DE621518C

DE621518C - Elektrischer Druckgasschalter

Info

Publication number: DE621518C
Application number: DEA60094D
Authority: DE
Original assignee: CONST ELECTR DE DELLE SOC ANON
Current assignee: CONST ELECTR DE DELLE SOC ANON
Priority date: 1929-12-22
Filing date: 1929-12-22
Publication date: 1935-11-08

Description

Elektrischer Druckgasschalter Die Erfindung betrifft einen elektrischen Druckgasschalter, bei welchem Widerstände in den zu unterbrechenden Stromkreis eingeführt werden. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß der Druckgasstrom den bei der Trennung der Kontakt zwischen diesen entstehenden Lichtbogen auf eine oder mehrere feste Zwischenelektroden bläst, die mit einem der Schalterkontakte über kleine reaktanzfreie Widerstände verbunden sind, so daß diese '\ATiderstände mit Teilen des Lichtbogens schnell parallel geschaltet werden, was kurz darauf das Erlöschen dieser Lichtbogenteile hervorruft und das Einschalten des %Viderstandes oder der Widerstände in Reihe mit dem Stromkreis herbeiführt.
Bei dieser Anordnung erfolgt die Einschaltung der Widerstände mit außerordentlich großer Geschwindigkeit, weil hierzu keine mechanischen Hilfsmittel verwendet werden, sondern lediglich der Strom des Löschgases, der sonst nur zur Verlängerung des Lichtbogens unter Abkühlung und Entionisierung der Lichtbogenstrecke benutzt wird. Infolge der Einschaltung der Widerstände kann der Druck des Löschgases ,ein verhältnismäßig niedriger sein und mit einfachen Vorrichtun; gen erzeugt werden.
Hinsichtlich Raumbedarfs und Kürze der Abreißdauer würde ein Schalter gemäß der Erfindung auch gegenüber solchen Schaltern wesentliche Vorteile haben, bei denen unter Verwendung mechanischer Hilfsvorrichtungen Widerstände wachsender Stärke bei der Stromunterbrechung vor-die eine- Elektrode geschaltet werden.-Die gemäß der Erfindung an die Widerstände angeschlossene Elektrode, auf welche die Zwischenpunkte des Lichtbogens geblasen werden, treten zweckmäßig aus der Wand des Blaskamins, an welcher sie isoliert befestigt sind, heraus. Hierdurch wird das Erlöschen. des Lichtbogens begünstigt, indem die Haftstellen des Lichtbogens in einem Abstand von den Wänden gehalten werden, so daß sie unter vollem Einfuß des Blasstromes stehen. Außerdem wird durch die Anordnung die feuerfeste Wandung des Kamins geschont.
Auf der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel der Anordnung nach der Erfindung dargestellt.
Mit i ist der feste Kontakt und mit 2 der bewegliche Kontakt des Schalters bezeichnet. Der in den Stromkreis des Lichtbogens @eingeschaltete Widerstand ist mit 3, der die Kontakte umgebende Kamin mit 4 und die an die eine Klemme des Widerstandes angeschlossene Hilfselektrode mit 6 bezeichnet.
Die Richtung des Blasstromes ist durch die Pfeile 5 angegeben.
Beim öffnen des Schalters bildet sich der Lichtbogen zuerst zwischen den Kontakten i und 2, wird durch den Strom des Druckgases nach rechts hin geblasen, so daß ein Zwischenpunkt des Lichtbogens die Elektrode 6 erreicht. Durch den nunmehr eingeschalteten Widerstand 3 wird die Stärke des Lichtbogens zwischen den Kontakten i und 6 vermindert, so daß dieser Teil des Bogens an erster Stelle durch deri Gasstrom gelöscht wird, welcher ihn verlängert und kühlt. Das Abreißen dieses Lichtbogens findet statt, wenn die .Stromstärke- zum :ersten Male durch Null hindurchgeht.
Nach dem Abreißen des ersten Lichtbogens schaltet sich der Widerstand 3 selbsttätig in den Stromkreis des unteren Lichtbogenteils ein, dessen Stärke dadurch ebenfalls vermindert wird und nun durch das blasende Gas beim zweiten Durchgang der Stromstärke durch Null leicht gelöscht wird.
Der Blasstrom wird durch die Wände des Kamins passend geführt; diese Wände sind derart divergierend ausgebildet, daß kein Druck von durch den Lichtbogen ionisierten Gasen entsteht. Außerdem hat die große Breite des Kamins den Vorteil, daß der Lichtbogen von den Wänden ferngehalten wird. Der Bogen sprüht in der Luft mit einem Druck nahe dem atmosphärischen Druck.
Der Blasstrom besitzt eine große Geschwindigkeit, ioo m/Sek. oder mehr. Das Gas ist in einem kleinen Behälter 7 enthalten ,und wird mittels eines Ventils 8 eingeführt, dessen plötzlich zu bewirkende Öffnung durch den beweglichen Teil des Schalters gesteuert wird.
Die Trenngeschwindigkeit der Kontakte ist verhältnismäßig gering, etwa 2 m/Sek. Die reaktanzfreien Widerstände 3 haben kleine Abmessungen; sie werden nur von einem Strom durchlaufen, dessen Stärke höchstens gleich einem Viertel des auszuschaltenden Höchststromes ist.
Je nach der Stärke des auszuschaltenden Stromes können mehrere Elektroden 6 benutzt werden, die je an einen Widerstand angeschlossen sind. So erhält man drei oder mehr Unterteilungen des Lichtbogens, welche nacheinander gelöscht werden.

Claims

PATENTANSPR'ÜC73E: i. Schalter mit Lichtbogenlöschung durch strömendes Druckgas, bei welchem Widerstände in den zu unterbrechenden Stromkreis eingeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasstrom Zwischenpunkte des bei der Trennung der Kontakte entstehenden Lichtbogens auf eine oder mehrere feste Hilfselektroden bläst, die mit einem der Schalterkontakte überkleine reaktanzfreie Widerstände verbunden sind, so daß diese Widerstände mit Teilen des Lichtbogens schnell parallel geschaltet werden, was kurz darauf das Erlöschen dieser Lichtbogenteile hervorruft und das Einschalten des Widerstandes oder der Widerstände in Reihe mit dem Stromkreis herbeiführt.
2. Schalter nach Anspruch i, dadurch . gekennzeichnet, daß die Hilfselektroden, die an die außerhalb des Kamins liegenden Widerstände angeschlossen sind, durch die Wandung des Kamins hindurchgehen und aus der Innenwandung heraustreten.