DE485894C

DE485894C - Verfahren zur Erzeugung echter Faerbungen auf der Faser

Info

Publication number: DE485894C
Application number: DEB117412D
Authority: DE
Inventors: Dr Karl Anacker; Dr Ernst Knebel; Dr Kurt H Meyer
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1925-01-01
Filing date: 1925-01-01
Publication date: 1929-11-12

Description

Verfahren zur Erzeugung echter Färbungen auf der Faser Es ist bekannt, daß basische Farbstoffe und saure Farbstoffe, die durch Einführung einer oder mehrerer Sulfonsäuregruppen in die basischen Farbstoffe erhalten werden, mit Phosphorwolframsäuren oder Phosphormolybdänsäuren oder analogen komplexen Säuren oder mit Mischungen solcher Lacke von ausgezeichneten Echtheitseigenschaften geben.
Es hat sich nun gezeigt, daß man echte Färbungen auf der Faser erhalten kann, wenn man die Lacke aus basischen Farbstoffen oder ihren Sulfosäuren mit komplexen Metallsäuren in einem organischen Lösungsmittel löst oder suspendiert und mit oder ohne Zusätzen auf die Faser bringt und fixiert.
Es ist nicht erforderlich, hierbei fertige Lacke zu verwenden, sondern man kann auch die Faser mit einem Bade, das die komplexen Säuren oder ihre Komponenten erhält, und dann mit basischen Farbstoffen oder ihren Sulfonsäuren behandeln.
Beispiel 1 Baumwolle wird mit einem Gemisch aus einer 3 prozentigen Lösung von phosphorwolframsaurem Natrium und einer ioprozentigen Aluminiumsulfatlösung geklotzt, getrocknetundhierauf mit folgendem Druckansatz bedruckt: 2o g ViktoriablauB (G. Schultz, Farbstofftabellen, 1g23, Bd. i, Nr. 559), 50 g Essigsäureester des Glycerins, ioo g Essigsäure von 6 ° B6, 2oo g Wasser, 630 g Gummiverdickung i : i. Die Drucke werden getrocknet und durch Dämpfen, wie üblich, fixiert. An Stelle von Phosphorwolframsäure lassen sich andere Heteropolysäuren, wie Phosphormolybdänsäure, Silicowolframsäure usw., und deren Gemische verwenden. Andere der beanspruchten Farbstoffe können analog fixiert werden.
Beispiel 2 2 kg Baumwolle werden durch einstündiges Einlegen in eine Lösung von 5oo g phosphorwolframmolybdänsaurem Natrium in 251 Wasser gebeizt, abgewunden und getrocknet. Die so behandelten Stränge werden -- prozentig mit z. B. Diamantgrün GX (G. Schultz,- Farbstofftabellen, 1g23, Bd. i, Nr. 499) 3/4 Stunden bei 6o bis 8o' ausgefärbt.
Im übrigen kann man auch hier wie in Beispiel i Abänderungen nach verschiedenen Richtungen vornehmen.
Beispiel 3 Baumwolle oder Seide wird mit einem Druck ansatz bedruckt, der durch Lösen von 40 g Phosphorwolframsäurelack aus Rhodamin 3 G extra (G. S ch u1 tz, Farbstofftabellen, i923, Bd. i, Nr. 576) in q.6o g Pyridin und Hinzufügen von 5oo g essigsaurer Stärketragantverdickung hergestellt wurde. Nach dem Trocknen wird der Druck, wie üblich, durch Dämpfen fixiert, gespült und leicht geseift. An Stelle von Pyridin können auch andere Lösungsmittel, wie Thiodiglykol, Äthylenchlorhydrin usw., verwendet werden. Ebenso können die Lacke aus anderen basischen Farbstoffen, auch solchen mit Sulfogruppen, und Phosphorwolfrarnsäure oder analogen Heteropolysäuren, wie Phosphormolybdänsäure, Silicowolframsäure usw., und deren Gemischen, fixiert werden.
Beispiel 4 Eine i prozentige Natrium-m-phosphatlösung wird mit einer 4prozentigen Natriumwolframatlösung etwa im Verhältnis i:2 oder i:3 gemischt und die Mischung mit verdünnterMineralsäurebis zur kongosauren Reaktion angesäuert. Mit der so hergestellten Lösung wird Baumwolle geklotzt. Nach dem Trocknen wird mit folgendem Druckansatz bedruckt: 2o g Diamantgrün GK (G. Schultz, Farbstofftabellen, x923, Bd. i, Nr. 499), 50 g Essigsäureester des Glycerins, ioo g Essigsäure von 6 ° B6, 2oo g Wasser, 63o g Gummiverdickung i : i. Der Druck wird getrocknet und durch Dämpfen, wie üblich, fixiert. An Stelle der Komponenten für Phosphorwolframsäure lassen sich auch die Komponenten für andere Heteropolysäuren, z. B:. Wasserglas und Na-wolframat, verwenden.
Ein Zusatz von Salzen, wie Kaliumchlorid, Ammoniumchlorid usw., zur Druckpaste ist u. U. vorteilhaft. Beispiel 5 Seide wird mit einer 5prozentigen wäßrigen Lösung von Natrium-m-phosphorwolframat bis % Stunden lang nahe der Kochtemperatur behandelt, gespült und getrocknet. Hierauf wird sie mit dem in Beispiel i genannten Druckansatz bedruckt, worauf man durch =o Minuten langes Dämpfen fixiert. Die Drucke sind bei gleicher Waschechtheit lichtechter als Tanninbrechweinsteindrucke von gleicher Stärke. An Stelle von Phosphorwolframsäure lassen sich andere Heteropolysäuren oder deren Gemische verwenden.
Statt die geklotzte Seide zu bedrucken, kann man sie auch, wie üblich, mit basischen Farbstoffen, z. B. Diamantgrün GX, färben.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung echter Färbungen auf der Faser, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lacke aus basischen Farbstoffen oder ihren Sulfosäuren mit komplexen Metallsäuren in einem organischen Lösungsmittel löst oder, suspendiert und mit oder ohne Zusätzen auf die Faser bringt und fixiert.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Faser mit einem Bade, das die komplexen Säuren oder ihre Komponenten enthält, und dann mit den basischen Farbstoffen oder ihren Sulfosäuren behandelt.