DE718071C - Verfahren zur Herstellung kapillaraktiver Stoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung kapillaraktiver Stoffe

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DE718071C
DE718071C DEI64137D DEI0064137D DE718071C DE 718071 C DE718071 C DE 718071C DE I64137 D DEI64137 D DE I64137D DE I0064137 D DEI0064137 D DE I0064137D DE 718071 C DE718071 C DE 718071C
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DE
Germany
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acid
weight
capillary
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Expired
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DEI64137D
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English (en)
Inventor
Dr Ludwig Orthner
Dr Carl Platz
Dr Hans Keller
Dr Heinz Soenke
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung kapillaraktiver Stoffe Es wurde gefunden, daß man kapillaraktive Stoffe von hoher Wirksamkeit dadurch erhalten kann, daß man Amine der allgemeinen Formel wobei R und R1 aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit mindestens 3 C-Atomen bedeuten und R und R1 zusammen mindestens i i C-Atome besitzen, mit Phosgen umsetzt und die gebildeten Carbam:insäurechlori:de mit organischen Aminosulfon- oder Aminocarbonsäuren ,zur Reaktion bringt.
  • Es können Amine mit zwei höhermolekularen Resten, die -der beanspruchten Formel entsprechen, zur Ausführung des vorliegenden Verfahrens verwendet werden. Als solche Amine kommen in Frage: Di-(n-hexyl)-amin, Diisohexyl@amin, Di-a-äthylhexylmm.in; Dioctylamin, Butyldodecylamin, Didodecylamin, Dioctaidecylamin. Die sekundären Amine erhält man nach bekannten Methoden aus Carbonsäureri oder Carbonsäurebemischen, z. B. durch überführung in Nitrile und Hydrierung der Nitrile. Gleichzeitig entstehende primäre Amine werden durch Destillation entfernt. Als Carbonsäuren kommen beispielsweise in Frage: Buttersäure, Isobutter säure, Isovaleriansäure, Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Ricinolsäure, a-Äthylhexylsäure. Die obenerwähnten. Amine können für sich oder in Mischung miteinander zur Anwendung kommen. Zur Herstellung der Ausgangsstoffe eignen sich auch technische Carbonsäuregemische. So können die bei der Oxydation von Paraffin oder von Mineralölen entstehenden Carbonsäuregemische über die Nitrile in die Amine übergeführt werden. Ferner sind Carbonsäure-
    genüsche geeignet, rlie durch Alljalibehand-
    lung solcher höherer Alkohole entstehen, ciie
    ihrerseits bei der katalytischen Hydrierung
    der Oxyde des Kohlenstoffs erhalten werden.
    Als Ausgangsstoffe für die Aininherstellun'-
    kann man auch Carbonsäuren oder Carbon-
    säuregemische verwenden, die man durch Be-
    handeln von ILolilenoxvd ocler Kohlend,ioxvd
    mit Wasserdampf in Gegenwart von Olefinen
    bzw. Wasserstoff oder durch Umsetzung von
    lialogenierten Kohlenwasserstoffen mit Ka-
    litimcyanid und Verseifung erhält.
    Die Amine können auch nach anderen be-
    kannten Verfahren erhalten werden, z. B.
    durch Umsetzung von geeigneten Halogen-
    I:ohlenwasserstoffen mit Ammoniak oder
    Aminen.
    Die genannten Ainine «-erden zur Erzielung
    wasserlöslicher Produkte mit Phosgen in Carb-
    aminsäurechloride umgewandelt und dann
    mit organischen Aminosulfon- oder _"£lnino-
    carbonsäuren, wie z. B. Sarkosin, Methyl-
    taurin Gier Eiweißabbauprodukten, umgesetzt.
    Die erfin dungsgemüß hergestellten Verbin-
    dungen besitzen kapillaraktive Eigenschaften
    und eignen sich zur Behandlung von MT erk-
    stoffen aller Art, wie Textilien, Leder, Papier
    usw. Die Produkte besitzen hohes Netz- und
    Emulgiervermögen; sie sind auch mit Vorteil
    zu verwenden als Egalisier- und Durchfärbe-
    niittel. Eine Anzahl der Produkte besitzt
    \Vaschvermögen oder kann als Weich-
    inachungsmittel verwendet werden. Das Netz-
    vermögen, auch in Mercerisierbäderti, ist be-
    sonders ausgeprägt bei Verbindungen, bei
    welchen die Reste R und R1 verzweigte Ketten
    besitzen. Die Produkte können für sich, in
    Gemischen untereinander oder in Mischung
    mit anderen kapillaraktiven Stoffen, wie Seife
    and anderen Textilhilfsmitteln, mit kolloidalen
    Stoffen, wie Pflanzenschleim, Leim, wasserlös-
    lichen Celluloseabkömmlingen, Stärke, Ben-
    tonit, Sapon.in usw., oder mit organischen Lö-
    wendung bestimmter sekundärer Ainine
    sungsmitteln, z. B. Butanol, Yylenvlglycol,
    aber auch mit anorganischen Salzen, z. B. Glau-
    bersalz, Sofa, -Tatriuinpyrophosphat, Natrium-
    metaphosphat, Trinatriumphosphat, mit Sauer-
    stoff abgebenden Mitteln, wie Natriumper-
    borat, oder mit Natriumhypochlorit zur. An-
    wendung kommen.
    Es war bereits bekannt, primäre höher-
    niolekulare Alkylamine mit Phosgen in die
    entsprechenden Carbaminsäurechloride über-
    zuführen und diese mit Oxy-- oder Amino-
    2ruppen tragenden aliphatischen, aromatischen
    oder hydriert .aromatischen Sulfonsäuren um-
    zusetzen.
    Mit den so erhältlichen Wasch-, Emul-
    gier-, Netz- und Dispergiermitteln verglichen,
    zeichnen sich die erfindungsgemäß unter Ver-
    Produkte durch eine wesentlich
    erhöhte Härtebeständigkeit und ein besseres
    Schaum- und NTetzvermögen aus.
    Des weiteren hat man bereits Carboxyl-
    ci(l-er Sulfonsäuregruppen entlialtendeUrethane
    aus aliphatischen oder cycloaliphatischen
    Arninocarbon- oder Aminosulfonsäuren mit
    höheren Chlorkohlensäureestern hergestellt.
    Auch diesen gegenüber zeigen die Pro-
    -lukte der vorliegenden Erfindung die glei-
    chen Vorteile wie gegenüber den vorerwähn-
    ten Netz- und Dispergiermitteln.
    Beispiele
    i. Man löst 213 Gewichtsteile Diisolieptv1-
    ani;in in .15o Gewichtsteilen Chlorbenzol und
    leitet unter Kühlung trockenes Clilorivasser-
    stoffgas bis zur Sättigung ein. Dann steigert
    man die Temperatur auf 135 bis i.lo° und
    leitet nun Phosgen ein, wobei sich Chlor-
    wasserstoffgas entwickelt. -Nach B.endigung
    der Chlorwa:sserstoffentwicklung verdrängt
    inan noch vorhandenes Phnsgen und Chlor-
    wasserstoffgas durch Einleiten von trockener
    Luft und -destilliert dann das Lösungsmittel
    unter vermindertem Druck ab. Man erhält
    2.1o Gewichtsteile Diisoheptylcarbam;insätlre-
    chlorid vorn Kp. 2 min i4.o bis 1.12F.
    Man legt nun 33o Gewichtsteile einer
    iooJoigen Methyltaurinlösung vor und läßt
    unter Rühren bei 75 bis 8o° 55 Gewichts-
    teile Diisoheptylcarbain.insäurechlorid un-l
    \atronlauge in etwa io Stunden so zulaufen.
    d.aß die Lösung deutlich auf Phenolphthalein
    anspricht. Das Umsetzungsprodukt besitzt
    folgende Konstitution:
    Die Ausbeute beträgt 89"/, der Theorie.
  • Das Produkt besteht aus einer farblosen Gallerte mit einem Gehalt von 2i,5olo an N'-D i isolieptyl - N -metllyl - ÄT-urei doäthansiil -fonsaurein Natrium, das sich in 5°/oiger Liisung in heißem Wasser klar löst und -las auch in schwächeren Konzentrationen bei Raumtemperatur klar löslich ist. Schon in Lösungen, die o.i g wirksame Substanz itn Liter enthalten, ist die Oberflächenspannung dieser Lösungen stark herabgesetzt. Die Lösungen bleiben klar bei Zugabe von Mineralsäure, ebenso bei Zusatz von verdünnter Natronlauge. Statt Methyltaurin kann man auch Taurin benutzen.
  • Di-(a-äthylhexyl)-amin führt man mittels Phosgen in das Carbaminsäureclilorid über und läßt 3o Gewichtsteile davon bei 75 bis 85° in eine wäßrige Lösung, lie -,3 Gewichtsteile n-Butyltaurinnatrium enthält, bei stets phenolphthaleinalkalischer Reaktion :im Laufe von io bis 15 Stunden zutropfen. Dann stellt man auf schwach lackmusalkalische Reaktion ein. Das Umsetzungsprodukt besitzt folgende Konstitution Die Ausbeute :beträgt gi% der Theorie.
  • Das Produkt hat im wesentlichen .die gleichen Eigenschaften wie das nach Beispiel i erhältliche. Seine Löslichkeit in Wasser ist etwas geringer.
  • Statt n-Butyltaurin kann man auch ein anderes Taurin, z. B. Propyltaurin, Isobutyltaurin, a-Äthylhexyltaurin, oder eine andere Am.inosulfonsäure, wie Sulfanilsäure oder Metanilsäure, verwenden.
  • 3. 33 Gewichtsteile n-Butyltetradecylcarbaminsäurechlorid, dargestellt aus n-Butyltetradecylami.n und Phosgen, läßt man zu einer Lösung von 13 Gewichtsteilen Sarkosinnatrium in 3o Gewichtsteilen Wasser bei 7o bis 8o° bei stets phenolphthaleinalkalischer Reaktion unter gutem Rühren laufen und rührt noch so lange weiter, bis sich eine Probe klar in verdünnter Natronlauge löst: Das Umsetzungsprodukt besitzt folgende Konstitution und kann als Waschmittel dienen. Die Ausbeute beträgt 870o der Theorie.
  • Das Produkt besteht aus einer geblich gefärbten Paste, die sich leicht in heißem Wasser löst, gegen heiße Natronlauge beständig ist, auf Zusatz von Mineralsäure jedoch ausfällt. Die Oberflächenspannung wäßriger Lösungen des Produktes ist herabgesetzt, wenn auch nicht in dem gleich starken Maße wie bei den Produkten von Beispiel i und a. Dagegen ist die Waschwirkung, namentlich bei Weißwäsche, als sehr gut zu bezeichnen.
  • Ein Carbonsäuregemisch, ddas bei der Oxydation von Paraffin erhalten wird und Carbonsäuren mit 7 bis g Kohlenstoffatomen enthält, wird über die Nitrile und die Hydrierung dieser Nitrile in ein Gemisch sekundärer Amine und weiter durch Behandlung mit Phosgen, wie es im Beispiel i beschrieben ist, in ein Gemisch von Carbaminsäurechloriden übergeführt. 3o Gewichtsteile dieser Carbaminsäurechloride läßt man im Laufe von 7 bis 8 Stunden bei 75 bis 8o° unter gutem Rühren zu einer Lösung von 22 Gewichtsteilen Metanilsäure in q.o Gewichtsteilen Wasser, dem man die Lösung von 5,6 Gewichtsteilen Ätzkalium in io Gewichtsteilen Wasser zusetzt, bei stets phenolphthaleinalkalischer Reaktion zutropfen und rührt, bis sich das Reaktionsprodukt klar in Wasser löst. Die Ausbeute beträgt 8o0/, der Theorie.
  • Das Produkt besteht aus einem schwach gelb gefärbten Pulver, -das sich in heißem Wasser leicht löst und auch gegenüber verseifenden Mitteln saurer oder alkalischer Natur ziemlich beständig ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung kapillaraktiver Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man Amine der allgemeinen Formel: wobei R und -R1 aliphatische Kohlenwässerstoffreste mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen bedeuten und R und R1 zusammen mindestens i i Kohlenstoff atome besitzen, mit Phosgen umsetzt und die gebildeten Carbaminsäurechloride mit organischen Aminosulfon- oder Aminocarbonsäuren zur Reaktion bringt.
DEI64137D 1938-01-18 1938-01-18 Verfahren zur Herstellung kapillaraktiver Stoffe Expired DE718071C (de)

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