DE735603C

DE735603C - Elektrischer Stromunterbrecher mit Lichtbogenloeschung durch ein Druckmittel

Info

Publication number: DE735603C
Application number: DEL103061D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Franz Petermichl
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1941-01-25
Filing date: 1941-01-25
Publication date: 1943-05-19

Description

Elektrischer Stromunterbrecher mit Lichtbogenlöschung durch ein Druckmittel Es ist bereits vorgeschlagen worden,. bei einem elektrischen Stromunterbrecher, insbesondere Schalter, zur Lichtbogenlöschung den vom Abschaltlichtbogen selbst in dem ihn in einer Schaltkammer umgebenden gasförmigen Medium, vorzugsweise Luft, he°vorgerufenen Druckstoß bzw. die hervorgerufene Druckwelle durch die besondere Ausbildung der Schaltkammer so zu lenken, daß er wieder auf den Lichtbogen auftrifft. Die Unterbrechung erfolgt hierbei z. B. zwischen zwei quer in einem unten abgeschlossenen Rohr angeordneten Kontakten. Der vom Lichtbögen ausgehende Druckstoß wird dabei am Boden des Rohres reflektiert und auf den Lichtbogen zurückgeworfen. Es ist ferner vorgeschlagen worden, mit Rücksicht auf die Unterbrechung kleiner Ströme an dem Lichtbogen ausgesetzten Schalterteilen gasabgebendes Material zu. verwenden, so daß das durch die Lichtbogenwärmeaus diesem Material erzeugte Gas die Lichtbogenlöschung unterstützt.
Die Erfindung schlägt nun vor, den Schalter unabhängig von der Wirkung der Druckwelle zugleich als Gasschalter mit Lichtbogenlöschung durch Gase und Dämpfe auszubi1den, welche durch die Lichtbogenwärme aus den gasabgebenden Wandungen eines _ Blasrohres erzeugt werden, d.h. also daß für die Schaltkontäkte, insbesondere für den beweglichen Schaltkontakt, besondere Räume vorgesehen sein müssen, aus deren Wandungen der Lichtbogen Löschgas erzeugt, das in ihnen unabhängig von der reflektierten Druckwelle durch den Lichtbogen auf hohen Druck gebracht wird, wodurch es ausströmt und @da,-bei löschend auf den Lichtbogen einwirkt. Diese Schalterausbildung stellt ein sehr wirksames zusätzliches Lichtbogenlöschmittel dar, so daß sich der erfindungsgemäße Schalter für die Unterbrechung kleiner Ströme ganz besonders eignet.
Man kann dabei die Anordnung so treffen, daß der bewegliche Schaltstift beim Abschaltuorgang durch eine die Schaltkammerwandung durchsetzende Röhre mit gasabgebenden Wandungen gezogen wird. Diese Röhre wird vorzugsweise an der Außenseite der Schaltkammer angeordnet. Der feste Kontakt kann zurückliegend in aus gasabgebendem Material bestehenden Isolierteilen angeordnet sein. Zwischen den den festen Kontakt umgebenden Isolierteilen und der den beweglichen Schaltkontakt umgebendenRöhre kann eine Düse für den Durchtritt der Druckwelle vorgesehen sein. Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, die Schaltkontakte beim Abschaltvorgang in Rohrstücke zurückzuziehen. Diese sind jedoch nicht so ausgebildet, daß die geschilderte, für Gasschalter charakteristische Wirkung eintritt.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert. Die einzelnen Figuren stellen Längs- bzw. Querschnitte durch beispielsweise Äusführun_gen des erfindungsgemäßen Schalters dar.
Gemäß Fi . i sind in der rohrförmigen Schaltkammer i, die unten den Reflexionsboden 2 aufweist, der feste Kontakt 3 und der bewegliche Kontakt q. angeordnet. Der feste Kontakt 3 befindet sich zurückliegend in der Isolierhülle 5, die mit gasabgebenden Wandungen versehen ist. Der bewegliche Kontakt ¢ wird in dem Rohr 6, welches ebenfalls aus gasabgebendem Material besteht. geführt. Zwischen den Teilen 5 und 6 bildetdie Schaltkammer eine Düse 7. Der beim Abschaltvorgang zwischen den Kontakten entstehende Lichtbogen erzeugt einmal einen Druckstoß, der am Boden 2 reflektiert und auf den Lichtbogen zurückgeworfen wird. Er erzeugt ferner aus den gasabgebenden Wandungen der Teile 5 und 6 Löschgas, das in den einseitig abgeschlossenen Räumen dieser Teile unabhängig von der reflektierten Druckwelle unter Druck gesetzt -wird und diesen Räumen entströmt: Der Lichtbogen ist daher außer der reflektierten Druckwelle noch zwei Gasströmen ausgesetzt.
Fig.2 zeigt eine andere Schalterausführung. Hier ist -wieder das Rohr 6 vorgesehen, während im Gegensatz zur ersten Ausführung die Düsenwirkung in an sich schon vorgeschlagener Weise durch den Isolierkörper ß erzielt wird, der zu beiden Seiten eine düsenartige Durchtrittsstelle 9 bzw. io frei läßt. Der Isolierkörper 8 kann natürlich auch aus gasabgebendem Material bestehen. An den Isolierkörper 8 schließt sich die Scheidewand i i an. Die Wirkungsweise dieses Aufbaues ist aus der Zeichnung ohne weiteres ersichtlich.
Fig. 3 zeigt einen Schalter gemäß der Erfindung im Querschnitt. Dabei sitzt der be--vegliche Schaltkontakt 4 an einem Schwenkarm 12. Beim Abschaltvorg@ang -wird er nach erfolgter Lichtbogenlöschung aus dem Rohr 6 herausgezogen, so d,aß eine freie Lufttrennstrecke entsteht. Diese Maßnahme ist im übrigen für alle Schalter mit Lied ?boge@ilöschitng durch den selbst erzeugten Druckstoß geeignet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE i. Elektrischer Stromunterbrecher mit Lichtbogenlöschung durch ein Druickmittel, bei dem zur Lichtbogenlöschung der durch den Abschaltlichtbogen selbst in dem ihn umgebenden Medium hervorgerufene Druckstoß bzw. die hervorgerufene Druckwelle durch die Ausbildung der Schaltkammer so gelenkt wird, daß er -wieder auf den Lichtbogen auftrifft, mit unter der Lichtbogen:einwirkung gasabgebenden Wandungen, durch -welche der bewegliche Schaltkontakt hindurchgezogen -wird, insbesondere Schalter, dadurch gekennzeichnet, d.aß der Schalter unabhängig von der Wirkung der Druckwelle zugleich als Gasschulter mit Lichtbogenlöschung durch Gase und Dämpfe ausgebildet ist, die durch die Lichtbogeitt-ärme aus den gasabgebenden Wandungen eines Blasrohres erzeugt werden.
2. Stromunterbrecher nach Anspruch i. dadurch gekennzeichnet, daß der beWegliche Schaltstift beim Abschaltvorgang durch eine die Schaltkammerwandung durchsetzende Röhre mit gasabgebenden Wandungen gezogen wird.
3. Stromunterbrecher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Röhre an der Außenseite der Schaltkammer ange-or dnet ist. q..
Stromunterbrecher nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der feste Schaltkontakt zurückliegend in aus gasabgebendem Material bestehenden Isolierteilen angeordnet ist.
5. Stromunterbrecher nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den den festen Kontakt umgebenden Isolierteilen und der den beweglichen Schaltkontakt umgebenden Röhre eine Düse für den Durchtritt der Druckwelle vorgesehen ist.
6. Stromunterbrecher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß außer der den Schaltkontakt umgebenden Röhre ein den Lichtbogen im mittleren Teil seiner Länge an der Bewegung hindernder Isolierkörper, der ebenfalls aus gasäbgel>endem Material bestehen kann, vorgesehen ist.
7. Stromunterbrecher nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Schaltkontakt beim Abschaltvorgang aus der gastabgebenden Röhre derart herausgezogen -wird, daß eine freie Lufttrennstrecke entsteht. B. Stromunterbrecher nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Schaltkontakt an einem außerhalb der Schaltkammer drehbar gelagerten Schwenkarm angeordnet ist.