DE582378C - Verfahren zum Faerben und Drucken von animalischen und vegetabilischen Materialien mit Beizenfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zum Faerben und Drucken von animalischen und vegetabilischen Materialien mit Beizenfarbstoffen

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DE582378C
DE582378C DEO18766D DEO0018766D DE582378C DE 582378 C DE582378 C DE 582378C DE O18766 D DEO18766 D DE O18766D DE O0018766 D DEO0018766 D DE O0018766D DE 582378 C DE582378 C DE 582378C
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ORANIENBURGER CHEM FAB AG
KURT LINDNER DR
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ORANIENBURGER CHEM FAB AG
KURT LINDNER DR
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/36General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using mordant dyes ; using metallisable dyes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

  • Verfahren zum Färben und Drucken von animalischen und vegetabilischen Materialien mit Beizenfarbstoffen Man verwendet bekanntlich in der Färberei und Druckerei von pflanzlichen und tierischen Fasermaterialien Zusätze, wie Seife, Türkischrotöl oder Monopolseife (vgl. Heiermann, Technologie der Textilveredelung i. Auflage [192i], Seite i¢5), die das Dispiergieren des Farbstoffes erleichtern und das gleichmäßige Eindringen der Färbeflotte in das Textilmaterial verbessern. Diese Zusätze haben auch den Zweck, dem Fasermaterial einen besseren Griff zu verleihen. In der Färberei mit Beizenfarbstoffen sind derartige Zusätze infolge der Anwesenheit von Beizenmetallsalzen, insbesondere von Salzen des Chroms, Aluminiums, Kupfers, Eisens, Zinns usw., unter keinen Umständen anwendbar, da die Metallkationen mit den sulfonierten Fettsäureresten unlösliche Verbindungen geben, welche das Fasergut verschmieren und mithin eine ungleichmäßige reibunechte Färbung bedingen.
  • Es wurde nun gefunden, daß die aliphatisch substituierten aromatischen Sulfonsäuren sowie ihre Alkali-, Erdalkali-, Aluminium-, Chrom-, Kupfer- usw. Salze bzw. deren wäßrige oder alkoholische Lösungen Erzeugnisse darstellen, die in der Beizenfärberei von hohem Wert sind. Die Säuren der aliphatisch substituierten aromatischen Sulfonsäuren bilden mit sämtlichen in der Beizenfärberei üblichen Metallkationen lösliche Salze und unterscheiden sich in dieser Hinsicht grundlegend von den obenerwähnten Alkaliverbindungen der Fettsäuren oder sulfonierten Öle. Man ist ohne weiteres in der Lage, die aliphatisch substituierten aromatischen Sulfonsäuren oder ihre Alkalisalze in der Beizenfärberei zusammen mit Kaliumbichromat, Fluorchrom, Alaun, Kupfersulfat, Eisensulfat und Chlorzinn zu verwenden bzw. die vorgenannten anorganischen Metallbeizen ganz oder teilweise durch die entsprechenden Metallsalze der Sulfonsäuren zu ersetzen. Hierdurch wird das Benetzungs- und Egalisierungsvermögen der Färbeflotte wesentlich verbessert. Werden die Sulfonsäuren in Form ihrer Beizenmetallsalze zur Anwendung gebracht, so wirken diese einerseits als Netz- und Egalisierungsmittel und andererseits infolge ihres hydrolytischen Zerfalls unmittelbar als Metallbeize. Hervorzuheben ist schließlich, daß sowohl die Sulfonsäuren selbst als auch ihre Alkali-, Erdalkali- oder Beizenmetallsalze selbst gegen starke Mineralsäuren, wie Schwefelsäure, völlig beständig sind und auch in harten Gebrauchswässern Verwendung finden können, da ja die Calcium- und Magnesiumsalze ebenfalls absolut löslich sind.
  • Als besonders wirksam erwiesen sich solche aliphatisch substituierten aromatischen Sulfonsäuren, die durch Substituierung der aromatiscben Komponente, wie Benzol, Toluol, Xylol, Phenol, Kresol, Naphthalin, Anthracen, Tetrahydronaphthalin, Naphthol usw., mit aliphatischen Resten ein genügend hohes Molekulargewicht erhalten und infolge ihrer hapillaraktivität die Grenzflächenspannungen der Flotte zu Farbstoff und Textilmaterial kräftig erniedrigen. Bei höhenmolekularen aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie Naphthalin oder Anthracen, erreicht man den gewünschten Effekt bereits durch Einführung von verhältnismäßig niedrigmolekularen Alkylresten, wie z. B. durch die Reste Propyl, i-Propyl, Butyl, i-Butyl oder Amyl. Sehr wirksam, besonders bei weniger hochmolekularen aromatischen Komponenten, ist die Einführung höhenmolekularer aliphatischer Reste, die den natürlichen Fettstoffen nahestehen. Wir nennen beispielsweise aliphatische Radikale, wie Stearyl-, Palmityl-, Oleyl- usiv. (auch als Stearo-, Palmito- oder Oleo- bezeichnet), kurz Reste von dem a11-gemeinen Typ oder Radikale, wie Cetyl- (Hexadecyl-), Carnaubyl-, Ceryl-, Dodecyl- (Radikal des Laurinalkohols), Octadecenyl- (Radikal des Cleinalkohols), also vom allgemeinen Typ Die geeigneten Sulfonsäuren werden nach an sich bekannten Methoden gewonnen. So entsteht beispielsweise die Isopropylnaphthalinsulfonsäure durch Kondensieren von p-Naphthalinsulfonsäure mit Isopropylalkohol in Gegenwart von Schwefelsäure bei höheren Temperaturen. Die Palmitylbenzolsulfonsäure (mitunter auch Paltnitobenzolsulfosäure oder Palmitophenonsulfosäure genannt) ist beispielsweise durch Sulfonierung des nach K r a f t (Ber. i9, 2982) erhältlichen Palmitylbenzols (Palmitophenons) mit kräftig sulfonierenden Agenzien, wie Oleum: oder Chlorsulfonsäure, zu erhalten. Ganz entsprechend wird die Cetylbenzol.sulfonsäure (Hexadecylbenzolsulfönsäure) gewonnen, indem vor der Sulfonierung das Palmitylbenzol (Palmitophenon) beispielsweise mit Hilfe von amalgamiertem Zink und Salzsäure zu Cetylbenzol (Hexadecylbenzol) reduziert wird. Naturgemäß sind auch alle anderen bekannten Darstellungsmethoden für die Einführung der vorgenannten Radikale in die aromatische Komponente geeignet.
  • Alle vorgenannten Verbindungen sowie ähnlich konstituierte Sulfonsäuren eignen sich in der Beizenfärberei entweder als solche oder in Form ihrer Alkali- oder Beizenmetallsalze ausgezeichnet. Meist genügen Mengen von o,i °/o vom Warengewicht. Mitunter sind die Zusätze auch zu vergrößern. Das Verfahren ist sowohl für Materialien vegetabilischen Ursprungs, wie Baumwolle, Leinen, Jute, Ramie, Kunstseide, Papier, als auch für Materialien tierischen Ursprungs, wie Wolle, Seide, Haare, Borsten, Leder, und schließlich für gemischt vegetabilisch-animalische Fasermaterialien geeignet. Irgendeinen schädigenden oder strukturverändernden Einfluß auf das Färbegut haben die genannten Sulfonsäuren nicht. Sie dienen vielmehr dazu, die Färbungen zu verbessern, den Griff des Fasermaterials zu veredeln und die Faser ausgesprochen zu schützen.
  • Es hat sich weiter gezeigt, daß die Wirkung der substituierten Sulfonsäuren bzw. ihrer Salze durch Zusätze von ein- und mehrwertigen wasserlöslichen Alkoholen, wie Methylalkohol, Äthylalkohol, Isopropylalkohol, Fuselalköhole, Glykol, Glycerin usw., noch verstärkt werden kann. Auch können die genannten Alkohole allein oder zusammen mit Wasser als Lösungsmittel für die Sulfonsäuren oder ihre Salze benutzt werden.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, Sulfitcelluloseablauge in der Chromfärberei von Wolle zu verwenden. Die Sulfitcelluloseablauge stellt jedoch keine substituierte aromatische Sulfon.säure im vorstehenden Sinne dar. Die vorstehend beschriebenen substituierten aromatischen Sulfonsätiren sind hinsichtlich des Netz- und Egalsierungsvermögens sowie der griffverbessernden Eigenschaften bei der Beizenfärberei der Sulfitcelluloseablauge überlegen. Beispiel i Wollkammzug wird in an sich bekannter Weise mit Metachrombraun B (vgl. Ullmann, Encyclopäde der technischen Chemie, 2. Auflage, Band 7, Seite q.92), dem unter dem Namen Metachrombeize bekannten Gemisch von Kaliumchromat und Ammonsul-£at, und io % luistallisiertem Glaubersalz gefärbt. Vorteilhaft wird der Metachromfarbstoff mit einer Lösung von hexadecy 1-toluolsulfonsaürem Natrium angeteigt. Anderenfalls setzt man dieses sulfonsaure Salz der Farbflotte vor Zusatz der Farbstofflösung, und zwar in Mengen von 45 °/o des Kammzuggewichts hinzu. Man geht bei q.o° C ein und treibt nach '-/,Stunde langsam zum Kochen, erreicht nach i Stunde die Kochtemperatur und beläßt noch 2 bis 3 Stunden im langsam kochenden Farbbade. Beispiel 2 Wollgarn wird mit Kolumbiäbraun M (vgl. Ullm@ann, Encyclop;ädie der technischen Chemie, 2. Auflage, Band 6, Seite 728) unter Mitverwendung von 15 g kristallisiertem Glaubersalz je Liter Farbflotte in üblicher Weise, bei 6o° C beginnend, gefärbt. Nach Stunde ist die Kochtemperatur erreicht. Nach einer weiteren Stunde ist die Farbflotte ausgezogen. Die Färbung wird dann mit Hilfe des Chromsalzes der Amylnaphthalinsulfonsäure, das durch Auflösen von frisch gefälltem Chromhydroxyd in der 3oprozentigen Sulfonsäurelösung bei Kochtemperatur erhältlich ist, fixiert. Man benötigt 2,5 % des Chromsulfonats,gegebenenfalls unter Afitverwendung von r bis 2 % E.ssigs,äure, und fixiert innerhalb von 30 Minuten bei leichtem Kochen der Flotte. Im Anschluß daran wird gründlich gespült.
  • Beispiel 3: ioo Pfund eines gut ausgekochten trockenen Baumwollgarns werden auf der Terrine mit 35 Liter einer Lösung, die 5 kg Türkischrotöl, 5 kg technische Natriumaluminatlösung von 22° B6 und 1,5 kg palmitylbenzolsulfonsaures Natrium. enthält, imprägniert, getrocknet und am nächsten Tage mit essigsaurer Tonerde von 6° Be gebeizt, dann gespült und getrocknet. Alsdann wird auf der Kufe mit einem blaustichigen Alizarinrot (vgl. Ullmann, Encyclop,ädie der technischen Chemie, 2. Auflage, Band i, Seite 2ii), das gegebenenfalls unter Mitverwendung des Sulfonats angeteigt worden ist, in üblicher Weise ausgefärbt. Man kocht das Garn zum Schluß mit einer Lösung, die 3 g des obenerwähnten sulfonsauren Salzes im Liter enthält, ab. Beispiel q. Baumwollstückware wird in bekannter Weise mit q. °f'. Tannin vom Warengewicht in einer 95° C warmen Flotte gebeizt und bei 50° C etwa 8 Stunden in dieser Flotte belassen. Die Stückware wird dann entwässert und mit 2 °j, Brechweinstein und i °% diisobutylnaphthalinsulfonsaurem Natrium innerhalb 112 Stunde bei 2o° C fixiert. Hierauf wird gespült und dann, wie üblich, mit Methylengrün (vgl. U 11 m a n n , Encyclop,ädie der technischen Chemie, 2. Auflage, Band 7, Seite 552) unter Zusatz von 2 °1o Essigsäure auf die gewünschte Nuance ausgefärbt. Zum Schluß wird gut gespült.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Färben und Drucken von animalischen und vegetabilischen Materialien mit Beizenfarbstoffen, gekennzeichnet durch die Verwendung der Beizen in Form von Beizenmetallsalzen aliphatisch substituierter aromatischer Sulfonsäuren oder der zu diesem Beizenmetallsalz führenden Komponenten, wie etwa der entsprechenden anorganischen Schwermetallsalze und der Alkalisulfonate.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß noch ein- oder mehrwertige wasAerlösliche Alkohole in den Anteigelösungen oder Färbebädern mitverwendet werden.
DEO18766D 1925-01-24 1925-01-24 Verfahren zum Faerben und Drucken von animalischen und vegetabilischen Materialien mit Beizenfarbstoffen Expired DE582378C (de)

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