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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein verbessertes
Verfahren zum Amplifizieren einer spezifischen Nukleinsäuresequenz
und deren schneller Detektion und Quantifizierung unter Verwendung
elektrochemolumineszent markierter Bindungsspezies.
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Hintergrund der Erfindung
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Die Detektion und Quantifizierung
einer in einer Probe vorhandenen spezifischen Nukleinsäuresequenz
ist ein bekanntes diagnostisches Verfahren mit großer Spezifizität. Diese
Spezifizität
basiert auf dem Wissen um die spezifische Sequenz und die Erzeugung
von Sonden, die spezifisch und komplementär sind.
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Verfahren zur Detektion und Quantifizierung
von spezifischen Nukleinsäuresequenzen
werden durch die folgenden Patente veranschaulicht: (1) US-Patent
Nr. 5,130,238 richtet sich auf ein verbessertes Verfahren zum Amplifizieren
einer spezifischen Nukleinsäuresequenz.
Die Verbesserung des Amplifikationsverfahrens involviert den Zusatz
von Dimethylsulfoxid (DMSO) alleine oder in Kombination mit Rinderserumalbumin (BSA);
(2) das US-Patent Nr. 4,683,195 richtet sich auf ein Verfahren zum
Amplifizieren und Detektieren einer Nukleinsäure-Zielsequenz, enthalten in einer Nukleinsäure oder
einer Mischung derselben; (3) das US-Patent Nr. 4,683,202 betrifft
ein Verfahren zum Amplifizieren einer gewünschten spezifischen Nukleinsäuresequenz, die
in einer Nukleinsäure
oder einer Mischung derselben enthalten ist; (4) das US-Patent Nr. 4,486,539
richtet sich auf ein Verfahren zum Identifizieren von Nukleinsäuren über einen
einstufigen Sandwich-Hybridisierungstest; und (5) die WO 91/02814
richtet sich auf ein Verfahren zum Amplifizieren einer spezifischen
Nukleinsäuresequenz.
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Die Verwendung von hochspezifischen
Nukleinsäuresonden
ist in einigen Fällen
das einzige Verfahren, das akkurate Ergebnisse erzielt, wenn das
Protein fehlt, wie dies für
die Analyse von Gendefekten wie der cystischen Fibrose zutrifft.
Es ist ebenfalls in Fällen
einer latenten Virusinfektion wie mit HIV1 oder Herpes wertvoll,
wo durch die Infektion wenig oder kein Protein erzeugt wird. Die
große
Spezifizität
der Nukleinsäuresonden
macht diese auch in der Diagnose von infektiösen Mitteln wertvoll, die schwierig
mit Antikörpern
zu identifizieren sind, und zwar auf Grund von Kreuzreaktionen und
dem Fehlen von Kreuzreaktionen zwischen Isotypen dieser Mittel.
Zusätzlich
gestattet die Analyse von DNS-Sequenzen die schnelle und effektive
Selektion einer Sonde, die spezifisch sein wird. Dies ist mit antikörper-basierten
Reagenzien nicht möglich.
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Die größte Schwierigkeit und Einschränkung in
der Anwendung der existierenden Nukleinsäuresondentechnologie ist die
Komplexität
und die langsame Methode zum Detektieren der spezifischen Sequenzen. Mit
der Amplifikation von Nukleinsäuren
sind die Einschränkungen
der Nukleinsäuresondenverfahren,
die mit geringen Konzentrationen an Zielmolekülen assoziiert waren, gelöst worden,
und zwar in den oben identifizierten US-Patenten Nrn. 5,130,238;
4,683,195; 4,683,202.
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Die Verwendung einer natürlichen
Amplifkation ist in einigen Fällen
zur Überwindung
dieses Problems genutzt worden. Dies wird durch die Verwendung von
ribosomaler RNS mit bis zu 100.000 Kopien pro Zelle beispielhaft
gezeigt, wie im US-Patent Nr. 4,851,330 gelehrt. Dieses Verfahren
nutzt ein schnelles Chemolumineszenz-Detektionssystem, um, ohne
das infektiöse
Mittel kultivieren zu müssen,
effektiv zu sein, welches System eine Anzahl an Inkubationen und
Waschschritten erfordert. Dieses Verfahren ist jedoch ebenfalls
nur auf ausgewählte
zelluläre
Pathogene eingeschränkt
und kann im Fall von viralen oder genetischen Defekten nicht angewandt
werden.
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Die WO 93/10267 beschreibt ein Verfahren
zum Detektieren einer interessierenden Nukleinsäuresequenz im Amplifikationsprodukt
einer Polymerasekettenreaktion oder einer anderen primer-dirigierten
Reaktion. Genauer enthält
die beschriebene Amplifikationsmischung mindestens eine Nukleotidsequenz,
die der interessierenden Nukleinsäuresequenz komplementär ist und
die entweder am 3'-Ende
oder am 3'- und
5'-Ende mit einer
Verbindung markiert worden ist, die zur Elektrochemolumineszenz
befähigt
ist. Die Elektrochemolumineszenz des markierten amplifizierten Produkts
wird dann detektiert.
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Die WO 93/12245 beschreibt ein Verfahren
zur exponentiellen Amplifikation einer Nukleinsäure unter Anwendung eines einzelnen
nicht gepaarten Primers. Der Primer kann mit einem detektierbaren
Marker wie einem elektrochemolumineszenten Molekül markiert sein.
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Ungeachtet der im Stand der Technik
offenbarten Amplifikationsprozesse erfordert die vorliegende Erfindung
keine Vorbehandlung der Probe, wie die Bindung an Festphasen oder
Membranen, das Denaturieren der Probe, die Reinigung der Probe mittels
Extraktion von Öl,
Protein oder mittels Gelelektrophorese, und kann die Sonde dem Amplifikationsgemisch
direkt zugesetzt, hybridisiert und analysiert werden. Dies war im
Hinblick auf die Möglichkeit,
dass die Sondensequenzen modifiziert würden oder eine Zerstörung der
Probe verursachen würden,
vermittelt durch die Enzyme und Bedingungen in dem Amplifikationsgemisch, überraschend.
Beispielsweise zersetzt die Anwesenheit der RNAase H die Hybride
zwischen DNS und RNS (die Grundlage der Sondenhybridisierung) abdaut,
die spezifischen Hybride in jedem Versuch, das unreine Amplifikationsgemisch
zu sondieren. Ebenfalls würde
die Anwesenheit der reversen Transkriptase die Sonden im Hybridisierungsgemisch
als Primer nutzen und diese aus der spezifischen Reaktion der Hybridisierungskomplexbildung
entfernen. Zusätzlich
zu diesen möglichen
Problemen enthält
der Puffer viele Komponenten, die Probleme sowohl für die Hybridisierung
und auch für
die Erzeugung von ECL über
die spezifisch involvierte Chemie verursachen könnten, beispielsweise hohe
Konzentrationen der Salze MgCl2, KCl, an
Nukleotiden, Dithiothreitol, Spermidin, Dimethylsulfoxid, Glycerol
und Proteinen. Diese Liste enthält
zahlreiche Substanzen, die mit anderen Nukleinsäure-Sondenmethoden interferieren,
und diese müssten
entfernt werden, damit diese Verfahren arbeiten können; somit
war die vorliegende Erfindung überraschenderweise
zur Durchführung
eines Nukleinsäure-Sondentests über ein
einfaches Protokoll befähigt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird bereitgestellt ein Verfahren zur Detektion einer spezifischen Nukleinsäuresequenz,
umfassend die Schritte:
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- (a) Zusetzen einer Probe, von der man annimmt,
dass sie die spezifische Nukleinsäuresequenz enthält, zu einer
Reagenzmischung zur Bildung eines Reaktionsgemisches, wobei die
Reagenzmischung umfasst:
- (i) einen ersten Oligonukleotidprimer;
- (ii) einen zweiten Oligonukleotidprimer;
- (iii) eine DNS-dirigierte RNS-Polymerase,
- (iv) eine RNS-dirigierte DNS-Polymerase;
- (v) eine DNS-dirigierte DNS-Polymerase;
- (vi) eine Ribonuklcase, die die RNS eines RNS/DNS-Hybrids hydrolysiert,
ohne einzel- oder doppelsträngige
RNS oder DNS zu hydrolysieren;
worin der erste oder zweite
Oligonukleotidprimer einen Promoter oder eine Antisense-Sequenz eines Promoters
umfasst und worin der Promoter von der DNS-dirigierten RNS-Polymerase erkannt
wird, und worin der erste oder zweite Oligonukleotidprimer wahlweise
mit einer Bindungsspezies oder einer elektrolumineszenten (ECL)
Spezies markiert ist, oder worin das Reaktionsgemisch wahlweise
Nukleotide umfasst, markiert mit einer Bindungsspezies oder einer
ECL-Spezies, in ausreichender Menge, um amplifizierte Zielmoleküle zu erzeugen,
markiert mit der Bindungsspezies oder der ECL-Spezies;
- (b) Inkubieren des Reaktionsgemisches für eine ausreichende Zeit, um
die spezifische Nukleinsäuresequenz
zur Bildung eines amplifizierten Nukleinsäuresequenzgemisches, enthaltend
die amplifizierte Nukleinsäuresäuresequenz,
zu amplifizieren;
- (c) Erhalten einer Probe aus dem amplifizierten Nukleinsäuresequenzgemisch,
- (d) Zusetzen der folgenden Reagenzien zu der Probe aus dem amplifizierten
Nukleinsäuresequenzgemisch:
- I) mindestens einer ersten Sonde einer Sequenz komplementär zu der
amplifizierten Nukleinsäuresequenz, worin:
- (i) dann, wenn ein Primer oder ein Nukleotid, markiert mit einer
Bindungsspezies, in Schritt (a) als Einfangsonde vorhanden ist,
die erste Sonde mit einer ECL-Spezies markiert ist; oder
- (ii) dann, wenn ein Primer oder ein Nukleotid markiert mit einer
ECL-Spezies in Schritt
(a) vorhanden ist, die erste Sonde eine Einfangsonde ist, markiert
mit einer Bindungsspezies; oder
- (iii) dann, wenn die Primer oder Nukleotide aus Schritt (a)
nicht mit einer ECL-Spezies oder einer Bindungsspezies markiert
sind, die erste Sonde mit einer ECL-Spezies markiert ist und mindestens
eine Einfangsonde, markiert mit einer Bindungsspezies, vorhanden
ist, worin die Einfangsonde eine Sequenz komplementär zur amplifizierten
Nukleinsäuresequenz
aufweist; und
- II) ein Kügelchen,
beschichtet mit einem Bindungspartner für die Einfangsonde, um ein
zweites Gemisch zu bilden;
- (e) Inkubieren des zweiten Gemisches für ausreichende Zeit, um die
Hybridisierung zwischen Sonde(n) und amplifizierter Nukleinsäuresequenz
zu gestatten, um einen Komplex zu bilden, und um das Einfangen des Komplexes
auf den Kügelchen
zu gestatten; und
- (f) Detektieren des an die Kügelchen
gebundenen Komplexes unter Verwendung der ECL-Spezies.
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Die Erfindung betrifft ein Diagnoseverfahren
zur Detektion spezifischer Nukleinsäuresequenzen, die über Amplifikation
erzeugt wurden, das schnell ist, weniger Schritte aufweist und weniger
Anwenderzeit als herkömmliche
diagnostische Verfahren erfordert. Die Amplifikation läuft bei
einer relativ konstanten Temperatur ab, wobei eine Vielzahl an einzelsträngigen RNS-Spezies
erzeugt wird. Die Hybridisierung an Sonden folgt dieser Amplifikation
und wird bei einer relativ konstanten Temperatur durchgeführt, gefolgt
von Analyse auf gebundene oder komplexierte elektrochemolumineszente
Spezies. Somit ist das Diagnoseverfahren sowohl schnell als auch
elektrochemolumineszent empfindlich, anders als andere Systeme,
die zahlreiche Inkubationszyklen und mehrere Waschungen erfordern,
gefolgt von mehreren Inkubationen zur Detektion der Nukleinsäure.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung
wird ein Verfahren zum Amplifizieren einer spezifischen Nukleinsäuresequenz
angewandt, gefolgt vom Zusatz von zwei Oligonukleotidsonden, eine
mit einer Bindungsspezies, die Einfangsonde (das heißt Biotin
oder Antigen) und eine mit einem elektrochemolumineszenten Marker.
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Das Verfahren involviert die Synthese
von einzelsträngiger
RNS, einzelsträngiger
DNS und doppelsträngiger
DNS. Die einzelsträngige
Antisense-RNS ist ein erstes Template für einen zweiten Primer. Die
einzelsträngige
DNS ist ein zweites Template für
einen ersten Primer. Die doppelsträngige DNS ist ein drittes Template
für die
Synthese einer Vielzahl von Kopien des ersten Templates. Eine Sequenz
des ersten oder des zweiten Primers ist einer Sequenz der spezifischen
Nukleinsäuresequenz
ausreichend komplementär
und eine Sequenz des ersten oder zweiten Primers ist einer Sequenz
der spezifischen Nukleinsäuresequenz
ausreichend homolog. Ein zweiter Primer bindet an das 3'-Ende des ersten
RNS-Templates und erzeugt das zweite DNS-Template. Ein 3'-Ende des ersten
Primers hybridisiert an das 3'-Ende
des zweiten DNS-Templates.
Das zweite Template wird vom ersten Template entfernt und zur Erzeugung
eines komplementären
DNS-Strangs genutzt. Die resultierende Duplex-DNS dient als drittes
Template zum Synthetisieren einer Vielzahl von ersten Templates,
die wiederum den oben beschriebenen Zyklus wiederholen. Dieses Amplifikationsverfahren
ist genauer in den folgenden Publikationen beschrieben: Kievits
et al., 35, J. Vir. Method, 273–286
(1991); Bruisten et al., 9 AIDS Res. and Human Retroviruses, 259–265 (1993);
EP-A-0 329 822; WO 91/02818; WO 91/02814 (ein im Wesentlichen vergleichbares
Verfahren ist auch in der WO 88/10315 beschrieben). Nach Abschluss der
Inkubation, wie oben beschrieben, werden Proben aus der Amplifikation
entnommen und eine Mischung von komplementären Sonden und Kügelchen,
beschichtet mit einer Bindungsspezies komplementär zu einer der Sonden im Hybridisierungspuffer,
wird zugesetzt, gefolgt von Inkubation bei einer vorbestimmten Temperatur,
um die Hybridisierung der Sonden an das erste Template und die Bindung
einer der Sonden an die Kügelchen über eine
Bindungsreaktion, das heißt
Antikörper/Antigen
oder Biotin/Streptavidin, zu gestatten. Bei Abschluss der Inkubation
hat sich ein Komplex gebildet, der das erste Template, erzeugt aus
der Amplifikationsreaktion, wie oben, hybridisiert an zwei unterschiedliche
Sonden umfasst, von denen eine einen elektrochemolumineszenten Marker
enthält
und die andere eine Bindungsspezies. Dieser Komplex ist zusätzlich mit dem
beschichteten Kügelchen
komplexiert, das sein komplementäres
Bindungspaar mit der Sonden-Bindungsspezies bildet. Der resultierende
Komplex enthält
das amplifizierte erste Template, die Sonde mit ihrem elektrochemolumineszenten
Marker, die Einfangsonde mit ihrer Bindungsspezies und das Kügelchen
mit seiner Beschichtung an Bindungsspezies (siehe 1), alle komplexiert über die spezifischen Wechselwirkungen
jeder Komponente. Es ist ebenso zu verstehen, dass die während des
NASBA-Cyclings erzeugten DNS-Sequenzen Ziele für die Hybridisierung und Detektion
darstellen werden.
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In einer anderen Ausführungsform
der beanspruchten Erfindung kann die Wechselwirkung zwischen der
Sonde und dem Kügelchen
vor dem Hybridisierungsschritt durch Bildung einer kovalenten Bindung
an das Kügelchen
oder Bindungsspezies-Wechselwirkung (wobei die Bindungsspezies entweder über kovalente
oder nicht kovalente Verfahren aufgeschichtet ist) oder indirekt über eine
kovalente Bindung an eine Spezies, die das Kügelchen nicht kovalent beschichten
kann, erfolgen. Ein Beispiel für
diese indirekte kovalente Beschichtung kann die Form annehmen, dass
die Sonde an einen Träger
wie ein Protein gekoppelt ist, gefolgt vom Aufschichten über nicht
kovalente Methoden auf die Kugeloberfläche.
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In einer anderen Ausführungsform
werden die Proben der Amplifikation mit einer ECL-Spezies markierten
Sonde und einem Kügelchen
gemischt, das mit einer Bindungsspezies für das zwischen der Sonde und dem
amplifizierten ersten Template gebildete Hybrid beschichtet ist.
Beispielsweise kann ein Hybrid aus DNS und RNS unter Anwendung eines
spezifischen Antikörpers
eingefangen werden. Ein Beispiel wäre die Anwendung eines Anti-DNS/RNS-Antikörpers (US-Patent
Nr. 4,833,084, übertragen
an Miles Inc.). Andere Antikörper,
die solche gemischten Hybridmoleküle erkennen, würden sich
ebenfalls als wertvoll erweisen, wie diejenigen Antikörper, die
gegen Hybride aus RNS oder DNS, gegen Phosphonat, Phosporothioat,
Alkyl- oder Arylphnsphonat basierte Nukleinsäuresequenzen gezogen wurden
(Murakami et al., 24, Biochemistry, 4041-4046 (1985), auch erhältlich von
Glenn Research, Sterling, Virginia). Diese Verfahren basieren auf
der Bildung einer neuen molekularen Spezies bei Hybridisierung,
bei der es sich um eine Bindungsspezies für einen Antikörper handelt,
und das Ziehen von Antikörpern
oder anderen Bindungsspezies gegen diese molekulare Spezies.
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In noch einer anderen Ausführungsform
kann das Testverfahren auch zum Quantifizieren der Menge an Nukleinsäure im Ausgangsmaterial
verwendet werden. Dieses wird durch den Zusatz von spezifischen "Zusatz"-Proben zur Probe
erzielt, die während
der Reaktion amplifiziert werden. Die Bestimmung des "Zusatz"-Signals und des
Probensignals gestattet die Berechnung eines Verhältnisses,
das auf der ursprünglichen "Zusatz"-Konzentration beruht,
und die Bestimmung der Probenkonzentration gestattet. Diese wird
genauestens über
die Anwendung mehrerer "Zusätze" ermittelt, die hinsichtlich
ihrer Menge über
den Bereich der möglichen
Probenmengen erstreckt sind und die Erstellung einer Standardkurve
zur Ablesung eines Verhältnisses von
1 : 1 zwischen Ziel und Probe gestatten. Hierauf beruhende Verfahren
sind wohl verstanden (Van Gemen et al., 43, J. Vir. Methods, 177–187 (1993);
Siebert und Larrick, 14, Biotechniques, 244–249 (1993); Piatak et al.,
14, Biotechniques, 70–80
(1993)). Dieses Quantifizierungsverfahren wird durch die Verwendung
eines schnellen und genauen Verfahrens zum Detektieren und zur Quantifikation
verbessert, das durch die Verwendung der ECL-Marker und Verfahren
mit der NASBA-Amplifikation bereitgestellt wird.
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Die Erfindung stellt zusätzlich ein
Verfahren für
die Detektion einer spezifischen Nukleinsäuresequenz bereit, umfassend
die Schritte:
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- (a) Bereitstellen eines einzelnen Reaktionsmediums,
enthaltend Reagenzien, umfassend:
- (i) einen ersten Oligonukleotidprimer,
- (ii) einen zweiten Oligonukleotidprimer, umfassend eine Antisensesequenz
eines Promotors,
- (iii) eine DNS-dirigierte RNS-Polymerase, die den Promotor erkennt,
- (iv) eine RNS-dirigierte DNS-Polymerase,
- (v) eine DNS-dirigierte DNS-Polymerase,
- (vi) eine Ribonuklease, die RNS aus einem RNS/DNS-Hybrid hydrolysiert,
ohne einzel- oder doppelsträngige
RNS oder DNS zu hydrolysieren,
- (b) Bereitstellen in dem Reaktionsmedium von RNS, umfassend
ein erstes RNS-Template, das die spezifische Nukleinsäuresequenz
oder eine der spezifischen Nukleinsäuresequenz komplementäre Sequenz
umfasst, unter solchen Bedingungen, dass sich ein Zyklus anschließt, worin
- (i) der erste Oligonukleotidprimer an das erste RNS-Template
hybridisiert,
- (ii) die RNS-dirigierte DNS-Polymerase das erste RNS-Template
nutzt, um ein zweites DNS-Template über Verlängerung des ersten Oligonukleotid-primers
zu synthetisieren und dadurch ein RNS/DNS-Hybridintermediat bildet;
- (iii) die Ribonuklease RNS hydrolysiert, die das RNS/DNS-Hybridintermediat
ausmacht,
- (iv) der zweite Oligonukleotidprimer an das zweite DNS-Template
hybridisiert,
- (v) die zweite DNS-dirigierte DNS-Polymerase den zweiten Oligonukleotidprimer
als Template nutzt, um den Promotor mittels Verlängerung des zweiten DNS-Templates
zu synthetisieren; und
- (vi) die DNS-dirigierte RNS-Polymerase den Promotor erkennt
und das zweite DNS-Template transkribiert, wodurch Kopien des ersten
RNS-Templates bereitgestellt
werden; und anschließend
- (c) Beibehalten der Bedingungen für ausreichende Zeit, um eine
gewünschte
Amplifikation der spezifischen Nukleinsäuresequenz zu erzielen, gefolgt
vom Zusatz von:
- (i) mindestens einer Sondensequenz, komplementär dem ersten
RNS-Template, markiert mit einer elektrochemolumineszenten Spezies,
- (ii) mindestens einer zweiten Einfangsondensequenz, komplementär dem ersten
RNS-Template, markiert mit einer Bindungsspezies,
- (iii) einem Kügelchen,
beschichtet mit einer komplementären
Bindungsspezies zu der zweiten Sondensequenz; und anschließend
- (d) Bereitstellen von Bedingungen an Temperatur und Puffer,
um die Hybridisierung der Sonden an das erste RNS-Template und die
Bindung der Bindungsspezies auf der zweiten Einfangsonde mit der
komplementären
Bindungsspezies auf dem Kügelchen
zur Bildung eines kügelchen-gebundenen
Komplexes zu gestatten; und anschließend
- (e) Detektieren des kügelchen-gebundenen
Komplexes unter Anwendung der elektrochemolumineszenten Spezies.
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Die Erfindung stellt zusätzlich bereit
ein Verfahren für
die Detektion von amplifizierten Produkten, umfassen die Schritte:
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- (a) Amplifizieren einer Proben-Nukleinsäure unter
Bedingungen zur Erzeugung eines amplifizierten Produkts;
- (b) Mischen des amplifizierten Produkts mit zwei Bindungsspezies,
umfassend
- (i) eine ECL-markierte Bindungsspezies, die mit einem trimolekularen
Komplex mit der amplifizierten Nukleinsäure und einer bivalenten Bindungsspezies
wechselwirkt;
- (ii) eine bivalente Bindungsspezies, die mit einem trimolekularen
Komplex der amplifizierten Nukleinsäure und der ECL-markierten
Bindungsspezies wechselwirkt;
zur Bildung einer Bindungskomplexreaktion;
- (c) Inkubieren der Bindungskomplexreaktion unter Bedingungen,
welche die Bildung eines trimolekularen Komplexes aus amplifiziertem
Produkt, ECL-markierter Bindungsspezies und bivalenter Bindungsspezies gestatten;
- (d) Einfangen des trimolekularen Komplexes über die verbleibende Bindungsstelle
der bivalenten Bindungsspezies auf einer festen Phase; und
- (e) Quantifizieren des auf der festen Phase gefangenen ECL-Markers.
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Detinitionen
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Um die Erfindung klarer zu verstehen,
werden bestimmte Ausdrücke
wie folgt definiert:
"Amplifiziertes
Produkt" meint Nukleinsäuresequenzen,
die durch Kopieren von Proben-Nukleinsäuresequenzen
viele Male unter Anwendung einer enzymatischen Reaktion erzeugt
wurden.
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"Annealing" bezieht sich auf
die Hybridisierung zwischen komplementären einzelsträngigen Nukleinsäuren, wenn
die Temperatur einer Lösung,
umfassend die einzelsträngigen
Nukleinsäuren,
unter die Schmelz- oder Denaturierungstemperatur gesenkt wird.
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Eine "Bindungsspezies" meint jede Spezies, von der bekannt
ist, dass sie an andere molekulare Spezies bindet, und ist normalerweise
als ein Paar an Spezies definiert, kann jedoch auch aus höheren Komplexen,
das heißt
drei oder vier, gebildet werden, die binden, beispielsweise Antikörper/Antigen
oder Oligonukleotid/Antikörper
oder Oligonukleotid/Antigen oder DNS/DNS oder DNS/RNS oder RNS/RNS
oder DNS/RNS/DNS oder Biotin-DNS/ECLmarkierte DNS oder Rezeptor/Ligand
oder DNS-Bindungsprotein wie Restriktionsenzyme, lac-Repressor.
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Bei dem "Komplement" zu einer ersten Nukleinsäuresequenz
handelt es sich bekanntermaßen
um eine zweite Sequenz, umfassend diejenigen Basen, die über Watson-Crick-Hybridisierung mit
der ersten Sequenz paaren. Somit stellt das Komplement zur Desoxyribonukleinsäuresequenz
(DNS-Sequenz) 5'-ATGC-3' bekanntermaßen 5'-GCAT-3' dar. Für Duplizes
oder doppelsträngige
DNS werden die beiden Stränge
als einander komplementär
oder als ein komplementäres
Paar beschrieben. Die Ausdrücke
Komplement und Antikomplement können
ebenfalls verwendet werden. Unter Bezugnahme auf die Identifizierung
des Stranges der Duplex-DNS, aus dem die RNS-Transkription erfolgt,
wird der Transkriptionsstrang üblicherweise
als Plus und sein Komplement als Minus ("+" und "-") bezeichnet, oder der Transkriptionsstrang
kann als Sensestrang und sein Komplement als Antisense bezeichnet
werden. Zwei aneinander hybridisierte Stränge, wobei alle Basenpaare
komplementär
sind, sind 100% komplementär
zueinander. Zwei Stränge,
die hybridisiert aneinander 5% nicht komplementäre Basen aufweisen, sind 95%
komplementär
(oder die zwei Stränge
weisen eine Komplementarität
von 95% auf). Zusätzlich
ist zu verstehen, dass Nukleinsäuresequenzen
dreifach helikale Strukturen auf Basis einer spezifischen Wechselwirkung
dreier Stränge
bilden können,
die als in spezifischer Weise zueinander komplementär innerhalb
dieses dreisträngigen
Hybrids betrachtet würden.
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Die Ausdrücke "Detektion" und "Quantifizierung" werden als "Messungen" bezeichnet, wobei zu verstehen ist,
dass die Quantifizierung die Herstellung von Referenzzubereitungen
und Kalibrierungen erfordern kann.
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Eine "elektrochemolumineszente Spezies (ECL-Spezies)" meint jede Verbindung,
von der bekannt ist, dass sie elektrochemolumineszent ist;
"Elektrochemolumineszente
Marker (ECL-Marker)" sind
diejenigen, die lumineszent Spezies werden, wenn sie elektrochemisch
beeinflusst werden.
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Elektrochemolumineszenztechniken
sind eine Verbesserung der Chemolumineszenztechniken. Sie stellen
eine empfindliche und genaue Messung der Anwesenheit und Konzentration
eines interessierenden Analyten bereit. In einer solchen Technik
wird die Probe einer voltametrischen Arbeitselektrode ausgesetzt,
um die Lumineszenz zu triggern. Das von dem Marker erzeugte Licht
wird gemessen und zeigt die Anwesenheit oder Quantität des Analyten
an. Solche ECL-Techniken sind beschrieben in der veröffentlichten
PCT-Anmeldung von Bard et al., PCT-Anmeldenummer US 85/02153, mit
dem Titel "Luminescent
Metal Chelate Labels and Means for Detection", und von Massey et al., PCT-Anmeldenummer
US 87/00987, mit dem Titel "Electrochemiluminescent
Assays"; PCT-Anmeldung
Nr. US 88/03947, Veröffentlichungsnummer
WO 89/04302 "Electrochemiluminescent
Moieties and Methods for Their Use"; Hall et al., "Method and Apparatus for Conducting Electrochemiluminescent
Measurements"; US-Anmeldung
Seriennummer 744,890, eingereicht 14. August 1991; und Zoski und
Woodward "Apparatus
for Conducting Measurements of Electrochemiluminescent Phenomena", PCT/US 89/04854,
entsprechend der anhängigen
EP-Anmeldung Nr. 89/912913.4, Veröffentlichungsnummer 0441880.
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Beispiele für ECL-Tags sind die "Tags NHS (N-Hydroxy-Succinimid)
und der Phosphoramidit-Tag. Der Tag-NHS-Ester ist zum Markieren
von Substanzen geeignet, enthalt freie Aminogruppen, die zur Reaktion
mit dem NHS-Ester zur Bildung einer Amidbindung befähigt sind
(siehe beispielsweise WO 86/02734). Der Phosphoramidit-Tag (Gudibande
et al., US-Anmeldung
Seriennummer 805,537 mit dem Titel "Improved Electrochemiluminescent Label
for DNA Probe Assay")
ist zum Markieren von Substanzen geeignet, enthaltend freie Amino-,
Sulphydryl- oder Hydroxylgruppen, die Phosphorbindungen, insbesondere
Phosphordiesterbindungen bilden.
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Ein "ECL-Testpuffer" ist im Allgemeinen ein Verdünner, der
Tripropylamin enthält,
das für
die elektrochemische Reaktion auf der Elektrode in einem ECL-Analysegerät erforderlich
ist.
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Ein "ECL-Verdünner" ist ein verdünnendes Reagenz, das in Verdünnungslösungen genutzt
wird, enthaltend labile Biomoleküle,
und zwar für
Lagerzwecke.
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Eine "ECL-Vorrichtung" ist jede Vorrichtung zur Durchführung von
Tests auf Basis der Elektrochemolumineszenz. Solche ECL-Vorrichtungen
sind beschrieben in der PCT-Anmeldung Nr. US 85/02153 von Bard et
al., betitelt "Luminescent
Metal Chelate Labels and Means for Detection", und in der PCT-Anmeldung Nr. US 87/00987
von Massey et al., betitelt "Electrochemiluminescent
Assays"; PCT-Anmeldung
Nr. US 88/03947, Veröffentlichungsnummer
WO 89/04302 "Electrochemiluminescent
Moities and Methods for Their Use"; Hall et al., "Method and Apparatus for Conducting
Electrochemiluminescent Measurements", US-Anmeldung der Seriennummer 744,890;
und G. Zoski und S. Woodward "Apparatus
for Conducting Measurements of Electrochemiluminescent Phenomena", PCT/US 89/04854,
entsprechend der anhängigen
EP-Anmeldung Nr. 89/912913.4, Veröffentlichungsnummer 0441880.
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Die "Homologie" zwischen Polynukleotidsequenzen bezieht
sich auf das Maß der
Sequenzähnlichkeit zwischen
den jeweiligen Sequenzen. Zwei Stränge, die einander hinsichtlich
der Sequenz identisch sind, verfügen über 100%
Sequenzhomologie. Zwei Stränge,
die sich in 5 % der Sequenzen unterscheiden, verfügen über 95%
Sequenzhomologie. Je höher
das Maß der
Homologie zwischen zwei Strängen
A und B, desto größer die
Komplementarität
zwischen A und dem Komplement von B.
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Die "Hybridisierung" beschreibt die Bildung von doppelsträngigen oder
Duplex-Nukleinsäuren
aus komplementären
einzelsträngigen
Nukleinsäuren.
Die Hybridisierung kann zwischen ausreichend komplementärer einzelsträngiger DNS
und/oder RNS erfolgen, um zu bilden:
DNS/DNS, DNS/RNS oder
RNS/RNS oder DNS/RNS/DNS oder Biotin-DNS/RNS/ECL-Marker-DNS. Dieses kann auch Sequenzen
von Nukleotiden umfassen, die unter Anwendung modifizierter natürlicher
Chemie miteinander verknüpft
sind wie Nukleinsäuresequenzen
auf Basis von Phosphonaten, Phosphorothioaten, Alkyl- oder Arylphosphonaten
(Murakami et al., Biochemistry 24 (1985): 4041–4046, außerdem Glenn Research, Sterling,
Virginia).
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Der Ausdruck "Marker" oder "markiert", wenn er auf eine Nukleinsäure angewendet
wird, meint, dass die tragliche Nukleinsäure mit einer Einheit verknüpft ist,
die über
ihre Eigenschaften detektiert werden kann, die umfassen können: ECL
und Lumineszenz, Katalyse eines identifizierenden chemischen Substrats,
Radioaktivität
oder spezifische Bindungseigenschaften. Somit schließt der Ausdruck "Marker" Ligandeneinheiten ein,
solange nicht anders angegeben.
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Es ist ebenfalls im Stand der Technik
wohl bekannt, dass der Ausdruck "Nukleinsäure" sich auf ein Polynukleotid
jeglicher Länge
bezieht, eingeschlossen DNS- oder RNS-Chromosomen oder Fragmente derselben,
mit oder ohne modifizierte Basen, wie hierin beschrieben.
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Ein "Nukleotid" ist mindestens eine der folgenden Basen:
Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin oder Uracil, plus einem Zucker (Desoxyribose
für DNS,
Ribose für
RNS), plus ein Phosphat. Um Monomere für die DNS-Polymerisationsreaktion
bereitzustellen, sind typischerweise alle vier der Desoxynukleotidtriphosphate erforderlich.
Ein Nukleotid, wie hierin definiert, kann auch modifizierte Basen
umfassen wie 5-Methyl-dCTP und 7-Deaza-dGTP, die zur Verbesserung
der Wirkung einer Polymerase auf den Templates eingesetzt werden. Der
Ausdruck Nukleotid, wie er hierin verwendet wird, umfasst auch Basen,
verbunden mit Biotin und Digoxigenin (Digoxigenin-11-UTP von Boehringer
Mannheim, Indianapolis, Indiana) und Biotin-21-UTP und Amino-7-dUTP
(Clontech, Palo Alto, California) und ECL-markierte Nukleotide (siehe
die 6 und 7), die direkt in einen Primer
oder in ein Primer-Verlängerungsprodukt
während
der Amplifikation eingebaut werden können, um für die selektive Bindung von
amplifizierten Sequenzen zu sorgen.
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Ein "Oligonukleotid" ist eine aus mindestens zwei Nukleotiden
gebildete Sequenz.
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Ein "Polynukleotid" ist ein langes Oligonukleotid und kann
sowohl RNS als auch DNS sein.
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Während
der Ausdruck "Oligonukleotid" im Stand der Technik
im Allgemeinen zur Bezeichnung kürzerer
Nukleinsäureketten
benutzt wird, und der Ausdruck "Polynukleotid" im Allgemeinen im
Stand der Technik zur Bezeichnung längerer Nukleinsäureketten,
eingeschlossen DNS- oder RNS-Chromosome oder Fragmente, genutzt
wird, stellt die Verwendung des einen oder anderen Ausdrucks hierin
keine Einschränkung
oder Beschreibung der Größe dar,
so lange nicht ausdrücklich
angegeben.
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Ein "Primer" ist ein relativ kurzes Segment eines
Oligonukleotids, das einem Teil der interessierenden Sequenz komplementär ist (die
interessierende Sequenz kann ein Unterfragment bzw. Subfragment
innerhalb einer längeren
Nukleinsäuresequenz
sein). Der Primer stellt ein 5'-Ende des resultierenden
Extensionsproduktes dar. Ein Primer, der an seinem 3'-Ende der interessierenden
Sequenz auf den Templatestrang komplementär ist, ermöglicht die Einwirkung einer
Polymerase auf dieses 3'-Ende
bei Hybridisierung auf das Template. Es ist wohl bekannt, dass Modifikationen
am 3'-Ende die Fähigkeit
eines Oligonukleotids, als Primer zu fungieren, beeinflussen wird.
Ein Beispiel ist der Einbau eines Didesoxynukleotids wie beim DNS-Sequenzieren, wodurch die
Wirkung der DNS-Polymerasen verhindert wird. Es ist wohl bekannt,
dass die Länge
des Primers von der speziellen Anwendung abhängen wird, wobei jedoch 20–30 Basenpaare
eine übliche
Größe darstellen.
Es ist wohl bekannt, dass ein Primer kein perfektes Komplement sein
muss, damit eine erfolgreiche Hybridisierung abläuft. Ist der Primer ein unperfektes
Komplement, wird hieraus ein Verlängerungsprodukt resultieren,
dass die Primersequenz enthält,
und während
späterer
Zyklen wird das Komplement zur Primersequenz in die Templatesequenz
inkorporiert werden. Somit ist wohl bekannt, dass ein wohl gewählter Primer
mit einer von derjenigen des Komplements des Templates geänderten
Sequenz zur Bereitstellung der in vitro Mutagenese genutzt werden
kann. Der Primer kann jegliche im Stand der Technik bekannte Nukleinsäurebasen,
eingeschlossen jegliche im Stand der Technik bekannte modifizierte
oder markierte Basen, wie oben definiert, enthalten, so dass das
Primerverlängerungsprodukt
diese Merkmale enthalten wird, um eine Trennung und Detektion des Primerverlängerungsproduktes
zu gestatten. Ein Tag oder Marker, der vorteilhafterweise an einen
Primer gebunden ist, kann einen ECL-fluoreszenten oder lumineszenten
Tag, einen isotopischen Marker (beispielsweise ein Radioisotop oder
Magnetresonanzmarker), einen Farbstoffmarker; einen Enzymmarker,
eine antigenische Determinante, detektierbar durch einen Antikörper, oder
eine Bindungseinheit wie Biotin enthalten, die es noch einer anderen
Indikatoreinheit wie Streptavidin beschichteten Kügelchen
gestattet, sich spezifisch an den Primer oder eine den Primer enthaltende
Nukleinsäuresequenz
anzuheften. Wenn die gemarkerten oder getagten Amplifikationsprodukte
gebildet werden, können
diese Amplifikationsprodukte durch die charakteristischen Eigenschaften
des Tags oder Markers detektiert werden.
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Der Ausdruck "Primerverlängerungsprodukt" beschreibt die Primersequenz
zusammen mit dem Komplement zum Template, das während der Verlängerung
des Primers produziert wird.
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Eine "Sonde" ist eine einzelsträngige oder doppelsträngige Nukleinsäure, die
eine Sequenz komplementär
zu einer interessierenden Nukleinsäuresequenz als Ziel aufweist
und die ein zusätzliches
Merkmal hat, das die Detektion der Sonden/Ziel-Duplex gestattet.
Ein Fachmann wird verstehen, dass dann, wenn die Sonde und/oder
das Ziel doppelsträngig
ist, die doppelsträngige
Nukleinsäure
eine Strangtrennung durchlaufen muss, bevor eine Hybridisierung
erfolgen kann. Falls eine dreisträngige Formation angewandt wird,
ist es möglich,
dass das doppelsträngige
Ziel dann vor der Hybridisierung nicht in die einzelsträngige Form überführt werden
muss.
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Eine Sonde wird durch einen angehefteten
Tag oder Marker detektierbar gemacht. Ein an eine Sonde angehefteter
Tag oder Marker kann einen fluoreszenten, ECL- oder lumineszenten
Tag, einen isotopischen Marken (beispielsweise ein Radioisotop oder
magnetische Resonanz), einen Farbstoffmarker, einen Enzymmarker,
eine durch einen Antikörper
detektierbare antigenische Determinante oder eine Bindungseinheit
wie Biotin umfassen, die es noch einer anderen Indikatoreinheit
wie Streptavidin beschichteten Kügelchen
gestattet, spezifisch an die Sonde anzuheften. Wenn die markierte
oder Betagte Sonde/Ziel-Duplex
gebildet ist, kann diese Duplex über
die charakteristischen Eigenschaften des Tags oder Markers detektiert
werden. Alternativ gestattet die Sonde mit ihrer Bindungseinheit,
wie für
die ECL-Tests in den folgenden Beispielen beschrieben, das Einfangen
des markierten Ziels über
Hybridisierung und Duplexbildung, was die Detektion mit Hilfe eines Markers
oder anderer bekannter Mittel gestattet.
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Eine "Probe" meint eine Mischung, enthaltend Nukleinsäuren.
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Eine "Sequenz" (beispielsweise Sequenz, genetische
Sequenz, Polynukleotidsequenz, Nukleinsäuresequenz) bezieht sich auf
die tatsächlichen
nummerierten Basen (beispielsweise Ribose oder Desoxyribose), die
in einem Polynukleotidstrang vorhanden sind (beispielsweise gelesen
in der 5'- und 3'-Richtung) und die relative
Position dieser Basen zueinander.
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Der Ausdruck "einzelner Primer" meint einen einzelnen, nicht gepaarten,
spezifischen oder ausgewählten
Primer, der so designed ist, dass er selektiv mit einer interessierenden
Nukleinsäuresequenz
als Ziel hybridisiert.
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Die "spezifische Nukleinsäuresequenz" meint eine einzelsträngige oder
doppelsträngige
Nukleinsäure,
die man als eine Sonde nützen
oder amplifizieren könnte.
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Eine "spezifische oder ausgewählte" Nukleotidsequenz
bezieht sich auf eine spezielle Sequenz, die von anderen Sequenzen
unterscheidbar (beispielsweise über
Hybridisierungsanalyse) ist (beispielsweise ist die spezifische
Nukleotidsequenz 5'-ATGCCC-3' nicht dieselbe Sequenz wie 5'-AAGCCC-3').
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Ein spezifischer oder ausgewählter Primer
ist ein solcher, der designed ist, so dass er mit einer speziellen
Templatesequenz hybridisiert, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen,
indem der Primer dem 3'-Ende der
Templatesequenz komplementär
oder in etwa komplementär
gemacht wird. Der spezifische Primer wird das gewünschte Ergebnis
sogar dann selektiv erzielen, wenn die Templatesequenz als Ziel
in einer Mischung von vielen anderen Nukleinsäuresequenzen vorliegt.
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Der spezifische oder ausgewählte Primer
unterscheidet sich von einem "universellen
Primer", der ohne
Unterschied an jede DNS-Sequenz annealen wird, an die eine komplementäre (zum
Primer komplementäre)
endständige
Adaptersequenz angeheftet worden ist. Mit einem universellen Primer
muss dafür
Sorge getragen werden, die interessierende Nukleinsäuresequenz
zu isolieren, oder anders das Ligationsverfahren nur auf die gewünschte DNS-Sequenz
als Ziel zu richten, um das statistische Anheften des Adapters an
alle vorhandenen Nukleinsäuresequenzen
zu vermeiden.
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Ein "Strang" ist eine einzelne Nukleinsäuresequenz.
Somit kann eine Duplex oder ein doppelsträngiges Chromosom, Chromosomenfragment
oder andere Nukleinsäuresequenz
in zwei komplementäre
Einzelstränge
getrennt werden.
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Die "Strangtrennung" bezieht sich auf die Umwandlung einer
doppelsträngigen
oder Duplex-Nukleinsäure
in zwei komplementäre
einzelsträngige
Polynukleotide. Der Trennungsprozess kann wohl bekannte Techniken
anwenden, eingeschlossen: die enzymvermittelte Trennung (beispielsweise über das
Enzym Helikase), die physikalischchemische Trennung (pH, Ionenkonzentration
und dergleichen) wie auch die thermische Trennung, auch bekannt
als thermisches Denaturieren. Das thermische Denaturieren (das auch
als "Schmelzen" bezeichnet wird)
ist die Trennung eines doppelsträngigen
Polynukleotids (vollständige
oder teilweise Duplex) in mindestens zwei Einzelstränge an Polynukleotiden
durch Erhöhen
der Temperatur der dieses Pulynukleotid enthaltenden Lösung.
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"Ausreichend
komplementär" meint, dass zwei
Nukleinsäuren
zu einer spezifischen Wechselwirkung befähigt sind, die entweder eine
primerabhängige
oder template-dirigierte Synthese von DNS gestattet oder die es
einer Sonde gestattet, an Nukleinsäuresequenz zu binden.
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Ein "Template" meint beliebige Sequenzen an Nukleinsäure, auf
denen eine komplementäre
Kopie synthetisiert wird. Dies kann im Allgemeinen sein die DNS-zu-DNS-Replikation, die
DNS-zu-RNS-Transkription oder die umgekehrte Transkription von RNS
zu DNS. Ein DNS-Template stellt die Sequenzinformation für die Verlängerung
des komplementären
Primers über
die DNS-Polymerasereaktion bereit. Ein RNS-Template kann die Sequenzinformation
für die
Verlängerung
eines komplementären
DNS-Primers über
eine analoge Reaktion bereitstellen, die von dem Enzym reverse Transkriptase
katalysiert wird. Es ist im Stand der Technik wohl bekannt, dass
das Template in einer einzelsträngigen
oder doppelsträngigen
Form vorliegen kann. Falls das Template in den Amplifikationsprozess
in doppelsträngiger
Form eintritt, wird das Template solange nicht mit seinem komplementären Primer
hybridisieren, solange es nicht über
den ersten thermischen Denaturierungszyklus denaturiert ist. Falls
das Template in den Amplifikationsprozess bereits in der einzelsträngigen Form
eintritt, wird der Primer mit seinem komplementären Template hybridisieren
(beschrieben als Annealing, wenn ein Thermocycling genutzt wird),
und zwar vor dem ersten thermischen Denaturierungsschritt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine allgemeine Veranschaulichung des Nukleinsäure-Hybridisierungsprozesses
der Erfindung. Eine mit Biotin markierte Oligonukleotidsonde wird
zusammen mit einer ECL-markierten Oligonukleotidsonde mit einer
Probe gemischt, welche amplifizierte Zielmoleküle enthält, und zwar unter Bedingungen
zur Bildung des gezeigten Komplexes. Die veranschaulichten Sonden
binden spezifisch an distinkte Teile der amplifizierten Zielmoleküle. Das
Streptavidin beschichtete Kügelchen
wird separat mit dem vorgeformten Komplex umgesetzt, um einen zweiten
Komplex zu bilden. Der zweite Komplex wird abgetrennt und/oder mit
einer Elektrodenoberfläche
(nicht gezeigt) in Kontakt gebracht, um die Lichtbildung zu induzieren.
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2 ist
eine allgemeine Veranschaulichung eines alternativen Nukleinsäure-Hybridisierungsprozesses,
worin ein biotinylierter Antikörper
als Detektionshilfsmittel für
den Komplex (1) aus ECL-markierter Oligonukleotidsonde und amplifiziertem
Zielmolekül
verwendet wird. Der Antikörper,
hergestellt unter Anwendung herkömmlicher Techniken;
bindet spezifisch an den Komplex aus Oligonukleotid und amplifiziertem
Zielmolekül.
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3 ist
eine allgemeine Veranschaulichung eines alternativen Nukleinsäure-Hybridisierungsprozesses,
worin ein biotinyliertes Nukleotid in das amplifizierte Zielmolekül während des
NAMBATM- oder eines NAMBATM-ähnlichen
Amplifizierungsschrittes (siehe beispielsweise Kievitz et al, zuvor
zitierte Literaturstelle) eingebaut wird, was zur Bildung des Amplifikationsgemisches
führt,
aus dem das Probenaliquot entnommen wird. Das gezeigte, biotinylierte,
amplifizierte Zielmolekül
bildet einen Komplex mit Streptavidin beschichteten Kügelchen.
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4 ist
eine allgemeine Veranschaulichung eines alternativen Nukleinsäure-Hybridisierungsprozesses,
worin die Bindungsspezies in das amplifizierte Zielmolekül über einen
biotinylierten Primer eingebaut wird, der in einer der NAMBATM- oder NAMBATM-ähnlichen
Amplifikationsstufen verwendet wird.
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Fig. 5 ist
eine allgemeine Veranschaulichung eines alternativen Nukleinsäure-Hybridisierungsprozesses,
worin eine Oligonukleotidsonde direkt oder indirekt über eine
kovalente Bindung oder eine spezifische Bindungspaareinheit an das
Kügelchen
gebunden ist.
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6 ist
eine allgemeine Veranschaulichung eines alternativen Nukleinsäure-Hybridisierungsprozesses,
worin der oder die ECL-Marker in das amplifizierte Zielmolekül während eines
vorausgehenden Amplifikationszyklus in einem NAMBATM-
oder NAMBATM-ähnlichen Prozess eingebaut
wird bzw. werden.
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7 ist
ein ECL-markiertes Nukleotid.
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Genaue Beschreibung der
bevorzugten Ausführungsformen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Amplifizieren einer spezifischen Nukleinsäuresequenz und deren schnelle
Detektion und Quantifizierung. Die Amplifikation involviert die
alternierende Synthese von DNS und RNS. In diesem Prozess wird einzelsträngige Antisense-(-)-RNS in einzelsträngige DNS
umgewandelt, die wiederum in dsDNS umgewandelt wird und zu einem
funktionalen Template für
die Synthese einer Vielzahl an Kopien der ursprünglichen einzelsträngigen RNS
wird. Ein erster und ein zweiter Primer werden in dem Amplifikationsverfahren
genutzt. Eine Sequenz des ersten Primers oder des zweiten Primers
ist einer Sequenz der spezifischen Nukleinsäuresequenz ausreichend komplementär und eine
Sequenz des ersten oder des zweiten Primers ist einer Sequenz der
spezifischen Nukleinsäuresequenz
ausreichend homolog. Falls die spezifische Nukleinsäuresequenz
doppelsträngig
ist, dann können
die Primer beide komplementär
und homolog sein. Die Detektion der spezifischen Sequenzen, die
amplifiziert werden, erfolgt durch die Anwendung von Sondensequenzen,
die Hybride mit den Amplifikationsprodukten von entweder DNS oder
RNS bilden. Diese Sondensequenzen sind im Allgemeinen einer Sequenz
der spezifischen Nukleinsäuresequenz
ausreichend komplementär,
was zur Bildung eines spezifischen Hybrids führt. Diese Hybride werden anschließend durch
Anwendung eines ECL-Detektionsinstruments detektiert, welches dem
ECL-Marker die Erzeugung von Licht in kontrollierter Weise an der
Oberfläche
einer Elektrode gestattet, was wiederum dessen Detektion und Quantifizierung erlaubt
(1, 2, 3, 4, 5, 6).
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Die Tests auf diese amplifizierten
Produkte können
unter Anwendung einer Anzahl an Formaten erfolgen. Das bevorzugte
Verfahren wendet zwei Sondenmoleküle nach dem Amplifikationsverfahren
an, von denen eines mit einer Bindungsspezies (das heißt Biotin,
Digoxin, Fluorescein) markiert ist, wobei die andere Sonde mit einem
ECL-Marker (das heißt
Ru-Chelat, Os-Chelat, Re, Rh) markiert ist. Diese Sonden werden
der Probe aus der Amplifikationsreaktion zugesetzt, die eine Vielzahl
an RNS-Kopien der ursprünglichen
einzelsträngigen
RNS oder DNS erzeugt, und sind der Vielzahl von RNS-Kopien der ursprünglichen
einzelsträngigen RNS
oder DNS komplementär
oder ausreichend komplementär.
Die Mischung aus Sonden und amplifizierter Nukleinsäure lässt man
durch Steuerung der Temperatur und Pufferkomponenten hybridisieren,
die für
die spezifische Sonde und die Vielzahl der RNS-Kopien der ursprünglichen
einzelsträngigen
RNS oder DNS unter Anwendung dem Fachmann bekannter Methoden ausgewählt werden.
Die Bildung dieser Hybriden gestattet die Bindung beider Sonden
im selben Hybridkomplex. Diese werden anschließend aus der Inkubation mittels Zusetzen
von Magnetkügelchen
eingefangen, die mit einer Bindungsspezies beschichtet sind, die
an die Bindungsspezies auf der Einfangsonde bindet (1). Beispielsweise kann mit Biotin auf
der Sonde Streptavidin oder Avidin auf die Magnetkügelchen
geschichtet werden, oder mit Digoxigenin auf der Sonde würde ein
für Digoxigenin
spezifischer Antikörper
auf das Kügelchen
geschichtet werden. Diese Mischung aus Hybridkomplex und Kügelchen
würde anschließend unter
Bedingungen inkubiert, von denen bekannt ist, dass sie die Bindungswechselwirkung
der Bindungsspezies fördern.
Diese Bedingungen zur Bindung von Bindungsspezies sind dem Fachmann
wohl bekannt; beispielsweise Biotin an Streptavidin oder Avidin
und Antigen/Antikörper-Wechselwirkungen.
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Nach dem Einfangen des Hybridkomplexes
auf den Magnetkügelchen
kann die Probe gewaschen werden, indem man die Kügelchen über einen Magneten, der in
engster Nähe
zum Probenröhrchen
angewandt wird, einfängt,
oder man würde
besser die Probe direkt auf ein ECL-Instrument bemustern, das die Magnetkügelchen
und deren gebundene Komplexe einfangen würde, gefolgt von der elektrochemischen
Reaktion des an die Oberfläche
gebundenen ECL-Markers.
Das aus dieser elektrochemischen Reaktion erzeugte Licht wird gemessen
und zum Bestimmen der Menge an ECL-Marker genutzt, der einen Komplex
mit dem Kügelchen
gebildet hat. Diese Bestimmung der relativen Mengen an ECL-Marker,
gebunden an die Kügelchen
unter bestimmten Bedingungen, gestattet eine Bestimmung der Menge
der Vielzahl an RNS-Kopien der ursprünglichen einzelsträngigen RNS
oder DNS, die in der Amplifikation erzeugt wurden. Die Anwendung
dieser Information bezüglich
des Amplifikationsgrades der spezifischen DNS oder RNS gestattet
die Diagnose der Proben-DNS oder -RNS für die Anwesenheit einer spezifischen
DNS oder RNS als Sequenzen, welche die Anwesenheit eines Gens und/oder
eines Organismus in einer Probe bestimmen.
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Alternativ zum obigen Verfahren können wir
zwei Oligonukleotide nutzen, die mit Bindungsspezies markiert sind,
welche die Bildung eines Hybridkomplexes, wie oben beschrieben,
gestatten, ohne dass jedoch ein ECL-Marker direkt an die Oligonukleotidsonde
angeheftet ist. In diesem alternativen Format wird der ECL-Marker
an den Hybridkomplex entweder vor der Hybridisierung zur Bildung
des Komplexes oder danach durch Bildung eines Bindungspaarkomplexes
angebunden. Beispiele für
ein solches System wären
die Anwendung einer Sonde, markiert mit Digoxin (Bindungsspezies
oder Antigen), und einer Sonde, markiert mit Biotin (Bindungsspezies);
diese zwei Sonden würden
unter wohl bekannten Bedingungen einen Hybridkomplex mit der Vielzahl
von RNS-Kopien der in der Amplifikation erzeugten ursprünglichen
einzelsträngigen
RNS oder DNS bilden. Nach der Bildung dieses Hybridkomplexes gestattet
der Zusatz von mit ECL markiertem Anti-Digoxin-Antikörper (komplementäre Bindungsspezies
oder spezifischer Antikörper)
und mit Streptavidin (komplementäre
Bindungsspezies) beschichteten Magnetkügelchen unter Bedingungen,
von denen bekannt ist, dass sie die Bildung von Bindungswechselwirkungen
gestatten (pH 4–9,
1 mM bis 2 M Salz, 0 bis 10% Detergenz), die Bindung des ECL-Markers
an den Hybridkomplex durch Bindung von Antigen an Antikörper. Auch dieser
Komplex wird auf der Oberfläche
des Kügelchens über die
Bindungswechselwirkung von Streptavidin an Biotin eingefangen. Der
daraus resultierende vergrößerte Komplex
an Sonden, hybridisiert an die Vielzahl von RNS-Kopien der ursprünglichen, in der Amplifikation
erzeugten einzelsträngigen
RNS oder DNS, wird anschließend über die
Anwendung eines ECL-Analysegerätes
analysiert.
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Alternativ könnte die Bildung eines mit
einer ECL-Spezies markierten spezifischen Komplexes durch die Anwendung
einer Sondensequenz, markiert mit einer ECL-Spezies, erzielt werden,
die dann, wenn sie an die Vielzahl von RNS-Kopien der in der Amplifikation
erzeugten, ursprünglichen
einzelsträngigen
RNS oder DNS hybridisiert ist, eine Bindungsspezies bildet. Dieser
Hybridkomplex oder diese Bindungsspezies wird anschließend durch
Anwendung eines mit einer komplementären Bindungsspezies beschichteten
Magnetkügelchens
eingefangen, gefolgt von Analyse unter Anwendung eines ECL-Analysegerätes. Als
Beispiele hierfür dienen
Antikörper
gegen DNS/RNS-Hybride (2).
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Alternativ könnte die Amplifikation mit
einer solchen Bindungsspezies erfolgen, dass die Bindungsspezies
in die Vielzahl von DNS- und/oder RNS-Molekülen, die während des Amplifikationsprozesses
erzeugt werden; eingebaut wird. Verfahren hierfür sind dem Fachmann wohl bekannt.
Beispiele hierfür
sind die Anwendung eines Primers (siehe Primer 2 im US-Patent
Nr. 5,130,238), die modifiziert sind, um eine Bindungsspezies zu
umfassen; dieser Primer wird anschließend in den DNS+-Strang über die
Einwirkung einer reversen Transkriptase auf die RNS-Spezies und
den Primer 2 eingebaut. Das DNS+-Produkt wäre eine DNS+-Spezies, kovalent
gebunden an eine Bindungsspezies als Molekül. Diese DNS-Bindungsspezies
als Molekül
würde anschließend an
eine ECL-markierte Sonde hybridisiert und zur ECL-Analyse auf Kügelchen über eine
komplementäre
Bindungsspezies eingefangen (4).
Im selben Format könnte
das DNS-Bindungsspezies-Molekül auf
einem Kügelchen über Hybridisierung
eingefangen werden, gefolgt von Bindung mit einer komplementären Bindungsspezies,
markiert mit einem ECL-Marker, an die DNS-Bindungsspezies. Ein Beispiel
der Bindungsspezies wäre
Biotin und dessen komplementäre
Bindungsspezies Streptavidin. Es ist selbstverständlich, dass die RNS– und DNS+
(1) mit einer Bindungsspezies
markiert werden könnte
durch Einschluss eines zuvor beschriebenen Nukleotids in die Amplifikationsreaktion,
das modifiziert wurde, um eine Bindungsspezies, beispielsweise Biotin
und Digoxigenin (Digoxigenin-11-UTP von Boehringer Mannheim, Indianapolis,
Indiana) und Biotin-21-UTP und Amino-7-dUTP (Clontech, Palo Alto,
California) und ECL-markierte Nukleotide (7) zu enthalten. Die resultierenden DNS+– oder RNS-Bindungsspezies
als Moleküle
können
anschließend
in den oben beschriebenen Testformaten eingesetzt werden (3).
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Bei den Kügelchen, die in diesen Tests
verwendet werden können,
handelt es sich typischerweise um diejenigen von Dynal M450 und
M280, beschichtet mit Streptavidin, andere Kügelchen können jedoch verwendet werden,
solange die Kügelchen
paramagnetisch sein können
und in einem Größenbereich
von 0,5 μm
bis 10 μm
liegen. Es ist für
den Fachmann verständlich,
dass das Einfang-Oligonukleotid an diese Kügelchen gekuppelt werden kann,
was den Bedarf für
eine Bindungsspezies ausschaltet (5).
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Nachdem die Erfindung nun im Allgemeinen
beschrieben worden ist, werden die folgenden Beispiele zum Zwecke
der Veranschaulichung gegeben und sollen den Bereich der Erfindung
nicht einschränken.
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Beispiele
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Beispiel 1: Olionukleotidsynthese
und Markierung
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Die Oligonukleotide wurden auf einem
automatischen Oligonukleotidsynthesegerät von Applied Biosystems (San
Jose, California) hergestellt unter Anwendung der β-Cyanoethylphosphoramidit-Chemie
(Beaucage und Caruthers, 22, Tetrahedron Lett., 1859–62 (1982)).
Die Oligonukleotid-Aminomodifikationen am 5'-Ende traten im letzten Kupplungsschritt
auf. Clontech (San Diego, California) stellte die Aminomodifikatoren bereit
(siehe US-Patent 5,141,813). Die resultierenden 5'-modifizierten Oligonukleotide
enthielten alle einen Spacerarm mit sechs Kohlenstoffen an der Aminogruppe,
bezeichnet als (C6, NH2).
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Alle synthetischen Oligonukleotide
wurden gereinigt, um jegliche kontaminierenden Aminogruppen zu entfernen,
mittels Gelfiltration auf einer BIOGELTM-P6-Säule (Bio-Rad
Labs, Richmond, California). Biotin wurde über die 5'-Aminogruppe der Oligonukleotide unter
Anwendung von NHS-Biotin eingeführt
(Clontech, San Diego, California). Der Tag-NHS-Ester-Marker (ein NHS-Ester
des Ru-Trisbipyridyl-Komplexes) wurde über die Aminogruppe der modifizierten
Oligonukleotide wie folgt eingeführt.
Die Oligonukleotide (0,1 μMol)
in 100 μl
PBS (pH 7,4) wurden mit 0,5 μMol
Tag-NHS-Ester-Marker, gelöst
in DMSO, über
Nacht bei Raumtemperatur im Dunkeln umgesetzt. Die Oligonukleotide
wurden aus diesen Markierungsreaktionen mittels Ethanolfällung rückgewonnen.
Die Modifikationen des Oligonukleotids und die Markierung wurden
wie folgt bezeichnet. Biotin:linker:'Oligonukleotid', um ein Oligonukleotid zu bezeichnen,
modifiziert mit einer 5'-Aminogruppe
und anschließend
umgesetzt mit einem Biotin-NHS-Reagenz, um ein 5'-biotinyliertes Oligonukleotid zu erhalten. R:linker:'Oligonukleotid', um ein Oligonukleotid
zu bezeichnen, modifiziert mit einer 5'-Aminogruppe
und anschließend
umgesetzt mit dem Ruthenium-Trisbypyridin-NHS-Reagenz, um ein 5'-Rutheniumchelat-Oigonukleotid
zu erhalten. 'Oligonukleotid':linker:R, um ein
Oligonukleotid zu bezeichneten, modifiziert mit einer 3'-Aminogruppe und
anschließend
umgesetzt mit dem Ruthenium-Trisbypyridin-NHS-Reagenz, um ein 3'-Rutheniumchelat-Oligonukleotid zu
erhalten.
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Die Sonden für den Pol2-Test waren wie folgt:
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Diese wurden mit den folgenden Modifikationen
versehen:
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Die Amplifikation erfolgte wie in
J. Vir. Methods. 35, (1991): 273, beschrieben.
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Die Sonden für den Gag3-Test waren wie folgt:
Sequenzen
für die
Analyse auf das HIV1-gag-Gen, Genbank HIVBH102 #1139–1167
hergestellt als:
für den gag3-Test unten. Die
Amplifikationen erfolgten, wie beschrieben, in Van Gemen et al.,
43, J. Vir. Methods, 177–187
(1993).
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Weitere Sonden für die quantitativen gag-Assays
waren wie folgt:
-
Kontrollsequenz für die Quantifizierung, wie
in Van Gemen et al., J. Vir. Methods (1993), beschrieben.
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Die Verwendung dieser Sonden A, B
und C wäre
wie folgt:
Verwendung von A als Einfangsonde und B, C zur Detektion
oder B und C als Einfangsonden und A zur Detektion.
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Um die erforderlichen Sonden zu erzeugen,
wurden die folgenden Sequenzen hergestellt, unter Einbau von Biotin
(Bindungsspezies) und des Ruthenium-Tribybypridin-Komplexes (ECL-Marker).
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Sonde A, hergestellt als:
-
Sonde B, hergestellt als:
-
Sonde C, hergestellt als:
-
Worin R den Ruthenium-Trisbypyridin-N-Hydroxysuccinamidester
darstellt; umgesetzt mit einer Aminogruppe am Oligonukleotid. Die
Aminogruppe wurde während
der Synthese eingeführt.
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Beispiel 2: Herstellung
von Streptavidin-Magnetkügelchen
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Zu 15 mg BSA (in 2–3 ml PBS)
setzt man 105 μl
Dimethylsulfoxid, enthaltend 50 mg/ml an Biotin-x-NHS (Clontech,
San Diego, California) zu, gefolgt von Mischen und Inkubation bei
Raumtemperatur für 30
Minuten. Die Reaktion wurde durch Zusetzen von 30 μl 1 M Glycin
und Inkubation bei Raumtemperatur für 10 Minuten abgestoppt. Die
Reaktionsmischung wurde mittels Gelfiltrationschromatographie (Bio-Gel
P6, Bio-Rad Labs, Richmond, California) gereinigt. Das Biotin-BSA
wurde unter Anwendung eines 0,2 μm-Filters und
einer Spritze filtriert. 5 mg Biotin-BSA in 10 ml 0,2 M Natriumcarbonat/Bicarbonat-Puffer,
pH 9,6 wurden zu 300 mg DYNABEADSTM (DYNAL
Nr. 14002) zugesetzt, (DYNABEADS ist eine Marke der DYNAL, Great Neck,
New York). Die Kügelchen
umfassen entweder:
- –Dynal M-450-Dynabeads, superparamagnetische
Teilchen mit 4,5 μm
Durchmesser, 30 mg/ml, erhalten von Dynal, 45 North Station Plaza,
Great Neck, New York 11021; oder
- –Dynal
M–280
Dynabeads, superparamagnetische Teilchen mit 2,8 μm Durchmesser,
10 mg/ml, erhalten von Dynal, 45 North Station Plaza, Great Neck,
New York 11021)
und wurden mit Carbonat/Bicarbonat
gewaschen. Diese Mischung wurde gemischt und über Nacht bei Raumtemperatur
unter Mischen inkubiert. Die Kügelchen
wurden magnetisch getrennt, gefolgt vom Zusatz von 10 ml ECL-Verdünner (37,5
mM KH2PO4. 109,2
mM K2HPO4 3H2O, 151,7 mM CaCl, 0,65 mM NaN3,
0,43 mM Rinderserumalbumin in H2O) und 100 μl tRNS (10
mg/ml). Diese Mischung ließ man
3–4 Stunden
bei Raumtemperatur unter Mischen inkubieren. Die Kügelchen
wurden einmal mit 10 ml ECL-Verdünner
gewaschen und in 10 ml ECL-Verdünner
und 100 μl
tRNS (10 mg/ml) resuspendiert. Diese Mischung wurde gemischt und
bei 2-6°C über Nacht
inkubiert, um die Proteine auf den Kügelchen zu stabilisieren. Die
Kügelchen
wurden magnetisch getrennt und in 10 ml phosphatgepuffertem Kochsalz
(PBS), 15 mg Streptavidin (Scripps Laboratories, San Diego, California,
Katalog-Nr. S 1214), suspendiert, gefolgt von Mischen für eine Stunde.
Die Kügelchen wurden
viermal in 10 ml ECL-Verdünner
bei 5 Minuten Mischen für
jeden Waschschritt gewaschen. Die Kügelchen wurden schließlich in 29,7
ml ECL-Verdünner
und 300 μl
tRNS (10 mg/ml) auf eine Endkonzentration von 10 mg/ml Teilchen
plus 100 μg/ml
tRNS resuspendiert.
-
Beispiel 3: Pol2-Test
-
Sondenlösung I: für 50 Tests vereinigten wir:
50 μl 35OT1 (ECL-Oligo
mit 1 mg/ml),
50 μl
5OT2 (Biotin-markiertes Oligonukleotid mit 2 μg/ml).
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Die Amplifikationen erfolgten unter
Anwendung der Primer OT188 und OT42 nach den Verfahren, beschrieben
in J. Vir. Method, 35 (1991) : 273.
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Die Proben wurden über eines
der beiden Verfahren hergestellt:
-
- A) Zusatz von 16 μl AKZO-Puffer, enthaltend 0,1%
SDS, 20 mM EDTA, zu 4 μl
Probe aus der Amplifikation und Erwärmen für 5 Minuten auf 95°C.
- B) Zusatz von 1,8 μl
von 1,25% SDS, 240 mM EDTA, zu 20 μl Probe und Erwärmen auf
95°C für 5 Minuten.
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In einem Teströhrchen wurden die folgenden
vereinigt: 5 μl
Sondenlösung
I und 5 μl
Probe, wie oben. Diese Proben wurden für 30 Minuten bei 50°C inkubiert,
gefolgt von Zusatz von 5 μl
Kügelchen
(20 μg Dynal 450)
und gemischt für
60 Minuten. Zu dieser Mischung gab man 485 μl ECL-Testpuffer hinzu und untersuchte die
Proben in einem ECL-Analysegerät.
Die untersuchten Proben waren "NT" als eine Kontrolle
ohne Template, "A" für 10 Kopien
HIV1 und "B" für 10.000
Kopien HIV1. Hierbei handelt es sich um 1 μl Aliquotes aus der Amplifikationsreaktion.
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Die Ergebnisse waren wie folgt:
Probe | ECL-Signal |
Hintergrundsignal | 204 |
NT | 1908
1884 1913 |
A | 1952
1862 1911 |
B | 175679
179986 167539 |
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Die Ergebnisse belegten die Fähigkeit
der Amplifikation und der ECL, die HIV1-Sequenzen schnell und empfindlich zu
detektieren.
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Beisiel 4: Gag3- und Pol2-Test
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Um das Testsystem, wie oben belegt,
zu verbessern, haben wir mehr Sonden und Kügelchen angewandt, um einen
Test mit einem unvergleichlichen Bereich bereitzustellen. Die Amplifikationen
erfolgten wie in Beispiel 3 und unter Verwendung der Primer OT83
und O82, wie beschrieben in 35, J. Vir. Method, 273 (1991) für das gag-Gen.
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Sondenlösung I: für 50 pol2-Tests haben wir kombiniert:
50 μl an 35OT1
(ECL-Oligo mit 20 μg/ml),
50 μl 5OT2 (Biotin-markiertes
Oligonukleotid mit 20 μg/ml).
-
Sondenlösung 2: für 50 gag3-Tests haben wir kombiniert:
50 μl an AKZO2
(ECL-Oligo mit 20 μg/ml),
50 μl an AKZO1
(Biotin-markiertes Oligonukleotid mit 20 μg/ml).
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Die Proben wurden über eines
der zwei Verfahren hergestellt:
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- A) Zusatz von 16 μl AKZO-Puffer, enthaltend 0,1%
SDS, 20 mM EDTA, zu 4 μl
Probe aus der Amplifikation und Erwärmen auf 95°C für 5 Minuten.
- B) Zusatz von 1,8 μl
an 1,25% SDS, 240 mM EDTA, zu 20 μl
Probe und Erwärmen
auf 95°C
für 5 Minuten.
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Das anfängliche Testprotokoll kombiniert
in dem Teströhrchen
in der folgenden Reihenfolge:
5 μl Sonde,
5 μl Probe.
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Inkubieren bei 50°C für 30 Minuten, gefolgt von der
Zugabe von 10 μl
Kügelchen
(40 μg)
und Schütteln für 60 Minuten.
Diese Proben wurden mit ECL-Testpuffer (485 μg) verdünnt und auf einem ECL-Analysegerät analysiert.
Die getesteten Proben waren gag3 "G11",
1011 Kopien an HIV1; "G10",
1010 Kopien an HIV1; "G9", 109 an HIV1; "G8",
108 Kopien an HIV1; und "BB" Pufferkontrolle
für den
Hybridisierunghintergrund.
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Dieses waren Proben reiner RNS, erzeugt
als Testproben, enthaltend diese Anzahl an RNS-Molekülen im Test.
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Die Ergebnisse waren wie folgt:
Probe | ECL-Signal |
Hintergrundsignal | 82 |
G11 | 249559
252442 |
G10 | 12783
16059 |
G9 | 1427
1429 |
G8 | 334
330 |
BB | 250
250 |
und pol2-Proben aus einer Amplifikationsreaktion,
die 10.000 Kopien einer ursprünglichen
HIV1-Sequenz einsetzte und ebenfalls auf X 10
10 Kopien
pro μl geschätzt wurde,
basierend auf einer Gelelektrophorese nach Amplifikation. Diese
Probe wurde verdünnt,
um den Bereich des neuen Testformats für diese Probe zu ermitteln.
Die Proben waren "P10", 5 × 10
10; "P9", 5 × 10
9; "P8", 5 × 10
8; "P7", 5 × 10
7; "P6", 5 × 10
6, und "BB" als Probe, die keine
amplifizierte Probe aufwies, sowie Kontrollen für die unspezifische Bindung
im Test.
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Die Ergebnisse waren wie folgt:
Probe | ECL-Signal |
Hintergrundsignal | 82 |
P1O | 58762
62039 |
P9 | 4696
4391 |
P8 | 677
665 |
P7 | 330
319 |
P6 | 254
253 |
BB | 250
250 |
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Dieses Experiment belegte die Fähigkeit
des neuen Testformats, über
mindestens 3,5 logarithmische Skalen an Probenkonzentrationen zu
funktionieren und eine gute lineare Antwort zu erzeugen.
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Beispiel 5: Gag3
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Um das wie oben beschriebene Testsystem
zu verbessern, haben wir mehr Sonden und Kügelchen eingesetzt, um einen
Test mit einem Bereich ohne Parallelen bereitzustellen.
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Sondenlösung 2: für 50 gag3-Tests haben wir kombiniert:
50 μl an AKZO2
(ECL-Oligo mit 20 μg/ml),
50 μl an AKZO1
(Biotin-markiertes Oligonukleotid mit 20 μg/ml).
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Die Proben wurden über eines
der zwei Verfahren hergestellt:
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- A) Zusatz von 16 μl
AKZO-Puffer, enthaltend 0,1% SDS, 20 mM EDTA, zu 4 μl Probe aus
der Amplifikation und Erwärmen
auf 95°C
für 5 Minuten.
- B) Zusatz von 1,8 μl
an 1,25% SDS, 240 mM EDTA, zu 20 μl
Probe und Erwärmen
auf 95°C
für 5 Minuten.
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Das anfängliche Testprotokoll kombiniert
in dem Teströhrchen
in der folgenden Reihenfolge:
5 μl Sonde,
5 μl Probe.
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Inkubieren bei 50°C für 30 Minuten, gefolgt von der
Zugabe von 10 μl
Kügelchen
(40 μg)
und Schütteln für 60 Minuten.
Diese Proben wurden mit ECL-Testpuffer (485 μl) verdünnt und auf einem ECL-Analysegerät analysiert.
Bei den getesteten Proben handelte es sich um gag3 "G6", 106 Kopien
an HIV1; "G5", 105 Kopien an
HIV1; "G4", 104 Kopien
an HIV1; "G3", 103 Kopien
an HIV1; "G2", 102 Kopien
an HIV1; "G 1 ", 101 Kopien an
HIV1; und "NT1", "NT2", "NT3" als Kontrollen ohne
Template für
den Hintergrund. Die Proben dieser Kopienzahlen wurden wie in Beispiel
4 amplifiziert und 1 μl
auf die Anwesenheiten der amplifizierten Sequenzen hin analysiert.
Gleichfalls analysiert wurde eine "BB"-Probe,
die keine amplifizierte Probe aufwies, wie auch Kontrollen für die unspezifische
Bindung im Test.
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Die Ergebnisse waren wie folgt:
Probe | ECL-Signal |
G6 | 55870
56541 |
G5 | 57798
58354 |
G4 | 66316
59120 |
G3 | 74763
71190 |
G2 | 75315
69284 |
G1 | 301
296 |
NT1 | 276
285 |
NT2 | 283
295 |
NT3 | 312
283 |
BB | 272
289 |
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Beispiel 6: Patienten-Korrelations-Studie
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Proben aus Patientenblut wurden fraktioniert
und zum Erhalt der RNS zur Amplifikation wie in Beispiel 4 extrahiert.
Dieses ergab Proben aus Vollblut (V), Blättchen (T), Makrophagen (M)
und Plasma (P). Diese Proben wurden amplifiziert und der Southern-Blot-Analyse
mit spezifischen Sonden unterworfen, um den Grad und die Art der
Amplifikation aus diesen Proben zu bestimmen. Proben aus dieser
Amplifikationsanalyse wurden anschließend der Analyse mittels des
ECL-Systems unterworfen. Zusätzlich
wurden in vitro erzeugte Standardproben als positive Kontrollen
C2, 102, C3, 103;
C4, 104; verwendet.
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Sondenlösung 2: für 50 gag3-Tests haben wir kombiniert:
50 μl an AKZO2
(ECL-Oligo mit 20 μg/ml),
50 μl an AKZO1
(Biotin-markiertes Oligonukleotid mit 20 μg/ml).
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Die 1 μl-Proben wurden auf 5 μl verdünnt und
auf 0,1% SDS, 20 mM EDTA eingestellt, und für 5 Minuten auf 95°C erwärmt. Diesem
folgte die Zugabe von 5 μl
Sondenlösung,
Inkubation für
30 Minuten bei 50°C, gefolgt
von Zusatz von 10 μl
Kügelchen
(40 μg)
und Schütteln
für 60
Minuten. Diese Proben wurden mit ECL-Testpuffer (485 μl) verdünnt und
auf einem ECL-Analysegerät
analysiert.
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Weitere Patientenproben wurden analysiert.
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Alle diese Daten korrelierten mit
den Southern-Blot-Hybridisierungsuntersuchungen, durchgeführt an den
amplifizierten Proben, eingeschlossen die Probleme mit den Proben
ohne Template, die Probleme hinsichtlich Kontaminationen zeigten.
Der Test ergab Belege für
einen Hakeneffekt in Probe 204P, die nach Verdünnung höhere Ergebnisse zeigt als mit
1 μl Probe.
Diese Probe enthielt höchstwahrscheinlich
mehr als den Grenzwert von 1012 für den vorliegenden
Test bezüglich
einer linearen Antwort.
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Diese Daten wurden nachuntersucht
mit Tests an Plasma als isolierter Probe, aufgeteilt auf gag3-Tests und
pol2-Tests. Ebenfalls wurden Proben aus Vollbut (V) und Makrophagen
(M), wo angegeben, hergestellt.
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GAG3-Test ECL-Peaksignale.
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POL2-Test ECL-Peaksignale.
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Diese Patientendaten korrelierten
mit vorhergehenden Northern-Blot-Analysen (Van Gemen et al., 45, J.
Vir. Method (1993)).
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Beispiel 7
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Zusätzlich zu den obigen Testformaten
haben wir einen Probensatz durchlaufen lassen, in dem alle die Komponenten
zugesetzt und hybridisiert wurden, das heißt Proben, Sonden und Kügelchen,
diese wurden bei 50°C
wie zuvor inkubiert und Proben aus dieser Mischung nach 5 bis 30
Minuten entnommen; das Probensignal war nach dem Zeitpunkt von 5
Minuten maximal, was die Geschwindigkeit der Hybridisierung und
die Flexibilität
des Testsystems anzeigt. Bei den Proben handelte es sich um eine
Mischung aus zwei zur Kontrolle amplifizierten Proben von 102 und 103 anfänglichen
Templatemolekülen;
diese Proben waren zuvor als positiv getestet worden. Bei "NT" handelt es sich
um eine Probe, die negativ war.
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