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Diese
Erfindung betrifft die Vorbeugung und Behandlung von cerebraler
Insuffizienz, einschließlich
der Verstärkung
der Rezeptorfunktion in Synapsen in Gehirnnetzwerken, die für Verhalten
höherer
Ordnung verantwortlich sind.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Freisetzung von Glutamat an Synapsen an vielen Stellen im Vorderhirn
von Säugern
stimuliert zwei Klassen postsynaptischer Rezeptoren. Diese Klassen
werden gewöhnlich
als AMPA/Quisqualat- und N-Methyl-D-asparaginsäure-(NMDA)-Rezeptoren bezeichnet. AMPA/Quisqualat-Rezeptoren
vermitteln einen spannungsunabhängigen
schnellen exzitatorischen postsynaptischen Strom (fast excitatory
post-synaptic current, fast "epsc"), wohingegen NMDA-Rezeptoren
einen spannungsabhängigen
langsamen exzitatorischen Strom erzeugen. An Hippocampus- oder Cortex-Schnitten
durchgeführte
Studien zeigen, dass das durch AMPA-Rezeptoren vermittelte schnelle
epsc unter den meisten Umständen
die bei weitem vorherrschende Komponente an den meisten glutamatergen
Synapsen ist.
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AMPA-Rezeptoren
sind über
das Gehirn nicht gleichmäßig verteilt,
sondern statt dessen größtenteils auf
das Telencephalon und das Cerebellum beschränkt. Man findet diese Rezeptoren
in hohen Konzentrationen in den oberflächlichen Schichten des Neocortex,
in jeder der hauptsächlichen
synaptischen Zonen des Hippocampus und im Corpus striatum, wie von
Monaghan et al. in Brain Research 324: 160–164 (1984) berichtet wurde.
Studien an Tieren und Menschen zeigen, dass diese Strukturen komplexe
Vorgänge
im Bereich der Psychomotorik organisieren und die Substrate für Verhalten
höherer
Ordnung bereitstellen. So vermitteln AMPA-Rezeptoren die Übertragung
in diejenigen Gehirnnetzwerke, die für eine Vielzahl kognitiver
Aktivitäten verantwortlich
sind.
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Aus
den vorstehend erläuterten
Gründen
könnten
Arzneimittel, welche die Funktion des AMPA-Rezeptors verstärken, signifikanten
Nutzen für
die intellektuelle Leistung mit sich bringen. Solche Arzneimittel
sollten auch die Gedächtniscodierung
erleichtern. Experimentelle Studien, wie die von Arai und Lynch,
Brain Research 598: 173–184
(1992) berichtete, zeigen, dass eine Erhöhung der Größe der AMPA-Rezeptorvermittelten
synaptischen Antwort(en) die Induktion einer Langzeitpotenzierung
(long term potentiation, LTP) verstärkt. Bei LTP handelt es sich
um eine stabile Erhöhung
in der Stärke
der synaptischen Kontakte infolge einer wiederholten physiologischen
Aktivität
des Typs, von dem bekannt ist, das er im Gehirn während Lernvorgängen auftritt.
Verbindungen, welche die Funktion der AMPA-Form der Glutamatrezeptoren
verstärken,
erleichtern die Induktion einer LTP und den Erwerb erlernter Aufgaben,
wie sie durch eine Reihe von Paradigmen gemessen wird. Granger et
al., Synapse 15: 326–329
(1993); Staubli et al., PNAS 91: 777–781 (1994); Arai et al., Brain Res.
638: 343–346
(1994); Staubli et al., PNAS 91: 11158–11162 (1994); Shors et al.,
Neurosci. Let. 186: 153–156
(1995) und internationale Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnr.
WO 94/02475 (PCT/US93/06916) (Lych und Rogers, Regents of the University
of California).
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Es
gibt eine erhebliche Menge an Hinweisen, die zeigen, dass LTP das
Substrat des Gedächtnisses ist.
Zum Beispiel stören
Verbindungen, die LTP blockieren, die Gedächtnisbildung bei Tieren, und
bestimmte Arzneimittel, die das Lernen bei Menschen unterbrechen,
wirken der Stabilisierung von LTP entgegen, wie von Cerro und Lynch,
Neuroscience 49: 1–6
(1992) berichtet wurde. Ein möglicher
Prototyp einer Verbindung, die den AMPA-Rezeptor selektiv erleichtert,
wurde von Ito et al., J. Physiol. 424: 533–543 (1990) vor kurzem offenbart.
Diese Autoren fanden, dass das nootropische Arzneimittel Aniracetam (N-Anisoyl-2-pyrrolidinon)
Ströme
erhöht,
die durch in Xenopus-Oocyten exprimierte AMPA-Rezeptoren vermittelt
werden, ohne die Antworten auf γ-Aminobuttersäure-(GABA)-,
Kainsäure-(KA)- oder (NMDA)-Rezeptoren
zu beeinflussen. Es wurde ebenfalls gezeigt, dass eine Infusion
von Aniracetam in Hippocampus-Schnitte die Größe der schnellen synaptischen
Potenziale erheblich erhöht,
ohne die Membranruheeigenschaften zu verändern. Seither wurde bestätigt, das
Aniracetam die synaptischen Antworten an mehreren Stellen im Hippocampus
verstärkt
und dass es keine Wirkung auf die NMDA-Rezeptor-vermittelten Potenziale
ausübt.
Siehe beispielsweise Staubli et al., Psychobiology 18: 377–381 (1990)
und Xiao et al., Hippocampus 1: 373–380 (1991). Es wurde ebenfalls
gefunden, dass Aniracetam ein extrem schnelles Einsetzen sowie einen
extrem schnellen Wash-out aufweist und scheinbar ohne bleibende
Wirkungen wiederholt angewendet werden kann; diese sind wertvolle
Merkmale für verhaltensrelevante
Arzneimittel. Unglücklicherweise
ist unwahrscheinlich, dass die periphere Verabreichung von Aniracetam
Gehirnrezeptoren beeinflusst. Das Arzneimittel wirkt nur in hohen
Konzentrationen (etwa 1,0 mM), und Guenzi und Zanetti, J. Chromatogr.
530: 397–406
(1990) berichten, dass etwa 80% des Arzneimittels nach peripherer
Verabreichung bei Menschen in Anisoyl-GABA umgewandelt wird. Es
wurde gefunden, dass der Metabolit Anisoyl-GABA keine Aniracetamähnlichen
Wirkungen besitzt.
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Eine
Klasse von Verbindungen, die nicht die für Aniracetam charakteristische
niedrige Wirkstärke
(potency) und inhärente
Instabilität
aufweisen, wurde vor kurzem offenbart. Diese als "Ampakine" bezeichneten Verbindungen
sind in der internationalen Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnr.
WO 94/02475 (PCT/US93/06916) (Lynch und Rogers, Regents of the University
of California) offenbart. Die Ampakine sind chemisch stabiler als
Aniracetam und zeigen verbesserte Bio verfügbarkeit, wie sich anhand von
Experimenten beurteilen lässt,
die mittels Positronenemissionstomographie (PET) durchgeführt wurden – siehe
beispielsweise Staubli et al. in PNAS 91: 11158–11162 (1994).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
wurde jetzt entdeckt, dass durch AMPA-Rezeptoren vermittelte synaptische
Antworten durch die Verabreichung einer neuen Klassen von Benzamid-Verbindungen
erhöht
werden können,
die gewissen Ähnlichkeiten
mit den Ampakinen aufweisen, jedoch insgesamt patentfähig unterschiedlich
sind. Die Fähigkeit
der erfindungsgemäßen neuen
Verbindungen zur Erhöhung
der AMPA-Rezeptor-vermittelten Antworten macht die Verbindungen
für eine
Vielzahl von Zwecken geeignet, einschließlich der Erleichterung des
von AMPA-Rezeptoren abhängigen
Lernens von Verhalten und der Verwendung als therapeutische Arzneimittel
bei Zuständen, bei
denen AMPA-Rezeptoren oder Synapsen, welche diese Rezeptoren verwenden,
in ihrer Anzahl oder Wirksamkeit verringert sind.
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Diese
und weitere Aspekte und Vorteile der Erfindung sind aus der nachstehenden
Beschreibung ersichtlich.
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG UND BEVORZUGTER AUSFUHRUNGSFORMEN
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind Benzamide der folgenden Formel:
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In
dieser Formel ist eines von R1 und R2 H und, das andere ist CH2OR5, wobei R5 entweder
H, C1-C6-Alkyl,
Phenyl, Phenylalkyl, Furanyl, Pyranyl, Pyrrolyl, Pyridyl, Furylalkyl,
Pyranylalkyl, Pyrrolylalkyl oder Pyridylalkyl ist, wobei jede solche
Einheit mit einem oder mehreren Substituenten substituiert sein
kann, der aus C1-C3-Alkyl,
C1-C3-Alkoxy, Hydroxy,
Halogen, Amino, Alkylamino, Dialkylamino (wobei Alkyl vorzugsweise C1-C3-Alkyl ist) und
Methylendioxy ausgewählt
ist;
R3 und R4 jeweils
H sind oder zusammen -O- bilden und
n 2 oder 3 ist.
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Innerhalb
der durch die vorstehende Formel definierten Klassen von Verbindungen
sind bestimmte Subklassen bevorzugt.
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Zum
Beispiel ist der Rest R5 vorzugsweise entweder
H, C1-C6-Alkyl,
substituiertes C1-C6-Alkyl,
Phenyl, substituiertes Phenyl, Phenylalkyl und substituiertes Phenylalkyl,
wobei die Substituenten entweder C1-C3-Alkyl, C1-C3-Alkoxy, Hydroxy, Halogen, Amino, C1-C3-Alkylamino,
Di(C1-C3-alkyl)amino
und Methylendioxy oder Kombinationen dieser Substituenten sind.
Stärker
bevorzugt ist R5 entweder:
H,
C1-C6-Alkyl,
mit
Hydroxy, Halogen, Di(C1-C3-alkyl)amino
oder Kombinationen dieser Substituenten substituiertes C1-C6-Alkyl,
Phenyl
oder
mit C1-C3-Alkyl,
C1-C3-Alkoxy, Hydroxy,
Halogen, Di(C1-C3-alkyl)amino, Methylendioxy
oder Kombinationen dieser Substituenten substituiertes Phenyl.
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Noch
stärker
bevorzugt ist R5 H, C1-C3-Alkyl, Phenyl oder Methylendioxyphenyl.
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Ausgewählte Spezies
im Umfang der Formel sind nachstehend zum Zweck der Veranschaulichung dargestellt.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
auf eine Vielzahl von Weisen unter Verwendung herkömmlicher
chemischer Synthesetechniken synthetisiert werden. Gemäß einem
Reaktionsschema wird eine α-Halogentoluylsäure mit
mindestens zwei Äquivalenten
eines Alkalisalzes eines niederen Alkohols gemäß der Williamson-Ethersynthese
zusammen gebracht, um eine Etherbindung herzustellen. Die so erhaltene
Alkoxymethylbenzoesäure
wird mit Carbonyldiimidazol, Thionylchlorid, Dicyclohexylcarbodiimid
oder einem anderen geeigneten Aktivierungsmittel aktiviert und mit
einem geeigneten Amin umgesetzt, um eine Carboxamidbindung zu erhalten.
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Bei
einem alternativen Reaktionsschema wird ein formylsubstituiertes
aromatisches Carboxamid hergestellt durch Aktivierung einer geeigneten
Ausgangssäure
mit einem tertiären
Amin (zum Beispiel Triethylamin) plus einem Säurechlorid (zum Beispiel Pivaloylchlorid),
so dass ein gemischtes Anhydrid für das Kuppeln mit einem geeigneten
Amin hergestellt wird. Die Formylgruppe wird dann durch ein geeignetes
Reduktionsmittel, wie Natriumborhydrid, zu einem Alkohol reduziert.
Der Alkohohl wird dann in eine Abgangsgruppe umgewandelt, die durch
das Alkalisalz eines Alkohols ersetzt werden kann. Die Abgangsgruppe
kann durch Reagenzien, wie Thionylchlorid, Thionylbromid, Mineralsäuren, wie
Salz-, Bromwasserstoff oder Iodwaasserstoffsäure, oder die kombinierte Einwirkung
eines tertiären
Amins plus eines geeigneten Sulfonsäureanhydrids oder Sulfonsäurehalogenids
erzeugt werden. Alternativ kann der Alkohol durch Entfernen des
Protons aktiviert werden. Dies erfolgt durch Einwirkung einer starken
Base, wie Natriumhydrid, in einem aprotischen Lösungsmittel, wie Dimethylformamid.
Das so erhaltene Alkoxid wird dann mit einem geeigneten Alkylhalogenid
oder einer anderen Alkylverbindung mit einer geeigneten Abgangsgruppe
umgesetzt, um die gewünschte
Etherbindung herzustellen.
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Kondensierte
Ringstrukturen, wie diejenigen, bei denen R3 und
R4 der vorstehend dargestellten generischen
Formel unter Bildung einer einzigen Verbindungsgruppe, welche die
Kohlenstoffatome 2 und 3' verbrückt, kombiniert
werden, können
auf die nachstehende Weise synthetisiert werden. Die Carboxylgruppe
einer geeignet substituierten Salicylsäure wird mit Carbonyldiimidazol
in Dichlormethan, Chloroform, Tetrahydrofuran oder einem anderen
wasserfreien Lösungsmittel
aktiviert. Ein Aminoalkylacetal, wie H2N(CH2)3CH(OCH2CH3)2,
wird dann hinzugegeben. Das so erhaltene Amid wird mit einer Aryl- oder Alkylsulfonsäure, Trifluoressigsäure oder
einer anderen starken Säure
in einem Lösungsmittel
mit niedriger Basizität, wie
Chloroform oder Dichlormethan, behandelt, um das Acetal zu spalten
und den Zwischenprodukt-Aldehyd mit dem Amidstickstoff und den phenolischen
Sauerstoff zu zyklisieren.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in eine Vielzahl von Formulierungen zur therapeutischen Verabreichung
eingebracht werden. Beispiele sind Kapseln, Tabletten, Sirupe, Suppositorien
und verschiedene injizierbare Formen. Die Verabreichung der Verbindungen
kann auf unterschiedliche Weisen, einschließlich oraler, buccaler, rektaler,
parenteraler und intraperitonealer Verbabreichung, erzielt werden.
Die Dosishöhen
können
breit variieren, und optimale Dosierungen für jeden besonderen Patienten
oder Zustand lassen sich vom Fach mann leicht bestimmen. Übliche Dosierungen
können
von Milligramm bis Dezigramm reichen. Bevorzugte Formulierungen
der Verbindungen sind orale Zubereitungen, insbesondere Kapseln
oder Tabletten, die jeweils von etwa 1 Milligramm bis zu etwa 100
Milligramm Wirkstoff enthalten. Je nach der Stärke der Verbindung kann eine
typische Dosierung eine 10-mg-Tablette, einmal täglich eingenommen, oder eine "time release"-Kapsel oder -Tablette
von 1–2
mg, einmal täglich
eingenommen, sein. Der "time
release"-Effekt kann
durch Kapselmaterialien, die sich bei unterschiedlichen pH-Werten
lösen,
durch Kapseln, die durch osmotischen Druck langsam freisetzen, oder
durch jedes andere bekannte Mittel zur kontrollierten Freisetzung erhalten
werden. Zur Behandlung mit den erfindungsgemäßen Verbindungen in Betracht
kommende Patienten umfassen Menschen, Haustiere, Labortiere und
Vieh.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind in mehrfacher Weise nützlich.
Sie können
beispielsweise als Forschungswerkzeug zur Untersuchung der biophysikalischen
und biochemischen Eigenschaften des AMPA-Rezeptors und der Konsequenzen
einer selektiven Verstärkung
der exzitatorischen Übertragung
auf die Arbeitsweise neuronaler Schaltkreise dienen. Da die Verbindungen
zentrale Synapsen erreichen, werden sie es ermöglichen, die Wirkungen der
Verstärkung
von AMPA-Rezeptorströmen
auf das Verhalten zu testen.
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Als
metabolisch stabile Varianten von Aniracetam lassen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen bei
Menschen potenziell vielfach anwenden. Zum Beispiel könnte eine
Erhöhung
der Stärke
exzitatorischer Synapsen Verluste von Synapsen oder Rezeptoren in
Verbindung mit Altern und Gehirnerkrankung (zum Beispiel Alzheimer-Krankheit)
kompensieren. Eine Verstärkung
von AMPA-Rezeptoren könnte
eine schnellere Verarbeitung durch multisynaptische Schaltkreise
bewirken, die man in übergeordneten
Gehirnbereichen findet, und könnte
so eine Steigerung der psychomotorischen und intellektuellen Leistung
bewirken. Als weiteres Beispiel lässt sich nennen, dass von den
erfindungsgemäßen Verbindungen
erwartet wird, dass sie als Gedächtnisverstärker wirken,
weil die Steigerung AMPA-Rezeptor-vermittelter
Antworten synaptische Veränderungen
des Typs erleichtert, von dem man annimmt, dass er Gedächtnis codiert.
Zusätzliche,
für die
erfindungsgemäßen Verbindungen
in Betracht gezogene Anwendungen umfassen das Verbessern der Leistung
von Patienten mit sensorisch-motorischen Problemen, die von Gehirnnetzwerken
abhängen,
die AMPA-Rezeptoren verwenden, das Verbessern der Leistung von Patienten
mit einer Schädigung
bei kognitiven Aufgaben, die von Gehirnnetzwerken abhängt, die
AMPA-Rezeptoren verwenden, das Verbessern der Leistung von Patienten
mit Gedächtnismängeln, die
Behandlung von Depression, Alkoholismus und Schizophrenie und das
Verbessern der Gesundung von Patienten, die an Trauma leiden.
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Folglich
können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in geeigneten Formulierungen zur Verringerung der Zeitspanne eingesetzt
werden, die zum Lernen einer kognitiven, motorischen oder Wahrnehmungsaufgabe
notwendig ist. Alternativ können
diese Verbindungen zur Erhöhung
der Zeitspanne eingesetzt werden, für die kognitive, motorische
oder Wahrnehmungsaufgaben behalten werden. Ferner können diese
Verbindungen zur Verringerung der Menge und/oder der Schwere von
Fehlern eingesetzt werden, die beim Erinnern einer kognitiven, motorischen
oder Wahrnehmungsaufgabe gemacht werden. Eine solche Behandlung
kann sich bei Patienten als besonders vorteilhaft erweisen, die
eine Verletzung des Nervensystems erlitten haben oder eine Erkrankung
des Nervensystems durchgemacht haben, insbesondere eine Verletzung
oder Erkrankung, welche die Anzahl an AMPA-Rezeptoren im Nervensystem
beeinflusst.
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Die
nachstehenden Beispiele werden zum Zweck der Veranschaulichung gegeben.
Die durch diese Beispiele angesproche nen Verbindungen sind diejenigen,
deren Formeln vorstehend dargestellt sind, wobei sie mit römischen
Ziffern entsprechend denjenigen unter den entsprechenden Formeln
nummeriert sind.
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BEISPIEL 1
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Herstellung von 1-(4'-Methoxymethylbenzoyl)piperidin
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Verbindung I; per generischer
Formel: R1 = R3 =
R4 = H, R2 = CH2OCH3
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Die
Synthese von 1-(4'Methoxymethylbenzoyl)piperidin
begann mit der Herstellung von 4-Methoxymethylbenzoesäure aus
4-Brommethylbenzoesäure
durch die Williamson-Ethersynthese. Genauer gesagt, wurden 0,9 g
(39 mmol) Natrium zu 30 ml Methanol unter Kühlen mittels Wasserbad gegeben.
Nachdem das Natrium umgesetzt war, wurden 2,237 g (10,4 mmol) der
Bromsäure
hinzugefügt,
und die Lösung
wurde 2 Stunden unter Rückfluss
belassen. Methanol wurde an einem Rotationsverdampfer nach Zugabe
von 5 ml Wasser entfernt, wobei ein weißer Rückstand verblieb. Der Rückstand
wurde dann in 50 ml Wasser gelöst
und die Lösung
mit 6 N HCl auf pH < 2
angesäuert,
so dass ein weißer
Niederschlag erhalten wurde. Das Produkt wurde zwischen CH2Cl2 und Wasser ausgeschüttelt, und
die wässrige
Phase wurde dreimal mit CH2Cl2 gewaschen. Die
CH2Cl2-Wäschen wurden mit der ursprünglichen
CH2Cl2-Phase vereinigt,
und diese Lösung
wurde über Na2SO4 getrocknet.
Das Trocknungsmittel wurde dann mittels Filtration entfernt, und
das Lösungsmittel
wurde an einem Rotationsverdampfer entfernt, wobei 1,636 g weiße 4-Methoxymethylbenzoesäure mit
einem Schmelzpunkt von 119,1–119,6°C erhalten
wurden.
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Die
4-Methoxymethylbenzoesäure
wurde unter Rühren
in 20 ml CH2Cl2 suspendiert,
zu dem 1,57 g Carbonyldiimidazol (CDI) gegeben wurden. Nach 1 Stunde
wurden 1,1 ml Piperidin hinzugefügt,
und nach zwei weiteren Stunden wurde das Reaktionsge misch mit Diethylether
verdünnt
und mit 1 N HCl, gefolgt von 10%igem wässrigem NaHCO3 extrahiert.
Das Lösungsmittel
wurde an einem Rotationsverdampfer entfernt, wobei 2,22 g gelbes Öl erhalten
wurden. Blasen-zu-Blasen-Destillation bei etwa 120°C ergab ein
farbloses Öl. Die
magnetische Kernresonanzspektroskopie (NMR) bei 500 MHz ergab Resonanzen
bei 7,37 (4H, AB Quartett); 4,47 (2H, s); 3,72 (2H, br s); 3,41
(3H, s); 3,33 (2H, br s); 1,67 (4H, br s) und 1,5 ppm (2H, br s),
bezogen auf TMS, was die Struktur als die von 1-(4'-Methoxymethylbenzoyl)piperidin bestätigte.
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BEISPIEL 2
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Herstellung von 1-(3'-Methoxymethylbenzoyl)piperidin
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Verbindung II: R1 = CH2OCH3, R2 = R3 = R4 = H
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Kommerziell
erhältliches
3-Chlormethylbenzoylchlorid (1,00 g, 5,29 mmol) wurde zu 20 ml eiskaltem Methanol
gegeben, das einen 5%igen molaren Überschuss Piperidin enthielt.
Nach 5 Minuten wurden 600 g NaH über
einen Zeitraum von 4 Minuten zugegeben. Das Eisbad wurde entfernt,
und die Lösung
wurde für etwa
15 Minuten unter Rückfluss
erhitzt. Die abgekühlte
Lösung
wurde mit 70 ml Wasser verdünnt,
und Methanol wurde an einem Rotationsverdampfer entfernt. Die wässrige Lösung wurde
mit 5 ml 6 N HCl angesäuert und
mit drei Portionen CH2Cl2 und
zwei Portionen Diethylether extrahiert. Die organischen Lösungen wurden vereinigt,
mit 20 ml 10%igem wässrigem
Na2CO3 extrahiert
und über
Na2SO4 getrocknet.
Die Lösungsmittel wurden
an einem Rotationsverdampfer entfernt, wobei ein fast farbloses Öl erhalten
wurde. Reinigung auf Silicagel zur Entfernung einer kleinen Menge
Methylester lieferte reines Produkt. Infrarotspektroskopie (IR): Amidcarbonyl
bei 1630 cm–1. 1H-NMR: δ 7,37
(3H, m); 7,30 (1H, m); 4,47 (2H, s); 3,7 (2H, br s); 3,40 (3H, s); 3,35
(2H, br s); 1,67 (4H, br s) und 1,52 ppm (2H, br s). Zusammen genommen
bestätigten diese
die Struktur des Produkts als die von 1-(3'-Methoxymethylbenzoyl)piperidin.
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BEISPIEL 3
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Herstellung von 1-(4'-Ethoxymethylbenzoyl)piperidin
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Verbindung III: R1 = R3 = R4 = H, R2 = CH2OC2H5
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Es
wurde nach einem identischen Verfahren zu dem im vorstehenden Beispiel
1 beschriebenen vorgegangen, ausgenommen dass Ethanol anstelle von
Methanol eingesetzt wurde. 1H-NMR: δ 7,37 (4H,
s); 4,52 (2H, s); 3,7 (2H, br s); 3,56 (2H, q, J = 6,87 Hz); 3,34
(2H, br s); 1,67 (4H, br s); 1,5 (2H, br s) und 1,26 ppm (3H, t,
J = 6,98 Hz). Die Struktur des Produkts wurde somit als die von
1-(4'-Ethoxymethylbenzoyl)piperidin bestätigt.
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BEISPIEL 4
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Herstellung von 1-(4'-Hydoxymethylbenzoyl)piperidin
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(Verbindung IV: R1 = R3 = R4 = H, R2 = CH2OH) und 1-(4'-(3'',4''-Methylendioxyphenoxy)methylbenzoyl)piperidin
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Verbindung V: R1 = R3 = R4 = H, R2 = 3,4-Methylendioxyphenoxymethyl
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Die
Synthese dieser Verbindungen begann mit dem Suspendieren von 4-Carboxybenzaldehyd
(34,5 mmol) in 50 ml CH2Cl2,
der Zugabe von 5 ml Triethylamin und nach 5 Minuten von 4,25 ml
Pivaloylchlorid. Nach 1,5 Stunden wurden 3,42 ml Piperidin zur gerührten Umsetzung
gegeben, und nach 2 Stunden wurde die Lösung mit Ether verdünnt und
zweimal mit 5%igem NaHCO3, dreimal mit verdünnter HCl
und schließlich
mit einer gesättigten
Lösung
von NaCl gewaschen. Die organische Lösung wurde über Na2SO4 getrocknet, und die Lösungsmittel wurden an einem
Rotationsverdampfer entfernt, so dass 7,38 g 1-(4'-Formylbenzoyl)piperidin erhalten wurden.
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Der
so hergestellte Aldehyd (28,6 mmol) wurde in 40 ml absolutem Ethanol
gelöst,
und 540 mg NaBH wurden über
2 Stunden zugegeben. Wenn Dünnschichtchromatographie
keinen verbleibenden Aldehyd mehr zeigte, wurde die Umsetzung mit
2,5 ml Essigsäure
gequencht. Ethanol wurde an einem Rotationsverdampfer entfernt,
und der Rückstand
wurde in 30 ml Wasser aufgenommen. Der Produktalkohol wurden mit
zwei 25-ml-Volumina
CH2Cl2 plus 25 ml
Ether extrahiert. Die organischen Extrakte wurden vereinigt und über Na2SO4 getrocknet.
Entfernen der Lösungsmittel
an einem Rotationsverdampfer lieferte 4,08 g 1-(4'-Hydroxymethylbenzoyl)piperidin,
das mittels Filtration gewonnen und mit Petrolether gewaschen wurde.
Das Produkt (Verbindung IV, 1-(4'-Hydroxymethylbenzoyl)piperidin)
hatte einen Schmelzpunkt von 119,6–122,7°C. 1H-NMR zeigte
die Methylenprotonen bei 4,715 (2H, d, J = 5,5 Hz) ppm.
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Der
Alkohol (6,97 mmol) des vorstehenden Absatzes wurde in 15 ml CHCl3 gelöst,
gefolgt von der Zugabe von 0,66 ml Thionylchlorid. Die Lösung wurde
1 Stunde unter Rückfluss
belassen und dann über
Nacht bei Raumtemperatur stehen gelassen. Das Volumen wurde dann
an einem Rotationsverdampfer um 50% verringert, und die Lösung wurde
mit CCl4 und Petrolether verdünnt, um
die Kristallisation einzuleiten. Das Produkt 1-(4'-Chlormethylbenzoyl)piperidin
wurde in 92%iger Ausbeute isoliert und hatte einen Schmelzpunkt
von 106–108°C.
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Verbindung
V wurden dann durch das Williamson-Etherverfahren synthetisiert. Zur Durchführung der Synthese
wurde das Anion von Sesamol (3,4-Methylendioxyphenyl) in wasserfreiem
Dimethylformamid durch Einwirkung von NaH erzeugt. Das Chlorid aus
dem vorstehenden Absatz wurde zu dem Phenoxid hinzugefügt, was
das gewünschte
Produkt in 84%iger Ausbeute mit einem Schmelzpunkt von 93,4–93,7°C ergab.
Das 1H-NMR-Spektrum zeigte Resonanzen bei 7,42
(4H, AB Quartett); 6,70 (1H, d, J = 8,45 Hz); 6,556 (1H, d, J = 2,41
Hz); 6,39 (1H, q, J = 2, 41 und 8,51 Hz); 5,917 (2H, s); 5,007 (2H,
s); 3,7 (2H, br s); 3,35 (2H, br s); 1,7 (4H, br s) und 1,5 ppm
(2H, br s), was die Struktur als diejenige von 1-(4'-(3'', 4''-Methylendioxyphenoxy)methylbenzoyl)piperidin
(Verbindung V) bestätigte.
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BEISPIEL 5
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Herstellung von (R,S)-6-Methoxymethyl-2,3-dihydro-1H-pyrrolo[2,1-b][1,3]benzoxazin-9(3aH)-on
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Verbindung VI: R1 = H, R2 = CH2OCH3, {R3 + R4} = -O-
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(Das
bei der Nomenklatur dieser Verbindung verwendete Ringeckennummerierungssystem
unterscheidet sich aufgrund der durch Vereinigung von R3 und
R4 gebildeten kondensierten Ringstruktur
von dem der generischen Formel.)
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Die
Bromierung von 4-Methylsalicylsäure
wurde in CCl4 unter Verwendung von Br2 unter Belichtung mit einer 500-W-Quarz/Halogenlampe
durchgeführt.
Die so erhaltene 4-Brommethylsalicylsäure wurde
durch die Williamson-Ethersynthese
in Methanol, das vier Äquivalente
Methoxid enthielt, in 4-Methoxymethylsalicylsäure umgewandelt.
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4-Methoxymethylsalicylsäure (1,72
g; die etwas 4-Methylsalicylsäure enthielt)
wurde mit 1,65 g Carbonyldiimidazol in 15 ml Ether und 20 ml CH2Cl2 behandelt. Nachdem
die Umsetzung beendet war (etwa 30 Minuten), wurden 2,0 ml 4-Aminobutyraldehyddiethylacetal
unter Rühren
zugegeben. Der größte Teil
der Lösungsmittel
wurde an einem Rotationsverdampfer nach 2 Stunden entfernt, und
die eingeengte Lösung
wurde mit Ether verdünnt.
Die organische Lösung
wurde mit verdünnter
HCl, zweimal mit 5%igem NaHCO3, zweimal mit
verdünnter
HCl und schließlich
mit gesättigtem
NaCl gewaschen. Die Lösung
wurde über
Na2SO4 getrocknet,
und die Lösungsmittel
wurden an einem Rotationsverdampfer entfernt, wobei ein blassgelbes Öl erhalten wurde,
das dem Amidacetal entsprach. Das Öl wurde in 10 ml CHCl3 gelöst,
zu dem 100 mg (+)-Kamphersulfonsäure hinzugefügt wurden.
Man ließ die
Lösung über Nacht
bei Raumtemperatur stehen. Entfernen des Lösungsmittels und chromatographische
Reinigung auf Silicagel ergaben reines Produkt. IR-Spektrum: Amidcarbonyl
Stretching-Modus
bei 1670 cm–1. 1H-NMR: Resonanzen bei 7,90 (1H, d, J = 7,87
Hz); 7,06 (1H, d, J = 8,07 Hz); 6,956 (1H, s); 5,487 (1H, t, J =
5,84 Hz); 4,457 (2H, s); 3,845 (1H, dt, J = 11,48 und 7,25 Hz); 3,59–3,64 (1H,
ddd, J = 11,53, 8,01 und 5,11 Hz); 3,401 (3H, s); 2,40–2,47 (1H,
m); 2,22–2,29
(1H, m); 2,07–2,15
(1H, m) und 1,89–1,98
ppm (1H, m), was die Struktur als diejenige von (R,S)-6-Methoxymethyl-2,3-dihydro-1H-pyrrolo[2,1-b][1,3]benzoxazin-9(3aH)-on
bestätigte.
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BEISPIEL 6
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Herstellung von (R,S)-7-Methoxymethyl-2,3-dihydro-1H-pyrrolo[2,1-b][1,3]benzoxazin-9(3aH)-on
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Verbindung VII: R1 = CH2OCH3, R2 = R5 = H, {R3 + R4} = -O-
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Die
Verbindung wurde durch die vorstehend erläuterten Verfahren ausgehend
von 5-Formylsalicylsäure
synthetisiert, wobei ein weißer
Feststoff mit den folgenden 1H-NMR-Resonanzen erhalten
wurde: 7,88 (1H, d, J = 2,04 Hz); 7,43 (1H, q, J = 8,36 und 2,10
Hz); 6,956 (1H, d, J = 8,36 Hz); 3,60–3,64 (1H, m); 3,37 (3H, s); 2,40–2,47 (1H,
m); 2,22–2,29
(1H, m); 2,08–2,16
(1H, m) und 1,90–1,99
ppm (1H, m), was die Struktur als diejenige von (R,S)-7-Methoxymethyl-2,3-dihydro-1H-pyrrolo[2,1-b][1,3]benzoxazin-9(3aH)-on
bestätigte.
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BEISPIEL 7
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Physiologische In-vitro-Tests
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Die
physiologischen Wirkungen der erfindungsgemäßen Verbindungen wurden mittels
In-vitro-Tests unter Verwendung von Hippocampus-Schnitten von Ratten
gemäß dem folgenden
Verfahren bestimmt. Exzitatorische Antworten (Feld-EPSP) wurden
in Hippocampus-Schnitten gemessen, die in einer kontinuierlich mit künstlicher
Cerebrospinalflüssigkeit
(ACSF) perfundierten Messkammer gehalten wurden. Während eines 15-minütigen Intervalls
wurde das Perfusionsmedium gegen eines ausgetauscht, das verschiedene
Konzentrationen der Testverbindungen enthielt. Die unmittelbar vor
und am Ende der Arzneimttelperfusion gemessenen Antworten wurden übereinander
projiziert, um sowohl die prozentuale Zunahme der EPSP-Amplitude
als auch die prozentuale Zunahme in der Breite der Antwort bei der
Hälfte
der Peakhöhe
(halbe Breite) zu berechnen.
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Zur
Durchführung
dieser Tests wurde der Hippocampus aus anästhetisierten, 2 Monate alten Sprague-Dawley-Ratten
entnommen, und In-vitro-Schnitte (400 Mikrometer dick) wurden hergestellt
und in einer Grenzflächenkammer
bei 35°C
unter Verwendung herkömmlicher
Techniken gehalten. Dies ist das von Dunwiddie und Lynch verwendete
Verfahren, wie in J. Physiol. 276: 353–367 (1978) beschrieben. Die
Kammer wurde stetig mit 0,5 ml/min ACSF perfundiert, die (in mM)
enthielt: NaCl 124; KCl 3; KH2PO4 1,25; MgSO4 2,5; CaCl2 3,4; NaHCO3 26;
Glucose 10 und L-Ascorbat 2. Eine bipolare Nichrome-Stimulationselektrode
wurde in die dendritische Schicht (Stratum radiatum) des Hippocampus-Subfelds
CA1 nahe der Grenze zum Subfeld CA3 eingebracht.
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Stromimpulse
(0,1 ms) durch die Stimulationselektrode aktivierten eine Population
der Schaffer-Kommissur-(SC)-Fasern,
die aus Neuronen in der Subregion CA3 hervorgehen und in Synapsen
an den Dendriten von CA1-Neuronen enden. Die Ak tivierung dieser
Synapsen bewirkt, dass sie den Transmitter Glutamat freisetzen.
Glutamat bindet an die postsynaptischen AMPA-Rezeptoren, die dann
einen damit verbundenen Ionenkanal transient öffnen und ermöglichen,
dass ein Natriumstrom in die postsynaptische Zelle eintritt. Dieser Strom
führt zu
einer Spannung im Extrazellularraum (dem exzitatorischen postsynaptischen
Feldpotenzial oder Feld-"EPSP"), der durch eine
Messelektrode mit hoher Impedanz aufgezeichnet wird, die sich in
der Mitte des Stratum radiatum von CA1 befindet.
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Die
Intensität
des Stimulationsstroms wurde so eingestellt, dass halbmaximale EPSP
erhalten wurden, (üblicherweise
etwa 1,5–2,0
mV), und paarweise Stimulationsimpulse wurden alle 40 Sekunden mit
einem Intervall zwischen den Impulsen von 200 ms gegeben. Die Feld-EPSP
und die zweite Antwort wurden digitalisiert und analysiert, um Amplitude
und halbe Breite zu bestimmen. Wenn die Antworten für 15–30 Minuten
stabil waren (Grundlinie), wurden die Testverbindungen für einen
Zeitraum von etwa 15 Minuten zu den Perfusionsleitungen hinzugegeben.
Die Perfusion wechselte dann wieder zu normalem ACSF.
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Eine
Stimulation mit paarweisen Impulsen wird bei diesem Testtyp verwendet,
weil eine Stimulation der SC-Fasern teilweise Interneuronen aktiviert,
die ein inhibitorisches postsynaptisches Potenzial (IPSP) in den
Pyramidenzellen von CA1 hervorrufen. Dieses vorwärts gerichtete IPSP setzt gewöhnlich ein,
nachdem das EPSP sein Maximum erreicht hat. Das vorwärts gerichtete
IPSP beschleunigt die Repolarisation und verkürzt die Abschwächungsphase
des EPSP und könnte
dadurch die Wirkungen der Testverbindungen teilweise maskieren.
Eines der relevanten Merkmale des vorwärts gerichteten IPSP ist, dass
es nach einem Stimulationsimpuls für mehrere hundert Millisekunden
nicht reaktiviert werden kann. Dieses Phänomen kann durch Zuführung paarweiser
Impulse, die um 200 Millise kunden voneinander getrennt sind, und
unter Verwendung der zweiten ("primed") Antwort für die Datenanalyse
zum Vorteil ausgenutzt werden, so dass IPSP eliminiert werden.
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Von
dem im Feld CA1 nach Stimulation von CA3-Axonen aufgezeichneten
Feld-EPSP ist bekannt, dass es durch AMPA-Rezeptoren vermittelt wird: Die Rezeptoren
befinden sich in den Synapsen, wie von Kessler et al., Brain Res.
560: 337–341
(1991) berichtet wurde, und Arzneimittel, die den Rezeptor selektiv
blockieren, blockieren selektiv das Feld-EPSP. Aniracetam erhöht die mittlere Öffnungsdauer
des AMPA-Rezeptorkanals
und erhöht
somit die Amplitude des synaptischen Stroms und verlängert dessen
Dauer. Diese Wirkungen spiegeln sich in dem Feld-EPSP wider, wie
in der Literatur beschrieben. Siehe beispielsweise Staubli et al.,
Psychobiology 18: 377–381
(1990), Xiao et al., Hippocampus 1: 373–380 (1991) und Staubli et
al., Hippocampus 2: 49–58
(1992). Aniracetam und Ampakine erhöhen die Amplitude der Antwort
und verlängern
die Dauer der Antwort.
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Die
nachstehende Tabelle führt
Abschätzungen
der Konzentration jeder Testverbindung auf, die zur Erhöhung der
Amplitude des EPSP auf einen Wert von 25% über der Grundlinie (nur ACSF-Flüssigkeit)
erforderlich wären.
Ebenfalls in der Tabelle aufgeführt
sind Abschätzungen
der Konzentrationen jeder Testverbindung, die zur Erhöhung der
halben Breite des EPSP um 50% erforderlich wären. Diese Parameter wurden
als Kenngrößen robuster
Ergebnisse gewählt,
die etwa ein Viertel der jeweiligen maximalen Wirkungen darstellen, die
mit einer großen
Zahl von Ampakinen beobachtet werden. Die Daten in der Tabelle zeigen,
dass die Verbindungen dosisabhängige
Steigerungen in beiden Messungen erzeugten und in Konzentrationen
von nur 50 μM
wirksam waren.
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Das
Vorstehende wird hauptsächlich
zum Zweck der Veranschaulichung dargestellt. Es ist für den Fachmann
leicht ersichtlich, dass Dosierungen, Verabreichungsverfahren und
andere hier beschriebene erfindungsgemäße Parameter auf verschiedene
Weise weiter modifiziert oder ersetzt werden können, ohne vom Geist und Umfang
der Erfindung anzuweichen.