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Wasch-, Netz- und Weichmachungsmittel Es wurde gefunden, daß Mischungen
von in Wasser löslichen Kondensationsprodukten, die durch Einwirkung von Athylenoxyd
oder Polyglykoläthern bzw. diese liefernden Verbindungen auf organische Verbindungen,
die eine oder mehrere Oxy-, Carboxyl- oder Aminogruppen im Molekül aufweisen, erhältlich
sind, und höhermolekularen Alkoholen, Carbonsäuren, Aminen oder deren in Wasser
nicht oder nur schwer löslichen Derivaten sehr wertvolle Wasch-, Netz- oder Weichmachungsmittel
für die Textil-, Papier- und Lederindustrie darstellen. Die genannten Mischungen
besitzen Eigenschaften, welche die Einzelkomponenten überhaupt nicht oder nur in
viel geringerem Maße aufweisen.
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Für die Herstellung dieser Mischungen eignen sich als in Wasser lösliche
Kondensationsprodukte, insbesondere Verbindungen, die gemäß den `'erfahren der Patente
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oder 667744 durch Einwirkung von Äthylenoxyd u. dgl. auf höhermolekulare
Alkohole, z. B. - Lauryl-, Cetyl-, Octodecyl-oder Oleylalkohol, oder Fettsäuren,
z. B. Stearinsäure, Palmitinsäure oder Montansäuren, oder auf Amine, z. B. Cetylamin,
erhalten werden. Als zweite Komponente kommen beispielsweise in Betracht: ho-hermolekulare
aliphatische Alkohole, wie sie z. B. durch Reduktion von ölen, Fetten oder Fettsäuren
erhalten werden, ferner Amine, z. B. Dodecylamin, Oleylamin, Octodecylamin oder
deren Derivate, z. B. Oxyäthyldodecylanilin. Von den Fettsäuren eignen sich insbesondere
Laurinsäure, ölsäure, Stearinsäure, Ricinolsäure, Palmitinsäure, Leinälfettsäuren,
Tranfettsäuren, Montansäure oder Fettsäuren, die bei der Paraffinoxydation gebildet
werden. Weiterhin kommen auch Derivate von Carbonsäuren, z. B. Stearinsäureanhydrid
oder Palmitinsäureäthylester sowie Carbonsäureamide in Betracht, z. B. Amide, die
durch Umsetzung von Fettsäuren oder deren Derivaten mit Ammoniak' bzw. Aminen, z.
B. Äthyl-, Butyl-, Cyclohexyl- oder Naphthylamin, Phenylendiamin, Naphthylendiamin
oder mit Äthylendiamin, Triäthylentetramin, Oxyalkylaminen oder mit Aminocarbonsäuren
erhältlich sind. Auch die durch Kondensation von Fettsäuren mit Umsetzungsprodukten
aus halogenierten Kohlenwasserstoffen und Ammoniak oder Aminen sind im vorliegenden
Fall geeignet. Ferner können auch die durch Behandlung von Fetten oder Ölen mit
Ammoniak oder Aminen erhaltenen Amide Verwendung finden. Es kommen auch
Amide
in Betracht, die zwei Fettsäurereste an einem Stickstoffatom gebunden enthalten.
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Das Mischungsverhältnis der in den Präparaten enthaltenen Komponenten
kann je ,nach dem vorgesehenen Verwendungszweck weitgehend variiert werden. Die
genannten Mischungen können sowohl für sich als auch zusammen mit anderen in der
Textil-, Papier-und Lederindustrie gebräuchlichen Produkten und Präparaten zur Anwendung
gelangen, z. B. mit Seifen. Türkischrotölen, Schwefelsäureestern von höhermolekularen
Alkoholen, echten Sulfonsäuren von organischen Verbindungen, z. B. Kondensationsprodukten
aus Fettsäuren und Oxy- oder Aminoalkyisulfonsäuren oder Sulfitcelluloseablauge.
Ferner können- sie zusammen mit anorganischen- oder orgaischen Salzen, z. B. mit
Wasserglas, Alkaliphosphaten, sowie zusammen mit organischen Lösungsmitteln oder
mit Leim, Dextrin usw. Verwendung finden.
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Es ist zwar bekannt, für die Behandlung von Textilien Mischungen aus
Einwirkungsprodukten von mindestens q. Mol Äthylenoxyd auf Verbindungen, die Oxy-
oder Carboxylgruppen im Molekül enthalten, und anderen in Wasser löslichen oder
leicht vierteilbaren Stoffen, z. B. Seifen, Türkischrotölen, Fettalkoholsulfonaten,
organischen Sulfonsäuren, Leim, Schleimstoffen, Dextrin oder anorganischen Salzen,
zu verwenden. Hieraus konnte nicht hergeleitet werden, daß die Verwendung der erwähnten
Äthylenoxydkondensationsprodukte zusammen mit höhermolekularen aliphatischen Alkoholen,
C.arbonsäuren, Aminen oder deren in Wasser nicht oder schwer löslichen Derivaten
technische Vorteile bieten würde.. Die im vorliegenden Fall beschriebenen Mischungen
von Produkten sind hinsichtlich ihres Netz-, Wasch-und Weichmachungsvermbgens den
bekannten Mischungen erheblich überlegen. Beispiel i 3 Teile eines wasserlöslichen
Kondensationsproduktes aus i Mol Oleylaikohol und 15 Mol Äthylenoxyd «erden
mit 2 Teilen Dodecyläthanolamin gemischt. Die so gewonnene Mischung besitzt sowohl
in- neutralen als auch in alkalischen Behandlungsbädern ein sehr gutes Waschvermögen
für Wolle und Baumwolle, insbesondere auch für Weißwäsche.
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Statt des Kondensationsproduktes aus i Mol Oleylalkohol und
15 Mol Äthylenoxyd kann man auch das .aus i Mol Kokosfettsäureäthanolamid
und p Mol Äthylenoxyd erhaltene Kondensationsprodukt verwenden., Man erhält so ebenfalls
ein sehr gutes Waschmittel, das auch mit -Vorteil beim Färben Verwendung
finden kann. Beispiel 2 i Teil eines wasserlöslichen Kondensationsproduktes, das
durch Behandlung von i Mol Oleylalkohol mit i 8 Mol Äthylenoxyd erhältlich ist,
wird mit i Teil Öxyäthyldodecylalkohol vermischt. Die wäßrige Lösung dieser Mischung
besitzt in neutralen, sauren und alkalischen Behandlungsbädern für Textilien eine
vorzügliche Netzwirkung, die dem Netzvermögen der einzelnen Komponenten wesentlich
überlegen ist. Beispiel 3 i Teil des wasserlöslichen Kondensationsproduktes, das
durch Einwirkung von 2o Mol Äthylenoxyd auf i Mol Oleylalkoliol erhältlich ist,
wird mit 1,2 Teilen des Kondensationsproduktes aus Kokosfettsäure und Triäthylentetramin
vermischt. Man erhält so ein sehr gutes Waschmittel.
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An Stelle des genannten Säureamids kann auch das Umsetzungsprodukt
von Kokosfett mit Triäthylentetramin Verwendung finden; das Triäthylentetramin kann
hierbei auch durch Äthylendiamin ersetzt werden. Beispiel .1 Man mischt i Teil des
Kondensationsproduktes aus i Mol Octadecylalkohol und etwa 2o Mol Äthylenoxyd mit
2 Teilen des Kondensationsproduktes aus Stearinsäure und Triäthylentetramin oder
des Umsetzungsproduktes von Rindertalg mit Triäthylentetramin. Die erhaltene Mischung
eignet sich sehr gut als Weichmachungsmittel für Kunstseide. Durch die Behandlung
der Kunstseide mit wäßrigen Lösungen des beschriebenen Präparates erhält die Ware
einen vollen und geschmeidigen Griff.
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An Stelle der vorgenannten Säureamide kann mit Vorteil auch der Monostearinsäureester
des Triäthanolamins oder das Stearinsäureamid des Aminosorbits Verwendung finden.
Beispiel 5 Gleiche Teile des wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus etwa 4.o
Mal Äthylenoxyd und i Mol Ricinusöl und einer aus Isobutylöl (Nebenprodukt der Methanolsynthese
t gewonnenen Alkoholfraktion vom Siedepunkt 185 bis 22o° werden gut verrührt. Die
wäßrige Lösung dieser Mischung weist ein sehr hohes Netzvermögen auf.