DE766083C - Mittel zum Veredeln von Faserstoffen - Google Patents
Mittel zum Veredeln von FaserstoffenInfo
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Description
- Mittel zum Veredeln von Faserstoffen Es wurde gefunden, daB wäBrige Dispersionen, die neben Paraffinen, Harzen oder Verbindungen von ähnlicher physikalischer Beschaffenheit polymere Alkylenimine oder deren Umwandlungsprodukte enthalten, sehr wirksame Mittel zum Veredeln von Faserstoffen, wie Textilstoffen, Leder oder Papier, sind. Die Herstellung der wäßrigen Dispersionen kann in beliebiger Weise mit oder ohne Anwendung von Dispergiermitteln und bzw. oder Schutzkolloiden erfolgen.
- Geeignete polymere Alkylenimine oder deren Umwandlungsprodukte sind beispielsweise polymeres Äthylenimin, i, 2-Propylenimin, i, 3-Propylenimn, i, 2-B:utylenimin, N-Methyl-äthylenimin, N-Cyclohexyl-äthylenimin oder Phenyl-äthylenimin. Als Paraffine, Harze oder Verbindungen von ähnlicher physikalischer Beschaffenheit seien genannt Hartparaffin, Weichparaffin, chlorierte Paraffine, Paraffinöl, Garnaubawachs, Japanwachs, Montanwachs, Stearinsäure oder deren Ester,. Anhydride oder Amide, Octadecylamin, Octadecylalkohol; Dodecylcyclohexanol, Montanylalkohol, Talg, Spermöl, Ketone aus hochmolekularen Fettsäuren oder die aus diesen durch Reduktion erhältlichen Alkohole oder Kohlenwasserstoffe, ferner Polyacrylsäureester, Polymethacrylsäureester, Polyvinyläther, z. B. Octadecy 1-polyv iny läther, Isobutvl-polyv iny läther, Polystyrol oder Kondensationsprodukte aus Harnstoff und Formaldehyd oder aus Phthalsäure und Glycerin; auch Gemische aus mehreren der vorgenannten Verbindungen miteinander sind für die beschriebenen Zwecke vorzüglich geeignet: :als Dispergiermittel können beispielsweise Seifen, wasserlösliche Salze von Alkylnaphthalinsulfonsäuren oder sulfonierten Olefinen oder höhermolekularen Alkoholen, ferner Polyglykoläther von Fettalkoholen oder Fettaminen oder Fettsäurepolyglykoleste@verwendet werden. Als Schutzkolloide kommen beispielsweise Leim, Gelatine, Agar-Agar oder Dextrin in Betracht.
- Bei der Herstellung der wäßrigen Dispersionen verwendet man das Paraffin oder Harz dem polymeren Alkylenimin gegenüber zweckmäßig in überwiegenden Mengen; beispiels-,veise kommen wäßrige Dispersionen in Betracht; ',die neben etwa 2ö bis 300/0 Paraffin i bis io0% vorteilhaft nur etwa i bis 50% polymeres Alkylenimin enthalten. Außer den genannten Bestandteilen können die Dispersionen auch noch andere mit den angewandten sonstigen Bestandteilen verträgliche Verbindungen, __z.. B. Farbstoffe, Weichmachungsmittel, anorganische Salze, Zinkoxyd, Titandioxyd;, Zirkonoxyd, "--Aluminiumhydroxyd, Harnstoff oder Stärke, enthalten.
- Das Behandeln der Faserstoffe, z. B. der Textilstoffe, erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß man _hierzu-Bäder verwendet, denen-die beschriebenen wäßrigen Dispersionen zugesetzt worden sind. Nach dem Behandeln erfolgt ein Trocknen und anschließend gegebenenfalls ein längeres Erhitzen, beispielsweise auf etwa 8o bis ioo° C (Reifen). Oftmals ist es zweckmäßig, während des Behandelns mit den wäßrigen Dispersionen oder beim anschließenden Trocknen und Erhitzen eine Behandlung mit Aldehyden, wie Formaldehy d, Paraformaldehyd oder Acetaldehyd, erfolgen zu lassen.
- Erfindungsgemäß kann man Textilstoffen, wie Geweben aus Baumwolle, `Volle oder Kunstseide, oder Leder eine vorzügliche, sehr beständige, wasserabweisende Wirkung verleihen. Je nach den neben dem Alkylenimin in den wäßrigen Dispersionen vorhandenen Verbindungen erhalten die Textilstoffe gleichzeitig eine erhöhte Weichheit, Fülle und bzw. oder Oberflächenglätte. Auch eine Erhöhte Anfärbbarkeit für saure Farbstoffe und bzw. oder verminderte Wasseraufnahmefähigkeit kann erreicht werden. Bei Papier bewirkt eine Behandlung mit den erfindungsgemäß zur Anwendung gelangenden wäßrigen Dispersionen eine Erhöhung der Festigkeit gegen Abrieb im feuchtem Zustande. Es ist bereits vorgeschlagen worden, Textilfasern mit Harzen, die Amine oder Oxyalkylainine enthalten, zu imprägnieren, indessen wird durch die Verwendung von polymeres. Alkyleniminen im Gemisch mit Paraffinen eine beständigere wasserabstoßende Wirkung erzielt. Ferner ist es bekannt. daß man Faserstoffe mit sehr konzentrierten Lösungen alicr Pasten von Paraffinen, Benzin oder TrichluräthylenundPolyisobutyien imprägnieren kann. Man erhält so beispielsweise auf Geweben dichte, wasserabstoßende Überzüge, wobei der Faserstoffcharakter verlorengeht und die Gewebe nicht nur wasser-, sondern auch luftundurchlässig werden. Das gleiche gilt von einem anderen bekannten Verfahren, nach dein Superpolyanilde, gegebenenfalls zusammen mit Harzen, im Gemisch mit N itrocellulose und Weichmachungsmitteln, als Lackgrundstoffe verwendet werden, wobei mit derartigen Lacken u. a. auch Tuch, Papier oder Leder überzogen werden können.. Demgegenüber werden nach dem vorliegenden Verfahren die Faserstoffe unter Erhaltung ihres Faserstoftcharakters mit verdünnten wäßrigen Dispersionen behandelt, die neben Paraffinen und gegebenenfalls Polyvinylverbindungen polymere Alkylenimine oder deren Umwandlungs= produkte enthalten. Die Arbeitsweise und die Wirkung des neuen Verfahrens ist von den bekannten Verfahren somit völlig verschieden. Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
- Beispiel i ioo Teile polymeres Äthylenimin werden in 7oo Teilen `'Wasser bei 70° C gelöst, worauf man in dieser Lösung ein bei go bis ioo° C geschmolzenes Gemisch aus 392 Teilen Weichparaffin und 168 Teilen Paraffinöl mittels einer Dispergiermaschine fein verteilt. Die Dispersion wird darauf mit 6.1o Teilen Wasser von 70° C verdünnt und noch einige Minuten lang durch eine Homogenisiermaschine bei 12o atü geschickt. Die fertige wäßrige Dispersion läßt man alsdann abkühlen. In einem Bad, dem beispielsRveise je Liter io bis ioo g der obigen wäßrigen Dispersion zugesetzt worden sind, wird ein Viscosekunstseidengewebe getränkt und darauf auf der Trommel bei ioo bis iio° C getrocknet. Das Gewebe zeigt nach dieser Behandlung außerordentlich stark wasserabweisende Eigenschaften und trotzdem gute Luftdurchlässigkeit.
- Beispiel 2 7o Teile polymeres Äthylenimin werden in 220 Teilen Wasser bei 70° C gelöst, worauf in dieser Lösung ein bei etwa ioo° C geschmolzenes Gemisch aus. Zoo Teilen Hart- Paraffin und 11 Teilen Kolophonium mittels einer Dispergierrnaschine fein verteilt wird. Die Dispersion wird nach .dem Verdünnen mit weiteren Zoo Teilen Wasser noch einige 'Minuten lang durch eine Homogenisiermaschine bei 70 bis 8o atü umgepumpt und darauf mit einem Gemisch von Zoo Teilen Aluminiumoxydgellösung, 6o Teilen Ameisensäure und 39 Teilen Wasser vereinigt. Die fertige wäß-.rige Dispersion läßt man alsdann abkühlen. Das Behandeln von Geweben mit Hilfe dieser Dispersion erfolgt nach Beispiel i.
- Beispiel 3 25o Teile eines oxäthylierten Stearinsäuremonoäthanolamids werden mit 75o Teilen einer wäßrigen Lösung von 5o Teilen polymerem Äthylenimin unter gutem Rühren innig vermischt, bis eine homogene Dispersion entstanden ist. Behandelt man ein Gewebe aus Zellwolle mit Lösungen, die 2 bis 4% der beschriebenen wäßrigen Dispersion enthalten, so erhält Glas Gewebe einen weichen, glatten Griff, der auch nach dem Waschen erhaltenbleibt. Beispiel 25o Teile Octadecylalkohol werden geschmolzen und mit einer 13o/oigen wäßrigen LösungvonpolymeremÄthylenimin imTurbomischer vermischt. Die so erhaltene wäßrige Dispersion ist haltbar und läßt sich ohne weiteres mit Wasser verdünnen. Mit dieser Dispersion behandelte Gewebe erhalten cineli weichen (;ritt und sind -gleichzeitig wasserabstoßend.
Claims (1)
- PATE \ TANSI'R1;CII: Mittel zum Veredeln, insbesondere Wasserabstoßendmachen, von Faserstoffen, wie Textilstoffen, Leder oder Papier, bestehend aus wäßrigen Dispersionen, die Paraffine oder Harze oder Verbindungen von ähnlicher physikalischer Beschaffenheit, z. B. Wachse, hochmolekulare Fettsäuren, Amine, Alkohole oder Ketone, -Öle, Fette oder Polyvinyl- oder Polyacrylsäureverb.irndungen, und außerdem polymere Alkylenimine oder deren Umwandlungsprodukte sowie gegebenenfalls noch weitere organische oder anorganische Zusatzstoffe, wie Dispergiermittel, Schutzkolloide, Farbstoffe, Weichmachungsmittel, anorganische Salze oder Metalloxyde, enthalten. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift Nr. 615 938; britische Patentschriften \Tr. 437 70.4, 482 159; USA.-Patentschriften Nr. 2 071 250, 2 111 698, 2 181 538.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI66367D DE766083C (de) | 1940-01-26 | 1940-01-26 | Mittel zum Veredeln von Faserstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
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DEI66367D DE766083C (de) | 1940-01-26 | 1940-01-26 | Mittel zum Veredeln von Faserstoffen |
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DE766083C true DE766083C (de) | 1954-02-01 |
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ID=7196518
Family Applications (1)
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DEI66367D Expired DE766083C (de) | 1940-01-26 | 1940-01-26 | Mittel zum Veredeln von Faserstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE766083C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1056916B (de) * | 1957-02-07 | 1959-05-06 | Schickedanz Ver Papierwerk | Verfahren zur Herstellung hydrophiler zeitlich begrenzt wasserbestaendiger Vliese |
Citations (6)
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1940
- 1940-01-26 DE DEI66367D patent/DE766083C/de not_active Expired
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