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Anerkennung
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Diese Erfindung wurde angefertigt
mit Unterstützung
durch die Regierung der Vereinigten Staaten unter der Bewilligungs-Nr.
AFOSR 89-0383, erteilt durch die 'Air Force Office of Scientific Research'. Die Regierung der
Vereinigten Staaten besitzt gewisse Rechte an der Erfindung in den
Vereinigten Staaten.
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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung von Verbindungen, welche die Rezeptor-Funktion in Synapsen
in denjenigen Gehirnnetzwerken verbessern, welche z. B. für Verhaltensweisen
von höherer
Ordnung verantwortlich sind, bei der Herstellung eines Arzneimittels
für die
Prävention
von Gehirninsuffizienz.
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Hintergrund
der Erfindung
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Exzitatorische synaptische Ströme an vielen
(wahrscheinlich den meisten) Stellen im Telencephalon (Cortex, limbisches
System, Striatum; etwa 90% des menschlichen Gehirns) und im Kleinhirn
treten auf, wenn der Transmitter Glutamat von Input-Axons auf das
freigesetzt wird, was üblicherweise
als die α-Amino-3-hydroxy-5-methyl-isoxazol-4-propionsäure(AMPA)- oder AMPA/Quisqualat-Rezeptoren
bezeichnet wird. Arzneistoffe, welche diese Rezeptorströme verstärken, werden
die Kommunikation in Gehirnnetzwerken erleichtern, welche für die Wahrnehmungs-Bewegungs-Integration
und Verhaltensmuster von höherer
Ordnung verantwortlich sind. Aus der Literatur [siehe Arai und Lynch
in Brain Research, im Druck] ist es ebenfalls bekannt, daß solche
Arzneistoffe die Ausbildung einer langfristigen Potenzierung fördern werden,
ein physiologischer Effekt, von dem weithin angenommen wird, für das Gedächtnis zu
codieren.
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Zum Beispiel stellten Ito et al.,
J. Physiol., Band 424: 533–543
(1990) fest, daß Aniracetam,
N-Anisoyl-2-pyrrolidinon,
die AMPA-Rezeptor-vemittelten Ströme verstärkt, ohne Ströme zu beeinflussen,
welche von anderen Klassen von Rezeptoren erzeugt werden. Unglücklicherweise
ist die Arznei jedoch nur bei hohen Konzentrationen (~1,0 mM), welche
direkt an das Gehirn gegeben werden, wirksam. Die geringe Wirksamkeit,
begrenzte Löslichkeit
und der periphere Metabolismus von Aniracetam schränken dessen
Nützlichkeit
als ein experimentelles Werkzeug und seinen potentiellen Wert als
ein therapeutisches Mittel ein. Es besteht deswegen ein Bedarf für den Entwurf
und die Synthese von neuen Arzneistoffen, welche wirksamer und löslicher
sind und weniger leicht verstoffwechselt werden als Aniracetam.
Derartige Verbindungen würden
neue Werkzeuge für die
Manipulierung der Eigenschaften des AM-PA-Rezeptors vorsehen und wären ein
größerer Schritt
in Richtung auf eine Arznei, welche die AMPA-Rezeptor-Funktion im
Gehirn nach peripherer Verabreichung verbessern könnte.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Wir haben neue Verbindungen gefunden,
welche mehrfach wirksamer als Aniracetam bei der Verbesserung von
synaptischen Antworten sind (d. h. sie erzeugen größere Effekte
als Aniracetam bei geringeren Konzentrationen). Die Verbindungen
erhöhen
die Stärke
der langfristigen Potenzierung und erhöhen synaptische Antworten im
Gehirn im Anschluß an
eine periphere Verabreichung. Diese Verbindungen können beispielsweise
zur Erleichterung von Verhaltensweisen, welche vom AMPA-Rezeptor
abhängig
sind, als Therapeutika in Zuständen
eingesetzt werden, in welchen Rezeptoren oder Synapsen, welche diese
verwenden, zahlenmäßig verringert
sind, und dergleichen.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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Die 1 zeigt,
daß die
Verbindung I (1-(1,4-Benzodioxan-5-ylcarbonyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin;
alternativerweise bezeichnet als N-(3,4-Ethylendioxy)benzoyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin),
die Amplitude und Dauer (gemessen als Halbbreite) von synaptischen
Antworten im Feld CA1 in vitro in aus Ratten-Hippocampus hergestellten
Scheibchen erhöht.
Diese Antworten werden bekannterweise durch AMPA-Rezeptoren vermittelt [Muller
et al., Science, Band 242: 1694–1697
(1988)]. Man bemerke, daß die
Verbindung I bei 750 μM
einen viel größeren Effekt
aufweist als dies bei Aniracetam bei der zweifachen Konzentration
(1500 μM)
der Fall ist. Man bemerke ebenfalls, daß die Effekte rasch nach Infusion
(horizontaler Strich) auftreten und sich nach dem Auswaschen umkehren.
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Die 2 vergleicht
die Effekte von drei Verbindungen, welche gemäß der Erfindung nützlich sind,
d. h. der Verbindung I der Erfindung (d. h. 1-(1,4-Benzodioxan-5-ylcarbonyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin),
der Verbindung II der Erfindung (d. h. 1-(1,3-Benzodioxol-5-ylcarbonyl)-piperidin);
alternativerweise bezeichnet als (N-(3,4-Methylendioxybenzoyl)-piperidin, und der
Verbindung III der Erfindung (d. h. 1-(1,3-Benzodioxol-5-ylcarbonyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin;
alternativerweise bezeichnet als N-(3,4-Methylendioxybenzoyl)- 1,2,3,6-tetrahydropyridin),
mit Aniracetam über
einen Bereich von Dosierungen hinweg auf zwei Antwortgrößen-Messungen.
Die Verbindungen der Erfindung sind ersichtlicherweise wirksamer
als Aniracetam; bei 750 μM
z. B. erzeugt die Verbindung I der Erfindung eine neunfach größere Erhöhung der
Antwortfläche
als dies bei Aniracetam der Fall ist.
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Die 3 zeigt,
daß die
Verbindung I der Erfindung die Größe der langfristigen Potenzierung
(induziert durch ein standardmäßiges physiologisches
Induktions-Paradigma) gegenüber
derjenigen erhöht,
welche in Abwesenheit der Verbindung erhalten wird.
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Die 4 zeigt,
daß die
Verbindung I der Erfindung die Abklingrate von synaptischen Antworten
(ein Maß der
Antwortdauer), aufgezeichnet im hippocampalen Feld CA1 von unversehrten
Ratten im Anschluß an eine
periphere Verabreichung der Verbindung, verlangsamt. Daten für acht Ratten,
welche eine intraperitoneale Injektion der Verbindung I der Erfindung
erhielten, werden mit Ergebnissen aus sieben Ratten verglichen, welche
eine Injektion mit dem Träger-Vehikel
erhielten.
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Die 5 zeigt
die Verteilung, gemessen durch PET-Abtastung der 11C-markierten
Verbindung II der Erfindung in einem passenden Träger in einer
200-Gramm-Ratte nach einer ip Injektion. Die Gehirnaufnahme erreicht
beobachteterweise ein Plateau in 5–10 Minuten bei einer Verteilung,
welche sich auf ungefähr
ein Viertel derjenigen der Leber, zwei Drittel derjenigen des Herzens
und ungefähr
das gleiche wie derjenigen des Kopfs mit Ausnahme der Schädelhöhle, beläuft.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die Freisetzung von Glutamat an Synapsen
an vielen Stellen im Säuger-Vorderhirn
stimuliert zwei Klassen postsynaptischer Rezeptoren, welche üblicherweise
als AMPA/Quisqualat- und N-Methyl-D-asparaginsäure(NMDA)-Rezeptoren bezeichnet
werden. Der erste von diesen vermittelt einen spannungsunabhängigen schnellen
exzitatorischen post-synaptischen Strom (den schnellen EPSC, excitatory
post-synaptic current), wohingegen der NMDA-Rezeptor einen spannungsabhängigen langsamen
exzitatorischen Strom erzeugt. Untersuchungen, welche in Scheibchen
von Hippocampus oder Cortex durchgeführt wurden, zeigen, daß der AM-PA-Rezeptor-vermittelte
rasche EPSC bei weitem die dominante Komponente an den meisten glutaminergen
Synapsen unter den meisten Umständen
ist. AMPA-Rezeptoren sind nicht gleichmäßig über das Gehirn hinweg verteilt,
sondern sind anstelledessen in großem Maße auf das Telencephalon und
das Kleinhirn begrenzt. Sie werden in hohen Konzentrationen in den
Oberflächenschichten
des Neocortex, in jeder der größeren synaptischen
Zonen des Hippo campus und im Striatal-Komplex gefunden [siehe zum
Beispiel Monaghan et al., in Brain Research 324: 160–164 (1984)].
Untersuchungen in Tieren und Menschen zeigen, daß diese Strukturen komplexe
Wahrnehmungs-Bewegungs-Abläufe
organisieren und die Substrate für
Verhaltensmuster von höherer
Ordnung vorsehen. Somit vermitteln AMPA-Rezeptoren die Transmission
in jenen Gehirnnetzwerken, welche für eine Vielzahl von kognitiven
Aktivitäten
des Wirtes verantwortlich sind.
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Aus den obenstehend dargelegten Gründen könnten Arzneistoffe,
welche die Funktion des AMPA-Rezeptors verbessern bzw. verstärken, signifikante
Vorteile für
die intellektuelle Leistungsfähigkeit
besitzen. Solche Arzneistoffe sollten auch die Gedächtnis-Codierung
erleichtern. Experimentelle Untersuchungen [siehe beispielsweise
Arai und Lynch, Brain Research, im Druck] zeigen, daß eine Erhöhung der
Größe von AMPA-Rezeptor-vermittelten
synaptischen Antworten) die Induktion der langfristigen Potenzierung
(LTP) verstärkt.
LTP ist eine stabile Erhöhung
der Stärke
von synaptischen Kontakten, welche einer repetitiven physiologischen
Aktivität
eines Typs folgt, der bekanntermaßen im Gehirn während des
Lernens auftritt.
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Es besteht eine beträchtliche
Menge an Beweisen, welche zeigt, daß LTP das Substrat des Gedächtnisses
ist; zum Beispiel stören
Verbindungen, welche LTP blockieren, die Gedächtnisbildung in Tieren, und
bestimmte Arzneistoffe, welche das Lernen in Menschen unterbrechen,
wirken der Stabilisierung von LTP entgegen [siehe zum Beispiel del
Cerro und Lynch, Neuroscience 49: 1–6 (1992)]. Kürzlich fanden
Ito et al. (1990), siehe oben, einen möglichen Prototyp für eine Verbindung,
welche selektiv den AMPA-Rezeptor fördern. Diese Autoren stellten
fest, daß die
nootropische Arznei Aniracetam (N-Anisoyl-2-pyrrolidinon) Ströme verstärkt, welche
von Hirn-AMPA-Rezeptoren vermittelt werden, exprimiert in Xenopus-Eizellen, ohne Antworten
durch Rezeptoren für γ-Aminobuttersäure (GABA),
Kaininsäure
(KA) oder NMDA zu beeinflussen. Die Infusion von Aniracetam in Hippocampus-Scheiben
erhöhte
gezeigtermaßen
ebenfalls wesentlich die Größe von schnellen
synaptischen Potentialen, ohne die Ruhe-Membraneigenschaften zu ändern. Es
ist seitdem bestätigt
worden, daß Aniracetam
synaptische Antworten an mehreren Stellen im Hippocampus verstärkt, und
daß es
keine Effekte auf NMDA-Rezeptor-vermittelte Potentiale aufweist
[siehe zum Beispiel Staubli et al., in Psychobiology 18: 377–381 (1990),
und Xiao et al., in Hippocampus 1: 373– 380 (1991)]. Es ist ebenfalls
festgestellt worden, daß Aniracetam
eine(n) äußerst rasche(n)
Wirkungseintritt und Auswaschung aufweist und wiederholt ohne offensichtliche
andauernde Effekte angewandt werden kann; dies sind wertvolle Merkmale
für auf
das Verhalten relevante Arzneistoffe.
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Ohne daß gewünscht wird, durch irgendeine
besondere Wirkungs-Theorie gebunden zu sein, wird derzeitig angenommen,
daß es
wahrscheinlich ist, daß der
Haupteffekt von Aniracetam darin besteht, die ungewöhnlich schnelle
Geschwindigkeit, mit welcher AMPA-Rezeptoren unempfindlich werden,
zu verlangsamen. Die Verbindung verlängert auch in großem Maße synaptische
Antworten. Dies würde
erwartet werden, wenn sie die mittlere Öffnungszeit von AMPA-Rezeptorkanälen durch
Verzögern
der Desensitivierung erhöht.
Tatsächlich
ist festgestellt worden, daß Aniracetam
die Öffnungszeit
von AMPA-Rezeptorantworten verlängert und
ihre Desensitivierung in Membran-Flecken, welche aus hippocampalen
Neuronen herausgeschnitten wurden, in Kultur blockiert; die Größe des Effektes
entspricht nah der Erhöhung
der Dauer von synaptischen Antworten (aufgezeichnet in Kultur oder
Scheibchen), welche von der Arznei erzeugt wird [Tang et al., Science 254:
288–290
(1991)]. Aniracetam kann auch andere Änderungen in den Rezeptoreigenschaften
erzeugen; es verursacht eine kleine aber zuverlässige Verringerung in der Bindung
von Agonisten (aber nicht Antagonisten) an den Rezeptor [Xiao et
al., 1991, siehe oben] und kann auch die Leitfähigkeit des Rezeptorkanals
geringfügig erhöhen [Tang
et al. siehe oben].
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Aniracetam wird als eine nootropische
Arznei klassifiziert. Nootropika sind vorgeschlagenermaßen "kognitive Verstärker" [siehe Fröstl und
Maitre, Pharmacopsychiatry Band 22: 54– 100 (Supplement) (1989)], aber
ihre Wirksamkeit in dieser Hinsicht ist stark kontrovers. Mehrere
Nootropika sind in Scheibchen getestet worden [siehe beispielsweise
Olpe et al., Life Sci., Band 31: 1947–1953 (1982); Olpe et al.,
Europ. J. Pharmacol. Band 80: 415–419 (1982); Xiao et al., 1991,
siehe oben], und nur Aniracetam und sein naher Verwandter (R)-1-p-Anisoyl-3-hydroxy-2-pyrrolidinon
(AHP) erleichtern AMPA-Rezeptor-vermittelte Antworten. Daher werden
beliebige Effekte, welche die nootropischen Mittel besitzen könnten, nicht
durch Erleichterung des schnellen EPSC vermittelt. Es ist des Weiteren
der Fall, daß eine
periphere Verabreichung von Aniracetam die Gehirnrezeptoren wahrscheinlich
nicht beeinflußt.
Die Arznei wirkt nur bei hohen Konzentrationen (~1,0 mM), und etwa
80% davon werden im Anschluß an
periphere Verabreichung in Menschen zu Anisoyl-GABA umgewandelt
[Guenzi und Zanetti, J. Chromatogr., Bd. 530: 397–406 (1990)].
Der Metabolit, Anisoyl-GABA, besitzt festgestelltermaßen keine
Aniracetam-ähnlichen
Effekte.
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Die Umwandlung von Aniracetam in
Anisoyl-GABA beinhaltet einen Bruch im Pyrrolidinon-Ring zwischen dem
Stickstoff und der benachbarten Carbonylgruppe, wie nachstehend
veranschaulicht:
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Um die Stabilitätsprobleme mit Aniracetam zu überwinden
und im Bestreben, Verbindungen mit verbesserter physiologischer
Aktivität
vorzusehen, haben wird eine Reihe von Verbindungen mit derartig
verbesserten Eigenschaften entwickelt.
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Die vorliegende Erfindung kann Verbindungen
verwenden, welche die Struktur:
aufweisen, worin:
-Y-
gewählt
wird aus:
worin y 3, 4 oder 5 ist;
oder
wenn -J- gewählt wird
aus:
oder
-(CR
2)
x-, worin x 4, 5 oder 6 ist,
-C
xR
(2x-2)-, wenn -J-
ist;
-R Wasserstoff
oder eine geradkettige oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 1–6 Kohlenstoffatomen
ist;
jedes -M- unabhängig
gewählt
wird aus:
-C(H)-, oder
-C(Z)-, worin Z gewählt wird
aus:
-R oder
-OR;
worin M gegebenenfalls verknüpft sein
kann an Y durch eine Verknüpfungseinheit,
gewählt
aus -C
n' H
2n'-, -C
n'H(2
n'-1)-,
-O- oder -NR-, worin n' 0
oder 1 ist;
jedes -Y'-
unabhängig
gewählt
wird aus:
-O-,
-NR- oder
-N=; und
-Z'- gewählt wird
aus:
-(CR
2)
z-,
worin z 1, 2 oder 3 ist, oder
-C
z'R(
2z'-1)-, worin
z' 1 oder 2 ist,
wenn ein -Y'- für -N= steht,
oder
-C
2R
2-,
wenn beide -Y'-
-N= sind, oder beide -Y'-
-O- sind;
mit der Maßgabe,
daß wenn
jedes M für
-C(H)- steht, jedes Y' -O-
ist, und Z' -CH
2- ist, dann Y nicht -(CH
2)
4,5- ist; oder
worin:
-Y-,
und -M- wie obenstehend definiert
sind, oder
worin:
-Y-,
und -M- wie obenstehend definiert
sind.
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In einer vorliegend bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird -Y- gewählt aus:
-(CH
2)x-,
worin x 4 oder 5 ist,
-C
xH
(2x-2)-,
worin x 4 oder 5 ist, oder
worin y 3 oder 4 ist.
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In einer anderen vorliegend bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wird Z' gewählt aus
-CR2-, -CR2-CH2-, -CR= oder -CR=CH-, worin jedes R unabhängig H oder
eine geradkettige oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 1–6 Kohlenstoffatomen
ist, wie obenstehend definiert.
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In noch einer weiteren vorliegend
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung steht
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In noch einer weiteren vorliegend
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist jedes Y' -O-, und Z' ist -CH2- oder
-CH2-CH2-. Dieses
Muster der Substitution wird besonders bevorzugt, wenn -Y- aus einer
der obenstehend dargestellten bevorzugten Gruppen gewählt wird.
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Wenn der aromatische Ring nicht ferner
mit einem kondensierten heterocyclischen Ring substituiert ist,
ist der bevorzugte Substituent -NR2 (d.
h., falls der Ring einen Para-Substituenten trägt) -NH(CH3)
oder -N(CH3)2, wohingegen
der bevorzugte Substituent -OR (d. h. falls der Ring einen Meta-Substituenten
trägt) -OCH3 ist.
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Speziell bevorzugte Verbindungen,
welche in der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
worin
steht, Y' O, N oder NR' ist, Y'',
falls vorhanden, O, N oder NR' ist,
R' H oder eine geradkettige
oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 1–4 Kohlenstoffatomen ist, a
= 3, 4, 5 oder 6, b = eine gerade Zahl zwischen 6–12, inklusive,
abhängig
von dem Wert von "a", c = 1 oder 2, d
= 0, 1 oder 3, oder die Kombination von Y' und C
cH
d-R' ein
Dialkylaminoderivat davon erzeugt (worin eine Dialkylaminogruppe
den heterocyclischen Ring ersetzt, welcher an den Kern-Aromatenring
kondensiert ist).
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Ein spezifisches Beispiel einer vorliegend
bevorzugten Verbindung ist 1-(1,4-Benzodioxan-5-ylcarbonyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin
(hierin bezeichnet als Verbindung I der Erfindung), was nachstehend
gezeigt wird:
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Ein anderes Beispiel einer vorliegend
bevorzugten Verbindung ist (1-(1,3-Benzodioxol-5-ylcarbonyl)-piperidin) (hierin bezeichnet
als Verbindung II der Erfindung), welche nachstehend gezeigt wird:
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Eine Variante der Verbindungen I
und II der Erfindung, in welchen der stickstoffhaltige Heterocyclus durch
einen Cyclopentanon- oder Cyclohexanonring ersetzt ist, ist erwartetermaßen besonders
metabolisch stabil und kann wie folgend synthetisiert werden:
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Die obenstehende Verbindung wird
hierin als Verbindung IV der Erfindung bezeichnet. Die EC50-Daten für diese und eine Reihe von
weiteren Verbindungen, welche hierin beschrieben werden, sind bestimmt
worden und werden in den Beispielen präsentiert. Zusätzliche
bevorzugte Verbindungen der Erfindung schließen die Verbindung V der Erfindung
(d. h. (R,S)-1-(2-Methyl-1,3-benzodioxol-5-ylcarbonyl)-piperidin),
die Verbindung XIV der Erfindung (d. h. 1-(Chinoxalin-6-ylcarbonyl)-piperidin),
die Verbindung XV der Erfindung (d. h. N-(4-Dimethylamino)benzoyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin),
und dergleichen ein.
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Wir haben hierin Verfahren für die Herstellung
der obenstehend beschriebenen Verbindungen vorgesehen. Ein derartiges
Verfahren umfaßt:
- (a) Das Kontaktieren eines Benzoesäurederivates
unter Bedingungen, geeignet zur Aktivierung von dessen Carboxygruppe,
für die
Bildung eines Amides daraus. Dies wird beispielsweise bewerkstelligt
durch Aktivieren der Säure
mit Carbonyldiimidazol, durch Herstellen des entsprechenden Benzoylchloridderivats
und dergleichen. Das für
die Herstellung der obenstehend beschriebenen Verbindungen verwendete
Benzoesäurederivat
besitzt typischerweise die Struktur: worin -M-, -Y'- und Z' wie obenstehend
definiert sind; oder worin -M- und -R wie obenstehend
definiert sind; oder
worin -Y-, -M- und -A' wie obenstehend
definiert sind; und
- (b) Das Kontaktieren des in Schritt (a) hergestellten, aktivierten
Benzoesäurederivates
mit einer stickstoffhaltigen heterocyclischen Verbindung der Struktur: worin Y wie obenstehend definiert
ist, wobei das Kontaktieren unter Bedingungen durchgeführt wird,
die geeignet zur Herstellung der gewünschten Imide oder Amide (d.
h. Aniracetam-ähnliche
Verbindungen) sind.
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Bedingungen, welche für die Aktivierung
der Carboxygruppe der Benzoesäure
(d. h. für
die Bildung eines Amides davon) geeignet sind, können vom Fachmann leicht bestimmt
werden. Zum Beispiel kann die Benzoesäure mit Carbonyldiimidazol
(siehe zum Beispiel Paul und Anderson in J. Am. Chem. Soc. 82: 4596 (1960)),
einem Chlorierungsmittel (wie Thionylchlorid oder Oxalylchlorid)
oder dergleichen unter Bedingungen kontaktiert werden, welche geeignet
sind, um eine aktivierte Säure
zu erzeugen, wie das entsprechende Benzoylchloridderivat; siehe
zum Beispiel March, Advanced Organic Chemistry: Reactions, Mechanisms
and Structure, McGraw-Hill, Inc. 1968.
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Geeignete Reaktionsbedingungen, welche
zur Ausführung
der Schritt(b)-Kondensation angewandt werden, sind dem Fachmann
gut bekannt. Der Fachmann erkennt auch, daß im allgemeinen darauf geachtet wird,
derartige Reaktionen unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen
auszuführen.
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Ein anderes Verfahren für die Herstellung
dieser Verbindungen umfaßt:
- (a) Kontaktieren eines Benzoesäurederivates
(wie obenstehend beschrieben) mit mindestens zwei Äquivalenten
einer geeigneten Base in einem geeigneten Lösungsmittel, danach Kontaktieren
des resultierenden ionisierten Benzoesäurederivates mit Pivaloylchlorid
oder einem reaktiven Carbonsäureanhydrid
unter Bedingungen, geeignet zur Herstellung eines gemischten Anhydrids,
enthaltend die Benzoesäure;
und
- (b) Kontaktieren des in Schritt (a) hergestellten gemischten
Anhydrids mit einer stickstoffhaltigen heterocyclischen Verbindung
(wie obenstehend beschrieben), wobei das Kontaktieren unter Bedingungen
durchgeführt
wird, welche geeignet sind, um die gewünschten Imide oder Amide herzustellen
(d. h. Aniracetam-ähnliche
Verbindungen).
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Geeignete Basen, welche zur Verwendung
in dieser Ausführungsform
in Betracht gezogen werden, schließen tertiäre Aminbasen, wie Triethylamin,
und dergleichen ein. Geeignete Lösungsmittel,
welche zur Verwendung in der Ausführung hiervon in Betracht gezogen
werden, schließen
inerte Lösungsmittel,
wie CH2Cl2, alkoholfreies
CHCl3 und dergleichen ein. Reaktive Carbonsäureanhydride,
welche zur Ausführung
hiervon in Betracht gezogen werden, schließen Trifluoressigsäureanhydrid,
Trichloressigsäureanhydrid
und dergleichen ein.
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Geeignete Reaktionsbedingungen, welche
angewandt werden, um die obenstehend beschriebene Reaktion durchzuführen, sind
dem Fachmann gut bekannt. Der Fachmann erkennt auch, daß im allgemeinen darauf
geachtet wird, derartige Reaktionen unter im wesentlichen wasserfreien
Bedingungen durchzuführen.
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Noch ein weiteres geeignetes Verfahren
für die
Herstellung dieser Verbindungen umfaßt:
- (a)
Kontaktieren von 3,4-(Alkylendihetero)-benzaldehyd mit Ammoniak
unter Bedingungen, welche geeignet sind, um ein Iminderivat davon
zu bilden,
- (b) Kontaktieren des in Schritt (a) hergestellten Imins mit: unter Bedingungen, geeignet
zur Bildung eines Benzyloxycarbonyl(BOC)-Imins,
- (c) Kontaktieren des Produktes von Schritt (b) mit einem einfachen
konjugierten Dien, wie Butadien, unter Cycloadditions-Reaktionsbedingungen;
und
- (d) Kontaktieren des Reaktionsproduktes aus Schritt (c) mit
einer Lewis-Säure
unter Bedingungen, welche für
das Stattfinden einer Friedel-Crafts-Acylierung geeignet sind.
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3,4-(Alkylendihetero)benzaldehyde,
welche zur Verwendung in der Ausführung hiervon in Betracht gezogen
werden, schließen
3,4-(Methylendioxy)benzaldehyd, 3,4-(Ethylendioxy)-benzaldehyd, 3,4-(Propylendioxy)benzaldehyd,
3,4-(Ethylidendioxy)benzaldehyd, 3,4-(Propylendithio)benzaldehyd,
3,4-(Ethylidenthioxy)benzaldehyd, 4-Benzimidazolcarboxaldehyd, 4-Chinoxalincarboxaldehyd
und dergleichen ein.
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Einfache konjugierte Diene, welche
zur Verwendung in der Ausführung
hiervon in Betracht gezogen werden, schließen Butadien, 1,3-Pentadien,
Isopren und dergleichen ein.
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Lewis-Säuren, welche zur Verwendung
in der Ausführung
hiervon in Betracht gezogen werden, sind auf dem Fachgebiet gut
bekannt und schließen
AlCl3, ZnCl2 und
dergleichen ein; siehe zum Beispiel March, siehe oben.
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Noch ein anderes geeignetes Verfahren
für die
Herstellung dieser Verbindungen umfaßt:
- (a)
Kontaktieren von 2,3-Dihydroxynaphthalin mit 1,2-Dibromethan in
Gegenwart von Base unter Bedingungen, geeignet zur Erzeugung eines
Ethylendioxyderivates von Naphthalin,
- (b) Kontaktieren des in Schritt (a) erzeugten Ethylendioxyderivates
von Naphthalin mit einem geeigneten Oxidationsmittel unter Bedingungen,
geeignet zur Herstellung von 4,5-Ethylendioxyphthaldehydsäure,
- (c) Kontaktieren des Produktes von Schritt (b) mit wasserfreiem
Ammoniak unter Bedingungen, geeignet zur Bildung eines Imins, welches
dann mit einem geeigneten Carbonylaktivierenden Mittel (z. B. einem
Carbodiimid, wie Dicyclohexylcarbodiimid) unter Cyclisierungsbedingungen
behandelt wird, geeignet zur Bildung eines Acylimins, und
- (d) Kontaktieren des Produktes von Schritt (c) mit einem einfachen
konjugierten Dien unter Bedingungen, welche für das Stattfinden einer Cycloaddition
geeignet sind.
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Geeignete Oxidierungsmittel, welche
zur Verwendung in der Ausführung
hiervon in Betracht gezogen werden, schließen Kaliumpermanganat und dergleichen
ein. Oxidierungsbedingungen, geeignet zur Herstellung von 4,5-Ethylendioxyphthaldehydsäure, werden
zum Beispiel in Organic Synthesis, Sammelband 2, auf Seite 523 (1943)
beschrieben.
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Die Behandlung von 4,5-Ethylendioxyphthaldehydsäure mit
wasserfreiem Ammoniak bildet anfänglich ein
Imin, welches dann mit einem geeigneten Carbonyl-aktivierenden Mittel
behandelt wird, welches, unter passenden Reaktionsbedingungen, die
Cyclisierung des Zwischenstufen-Imins zur Herstellung eines Acylimins
fördert.
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Geeignete Reaktionsbedingungen, angewandt
zur Ausführung
der obenstehend beschriebenen Reaktionen sind dem Fachmann gut bekannt.
Der Fachmann erkennt auch, daß allgemein
darauf geachtet wird, derartige Reaktionen unter im wesentlichen
wasserfreien Bedingungen auszuführen.
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Wir stellen nun Verfahren zur Verbesserung
von synaptischen Antworten, welche von AM-PA-Rezeptoren vermittelt werden, bereit.
Das Verfahren umfaßt
die Verabreichung einer wirksamen Menge einer Verbindung an ein
Subjekt, welche die Struktur:
aufweist, worin:
-Y-
gewählt
wird aus:
worin y 3, 4 oder 5 ist;
oder
wenn -J- gewählt wird
aus:
oder
-(CR
2)
x-, worin x 4, 5 oder 6 ist,
-C
xR
(2x-2)-, wenn -J:
ist;
-R Wasserstoff
oder eine geradkettige oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 1–6 Kohlenstoffatomen
ist;
jedes -M- unabhängig
gewählt
wird aus:
-C(H)-, oder
-C(Z)-, worin Z gewählt wird
aus:
-R oder
-OR;
worin M wahlfrei verknüpft sein
kann an Y durch eine Verknüpfungseinheit,
gewählt
aus -C
n'H
2n'-,
-C
n'H
(2n'-1)-,-O- oder
-NR-, worin n' 0
oder 1 ist;
jedes -Y'-
unabhängig
gewählt
wird aus:
-O-,
-NR- oder
-N=; und
-Z'- gewählt wird
aus:
-(CR
2)
z-,
worin z 1, 2 oder 3 ist, oder
-C
z'R
(2z'-1)-, worin
z' 1 oder 2 ist,
wenn ein -Y'- für -N= steht,
oder
-C
2R
2-,
wenn beide -Y'-
-N= sind, oder beide -Y'-
für -O-
stehen oder
worin:
-Y- und -M- wie
obenstehend definiert sind, oder
worin:
-Y- und -M- wie
obenstehend definiert sind.
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Von Verbindungen, welche in der Erfindung
nützlich
sind, wird in den Beispielen, welche folgen, gezeigt, daß sie wesentlich
wirksamer als Aniracetam bei der Erhöhung der AMPA-Rezeptorfunktion
in Hippocampus-Scheibchen sind. Zum Beispiel wird von der Verbindung
I der Erfindung gezeigt, daß sie
die Induktion einer maximalen langfristigen Potenzierung in vitro
erleichtert und synaptische Antworten im Hippocampus im Anschluß an periphere
(d. h. intraperitoneale) Injektionen in betäubten Ratten reversibel verlängert.
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Die obenstehend beschriebenen Verbindungen
können
in eine Vielzahl von Formulierungen (z. B. Kapsel, Tablette, Sirup,
Suppositorium, injizierbare Form etc.) für die Verabreichung an ein
Subjekt eingebracht werden. In ähnlicher
Weise können
verschiedene Arten der Zuführung (d.
h. oral, rektal, parenteral, intraperitoneal etc.) angewandt werden.
Die verwendeten Dosisspiegel können
in breitem Maße
variieren und können vom
Fachmann leicht bestimmt werden. Typischerweise werden Mengen in
den Milligramm- bis zu Gramm-Quantitäten verwendet. Für die Behandlung
mit den Verbindungen der Erfindung in Betracht gezogene Subjekte
schließen
Menschen, domestizierte Tiere, Labortiere und dergleichen ein.
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Diese Verbindungen können zum
Beispiel als ein Forschungswerkzeug für die Untersuchung der biophysikalischen
und biochemischen Eigenschaften des AMPA-Rezeptors und der Konsequenzen
der selektiven Verstärkung
der exzitatorischen Transmission auf die Wirkungsweise von neuronalen
Schaltkreisen eingesetzt werden. Da diese Verbindungen zentrale
Synapsen erreichen, werden sie das Testen der verhaltensmäßigen Effekte
der Verstärkung
von AMPA-Rezeptorströmen zulassen.
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Metabolisch stabile Varianten von
Aniracetam besitzen viele potentielle Anwendungen in Menschen. Zum
Beispiel könnte
die Erhöhung
der Stärke
von exzitatorischen Synapsen Verluste an Synapsen oder Rezeptoren
ausgleichen, welche mit dem Altern und einer Gehirnkrankheit (z.
B. Alzheimer) assoziiert sind. Die Verstärkung von AMPA-Rezeptoren könnte eine
raschere Verarbeitung durch multisynaptische Schaltkreise verursachen,
welche in höheren
Gehirn-Regionen gefunden werden, und somit eine Erhöhung im
Wahrnehmungs-Bewegungs-
und intellektuellen Leistungsvermögen hervorrufen. Als ein anderes
Beispiel erwartet man, zumal eine Erhöhung von AMPA-Rezeptor-vermittelten
Antworten synaptische Änderungen
des Typs, der angenommenermaßen
das Gedächtnis
codiert, erleichtert, dass metabolisch stabile Varianten von Aniracetam
als Gedächtnisverstärker funktional
sind.
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Zusätzliche, für diese Verbindungen in Betracht
gezogene, Anwendungen schließen
die Verbesserung der Leistungsfähigkeit
von Subjekten mit sensorisch-motorischen Problemen, welche von AMPA-Rezeptoren verwendenden
Gehirnnetzwerken abhängig
sind; die Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Subjekten, welche
hinsichtlich kognitiver Aufgaben, abhängig von Gehirnnetzwerken,
welche AMPA-Rezeptoren verwenden, gestört sind; die Verbesserung der
Leistungsfähigkeit
von Subjekten mit Gedächtnisschwächen; und
dergleichen ein.
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Folglich können diese Verbindungen, in
geeigneten Formulierungen, zur Verringerung des Zeitraums eingesetzt
werden, der benötigt
wird, um eine kognitive, motorische oder wahrnehmungsmäßige Aufgabe
zu erlernen. Alternativ dazu können
diese Verbindungen, in geeigneten Formulierungen, zur Erhöhung der
Zeit verwendet werden, während
der kognitive, motorische oder wahrnehmungsmäßige Aufgaben beibehalten werden.
Als eine weitere Alternative können
diese Verbindungen, in geeigneten Formulierungen, zur Verringerung der
Menge und/oder Schwere von Fehlern verwendet werden, welche bei
der Erinnerung bzw. Wiederabrufung einer kognitiven, motorischen
oder wahrnehmungsmäßigen Aufgabe
begangen werden. Eine solche Behandlung kann sich als besonders
vorteilhaft in Individuen erweisen, welche eine Verletzung am Nervensystem
erlitten haben, oder welche eine Krankheit des Nervensystems erduldet
haben, speziell eine Verletzung oder Krankheit, welche die Anzahl
von AMPA-Rezeptoren
im Nervensystem beeinflußt.
Diese Verbindungen werden an das betroffene Individuum verabreicht,
und danach wird dem Individuum eine kognitive, motorische oder wahrnehmungsmäßige Aufgabe
präsentiert.
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Die Erfindung wird nun in größerer Ausführlichkeit
unter Bezugnahme auf die folgenden nicht-einschränkenden Beispiele beschrieben.
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Beispiele
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Beispiel I
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Herstellung von (R,S)-(2-Methyl-1,3-benzodioxol-5-ylcarbonyl)-piperidin
(V)
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Die Synthese von 2-Methyl-1,3-benzodioxol
wird durch die Verfahrensweise von Nichols und Kostuba (J. Med.
Chem. 22: 1264 (1979)) durchgeführt.
Eine Lösung
von 10,3 g (76 mmol) 2-Methyl-1,3-benzodioxol und
21 ml Essigsäureanhydrid
wird mit 3,5 ml BF3-Etherat bei 0°C während 24
Stunden und bei –20°C während drei
Tagen behandelt. Die Reaktionslösung
wird in 250 ml 1 M Na2CO3 gegossen
und mit Ether extrahiert. Der Ether wird über Na2SO4 getrocknet und dann unter verringertem
Druck entfernt. Eine Reinigung und Destillation unter verringertem
Druck ergibt das Keton, 5-Acetyl-2-methyl-1,3-benzodioxol.
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Das obenstehend beschriebene Keton
wird durch Lösen
in wäßrigem Dioxan/NaOH
und Behandlung mit Br2 und Indoform-Reagenz
(KI/I2 in wäßrigem NaOH) oxidiert. Überschüssiges Halogen
wird mit Na2SO3 zerstört, und
die wäßrige Lösung wird
mit CH2Cl2, danach
Ether, extrahiert. Eine Ansäuerung
der wäßrigen Lösung mit
konzentrierter HCl ergibt 2-Methyl-1,3-benzodioxol-5-ylcarbonsäure, welche
aus CHCl3/CCl4/Petroleumether
kristallisiert werden kann. 1H-NMR δ 1,71 (d,
3, J = 5 Hz), 6,36 (q, 1, J = 5 Hz), 6,81 (d, 1, J = 8,2 Hz), 7,46
(d, 1, J = 1,6 Hz) und 7,71 ppm (dd, 1, J = 1,6, 8,2 Hz).
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Die obenstehend beschriebene Säure wird
an Piperidin gekoppelt, indem zuerst die Säure mit einem geeigneten Reagenz
aktiviert wird. Spezifisch wird die Säure in CH2Cl2 suspendiert und mit einem Äquivalent Carbonyldiimidazol
(CDI) gerührt.
Nach 30 Minuten wird 10% überschüssiges Piperidin
zugesetzt. Nachdem die Reaktion vollständig ist (üblicherweise we niger als 1
Stunde), wird die Lösung
mit wäßrigem HCl,
Wasser und wäßrigem NaHCO3 extrahiert. Die organische Lösung wird über Na2SO4 getrocknet,
und CH2Cl2 wird
unter verringertem Druck entfernt. Die Kristallisierung des resultierenden Öls durch
im Fachgebiet bekannte Verfahren ergibt (R,S)-1-(2-Methyl-1,3-benzodioxol-5-ylcarbonyl)-piperidin
(V) als einen weißen
Feststoff. 1H-NMR δ 1,5–1,7 (br m, 6), 1,68 (d, 3,
J = 5,0 Hz), 6,29 (q, 1, J = 4,9 Hz), 6,75 (d, 1, J = 7,9 Hz), 6,84
(d, 1, J = 0,93 Hz) und 6,88 (dd, 1, J = 8,0, 1,0 Hz).
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Beispiel II
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Alternative Synthese von
(R,S)-1-(2-Methyl-1,3-benzodioxol-5-ylcarbonyl)-piperidin (V)
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Catechol (11,0 g; 0,100 Mol) wird
in 50 ml Ether gelöst,
und 29 g frisch hergestelltes Dioxandibromid (Yanovskaya, Terent'ev und Belsn'kii), J. Gen. Chem.,
Bd. 22: 1594 (1952)), wird langsam als eine Lösung in 50 ml Ether zugesetzt.
Die organische Lösung
wird mit Wasser (3 mal) gewaschen und über MgSO4 getrocknet.
Das Lösungsmittel
wird unter verringertem Druck entfernt, wodurch 4-Bromcatechol als
ein rotbraunes Öl erhalten
wird. 1H-NMR δ 5,52 (s, 1), 5,70 (s, 1), 6,74
(d, 1, J = 8,74 Hz), 6,92 (dd, 1, J = 8,3, 2,3 Hz) und 7,01 ppm
(d, 1, J = 2,6 Hz).
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4-Bromcatechol (18,9 g, 0,100 Mol)
wird in 200 ml trockenem Toluol gelöst, und 20 ml Vinylacetat werden
auf einmal zugesetzt, gefolgt von 0,20 g Quecksilberoxid und 0,4
ml BF3-Etherat.
Nach Stehenlassen während
10 Stunden wird die Lösung
mit 0,5 M NaOH extrahiert, bis die wäßrige Schicht stark basisch
ist (pH > 12). Die
organische Lösung
wird über
K2CO3 getrocknet
und filtriert, um das Trocknungsmittel zu entfernen. Die Entfernung
des Toluols unter verringertem Druck und Behandlung des resultierenden Öls mit Silicagel
in Petroleumether (niedrigsiedend) ergibt 18 g (R,S)-5-Brom-2-methyl-1,3-benzodioxol
als ein gelbes Öl; 1H-NMR δ 1,67
(d, 1, J = 4,78 Hz), 6,27 (q, 1, J = 4,72 Hz), 6,63 (d, 1, J = 8,11
Hz) und 6,88– 6,93
ppm (m, 2).
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Die Umwandlung des bromaromatischen
Derivats in die substituierte Benzoesäure wird durch die gut-bekannte
Grignard-Reaktion (oder ein anderes geeignetes Verfahren, welches
auf dem Fachgebiet bekannt ist) bewirkt. Spezifisch gesagt, wird
das Bromderivat in trockenem Tetrahydrofuran gelöst und mit Magnesium vereinigt.
Das resultierende Grignard-Reagenz wird mit gasförmigem Kohlendioxid behandelt.
Die Reaktionslösung
wird mit wäßrigem HCl
abgeschreckt, und die Produkt-Säure
wird in Ether extrahiert. Die Etherlösung wird mit wäßrigem Bicarbonat
extrahiert, und die Bicarbonatlösung
wird dann mit Ether oder einem anderen geeigneten organischen Lösungsmittel
gewaschen. Die Bicarbonatlösung
wird mit konzentrierter HCl neutralisiert, wodurch 2-Methyl-1,3-benzodioxol-5-ylcarbonsäure erhalten
wird, welche aus CHCl3/CCl4/Petroleumether
kristallisiert werden kann, wie obenstehend beschrieben. Die Säure wird
dann an Piperidin gekoppelt, wie obenstehend beschrieben, um das
gewünschte
Produkt herzustellen.
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Beispiel III
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Synthese von 1-(1,4-Benzodioxan-5-ylcarbonyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin
(I)
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1,4-Benzodioxan-6-carbonsäure (auch
bekannt als 3,4-Ethylendioxybenzoesäure) wurde durch die Oxidation
von im Handel erhältlichen
3,4-Ethylendioxybenzaldehyd mit Kaliumpermanganat synthetisiert,
wie beschrieben in Org. Syn. 2: 538 (1943).
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1,4-Benzodioxan-6-carbonsäure (3,0
g; 16,7 mmol) wurde in 40 ml Dichlormethan suspendiert. Die Säure löste sich
nach Zugabe von 3,7 g (2,2 Äquivalenten)
Triethylamin auf. Die Zugabe von 2,0 g Pivaloylchlorid war exotherm
und erzeugte ein dichtes Präzipitat.
Die Mischung wurde bei Raumtemperatur etwa 20 Minuten lang gerührt, und
dann wurden 1,52 g 1,2,3,6-Tetrahydropyridin langsam zugesetzt.
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Das Produkt wurde durch Verdünnen der
Reaktionsmischung mit einem gleichen Volumen an Diethylether, gefolgt
von sequentiellen Extraktionen mit 1) 1 M HCl, 2) wäßrigem Natriumbicarbonat
und 3) wäßrigem Natriumcarbonat,
gereinigt. Die organische Lösung
wurde über
Natriumsulfat und Kaliumcarbonat getrocknet. Die Entfernung des
Lösungsmittels
auf einem Rotationsverdampfer ergab 4,07 g eines blaß-gelben
viskosen Öls.
Die Elektronen-Impakt-Massenspektroskopie
(EIMS) zeigte das Stammform-Ion bei einem m/z-Wert von 245 und einen
Basis-Peak bei 163 für
das Acylium-Ion. Eine Kernmagnetresonanz-Spektroskopie (NMR) bei 500
MHz enthüllte
Resonanzen bei 6,97 (1 H, d, J = 1,81); 6,93 (1 H, dd, J = 8,23,
1,86); 6,87 (1 H, d, J = 8,23); 5,5–5,9 (2 H, m); 4,27 (4 H, s);
3,4–4,3
(4 H, m); und 2,2 ppm (2 H, br s), relativ zu TMS.
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Beispiel IV
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Alternative Synthese von
1-(1,4-Benzodioxan-5-ylcarbonyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin (I)
-
Die Synthese wird auf die gleiche
Weise, wie für
die Herstellung der Verbindung VIII der Erfindung beschrieben bei
Substitution von 1,2,3,6-Tetrahydropyridin für 3-Pyrrolin durchgeführt. EIMS
m/z = 245 (Stammform), 163 (Base), 35 und 107. 1H-NMR δ 2,2 (br
s, 2), 3,4– 4,3
(m, 4), 4,27 (s, 4), 5,5–5,9
(m, 2), 6,87 (d, 1, J = 8,23 Hz), 6,93 (dd, 1, J = 8,23, 1,86 Hz)
und 6,97 ppm (d, 1, 1,81 Hz). 13C NMR δ 64,27 und
64,44 (-OCH2CH2O-)
und 170,07 ppm (Carbonyl).
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Beispiel V
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Herstellung von 1-(1,3-Benzodioxol-5-ylcarbonyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin
(III)
-
Das Produkt-Amid wird durch das für die Herstellung
der Verbindung V der Erfindung angewandte Verfahren hergestellt,
welches Carbonyldiimidazol verwendet, um Piperonylsäure zu aktivieren,
oder Piperonyloylchlorid (erhältlich
von Aldrich) kann mit 1,2,3,6-Tetrahydropyridin entweder in einem
geeigneten wasserfreien Lösungsmittel
oder ohne Lösungsmittel
vereinigt werden. In jedem der beiden Fälle wird die Produktisolierung auf
die gleiche Weise durchgeführt,
wie für
die Verbindung V der Erfindung, wodurch die Verbindung III der Erfindung
als ein weißer
Feststoff erhalten wird. EIMS m/z = 231 (Stammform), 149 (Base)
und 121. 1H-NMR δ 2,21 (br s, 2), 3,4–4,3 (br
m, 4), 5,87 (m, 2), 6,00 (s, 2), 6,83 (d, 1, J = 7,84 Hz) und 6,92–6,96 (dd
und d, 2). 13C NMR δ 101,3 (-OCH2O-)
und 169,9 ppm (Carbonyl).
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Beispiel VI
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Herstellung von 1-(1,3-Benzodioxol-5-ylcarbonyl)-hexamethylenimin
(VII)
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Das Produkt-Amid wird durch das gleiche
Verfahren, wie für
die Herstellung der Verbindung V der Erfindung angewandt, hergestellt,
welches Carbonyldiimidazol verwendet, um Piperonylsäure zu aktivieren,
oder Piperonyloylchlorid kann mit Hexamethylenimin in einem geeigneten
wasserfreien Lösungsmittel
oder ohne Lösungsmittel
vereinigt werden. In jedem der beiden Fälle wird die Produktisolierung
auf die gleiche Weise durchgeführt,
wie für
die Verbindung V der Erfindung, wodurch die Verbindung VII der Erfindung
als ein farbloses Öl
erhalten wird. 1H-NMR δ 1,6 (br m, 6), 1,83 (br m,
2), 3,4 (br m, 2), 3,63 (br m, 2), 5,98 (s, 2) und 6,78–6,9 (m,
3).
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Beispiel VII
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Herstellung von 1-(1,4-Benzodioxan-5-ylcarbonyl)-3-pyrrolin
(VIII)
-
1,4-Benzodioxan-6-carboxaldehyd wird
durch die Verfahrensweise von Shriner und Kleiderer in Organic Syntheses,
Sammelbd. 2: 538 (1943), zu der entsprechenden Säure oxidiert. Die Kopplung
der Säure
mit 3-Pyrrolin wird unter Anwendung des gleichen Verfahrens durchgeführt, wie
angewandt für
die Herstellung der Verbindung V der Erfindung, welches Carbonyldiimidazol
einsetzt, um die Carbonsäure
zu aktivieren, oder jedwedes anderen im Fachgebiet bekannten Verfahrens,
wie zum Beispiel Aktivierung durch die Reaktion des Triethylammoniumsalzes
mit Trimethylacetylchlorid. Das Produkt wird aus CCl4/Et2O/Hexanen kristallisiert. EMIS m/z = 231
(Stammform), 163 (Base), 135 und 107. 1H-NMR δ 4,25–4,30 (m,
6), 4,43 (br, 2), 5,75 (m, 1), 5,85 (m, 1), 6,88 (d, 1, J = 8,42
Hz), 7,06 (dd, 1, J = 8,38, 2,03 Hz) und 7,09 (d, 1, J = 2,05 Hz).
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Beispiel VIII
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Herstellung von 1-(1,3-Benzoxazol-6-ylcarbonyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin
(IX)
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3-Amino-4-hydroxybenzoesäure (1,0
g; 6,5 mmol) wird in 3 ml Diethoxymethylacetat suspendiert und 45
Minuten lang bis zum Rückfluß erwärmt. Die
gekühlte
Lösung
wird mit Ether verdünnt,
und 1,02 g 1,3-Benzoxazol-6-carbonsäure werden durch Filtration
aufgesammelt. EMIS m/z = 163 (Stammform), 146 (Base) und 118.
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Die Kopplung von 1,3-Benzoxazol-6-carbonsäure mit
1,2,3,6-Tetrahydropyridin wird auf die gleiche Weise durchgeführt, wie
beschrieben für
die Herstellung der Verbindung V der Erfindung, durch Aktivierung
mit Carbonyldiimidazol oder durch Aktivierung mit anderen geeigneten
Reagenzien, wie Oxalylchlorid. Das Produkt kann durch dieselben
Verfahren isoliert werden, wie beschrieben für die Isolierung der Verbindung
V der Erfindung, und durch Chromatographie auf Silicagel gereinigt
werden. EIMS m/z = 228 (Stammform), 146, (Base) und 118. 1H-NMR δ 2,2
(br, 2), 3,4–4,3
(br m, 4), 5,7–5,95
(br m, 2), 7,52 (dd, 1, J = 8,39, 1,49 Hz), 7,64 (d, 1, J = 8,41
Hz), 7,87 (d, 1, J = 1,32 Hz) und 8,16 ppm (s, 1).
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Beispiel IX
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Herstellung von 1-(1,3-Benzoxazol-6-ylcarbonyl)-piperidin
(X)
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Das Amid wird hergestellt durch Kopplung
von 1,3-Benzoxazol-6-carbonsäure
mit Piperidin durch Aktivierung der Säure mit Carbonyldiimidazol,
wie beschrieben für
die Herstellung der Verbindung V der Erfindung. Eine Verdünnung der
Reaktionslösung
mit mehr CH2Cl2 verursacht,
dass das Produkt ausfällt.
Eine Reinigung wird durch Chromatographie auf Silica-Gel erzielt.
EMIS m/z = 230 (Stammform), 229, 146 (Base) und 118. 1H-NMR δ 1,55 (br
m, 4), 1,70 (br, 2), 3,4 (br, 2), 3,75 (br, 2), 7,48 (dd, 1, J =
8,29, 1,22 Hz), 7,62 (d, 1, J = 8,44 Hz), 7,84 (d, 1, J = 1,00 Hz)
und 8,15 ppm (s, 1).
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Beispiel X
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Herstellung von 1-(1,3-Benzoxazol-5-ylcarbonyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin
(XI)
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4-Amino-3-hydroxybenzoesäure wird
in 1,3-Benzoxazol-5-carbonsäure
umgewandelt durch Behandeln mit Diethoxymethylacetat, wie beschrieben
für die
Herstellung der Verbindung IX der Erfindung. EMIS m/z = 163 (Stammform),
146 (Base), 118, 90 und 63. Die Kopplung der Säure mit 1,2,3,6-Tetrahydropyridin
wird auf die gleiche Weise durchgeführt, wie beschrieben für die Herstellung
der isomeren Verbindung IX der Erfindung. 1H-NMR δ 2,1–2,4 (br,
4), 3,4–4,3
(br m, 4), 5,5–5,95
(br m, 2), 7,45 (dd, 1, J = 8,17, 1,41 Hz), 7,70 (d, 1, J = 0,96
Hz), 7,83 (d, 1, J = 8,16 Hz) und 8,18 ppm (s, 1).
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Beispiel XI
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Herstellung von 1-(1,3-Benzimidazol-5-ylcarbonyl)-piperidin
(XII)
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5-Benzimidazolcarbonsäure wird
an 1,2,3,6-Tetrahydropyridin durch Aktivierung der Säure mit
Carbonyldiimidazol in CH2Cl2 plus
10% (v/v) Dimethylformamid gekoppelt. Eine Reinigung wird durch
Chromatographie auf Silicagel erreicht. FABMS m/z 455 (Stamm-Dimer
+1), 228 (Stammform +1) und 145.
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Beispiel XII
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Herstellung von 1-(Chinoxalin-6-ylcarbonyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin
(XIII)
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3,4-Diaminobenzoesäure (2,0
g; 13 mmol) wird in 50 ml absolutem Ethanol dispergiert. Zu der
schokoladenbraunen Aufschlämmung
werden 2,2 g (15 mmol) Glyoxal (40% in Wasser) zugesetzt, welches
in 10 ml Ethanol aufgelöst
worden ist. Die Mischung wird 24 Stunden lang bei Raumtemperatur
gerührt.
Die hell-sandbraune 6-Chinoxalincarbonsäure wird durch Filtration abgesammelt
und mit Ethanol und Diethylether gewaschen. EMIS m/z = 174 (Base),
157, 147, 129 und 120.
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6-Chinoxalincarbonsäure (320
mg; 1,8 mmol) wird in 10 ml Methylenchlorid suspendiert. Bei Rühren der
Suspension werden 2 Äquivalente
Triethylamin zugesetzt, gefolgt von 0,22 ml (1,8 mmol) Trimethylacetylchlorid.
Nach 15 Minuten werden 164 μl
(1,8 mmol) 1,2,3,6-Tetrahydropyridin
zugesetzt, und die Lösung
wird über
Nacht gerührt.
Die Lösung
wird mit 20 ml Diethylether verdünnt
und mit 10 ml Wasser, gefolgt von 10 ml 10% NaCO3,
gewaschen. Die organische Lösung
wird über
Na2SO4/K2CO3 getrocknet und
zu einem rotbraunen Öl
konzentriert. Die Reinigung durch Chromatographie auf Silicagel
(eluiert mit CCl4/CHCl3 1
: 1) ergibt ein blaßgelbes Öl, das sich
schließlich
verfestigt. Der Feststoff wird mit Hexan überschichtet und durch mechanisches
Zerkleinern feinverteilt, wodurch das blaßgelbe XIII erhalten wird.
EMIS m/z = 239 (Stammform), 157 (Base) und 129. 1H-NMR δ 2,22 und
2,34 (br, 2), 3,54, 3,94, 3,97 und 4,29 (br, 4), 5,5–6,0 (br,
2), 7,85 (dd, 1, J = 8,7, 1,3 Hz), 8,15 (d, 1, J = 1,6 Hz), 8,18
(br d, 1, J = 8,5 Hz) und 8,90 ppm (s, 1).
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Beispiel XIII
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Herstellung von 1-(Chinoxalin-6-ylcarbonyl)-piperidin
(XIV)
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Die Kopplung von 6-Chinoxalincarbonsäure an Piperidin
wird auf eine ähnliche
Weise bewerkstelligt, zu derjenigen, welche für die Herstellung der Verbindung
XIII der Erfindung angewandt wurde, oder durch jedwedes andere im
Fachgebiet bekannte Verfahren für
die Aktivierung von aromatischen Carbonsäuren, wie zum Beispiel Aktivierung
durch Carbonyldiimidazol. 1H-NMR δ 1,56 und
1,73 (br, 6), 3,40 (br s, 2), 3,79 (br s, 2), 7,82 (dd, 1, J = 8,8,
1,9 Hz), 8,13 (d, 1, J = 1,6 Hz), 8,17 (d, 1, 8,6 Hz) und 8,9 ppm
(m, 2).
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Beispiel XIV
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Physiologische Tests in
vitro
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Die physiologischen Effekte dieser
Verbindungen können
in vitro mit Scheibchen von Ratten-Hippocampus wie folgend getestet werden.
Exzitatorische Antworten (Feld-EPSPs) werden in Hippocampus-Scheibchen
gemessen, welche in einer Aufzeichnungskammer gehalten werden, die
kontinuierlich mit künstlichem Cerebrospinalfluid
(ACSF) perfundiert wird. Während
des 15 minütigen
Intervalls, angezeigt durch den horizontalen Strich in der 1, wird das Perfusionsmedium
zu einem solchen umgeschaltet, welches entweder 1,5 mM Aniracetam
(linke Tafel) oder 750 μM
der Verbindung I der Erfindung (rechte Tafel) enthält. Antworten, welche
unmittelbar vor (1) und am Ende der Arznei-Perfusion (2) aufgefangen
wurden, sind als übereinandergelegte
Einfügungen
in der 1 gezeigt (Kalibrations-Striche:
horizontal 10 Millisekunden, vertikal 0,5 mV). Die y-Achse der Haupt-Graphik
zeigt die Fläche
der Antwort vor, während
und nach Arznei-Perfusion, ausgedrückt als Prozentsatz des Grundlinienwertes;
und jeder Datenpunkt repräsentiert
eine Einzelantwort.
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Um diese Tests durchzuführen, wurde
der Hippocampus aus betäubten,
zwei Monate alten Sprague-Dawley-Ratten entfernt, und in vitro-Scheibchen
(400 Mikrometer dick) wurden hergestellt und in einer Grenzflächen-Kammer
bei 35°C
gehalten, wobei herkömmliche
Techniken angewandt wurden [siehe zum Beispiel Dunwiddie und Lynch,
J. Physiol., Band 276: 353– 367
(1978)]. Die Kammer wurde konstant mit ACSF bei 0,5 ml/min perfundiert,
welches enthielt (in mM): NaCl 124, KCl 3, KH2PO4 1,25, MgSO4 2,5,
CaCl2 3,4, NaHCO3 26,
Glucose 10 und L-Ascorbat 2. Eine bipolare Nichrom-Stimulationselektrode
wurde in die dendritische Schicht (Stratum radiatum) des hippocampalen
Unterfeldes CA1, nahe zur Grenze des Unterfeldes CA3, positioniert.
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Strompulse (0,1 msec) durch die stimulierende
Elektrode aktivieren eine Population der Schaffer-Commissural(SC)-Fasern,
welche von Neuronen in der Unterabteilung CA3 entspringen und in
Synapsen auf den Dendriten von CA1-Neuronen enden. Die Aktivierung
dieser Synapsen veranlaßt
diese, den Transmitter Glutamat freizusetzen. Glutamat bindet an
die postsynaptischen AMPA-Rezeptoren, welche dann vorübergehend
einen assoziierten Ionenkanal öffnen
und gestatten, daß ein
Natriumstrom in die postsynaptische Zelle eintritt. Dieser Strom
führt zu
einer Spannung im extrazellulären
Raum (das Feld-Exzitatorische-PostSynaptische Potential oder Feld-"EPSP"), welches durch
eine Hochimpedanz-Aufzeichnungs-Elektrode,
die in der Mitte des Stratum radiatum von CA1 positioniert ist,
aufgezeichnet wird.
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Für
die in der 1 zusammengefaßten Experimente
wurde die Intensität
des Stimulationsstroms eingestellt, um halbmaximale EPSPs (typischerweise
etwa 1,5–2,0
mV) zu erzeugen. Gepaarte Stimulationspulse wurden alle 40 Sekunden
mit einem Zwischen-Puls-Intervall von 200 msec gegeben (siehe nachstehend).
Die Feld-EPSPs der zweiten Antwort wurden digitalisiert und analysiert,
um Amplitude, Halbwertsbreite und Antwortfläche zu bestimmen. Wenn die
Antworten während
15–30
Minuten stabil waren (Grundlinie), wurden Testverbindungen während einer
Dauer von etwa 15 Minuten in die Perfusionsleitungen zugesetzt.
Die Perfusion wurde dann zurück
zu regulärem
ACSF geändert.
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Gepaarte-Puls-Stimulation wurde angewandt,
da eine Stimulation der SC-Fasern, zum Teil, Interneuronen aktiviert,
welche ein inhibitorisches postsynaptisches Potential (IPSP) in
den pyramidalen Zellen von CA1 erzeugen. Dieses 'feed-forward'- bzw. Vorwärtsregelungs-IPSP setzt typischerweise
ein, nachdem das EPSP seinen Gipfel erreicht. Es beschleunigt die
Repolarisation und verkürzt
die Abklingphase des EPSP, und könnte
daher teilweise die Effekte der Testverbindungen maskieren. Eines
der relevanten Merkmale des 'feed-forward'-IPSP besteht darin,
daß es
mehrere hundert Millisekunden lang im Anschluß an einen Stimulationspuls
nicht reaktiviert werden kann. Dieses Phänomen kann vorteilhaft genutzt
werden, um das IPSP durch Abgeben von gepaarten Pulsen, getrennt
durch 200 Millisekunden, und unter Verwendung der zweiten ("geprimten") Antwort für die Datenanalyse
zu eliminieren.
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Das in dem Feld CA1 nach Stimulation
von CA3-Axons aufgezeichnete Feld-EPSP wird bekanntermaßen von
AMPA-Rezeptoren vermittelt: Die Rezeptoren sind in den Synapsen
vorhanden [Kessler et al., Brian Res., Band 560: 337–341 (1991)],
und Arzneistoffe, welche den Rezeptor selektiv blockieren, blockieren
selektiv das Feld-EPSP [Muller et al., Science, siehe oben]. Aniracetam
erhöht
die mittlere Öffnungszeit
des AMPA-Rezeptorkanals, und erhöht,
wie daraus erwartet, die Amplitude des synaptischen Stroms und verlängert seine
Dauer [Tang et al., Science, siehe oben]. Diese Effekte werden in
dem Feld-EPSP widergespiegelt, wie in der Literatur berichtet wird
[siehe zum Beispiel Staubli et al., Psychobiology, siehe oben; Xiao
et al., Hippocampus, siehe oben; Staubli et al., Hippocampus, Band
2: 49–58
(1992)]. Das gleiche kann in den überlagerten EPSP-Spuren von 1 (linke Tafel) gesehen
werden, welche vor (1) und unmittelbar nach (2) der Infusion von
1,5 mM Aniracetam erfaßt
wurden. Die Arznei erhöhte
die Amplitude der Antwort und verlängerte die Dauer der Antwort.
Der letztgenannte Effekt ist für
den Großteil
der Zunahme der Fläche
(Netto-Strom) der Antwort verantwortlich, welche in der Hauptgraphik
als eine Funktion der Zeit vor, während und nach der Arznei-Infusion
aufgetragen ist. In diesen Tests, wie in der veröffentlichten Literatur, besitzt
Aniracetam einen raschen Wirkungseintritt im Anschluß an die
Infusion und zeigt eine rasche Umkehrung nach dem Auswaschen.
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Die rechte Tafel von 1 faßt
ein typisches Experiment zusammen, bei welchem die Verbindung I der
Erfindung bei 750 μM
(d. h. der Hälfte
der Konzentration von Aniracetam) verwendet wurde. Die Verbindung
der Erfindung erzeugte dieselben qualitativen Effekte wie Aniracetam,
wie gezeigt in Feld-EPSPs, welche unmittelbar vor und unmittelbar
nach einer 15 minütigen
Infusion aufgefangen wurden. Wie bei einer Betrachtung der Daten
in der 1 ersichtlich
ist, war die Größenordnung
der Effekte viel größer, selbst
obwohl die Konzentration der verwendeten Verbindung der Erfindung
sich auf lediglich 50% von derjenigen von Aniracetam belief. Dasselbe
kann in der Haupt-Graphik (1,
rechte Tafel) ersehen werden, welche die Effekte der Verbindung
I der Erfindung auf die Fläche
der Feld-EPSPs als eine Funktion der Zeit zeigt. Die Verbindung
der Erfindung ist dahingehend ähnlich
zu Aniracetam, daß sie
einen raschen Wirkungseintritt bewirkte und nach Auswaschen vollständig umkehrbar
war. Ein Vergleich der zwei Tafeln in der 1 veranschaulicht das Ausmaß, zu welchem
750 μM der
Verbindung I der Erfindung wirksamer waren als 1,5 mM Aniracetam.
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Beispiel XV
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Erzeugung von Dosis/Antwort-Kurven
und abgeleitete EC50-Werte für Verbindungen
der Erfindung und Aniracetam
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen I ((1-(1,4-Benzodioxan-5-ylcarbonyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin),
II (1-(1,3-Benzodioxol-5-ylcarbonyl)-piperidin), III (1-(1,3-Benzodioxol-5-ylcarbonyl)-1,2,3,6-tetrahydropyridin)
und Aniracetam wurden in dem physiologischen Testsystem geassayt,
welches für
die Erzeugung der in 1 präsentierten
Daten beschrieben wurde. Die linke Tafel von 2 zeigt den Effekt jeder Testverbindung auf
die Amplitude, während
die rechte Tafel den Effekt jeder Testverbindung auf die Fläche der
synaptischen Antworten zeigt. Jeder Punkt ist der Mittelwert von
2–10 unabhängigen Bestimmungen.
Die Regressionskurven wurden unter Annahme einer standardmäßigen hyperbolischen
Sättigungsfunktion
berechnet.
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Die in der Erfindung nützlichen
Verbindungen erzeugten dosisabhängige
Erhöhungen
in beiden Messungen (d. h. in der Maximumamplitude und der Antwortfläche) und
waren bei so niedrigen Konzentrationen wie 100 μM wirksam. Die Verbindung I
der Erfindung verstärkte
bei dieser Dosis die Fläche
des Feld-EPSP um 46 ± 16%
(Mittelwert und Standardabweichung von 4 Experimenten). Wie bei
Betrachtung von 2 leicht
ersichtlich, war jede der drei Verbindungen, welche in der Erfindung
nützlich
sind, signifikant wirksamer als Aniracetam bei allen getesteten
Dosierungen. Zum Beispiel erzeugte die Verbindung I der Erfindung
(getestet bei Dosierungen im Bereich von 750 μM bis 1,5 mM) eine 6–9 mal größere Wirkung
auf die Antwortfläche,
als Aniracetam dies bei den gleichen Konzentrationen tat.
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Die prozentuale Erhöhung der
Feld-EPSP-Amplitude wurde für
eine Vielzahl von in der Erfindung nützlichen Verbindungen und Aniracetam
bestimmt, wie obenstehend beschrieben, und zur Aufstellung von log-Dosis/Antwort-Kurven
verwendet, um EC50-Werte für jede Verbindung
abzuschätzen.
Die EC50-Werte werden in der folgenden Tabelle
präsentiert.
Wo Maximalantworten aufgrund der eingeschränkten Löslichkeit mancher der Verbindungen
nicht erhalten werden konnten, wurde eine Maximalantwort, entsprechend
einem Zuwachs von 85%, angenommen. Die in der Tabelle dargestellten
Variablen beziehen sich auf die folgende generische Struktur:
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Beispiel XVI
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Förderung der lanfristigen Potenzierung
durch die in der Erfindung nützlichen
Verbindungen
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Eine langfristige Potenzierung (LTP;
eine stabile Erhöhung
der EPSP-Größe von Einzelantworten nach
kurzen Perioden der Hochfrequenz-Stimulierung) wurde in dem CA1-Feld
von Hippocampus-Scheibchen in Abwesenheit (siehe 3, gepunktete Balken, N = 6) und in Gegenwart
von 1,5 mM der Verbindung I der Erfindung (siehe 3, schraffierte Balken, N = 5) hervorgerufen.
Im letztgenannten Falle wurde das Ausmaß der Potenzierung nach Auswaschen
der Testverbindung und Vergleichen der Antwortgröße mit derjenigen vor der Testverbindungs-Infusion
bestimmt. Die in der 3 präsentierten
Daten zeigen die prozentuale Erhöhung in
der EPSP-Amplitude (Mittelwert und Standardabweichung) 40, 60 und
90 Minuten nach LTP-Induktion.
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Für
diese Untersuchungen wurden Feld-EPSPs in Hippocampus-Scheibchen
durch einzelne Stimulationspulse hervorgerufen und durch extrazelluläre Elektroden
aufgezeichnet, wie beschrieben in Beispiel II. Nach Erfassen von
Antworten alle 40 Sekunden während
20–30
Minuten, um eine Grundlinie zu etablieren, wurde die LTP mit zehn
kurzen Schauern bzw. 'Bursts' von Pulsen induziert,
welche an die CA3-Axons abgegeben wurden; jeder Burst bestand aus
vier Pulsen, getrennt durch 10 Millisekunden; das Intervall zwischen den
Bursts belief sich auf 200 Millisekunden. Dieses Muster der Axonstimulation
ahmt einen Entladungsrhythmus nach, der im Hippocampus von Tieren,
welche mit Lernen beschäftigt
sind, beobachtet wird, und wird als das "Theta-Burst-Stimulations-Paradigma" bezeichnet [siehe
zum Beispiel Larson und Lynch in Science, Band 232: 985–988 (1986)].
Dann wird das Testen mit einzelnen Pulsen (einer alle 40 Sekunden)
während
weiteren 60–90
Minuten ausgeführt,
um das Ausmaß der
stabilen Potenzierung in der EPSP-Amplitude zu bestimmen. Wie in
der 3 gezeigt, erhöhte die
zwei Sekunden lange Periode der Burst-Stimulation (d. h. 10 Bursts,
getrennt durch 200 Millisekunden) die Größe der Feld-EPSPs in Kontrollscheibchen
(gepunktete Balken) um etwa 25%. Die Erhöhung in der EPSP-Größe war während der
Dauer der Aufzeichnung (90 Minuten in den in 3 gezeigten Experimenten) stabil. Äquivalente
Experimente in Ratten mit chronisch implantierten Elektroden haben
gezeigt, daß die
Erhöhung
der EPSP-Größe solange
andauert, wie stabile Aufzeichnungen aufrecht erhalten werden können, typischerweise
in der Größenordnung
von Wochen [siehe Staubli und Lynch, in Brain Research 435: 227–234 (1987)].
Dieses Phänomen
wird in der Literatur als langfristige Potenzierung (long-term potentiation,
LTP) bezeichnet.
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Um den Effekt der Testverbindung
auf die Induktion der LTP zu bestimmen, wurden 1,5 mM der Verbindung
I der Erfindung 15 Minuten lang vor der Anwendung der Theta-Burst-Stimulation infundiert.
Die Testverbindung wurde dann ausgewaschen, bis die EPSP-Halbbreite (welche
durch die Testverbindung, jedoch nicht durch LTP, verändert wurde)
auf ihren Vor-Behandlungs-Spiegel zurückgekehrt war. Die Amplitude
der Feld-EPSPs wurde dann mit derjenigen verglichen, welche vor
Infusion der Testverbindung und Burst-Stimulation beobachtet wurde, um das
Ausmaß der
LTP zu bestimmen. Die schraffierten Bal-ken in der 3 fassen die Ergebnisse (Mittelwert und
Standardabweichung) von fünf
Experimenten zusammen. Wie bei Betrachtung von 3 offensichtlich ist, war der Grad der
stabilen langfristigen Potenzierung, erzeugt durch Burst-Stimulation,
welche in Gegenwart der Verbindung I der Erfindung angewandt wurde,
fast zweimal so groß wie
jener, der durch dieselbe Stimulation, verabreicht in Abwesenheit
der Arznei, induziert wurde (p < 0,02).
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Es bestehen viele Beweise, welche
die langfristige Potenzierung mit der Gedächtnis-Codierung in Verbindung bringen. Deshalb
geben die in der 3 zusammengefaßten Daten
Grund zur Vorhersage, daß die Verbindung
I der Erfindung als ein Gedächtnisverstärker in
unversehrten Tieren effektiv sein wird.
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Beispiel XVII
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Effekt von intraperitoneal
injizierter Verbindung I der Erfindung auf monosynaptische EPSP-Antworten im Ratten-Hippocamus
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Stimulations- und Aufzeichnungs-Elektroden
wurden so in den Hippocampus von betäubten Ratten eingebracht, daß die gleichen
synaptischen Antworten aktiviert und überwacht werden, wie in den
Scheibchen-Untersuchungen, welche im Beispiel XV beschrieben wurden.
Die 4 zeigt die Größe der normierten Abklingzeitkonstante
der Antwort (Mittelwert ± Standardabweichung)
vor und nach einer einzelnen intraperitonealen Injektion (Pfeil)
der Verbindung I der Erfindung (Kreise, n = 8) oder des Cyclodextrin/Kochsalzlösung-Vehikels
(Rauten, n = 7). Die Zeitkonstante für das Abklingen des EPSP ist
ein Maß für die Dauer
der Antwort.
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In diesen Experimenten wurden männliche
Sprague-Dawley-Ratten mit Urethan (1,7 g/kg) betäubt, und die Körpertemperatur
wurde unter Verwendung einer Heizlampe bei 37°C gehalten. Eine Stimulationselektrode
(zwei verdrillte Drähte
aus nicht-rostendem Stahl, 150 μm
Durchmesser, isoliert mit Teflon) wurden stereotaktisch in den Bahnverlauf
der Schaffer-Collateral(SC)-Bahn
von CA3 zu CA1 des Hippocampus eingebracht (Koordinaten, relativ
zu Bregma: 3,5 mm P., 3,5 mm L. und 3,0–3,7 mm V.). Eine Aufzeichnungselektrode
(nichtrostender Stahl, 150 μm
Durchmesser, isoliert mit Teflon) wurde in das ipsilaterale CA1-Feld (Koordinaten,
relativ zu Bregma: 3,8 mm P., 2,9 mm L. und 2,2–28 mm V.) 100–200 μm ventral
zu dem elektrophysiologisch identifizierten CA1-Stratum pyramidale
(d. h. in das Stratum radiatum) eingebracht.
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Negative Feldpotentiale, welche dendritische
EPSPs widerspiegelten, hervorgerufen durch SC-Stimulierung (0,1-ms-Pulse,
10–100 μA) mit gepaarten
Pulsen (Zwischenpuls-Intervall von 200 msec; siehe Methodik, beschrieben
im Beispiel XV), wurden 500 fach verstärkt und mittels eines Computers
bei 20-Sekunden-Intervallen während
jedes gesamten Experiments digitalisiert. Injektionen von Testverbindung
(120–180
mg/kg der Verbindung I der Erfindung in 20% w/v 2-Hydroxypropyl-beta-cyclodextrin
in 50% Kochsalzlösungs-Vehikel)
oder Vehikel (1,5–2,1
g/kg) erfolgten i. p. Stabile synaptische Antworten während 10–60 Minuten
vor und 60–180
Minuten nach der Injektion wurden in allen Tieren erhalten, welche
für die
in der 4 gezeigte Analyse
verwendet wurden. Der zeitliche Verlauf der Abklingzeitkonstante
wurde aufgetragen, da die Verlängerung des
EPSP der herausragendste Effekt der Verbindung I der Erfindung in
hippocampalen Scheibchen war. Die Abklingzeitkonstanten wurden durch
einzelne exponentielle Anpassungen an die Abklingphase der synaptischen
Antwort bestimmt und als ein Prozentgehalt des Wertes ausgedrückt, welcher
während
der Vor-Injektions-Kontrollperiode
erhalten wurde.
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Wie aus einer Betrachtung der 4 offensichtlich ist, erzeugte
die Testverbindung eine rasche Erhöhung der Dauer der synaptischen
Antwort, und dieser Effekt kehrte sich innerhalb von 60–120 Minuten
nach der Injektion um. Der Effekt der Verbindung I der Erfindung
war für
die zweite (geprimte) Antwort der gepaarten Stimulation etwas größer. Der
Effekt auf die Antwortdauer ist typisch für diese Gruppe von Verbindungen
(vgl. Antworten 1 und 2 in der rechten Tafel von 1). Andere Manipulationen, welche in
Scheibchen verwendet worden sind, um synaptische Antworten im allgemeinen
zu modulieren, hatten einen geringen Effekt auf die Abklingzeitkonstante
[siehe zum Beispiel Xiao et al. (1991), siehe oben]. Diese Ergebnisse
weisen darauf hin, daß ausreichende
Mengen der Testverbindung die Bluthirnschranke überqueren, um die AMPA-Rezeptor-Funktion
in situ zu steigern, und daß die
Testverbindung die Antwort auf sehr ähnliche Weise beeinflußt, wie
niedrige Dosierungen der Verbindung I der Erfindung, welche direkt
auf Hippocampus-Scheibchen angewandt werden. Das mitlaufende hippocampale
Elektroenzephalogramm wurde in diesen Experimenten fortwährend verfolgt,
und in keinem Fall verursachten Injektionen der Verbindung I der
Erfindung elektrographische Anfälle.
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Beispiel XVIII
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Verteilung der Verbindung
II der Erfindung nach intraperitonealer Injektion
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Um wirksam zu sein, müssen nootrope
Arzneistoffe oder ihre aktiven Metabolite die Bluthirnschranke passieren
oder direkt durch die Bluthirnschranke eingeführt werden. Um das Vermögen von
Verbindungen der Erfindung, die Bluthirnschranke zu überqueren,
zu testen, wurde die Verbindung II der Erfindung mit Kohlenstoff-11
markiert.
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Radioaktiv markierte Verbindung II
der Erfindung (siehe die obenstehende Tabelle) wird durch das folgende
Schema synthetisiert (worin die Zahlen in Klammern sich auf die
Menge des verwendeten Reagenz, in Millimol, beziehen):
worin
Ar Aryl ist (wie Methylendioxybenzol), Im Imidazol ist (somit ist
ImHCl Imidazolhydrochlorid) und R ein Alkyl- oder Alkylenrest ist
(so daß R
2NH zum Beispiel Piperidin ist).
11C-markiertes CO
2 wird
durch Cyclotron-Bestrahlung hergestellt und anschließend in
dem obenstehend beschriebenen synthetischen Schema verwendet. Die
Zeit zur Vervollständigung
der Synthese beträgt
etwa 22 Minuten (2 mal die Halbwertszeit von Kohlenstoff-11). Nach
Reinigung von [
11C]II auf C
18-Sep
Pak wurden 260 μCi
mit 20 mg nicht-radioaktivem II als Träger in einer 1-ml-Lösung von
23% Propylenglycol und 10% Ethanol in physiologisch gepufferter
Kochsalzlösung
verdünnt,
um die Dosierung von 100 mg/kg zu simulieren, welche in Verhaltensuntersuchungen verwendet
wurde. Die letztendlichen 1 ml Lösung
wurden an eine 200 g-Ratte unter Halothan-Betäubung (1,4–1,7% in Sauerstoff) durch
intraperitoneale (i. p.) Injektion verabreicht.
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Die biologische Verteilung des Radiotracers
im Körper
der Ratte wurde durch eine Positron-Kamera (Scanditronix PC2048-15B) verfolgt,
und die Zeit-Aktivitäts-Kurven
wurden unter Verwendung eines Vax 3500 (Digital Equipment Corporation)
aufgestellt und in der 5 gezeigt.
Es wurden vier Regionen von Interesse ausgewählt: a) Leber, obere Kurve
(☐); b) Herz, zweite Kurve von oben (♦); c) "weiches" oder Muskel-Gewebe, dritte Kurve von
oben bei 30 min (♢); d) Gehirn, untere Kurve (☐).
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Die in der 5 präsentierten
Ergebnisse zeigen, daß die
Aufnahme in die Leber einen Gipfel etwa 3 Minuten nach der Injektion
erreichte, die Aufnahme in Herz und Gehirn einen Gipfel etwa 5 Minuten
nach Injektion erreichten, und die Aufnahme in weiche Geweben einen
Gipfel etwa 17 Minuten nach der Injektion erreichte. Die Spiegel
in der Leber sanken während
der ersten 5 Minuten nach dem Gipfel deutlich und danach gradueller.
Die Spiegel in den anderen drei Geweben nahmen nach dem Gipfel sehr
graduell ab.
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Nicht überraschend zeigte die Leber
die Maximalaufnahme, gefolgt von Herz. Von besonderer Bedeutung
ist die Tatsache, daß die
Aufnahme im Gehirn nahezu so effektiv wie die Aufnahme im Herz war
und soviel wie ein Viertel von derjenigen der Leber betrug. Dies
zeigt, daß die
Verbindung II der Erfindung frei durch die Bluthirnschranke passiert.
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Ferner erfolgte der Eintritt der
Verbindung II der Erfindung in ihr Zielgewebe relativ schnell, und
sie blieb während
einer verlängerten
Dauer im Gehirn. Diese Eigenschaften weisen darauf hin, daß diese
Verbindungen, kurz bevor sie benötigt
werden, verabreicht werden können,
und daß eine
häufige
Wiederverabreichung nicht notwendig sein muß.