DE975510C - Selektivschutzanordnung fuer zusammenhaengende Netze - Google Patents
Selektivschutzanordnung fuer zusammenhaengende NetzeInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Selektivschutzanordnung für zusammenhängende Netze. Der bekannte
Selektivschutz beruht auf einer Entfernungsmessung der Kurzschlußstelle von den Einbaustellen
der Schalter, wobei nur diejenigen Schalter auslösen, die die Kurzschlußstelle einrahmen.
Es muß daher die Auslösezeit mit wachsender Entfernung zunehmen.
Eine wesentlich schnellere Messung und damit ein schnelleres Ansprechen des Selektivschutzes ist
Aufgabe der Erfindung, die gelöst wird durch die Verwendung einer oder mehrerer Einrichtungen
zum Regeln und Unterbrechen von Wechselströmen mit Widerständen, die durch lichtbogenarme oder
lichtbogenfreie Schaltmittel in der Nähe des Stromnulldurchganges bzw. bei einem im Verhältnis zum
Scheitelwert des zu beeinflussenden Stromes kleinen Augenblickswert in dem zu schützenden Stromkreis
derart wirksam gemacht werden, daß noch vor Erreichen des nächsten Stromscheitelwertes ein zu
dessen wesentlicher Verringerung ausreichender Widerstandsbetrag vorhanden ist. Solche Regeleinrichtungen
sind bereits an anderer Stelle vorgeschlagen worden.
Die schnellere Messung wird dadurch bewirkt, daß durch diese Regeleinrichtungen das Netz zunächst
kurzschlußstromfrei gemacht wird, indem die Widerstände zur Strombegrenzung unmittelbar,
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d.h. ο, ι bis 0,2 Millisekunden, nach Einsetzen des
Kurzschluß stromes eingeschaltet werden. Dadurch werden die Netzdaten künstlich verändert, und diese
dienen als Grundlage für die relative Erfassung der Kurzschlußstelle. Zur Messung braucht dabei z. B.
nur die künstlich veränderte räumliche Spannungsverteilung ausgenutzt zu werden.
An den einzelnen Abzweigstellen oder Stationen ist mindestens eine solche Einrichtung zum Regeln
und Unterbrechen des Stromes angeordnet, deren Arbeiten selbsttätig in Abhängigkeit von Fehlern
(Störungen) ausgelöst wird. Zweckmäßig werden Regeleinrichtungen in solcher Ausbildung angewendet,
daß sie nach Wegfall des Steuerimpulses, d. h. also nach Wegfall des Fehlers, selbsttätig in
ihre Ausgangsstellung zurücklaufen. Hierbei kann mit besonderem Vorteil am Ende der eigentlichen
Kontaktbahn des Widerstandes ein Dauerkontakt vorgesehen werden, der mit dem Anfang des Wider-Standes
über einen Widerstand mit verhältnismäßig großer Wärmekapazität verbunden ist, so daß er
die durch den Widerstand begrenzte Stromstärke längere Zeit hindurch aufzunehmen vermag. Unter
Umständen kann es zweckmäßig sein, hinter diesem Dauerkontakt noch eine besondere Stellung vorzusehen,
in der der Stromkreis unterbrochen ist.
Die Auswahl der einzelnen Schalteinrichtungen, wie diese für eine selektive Abschaltung bzw. einen
Selektivschutz erforderlich sind, kann hierbei in verschiedener Weise erfolgen. So kann beispielsweise
die Anordnung derartig ausgebildet werden, daß sämtliche Regeleinrichtungen, über die der
Strom zur Fehlerstelle fließt, durch den Fehler in Wirksamkeit gesetzt werden, worauf sie bis in die
Endstellung laufen und sodann wieder in die Ausgangsstellung zurücklaufen. Eine besonders vorteilhafte
Ausbildung ergibt sich hierbei, wenn die der""" Fehlerstelle am nächsten liegende Regeleinrichtung
in der Endstellung festgehalten wird. Wenn diese Endstellung als Ausschaltstellung ausgebildet ist,
so ist hierdurch die Fehlerstelle abgeschaltet, und der Betrieb kann im übrigen Netz unbedenklich
fortgesetzt werden. Wenn die Endstellung als Dauerstellung ausgebildet ist, so ist hierdurch der
über die Fehlerstelle fließende Strom auf einen geringen Wert begrenzt, so daß das übrige Netz
wieder in Betrieb genommen werden kann.
Hierbei kommt ein besonderer Vorteil der Verwendung der bereits vorgeschlagenen Regel- und
Unterbrechungseinrichtung für einen Selektivschutz zur Geltung, indem nämlich in allen den Fällen, in
denen die Störung nur in Form eines Luftlichtbogens besteht (was für einen hohen Prozentsatz
aller Störungen zutrifft), dieser Lichtbogen bereits durch die Herabregelung des Stromes auf einen
geringen Wert nicht mehr existenzfähig wird und daher erlischt, so daß bei einer folgenden Zurückregelung
der Betrieb ohne jeden Abschaltvorgang des gestörten Teiles wieder fortgesetzt werden
kann.
Eine vorteilhafte Ausbildung ergibt sich auch, wenn alle Regeleinrichtungen bis zu einer Widerstandsdauerstellung
bewegt werden und nur die der Fehlerstelle zunächst liegende Regeleinrichtung über die Dauerstellung hinaus bis in die Ausschalt- 6g
stellung weiterbewegt wird.
Das Arbeiten der Regeleinrichtung kann mit Vorteil von den durch den Fehler bedingten Änderungen
der elektrischen Größen im Netz unmittelbar eingeleitet werden, also beispielsweise durch
den Überstrom oder durch den Spannungszusammenbruch oder das Verhältnis von Spannung zu
Strom (Impedanz, Reaktanz) oder auch durch die. Änderung des Spannungsgradienten. Ebenso kann
auch die selektive Auswahl der der Fehlerstelle am nächsten liegenden Regeleinrichtung — bei Mehrfachspeisung
wie in vermaschten Netzen usw. gilt dies für alle der Fehlerstelle zunächst liegenden
Einrichtungen, über die eine Speisung des Fehlerpunktes erfolgen kann — in Abhängigkeit von einer
dieser Größen durchgeführt werden, und zwar unter Verwendung von beliebigen Mitteln der Fernsteuertechnik.
Eine besonders einfache Anordnung ergibt sich, wenn in den einzelnen Regeleinrichtungen spannungsabhängige
Einrichtungen angeordnet sind, die unter dem Einfluß der Spannung arbeiten, die an
dem der Speisestelle abgewendeten Ende der Regeleinrichtung besteht. Diese Spannung hat immer an
der der Fehlerstelle zunächst liegenden Einrichtung den geringsten Wert, so daß in reziproker Abhängigkeit
von dieser Spannung die Freigabe eines zusätzlichen Arbeitsbereiches bzw. die Verriegelung
in der einmal erreichten Einstellung bewirkt werden kann.
Unter Umständen kann es auch vorteilhaft sein, das Verhältnis zwischen Spannung und Strom an
dieser Stelle, also die Impedanz, zur Steuerung des Arbeitsbereiches heranzuziehen. Dies kann z. B.
mit Hilfe eines Spannungsrelais, etwa in Form eines Kipprelais, erzielt werden. Die Stromspule
eines solchen Relais wird zweckmäßig parallel zu einem Teil des Widerstandes geschaltet. Mit besonderem
Vorteil kann die Schaltung so ausgebildet werden, daß die Stromspule erst dann vom Strom
durchflossen wird, wenn der Regelwiderstand in Tätigkeit getreten ist.
Sofern es darauf ankommt, sowohl Kurzschlüsse wie Doppelerd- und Erdschlüsse zu erfassen, kann
ein besonderes Relais oder eine besondere Spule pro Pol an der verketteten Spannung und ein
anderes Relais (eine andere Spule) an der Spannung gegen Erde liegen.
Mit besonderem Vorteil können in Hochspannungsanlagen, für die die Regeleinrichtung besonders
geeignet ist, die spannungs- bzw. stromabhängigen Elemente für die Steuerung auf der
Hochspannungsseite angeordnet werden. Auf diese Weise wird es ermöglicht, diese Steuerelemente als
organische Teile der Regeleinrichtung auf deren Potential auszuführen. Hierbei kann der Strom
beispielsweise unmittelbar über die Steuereinrichtung geführt sein, oder ein an einem Shunt abgezweigter
Strom kann zur Beeinflussung der Steuerelemente herangezogen werden. Die Spannung kann
einem solchen Relais unmittelbar zugeführt werden.
Auch ist es möglich, mit Hilfe eines Stromwandlers, der selbst auf der Hochspannungsseite auf Hochspannungspotential
angeordnet ist, die Steuereinrichtung zu speisen.
Zur Erläuterung der Erfindung ist in Fig. ι das Schema einer Regeleinrichtung für die Verwendung
zu einer selektiven Einschaltung gegeben. Hierbei ist mit ι ein Widerstandskörper bezeichnet, der an
seinem einen Ende mit einem metallenen Endkontakt 2 versehen ist, der der Dauerstellung geringsten
Widerstandes zugeordnet ist. Beim Regelvorgang kann der eingeschaltete Teil des Widerstandskörpers
ι mit Hilfe eines wiegenartigen Wälzkörpers 3 verändert werden, der an der Kontaktbahn
des Widerstandskörpers 1 abgewälzt wird. Mit 4 ist ein weiterer Kontakt am anderen Ende
des Widerstandskörpers bezeichnet, der von dem Widerstandskörper selbst isoliert und mit dem
Hauptendkontakt 2 über einen Widerstand 5 von ao sehr großer Wärmekapazität verbunden ist. In der
gezeichneten Stellung liegt die Wiege auf dem Kontakt 4 auf. Bei der Weiterbewegung über diese
Stellung hinaus kommt die Wiege auf einen Isolierkörper 9, wodurch der Strom abgeschaltet wird. In
dieser durch gestrichelten Linienzug angedeuteten Stellung wird die Wiege durch eine Klinke 6 festgehalten,
die einerseits unter der Wirkung einer Feder 7, andererseits unter der Wirkung eines
Solenoids 8 steht, das von der Spannung an dem der Speisestelle abgewendeten Ende des
Widerstandes erregt ist. Die übrige Betätigungseinrichtung der Wiege sowie die Stromzuführung
über die Wiege selbst sind hier nicht weiter angedeutet.
Der Spannungsverlauf in einer Stichleitung, beispielsweise als Teilelement eines Netzes, ist in
Fig. 2 dargestellt. Mit 11 ist die Spannungsquelle bezeichnet, mit 12 die Stichleitung, mit 13, 14 und
15 abgehende Sammelschienen. Zu beiden Seiten dieser Sammelschienen sind Regeleinrichtungen
nach der Erfindung vorgesehen, von denen nur der Widerstand 1 gezeichnet ist.
In dem Falle, daß in dem Punkt A ein Kurzschluß auftritt, ergibt sich in den einzelnen Widerständen
ein Spannungsabfall, der annähernd der oberhalb gezeichneten Schaulinie 16 entspricht. Hieraus ist
zu ersehen, daß an der dem Fehler A zunächst benachbarten Regeleinrichtung die Spannung praktisch
Null ist, so daß die Gegenkraft des Solenoids 8 (vgl. Fig. 1) wegfällt, also die Klinke 6 durch die
Feder 7 in Eingriffstellung gezogen wird und so die Wiege 3 in Endstellung festhält.
Unter Umständen kann es zweckmäßig sein, die einzelnen Regeleinrichtungen besonders derart abzustimmen,
daß sie bei einer Störung gewissermaßen in Gleichlauf arbeiten.
Mit besonderem Vorteil kann eine solche Schalteinrichtung mit einer Verzögerungseinrichtung ausgebildet
werden, die die Schalteinrichtung (Wiege), nachdem diese mit extrem großer Geschwindigkeit
über den Widerstand 1 abgewälzt ist, in der als Dauerstellung ausgebildeten Zwischenstellung auf
dem Gegenkontakt 4 eine gewisse Zeit festhält, , bevor sie in die Ausschaltstellung gebracht werden
kann. Die Verzögerung kann beispielsweise derart abgestimmt sein, daß vor einer Weiterbewegung
zunächst noch ein bis drei Stromnulldurchgänge ablaufen.
Die einzelnen Widerstände 1 können mit besonderem Vorteil, um eine hohe Selektivität sicherzustellen,
einerseits mit Rücksicht auf die an der entsprechenden Stelle zu erwartenden Kurzschlußströme
dimensioniert werden, andererseits aber auch noch so abgestimmt werden, daß ihr Ohmwert
in ein geeignetes Verhältnis zum Leitungswiderstand des jeweils hinter der Regeleinrichtung
liegenden Netzteiles kommt. Eine weitere Steigerung der Selektivität kann auch dadurch erreicht
werden, daß der Stromspule des verwendeten Impedanzrelais noch von der Spannung abhängige
Amperewindungen überlagert werden.
Für mit einem derartigen Schutz ausgeführte Netze kann es von Vorteil sein, diese ohne die
üblichen Löschdrosselspulen u.dgl. mit fest geerdetem Nullpunkt auszuführen. Es werden dann Erd-,
Doppelerd- und Kurzschlüsse in etwa 5 Millisekunden selektiv abgeschaltet oder zum Erlöschen
gebracht. Die Ströme selbst können gewisse Werte, die in der Größenordnung des zwei- bis dreifachen
Nennstromes liegen werden, nicht mehr überschreiten, so daß alle Kurzschlußgefährdungen der
Anlagen, Maschinen und Transformatoren ausscheiden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß
im allgemeinen ein Außertrittfallen der Kraftwerke vermieden wird.
Dies ist auch dann der Fall, wenn ein etwaiger Luftlichtbogen zum Erlöschen gebracht wird, ohne
daß eine Abschaltung des gestörten Netzteiles eintritt.
Unter Umständen kann es auch zweckmäßig sein, i°° die Stromspule eines derartigen Impedanzrelais erst
nach Ablauf einer kurzen Zeit einzuschalten, die genügend groß ist, daß der Kurzschlußstrom während
dieser Zeit im wesentlichen Ohmschen Charakter angenommen hat.
Um auch bei Sammelschienenkurzschlüssen eine selektive Abschaltung zu ermöglichen, kann es
zweckmäßig sein, die Impedanzkipprelais so zu bauen, daß diejenigen Relais, an denen eine geringe
Spannung liegt, bei mehrmals nacheinander erfolgtem Einschalten bzw. Zurückregeln des Widerstandes
schneller den Arbeitsbereich der zugehörigen Regeleinrichtung für eine Unterbrechung freigeben
als diejenigen, an denen eine höhere Spannung liegt. Wenn dann bei einem Sammelschienenkurz-Schluß
mehrere Male nacheinander wieder eingeschaltet wird, kann mit Hilfe derartiger Regel- und
Unterbrechungseinrichtungen gleichfalls eine selektive Abschaltung des fehlerhaften Teiles erreicht
werden. Unter Umständen, insbesondere in vermaschten Netzen, kann man auch eine Steuerung
in Abhängigkeit von der Wärmewirkung verwenden, da im allgemeinen ein Widerstand, der der
Fehlerstelle näher benachbart ist, einen größeren Strom führt, also an diesem eine höhere Wärmewirkung
frei wird.
In manchen Fällen kann es weiter Vorteil bringen, die Verriegelung der bevorzugten Regelung
zeitabhängig wieder freizugeben derart, daß nach einiger Zeit eine zugehörige Regeleinrichtung langsam
in die Anfangsstellung zurückläuft.
Ein besonderer Vorteil einer derartigen Ausbil dung der Steuerung der einzelnen Regeleinrichtungen
besteht insbesondere auch darin, daß an den einzelnen Regeleinrichtungen irgendwelche Kraftquellen,
wie eigens zu spannende Kraftspeicher usw., erspart werden können und das Arbeiten der
Einrichtungen unmittelbar vom Strom selbst bewirkt wird, wobei auch unter Ausnutzung von der
vom Strom ausgeübten Kraft entgegenwirkenden Kraftspeichern eine selbsttätige Rückregelung in
die Ausgangsstellung möglich ist.
Eine andere Möglichkeit der zusätzlichen Beeinflussung in Abhängigkeit von der Fehlerstelle besteht
nach der Erfindung darin, daß lediglich die der Fehlerstelle benachbarte Regeleinrichtung in
Wirkung gesetzt wird. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die Regeleinrichtungen
unter der Wirkung eines vorgespannten Kraftspeichers bestehen, wobei in Abhängigkeit von der
Spannung eine Festhaltevorrichtung oder Verriegelung freigegeben wird, wodurch eine Betätigung der
Regeleinrichtung durch den Kraftspeicher ermöglicht wird.
Ein Ausführungsbeispiel für eine solche Regeleinrichtung
ist in Fig. 3 dargestellt. Mit 1 ist der Widerstandskörper bezeichnet, der mit Endkontakten
2 und 4 versehen ist und mit einem Wälzkörper 3 zusammenarbeitet. Der Wälzkörper ist unmittelbar
mit einem Anker 17 eines Festhaltemagneten 18 verbunden, dessen Spule 19 von der Spannung an
dem der Speisestelle abgewendeten Ende der Regeleinrichtung erregt ist. Der. Anker 17 steht weiter
unter Einfluß eines Kraftspeichers 20. Das Magnetsystem ist noch mit einer nicht gezeichneten Kurzschlußspule
versehen, die einen Teilfluß umschließt, so daß zwischen den beiden Teilflüssen eine derartige
Phasenverschiebung entsteht, daß ein unbeabsichtigtes Abfallen des Ankers im Spannungsnulldurchgang
nicht erfolgen kann. Die Haltekraft des Magnetsystems ist so bemessen, daß bei einem
Bruchteil der Normalspannung, beispielsweise einem Zehntel des normalen Spannungswertes, der Anker
freigegeben wird und dadurch das Arbeiten der Regeleinrichtung ausgelöst wird.
Es ist auch möglich, eine derartige Festhalteeinrichtung nicht bloß spannungsabhängig zu steuern,
sondern auch beispielsweise in Abhängigkeit von der Impedanz. In solchem Falle wird mit Vorteil
ein nach Art eines Quotientenrelais ausgebildetes Magnetsystem als Haltekraft angewendet.
Eine derartige Ausbildung bietet den besonderen Vorteil, daß bei einem Störungsvorgang ein Regel-
und ein Schaltvorgang nur an den unbedingt erforderlichen Stellen (an einer, bei Mehrfachspeisung
an einzelnen) einsetzt, so daß nach Behebung des Fehlers bzw. Abschaltung des gestörten Netzteiles
der Betrieb im übrigen Netz in der einfachsten Weise wieder fortläuft.
Claims (13)
1. Selektivschutzanordnung für zusammenhängende Netze, gekennzeichnet durch die Verwendung
einer oder mehrerer Einrichtungen zum Regeln und Unterbrechen von Wechselströmen
mit Widerständen, die durch lichtbogenarme oder lichtbogenfreie Schaltmittel in
der Nähe des Stromnulldurchganges bzw. bei einem im Verhältnis zum Scheitelwert des zu
- beeinflussenden Stromes kleinen Augenblickswert in dem zu schützenden Stromkreis derart
wirksam gemacht werden, daß noch vor dem Erreichen des nächsten Stromscheitelwertes ein
zu dessen wesentlicher Verringerung ausreichender Widerstandsbetrag vorhanden ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an einzelnen Abzweigstellen oder Stationen jeweils wenigstens eine derartige
Einrichtung zum Regeln und Unter- · brechen des Stromes angeordnet ist, deren Arbeiten selbsttätig in Abhängigkeit von Fehlern
(Störungen) ausgelöst wird.
3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Schaltmittel
eine \rorrichtung verwendet ist, die aus einem
Widerstandskörper (1) mit einem metallenen Endkontakt (2), einem von dem Widerstandskörper
(1) elektrisch isolierten und mit dem Endkontakt (2) über einen Widerstand (5) aus
einem Material hoher Wärmekapazität verbundenen Kontakt (4), einem Isolierkörper (9) und
einem wiegenartigen, auf der Kontaktbann des Widerstandes (1), den Endkontakten (2 und 4)
und dem Isolierkörper (9) abwälzbaren metallischen Körper (3) besteht, und daß die Bewegung
des Abwälzkörpers (3) durch eine Steuervorrichtung (S bzw. 18) in Abhängigkeit
von der Spannung des Netzes ausgelöst wird.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung derart ausgebildet. ist, daß der Abwälzkörper (3) nach
Wegfall des Fehlers selbsttätig in seine Ausgangsstellung zurückbewegt wird.
5. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Steuer- no
vorrichtung (8) eine Verriegelung des Abwälzkörpers (3) in der Dauer- oder in der Ausschaltstellung
bewirkt wird.
6. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Steuervorrichtung
(8, 18) der Arbeitsbereich der Regelvorrichtung begrenzt wird.
7. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtungen
der einzelnen Schalt- und Regeleinrichtungen jeweils in Abhängigkeit von der Spannung
an der der Speisestelle abgewandten Seite der zugehörigen Schalt- und Regeleinrichtung
beeinflußt werden.
8. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abwälzkörper
(3) der Regelvorrichtung durch einen vorgespannten Kraftspeicher betätigt wird, entgegen
dessen Wirkung er bis zur Auslösung durch die von der Spannung erregte Steuervorrichtung
(8 bzw. 18) festgehalten wird, die ihn beim Zusammenbruch
der Spannung freigibt.
9. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösevorrichtung
außerdem derart in Abhängigkeit von dem Leitungsstrom beeinflußt wird, daß die Freigabe des Wälzkörpers (3) bei dem Durchlaufen
eines bestimmten Spannungsstromverhältnisses erfolgt.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuervorrichtung (8 bzw. 18) nach Art eines vom Verhältnis Spannung
zu Strom abhängigen Quotientenrelais, insbesondere eines Kipprelais, ausgebildet ist.
11. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 10
für Hochspannungsanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtungen auf der
Hochspannungsseite angeordnet und vorteilhaft mit den Regelvorrichtungen baulich vereinigt
sind.
12. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die steuernde Spannung an Teilen von hochohmigen Widerständen,
die zwischen den einzelnen Phasen bzw. zwischen einer Phase und Erde geschaltet sind, abgegriffen
wird.
13. Anordnung nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromspule
jeweils erst eingeschaltet wird, sobald die Regelvorrichtung aus ihrer Stellung geringsten
Widerstandes herausbewegt ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 212303, 236344,
Deutsche Patentschriften Nr. 212303, 236344,
288195, 619689, 621518, 623439, 629420,
648888; USA.-Patentschriften Nr. 1 287 232, 2 089 285.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 764 828.
Deutsches Patent Nr. 764 828.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 109 745/20 12.61
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES3813D DE975510C (de) | 1938-08-21 | 1938-08-21 | Selektivschutzanordnung fuer zusammenhaengende Netze |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES3813D DE975510C (de) | 1938-08-21 | 1938-08-21 | Selektivschutzanordnung fuer zusammenhaengende Netze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE975510C true DE975510C (de) | 1961-12-14 |
Family
ID=7470360
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES3813D Expired DE975510C (de) | 1938-08-21 | 1938-08-21 | Selektivschutzanordnung fuer zusammenhaengende Netze |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE975510C (de) |
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1938
- 1938-08-21 DE DES3813D patent/DE975510C/de not_active Expired
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