DE639185C - Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffpraeparaten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffpräparaten Es wurde gefunden, daß sich für die Herstellung von Druckpasten wertvolle Farbstoffpräparate dadurch gewinnen lassen, daß man den Küpenfarbstoff von der Zusammensetzunz in Gegenwart von Wasser und Glycerin oder einem anderen geeigneten wasserlöslichen ähnlichen Alkohol, wie Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Glycerinoxäthyläther, Thiodiglykol, Thiodiglycerol, unter Zusatz von schwächeren Alkalien als Alkalilaugen, wie Kaliumcarbonat, Ammoniak, mit den in der Küpenfärberei üblichen Reduktionsmitteln, wie z. B. Natriumhydrosulfit, Natriumformaldehydsulfoxylat, reduziert und dann durch Eindampfen des Reaktionsgemisches auf die gewünschte Konzentration bringt. Auch Gemische wasserlöslicher Alkohole, schließlich auch die im Handel befindlichen Rohmarken, wie LaugenrohglycerinSaponifikatrohglycerin, Dynamitglycerin, lassen sich zur Herstellung der Farbstoffpräparate verwenden. Gegebenenfalls können diesen Farbstoffpräparaten vor oder nach der Reduktion ein hydrotropes Mittel oder mehrere hydrotrope Mittel zugesetzt werden (vgl. Carl Neuberg, Biochemische Zeitschrift, Bd. 76 [igi6], S. 107ff.; R. Tamba, Biochemische Zeitschrift, Bd. 145 [1g24], S.415, und Carl Neuberg, Sitzungsberichte der Kgl. Preußischen Akademie der Wissenschaften, igi6). Als Beispiele hydrotroper Substanzen seien folgende genannt: Harnstoff, Thioharnstoff, Hexamethylentetramin, äthylätherschwefelsaures Kalium; Alkalisalze folgender Säuren: Benzoesäure, Salicylsäure, Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, der N aphthalinsulfonsäuren und ihrer Substitutionsprodukte, z. B. der Dimethylsulfanilsäure, Dimethylmetanilsäure, Dimethyl-2-toluidin-4-sulfonsäure oder der Tetrahy dronaphthalin-ß-sulfonsäui e.
• Die so erhältlichen Farbstoffpräparate haben für die Druckerei von Textilprodukten besonders großen Wert aus folgenden Gründen: Die Pasten enthalten den Farbstoff in einer für Druckzwecke besonders geeigneten wasserunlöslichen und gegen Luftsauerstoff recht beständigen Reduktionsform (freie Leukosäure?). Die Pasten besitzen ferner eine besonders gute äußere Form, d. h. sie setzen infolge des stabilisierenden Einflusses des Alkohols und der bei der Reduktion ent-. stehenden Salze -nicht ab,- entmischen sich. nicht, gefrieren nicht, bilden keine Kruste@ä ; Weiterhin fallen die Drucke, welche un° Anwendung dieser Farbstoffpräparate näfiE Verarbeitung auf Druckpasten in der üliT lichen Weise erhalten werden, kräftiger aus und fixieren besser als nach den üblichen Verfahren hergestellte Drucke.
• Weiter kann man auch in vielen Fällen den rohen Farbstoff bei dieser Arbeitsweise unverpastet anwenden, wodurch die sonst notwendige kostspielige Verpastung der Farbstoffe umgangen werden kann, Es sind Verfahren bekannt, Küpenfarbstoffe vor der Verwendung zum Drucken in der Druckpaste, also in Gegenwart der beim Drücken notwendigen Verdickung, Glycerin oder einem anderen ähnlichen Alkohol und von Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat zu reduzieren (Verfahren, vorreduziert zu drucken). Bei diesem Verfahren werden die durch die neuen Farbstoffpasten erzielten Fortschritte nicht erhalten, und derartige Verfahren sind nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
• Beispiel 5o Gewichtsteile des Farbstoffs nach Beispiel 2 der amerikanischen Patentschrift I 537 928 werden zusammen mit 3oo Gewichtsteilen Wasser, xoo Gewichtsteilen Glycerin 88prozentig, unter Zusatz von 88 Gewichtsteilen Ammoniaklösung 25prozentig, bei etwa 75° C mit 2"o Gewichtsteilen Hydrosulfit reduziert und mit 12,5 Gewichtsteilen Harnstoff oder dimethylanilin-p-sulfon-#u @yyem Natrium auf 125 Gewichtsteile einpft, d. h. bis die Paste 2oprozentig ist. räparat zeigt bessere Fixierung als der '"in Wasser suspendierte Farbstoff. An telle von Glycerin lassen sich auch andere mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel verwenden, wie z. B. Diäthylenglykol.
• Der Farbstoff kann gegebenenfalls in Mischung mit einem gelben Küpenfarbstoff verwendet werden, wobei sich Pasten erzielen lassen, welche sehr wertvolle tiefschwarze Drucke liefern.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffpräparaten, dadurch gekennzeichnet, daß man den Küpenfarbstoff in Gegenwart von Wasser, Glycerin oder anderen mit Wasser mischbaren ähnlichen Alkoholen und in Gegenwart von Alkalien, die schwächer sind als Alkalilaugen, mit oder ohne Zusatz von hydrotropisch wirkenden Substanzen mit den in der Küpenfärberei üblichen Reduktionsmitteln reduziert und durch Eindampfen auf geeignete Konzentration bringt.