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Verfahren zur Herstellung eines wäßrigen Lederfärbemittels Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines wäßrigen Lederfärbemittels unter Verwendung
von organischen Farbstoffen und Wachs sowie gegebenenfalls Emulgator, Verdickungsmittel
und wäßriger Schellacklösung, dadurch gekennzeichnet, daß das Wachs in pulverigem,
gegebenenfalls igefärbtem Zustande zugesetzt wird. Das Mittel kann sowohl -zum Färben
als auch -zur Erzielung eines Polierglanzes auf dem behandele ten Leder verwendet
wverden.
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Man hat bei der Herstellung wäßriger Lederfärbemittel bereits organische
Farbstoffe und Wachs sowie in einzelnen Fällen Emulgator, Verdickungsmittel und
wäßrige Schellacklösung verwendet. 'Auch wurden schon zu Schnittpoliertinten Wachsemulsionen
zugesetzt. Diese Wachsemulsionen werden bekanntlich durch Kochen von Wachs mit z.
B. Alkalien hergestellt, wobei ein Teil des Wachses verseift wird. Hierfür lassen
sich nur ganz bestimmte Wachsarten verwenden. Bei den bisherigen Schnittpoliertinten
war ges mit Hilfe dieser Wachsemulsionen nicht möglich, nach dem Trocknen
und Polieren eine glatte, hochglänzende Schnittkante zu erzielen. Es lassen sich
nämlich höchstens 25 %ige Wachsemulsionen herstellen. Setzt man diese der Tinte
zu, so ergibt sich höchstens ein Wachsgehalt von 12 bis 15 %. Zur Erzielung
eines Wachsglanzes reichen diese Mengen wricht aus. Es ist daher notwendig, nach
dem Trocknen der Poliertinte angewärmtes Hartwachs aufzubringen und hierauf mit
einem heißen Eisen zu polieren. Es sind also zwei Auftragsvorgänge und zwei verschiedene
Stoffe zur Erzielung von. Farbe und Glanz notwendig. Im Gegensatz dazu erfordert
das nach dem Verfahren ,gemäß der Erfindung hergestellte Lederfärbemittel nur einen
einmaligen Auftrag.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß bei der Herstellung
des wäßrigen Lederfärbemittels das Wachs in
pulverigem, gegebenenfalls
gefärbtem Zustande zugesetzt wird. Das Wachs kann zerstäubt oder gepulvert sein.
Durch die Zu-
gabe von Wachspulver kann man die |
zentration des Wachses in dem Lederf .. |
mittel beliebiz hoch steigern. Bei dem EI: |
gieren von Wachsen führt hingegen e*i'ri@e höhere Wachskonzentration dazu, daß #eine
Wachscreme entsteht. Bei einer Wachscreme besteht die äußere Phase aus Wachs, die
innere aus Wasser. Sie: läßt sich daher mit einem wäßrigen Medium, z. B. Schnittpoliertinte,
nicht bleibend mischen.
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Die wäßrige Flüssigkeit, in der die Zerteilung des Wachses erfolgt,
kann Emulgatoren und bzw. oder Verdickungsmittel enthalten.
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Der Zusatz des Wachspulvers kann in verschiedener Weise erfolgen.
Man kann entweder zuerst das Wachspulver in eine gegebenenfalls Verteilungsmittel,
wie Seife, enthaltende, wäßrige Flüssigkeit in entsprechender Konzentration Hntragen
und dann .den .entstandenen Brei dem Färbemittel zusetzen, oder man trägt das Wachspulver
direkt in das Färbemittel ein, das die obengenannten Stoffe enthalten kann.
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Das sich mit dem so hergestellten Lederfärbemittel, das verhältnismäßig
grob verteiltes Wachs enthält, ein gleichmäßiger Aufstrich und Polierglanz erzielen.
läßt, ist überraschend, da bisher die Ansicht bestand, dieses nur mit feindispersen
Emulsionen ;erreichen zu .können. Bei genügend hoher Wachskonzentration in dem nach
dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Lederfärbemittel läßt sich jede
gewünschte füllende Glanzwirkung erzielen.
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Im folgenden -wird die Zusammensetzung eines nach dem Verfahren ,gemäß
der Erfindung hergestellten wäßrigen Lederfärlxemittels beispielsweise beschrieben.
48 Teile einer Poliertinte, deren Zusam- |
mensetzung weiter unten ange- |
geben ist, |
- i o - Seifenlösung, |
5 .- Verdickungsmittel, |
12 - Wasser, - |
25 - Wachspulver, farblos oder ge- |
färbt. |
i oo Teile. |
Die verwendete Poliertinte hat etwa folgende Zusammensetzung:
etwa 40 % einer 20%igen wäßrigen |
Wachsemulsion, |
40 0/0 einer 25 %igen wäßrigen |
Schellacklö.sung, |
- io % wäßrige Farbs.tofflösung oder |
-suspension, |
- io % Schleimstofflösung. |
Dieses neue Lederfärbemittel enthält sowohl emulgiertes Wachs als ,auch Wachspulver.
Es kann natürlich auch ,nur Wachspulver, z. B. in größerer Konzentration, zugesetzt
werden; doch hat sich die obige Zusammensetzung als besonders zweckmäßig erwies-en.
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Die Mischung läßt sich auf Leder auftragen, trocknen und polieren.
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Das Zerstäuben von Wachs ist ,an sich bekannt, ebenso das Pulvern.
Als zerstäubtes Wachs wird z. B. Wachs verwendet, das geschmolzen und mit Hilfe
einer Zerstäubungsdüse oder eines Schleudertellers in einen Kaltluftstrom gesprüht
ist, in dem die Schmelztröpfchen erstarrt sind. Gepulvertes Wachs kann mit Hilfe
entsprechend ausgebildeter, z. B. gekühlter Zerklein.erer oder einer Lflsungs--und
Fälh#iethode gewonnen sein.
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Ein besonderer Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß die
Reihe der verwendbaren Wachse bedeutend vermehrt, die Auswahl eines geeigneten Wachses
also erleichtert ist. Es lassen sich praktisch alle Wachse und wachsartigen Stoffe
verwenden.
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Außerdem ist die Auswahlmöglichkeit an Farben und die Farbfestigkeit
vergrößert, weil man zerstäubtes Wachs verwenden kann> das vorher mit Fettfarben,
die gegen Feuchtigkeit viel widerstandsfähiger sind als die wasserlöslichen Farben
der Wachsemulsionen enthaltenden Poliertinten, gefärbt ist.