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Türschloß Die Erfindung bezieht sich auf ein Schloß mit plattenförmigen
Zuhaltungen. Wenn die Zuhaltungsplatten, wie es bei den gewöhnlichen Schlössern
-der Fall ist, nach Art von sog. Chubbzuhaltungen mit einem Sperrstift am Riegelschaft
zusammenwirken, ist es nicht möglich, das Schloß mit einer sog. Hauptschlüsseleinrichtung
auszustatten, d. h. so einzurichten, daß es mittels mehrerer Schlüssel mit unterschiedlich
abgestuften Bärten bedient werden kann. Um dies zu ermöglichen, ist man bei Schlössern
mit plattenförmigen Zuhaltungen bisher so vorgegangen, daß die Sicherung des Riegels
nicht mehr unmittelbar durch,die Z.uhaltungsplatten, sondern über ein besonderes,
:meist aus einem doppelarmigen Hebel .oder einem Winkelhebel bestehendes Sperrglied
geschieht, das den Riegel in seinen verschiedenen Stellungen festhält und das seinerseits
in der Sperrstellung durch die Zuhaltungen gesichert wird. Am Riegelsperrglied ist
dabei ein flacher Ansatz angebracht, während die Zuhaltungen mit auf diesen Ansatz
passenden Ausschnitten versehen sind, die beim Einordnen der Zuhaltungen auf den
Ansatz .des Sperrgliedes eingestellt werden. Mit dieser Einrichtung wird nebenher
auch eine größere Sicherheit gegen Öffnen des Schlosses mittels Nachschlüssels erzielt,
da die Ausschnitte in den Zuhaltungen- schmal ausgeführt und deshalb nur mit einem
genau passenden Schlüsselbart richtig eingestellt werden können.
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Der Erfindung liegt ebenfalls die Aufgabe zugrunde, bei einem Schloß
mit plattenförmigen Zuhaltungen eine größere Sicherheit gegen Öffnen mittels Nachschlüssels
zu erzielen und gleichzeitig die Möglichkeit zu schaffen, .das Schioß mit einer
sog. Hauptschlüsseleinrichtung versehen, also so ausbilden zu können, daß es mit
mehreren Schlüsseln mit
untersehiediich albgestuften Bärten bedienbar
ist. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß in einer neuen und eigenartigen Weise, nämlich
im wesentlichen dadurch gelöst, daß der Riegel mit einer .den Zühaltungen zugekehrten.
Sperrleiste und die Zuhaltungenmit einer dem Riegel zugekehrten, -dessen Sperrleiste
übergreifenden Leiste versehen sind, wobei- die Leisten des Riegels und der Zuhaltungen
mit Aussparungen versehen .sind, die bei dem Schließvorgang mit dem passenden Schlüssel
den Leisten des jeweils anderen Teiles Durchlaß gewähren. Bei einer besonders einfachen
Ausführungsform der Erfindung verläuft einerseits die Riegelleiste in Richtung .der
Riegelbewegung und ist entsprechend den Riegeltouren mit Ausschnitten versehen oder
in Abschnitte unterteilt, während andererseits wenigstens eine der Zuhaltungen (oder
auch mehrere) eine quer zur Bewegungsrichtung der Riegelleiste verlaufende Leiste
trägt, die in der Ruhestellung der Zuhaltung in einen Ausschnitt oder vor bzw. hinter
einen Abschnitt der Riegelleiste greift: Die Leiste an der Zuhaltung ist .dabei
mit einem oder mehreren Ausschnitten versehen, die ;bei richtig eingeordneter Zuhal.tung
der Riegelleiste Durchl.aß gewähren. Bei einer anderen Ausführungsform trägt der
Riegelschaft an seinem hinteren Ende eine in der Bewegungsrichtung ,der Zühaltungen
verlaufende Leiste, während wenigstens ein Teil der Zuhaltungen in Richtung der
Riegelbewegung verlaufende, entsprechend den Riegeltouren aus einer oder mehreren
Abschnitten bestehende Leisten trägt, an welche die Riegelleiste in der Ruhestellung
der Zuhaltungen anstößt. Dabei ist die Leiste des Riegels mit Ausschnitten versehen,
die bei richtig eingeordneten Zuhaltungen deren Leisten Durchlaß gewähren. In jedemFalle
ist es möglich, die in der oder den Zuhaltungsleisten vorgesehenen Ausschnitte zum
Durchtritt .der Riegelleiste oder die in der Riegelleiste vorgesehenen Ausschnitte
für den Durchtritt der Zuhaltungsleisten sehr schmal zu machen, so (daß ein sehr
genaues Einordnen der Zuhaltungen nötig ist, um den Riegel freizugeben. Ferner kann
bei der ersten Ausführung die Leiste einer oder mehrerer Zuhaltungen mit zwei oder
gegebenenfalls auch drei Ausschnitten für den Durchlaß der Riegelleiste versehen
werden, so daß diese Zuhaltungen mehrere- Freigabestellungen haben, also durch .unterschiedliche
hohe Schlüsselbartstufen eingestellt werden können. Bei der zweiten Ausführung .kann
die am Riegel vorgesehene Leiste für eine oder mehrere Zuhaltungen mit je zwei oder
:drei Ausschnitten versehen werden, so daß die zugehörigen Zuhaltungen ebenfalls
mehrere Freigabestellungen haben. Auf diese Weise erhält das Schloß eine sog. Hauptschlüsseleinrichtung,
d. h. es ist möglich, ;das Schloß mittels mehrerer Schlüsseln zu bedienen, die sich
in der Höhe einer öder mehrerer voneinander unterscheiden.
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:. Wenn nur ein Teil der Zuhaltungen mit 'Leisten versehen ist, die
mit einer Leiste am .Riegel zusammenwirken, können die restlichen Zuhaltungen des
Schlosses in der Art gewöhnlicher Chubbzuhaltungen mit einem Sperrstift am Riegel
zusammenwirken. Gegebenenfalls können auch die mit einer Leiste versehenen Zuhaltungen
so ausgebildet sein, daß sie in ihrer Ruhestellung auch noch Aden Sperrstift sichern.
In beiiden Fällen besteht der Vorteil, daß die Leisten, von denen wenigstens die
in der Bewegungsrichtung des Riegels angeordneten möglichst dünn ausgeführt werden,
von den bei einem Versuch, den Riegel gewaltsam zurückzudrücken, auftretenden Beanspruchungen
entlastet sind, da diese Beanspruchungen durch den Sperrstift auf die Zuhaltungen
übertragen werden. Gleichzeitig ist auch eine genaue Hubbewegung des Riegels :gewährleistet.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht .darin; däß
die Leisten der Zuhaltungen von diesen getrennte Teile bilden, nämlich aus für sich
geführten Schiebern bestehen, die von den Zuhaltungen bei deren Einordnen mitgenommen
werden. Vorzugsweise werden dabei in Richtung der Zuhaltungsbewegung geführte flache
Schieber angewendet, die Ausschnitte zum Durchlaß einer am Riegelschaft vorgesehenen,
in Richtung der Riegelbewegung verlaufenden Leiste aufweisen,' die ihrerseits mit
Ausschnitten zum Eingriff der Schieber versehen ist. Die flachen Schieber sind in
Längsrichtung .des Riegelschaftes nebeneinander angeordnet und ruhen auf in Längs-
und Querrichtung des Schlosses zueinander versetzten Vorsprüngen der nebeneinanderliegenden
Zuhaltungen, von denen sie beim Einordnen mitgenommen und in die Stellung zur Freigabe
des Riegels geführt werden. Diese Ausführungsform hat insbesondere den Vorteil;
daß die Zuhaltungsplatten unabhängig. von den mit den der Riegelschiene zusammenwirkenden
Leisten bzw. den diese ersetzenden flachen Schiebern gegeneinander ausgetauscht
werden können, wodurch die Schließung in einfacher Weise verändert werden kann.
Ferner ist eine Änderung der Schließung dadurch möglich, daß die flachen Schieber
gegen solche mit anders angeordneten Ausschnitten ausgewechselt werden.
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Bei einem Schloß für. Postbriefkästen und andere Behälter mit einer
Klappe, die durch eine daran angelenkte Haspe verschlossen wird, ist es bekannt,
die Haspe zu einer
Stange auszubilden, die Ausschnitte zum Eingriff
einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Riegelstangen enthält. Dabei sind
die beim Öffnen des Schlosses nach Art von Zuhaltungen um unterschiedliche Beträge
zu, verstellenden Riegelstangen mit auf die Haspenstange einstellbaren Ausschnitten
versehen. Während die Haspe von Hand in das Schloß eingesteckt und herausgezogen
wird, geschieht die Bedienung der Riegelstangen durch ein stechschlüsselartiges
Werkzeug, das mehrere nebeneinander angeordnete Stoßstangen zum Verschieben der
Riegelstangen aufweist. Dieses Werkzeug muß von einer Kopfwand des Schloßgehäuses
eingeführt werden.
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Im Vergleich zu diesem Haspenschloß liegt das Wesen der Erfindung
in der Übertragung der bei dem Haspenschloß bekannten Sperranordnung auf ein Türschloß
mit durch einen drehbaren Stufenbartschlüssel bedientem Schloßriegel und diesen
sperrenden plattenförmigen Zuhaltungen, die beim Drehen des Schlüssels durch dessen
Stufenbart eingeordnet werden, sowie in der hier geschaffenen neuen Lösung, ,die
darin besteht, daß der Riegel und Zuhaltüngsplatten oder wenigstens ein Teil der
letzteren an ihren einander zugekehrten Seiten sich kreuzende Leisten tragen, die
mit Ausschnitten zum Durchlaß der Gegenleisten versehen sind.
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Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen Fig. i ein Ausführungsbeispiel des Schlosses inVorderansicht
bei abgenommenerDecke und zurückgeschlossenem Riegel, Fig. 2 einen senkrechten Querschnitt
nach der Linie A-A in Fig. i, Fig. 3 eine Ansicht des Riegelschaftes von oben mit
Längsschnitt durch eine Zuhaltung, Fig. ¢ ein zweites Ausführungsbeispiel eines
Schlosses in Vorderansicht bei abgenommener Decke und zurückgeschlossenem Riegel,
Fig. 5 eine Ansicht des Schlosses von der dem Stulp abgekehrten (hinteren) Schmalseite,
Fig. 6 eine Ansicht von der Rückseite des Schlosses bei entferntem Schloß'boden,
in welcher der zurückgeschlossene Riegel nur strichpunktiert eingezeichnet und eine
daran vorgesehene Anschlagleiste sowie die Leiste der Zuhaltungen im Schnitt wiedergegeben
sind, Fig. 7 eine Wiederholung der Fig. 6 in der Stellung der Teile beim Vorschließen
des Riegels, Fig. 8 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Schlosses in Vorderansicht
bei abgenommener Decke und zurückgeschlossenem Riegel, Fig. 9 einen senkrechten
Querschnitt n_ ach der Linie B-B in Fig. 8, _ Fig. io eine Ansicht des Riegelschaftes
und eines Führungsblockes für von den Zuhaltungen einzustellende Schieber von oben.
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Im Beispiel nach Fig. i bis 3 ist i, 2 ein wie üblich mit seinem Kopf
i im Stulp 3 und mit seinem Schaft 2 an einem Stehstift des Schloßbodens4 geführterzweitourigerSchloßriegel.
Zur Sperrung dieses Riegel sind vier Schwenkzuhaltungen 5 und 6 vorgesehen. Die
mit dem Bezugszeichen 5 versehenen drei Zuhaltungen sind gewöhnliche Chubbzuhaltungen.
Sie enthalten ein Fenster, das an der Oberkante sowie vorteilhaft auch an ,der Unterkante
Ausschnitte zum Eingriff eines am Riegelschaft 2 sitzenden Sperrstiftes 7 aufweist.
Die mit dem Bezugszeichen 6 versehene Zuhaltung, die im Beispiel von der mittleren
Bartstufe des Schlüssels einzuordnen ist, hat eine von den gewöhnlichen Zuhaltungen
abweichende Ausbildung. Sie enthält ebenfalls ein Fenster 8, das aber an seinen
Kanten keine Ausschnitte zum Eingriff des Sperrstiftes 7 hat, sondern ausschließlich
dazu dient, eine gegenseitige Behinderung der Bewegungen .des Sperrstiftes und der
Zuhaltung zu vet~hindern. An ihrem freien Ende ist die Zuhaltung nach oben verbreitert
und mit einer kreisförmig zum Drehpunkt 9 der Zuh@altungen gekrümmten Bogenkante
versehen. Diese Bogenkante ist nach dem Riegelschaft hin umgewinkelt, so daß an
der Zuhaltung eine denn Riegelschaft benachbarte bogenförmigeLeiste io gebildet
ist. Diese Leiste der Zuhaltun.g6 wirkt mit einer zweiten am Riegelschaft 2 vorgesehenen
Leiste i i zusammen. Diese Leiste enthält bei dem gezeichneten zweitourigen Riegel
drei Ausschnitte 12 von einer der Dicke der Leiste io an der Zuhaltung 6 entsprechenden
lichten Weite. Die Ausschnitte 12 sind in einem der Länge einer Riegeltour entsprechenden
Abstand voneinander angeordnet. Die Leiste i i befindet sich vorzugsweise an der
Oberkante des Riegelschaftes 2 und ist -.durch den einen Schenkel eines mit seinem
andern Sehenkel an dem eine Aussparung für diesen Schenkel aufweisenden Riegelschaft
'befestigten, z. B. angenieteten kleinen Winkeleisens oder winklig gebogenen Blechstreifens
gebildet. Sie liegt mit Bezug auf die Zuhaltung 6 in solcher Höhe, daß die Zv'haltung
in ihrer Ruhestellung mit dem oberen Ende ihrer Leiste io in einen der Ausschnitte
12 eingreift. Die Leiste io der Zuhaltung 6 ist etwa in ihrer oberen Hälfte mit
beispielsweise zwei Ausschnitten 14 (Fis. 2) versehen, .deren lichte Weite der Dicke
der Leiste i i am Riegelschaft entspricht, so daß die Ausschnitte 14 dieser Leiste
Durchlaß gewähren können.
Wird die Zuhaltung 6 so weit gehoben,
daß einer der Ausschnitte 14 sich in Höhe der Leiste r i ,des Riegelschaftes befindet,
dann kann diese Leiste .durch den auf sie eingestellten Ausschnitt hinidurchtreten,
d. h. .die Zuhaltung 6 gibt indieser Stellung den Riegel frei. Die Zuhaltungen 5
und 6 stehen säantlich unter,dem Einfluß von sie in die Ruhe-Stellung drehenden
Federn 15.
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In der in Fig. i und 2 gezeigten Ruhestellung .der Zuhaltungen 5,
6 ist der Riegel 1, 2 gesperrt. Die Sperrung geschieht bei den drei Zuhaltungen
5 in der üblichen Weise durch Zusammenwirken mit dem Sperrstift 7, bei der Zuhaltung
6 dagegen durch den Eingriff der Leiste io in einen Ausschnitt 12 der Riegelleiste
i i. Durch Einordnen der Zuhaltungen mittels eines entsprechend abgestuften Schlüsselbartes
wird der Riegel freigegeben, so daß er verschoben werden kann. Nach Beendigung jeder
Tour findet eine erneute Sperrung statt, wobei die Zuhaltungsleiste io in den nächsten
Ausschnitt 12 der Riegelleiste i i eingreift. Da die Zuhaltung 6 an ihrer Leiste
io zwei Ausschnitte 14 für den Durchtritt der Riegelleiste i i und damit im Gegensatz
zu einer gewöhnlichen Chubbzühaltung zwei Freigabestellungen aufweist, so kann das
Schloß mittels zweier Schlüssel bedient werden, die sich hinsichtlich der auf die
Zuhaltung 6 einwirkenden Bartstufe voneinander unterscheiden, d. h. das Schloß hat
eine sog.. Hauptschlüsseleinrichtung. Die Höhe der auf die Zubaltung 6 einwirkenden
Bartstufe der beiden Schlüssel kann durch entsprechende Anordnung der Schlitze 14
in unterschiedlicher Höhenlage sehr fein verändert werden, da einerseits wegen der
geringen Dicke der Leiste i i am Riegel 12 die Ausschnitte 14 in der Zühaltungsleiste
io sehr schmal ausgeführt wenden können und andererseits das die Leiste io tragende
freie Ende der Zuhaltung 6 dadurch, daß es vom Zuhaltungsdrehpunkt 9 etwa doppelt
soweit entfernt ist wie der Schlüsselangriff, einen Hub ausführt, der etwa doppelt
so groß ist wie der Hub des mit dem Schlüsselbart zusammenwirkenden Teiles der Zuhaltung
6.
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Die Leiste ii an der Zuhaltung 6 könnte statt mit zwei auch mit drei
Ausschnitten 14 versehen sein. In diesem Fälle ist das Schloß mittels dreier hinsichtlich
der auf die Zuhaltung 6. einwirkenden Bartstufe unterschiedlicher Schlüssel einstellbar.
Das Fenster 8 in der Zuhaltung 6 wird natürlich in jedem Falle so hoch gemacht,
wie es 'der größte vorkommende Hub der Zuhaltung erfordert. Die Zubaltung 6 könnte
gegebenenfalls an der Oberkante ihres Fensters 8 ähnlich wie die Zuhaltungen 5 mit
Ausschnitten zum Eingriff des Sperrstiftes 7 versehen sein, so daß sie in der Ruhelage
gleichzeitig auch auf den Sperrstift des Riegels einwirkt. An der Unterkante ihres
Fensters 8 werden jedoch keine Ausschnitte angebracht, da diese beim Einordnen der
Zuhaltung 6 durch eine niedrige Bartstufe doch nicht zur Wirkung kommen und im übrigen
eine unnütze Vergrößerung der Höhenabmessung der Zuhaltung bedingen würden. Wenngleich
die die Leiste io tragende Zuhaltung 6 vorteilhaft an solcher Seite liegt, daß sie
durch die mittlere Stufe des Schlüsselbartes verstellt wird, könnte sie auch an
anderer Stelle, nämlich, statt wie gezeichnet von der Schloßdecke 13 aus gesehen,
an der dritten. Stelle, an der zweiten und bei nur einseitig bedienbaren Schlössern
oder bei Schlössern mit einem besonderen Riegelmitnehmer, also bei eine unsymmetrische
Anordnung der Zühaltungen ermöglichenden Schlössern, an erster Stelle angeordnet
werden: Natürlich muß dann die Abmessung der Leiste 1o senkrecht zur Zuhaltung entsprechend
vergrößert werden. Die Gesamtzahl der Zuhaltüngen 5, 6 kann natürlich größer sein
als im Beispiel angenommen. Bei größerer Gesamtzahl der Zuhaltungen ist auch die
Zahl der Stellen, an denen die eine Leiste aufweisende Zuhaltung 6 angebracht werden
kann, größer. Die nach Art von Chubbzuhaltungen ausgebildeten Zuhaltüngen 5 können
beliebig gegeneinander ausgetauscht werden.
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An Stelle nur einer Zuhaltung könnten gegebenenfalls auch zwei Zuhaltungen
in der neuartigen Weise gebildet sein. Die zweite mit der Leiste i i des Riegelschaftes
2 zusammenwirkende Zuhaltungerhält dann zweckmäßig eine solche Länge, daß ihre Leiste
von der Leiste io der Zuhaltung 5 um den Betrag einer Riegeltour entfernt ist, wie
in Fig. i durch die strichpunktierten Linien ioa ange deutet. Die Leiste i i am
Riegelschaft :2 wird dabei entsprechend nach dem Stülp 2 hin verlängert. Gegebenenfalls
könnte die Entfernung der Zuhaltungsleisten io und ioa auch gleich einer halben
Riegeltour sein, wobei die Leiste i i am Riegelschaft in entsprechend kleinere Abschnitte
zu unterteilen ist: In diesem Falle ist es möglich, die Zahl der Zühaltüngen mit
Leiste noch größer zu machen, mehr als zwei, nämlich beispielsweise :drei Zuhaltungen
mit Leiste anzubringen. Wenn nur eine Zuhaltung 6 mit Leiste 1o vorgesehen ist;
bleibt trotz eines verhältnismäßig kleinen Dornmaßes des Schlosses zwischen den
Zuhaltungen 5, 6 und dem Riegelkopf i ein ausreichender Raum, um einen Wechselhebel
zum Zurückziehen der Falle mittels des Schlüssels anbringen zu können.
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Die in Fig. i bis 3 gezeigte Anordnung einer quer zur Bewegungsrichtung
des Riegels
r, 2 sich bewegenden Leiste 30 an einer oder gegebenenfalls.
zwei Zuhaltungen und einer parallel zur Riegelbewegung verlaufenden Leiste z i am
Riegelschaft ist auch bei senkrecht auf und ab beweglichen Zuhaltun,gen, sog. Schiebezuhaltungen,
anwendbar. Die Leisten io an den Zuhaltungen erhalten dann einen senkrechten Verlauf.
Auch können Schiebezuhaltungen, die den Leisten io entsprechende Leisten aufweisen,
zusammen mit als Chubbzuhaltungen ausgebildeten Schwenkzuhaltungen angeordnet werden.
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Wenn eine Mehrzahl von Zuhaltungen oder gar sämtliche Zuhaltungen
des Schlosses in der neuartigen Weise ausgebildet werden sollen, werden zweckmäßig
Schiebezuhaltungen verwendet, und es werden die Stellungen der Leisten am Riegelschaft
und an den Zuhaltungen gegeneinander vertauscht, d. h. die Leiste am Riegelschaft
verläuft in der Bewegungsrichtung der Zuhaltungen, während die Leisten an den Zuhaltungen
in der Bewegungsrichtung des Riegels verlaufen.
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Ein Beispiel hierfür zeigen die Fig.4 bis 7. Dabei trägt der Riegelschaft
2 an seiner dem Stulp 3 abgekehrten (hinteren) Endkante eine senkrecht verlaufende
Leiste 16, die durch Umwinkeln der Kante gebildet sein oder wieder aus dem einen
Schenkel eines mit dem anderen Schenkel am Riegelschaft befestigten kleinen Winkeleisens
bestehen kann. Die senkrechten auf und ab beweglichen Zuhaltungen 6 sind in dem
den Schlüsselangriff aufweisenden Unterteil sowie in der zur Führung dienenden Hälfte
des Oberteils sämtlich gleich ausgebildet. An der von der vorderen Hälfte durch
einen senkrechten Schlitz getrennten hinteren Hälfte ihrer Oberteile sind sie dagegen
insofern unterschiedlich, als diese Teile bei jeder Zuhaltung eine andere Höhe haben.
Und zwar nimmt die Höhe von der (von der Schloßdecke aus gesehen) ersten Zuhaltung
nach der letzten Zuhaltung stufenweise ab. Die Oberkanten dieser angestuften Zuhaltungsteile
sind sämtlich nach hinten umgewinkelt und bilden hier waagerecht verlaufende Leisten
17, die sämtlich bis an die Oberfläche des Riegelschaftes 2 heranreichen.
Die Leisten 17 sind in der Mitte ihrer Länge durch einen Ausschnitt 18, dessen Weite
der Dicke der Leiste 16 am Riegel entspricht, unterbrochen, bestehen also aus zwei
Abschnitten. Die Länge eines jeden Abschnittes ist der Länge einer Riegeltour angepaßt.
Die am Riegelschaft 2 vorgesehene Leiste 16 ist mit Ausschnitten i g zum Durchlaß
der Leisten 17 der Zuhaltungen 6 versehen. Diese Ausschnitte sind gegenüber den
Zuhaltungsleisten um den Hub der Zuhaltungen entsprechende Beträge versetzt, so
daß die Riegelleiste 16 bei in Ruhestellung befindlichen Zuhaltungen 6 an deren
Leisten i7- stößt, wodurch der Riegel 12 gesperrt ist. Für jede Zuhaltungsleiste
17 ist in der Riegelleiste 16 wenigstens ein Ausschnittig vorgesehen. Für eine oder
zwei, gegebenenfalls auch für drei Zuhaltungen, nämlich stets für diejenigen Zuhaltungen,
die bei Vorhandensein eines Hauptschlüssels und gegebenenfalls eines sog. Generalhauptschlüssels
durch unterschiedlich hohe Bartstufen einstellbar sein müssen, sind dagegen je zwei
oder auch drei Ausschnitte in der Riegelleiste vorgesehen. Der an höchster Stelle
liegende Ausschnitt kann gegebenenfalls entbehrt werden, indem die erste Zuhaltung
mit ihrer Leiste 17 über das obere Ende der Riegelleiste 16 angehoben wird.
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In der Ruhestellung der Zuhaltungen 6 sowie bei nicht richtig eingeordneten
Zuhaltungen stößt die Leiste 16 des Riegels i, 2 gegen die Leiste 17 der
Zuhaltungen, so daß er nicht verschoben werden kann. Sind die Zuhaltungen 6 richtig
eingeordnet, dann sind ihre Leisten 17 sämtlich je auf einen Ausschnitt i9 der Riegelleiste
16 eingestellt, und es kann nun der Riegel i, 2 verschoben werden (Fig. 7). Nach
Zurücklegung der ersten Riegeltour greift die Leiste 16 in die zwischen den beiden
Abschnitten der Zuhaltungsleisten 17 vorhandene Lücke i8 ein, wodurch der Riegel
erneut gesperrt ist. Im vorgeschlossenen Zustand liegt die Riegelleiste 16 vor den
dem Stulp 3 zugekehrten Enden der Zuhaltungsleisten 17. Bei dieser Ausführungsform
der Erfindung läßt sich jede Zuhaltung für die Hauptschlüsseleinrichtung benutzen,
man kann also beliebig die eine oder andere Zuhaltung durch zwei oder mehr unterschiedlich
hohe Bartstufen bedienbar machen. Es ist dazu nur erforderlich, für die jeweils
ausgewählte Zuhaltung oder die ausgewählten Zuhaltungen zwei oder drei Ausschnitte
ig in der Riegelleiste 16 vorzusehen.
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Die Zahl der Zuhaltungen im Beispiel nach Fig. 4 bis 7 könnte natürlich
eine andere sein als fünf. Ferner ist es auch bei dieser Ausführung möglich, nur
einen Teil der Zuhaltungen mit Leisten 17 zu versehen, die mit einer entsprechende
Ausschnitte ig aufweisenden Leiste 16 am Riegelschaft 2 zusammenwirken, während
die übrigen Zuhaltungen in der üblichen Weise ausgebildet sein und mit einem Tourenstift
des Riegels zusammenwirken können.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig.8 bis io entspricht insofern dem
Beispiel nach Fig. i bis 3, als am Riegelschaft eine in Richtung der Riegelbewegung,
d. h. waagerecht verlaufende und mit Ausschnitten i2 versehene Leiste i i angeordnet
ist, die sich wiederum
vorzugsweise an der Oberkante des Riegelschaftes
befindet. Es unterscheidet sich von dem ersten Beispiel im wesentlichen dadurch,
daß die mit der Riegelleiste zusammenwirkenden Leisten der Zuhaltungen 6 als von
diesen getrennte Teile, nämlich als flache Schieber mit eigener Führung ausgebildet
sind.
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Das Schloß nach Fig. 8 bis io weist beispielsweise vier als Schiebezuhaltungen
ausgebildete Zuhaltungsplatten 6 auf. Diese sind je an ihrem dem Stulp 3 zugekehrten
(vorderen) Ende bzw. in der Nähe dieses Endes mit einer aufwärts gerichteten Zunge
26 versehen, wobei die Zungen der vier Zuhaltungen von vorn gesehen nebeneinanderliegen.
Senkrecht über diesen Zungen ist oberhalb des Riegelschaftes :2 am' Schloßboden
4 ein rechteckiger Metallblock 2o befestigt, z. B. angenietet, der den oberen Teil
des Riegelschaftes 2 übergreift und deshalb an seiner dem Schloßboden 4 zugekehrten
Seite unten mit einem Ausschnitt zum Durchlag des oberen Teiles des Riegelschaftes
versehen ist. Der Metallblock 2o weist vier senkrechte Führungsschlitze 21 auf,
in denen sich vier aus rechteckigen Blechplättchen bestehende flache Schieber 22
befinden. Diese Schieber liegen je über einer Zunge i9 der Zuhaltungen 6 und ruhen
mit ihren unteren Enden auf diesen Zungen auf. Sie stehen unter Wirkung von in senkrechten
Bohrungen 23 des Metallblockes 2o angeordneten Druckfedern 24, welche die Schieber
22 abwärts in ihre untere Endstellung bewegen. Die Schieber 22 drücken dabei ihrerseits
auf die Zuhaltungen 6, die auf diese Weise in ihrer Ruhestellung gehalten bzw. jedesmal
nach stattgefundenem Einordnen in ihre Ruhestellung zurückgeführt werden. Die Schieber
greifen mit ihrer auf dem Riegelschaft gleitenden Kante in die Ausschnitte oder
Schlitze 12 der am Riegelschaft 2 vorgesehenen waagerechten Leiste i i ein. Je nach
der Stellung des Riegels, ob zurückgeschlossen, um eine Tour vorgeschlossen oder
in der vorderen Endlage, wechseln die Eingriffschlitze 12, für die Schieber. Um
dies zu ermöglichen, ist der gegenseitige Abstand der Schieber 22 und der Ausschnitte
12 in der Riegelschiene ii gleich dem Betrage einer halben Riegeltour gewählt. Die
Schieber 22 enthalten je wenigstens einen Ausschnitt 14 zum Durchlag der Riegelschiene
i i. Dieser Ausschnitt liegt in der Ruhestellung der Zuhaltungen 6 und Schieber
22 unterhalb der Schiene i i. Bei einer oder gegebenenfalls auch bei zwei Zühaltungen,
nämlich bei denjenigen Zuhaltungen, die durch mehrere unterschiedlich hohe Bartstufen
einstellbar sein sollen, sind zwei oder auch drei in verschiedener Höhe angeordnete
Ausschnitte 14 vorgesehen. So enthält beispielsweise der in Fig._g sichtbare Schieber
drei Ausschnitte 14, so daß dieser Schieber und damit die zugehörige (erste) Zuhaltüng
drei Freigabestellungen aufweist.
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In der gezeichneten Ruhestellung der Zuhaltungen 6 und der Schieber
22 ist der Schloßriegel i, 2 durch den Eingriff der Schieber 22 in die Ausschnitte
12 der Riegelleiste i i gesperrt. Dasselbe ist bei nicht richtig eingeordneten Zuhaltungen
der Fall. Werden die Zuhaltungen 6 durch den Stufenbart eines passenden Schlüssels
eingeordnet, dann wird bei jedem der durch eine Zuhaltung aufwärts bewegten Schieber
22 ein Anschnitt 14 auf die Riegelleiste z i eingestellt, so: daß diese durch die
Schieberaizsschnitte 14 hindurchtreten kann. Der Riegel i, 2 ist dann verschiebbar.
Bei der nach jeder Riegeltour stattfindenden Rückkehr der Zuhaltungen 6 und Schieber
22 in die Ruhestellung greifen die Schieber 22 erneut in Ausschnitte 12, und zwar
jetzt in andere Ausschnitte der Leiste i i ein, wodurch der Riegel wieder gesperrt
ist.
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Bei dieser Ausführungsform des neuen Schlosses können die über die
flachen Schieber 22 auf die Riegelleiste i i einwirkenden Zuhaltungen 6 beliebig
ausgetauscht werden, um die Schließung zu verändern. So kann beispielsweise die
den dem Stulp 3 zunächst liegenden Schieber 22 mitnehmende Zuhaltung, die in der
Zeichnung an erster Stelle liegt, beliebig an die zweite, dritte oder vierte Stelle
gelegt werden, so daß der genannte Schieber statt durch die erste durch die zweite,
dritte oder vierte Zuhaltung mitgenommen wird. Ferner ist es möglich; die flachen
Schieber 22 gegen Schieber mit in anderer Höhenlage angeordneten Ausschnitten 14
auszuwechseln. Die Zahl der Zuhaltüngen 6 und der Schieber 22 kann eine andere sein
als vier. Die Zuhaltungen 6 könnten, statt :daß sie durch die auf die Schieber drülzkenden
Federn 24 in die Ruhelage zurückgeführt werden, auch noch durch besondere Federn
belastet sein. _ Das Schloß kann gegebenenfalls zusätzlich zu einem oder mehreren
flache Schieber mitnehmenden Zuhaltungen 6 auch noch eine oder mehrere gewöhnliche
Zuhaltungen aufweisen, die mit einem Sperrstift am Riegel zusammenwirken. Das Beispiel
nach Fig. 8 bis io könnte gegebenenfalls auch noch dahin albgeändert werden, daß
die gezeigten Schiebezühaltungendurch Schwenkzuhaltungen ersetzt werden. In diesem
Falle sind die flachen Schieber 22 nach einem zum Zuhaltungsdrehpunkt konzentrischen
Kreise zu krümmen, wobei sie in bogenförmigen Führungen laufen: Eine weitere Abänderungsmöglichkeit
besteht darin,
daß die Schieber 22 mit den aufwärts gerichteten
Vorsprüngen 26 der Zuhaltungsplatten 6 in beiden Richtungen auf Mitnahme gekuppelt
sind, z. B. durch eine lösbare Verhakung. In diesem Falle können die Schieber 22
von den ihrerseits unter Wirkung von Rückführfedern stehenden Zuhaltungen 6 in die
Ruhelage zurückgeführt werden, so daß die Federn 2q. fortfallen.
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Im Rahmen der Erfindung sind noch mancherlei sonstige Abänderungen
der dargestellten Beispiele sowie andere Ausführungen möglich. So könnte das Schloß
statt zweitourig auch eintourig ausgebildet sein. In diesem Falle braucht im Beispiel
nach Fig. i bis 3 am Riegelschaft 2 nur ein Abschnitt der Leiste i i vorgesehen
zu sein, dessen Länge der Riegeltour angepaßt ist und der je nach der Stellung
des Riegels vor oder hinter der Leiste io der Zuhaltung 6 liegt. Beim Beispiel nach
Fig. q. bis 7 brauchen die Zuhaltungen 6 ebenfalls nur je einen Abschnitt der Leisten
17 aufzuweisen. Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. i bis 3 und 8
bis io könnte der Riegelschaft 2 statt nur einer Schiene gegebenenfalls auch zwei
übereinander angeordnete Schienen i i tragen. Die Bewegung des Schloßriegels i,
2 kann wahlweise, wie in den Fig. i bis 3 und 8 bis io, durch eine Endstufe des
Schlüsselbartes oder, wie in Fig. q. bis 7, durch einen besonderen, im Schloß gelagerten
Riegelmitnehmer 25 erfolgen, der einen Schlitz zum Eingriff des nicht auf die Zuhaltungen
einwirkenden Teiles des Schlüsselbartes enthält.
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Die Erfindung ist nicht nur dann anwendbar, wenn das Schloß mittels
mehrerer Schlüssel mit unterschiedlich abgestuften Bärten bedienbar sein soll, sondern
auch dann, wenn das Schloß nur mittels eines Schlüssels zu bedienen ist. In diesem
Fall bietet die nette Einrichtung wegen der geringen Dicke der waagerecht verlaufenden
Leisten i i bzw. 17 und der dementsprechend geringen Weite der in den bogenförmig
oder senkrecht verlaufenden Leisten io bzw. 16 und den flachen Schiebern 22 vorhandenen
Durchtrittsschlitge 1q. bzw. i9 für die waagerechte Leiste ebenfalls den Vorteil
des genauen Arbeitens, so daß einerseits nur ganz genau passende Schlüssel schließen,
während andererseits eine sehr feine Abstufung des Schlüsselbartes und damit eine
sehr große Zahl von Schließungen möglich ist.