenzen
SEQ ID NO: 5 oder SEQ ID NOs: 7–34
handelt und sich eine 1/2-BBR, wie SEQ ID NO: 35 oder SEQ ID NO:
36 sich am 3'-Ende
oder am 5'-Ende
der 1/2-TBR befindet.
-
Beispiel 2 – Herstellung
und Markierung von BNAs
-
Auf ähnliche
Weise wie bei den in Beispiel 1 zur Herstellung und Markierung von
PNAs beschriebenen Verfahren werden BNAs gemäß bekannten Verfahren hergestellt
und markiert. Wie im US-Patent 4 556 643 beschrieben (durch Verweis
zum Gegenstand der Beschreibung gemacht; insbesondere Beispiel 1),
lassen sich Nucleinsäuresequenzen,
die für
bestimmte Nucleinsäure-Bindungssequenzen
kodieren, in großen
Mengen durch Klonieren in einen replizierbaren Vektor herstellen.
Ferner lassen sich ähnlich
wie gemäß dieser Druckschrift
die 1/2-TBR- und
1/2-BBR-Sequenzen auf diese Weise kolinear herstellen, jedoch mit
dem Unterschied, dass erfindungsgemäß die 1/2-TBR-Sequenz selbst
eine Nucleinsäure-Bindungskomponenten-Erkennungsstelle
bildet und die 1/2-BBR zwar eine Nucleinsäure-Bindungskomponenten-Erkennungsstelle
bildet, jedoch auch ein Mittel zur Amplifikation des Signals darstellt,
das bei Bindung der 1/2-TBR
an komplementäre Sequenzen
in der TNA entsteht, indem für
die Polymerisation von BNAs an der TNA-gebundenen PNA gesorgt wird.
Um dies zu ermöglichen,
wird eine Sequenz, wie SEQ ID NO: 35, die für den linken Operator des lambda-Bacteriophagen
kodiert, mit zusätzlichen
Sequenzen versehen, so dass eine Überhangsequenz an einem oder
beiden Enden der BNA bei Hybridisierung mit der PNA gebildet wird.
-
Als
ein spezifisches Beispiel wird eine vektorielle Polymerisation von
BNAs an einer TNA durch SEQ ID NOs: 40–43 bereitgestellt. In diesem
Beispiel kodiert SEQ ID NO: 40 für
zwei 1/2-TBRs, die mit zwei 1/2-TBRs in einer TNA unter Bildung
von zwei NF-kB-Bindungsstellen hybridisieren, während gleichzeitig ein linker
lambda-Bacteriophagen-Operator 1/2-BBR bereitgestellt wird, der
zusätzlich
am 3'-Ende mit der
Erkennungsstelle für
das Restriktionsenzym PstI terminiert ist. Eine Addition der BNA,
SEQ ID NO: 41, mit der 1/2-BBR, die komplementär mit der 1/2-BBR an der PNA
ist, SEQ ID NO: 40, vervollständigt
die BBR, während gleichzeitig
die PstI-Erkennungsstelle vervollständigt wird, wobei ein Überhang
von vier Basen für
die Hybridisierung mit weiteren BNAs verbleibt. Demgemäß wird SEQ
ID NO: 42 addiert, die am 3'-Ende
eine Sequenz mit vier Basenpaaren aufweist, die komplementär zum Überhang
von vier Basen, die bei der Hybridisierung von SEQ ID NOs: 40 und
41 verbleiben, ist. Ferner ist SEQ ID NO: 42 mit einer Sequenz von
fünf Basen
an ihrem 5'-Ende
versehen, die einen Teil einer BamHI-Erkennungsstelle bilden. Das
wachsende Polymere aus BNAs wird weiter durch Addition der BNA SEQ
ID NO: 43 verlängert,
die komplementär
zu SEQ ID NO: 42 ist, wobei die BBR vervollständigt wird und gleichzeitig
die BamHI-Erkennungsstelle
vervollständigt
wird und ein Überhang
von vier Basen verbleibt, der zusätzlich mit BNAs mit komplementären Sequenzen
hybridisiert werden kann. Auf diese Weise können die BNAs in umfangreicher
Weise hybridisiert werden, so dass das Signal eines einzelsträngigen PNA-TNA-Hybridisierungsereignisses
stark amplifiziert wird.
-
Wie
bei den in Beispiel 1 beschriebenen PNAs können die BNAs in einer unmarkierten
Form verwendet werden oder sie können
gemäß bekannten
und in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren markiert werden. Ferner
ist es ersichtlich, dass anstelle der Herstellung des BNA-Polymeren
durch sequentielle Addition von BNAs an den PNA-TNA-Komplex das
BNA-Polymere vorher gebildet und direkt an den PNA-TNA-Komplex addiert
werden kann. Ein einfaches Verfahren zur vorherigen Bildung eines
derartigen BNA-Polymeren umfasst die rekombinante Erzeugung eines
Vektors, in dem Multimere der BNA mit einer einzigen Restriktionsstelle
an jedem Ende des Polymeren vorgesehen sind. Dieses Polymere von
BNAs mit einem Gehalt an mehrfachen BBRs wird aus dem Vektor geschnitten
und hybridisiert mit einer einzelsträngigen 1/2-BBR, die bei Hybridisierung
der PNA und der TNA im PNA verbleibt. Dies wird erreicht, indem
man eine einzelsträngige
Sequenz in der PNA bereitstellt, die mit einem Überhang komplementär ist, der
im BNA-Polymeren beim Ausschneiden aus dem Produktionsvektor gebildet
wird.
-
Beispiel 3 – Herstellung
von HNAs und deren Verwendung zur Maskierung von BNA-Polymeren
-
Die
erfindungsgemäßen HNAs
werden gemäß bekannten
Verfahren für
die Herstellung von Polynucleotiden gemäß den Angaben in den Beispielen
1 und 2 für
PNAs und BNAs hergestellt. Bei der Herstellung von HNAs wird jedoch
die Sequenz der HNA spezifisch so konzipiert, dass ein wesentlicher
Bereich der HNA ein selbst-komplementäres Palindrom unter Bildung
einer Haarnadel bildet, während
gleichzeitig in einzelsträngiger
Form eine ausreichende Basenzahl zurückbleibt, um eine Hybridisierung
mit einzelsträngigen
Sequenzen in der wachsenden Kette von BNAs gemäß der Beschreibung in Beispiel
2 zu ermöglichen.
-
In
diesem Beispiel wird eine HNA gemäß SEQ ID NO: 44 bereitgestellt,
um die Verlängerung
der BNAs an der PNA in Beispiel 2 nach Addition der BNA SEQ ID NO:
43 zu maskieren. Dies wird erreicht, da SEQ ID NO: 44 zwar eine
Palindromsequenz, die eine stabile Haarnadel bildet, aufweist, jedoch
auch eine Sequenz am 5'-Ende
der HNA aufweist, die die BamHI-Sequenz, die durch die Hybridisierung
von SEQ ID NO: 42 und SEQ ID NO: 43 gebildet wird, vervollständigt. Selbstverständlich dient
die Termination des Polymeren nach Addition von nur drei BNAs dazu,
die Erfindung in einfacher Weise darzustellen. Wie vorstehend ausgeführt, kann diese
Polymerisation im wesentlichen in unbegrenzter Weise fortgesetzt
werden, um das Signal des PNA-TNA-Hybridisierungsereignisses zu amplifizieren.
Nachdem die HNA mit der wachsenden Kette von BNAs hybridisiert hat,
wird das Polymere maskiert und es ist keine weitere Verlängerung
des Polymeren mehr möglich.
-
Beispiel 4 – Herstellung
von TBAs und BBAs und deren Markierung und Immobilisierung
-
Die
TBAs und BBAs, die erfindungsgemäß verwendet
werden können,
umfassen beliebige Substanzen, die spezifisch die TBRs und BBRs,
die durch Hybridisierung der PNAs, TNAs und BNAs gebildet worden sind,
binden. Die Verwendung von DNA-Bindungsproteinen stellt ein Beispiel
für derartige
Substanzen dar.
-
Beispielsweise
handelt es sich bei der TBA um das Dimere des DNA-Bindungsbereichs
von p50 und bei der BBA um das lambda-cro-Protein. Diese Proteine
lassen sich nach bekannten Verfahren herstellen. Die Gene für diese
beiden Proteine wurden kloniert. Somit werden diese Proteine nach
bekannten Verfahren in rekombinanter Weise hergestellt und gereinigt.
Ferner werden diese Proteine entweder mit einem Radioisotop, z.
B. mit radioaktivem Iod, oder mit einem Enzym, wie beta-Galactosidase
oder Meerrettich-peroxidase, oder mit einem fluoreszierenden Farbstoff,
wie Fluorescein oder Rhodamin, gemäß bekannten Verfahren markiert. Außerdem können die
TBA und/oder BBA an einer festen Oberfläche immobilisiert werden, z.
B. an der Oberfläche
einer Mikrotiterplatte oder an der Oberfläche einer Perle, z. B. einer
gefärbten
Perle mit einem Durchmesser von 0,01 bis 10 μm. Die Markierungen an den TBAs
und BBAs können
gleich oder verschieden sein.
-
In
diesem Beispiel wird die TBA mit einem Gehalt an der dimeren p50-DNA-Bindungsdomäne mit Rhodamin
markiert, während
die BBA, cro, mit Fluorescein markiert wird. Demgemäß werden
bei Hybridisierung der PNAs, TNAs, BNAs und HNAs, wie sie in der
vorliegenden Beschreibung und den vorstehenden und folgenden Beispielen
beschrieben werden, die gegebenenfalls gebildeten Nucleinsäurehybride
mit überschüssiger markierter
TBA und cro in Kontakt gebracht. Die Fluoreszenz dieser Markierungen
wird gemäß bekannten Verfahren gemessen
und der Nachweis beider Signale stellt ein Anzeichen für die Anwesenheit
von 1/2-TBR-Sequenzen in der TNA dar. Das durch die Fluoreszenz
des NF-kB und cro erzeugte Differenzsignal stellt ein Maß für den Umfang
dar, bis zu dem die Polymerisation von BNAs am PNA-TBA-Hybrid zur
Amplifikation des Signals geführt
hat. Eine Amplifikation von 1- bis über 1000-fach kommt nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren
in Betracht.
-
Beispiel 5 – Hybridisierung
von zwei PNAs mit einer TNA und Unterscheidung zwischen einer TNA
und einer CNA
-
Die
PNAs, PNA1, SEQ ID NO: 40, und PNA2, SEQ ID NO: 45, werden in einem
etwa 10-fachen molaren Überschuss
gegenüber
der Konzentration an TNAs in einer Testprobe verwendet. In diesem
Beispiel wird eine isolierte Duplex-HIV-LTR, bei der ein Strang die in 7 dargestellte
SEQ ID NO: 37 aufweist und der andere Strang komplementär zu der
in 7 dargestellten Sequenz ist, als TNA verwendet.
Ferner wird in diesem Beispiel eine isolierte Duplex-CNA verwendet,
von der ein Strang die gleiche Sequenz wie SEQ ID NO: 37 aufweist,
mit der Ausnahme, dass in der ersten NF-kB-Bindungsstelle, die in 7 dargestellt
ist, in der Mitte der Bindungsstelle in Position 1 in 7 sich
anstelle eines "T" ein "A" befindet, weswegen der komplementäre Strang
davon an dieser Position nicht zur SEQ ID NO: 40-PNA passt.
-
SEQ
ID NO: 40 und SEQ ID NO: 45 werden beide zu getrennten Reaktionsgemischen
gegeben, wobei das erste die vorstehend beschriebene TNA und das
zweite die vorstehend beschriebene CNA enthält. Die Proben werden in einem
geeigneten Hybridisierungspuffer, wie 10 mM Tris (pH-Wert 7,5),
1 mM EDTA, solubilisiert. Die Proben werden sodann etwa 5 Minuten
auf etwa 90°C
erwärmt,
um die Duplex-TNAs und -CNAs in den Proben einer Strangtrennung
zu unterwerten. Anschließend
lässt man
die Proben abkühlen,
um eine Anlagerung der Stränge
von PNAs, TNAs und CNAs zu ermöglichen.
-
Nachdem
die Hybridisierung beendet ist, was nach bekannten Verfahren festgestellt
werden kann, beispielsweise durch Berechnung der t1/2 auf
der Grundlage der Basenzusammensetzungen und der Anlagerungstemperatur
gemäß bekannten
Verfahren, wird die SEQ ID NO: 40-PNA durch Addition von BNAs gemäß Beispiel
2 polymerisiert und die SEQ ID NO: 45-PNA2-Sonde wird mit BNAs beginnend
mit dem SphI-Erkennungsstellen-Überhang
polymerisiert. Im Anschluss an die Addition der BNAs und eine kurze
Hybridisierungsperiode werden die getrennten Proben zu Perlen gegeben,
die mit kovalent immobilisiertem NF-kB beschichtet sind. Man lässt das
NF-kB an etwaige gebildete TBRs in den TNA- und CNA-Proben binden.
Nach etwa 15-minütiger
Bindungszeit werden die Proben 2-mal mit etwa 3 Volumenteilen eines entsprechenden
Waschpuffers, wie 10 mM Tris, pH-Wert 7,5, 100 mM NaCl, oder eines
anderen Puffers gewaschen, von dem vorher festgestellt worden ist,
dass er NF-kB oder die lambda-Bacteriophagen-CI-Repressorprotein-Bindungsaktivität nicht stört. Nach
jedem Waschvorgang lässt
man die Perlen unter Schwerkrafteinwirkung oder durch kurze Zentrifugation
absetzen. Dadurch werden etwaige Nucleinsäuren entfernt, die keine perfekte
NF-kB-Bindungsstelle aufweisen, die durch Hybridisierung der PNA1-
und TNA-Sequenzen gebildet worden sind.
-
Nach
dem letzten Waschvorgang wird lambda-Bacteriophagen-Cl-Repressorprotein,
das mit einem radioaktiven Isotop, wie radioaktivem Iod, oder mit
einem Enzym, wie Meerrettich-peroxidase, mit gefärbten Perlen oder mit einer
fluoreszierenden Markierung markiert ist, zu den einzelnen Proben
gegeben. Die Proben werden sodann mehrmals (etwa 3-mal) mit mehreren
Volumenteilen (etwa 2) eines geeigneten Waschpuffers, wie 10 mM
Tris, pH-Wert 7,5, 100 mM NaCl, oder eines anderen Puffers gewaschen,
von dem vorher festgestellt worden ist, dass er NF-kB oder die lambda-Bacteriophagen-CI-Repressorprotein-Bindungsaktivität nicht stört. Nach
jedem Waschvorgang lässt
man die Perlen unter Schwerkrafteinwirkung oder durch kurze Zentrifugation
absetzen. Nach dem letzten Absetzen oder Zentrifugieren wird die
gebundene Markierung quantitativ bestimmt, indem man die gebundene
Radioaktivität,
die bei einem enzymatischen Test freigesetzte Farbe, die Farbe von
gebundenen Perlen oder die Fluoreszenz nachweist. Alternativ kann
ein anti-CI-Antikörper
zugesetzt werden und ein üblicher
Sandwich-ELISA- oder Radioimmuntest kann zum Nachweis von gebundenem Repressor
durchgeführt
werden. Außerdem
werden als eine negative Kontrolle (Hintergrund) alle vorstehenden
Maßnahmen
parallel mit einer Probe durchgeführt, in der Perlen ohne immobilisiertes
NF-kB verwendet werden.
-
Als
Ergebnis des vorstehenden Tests weisen die Kontrollproben und die
CNA enthaltenden Proben ähnlich
geringe Signale auf, während
die TNA enthaltende Probe ein Signal aufweist, das deutlich über dem Hintergrund
liegt.
-
Beispiel 6 – Testkit
für den
Nachweis von HIV
-
A. Bestandteile des Kits
-
- 1. Mikrotiterplatte
- 2. 1 mg/ml-Lösung
von auf rekombinantem Wege hergestelltem NF- kB in Tris-gepufferter Kochsalzlösung
- 3. Röhrchen
mit einem Gehalt an einzelsträngigen
HIV-PNAs (ein Gemisch von vorher vermischten Oligonucleotiden, die
für zwei
NF-kB-1/2-Bindungsstellen kodieren, d. h. ein Gemisch von SEQ ID
NOs: 7 und 8).
- 4. Röhrchen
mit einem Gehalt an einzelsträngiger
humaner genomischer PNA, SEQ ID NO: 1
- 5. Röhrchen
mit Nuclease (PstI)
- 6. Röhrchen
mit Protease
- 7. Röhrchen
mit einem Gehalt an vorher polymerisierten BNAs, 100 Wiederholungseinheiten
von lambda-Bacteriophagen Or, maskiert mit
einer HNA, jedoch mit freien 1/2-BBRs, die für die Bindung an PNA-TNA-Hybride
verfügbar
sind.
- 8. Röhrchen
mit Meerrettich-peroxidase (hrp), konjugiert mit cro
- 9. Röhrchen
mit hrp-gefärbtem
Substrat
- 10. Tris-gepufferte Kochsalzlösung, 100 ml
- 11. Lanzette
- 12. Reaktionsröhrchen
A, B und C, jeweils mit einem Gehalt an 250 μl destilliertem Wasser
- 13. Medizin-Tropfvorrichtung
-
B. Testverfahren
-
- (a) Die Mikrotiterplatte (Gegenstand 1) wird
mit der Lösung
aus auf rekombinantem Wege hergestelltem NF-kB (Gegenstand 2) in
einer Konzentration von 1 mg/ml in Tris-gepufferter Kochsalzlösung über Nacht bei
4°C unter
Rütteln
beschichtet.
- (b) 3 Tropfen Blut der Testperson werden erhalten, indem man
mit der Lanzette (Gegenstand 11) in den Finger einer Person einsticht.
1 Bluttropfen wird in jedem der Röhrchen A, B und C (Gegenstand
12) verteilt.
- (c) In jedes Röhrchen
wird mit der Medizin-Tropfvorrichtung (Gegenstand 12) 1 Tropfen
Proteaselösung (Reagenz
6) gegeben. Man bewegt das Röhrchen
und lässt
es sodann 5 Minuten absetzen.
- (d) Ein Tropfen Nuclease (Reagenz 5) wird in jedes der Röhrchen A–C unter
Verwendung der Medizin-Tropfvorrichtung gegeben. Man bewegt die
Röhrchen
und lässt
sie 10 Minuten absetzen.
- (e) 1 Tropfen von Reagenz 3 wird in das Röhrchen A (Testprobe) gegeben.
1 Tropfen von Reagenz 4 wird in das Röhrchen B (positive Kontrolle)
gegeben. 1 Tropfen Kochsalzlösung
(Reagenz 12) wird als negative Kontrolle dem Röhrchen C zugesetzt. Die Röhrchen werden
in heißem
Wasser auf 50°C
erwärmt.
Sodann lässt
man sie innerhalb von 1 Stunde auf Raumtemperatur abkühlen.
- (f) Während
der Durchführung
der Hybridisierung in Stufe (d) lässt man überschüssiges Protein von der Oberfläche der
Mikrotiterplatte von Stufe (a) ablaufen. Die Platte wird mit Tris-gepufferter Kochsalzlösung (Röhrchen 10)
gespült.
- (g) Der Inhalt der Röhrchen
A–C von
Stufe (e) wird auf drei Vertiefungen der Mikrotiterplatte übertragen
und 1 Stunde unter Rütteln
stehengelassen.
- (h) Die Vertiefungen der Mikrotiterplatte, die den Inhalt der
Röhrchen
A–C enthalten,
werden mit Tris-gepufferter Kochsalzlösung gespült und entleert.
- (i) 1 Tropfen von Reagenz 7 wird in jede Vertiefung gegeben.
Innerhalb von 1 Stunde lässt
man die Hybridisierung mit etwaigen 1/2-BBR-Stellen, die an der
Platte gebunden sind, ablaufen, wonach 3-mal mit Tris-gepufferter
Kochsalzlösung
gespült
wird.
- (j) 1 Tropfen Reagenz 8 wird in jede Vertiefung gegeben und
man lässt
cro innerhalb von 10 Minuten an etwaige gebundene BNA binden, wonach
5-mal mit je 1 ml Tris-gepufferter Kochsalzlösung gewaschen wird.
- (k) 1 Tropfen hrp-Substrat wird in jede Vertiefung gegeben,
wonach man die Farbentwicklung ablaufen lässt.
-
C. Ergebnisse
-
Wenn
die Vertiefungen A und B beide eine Farbentwicklung zeigen, die
in der Vertiefung C nicht auftritt, ist der Test aussagekräftig und
das Subjekt leidet an einer HIV-Infektion. Wenn nur die Vertiefung
A eine Farbentwicklung zeigt oder wenn nur die Vertiefung C eine
Farbentwicklung zeigt, war die Testdurchführung nicht korrekt und der
Test ist nicht aussagekräftig.
Wenn die Vertiefungen A und C keine Farbentwicklung zeigen, jedoch
bei B eine Farbentwicklung auftritt, ist der Test aussagekräftig und
das Individuum ist nicht mit HIV infiziert.
-
Beispiel 7 – Herstellung
von verschiedenen neuen TBAs
-
Neue
TBAs zur erfindungsgemäßen Verwendung
werden folgendermaßen
hergestellt:
-
- (a) NF-kBI/NF-kB (HIV-Detect I). Eine Nucleinsäure, die
für eine
der Sequenzen SEQ ID NOs: 63–71
oder ein ähnliches
NF-kB-DNA-Bindungsprotein kodiert, wird im Raster mit einer Nucleotidsequenz,
die für
eine Anordnungssequenz, wie cro, kodiert, so fusioniert, dass die
NF-kB-DNA-Erkennungssequenz
am Amino- oder Carboxyterminus der cro-Sequenz kodiert wird. Gegebenenfalls
wird eine Linkersequenz zwischen der NF-kB-Sequenz und der cro-Sequenz
vorgesehen. Am anderen Terminus von cro wird gegebenenfalls eine
nukleare Lokalisierungssignalsequenz, wie SEQ ID NO: 72, vorgesehen.
Ferner werden gegebenenfalls Asymmetriesequenzen am cro-Terminus,
der von der NF-kB-Erkennungssequenz nicht verwendet wird, vorgesehen.
Beispiele für
vollständige
TBAs sind nachstehend aufgeführt.
- (b) NF-kB/SP1 (HIV-Detect II). Auf ähnliche Weise wie im vorstehenden
Abschnitt (a) wird eine rekombinante Kodierungssequenz, die für eine NF-kB-Erkennungsdomäne kodiert,
hergestellt. In einem getrennten Konstrukt wird anstelle von SEQ
ID NOs: 63–72
die Kodierungssequenz für
den DNA-Erkennungsbereich von
SP1 aufgenommen. Eine derartige Sequenz sollte für die Gesamtheit oder einen
funktionellen Teil von SEQ ID NO: 73 kodieren, wobei es sich um
den Bereich des SP1-Transkriptionsfaktors handelt, der eine DNA-Bindung zeigt (vergl.
Kadonaga et al., Cell, Bd. 51 (1987), S. 1079–1090). Der NF-kB-Kodierungsvektor
und der SP1-Kodierungsvektor werden sodann in ein geeignetes Expressionssystem,
wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist, kotransfiziert. Eine
monomere NF-kB-Erkennungseinheit wird an das vollständige NF-kB-Erkennungsdimere
nach dem Zusammenbau der SP1- und NF-kB-Erkennungseinheiten durch den Begleiter
addiert. Die Asymmetriesequenzen verhindern die Bildung von NF-kB-
oder SP1-Dimeren und dirigieren stattdessen die Bildung von NF-kB-SP1-Heterodimeren
(d. h. HIV-Detect II), die dann aus dem Expressionssystem (Säugetier-
oder Bakterienzellen) durch bekannte Verfahren isoliert werden.
- (c) SP1/SP1-TBAs (HIV-Detect III). Wie im vorstehenden Abschnitt
(b) beschrieben, wird ein für
SP1 kodierendes TBA-Konstrukt hergestellt. Jedoch wird nur dieses
Konstrukt in das Expressionssystem transfiziert, und Asymmetriesequenzen,
die die Bildung von SP1-SP1-Dimeren ermöglichen, werden aufgenommen.
- (d) SP1-TATA (HIV-Detect IV). Wie im vorstehenden Abschnitt
(b) beschrieben, wird eine für
SP1 kodierende TBA-Rekombinante hergestellt. Ferner wird eine Rekombinante,
die für
eine TBA mit einer Bindungssequenz kodiert, SEQ ID NO: 74, oder
eine ähnliche
Sequenz, die für
eine TATA-Erkennungseinheit
kodiert, mit Asymmetriesequenzen, die komplementär zu denen sind, die im für SP1-TBA
kodierenden Konstrukt enthalten sind, hergestellt. Diese Konstrukte
werden kotransfiziert und die Heterodimeren werden durch übliche Verfahren
isoliert, einschließlich
Affinitätsreinigung
an einer DNA-Säule
mit den entsprechenden SPA1-TATA-Zielbindungsregionen.
- (e) SP1-E2 (HPV-Detect I). Ein für SP1 kodierendes Konstrukt
wird gemäß dem vorstehenden
Abschnitt (b) hergestellt. Ein für
E2-TBA kodierendes Konstrukt wird unter Verwendung einer Sequenz,
die für
eine der Sequenzen SEQ ID NOs: 75–84 und 94–98, bei denen es sich um Papillomavirus-E2-DNA-Erkennungseinheiten
handelt (vergl. Hegde et al., Nature, Bd. 359 (1992), S. 505–512), oder ähnliche
Erkennungseinheiten kodiert, hergestellt und mit dem für SP1-TBA kodierenden Konstrukt
kotransformiert oder kotransfiziert. Die monomere E2-Erkennungseinheit
wird an das vollständige
E2-Erkennungsdimere addiert, nachdem der Zusammenbau der E2-SP1-Erkennungseinheit
durch den Begleiter erfolgt ist. Das heterodimere HPV-Detect I wird
nach bekannten Verfahren isoliert.
- (f) E2–E2
(HPV-Detect II). Wie im vorstehenden Abschnitt (e) beschrieben,
wird ein für
E2-TBA kodierendes Konstrukt hergestellt, mit der Ausnahme, dass
Asymmetriesequenzen aufgenommen werden, die die Bildung von E2-Dimeren
ermöglichen.
Die exprimierten Dimeren werden sodann nach bekannten Verfahren isoliert,
unter Einschluss der Affinität
für eine
dimere E2-Bindungsstelle
an einer DNA-Affinitätssäule.
- (g) E2-TATA (HPV-Detect III). Wie in den vorstehenden Abschnitten
(e) und (d) ausgeführt,
werden E2- bzw. TATA-Bindungs-TBAs hergestellt, mit der Ausnahme,
dass Asymmetriesequenzen aufgenommen werden, die die Bildung von
Heterodimeren anstelle von Homodimeren verstärken. Diese Konstrukte werden
sodann koexprimiert und die Heterodimeren werden isoliert.
- (h) TATA-TATA (HPV-Detect IV). Wie vorstehend in den Abschnitten
(a) und (d) beschrieben, wird ein TATA-bindendes, TBA-kodierendes
Konstrukt unter Verwendung von Asymmetriesequenzen hergestellt,
die die Bildung dieses Homodimeren begünstigen, und das Homodimere
wird isoliert.
- (i) Weitere TBAs. Wie vorstehend für HIV- und HPV-TBAs beschrieben,
können
TBAs für
ein beliebiges vorgegebenes Pathogen oder Krankheitszustand hergestellt
werden, indem man spezifische DNA-Bindungsproteine identifiziert
und ein Expressionskonstrukt unter Verwendung von geeigneten Linker-Anordnungs- und Asymmetriesequenzen
bildet.
-
Beispiel 8
-
Auf ähnliche
Weise wie bei dem in Beispiel 5 beschriebenen Test, ergibt sich
ein stringenterer Test durch Verwendung des Duplex-NF-kB-SP1-Bindungsproteins,
das gemäß Beispiel
6 hergestellt worden ist. Demgemäß können die
in 7 dargestellten und in Beispiel 5 verwendeten
Sonden verlängert
werden, um den Intersondenabstand zu verringern und dadurch die
Flexibilität
der DNA in der TNA zu verringern.
-
Beispiel 9 – Herstellung
von TBAs von "hoher
Ordnung"
-
Durch
geeignete Verwendung von Asymmetriesequenzen werden TBAs hergestellt,
bei denen es sich um Dimere, Trimere, Tetramere, Pentamere oder
Hexamere von bestimmten DNA-Erkennungseinheiten handelt. Auf diese
Weise wird eine hexamere TBA hergestellt, indem man zunächst eine
erste dimere NF-kB-p50-TBA
unter Verwendung von Asymmetriesequenzen, die die Bildung des Dimeren
ermöglichen,
herstellt. Ferner ermöglichen
die Asymmetriesequenzen die Tetramerisierung des p50-Dimeren mit
einem SP1-SP1-Dimeren. Schließlich
dirigieren zusätzliche
Asymmetriesequenzen die Hexamerisierung mit einem Dimeren, das nukleare
Lokalisierungssequenzen aufweist. Dies wird erreicht, indem man
beispielsweise Asymmetriesequenzen aus Insulin, das in der Natur
Hexamere bildet, aufnimmt. Diese Hexamerbildung wird durch die Sequenzen
SEQ ID NOs: 85 (A) und 86 (B), 87 (A) und 88 (B), 89 (A) und 90
(B), und 91 (A) und 92 (B) dirigiert (vergl. die 13 und 14).
-
Aufgrund
der äußerst hohen
Affinität
für die
HIV-LTR, die unter Verwendung von multimerer TBA erzeugt werden
kann, werden die Verbindungen, die diese Struktur aufweisen und
die für
diesen Zweck verwendet werden können,
hier als "HIV-Lock" bezeichnet.
-
Ein
optimales HIV-Lock wird durch "Fußabdruckbildung" (gemäß bekannten
Verfahren) von an TBRs gebundenen TBAs in der HIV-LTR definiert,
um zu bestätigen,
dass die Bindungsaffinität
der einzelnen DNA-Bindungsproteine, die zur Bildung des multimeren
TBA-Komplexes beitragen, relativ zur Affinität für eine beliebige natürliche Zielsequenz
(d. h. CNAs), aus der die DNA-Bindungserkennungseinheit
der TBA abgeleitet ist, nach unten verschoben ist. Ein etwaiger
gleichzeitiger Verlust an Bindungsaffinität für die HIV-TBRs wird bei Bildung
des Multimeren gemäß den vorstehenden
Ausführungen überkompensiert.
-
Es
kann eine Konkurrenz zwischen der Bindung der einzelnen Komponenten-TBAs
um ihre TBR und Anordnung über
Asymmetriesequenzen zur Bildung des Multimeren vorliegen. Dies wird
vermieden, indem man die Linker zwischen den Begleiter und den Asymmetriesequenzen
in jeder TBA-Komponente so einstellt, dass diese konkurrierenden
Ereignisse entkoppelt werden. Die sich ergebende Verringerung der
Dimensionalität
der Diffusion (effektive Konzentrationszunahme) für die TBA-Asymmetrie
und -Anordnungskomponenten führt
zu einer wirksamen Bildung des multimeren Komplexes.
-
Auf
der Basis der "Fußabdruckbildung" werden die Länge und
die Zusammensetzung von Linkern so eingestellt, dass eine optimale
Unterscheidung zwischen Ziel-HIV-Sequenzen und natürlichen
Sequenzen erreicht wird. Auf diese Weise weisen zwar die einzelnen
Komponenten-TBAs eine geringe Affinität für CNA- und TBR-Sequenzen auf,
jedoch weist der multimere Komplex eine äußerst hohe Affinität für die nunmehr
erweiterte TBR, die durch den multimeren Komplex erkannt wird, auf
(Quadrat der Affinität
der einzelnen TBRs, die durch jede Komponenten-TBA der multimeren
TBA erkannt wird), während
er noch eine geringe Affinität
für CNAs
besitzt. Auf die gleiche Weise werden weitere multimere TBA-Komplexe
(abgesehen von HIV-Lock) hergestellt.
-
Zu
TBAs, die auf diese Weise hergestellt werden können, gehören die folgenden Sequenzen,
die durch Verknüpfung
entweder von Proteinuntereinheiten oder von Nucleinsäuresequenzen,
die für
diese Untereinheiten kodieren, auf folgende Weise zusammengesetzt
werden:
Set | Verknüpfung von
Sequenzen der Gruppen |
A | I
+ II + III |
B | IV
+ V + III |
C | IV
+ III |
wobei die Gruppen I–V aus Sequenzen bestehen,
die ausgewählt
sind aus:
Gruppe | Ausgewählt aus
den Sequenzen |
I | Beliebige
der Sequenzen SEQ ID NOs: 85–92 |
II | Met
Ser, verknüpft
mit einer beliebigen der Sequenzen SEQ ID NOs: 104–106, die
jeweils mit SEQ ID NO: 99 verknüpft
sind. |
III | SEQ
ID NO: 100, verknüpft
mit einer beliebigen der Sequenzen SEQ ID NOs: 75–84 oder
94–98;
SEQ ID NO: 101, verknüpft
mit entweder SEQ ID NO: 74 oder SEQ ID NO: 93; oder SEQ ID NO: 102,
verknüpft
mit SEQ ID NO: 74 oder SEQ ID NO: 93; oder beliebige der Sequenzen
SEQ ID NO: 72, 103, 73 oder 63–71. |
IV | Beliebige
der Sequenzen SEQ ID NOs: 104–106. |
V | SEQ
ID NO: 99. |
-
Spezielle
Beispiele für
derartige TBAs sind die Sequenzen SEQ ID NOs: 109–116, die
folgendermaßen
zusammengesetzt sind:
-
Auf
diese Weise lassen sich unter Auswahl zwischen geeigneten Asymmetriesequenzen,
Anordnungssequenzen und DNA-Erkennungseinheiten zahlreiche verschiedene
TBAs bilden. Ferner assoziieren Sätze dieser Sequenzen, wie SEQ
ID NOs: 114 und 115, miteinander, während Dimere von SEQ ID NO:
114 oder 115 aufgrund der Ladungsabstoßung in den mutierten Anordnungssequenzen
nicht gebildet werden (SEQ ID NO: 104 ist cro; SEQ ID NO: 105 ist
ein neues mutieres, negativ geladenes cro und SEQ ID NO: 106 ist
ein neues mutierttes, positiv geladenes cro).
-
Selbstverständlich kann
der Fachmann aufgrund der gegebenen Aminosäuresequenz dieser TBAs rekombinante
Nucleinsäureklone
herstellen, die für
diese TBAs kodieren. Derartige rekombinante Klone gehören selbstverständlich zum
Gegenstand der Erfindung.
-
Beispiel 10 – HIV-Test
unter Verwendung von "HIV-LOCK"
-
Im
wesentlichen auf die gleiche Weise wie in Beispiel 6 wird das gemäß Beispiel
9 verwendete "HIV-LOCK" als TBA, Reagenz
2, verwendet, wobei ähnliche
Ergebnisse erzielt werden.
-
Beispiel 11 – HIV-Test
unter Verwendung von "HIV-LOCK" beim Testen für Blutspendezwecke
-
Wenn
die zu testende Blutmenge keinen beschränkenden Faktor darstellt, wie
es bei Proben von Blut für
Blutspendezwecke, die auf HIV-Kontamination zu testen sind, der
Fall ist, werden ähnliche
Tests wie in Beispiel 6 durchgeführt,
wobei aber für
jedes der Röhrchen
A–C etwa
5 ml Blut in einer Tischzentrifuge pelletisiert werden. Die Mengen
der übrigen
Reagenzien werden je nach Bedarf vergrößert, um die größere TNA-Menge, die
in der Probe vorhanden ist, handzuhaben.
-
Beispiel 12 – "HIV-LOCK°' als therapeutisches
anti-HIV-Mittel
-
Das
gemäß Beispiel
9 hergestellte "HIV-LOCK" wird in Form einer
1 mg/ml-Lösung in
Liposomen zubereitet und intravenös einem Subjekt injiziert,
bei dem ein Test auf HIV durchgeführt und eine entsprechende Infektion
bestätigt
worden ist. Eine Dosis von etwa 0,1 mg bis 100 mg von "HIV-LOCK"/kg Körpermasse
wird innerhalb von 24 Stunden infundiert und die Konzentration an
HIV-p24 im Serum des Patienten wird überwacht. Die Behandlung wird
so oft als erforderlich wiederholt, z. B. wenn im Serum ein Anstieg
von p24 erfolgt.
-
Beispiel 13 – Verwendung
eines HIV-TBA-Konstrukts als Therapeutikum
-
Ein
rekombinanter retroviraler Vektor oder dergl. wird zur Abgabe eines
Konstrukts, das für
eine HIV-LTR-bindende-TBA kodiert, an einen infizierten Patienten
verwendet. Der Vektor kodiert für
einen Begleiter, wie cro, und DNA-Sequenzen für Bindungsbereiche von p50.
Der gleiche Vektor kodiert auch für einen Begleiter, an dem sich
eine SP1-TBA faltet. Asymmetriesequenzen werden bereitgestellt,
so dass bei Koexpression der p50-TBA und der SP1-TBA in einer einzelnen,
HIV-infizierten Zelle in vivo es zu einer sofortigen Assoziation
zwischen diesen TBAs kommt, während
gleichzeitig jegliche Assoziation zwischen dem DNA-Bindungsbereich
von p50 und endogenen p50- oder p65-Monomeren verhindert wird. NLS-Sequenzen
werden ferner in den TBAs bereitgestellt, so dass bei der Dimerbildung
die TBA sofort in den Zellkern umzieht und spezifisch an integrierte
HIV-Sequenzen bindet, so dass jegliche Transkription von diesem
Locus verhindert wird.
-
Zu
diesem Zweck ist es erstrebenswert, Sequenzen auszuwählen, die
für DNA-Bindungsdomänen kodieren,
so dass die exprimierten Monomeren in einer TBA zusammengesetzt
werden, die nicht an natürliche humane
Sequenzen bindet. Somit kommt es nur bei Bindung der TBA-Komponenten
an ihre Zielsequenzen zu einer Assoziation zwischen sämtlichen
Komponenten der TBA unter Bildung eines Komplexes, der eng und spezifisch
an die HIV-LTR bindet.
-
Beispiel 14 – Diagnostisches
Testkit für
humanes Papillomavirus
-
Dieses
Diagnostikum für
humanes Papillomavirus nützt
den bekannten Unterschied zwischen gutartigem und karzinogenem HPV
aus, um einen Test bereitzustellen, der bei einem Patienten einen
Hinweis auf die Anfälligkeit
für einen
malignen Zustand gibt. Die Papillomaviren gehören zu einer Gruppe von kleinen DNA-Viren,
die mit gutartigen squamösen
Epithelzelltumoren in höheren
Wirbeltieren assoziiert sind. Es wurden mindestens 27 verschiedene
humane Typen von Papillomaviren (HPVs) aufgefunden. Viele davon
sind mit spezifischen klinischen Läsionen assoziiert. 4 davon,
nämlich
HPV-6, HPV-11, HPV-16, HPV-18
und HPV-33 sind mit humanen Läsionen
des Genitaltrakts assoziiert. Im allgemeinen wurde festgestellt,
dass HPV-6- und HPV-11-DNAs mit gutartigen Läsionen des Genitaltrakts assoziiert
sind. Ferner wurde von HPV-16, HPV-18 und HPV-33 festgestellt, dass
sie mit prämalignen
und malignen Läsionen
assoziiert sind und in den meisten Zelllinien, die aus Zervikalkarzinomen
erhalten worden sind, transkribiert werden. HPV-16, HPV-18 und HPV-33
sind vermutlich nur drei Mitglieder einer großen Gruppe von HPV-DNAs, die
mit malignen, humanen Zervikalkarzinomen assoziiert sind.
-
Tiermodelle
haben ergeben, dass gutartige Papillomavirus-Läsionen in Gegenwart eines Cokarzinogens
sich zu malignen Läsionen
entwickeln können.
HPV-DNA wurde in Metastasen von Zervikalkarzinomen gefunden. Bei
malignen zervikalen Läsionen
ist HPV-DNA üblicherweise
in das humane Genom integriert, es kann aber auch extrachromosomale
HPV-DNA vorhanden sein. Eine Integration von HPV unter Bildung des Provirus
führt im
allgemeinen zum Aufbrechen des viralen E2-offenen Leserasters (ORF).
Trotz des Aufbrechens des E2-ORF hat eine Prüfung von Zelllinien aus mehreren
Zervikalkarzinomen das Vorliegen von transkriptional aktivem und
integriertem HPV-16 und HPV-18 ergeben. Wenn HPV-16-Genome, die
in den humanen Zervikalkarzinom-Zelllinien SiHa und CaSki vorhanden
sind, untersucht werden, treten Unterschiede in der Integration
von HPV-16 auf. In der SiHa-Linie erfolgte die einzige HPV-16-Genomintegration
an den Basen 3132 und 3384 unter Aufbrechen der E1- und E2-ORFs
mit einer Deletion von 0,3 kb. Eine weitere Deletion von 50 Basenpaaren
von HPV-16-DNA führte
zu einer Fusionierung der E2- und E4-ORFs. Der 5'-Bereich der HPV-16-DNA, der aus dem
aufgebrochenen E2-ORF besteht, wird mit kontinuierlichen, humanen,
rechten Flankierungssequenzen verknüpft. Ferner wird ein einzelnes
zusätzliches
Guanin am Nucleotid 1138 in der Mitte des E1-ORF festgestellt. Diese
Basenpaaraddition führt
zur Fusion der E1a- und
E1b-ORFs zu einem einzigen E1-ORF.
-
Das
vollständige
Genom von HPV-16 ist bei GenBank unter der Hinterlegungsnummer K02718
erhältlich.
Das vollständige
Genom von HPV-33 ist bei GenBank unter der Hinterlegungsnummer M12732
erhältlich. Das
vollständige
Genom von HPV-18 ist bei GenBank unter der Hinterlegungsnummer X05015
erhältlich.
-
Im
Rahmen eines vorläufigen
Screenings wird die Tatsache einer HPV-Infektion bei einer gegebenen zervikalen
Biopsieprobe durch eine einfache Analyse vom "Ja/Nein"-Typ festgestellt, wobei man beispielsweise
beliebige oder sämtliche
der PNAs SEQ ID NOs: 46–53
und eine E2-TBA gemäß den vorstehenden
Ausführungen
verwendet (d. h. Fragmentierung von DNA, Bindung der PNA, Immobilisierung
mit der TBA und Nachweis des Signals mit BNAs und BBAs).
-
Nachdem
bei einer Biopsieprobe eine positive Reaktion auf HPV festgestellt
worden ist, erhält
man zusätzliche
Informationen bezüglich
des malignen Potentials des HPV durch Analyse des Integrationsstatus des
Virus in das humane Genom.
- 1. Die DNA in der
zervikalen Biopsieprobe wird fragmentiert und mit einer Blockierungssonde
mit der Sequenz SEQ ID NO: 60 hybridisiert. Diese Sonde bindet an
sämtliche
Fragmente in der DNA, die nicht aus dem 0,3 kb-Fragment gespleisst worden sind.
- 2. Die DNA in der Biopsieprobe wird einer PNA mit der Sequenz
SEQ ID NO: 61 ausgesetzt. Diese Sonde bindet nur an Fragmente, bei
denen das 0,3 kb-Fragment deletiert ist (die Blockierungssonde verhindert
die Schleifenbildung der großen,
gegebenenfalls vorhandenen Deletionssegmente).
- 3. Eine PNA mit SEQ ID NO: 62 wird mit SEQ ID NO: 41 unter Bildung
einer BBR hybridisiert, die an cro oder den lambda-CI-Repressor
als eine BBA bindet, wobei ein einzelsträngiger Bereich zurückbleibt,
der zur Hybridisierung mit der TATA-Stelle an SEQ ID NO: 61 befähigt ist.
Dieser wird an eine TBR am 5'-Ende der großen Deletion
addiert.
- 4. Die TBR wird durch eine TBA mit einer TATA-Bindungsprotein-DNA-Erkennungseinheit
immobilisiert.
- 5. Die gebundenen Fragmente werden durch Addition von BNAs und
BBAs gemäß den vorstehenden
Ausführungen
nachgewiesen.
-
Der
Nachweis eines Signals bei diesem Test zeigt, dass das große Fragment
in HPV, das in der TNA vorhanden ist, deletiert ist. Da eine derartige
Deletion mit einer malignen Beschaffenheit korreliert, gibt dieser Test
Aufschluss über
das maligne Potential der HPV-Infektion. Diese Schlussfolgerung
kann durch Durchführung
eines analogen Tests auf der Basis der Deletion des 52-Basenpaarfragments,
das ebenfalls in Korrelation mit einer HPV-induzierten malignen
Beschaffenheit steht, bestätigt
werden.
-
Die
TBP-Erkennungseinheit, die in der TBA für diesen Test verwendet wird,
kann beispielsweise aus einer Sequenz, z. B. den Sequenzen SEQ ID
NO: 70 oder SEQ ID NO: 93, ausgewählt werden.
-
Beispiel 15 – Herstellung
des rekombinanten HIV-LOCKR
-
Phase 1 – Herstellung
der DNA zur Erzeugung des HIV-LockR.
-
Es
wird eine in vitro-Mutagenese der Kodierungsregion der natürlich vorkommenden,
klonierten Komponenten des HIV-LockR, das
modifiziert werden muss, mit einem MutaGene Phagemid-Kit, durchgeführt. Das modifizierte
Verfahren umfasst die Verwendung eines Blue-script-Plasmids, das
jede der Bindungskomponenten von HIV-LockR enthält. Diese
werden in kompetente Zellen transformiert und Uracil enthaltende
Phagemide werden gezüchtet.
Einzelsträngige
DNA wird extrahiert und als Matrize für den mutagenen Strang verwendet. Oligonucleotide,
die die erwünschten
Mutationen enthalten, einschließlich
des Einbaus einer neuen Restriktionsstelle, werden synthetisiert
und mit Polynucleotid-kinase und ATP behandelt. Die mit Kinase behandelten Oligonucleotide
werden an die einzelsträngige
Matrize angelagert und ein mutagener Strang wird gemäß dem MutaGene-Verfahren
synthetisiert und ligiert, mit der Ausnahme, dass Sequenase 2.0
die Polymerase darstellt. Bibliotheken werden einem Screening unter
Verwendung beider γ32P-endmarkierten Nucleotide mit einem Gehalt
an Sequenzen, die zu den eingeführten
Mutationen komplementär
sind, unterzogen, die Plasmid-DNA wird isoliert und die Mutanten
werden auf der Grundlage der eingeführten Restriktionsstelle identifiziert.
Die Mutationen werden ferner durch Sequenzierung mit einem Sequenase-Kit
bestätigt.
Die HIV-LockR-DNA wird in das Baculovirus-Expressionssystem
mit einem Polyhedron-Promotor kloniert.
-
Phase 2 – Herstellung
von HIV-LockR-Proteinen unter Verwendung
von Baculovirus.
-
Sf-9-Zellen
werden zu einer vorgegebenen Dichte (etwa 1 × 106 Zellen/ml,
logarithmische Phase) gezüchtet,
mit dem Baculovirus mit einem Gehalt an den HIV-LockR-Instruktionen
infiziert und geerntet, um die rekombinanten Proteine mit einem
Gehalt an HIV-LockR zu gewinnen. Bei der
Vergrößerung des
Verfahrensmaßstabs
werden Kulturen aus Kolben auf Rotationsvorrichtungen und anschließend auf
Bioreaktoren vergrößert. Im
Anschluss an die Infektion wird das Protein der Zellen nach 12,
24, 36 und 48 Stunden gewonnen. Während des gesamten Verfahrens
werden die Indices für
die Lebensfähigkeit überwacht.
-
Phase 3 – Reinigung
der HIV-LockR-Proteine.
-
Die
geernteten Proteine werden zunächst
durch Ultrafiltration von teilchenförmigen Produkten befreit, um
die nachgeschaltete Reinigung zu erleichtern. Das zentrifugierte
Produkt wird sodann steril filtriert. Extrakte werden 30 Minuten
bei 4°C
mit 40 000 U/min zentrifugiert und Aliquotanteile werden einer Immunopräzipitation mit
polyklonalem Kaninchen-Antikörper
gegen eine der HIV-LockR-Komponenten unterzogen.
Immunopräzipierte
Proteine lässt
man an SDS-10 %-PAGE-Gel laufen.
-
Phase 4 – Test auf
HIV-LockR-Proteine gegen HIV-DNA.
-
Mobilitätsverschiebungstests
werden durchgeführt,
wobei man eine Oligonucleotidsonde verwendet, die Elemente der langen
terminalen HIV-Wiederholungseinheit
und Fragmente mit einem Gehalt an NFKB-bindender DNA in Assoziation
mit der leichten kappa-Kette unter Mikroglobulin-Regulation umfasst.
Das Oligonucleotid wird an seinen komplementären Strang angelagert und mit γ-32P-ATP endmarkiert.
-
Ein "Fußabdruck" wird durch Kombination
einer geringen Menge (10–15 M) an radioaktiv
markierter HIV-LTR-DNA mit einer geringfügig größeren Menge an HIV-LockR in Puffer 10 Minuten bei Raumtemperatur vorgenommen.
Vor der Zugabe von Protein wird Dithiothreit zugesetzt. Eisen(II),
EDTA, Wasserstoffperoxid und Natriumascorbat werden zugesetzt und
das Reaktionsgemisch wird inkubiert. Ein Abschreckmittel wird zugegeben
und die Produkte werden unter Anwendung von denaturierender Gelelektrophorese
analysiert. Dies wird für
verschiedene Proteinkonzentrationen durchgeführt. Das erhaltene Gel wird
unter Verwendung eines Phosphoimager-Scanners abgebildet und die
erhaltene, hoch auflösende
Bilddatei wird analysiert, um die Bindungsaffinität für HIV-LockR für
die HIV-DNA. relativ zur zellulären
DNA getrennt zu bestimmen.
-
Mehrfache
Konstruktions- und Testwiederholungen können herangezogen werden, um
die Bindung von HIV-LockR und anderen TBAs
für HIV
und andere Organismen erneut aufzufinden. Dieses Verfahren ermöglicht die
Konstruktion von Bindungsanordnungen, so dass die Bindungsanordnung
nicht mit dem Wildtypproteinen für
einzelne Bindungsstellen in den Genomproben konkurrierend ist. Die
Entwicklung von TBAs für andere
Organismen und TNAs für
Sequenzen innerhalb dieser Organismen kann unter Anwendung des vorerwähnten Verfahrens
erfolgen. Dieses Verfahren ist bei der Herstellung von Bindungsanordnungen
für sämtliche
Nucleinsäure-TBRs,
einschließlich
DNA-DNA-, DNA-RNA-
und RNA-RNA-Hybride und Kombinationen dieser Hybride, wertvoll.
-
Beispiel 16 – Verfahren
zum Identifizieren von Nucleinsäure-Bindungsmolekülen zur
Herstellung von TBAs und BBAs gemäß der Erfindung
-
Im
erfindungsgemäßen Verfahren
werden Zielbindungsanordnungen und Booster-Bindungsanordnungen zusammengesetzt,
indem man Nucleinsäure-Bindungsmoleküle identifiziert
und die Nucleinsäure-Bindungsbereiche
der Moleküle
so verknüpft,
dass TBAs erhalten werden, die zwischen bestimmten Zielsequenzen
und auch eng verwandten Sequenzen unterscheiden. Ein Verfahren zum
Identifizieren der Nucleinsäure-Bindungsmoleküle umfasst
die folgenden Stufen:
- 1. Gewinnen einer biologischen
Probe mit einem Gehalt an der Zielnucleinsäure. Es kann sich beispielsweise
um einen Organismus oder einen mit einem Pathogen infizierten Gewebeextrakt
handeln.
- 2. Fragmentieren der Probe in der Weise, dass die Nucleinsäuren freigesetzt
werden und die Größenkomplexizität der Nucleinsäuren in
der Probe verringert wird.
- 3. Kontaktieren eines ersten Aliquotanteils der fragmentierten
Nucleinsäuren
mit einem Kontrollpuffermedium und Kontaktieren eines zweiten Aliquotanteils
der fragmentierten Nucleinsäuren
mit dem Kontrollpuffermedium, das ein bekanntes Profil von Nucleinsäure-Bindungsmolekülen enthält.
- 4. Analysieren der beiden Aliquotanteile zum Identifizieren
von Fragmenten, die ein verändertes
Verhalten in dem Aliquotanteil aufweisen, der mit den Zielbindungsmolekülen in Kontakt
gebracht worden ist, verglichen mit dem Kontrollaliquotanteil. Dies
wird durch eindimensionale Gelelektrophorese, zweidimensionale Gelelektrophorese,
Hochleistungs-Flüssigchromatographie,
Papierchromatographie oder andere Maßnahmen erreicht, die ein unterschiedliches
Verhalten der Nucleinsäurefragmente
ergeben, wenn sie an ein Nucleinsäure-Bindungsmolekül gebunden
sind, verglichen mit dem Zustand, wenn das Nucleinsäurefragment ungebunden
ist.
- 5. Identifizieren und Isolieren von Fragmenten, die ein verändertes
Verhalten zeigen, wenn sie mit dem Nucleinsäure-Bindungsmolekül in Kontakt
gebracht werden, und entweder Sequenzieren des Nucleinsäurefragments
zur Bestimmung, ob bekannte Nucleinsäure-Bindungsmolekülmotive
vorhanden sind, oder direktes Identifizieren des Nucleinsäure-Bindungsmoleküls, das
an die Nucleinsäure
gebunden ist. Der letztgenannte Vorgang lässt sich beispielsweise durchführen, indem
man ein zweidimensionales Gitter der der Elektrophorese unterworfenen
Nucleinsäuren
mit unterschiedlich markierten Antikörpern in Kontakt bringt, die
an die verschiedenen Nucleinsäure-Bindungsmoleküle binden.
-
Bei
diesem Verfahren werden vorzugsweise Nucleinsäuremotive für diagnostische oder therapeutische
Zwecke verwendet, wobei die Zielnucleinsäure mehr als ein einziges verwendbares
Nucleinsäure-Bindungsmolekülziel aufweist.
Auf diese Weise lässt
sich eine komplexe Zielbindungsanordnung erzeugen, die die Nachbarschaft
von verschiedenen Nucleinsäure-Bindungsmolekülmotiven
ausnützt,
um die Spezifität
der TBA, die aus den einzelnen identifizierten Nucleinsäure-Bindungskomponenten
zusammengebaut ist, zu verstärken.
Die verschiedenen Nucleinsäure-Bindungsbereiche
der Nucleinsäure-Bindungsmoleküle können sodann
zu vollständigen
TBAs zusammengesetzt werden, wie es vorstehend beispielsweise für HIV-LockR beschrieben worden ist.
-
Beispiel 17 – Verfahren
zum Identifizieren von spezifischen RNA-Sequenzen in einer Probe
-
Mit
den erfindungsgemäßen Verfahren
und Zusammensetzungen lassen sich beliebige Nucleinsäuresequenzen
spezifisch identifizieren. Die Identifizierung einer Ziel-HIV-RNA
in einer Probe wird erreicht, indem man vom Patienten eine Probe
von Blut oder einer anderen biologischen Flüssigkeit oder einen Extrakt
gewinnt, der möglicherweise
die HIV-RNA enthält
und einen Test auf die Anwesenheit von TAR-Bindungsstellen durchführt. Tat
ist ein positiver Regulator der HIV-Replikation, der an die TAR-Region
von HIV-RNA bindet. Die kleinste, natürlich auftretende, vollständig aktive
Form von HIV-Tat weist eine Länge
von 72 Aminosäuren
auf, nämlich
SEQ ID NO: 118. Tat enthält
mindestens zwei funktionelle Domänen
und transaktiviert die Genexpression von der langen terminalen HIV-Wiederholungseinheit
(HIV-LTR). Tat bindet an eine RNA-Stammschleifenstruktur, die durch Selbsthybridisierung
von Sequenzen in TAR gebildet wird, unmittelbar in 5'-Stellung zur HIV-LTR.
HIV-TAR-RNA bildet einen Dinucleotid-Vorsprung und zwei Stammschleifenstrukturen
(Rhim et al., Virology, Bd. 202 (1994), S. 202–211). Das Tat (SEQ ID NO:
118) bindet diese Struktur mit geringerer Avidität als Tat-Varianten, bei denen
es sich bei Ala58 um einen Threoninrest handelt oder bei denen es
sich bei His65 um einen Asp-Rest handelt (Derse et al., Virology,
Bd. 194 (1993), S. 530–536).
Unter Ausnutzung dieser Tatsachen wird das erfindungsgemäße Verfahren
durch folgende Maßnahmen
durchgeführt:
- 1. Fragmentieren einer biologischen Probe,
um die Nucleinsäuren
freizusetzen und die Größenkomplexizität der Nucleinsäuren zu
verringern.
- 2. Kontaktieren einer TBA mit der Probe, die eine Hybrid-TAR-Bindungsproteinsequenz
und eine benachbarte flankierende Sequenz im HIV-Genom identifiziert. Die zu diesem Zweck
verwendete TBA wird an cro als Begleiter zusammengesetzt, wobei
Tat als das spezifische HIV-RNA-Bindungsmolekül verwendet
wird. Um Spezifität
zu gewährleisten,
so dass ein "Crosstalk" zwischen der HIV-TAR-Stelle
und eng verwandten TAR-Stellen, die aufgrund von anderen Pathogenen,
wie Cytomegalovirus, vorhanden sein können, vermieden wird, weist
die TBA ferner eine Antikörper-Komponente
auf, die die DNA-RNA-Hybrid-Zielbindungsregion erkennt, die gebildet
wird, wenn eine Sondennucleinsäure
die HIV-LTR-RNA bindet.
- 3. Beseitigen eines jeglichen "Crosstalk", das durch die Bindung von Tat an die
TAR-Region der HIV-RNA aufgrund von Verunreinigungen (Cousin-RNAs), wie die CMV-TAR-Sequenz,
entsteht, durch Kontaktieren des Reaktionsgemisches mit überschüssiger Tat-Varianten
(entweder die Ala58-Variante
anstelle von Thr oder die His65-Variante anstelle von Asp), die
mit größerer Avidität binden.
Auf diese Weise werden einzelne Bindungsereignisse aufgrund der
TBA-Bindung an Cousin-RNAs aus der Nucleinsäureprobe durch die Tat-Variante
bekämpft.
Andererseits wird durch entsprechende Auswahl der Affinität der Doppelbindung, die
als Ergebnis von Antikörper
und Tat erreicht wird, die TBA nicht von echten Zielen verdrängt. Dieses Verfahren
wird in 16 erläutert. Gemäß einem weiteren Aspekt des
gleichen Verfahrens kann es sich bei der TBA um ein Produkt handeln,
bei dem anstelle der Verwendung einer Variante von Tat ein Antikörper verwendet
wird, der dieses Nucleinsäuresegment
erkennt, und die TBA wird als Doppelantikörper-TBA verwendet.
-
Bei
einer alternativen Version dieses Verfahrens kann eine Sondennucleinsäure verwendet
werden, die mit der HIV-LTR-RNA hybridisiert. Demgemäß kann ein
Duplexsegment der LTR-sp1-Stellen als Bestandteil der Zielbindungsregion
geschaffen werden. Diese Region der HIV-RNA flankiert die TAR-Region,
die in 5'-Stellung
zur LTR steht, sich aber in enger Nachbarschaft hierzu befindet.
Eine TBA mit einem Gehalt an Tat und zwei Sp1-Bindungseinheiten wird begleitet, um
eine Tat-Bindung an TAR und eine Sp1-Bindung an die Sp1-Bindungsstellen zu
erreichen. Anschließend
werden eine Amplifikation und ein Nachweis durch Addieren geeigneter
BNAs, BBAs und HNAs durchgeführt.
Gemäß einer
weiteren Alternative können
PNAs mit SEQ ID NO: 38 und SEQ ID NO: 39 (vergl. 7)
verwendet werden. Eine TBA wird verwendet, die eine oder mehrere Sp1-Bindungseinheiten
und eine Antikörpereinheit
enthält,
die an das DNA-RNA-Hybrid bindet, das aus der Proben-RNA und SEQ
ID NO: 38-PNA erzeugt worden ist. Sodann werden zur Amplifikation
des Signals geeignete BNAs, BBAs und HNAs addiert.
-
Selbstverständlich erkennt
der Fachmann, dass andere TBA- und TNA-Kombinationen zur Optimierung der hier
beispielhaft aufgeführten
Verfahren verwendet werden können.
-
Es
ist ersichtlich, dass die hier bereitgestellten Sequenzen nur beispielhaften
Charakter haben und dass andere ähnliche
Sequenzen, die dadurch nahegelegt werden, in den erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden können.
Ferner ist es ersichtlich, dass zwar beliebige Sequenzen, die hier
bereitgestellt werden, als linear anzusehen sind, diese aber auch
in kreisförmiger
oder anderweitig abgeänderter
Form verwendet werden können.
Ferner werden die Sequenzen als nicht-antisense bezeichnet, sie
können
aber in der kodierenden oder nicht-kodierenden Form oder zur Bindung an
kodierende oder nicht-kodierende komplementäre Sequenzen verwendet werden. SEQUENZPROTOKOLL