DE654338C - Druckgasleistungsschalter mit durch den Unterbrechungslichtbogen erzeugtem Loeschgas - Google Patents

Description

• Druckgasleistungsschalter mit durch den Unterbrechungslichtbogen erzeugtem Löschgas Gegenstand der Erfindung ist ein Druckgasleistungsschalter mit Lichtbogenlöschung durch strömendes Gas, welches beim Abschaltvorgang durch die Lichtbogenhitze aus den Schaltraumwandungen erzeugt wird, die aus einem bei starker Erwärmung an der Oberfläche verdampfenden Material bestehen.
• Für derartige Schalter ist es bereits bekannt, die heißen Schaltgase aus .der Schaltröhre in einen druckfesten, um ein Vielfaches größeren Raum austreten zu lassen, der mit der Außenluft nur dürch kleine Öffnungen verbunden ist. Man erzielt dadurch ein wirksames Abkühlen und ein mehr gerichtetes Ausblasen der heißen und oft leitenden Schaltgase. Als Folge davon können die Isolationsabstände zwischen den einzelnen Schalterpolen eines mehrpoligen Schalters und zwischen diesen und sonstigen spannungführenden und geerdeten Teilen der Schaltanlage verringert werden, was naturgemäß für die Herstellung derartiger Schalter im Hinblick. auf geringe Baumasse und Materialersparnis von großem Vorteil ist., Außerdem werden dadurch die bisweilen als störend empfundenen Geräusch- und Feuererscheinungen beim Abschaltvorgang an derartigen Schaltern wesentlich herabgesetzt.
• Bei den bereits bekannten Ausführungen ist nun die Anordnung derart getroffen, daß sich der Blasraum an das offene Ende der Schaltröhre anschließt und an seiner der Mündung der Schaltröhre gegenüberliegenden Seite die Austrittsöffnungen für die heißen Schaltgase in die Außenluft trägt. Dadurch ergeben sich aber insbesondere dann, wenn durch das bewegliche Schaltglied bei geöffnetem Schalter auch noch eine von außen sichtbare Lufttrennstrecke gebildet werden soll, verhältnismäßig lange Löschanordnungen. Infolgedessen weisen diese Schalter eine sperrige Bauweise auf, deren Unterbringung in den vielfach früher bereits für andere Schalter benutzten Schalträumen bisweilen Schwierigkeiten bereitet.
• Gemäß der Erfindung wird in dieser Hinsicht eine Verbesserung durch eine solche gegenseitige Anordnung von Löschrohr, Blaskammer und Austrittsöffnungen erzielt, daß das Ausblasende der Schaltröhre verhältnismäßig tief in die druckfeste Blaskammer hineinragt und die Austrittsöffnungen seitlich von der in die Blaskammer hineinreichenden Schaltröhre angeordnet sind. Durch das In, einanderschieben von Blaskammer und Schaltröhre ergibt sich zunächst eine Verkürzung der Bauhöhe der Löschanordnung. Ferner erfährt der Blasstrom, nachdem er seine Aufgabe der Lichtbogenlöschung erfüllt hat, auf seinem weiteren Wege eine scharfkantige Umlenkung, wodurch er viel von der ihm innewohnenden Kraft verliert. Das Gas wird weiterhin in der Blaskammer stark durchwirbelt und tritt dann erst in einem wesentlich abgekühlten Zustande und mit erheblich verringerter Geschwindigkeit durch die Schlitze der Blaskammer in die Umgebungsluft aus. Durch die an sich bekannte Aufteilung der Austrittsöffnung auf viele kleine Bohrungen oder Schlitze, die gegebenenfalls auch Düsenform aufweisen können, wird der heiße Gasstrom brausenförmig in die Umgebungsluft eingeleitet und dadurch weiter abgekühlt, so daß schließlich der Blasstrom bereits kurz nach seinem Übertritt in die Außenluft so weit -deionisiert ist, daß keine Überschläge mehr auftreten können.
• Vorteilhaft ist es dabei, die Verhältnisse so zu wählen, daß der bewegliche Schaltkon@ takt, der durch eine Bohrung in der Blaskammerwand hindurchtritt, diese Öffnung der Blaskamm.er erst dann freigibt, wenn der Löschvorgang bereits beendet ist.
• Ein derartiges Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt. Abb. i zeigt einen Schnitt durch die neue Anordnung, während Abb. 2 schematisch einen mit den Löschanordnungen nach der Erfindung ausgerüsteten dreipoligen Schalter erkennen läßt.
• In Abb. i besteht die Schaltröhre i aus dem zylindrischen Stück :2 aus gasabgebendem Material, in welchem konzentrisch der Stift 3 angeordnet ist, der aus Isoliermaterial, und zwar zweckmäßig ebenfalls aus einem in der Lichtbogenhitze gasabgebenden Stoff hergestellt ist. Die Röhre 2 wird an ihrem oberen Ende durch einen Deckel 4 abgeschlossen, der genügend Raum für die Unterbringung des festen Schaltkontaktes 5 läßt und an dem auch der Isolierbolzen 3 befestigt ist.
• Die so geschaffene Schaltröhre i ragt mit ihrem Blasende verhältnismäßig tief in eine druckfeste Blaskammer 6 hinein, die eine Anzahl feiner seitlicher Öffnungen 7 sowie eine Bohrung 8 für den Durchtritt des beweglichen Schaltkontaktes g besitzt, der beim Ausführungsbeispiele als Rohrkontakt ausgebildet ist. Der in den Hohlraum des Rohrkontaktes g eingreifende Isolierbolzen 3 ist dabei zweckmäßig so weit verlängert, daß sein freies Ende noch ein wenig aus der Blasraumbohrung 8 herausragt.
• Die Blaskammer 6 und die Schaltröhre i sind vorzugsweise so miteinander verbunden, daß die Schaltröhre leicht ausgewechselt werden kann. Für ein bequemes Auswechseln der Schaltröhre i ist es auch vorteilhaft, wenn, wie in Abb. 2 gezeigt, die Tragisolatoren io des Schaltergerüstes i i nicht an den Schalterröhren i, sondern an den sie tragenden Blaskammern 6 angreifen.
• Die Blaskammern 6 besitzen bei den Ausführungsbeispielen einen rechteckigen Querschnitt. Es ist selbstverständlich auch möglich, die Blaskammern kugelförmig auszubilden, was im Hinblick auf die Druckfestigkeit vorteilhaft igt. Will man einen möglichst geringen Abstand der einzelnen Pole erreichen, so empfiehlt es sich, den Blaskammern einen ovalen oder ähnlich geformten Querschnitt zu geben. Als Material für die Blaskammern kommen Isolierstoffe wie auch Metalle in Betracht. Werden die letzteren verwendet, so ist darauf zu achten, daß die .Luftstrecke -h zwischen der Oberkante der Blaskammer 6 und der Unterkante des Deckels 4, falls dieser ebenfalls aus Metall besteht, einen der Betriebsspannung des Schalters entsprechenden Isolationswert nicht unterschreitet.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Druckgasleistungsschalter mit durch den Unterbrechungslichtbogen erzeugtem Löschgas, das aus einer unter dem Einfluß der Lichtbogenhitze gasabgebenden Schaltröhre gebildet wird, bei dem die Schaltröhre in einen Blasraum mündet, der mit der Außenluft nur durch kleine Öffnungen verbunden ist, gekennzeichnet durch eine solche Anordnung der Schaltröhre (i), der Blaskammer (6) und deren Austrittsöffnungen (7), daß die Schaltröhre mit ihrem Blasende in die Blaskammer hineinragt und der Blasstrom eine Umlenkung und Durchwirbelung erfährt, bevor er durch die seitlich angebrachten Öffnungen (7) in die Außenluft übertreten kann.
2. 2. Leistungsschalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Schaltglied (g) seine Durchtrittsbohrung (8) in der Blaskammerwand so lange verschlossen hält, bis die Lichtbogenlöschung beendet ist.
3. 3. Leistungsschalter nach Anspruch i und 2, bei welchem das bewegliche Schaltglied als Rohrkontakt ausgebildet ist und der feststehende Kontakt mit einem in den Hohlraum des Rohrkontaktes eingreifenden, zur Isolierstoffröhre konzentrisch liegenden Isolierbolzen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierbolzen (2) bis in die Durchtrittsbohrung (8) der Blaskammer hinein verlängert ist.
4. Leistungsschalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Blaskammer. als Kugel ausgebildet ist oder einen ovalen oder ähnlich geformten Querschnitt aufweist.
5. 5. Leistungsschalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Herstellung der Kappe (4) der Schaltröhre (i) und der Blaskammer (6) aus leitendem Material zwischen beiden eine der Betriebsspannung entsprechende Mindestisolationsstrecke (h) gewahrt bleibt.