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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum In vitro-Nachweis einer Zielsubstanz,
besonders einer Nukleinsäuresequenz
jedoch allgemeiner jeder Art von Substanz in einer Probe. Die Untersuchung
von Zielsubstanzen, besonders Nukleinsäuresequenzen bildet einen Hauptgegenstand
in zahlreichen Forschungslaboratorien, deren Aktivität sich auf
zahlreiche Gebiete erstreckt, und besonders auf das Gebiet der Medizin
oder Nahrungsmittelerzeugung.
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In
diesen Gebieten hat die Erforschung von Sequenzen beispielsweise
zum Ziel:
- – die
Diagnose von Viren, die Krankheiten erzeugen, wie AIDS (HIV) oder
Hepatitis B (HBV),
- – die
spezifische Diagnose von Krankheiten bakteriellen Ursprungs, wie
Tuberkulose oder Lepra,
- – die
Diagnose von Mutationen am Ursprung von genetischen Krankheiten
oder zellularen Krebserkrankungen,
- – die
Diagnose einer bakteriellen Verunreinigung in einer Nahrungsmittelkette,
- – die
Untersuchung von Mikroorganismen, die in der biologischen Korrosion
von Leitungen oder Behältern eine
Rolle spielen, die in industriellen Verfahren verwendet werden.
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Die
Hauptschwierigkeit der diagnostischen Verfahren, die im Stand der
Technik verwendet werden, liegt in der Spezifizität, der Empfindlichkeit,
der Geschwindigkeit und der Reproduzierbarkeit des verwendeten Nachweistest.
Diese Schwierigkeiten rühren
im allgemeinen von der Art der verwendeten Markierung her. Die Art
der Markierung einer Substanz ist nämlich der entscheidende Punkt
jedes späteren
Nachweises, der eine Verfolgung oder Quantifizierung der Substanz
ermöglicht.
Ob es sich um ein humanes, tierisches oder pflanzliches Diagnostikum
in der Landwirtschaft oder Nahrungsmittelindustrie, in der Therapie,
in der Pharmakologie, in der Forschung, in verschiedenen industriellen
Verfahren usw. handelt, stets muß man spezifisch eine oder mehrere
Zielsubstanzen nachweisen, verfolgen und quantifizieren. Damit dieser
Nachweis optimal ist, muß man über leistungsfähige und
empfindliche Markierungsmethoden verfügen.
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Eine
der für
Nukleinsäuren
spezifischen Markierungsmethoden verwendet die Amplifizierung durch PCR.
Die Markierung von bei PCR verwendbaren Primern kann auf zwei Weisen
erfolgen, entweder durch Markierung der Primer und vorzugsweise
an ihrem 5'-Ende oder durch innere
Markierung des amplifizierten Fragments.
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Der
erste Typ von Markierung hat den Nachteil, daß er zu einer geringen spezifischen
Aktivität
führt und
infolgedessen die Empfindlichkeit des späteren Nachweises begrenzt.
Es ist möglich,
ein radioaktives Phosphat (32P) bei 5' der Primer zu fixieren.
Man hat dann ein (32P) pro Primer. Wenn
man ein Biotin oder ein Fluorochrom fixiert, kann man mehr als 3
bis 4 Indikatoren pro Primermolekül haben.
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Wenn
radioaktive Nukleotide in das Amplikon eingebaut werden, ist zwar
die spezifische Aktivität
größer, jedoch
muß man
in nachteiliger Weise Radioaktivität handhaben. Die aktuelle Tendenz
ist, Methoden der Isotopenmarkierung durch kalte Markierungen (Fluorophor,
Digoxigenin, Biotin) zu ersetzen.
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Die
Fluorophore sind empfindlich gegenüber Veränderungen der Umgebung:
Veränderungen
in den Versuchsbedingungen (pH, Gegenwart von oxidierenden Elementen
usw.) können
die Länge
der Emissionswelle verschieben. Außerdem wurden in erheblichem
Ausmaß Phänomene der
Fluoreszenzlöschung
(oder Quenching) beschrieben. Der Einbau von Nukleotiden, die durch
ein Fluorophor oder Digoxigenin oder Biotin markiert sind, durch
Polymerasen ist wenig wirksam, da diese Nukleotide eine starke sterische
Sperrigkeit zeigen, welche die Polymerisationsreaktion durch PCR
behindert.
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Die
Patentanmeldung PCT WO 98 11249 beschreibt ein Verfahren zum Nachweis
von mutierten Proteinen, das darin besteht, daß an das N-terminale Ende von
synthetisierten Proteinen in vitro eine Peptidsequenz oder ein Reporterprotein
angelagert wird mit dem nachzuweisenden Protein fusioniert wird,
die von einem Liganden erkannt werden kann um die genannten Proteine
im Hinblick auf ihre Analyse zu reinigen.
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Die
radioaktive Markierung von Proteinen kann vorgenommen werden, indem
man Aminosäuren
verwendet, die mit einem Isotop markiert sind, wobei das die Handhabung
von Radioaktivität
erfordert. Die Markierung von Proteinen durch eine Antigen/Antikörperreaktion
ist ihrerseits möglicherweise
nicht empfindlich genug.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Nachweis von
Zielsubstanzen zu schaffen, das empfindlich ist und die oben erwähnten Nachteile
nicht aufweist.
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Dieses
Ziel wird erreicht durch ein Verfahren zum Nachweis einer Zielsubstanz
in einer Probe, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es die
folgenden Schritte umfaßt:
- a) die spezifische Markierung der besagten
Substanz durch ein Reportergen und durch die zur in vitro-Expression
des Reportergens notwendigen Sequenzen,
- b) die in vitro-Transkription und -Translation des Reportergens
in ein azelluläres
System wobei davon ausgegangen wird, daß, wenn die Zielsubstanz eine
Nukleinsäurezielsequenz
ist, die Transkription und die Translation des Reportergens nicht
zu einem Reportergen führen,
das mit einem durch die Nukleinsäurezielsequenz
kodierten Protein fusioniert hat,
- c) den in vitro-Nachweis des durch das Reportergen kodierten
Reporterproteins.
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Das
Expose der verschiedenen hiernach beschriebenen Formen der Durchführung der
Erfindung entspricht den in den Ansprüchen definierten Verfahren.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
beruht also auf einer Markierung, die darin besteht, an die Zielsubstanz
ein DNA-Molekül
anzulagern, das ein Reportergen bildet, das in vitro exprimiert
werden kann. Die Markierung besteht also darin, an die Zielsubstanz
ein Reportergen anzulagern, das unter die Kontrolle der für seine
Expression notwendigen Sequenzen gestellt ist.
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Die
im Rahmen der Erfindung verwendbaren in vitro-Transkriptionspromotoren
entsprechen besonders den Promotoren der Phagen T7, SP6, Qβ oder λ.
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Im
Schritt (b) erhält
man das durch das Reportergen kodierte Protein, um spezifisch die
Zielsubstanz aufzuzeigen. Der Nachweis der Markierung, welcher Gegenstand
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist, ist empfindlich, da er Stufen der Amplifizierung bei den Stufen
der Transkription (Stufe b), der Translation (Stufe b) und des Nachweises
(Stufe c) einsetzt. Diese Amplifizierung kann beispielsweise einem
Faktor 500 für
die Transkription entsprechen (Pokrovkaya und Gurevich, Analytical
Biochemistry 220, 420–423
(1994)).
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist auch spezifisch durch den Nachweistest des Proteins im Schritt (c).
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Außerdem kann
das erfindungsgemäße Verfahren
nach dem Schritt der Transkription mit einem Schritt der Amplifizierung
der Transkripte durch jede dem Fachmann bekannte Methode laufen,
wie 3SR, NASBA (Nucleic Acid Sequence-Based Amplification = nukleinsäuresequenz-basierte
Amplifizierung), TMA (Transcription Mediated Amplification = durch
Transkription vermittelte Amplifizierung).
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Im
Fall, wo die Zielsubstanz einem Nukleinsäuremolekül entspricht, kann die Amplifizierung
des Erkennungssignals im Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens beginnen.
Ein Satz von Primern oder besonderen Sonden wird verwendet, um spezifisch
eine Sequenz zu amplifizieren und an das Vorliegen einer spezifischen
Oligonukleotidsequenz ein Reportergen zu assoziieren, das in-vitro
exprimiert werden kann. Das Reportergen wird nur exprimiert, wenn
das Zielgen vorhanden und amplifiziert ist. Wie oben angegeben versteht
man unter Amplifizierung des Reportergens oder des Zielgens Reaktionen
vom Typ PCR (Polymerase Chain Reaktion = Polymerasekettenreaktion),
NASBA (nucleic acid sequence based amplification), SDA (strand displacement
amplification = Strangverschiebungsamplifizierung), bDNA (branched
DNA signal amplification = Signalamplifizierung verzweigter DNA),
durch Rolling Circle, durch abgeleitete PCR-Methoden (nested PCR, multiplex PCR).
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist außerdem
schnell und reproduzierbar, da alle Reaktionen in vitro ausgeführt werden,
was die Standardisierung des Nachweises ermöglicht. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht,
qualitative und quantitative Nachweise zu realisieren.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist bemerkenswert, indem es für
jede Art von Substanzen anwendbar ist. Jedoch wird die Erfindung
besonders angewandt auf chemische und biologische Substanzen, wie
Antikörper,
Antikörperfragmente,
Nukleotidfragmente, Gene, zelluläre
Rezeptoren, Peptide, Proteine, Aminosäuren, Glykopeptide, Lipide,
Glykolipide, Zucker, Polysaccharide usw. In einer besonderen Anwendung
kann die Zielsubstanz das Reportergen selbst sein.
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Unter
Zielsubstanz versteht man jede Substanz, die direkt oder indirekt
mit einem Reportergen assoziiert ist, das in vitro exprimiert werden
kann.
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Das
Reportergen ist ein Gen, das in vitro transkribiert und translatiert
werden kann in Gegenwart von Sequenzen der Regulierung seiner Expression.
Das Protein, für
welches das Reportergen kodiert, kann im Schritt (c) durch jede
dem Fachmann bekannte Methode nachgewiesen werden. Beispielsweise
kann das Reportergen das Gen des Proteins GFP (Green Fluorescent
Protein) oder das der Beta-Lactamase (TEM-1) sein. Im Fall des GFP
wird die Fluoreszenz-Emission gemessen. Im Fall der Beta-Lactamase
wird die Aktivität
dieses Enzyms gemessen, indem man eine Fraktion der Translationsreaktion
in einem Puffer inkubiert, der Nitrocephin enthält. Das Nitrocephin ist ein
chromogenes Beta-Lactamin, das die Eigenschaft hat, sich von Gelb nach
Rot zu verändern,
wenn es durch eine Beta-Laktamase
hydrolysiert wird. Jedes andere Reportergen kann im erfindungsgemäßen Verfahren
in Betracht gezogen werden, wie diejenigen der Beta-Lactosidase,
der Beta-Glukuronidase,
der Luciferase, der Peroxidase oder einer Mikroperoxidase usw.
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Das
Reportergen kodiert vorteilhafterweise für ein Enzym. Die Spezifizität der Markierung
der Zielsubstanz des Schritts (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann durch jede dem Fachmann bekannte direkte oder indirekte Methode
realisiert werden.
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Unter
direkter Methode versteht man, daß die Zielsubstanz direkt mit
dem Gen und den zur Expression des Reportergens in vitro erforderlichen
Elementen assoziiert wird. Es handelt sich beispielsweise um den
hiernach beschriebenen Fall eines rekombinanten Nukleinsäuremoleküls, wo die
Zielsubstanz eine Nukleinsequenz ist, die in diesem rekombinanten
Nukleinsäuremolekül enthalten
ist und gleichzeitig das Reportergen und die zu dessen Expression
in vitro erforderlichen Sequenzen aufweist.
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Unter
indirekter Methode versteht man, daß die Zielsubstanz mit einem
Reportergen und den zu dessen Expression in vitro erforderlichen
Sequenzen assoziiert ist mittels eines spezifischen Liganden der
Zielsubstanz. Dieser Ligand ist mit dem Reportergen und den zu dessen
Expression in vitro erforderlichen Elemente assoziiert. Dadurch,
daß dieser
Ligand mit der Zielsubstanz in Berührung gebracht wird, wird die
spezifische Markierung der Zielsubstanz ermöglicht. Es handelt sich beispielsweise
um einen Antikörper,
der durch das Reportergen und die zu dessen Expression in vitro
erforderlichen Sequenzen markiert ist, der spezifisch eine Zielsubstanz
erkennen kann, die aus einem Antigen besteht. Unter dem Paar Zielsubstanz/Ligand wird
beispielsweise verstanden: ein Antigen/ein Antikörper, eine Nukleinsequenz/eine
Nukleinsequenz, eine Sonde, ein Rezeptor/ein Ligand des Rezeptors,
usw.
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In
der indirekten Ausführungsform
besteht das erfindungsgemäße Verfahren
im Schritt (a) darin, die Probe, welche die Zielsubstanz enthalten
kann, mit einem spezifischen Liganden dieser Zielsubstanz in Kontakt
zu bringen, wobei dieser Ligand markiert ist durch ein Reportergen
und die zur Expression des Reportergens in vitro erforderlichen
Sequenzen. Die Fortsetzung des Verfahrens umfaßt wie oben die Schritte (b)
und (c).
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Die
Markierung des spezifischen Liganden der Zielsubstanz kann wie oben
eine direkte oder indirekte Markierung sein.
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Bei
der indirekten erfindungsgemäßen Methode
läßt die Assoziation
des Reportergens an eine Zielsubstanz, die einem Protein entspricht,
mehrere Ausführungsarten
zu. Die Fixierung eines Nukleinsäuremoleküls, das
aus einem Reportergen und den zu seiner in vitro-Expression notwendigen Sequenzen besteht,
an einem Protein kann nämlich
nach dem Fachmann bekannten Methoden realisiert werden, welche Verbindungskomponenten
benutzen, wie:
- – Streptavidin/Biotin (Kipriyanov
et al., (1995), Hum. Antibodies Hybridomas 6 (3), 93–101),
- – ein
Peptid, das Polylysin entspricht (Avrameas et al., (1998), PNAS
95 (10), 5601–6;
Curiel et al., (1992), Hum. Gene Ther. 3 (2), 147–54; Wu
et al., (1991), J. Biol. Chem. 266 (22), 14338–42; Kwoh et al., (1999), Biochim.
Biophys. Acta 1444 (2), 171–90;
Wu et al., (1994), J. Biol. Chem. 269 (15), 11542–6),
- – p-Azido-tetrafluorbenzyl
(Ciolina et al., (1999), Bioconjug. Chem. 10 (1), 49–55);
- – die
Triplehelices von DNA (Neves et al., (1999), FEBS Lett. 453 (1–2), 41–5).
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
durch direkte Markierung wird in mehreren Formen durchgeführt, die
hiernach dargestellt sind.
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Die
Probe, an der das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt
wird, kann jede humane, tierische, pflanzliche oder Umgebungsprobenahme
oder jeder Stoff sein, der markiert werden kann durch ein Reportergen,
das jede für
seine in vitro-Expression notwendige Information besitzt.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
betrifft den Nachweis einer Nukleinsäurezielsequenz, vorteilhafterweise
nach der direkten Methode.
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Die
folgende Beschreibung betrifft daher eine in vitro-Nachweismethode
einer Nukleinsäuresequenz in
einer Probe. Diese Methode weist die folgenden Schritte auf:
- a) es wird ausgehend von der Probe ein rekombinantes
Nukleinsäuremolekül gewonnen,
das in der Richtung 5' zu
3' einen RNA-Polymerase-Promotor,
ein Reportergen, das die zu seiner Expression erforderlichen Sequenzen
aufweist, und gegebenenfalls einen RNA-Polymerase-Terminator aufweist,
wobei die Nukleinsäurezielsequenz
zwischen zwei beliebigen dieser Elemente lokalisiert ist,
- b) Transkription und Translation der im Schritt (a) erhaltenen
Amplifizierungsprodukte,
- c) Aktivierung des durch das Reportergen kodierten, als Reportermolekül bezeichneten
Proteins, das im Schritt (b) durch jedes geeignete Mittel erzeugt
wurde.
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Bestimmte
verschiedene Formen der Durchführung
des spezifischen Nachweises einer Zielsubstanz, die einer Nukleinsäuresequenz
entspricht, durch direkte Markierung sind im folgenden angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Methode
ist geeignet zum Nachweis von Zielsequenzen, die einem Gen, einer Genfraktion
oder jedem anderen Nukleinsäurefragment
entsprechen können.
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Die
erfindungsgemäße Methode
bietet den Vorteil, daß man
eine Zielsequenz spezifisch in einer zu analysierenden Probe nachweisen
und anschließend
direkt an dieser Zielsequenz arbeiten kann.
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Die
erfindungsgemäße Methode
ist auch insofern bemerkenswert, als sie besonders geeignet ist
zum Nachweis von Nukleinsäurenzielsequenzen,
die für
ein Peptid oder ein Protein kodieren, das keine in vitro-identifizierbare
Aktivität
hat.
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Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Methode
wird die Präparierung
des Nukleinsäuremoleküls des Schritts
(a) durch in vitro-Amplifizierung der Nukleinsäurezielsequenz realisiert.
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Es
kann sich um eine Amplifikation durch PCR oder durch von PCR abgeleiteten
Methoden vom Typ RT-PCR, nested PCR, multiplex PCR oder anderen
Methoden der PCR: NASBA oder Rolling Circle oder andere handeln.
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In
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Methode,
die hiernach als Universalmethode bezeichnet wird, beruht der erste
Schritt (a) der Methode auf der Durchführung einer Amplifikationsreaktion
der Zielsequenz, wenn diese in der analysierten Probe vorhanden
ist, mit Hilfe von zwei als Sense und Antisense bezeichneten Primern,
die im folgenden definiert sind:
- – ein Sense-Primer,
der mindestens einen Teil enthält,
der dem Abschnitt 5' der
Zielsequenz entspricht,
- – ein
Antisense-Primer, der mindestens einen Teil enthält, der dem Abschnitt 3' der Zielsequenz
entspricht, wobei die Primer nach der Amplifikation der Nukleinsäurezielsequenz
und nach dem Schritt (b) die Expression des Reportergens ermöglichen.
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Die
Erfindung betrifft also auch einen Satz von Primern, der erfindungsgemäß im Schritt
(a) einer erfindungsgemäßen Methode
verwendet werden kann und dadurch gekennzeichnet ist, daß er umfaßt:
- – einen
Sense-Primer, der mindestens einen Teil enthält, der dem Abschnitt 5' der Zielsequenz
entspricht,
- – einen
Antisense-Primer, der mindestens einen Teil enthält, der dem Abschnitt 3' der Zielsequenz
entspricht,
wobei die Primer nach Amplifikation der Nukleinsäuresequenz
und nach dem Schritt (b) die Expression eines Reportergens ermöglichen.
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In
einer ersten besonderen Ausführungsweise
der Universalmethode der Erfindung umfaßt der Schritt (a) die folgenden
drei Reaktionen (1a):
- a')
die Amplifikation der Zielsequenz mit einem Primerpaar, wobei der
Sense-Primer einen RNA-Polymerase-Promotor und der Antisense-Primer
einen Abschnitt 5' trägt, der
dem Anfang der Sequenz des Reportergens entspricht, und
- a'') die Inkontaktsetzung
der Amplifikationsprodukte der vorhergehenden Reaktion mit dem Reportergen, das
gegebenenfalls einen RNA-Polymerase-Terminator für seine Transkription und eine
ribosomale Bindungsstelle für
seine Translation trägt,
so daß diese
Amplifikationsprodukte mit dem Reportergen hybridisieren, und schließlich
- a''') die Amplifikation der Produkte von
Schritt (a'') mit einem Primerpaar,
wobei der Sense-Primer dem von Schritt (a') ähnlich
ist und der Antisense-Primer einen Teil umfaßt, der einem dem Reportergen
nachgelagerten Abschnitt entspricht.
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In
dieser Ausführungsweise
enthält
das PCR-Reaktionsgemisch die DNA-Probe, zwei Primer, Sense und Antisense,
die Reportersequenz und einen dritten Primer, der einem dem Reportergen
nachgelagerten Abschnitt entspricht. Die erste Amplifikation des
Schritts (a') und
die zweite Amplifikation des Schritts (a''') können gleichzeitig
oder ungleichzeitig realisiert werden. Wie die beigefügte 1a zeigt, ermöglichen
die erste Zyklen der PCR1-Reaktion
die Amplifikation der Zielsequenz. Nachdem dann diese Sequenz in
genügender Menge
im Reaktionsmilieu vorhanden ist, dient sie als Mega-Primer und
hybridisiert sich an der Reportersequenz, die dann dank dem dritten
Primer amplifiziert wird.
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In
einer zweiten Ausführungsform
der Universalmethode der Erfindung weist der Schritt (a) die zwei folgenden
Reaktionen auf (1b):
- a')
Amplifikation der Zielsequenz mit einem Primerpaar, dessen Sense-Primer
einen RNA-Polymerase-Promotor und der Antisense-Primer einen Abschnitt
5' trägt, der
dem Anfang der Sequenz des Reportergens entspricht, und
- a'') Amplifikation der
Produkte von Schritt (a')
mit einem Primerpaar, wobei der Sense-Primer dem vom Schritt (a') gleich ist und
der Antisense-Primer ein Megaprimer ist, der aus dem Reportergen
besteht, das gegebenenfalls einen RNA-Polymerase-Terminator für seine Transkription und eine
ribosomale Bindungsstelle für
seine Translation trägt.
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In
dieser Ausführungsart
besitzt der Antisense-Primer einen Abschnitt 5', der dem Anfang der Sequenz des Reportergens
entspricht, die wie oben alle Informationen für ihre eigene Translation besitzt.
Wie in der beigefügten 1b gezeigt, enthält die PCR-Reaktionsmischung
die DNA-Probe, zwei Primer Sense und Antisense, und einen Megaprimer,
der der Reportersequenz entspricht. Der Antisense-Primer ist in
geringerer Menge als der Sense-Primer vorhanden. Die ersten Zyklen
der PCR1-Reaktion ermöglichen die
Amplifikation der Zielsequenz. Nachdem diese Sequenz dann im Reaktionsmilieu
in genügender
Menge vorhanden ist, wird sie mit Hilfe des Sense-Primers der PCR1
und des Megaprimers amplifiziert (PCR2).
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In
einer dritten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Universalmethode
(1 c) umfaßt der Schritt
(a) die Amplifikationsreaktion der Zielsequenz mit einem Primerpaar,
wobei der Sense-Primer einen RNA-Polymerase-Promotor und der Antisense-Primer
einen Abschnitt 5' trägt, der
eine kodierende Sequenz für
eine ribosomale Bindungsstelle, ein Reportergen und gegebenenfalls
einen Transkriptionsterminator umfaßt.
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In
dieser in der beigefügten 1c dargestellten Ausführungsform
weist der Antisense-Primer
einen für
die Zielsequenz spezifischen Abschnitt 3' und einen Abschnitt 5', der einer für eine ribosomale
Bindungsstelle kodierenden Sequenz entspricht, ein Reportergen und
gegebenenfalls einen Transkriptionsterminator auf. Das PCR-Reaktionsgemisch
enthält
die DNA-Probe, zwei Primer Sense und Antisense.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Mischung zur Markierung durch Amplifikation
zur Realisierung der oben beschriebenen Ausführungsform. Ein solches Gemisch
weist die zur Realisierung der Amplifikationszyklen notwendigen
Reagenzien auf und daher besonders die vier Desoxynukleotid-Triphosphate,
die Salze und Reagenzien, welche für die optimale Aktivität der DNA-Polymerase
sorgen, sowie die verschiedenen oben beschriebenen Arten von Primern.
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Ein
Gemisch zur Markierung durch Amplifikation, das besonders geeignet
ist zur Realisierung des Schritts (a) der ersten Ausführungsart
der erfindungsgemäßen Universalmethode,
umfaßt:
- – ein
Paar von Primern, dessen Sense-Primer einen RNA-Polymerase-Promotor
aufweist und dessen Antisense-Primer einen Abschnitt 5' trägt, der
dem Anfang der Sequenz des Reportergens homolog ist,
- – das
Reportergen, das gegebenenfalls einen RNA-Polymerase-Terminator
für seinen
Transkription und eine ribosomale Bindungsstelle für seine
Translation trägt,
und
- – einen
dritten Primer, der einem der Reportergen nachgelagerten Abschnitt
homolog ist.
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Ein
Gemisch zur Markierung durch Amplifikation, das besonders zur Realisierung
des Schritts (a) der zweiten Ausführungsart der erfindungsgemäßen Universalmethode
geeignet ist, umfaßt:
- – ein
Primerpaar, wobei der Sense-Primer einen RNA-Polymerase-Promotor
und der Antisense-Primer einen Abschnitt 5' trägt,
der dem Anfang der Sequenz des Reportergens homolog ist, und
- – einen
Megaprimer, der aus dem Reportergen besteht, das gegebenenfalls
einen RNA-Polymerase-Terminator für seine Transkription und eine
ribosomale Bindungsstelle für
seine Translation trägt.
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Ein
Gemisch zur Markierung durch Amplifikation, das besonders geeignet
ist zur Realisierung des Schritts (a) der dritten Ausführungsform
der Universalmethode der Erfindung, weist ein Primerpaar, dessen Sense-Primer
einen RNA-Polymerase-Promotor und dessen Antisense-Primer einen
5'-Abschnitt mit
einer für eine
ribosomale Bindungsstelle kodierenden Sequenz aufweist, ein Reportergen
und gegebenenfalls einen Transkriptionsterminator auf.
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Die
Erfindung hat somit auch zum Gegenstand einen Kit zum Nachweis einer
Nukleinsäurezielsequenz
in einer Probe nach der oben beschriebenen Universalmethode.
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Ein
Kit zum Nachweis einer Nukleinsäurezielsequenz
in einer Probe gemäß der Erfindung
enthält
einen oben definierten Satz von Primern, eine zur Amplifikation
erforderliche Mischung, die Nukleotidtriphosphate, eine DNA-abhängige RNA-Polymerase,
eine DNA-abhängige
DNA-Polymerase, einen zellulären
Translationsextrakt, die zur Transkription, zur Translation und
gegebenenfalls zur Offenbarung des Reportermoleküls erforderlichen Gemische
und gegebenenfalls eine oder mehrere Substanzen, welche die Aktivierung
des Reportermoleküls
ermöglichen,
wobei die Transkription und die Translation des Reportergens nicht
zu einem Reporterprotein führen,
das mit einem von der Nukleinsäurezielsequenz
kodierten Protein fusioniert ist.
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Ein
besonderes Beispiel eines erfindungsgemäßen Kits umfaßt außer einem
der obigen Gemische zur Amplifikation eine DNA-abhängige DNA-Polymerase,
die Nukleotidtriphosphate und die Desoxynukleotidtriphosphate, eine
DNA-abhängige
RNA-Polymerase,
einen zellulären
Translationsextrakt, die zur Amplifikation, zur Transkription, zur
Translation und gegebenenfalls zum Offenbaren des Reporterproteins
erforderlichen Gemische und gegebenenfalls eine oder mehrere Substanzen,
welche das Reportermolekül
aktivieren.
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Die
erfindungsgemäße Methode
auf dem Niveau des Schritts (a) kann auch auf der Basis der Eigenschaften
von sogenannten „Padlock"-Sonden (1, 2, 3,
4, WO 97/19193) durchgeführt
werden. Diese Ausführungsform
ist besonders geeignet zum Nachweis von Zielsequenzen, die eine
punktuelle Mutation aufweisen.
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Der
Nachweis von Zielsequenzen unter Verwendung von „Padlock"-Sonden bildet daher eine Alternative
zu den oben beschriebenen Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Universalmethode.
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Die
Erfindung betrifft daher auch eine Methode zum in vitro-Nachweis
einer Nukleinsäurezielsequenz in
einer Probe, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Präparation des Nukleinsäuremoleküls des Schritts
(a) durch Hybridisierung und Ligation einer Sonde vom Typ Padlock
mit der Nukleinsäurezielsequenz
erfolgt, wenn diese in der Probe vorhanden ist.
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Diese
Sonde ist bei 3' und
5' aus Segmenten
zusammengesetzt, die durch die Komplementärsequenz eines Reportergens
getrennt sind, das die Komplementärsequenzen eines RNA-Polymerase-Promotors
und gegebenenfalls eines RNA-Polymerase-Terminators für seine
in vitro-Transkription und die Komplementärsequenz einer ribosomalen
Bindungsstelle für
seine in vitro-Translation trägt,
wobei die genannten Sequenzen der Abschnitte 3' und 5' der Padlock-Sonde Komplementäre der gesuchten
Zielsequenz sind, so daß sie
mit dieser ein Verbindungshybrid bilden, und das 5'-Ende der Sonde eine
Phosphatgruppe aufweist, um die Zirkularisierung der Sonde unter
der Wirkung einer Ligase zu ermöglichen.
Man verwendet vorzugsweise eine Nick-Sealing-Ligase. So kann die
Sonde bei Abwesenheit der Zielsequenz nicht zirkularisiert werden.
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Diese
Sonde kann auch an 5' und
3' aus Segmenten
zusammengesetzt sein, die von 5' zu
3' durch die Sequenz
eines RNA-Polymerase-Promotors, einer ribosomalen Bindungsstelle
und der Sequenz eines Reportergens mit gegebenenfalls einem RNA-Polymerase-Terminator
getrennt sind.
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Die
3'- und 5'-Segmente der Padlock-Sonde
sind also so definiert, daß sie
sich in komplementärer
und an die gesuchte Zielsequenz bindender Weise hybridisieren, wie
in der beigefügten 2a gezeigt.
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Die
Erfindung betrifft daher auch eine Padlock-Sonde, die in einer obigen
Methode verwendet werden kann, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Abschnitte
3' und 5' der Padlock-Sonde
so definiert sind, daß sie
sich in komplementärer
und verbindender Weise mit einer Nukleinsäurezielsequenz hybridisieren,
und wo die Transkription und die Translation des Reportergens nicht
zu einem Reporterprotein führen,
das mit einem durch die Nukleinsäurezielsequenz
kodierten Protein fusioniert hat.
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Wie
oben angegeben kann die auf der Verwendung einer Padlock-Sonde beruhende
erfindungsgemäße Methode
mit Vorteil verwendet werden zum in vitro-Nachweis einer Nukleinsäurezielsequenz,
die eine Mutation trägt.
In diesem Fall erfolgt die Präparierung
des Nukleinsäuremoleküls des Schritts
(a) durch Hybridisierung einer Sonde vom Typ Padlock mit der Zielsequenz,
wenn diese vorhanden ist, wobei diese Sonde einer der zwei zuvor
beschriebenen Sonden entspricht mit der folgenden Besonderheit:
die Sequenzen der Abschnitte 3' und
5' der Padlock-Sonde
sind Komplementärsequenzen
der gesuchten Zielsequenz, so daß sie mit dieser ein Hybrid
bilden, wo das kritische Nukleotid, das gegebenenfalls mutiert ist,
sich an ihrem Verbindungspunkt befindet, wenn sie an der Zielsequenz
hybridisiert sind.
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Wenn
also die erfindungsgemäße Methode
angewandt wird, um das Vorhandensein einer Mutation auf dem Niveau
einer Zielsequenz aufzuzeigen, wie in 2b gezeigt,
sind die Abschnitte 3' und
5' der „Padlock"-Sonde so definiert,
daß das
kritische Nukleotid, das mutiert sein kann, sich an ihrem Verbindungspunkt befindet,
wenn sie an der Zielsequenz hybridisiert sind. Im Fall von Fehlpaarung
kann die Ligase die zwei Enden nicht verbinden und die Zirkularisierung
der Sonde kann nicht stattfinden.
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Die
Erfindung betrifft also auch eine Padlock-Sonde, die in der obigen
Methode verwendet werden kann und dadurch gekennzeichnet ist, daß die Sequenzen
der genannten Abschnitte 3' und
5' der Padlock-Sonde
komplementär
zu einer Zielsequenz sind, die ein möglicherweise mutiertes Nukleotid
trägt,
so daß sie
mit dieser ein Hybrid bilden, wo das genannte Nukleotid sich an
ihrem Verbindungspunkt befindet, wenn sie an der Zielsequenz hybridisiert
sind.
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Vorteilhafterweise
wird in der erfindungsgemäßen Methode,
die auf der Verwendung einer Padlock-Sonde beruht, die Sonde nach
der Zirkularisierung als Matrize für ihre Rolling-Circle-Replikation
eingesetzt. Die Rolling-Circle-Replikation wird mit Hilfe eines
zur Padlock-Sonde komplementären
Primers realisiert, um die Replikation durch eine DNA-Polymerase zu initiieren,
so daß eine
DNA-Matrize hergestellt wird, die eine Verkettung von Reportergenen
mit allen notwendigen Signalen für
ihre in vitro-Expression aufweist, d. h. von 5' zu 3' eine Wiederholung des folgenden Elements
(RNA-Polymerase-Promotor, der Bindungsstelle der Ribosomen, des
Reportergens und gegebenenfalls des RNA-Polymerase-Terminators) oder
je nach der gewählten
Sonde das Komplement dieser Sequenz, worauf der komplementäre Strang
dieser DNA-Matrize ausgehend von einem Oligonukleotid-Primer synthetisiert
wird, um diese Matrize doppelsträngig
zu machen.
-
Dieser
Schritt der Präparation
erhöht
die Empfindlichkeit des Nachweises wegen der zahlreichen Kopien
des Reportergens, die ausgehend von einem einzigen Zielmolekül produziert
werden.
-
Eine
ganz besondere Form der Ausführung
der erfindungsgemäßen Methode,
die auf den Padlock-Sonden beruht, besteht darin, im Schritt (b)
direkt die Transkription des Reportergens auf die Padlock-Sonde
nach deren Zirkularisierung zu bewirken und die Synthese des komplementären Stranges
mit Hilfe eines Primers vorzunehmen, der komplementär zu der
zum Ziel komplementären
Padlock-Sonde ist.
-
Diese
Ausführungsform
umfaßt
im Schritt (a) die Präparation
einer den zuvor beschriebenen entsprechenden Padlock-Sonde, was
entweder den Nachweis einer Nukleinsäuresequenz oder den Nachweis
einer Mutation an einer Nukleinsäuresequenz
ermöglicht.
Diese Padlock-Sonde wird so erzeugt, daß die direkte Transkription
des Reportergens durch die RNA-Polymerase nur stattfinden kann,
wenn die Padlock-Sonde zuvor nach ihrer Hybridisierung an der Nukleinsäurezielsequenz
zirkularisiert wurde. In diesem Fall tritt keine Amplifizierung
durch Rolling-Circle-Replikation ein, sondern nur die Synthese des
komplementären
Strangs der Padlock-Sonde mit Hilfe eines zu der zum Ziel komplementären Padlock-Sonde
komplementären
Primers und gegebenenfalls Ligation und dann direkte Transkription
des Reportergens der Padlock-Sonde durch die RNA-Polymerase.
-
Die
Erfindung betrifft auch Kits zur Durchführung der erfindungsgemäßen Methode,
welche eine Padlock-Sonde verwenden.
-
Ein
solcher Kit ist dadurch gekennzeichnet, daß er eine Sonde wie oben beschrieben,
eine DNA-abhängige
DNA-Polymerase, eine Nick-Sealing-Ligase, die Nukleotidtriphosphate
und die Desoxynukleotidtriphosphate, einen Primer, um die Replikation
zu initiieren, einen Primer, der die Synthese des zweiten DNA-Stranges
ermöglicht,
eine DNA-abhängige
RNA-Polymerase,
die Mischungen, die zur Ligation, Replikation, Transkription, Translation
und Offenbarung des Reportermoleküls notwendigen Mischungen,
wo die Transkription und die Translation des Reportergens nicht
zu einem Reporterprotein führen,
das mit einem Protein fusioniert ist, das durch die Nukleinsäurezielsequenz
kodiert ist.
-
Ein
erstes Beispiel des erfindungsgemäßen Kits umfaßt besonders:
- – eine
der zwei oben beschriebenen Padlock-Sonden. Die Sequenzen der Abschnitte
3' und 5' der Padlock-Sonde
sind komplementär
zur gesuchten Zielsequenz, so daß sie mit dieser eine Hybridverbindung bilden,
und das Ende 5' der
Sonde weist eine Phosphatgruppe auf, so daß die Zirkularisierung der
Sonde unter der Wirkung einer Ligase ermöglicht wird.
- – eine
DNA-abhängige
DNA-Polymerase, eine Nick-Sealing-Ligase, die Nukleotidtriphosphate
und Desoxynukleotidtriphosphate, einen Primer zum Anstoß der Rolling-Circle-Replikation,
einen Primer, der die Synthese des zweiten Stranges der DNA-Matrize
ermöglicht,
die durch Rolling Circle erzeugt wurde, eine DNA-abhängige RNA-Polymerase,
die Mischungen, die zur Ligation, Markierung, Replikation, Transkription,
Translation und Offenbarung des Reportermoleküls erforderlich sind.
-
Ein
zweites Beispiel des erfindungsgemäßen Kits umfaßt besonders:
- – eine
der zwei oben beschriebenen Padlock-Sonden. Die Sequenzen der Abschnitte
3' und 5' der Padlock-Sonde
sind komplementär
zur gesuchten Zielsequenz, so daß sie mit dieser ein Hybrid
bilden, wo das mutationsempfindliche kritische Nukleotid sich an
ihrer Bindungsstelle befindet, wenn sie an der Zielsequenz hybridisiert
sind, und das Ende 5' der
Sonde eine Phosphatgruppe trägt,
um die Zirkularisierung der Sonde unter der Wirkung einer Ligase
zu ermöglichen.
- – eine
DNA-abhängige
DNA-Polymerase, eine Nick-Sealing-Ligase, die Desoxynukleotid-Triphosphate,
die Nukleotidtriphosphate, einen Primer zum Initiieren der Rolling-Circle-Replikation,
einen Primer, der die Synthese des zweiten Stranges der durch den
Rolling Circle erzeugten DNA-Matrize ermöglicht, eine DNA-abhängige RNA-Polymerase,
die Mischungen, die zur Ligation, Markierung, Replikation, Transkription,
Translation und zur Offenbarung des Reportermoleküls erforderlich
sind.
-
Ein
dritter Typ des zur Durchführung
der obigen ganz besonderen Methode der Erfindung benutzt eine Padlock-Sonde,
die umfaßt:
- – eine
der oben beschriebenen Padlock-Sonden, die entweder den Nachweis
einer Nukleinsäuresequenz oder
den Nachweis einer Mutation an einer Nukleinsäuresequenz ermöglicht.
- – eine
DNA-abhängige
DNA-Polymerase, eine Ligase, die Desoxynukleotid-Triphosphate, die Nukleotidtriphosphate,
einen Primer, um den komplementären
Strang der zirkularisierten Padlock-Sonde zu synthetisieren, eine
DNA-abhängige
RNA-Polymerase, die Mischungen, die erforderlich sind zur Ligation,
Markierung, Replikation der DNA, Transkription und Translation und
gegebenenfalls zur Offenbarung des Reportermoleküls und gegebenenfalls eine
oder mehrere Substanzen, welche die Aktivierung des Reportermoleküls ermöglichen.
-
Die
erfindungsgemäße Methode
kann auch durchgeführt
werden im Rahmen einer isothermischen Amplifikation, die auch als
CIA („Continuous
Isothermic Amplification")
bezeichnet wird, von dem in der internationalen Patentanmeldung
PCT Nr. WO96/01327 beschriebenen Typ.
-
Bei
dieser Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Methode
wird die gesuchte Nukleinsäurezielsequenz
aus einer Probe der Nukleinsäure
im Schritt (a) durch spezifische isothermische Amplifikation mit
Hilfe einer DNA-abhängigen
DNA-Polymerase und zwei für
die Zielsequenz spezifischen Primern isoliert, von denen mindestens
der eine aus einem Abschnitt 3' besteht,
der sich spezifisch mit der Zielsequenz hybridisieren kann, und
einem Abschnitt 5',
der mindestens eine umgekehrt wiederholte Sequenz aufweist, um bei
einer geeigneten Temperatur eine sogenannte Haarnadelstruktur auszubilden.
Die Fusionstemperatur der doppelsträngigen Haarnadelstruktur ist
vorzugsweise geringer oder gleich der Fusionstemperatur des sich
spezifisch mit der Zielsequenz hybridisierenden Primerteils. Der
Unterschied zwischen den zwei Fusionstemperaturen beträgt beispielsweise
10°C. Außerdem trägt einer
der Primer die Transkription-Promotorsequenz einer DNA-abhängigen RNA-Polymerase,
wie des Promotors der RNA-Polymerase des Phagen T7 und der andere Primer
trägt ein
Reportergen, das bei 5' eine
ribosomale Bindungsstelle, aufweist.
-
Bei
dieser Ausführungsform
der Erfindung sei als Reportergen besonders genannt ein für eine Mikroperoxidase
kodierendes Gen.
-
Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
weisen die zwei Primer eine umgekehrt wiederholte Sequenz auf, um
bei einer adäquaten
Temperatur eine Haarnadelstruktur auszubilden. Die umgekehrt wiederholten
Sequenzen der zwei Primer können
identisch oder verschieden sein. Es wird bevorzugt, daß sie verschieden
sind, um eine Hybridisierung zwischen ihnen zu vermeiden.
-
Eine
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Methode, die auf einer
isothermischen Amplifikation beruht, ist in der beigefügten 3 gezeigt. Unter den verschiedenen
Primerpaaren, die in dieser Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Methode
verwendet werden können,
sei besonders genannt das folgende, mit A bezeichnete Primerpaar:
- – ein
Sense-Primer, der von 5' nach
3' die umgekehrte
komplementäre
Sequenz eines RNA-Polymerase-Promotors, die sogenannte RNA-Promotorsequenz
und eine spezifische Sequenz aufweist, die sich der Zielsequenz
vorgelagert hybridisieren kann,
- – ein
Antisense-Primer bestehend aus von 5' zu 3' einer ribosomalen Bindungsstelle, einem
Reportergen, der umgekehrten komplementären Sequenz des Reportergens
und der ribosomalen Bindungsstelle und einer spezifischen Sequenz,
die sich der Zielsequenz nachgelagert hybridisieren kann, wobei
mindestens einer der genannten Primer gegebenenfalls eine Restriktionsstelle
aufweist.
-
Die
Erfindung betrifft auch einen Satz von Primern, der in der obigen
Methode verwendet werden kann und dadurch gekennzeichnet, daß er aufweist:
- – einen
Sense-Primer umfassend mindestens einen Teil, der dem Abschnitt
5' der Zielsequenz
homolog ist,
- – einen
Antisense-Primer, umfassend mindestens einen Teil der dem Abschnitt
3' der Zielsequenz
homolog ist,
-
wobei
diese Primer nach der Amplifikation der Nukleinsäurezielsequenz und nach dem
Schritt (b) die Expression eines Reportergens ermöglichen
und mindestens einer der genannten Primer eine bei 5' umgekehrte wiederholte
Sequenz aufweist.
-
Die
isothermische Amplifikation wird mit dem folgenden Reaktionsmilieu
durchgeführt:
- – das
Matrizen-Nukleinsäuremolekül, das die
Zielsequenz aufweist,
- – die
vier Desoxynukleotid-Triphosphate,
- – Salze
und Reagenzien, die eine optimale Aktivität der DNA-Polymerase gewährleisten,
- – eine
DNA-abhängige
DNA-Polymerase,
- – ein
Paar von Primern, die für
die zu amplifizierende Zielsequenz spezifisch sind und die oben
definierten umgekehrt wiederholten Sequenzen aufweisen.
-
Die
DNA-abhängige
DNA-Polymerase kann thermostabil oder mesophil sein. Vorteilhafterweise
verwendet man eine mesophile DNA-Polymerase, die mit einer Strangverschiebungsaktivität ausgestattet
ist, wie beispielsweise das Klenow-Fragment der DNA-Polymerase I
von E. Coli. Die Zugabe dieser DNA-abhängigen DNA-Polymerase erfolgt
zu Beginn der Reaktion und nach den zwei ersten Erwärmungsschritten,
die zur Denaturierung der DNA erforderlich sind, bevor die isothermische
Amplifikation durchgeführt
wird.
-
Der
Schritt (a) der erfindungsgemäße Methode
besteht in folgendem: man erhitzt das obige Reaktionsgemisch, um
die DNA-Stränge
zu trennen, kühlt
dann, um die Hybridisierung der Primer zu ermöglichen und sie auf die adäquate Temperatur
zu bringen, um die Verlängerung
(Elongation) durch die DNA-Polymerase zu ermöglichen. Diese Schritte der
Erwärmung,
Hybridisierung und Verlängerung
werden ein zweites Mal wiederholt, bevor man eine einsträngige Zielsequenz
erhält,
deren Enden aus umgekehrt wiederholten Sequenzen bestehen. Dieses
rekombinante Nukleinsäuremolekül spielt
gleichzeitig eine Rolle als Matrize und als Primer wegen seiner
Haarnadelstruktur an jedem seiner Enden. Im Gegensatz zu dem, was
man von PCR weiß, verläuft die
Amplifikation hier spontan und bei konstanter Temperatur. Die Temperatur
wird so gewählt,
daß gewährleistet
ist:
- – das
Gleichgewicht der umgekehrt wiederholten Sequenzen zwischen der
Linear- und Haarnadelform,
- – die
Verlängerung
der Primer durch die DNA-Polymerase.
-
Wie
die beigefügte 3 zeigt, erreichen die Amplifizierungsprodukte
rasch eine erhebliche Größe, was
die Verlängerung
begrenzen kann. Die Primer, welche die Größe des amplifizierten Fragments
definieren, sind so gewählt,
daß die
Amplifikation der mit einem Reportergen verbundenen Zielsequenz
optimiert wird.
-
Ein
bevorzugter Ablauf des Schritts (a) der erfindungsgemäßen isothermischen
Amplifikation ist wie folgt:
- i) man erhitzt
ein Reaktionsgemisch, das die Nukleinsäureprobe, in der die Zielsequenz
eventuell vorhanden ist, die vier Desoxynukleotid-Triphosphate,
Salze und Reagenzien, die eine optimale Aktivität der DNA-Polymerase gewährleisten,
eine DNA-abhängige
DNA-Polymerase, wenn diese thermophil ist (ansonsten iii), ein spezielles
Primerpaar für
die zu amplifizierende Zielsequenz mit den umgekehrt wiederholten
Sequenzen zur Separierung der DNA-Stränge enthält, danach
- ii) kühlt
man ab, um die Hybridisierung der Primer zu ermöglichen, und
- iii) man fügt
DNA-Polymerase hinzu, falls diese mesophil ist,
- iv) man bringt das Reaktionsgemisch auf die für die Verlängerung
durch die DNA-Polymerase
adäquate Temperatur,
- v) man wiederholt ein zweites Mal die Schritte Erwärmen (i),
Hybridisierung (ii), Hinzufügung
der DNA-Polymerase, wenn diese mesophil ist (iii) und Verlängerung
- (iv), um eine Zielsequenz zu erhalten, deren Enden aus umgekehrt
wiederholten Sequenzen bestehen,
- vi) man läßt die Amplifikationsreaktion,
bei der die Produkte der vorangehenden Schritte Matrize und Primer sind,
bei konstanter Temperatur ablaufen, die so gewählt ist, daß gewährleistet ist:
- – das
Gleichgewicht der umgekehrt wiederholten Sequenzen zwischen der
Linear- und Haarnadelform,
- – die
Verlängerung
(Elongation) der Primer durch die DNA-abhängige DNA-Polymerase.
-
Außerdem können die
Amplifikationsprodukte durch ein Restriktionsenzym spezifisch geschnitten werden
während
oder nach der Amplifikationsreaktion der mit dem Reportergen des
Schritts (a) verbundenen Zielsequenz. Die Restriktionsstelle liegt
vorzugsweise auf der Höhe
eines der Primer und vor allem vorzugsweise in einer Schleife einer
Haarnadel, genauer in zwei umgekehrt wiederholten Sequenzen eines
der Primer.
-
Die
Wahl der Primer und der Schnittstelle des Enzyms wird definiert
durch eine wirksame Transkription des Reportergens, so daß dieser
Schnitt die spätere
Transkription des Reportergens nicht verändert, wo die Transkription
und die Translation des Reportergens nicht zu einem Reporterprotein
führen
das mit einem durch die Nukleinsäurezielseguenz
kodierten Protein fusioniert hat.
-
Im
Fall des oben beschriebenen bevorzugten Primerpaars A kann die Schnittstelle
an den zwei Primern liegen und dann an jedem dieser Primer identisch
oder verschieden sein.
-
Die
Erfindung hat daher auch zum Gegenstand einen Primersatz wie oben
definiert, der in der vorangehenden Methode verwendet werden kann
und dadurch gekennzeichnet ist, daß mindestens einer der zwei Primer
eine Restriktionsstelle aufweist. Wenn die beiden eine Restriktionsstelle
aufweisen, können
diese identisch oder unterschiedlich sein.
-
Vorzugsweise
liegt die auf mindestens einem Primer vorhandene Restriktionsstelle
in einer Schleife einer Haarnadel, genauer zwischen zwei umgekehrt
wiederholten Sequenzen eines der Primer.
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Die
Erfindung betrifft auch das Reaktionsgemisch zur Realisierung der
obigen isothermischen Amplifikationsmethode mit den vier Desoxynukleotid-Triphosphaten,
den Salzen und Reagenzien, welche eine optimale Aktivität der DNA-Polymerase
gewährleisten,
einer DNA-abhängigen
DNA-Polymerase, einem spezifischen Primerpaar der zu amplifizierenden
Zielsequenz mit bei 5' den
umgekehrten wiederholten Sequenzen, welche die Reportersequenzen
enthalten.
-
Die
Erfindung betrifft auch einen Kit zur Durchführung der Methode des Nachweises
einer Zielsequenz in einer DNA-Probe, wobei der Kit einen Primersatz
wie oben definiert, ein Reaktionsgemisch für die Amplifikation, gegebenenfalls
ein oder mehrere Restriktionsenzyme, eine DNA-abhängige RNA-Polymerase,
eine DNA-abhängige
DNA-Polymerase,
und die für
die Transkription, die Translation und die Offenbarung des Reportermoleküls erforderlichen
Gemische enthält,
wo die Transkription und die Translation des Reportergens nicht
zu einem Reporterprotein führen,
das mit einem durch die Nukleinsäurezielsequenz
kodierten Protein fusioniert hat.
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Außerhalb
der oben beschriebenen spezifischen Beispiele für einen Kit, wo die Zielsubstanz
eine Nukleinsäurezielsequenz
ist, betrifft die Erfindung die Kits zur Durchführung der erfindungsgemäßen Methode
unabhängig
von der Zielsubstanz, wobei ein solcher Kit dadurch gekennzeichnet
ist, daß er
mindestens ein Reportergen, und die zur Transkription, Translation
und Offenbarung des vom Reportergen kodierten Proteins notwendigen
Gemische enthält.
Es ist auch möglich,
in einem einzigen Reagenzglas mehrere Nachweise nach der erfindungsgemäßen Methode
zu kombinieren. In diesem Fall werden verschiedene Reporter verwendet, um
jede der Zielsubstanzen nachzuweisen.
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Es
ist auch möglich,
den gleichen Reporter für
mehrere Zielsubstanzen zu verwenden. Ein positives Resultat zeigt
dann nur die Gegenwart der einen oder anderen der Zielsubstanzen
an.
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Die
Reaktion der Transkription und Translation (Schritt b) kann in zwei
unterschiedene oder gleichzeitige Schritte zerlegt werden. Im letzteren
Fall werden die Reaktionen der Transkription und Translation gleichzeitig
realisiert. Dagegen ermöglicht
die Trennung der Schritte eine leichtere Optimierung der Ausbeuten
jedes Schritts und so die Gewinnung größerer Mengen des Reporterproteins,
was vor allem nützlich
ist im Fall von Enzymen mit geringer spezifischer Aktivität.
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Die
Entkoppelung zwischen der Transkription und Translation ermöglicht auch
die Vermeidung von Problemen des Abbaus der DNA-Matrize durch die
Nukleasen, wenn diese durch PCR gewonnen wurde. Die Komponenten
der Transkriptionsreaktion sind wenig durch Nukleasen kontaminiert,
im Gegensatz zu den Extrakten der Translation.
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Im übrigen ermöglicht die
Verwendung von je nach dem Ursprung des Reportergens verschiedenen zellulären Translationsextrakten
die Optimierung der Translation. Die Translationsphase des Transkripts
des Schritts (b) wird nämlich
vorteilhafterweise mit einem zellulären Extrakt von gleichem Ursprung
oder einem Ursprung nahe bei dem des Reportergens realisiert. Als
Beispiel sei genannt die Verwendung eines Translationsextrakts,
der ausgehend von Eukaryotenzellen gewonnen wurde, zur Translation
eines eukaryotischen Reportergens. In einem anderen Fall der Figur
wird der Translationsextrakt gewonnen aus extremophilen Organismen
zur Translation eines Reportergens eines gleichen Organismus oder
eines anderen extremophilen Organismus vom gleichen Typ (Thermophile,
Halophile, Acidophile, usw.).
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Diese
spezifischen Extrakte ermöglichen
die Verbesserung der Wirksamkeit der Translation. Diese kann jedoch
auch mit einem Standardextrakt realisiert werden, wie beispielsweise
ein Extrakt von E. coli.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist also insofern bemerkenswert, als es eine Annäherung zwischen der Punktuierung
der Expression der verwendeten Transkripte und Translationsextrakte
benutzt. Diese Extrakte sind auch dadurch gekennzeichnet, daß sie entweder
die gesuchte Eigenschaft nicht enthalten oder sie diese enthalten,
die Eigenschaft jedoch unter den zum Nachweis der gesuchten Funktion
realisierten Testbedingungen nicht nachweisbar ist. Es handelt sich
beispielsweise um die Verwendung eines Translationsextraktes, der
eine mesophile Beta-Galactosidase-Aktivität enthält, welche es ermöglicht,
ein RNAm einer thermophilen Beta-Galactosidase zu translatieren
und die Aktivität
letzterer bei hoher Temperatur nachzuweisen, was die mesophile Beta-Galactosidase-Aktivität beseitigt.
-
Eine
besondere Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, im Schritt (b) einen Translationsextrakt zu verwenden,
der tatsächlich
ein Gemisch mehrerer Translationsextrakte ist. Es handelt sich beispielsweise
um den Translationsextrakt von E. coli, der ein Chaperonprotein
A überexprimiert,
im Gemisch mit einem Translationsextrakt von E. coli, der ein Chaperon
B-Protein überexprimiert.
Jede Art von Gemisch kann in Betracht gezogen werden, falls sie
den oben beschriebenen Merkmalen entspricht. In gleicher Weise ist
es möglich,
einen Translationsextrakt zu verwenden, dem eine oder mehrere spezifische
tRNAs eines oder mehrerer Kodone zugesetzt sind. Die so erhaltenen
Translationsextrakte ermöglichen
dann die Translation von mRNA mit spezifischen Kodonen, wie beispielsweise
die Translation einer mRNA, die ein Amberkodon enthält, indem
in den Translationsextrak ein tRNA-Suppressor zugefügt wird.
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Die
Behandlung des Schritts (b) mit einem Translationsextrakt kann auch
mit einem Standardtranslationsextrakt realisiert werden, unabhängig vom
Ursprung der Probe, wie beispielsweise ein Extrakt von E. coli und/oder
jeder (alle) andere(n) zelluläre
Extrakte) gegebenenfalls supplementiert durch interessante Moleküle, wie
beispielsweise die oben angegebenen (tRNA, Chaperon).
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Es
ist auch möglich,
dem Translationsextrakt des Schritts (b) eine oder mehrere Substanzen
beizufügen,
die eine wirksamere Faltung oder Reifung der exprimierten Proteine
begünstigen,
wie beispielsweise Chaperons, Detergenzien, Sulfobetaine, Membranextrakte
usw.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
des Schritts (c) wird die Offenbarung der Aktivität des vom Reportergen
kodierten Proteins, auch als „Reportermolekül" bezeichnet, dadurch
realisiert, daß das
Reportermolekül
mit einem oder mehreren Substraten in Kontakt gebracht wird, welche
seine Aktivität
offenbaren können.
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Der
Fachmann kann jede Art von spezifischem Substrat in Betracht ziehen,
um das Vorhandensein der Aktivität
des vom Reportergen kodierten Proteins aufzuzeigen. Der Fachmann
kann beispielsweise Werke wie Methods in Enzymology oder Annual
Review Of Biochemistry heranziehen, worin eine große Zahl
von Methoden der quantitativen Bestimmung von Enzymen und der Präparation
von Substraten beschrieben sind.
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Die
Messung der Aktivität
des Proteins des Schritts (c) kann durch direkte Ablesung in einem
Fluorimeter erfolgen, wenn der Reporter beispielsweise das GFP ist,
oder durch Kolorimetrie, wenn der Reporter beispielsweise die Beta-Lactamase
ist. Die Ablesungen sind geeignet zur Offenbarung des Reporters.
Man kann auch Messungen durch Absorption, Viskosität, Massenspektrometrie
usw. vorsehen. Es ist auch vorstellbar, eine kontinuierliche Verfolgung
der Aktivität
des Reporters durch Ablesung zu realisieren, wenn letzterer sich
dafür eignet.
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Eine
besondere Anwendungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
die durch das Reportergen und die zu seiner Expression erforderlichen
Sequenzen markierte Zielsubstanz beispielsweise einem Organismus
oder in einem Verfahren zu verabreichen und dann durch Verfolgung
der Schritte der Erfindung bis zum Schritt (c) der erfindungsgemäßen Methode
in einer von dem Organismus oder in dem Verfahren abgenommenen Probe
das vom Reportergen kodierte Protein zu suchen.
-
Die
erfindungsgemäße Methode
kann vorteilhafterweise automatisiert werden, besonders wenn es sich
um eine hohe Anzahl von zu analysierenden Proben handelt. Die die
Zielsubstanzen enthaltenden Proben werden dann auf einen Träger gebracht,
der Biochips oder Mikrotitrationsplatten entsprechen kann, welche mehrere
Dutzend bis mehrere tausend Plätze
aufweisen. Diese Träger
werden in einen Automaten gebracht für:
- – die Präparation
der Zielsubstanzen (Schritt a),
- – die
Zugabe von Transkriptions- und Translationsreagenzien (Schritt b),
- – die
Offenbarung des Reportermoleküls
(Schritt c).
-
Infolgedessen
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung mit einer Ausbildung von
einem oder mehreren Trägern,
Robotern und einer Lesevorrichtung der Träger zur Realisierung der Schritte
der oben beschriebenen Methode.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Markierung einer Substanz
entsprechend dem Schritt (a) der oben beschriebenen Methode. Die
Erfindung betrifft also auch eine durch ein Reportergen markierte
Substanz und die zur in vitro-Expression des Reportergens erforderlichen
Elemente, das durch dieses Markierungsverfahren erhalten werden
kann, wenn die Zielsubstanz eine Nukleinsäurezielsequenz ist, die Transkription
und Translation des Reportergens nicht zu einem Reporterprotein
führen,
das mit einem von der Nukleinsäurezielsequenz
kodierten Protein fusioniert hat.
-
Die
Erfindung betrifft schließlich
die Verwendung eines Reportergens und der zur in vitro-Expression dieses
Reportergens notwendigen Elemente als Indikator einer Zielsubstanz,
wo, wenn die Zielsubtanz eine Nukleinsäurezielsequenz ist, die Transkription
und Translation des Reportergens nicht zu einem Reporterprotein
führen,
das mit einem durch die Nukleinsäurezielsequenz
kodierten Protein fusioniert hat.
-
Die
Erfindung wird mit weiteren Einzelheiten und Vorteilen erläutert durch
die folgende Beschreibung von Ausführungsbeispielen.
-
Beispiel I: Markierung
durch PCR und Nachweis
-
- 1) Das für
die Mikroperoxidase 8 (MP8) kodierende Gen wurde im Expressionvektor
pET26b+ kloniert.
Dazu wurden zwei teilweise komplementäre Oligonukleotide
MICRO1 und MICRO2 hybridisiert, die so ein doppelstrangiges DNA-Fragment
mit vorstehenden Enden lieferten, die jeweils mit einer Nde1-Restriktionsstelle
auf der Seite des ATG des Gens und mit einer XhoI-Stelle am anderen
Ende kompatibel sind. Dieses DNA-Fragment wurde in den mit NdeI
und XhoI digerierten Vektor pET26b+ inseriert. So enthält das erhaltene
Plasmid das für
die MP8 kodierende Gen unter Steuerung des Promotors der T7-RNA-Polymerase und
seines Terminators, die auf der einen und anderen Seite liegen.
- – Sequenz
MICRO1
- – Sequenz
MICRO2
- – doppelstrangiges
DNA-Fragment
- 2) Dieses Plasmid diente anschließend als Matrize bei der folgenden
PCR:
Plasmid: | etwa
100 ng |
Primer
pET5': | 10
pmol |
Primer
pET3': | 10
pmol |
Tagpol(Appligen): | 2
U |
DNTP: | 200 μm jeder |
Mix
Tagpol Appligen: | 1x |
-
-
Die
folgenden Amplifizierungszyklen wurden realisiert: 3 Minuten bei
94°, (30
Sekunden bei 94°,
30 Sekunden bei 60°,
1 Minute bei 72°)
30 Mal, 3 Minuten bei 72°.
-
Diese
PCR ermöglicht
die Amplifizierung eines Fragments, das von 5' zu 3' den Promotor der T7-RNA-Polymerase,
die ribosomale Bindungsstelle, das MP8-Gen und den Terminator der
Transkription der T7-RNA-Polymerase enthält. Das PCR-Produkt wurde durch
Phenol-Chloroform-Extraktion gereinigt und mit Ethanol gefällt.
- 3) Das Produkt der PCR-Reaktion wurde unter
den folgenden Bedingungen transkribiert:
PCR-Produkt: | 100 μg |
T7-RNA-Polymerase
(NEB): | 300
U |
Mix
T7-RNA-Polymerase (NEB): | 1x |
MgCl2: | 20
mM |
DTT
: | 20
mM |
NTP
: | 2
mM je |
3 Stunden
bei 37° | |
- 4) Translationen wurden ausgehend von 0, 2,75 und 11 μg RNA unter
den folgenden Bedingungen realisiert:
43,8 μl Translationsextrakt
0,
2,75 und 11 μg
RNA (0, 2,75, 11 μg
RNA)
Wasser qsp 60 μl
3
Stunden bei 37°
- 5) Die Messung der Aktivität
des Mikroenzyms wurde nach dem von Hirayama et al. beschriebenen
Protokoll realisiert. Es wurden zwei Eichbereiche realisiert: einer
in Gegenwart von 10 μl
der Kontrolltranslation (ohne RNA) für die Punkte, wo man 10 μl Translation
mißt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 aufgeführt, ausgedrückt in Einheiten
Lumineszenz.
-
-
Der
erhaltene Eichbereich ermöglicht
die Abschätzung
der bei 0,14 ng produzierten Menge MP8 mit einer Translation von
2,75 μg,
was zeigt, daß dieses
PCR-Produkt nach der erfindungsgemäßen Methode nachgewiesen werden
kann.
-
Beispiel II: Nachweis
einer Ziel-DNA durch Padlock und Rollin Circle
-
- 1) Es wurde das folgende Oligonukleotid präpariert:
- 2) Das als Ziel verwendete Plasmid enthält die folgende Sequenz: Diese Sequenz wird durch
die folgende Padlock-Sonde erkannt.
- 3) Die Ligationsreaktion wurde wie folgt realisiert: Anschließend wurden die folgenden Temperaturzyklen
realisiert: 3 Minuten bei 94°,
(10 Sekunden bei 94°, 10
Sekunden bei 55°,
1 Minute 30 Sekunden bei 65°)
30 Mal.
- 4) Die Rolling-Circle-Amplifizierung wurde nach dem folgenden
Protokoll durchgeführt: Das Oligonukleotid PADRCMP8
hat die folgende Sequenz: TTTAACTTTAAGAAGGAGATATAC. Es ist komplementär zu einem
Teil der Padlock-Sonde und dient daher als Primer für den Rolling
Circle.
- 5) Synthese des komplementären
Stranges.
50 pmol des Oligonukleotids PADPCRS' wurden zugesetzt
sowie 5 mmol von dNTP. Dieses Oligonukleotid ist komplementär zum durch
Rolling-Circle-amplifizierten Strang. Das Reaktionsgemisch wurde
5 Minuten auf 100°C
erwärmt,
dann abkühlen
gelassen, um die Hybridisierung des Oligonukleotids im Rolling Circle zu
ermöglichen.
5
U von Klenow-DNA-Polymerase und 5 U Restriktionsenzym Asel wurden
anschließend
zugesetzt. Nach 2 Stunden Inkubation bei 37°C erhält man Doppelstrang-DNA-Moleküle. Eine
Asel-Stelle war unmittelbar vorangehend der Promotorsequenz vorhanden,
das Schneiden durch Asel ermöglicht
die Multimeren zu verkürzen
und begünstigt
so die Transkription.
Das Oligonukleotid PADPCRS' hat die folgende
Sequenz:
5'TTCAGCAGGATTCCCCACAG.
- 6) Transkription
Die Transkription des Produkts der Amplifizierung
wurde unter den folgenden Bedingungen realisiert:
Produkt
der obigen Reaktion: | 10 μl |
T7-RNA-Polymerase
(NEB): | 150
U |
Mix
T7-RNA-Polymerase (NEB): | 1x |
MgCl2: | 20
mM |
DTT: | 20
mM |
NTP: | 2
mM jeweils |
12
Stunden bei 37° | |
- 7) Translation: Die Translation wurde wie im vorangehenden Beispiel
realisiert.
- 8) Messung: Die Aktivitätsmessung
des Mikroenzyms wurde an 10 μl
der Translation nach dem von Hirayama et al. beschriebenen Protokoll
vorgenommen (Hirayama O. et al., 1997, Analytical Biochem., 247, Seiten
237–241):
die Negativkontrolle ist ein vollständiger Versuch, wo das Zielplasmid
im Schritt 3 durch Wasser ersetzt war. Die Translation und die Messung
wurden zweimal mit verschiedenen Reaktionsgemischen durchgeführt.
Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 2 angegeben,
ausgedrückt
in Lumineszenz-Einheiten. Tabelle
2
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BIBLIOGRAPHISCHEN
REFERENZEN
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- 1) Landegren, U., Samiotaki, M., Nilsson, M.,
Malmgren, H. and Kwiatkowski, M. (1996), Detecting genes with ligases.
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- 2) Landegren, U. and Nilsson M. (1997), Locked on target: strategies
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- 4) Nilsson, M., Krejc, K., Koch, J., Kwiatkowski, M., Gustavsson,
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