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Verfahren zur Herstellung von sauren Farbstoffen der Chinoxalinreihe
Es wurde gefunden, daß man zu sauren Farbstoffen der Chinoxalinreihe gelangt, wenn
man aromatische o-Diamine, in denen eine Aminogruppe primär ist und die andere primär
oder sekundär sein kann, auf Isatin oder seine Substitutionsprodukte einwirken läßt
und die so erhältlichen Kondensationsprodukte sulfoniert.
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Man erhält auf diese Weise saure Farbstoffe, welche die tierische
Faser in gelbbraunen bis braunroten Tönen mit sehr guten Echtheitseigenschaften,
insbesondere guter Lichtechtheit, anfärben.
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Die Kondensation solcher Ketone mit aromatischen o-Diaminen ist bereits
durch verschiedene Veröffentlichungen (z. B. Berichte 28, S.2527, und Berichte 34,
S. 1108, 2294 und 4014) bekannt. Die hierbei entstehenden Chinoxalinderivate haben
aber bisher für die Textilfärberei keine Nutzanwendung finden können, da sie weder
Küpenfarbstoffcharakter besitzen, noch sonst irgendwie brauchbar sind. Auch ist
es bekannt, daß durch Umsetzung von Phenanthrenchinon und z-Oxy-7, 8-diaminonaphthalin-3,
6-disulfonsäure nur Farbstoffe ohne praktische Bedeutung erzielt werden.
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Es war deshalb überraschend und nicht vorauszusehen, daß man durch
Einführung von Sulfonsäureresten in das Molekül der Kondensationsprodukte aus Isatin
oder seinen Substitutionsprodukten mit aromatischen o-Diaminen zu Farbstoffen gelangt,
welche sich durch auffallend gute Echtheitseigenschaften, besonders durch gute Lichtechtheit,
auszeichnen.
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Beispiel z 36 Gewichtsteile z -Aminocarbazol und 3o Gewichtsteile
Isatin werden mit 58o Gewichtsteilen Trichlorbenzol 8 Stunden unter Rückfluß gekocht.
Die Lösung wird intensiv rot. Man bläst das Lösungsmittel mit Wasserdampf ab und
trocknet das gebildete Kondensationsprodukt. 4o Gewichtsteile desselben werden in
36o Gewichtsteilen Monohydrat gelöst und bei Zimmertemperatur 38o Gewichtsteile
65°/oiges Oleum zugetropft. Nach
3 Stunden wird auf Eis gegeben,
die Sulfonsäure in Alkali gelöst, filtriert und das Filtrat aasgesalzen. Der Farbstoff
zieht auf Wolle in rotbraunen Tönen auf, die sich durch gutes Egalisieren, gute
Dekaturechtheit, schöfq Abendfarbe und vor allem durch eine hervör@ ragende Lichtechtheit
auszeichnen.
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Beispiel 2 Das aus Isatin und 2-Aminodiphenylamin in goo /oiger Essigsäure
(nach Berichte 34, S. 404) erhältliche Kondensationsprodukt vom Fp. 265° C wird
in der in Beispiel i angegebenen Weise sulfoniert; man gelangt zu einer Monosulfonsäüre,
deren Ammonsalz sehr schön kristallisiert. Dieses zieht auf Wolle in roten Tönen
von hervorragenden Echtheitseigenschaften auf.
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Statt des Isatins lassen sich auch seine Substitutiönsprodukte, besonders
die halogenhaltigen, oder Naphthisatin und seine Substitutionsprodukte verwenden,
statt des 2-Aminodiphenylamins auch dessen Substitutionsprodukte, wie 4-Äthoxy-2`-aminodiphenylamiri
u. dgl. Beispiel 3 2o Gewichtsteile 4-Nitro-i, 2-phenylendiaminbase und 2o Gewichtsteile
Isatin werden mit 3oo Gewichtsteilen 1, 2, 4-Trichlorbenzol unter Rühren und Rückfluß
4 Stunden gekocht, wobei sich die Kondensation unter starker Wasserabspaltung vollzieht:
Man läßt über Nacht erkalten, saugt das gebildete Produkt ab, wäscht es mit Alkohol
und trocknet. 55 Gewichtsteile desselben werden bei Zimmertemperatur in iäo Gewichtsteilen
Monohydrat gelöst und die gleiche Gewichtsmenge 65'/o Oleum zugetropft, wobei nach
kurzem alles alkalilöslich ist. Es wird auf Eis gegeben, inAlkali gelöst und aasgesalzen.
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Der erhaltene Farbstoff färbt Wolle aus saurein Bade in schönen, klaren
gelben Tönen an. Beispiel q: io Gewichtsteile der Verbindung
werden in ioo Gewichtsteile Eisessig und ioGewichtsteile Wasser heiß gelöst und
unter Rühren 15 Gewichtsteile Zinkstaub eingetragen; die beiden Nitrogruppen sind
schon nach kurzer Zeit zu Aminogruppen reduziert. Man saugt heiß vom Zinkstaub ab,
versetzt die Lösung ohne weiteres mit 9,7 Gewichtsteilen Isatin und 2o Gewichtsteilen
wasserfreiem Natriumacetat. Die Lösung wird braunrot. Nach Stehen über Nacht wird
zur Beendigung der Kondensation 4 Stunden am Rückflußkühler gekocht, die Farbstofflösung
in Wasser eingetragen und der Farbstoff durch Ansäuern mit Mineralsäuren gefällt.
Er zieht in braunroten Tönen auf tannierte Baumwolle. 4 Gewichtsteile des Farbstoffs
werden in 3o Gewichtsteile Monohydrat kalt eingerührt, wobei schon nach 2 Stunden
Löslichkeit in Alkali erreicht ist. Die Lösung wird auf Eis ausgetragen; mit Alkali
heiß gelöst, filtriert, wobei kein Rückstand hinterbleiben darf, und mit Salzsäure
gefällt. Der erhaltene Farbstoff zieht in kräftigen braunroten Tönen auf die tierische
Faser auf.