DE672715C

DE672715C - Elektrischer Gasschalter

Info

Publication number: DE672715C
Application number: DEA79532D
Authority: DE
Inventors: Franz Petermichl
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1936-02-22
Filing date: 1936-05-30
Publication date: 1939-03-08
Also published as: DE684291C; DE678029C; DE660025C; DE675368C; DE668390C; DE671238C; DE647061C; DE716683C; DE654338C; DE658829C

Description

Elektrischer Gasschalter Gegenstand des Hauptpatents 647 oft ist ein elektrischer Gasschalter, bei dem das für die Lichtbogenlöschung erforderliche Druckgas durch den Abschaltlichtbogen selbst aus den unter Hitzeeinwirkung gasabgebenden Wandungen einer Löschröhre frei gemacht wird und bei dem diese Schaltröhre durch eine Zwischenblaskammer unterteilt ist. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß die Länge desjenigen L öschrohrstückes, das sich an den festen Schaltkontakt anschließt, für die Abschaltung großer Ströme bemessen ist, während beide Löschrohrstücke zusammen die für die sichere Löschung der Lichtbögen kleiner Ströme erforderliche Schaltrohrlänge ergeben. Der Vorteil einer solchen Löschrohrausbildung ist der, daß die Lichtbögen großer Ströme rascher gelöscht werden als bei den bis dahin üblichen Bauarten. Dadurch tritt eine wesentliche Herabsetzung des Verschleißes von kontakt- und gasabgebendem Material ein.
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung eines derartigen Gasschalters. Es hat sich nämlich gezeigt, daß der Rauminhalt der Zwischenkammer zur Erzeugung einer ausreichenden Zwischenströmung einerseits für die rasche Löschung der Lichtbögen großer Ströme groß sein soll, daß aber andererseits bei kleinem Rauminhalt der Zwischenkammer kleinere Ströme auch bei höheren Spannungen besser unterbrochen werden können als bei großem Rauminhalt der Zwischenkammer. Diese einander entgegengesetzten Forderungen lassen sich nur durch den Einbau von Ventilen erfüllen, welche den Eintritt der Löschgase in die Zwischenblaskammer in Abhängigkeit von der abzuschaltenden Stromstärke regeln. Druckentlastungsventile üblicher Bauart, die dem vorliegenden Zweck entsprechend möglichst nahe an das Löschrohr herangebracht werden müssen, haben den Nachteil, daß der Isolationswert der Schaltstrecke durch die eingebauten Metallteile der Ventilanordnungen herabgesetzt wird.
Diese Schwierigkeiten werden in der Weise beseitigt, daß die vorzugsweise mit der Außenluft unmittelbar in Verbindung stehende Zwischenblaskammer nach der Erfindung durch einen selbsttätig wirkenden, den Abstand der beiden gaswirksamen Rohrstücke überbrückenden Ringschieber von dem eigentlichen Gasbildungsraum getrennt ist. Den jeweiligen Schaltverhältnissen entsprechend öffnet sich der Ringschieber mehr oder weniger, was vorzugsweise dadurch erreicht wird, daß der Schieber mit Druckflächen versehen ist, die so gerichtet sind, daß der an ihm wirksam werdende Druck des durch den Lichtbogen erzeugten Löschgases den Schieber entgegen der Kraft einer Feder zu lüften bestrebt ist. , Bei einer solchen Ausbildung können auch kleinere Ströme bereits durch die Zwischenströmung beim Austritt des beweglichen Schaltstiftes aus dem ersten Löschrohrstück sicher gelöscht werden. Auffallenderweise ist ferner die für die Lichtbogenlöschung günstige Erscheinung, daß bei der erfindungsgemäßen Ausbildung die Lichtbogenspannung bei der Abschaltung kleiner wie auch großer Ströme gering ist. Daneben bietet die Anordnung des Ringschiebers noch den weiteren Vorteil, daß dieser auch aus gasabgebendem Material, wenn auch zweckmäßig aus einem etwas schwerer verdampfenden Werkstoff, hergestellt und so zur Löschgasentwicklung herangezogen werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt.
Die Löschkammer des Gasschalters besteht aus den beiden Rohrstücken i und 2 aus unter Einwirkung des Lichtbogens gasabgebendem Material, die in einem Abstand voneinander in einem Tragkörper 3 angeordnet sind. An dem einen Ende des Rohrstückes x ist der feste Kontakt q. angeordnet, der mit dem bei dem Ausführungsbeispiele rohrförmigen beweglichen Schaltkontakt 5 zusammenwirkt, in welchen von dem Boden des einseitig geschlossenen Tragkörpers 3 her ein Isolierstoffbolzen 6 vorzugsweise aus gasabgebendem Material hineinragt. Die zwischen den Rohrstücken i und 2 liegende Kammer 7 steht durch Bohrungen 8 mittelbar oder unmittelbar mit der Außenluft in Verbindung.
An dem Rohrstück 2 ist erfindungsgemäß ein Ringschieber 9 gleitbar gelagert, der unter dem Einfluß einer Feder io steht, eine Druckfläche ii für den Angriff der Schaltgase, z. B. in Form einer konischen Abdrehung, aufweist und sich in der Ruhestellung auf dem das Rohrstück i tragenden Teil des Gehäuses 3 abstützt. Der Ringschieber 9 kann ebenfalls aus gasabgebendem Material bestehen und selbstverständlich auch an dem anderen Rohrstück 2 oder auch an den Wandungen des Gehäuses 3 geführt sein.
Die Wirkungsweise des Gasschalters nach der Erfindung ist folgende: Beim Abschalten eines Stromes von beliebiger Größe wird zunächst aus dem Rohrstück i eine Löschgasmenge frei gemacht. Die gebildeten Druckgase heben den Schieber 9 mehr oder weniger an, und es findet durch den frei gewordenen Ringspalt eine Blasung statt, die die Lichtbögen großer und auch verhältnismäßig kleiner Ströme zum Erlöschen bringt. Bei den ganz kleinen Strömen dagegen bleibt der Schieber 9 geschlossen, und die für die Abschaltung dieser Ströme erforderliche Druckgasbildung nimmt ihren ungehinderten Fortgang, bis die Spitze des beweglichen Schaltgliedes das Löschrohr 2 verläßt.

Claims

PATRNTANSPRÜCIIC: i. Elektrischer Gasschalter mit durch den Abschaltlichtbogen aus unter Hitzeeinwirkung gasabgebenden Löschrohrwandungen selbst erzeugtem Löschgas, bei dem das Löschrohr durch eine mit der Außenluft mittelbar oder unmittelbar verbundene Zwischenblaskammer in zwei Teile zerlegt ist, nach Patent 647 o61, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenkammer (7) durch einen selbsttätig wirkenden, den Abstand der beiden Rohrstücke (i, 2) überbrückenden Ringschieber (9) von den Gasbildungsräumen getrennt ist.
2. Gasschalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringschieber (9) unter dem Einfluß einer Feder (io) steht und Druckflächen (ii) aufweist, an denen die hochgespannten Schaltgase wirksam werden.
3. Gasschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckflächen (ii) an dem Ringschieber (9) in Form einer konischen Abdrehung ausgebildet sind. q.. Gasschalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringschieber (9) selbst aus gasabgebendem Isoliermaterial besteht.