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Schloß für. Haupt- und Nebenschlüssel Die Erfindung bezieht sich auf
ein Schloß für Haupt- und Nebenschlüssel, bei dem der Schloßi-iegel durch ein Sperrglied
festgehalten wird, das :seinerseits durch plattenförmige Zuhaltungen gesperrt ist
und bei- deren durch den Stufenbart des Schlüssels bewirktem Einordnen dadurch freigegeben
wird, daß in den Zuhaltungen vorgesehene Schlitze auf einen flachen Ansatz des Sperrgliedes
eingestellt werden. Das Sperrglied kann eine in keilförmige Ausschnitte des Riegelschaftes
eingreifende Keilnase aufweisen und beim Verschieben des Riegels durch !die Schrägkanten
der Riegelausschnitte aus seiner Sperrstellung verdrängt werden, oder es kann mit
-einem Tourenstift in Ausschnitte des Riegels @ein-.greifen oder umgekehrt Ausschnitte
zum Eingriff eines Tourenstiftes des Riegels haben. In diesem Falle wird es dann
durch den Schlüsselbart oder einen von diesem gedrehten Riegelmitnahmer aus der
Sperrstellung herausbewegt. Die Anordnung eines-Sperrgliedes für den Riegel, das
seinerseits durch die - vom Schlüssel eingestellten Zuhaltungen gesperrt wird, ermöglicht,
wie hekannt, die Bedienung des Schlosses durch unterschiedlich abgestufte Schlüssel,
also die Verwendung von Haupt- und Nebenschlüsseln bei Schlössern mit plattenförmigen
Zuhaltungen.
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Die ältesten bekannten Sicherheitsschlösser dieserAr t hatten ,drehbar
gelagerte: Zuhaltungsplatten, sog. Schwenkzuhaltungen. Bei eigner Ausführungsform
des bekannten Schlosses mit Schwenkzuhaltungen besteht das Riegelsperrglied aus
.einem im wesentlichen parallel zum Riegelschaft sieh erstreckenden doppelarmigen
Hebel, dessen dem Schloßstulp abgekehrter Arm eine mit einem keilförmigen Vorsprung
des Riegelschaftes zusammenwirkende Keilnase
,aufweist, während
der dem Stulp zugekehrte Arm einen flachen Ansatz trägt, -der bestimmt ist, in die
Schlitze der Zuhaltungen einzugreifen. Diese Scblitze befinden sich an der konzentrisch
zum Zuhaltungsdrehpunkt gekrümmten Oberkante der Zuh,altungen. Der flache Ansatz
liegt dabei auf der dem Stülp zugekehrten Seite der senkrechten Achsenebene der
Schlüsselführung,, und zwar in einer verhältnismäßig großen Entfernung von dieser
Ebene. Der Drehpunkt der Zuhaltungen liegt ebenfalls auf der dem Stulp zugekehrten
Seite der Schlüsselführung, und zwar etwa senkrecht unter dem flachen Ansatz des
Sperrgliedes. Diese Bauart bedingt eine große Breite des Schlosses sowie ein großes
Dornmaß. Das liegt nicht allein an dem Vorhandensein des langen, parallel zum Riegelschaft
sich erstreckenden doppelarmigen Sperrhebels, sondern insbesondere auch an der durch
diesen Hebel bedingten Lage des flachen Ansatzes auf der dem Schloßstulp zugekehrten
Seite der Schlüsselführung. Das hat nämlich zur Folge, daß die Zuhaltungen eine
große Breite erhalten und daß die breiten Zuhaltungen sich in der Ruhelage etwa
.symmetrisch nach beiden Seiten der Schlüsselführung erstrecken. Beim Einordnen
werden die Zühaltungen seitwärts gegen den Schloßatulp verschwenkt, weshalb bei
zurückgeschlossenem -Riegel ,wischen diesem, dem Riegelkopf und den Zuhaltungen
ein das freie Spiel der letzteren ermöglichender Ratzen verbleiben muß. Das bedingt
in Verbindung mit der großen Breite der Zuhaltungen eine große Raumheanspruchung
in der Breitenrichtung des Schlosses, während zugleich die Schlüsselführung verhältnismäßig
weit vom Stulp entfernt liegt.
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Bei einer anderen Ausführungsform des bekannten Schlosses mit Sperrglied
und Schwenkzuhaltungen besteht das Riegelsperrglied nach Art einer Zubaltung aus
einer drehbar gelagerten Platte, die ,durch eine Stufe des Schlüsselbartes aus ihrer
Sperrstellung herausgedreht wird.. Die Platte, die sozusagen einen Winkelhebel bildet,
dessen einer Arm seitwärts gegen den Schloßstulp und dessen anderer Arm abwärts
gerichtet ist, weist an dem gegen :den Stulp gerichteten Arm einen in Ausschnitte
an der Oberkante des Riegelschaftes eingreifenden Tourenstift auf, während am abwärts
gerichteten Arm ein mit den Zuhaltungen zusammenwirkender flacher Ansatz vorgesehen
ist. Die Zuhaltungen sind dabei auf der dem Schloßstulp zugekehrten Seite etwa in
Höhe der Schlüsselführung gelagert; sie weisen auf der entgegengesetzten Seite einen
abwärts gerichteten Teil auf, dessen dem Stulp abgekehrte Kante, .die sich bei der
Einstellung der Zuhaltungen im wesentlichen aufwärts bewegt, konzentrisch zum Dreh-Punkt
gekrümmt und mit Schlitzen zum Eingriff des flachen Ansatzes des Sperrgliedes versehen
ist. Auch diese Bauart bedingt eine große Breite des Schlosses. Die Zuhaltungen,
die sich wieder nach beiden Seiten der Schlüsselführung erstrecken, fallen nämlich
infolge der neben dem Schlüsselangriff liegenden, abwärts gerichteten und die Schlitze
aufweisenden Teile besonders breit aus. Dazu kommt, daß die als Riegelsperrgliied,dienende
Platte mit ihrem den flachen Ansatz tragenden Teil auf der dem Stulp abgekehrten
Seite über die Zuhältungen hinausragen muß. Dias alles ergibt selbst bei. kürzester
Ausführung des Riegelscbafteseine unerwünscht große Abmessung des Schlosses quer
zum Stulp.
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Beiden bekannten Ausführungen haftet ferner der Nachteil an, daß der
Schlüsselangriff der Zuhaltungen nur auf eine bestimmte Bartstufe paßt. Bei Bedienung
des Schlosses durch mehrere unterschiedlich abgestufte Schlüssel, z. B. Haupt- und
Nebenschlüssel, geschieht aber die Einstellung einer und derselben Zuhaltung einmal
durch eine niedrige und das andere Mal möglicherweise durch eine höhere Bartstufe.
Die Folge davon ist, daß die Zuhältungen in der Zeit, wo der flache Ansatz des Riegelsperrgliedes
in die Schlitze eintritt, nicht stillsteht, sondern noch eine Schwenkbewegung ausführt,
was bedingt, daß die Sehlitze breiter sein müssen als der flache Ansatz. Dem steht
allerdings ein gewisser Vorteil gegenüber, der darin liegt, daß wegen der Hebelwirkung
der Schwenkzuhaltungen deren die Schlitze aufweisende Kante, die vom Drehpunkt weiter
entfernt ist als der Schlüsselangriff, einen größeren Hub ausführt als der den Schlüsselangriff
aufweisende Teil und daß demzufolge der gegenseitige Abstand der in einer und derselben
Zuhaltung vorgesehenen Schlitze größer ausfällt als derUnterschied in der Höhe der
Bartstufen.
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Um die Abmessung des Schlosses in der , Breitenrichtung und auch das
Dornmaß möglichst zu verkleinern, ist man bei anderen bekannten Sicherheitsschlössern
mit einem durch Zuhaltungen beeinflüßtenRiegelsperrglied dazu übergegangen, geradlinig
auf und ,ab bewegliche Zuhaltungen anzuordnen. Das Riegelsperrglied besteht hier
aus einem Winkelhebel, der gegebenenfalls die Form einer drehbaren Platte hat. Dieser
Winkelheb-elweist an seinem seitwärts, nämlich gegen den Stulp gerichteten Arm entweder
eine in keilförmige Ausschnitte des Riegelschaftes eingreifende Keilnase auf, oder
er ist mit einem Schlitz und an den Schlitzkanten mit Ausschnitten zum Eingriff
eines Tourenstiftes des Riegels versehen. Sein anderer, aufwärts gerichteter Arm
trägt dagegen den mit den Zuhaltungen zusammenwirkenden
flachen
Ansatz. Die Schlitze für den Eingriff dieses Ansatzes sind seitlich an einer oberen
Verlängerung der Zuhaltungen vorgesehen. Bei -dieser Ausbildung ist der von den
Zuhaltungen beanspruchte Raum im Vergleich zu den Schlössern mit Schwenkzuhaltung
ganz erheblich verkleinert. Die Zuhaltungen, deren Breite nur um die für die Anbringung
von Führungsschlitzen erforderlichen Zungen breiter zu sein braucht als der Schlüsselangriff,
sind verhältnismäßig sch2naZ. Für ihre Bewegung ist, da sie ,auf und ab bewegt werden,
seitlich der Zuhaltungen kein zusätzlicher Raum notwendig. Infolgedessen kann die
Breite des Schlosses verhältnismäßig klein gehalten werden, während gleichzeitig
auch das Dornmaß gering wird. Daneben hat die Anordnung von senkrecht auf und ab
beweglichen Zuhaltungen den Vorteil, daß die Zuhaltungen, trotzdem sie beim Bedienen
des Schlosses mittels unterschiedlich abgestufter Schlüssel, einmal 'mit einer niedrigen,
das andere Mal mit einer höheren Bartstufe eingestellt werden, während der Zeit,
in der der flache Ansatz des Sperrgliedes in die Schlitze eintritt, keine oder wenigstens
nur noch eine sehr geringe Aufundabbewegungausführen, so daß sie in dieser Zeit
praktisch stillstehen. Die Schlitze brauchen also nicht oder nicht wesentlich breiter
zu sein als der flache Ansatz am Riegelsperrglied, wodurch die Sicherheit erhöht
wird. Dem steht allerdings der Nachteil gegenüber, daß der die Schlitze aufweisende
Teil der Zuhaltung@en genau den .gleichen Hub. ausführt wie der den Schlüsselangriff
tragende Teil, so daß der gegenseitige Abstand der in einer und derselben Zuhaltung
vorgesehenen Schlitze gleich den Unter= schieden in der Höhe der Schlüsselbartstufen,
also verhältnismäßig klein isst. Man war deshalb bestrebt, den mit den Zuhaltungen
zusammenwirkenden Ansatz des Riegelsperrgliedes sehr flach auszuführen, was dazu
führte, daß man ihn vom Sperrglied trennte. Es wurde eüi bis dicht bei den Zuhaltungen
schließend geführter dünner Schieber aus Stahlblech angeordnet, der mit dem aufwärts
gerichteten Arm des Winkelhebels zwangsläufig gekuppelt war. Dadurch wurde naturgemäß
die -Einrichtung des Schlosses verteuert. Es ist auch schon vorgeschlagen worden,
die Schlitze für den Eingriff des flachen Ansatzes des Sperrgliedes statt unmittelbar
in den Zuhaltung-en in einem davon getrennten Teil, nämlich, in einem drehbar _gelagerten
Scheibensektor, anzuordnen, der mit den Zuhaltungen durch Übersetzungsgetriebe,
wie Hebel, Zahnritzel und Zahnstange oder Zahnbogen, gekuppelt ist. Auch diese Einrichtung
verteuert das Sehlöß, zumal die Zahl der zusätzlichen Sektorscheiben gleich der
Zahl der Zuhaltungen sein muß. In Verbindung mit den zusätzlichen Sektorscheiben
hat man schon ein geradlinig verschiebbares Sperrglied vorgeschlagen, das mit seiner
Keilnase in keilförmige Aussparungen einer den Riegel antreibenden Drehscheibe eingreift
und dessen flacher Ansatz meinem bogenförmigen Fenster der Sektorscheibe liegt,
dessen obere Fensterkante die Schlitze aufweist.
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Die Erfindung. bezweckt, ein Sicherheitsschloß, bei dem das Riegelsperiglied
durch drehbar gelagerte Zuhaltungsplatben, sog. Schwenkzuhaltungen, gesichert ist,
in der Weise auszubilden, daß,die Breitenabmessung des Schlosses und das Dornmaß
möglichst klein, nämlich mindestens -ebenso klein ausfallen wie bei dem bekannten
Schloß mit geradlinig ,auf und ab beweglichen Zuhaltungen. Gleichzeitig soll das
Schloß- möglichst einfach üi der Bauart sein und dabei eine große Sicherheit gegen
öffnen mittels Nachschlüssels bieten. Dieses Ziel ist unter Verwendung .eines an
sich bekannten Riegelsperrgl.iedes; dessen mit den Zuhaltungen zusammenwirkender
Ansatz sich im wesentlichen auf und ab bewegt, dadurch erreicht, ,daß der flache
Ansatz des Sperrgliedes etwa lotrecht oberhalb der Schlüsselführung liegt und .die
Freigabeausschnitte der um eine unten neben der Schlüsselführung liegende Achse
schwenkbaren Zuhaltungsplatten einseitig zur Drehachse der Zuhaltungsplatten ,angeordnet
sind und sich in der Ruhestellung im wesentlichen auf. der einen Seite der lotrechten
Schlüssellochebene befinden, während sie beim Einordnen nach der entgegengesetzten
Seite verschwenkt werden. Bei dieser neuen -Ausbildung fallen die Zuhaltungsplatten
sehr schmal aus. Ihre Breite ist unten nur um eine zur Lagerung dienende Zunge größer
,als der Schlüsselangriff oder die Schließbahn, während die Breite am Kopf nur wenig
größer ist als die Bogenlänge des größten Winkelausschlages der Zuhaltungen. Die
äußersten Endstellungen der Zuhaltungen liegen dabei etwa symmetrisch zur lotrechten
Ebene der Schlüsselführung. Infolgedessen ist der voll den Zuhaltungen beanspruchte
Raüm klein, so daß das ganze Schloß eine geringe Breite erhalten kann, während gleichzeitig
die Schlüsselführung möglichst nähe an den Stulp herangerückt, das Dornmaß also
verkleinert wird. Der größte Vorteil hinsichtlich des kleinen Dornmaßes wird dann
erreicht, wenn die Drehachse der Zuhaltungen auf der dem Stulp abgekehrten Seite
der Schlüsselführung liegt. Neben der geringen Breite und dem kleinen Dornmaß zeichnet
. sich das neue Schloß zugleich durch große Einfachheit aus. Die bei dem bekannten,
mit dem Erfindungsgegenstand hinsichtlich der Breitenabmessung
vergleichbaren
Schloß mit geradlinig geführten Zuhaltungsplatten erforderliche mehrfache Führung
der Zuhaltungen fällt weg. Es ist dafür nur ein einfacher Drehzapfen erforderlich.
Da wegen der Hebelwirkung der Schwenkzuhaltungen der Hub des die Schlitze aufweisenden
Kopfteiles ein Mehrfaches des Hubes des die Schlüs elangriffkänte aufweisenden Teiles
beträgt, erhalten die in einer und derselben Zuhaltung vorgesehenen Schlitze-einen
größeren Abstand, der ein Mehrfaches des Höhenunterschiedes der Bartstufen beträgt.
Es brauchen deshalb keine zusätzlichen Sektorscheiben mitübers-etzungenvorhanden
zu sein, und es ist ferner nicht erforderlich; den flachen Ansatz am Sperrglied
durch einen besonderen dünnen Stahlblechschieber zu ersetzen. Ferner fällt auch
das Rieg elsperrglied sehr einfach aus. Es wäre an sich zwar möglich, den bekannten
doppelarmigen Hebel zu verwenden. Dieser müßte allerdings umgekehrt wie bisher,
nämlich so angeordnet sein, daß sein- die Keilaase tragender Arm dem Stulp zugekehrt
ist. Da in diesem Falle die keilförmigen Ausschnitte für den Eingriff dieser Nase
sich zum Teil im. Riegelkopf befinden müßten, was unerwünscht ist, ordnet man einen
einarmigen Hebel an, der an seinem freien Ende gleichzeitig eine Keilnase und einen
flachen Ansatz trägt. Dieser an sich zwar bekannte einarmige Hebel ist besonders
einfach. Er kann gewünschtenfalls durch einen senkrecht geführten schmalen Schieber
ersetzt werden, der am unteren Ende zu einem in die keilförmigen Ausschnitte des
Riegelschaftes eingreifenden Keil ausgebildet ist und gleichzeitig einen flachen
Ansatz trägt. Es ist ferner möglich, eine nach Art einer Zuhaltüng drehbar gelagerte,
Sperrplatte anzuordnen, die einerseits einen in rechteckige Ausschnitte des Riegelschaftes
eingreifenden Tourenstift oder umgekehrt einen Schlitz mit Ausschnitten zum Eingriff
eines Tourenstiftes des Riegels aufweist, anderseits einen mit den Zuhaltungen zusammenwirkenden
flachen Ansatz trägt. Dieser Ansatz liegt aber nicht mehr wie bei den bekannten
Schlössern mit plattenförmigem Riegelsperrglied oberhalb oder unterhalb des Drehpunktes,
sondern seitwärts des letzteren, so daß die Platte gewissermaßen ,einen einarmigen
Hebel bildet. Statt drehbar könnte die eben beschriebene Sperrplatte auch geradlinig
auf und ab beweglich geführt sein; Bei allen diesen Ausführungen des Riegelsperrgliedes
bewegt der flache Ansatz sich bei der Entfernung des Sperrgliedes aus der Sperrstellung
aufwärts. Um dem Rechnung zu tragen, sind die Zuhaltungen mit einem Fenster zum
Eingriff des flachen Ansatzes des Sperrgliedes versehen, und die Schlitze sind an
der .konzentrisch zur Drehachse der Zuhaltungen gekrümmten Oberkante dieses Fensters
angeordnet, wie dies bei den bekannten, von den Zuhaltungen über eine übersetzurig
verstellten besonderen Sektorscheiben bekannt ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes.
Dabei zeigen Fig. i den für die Erfindung in Betracht kommenden Teil eines Türschlosses
nach dem ersten Beispiel in Vorderansicht bei abgenommener Decke, wobei der Riegel
zurückgeschlossen ist und die Zuhaltungen sowie das Riegelsperrglied sich in der
Ruhestellung befinden, Fig. 2 bis q. Wiederholungen der Fig. i bei durch verschieden
hohe Bartstufen eingeordneten Zuhaltungen, ausgerücktem Sperrglied. und teilweise,
nämlich etwa um eine halbe Tour, vorgeschlossenem Riegel, Fig.5 und 6 ein Türschloß
nach dem zweiten Beispiel in zwei den Fig. i und 2 entsprechenden Stellungen, Fig.
7 ein Schloß nach dem dritten Beispiel in der Stellung gemäß Fig. i und Fig. 8 ein
Schloß nach dem vierten Beispiel, ebenfalls in der Stellung gemäß Fig: i.
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Im Beispiel nach Fig. i bis q. ist i, 2 ein mit seinem Kopf i im Stulp
3 und mit seinem Schaft 2 an einem Stehstift des Schloßbodens q. geführter zweitouriger
Schloßriegel. Der Schaft 2 des Riegels weist an seiner Unterkante zwei Schlüsselangriffe
5 auf, mit denen die schlüss elbartartige Nase 6 eines am Schloßboden q. gelagerten
Riegelmitnehmners 7 zusammenwirkt. Der scheibenförmige Mitnehmer; der gleichzeitig
eine Schlüsselpfeife 24 trägt, hat eine schlüssellochförmige öffnung 8, in die ein
Teil des Schlüsselbartes eingreift. Diese Öffnung fällt in der Ruhestellung des
Mitnehmers mit den im Schloßboden und in der nicht gezeichneten Schloßdecke vorgesehenen
Schlüssellöchern zusammen. In der Ruhestellung wird der Riegelmitnehmer 7 durch
eine nicht mit dargestellte Schnappfeder o. dgl. vergastet. Der Schaft 2 des Schloßriegels
weist an seiner Oberkante drei keilförmige Ausschnitte 9 zum Eingriff einer Keilnase
i o auf. Die Keilnase i o be- I findet sich an dem nach dem Stulp 3 hin zeigenden
freien Ende eines oberhalb des Riegelschaftes am Schloßboden q. drehbar gelagerten
einarmigen Hebels i i, der in der Ruhestellung etwa parallel zum Riegelschaft liegt.
Der durch eine Feder 12 abwärts gedrehte Hebel i i hält infolge Eingriffes der Keilnase
io in dem einen :oder anderen Ausschnitt 9 den Riegel in seiner jeweiligen Stellung
fest; er dient also als Riegelsperrglied. Dieses Riegelsperrglied wird seinerseits
in der Sperrstellung durch mehrere durch den
Stufenbart des Schlüssels
einzuordnende Zuhaltungen 1 ¢ gesichert. Zu diesem Zwecke weist es, ebenfalls am
freien Ende, einen hochkant stehenden flachen Ansatz 13 .auf, der gegebenenfalls
aus einem am Hebel besonders angenieteten Stahlplättchen gebildet.sein kamen. Die
Länge des Hebels i i ist dabei so gewählt, daß der flache Ansatz 13 etwa lotrecht
über der Schlüsselführung, d. h. also in nächster Nähe der senkrechten Achsenebene
der Mitnehmerscheibe 7 bzw. der Schlüs elpfeife 24, liegt.
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Die Zahl der Zulhaltungen 1 ¢ kann vier betragen, aber gegebenenfalls
auch größer oder kleiner sein. In der Zeichnung ist der Einfachheit halber nur eine
Zuhaltung dargeste11t. Die Zuhaltungen bestehen aus verhältnismäßig schmalen Platten,
die mittels eines @einseitigen unteren Fortsatzes an einem Stehstift 16 des Schloßbo
dens 4 drehbar gelagert sind. Die vom Stehstift gebildete Drehachse liegt auf der
dem Schloßspulp 13 abgekehrten Seite der Schlüsselführung und zugleich tiefer als
die Schlüsselführungsachse, nämlich in der Nähe der Unterkante des Schloßbodens
4. Die Zuhaltungsplatten 14 weisen unten je eine in der Ruhestellung dicht über
der Schlüsselführung liegende Schlüsselangriffskante 15 auf. In ihrem Oberbeil ,oder
Kopf sind sie mit einem bogenförmigen Fenster 17 versehen, von dem wenigstens die
Oberkante konzentrisch zur Drehachse 16 der Zuhaltungen gekrümmt ist. In dieses
Fenster greift der flache Ansatz 13 des. Riegelsperrgliedes i i ein. An der Oberkante
des Fensters 17 sind quer zum letzteren verlaufende schmale Schlitze 18 vorgesehen,
in welche der Ansatz 13 eintreten kann, wenn die Zuhaltungen eingeordnet sind und
der Sperrhebel i i aus seiner Sperrstellung verdrängt wird. Die Zahl und Anordnung
der Schlitze 18 hängt davon ab; @ob die Zuhaltung durch eine höhere oder niedrigere
Stufe des Schlüsselbartes oder durch zwei oder drei unterschiedliche Bartstufen
einstellbar sein soll. Bei der gezeichneten Zuhaltung sind drei Schlitze 18 vorhanden,
so daß sie .durch drei unterschiedliche Bartstufen eingeordnet werden kann. 'Die
Zuhaltungen stehen je unter Wirkung einer Feder i9, wodurch sie nach der der Drehachse
entgegengesetzten Seite, nämlich nach dem Stulp 3 hin, verschwenkt werden. Diese
Drehung wird in der Ruhestellung.der Zuhaltungen durch Anschlag des flachen Ansatzes
13 an -eine Endkante des Fensters 17 begrenzt. Die Zuhaltungsplatben 14 liegen
dann, wie Fig. 1 zeigt, im wesentlichen auf der dem Drehpunkt 16 abg@ekehrten Seite
der Schlüsselführung; lediglich der untere Teil .mit der Schlüsselangriffskante
15 greift noch auf diejenige Seite herüber, wo der Drehzapfen 16 sich befindet.
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Wie aus Fig. i ersichtlich, liegt der flache Ansatz 13 des Riegelsperrgliedes
in der Ruhestellung der Zuhaltungen 14 neben dem Schlitz 18. Der Ansatz stößt also
bei einer versuchten Drehung des Sperrgliedes i i gegen die Ober kante des Fensters
17, so daß er nicht aus der Sperrstellung entfernt werden kann. Ein Mitnehmen bzw.
Drehen der Zuhaltungen durch den Sperrhebel i i ist nicht möglich, weil der Druck
des Ansatzes 13 auf :die Fensteroberkante im wesentlichen in .einer zur Drehachse
16 der Zuhaltungen radialen Richtung verläuft. In der gleichen Weise ist das Riegelsperrglied
i i in seiner Sperrstellung durch die Zuhaltungen 14 festgehalten, wenn diese nicht
richtig eingeordnet sind.
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Beim Einordnen durch die Stufen des in das Schloß eingeführten Schlüsselbartes
werden die Zuhaltungen aus der in Fig. i gezeigten Ruhelage heraus nach der dem
Stulp 3 abgekehrten Seite verschw-enkt, wobei der das Fenster 17 .enthaltende Kopfbeil
der Zuhaltungen sich im wesentlichen quer zum Ansatz 13 des Sperrgliedes bewegt.
Je nach .der Höhe der auf die Zuhaltungen einwirkenden Bartstufen findet das Verschwenken
um einen größeren oder kleineren Winkel statt; vgl. die Darstellungen der Fig.2
und 3, in denen die Einordnung der Zuhaltung durch eine Bartstufe mittlerer Höhe
und eine niedrigere Stufe bewirkt ist, und Fig.4, bei der die Einstellung durch
die höchste Bartstufe erfolgt ist und die Zuhaltung um den größten vorkommenden
Winkel verschwenkt ist. Durch das Einordnen wird bei jeder Zuhaltung ein der Höhe
der Bartstufe entsprechender Schlitz 18 auf den flacheh Ansatz 13 des Sperrhebe1s
i i eingestellt, so daß dieser aufwärts verschwenkt, also aus seiner Sperrstellung
verdrängt und der Riegel- demzufolge verschoben werden kann. Ist die Umdrehung des
Schlüssels beendet, dann hat sich der Sperrhebel i i unter dem Einfluß seiner Feder
12 mit seiner Nase in den anderen - Ausschnitt 9 des Riegelschaftes 2 gelegt, und
:der Ansatz 13 ist wieder in das Fenster 17 zurückgetreten, so daß die Zuhaltungen
14 .durch ihre Federn i9 in die Ruhestellung zurückgedreht werden können.
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Wie die Zeichnung ohne weiteres erkennen läßt, ist der für die Schwenkzuhaltungen
erforderliche Raum nicht größer als derjenige Raum, der ohnehin für den ,auf die
kleinste Länge gebrachten Riegelschaft 2 notwendig ist. Die Breite des Schlosses
fällt also so gering wie nur möglich aus. Gleichzeitig ist auch die Schlüsselführung
so nahe wie möglich an den Stu1P 3 verlegt, d. h. das Dornmaß ist denkbar klein.
Dieser Erfolg beruht, wie leicht ersichtlich, darauf, daß die Schlüsselangriffkante
15 und die darüberliegende,
mit dem flachen Ansatz 13 des Riegelsperrgliedes
i i zusammenwirkende Zuhaltungskante, nämlich die Oberkante des Fensters 17, sich
beide je etwa zur Hälfte nach entgegengesetzten Seiten. der aufrechten Mittellinie
x-x der Zuhaltungsplatte i¢ erstrecken, so daß diese Platte, abgesehen von dem zur
Lagerung dienenden untere. Fortsatz .und dem etwas geschweiften Verlauf der dem
Stulp abgekehrten Längskante, die gegebenenfalls auch gerade verlaufen könnte, im
wesentlichen symmetrisch ist, was eine wesentliche Verringerung der Breite der Zuhaltungsplatte
ermöglicht. Anderseits ist der Erfolg darauf zurückzuführen, daß die beiden äußersten
Endstellungen der Zuhaltungen 14 auf entgegengesetzten Seiten der lotrechten Achsenebene
der Schlüsselführung liegen, wodurch auch mit Bezug auf diese Ebene, wenn auch nicht
vollkommen, Symmetrie besteht. Da die die Schlitze 18 aufweisende Oberkante des
Fensters 17 vom Drehpunkt 16 der Zuhaltungen etwa doppelt oder gar mehr als doppelt
soweit entfernt ist wie die Schlüsselangriffskante 15, so wird der von der Höhe
der Bartstufen abhängige Hub der Schlüsselangriffskante 15, ins Große übersetzt,
auf den die Schlitze 18 für den flachen Ansatz 13 des Sperrgliedes enthaltenden
Oberteil der Zühaltungen übertragen. Die Schlitze 18 können also trotz geringer
Unterschiede in den Bartstufen verhältnismäßig weit voneinander entfernt sein, wodurch
sich, wie ersichtlich, schon eine große Sicherheit gegen Öffnen mittels nicht genau
passend abgestufter Schlüsselbärte ergibt.
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Es versteht sich von selbst, daß zwecks Erzielung einer möglichst
geringen Breite der Schlitze 18 in den Zuhaltungen sowohl der flache Ansatz 13 des
Riegelsperrgliedes i i als auch die Schlitze 18 nicht gerade sind, sondern zweckmäßig
nach einem Kreisbogen, dessen Radius gleich der Länge des Riegelsperrgliedes i z
ist, gekrümmt sind.
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Das abgeänderte Beispiel nach Fig. 5 und 6 unterscheidet sich von
der Ausführungsform nach Fig. i bis 4 durch eine andere Ausbildung des Riegelsperrgliedes.
Dieses besteht hier aus einer nach Art einer Zuhaltung um einen Stehstift 23 drehbaren
Platte i ia, die ein in der Ruhestellung etwa waagerecht liegendes Fenster 2o mit
Ausschnitten 21 zum Eingriff eines am Riegelschaft 2 vorgesehenen Tourenstiftes
22 aufweist. Die durch eine Feder 12 in der Sperrstellung gehaltene Platte 16 wird
beim Drehen des Riegelmitnehmers 7 durch dessen in Richtung der Schlüsselachse verbreiterte
Nase 6 nach oben aus der Sperrstellung herausgedreht. Die Platte i ia weist in der
Nähe ihrer Oberkante einen mit den Schwenkzuhaltungen 14 zusammenwirkenden flachen
Ansatz 13 .auf; der sich ähnlich wie der flache Ansatz des Hebels nach Fig.1 bis
4 etwa senkrecht oberhalb der Riegelführung befindet. Da dieser Ansatz sich seitwärts
von der Drehachse 23 der Platte befindet, so bildet auch die Sperrplatte i ia im
wesentlichen einen einarmigen Hebel, und der flache Ansatz 13 bewegt sich bei der
Verstellung des Sperrgliedes auf und ab, im Gegensatz zu dem bekannten plattenförmigen
Sperrglied, bei dem der 'mit den Zuhaltungen zusammenwirkende flache Ansatz unterhalb
des Drehpunktes angeordnet ist und seitwärts sich bewegt. Die Arbeitsweise der Zühaltungen
14 ist die gleiche wie im Beispiel nach Fig. i bis ¢. In Fig. 6 ist die Zuhaltung
14 durch eine Bartstufe mittlerer Höhe eingeordnet und der Riegel 1, 2 etwa um eine
halbe Tour vorgeschlossen.
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Im Beispiel nach Fig.7 ist das Sperrglied Ilb ähnlich wie in Fig.5
und 6 als Platte ausgebildet, mit einem Fenster 20; 21 zum Eingriff des Tourenstiftes
22 des Riegels 1, 2 und oben mit einem etwa senkrecht über der Schlüsselführung
24 liegenden flachen Ansatz 13 versehen. Die wieder durch eine nicht gezeichnete
Feder abwärts gedrückte Platte i iv ist jedoch nicht schwenkbar; sonde@raz senkrecht
verschiebbar .angeordnet. Sie wird durch zwei in senkrechte Schlitze der Platte
eingreifende Stehstifte 25 geradlinig geführt. Bei dieser Ausführung ist der flache
Ansatz 13 genau senkrecht und geradlinig. ausgebildet; und ebenso sind die Schlitze
18 in den Zuhaltungen 14 geradlinig ausgeführt.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 besteht das RiegelsperrgIied
aus einem senkrecht auf und ab beweglichen Schieber i ic in Form einer flachen Stange,
die mittels zweier in Schlitze des Schiebers eingreifender Stehstifte 25 gerade
geführt ist. Das untere Ende des Schiebers ist zu einem Keil ioc ausgebildet, der
in keilförmige Ausschnitte 9 des Riegelschaftes 2 -eingreift, er .entspricht also
in seiner Wirkung dem einarmigen Hebel i i nach Fig. i bis 4. Am unteren Ende des
Schiebers i ic ist endlich ein senkrecht stehender flacher Ansatz 13 vorgesehen,
der in das Fenster 17 der Zuhaltungen eingreift. Der Schieber steht natürlich unter
Wirkung einer ihn abwärts bewegenden, z. B. auf das obere Schieberende drückenden
Feder, de auf der Zeichnung nicht mit dargestellt ist.
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Bei allen Ausführungsformen können die Zuhaltungen sämtlich übereinstimmende
Umrißfiguren und, da jede Zuhältung nach Bedarf durch eine niedrigere oder höhere
Bartstufe einstellbar sein soll, auch übereinstimmende Schlüsselangriffskanten aufweisen.
Ledi;glich die Schlitze 18 in den einzelnen Zuhaltungen sind sämtlich oder zum Teil
an verschiedenen
Stellen der Oberkante des. Fensters 17 anzubringen.
Das vereinfacht die, Her-Stellung wesentlich, da die Zuhaltungen sämtlich mit dem
gleichen Werkzeug ausgestanzt werden können. Das Anbringen der Schlitze 18 erfolgt
durch eine zweite Stanze, der gegenüber die Zuhaltungen nach Maßgabe des oder der
Schlüsselbartstufen, mit denen sie später eingeordnet werden sollten, äüsZerichtet
werden. ' Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf die dargestellten Beispiele,
vielmehr sind mancherlbi Abänderungen derselben sowie andere Ausführungen möglich.
So braucht der flache Ansatz 13 des Riegelsperrgliedes nicht genau über der Schlüsselführung
zu liegen; er kann gegenüber der seinkzechteg Achsenebene dieser Führung etwas nach
der einen oder anderen Seite versetzt sein. Die Drehachse 16 für die Zuhaltung-en
14 könnte auf der dem Schloßstulp 3 zugekehrten Seite der Schlüsselführung angeordnet
sein, und die Zuhaltungen könnten in der Ruhelage auf der dem Stulp 3 abgekehrten
Seite der senkrechten Achsenebene der Schlüsselführung liegen, während sie beim
Einordnen nach dem Stulp hin verschwenkt werden. Die dargestellte Anordnung ist
jedoch deshalb, vorzuziehen, weil sich dabei das kleinste mögliche Dornmaß ergibt.
Die Beispiele nach den Fig. i bis q. und 5, 6 könnten dahin abgeändert werden, daß
der Drehpunkt des Riegelsperrgliedes i i, i ia auf der dem Stulp 3 zugekehrten Seite
liegt, so daß die einarmigen Hebel nach der dem Stulp ,abgewendeten Seite zeigen.