DE670921C - Verfahren zur Gewinnung von reinem und haltbarem Trimethylentrinitramin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von reinem und haltbarem Trimethylentrinitramin

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DE670921C
DE670921C DEH152008D DEH0152008D DE670921C DE 670921 C DE670921 C DE 670921C DE H152008 D DEH152008 D DE H152008D DE H0152008 D DEH0152008 D DE H0152008D DE 670921 C DE670921 C DE 670921C
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formamide
trinitramine
trimethylene trinitramine
trimethylene
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DEH152008D
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Edmund Von Herz
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von reinem und haltbarem Trimethylentrinitramin Das bekannte und in der Sprengstofftechnik vielfach verwendete Trimethylentri;nitramin kurz auch Hexogen genannt, das beispielsweise durch Behandlung von Hexamethylentretramin oder dessen Dinitrat mit hochkonzentrierter Salpetersäure hergestellt wird, muß im Interesse guter Haltbarkeit einem gründlichen Reinigungsverfahren unterworfen werden.
  • Zu diesem Zweck wird das gut entsäuerte Rohprodukt vorerst mehrere Stunden mit Wasser gekocht, wodurch unbeständige Verttnreinigungen unter Formaldehydentwicklung zerstört werden, und nach nochmaligem Waschen aus einem Lösungsmittel umkristallisiert. Als geeignetes Lösungsmittel wird bisher ausschließlich Aceton verwendet.
  • Das Aceton besitzt jedoch den Nachteil, daß infolge seines tiefen Siedepunktes von 56,5° die Lösungsspanne zwischen Zimmer-und maximaler Lösungstemperatur verhältnismäßig klein ist und daher kein sehr wirtschaftliches Arbeiten ermöglicht. Da die Löslichkeit des Trimethylentrinitramins bei Zimmertemperatur (r8 bis 2o°) etwa 6 % und bei der Siedetemperatur des Acetons gegen 15 °/o beträgt, können maximal nur 9 °/o gereinigtes Produkt ohne Abdampfung der Mutterlauge gewonnen werden. Das praktische Ergebnis ist noch etwas ungünstiger, und zwar erhält man bei Verwendung von zoo kg Aceton nur etwa 7 bis 8 kg Reinprodukt. Um dieses ungünstige Verhältnis zwischen Kristallisationsgut und Lösungsmittel zu verbessern, verfährt man vielfach in der Weise, daß man die heiße, gesättigte Acetonlösung in Wasser einfließen lä13t und dadurch das Trimethylentrinitramin fast quantitativ ausfällt. Dieser Weg ermöglicht eine Ausbeute von etwa 14 kg Trimethylentrinitraniin auf ioo kg Aceton, doch ist das Produkt naturgemäß weniger rein als bei dem erstgenannten Verfahren.
  • Wie eingangs erwähnt, muß das rohe, entsäuerte Trimethylentrinitramin vor dem Umkristallisieren durch mehrstündiges Kochen mit Wasser stabilisiert werden, da die anhaftenden öligen und überaus zersetzlichen Verunreinigungen durch das Umkristallisieren keinesfalls völlig beseitigt werden können. Dieser Umstand bedingt zwei Arbeitsstufen, die die an sich nicht niedrigen Herstellungskosten des Trimethylentrinitrainins noch weiter erhöhen.
  • Gemäß vorliegender Erfindung ist nun in dem jetzt leicht zugänglichen Formamid ein Lösungsmittel aufgefunden worden, das nicht allein ein hohes Lösungsvermögen für das Trimethylentrinitramin besitzt, sondern weiterhin so ausgezeichnete stabilisierende Eigenschaften besitzt, daß der bisher übliche Stabilisationskochprozeß nicht mehr notwendig ist. Reinigung, Stabilisierung und Umkristallisation können somit in einem Arbeits--gang zusammengefaßt werden, was die Herstellung von reinem Trimethylentrinitramin bedeutend wirtschaftlicher gestaltet.
  • Folgende Zusammenstellung gibt ein Bild von dein Lösungsvermögen des Formamids bei verschiedenen Temperaturen, ausgedrückt in Lösungsprozenten Trimethylentrinitramin:
    Lösungstemperatur Lösungsprozente
    Grad
    20 1,2
    30 1,5
    45 2,5
    6o 4,0
    70 5,0
    9o 10,0
    ioo 15,o
    i 1o 20,0
    116 25,0
    122 30,0
    126 35,0
    lab 40,0
    130 45,0
    132 50,0
    134 55,0
    135 6o,o
    137 65,0
    139 70,0
    141 75,0
    Die Lösungsspanne zwischen Zimmertemperatur und maximaler Lösungstemperatur ist somit sehr groß; sie ermöglicht daher sehr gute Ausbeuten, die die mit Aceton erzielten um ein Mehrfaches übersteigen. Wesentlich sind die stabilisierenden Eigenschaften des Formamids.
  • Ganz abgesehen davon, daß das Formamid noch anhaftende Spuren von Salpetersäure bindet, zerstört es mit Sicherheit alle beigemengten unbeständigen Verunreinigungen. Dieser Vorgang ist äußerlich an dem starken Aufschäumen beim Eintragen des rohen Trimethvlentrinitramins kenntlich. Die Beendigung des Schäumens zeigt die vollständige Zerstörung dieser unbeständigen Verunreinigungen an, bildet also einen guten Maßstab für die Durchführung des Stabilisierungsvorganges. Da ein geringer Feuchtigkeitsgehalt des Rohtrimethylentrinitramins das Lösevermögen des Formamids nur unwesentlich beeinflußt, kann das säurefrei gewaschene und gut abgeschleuderte oder abgenutschte Rohprodukt unmittelbar in das auf die Lösetemperatur erhitzte Formamid eingetragen werden. Bei Benutzung von Lösetemperaturen von 125 bis 130' und darüber entweicht die Feuchtigkeit des eingetragenen Produktes in Dampfform.
  • Es hat sich weiter herausgestellt, daß ein "Umkristallisieren in üblicher Form gar nicht notwendig ist und daß die Reinigung und Stabilisierung auch beim IJberschreiten des für eine bestimmte Temperatur geltenden Lösungsmaximums durchgeführt werden kann. Auch beim Vorhandensein eines Bodensatzes geht das eingetragene Rohtrimethylentrinitramin unter Zerstörung der Verunreinigungen vorübergehend in Lösung und scheidet sich hierauf in einer schönen, körnigen Form wieder ab. Auf diese Art und Weise kann man das I_östingsmittel gut ausnutzen, ohne zu hohe Lösungstemperaturen anwenden zu müssen. Die Behandlungstemperatur liegt hierbei zwischen ioo und i4o°.
  • Ausführungsbeispiel In auf 125' erwärmtes Formamid wird unter Rühren allmählich die gleiche, auf Trockensubstanz berechnete Gewichtsmenge Rolitrimethylentrinitramin eingetragen, wobei die Temperatur möglichst konstant gehalten wird. Sobald das Schäumen beendet ist und die Wasserdampfentwicklung nachläßt, wird bei Fortsetzung des Rührens abgekühlt und der dünne Brei abgenutscht oder abgeschleudert und das verbleibende Produkt gründlich mit Wasser nachgewaschen und schließlich getrocknet. Das so erhaltene Produkt ist absolut haltbar und von sehr gleichmäßiger Kernform.
  • Die Formamidmutterlauge wird zur Ausfällung der noch gelösten geringen Mengen Trimethvlentrinitramin mit dem ersten Waschwasser versetzt und dann durch Vakuumdestillation wieder verwendungsfähig gemacht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCIIE: i. Verfahren zur Gewinnung von reinem und haltbarem Trimethylentrinitramin, dadurch gekennzeichnet, daß das rohe Trimethylentrinitramin in der Wärme mit Formamid behandelt wird. a. Verfahren zur Gewinnung von reinem und haltbarem Trimethylentrinitramin nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet. daß das rohe Trimethylentrinitramin aus Formamid als Lösungsmittel umkristallisiert wird. 3. Verfahren zur Gewinnung von reinem und haltbarem Trimethvlentrinitramin nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das rohe Trimethvlentrinitramin in eine bei der Behandlungstemperatur zur vollständigen Lösungunzureichende Menge Formamid unter Rühren bei einer zwischen ioo und 1d0° liegenden Temperatur eingetragen und das nach der Abkühlung abgenutschte oder abgeschleuderte Beinprodukt durch Waschen mit Wasser vom Formamid befreit wird.
DEH152008D 1937-06-18 1937-06-18 Verfahren zur Gewinnung von reinem und haltbarem Trimethylentrinitramin Expired DE670921C (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2439648A (en) * 1944-09-25 1948-04-13 Olin Ind Inc Cyclonite purification
US2656355A (en) * 1953-10-20 Purification of cyclonite
US2680671A (en) * 1943-07-16 1954-06-08 Us Sec War Method of treating cyclonite mixtures
US2959587A (en) * 1943-07-16 1960-11-08 John R Johnson Sensitivity control during purification of crude cyclonite

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2959587A (en) * 1943-07-16 1960-11-08 John R Johnson Sensitivity control during purification of crude cyclonite
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