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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese Erfindung betrifft die Prophylaxe
und Behandlung von zerebraler Insuffizienz einschließlich einer Erhöhung von
Rezeptorfunktionen in Synapsen in Hirnnetzwerken, die für ein Verhalten
höherer
Ordnung verantwortlich sind. Ein besonderer Aspekt der Erfindung
betrifft Verfahren zur Verwendung der hier offenbarten Verbindungen
und Verfahren zur Herstellung derselben.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die Freisetzung von Glutamat an Synapsen
an vielen Stellen im Vorderhirn eines Säugetiers stimuliert zwei Klassen
von postsynaptischen ionotropen Rezeptoren. Diese Klassen werden üblicherweise
als AMPA/Quisqualat- und N-Methyl-D-asparaginsäure-(NMDA)-Rezeptoren bezeichnet.
AMPA/Quisqualat-Rezeptoren
vermitteln einen spannungsunabhängigen
schnellen exzitatorischen postsynaptischen Strom (der schnelle epsc)
wohingegen NMDA-Rezeptoren einen spannungsabhängigen langsamen exzitatorischen
Strom erzeugen. Studien, die an Schnitten von Hippo-campus oder
Cortex durchgeführt
wurden, zeigen, dass der AMPA-Rezeptor-vermittelte schnelle epsc
die bei weitem dominante Komponente an den meisten glutamatergen Synapsen
unter den meisten Umständen
ist.
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AMPA-Rezeptoren sind nicht gleichmäßig über das
Hirn verteilt, sondern auf das Telencephalon und Cerebellum hauptsächlich beschränkt. Diese
Rezeptoren wurden in hohen Konzentrationen in den Oberflächenschichten
des Neocortex, in jeder der Synapsenhauptzonen des Hippocampus und
in dem Striatuskomplex, wie es von Monaghan et al. in Brain Research 324:
160–164
(1984) beschrieben wurde, nachgewiesen. Studien an Tieren und Menschen
zeigen, dass diese Strukturen komplexe perzeptorisch-motorische
Prozesse organisieren und die Grundlage für Verhalten höherer Ordnung
bereitstellen. So vermitteln AMPA-Rezeptoren eine Transmission in
jenen Hirnnetzwerken, die für
eine Menge von kognitiven Aktivitäten verantwortlich sind.
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Aus den oben dargestellten Gründen können Arzneimittel,
die die Wirkung von AMPA-Rezeptoren erhöhen, deutliche Vorteile für die kognitive
Leistungsfähigkeit
haben. Solche Arzneimittel sollten auch die Gedächtniscodierung erleichtern.
Experimentelle Untersuchungen, wie jene, die von Arai und Lynch,
Brain Research, 598: 173–184
(1992) berichtet wurden, zeigen, dass eine Erhöhung der Größe von AMPA-Rezeptor-vermittelter
(en) synaptischer(en) Antworten) die Induktion einer Langzeitverstärkungswirkung
(LTP) erhöht.
LTP ist eine stabile Erhöhung
der Festigkeit von synaptischen Kontakten, die einer wiederholten
physiologischen Aktivität
eines Typs folgt, die bekannterweise im Hirn während eines Lernens auftritt.
Verbindungen, die die Funktionsweise der AMPA-Form von Glutamatrezeptoren
erhöhen,
erleichtern die Induktion von LTP und das Erwerben von erlernten
Aufgaben, wie es durch eine Anzahl von Paradigmen ermittelt wird.
Granger et al., Synapse 15: 326–329
(1993); Staubli et al., PNAS 91: 777–781 (1994); Arai et al., Brain
Res. 638: 343–346
(1994); Staubli et al., PNA5 91: 11158– 1162 (1994); Shors et al.,
Neurosci., Let. 186: 153–156
(1995); Larson et al., J. Neurosci. 15: 8023–8030 (1995); Granger et al.,
Synapse 22: 332–337
(1996); Arai et al., JPET 278: 627–638 (1996); Lynch et al.,
Internat. Clin. Psychopharm. 11: 13–19 (1996); Lynch et al., Exp.
Neurology 145: 89– 92
(1997); Ingvar et al., Exp. Neurology 146: 553–559 (1997); Hampson et al.,
J. Neurosci, 18: 2740–2747
(1998); Hampson et al., J. Neurosci., 18: 2748–2763 (1998) und Veröffentlichung
der internationalen Patentanmeldung Nr. WO 94/02475 (PCT/ US93/06916)
(Lynch and Rogers, Regents of the University of California).
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Es gibt eine beträchtliche Anzahl von Anzeichen,
die anzeigen, dass LTP die Grundlage für Gedächtnis ist. Beispielsweise
behindern Verbindungen, die LTP blockieren, die Gedächtnisbildung
in Tieren, und bestimmte Arzneimittel, die in Menschen Lernen unterbrechen,
wirken der Stabilisierung von LTP entgegen, wie es von del Cerro
und Lynch, Neuroscience 49: 1–6
(1992) berichtet wurde. Ein möglicher
Prototyp für
eine Verbindung, die selektiv den AMPA-Rezeptor fördert, wurde
von Ito et al., J. Physiol. 424: 533–543 (1990) offenbart. Diese
Autoren haben festgestellt, dass das nootrope Arzneimittel Aniracetam
(N-Anisoyl-2-pyrrolidinon) Ströme,
die durch Hirn-AMPA-Rezeptoren,
die in Xenopus-Oocyten exprimiert wurden, vermittelt wurden, ohne
Reaktionen durch γ-Amino-Buttersäure (GABA)-,
Kaininsäure
(KA)- oder NMDA-Rezeptoren zu beeinflussen erhöht. Es wurde ferner gezeigt,
dass eine Infusion von Aniracetam in Schnitten von Hippocampus die Größe der schnellen
synaptischen Potentiale ohne Veränderung
der Ruhemembraneigenschaften wesentlich erhöht. Seitdem wurde bestätigt, dass
Aniracetam die synaptischen Antworten bzw. Reaktionen an verschiedenen
Stellen im Hippocampus erhöht
und dass es keine Wirkung auf NMDA-Rezeptor-vermittelte Potentiale hat.
Siehe beispielsweise Staubli et al., in Psychobiology 18: 377–381 (1990)
und Xiao et al., Hippocampus 1: 373–380 (1991). Es wurde ferner
festgestellt, dass Aniracetam einen extrem schnellen Beginn und
ein extrem schnelles Ausspülen
hat und daher wiederholt ohne offensichtliche andauernde Wirkungen
angewendet werden kann; diese sind wertvolle Eigenschaften für verhaltensrelevante
Arzneimittel. Unglücklicherweise
ist es unwahrscheinlich, dass die periphere Verabreichung von Aniracetam
Hirnrezeptoren beeinflusst. Das Arzneimittel arbeitet nur bei hohen
Konzentrationen (~1,0 mM) und Guenzi und Zanetti, J. Chromatogr.
530: 397–406 (1990)
haben berichtet, dass ungefähr
80% des Arzneimittels nach einer peripheren Verabreichung in Menschen
zu Anisoyl-GABA hydrolysiert werden. Es wurde festgestellt, dass
der Metabolit, Anisoyl-GABA, nur schwache Aniracetam-ähnliche
Wirkungen hat.
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Eine Klasse von Verbindungen, die
nicht die geringe Potenz und die inhärente Eigenschaft der hydrolytischen
Instabilität
von Aniracetam zeigen, wurde kürzlich
offenbart. Diese Verbindungen, genannt "Ampakine", sind in der Veröffentlichung der internationalen
Patentanmeldung Nr. WO 94/02475 (PCT/US93/ 06916) (Lynch und Rogers,
Regents of the University of California) offenbart. Die Ampakine
sind im allgemeinen substituierte Benzamide, chemisch stabiler als
Aniracetam und zeigen eine verbesserte Bioverfügbarkeit, wie es aus durch
Positronen-Emissions-Tomographie (PET) durchgeführten Experimenten geschlossen
wurde [siehe beispielsweise Staubli et al., PNAS 91: 11158–11162 (1994)].
Weitere Ampakine in der Form von Benzoylpiperidinen und Pyrrolidinen
wurden ferner entdeckt und sind Gegenstand einer anhängigen US-Patentanmeldung Nr.
08/458 967, eingereicht am 2. Juni 1995. Es wurde kürzlich entdeckt,
dass eine neue Klasse von Ampakinen, Benzoxazine, eine unerwartet
hohe Aktivität
in in-vitro- und in-vivo-Modellen zum Testen der Wahrscheinlichkeit
des Hervorrufens einer Wahrnehmungsverstärkung haben (Rogers und Lynch "Benzoxazines for
Enhancing Synaptic Response",
US Patent Nr. 5 736 543, erteilt am 7. April 1998). Eine weitere
Struktur-Aktivität-Entwicklung
hat eine neue Serie von Verbindungen, Rcylbenzoxazine, die ein starkes
Ansprechen in invitro-Tests der AMPA-Rezeptor-Aktivierung zeigen
und die eine deutlich verbesserte Biostabilität im Vergleich mit isomeren
Benzoxazinen haben, aufgedeckt. Diese Verbindungen werden hier offenbart.
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In Journal of Organic Chemistry,
Band 33, Seiten 2402–7,
(1968), wird die Reaktion von einigen Ketosäuren mit Anthranilsäure, Anthranilamiden,
Orthoanilamiden und Salicylamid offenbart. Verbindung 29 ist ein Pyrrolobenzoxazindion.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es wurde nun entdeckt, dass synaptische
Antworten, die durch AMPA-Rezeptoren vermittelt werden, bei Verabreichung
einer neuen Klasse von Acylbenzoxazinderivaten erhöht sind.
Die Fähigkeit
der neuen Verbindungen dieser Erfindung, AMPA-Rezeptor-vermittelte Antworten zu erhöhen, macht
die Verbindungen nützlich
für eine
Verwendung bei einer Vielzahl von Zwecken einschließlich einer
Erleichterung des von AMPA-Rezeptoren
abhängigen
Erlernens von Verhaltensweisen und als therapeutische Arzneimittel
bei Leiden, bei denen die Zahl oder Effizienz von AMPA-Rezeptoren
oder diese Rezeptoren verwendenden Synapsen verringert ist, oder
unter solchen Umständen,
wenn eine erhöhte
exzitatorische synaptische Aktivität günstig wäre. Es wurde unerwarteterweise
entdeckt, dass die Verbindungen der vorliegenden Erfindung Anzeichen
einer erhöhten
Bioverfügbarkeit
und einer erhöhten
metabolischen Stabilität
im Vergleich mit Verbindungen des Stands der Technik zeigen. Ferner
zeigten die Verbindungen der vorliegenden Erfindung, die ursprünglich als
vollständig
inaktiv oder als eine deutlich verringerte Aktivität zeigend
im Vergleich mit Verbindungen des Stands der Technik betrachtet
wurden, unerwarteterweise eine erhöhte Aktivität im Vergleich mit Verbindungen
des Stands der Technik. In den folgenden Beispielen wird gezeigt,
dass die erfindungsgemäßen Verbindungen
eine überraschende
biologische Aktivität
besitzen, was durch ihre Fähigkeit
zur Erhöhung
der AMPA-Rezeptor-Funktion in Schnitten von Ratten-Hippocampus angezeigt
wird, sie metabolisch wesentlich stabiler als strukturverwandte
Ampakine sind und eine Verbesserung bei relevanten Gedächtnisaufgaben
fördern,
wie die Leistungsfähigkeit
in einem acht-armigen radialen Irrgarten. Diese und andere Aspekte
und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
offensichtlich.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG UND BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung sind in dem beigefügten
Anspruch 1 definiert.
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Die folgenden Ausdrücke werden
zur Beschreibung der vorliegenden Erfindung verwendet.
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Der hier verwendete Ausdruck "Alkyl" umfasst sowohl geradkettige,
verzweigtkettige als auch Cycloalkylgruppen. Der hier verwendete
Ausdruck "Fluoralkyl" umfasst sowohl einfache
als auch mehrfache Fluorsubstitutionen, wobei perfluorierte C1-C3-Einheiten bevorzugt
sind. Der Ausdruck "Aryl" umfasst sowohl substituierte
und unsubstituierte carbocyclische als auch heterocyclische aromatische
Gruppen, wie Phenyl, Tolyl, Pyridyl, Imidazoyl, Alkylendioxyphenyl
und dergleichen.
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Der in der gesamten vorliegenden
Anmeldung verwendete Ausdruck "effektive
Menge" oder "therapeutisch effektive
Menge" beschreibt
eine Menge oder Konzentration von einer oder mehreren der Verbindungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung, die verwendet wird, um eine gewünschte Wirkung zu erzielen
oder ein spezifisches Leiden in einem Patienten oder einem Subjekt
zu behandeln. Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
verwendet werden, um die Leistungsfähigkeit eines Patienten bei
sensorisch-motorischen Problemen zu verbessern, die Leistungsfähigkeit
von Subjekten bei kognitiven Aufgaben in Abhängigkeit von Hirnnetzwerken,
die AMPA-Rezeptoren verwenden, zu erhöhen, die Festigkeit der Gedächtnisbildung zu
verbessern oder die Gehirnfunktion bei Subjekten mit einem Mangel
der Anzahl der exzitatorischen Synapsen oder AMPA-Rezeptoren zu verbessern.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung können ferner in effektiven Mengen
zum Verringern des Zeitaufwands, den ein Subjekt zum Lernen einer
kognitiven, motorischen oder perzeptorischen Aufgabe benötigt, oder
zum Verringern der Menge und/oder Schwere von Fehlern, die von einem
Subjekt beim Sich-Erinnern einer kognitiven, motorischen oder perzeptorischen
Aufgabe gemacht werden, verwendet werden. Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung sind ferner zur Behandlung von humanen Subjekten zur Erhöhung von
synaptischen Antworten, die durch AMPA-Rezeptoren vermittelt werden, nützlich.
Ferner können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung zur Behandlung von Schizophrenie, schizoidem
Verhalten oder Depression bei einem humanen Patienten oder Subjekt
verwendet werden. In jedem Fall, in dem die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, werden sie in Mengen oder Konzentrationen,
die wirksam zum Erzielen einer gewünschten Wirkung oder zur Behandlung
eines speziellen Leidens bei einem Patienten sind, verwendet.
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Der in der gesamten Beschreibung
verwendete Ausdruck "Patient" oder "Subjekt" beschreibt ein Tier einschließlich eines
Menschen, dem eine Behandlung oder Verwendung der Verbindungen oder
Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt wird. Zur Behandlung oder Verwendung der/bei den
Leiden oder Krankheitszuständen,
die spezifisch für
ein spezifisches Tier sind (insbesondere beispielsweise für ein humanes
Subjekt oder einen Patienten), wird der Ausdruck Patient oder Subjekt
auf das besondere Tier bezogen.
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Der Ausdruck "sensorisch-matorische Probleme" wird zur Beschreibung
eines Problems, das bei einem Patienten oder Subjekt von der Unfähigkeit
von den fünf
bekannten Sinnen stammende externe Information in einer solchen
Weise zu integrieren, dass geeignete physikalische Antworten, die
eine Bewegung und Handlung einschließen, ausgeübt werden, herrührt, verwendet.
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Der Ausdruck "kognitive Aufgabe" wird zur Beschreibung eines Strebens,
das Denken oder Wissen beinhaltet, bei einem Patienten oder Subjekt
verwendet. Die verschiedenen Funktionen der Assoziationscortices
von Lobus parietalis, Schläfenlappen
und Stirnlappen, die ungefähr
75% des gesamten humanen Ge hirngewebes ausmachen, bewerkstelligen
einen Hauptteil der Informationsverarbeitung, die zwischen dem sensorischen
Eingang und dem motorischen Ausgang abläuft. Die verschiedenen Funktionen
der Assoziationscortices werden oft als Kognition, das wörtlich den
Prozess, durch den wir die Welt kennenlernen, bedeutet, bezeichnet.
Selektives Hören
eines besonderen Stimulus, Erkennen und Identifizieren der relevanten
Merkmale des Stimulus und Planen und Ausführen der Antwort sind einige
der Prozesse oder Fähigkeiten,
die durch das humane Gehirn vermittelt werden, die Kognition betreffen.
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Der Ausdruck "Gehirnnetzwerk" wird zur Beschreibung verschiedener
anatomischer Bereiche des Gehirns, die miteinander über die
synaptische Aktivität
von neuronalen Zellen kommunizieren, verwendet.
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Der Ausdruck "AMPA-Rezeptor" betrifft ein Aggregat von Proteinen,
das in manchen Membranen gefunden wurde, das in Reaktion auf die
Bindung von Glutamat oder AMPA (DL-α-Amino-3-hydroxy-5-methyl-4-isoxazolpropionsäure), aber
nicht NMDA, positiven Ionen ermöglicht,
die Membran zu durchqueren.
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Der Ausdruck "exzitatorische Synapse" wird zur Beschreibung
einer Zell-Zell-Verknüpfung,
an der eine Freisetzung eines chemischen Botenstoffs durch eine
Zelle eine Depolarisierung der externen Membran der anderen Zelle
verursacht, verwendet. Eine exzitatorische Synapse wird zur Beschreibung
eines postsynaptischen Neurons, das ein reverses Potential, das
positiver als das Schwellenpotential ist, hat, verwendet und infolgedessen
erhöht
in einer solchen Synapse ein Neutrotransmitter die Wahrscheinlichkeit,
dass ein exzitatorisches postsynaptisches Potential verursacht wird
(ein Neuron wird feuern, wobei ein Aktionspotential erzeugt wird).
Reverse Potentiale und Schwellenpotentiale bestimmten die postsynaptische
Anregung und Hemmung. Wenn das reverse Potential für ein postsynaptisches
Potential ("PSP") positiver als die
Aktionspotentialschwelle ist, ist die Wirkung eines Transmitter
ex zitatorisch und sie verursacht ein exzitatorisches postsynaptisches
Potential ("EPSP") und das Feuern
eines Aktionspotentials durch das Neuron. Wenn das reverse Potential
für ein
postsynaptisches Potential negativer als die Aktionspotentialschwelle
ist, ist der Transmitter hemmend und er kann inhibitorische postsynaptische
Potentiale (IPSP) erzeugen, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass
eine Synapse ein Aktionspotential abfeuern wird, verringert wird.
Die allgemeine Regel für
eine postsynaptische Aktion ist: Wenn das reverse Potential positiver
als die Schwelle ist, erfolgt eine Anregung; eine Hemmung erfolgt,
wenn das reverse Potential negativer als die Schwelle ist. Siehe
beispielsweise Kapitel 7, Neuroscience, herausgegeben von Dale Purves,
Sinauer Associates, Inc., Sunderland, MA 1997.
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Der Ausdruck "motorische Aufgabe" wird zur Beschreibung eines Strebens,
das von einem Patienten oder Subjekt betrieben wird, das eine Bewegung
oder Handlung einschließt,
verwendet.
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Der Ausdruck "perzeptorische Aufgabe" wird zur Beschreibung
eines Akts der Widmung von Aufmerksamkeit von einem Patienten oder
Subjekt auf sensorischen Input verwendet.
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Der Ausdruck "synaptische Reaktion" wird zur Beschreibung von biophysikalischen
Reaktionen in einer Zelle als Folge der Freisetzung von chemischen
Botenstoffen durch eine andere Zelle, mit der sie in nahem Kontakt
ist, verwendet.
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Der Ausdruck "Schizophrenie" wird zur Beschreibung eines Leidens,
das eine häufige
Art einer Psychose ist, das durch eine Störung im Denkprozess, wie Wahnvorstellungen
und Halluzinationen, und intensiven Rückzug des Interesses des Individuums
an anderen Leuten und der äußeren Welt
und die Beschäftigung mit
sich selbst gekennzeichnet ist, verwendet. Schizophrenie wird nun
als eine Gruppe von mentalen Störungen
und weniger als eine einzige Einheit betrachtet, und es wird eine
Unterscheidung zwischen Reaktiv- und Prozess-Schizophrenien ge macht.
Der hier verwendete Ausdruck Schizophrenie oder schizoides Verhalten umfasst
alle Arten von Schizophrenie, einschließlich von ambulanter Schizophrenie,
katatonischer Schizophrenie, hebephrenischer Schizophrenie, latenter
Schizophrenie, Prozess-Schizophrenie, pseudoneurotischer Schizophrenie,
Reaktiv-Schizophrenie, einfacher Schizophrenie und verwandte psychotische
Störungen,
die ähnlich
zu Schizophrenie sind, aber die nicht zwangsläufig als Schizophrenie per
se diagnostiziert werden. Schizophrenie und andere psychotische
Störungen
können
unter Verwendung von Richtlinien, die beispielsweise in Diagnostic
and Statistical Manual of Mental Disorders, 4. Auflage (DSM IV)
Abschnitte 293.81, 293.82, 295.10, 295.20, 295.30, 295.40, 295.60,
295.70, 295.90, 297.1, 297.3, 298.8, veröffentlicht sind, diagnostiziert
werden.
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Der Ausdruck "Gehirnfunktion" wird zur Beschreibung der kombinierten
Aufgaben von Perzeption, Integration, Filtern und Antworten auf
externe Stimuli und interne Motivationsprozesse verwendet.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
auf eine Mehrzahl von Wegen unter Verwendung von herkömmlichen
Verfahren der synthetischen Chemie synthetisiert werden. Ein Verfahren
zur Herstellung der Verbindungen der vorliegenden Erfindung umfasst:
Herstellen eines ortho-Hydroxysubstituierten Benzylamins durch Kontaktieren
eines geeignet substituierten Phenols mit Hydroxymethylphthalimid
mit einem geeigneten Katalysator, wie eine Aryl- oder Alkylsulfonsäure oder
einem anderen einem Fachmann bekannten Lewis-Säure-Katalysator, in einem inerten
Lösemittel.
Nachdem das Benzylamin durch Behandlung mit Hydrazin in Ethanol
freigesetzt wurde, wird es durch eine geeignet aktivierte Carbonsäure unter
Bildung eines Amids acyliert. Der Ringschluss zu einer Acylbenzoxazin
kann durch Behandlung mit Formaldehyd oder einem geeignet substituierten
höheren
Aldehyd unter Bildung des unten gezeigten Strukturtyps erreicht
werden:
worin R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander wie X
1 bzw. X
2 in
Anspruch 1 definiert sind. R
3 wie R
1 in Anspruch 1 definiert ist und Q ein substituiertes
oder unsubstituiertes niederes Alkylen, Cycloalkyl, Aryl, Arylalkyl
oder Heteroarylalkyl ist.
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Ein anderes Verfahren zur Herstellung
der Verbindungen der vorliegenden Erfindung umfasst Kontaktieren
des Benzylamins mit einer aktivierten Säure, die einen Aldehyd oder
Keton, anfänglich
in der Form eines Acetals oder Ketals, oder einen oxidierbaren Alkohol
enthält.
Der Aldeyhd oder das Keton wird erzeugt und durch eine starke Säure zur
Katalyse der Cyclisierung mit dem Amidstickstoff und dem Phenol
in einem Lösemittel
von geringer Basizität
umgesetzt, wobei Strukturen des unten gezeigten Typs mit eingeschränktem Rotationsvermögen erhalten
werden:
worin jedes R
1 und
R
2 wie X
1 bzw. X
2 in Anspruch 1 definiert sind, R
3 wie R
1 in Anspruch
1 definiert ist.
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Diese Anmeldung ist verwandt zu dem
US Patent Nr. 5 736 543, erteilt am 7. April 1998, und zu der Patentanmeldung
Serien-Nr. PCT/US93/06916,
eingereicht am 23. Juli 1993, veröffentlicht als WO 94/02475 am
3. Februar 1994.
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Die oben beschriebenen Verbindungen
können
in eine Vielzahl von Formulierungen (z. B, eine Kapsel, Tablette,
Kapsel mit verzögerter
Freigabe, ein Sirup, Zäpfchen,
eine injizierbare Form, ein transdermales Pflaster und dergleichen),
vorzugsweise in Kombination mit einem pharmazeutisch akzeptablen
Träger,
einem pharmazeutisch akzeptablen Streckmittel oder einem pharmazeutisch
akzeptablen Zusatzmittel zur Verabreichung an ein Subjekt inkorporiert
werden. In gleicher Weise können
verschiedene Arten der Verabreichung (z. B. oral, bukkal, rektal,
parenteral, intraperitoneal, kutan und dergleichen) verwendet werden.
Die verwendeten Dosismengen können
in einem weiten Bereich variiert werden und ohne weiteres von einem
Fachmann bestimmt werden. Typischerweise werden Mengen von Milligramm-
bis Dezigrammmengen verwendet. Eine orale Verabreichung (1- bis
4-mal täglich)
ist deutlich bevorzugt. Aufgrund der unerwartet günstigen
Bioverfügbarkeit und
Stabilität
können
die Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung oral nur zweimal oder auch einmal täglich verabreicht werden. Subjekte,
die für
eine Behandlung mit den Verbindungen der vorliegenden Erfindung
in Betracht gezogen werden, umfassen Menschen, Haustiere, Labortiere
und dergleichen.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können beispielsweise
als Forschungswerkzeug für
Untersuchungen der biophysikalischen und biochemischen Eigenschaften
des AMPA-Rezeptors und der Folgen einer selektiven Erhöhung der
exzitatorischen Transmission auf die Funktion eines neuronalen Regelkreises
verwendet werden. Da die erfindungsgemäßen Verbindungen zentrale Synapsen
erreichen, ermöglichen
sie eine Untersuchung der Verhaltensauswirkungen einer Erhöhung der
AMPA-Rezeptor-Ströme.
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Metabolisch stabile Verbindungen,
die positive Modulatoren von AMPA-Strömen sind, haben viele potentielle
Anwendungen bei Menschen. Beispielsweise kann eine Erhöhung der
Festigkeit von exzitatorischen Synapsen einen Verlust von Synapsen
oder Rezeptoren, der mit dem Alterungsvorgang und einer Gehirnerkrankung
(z. B. Alzheimersche Erkrankung) zusammenhängt, kompensieren. Eine Erhöhung von
AMPA-Rezeptoren kann eine schnellere Prozessierung durch multisynaptische
Regelkreise, die in höheren
Gehirnbereichen festgestellt wurden, verursachen, und kann so eine
Erhöhung
der perzeptorischmotorischen und kognitiven Leistungsfähigkeit
erzeugen. Als weiteres Beispiel wird angenommen, da eine Erhöhung von
AMPA-Rezeptor-vermittelten
Antworten synaptische Änderungen
des Typs, von dem angenommen wird, dass er Gedächtnis codiert, erleichtert,
dass metabolisch stabile AMPA-Modulatoren als Gedächtnisverstärker funktionieren.
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Weitere beabsichtigte Anwendungen
für die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung umfassen eine Verbesserung
der Leistungsfähigkeit
von Subjekten mit sensorisch-motorischen Problemen, die von AMPA-Rezeptoren
verwendenden Gehirnnetzwerken abhängen; eine Verbesserung der
Leistungsfähigkeiten
von Subjekten, die bei kognitiven Aufgaben, die von AMPA-Rezeptoren
verwendenden Gehirnnetzwerken abhängen, beeinträchtigt sind;
eine Verbesserung der Leistungsfähigkeiten
von Subjekten mit Gedächtnisschwächen; und
dergleichen, wie im Vorhergehenden beschrieben.
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Weitere beabsichtigte Verwendungen
für die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung beinhalten die Korrektur
eines suboptimalen Systemniveaus der Kommunikation zwischen und
unter Gehirnbereichen, die für mit
psychiatrischen Krankheiten, wie Schizophrenie verbundenes Verhalten
verantwortlich sind.
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Demgemäß können die erfindungsgemäßen Verbindungen
in geeigneten Formulierungen zur Verringerung des Zeitbedarfs, der
zum Erlernen einer kognitiven motorischen oder perzeptori schen Aufgabe
benötigt wird,
verwendet werden. Alternativ können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in geeigneten Formulierungen zur Erhöhung der Zeit, während der
kognitive motorische oder perzeptorische Aufgaben behalten werden, verwendet
werden. Als andere Alternative können
erfindungsgemäße Verbindungen
in geeigneten Formulierungen zur Verringerung der Menge und/oder
Schwere von Fehlern, die bei einem Sich-Erinnern einer kognitiven motorischen
oder perzeptorischen Aufgabe gemacht werden, verwendet werden. Eine
derartige Behandlung kann besonders vorteilhaft bei Individuen,
die eine schwere Verletzung des Nervensystems erlitten haben, oder
die eine Erkrankung des Nervensystems erlitten haben, insbesondere
eine Verletzung oder Erkrankung, die die Anzahl von AMPA-Rezeptoren
im Nervensystem beeinflusst, sein. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
werden dem betroffenen Individuum verabreicht und danach wird dem
Individuum eine kognitive motorische oder perzeptorische Aufgabe
gestellt. In jedem Fall können
die Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung
mit einer wirksamen Menge der Verbindung an einen Patienten oder
an ein Subjekt, der oder das eine Therapie benötigt, verabreicht werden.
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Nachdem die Erfindung allgemein beschrieben
wurde, wird nun auf die folgenden Beispiele, die zur Illustration
bestimmter der bevorzugten Ausführungsformen
und von Vergleichen beigefügt
sind, Bezug genommen. Die beigefügten
Beispiele sollen jedoch nicht den Umfang dieser Erfindung beschränken, wie
er oben und in den angefügten
Ansprüchen
umfassender dargestellt ist.
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CHEMISCHE
SYNTHESE
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Beispiel 1
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5a,6,7,8-Tetrahydro-1,3-dioxolo[4,5-g]pyrrolo[2,1-b]
[1,3]benzoxazin-8(10H)-on
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p-Toluolsulfonsäuremonohydrat (3,61 g, 19,0
mmol) wurde durch azeotrope Destillation in einer Chloroformlösung (100
ml) getrocknet. Die verbliebene Lösung (50 ml) wurde gekühlt, 9,14
g (66,2 mmol) Sesamöl, 10,01
g (57 mmol) N-(Hydroxy-methyl)phthalimid und 100 ml Chloroform wurden
zugesetzt und die erhaltene grüne
Lösung
wurde über
Nacht unter Rückfluss
gehalten. Die schwarze Reaktionsmischung wurde auf Umgebungstemperatur
abgekühlt,
auf 500 ml mit Chloroform verdünnt
und dreimal mit gesättigtem
Natriumbicarbonat gewaschen. Die vereinigten wässrigen Phasen wurden mit Ethylacetat
rückextrahiert,
wobei der Ethylacetatextrakt mit der Chloroformlösung vereinigt und über Natriumsulfat
getrocknet wurde. Der Rückstand,
der aus der Verdampfung der Lösemittel
an einem Rotationsverdampfer erhalten wurde, wurde in Dichlormethan aufgenommen
und über
eine kurze Säule
von Silicagel filtriert. Eine Spülung
des Silicagels mit Dichlormethan wurde mit dem Elutionsmittel kombiniert
und verdampft, wobei 9,3 g von N-(2-Hydroxy-4,5-methylendioxybenzyl)-phthalimid
(55%) als gelber Feststoff, der einen Fleck auf TLC (Rf =
0,6; Dichlormethan) zeigte, erhalten wurden.
IR: 1768 und 1699
cm–1. 1H-NMR (200 MHz): δ 7,81–7,90 (2H, m); 7,70–7,79 (2H,
m); 7,76 (1H, s); 6,86 (1H, s); 6,52 (1H, s); 5,88 (2H, s) und 4,73
ppm (2H, s).
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N-(2-Hydroxy-4,5-methylendioxybenzyl)phthalimid
(2,0 g; 6,7 mmol) wurde in 20 ml Tetrahydrofuran (THF) unter Argon
gelöst.
Natriumhydrid (0,27 g; 6,78 mmol) wurde als 60%ige Dispersion in
Mineralöl
portionsweise zu der gerührten
Lösung
zugegeben und nach 30 min wurden 0,65 ml (7,01 mmol) Chlormethylethylether
zugegeben. Die Mischung wurde über
Nacht stehengelassen, danach wurden zusätzliche Äquivalente von Natriumhydrid
und Chlormethylethylether zugegeben und während zusätzlicher vier Stunden reagieren gelassen.
Das Volumen der Lösung
wurde an einem Rotationsverdampfer verringert, und der Rückstand
wurde zwischen Wasser und Dichlormethan verteilt. Die wässrige Phase
wurde weiter mit Dichlormethan (dreimal) extrahiert und die vereinigten
organischen Schichten wurden kombiniert und mit 10%igem Natriumhydroxid (dreimal)
und mit einer gesättigten
Salzlösung
gewaschen, bevor sie über
Natriumsulfat getrocknet wurden. Die Verdampfung des Lösemittels
und Lösung
der erhaltenen braunen Flüssigkeit
in Ethylether ergab Kristalle, die durch Filtration gesammelt und
mit Ethylether/Petrolether (1 : 1) gewaschen wurden. Der Überstand
und die Waschlösungen
wurden vereinigt und zusätzliches
Produkt wurde durch Silicagelchromatographie (10%–20% Ethylacetat/Hexan)
erhalten, wobei die Gesamtausbeute 1,70 g von N-(2-Ethoxymethoxy-4,5-methylen-dioxybenzyl)phthalimid
(71%) betrug.
IR (Dünnfilm):
1770 und 1709 cm–1. 1H-NMR
(200 MHz): δ 7,80– 7,90 (2H,
m); 7,67–7,77
(2H, m); 6,77 (2H, s); 5,88 (2H, s); 5,19 (2H, s); 4,86 (2H, s);
3,73 (2H, q, J = 0 7,04 Hz) und 1,21 ppm (3H, t, J = 7,15 Hz).
-
N-(2-Ethoxymethoxy-4,5-methylendioxybenzyl)phthalimid
(1,70 g, 4,77 mmol) wurde mit 0,5 ml (16 mmol) Hydrazin in 90 ml
Ethanol unter Rückfluss
während
3 h behandelt. Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt und das Phthalhydrazid
durch Filtration entfernt und dreimal mit Ethylether gewaschen.
Die organischen Lösungen
wurden kombiniert und auf einem Rotationsverdampfer bis zur Trockene
unter Gewinnung eines Rückstands,
der in Dichlormethan aufgenommen wird, eingeengt. Die organische
Lösung
wurde dreimal mit 10%igem Natriumhydroxid gewaschen und die kombinierten
wässrigen
Lösungen
wurden zweimal mit Dichlormethan rückextrahiert. Die kombinierten
organischen Lösungen
wurden mit einer Salzlösung
gewaschen und über
Natriumsulfat/Kaliumcarbonat getrocknet. Die Verdampfung des Lösemittels
ergab 2-Ethoxymethoxy-4,5-methylendioxybenzylamin als leicht gelbe
Flüssigkeit
(0,98 g, 92% Ausbeute), die sich beim Stehen verfestigte.
IR:
3298 cm–1. 1H-NMR (200 MHz) : δ 6,77 (1H, s); 6,75 (1H, s);
5,91 (2H, s); 5,18 (2H, s); 3,74 (2H, q, J = 7,1 Hz); 3,73 (2H,
s); 1,45 (2H, br s) und 1,24 ppm (3H, t, J = 7,1 Hz).
-
4,4-Diethoxybuttersäure (716
mg, 4,06 mmol) wurde durch Zugabe einer Lösung von 613 mg (3,78 mmol)
von Carbonyldiimidazol in 10 ml Dichlormethan aktiviert. Die Lösung wurde
während
2 h gerührt,
danach wurde eine Lösung
von 978 mg (4,35 mmol) von 2-Ethoxymethoxy-4,5-methylendioxybenzylamin
in 15 ml Dichlormethan zugegeben und während drei Tagen stehengelassen.
Die Lösung
wurde mit Phosphatpuffer (0,1 M, pH 6,8) dreimal und einmal mit
Salzlösung
gewaschen, bevor sie über
Natriumsulfat getrocknet wurde. Die Verdampfung des Lösemittels
ergab 1,42 g (98% Ausbeute) einer gelben Flüssigkeit.
IR: 1644 cm–1. 1H-NMR (200 MHz): δ 6,78 (1H, s); 6,75 (1H, s);
5,95–6,08
(1H, br t); 5,91 (2H, s); 5,17 (2H, s); 4,49 (1H, t, J = 5,5 Hz);
4,34 (2H, d, J = 5,8 Hz); 3,78–3,89
(6H, m); 2,26 (2H, t, J = 5,8 Hz); 1,94 (2H, dt, J = 7,5 und 5,4
Hz) und 1,13–1,30
ppm (9H, t, J = 7,0 Hz).
-
Das obige Amid/Acetal (1,20 g, 3,12
mmol) wurde mit 4 ml 2-Propanol
und 200 μl
konz. HCl in 20 ml THF kombiniert und über Nacht bei Raumtemperatur
stehengelassen. Der aus der Verdampfung der Lösemittel erhaltene Rückstand
wurde zwischen Wasser und Dichlormethan verteilt. Die wässrige Phase
wurde dreimal mit Dichlormethan extrahiert und die vereinigten organischen
Fraktionen wurden zweimal mit 10% HCl, dreimal mit 10%igem Natriumhydroxid
und einmal Salzlösung
gewaschen, bevor sie über
Natriumsulfat getrocknet wurden. Die Entfernung des Lösemittels
ergab einen weißlichen
Feststoff, der auf Silicagel (20% Ethylacetat/Hexan) gereinigt wurde
und aus Dichlormethan/Ethylether kristallisiert wurde, wobei 301
mg (41%) des Acylbenzoxazins mit einem Schmelzpunkt von 163– 164°C erhalten
wurden.
IR: 1697 Cm–1. 1H-NMR
(200 MHz): δ 6,51
(1H, s); 6,40 (1H, s); 5,91 (2H, s); 5,31 (1H, dd, J = 5,3 und 1,6
Hz); 4,85 (1H, d, J = 16,5 Hz); 4,20 (1H, d, J = 16,4 Hz) und 2,14–2,69 ppm
(4H, m).
-
Beispiel 2
-
6a,7,8,9-Tetrahydro-1,4-dioxin[2,3-g]pyrrolo[2,1-b][1,3]benzoxazin-9(11H)-on
-
N-(Hydroxymethyl)phthalimid (97,46
g, 42,1 mmol), 3,4-Ethlylendioxyphenol
(96,4 g, 42,1 mmol) und p-Toluolsulfonsäuremonohydrat (0,87 g, 4,6
mmol) wurden in 80 ml Chloroform gelöst und die Mischung wurde unter
Rückfluss
während
drei Tagen unter Verwendung einer Dean-Stark-Falle mit gelegentlicher
Entfernung von Wasser belassen. Die braune Lösung wurde durch einen Pfropfen
aus Silica filtriert und der Pfropfen aus Silica wurde mit Chloroform
gewaschen und die kombinierten organischen Lösungen wurden verdampft, wobei ein
gelber Feststoff, der durch Flash-Chromatogrpahie mit Dichlormethan
als Eluent gereinigt wurde, erhalten wurde. Die Zwischenstufe wurde
als gelber Feststoff (5,8 g), der aus einer Mischung von Isomeren
bestand, der ohne weitere Reinigung verwendet wurde, erhalten.
-
Der Feststoff von oben (1,4 g, 4,5
mmol) wurde in 15 ml THF gelöst
und mit 0,7 g (7,4 mmol) Chlormethylethylether und 0,3 g (7,5 mmol)
Natriumhydrid (als eine 60%ige Dispersion in Mineralöl) unter
Argon während
einer Stunde behandelt. Wasser wurde zugegeben und die abgetrennte
wässrige
Phase wurde dreimal mit Dichlormethan extrahiert. Die kombinierten
organischen Phasen wurden dreimal mit 10%igen Natriumhydroxid und
einmal mit Salzlösung
gewaschen, bevor sie über
Natriumsulfat getrocknet wurden. Die Verdampfung des Lösemittels
ergab ein Öl,
das sich im Ethylether löste
und kristallisierte, wobei 0,63 g (38%) weiße Kristalle erhalten wurden.
Fp.
= 97–98,5°C. IR: 1771
und 1709 cm–1. 1H-NMR (200 MHz): δ 7,6–7,9 (4H, m); 6,70 (1H, s);
6,69 (1H, s); 5,17 (2H, s); 4,82 (2H, s); 4,18 (4H, m); 3,71 (2H,
q, J = 7,2 Hz) und 1,2 ppm (3H, t, J = 7,1 Hz).
-
N-(2-Ethoxymethoxy-4,5-ethylendioxybenzyl)phthalimid
(625 mg, 1,69 mmol) wurden mit 0,2 ml (6,4 mmol) Hydrazin in 30
ml Ethanol gemischt und während
3 h unter Rückfluss
belassen. Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt, 30 ml Ethylether wurden
zu der Mischung gegeben und ein weißer Niederschlag wurde durch Filtration
entfernt. Der Filterkuchen wurde dreimal mit Diethylether gewaschen
und die kombinierten organischen Lösungen wurden verdampft, wobei
ein Feststoff erhalten wurde, der zwischen Ethylether und 10%igem Natriumhydroxid
verteilt wurde. Die organische Phase wurde dreimal mit 10%igem Natriumhydroxid
gewaschen und die wässrigen
Waschphasen wurden kombiniert und zweimal mit Dichlormethan rückextrahiert.
Die organischen Lösungen
wurden kombiniert und mit Salzlösung
gewaschen und über
Natriumsulfat/Kaliumcarbonat getrocknet. Im Anschluss ergab die
Verdampfung des Lösemittels
2-Ethoxymethoxy-4,5-ethylendioxybenzylamin als leichtgelbes Öl (346 g,
86% roh), das sich beim Stehen verfestigte.
IR: 3375 cm–1.
-
4,4-Diethoxybuttersäure (270
mg, 1,53 mmol) wurde durch Zugabe einer Lösung von 213 mg (1,31 mmol)
von Carbonyldiimidazol in 5 ml Dichlormethan aktiviert. Die Lösung wurde
30 min gerührt,
danach wurde eine Lösung
347 mg (1,45 mmol) von 2-Ethoxymethoxy-4,5-ethylendioxybenzylamin
in 1 ml Dichlormethan zugegeben, und es wurde über Nacht stehengelassen. Die
Lösung
wurde mit Phosphatpuffer (0,1 M, pH 6,8) dreimal und einmal mit
Salzlösung
gewaschen, bevor sie über
Natriumsulfat getrocknet wurde. Die Lösung wurde durch einen kleinen
Pfropfen von Silicagel filtriert und verdampft, wobei 436 mg (84%
roh) eines Öls erhalten
wurden.
IR: 3293 und 1644 cm–1.
-
Das Amid/Acetal (436 mg, 1,1 mmol)
von oben wurde mit 2 ml 2-Propanol und 100 μl konz. HCl in 10 ml THF kombiniert
und über
Nacht bei Raumtemperatur stehengelassen. Der aus der Verdampfung
der Lösemittel
erhaltene Rückstand
wurde in Dichlormethan aufgenommen und dreimal mit 10%igem HCl,
dreimal mit 10%igem Natriumhydroxid und einmal mit Salzlösung gewaschen,
bevor er über
Natriumsulfat getrocknet wurde. Die Ent fernung des Lösemittels
ergab einen weißen
Feststoff, der aus Dichlormethan/Ethylether kristallisiert wurde
und zweimal mit Ethylether/Petrolether gewaschen wurde, wobei 123
mg (45%) des Acylbenzoxazins mit einem Fp. = 151–152°C erhalten wurden.
IR:
1708 und 1689 (sh) cm–1. 1H-NMR
(200 MHz): δ 6,58
(1H, s); 6,41 (1H, s); 5,32 (1H, dd); 4,86 (1H, d, J = 16,7 Hz);
4,22 (4H, m); 4,20 (1H, d, J = 16,3 Hz) und 2,12–2,70 ppm (4H, m).
-
Beispiel 3
-
6a,7,8,9-Tetrahydro-1,4-dioxan[2,3-g]pyrido[2,1-b][1,3]-benzoxazin-10(10H,12H)-dion
-
Trimethylaluminium, als 2 M Lösung in
Toluol (2,3 ml, 4,6 mmol), wurde unter Argon zu einem Zweihals-Kolben
gegeben und auf –5
bis –10°C gekühlt. 2-Ethoxymethoxy-4,5-ethylendioxybenzylamin
(1,0 g, 4,18 mmol; als Mischung von Isomeren) in 5 ml trockenem
Chloroform wurde zu dem Kolben gegeben, und die erhaltene Lösung wurde
bei derselben Temperatur während
20 min gehalten. Nachdem die Lösung
auf Umgebungstemperatur erwärmen
gelassen wurde, wurden 0,81 g (4,6 mmol) von Methyl-5,5-dimethoxyvalerat
zugegeben, und die erhaltene Lösung
wurde über
Nacht unter Rückfluss
belassen. Die Reaktion wurde mit Methanol und Phosphatpuffer (0,1
M, pH 6,8) abgebrochen und dreimal mit Dichlormethan extrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen wurden dreimal mit Phosphatpuffer,
einmal mit Salzlösung
gewaschen und über Natriumsulfat
getrocknet. Das Amid wurde zu einem leicht gelben Öl auf Silicagel
mit Dichlormethan/Ethylether (4 : 1) als Eluent gereinigt und (über NMR)
wurde festgestellt, dass es eine Mischung von freien und geschützten phenolischen
Verbindungen war, die ohne weitere Reinigung verwendet wurde.
IR:
3279 und 1632 cm–1.
-
Das Öl von oben wurde in 10 ml THF,
2 ml 2-Propanol und 100 μl
konz. HCl gelöst
und während
24 Stunden stehengelassen.
-
Das Lösemittel wurde unter Vakuum
entfernt und der Rückstand
wurde in Dichlormethan aufgenommen, das Ganze wurde dreimal mit
10%igem HCl, dreimal mit 10%igem Natriumhydroxid und einmal mit
Salzlösung
gewaschen, bevor es über
Natriumsulfat getrocknet wurde. Die Verdampfung des Lösemittels
ergab einen weißen
Feststoff, der aus Dichlormethan/Ethylether kristallisiert wurde,
wobei 141 mg des ε-Lactams
erhalten wurden. Wenn die Kristalle des Produkts erhitzt werden,
tritt bei 147°C
eine Umwandlung auf, wobei eine neue Form, die bei 163°C schmilzt,
erhalten wird.
IR: 1647 und 1639 cm–1 (nichtaufgelöstes Dublett). 1H-NMR (200 MHz): δ 6,58 (1H, s); 6,39 (1H, s);
5,31 (1H, d,J = 16,4 Hz); 5,16 (1H, t, J = 3,4 Hz); 4,22 (4H, m);
4,12 (1H, d, J = 16,7 Hz); 2,30–2,60
(2H, m); 1,00–2,20 (3H,
m) und 1,70– 1,90
ppm (1H, m).
-
Beispiel 4
-
5a,6,7,8-Tetrahydro-1,3-dioxolo[4,5-g]pyrrolo[2,1-b][1,3]-benzoxazin-8,10(10H)-dion
-
4,5-Methylendioxysalicylamid (496
mg; 2,74 mmol) wurde in 10 ml Trifluoressigsäure gelöst, wozu 491 mg (2,79 mmol)
4,4-Diethoxybuttersäure gegeben
wurden. Nach 24 Stunden wurde die Reaktionslösung an einem Rotationsverdampfer
auf 5 ml eingeengt und die Zugabe von zusätzlichen 526 mg von 4,4-Diethoxy= Buttersäure verursachte
die Bildung eines weißen
Niederschlags. Die Trifluoressigsäure wurde durch Verdampfung
entfernt und der Feststoff wurde in Ethylacetat und Ethanol aufgenommen
und wieder durch Verdampfung des Lösemittels isoliert. Schließlich wurde
der Feststoff einem Hochvakuum ausgesetzt.
IR: 1720, 1657,
1617, 1470, 1260 und 1177 cm–1. 1H-NMR
(200 MHz; d6DMSO/CDCl3): δ 8,32 (1H,
br s); 7,17 (1H, s); 6,47 (1H, s); 6,02 (2H, s); 5,25 (1H, t, J
= 4,5 Hz); 2,48–2,6
(2H, m) und 2,06–2,2
ppm (2H, m).
-
Die Zwischenstufe der Säure wurde
zu einer Lösung
von 1,09 g (6,17 mmol) von Carbonyldiimidazol in 20 ml Methylendichlorid
gegeben. Nach 24 Stunden wurde eine weiße milchige Suspension beobachtet. Eine
DC-Analyse legte nahe, dass einiges Startmaterial übriggeblieben
ist, und daher wurden zusätzlich
474 mg CDI zu der Suspension gegeben. Es wurde keine weitere Reaktion
beobachtet, und der weiße
Feststoff wurde durch Filtration isoliert und mit Dichlormethan
gewaschen. UV- und IR-Spektren zeigen, dass dieses Intermediat (310
mg) das Acylimidazol ist, und daher wurde es in 10 ml Dichlormethan
suspendiert und mit 105 mg Triethylamin während 4 Tagen behandelt, wobei
an diesem Zeitpunkt die Reaktionslösung dann homogen war. Die
Lösung
wurde mit 10%igem HCl (dreimal) und einmal mit Salzlösung gewaschen,
schließlich über Na2SO4 getrocknet.
Die Entfernung des Lösemittels
durch Verdampfung ergab 205,6 mg eines weißen Feststoffs. Der Feststoff
wurde in Trifluoressigsäure
gelöst,
aber keine Veränderung
trat während
einer Zeitdauer von Tagen auf (über
DC). Das Produkt wurde reisoliert und aus CHCl3/Et2O kristallisiert, wobei ein Material mit Fp.
= 224–225°C erhalten
wurde.
IR: 1750 (s), 1673 (m) und 1625 (m) cm–1. 1H-NMR (500 MHz) δ 7,4 (1H, s); 6,47 (1H, s);
6,05 (2H, s); 5,77 (1H, dd, J = 5,0 und 7,1 Hz); 2,69–2,78 (1H,
m); 2,53–2,64
(2H, m) und 2,29–2,39
ppm (1H, m). FAB–MS:
m/z = 248 (P + 1).
-
BIOLOGISCHE
DATEN
-
Beispiel 5
-
Physiologischer Test in
vitro
-
Die physiologischen Wirkungen der
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in vitro mit Schnitten von Ratten-Hippocampus gemäß dem folgenden
Verfahren getestet werden. Exzitatorische Antworten (Feld-EPSPs)
werden in Schnitten von Hippocampus, die in einer Messkammer unter
kontinuierlicher Perfusion mit einer künstlichen Cerebrospinal-Flüssigkeit
(ACSF) gehalten werden, gemessen. In Abständen von 15–30 min wird das Per fusionsmedium
zu einem, das verschiedene Konzentrationen der Testverbindungen hat,
gewechselt. Antworten, die unmittelbar vor und am Ende der Arzneimittel-Perfusion
erhalten wurden, wurden übereinander
gelegt, um sowohl die prozentuale Erhöhung der EPSP-Amplitude als
auch die prozentuale Erhöhung
der Breite der Antwort bei halber Peakhöhe (Halbwertsbreite) zu berechnen.
-
Um diese Tests durchzuführen, wurde
der Hippocampus aus anästhesierten
2 Monate alten Sprague-Dawley-Ratten entfernt und in vitro wurden
Schnitte (400 Mikrometer dick) hergestellt und in einer Grenzschichtkammer
bei 35°C
unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren gehalten [siehe beispielsweise Dunwiddie und Lynch, J.
Physiol. 276: 353–367
(1978)]. Die Kammer wurde konstant mit 0,5 ml/min mit ACSF, das
(in mM) enthielt: 124 NaCl, 3 KCl, 1,25 KHP2O4, 2,5 MgSO4, 3,4
CaCl2, 26 NaHCO3,
10 Glucose und 2 L-Ascorbat perfundiert. Eine bipolare Nichrom-Stimulationselektrode
wurde in der dendritischen Schicht (Stratum radiatum) des hippocampalen
Subfeld CA1 nahe zu der Grenze zu Subfeld CA3 positioniert.
-
Strompulse (0,1 ms) durch die Stimulationselektrode
aktivieren eine Population der Schaffer-Commissural-Fasern (SC),
die von Neuronen in der Unterabteilung CA3 entspringen und an Synapsen
an den Dendriten von CA1-Neuronen enden. Eine Aktivierung dieser
Synapsen bewirkt, dass sie den Transmitter Glutamat freisetzen.
Glutamat bindet an die postsynaptischen AMPA-Rezeptoren, die dann transient einen
assoziierten Ionenkanal öffnen
und einen Natriumstrom in die postsynaptische Zelle eintreten lassen.
Dieser Strom verursacht eine Spannung in dem extrazellulären Spalt
(das exzitatorische-post-synaptische Feldpotential oder Feld "EPSP"), das von einer
Aufzeichnungselektrode mit hoher Impedanz, die in der Mitte des
Stratum radiatum von CA1 positioniert ist, aufgezeichnet wird.
-
Für
die in Tabelle 1 zusammengefassten Experimente wurde die Intensität des Stimulationsstroms
zur Erzeugung halbmaximaler EPSPs (typischerweise ungefähr 1,5–2,0 mV)
eingestellt. Paarweise Stimulationspulse wurden alle 40 s mit einem
Zwischenpulsintervall von 200 ms (siehe unten) abgegeben. Die Feld-EPSPs der
zweiten Antwort wurden digitalisiert und zur Bestimmung der Amplitude,
Halbwertsbreite und Antwortfläche analysiert.
Wenn die Antworten während
15–30
Minuten (Basislinie) stabil waren, wurden Testverbindungen den Perfusionslinien
während
einer Dauer von ungefähr
15 Minuten zugesetzt. Die Perfusion wurde dann wieder zu regulären ACSF
rückgestellt.
-
Ein paarweiser Stimulationspuls wurde
verwendet, da die Stimulation der SC-Fasern teilweise Interneuronen,
die ein inhibitorisches postsynaptisches Potential (IPSP) in den
Pyramidalzellen von CA1 erzeugen, aktiviert. Dieses "feed foward IPSP" setzt typischerweise
ein, nachdem das EPSP seinen Spitzenwert erreicht hat. Es beschleunigt
die Repolarisierung und verkürzt
die Abfallrate des EPSP und kann daher die Wirkungen der Testverbindungen
partiell maskieren. Eines der relevanten Merkmale des feed-forward-IPSP
ist, dass es während
mehreren 100 ms nach einem Stimulationspuls nicht reaktiviert werden
kann. Dieses Phänomen kann
vorteilig verwendet werden, um das IPSP durch Verabreichung von
gepaarten Pulsen, die durch 200 ms getrennt sind, und Verwendung
der zweiten ("primed")-Antwort für eine Datenanalyse
zu eliminieren.
-
Es ist bekannt, dass das Feld-EPSP,
das nach Stimulation von CA3-Axonen im Feld CA1 aufgezeichnet wird,
durch AMPA-Rezeptoren
vermittelt wird: Die Rezeptoren sind in den Synapsen vorhanden [Kessler et
al., Brain Res. 560: 337–341
(1991] und Arzneimittel, die selektiv den Rezeptor blockieren, blockieren
selektiv das Feld-EPSP [Muller et al., Science, aaO]. Aniracetam
erhöht
die mittlere Öffnungszeit
des AMPA-Rezeptorkanals, und wie es hieraus erwartet wird, erhöht es die
Amplitude des synaptischen Stroms und verlän gert es seine Dauer [Tang
et al. Science, aaO]. Diese Wirkungen werden in dem Feld EPSP widergespiegelt, wie
es in der Literatur berichtet wurde [siehe beispielsweise Staubli
et al., Psychobiology, aaO; Xiao et al., Hippocampus aaO; Staubli
et al., Hippocampus 2: 49–58
(1992)]. Ähnliche
Ergebnisse wurden für
die früher
offenbarten stabilen Benzamidderivate von Aniracetam berichtet [Veröffentlichung
der internationalen Patentanmeldung Nr. WO 94/02475 (PCT/US93/06916)
(Lynch und Rogers, Regents of the University of California)].
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden in
dem oben beschriebenen physiologischen Testsystem zur Erzeugung
der unten in Tabelle 1 dargestellten Daten getestet. Ferner wurde
auch eine Verbindung, der die Starrheit der Benzoxazine der vorliegenden
Erfindung fehlt, als fünfter
Eintrag angeführt.
Dies dient als Vergleich, der den signifikanten Aktivitätsanstieg,
der von dem Ausschluss der zwei Rotationsfreiheitsgrade, die dem
nicht-starren Benzylpyrrolidinon zu eigen sind, herrührt, erläutert (vergleiche
den 20%igen Anstieg der Antwort bei 300 μM von Verbindung 1 mit 20% bei
2 mM für
das Benzylpyrrolidinon).
-
Es ist auch bedeutend, zu erkennen,
dass die Imidstruktur von Verbindung 4, die als ein starres Modell von
Aniracetam betrachtet werden kann, in dem Schnittmodell bei 300 μM inaktiv
ist. Unter Betrachtung der biologischen Aktivität, die für Benzamide, in denen eine
einzige Carbonyleinheit an den aromatischen Ring angrenzt, gezeigt
wurde (Rogers et al., U.S. Pat. Nr. 5 650 409) gezeigt wurde, würde man
eine geringe oder keine Aktivität
der Acylbenzoxazine der vorliegenden Erfindung erwarten. Es ist
nun jedoch offensichtlich, dass die Gegenwart von zwei Carbonylgruppen
in der starren Benzoxazinstruktur (um ein Imid bereitzustellen)
ungünstig
für biologische
Aktivität
ist, wohingegen eine einzige Carbonyleinheit in einer der beiden
Positionen ausreichend ist. Weiter war es unerwartet, dass die Carbonylgruppe
in der α-Position
zu dem Stickstoff und in der γ-Position
zu dem aromatischen Ring (im Gegensatz zu den Verbindungen, die
in dem U.S. Patent Nr. 5 650 409 offenbart sind) eine beträchtlich
größere Bioverfügbarkeit
und eine erhöhte
Aktivität
erzeugte.
-
Die ersten zwei Datenspalten von
Tabelle 1 zeigen die Halbwertszeit die Plasmaclearance (58 min) und
die Bioverfügbarkeit
(100%) in der Ratte für
die Verbindung von Beispiel 1. Diese Daten können mit denen des entsprechenden
Benzamids (Beispiel 1 von U.S. Patent Nr. 5 736 543, erteilt am
7. April 1998), das eine Halbwertszeit bzw. Bioverfügbarkeit
von 31 min bzw. 35% zeigt, verglichen werden. Die dritte Spalte
zeigt die Größe der Erhöhung der
Amplitude des EPSP bei den geringsten Konzentrationen, die eine
signifikante Erhöhung
erzeugten. Die Eigenschaft einer Verbindung, eine Erhöhung der
EPSP-Antwort zu erzeugen, hat eine zuverlässige Voraussagefähigkeit
für die
Fähigkeit,
das Gedächtnis
in der 8-armigen-radialen-Irrgarten-Aufgabe
zu verbessern. Die letzte Spalte von Tabelle 1 beschreibt die Schwellendosis
für die
potenteste Verbindung zur Erhöhung
des Gedächtnisses
bei Ratten, die in einem Lernmuster unter Verwendung eines 8-armigen-radialen-Irrgartens,
wie es in Staubli et al. PNAS 91: 1158–1162 (1994) beschrieben ist,
getestet wurden.
Tabelle
1
- *
- Plasma-Clearance
nach iv-Verabreichung bei Ratten
- "
- AUC für eine orale
Verabreichung als prozentualer Anteil der AUC bei iv-Verabreichung
- +
- prozentualer Anstieg
der Amplitude der EPSP-Antwort
- ⧧
- minimale wirksame
Dosis zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Ratten in dem acht-armigen-radialen-Irrgarten
- α
- NT = nicht getestet