DE920146C - Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden aus Acrylsaeurenitrilpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden aus AcrylsaeurenitrilpolymerisatenInfo
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/02—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D01F6/18—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds from polymers of unsaturated nitriles, e.g. polyacrylonitrile, polyvinylidene cyanide
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- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/28—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from copolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
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Description
Aus der französischen Patentschrift 905 039 ist es bekannt, Lösungen von Acrylsäurenitrilpolymerisaten
in Dimethylformamid, Formaldehyd, ζ. B. p-Formaldehyd oder wie Formaldehyd reagierende Stoffe,
zuzusetzen. Man wollte mit diesem Zusatz und durch eine nach der Verdampfung des Lösungsmittels beim
Spinnprozeß durchgeführte Wärmebehandlung die Temperaturfestigkeit der ersponnenen Fasern erhöhen.
Der Zusatz von p-Formaldehyd bereitet insofern erhebliche Schwierigkeiten, als p-Formaldehyd in
dem für das Verspinnen von Acrylsäurenitrilpolymerisaten bevorzugt angewandten Lösungsmittel Dimethylformamid
fast unlöslich ist. Die Verarbeitung solcher Lösungen bereitet beim Filtrieren wie auch
Verspinnen erhebliche Schwierigkeiten.
Weiterhin ist die Anwendung von Formaldehyd selbst bzw. Methylolverbindungen in der Spinnlösung
besonders bei Zusatz von Katalysatoren, welche die Umsetzung mit dem Acrylsäurenitrilpolymerisat erleichtern,
technisch mit sehr großen Schwierigkeiten verbunden, da Acrylsäurenitrillösungen in Dimethylformamid
vor dem Spinnprozeß immer mehr oder weniger stark erhitzt werden müssen, wodurch eine
Vernetzungsreaktion vor dem eigentlichen Spinnprozeß unvermeidbar ist.
Es wurde nun gefunden, daß man zu veredelten Gebilden aus Acrylsäurenitrilpolymerisaten dadurch
gelangen kann, daß man Lösungen des polymeren Acrylsäurenitrils bzw. Mischpolymerisaten desselben
mit an sich indifferenten Vinylestern in Dimethylformamid vor dem Verspinnen polyfunktionelle
Methyloläther mit mindestens drei Methyloläthergruppen, die im allgemeinen in Dimethylformamid
leicht löslich sind, zugibt und die Formlinge nach dem
Strecken auf Temperaturen von ioo bis 1400, zweckmäßig
auf 120°, erhitzt.
Die Stabilität der Polymethylolverbindungen ist so groß, daß eine störende Reaktion beim Erwärmen
der Spinnlösung vor oder während des Spinnvorgangs nicht zu befürchten ist, wenn die Lösungen nicht
langer als 24 Stunden Temperaturen über 70 bis 8o°
ausgesetzt werden. Die Lösungen lassen sich ohne Schwierigkeiten verspinnen, und die erhaltenen Fäden
können in der gleichen Weise wie solche, die keinen vernetzenden Zusatz enthalten, heiß verstreckt werden.
Erst das nachträgliche Erhitzen von z. B. Fäden
auf Temperaturen um 1200 bewirkt die gewünschte
Reaktion, durch die nach dem Trockenspinnverfahren und Heißstrecken Fäden erhalten werden, die sich
auch in der Wärme nicht mehr in den für Polyacrylsäurenitrilpolymerisate bekannten Lösungsmitteln
lösen, keine Quellbarkeit aufweisen, eine erheblich größere Festigkeit bei höheren Temperaturen besitzen
und eine deutlich höhere Elastizität (bestimmt durch den Elastizitätsmodul) aufweisen alsunvernetzte
Fäden. Gerade diese Qualitätsveränderung ist eine für viele z.B. technische Zwecke, wie Siebgeweben,
gewünschte Verbesserung. Wie ferner gefunden wurde, haben die durch Erhitzen vernetzten Fäden
in den meisten Fällen eine deutlich höhere Reißfestigkeit.
Als polyfunktionelle Methyloläther lassen sich die von den Aminotriazinen ableitenden Polymethyloläther
gut verwenden, insbesondere die Tri-, Tetra- und Hexamethyloläther. Auch die sich von den
Acetylen-diureinen ableitenden Methyloläther, z. B. Acetylen-diurein-tetramethyloltetramethyläther, eignen
sich zur Erzielung des gewünschten Effektes.
In eine Lösung von 100 g eines Mischpolymerisats aus 95 Teilen Acrylsäurenitril und 5 Teilen Vinylacetat
(Molgewicht 96 000) in 810 g Dimethylformamid werden bei 400 5,7 g Hexamethylolmelaminäther
eingerührt. Der Äther geht sofort in Lösung. Nach Filtrieren und Entlüften der Lösung kann diese
ohne Schwierigkeit nach dem Trockenspinnverfahren versponnen werden. Die Lösung wird dazu auf 70
bis 8o° erhitzt und mit Hilfe einer Spinnpumpe mit 9 g/min durch eine Düse mit acht Bohrungen von je
0,2 mm 0 in einen auf 250° geheizten Spinnschacht ausgedrückt. Dem Faden, der mit 120 m/min aufgewickelt
wird, wird Luft von etwa 200° entgegengeblasen, wodurch das Dimethylformamid schnell
verdampft. Die Fäden von vier Spulen werden zusammengefaßt, gezwirnt und anschließend über
eine 1700 heiße, polierte Metallfläche auf das Achtfache
ihrer ursprünglichen Länge gestreckt. Anschließend wird der 58 den starke Faden unter einer Spannung
von 0,25 g/den auf einen Spulenkörper gewickelt und ι Stunde lang auf 120° erhitzt.
In der folgenden Tabelle sind eine Reihe von Meßwerten im Vergleich mit denen von Fäden aus
dem gleichen Ausgangsstoff ohne Zusatz, und zwar im unbehandelten, a), wie auch auf 1200 erhitzten
Zustand, b), niedergelegt.
Fäden ohne Zusatz | 57,9 | Fäden | mit 3% | b) | |
Hexamethyloi- | |||||
a) I b) | 3,4 | melaminäther | JJ)J | ||
54,6 | - 10,0 | a) | 4,0 | ||
Titer | Ulf | 58 | 9,o | ||
Reißfestigkeit | 3,4 | ||||
g/den | 5,6 | 3,o | |||
Dehnung % · ■ | i,32 | 6,6 | |||
Wärmereiß | o,44 | !,9 | |||
festigkeit | 0,26 | 0,66 | |||
g/den | 0,42 | ||||
bei i6o° ... | 86 | ||||
bei 220° ... | 107 | ||||
bei 2800 ... | |||||
E-Modul | |||||
g/den1) | + | ||||
Löslichkeit in | — | ||||
Dimethyl | |||||
formamid | + | ||||
bei 6o° .... |
Ο
ι |
||||
:) Zur Bestimmung des Ε-Moduls mißt man die zur Ausdehnung
von 1,5 % notwendige Belastung3 bezieht diese dann
auf eine Ausdehnung von 100% und dividiert durch den
Titer des Ausgangsfadens.
Gibt man statt 3 °/0 wie in Beispiel 1 nur 1 °/0
Hexamethylolmelaminmethyläther in die Dimethylformamidlösung und verfährt in der beschriebenen
Weise, dann erhält man Fäden, die nach dem Erhitzen auf 120° ebenfalls in Dimethylformamid bei
6o° völlig unlöslich und unquellbar sind und gesteigerte Wärmefestigkeit und gute Elastizität besitzen.
Faden HexamethylQ] unbehandelt |
+ ι Vo melaminäther auf 120° erhitzt |
|
Titer | 53,3 3,2 6,3 |
54,6 3,5 9,5 1,57 0,6 |
Reißfestigkeit g/den Dehnung °/0 Wärmereißfestigkeit g/den bei i6o° |
0,36 9i |
|
bei 220° | ||
bei 2800 | ||
Ε-Modul g/den |
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden, wie Fäden, Fasern oder Filmen, aus Acrylsäurenitrilpolymeren, die keine polaren Gruppen oder andere reaktionsfähige wasserstoff- iao tragende Gruppen enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß den Lösungen der Hochpolymeren vor dem Verformen polyfunktionelle Methyloläther mit mindestens drei Methyloläthergruppen zugesetzt und die Formlinge nach dem Strecken auf Temperaturen von über ioo° erhitzt werden.9568 11.54
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF8064A DE920146C (de) | 1952-01-03 | 1952-01-04 | Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden aus Acrylsaeurenitrilpolymerisaten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE733567X | 1952-01-03 | ||
DEF8064A DE920146C (de) | 1952-01-03 | 1952-01-04 | Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden aus Acrylsaeurenitrilpolymerisaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE920146C true DE920146C (de) | 1954-11-15 |
Family
ID=25947219
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF8064A Expired DE920146C (de) | 1952-01-03 | 1952-01-04 | Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden aus Acrylsaeurenitrilpolymerisaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE920146C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3316208A (en) * | 1963-09-23 | 1967-04-25 | Monsanto Co | Unsaturated nitrile polymers stabilized by substituted melamines and phenols |
US5180835A (en) * | 1991-06-25 | 1993-01-19 | American Cyanamid Company | Process for the preparation of monomeric tetramethoxymethylglycoloril |
-
1952
- 1952-01-04 DE DEF8064A patent/DE920146C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3316208A (en) * | 1963-09-23 | 1967-04-25 | Monsanto Co | Unsaturated nitrile polymers stabilized by substituted melamines and phenols |
US5180835A (en) * | 1991-06-25 | 1993-01-19 | American Cyanamid Company | Process for the preparation of monomeric tetramethoxymethylglycoloril |
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