DE685320C - Verfahren zur Gewinnung von Hormonen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Hormonen

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DE685320C
DE685320C DE1930685320D DE685320DD DE685320C DE 685320 C DE685320 C DE 685320C DE 1930685320 D DE1930685320 D DE 1930685320D DE 685320D D DE685320D D DE 685320DD DE 685320 C DE685320 C DE 685320C
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hormone
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hormones
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  • Verfahren zur Gewinnung von Hormonen Es wurde gefunden, daß man das Brunsthormon aus seinen wässerigen Lösungen, z. B, aus brunsthormonhaltigen Körperflüssigkeiten (Harn, Follikelsaft usw.), oder aus wässerigen Extrakten brunsthormonhaltiger Organe (Ovarien, Placenta, Corpus luteum, Hoden usw.) gewinnen kann, wenn man diese wässerigen Lösungen, erforderlichenfalls nach vorhergehendem Einengen, mit einem oder mehreren Salzen der Alkalien, der Erdalkalien, des Magnesiums oder des Ammoniums, wie z. B. Natriumchlorid, Natriumsulfat, Calciumchlorid, Magnesiumsulfat, Ammoniumsulfat usw., zweckmäßig bis zur Sättigung versetzt, das abgeschiedene hormonhaltige Produkt abfiltriert, mit der gesättigten Salzlösung nachwäscht und in geeigneter Weise reinigt.
  • Ferner zeigte sich, daß, im Falle die brunsthormonhaltige wässerige Lösung -zugleich Hypophysenvorderlappenhormone enthält, wie dies z. B. für den Harn schwangerer Frauen bekannt ist, durch die Behandlung mit Salzen gleichzeitig beide Hormone ausgefällt werden können.
  • Enthält der bei der Salzfällung erzeugte Rückstand bloß das Brunsthormon, so wird er zur Reinigung, feucht oder nach vorsichtigem Trocknen, zweckmäßig mit wasserfreien organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Benzol, Äther, Chloroform, Aceton, absolutem Alkohol, fetten Ölen usw., ausgezogen. Lösungen in 01 können nach ihrer Einstellung auf den gewünschten Wirkungsgrad direkt therapeutische Verwertung finden. Bei Verwendung leicht flüchtiger Extraktionsmittel kann man das Brunsthormon durch Vertreibung des Lösungsmittels isolieren.
  • Maßgebend für die Trennung der Hormone untereinander und insbesondere von den anorganischen Verunreinigungen war die Beobachtung, daß das Hypophysenvorderlappenhormon zwar in den gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln unlöslich, in etwa go°/oigen wasserhaltigen organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Methylalkohol, Äthylalkohol oder Aceton, aber löslich ist. Die anorganischen Bestandteile lösen sich darin noch nicht, während das Brunsthormon sowohl in wasserfreien wie auch in etwa go°/oigen wasserhaltigen Lösungsmitteln löslich ist.
  • Enthält der bei der Salzfällung erzeugte Rückstand gleichzeitig das Brunst- und das Hypophysenvorderlappenhormon, so gewinnt man beim Ausziehen mit etwa go°/oigen wasserhaltigen organischen Lösungsmitteln nach dem Vertreiben des Lösungsmittels ein hochwirksames Gemisch der Hormone. Durch Behandeln mit wasserfreien organischen Lösungsmitteln kann diesem Gemisch das Brunsthormon entzogen werden, während das Hypophysenvorderlappenhormon quantitativzurückbleibt.
  • Zur Trennung kann man auch direkt dein z. B. aus Sch-,vangerenharn bei der Salzfällung erhaltenen Rückstand noch feucht oder nach vorhergehendem vorsichtigem Trocknen zuerst mit wasserfreien und hierauf mit etwa go°/oigen wasserhaltigen Lösungsmitteln ausziehen. Durch Vertreiben des Lösungsmittels erhält man im ersteren Falle- das Brunsthormon, im letzteren das Hypophysenvorderlappenhormon in nahezu quantitativer Ausbeute. Nach der englischen Patentschrift 3231174 wird das Hypophysenvorderlappenhormon bereits durch etwa 8o°toigen Alkohol ausgefällt und ist erst in etwa 5o°/oigem Alkohol löslich. Dieses unter= schiedliche Verhalten gegenüber den vorliegenden Befunden beruht wahrscheinlich auf dem verschiedenen Reinheitsgrad der nach den beiden Verfahren erhaltenen Hormonfraktion.
  • In dem nicht zum Stande der Technik gehörenden Patent 671 043 ist ein Verfahren zur Reinigung und Anreicherung von Hormonen beschrieben, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß -man die das Hormon enthaltenden Lösungen mit einem Salz sättigt und dann aus dieser ungesättigten Lösung das Salz partiell auskristallisieren läßt, wobei man einen hormonhaltigen Brei erhält. Das vorliegende Verfahren ist von demjenigen des Patents 671 043 abgegrenzt, indem diese Verfahrensmaßnahmen nicht durchgeführt werden. Es wird vielmehr eine wässerige hormonhaltige Lösung mit Salzen bis zur Sättigung versetzt, das abgeschiedene hormonhaltige Produkt abfiltriert und mit der gesättigten Salzlösung nachgewaschen; die Verfahrensstufe der partiellen Auskristallisation gemäß Patent 671 043 wird somit nicht durchgeführt.
  • Beispiel i io l Harn einer trächtigen Kuh werden bei niederer Temperatur auf etwa i 1 eingedampft und ohne Berücksichtigung einer manchmal dabei auftretenden Trübung mit Chlornatrium gesättigt. Der erhaltene Niederschlag wird auf einer kleinen Nutsche abgesaugt und mit gesättigter wässeriger Kochsalzlösung ausgewaschen. Er enthält die Gesamtmenge des im Ausgangsmaterial vorhandenen Brunsthormons. Durch Ausziehen mit Chloroform oder Benzol wird es ohne Verlust in Lösung gebracht.
  • Beim Verdampfen des Lösungsmittels bleibt ein bräunliches Öl zurück, das zum Teil kristallinisch erstarrt. Es ist löslich in starkem Alkohol, Methylalkohol oder Aceton, ebenso in den gebräuchlichen wasserunlöslichen organischen Lösungsmitteln, wie Benzol, Toluol, Chloroform, sowie in fetten Ölen. Beispiel 2 Zu einem noch eiweißhaltigen wässerigen Extrakte aus Placenta, der durch Ausziehen von frischer Placenta mit verdünntem Alkohol und Vertreiben des organischen Lösungsmittels aus dem Filtrate dargestellt wurde, setzt man Amrhonsulfat bis zur Sättigung zu. Es entsteht -ein geringer Niederschlag, der auf einem -Filterchen gesammelt wird. Man wäscht mit gesättigter wässeriger Ammoniumsulfatlösung gut aus und trocknet das Filter mit dem Niederschlage im Vakuum. Durch Verreiben mit Sesamöl oder Olivenöl wird das Brunsthormon daraus in eine Öllösung übergeführt, welche nach dem Abfiltrieren des unlöslichen Teiles direkt für physiologische Zwecke verwendbar ist. Soll das Brunsthormon weiterverarbeitet bzw. gereinigt werden, so verwendet man an Stelle des- Öls absoluten Alkohol als Lösungsmittel. Man erhält eine gelb gefärbte Lösung, welche beim Abdampfen des Lösungsmittels einen öligen Rückstand hinterläßt, der die in Beispiel i angegebenen Eigenschaften zeigt. Er enthält das gesamte Brunsthormon des Ausgangsmaterials.
  • Beispiel 3 :251 Harn schwangerer Frauen werden im Vakuum auf 1,51 eingedampft und der Rückstand mit 300 g Ammonsulfat und ioo g Natriumsulfat versetzt. Nach istündigem Rühren wird der Niederschlag abgesaugt, mit gesättigter Ammonsulfatnatriumsulfatlösung ausgewaschen und zweimal mit je 6oo ccm go°/oigem Alkohol ausgezogen. Das klare Filtrat wird im Vakuum eingedampft und der Rückstand getrocknet. Es bleibt eine gelbliche, zerfließliche Substanz zurück, die in Wasser mit einer geringen Trübung, in verdünntem Alkohol, Methylalkohol oder Aceton dagegen klar löslich ist. Sie enthält das Brunst- und Hypophysenvorderlappenhormon des Harns in quantitativer Ausbeute. Beispiel 4 251 Schwangerenharn «-erden, wie bei Beispiel i, eingedampft und dann mit Natriumsulfat bis zur Sättigung versetzt. Der Niederschlag wird abgesaugt und mit gesättigter wässeriger Natriumsulfatlösung ausgewaschen. Er wird darauf vorsichtig getroclrnet, pulverisiert und mit kleinen Mengen von Benzol oder Chloroform so lange ausgezogen, bis eine Probe der Lösung ohne Rückstand verdampft. Die Lösung enthält das Brunsthormon. Beim Verdunsten des Lösungsmittels verbleibt es als gelbliches Öl.
  • Dem Extraktionsrückstand wird hierauf das Hypophysenvorderlappenhormon durch etwa goo/oigen Methyl- oder Äthylalkohol oder goo/oiges Aceton entzogen. Beim Vertreiben des Lösungsmittels verbleibt eine gelbliche, zerfließliche, klar in Wasser lösliche Masse. Sie enthält das Vorderlappenhormon.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung des Brunsthormons und gegebenenfalls gleichzeitig des Hypophysenvorderlappenhormons aus wässerigen Lösungen, welche ersteres oder beide Hormone enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man diese wässerigen Lösungen erforderlichenfalls nach vorhergehendem Einengen mit einem oder mehreren wasserlöslichen Salzen der Alkalien, der Erdalkalien, des Magnesiums oder des Ammoniums zweckmäßig bis zur Sättigung versetzt, das abgeschiedene hormonhaltige Produkt abfiltriert, mit der gesättigten Salzlösung nachwäscht und in geeigneter Weise reinigt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man bei gleichzeitigem Vorkommen der beiden Hormone zu ihrer Abtrennung den Rückstand von insbesondere anorganischen Verunreinigungen mit etwa gooIoigen wasserhaltigen organischen Lösungsmitteln auszieht und das Lösungsmittel verdampft.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen ' i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Abtrennung des Brunsthormons das nach Anspruch 2 erhaltene Hormongemisch mit wasserfreien organischen Lösungsmitteln auszieht und das Lösungsmittel verdampft.
  4. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei gleichzeitigem Vorkommen beider Hormone zu ihrer gegenseitigen Trennung den bei der Salzfällung erhaltenen Brunst- und hypophysenvorderlappenhormonhaltigen Rückstand zur Abscheidung des Brunsthormons zuerst mit wasserfreien und hierauf zur Abscheidung des Hypophysenvorderlappenhormons mit etwa goo/oigen wasserhaltigen organischen Lösungsmitteln auszieht und die Lösungsmittel gegebenenfalls verdampft.
  5. 5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Verwendung von ausschließlich das Brunsthormon enthaltenden wässerigen Lösungen zwecks Reinigung den hormonhaltigen Rückstand mit wasserfreien organischen Lösungsmitteln auszieht und die Lösungsmittel gegebenenfalls verdampft.
  6. 6. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen 3, q. und 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den nach den Ansprüchen i und 2 erhaltenen hormonhaltigen Rückstand vor der Extraktion mit wasserfreien organischen Lösungsmitteln trocknet. ,
DE1930685320D 1930-01-30 1930-02-21 Verfahren zur Gewinnung von Hormonen Expired DE685320C (de)

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