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Maschennetz mit mehreren Versorgungsleitungen, die gruppenweise zu
mehreren Speisesystemen gehören Zusatz zuin Patent 671 187
Gegenstand des
Hauptpatents ist ein Maschennetz mit mehreren Versorgungsleitungen, die ,gruppenweise
zu mehreren Speisesystemen gehören, wobei`der Anschluß der Transformatoren ,an das
Maschennetz über Sicherungen oder .Schalter mit solcher Kennlinie erfolgt, daß bei
Auftreten eines Fehlers im Speisesystem, in einer Versorgungszuleitung oder an einem
Transformator im Fehlerfalle die maschennetzseitige Trennung später erfolgt als
die speis;esystems@eitige Trennung. Um bei Maschennetzen dieser Art Fehler in dem
einen oder anderen Speisesystem zu klären, ist in dem Hauptpatent vorgeschlagen
worden, die Auslösung des Schalters jeder Versorgungsleitung einerseits durch ein
stromabhängiges Anregeglied und ,andererseits durch ein Anregeglie.d zu steuern,
welches durch die Summe der am zugehörigen Speisesystem ankommenden und abgehenden
Ströme beeinflußt wird.
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Die letztgenannte Steuerung erfordert eine verhältnismäßig umständliche,
empfindliche und wenig übersichtliche Schaltung.
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Die Erfindung besteht demgegenüber darin, Fehler in den Speisesystemen
mit einfacheren Mitteln zu klären. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
für die Ab-schaltung
jeder Versorgungsleitung am speisesystemseitigen
Ende neben dem überstromschutz ein rückstromempfindlicher Energierichtungssc'hutz
angeordnet ist, dessen Ansprechstromstärke kleiner ist als diejenige des Überströmschutzes
und dessen Auslösezeit größer ist als diejenige des Überstromschutzes.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in beispielsweiser
Ausführungsform dargestellt.
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Das in der Zeichnung veranschaulichte Maschennetz i wird von zwei
Speisesystemen bzw. zwei Sammelschienen 2r und 2b über je zwei Versorgungsleitungen
3 gespeist: jedes der Speisesysteme 2a und 2b wird über je zwei Kraftwerksleitungen
,4 mit Strom versorgt. Jede Versorgungsleitung 3 ist innerhalb des zugehörigen Speisesystems
mit einem Schalter 5 versehen und über zwei Netzstationen 6 mit dem Maschennetz:
i verbunden. Jede Netzstation besteht aus einem Transformator 7, in dessen Verbindungsleitung
zur Versorgungsleitung ein Schalter 8 und in dessen Verbindungsleitung zum Maschennetz
i eine Sicherung 9 eingebaut ist, die unter dem Einfluß eines Rückstromrelais steht.
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jeder der Versorgungsleitungsschalter 5 steht unter dem Einfluß eines
überstromrelais io, welches beispielsweise auf iooo Ampere und 1,5 Sekunden
Auslösezeit eingestellt ist, außerdem erfindungsgemäß unter dein Einfluß eines Energierichtungsrelais
i i, welches nur anspricht, wenn Strom von dem Maschennetz in das Speisesystem zurücktließt,
und welches gegenüber dem überströmschutz auf eine verhältnismäßig niedrige Ansprechstromstarke,
beispielsweise 3oo Ampere, aber auf eine größere Auslösezeit, z. B. z, 5 Sekunden,
eingestellt ist. Die Rückstromrelais für die Sicherungen g in den einzelnen Maschennetzstationen
sind sowohl gegenüber dem Überstromschutz als auch gegenüber dem Energierichtungsschutz
zeitverzögert und z. B. auf 3,5 Sekunden eingestellt.
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Das dargestellte Maschennetz bzw. die Schutzmittel desselben verhalten
sich bei Fehlern in den einzelnen Maschennetzstationen genau so wie im Falle des
Hauptpatents.
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Bei einem Fehler in einem der Speisesysteme, beispielsweise an der
Stelle 12, fließt durch sämtliche Versorgungsleitungen 3 des Speisesystems 2b ,ein
Rückstrom aus dem Maschennetz zur Fehlerstelle. Infolgedessen sprechen die Energierichtungsrelais
iz des Speisesystems 2b an und veranlassen nach 2, 5 Sekunden die Abschaltung sämtlicher
zugeordneter Versorgungsleitungsschalter 5. Da die Abschaltung des vom Fehler betroffenen
Speisesystems 2b in kürzerer Zeit erfolgt, als die Auslösezeit der Rückstromrelais
in den einzelnen Maschennetzstationen beträgt, so bleibt die niederspannungsseitige
Verbindung der Maschennetzst.ationen mit dem Maschennetz erhalten. Da die durch
die Versorgungsleitungen des vom Fehler betroffenen Speisesystems 2b fließenden
Rückströme durch die Widerstände der Transformatoren und dies Maschennetzes stark
gedämpft sind, so können sie die Ansprechstromstärke der überstromschutzrelais io
nicht erreichen, so daß der Überstromschutz nicht in Tätigkeit treten kann.
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Beim Auftreten eines Fehlers in einer der Versorgungsleitungen, z.
B. an der Stelle 13,
treten ebenfalls Rückströme auf; da aber in diesem Falle
die durch die gesunden Versorgungsleitungen fließenden Rückströme über die Sammelschiene
zu der Fehlerstelle fließen und sich zu dem von den Kraftwerksleitungen q. herangeführten
Strom addieren, so wird die vom Fehler betroffene Versorgungsleitung 3 von einem
Strom durchflossen, der die Ansprechstromstärke des überstromrelais io erreicht
bzw. überschreitet, so daß nach 45 Sekunden die fehlerhafte Versorgungsleitung abgeschaltet
wird. Im Zeitpunkt der Abschaltung können die gesunden Versorgungsleitungen noch
nicht abgeschaltet sein, da die Auslösezeit der Energierichtungsrelais i i noch
nicht erreicht ist und die Cberstromrelais dieser an sich gesunden Versorgungsleitungen
aus den obengenannten Gründen gleichfalls nicht zur Wirkung kommen.
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Nachdem die Klärung des Fehlers an der Stelle 3 hochspannungsseitigerfolgt
ist, können Rückströme lediglich noch durch die Maschennetzstationen fließen, welche
der vom Fehler betroffenen Versorgungsleitung zugeordnet sind. Nach 3,5 Sekunden
werden diese Maschennetzstationen aber vom Maschennetz abgeschaltet; damit ist auch
die maschennetzseitige Klärung des Fehlers erreicht.