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Verfahren zum Bedrucken von Geweben mit wasserunlösliche Bindemittel
enthaltenden Pigmentdruckpasten in Form wäßriger - Emulsionen Zusatz zum Patent
35i745 Gegenstand des Patents 757 745 ist ein Verfahren zum Bedrucken von Geweben
mit wasserunlösliche Bindemittel enthaltenden Pigmentdruckpasten in Form wäßriger
Emulsionen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man Druckpasten, die durch Emulgieren
von fein vermahlenen Gemischen aus trocknenden Glyptalharzen, Pigmenten und gegebenenfalls
flüchtigen, wasserunlöslichen organischen Harzlösungsmitteln in wäßrigen Lösungen
von Emulgierungsmitteln erhältlich sind, aufdruckt, die bedrückteWare trocknet und
auf Temperaturen über ioo° erhitzt. Da die Herstellung der Emulsion erst stattfindet,
nachdem das Pigment mit einer Lösung des trocknenden Glyptalharzes zermahlen wird,
wird das Pigment vollständig von dem Harz eingehüllt, was zur Folge hat, daß Druckeffekte
erzielt werden, die sehr waschecht und reibecht sind.
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Gegenstand des Hauptpatents ist auch eine Ausführungsform des vorgenannten
Verfahrens, gemäß welcher man die Zerkleinerung und die Emulgierung mit solchen
Stoffmengen durchführt, daß man die Farbe in Form einer konzentrierten Paste erhält,
welche in die gewünschte Viskosität im Augenblick der Verwendung durch Hinzufügung
von Verdünnungsmitteln übergeführt werden kann, die die Emulsion nicht zerstören.
Außerdem ist im Hauptpatent
vorgesehen daß man der Druckfarbe entweder
während der Zerkleinerung oder gelegentlich der Verdünnung der Farbe Sikkative zusetzen
kann.
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Die Zusatzerfindung betrifft Abänderungen und Verbesserungen, weiche
an dem Verfahren des Hauptpatents vorgenommen wurden.
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Gemäß einem der Verbesserungsvorschläge, welche den Gegenstand der
vorliegenden Zusatzerfindung bilden, ist gefunden worden, daß es durch eine geeignete
Wahl der Art des Harzes möglich ist, Druckfarben zu erhalten, die in den weitesten
Grenzen von Temperatur und Zeit getrocknet werden können und gleichzeitig eine ausgezeichnete
Reibechtheit und Waschechtheit, insbesondere eine ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit
gegen die Behandlung mit kochenden alkalischen Waschmitteln, aufweisen.
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Wenn man eine Farbe druckt, die aus der «>äßrigen Emulsion eines gefärbten
Glyptalharzes besteht, wird die Emulsion zerstört. Das Wasser dringt in die Faser
ein und das gefärbte Glyptalharz bleibt an der Oberfläche der Faser liegen. Beim
Trocknen geht das Wasser aus der Faser weg und durchdringt die Harzhaut, welche
sich oxydiert und sich in einem Vorgang weiter oxydieren wird, den man als Fixierung
bezeichnen kann. Wenn die Glyptalharzhaut während der ganzen Dauer der Entfernung
des Wassers hinreichend plastisch bleibt, ruft die nachträgliche Fixierung auf der
Oberfläche der Faser die Bildung einer glatten und einheitlichen Haut hervor. Wenn
aber im Gegensatz dazu die Haut zu rasch trocknet, bewirkt die Entfernung des Wassers
ein Zerreißen der gefärbten Harzhaut, und die Faser ist nach der Fixierung von einem
mehr oder weniger schwammartigen Überzug bedeckt. Es ist leicht einzusehen, daß
man unter diesen Bedingungen einen Druck erhält, der weniger reibecht ist als die
Drucke mit glatten und gleichmäßigen Häuten.
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Daraus geht hervor; daß man zur Erreichung der besten Widerstandsfähigkeit
entweder die Bedingungen der Trocknung und der Fixierung regeln oder daß man solche
Harzarten wählen muß, welche während der ganzen Dauer der Entfernung des Wassers
eine plastische Haut ergeben, wie immer sich auch die Arbeitsbedingungen gestalten.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist man zu dem letztgenannten Ergebnis gelangt,
indem man Glyptalharze mit hohem Ölgehalt gewählt hat, welche an der Luft langsam
in die Tiefe trocknen, und insbesondere Glyptalharze, die solche Merkmale aufweisen
und auf Basis von Sojäbohnöl hergestellt sind.
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Die gemäß der Zusatzerfindung erhaltenen Erzeugnisse gestatten, nach
dem Druck innerhalb weitester Grenzen zu trocknen und zu fixieren. Eine Aushängung
von -2o bis 48 Stunden genügt, um Drucke von guter Reib- und Waschechtheit zu ergeben.
Man kann unmittelbar nach dem Druck eine Trocknung von einigen Minuten im Trockenschrank
bei Temperaturen von 6o bis ioo° vornehmen, um das Wasser zu entfernen und vor der
Fixierung aufrollen oder die gedruckten Stücke ablegen.
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Im Hauptpatent wird auch, wie bereits oben erwähnt, ausgeführt, daß
man trocknende Glyptalharze mit einem Pigment zermablt, gegebenenfalls in Gegenwart
eines Lösungsmittels für dieses Harz, und daß man das erhaltene pigmentische Email
in Wasser emulgiert. In den verschiedenen Ausführungsbeispielen, welche im Patent
angegeben sind, mahlt man das Harz mit dem Pigment stets in Gegenwart eines Lösungsmittels.
Eine andere Ausführungsform, welche von der Zusatzerfindung umfaßt wird, kann darin
bestehen, die Mischung von Harz und Pigment einer intensiven mechanischen Bearbeitung
in Abwesenheit eine Lösungsmittels so lange auszusetzen, bis das Pigment hinreichend
im Harz verteilt ist. Diese mechanische Arbeit kann beispielsweise auf einem j Kalander
ausgeführt werden. Die Dispersion des Pigments im Harz wird dann mit Wasser emulgiert.
Außerdem können die trocknenden Glyptalharze, «-elche zur Durchführung der Erfindung
benutzt werden, wie sie im Hauptpatent beschrieben ist, wie bereits angegeben, nach
jedem bekannten Verfahren hergestellt sein. Sie müssen nach den Angaben des Hauptpatents
wenigstens Phthalsäurereste, Glyzerin und trocknende Fettsäure enthalten, aber sie
können auch Reste anderer mehrbasischer Säuren, anderer mehn@,ertiger Alkohole,
Reste von einwertigen Alkoholen oder von einbasischen anderen Säuren als die trocknenden
Fettsäuren enthalten. Es ist nun gemäß vorliegender Erfindung festgestellt worden,
daß man das gesamte Glyzerin durch andere mehrwertige Alkohole, wie beispielsweise
Glykol, Penthaerythrit, Thiodiglykol, Dibutandiole und die ganze Phthalsäure durch
andere mehrbasische Säuren wie Maleinsäure, Bernsteinsäure oder Zitronensäure, ersetzen
kann, wobei man entsprechend den üblichen Herstellungsweisen der Harze vom Typ mehrwertiger
Alkohol -mehrbasische Säure solche Mengenverhältnisse oder Mischungen dieser Körper
wählt, daß man Harze von ähnlichen Eigenschaften wie diejenigen der trocknenden
Glyptalharze erhält. Ebenso bleibt man innerhalb des Rahmens der Erfindung, wenn
man gemischte Harze auf Basis mehrwertiger Alkohole, mehrbasischer Säuren, trocknender
Fettsäuren und anderer harzartiger Stoffe verwendet, welche ähnliche Eigenschaften
wie die trocknenden Glyptalharze aufweisen.
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Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren näher erläutern, ohne
es zu beschränken.
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Beispiel i ioo Teile eines Glyptalharzes auf Sojabohnölbasis, welches
eine Zusammensetzung entsprechend rund 6o°/0 0l besitzt, werden im Walzwerk nach
Zusatz von Testbenzin mit io Teilen Kupferphthalocyanin vermahlen, um ein Farbemail
folgender Zusammensetzung zu erhalten:
Harz ......................... ioo Teile |
Testbenzin .................... ioo - |
Kupferphthalocyanin ........... io - |
Dieses Farbemail wird nach und nach zu einer Lösung hinzugefügt, welche besteht
aus:
hiethylzellulose . . . . . . . . . . . . . . . .
15 Teile |
Triäthanolamin .... .. .......... 5 - |
Wasser .................... 135 - |
Man erhält auf diese Weise eine konzentrierte Druckfarbe, die gegebenenfalls
nochmals im Kollergang bearbeitet werden kann. Dieser Farbe werden unter Rührung
hinzugefügt:
Zoo Teile Xylol, und langsam |
255 - Wasser. |
Man erhält so eine gebrauchsfertige Druckfarbe. Nach dem Druck wird das Gewebe 5
Minuten bei 6o bis im' getrocknet, um das Wasser zu entfernen, dann abgelegt oder
aufgewickelt.
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Die Fixierung kann entweder durch Aushängen während 2¢ Stunden an
der Luft oder mittels eines Durchgangs durch den Trockenschrank erreicht werden.
Beispielsweise kann man eine Trocknung von 2o Minuten bei 12o° oder von 6 Minuten
bei 16o° vornehmen.
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Man erhält unter diesen Bedingungen Drucke, welche gute Widerstandsfähigkeit
gegen kochende alkalische Waschmittel und gegen Abreibung aufweisen.
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Beispiel 2 im Teile eines Glyptalharzes auf Sojabohnölbasis und mit
einer Zusammensetzung, die etwa 57 % Ö1 entspricht, werden nach Hinzufügung von
Testbenzin mit io Teilen polychloriertem Kupferphthalocyanin zermahlen, so daß man
ein Farbemail erhält, welches nachstehende Zusammensetzung hat:
Polychloriertes Kupferphthalo- |
cyanin mit etwa 5o °/o Chlor io Teile |
Harz ......................... im - |
Testbenzin .................... im - |
Dieses Farbemail wird nach und nach unter Rührung zu 15o Teilen einer dicken 8,25°/oigen
Betonitsuspension zugesetzt, welcher man gegebenenfalls 5 Teile Triäthanolamin hinzugefügt
hat. Man erhält so eine konzentrierte Druckfarbe. Dieser werden unter Rührung zugegeben:
im Teile Xylol, und dann langsam 255 - Wasser. Man erhält so eine gebrauchsfertige
Druckfarbe. Nach dem Druck und der Aushängung eines Gewebes während 2¢ Stunden erhält
man Drucke, welche eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber alkalischen, kochenden
Waschmitteln und gegen Abreibung aufweisen.
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Selbstverständlich führt auch die Trocknung im Trockenschrank bei
geeigneten Temperaturen zu gleichwertigen Ergebnissen.
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Beispiel 3 im Teile eines Glyptalharzes auf Sojabohnölbasis mit einer
Zusammensetzung, die etwa 6o °/o Öl entspricht, werden nach Hinzufügung von Testbenzin
mit Lutetia Scharlach NRF zermahlen, was etwa 5o Teilen trocknem Farbstoff entspricht.
Man erhält ein Email der Zusammensetzung:
5o Teile Lutetia Scharlach NRF (Schultz, |
Farbstofftabellen, 7. Aufl., Nr: 86) |
Zoo - Harz |
Zoo - Testbenzin |
Zoo - Wasser. |
Dieses Farbemail wird nach und nach unter Rührung zu i5o Teilen einer dicken 8,25°/@gen
Betonitsuspension hinzugefügt, welche gegebenenfalls noch 5 Teile Triäthanolamin
enthalten kann. Dieser erhaltenen konzentrierten Farbe fügt man unter Rührung hinzu
125 Teile Testbenzin, und dann langsam |
155 - Wasser. |
Man erhält so eine gebrauchsfertige Druckpaste. Nach dem Druck wird das Gewebe 5
Minuten durch den Trockenschrank geführt, um das Wasser zu entfernen und gegebenenfalls
das Aufwickeln oder das Ablegen zu gestatten.
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Die Fixierung kann entweder durch Aushängen oder mit Hilfe des Trockenschranks
geschehen. Beispielsweise dauert die Fixierung durch Aushängen ¢8 Stunden, 2o Minuten
bei i2o° und 6 Minuten bei 16o°.
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Beispiel ¢ ioo Teile eines Harzes, welches durch Kondensation von
Sojabohnöl, Phthalsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid, Pentaerytrit und Glykol hergestellt
wurde und eine Zusammensetzung hat, die ungefähr 57')/, öl entspricht, werden im
Walzwerk nach Zusatz von Testbenzin mit 5o Teilen Eisenoxyd vermahlen, wobei ein
Email nachstehender Zusammensetzung erhalten wird:
Eisenoxyd .................... 5o Teile |
Harz ......................... im - |
Testbenzin .................... Zoo - |
Dieses Farbemail wird nach und nach zu einer dicken 8,25°/,igen Betonitsuspension
hinzugefügt, welche gegebenenfalls 5 Teile Triäthanolamin enthalten kann. Man erhält
so eine konzentrierte Druckfarbe. Dieser werden unter Rührung 7o Teile Testbenzin
und dann langsam 255 Teile Wasser hinzugefügt. Man erhält so eine gebrauchsfertige
Druckfarbe.
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Man kann die Viskosität der Druckpaste ebenso wie die Viskosität der
in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen Druckpaste durch geeignete Zusätze
organischer Lösungsmittel (Verdünnung) oder von Wasser (Verdickung) regeln. Nach
24stündiger Aushängung des Gewebes erhält man Drucke, die wasch- und reibecht sind.
Das Trocknen im Trockenschrank mit durch Versuche festgestellten Trocknungszeiten
führt zu gleichen Ergebnissen.
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Beispiel s im Teile eines Glyptalharzes auf Basis einer Mischung von
Sojabohnöl und einem so behandelten Rizinusöl, daB es trocknend geworden ist, mit
einer Zusammensetzung, die etwa 75 %
01 entspricht, werden im Walzwerke das
gegebenenfalls geheizt sein kann, mit io Teilen Kupferphthalocyanin vermahlen,
so
daß eine gemahlene Masse herauskommt, welche etwa die Zusammensetzung aufweist:
Harz ... . ..... . . . . . . . . . . . . . .
. . ioo Teile |
Kupferphthalocyanin . . . . . . . . . . . io - |
Dieses Farbemail wird nach und nach einer Lösung zugesetzt, die folgende Zusammensetzung
hat:
Methylzellulose . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Teile |
Triäthanolamin . . . . . . . . . . . . . . . . 5 - |
Wasser ....................... 135 - |
plan erhält so eine konzentrierte Paste, deren IN,'iskosität im Zeitpunkt der Verwendung
durch Hinzufügung der erforderlichen Menge an Wasser eingestellt wird.
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Nach dem Druck werden die Gewebe wie in den vorhergehenden Beispielen
behandelt und liefern Drucke, welche gute Wasch- und Reibechtheit aufweisen.