DE686057C - Verfahren zur Herstellung wasserbestaendiger Kunstfasern aus Proteinen, insbesondereaus Casein - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung wasserbeständiger Kunstfasern aus Proteinen, insbesondere aus Casein Es hat sich herausgestellt, daß die aus Lösungen von Proteinen, insbesondere Casein, gesponnenen Kunstfasern auch nach dem Härten mit Formaldehyd noch nicht ganz wasserbeständig sind. Besonders bei höherer Temperatur, z. B. in siedendem Wasser; tritt Thermolyse auf. Hierbei finden physikalische Veränderungen statt, es tritt eine hohe Quellung auf, beim Ttocknen schrumpfen die Fasern beträchtlich, gleichzeitig ergibt sich ein erheblicher Rückgang an Festigkeit, Dehnung u. dgl. Aber auch chemische Umwandlungen treten in Erscheinung,.wie daran zu erkennen ist, daß die Fasern nun eine erhöhte Löslichkeit in Alkalien zeigen.
• Es ist nun gefunden worden, :daß die Widerstandsfähigkeit der mit Formaldehyd gehärteten Kunstfasern aus Casein und anderen Proteinen gegen wäßrige Lösungen auch bei höherer Temperatur in unerwarteter Weise verbessert werden kann, wenn man auf die Fasern Keven (H2 C = C = O), gegebenenfalls in Anwesenheit indifferenter Verdünnungsmittel, zur Einwirkung bringt. Insbesondere gasförmiges Keten reagiert leicht mit der mit Formaldehyd gehärteten trockenen Kunstfaser. Die Reaktion zwischen dem Keten und der Proteinfaser findet hier bemerkenswerterweiss ohne Verwendung eines Katalysators statt. Es bedarf hierbei auch nicht des Zusatzes von alkalisch reagierenden Hilfsmitteln. Ausführung.:sbeispiel Mit Formaldehyd gehärtete trockene Caseinfasern werden 2 Stunden lang der Einwirkung ketenhaltiger Dämpfe, wie diese durch Pyrolyse von Aceton nach G i 1 m 'a n, Organie Synthesis, Vol. i,/IX, Seite 32q., erhalten werden, ausgesetzt. Danach werden die Fasern gut mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die so behandelten Caseinfasern zeigen. beim Kochen mit Wasser auch nach i Stunde keine Thermolyse, und nach dem Trocknen ist die Faserstruktur locker und weich im Gegensatz zu dem, was man bei der Erhitzung deunbehandelten Ausgangsmaterials in et. wäßrigen Flotte beobachten kann. Auch: schrumpfen die Fäden beim Färben bzw. beim Trocknen nach dem Färben praktisch bicht.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung wasserbeständiger Kunstfasern aus Proteinen, insbesondere aus Casein, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Formaldehyd in bekannter Weise behandelten u4d getrockneten Fasern einer Behandlung mit Keten, insbesondere in Gasform, unterworfen, hierauf gründlich ausgewaschen und getrocknet werden.