DE678167C - Verfahren zur Durchfuehrung der kontinuierlichen Diffusion von Behandlungsbaedern fuer die Entwicklung von ungetrennt bleibenden Mehrschichtenfilmen - Google Patents
Verfahren zur Durchfuehrung der kontinuierlichen Diffusion von Behandlungsbaedern fuer die Entwicklung von ungetrennt bleibenden MehrschichtenfilmenInfo
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- G03C7/00—Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
- G03C7/30—Colour processes using colour-coupling substances; Materials therefor; Preparing or processing such materials
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- G03C7/26—Silver halide emulsions for subtractive colour processes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur getrennten Behandlung der Teilschichten eines
ungetrennt bleibenden Mehrschichtenfilms und bedient sich zu diesem Zweck der Arbeits-S
weise der kontrollierten Diffusion, die darin besteht, daß den Behandlungsbädern neutrale
Zusätze gegeben werden, durch die die Einwirkungsgeschwindigkeit eines Bades in eine
photographische Gelatineschicht erheblich verzögert wird. Als solche Beschwerungsmittel
sind vor allem Natriumsulfat und Glycerin neben anderen bekanntgeworden.
Es hat sich nun gezeigt, wenn man die Erfordernisse einer maschinell kontinuierlich
arbeitenden Entwicklungsweise berücksichtigt, daß die durch solche Zusätze stark erhöhte
Viscosität der Behandlungsbäder für die einwandfreie Durchführung eines derartigen Verfahrens
eine erhebliche Erschwerung bedeutet.
Weiterhin hat es sich gezeigt, daß für die Durchführung der kontrollierten Diffusion
keineswegs nur solche Zusätze zu den photographischen Behandlungsbädern geeignet sind,
die die Viscosität der betreffenden Bäder stark erhöhen, sondern daß ganz allgemein
solche Zusätze für diesen Zweck nutzbar gemacht werden können, die die Netzfähigkeit
der Gelatine durch das in Frage stehende Bad genügend herabsetzen. Außerdem haben
solche Zusätze die Wirkung, die Quellfähigkeit der Gelatine in den Bädern erheblich zu
vermindern.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß unter solchen an den chemischen Reaktionen
nicht teilnehmenden Zusätzen sich auch solche befinden, die die Viscosität des Bades
praktisch nicht beeinflussen. Unter den Mitteln, die in diesem Sinne für die Erfindung
benützt werden können, sei besonders das Äthylenglykol genannt, welches für die verschiedensten
Behandlungsbäder geeignet ist.
Da die Methode der kontrollierten Diffusion bei den bekannten Verfahren besonders
wichtig ist für die Überwachung der Wirkung
von Bleichbädern, sei die Verwendung von
Äthylenglykol an Hand eines solchen Verfahrens geschildert.
Ein belichteter Mehrschichtenfilm wird zur Erzeugung der Negativbilder in einem gewöhnlichen
Metolhydrochinonentwickler entwickelt, zur Entfernung der dabei gebildeten
Silberbilder gebleicht und dann wieder belichtet, um die Entwicklung der komplementären
Bromsilberbilder herbeizuführen. Der FiIm wird dann in einem farbbildenden Entwickler
entwickelt und ein einfarbiges Farbstoffbild in allen Schichten erzeugt. Überschüssiges
Halogensilber, das in der Schicht vorhanden sein kann, wird durch Fixieren entfernt, worauf der Film getrocknet wird.
Der' nächste kritische Schritt besteht darin, eine oder die äußeren Schichten auszubleichen,
ohne daß das Farbstoffbild der inneren Schicht angegriffen oder entfernt wird. Der
Zweck dieser Stufe ist, das Silberbild in den äußeren Schichten wieder in Halogensilber
zurückzuverwandeln. Dies wird erfindungsgenxäß mit einem Bleichbad durchgeführt,
dem ein die Viscosität nicht merkbar erhöhender und die Netzfähigkeit gegen Gelatine
beträchtlich herabsetzender neutraler Zusatz gemacht wurde, in diesem Falle Äthylenglykol.
Das Bad weist zweckmäßig die folgende Zusammensetzung
auf:
Äthylenglykol .. 500 ecm, Chinon ........ 5 g,
Wasser 200 ecm,
HCl (konzentriert) 20 ecm. v '
Dieses Bad zeigt eine sehr geringe Eindringungsgeschwindigkeit. Sobald die Bleichwirkung
genügend tief fortgeschritten ist, wird der Film in ein Unterbrechungsbad gebracht.
Als solches dient z.B. eine 20/oige
wäßrige Bicarbonatlösung. Nunmehr können die äußeren Schichten zur Herstellung weiterer
Teilfarbenbilder in ähnlicher Weise weiterbehandelt werden. Zur erfolgreichen Durchführung
des Verfahrens empfehlen sich folgende Maßnahmen:
I. Die Wirkung des ersten kontrollierten Bades wird unterbrochen oder beendet mit
Hilfe eines Unterbrechungsbades.
2. Die Schicht muß vollkommen trocken
sein, bevor das erste Bad zur Anwendung gelangt.
3. Die verschiedenen Schichten des Films werden schon bei der Fabrikation durch inerte
Zwischenschichten getrennt.
4. Die Temperatur des Films wird plötzlich und beträchtlich gesenkt. Eine derartige
Maßnahme empfiehlt sich insbesondere bei temperaturempfindlichen Bädern, beispielsweise
bei Hydrochinonentwicklern. Auch verschiedene Bleichlösungen sind sehr aktiv [
bei höheren Temperaturen, während ihre Reaktionsfähigkeit bei einer Temperaturerniedrigung
herabsinkt.
5. Man kann auch eine geringfügige Härtung
der Schicht vornehmen.
Es sei ausdrücklich erwähnt, daß die unter 4 und 5 erwähnten Stufen in ihrer
Anwendungsmöglichkeit beschränkt sind, so daß ihnen nicht die Bedeutung zukommt wie
den Stufen ι und 2 sowie 3. Wesentlich für die Durchführung des Verfahrens ist auch,
daß der Mehrschichtenfilm als Schichtträger für die lichtempfindlichen Salze und auch
für die Zwischenschichten aus dem gleichen Kolloid zusammengesetzt wird, z. B. aus Gelatine,
die gegenüber den angewendeten Bädern die gleiche Durchdringungsmöglichkeit besitzt.
Im Sinne der Erfindung ist eine Reihe ·8ο von organischen Lösungsmitteln verwendbar,
insbesondere die dünnflüssigen Alkohole, also Äthylalkohol, Normalpropyl-, Isopropyl-, Butyl-
und Amylalkohol.
Die Verbindungen können allein oder in
Mischung benutzt werden. Insbesondere können auch solche Mischungen angewendet werden,
die Wasser und organische Lösungsmittel enthalten. Die Menge des Zusatzes richtet
sich danach, wie stark man die Tiefenwirkung zu verzögern wünscht. Beispielsweise ist festgestellt
worden, daß ein Farbstoffbleichbad, das eine Gelatineschicht von etwa 1Z10QnIm
Stärke in 1 bis 2 Sekunden durchdringen wird, so weit verzögert werden kann, daß eine
Gelatineschicht von der gleichen Stärke erst in 4 bis 5 Minuten durchdrungen wird, wenn
etwa 75 0/0 Zusatzmittel in der Lösung vorhanden
sind. Die Zeit der Tiefenwirkung kann natürlich durch Steigerung oder Minderung
des Zusatzes verlängert oder verkürzt werden. Während z. B. ein Bleichbad, das
mit Glycerin und Isopropylalkohol angesetzt ist, eine Viscosität von 57 Sekunden aufweist
bei 200C gegenüber einer Viscosität von
27 Sekunden bei reinem Wasser bei 200 C, weist das mit Glykol angesetzte Bleichbad
nur eine Viscosität von 30,5 Sekunden bei 20° C auf, d. h. also die Viscosität ist nur
unmerklich höher als bei reinem Wasser. Die nc Handhabung einer derartigen dünnflüssigen
Lösung in einem· kontinuierlichen Verfahren, bei dem zur Gleichmäßigkeit der Leistung
ein genau geregelter Zufluß erforderlich ist, liegt auf der Hand.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Durchführung der kontinuierlichen Diffusion von Behandlungsbädern für die Entwicklung von unge- trennt bleibenden Mehrschichtenfilmen, gekennzeichnet durch an den chemischenReaktionen nicht teilnehmende Zusätze zu beliebigen photographischen Bädern, die die Netzfähigkeit des Bades gegenüber dem in der Schicht angewendeten Kolloid, beispielsweise der Gelatine, herabsetzen, ohne gleichzeitig eine merkbare Erhöhung der Viscosität des Bades zu bewirken.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von Äthylenglykol.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anwendung des Bades auf einen getrockneten Film erfolgt.
Applications Claiming Priority (3)
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Publications (1)
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Family Applications (1)
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