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Verfahren zum Drucken von Textilprodukten Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zum Drucken von Textilprodukten mit Küpenfarbstoffpräparaten,
welches darin besteht, daß man zu diesem Zwecke Küpenfarbstoffpräparate verwendet,
die hydrotropisch wirkende Alkalisalze aromatischer Dialkylaminobenzolsulfonsäuren
enthalten. Soweit es sich hierbei um Küpenfarbstoffpräparate handelt, die noch nicht
als fertige Druckpasten anzusehen sind; kann deren Herstellung z. B. in der Weise
erfolgen, daß man wäßrigen Pasten der Küpenfarbstof, die außerdem Glycerin oder
ähnlich wirkende Alkohole, wie Glykol, Diäthylenglykol, Thiodiglykol, Thiodiglycerol,
enthalten, die Alkalisalze der genannten Säuren zusetzt und die so erhältlichen
Pasten entweder ohne weiteres mit den üblichen Zusätzen auf Druckpasten weiterverarbeitet
oder eindampft oder auf andere Weise ganz oder teilweise von der in ihnen enthaltenen
Flüssigkeit befreit, die so erhältlichen konzentrierten Pasten oder Pulver nach
beliebiger Zeit und nach üblichen Arbeitsweisen auf Druckpasten verarbeitet und
dann - im Textildruck verwendet. Der Vorteil, welcher durch den Zusatz der erwähnten
hydrotropisch wirkenden Substanzen erzielt wird, ist ein mehrfacher. Einmal gelingt
es auf diese Weise, sehr konzentrierte Pasten, die auch bei langem Aufbewahren nicht
absetzen oder sich entmischen, herzustellen; zweitens ist es auf diese Weise in
vielen Fällen möglich, trockene Farbstoffpulver zu gewinnen, die nach Anschlämmen
und Zugabe der üblichen Zusätze ohne weiteres auf sehr gleichmäßig druckende Druckpasten
verarbeitet werden können; drittens bewirkt der Zusatz des hydrotropisch wirkenden
Mittels in den meisten Fällen eine beträchtliche Verstärkung und schnellere Fixation
der erhältlichen Drucke. Es sei erwähnt, daß die letzteren Effekte auch zu verzeichnen
sind, wenn die genannten hydrotropisch wirkenden Substanzen erst den sonst fertigen
Druckpasten zugesetzt werden, wobei in diesem Falle der Farbstoff auch in reduziertem
Zustande vorliegen kann.
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Es ist bekannt, Küpenfarbstoffen gewisse hydrotropisch wirkende Substanzen
zuzusetzen (vgl. Patentschrift 244 738 und die britische Patentschrift 27 742/o8).
Den in diesen Patentschriften genannten hydrotropisch wirkenden Mitteln gegenüber
weisen die der vorliegenden Erfindung den Vorteil einer erheblich besseren und kräftigeren
Wirkung auf. Beispiel 1 io Gewichtsteile einer Farbstoffpaste, die in ioo Gewichtsteilen
2o Gewichtsteile 6,6'-Dichlor-44'-dimethylbisthionaphthenindigo, 15 Gewichtsteile
dimethylsulfanilsaures Natrium und 4o Gewichtsteile Glycerin enthält, werden mit
io Gewichtsteilen Wasser und 8o Gewichtsteilen einer Verdickung gemischt, die in
ioo Gewichtsteilen 6 Gewichtsteile Weizenstärke, 6 Gewichtsteile Britishgum Pulver
(vgl. Haller-Georgievics, HandbuchdesZeugdrucks,Teili, 1930 Seite i41), 16 Gewichtsteile
Gummi i : i,
_7 Gewichtsteile Tragant 65: iooo, io Gewichtsteile
Glycerin, 15 Gewichtsteile Kaliumcarbonat, 15 Gewichtsteile Natriumformaldehydsulfoxylat
und =5 Gewichtsteile Wasser enthält.
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Die so erhaltene Druckpaste wird in üblicher Weise zum Drucken verwendet.
Die erhaltenen Drucke werden feucht gedämpft und mit Chromkali/Essigsäure sowie
durch kochendes Seifen entwickelt. Ein auf diese Weise auf Baumwolle hergestellter
Druck fällt bedeutend kräftiger aus als ein nach der gleichen Vorschrift, jedoch
ohne Zusatz von dimethylmetanüsaurem Natrium erhaltener Druck.
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Beispiel 2 2o Gewichtsteile des fein verteilten Farbstoffs nach Patentschrift
23g o93, erhältlich durch Oxydation von Naphthooxythiophencarbonsäure, als wäßrige
neutrale Paste, 15 Gewichtsteile dimethylmetanilsaures Natriumoder äthylbenzylanilindisulfonsaures
Natrium und 4o Gewichtsteile Glycerin werden auf dem Wasserbad unter Rühren so weit
eingedampft, bis der Teil 16prozentig ist. Das so erhaltene Farbstoffpxäparat trocknet
nicht ein und kann ohne weiteres nach den üblichen Verfahren auf Druckpasten verarbeitet
werden, die beim Druck, auch nach dem Verfahren, nicht reduziert zu drucken, kräftigere
Drucke liefern, als wenn man ohne den Zusatz von dimethylmetanüsaurem Natrium arbeitet.
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Beispiel 3 3 Gewichtsteile eines -6oprozentigen Farbstoffpulvers,
das beispielsweise durch Trocknen von 579 Gewichtsteilen einer io,33 prozentigen
Paste des Farbstoffs 6,6'-Dichlot-4,4'-dimethylbisthionaphthenindigo, 2 Gewichtsteilen
entwässertem Natriumcarbonat und 38 Gewichtsteilen dixnethyhnetanilsaurem Natrium
in emaillierten Trockenblechen auf dem Wasserbade oder auf einem Walzentrockner,
der mit Dampf von il/, bis 2 Atm. geheizt war, oder auf sonstige Art und Weise hergestellt
wurde, werden mit 17 Gewichtsteilen Wasser und 8o Gewichtsteilen einer Verdickung,
wie in Beispiel = angegeben, gemischt. Die so erhaltene Druckpaste läßt sich ebenso
gut wie eine aus Teigware hergestellte Druckpaste verwenden. Die Drucke sind ohne
Stippen, fixieren besser als die entsprechende Teigware bei gleichem Fa.rbstoffgehalt
und zeigen eine Verstärkung der Nuance gegenüber den ohne Zusatz von dimethylmetanilsaurem
Natrium erhaltenen Drucken. Beispiel 4 3o Gewichtsteile des Farbstoffs (iooprozentig)
des Beispiels i als Paste, i9 Gewichtsteile dimethylsulfanilsaures Natrium, 0,5
Gewichtsteile Natriumcarbonat, 0,5 Gewichtsteile eines Netzmittels werden in der
im Beispiel 3 angegebenen Weise zur Trockne eingedampft. Das Pulver wird fein gemahlen
und gesiebt und ist ohne weiteres für den Druck anwendbar.
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Beispiel 5 Eine Druckpaste, bestehend aus 2 Gewichtsteilen des Farbstoffs
4,7-4',7'-Tetramethyl-5,5'-dichlorbisthionaphthenindigo, 4 Gewichtsteilen dimethylmetanilsaurem
Natrium, 4 Gewichtsteilen Glycerin, 15 Gewichtsteilen Kaliumcarbonat, i2
Gewichtsteilen Natriumformaldehydsulfoxylat, 23 Gewichtsteilen Wasser und 40 Gewichtsteilen
einer Verdickung, die in ioo Gewichtsteilen 35 Gewichtsteile Britishgum Pulver,
i3 Gewichtsteile Weizenstärke, 2 Gewichtsteile benzylsulfanilsaures Natrium und
5o Gewichtsteile Wasser enthält, wird durch Mischen und Erwärmen auf dem Wasserbad
vorbereitet und in üblicher Weise zum Drucken verwendet. Die erhaltenen Drucke werden
feucht gedämpft und mit Chromkali/Essigsäure sowie durch kochendes Seifen entwickelt.
Ein auf die Weise auf Baumwolle hergestellter Druck fällt bedeutend kräftiger aus
als ein nach derselben Vorschrift, jedoch ohne Zusatz von dimethylmetanilsaurem
Natrium und mit 8°/o Glycerin, erhaltener Druck.
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Der in obigem 'Beispiel genannte Farbstoff läßt sich mit gutem Erfolg
z. B. durch Dichlorisoviolanthron (Colour" Index, Nr. iio4) oder den aus Nitromethylbenzanthron
mit Schwefel nach Patentschrift 242 621 erhältlichen Farbstoff oder durch Dimethoxydibenzanthron
(Colour Index, Nr. iioi) oder Pyranthron (vgl. Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage,
Teil i, Nr. 1245) oder Perylentetracarbonsäuredianisidid ersetzen.
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Auch in den beiden letzten Beispielen läßt sich als hydrotropes Mittel
äthylbenzyla.nilindisulfonsaures Natrium verwenden.
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Beispiel 6 In gleicher Weise, wie in den obigen Beispielen beschrieben,
lassen sich aus dem Farbstoff des Beispiels 3 der deutschen Patentschrift 386
057
unter Zusatz von Glycerin und einem Alkali salz der Diäthylmetanilsäure
oder der Diäthyl-oder Dimethyl-2-toluidin-4-sulfonsäure Farbstoffpräparate herstellen,
in denen der Farbstoff beim Druck besser ausgenutzt wird als bei Verwendung einer
normalen' wäßrigen Paste.
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Beispiel 7 In gleicher Weise wie in den Beispielen 1 bis 5 lassen
sich aus 6,6'-Dichlor-4,4'-dimethyl bisthionaphthenindigo
oder
aus dem nach Beispiel x der deutschen Patentschrift 469 343 aus Brom-x-chlor-2,3-naphthisatin
und 4-Methyl-z-oxynaphthalin erhältlichen Farbstoff unter Zusatz von Glycerin und
des Lithiumsalzes des technischen Gemisches der Dimethylsulfanilsäure und Dimethylmetanilsäure
(erhältlich durch Sulfonierung von Dimethylanilin) Farbstoffpräparate herstellen,
die bedeutend gesteigerte Intensität der Drucke beibeschleunigter Fixierungsgeschwindigkeit
gegenüber Präparaten ohne die genannten Lithiumsalze aufweisen.