DE641517C - Verfahren zur Herstellung von wasserunloeslichen Azofarbstoffen auf Wolle - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserunloeslichen Azofarbstoffen auf Wolle

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DE641517C
DE641517C DEI47963D DEI0047963D DE641517C DE 641517 C DE641517 C DE 641517C DE I47963 D DEI47963 D DE I47963D DE I0047963 D DEI0047963 D DE I0047963D DE 641517 C DE641517 C DE 641517C
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Germany
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wool
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water
azo dyes
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DEI47963D
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Inventor
Dr Werner Kirst
Dr Richard Gutensohn
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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  • Verfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen auf Wolle Es ist bekannt, `echte Färbungen auf Wolle durch Behandeln der Faser mit der alkaU-schen Lösung einer Küpplungskompionente, z. B. Beines 2, 3-Oxynaphthoesäurearylids, -und nachfolgendes Entwickeln des Farbstoffs durch Kuppeln mit seiner Diazoverbindung herzustellen. Diese Verfahren sind auf Arbeitsweisen beschränkt, bei denen ein wannenmäßiges Grundieren und Entwickeln in langen Flottenverhältnissen bei langer Färbedauer vorgesehen rund sein Arbeiten in ununterbrochenem Zuge, wie ges im übrigen auch bei der Baumwollfärberei nur beim Färben von Stückware durch Grundieren auf dem Youlard, Zwischentrocknen !und Entövikkeln auf dem Foulard angewendet wird, infolgedessen nicht möglich ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in einem ununterbrochenem Arbeitsgang Wolle -oder Mischungen von Wolle mit Kunstseide aus regenerierter Cellulose in der Weise mit unlöslichen Azofarbstoffen färben kann, daß man die Ware nicht länger als 3 Minuten in der alkalischen Lösung der Kupplungskomponente -grundiert, durch Abquetschen entwässert und den Farbstoff lohne Zwischentrocknung in der Diaaolösung entwickelt. Die Kupplung kann durch ,nachträgliches Durchführen der Ware durch ,ein Bad mit schwach alkalisch wirkenden Mitteln, wie z: B. Natriumaoetat, Ammoniak, vervollständigt werden. Aus M ie 11 i a n d s -Textilberichten, Bd: 9, 1928, S. 585 bis 586 ist zwar bekanntgeworden, daß die Vereinigung . von 2, 3-Oxynaphthoesäurearyliden mit der tierischen Faser eine wesentlich innigere ist als mit der Baumwolle. Nicht zu erwarten war aber, daß diese Vereinigung mit der Wollfaser so verläuft, daß selbst bei sehr kurzer Grundieruügsdauer eine ununterbrochene Führung des Färbevorganges lohne Zwischentrocknung möglich ist.
  • Überraschenderweise fallen die nicht 7wischengetrockneten Färbungen kräftiger aus als zwischengetrocknete und übertreffen diese in der Reibechtheit.
  • Wesentlich beeinfiußt wird der Ausfall der Färbungen durch die Vorbehandlung der Wolle und die Auswahl der als Schutzkolloide, Netz- und Dispergiermittel angewendeten Textilhilfsmittel. So liefert schwach chlorierte Wolle oder mit sauerstoffabgebenden Mitteln vorbehandelte und gebleichte Wolle kräftigere Färbungen ,als rohe Wolle.
  • Da das Durchnetzen des Färbegutes für die Durchführarbeit des @ununterbrochenen Grundierungsvorgangs sehr wichtig ist, empfiehlt ges sich, in den alkalischen Grundierungsbädern neben Schutzkolloiden Textilhilfsmittel anzuwenden, die in alkalischen Bädern hohe Netzfähigkeit besitzen, wie z. B. OleylmetliyItaurin, sulfoniertes Ölsäureäthylanilid. Der Zusatz von Disperglermitteln, beispielsweise des Einwirkungsprodukts voü. Äthylenoxyd auf Octodecylall;#ohol, zum EuV wicklungsbad bewirkt, wie ferner gefun(I'Q.M wurde, .eine Erhöhung der Reihechtheit.
  • Die Fertigstellung der Färbungen kann nach den Angaben im Patent 621 758 durch Nachbehandeln mit Reduktionsmitteln vorgenommen werden. Es empfiehlt sich auch ,ein kochendes Absäuern in manchen Fällen, wo mit der Korngröße auf der Faser starke Farbtonunterschiede bestehen.
  • Das neue Verfahren, welches nicht nur für Stückware, sondern auch für Kammzug und Ketten anwendbar ist, bedeutet seine wertvolle Bereicherung der Technik, da @es gestattet, in einfacher Weise und unter großer Materialschonung bei sehr kurzer Behandlungsdauer leuchtende Färbungen in hoher Echtheit auf Wolle und Mischungen von Wolle mit Kunstseide aus regenerierten Cellulosen herzustellen.
  • Dies ist besonders bemerkenswert, da es in der Baumwollfärberei nicht möglich ist, Vorgespinste, z. B. Kardenband, kontinuierlich mit unlöslichen Azofarbstoffen in ausreichender Reibechtheit zu färben.
  • Beispiele i. Färbung auf Kammzug: Der trockene Kammzug wird -etwa 3o Sekunden unter Leitrollen durch ein mit nachstehender Grundierungslösung beschicktes Färbegefäß geführt, zwischen zwei Walzen auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa Zoo bis i2o % abgequetscht und nach kurzem Luftgang durch ein zweites, mit Leitrollen versehenes und mit der unten beschriebenen Diazolösung bestelltes Gefäß geführt, auf etwa i 5o % Feuchtigkeitsgehalt abgepreßt und nach einem Luftgang durch ein kaltes Bad geleitet, das i ccm 25%ige Ammoniaklösung und gegebenenfalls o,5 ccm einer 3o%ig,en Lösung des Einwirkungsprodukts von Äthylen@oxyd auf Octodecylalkohol enthält. Dann wird mit einer kochenden Lösung, die i ccm Eisessig und o, 5 g Ol@eylmethyltaurin je Liter enthält, gespült, abgesäuert, gespült und getrocknet.
  • a) Grundlerungslösung 15 g 1-(2', 3'-Oxynaphthoylamin@o)-4-chlor-2-m-ethylb,enzol werden in 3o ccm Alkohol, 7,5 ccm Natronlauge 34' 136 -und 15 ccm Wasser gelöst, darmeingetragen in i 1 eines 3o' warmen Bades, das 8 ccm Sulfiteellulos,eablauge, 49 Oleylmethyltaurin, 4 ccm sulfoniertes Ülsäureäthylanilid und 15 ccm Natronlauge 34° Be enthält. b) Entwicklungsbad i o g salzsaures Salz des 4-Chlor-2-methyll;aminob,enzols go%ig werden mit io,5ccm ;,säure 2o° B6 und 49 Natriumnitrit unter
    #fitz von i g .einer 3oofoigen Lösung des
    Q.Mu#@virkungsprodukts von Äthylenoxyd auf
    O.ctodecylalkohol diazotiert. Nach Zusatz von ioo ccm 2o%iger Natriumacetatlösung wird mit kaltem Wasser auf i ooo ccm eingestellt.
  • Man erhält ein sehr echtes, leuchtendes Rot. 2. Urgenetzter gebleichter Fahnenstoff wird auf einem Dreiwalzenfoulard mit der in Beispiel i beschriebenen Grundierungslösung behandelt. Die abgequetschte Ware wird auf einem zweiten Foulard iodereinem jigger in einer Passage entwickelt. In einem gleichgekoppelten jigger wird der Stoff in ununterbrochenem Durchgang durch ein ammoniakalisches Bad genommen und auf der Haspelkufeoder einem jigger in entsprechender Weise wie in Beispiel i fertiggestellt.
  • In ähnlicher Weise verfährt man mit Mischgeweben aus Wolle und Stapelfaser aus Kunstseide aus regenerierter Cellulose.
  • 3. Gechlorter Wollmusselin wird auf einem Dreiwalzenfoulard in ununterbrochenem Zuge mit nachstehend beschriebener Grundierungslösung behandelt, auf etwa 9o% Feuchtigkeitsgehalt abgequetscht, ohne zu trocknen auf einem Foulardoder jigger in einer Passage mit der unten angegebenen Diazolösung behandelt, abgequetscht und nachfolgend bei 6o bis 70° C auf einem jigger, der mit einer Lösung von i ccm 25%iger Ammoniaklösung und o, 5 g Oleylmethyltaurin im Liter Wasser beschickt ist, nachbehandelt. Dann wird gespült, kochend mit 2%iger Schwefelsäure abgesäuert, gespült und getrocknet.
  • Grundierungslösung 5 g 2', 3'-Oxymaphthoylaminobenzol werden in i o cem denaturiertem Alkohol, 2,5 ccm Natronlauge 34° B6 und 5 ccm Wasser gelöst, dann eingetragen in eine Lösung von 8 ccm Sulfiteellulos,eablauge, 4 g Oleylmethyltaurin, 4 ccm sulfoniertes ölsäureäthylanilid und io ccm Natronlauge 34' Be in 11 Wasser von 30'.
  • Diazolösung 5 g 4'-Methoxydiphenylamin-4-diazoniumchlorid werden unter Zusatz von 2,5 ccm Eis-.essig und 5 g einer 3o%igen Lösung des Einwirkungsprodukts von Äthylenoxyd auf Octodecylalkohol in 11 Wasser gelöst.
  • Man erhält ein schönes Blau.
  • An Stelle des 4'-Methoxydiphenylamin-4-diazoniumchliorides kann auch die äquimolekulare Menge der N-Nitrosoverbindung desselben verwendet werden. In diesem Falle setzt man dem Bade beim kochenden Absäu@ern etwa 3% Formaldehydsulfoxylat zu.
  • 4. Kammzug wird in der gleichen Weise wie in Beispiel. i beschrieben mit nachfolgenden Grundierungs- und Entwicklungsbädern behandelt.
  • - Grundierungsbad 12,5 g i-(2'-Oxycarbazol-3'-carbioylamino)-4-Chlorbenzol werden in 25 ccm denaturiertem Alkohol, 6,25 ccm Natronlauge 34° B6 und 5o ccm Wasser gelöst, dann reingetragen in i 1 Wasser von 3o°, das 5 g Oleylmethyltaurin, i o ccm Sulfitcellulos,eablauge, 5 ccm sulfoniertes ölsäureäthylanilid und io,ccm Natronlauge 34°B6 enthält.
  • Entwicklungsbad i 2, 5 g salzsaures i - Amino - 2 - methoxy-5-Chlorb,enzol werden mit 12,5 ccm Salzsäure 2o° B6, io ccm einer 3o%igen Lösung des Einwirkungsprodukts von Äthylenoxyd auf Octodecylalkohol und 5 g Natriumnitrit diazofiert und nach Zusatz einer Lösung von i o g Natriumaoetat auf i 1 aufgefüllt.
  • Man erhält ein schönes Braun.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen Azofarbstioffen auf Wolle oder Mischungen von Wolle mit Kunstseide aus regenerierter Cellulose, dadurch gekennzeichnet, daß man das gegebenenfalls mit sauerstoffabgebenden Mitteln gebleichte oder schwach chlorierte Färbegut in einem ununterbrochenen Arbeitsgang nicht länger als drei Minuten mit einer alkalischen, zweckmäßig hochwirksame Netzmittel enthaltenden Lösung eines @o-Oxyarylcarb!onsäurearylids grundiert, durch Abquetschen entwässert, den Farbstoff ohne Zwischentrocknung durch Behandeln mit einer Diazolösung entwickelt !und gegebenenfalls noch @eirie Passage durch ein schwach alkalisch wirkendes Bad anschließt.
DEI47963D 1933-09-17 1933-09-17 Verfahren zur Herstellung von wasserunloeslichen Azofarbstoffen auf Wolle Expired DE641517C (de)

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