DE2508537C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft detergensverträgliche Mittel zur
fluorchemischen Behandlung von Textilien wie Teppichen,
Polsterungen und ähnlichen, um diesen Wasser- und Ölfestigkeit
sowie Fleckenfestigkeit zu verleihen.
Die US-PS 37 06 787 beschreibt Alkylester von zweibasischen
Perfluoralkylalkylenthiocarbonsäuren zur Öl- und
Wasserfestausrüstung von Ledermaterialien. Die Perfluoralkylgruppe
ist dabei an den die Carboxylgruppen tragenden
Rest über eine Thioätherbrückengruppe gebunden.
In der US-PS 36 78 068 werden Propionsäure- und Buttersäurederivate
beschrieben, die eine Perfluoralkylätherperfluoralkylengruppe,
gebunden über eine weitere Ätherbrücke
an den die Säuregruppe enthaltenden Teil des Moleküls,
enthalten, jedoch keine Amidgruppen aufweisen.
Die US-PS 36 44 513 beschreibt öl-, wasser- und fleckfest
ausrüstende Mittel, die aus einer Perfluorisoalkoxyalkansäure-
Gruppierung, gebunden an einen Aminosäurerest, bestehen.
Die Aminogruppe stammt nicht aus dem perfluorierten
Rest, sondern wird durch die Aminosäure gestellt.
Die FR-A 21 26 233 verwendet zur Faserbehandlung ein
Copolymerisat, dessen beide Komponenten jedoch weder
eine Amid- noch eine Estergruppe enthalten.
Nach der DE-AS 23 11 784 werden Gemische aus zwei wäßrigen
Mischpolymerisatdispersionen (A und B) zum Wasser- und
Ölabweisendausrüsten von Substraten vorgeschlagen, wobei
Monomere mit Esterbindungen zugrundeliegen können, die
sich aus einem Alkoholteil mit Perfluoralkyl- und Sulfamidogruppen
und einer Alkandicarbonsäure zusammensetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Textilbehandlungsmittel
zur fluorchemischen Behandlung von Textilien
bereitzustellen, die wasser-, öl- und fleckfest ausrüsten,
detergensverträglich sind und mit denen innerhalb eines
einzigen Arbeitsgangs eine Reinigung und Ausrüstung mit
den Festigkeitseigenschaften möglich ist.
Hierzu wird das Textilbehandlungsmittel nach Anspruch 1
mit bevorzugten Ausgestaltungen nach den Ansprüchen 2 bis
9 vorgeschlagen. Die Verwendung der entsprechenden Mittel
nach Anspruch 10 und 11 ist gleichfalls Gegenstgand der Erfindung.
Die Textilbehandlungsmittel der Erfindung enthalten bestimmte
detergensverträgliche fluorchemische Verbindungen,
die in einem geeigneten flüssigen Trägermedium gelöst und/
oder dispergiert sind. Sie enthalten bevorzugt auch
ein anionisches und/oder nichtionisches Detgergens.
"Detergensverträglich" bedeutet, daß die organischen
fluorchemischen Verbindungen durch anionische und
nichtionische Detergentien bei den Konzentrationen in
Textilreinigungslösungen physikalisch und chemisch nicht
beeinträchtigt werden und deshalb während einer Reinigungsoperation
angewendet werden können. Dies ist überraschend
und ermöglicht die Reinigung und Ausrüstung mit Festigkeitseigenschaften
in einem einzigen Arbeitsgang. Zusätzlich
kann das die organische fluorchemische Verbindung
enthaltende Mittel, wenn auf ein Substrat wie einen Teppich
aufgebracht, mit herkömmlichen detergenshaltigen
Teppichreinigerlösungen ohne Entfernen oder Unwirksammachen
der organischen Fluorchemikalie gereinigt werden,
sofern kein übermäßiger Detergensrückstand zurückbleibt.
Die in dem Textilbehandlungsmittel nach Anspruch 1 verwendeten detergensverträglichen
organischen fluorchemischen Verbindungen
lösen sich in einem organsichen Lösungsmittel,
vorzugsweise in einem wasserlöslichen oder einem in Wasser
dispergierbaren organischen Lösungsmittel.
Die fluoraliphatischen Reste Rf können geradkettige,
verzweigtkettige und - wenn genügend groß - cyclische
oder alkylcycloaliphatische Reste sein. Die fluoraliphatische
Gerüstkette kann Sauerstoff
und/oder trivalenten Stickstoff als Heteroatome enthalten,
die lediglich an Kohlenstoffatome gebunden
sind, wobei solche Heteroatome stabile Brückengruppen
zwischen Fluorkohlenstoffgruppen bilden und nicht den
inerten Charakter des Rf-Restes beeinträchtigen. Rf-
Reste mit nicht mehr als 20 Kohlenstoffatomen sind bevorzugt.
Im allgemeinen weist Rf somit 3 bis 30 Kohlenstoffatome,
vorzugsweise 6 bis etwa 12 Kohlenstoffatome,
auf und enthält 40-78 Gew.-%, vorzugsweise 50-77
Gew.-%, an Kohlenstoff gebundenes Fluor. Der endständige
Teil des Rf-Restes besitzt vorzugsweise mindestens
ein vollfluoriertes Kohlenstoffatom, z. B. CF₃, und der
bevorzugte Rf-Rest ist praktisch vollständig fluoriert,
wie ein Perfluoralkylrest, C n F2n+1.
Im allgemeinen enthalten die fluorchemischen Verbindungen
10 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 15
bis 45 Gew.-% an Kohlenstoff gebundenes Fluor. Ist
der Fluorgehalt geringer als 10 Gew.-%, kann ihre Detergensverträglichkeit
verlorengehen, während Fluorgehalte
größer als 60 Gew.-% unwirtschaftlich sind.
Geeignete flüssige Trägermedien lösen oder dispergieren
die detergensverträglichen Fluorchemikalien. Bevorzugt
sind organische Lösungsmittel oder Gemische aus organischen
Lösungsmitteln und Wasser. Die zu diesem Zweck
eingesetzten organischen Lösungsmittel sind bei Raumtemperatur
flüchtig und lösen vorzugsweise und/oder dispergieren
vorzugsweise 1 Teil detergensverträgliche
fluorchemische Verbindung pro 10 Teile organisches Lösungsmittel;
vorzugsweise lösen und/oder dispergieren
sie in Wasser mindestens 1 Teil organisches Lösungsmittel
pro 10 Teile Wasser. Die organischen Lösungsmittel
sind nicht toxisch, weisen keinen Geruch auf, der
einer normalen Person zuwider ist, und greifen Teppichfasern
oder Teppichstrukturen nicht an.
In der Strukturformel des Anspruchs 1
(RfQ) e (XCO) m A(COOM) p ,
kann die bivalente (zweiwertige) Brückengruppe "Q"
eine oder mehrere Gruppen wie Alkylen [-(CH2) n -],
Sulfonamidalkylen [-SO2NR(CH2) n -], Alkylencarboxyloxyalkylen
[-(CH2) n COOCH2CH2-] und Sulfonamidoalkylenoxyalkylen
[-SO2-NR(CH2CH2O) n CH2CH2-], sein worin "R"
Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe mit 1
bis 14 Kohlenstoffatomen und "n" eine ganze Zahl von
1 bis 15 ist.
Der polyvalente organische Rest "A" kann aromatisch,
araliphatisch, cycloaliphatisch oder heteroaromatisch
sein und stellt den Rest einer polybasischen organischen
Säure oder eines organischen Anhydrids dar. Solche
Anhydride und Säuren umfassen Maleinsäure, Bernsteinsäure,
Phthalsäure, Tetrachlorphthalsäure, Hexachlorendomethylentetrahydrophthalsäure,
Tetrabromphthalsäure,
3-Nitrophthalsäure, 4-Nitrophthalsäure, cis-
1,2-Cyclohexandicarbonsäure, 5-Norbornen-2,3-dicarbonsäure,
1,8-Naphthalindicarbonsäure und Benzophenontetracarbonsäure,
sowie deren Anhydride.
Am zweckmäßigsten werden die erfindungsgemäßen Verbindungen
hergestellt durch Umsetzen eines fluorchemischen Amins als
Vorläufer mit einem geeigneten Anhydrid. Vorläuferamine
haben die Struktur RfQXH, worin "Rf", "Q" und "X" wie im
Anspruch 1 definiert sind. Beispiele für Vorläuferamine
sind:
Bei der Reaktion wird das fluorchemische Vorläuferamin
gewöhnlich mit ungefähr der äquivalenten Menge des Anhydrids
umgesetzt. In bestimmten Fällen kann das Verhältnis (Äquivalentverhältnis)
von Amin zu Anhydrid zwischen 1 : 10 und
1 : 1 variiert werden. Diese Reaktion erfolgt am zweckmäßigsten
in einem Lösungsmittel für sowohl die Reaktanten auch
das Reaktionsprodukt. Typische Lösungsmittel für das fluorchemische
Vorläuferamin sind mit Wasser mischbar und umfassen
Dimethylformamid, Dimethylacetamid und N-Methylpyrrolidon,
Ketone wie Aceton oder Methyläthylketon, Äther wie
Tetrahydrofuran und Alkoxyalkohole, insbesondere Alkoxyäthanole
wie 2-Äthoxyäthanol oder 2-Butoxyäthanol.
Wenn das Vorläuferamin in einem aprotischen Lösungsmittel
gelöst wird, verwendet man eine minimale Menge
desselben zum Lösen der Reaktanten, da diese Lösungsmittel
im allgemeinen entfernt werden, bevor das Reaktionsprodukt
in einer Textilbehandlungsmasse verwendet
wird.
Das gelöste fluorchemische Vorläuferamin wird typischerweise
mit dem Anhydrid durch langsames Zugeben des
letzteren zu einer Lösung des ersteren unter ausreichendem
Rühren, um eine gleichmäßige Dispergierung zu
erreichen, umgesetzt. Die Reaktionszeiten sind verhältnismäßig
kurz und die Reaktionen werden typischerweise
bei Temperaturen im Bereich von etwa 20° bis 80°C
und bei Atmosphärendruck durchgeführt. Umgebungsatmosphäre
(Luft) kann angewendet werden, trockener
Stickstoff wird jedoch bevorzugt.
Wenn die Reaktionstemperaturen zwischen Raumtemperatur
(20°C) und 80°C gehalten werden, ergibt sich eine hohe
Ausbeute der gewünschten organischen fluorchemischen
Verbindung bei minimalen Nebenprodukten aus Sekundärreaktionen.
Wenn die Temperatur auf über 85°C angehoben
wird, kann bis zu einem gewissen Grade eine Reaktion
des Anhydrids und Lösungsmittels eintreten oder das Amid
teilweise cyklisieren, wodurch die Wasserlöslichkeit
der erhaltenen Verbindungen reduziert wird, was in
einigen Fällen unerwünscht ist.
Nach Abschluß der Reaktion kann - wenn das verwendete
Lösungsmittel für die endgültige Wasserverdünnung unerwünscht
ist (wegen zu langsamer Trocknung, eines schlechten
Geruchs, usw.) - das Produkt aus dem Reaktionslösungsmittel
zum Beispiel durch Ausfällen mit einer wäßrigen
sauren Lösung entfernt werden. Der Niederschlag
wird dann in dem flüssigen Trägermedium gelöst und/oder
dispergiert.
Das erhaltene Produkt der fluorchemischen Verbindung,
welches eine freie Carbonsäuregruppe aufweist, kann mit
einem geringen Überschuß einer Base neutralisiert werden,
um es wasserlöslich oder in Wasser dispergierbar zu machen.
Geeignete Basen für diesen Zweck sind zumindest mäßig
wasserlöslich und umfassen Ammoniak, Kaliumhydroxid,
Natriumhydroxid, Morpholin oder ein Alkylamin wie Triäthylamin,
Propylamin, Äthylamin, Isopropylamin, Isobutylamin,
Butylamin, Äthanolamin, Diäthanolamin, Diäthylaminoäthanol
und 2-Amino-2-äthylpropanol.
"Dispergierbar" bedeutet, daß die Bestandteile des Gemisches
entweder gegenseitig löslich oder in anderer
Weise stabil dispergierbar sind, z. B. eine kolloidale
Suspension in Wasser bei der gewünschten Konzentration
bilden.
Das bevorzugte Gewichtsverhältnis von organischer fluorchemischer
Verbindung zu organischem Lösungsmittel liegt
in der Größenordnung von 1 : 1 bis 1 : 5.
Geeignete organische Lösungsmittel sind Äthanol, Alkoxyäthanole
wie 2-Äthoxy- oder 2-Butoxyäthanol, Tetrahydrofuran,
Methyläthylketon, Aceton, Dimethylformamid sowie
Gemische derselben. Organische Lösungsmittel ohne oder
mit begrenzter Wasserlöslichkeit, z. B. Hexoxyäthanol,
können in kleineren Anteilen mit organischen Lösungsmitteln
verwendet werden, die wasserlöslicher sind.
Die Lösungen der fluorchemischen Verbindung aus Wasser
und der oben beschriebenen Lösungsmittel liefern, wenn
sie zur Reinigung oder auf zuvor gereinigte Textilmaterialien
aufgetragen und getrocknet werden, einen hohen
Grad an Wasser- und Ölabstoßung und Schmutzfestigkeit.
Es wird nicht nur ein solches Abstoßungsvermögen erteilt,
sondern das behandelte Textil kann auch nachfolgend mit
üblichen detergenshaltigen Textilreinigungslösungen gereinigt
werden und behält dennoch diese abweisenden Eigenschaften,
wenn das meiste Detergens entfernt wird
(z. B. mittels Naß-Vakuumbehandlung).
Typische Konzentrationen der organischen fluorchemischen
Verbindung liegen im Bereich von 10 bis 25
Gew.-% fluorchemische Verbindung, bezogen auf das Gesamtgewicht
einer konzentrierten Lösung, und hängen
im einzelnen von ihrer Löslichkeit ab. Zum Gebrauch
liegt die Konzentration der organischen fluorchemischen
Verbindung in der Größenordnung von 1 bis 2 Gew.-%.
Eine ausgezeichnete Wasser- und Ölabstoßung und Fleckenfestigkeit
wird auf Teppichwaren erhalten, die ein Auftragsgewicht
von mindestens 1 g pro m² an fluorchemischer
Verbindung, vorzugsweise 2-5 g pro m², aufweisen.
Die detergensverträglichen fluorchemischen Verbindungen
der Erfindung zeigen noch weiter verbesserte Abstoßungseigenschaften,
nachdem sie auf eine erhöhte Temperatur,
z. B. über 100°C, vorzugsweise auf etwa 125°C, erhitzt
worden sind. Ein Beispiel ist die fluorchemische Verbindung,
die wie oben beschrieben, durch Umsetzung eines
Dicarbonsäureanhydrids und eines primären fluorchemischen
Amins hergestellt worden ist, und zwar als Säure
oder neutralisiert mit Basen wie Ammoniak oder Morpholin.
Zur Erreichung dieser Verbesserung ausreichende Erhitzungszeiten
betragen typischerweise zwischen 10 Minuten und
5 Stunden. Diese zusätzliche Behandlung kann auf der
Textiloberfläche durch Behandeln des Textils mit den
Behandlungsmitteln und durch Erhitzen des behandelten
Textils erreicht werden.
Die Lösung kann ein Detergens enthalten. Die Detergentien
sollten bei Konzentrationen von mindestens 1 Gew.-% in
Wasser dispergierbar sein. Geeignete Detergentien sind
nichtionische oder anionische Detergentien, welche zu
einem nichtöligen, nichtklebrigen Rückstand aus einem
wäßrigen Medium trocknen. Feste, einen trockenen Rückstand
hinterlassende Detergentien, sind erwünscht. Kationische
Detergentien sind nicht brauchbar, da sie im allgemeinen
nicht mit den anderen Bestandteilen in den Massen
verträglich sind.
Geeignete anionische Detergentien sind Alkalimetall-
oder Ammoniumsalze von Fettsäuren (z. B. 12 Kohlenstoffe
oder mehr), Alkoholsulfate (oder -sulfonate), Alkoholphosphate
(oder -phosphonate), Alkylsulfonate, Alkylphosphate
(oder -phosphonate), Polyoxyalkylenalkoholsulfate
(oder -sulfonate), Polyoxyalkylenalkylcarboxylate
und Polyoxyalkylenalkoholphosphate (oder -phosphonate).
Beispiele für geeignete handelsgängige anionische Detergentien
sind Natriumlaurylsulfat, Kaliumlaurylsulfat,
Magnesiumlaurylsulfat, Natriummyristylsulfat, Natriumcetylsulfat,
Natriumtridecylsulfat und Natrium-7-äthyl-
2-methyl-4-undecylsulfat. Natriumlaurylsulfat wird
bevorzugt.
Nichtionische Detergentien allein oder zusammen mit
anionischen Detergentien können ebenfalls in den Reinigungs/
Behandlungsmassen verwendet werden. Wenn nichtionische
Detergentien verwendet werden, wird es bevorzugt,
daß es normalerweise feste Materialien sind, oder - wenn
sie nicht fest sind - diese in Mengen verwendet werden,
die geringer als etwa 20 Gew.-% der Gesamtfeststoffe in
der Reinigungs-/Behandlungslösung sind. Brauchbare handelsgängige
nichtionische oberflächenaktive Mittel enthalten
beispielsweise eine hydrophobe Gruppierung, die
durch Kondensation von Propylenoxid und Propylenglykol
erhalten wird, und einen Äthylenoxidgehalt von 8%.
Geeignet ist auch Alkylphenoxypoly(äthylenoxy)äthanol.
Das Gewichtsverhältnis von Detergens zu organischer
fluorchemischer Verbindung liegt in der Größenordnung
von 1 : 1 bis 2 : 1. Bei mehr als 2 : 1 tritt eine gewisse
Herabsetzung in den wasserabstoßenden Eigenschaften
ein.
Die Behandlungs- oder Reinigungs/Behandlungsmasse der
Erfindung kann noch andere Bestandteile enthalten, welche
die Wirksamkeit erhöhen oder das physikalische Aussehen
verbessern. Zum Beispiel können diese Massen ein zusätzliches,
als Antiredepositionsmittel bekanntes Mittel
enthalten. Ein typisches Beispiel für ein solches Antiredepositionsmittel
stellt das Ammoniumsalz des hydrolysierten
Copolymers von Styrol und Maleinsäureanhydrid
dar. Andere brauchbare Antiredepositionsmittel sind
Polyvinylpyrrolidon und in Wasser dispergierbare Acrylatcopolymere.
Andere wahlweise Zusätze umfassen keimtötende
Materialien, Parfüme und ähnliche.
Bei Gebrauch werden die verdünnten Reinigungs-/Behandlungsmittel
typischerweise auf die zu reinigende und zu behandelnde
Oberfläche unter Verwendung einer herkömmlichen
Vorrichtung aufgebracht. Zum Beispiel kann zur Teppichreinigung
eine herkömmliche Schrubbervorrichtung verwendet
werden, die mit einem Flüssigkeitsverteiler ausgerüstet
ist, wobei die Reinigungs/Behandlungslösung aus
einem solchen Spender oder Verteiler abgegeben wird. Das
Reinigungs-/Behandlungsmittel und die Behandlungslösungen
dieser Erfindung können auf die zu reinigende und/oder
zu behandelnde Oberfläche durch herkömmliche Sprühvorrichtungen
oder als Aerosol aufgesprüht werden. Der
Aerosolspenderbehälter enthält die gewünschte Lösung und
genügend Aerosoltreibmittel, um die Lösung abzugeben.
Solche Treibmittel sind typischerweise niedrigsiedende
chlor-, fluorsubstituierte Alkane oder niedrigsiedende
Alkane oder Gemische derselben wie ein Gemisch aus Isobutan
und Propan.
Erfindungsgemäße Mittel werden auf verschiedene Textilsubstrate,
typischerweise Teppichwaren aus synthetischen
Fasern, aufgebracht und die behandelten Substrate wie
folgt auf Öl- und Wasserabstoßung bewertet:
Der Test auf Ölabstoßung umfaßt das Benetzen des Gewebes
mittels einer ausgewählten Reihe flüssiger Kohlenwasserstoffe
unterschiedlicher Oberflächenspannungen.
Die Testflüssigkeiten sind folgende:
Ölabstoßung
BewertungsnummerTestflüssigkeit
1Mineralöl*)
265 : 35 Mineralöl*) : n-Hexadecan (Volumenverhältnis)
3n-Hexadecan
4n-Tetradecan
5n-Dodecan
6n-Decan
7n-Octan
8n-Heptan
*) Mineralöl mit einer Saybolt-Viskosität 360/390 bei 38°C
und einem spezifischen Gewicht von 0,880/0,900 bei 15°C.
Beim Test wird eine Testprobe, annähernd 20 × 20 cm,
mindestens 4 Stunden bei 21±1°C und 65± 2% relativer
Feuchte vor dem Testen konditioniert. Die Testprobe
wird dann auf eine glatte, horizontale Oberfläche gesetzt
und, beginnend mit der Testflüssigkeit der niedrigsten
Nummer, wird dann ein kleiner Tropfen - etwa 5 mm
im Durchmesser (0,05 ml Volumen) - mit einer Tropfflaschenpipette
auf die Testprobe an mehreren Stellen aufgesetzt.
Die Tropfflaschenpipette ist eine 60-ml-Tropfflasche
mit einer eingesetzten Pipette und einem
"Neopren"Gummibalg. (Vor Benutzung sollte der Balg
mehrere Stunden in Heptan getränkt und mit frischem
Heptan zwecks Entfernung löslicher Substanzen gespült
werden.) Der Tropfen wird 30 Sekunden unter einem Winkel
von annähernd 45° beobachtet.
Wenn keine Penetration oder Benetzung des Gewebes an der
Flüssigkeits-Gewebe-Berührungsfläche und keine Dochtung
um den Tropfen herum eintritt, wird ein Tropfen der
Testflüssigkeit mit der nächsthöheren Nummer auf eine
Stelle benachbart zum ersten Tropfen auf das Gewebe gesetzt
und wiederum dieser Tropfen 30 Sekunden beobachtet.
Diese Prozedur wird fortgesetzt, bis eine der Testflüssigkeiten
offensichtliche Benetzung des Gewebes unter
oder um den Tropfen innerhalb von 30 Sekunden zeigt.
Ein nichtbehandelter Tuftingflorteppich zeigt eine Ölabstoßung
von Null. Derselbe Teppich, behandelt mit
der Behandlungsmasse der Erfindung, weist eine Ölabstoßung
bis zu 6 auf.
Der behandelte Teppich wird auf Wasserabstoßung getestet,
nachdem er mindestens 4 Stunden bei Raumtemperatur (etwa
20°C) und unter umgebenden Laboratoriumsfeuchtigkeitsbedingungen
(etwa 55% relative Feuchtigkeit) getrocknet
worden ist.
Ein Tropfen Raumtemperaturwasser (etwa 2-3 mm im Durchmesser)
wird dann vorsichtig unter Benutzung eines Augentropfers,
der etwa 1 cm von der ihn aufnehmenden Faseroberfläche
entfernt gehalten wird, aufgesetzt. Der Test wird
auf einer benachbarten Fläche mit einem Tropfen einer
Isopropanol/Wasser-Lösung (10/90 Gew.-%) wiederholt. Der
Tropfen wird beobachtet und erhält eine der im folgenden
gegebenen Bewertungen, je nach dem Beobachtungsergebnis:
BewertungBeobachtungen
ausgezeichnetDer Wassertropfen benetzt die Oberfläche
nicht und bleibt fast sphärisch in seiner
Gestalt für mindestens 2 Stunden. Die
Isopropanol/Wasser-Lösung verbleibt als
Tropfen auf der Faseroberfläche für mindestens
1 Stunde.
gutDer Wassertropfen bleibt auf der Faseroberfläche
für mindestens 1 Stunde praktisch
ohne Benetzung, obwohl die Gestalt
nicht mehr sphärisch zu sein braucht.
Die Isopropanol/Wasser-Lösung verbleibt
mindestens 10 Minuten, bevor sie in die
Faser eindringt.
recht gutDer Wassertropfen kann die obere Oberfläche
der Faser benetzen, dringt aber
praktisch nicht in die Teppichmasse ein
für mindestens ½ Stunde. Die Isopropanol/
Wasser-Lösung dringt in die Masse des
Teppichs fast sofort ein.
schlechtSowohl Wasser als auch Alkohollösung dringen
sofort in die Teppichmasse ein.
Nichtbehandelte Nylonteppichproben zeigen im allgemeinen
eine "schlechte" bis "recht gute" Wasserabstoßung, während
der gleiche Teppich, behandelt mit erfindungsgemäßen Mitteln,
eine Wasserabstoßung von "recht gut" bis "ausgezeichnet"
aufweist. Die "recht gute" Bewertung eines unbehandelten
Teppichs, die typischerweise zeitweise erhalten
wird, wird gewöhnlich verursacht durch ölige Rückstände,
welche sich üblicherweise auf einer neuen Teppichoberfläche
befinden. Eine andauernde "recht gute" Wasserabstoßung
ist für eine Teppichbehandlung akzeptabel.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele erläutert.
Sämtliche Teilangaben sind Gewichtsteile, wenn nichts
anderes angegeben ist.
Die Verbindung
wurde hergestellt durch Umsetzen von Tetrachlorphthalsäureanhydrid
(nachfolgend mit "TCPA" bezeichnet) mit
m-Aminophenolperfluoroctansulfonat
und mit Ammoniak neutralisiert. 25 Teile TCPA wurden in
75 Teilen Dimethylformamid suspendiert, die Suspension
auf etwa 50°C erhitzt und 5 Teile Triäthylamin zugefügt,
was eine rötlichbraune Farbe hervorrief. Dann wurden unter
Mischen und fortgesetztem Erhitzen auf 50°C 50 Teile
des fluorchemischen Amins zugesetzt, wodurch eine klare
Lösung entstand, welche auf Raumtemperatur abgekühlt
wurde. Das geringfügige lösliche Monocarbonsäure-
Derivat wurde durch Verdünnen der klaren Lösung mit
etwa 6 Volumenteilen einer verdünnten Essigsäurelösung
als weißer Feststoff ausgefällt. Die Fällung wurde filtriert,
mit destilliertem Wasser gewaschen und bei Raumtemperatur
an der Luft getrocknet.
Ein Behandlungsmittelkonzentrat wurde erhalten durch Lösen
und Neutralisieren des Säurederivats (etwa 1,0 Teil)
in einer Lösung, die aus 0,5 Teilen Ammoniak, 3,0 Teilen
Butylglykol und 5,5 Teilen Wasser bestand.
Dieses Behandlungskonzentrat wurde mit etwa 9 Volumina
Wasser verdünnt und die erhaltene Lösung auf einen
0,186 m² großen, zuvor gereinigten, gespülten und getrockneten
Tufting-Schlaufenflor-Nylonteppich als Testprobe
aufgebracht und über Nacht trocknen gelassen, was
zu einem Trockenmehrgewicht von 5,4 g/m² führte. Auf Öl-
und Wasserabstoßung wie oben beschrieben getestet, zeigte
der behandelte Teppich eine Ölabstoßung von "5" und eine
Wasserabstoßungsbewertung "ausgezeichnet".
18 Teile TCPA wurden mit 50 Teilen m-Aminophenolperfluoroctansulfonat
umgesetzt. Das fluorchemische Amin
wurde mit 130 Teilen Butylglykol im Reaktionskolben
gemischt, und das Gemisch auf etwa 60°C bis zur Klare
erhitzt. Dann wurde das TCPA in einem Male zugegeben
und das Gemisch auf etwa 70°C unter fortdauerndem Rühren
erhitzt. Als das Reaktionsgemisch klarer wurde, wurden
die Wärmezufuhr unterbrochen und 20 Teile Ammoniumhydroxidlösung
(28% NH₃) zugegeben, wonach sofort ein Gemisch
aus 330 Teilen entionisiertem Wasser und 10 Teilen
Chelatisierungsmittellösung zugesetzt wurde (eine 41,0%
Trinatrium-N-hydroxyäthyläthylendiamintriacetat enthaltende
Wasserlösung). Dann wurden 300 Teile einer 10gew.-
proz. wäßrien Lösung von Styrol/Maleinsäureanhydrid-
Copolymer, hydrolisiert mit Ammoniak, als Antiredepositionsmittel
zugesetzt, gefolgt von 130 Teilen Detergenslösung
(30% Natriumlaurylsulfat), 5 Teilen Kaliumsalz
eines Fluoralkylcarboxylats unter Erhitzen auf
etwa 95°C, was ein klares Reinigungs-/Behandlungskonzentrat
ergab, zu welchem 0,5 Teile Duftstoff zugesetzt
wurden.
Das Konzentrat wurde mit der 16fachen Wassermenge verdünnt.
Verschmutzer Tufting-Schlaufenflor-Nylonteppich,
der mit diesem Mittel gereinigt worden war, zeigte eine
Ölabstoßung von 3, eine "gute" Wasserabstoßung und ausgezeichnete
Schmutzfestigkeit. Eine Teppichprobe wurde
mit dem Mittel dieses Beispiels gereinigt und behandelt
und eine identische Teppichprobe mit einem Kontrollmittel
gereinigt und behandelt, das die gleiche Zusammensetzung aufwies, in dem jedoch das fluorchemische
Amin-Addukt fehlte. Wenn beide Testproben starkem
Fußgängerverkehr ausgesetzt wurden, zeigte die Prüfung
nach einer Woche, daß der erfindungsgemäß behandelte
Teppich sauberer war.
m-Aminophenolperfluoroctansulfonat (50 Teile) wurde
unter Rühren in 140 Teilen Butylglykol bei 60°C gelöst
und ergab eine klare Lösung. Dann wurden 25 Teile TCPA
unter Rühren und Erwärmen auf 80°C zugesetzt, bis die
Reaktion vollständig war. Das Reaktionsgemisch wurde
auf 60-65°C eingestellt und mit 20 Teilen konzentriertem
Ammoniumhydroxid (28% NH₃) versetzt, wonach
sofort 430 Teile entionisiertes Wasser und 4 Teile
Chelatisierungsmittellösung von Beispiel 2 zugegeben
wurden. Es wurde eine klare Lösung erhalten, zu welcher
150 Teile Detergens des Beispiels 2, 657 Teile einer
10%igen Styrol-Maleinsäure-Copolymer-Ammoniumsalz-
Lösung in Wasser, 6 Teile fluorchemisches oberflächenaktives
Mittel des Beispiels 2, 1,5 Teile Duftstoff und
genügend Wasser gegeben wurden, um das Ganze auf 1500
Teile zu bringen.
Ein Teil der erhaltenen Masse wurde mit 2 Teilen destilliertem
Wasser verdünnt, um eine Lösung zu erhalten, die
in eine herkömmliche 0,34-l-Aerosoldose mit etwa 10 Gew.-%
Isobutan-Aerosoltreibmittel gegeben wurde. Das Aerosol-
Shampoo wurde auf die Oberfläche einer 60 cm × 60 cm
großen beschmutzten Testprobe aus Nylonteppichware gegeben,
und der Teppich unter Benutzung eines Schwamms gereinigt.
Eine andere beschmutzte Teppichprobe, von gleicher
Art und Größe, wurde auf die gleiche Weise mit einem
bekannten Mittel ("New Johnson's Glory") gereinigt. Beide gereinigten Proben wurden
getrocknet und starkem Fußgängerverkehr ausgesetzt.
Nach 1 Woche war die mit dem erfindungsgemäßen Mittel behandelte
Probe beträchtlich sauberer als die mit dem bekannten
Mittel behandelte Probe. Bei nachfolgenden Reinigungen
ließ sich der erfindungsgemäß behandelte Teppich
viel leichter reinigen als der herkömmlich behandelte
Teppich.
50 Teile m-Aminophenolperfluoroctansulfonat wurden zunächst
in 140 Teilen Butylglykol bei 60°C gelöst und mit 18 Teilen
TCPA unter fortgesetztem Rühren und Erwärmen auf etwa
80°C versetzt, bis die Reaktion vollständig war. Das
Reaktionsgemisch wurde auf etwa 60-65°C abgekühlt und
mit 20 Teilen konzentrierter Ammoniumhydroxidlösung (28%
NH₃) versetzt, wonach sofort 218 Teile entionisiertes
Wasser, 337,5 Teile einer 10%igen Lösung von Styrol/
Maleinsäureanhydrid-Copolymer hydrolysiert mit Ammoniak,
135 Teile Detergens von Beispiel 2, 4,5 Teile fluorchemisches
oberflächenaktives Mittel von Beispiel 2 und 18,0
Teile organisches Lösungsmittel zugesetzt wurden, was zu
einem Reinigungs/Behandlungskonzentrat führte.
Zwei 30 cm × 65 cm große neue Nylonteppich-Testproben
aus dem gleichen Teppichstapel wurden gereinigt, wobei
die eine Probe mit 100 ml eines bekannten schmutzverzögernden
Teppichshampoos ("CHEM SPEC No. 161" mit der empfohlenen Verdünnung
von 16 : 1 und die andere Probe mit einer Lösung gereinigt
wurde, die aus 1 Teil des oben beschriebenen Konzentrats
und 8 Teilen Wasser bestand. Nach dem Trocknen wurden die
beiden Proben starkem Fußgängerverkehr für 2 Wochen ausgesetzt.
Die Probe, die mit dem Mittel der Erfindung gereinigt
wurde, hatte eine "gute" Wasserabstoßung und eine
Ölabstoßung von 4 und erschien sauberer, sowohl vor als
auch nach der Vakuumbehandlung als die Probe, die mit
herkömmlichem Läufershampoo gereinigt worden war.
Nach der Vakuumbehandlung wurden gleiche Mengen der folgenden
üblichen fleckenerzeugenden Substanzen auf jede
behandelte Teppichprobe in der angezeigten Reihenfolge
aufgetragen:
rotgefärbtes Pflanzenöl
Salatzubereitung
Senf
Ketchup.
Salatzubereitung
Senf
Ketchup.
Diese Substanzen wurden auf den Teppichproben über 1
Stunde belassen, dann wurde der Überschuß vorsichtig mit
einem Spatel entfernt und die Teppichoberfläche mit
einem Absorptionstuch aufgenommen. Der verbleibende
Rückstand wurde durch Shampoobehandlung der einen Testprobe
mit 100 ml einer aus 1 Teil herkömmlichem Shampookonzentrat
und 16 Teilen Wasser bestehenden Lösung entfernt.
Sofort nach Reinigung beider Teppichproben schienen
sie frei von Flecken zu sein, aber nach Trocknen bei
Raumtemperatur für etwa 12 Stunden erschien die mit dem
Mittel der Erfindung behandelte Probe sauberer als die
Probe, die herkömmlich behandelt worden war.
Wenn die getrockneten Proben starkem Fußgängerverkehr für
25 Stunden ausgesetzt wurden, war eine starke Verschmutzung
auf der herkömmlich gereinigten Probe festzustellen, insbesondere
in den Bereichen, die wie oben beschrieben befleckt
worden waren. Die mit dem Mittel dieses Beispiels
behandelte Probe sah über die gesamte Oberfläche sauber
aus, mit Ausnahme eines sehr kleinen Teils des Bereichs,
wo der Salatsoßenfleck aufgesetzt worden war. 15 Tage
später war die mit dem Mittel dieses Beispiels behandelte
Probe entschieden sauberer als die andere Probe.
Butylglykol (140 Teile) und 50 Teile m-Aminophenolperfluoroctansulfonat
wurden in einen mit mechanischem
Rührer, Thermometer und Heizmittel ausgestatteten Dreihalskolben
gefüllt, der Inhalt unter Rühren auf 60°C erwärmt,
bis er klar wurde. Dann wurden 25 Teile TCPA unter
fortgesetztem Rühren und Erwärmen auf etwa 80°C zugegeben,
wobei diese Temperatur gehalten wurde, bis die
Lösung klar wurde. Die Temperatur des Kolbeninhalts wurde
dann auf etwa 60-65°C gesenkt und 20 Teile konzentrierte
Ammoniumhydroxidlösung (28% NH₃) wurden zugesetzt,
wonach sofort 521 Teile entionisiertes Wasser,
4 g Chelatisierungsmittellösung des Beispiels 2 und 0,5
teile Duftstoff zugesetzt wurden, um ein Behandlungskonzentrat
zu erhalten.
Vier 30 cm × 30 cm große Proben eines neuen Tufting-
Schlaufenflorteppichs aus Nylon (hier mit A-D bezeichnet)
wurden mit einer Testlösung besprüht, die aus 50 g
der Lösungen bestanden, die wie unten angegeben verdünnt
waren. Die Lösungen bestanden aus 1 Teil des Konzentrats
aus Beispiel 5, verdünnt mit der in der folgenden
Tabelle angegebenen Menge Wasser.
TeppichprobeVolumina Wasser
A 4
B10
C20
D40
Nach dem Trocknen bei Raumtemperatur hatte jede der
behandelten Teppichproben eine Ölabstoßung von 6 und
eine "gute" bis "ausgezeichnete" Wasserabstoßung.
Das Konzentrat aus Beispiel 5 wurde mit 4 Volumina Wasser
verdünnt und die erhaltene Lösung mittels eines durch
einen elektrischen Motor angetriebenen Sprühers auf die
Oberfläche eines Nylonschlaufenflorteppichs gesprüht,
welcher einige Male als Eingangsfußbodenbelag für den
Bediensteteneingang eines großen Bürogebäudes verwendet
worden war, und zwar mit etwa 320 g/m² Lösung, was zu
einem Mehrgewicht von etwa 6,4 g/m² führte. Am nächsten
Tag zeigte der Teppich "ausgezeichnete" Wasserabstoßung
und eine Ölabstoßung von 5 bis 6. Einen Monat später
(nach einem geschätzten Fußgängerverkehr von 60 000
Fußgängern) war die Wasserabstoßung noch "ausgezeichnet"
und die Ölabstoßung "6" am Rand und "4" auf der Hauptverkehrsspur.
Das in Beispiel 5 beschriebene Konzentrat wurde mit der
4fachen Wassermenge verdünnt und die erhaltene Lösung
zu 215 g/m² mit einem mechanischen Sprüher über die
Oberfläche eines Wollteppichs gesprüht, der einige Male
in einem öffentlichen Büro verwendet worden war; dies
führte nach Trocknen über Nacht zu einem Trockenmehrgewicht
von 4,3 g/m². Anfangs zeigte der Teppich eine
"ausgezeichnete" Wasserabstoßung und eine Ölabstoßung
von 6. Nach 2 Monaten Benutzung waren die Abstoßungsergebnisse
noch unverändert.
Das in Beispiel 5 beschriebene Konzentrat wurde mit
der 4fachen Wassermenge verdünnt und die erhaltene
Lösung zu 215 g/m² über die Oberfläche eines Nylonteppichs
gesprüht, welcher einige Male in einem Männerruheraum
in einem großen Bürohaus benutzt worden war,
was zu einem Trockenmehrgewicht von 3,2 g/m² führte.
Länger als 2 Monate zeigte der Teppich eine "ausgezeichnete"
Wasserabstoßung und eine Ölabstoßung von 5.
Der stärker belastete Bereich des Teppichs (nahe des
Eingangs) zeigte eine Ölabstoßung von 2 und "gute" Wasserabstoßung.
150 Teile Butylglykol wurden mit 50 Teilen m-Aminophenolperfluoroctansulfonat
bei 50°C gemischt, bis sich eine
klare Lösung entwickelte. Dann wurden 18 Teile TCPA unter
fortgesetztem Mischen und Erwärmen auf 70°C zugegeben,
bis sich die erhaltene Lösung aufklarte. Das Erhitzen
wurde unterbrochen und es wurden 26 Teile konzentriertes
Ammoniumhydroxid (28% NH₃) unter Rühren zugegeben,
wonach ein Gemisch aus 200 Teilen destilliertem
Wasser, 4 Teilen Chelatisierungsmittellösung des Beispiels
2, 340 Teilen 10%igem Styrol/Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
mit Ammoniak neutralisiert, wäßrige Lösung, 200
Teile Detergenslösung (30% Natriumlaurylsulfat), 18 Teile organisches Lösungsmittel,
500 Teile destilliertes Wasser und 4 Teile fluorchemisches
oberflächenaktives Mittel des Beispiels 2
folgten, was eine klare Reinigungs-/Behandlungslösung
ergab.
Eine Hälfte einer 30 cm × 60 cm-Probe einer neuen Nylon-
Schlaufenflorteppichware
wurde mit 50 ml eines Handels-
Shampoos ("Rugbee") in der empfohlenen Verdünnung behandelt. Die
andere Hälfte wurde mit 50 ml der oben beschriebenen Lösung
behandelt. Die Teppichproben wurden über Nacht bei
Raumtemperatur trocknen gelassen, dann künstlich beschmutzt.
Dazu wurden Teppichproben an den Innenwänden
eines Zylinders befestigt, welcher 100 kleine Keramikzylinder
und eine Beschmutzungsmasse enthielt, und der
Zylinder mit 42 Upm 20 Minuten gedreht. Der Zylinder
war 33,3 cm hoch und hatte einen Innendurchmesser von
24,9 cm. Die Teppichproben wurden wie üblich an den Innenwänden
des Zylinders mit doppelt überzogenen druckempfindlichen
Klebestreifen befestigt. Die kleinen
Keramikzylinder waren 1,9 cm × 1,9 cm groß und wogen
jeweils 23 g.
Die im Schmutztest verwendete Beschmutzungsmasse enthielt:
Teile
Torfmoor70
Grauer Portlandzement (Typ I)30
Kieselgel (0,074 mm)30
Ton30
Natriumchlorid (etwa 0,177 mm) 7
Gelatine 7
Ruß23
Rotes Eisenoxid 1
Stearinsäure 3,2
Ölsäure 3,2
Erdnußöl 6
Lanolin 2
Die erfindungsgemäß behandelte Hälfte sah sauberer aus
als die unbehandelte Hälfte sowohl vor als auch nach
der Vakuumbehandlung. Dann wurde wieder jede Hälfte mit
60 ml der zuvor verwendeten Shampoos behandelt und beobachtet.
Die erfindungsgemäß behandelte Hälfte ließ sich
leichter und sauberer reinigen als die herkömmlich behandelte
Hälfte unter Anwendung derselben Technik und Bedingungen.
Getrocknet hatte die mit dem erfindungsgemäßen
Mittel behandelte Hälfte eine "gute" Wasserabstoßung und
eine Ölabstoßung von 2 bis 3. Die restliche Hälfte, die
herkömmlich gereinigt worden war, zeigte eine "schlechte"
Wasserabstoßung und eine Ölabstoßung von "0".
In diesem Beispiel wurde Isopropanol als organisches
Lösungsmittel und Natriumhydroxid als neutralisierende
Base verwendet. 200 Teile Isopropanol und 50 Teile des
in Beispiel 1 beschriebenen fluorchemischen Amins wurden
unter Rühren auf etwa 60°C erhitzt und mit 25 Teilen
TCPA unter weiterem Rühren und Erwärmen auf 75°C versetzt.
Innerhalb von 30 Minuten wurde die Mischung klar,
was eine Beendigung der Reaktion anzeigte. Nach Abkühlen
der erhaltenen Lösung auf 50°C wurden 3,6 Teile Natriumhydroxid
in 50 Teilen Wasser zugeführt, nachfolgend ein
Gemisch aus 4 Teilen Chelatisierungsmittellösung des
Beispiels 2, 0,5 Teilen Duftstoff und 283 Teilen entionisiertem
Wasser. Die erhaltene Lösung wurde auf 75-
80°C erhitzt, bis ein klares Shampoo-Konzentrat gebildet
war.
Das Konzentrat wurde mit 10 Volumina Wasser verdünnt und
die verdünnte Lösung auf einen Nylonteppich zu etwa 540 g/
m² gesprüht und der behandelte Teppich bei Raumtemperatur
trocknen gelassen. Abstoßungstests zeigten eine Wasserabstoßung
"ausgezeichnet" und eine Ölabstoßung von 6.
Textilbehandlungsmittel wurden hergestellt aus Materialien,
die in der folgenden Tabelle angegeben sind, und
auf Abstoßungsvermögen auf neuer Nylontuftingteppichware
getestet, welche erschöpfend gereinigt worden war. Shampoobehandlung
erfolgte mit handelsgängigem Läufer- und
Polstershampoo. Die mit Shampoo behandelten Teppichproben
wurden bei Raumtemperatur für mindestens 12 Stunden
getrocknet, in 7-10 cm breite Streifen geschnitten,
in eine automatische Haushaltswaschmaschine für einen
Vollzyklus gegeben, wobei Wasser nur zum Spülen benutzt
wurde, und in einem Haushaltstrockner getrocknet.
Vor dem Abstoßungstest hatten die zugeschnittenen Testproben
eine Ölabstoßung von Null und eine "schlechte"
Wasserabstoßung. Die Behandlungsmittel der Beispiele 12
bis 38 erzeugten nach Trocknung bei Raumtemperatur für
etwa 12 Stunden ein Trockenmehrgewicht in der Größenordnung
von 3 bis 6,5 g/m².
Claims (11)
1. Textilbehandlungsmittel, welches Textilien wasser-
und ölabstoßende Eigenschaften und Fleckenfestigkeit erteilt
und als in dieser Richtung wirkenden Bestandteil
eine detergensverträgliche organische fluorchemische Verbindung
in einem flüssigen Trägermedium enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß die detergensverträgliche organische
fluorchemische Verbindung eine Verbindung der Formel
(RfQ) e (XCO) m A(COOM) p ist, in welcher Rf ein fluorierter aliphatischer Rest
mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen ist, Q eine zweiwertige
Brückengruppe, M ein Kation aus der Gruppe: NH₄⁺,
Na⁺, K⁺, Li⁺, H⁺ oder ein protoniertes Alkylamin mit 1
bis 6 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe bedeutet, A ein
polyvalenter organischer Rest mit einer Valenz von m + p
ist und den Rest einer polybasischen organischen Säure oder
eines organischen Anhydrids darstellt, X der Gruppe NR
entspricht, worin R Wasserstoff oder eine Alkylgruppe
aus 1 bis 14 Kohlenstoffatomen ist, oder ein N-Atom darstellt
und e, p und m die ganzen Zahlen 1 oder 2 bedeuten.
2. Textilbehandlungsmittel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das flüssige Trägermedium ein Gemisch
aus einem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel und
Wasser ist.
3. Textilbehandlungsmittel nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das organische Lösungsmittel ausgewählt
ist aus der Gruppe:
2-Butoxyäthanol, Isopropylalkohol und Äthylalkohol.
2-Butoxyäthanol, Isopropylalkohol und Äthylalkohol.
4. Textilbehandlungsmittel nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß A den Rest des Hexachlorendomethylentetrahydrophthalsäureanhydrids
darstellt.
5. Textilbehandlungsmittel nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die fluorchemische
Verbindung die Formel
aufweist.
6. Behandlungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rf-Rest C₈F₁₇ und M
gleich K⁺, Na⁺ oder NH₄⁺ ist.
7. Textilbehandlungsmittel nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es außerdem ein nicht-
ionisches oder anionisches Detergens zur Textilreinigung
enthält.
8. Textilbehandlungsmittel nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Detergens ein Salz des Laurylsulfats
oder Lauryläthersulfats ist.
9. Textilbehandlungsmittel nach einem der Ansprüche 7
oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis
des Detergens zur organischen fluorchemischen Verbindung
im Bereich von 2 : 1 liegt.
10. Verwendung des Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis
6 zur fluorchemischen Behandlung von Textilien, um diesen
Wasser- und Ölfestigkeit sowie Fleckenfestigkeit zu verleihen.
11. Verwendung des Mittels nach einem der Ansprüche 7
bis 9 zur fluorchemischen Behandlung und gleichzeitigen
Reinigung.
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