DE855146C

DE855146C - Verfahren zur Herstellung von Gebilden, wie Fasern, Faeden und Filme, aus Cellulosederivaten mit hoher Hitze- und Loesungsmittelbestaendigkeit

Info

Publication number: DE855146C
Application number: DED1965D
Authority: DE
Inventors: Arnulf Dr Sippel
Original assignee: Rhodiaceta AG
Current assignee: Rhodiaceta AG
Priority date: 1944-11-11
Filing date: 1944-11-11
Publication date: 1952-11-10

Description

Verfahren zur Herstellung von Gebilden, wie Fasern, Fäden und Filme, aus Cellulosederivaten mit hoher Hitze- und Lösungsmittelbeständigkeit

Fs ist bekannt, Gebilde, wie Fasern oder Fäden,

aus Celltilose oder Cellulosederivaten dadurch zu

verlicssern. daß man sie mit bivalenten Verbindungen

behandelt. Diese verknüpfen oder vernetzen die

l;,ttcnfiirmi@en Crlltiloseniolel;iile sozusagen durch

eine chemische 13riicke, was je nach Art des Ver-

fahrcns verringerte Löslichkeit oder Quellbarkeit

des Celltiloseinaterials, größere Hitzebeständigkeit,

manchmal auch bessere mechanische Eigenschaften

zur Folge hat.

I ?s liat sich gezeigt, daß 1-erade im Fall des Cellu-

loseacetats viele von den Vernetzungsmitteln, die

bei regenerierter Cellulose gut brauchbar sind, nur

geringe Wirkung haben, obgleich gerade die Gebilde aus Celluloseacetat eine Verbesserung der Hitzebeständigkeit und der Lösungsmittelbeständigkeit nötig haben.

Gegenstand dieser Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Gebilden aus Cellulosederivaten mit hoher Hitze- und Lösungsmittelbeständigkeit, bei dem bereits vor Herstellung der Gebilde, wie Fasern, Fäden oder Filme, Diisocyanate zugesetzt werden, also zugleich mit dem Celluloseacetat in der Spinnmasse bzw. Gießmasse mit aufgelöst werden, und daß die fertigen Fasern, Fäden oder Filme mit Lösungen von mit Diisocyanaten Harze hil,denden Stoffen, insbesondere wässerigen Lösungen von Äthylenimin bzw. Epichlorhydrin oder deren Derivaten nachbehandelt werden.
Es ist zwar bereits bekannt, Diisocyanate zur Verbesserung der genannten Eigenschaften zu benutzen; auch hat die Zufügung von Diisocyanaten allein bereits eine gewisse Verbesserung der erwünschten Eigenschaften zur Folge, indes bewirkt die Nachbehandlung mittels Äthylenimin eine so unverhältnismäßige Steigerung der Hitzebeständigkeit wie auch der Unlöslichkeit, daß man erst in diesem Fall von einer Lösung der gestellten Aufgaben sprechen kann.
Es ist auch bekannt, die Reaktionsprodukte aus Diisocyanaten und Äthylenimin als Vernetzungsmittel zu benutzen (französische Patentschrift 874 039) Hierbei werden jedoch die fertigen Produkte . (Harnstoff derivate) angewendet, nicht die einzelnen Komponenten für sich. Versuche gemäß den Beispielen der französischen Patentschrift 97,4039 an Celluloseacetatgeweben zeigen, daß die Wirkung der fertigen Produkte auf Celluloseacetat gering oder überhaupt nicht vorhanden ist. Nur durch die Anwendung der einzelnen Komponenten in der angegebenen Reihenfolge kommt man zu Produkten mit großer Hitze- und Lösungsmittelbeständigkeit. Es ist auch zwecklos, etwa der Spinnlösung Äthylenimin zuzusetzen und die fertigen Gebilde mit Diisocyanaten nachzubehandeln. Der Erfolg eines derartigen Vorgehens ist kaum besser als der einer Behandlung mit Diisocyanaten allein. Beispiel Aus einer Lösung von 8 g Celluloseacetat mit 54,50/0 Essigsäuregehalt und einem Durchschnittspolymerisationsgrad von 230 und 0,4 g Oktamethylendiisocyanat sowie 9i.6 g Aceton werden Filme von 25 ,u Dicke gegossen. Diese werden nach der Trocknung 30 i'linuten in eine io/oige wässerige Lösung von Äthylenimin getaucht, dann bei 6o bis 70° getrocknet und 2 Stunden auf 15o° erhitzt. Derartige Filme sind in Aceton absolut unlöslich und so hitzeunempfindlich, daß sie, wenn ein Bügeleisen mit einer Temperatur von über 2r7° 5 Minuten lang auf sie gestellt wird, sich überhaupt nicht, ja sogar noch bei 24o° sich fast nicht verändern, während gewöhnliche Celluloseacetatfilme am Bügeleisen kleben und nur mit Mühe und unter Beschädigungen von diesem abgezogen werden können.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden, wie Fasern, Fäden und Filme, aus Cellulosederivaten mit hoher Hitze- und Lösungsmittelbeständigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß Diisocyanate den Spinn- oder Gießmassen von Cellulosederivaten zugefügt, die fertigen Gebilde mit Lösungen von mit Diisocyanaten Harze bildenden Stoffen, wie Äthylenimin oder Epichlorhydrin, bzw. Lösungen von deren Derivaten nachbehandelt und gegebenenfalls erhitzt werden.